Stagione #1 September/Oktober 2020

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DAS OPERNHAUS

in Kooperation mit

Theater an der Wien Magazin September | Oktober 2020


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Frucht. Stärke. Zucker. - Mit diesen drei Standbeinen ist AGRANA weltweit erfolgreich tätig. Qualität steht bei uns an erster Stelle, auch wenn es um Bereiche außerhalb unseres Unternehmens geht. Damit das auch so bleibt, braucht es Engagement und Förderung. Mit unserem Kultursponsoring unterstützen wir einen wesentlichen Teil unseres gesellschaftlichen Lebens und sorgen dafür, dass diesem auch Aufmerksamkeit geschenkt wird. AGRANA ist Hauptsponsor des Theater an der Wien.

Der natürliche Mehrwert


INHALT EDITORIAL 4 Stay Safe COVID-19-Prävention 6

vor abendrot Programmraum 20/21

7 Oper im September Zazà von Ruggero Leoncavallo 10

Premiere in der Kammeroper Antonio Vivaldis Bajazet

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Das neue Junge Ensemble des Theater an der Wien

15 Oper im Oktober Porgy and Bess 19 Oper konzertant Porporas Carlo il Calvo 20

Looking 4 Ludwig & Beethoven Ausstellung

21 In der Kammeroper Tod eines Pudels 23

Ensemble: Alle Künstlerinnen & Künstler im Überblick

Liebe Leserin, lieber Leser! Ich freue mich auch heuer wieder, Ihnen unser neues Saisonprogramm um diese Jahreszeit ankündigen zu können. Die weltweite COVID 19-Pandemie hat allerdings viele zusätzliche Hürden aufgebaut, die es zu überwinden gilt – vor allem durch umfassende Hygiene- und Präventionsmaßnahmen, um die gesundheitliche Sicherheit des Publikums und der Künstlerschaft zu gewährleisten. Mein Optimismus wurde aber in den letzten sechs Monaten des theatralischen Stillstands nicht geschmälert, und ich bin restlos davon überzeugt, dass Kunst ein elementarer Teil des menschlichen Lebens ist, auf den wir nicht längerfristig verzichten dürfen. Mit Ruggero Leoncavallos nahezu vergessener Oper Zazà in einer Neuinszenierung von Christof Loy planen wir den Saisonbeginn im September. Mit der Commedia lirica schuf Leoncavallo eine der radikalsten Umsetzungen der Grundgedanken des Verismo, deren moderne Bezüge unübersehbar sind. Die Titelrolle der Sängerin Zazà ist nicht als Katalysator für pathetische Gefühle angelegt, sondern eine unglaublich zeitgemäße Frau, die das alltägliche Leid zu ertragen gelernt hat und im entscheidenden Moment moralisch selbstlos und richtig handelt. Mit der Darstellung bürgerlicher Scheinmoral und der Gegenüberstellung unterschiedlicher sozialer Schichten hat Leoncavallo mit Zazà die Themen und sozialen Ansätze der Oper des 20. Jahrhunderts frühzeitig vorweggenommen und geprägt. Anfang Mai hatten wir anlässlich der Spielplanpräsentation die Hoffnung, dass sich die Lage kontinuierlich stabilisiert und ab Herbst ein Abonnementverkauf mit Einschränkungen möglich ist. Diese Hoffnung hat sich leider nicht erfüllt. Ende Juli erfuhren wir von den Sicherheitsmaßnahmen für den Herbst, und wir mussten eine Rückabwicklung bereits gekaufter Abo-Karten einleiten. Für alle daraus entstandenen Unannehmlichkeiten möchte ich mich persönlich entschuldigen, und ich hoffe, Sie stimmen mit mir überein, dass in diesem Fall Sicherheit und Gesundheit absolute Priorität haben. Wir werden alles daransetzen, Ihnen ab September einen ebenso sicheren wie angenehmen Opernbesuch im Theater an der Wien zu ermöglichen. Ich möchte mich für Ihre Geduld und Treue bedanken und wünsche uns allen, dass das kulturelle Leben an der Wienzeile und in der Kammeroper im Herbst künstlerisch uneingeschränkt wieder anheben kann. Herzlichst Ihr

Intendant Roland Geyer

Sta|gio|ne, <lat.-it.> die, -, -n: „Jahreszeit“ 1. Spielzeit eines Operntheaters 2. Ensemble eines Operntheaters. Kennzeichnend für den Stagionebetrieb ist, dass ein Stück über eine längere Zeit gespielt wird. Je eine Inszenierung wird über mehrere Abende oder Wochen hintereinander angesetzt, es kommen nur frisch geprobte Inszenierungen zur Aufführung.


DAS COVID-19-PRÄVENTIONSKONZEPT DER VEREINIGTEN BÜHNEN WIEN

# STAYSAFE

im Theater an der Wien

Maßnahmen zu Ihrer Sicherheit, Stand: 26. August 2020

Die Vereinigten Bühnen Wien nehmen den Spielbetrieb mit der Premiere von Zazà im Theater an der Wien wie geplant ab 16. September 2020 wieder auf (Einführungsmatinee am 13. September) – selbstverständlich unter Einhaltung aller verordneten Hygiene- und Sicherheitsauflagen. Die Gesundheit unseres Publikums steht für uns an oberster Stelle. Wir haben alle notwendigen Maßnahmen getroffen, um Ihren Besuch bei uns im Theater an der Wien so sicher wie möglich zu gestalten. Ihr Opernbesuch liegt uns am Herzen und wir freuen uns sehr, Sie endlich wieder bei uns begrüßen zu dürfen! IHRE SITZPLÄTZE Zur Einhaltung des verordneten Mindestabstandes wurde die Anzahl der verfügbaren Sitzplätze in den Theatern reduziert. Wir bitten Sie eindringlich, Ihren Sitzplatz aus diesem Grund nicht zu wechseln. Aus organisatorischen Gründen und um eine COVID19-konforme Sitzplatzvergabe zu garantieren, ermöglichen die Vereinigten Bühnen Wien bis auf Weiteres eine Ticketbuchung nur mehr nach Kategorie. Bitte wählen Sie beim Kauf Ihrer Tickets Ihre gewünschte Kategorie aus – die Sitzplätze werden rechtzeitig vor der Veranstaltung zugewiesen und Sie erhalten bis spätestens 24 Stunden vor der Vorstellung per E-Mail Ihr COVID-19 konformes Ticket mit Ihren Sitzplätzen. Bitte weisen Sie dieses Ticket ausgedruckt oder auf Ihrem Mobiltelefon beim Einlass ins Theater vor. Alle Sitzplätze werden nach Buchungs-Gruppen zugewiesen. BesucherInnen, die einer Buchungs-Gruppe angehören, dürfen nebeneinandersitzen. Zwischen den Besucher-Gruppen wird links und rechts ein Sitzplatz frei gelassen. Als COVID-19-Prävention können bis auf Weiteres keine Stehplätze angeboten werden. Wir öffnen das Theater an der Wien eine Stunde vor Vorstellungsbeginn für Sie. Auch der Zuschauerraum ist um diese Zeit bereits geöffnet, sodass Sie schon frühzeitig Ihre Plätze einnehmen können.

