Saisonprogramm 2013/14

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Missa solemnis Ludwig van Beethoven Missa solemnis op. 123 Dirigent Sopran Alto Tenor Bass

Martin Haselböck Laura Aikin Anke Vondung Daniel Behle Markus Eiche

Orchester Wiener Akademie Chorus sine nomine Ludwig van Beethovens Missa solemnis in D-Dur sollte zur Inthronisation des Erzbischofs von Olmütz entstehen. Im Juni 1819 wurde sein Freund, Gönner und Schüler Erzherzog Rudolph von Papst Pius VII. in dieses Amt erhoben und Beethoven beschloss, eine Messe zu schreiben. Das feierliche Hochamt legte man auf den 9. März 1820, jedoch war seine Komposition nicht fertig. Erst nach knapp vier Jahren Entstehungszeit und fortwährender Vertröstungen Rudolphs, beendete Beethoven sie im Januar 1823. Aus dem Wunsch, den tonal-liturgischen Rahmen einer Bischofsweihe zu gestalten, entstand ein Werk, das für seine Zeit jedweden Rahmen sprengte. Einerseits prägt Beethovens emotionale Musik sein tiefes Textverständnis zum Ordinarium, andererseits ist sie durchzogen von historischen Gattungsparametern wie Imitation, Kontrapunkt und der Fuge. Es zeigt sich in ihr gleichsam der Glaube des nahezu tauben und krisengeplagten Beethovens, aber auch sein ungebrochener Studieneifer und die Auseinandersetzung mit dem Kirchenstil. Beethoven widmete die Missa solemnis trotz ihrer zu späten Beendigung seinem Freund Rudolph – dass es auch von einem Freund geschrieben wurde, zeigt eine Notiz auf dem Autograph: „Von Herzen – Möge es wieder – zu Herzen gehen!“

Mittwoch, 16. April 2014, 19.30 Uhr Im Rahmen von OsterKlang ’14

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