Stagione #1 September/Oktober 2019

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DAS OPERNHAUS

#1

STAGIONE in Kooperation mit

Theater an der Wien Magazin September | Oktober 2019


NACH DEM KULTURGENUSS, DER WOHNGENUSS. Wir sind der führende Komplettanbieter am österreichischen Wohnimmobilienmarkt und verfügen über rund 21.300 Bestandseinheiten in Österreich sowie etwa 5.100 Wohneinheiten in der Development-Pipeline, die sich auf die Hauptstadt Wien fokussiert. Nutzen wir diese Textzeilen aber diesmal für wichtigeres als Zahlen. Wir bauen nicht bloß Wände, die Räume bilden, in denen Menschen ihr Leben leben. Wir schaffen ein Gefühl. Eines der wichtigsten. Wir schaffen, dass sich Menschen bei uns zuhause fühlen, wenn sie in den Häusern und Wohnungen, die wir bauen, wohnen. Glücklich wohnen. www.buwog.com


INHALT

4 Saisonvorschau

zu mittagsblau

5 Oper im September Rusalka von Antonín Dvořák 8 Premiere in der Kammeroper Faust von Charles Gounod 12 Spielplanposter Saison 19|20 15 Oper im Oktober La clemenza di Tito 18 Oper konzertant Mozarts Don Giovanni 19

Oper konzertant Riccardo Broschis Merope

20 Klangforum spezial Happiness Machine 21 Junges Ensemble JETSpecials: Carmen 22 Kinder an der Wien Papagena jagt die Fledermaus 23

Ensemble: Alle Künstlerinnen & Künstler im Überblick

EDITORIAL

Liebe Leserin, lieber Leser! Die kommende Saison bildet den zweiten Teil meines auf vier Jahre (2018-22) angelegten „4-Tageszeiten Programmzyklus“ und wird ZU MITTAGSBLAU in medias res gehen. Der Programmbaum 19/20 präsentiert ausgehend von den Werken unserer Hausgötter Händel, Mozart und Beethoven – dem ich zu seinem 250. Geburtstag ein eigenes Fest im Frühjahr 2020 zusammengestellt habe – vier multikulturelle Stränge der Opernwelt und strebt schließlich in den zeitgenössischen Musikgipfel. Drei markante Frauenfiguren stehen im Mittelpunkt der ersten Premieren. Aus der slawischen Mythologie stammt Rusalka, die Geschichte der vielschichtigen Wassernymphe. Regisseurin Amélie Niermeyer will dieser mysteriösen Figur neue Tiefen entlocken, und der junge deutsche Dirigent David Afkham stellt zum ersten Mal im Theater an der Wien sein Talent unter Beweis. Als Director in Residence wird der Puppenspieler, Kunstpfeifer und Regisseur Nikolaus Habjan in der kommenden Saison zwei Inszenierungen verantworten. Zu Beginn deutet er in der Kammeroper Gounods Oper Faust, die eigentlich die Geschichte der Margarete erzählt – seine Inszenierung wird das im 17. Jahrhundert beliebte Faustsche Puppenspiel in moderner Form wieder beleben. Stefan Gottfried hat zuletzt als Conductor in Residence die enge Verbindung des von Nikolaus Harnoncourt gegründeten Concentus Musicus mit dem Theater an der Wien vertieft. In unserer dritten Premiere wendet sich der Wiener Dirigent und Cembalist Mozart zu und interpretiert dessen letzte, häufig unterschätzte Oper La clemenza di Tito. Auch hier steht mit Vitellia – gesungen von der gerade bei den Salzburger Festspielen bejubelten Nicole Chevalier – eine außergewöhnliche Frau im Zentrum der Handlung. Einen Blick in die Zukunft wagt das Uraufführungs-Projekt Happiness Machine: Im Theater an der Wien beginnt die epochale Aufführungsreise durch Wien, die insgesamt 24 Stunden dauern und mit dem Klangforum Wien einen kritischen Blick auf existierende Herrschaftssysteme werfen wird. Details zu meiner Programmplanung „Zu Mittagsblau in medias res“ expliziere ich persönlich am 22. September in einer Mittagsmatinee mit Künstlergästen und lade Sie herzlichst dazu ein. Das ORF Radio-Symphonieorchester Wien wird dabei unter der Leitung von David Afkham Haydns Symphonie Le Midi konzertieren. Und natürlich freue ich mich darauf, Sie im Theater an der Wien und in der Kammeroper in den nächsten zehn Monaten oft begrüßen zu können. Herzlichst Ihr

Intendant Roland Geyer

Sta|gio|ne, <lat.-it.> die, -, -n: „Jahreszeit“ 1. Spielzeit eines Operntheaters 2. Ensemble eines Operntheaters. Kennzeichnend für den Stagionebetrieb ist, dass ein Stück über eine längere Zeit gespielt wird. Je eine Inszenierung wird über mehrere Abende oder Wochen hintereinander angesetzt, es kommen nur frisch geprobte Inszenierungen zur Aufführung.