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VERSCHIEBUNG DES EINZELKARTENVERKAUFS FÜR 2021 Aufgrund der Corona-bedingten neuen Vorgaben für Veranstaltungen haben wir uns entschlossen, den Kartenvorverkauf für Vorstellungen ab Jänner 2021 bis auf Weiteres zu verschieben. Ursprünglich war dieser für 1. September geplant, der neue Termin wird selbstverständlich so bald wie möglich bekannt gegeben. Wir danken für Ihr Verständnis und freuen uns auf zahlreiche gemeinsame Opern-Erlebnisse im kommenden Jahr. ALLGEMEINE SICHERHEITSUND HYGIENERICHTLINIEN • Der Mindestabstand von 1 Meter ist soweit möglich einzuhalten. • Bitte tragen Sie einen Mund-Nasen-Schutz bis zum Vorstellungsbeginn und ab dem Schlussapplaus. • Bitte waschen Sie sich regelmäßig die Hände mit Seife und zögern Sie nicht, unsere zahlreichen Desinfektionsspender zu nutzen. • Wir bitten Sie, bei Krankheitssymptomen (auch ohne Fieber) der Veranstaltung fernzubleiben. UNSER WEGELEITSYSTEM Um Menschenansammlungen vorzubeugen, haben die VBW in ihren Häusern ein Wegeleitsystem entwickelt. Je nach Sitzplatz ist Ihnen demnach ein bestimmter Eingang (A-H) in einem farblich markierten Sektor (Gelb, Blau, Grün, Weiß) zugewiesen. Nutzen Sie diesen für das Betreten und Verlassen des Theaters. Wir bitten Sie, sich während Ihres Veranstaltungsbesuchs innerhalb Ihrer zugewiesenen Farbbereiche aufzuhalten. Parkett: GELB, Eingang E Erster Rang: BLAU, Eingang C Zweiter Rang: GRÜN, Eingang G Dritter Rang: WEISS, Eingang H Rollstuhlfahrer: GRAU, Eingang C Abendkasse: PINK, Eingang A


Ihren Farbcode finden Sie auch auf Ihrem Ticket. SICHERHEITS- UND HYGIENEVORKEHRUNGEN (LÜFTUNG UND DESINFEKTION) Modernste Raumbelüftung Die Theaterhäuser der VBW verfügen über moderne Systeme zur Raumbelüftung. Es handelt sich hierbei um hundertprozentige Frischluftanlagen. Die Luft für den Raum wird von außen angesaugt, gefiltert, konditioniert und über den Fußboden in den Zuschauerraum eingebracht und über die Decke wieder abgesaugt. Dies gewährleistet (auch schon vor COVID-19) die Versorgung mit reiner, konditionierter Außenluft. Es wurden sowohl die Lüftungsfrequenz als auch die Luftwechselrate erhöht. Pro BesucherIn werden stündlich 36m3 Luft ausgetauscht. Zusätzlich wird im hinteren Zuschauerbereich die Stoßlüftung aktiviert, was den Austausch von 45m3 pro Stunde pro Person ermöglicht. Unsere Filter werden in regelmäßigen Abständen getauscht. Laufende Desinfektion von Oberflächen Im Zuge der routinemäßigen Reinigung der Spielstätten werden zusätzlich Flächen wie z.B. Handläufe, Türklinken, Geländer usw. desinfiziert, und es erfolgt eine regelmäßige Desinfektion kompletter Freiflächen wie Böden.

Die Abendkassa ist zur jeweiligen Vorstellung für Kartenkauf und -abholung ab 17.30 Uhr bis Vorstellungsbeginn geöffnet. In der Kammeroper (Adresse: Fleischmarkt 24, 1010 Wien): ab 1 1/2 Stunde vor Vorstellungbeginn.

Aus Gründen des Contact Tracing ist der Kartenverkauf nur unter Angabe Ihrer Kontaktdaten möglich. Wir bitten um Ihr Verständnis. Die Erfassung und Nutzung Ihrer Daten steht selbstverständlich im Einklang mit der DSGVO. Es wird nur im Anlassfall darauf zugegriffen. Auf allen Eintrittskarten wird der Name des Käufers vermerkt. Im Falle eines Corona-Clusters muss auf Verlangen der Sanitätsdirektion Wien vom Karten-Käufer bekanntgegeben werden können, wer die Vorstellung wirklich besucht hat. Bitte beachten Sie dies auch bei der Weitergabe von Karten! Jegliche Haftung der Vereinigten Bühnen Wien im Zusammenhang mit den Verhaltensregeln und Sicherheitsmaßnahmen ist ausgeschlossen. Unsere AGB finden Sie online unter www.theater-wien.at/de/agb PAUSENBUFFETS / NEUES THEATERCAFÉ Die Theater an der Wien Opernaufführungen im September sind ohne Pause geplant, daher sind die Pausenbuffets im Theater an der Wien nicht geöffnet. Sie haben allerdings die Möglichkeit vor und nach Ihrem Opernbesuch das neue illy Caffé (Theatercafé) zu besuchen. Öffnungszeiten: Montag bis Sonntag von 8 bis 24 Uhr, Telefon: +4312951001.

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TAGES- UND ABENDKASSA Die Tageskassa im Theater an der Wien hat wieder wie gewohnt für Sie geöffnet: Montag bis Samstag 10 bis 18 Uhr Sonntag an Vorstellungstagen 14 bis 18 Uhr bei Matineen von 10 bis 13 Uhr

Wir bitten um Verständnis, dass Kartenkäufe oder -abholungen, welche nicht die aktuelle Vorstellung betreffen, sowie, Abo- Angelegenheiten (z.B. Umtausch) nach 17.30 Uhr an der Kasse des Theater an der Wien nicht mehr bearbeitet werden können.

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Zugang zu den Eingängen: A – E über die Linke Wienzeile F – H über die Millöckergasse

COVID-19 MASSNAHMEN

v b w. a t /s t a y s a f e

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SAISONVORSCHAU

vor abendrot Der geplante Programmraum der kommenden Saison

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EIN SAM ZAZÀ PLATÉE THAÏS ARMIDA

Samstag, 19. September 2020, 18.00 Uhr

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Sopran: Valentina Petraeva | Klavier: Elizabete Šīrante Wiener Kammerorchester

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Joseph Haydn: Symphonie Nr. 8, G-Dur Le soir

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VOR ABENDROT

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ihrer Serie Theaterfiguren die Welt des Musiktheaters. Ausgewählte Gemälde dieser Serie können in der neuen Saison in der Ausstellung Theaterwelten ab 16. September jeweils zu den Vorstellungsterminen mit gültiger Eintrittskarte im Theater an der Wien im Pausenfoyer besichtigt werden.

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Im dritten Teil des Programmzyklus’ „4-Tageszeiten 2018-22“ hat das Theater an der Wien vor abendrot erreicht. Der Programmraum 2020/21 präsentiert emotionale Ebenen, die in der Opernwelt de facto möglich sind. Grafisch werden die insgesamt 23 Projekte in sechs Clouds aufgeteilt, deren Wolkenfarbe sich klarerweise abendrot präsentiert. Zum Saisonauftakt erklingt dazu passend Haydns Symphonie Le soir, Der Abend. Ausgewählte Werke der Künstlerin Hermine KariglWagenhofer werden die kommende Saison grafisch begleiten und illustrieren. Die schemenhaften Erscheinungen Karigl-Wagenhofers figuraler Kompositionen fangen den ephemeren Zauber von Musik und deren szenischer Aufführung perfekt ein. Die aus Sonntagberg in Niederösterreich stammende und an der Wiener Akademie bei den Professoren Hessing und Hundertwasser ausgebildete Malerin beleuchtete in


OPER IM SEPTEMBER

Das Leid des Alltäglichen Theater im Theater: Ruggero Leoncavallos selten gespielte Commedia lirica Zazà Als sich Ruggero Leoncavallo nach seinen Studien im Musikleben Italiens nicht etablieren konnte, unternahm er Reisen nach Frankreich, England und Ägypten. Leoncavallo gab Musikunterricht, spielte in Bars, Cafés und Varietés und komponierte Chansons und Lieder.

ZAZÀ Commedia lirica in vier Akten(1919) Musik von Ruggero Leoncavallo Libretto von Ruggero Leoncavallo unter Mitarbeit von Carlo Zangarini In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln Musikalische Leitung

Stefan Soltész

Inszenierung

Christof Loy

Bühne

Raimund Orfeo Voigt

Kostüm

Herbert Murauer

Licht

Reinhard Traub

Choreografie

Thomas Wilhelm

Dramaturgie

Klaus Bertisch

Zazà

Svetlana Aksenova

Milio Dufresne

Nikolai Schukoff

Cascart

Christopher Maltman

Floriana / Signora Dufresne Dorothea Herbert Anaide, Zazàs Mutter

Enkelejda Shkosa

Natalia, Zazàs Zofe

Juliette Mars

Bussy, Journalist

Tobias Greenhalgh

Courtois, Impresario

Paul Schweinester

Duclou, Regisseur

Ivan Zinoviev / Dumitru Mădăraşăn

Marco / Augusto

Johannes Bamberger

Totò Dufresne

Livia Gallenga / Vittoria Antonuzzo

Claretta

Ena Topcibasic

Simona

Liliya Namisnyk

Un signore

Patrick Maria Kühn

ORF Radio-Symphonieorchester Wien Arnold Schoenberg Chor Neuproduktion des Theater an der Wien

PREMIERE Mittwoch, 16. September 2020, 19.00 Uhr

AUFFÜHRUNGEN 18. / 21. / 23. / 25. / 27. September 2020, 19.00 Uhr

EINFÜHRUNGSMATINEE Sonntag, 13. September 2020, 11.00 Uhr

Von 1882 bis 1886 lebte er in Paris, begegnete Richard Wagner und teilte dessen Ansichten über die wechselseitigen Beziehungen zwischen Wort und Musik. In seinen Studien zeigten sich auch seine literarischen Ambitionen. Neben seiner musikalischen Ausbildung, die er seit seinem achten Lebensjahr genoss, hatte er auch Literaturgeschichte studiert und die junge italienische Dichtergeneration kennengelernt. Er ist der einzige Komponist seiner Generation, der Wagners Forderung nach einer Personalunion von Komponist und Librettist erfüllte. Nach Italien zurückgekehrt, erlebte Leoncavallo den großen Erfolg von Pietro Mascagnis Cavalleria rusticana und schrieb selbst eine Oper mit einem ebenfalls ungewöhnlichen Sujet: Pagliacci, deren Handlung auf einen Mordfall zurückgeht, den er in Kalabrien miterlebt hatte. Cavalleria rusticana und Pagliacci sind bis heute die bekanntesten Werke der damals neuen Stilrichtung des Verismo und werden trotz stilistisch unterschiedlicher Ansätze aufgrund ihrer Länge gerne gemeinsam präsentiert. Mit seiner ersten aufgeführten Oper hatte Leoncavallo gleich seinen größten Erfolg erzielt und obwohl er noch elf weitere Opern und neun Operetten komponierte, blieb Pagliacci der Zenit seiner Laufbahn. 1897 erlebte Leoncavallo mit der Vertonung von Henri Murgers Scènes de la vie de bohème eine durchaus erfolgreiche Premiere und seine Oper La bohème wurde noch bis in die 1920er Jahre aufgeführt. Langfristig setzte sich aber ausschließlich die ein Jahr zuvor in Turin uraufgeführte Oper von Giacomo Puccini durch, die bei der Premiere noch erfolglos geblieben war, und verdrängte Leoncavallos Adaption restlos. Arturo Toscanini leitete drei Jahre später in Mailand die Uraufführung von Leoncavallos nächster Oper Zazà. Das Libretto stammte vom Komponisten selbst, Grundlage war die gleichnamige Komödie von Pierre Berton und Charles Simon, die die Autoren für die Sarah Bernhardt-Konkurrentin Gabrielle-Charlotte Réjane gewidmet hatten. Die Vaudeville-Schauspielerin Réjane sorgte vor allem durch ihre modernen Ansätze und Darstellungsweisen um die Jahrhundertwende für Aufsehen. Wie Pagliacci führt auch Zazà in ein schillerndes Künstlermilieu, das Leoncavallo selbst erlebt hatte und gut kannte. Die Varietésängerin Zazà ist der umjubelte Star des Theaters Alcazar in der französischen Provinzstadt St. Etienne. Die Männer sind der Sängerin verfallen, nur der aus Paris stammende Milio Dufresne scheint

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Christof Loy

ihr widerstehen zu können. Doch gerade ihn begehrt Zazà, und trotz Milios Bedenken werden die beiden ein Liebespaar. Leoncavallo bettet die Liebesgeschichte zwischen der Sängerin und dem bürgerlich verheirateten Milio in ein zeitgemäßes Umfeld ein. Café-Concerts, eine Mischung aus Kaffeehaus und Konzerthaus, waren in Frankreich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ausgesprochen beliebt. Dieses Theaterambiente wird bei Leoncavallo zum Spiegelbild des gesellschaftlichen Umfelds, diese Atmosphäre hat auch Regisseur Christof Loy an der selten gespielten Commedia lirica interessiert. Theater auf dem Theater spiele eine große Rolle in Zazà: „Dies ist mein Genre. Es hat eine wichtige Funktion in meiner Arbeit: in Ariadne auf Naxos, in Il turco in Italia. Auch Pagliacci habe ich vor vielen Jahren einmal gemacht. In meiner Produktion von Händels Alcina war das Zauberreich der Titelfigur ebenfalls Theater auf dem Theater. Mich hat die Metapher des

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Theaters als Abbild der Welt besonders interessiert. So gab es dann auch bei Zazà sofort ein Terrain, auf dem ich viel zu erzählen habe. Mein Interesse war also geweckt.“ Im Mittelpunkt der Handlung steht die anspruchsvolle Titelrolle, die Loy ungewöhnlich findet, weil Zazà zunächst unsympathisch, launisch und egozentrisch erscheine. „Hierbei erfüllt sich das Postulat des Verismo aufs Beste, denn die Veristen wollten ja immer das wahre Leben darstellen. Mit der Auswahl der Titelfigur haben die Autoren wirklich ins Schwarze getroffen. Mich interessierte dieser Weg einer Figur, die aus ihrem sozialen Milieu ausbrechen will und dann wieder zurückgestoßen wird. Dem Realitätsanspruch des Verismo wird dies sehr gerecht. Das Stück endet dann nicht in einem sentimentalen Selbstmord, sondern wir erleben Zazà in einer unendlichen Spirale. Man hat in diesen Stücken immer eine möglichst reale Atmosphäre gesucht. Es ist interessant, weil man denkt, das Ganze hätte auf einen Selbstmord hinauslaufen können. Tut es dann aber doch nicht, um theatralisch nicht zu dick aufzutragen.“ Widerstand gegen die Konventionen Für den deutschen Musikwissenschafter Hans-Joachim Wagner widersetzt sich Leoncavallo in der Darstellung der Titelfigur „den Konventionen der traditionellen Oper, indem er die Handlung nicht im Tod eines Beteiligten enden lässt, um damit das Problem des Ehebruchs gleichsam aus der Welt zu schaffen, sondern indem er in der Nachfolge der Komödienvorlage eine Lösung wählt, die mit der Trennung der beiden Liebenden emanzipatorische Züge trägt.“ Regisseur Christof Loy würde Zazà aber nicht als starke Frau bezeichnen: „Es ist die genaue Analyse einer herkömmlichen Frau. Außer ihrem Beruf als Varietékünstlerin gibt es nichts Besonderes. Es gibt keine Überhöhung. Sie arbeitet in einem Provinztheater in Saint-Etienne. Eine durchschnittliche Begabung, die in einem Tingeltangel-Theater auftritt und eine konventionelle Vorstellung vom Eheleben hat. Sie würde alles


Svetlana Aksenova

aufgeben für eine normale Existenz. Sie will am liebsten heiraten und Kinder bekommen, um nie wieder auf die Bühne zurückzukehren. Wenn sie stark ist, dann weil sie versucht für ihre Liebe zu kämpfen. Sie will wissen, ob sie wirklich betrogen wurde. Schlussendlich trifft sie keine bewusste Entscheidung, sondern eher eine sentimentale.“ Es sei faszinierend, wie Leoncavallo es schaffe, „mit einer Durchschnittsbiographie uns für das Leid des Alltäglichen zu interessieren. Und das ist es, was Verismo wollte.“ Hans-Joachim Wagner sieht in Zazà eine Weiterentwicklung und Vertiefung von Leoncavallos Schaffen und dem Verismo: „Die Situierung der Handlung im Künstlermilieu schließt sich an die beiden vorangegangenen Opern an, allerdings mit einem entscheidenden Unterschied. Erstmals gelingt Leoncavallo eine soziale Differenzierung des Personals, indem er die Liebesbeziehung zwischen einer Café-Concert-Sängerin und einem ,ehrbaren‘ Bürger auf die Bühne bringt. Die

Problematik der Beziehung ist in letzter Instanz eine des sozialen Gefälles, und darin manifestiert sich der realistische Gehalt der Oper. Während die Künstler in Pagliacci und La bohème gesellschaftliche Außenseiter sind, denen vom Opernpublikum kaum mehr als pittoresk-exotisches Interesse entgegengebracht wird, lässt sich eine ästhetische Distanz in Zazà nicht länger herstellen: Die Liaison amoureuse ist eine alltägliche. Und Leoncavallo hält dem bürgerlich-aristokratischen Publikum einen Spiegel vor, wenn er die Schein- und Doppelmoral der bürgerlichen Gesellschaft entlarvt.“ Für Christof Loy ist Zazà nicht „vordergründig reißerisch“. Das mache es interessant: „Und wenn man eine Verbindung zu heute machen will, sind es die finanziellen Missstände, die thematisiert werden. Die Unsicherheit, in der sich Künstler gerade in unserer Zeit befinden, die nicht wissen, wo das nächste Geld herkommen soll, nicht wissen, wann es wieder Kunst geben wird. Das macht das Stück durchaus modern.“

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PREMIERE IN DER KAMMEROPER

„Theater hat die Kraft, Traumata zu überwinden“ Regisseur Krystian Lada über Vivaldis selten gespieltes Pasticcio Bajazet

Vivaldi war vor allem wegen der Vier Jahreszeiten stets ein bekannter Name der Barockmusik, aber als Opernkomponist wurde er völlig vergessen. Was hat Sie daran gereizt, Bajazet zu inszenieren? Vivaldis Musik ist gefährlich verführerisch und die Partitur enthält einige überwältigende Arien. Die Figuren sind vieldeutig und zeitgemäß, während das erzählerische Tempo mich an einige der dramatischsten Szenen bei Racine erinnert. Als ich mich mit der Entstehung dieser Oper beschäftigt habe, hat mich eine Frage immer und immer wieder beschäftigt: Warum erfreute sich das Libretto von Agostino Piovene im 17. und 18. Jahrhundert einer so großen Beliebtheit? Gasparini, Händel, Scarlatti und alle anderen führenden Komponisten haben dieses Libretto allein während Vivaldis Lebenszeit mehr als 40 mal vertont. Doch schon vor Piovenes Libretto war der Konflikt zwischen Bajazet und Tamerlano ein unglaublich beliebtes Sujet im Theater und in der Bildenden Kunst. Welche Geschichte erzählt dieses erfolgreiche Libretto? Die Geschichte beginnt unmittelbar nach der Niederlage und der Gefangennahme des osmanischen Sultans Bayezid I. durch den turko-mongolischen Führer Timur Lenk in der Schlacht von Ankara im Jahr 1402. Die langjährige Bedrohung des christlichen Europas durch das Osmanische Reich begann danach zu zerbröckeln. Drei Jahrhunderte später, als Vivaldi seine Oper komponierte, war das Osmanische Reich von der Heiligen Liga erneut besiegt worden. Die Schlacht von Wien im Jahr 1683 war ein Wendepunkt in der europäischen Geschichte. Nach dem die osmanischen Türken keine Bedrohung mehr für die christliche Welt waren, konnte sich die Habsburgermonarchie als dominierende Macht in Zentraleuropa etablieren. Den Zusammenbruch von Bajazets Reich zu erleben, muss für das europäische Publikum eine beruhigende Erfahrung gewesen sein. Der gefürchtete Feind war verschwunden und stellte keine Gefahr mehr dar. Wir leben in einer Zeit der Unsicherheit. Sie haben mit der Arbeit an Bajazet begonnen, bevor die weltweite COVID19-Pandemie ausgebrochen ist. Wie hat der globale Lockdown Ihre Arbeit beeinflusst?

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Ich habe das Angebot erhalten, als ich im Jänner gerade für den Musiktheaterwettbewerb Ring Award in Graz für das Halbfinale meine Don Giovanni-Interpretation vorgestellt habe: statt eines charmanten Libertins ein unsichtbarer Virus, der alle anderen ansteckt und sie in ihr Haus sperrt. Wenige Wochen später passierte dasselbe tatsächlich. Es war unheimlich. Als der pragmatische Idealist, der ich bin, habe ich eine Rahmenhandlung für das Bajazet-Konzept entwickelt, das uns maximale Flexibilität in der Reaktion auf die sich ständig ändernde Corona-Realität erlaubt. Ich bin generell immer daran

BAJAZET Tragedia per musica in drei Akten (1735) Musik von Antonio Vivaldi Libretto von Agostino Piovene In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln Musikalische Leitung

Roger Díaz-Cajamarca

Inszenierung

Krystian Lada

Bühne

Didzis Jaunzems

Kostüm

Natalia Kitamikado

Licht

Franz Tscheck

Bajazet

Kristján Jóhannesson

Tamerlano

Rafał Tomkiewicz

Asteria

Sofia Vinnik

Andronico

Andrew Morstein

Irene

Valentina Petraeva

Idaspe

Miriam Kutrowatz

Bach Consort Wien Neuproduktion des Theater an der Wien in der Kammeroper

PREMIERE Samstag, 26. September 2020, 19.00 Uhr

AUFFÜHRUNGEN 28. / 30. September 2020 | 19.00 Uhr 2. / 4. / 7. / 9. / 11. / 13. Oktober 2020 | 19.00 Uhr

EINFÜHRUNGSMATINEE Sonntag, 20. September 2020, 11.00 Uhr


interessiert, auf der Bühne Intimität möglichst überzeugend darzustellen, und ich habe das Gefühl, dass wir dies alle nach der langen Zeit der Sperren und Trennungen wieder erleben wollen. Ich glaube daran, dass Theater und Oper die Kraft haben, Traumata wie diese Pandemie-Erfahrung zu heilen. Bajazet ist ein Pasticcio. Wie setzt Vivaldi die ausgewählte Musik ein? Piovenes Libretto erzählt eine heißblütige Tragödie. Vivaldi adaptierte es als Pasticcio, indem er bestehende Arien verschiedener Komponisten zusammenstellte. Die starken und loyalen Figuren erhielten Arien aus Vivaldis eigenen Opern, während die Gegenspieler Arien von seinen Rivalen wie Hasse, Giacomelli oder Broschi singen. Auf diese Weise stellte Vivaldi den venezianischen Stil, mit dem er sich stark identifizierte, der neuen neapolitanischen Schule gegenüber, die er ablehnte. Das war eine geistreiche Idee von Vivaldi. Die Form des Pasticcios ermöglichte es ihm, sowohl die Erwartungen des Publikums und der Sänger zu erfüllen, die ihn aufforderten, die modische Sprache seiner Rivalen zu übernehmen, als auch den neuen Kompositionsstil gleichzeitig zu kritisieren. Wie charakterisieren Sie Bajazet als Hauptfigur und seine Beziehung zum wahrscheinlich bekannteren Tamerlano? Bajazet wird von seinem Stolz verzehrt. Um ihn vollständig verstehen zu können, müssen wir sein historisches Vorbild anschauen, den osmanischen Sultan Bayezid I. Während seiner dreizehnjährigen Regentschaft hat er nur eine einzige militärische Konfrontation verloren, jene gegen Timur. Bayezid war der einzige Sultan der Geschichte, der gefangen genommen wurde, und seine Niederlage führte zu einem Bürgerkrieg zwischen seinen Söhnen, der den Zusammenbruch des Osmanischen Reiches auslöste. Das Ausmaß der Scham, das er gegenüber seinen Anhängern, Vorfahren und Familie empfunden haben muss, erscheint mir unvorstellbar. Bajazet sieht nur einen Ausweg, um der Niederlage zu entfliehen und seine Ehre zu behalten, Selbstmord durch Gift. Wir können seine Tat aber auch als Metapher verstehen: Jede übertriebene Tugend wird giftig. Sein Stolz wird zu rachsüchtiger Wut.

Krystian Lada

Die heutige Politik strotzt vor Bajazets und Tamerlanos. Männliche Führer, die nicht über ihr verletztes Ego hinausblicken können und herrschen wollen, anstatt zu dienen. In diesem Sinn handelt die Oper auch von toxischer Männlichkeit, die persönliche Verletzung in staatliche Politik verwandelt.

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Das junge Ensemble des Theater an der Wien DIE NEUEN MITGLIEDER, DIE NEUE SAISON

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IVAN ZINOVIEV Bass

ANDREW MORSTEIN Tenor

MIRIAM KUTROWATZ Sopran

Geboren in Krasnojarsk, Russland. Studium an der Gnessin Musikakademie in Moskau und an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien. Diese Saison: Duclou / Regisseur in Zazà, Antonio in Le nozze di Figaro, Besso/Oreste in Giasone, Eusebio / Ottario in Belisario, Don Basilio in Il barbiere di Siviglia, 9. Symphonie von Ludwig van Beethoven, Looking 4 Ludwig. JET Specials: Lieder und Tänze des Todes, Der Fall Straus, Don Giovanni in progress

Geboren in Silver Spring, USA. Studium an der Northwestern University in Evanston, Illinois. Gewinner des Metropolitan Opera Encouragement Awards. Diese Saison: Andronico in Bajazet, Egeo in Giasone, Il Conte d’Almaviva in Il barbiere di Siviglia, Amalekite in Saul, 9. Symphonie von Ludwig van Beethoven JET Specials: Lieder und Tänze des Todes, Der Fall Straus, Don Giovanni in progress

Geboren in Wien. Studium an der Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien. Finalistin und Nachwuchspreisträgerin beim Cesti-Wettbewerb für Barockoper 2019. Diese Saison: Idaspe in Bajazet, Alinda / Delfa in Giasone, Berta in Il barbiere di Siviglia JET Specials: Lieder und Tänze des Todes, Der Fall Straus, Don Giovanni in progress


Mehr als 500 Sängerinnen und Sänger aus 56 Ländern haben sich für das fünfte Junge Ensemble beworben, sechs Nachwuchstalente haben die Aufnahme in das Ensemble und in die Spielstätte der Kammeroper geschafft. Die Sopranistinnen Valentina Petraeva und Miriam Kutrowatz, die Mezzosopranistin Sofia Vinnik, der Tenor Andrew Morstein, der Bariton Sebastià Peris und der Bass Ivan Zinoviev werden ihr Talent und ihren Entwicklungsstand in der kommenden Spielzeit in Werken des Barock, des 19. und 20. Jahrhunderts sowohl im Theater an der Wien als auch in der Kammeroper präsentieren. Neben den drei auf das Ensemble zugeschnittenen Opernproduktionen Bajazet von Antonio Vivaldi, Francesco Cavallis Giasone und Rossinis Il barbiere di Siviglia in der Kammeroper wird auch die in der vergangenen Spielzeit begonnene Reihe der halbszenischen JET Specials weitergeführt. Lieder und Tänze des Todes setzt sich mit der fatalistischen Sicht auf die Liebe in russischen Opern auseinander, während rechtzeitig zum Jahreswechsel das Operetten-Projekt Der Fall Straus ironisch das Thema Liebe betrachtet. Das für den Abschluss der Saison 2019/20 geplante JET Special Don Giovanni in progress musste Corona-bedingt um eine Saison verschoben werden und kommt daher mit den neuen Mitgliedern zur Aufführung.

VALENTINA PETRAEVA Sopran

SOFIA VINNIK Mezzosopran

SEBASTIÀ PERIS Bariton

Geboren in Krasnoholmskiy, Russland. Studium an der Russischen TheaterAkademie in Moskau. Diese Saison: Irene in Bajazet, Medea in Giasone, Eudora in Belisario, 9. Symphonie von Ludwig van Beethoven JET Specials: Lieder und Tänze des Todes, Der Fall Straus, Don Giovanni in progress

Geboren in München, Deutschland. Studium an der Hochschule für Musik und Theater München und am Mozarteum Salzburg. Finalistin im CestiWettbewerb für Barockoper 2018; Sonderpreis beim Bundeswettbewerb Gesang 2018. Diese Saison: Asteria in Bajazet, Myrtocle/Albine in ThaÏs, Rosina in Il barbiere di Siviglia, 9. Symphonie von Ludwig van Beethoven JET Specials: Lieder und Tänze des Todes, Don Giovanni in progress

Geboren in Valencia, Spanien. Studium am Conservatorio Superior de Música, Valencia. Gewinner des Wettbewerbs Juventudes Musicales de España. Diese Saison: Figaro in Il barbiere di Siviglia JET Specials: Don Giovanni in progress

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JET SPECIALS

Lieder und Tänze des Todes

Junges Ensemble des Theater an der Wien

Nirgends ist die vielbeschworene russische Seele so unmittelbar gegenwärtig wie in der russischen Musikliteratur: schwärmerisch und melancholisch, mit einer manchmal geradezu lustvollen Traurigkeit wird hier geliebt und gelitten. Ausgehend von Modest Mussorgskis Liederzyklus Lieder und Tänze des Todes begeben wir uns auf eine Spurensuche in die Welt der russischen Oper. Boris Godunov, der Spieler Herman, Aleko oder die Zarenbraut Marfa, sie alle sind Glückssucher, getrieben von einer unbestimmten Gier nach Erfüllung ihrer Sehnsucht, ganz egal wonach. Liebe, wenn es sie gibt, ist auch immer in Todesnähe angesiedelt. Am Ende scheitern sie alle. Nicht ohne davor zumindest für einen Augenblick ihre Träume verwirklicht zu haben.

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Szenen und Arien von Modest Mussorgski, Peter Tschaikowski, Nikolai Rimski-Korsakow und Sergei Rachmaninow.

LIEDER UND TÄNZE DES TODES Szenische Einrichtung: Jelena Kittke Mit: Valentina Petraeva, Miriam Kutrowatz, Sofia Vinnik, Andrew Morstein und Ivan Zinoviev Klavier: Elizabete Šīrante Freitag 16. Oktober 2020, 19.00 Uhr


OPER IM OKTOBER

Auf der Suche nach dem gelobten Land Der südafrikanische Regisseur Matthew Wild inszeniert Porgy and Bess

Der aus einer russisch-jüdischen Einwandererfamilie stammende, als Jacob Gershovitz 1898 in Brooklyn geborene George Gershwin hatte den 1925 erschienen Roman Porgy von Edwin DuBose Heyward ein Jahr nach Erscheinen gelesen und dem Autor eine künstlerische Zusammenarbeit angeboten. Als sie gemeinsam mit Heywards Gattin Dorothy und Gershwins Bruder Ira die Arbeit 1933 dann endgültig aufnahmen, war George Gershwin längst einer der berühmtesten Komponisten Amerikas. Für den Broadway schrieb er erfolgreiche Musicals, aus denen sich viele Songs als Standards des erweiterten Jazzrepertoires etablierten. Mit Orchesterwerken wie der Rhapsody in Blue oder An American in Paris strebte er in die klassischen Konzertsäle ohne seine US-amerikanische Herkunft musikalisch je zu verleugnen. Als Gershwin 1928 Maurice Ravel um Unterricht bat, lehnte der französische Komponist mit den berühmten Worten ab: „Warum sollten Sie ein zweitklassiger Ravel sein wollen, wenn Sie ein erstklassiger Gershwin sein können?“ Der erfolgsverwöhnte Gershwin kündigte mit der Vertonung von Porgy eine genuin amerikanische Oper an und scheute sich nicht vor großen Vergleichen: „Wenn ich erfolgreich bin, wird Porgy einer Kombination aus dem Drama und der Romantik von Carmen und der Schönheit der Meistersinger ähneln, wenn Sie sich das vorstellen können.“ Das Publikum konnte sich das zunächst nicht vorstellen, die Uraufführung von Porgy and Bess 1935 im Alvin Theatre war mäßig erfolgreich und nach für Broadway-Verhältnissen bescheidenen 124 Vorstellungen wurde das Stück abgesetzt. Cole Porters im Jahr zuvor ebenfalls im Alvin Theatre uraufgeführtes Musical Anything Goes brachte es in der ersten Aufführungsserie vergleichsweise auf 420 Vorstellungen. Einzelne Nummern aber verbreiteten sich rasch und Gershwin stellte sie 1936 zur Suite from Porgy and Bess zusammen, die heute auch als Catfish Row, Suite from Porgy and Bess aufgeführt wird. Nur zwei Jahre nach der Porgy and Bess-Uraufführung brach George Gershwin während der Arbeit am Flügel zusammen und starb im Alter von 38 Jahren an einem Gehirntumor. Den weltweiten Erfolg seiner genuin amerikanischen Oper hat er nicht mehr erlebt.

Der Regisseur Matthew Wild ist seit 2015 künstlerischer Leiter der Cape Town Opera in Kapstadt, die durch ihre Tourneetätigkeit als Botschafter südafrikanischer Kultur verstanden werden möchte. Das Repertoire des südafrikanischen Regisseurs ist ungewöhnlich breit, umfasst Sprechtheater wie Oper und enthält populäre Musicals wie The Rocky Horror Show oder die West Side Story ebenso wie Opern des klassischen bis modernen Repertoires. Porgy and Bess nimmt thematisch im Repertoire der Cape Town Opera traditionell einen wichtigen Platz ein, und im Theater an der Wien stellt Matthew Wild seine Interpretation in einer Neuproduktion vor. Im Gespräch legt Matthew Wild seine Überlegungen zu Gershwins Oper dar.

Matthew Wild

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Seit der Uraufführung im Jahr 1935 ließen die Debatten um Porgy and Bess nicht nach. Ist diese Folk Opera, die von weißen Künstlern geschrieben wurde und in einem fiktiven südlichen Slum spielt, eine sensible Darstellung der afroamerikanischen Gesellschaft oder ist sie voller Rassenstereotype? Die Debatten um Porgy und Bess sind vielschichtig, komplex und wichtig. Ellen Noonans faszinierendes Buch The Strange Career of Porgy and Bess liefert einen hilfreichen Überblick über die sehr unterschiedlichen Reaktionen, die diese Geschichte hervorgerufen hat, von der Veröffentlichung von Heywards Roman Porgy 1925 bis in die 2000er Jahre. Meine eigene Sichtweise wurde von der südafrikanischen Porgy and Bess-Aufführungstradition geformt, die immer schon stark politisch geprägt war und die Oper als Protest gegen die weiße Herrschaft und die wirtschaftliche Ausgrenzung von People of Color positionierte. Auf der Bühne behält die große Mehrheit der Produktionen das ursprüngliche Milieu des Romans bei, Charleston in den 1920er Jahren. Das wäre für andere große Opern des frühen 20. Jahrhunderts wie Wozzeck oder Peter Grimes unvorstellbar. Ich denke, es ist jetzt entscheidend, mit der amerikanischen Aufführungstradition zu brechen, wenn wir das Kernthema von Porgy and Bess unvoreingenommen betrachten und Stereotype durch eine differenziertere Darstellung ersetzen wollen. Ist die Catfish Row der 1920er Jahre immer noch eine plausible Kulisse oder werden Sie einen neuen Ansatz für den Standort wählen? Unsere Produktion wird in der Gegenwart und am Rand einer nicht näher bezeichneten europäischen Stadt angesiedelt sein, die Catfish Row wird neu interpretiert

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Jeanine De Bique

als multikulturelle, multireligiöse Gemeinschaft von Flüchtlingen, die ihre Heimat verlassen haben, um ein besseres Leben in Europa zu suchen. Die Identität der Gershwin-Brüder als Söhne russisch-jüdischer Einwanderer ist in der Oper sowohl musikalisch als auch textlich augenscheinlich, diese Sehnsucht nach einem „gelobten Land“. Die Verbindung zur Migration ist also tief in diesem Werk verankert. Was ist der Grund, warum die schöne Bess eine aufkeimende Liebe für den behinderten Bettler Porgy empfindet? Bess kämpft in unserer Produktion mit Abhängigkeiten, während Porgy mit posttraumatischer Belastung, ausgelöst durch ein gewalttätiges Ereignis in der Kindheit, ringt, das ihn ohne ein Bein zurückließ. Seit dem Tod von George Floyd in diesem Jahr ist die Black Lives Matter-Bewegung stärker als je zuvor. Hat diese aktuelle Entwicklung Einfluss auf Ihre Inszenierung?


THE GERSHWINS®’

PORGY AND BESS ® Oper in drei Akten (1935) von George Gershwin, DuBose und Dorothy Heyward und Ira Gershwin In englischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Eric Greene

Black Lives Matter hat das Thema des systematischen Rassismus ins Rampenlicht gerückt, von dem viele Flüchtlinge und Migranten stark betroffen sind. Auch Polizeibrutalität wird in dieser Geschichte verhandelt. Ich hege daher keinen Zweifel, dass die jüngsten Ereignisse die Art und Weise beeinflussen werden, wie die Zuschauer diese Produktion aufnehmen. Vor diesem Hintergrund werden wir versuchen, die Lebensgeschichten aller Figuren detailreich und mit psychologischem Verständnis zu erweitern. Welche Zukunft erwartet Porgy, wenn er sich am Schluss auf den Weg macht, um Bess zu finden? Gibt es einen Hoffnungsschimmer das Paar? Das gelobte Land scheint für diese Charaktere unerreichbar zu sein. Aber innerhalb unserer gesellschaftlichen Möglichkeiten haben wir alle die Macht, für die Beseitigung von Ungleichheiten einzutreten. Darin liegt die wahre Hoffnung.

Musikalische Leitung

Wayne Marshall

Inszenierung

Matthew Wild

Ausstattung

Katrin Lea Tag

Co-Kostümdesignerin

Lejla Ganic

Licht

Bernd Purkrabek

Choreografie

Louisa Talbot

Porgy

Eric Greene / Simon Shibambu

Bess

Jeanine De Bique / Pumeza Matshikiza

Clara

Brandie Sutton

Crown

Nmon Ford / Norman Garrett

Sportin’ Life

Zwakele Tshabalala

Serena

Pumeza Matshikiza /

Mary Elizabeth Williams

Maria

Tichina Vaughn

Jake

Ryan Speedo Green

Unterstützt von

Wiener KammerOrchester special extended Porgy and Bess-Ensemble Neuproduktion des Theater an der Wien

PREMIERE Mittwoch, 14. Oktober 2020, 19.00 Uhr

AUFFÜHRUNGEN 15. / 16. / 17. / 18. / 20. / 21. /  22. / 23. / 24. Oktober 2020, 19.00 Uhr

EINFÜHRUNGSMATINEE Sonntag, 11. Oktober 2020, 11.00 Uhr

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DER NEUE PEUGEOT 2008 SUV EINE NEUPRODUKTION IN ZWEI AKTEN

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OPER KONZERTANT

Zerstrittene Erben Carlo il Calvo von Nicola Antonio Porpora

Der Countertenor Max Emanuel Cencic hat sich neben seiner sängerischen Karriere die Wiederentdeckung vergessener Barockopern zur Aufgabe gemacht. Für die kommende Saison hat der Mezzosopran Nicola Porporas Dramma per musica in drei Akten Carlo il Calvo dem Vergessen entrissen. Der Neapolitaner Porpora war der führende Gesangslehrer des 18. Jahrhunderts und Komponist von mehr als 60 Opern. Er bildete in seiner Heimatstadt die legendären Kastraten Farinelli und Caffarelli aus. Als Komponist war Porpora in Neapel, Venedig, London, Dresden und in Wien tätig, wo er als Gesangslehrer arbeitete und den jungen Joseph Haydn als Kammerdiener und Klavierbegleiter beschäftigte. Für das Teatro delle Dame in Rom schrieb Porpora 1738 Carlo il Calvo, basierend auf der Biographie des westfränkischen und später italienischen Königs Karl der Kahle, einem Enkel Karls des Großen. Porporas Oper basiert auf einem venezianischen Libretto von 1699 und führt in ein frühmittelalterliches Europa, in dem die zerstrittenen Erben Karls des Großen um die Macht ringen. Bei Porpora ist der Titelheld noch ein Kind. Sein Stiefbruder Lottario entführt den jungen Karl, um die Krone an sich zu reißen, nur der edle Ritter Adalgiso kann dem Tyrannen Einhalt gebieten.

In Rom war Frauen der Auftritt im Theater untersagt und daher wurde die Uraufführung von Carlo il Calvo ausschließlich von Männern bestritten. Die einzelnen Rollen hat Porpora für einige seiner Schüler geschrieben, deren Fähigkeiten er kompositorisch genau einschätzen konnte. Porporas Gesangspartien gehören daher vor dem Hintergrund seiner Tätigkeit als Gesangslehrer und Komponist zu den schönsten, aber auch zu den schwierigsten der barocken Opernliteratur.

CARLO IL CALVO Dramma per musica in drei Akten (1738) Musik von Nicola Antonio Porpora Libretto nach Francesco Silvani Konzertante Aufführung in italienischer Sprache Musikalische Leitung Lottario Adalgiso Gildippe Berardo Giuditta Eduige

George Petrou Max Emanuel Cencic Franco Fagioli Julia Lezhneva Bruno de Sa Suzanne Jerosme Nian Wang

Armonia Atenea Sonntag, 20. September 2020, 19.00 Uhr Max Emanuel Cencic

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BEETHOVEN-JUBILÄUM

Looking 4 Ludwig Konzert mit Georg Wacks als Emanuel Schikaneder Seit der Wiedereröffnung des Theater an der Wien als Opernhaus im Jahr 2006 ist nicht nur Ludwig van Beethovens einzige Oper Fidelio, sondern auch seine in den Musikalischen Akademien aufgeführte Musik reger Bestand des Spielplans. In Looking 4 Ludwig öffnet Beethovens Direktor Emanuel Schikaneder sein Haus und bringt anekdotenreich Licht in die Beziehung zwischen seinem Theater und dem Composer in Residence von einst. Aufgrund der Corona-Pandemie kann er das Publikum nicht mehr durch das Haus führen, doch der geschäftstüchtige Schikaneder hat sich den neuen Bedingungen schnell angepasst und sich einen neuen Zugang ausgedacht. Beethovens Musik begleitet diesen Ausflug in die Vergangenheit, bei dem historische als auch gegenwärtige Details und so manches Geheimnis über Haus, Geschichte und nicht zuletzt den Jubilar offenbart werden.

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LOOKING 4 LUDWIG Monodrama mit Musik von Ludwig van Beethoven Buch: Christoph Wagner-Trenkwitz, Ksenija Zadravec Szenische Einrichtung: Ksenija Zadravec Mit: Georg Wacks, Anita Rosati, Ivan Zinoviev, Maxim Tzekov | Flöte: Kathrin Waldner Gitarre: Anna Lesjak | Akkordeon: Bojana Popovicki Klavier: Christina Renghofer Hartmann Quartett: Maxim Tzekov, Emil Geber, Nicolás Bernal-Montaña, Domonkos Hartmann 19. September 2020, 14.00 Uhr 22. September 2020, 18.30 Uhr 26. September 2020, 16.00 Uhr 27. September 2020, 11.00 Uhr

AUSSTELLUNG

Leben und Arbeiten im Theater 1805 BEETHOVEN|AN|der Wien|DENKEN im Theatermuseum des Theater an der Wien Ludwig van Beethoven lebte und arbeitete im Theater an der Wien. Eingebunden in die alltäglichen Arbeitsabläufe im Theater, war Beethoven Teil jenes weitverzweigten Wiener Netzwerks von Personen, die das Theater an der Wien förderten und leiteten, im Theater arbeiteten und auch in den Jahren militärischer Unruhen und politischer Umwälzungen mit dem Theater verbunden waren. Trotz dieser historischen Fakten spielt das Theater an der Wien in der an sich regen Erinnerungskultur rund um Beethoven eine nur marginale Rolle. Die Ausstellung befasst sich mit den Lebensumständen und Arbeitsbedingungen am Theater an der Wien um 1805 und geht der Frage nach, warum das Theater nicht zum Erinnerungsort wurde.

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BEETHOVEN|AN| der Wien|DENKEN Die Ausstellung wurde im Rahmen des Forschungsprojekts „Erinnerungsort Beethoven: Theater an der Wien“ konzipiert. Leitung: Melanie Unseld Wissenschaftliche Mitarbeit: Julia Ackermann 16. September bis 24. Oktober 2020 14. bis 31. Dezember 2020


SATIRISCHER LIEDERABEND

Tod eines Pudels Angelika Kirchschlager singt, Alfred Dorfer fragt

Goethe lässt seinen Faust „des Pudels Kern“ erkennen und der gegenüber Menschen gerne griesgrämige Schopenhauer konnte sich ein Leben ohne Pudel nicht vorstellen. Sogar Ludwig van Beethoven, auch nicht als Menschenfreund verschrien, verfiel dem Hund und vertonte die von einem unbekannten Autor verfasste Elegie auf den Tod eines Pudels. Ausgehend vom titelgebenden Lied Beethovens gestalten die Mezzosopranistin Angelika Kirchschlager und der Kabarettist Alfred Dorfer einen Liederabend im Theater an der Wien, in dem Dorfer fragt und Kirchschlager antwortet. Beethovens Lied eröffnet als Namensstifter auch das Programm, das eingefrorene Schubladisierungen hinterfragen möchte. Angelika Kirchschlager war eine der ersten Sägerinnen, die den strengen klassischen Kanon durchbrochen hat und zu künstlerischen Ausflügen in andere Gattungen aufgebrochen ist. Alfred Dorfer wiederum lernte als Kind Klavier und hat bis heute einen starken Bezug zu klassischer Musik. Kennengelernt haben sich die beiden in der von Dorfer moderierten Fernsehsendung Artgenossen, in der der Satiriker ungeschnitten eine halbe Stunde lang mit Personen aus Kunst und Wissenschaft gesprochen hat. Das wechselseitige Verständnis führte letztlich zum

satirischen Liederabend Tod eines Pudels, der sich weder thematisch noch stilistisch einengen lässt und musikalisch bis in die klassische Moderne reicht. Während Angelika Kirchschlager offen über das oft beschwerliche Leben einer international tätigen Opernsängerin spricht, wird sich Alfred Dorfer in einem Duett auch als Sänger präsentieren.

TOD EINES PUDELS Satirischer Liederabend Mezzosopran Satiriker Klavier

Angelika Kirchschlager Alfred Dorfer Elizabete Šīrante

Musik von Ludwig van Beethoven, Franz Schubert, Robert Schumann, Johannes Brahms, Georges Bizet, Gustav Mahler, Erich Wolfgang Korngold u.a. 10. Oktober 2020, 19.00 Uhr 13. Dezember 2020, 19.00 Uhr | 9. März 2021, 19.00 Uhr 9. April 2021, 19.00 Uhr | 8. Juni 2021, 19.00 Uhr

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KUNST IST TEIL UNSERER KULTUR.

Durch unser Engagement unterstützen und fördern wir sowohl etablierte Kulturinstitutionen als auch junge Talente und neue Initiativen. So stärken wir größtmögliche Vielfalt in Kunst und Kultur in unseren Heimländern – in Österreich sowie Zentral- und Osteuropa. www.rbinternational.com


ENSEMBLE SEPTEMBER / OKTOBER ZAZÀ

Stefan Soltész (Dirigent)

Christof Loy (Inszenierung)

Svetlana Aksenova (Zazà)

Nikolai Schukoff Christopher (Milio Dufresne) Maltman (Cascart)

Dorothea Enkelejda Shkosa Juliette Mars (Natalia) Herbert (Anaide) (Floriana/Signora Dufresne)

Paul Schweinester (Courtois, Impresario)

Ivan Zinoviev (Duclou, Regisseur)

Dumitru Mădăraşăn (Duclou, Regisseur)

Johannes Bamberger (Marco/ Augusto)

Krystian Lada (Inszenierung)

Kristján Jóhannesson (Bajazet)

Rafał Tomkiewicz Sofia Vinnik (Tamerlano) (Asteria)

Andrew Morstein (Andronico)

Eric Greene (Porgy)

Simon Shibambu Jeanine (Porgy) De Bique (Bess)

Pumeza Matshikiza (Bess/Serena)

Mary Elizabeth Williams (Serena)

Ryan Speedo Green (Jake)

Livia Gallenga Vittoria Ena Topcibasic (Totò Dufresne) Antonuzzo (Claretta) (Totò Dufresne)

Tobias Greenhalgh (Bussy, Journalist)

Patrick Maria Kühn (Un signore)

BAJAZET

Roger DíazCajamarca (Dirigent)

Valentina Petraeva (Irene)

Miriam Kutrowatz (Idaspe)

PORGY AND BESS

Wayne Marshall Matthew Wild (Inszenierung) (Dirigent)

Nmon Ford (Crown)

Norman Garrett Zwakele Tshabalala (Crown) (Sportin’ Life)

Tichina Vaughn (Maria)

Brandie Sutton (Clara)

LOOKING 4 LUDWIG

Georg Wacks (Emanuel Schikaneder)

Valentina Petraeva

Ivan Zinoviev (Rocco)

Maxim Tzekov (Franz Clement)

TOD EINES PUDELS

LIEDER UND TÄNZE DES TODES

Jelena Kittke (Szenische Einrichtung)

Anita Rosati (Leonore)

Miriam Kutrowatz

Sofia Vinnik

Andrew Morstein Ivan Zinoviev

Franco Fagioli (Adalgiso)

Julia Lezhneva (Gildippe)

Bruno de Sa (Berardo)

Elizabete Šīrante (Klavier)

Angelika Kirchschlager (Mezzosopran)

Alfred Dorfer (Satiriker)

Elizabete Šīrante (Klavier)

CARLO IL CALVO

George Petrou (Dirigent)

Max Emanuel Cencic (Lottario)

Suzanne Jerosme Nian Wang (Eduige) (Giuditta)

I M PR E S S U M: Theater an der Wien – Intendant Prof. DI Roland Geyer | Medieninhaber/Herausgeber: Vereinigte Bühnen Wien Ges.m.b.H. | Geschäftsführer Prof. Dr. Franz Patay Ein Unternehmen der Wien Holding | Theater an der Wien, Linke Wienzeile 6, 1060 Wien | Tel. (+43/1) 588 30-1010 | oper@theater-wien.at | www.theater-wien.at Für den Inhalt verantwortlich: Intendant Prof. DI Roland Geyer | Redaktion: Johannes Penninger | Grafik: Nadine Dellitsch | Theater an der Wien-Team: Karin Bohnert, Jochen Breiholz, Gabriela Hauk, Sylvia Hödl, Sabine Seisenbacher, Claudia Stobrawa, Ugo Varela, Philipp Wagner-Nguyen, Ksenija Zadravec | Marketing & Produktion: Patrick Jahoda | Redaktionsschluss: 26. August 2020 | Herstellung: Johann Sandler GesmbH & Co KG, Druckereiweg 1, 3671 Marbach Änderungen und Irrtümer vorbehalten | DVR 0518751

B I LDNAC HWE I S: Cover: Nadine Dellitsch, unter Verwendung des Bildes „Portrait“ von Hermine Karigl-Wagenhofer | beyond // S. 8 Christof Loy © Nicolas Fanciscus / Svetlana Aksenova © Svetlana Ignatovich // S. 11 Krystian Lada © Camille Cooken S. 12,13, 14 Junges Ensemble des Theater an der Wien © Moritz Schell // S. 15 Matthew Wild © Nathan Kruger // S. 16 Jeanine De Bique © Marco Borggreve // S. 17 Eric Greene © Roy Cox Studio // S. 19 Max Emanuel Cencic © Anna Hoffmann S. 21 Angelika Kirchschlager © Nikolaus Karlinsky / Alfred Dorfer © Peter Rigaud

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13. SEPTEMBER BIS 24. OKTOBER 2020 Zazà

Commedia lirica in vier Akten (1919) von Ruggero Leoncavallo Dirigent: Stefan Soltész | Inszenierung: Christof Loy | Mit: Svetlana Aksenova, Nikolai Schukoff, Christopher Maltman, Dorothea Herbert, Enkelejda Shkosa, Juliette Mars, Tobias Greenhalgh, Paul Schweinester, Ivan Zinoviev, Dumitru Mădăraşăn, Johannes Bamberger, Livia Gallenga, Vittoria Antonuzzo | ORF Radio-Symphonieorchester Wien | Arnold Schoenberg Chor (Ltg. Erwin Ortner) Premiere: Mittwoch, 16. September 2020, 19.00 Uhr | Aufführungen: 18. / 21. /23. / 25. / 27. September 2020, 19.00 Uhr Tickets: € 148 | 126 | 99 | 89 | 68 | 48 | 25 | Einführungsmatinee: Sonntag, 13. September 2020, 11.00 Uhr | Tickets: € 5

Looking 4 Ludwig

Monodrama mit Musik von Ludwig van Beethoven | Buch: Christoph Wagner-Trenkwitz, Ksenija Zadravec Mit: Georg Wacks, Anita Rosati, Ivan Zinoviev, Maxim Tzekov | 19. September 2020, 14.00 Uhr /  22. September 2020, 18.30 Uhr / 26. September 2020, 16.00 Uhr / 27. September 2020, 11.00 Uhr | Tickets: € 20

vor abendrot

Joseph Haydn: Symphonie Nr. 8, G-Dur Le soir | Sopran: Valentina Petraeva | Klavier: Elizabete Šīrante Wiener Kammerorchester | 19. September 2020,18.00 Uhr | Tickets: € 5

Carlo il Calvo

Dramma per musica in drei Akten von Nicola Antonio Porpora (1738) Dirigent: George Petrou | Mit: Max Emanuel Cencic, Franco Fagioli, Julia Lezhneva, Bruno de Sa, Suzanne Jerosme, Nian Wang, Petr Nekoranec | Armonia Atenea | Sonntag, 20. September 2020, 19.00 Uhr | Tickets: € 75 | 62 | 50 | 40 | 30 | 22 | 13

Bajazet

Tragedia per musica in drei Akten von Antonio Vivaldi (1735) Dirigent: Roger Díaz-Cajamarca | Inszenierung: Krystian Lada | Mit: Kristján Jóhannesson, Rafał Tomkiewicz, Sofia Vinnik, Andrew Morstein, Valentina Petraeva, Miriam Kutrowatz | Bach Consort Wien Premiere: Samstag, 26. September 2020, 19.00 Uhr | Aufführungen: 28. / 30. September 2020, 19.00 Uhr 2. / 4. / 7. / 9. / 11. / 13. Oktober 2020, 19.00 Uhr | Tickets: € 51 | 40 | 29 | 19 Einführungsmatinee: Sonntag, 20. September 2020, 11.00 Uhr | Tickets: € 5

Tod eines Pudels

Satirischer Liederabend | Musik von Ludwig van Beethoven, Franz Schubert, Robert Schumann, Johannes Brahms, Georges Bizet, Gustav Mahler, Erich Wolfgang Korngold u.a. Mit: Angelika Kirchschlager, Alfred Dorfer, Elizabete Šīrante | 10. Oktober 2020 / 13. Dezember 2020 /  9. März 2021 / 9. April 2021 / 8. Juni 2021, 19.00 Uhr | Tickets: € 51 | 40 | 29 | 19 The Gershwins®’

Porgy and Bess ®

Oper in drei Akten (1935) von George Gershwin, DuBose und Dorothy Heyward und Ira Gershwin Dirigent: Wayne Marshall | Inszenierung: Matthew Wild | Mit: Eric Greene, Simon Shibambu, Jeanine De Bique, Brandie Sutton, Nmon Ford, Norman Garrett, Zwakele Tshabalala, Mary Elizabeth Williams, Pumeza Matshikiza, Tichina Vaughn, Ryan Speedo Green Wiener KammerOrchester special extended | Porgy and Bess-Ensemble | Premiere: Mittwoch, 14. Oktober 2020, 19.00 Uhr Aufführungen: 15./ 16./ 17./ 18./ 20./ 21./ 22./ 23./ 24. Oktober 2020, 19.00 Uhr | Tickets: € 148 | 126 | 99 | 89 | 68 | 48 | 25 Einführungsmatinee: Sonntag, 11. Oktober 2020, 11.00 Uhr | Tickets: € 5

Lieder und Tänze des Todes

BEETHOVEN | AN | der Wien | DENKEN KARTEN

Ausstellung | Leitung: Melanie Unseld | wissenschaftliche Mitarbeit: Julia Ackermann 16. September bis 24. Oktober 2020, 14. bis 31. Dezember 2020

Freier Vorverkauf für die Vorstellungen bis 31. Dezember 2020 an der Tageskasse im Theater an der Wien und am Wien-Ticket Pavillon sowie per Telefon und Internet. Nähere Infos zur Kartenbestellung finden Sie auf Seite 4 oder online unter www.vbw.at/staysafe

FÜHRUNGEN

Momentan finden keine Führungen statt.

Schriftliche Bestellungen: Theater an der Wien, Linke Wienzeile 6, 1060 Wien Tageskassen: Theater an der Wien: Linke Wienzeile 6, 1060 Wien | Mo-Sa 10-18 Uhr Wien-Ticket Pavillon: Karajan-Platz (neben der Staatsoper) | Mo-Fr 12-17 Uhr Sa 10-15 Uhr | So & Feiertags geschlossen Internet: www.theater-wien.at (Online-Bestellungen nur mit Kreditkarte) Ö1 Clubmitglieder erhalten für hauseigene Produktionen auf maximal zwei Karten pro Vorstellung eine Ermäßigung von 10%. Abonnement: Das Abonnementprogramm senden wir Ihnen auf Anfrage gerne kostenlos zu. Kontakt: abonnement@theater-wien.at Änderungen der Vorstellungszeiten, Preise, Preiskategorien, Öffnungszeiten sowie Besetzungen vorbehalten.

Kartentelefon: täglich 8 bis 20 Uhr

Hauptsponsor

Vereinigte Bühnen Wien, 1060 Wien, Österr. Post AG, Sponsoring. Post, GZ 03Z034773 S, Retouren an: Postfach 555, 1008 Wien

KlangBlatt 5/2020 | DVR 0518751

Szenische Einrichtung: Jelena Kittke | Mit: Valentina Petraeva, Miriam Kutrowatz, Sofia Vinnik, Andrew Morstein, Ivan Zinoviev Klavier: Elizabete Šīrante | Freitag 16. Oktober 2020, 19.00 Uhr | Tickets: € 20 | 15 | 12


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