AGRANA. FiNGeRspitzeNGeFühl FüR KultuR ZUCKER. STÄRKE. FRUCHT. - mit diesen drei Standbeinen ist AGRANA weltweit erfolgreich tätig, doch auch das kulturelle Leben in Österreich hat viel zu bieten. Mit unserem Fingerspitzengefühl für Kultur sorgen wir mit Engagement dafür, dass es auch so bleibt. AGRANA ist Hauptsponsor des Theater an der Wien. AGRANA.COM DeR NAtüRliche MehRweRt


VORSCHAU

zu mittagsblau Intendant Roland Geyer präsentiert das Konzept der neuen Saison 2019/20 Im zweiten Teil des Programmzyklus’ „4-Tageszeiten 2018-22“ hat das Theater an der Wien zu mittagsblau erreicht: Der Programmbaum 19/20 präsentiert die Pracht der europäischen Opernliteratur und strebt in den zeitgenössischen Musikhimmel. Ausgehend von Werken Georg Friedrich Händels, Wolfgang Amadeus Mozarts und Ludwig van Beethovens entwickelt sich ein vielfach ineinander verbundenes Programm. Vier Stränge mit jeweils drei Werken ergeben sich: ein französischer, ein italienischer, ein deutscher und ein slawischer Zweig. Neben bekannten Opern wie Fidelio stehen selten gespielte und dennoch zentrale Stücke der Opernliteratur wie Halka, La vestale, Giustino oder Der feurige Engel auf dem Programm. In einer Mittagsmatinee wird Roland Geyer das Konzept und die Highlights der neuen Saison 2019/20

vorstellen. Das ORF Radio-Symphonieorchester Wien wird dem Motto entsprechend Joseph Haydns 7. Symphonie C-Dur Le Midi spielen. Zwischen den Sätzen führt Roland Geyer Gespräche mit Künstlerinnen und Künstlern, die in dieser Saison wieder oder auch zum ersten Mal im Theater an der Wien tätig sein werden. Die Werke des bekannten niederösterreichischen Malers Leopold Kogler, der sich in seinem Schaffen intensiv mit den Phänomenen der Natur auseinandersetzt, werden die kommende Saison grafisch begleiten und illustrieren.

zu mittagsblau Sonntag, 22. September 2019, 12.00 Uhr Joseph Haydn: 7. Symphonie Le Midi Mitglieder des ORF Radio-Symphonieorchester Wien

URAUFFÜHRUNGEN

HAPPINESS MACHINE 2019 EGMONT 2020 GENIA 2020

FRANZOSEN

LULLY 1677 RAMEAU 1763 GOUNOD 1859

HÄNDEL

GIUSTINO 1737 RODELINDA 1725 RODRIGO 1707

4

ITALIENER

DEUTSCHE

SPONTINI 1807 ROSSINI 1819 BELLINI 1831

GLUCK 1774 STRAUSS 1905 JOST 2020

MOZART

BEETHOVEN

LA CLEMENZA DI TITO 1791 DON GIOVANNI 1787 LA FINTA GIARDINIERA 1775

FIDELIO 1806 EROICA 1805 CHRISTUS AM ÖLBERGE 1803

SLAWEN

MONIUSZKO 1858 DVOŘÁK 1901 PROKOFJEW 1954


OPER IM SEPTEMBER

Der Liebestod bleibt aus Dramaturg Rainer Karlitschek über Antonín Dvořáks Rusalka Gar nicht auszudenken, was gewesen wäre, hätte der Librettist Jaroslav Kvapil – wie zuerst von ihm erhofft – bei Komponisten wie Josef Suk Erfolg gehabt: Antonín Dvořák, der sich über acht Monate im Jahre 1900 daran setzte, den Text zu vertonen und meinte, „ich bin voll Begeisterung und Freude, dass mir die Arbeit so gut gelingt!“, wäre nie dazu gekommen, im Zenit seines Schaffens die sicherlich poetischste tschechische Oper der frühen Moderne überhaupt zu komponieren! Die Uraufführung am 31. März 1901 im Prager Nationaltheater war unter der Beobachtung der musikalischen Weltöffentlichkeit ein überwältigender Erfolg. Das Lyrische Märchen ist nur auf den ersten Blick ein naives Volksmärchen in Musik, in dem sich eine Wassernixe in einen Prinzen verliebt, die Welt des Wassers verlässt und doch als verfluchtes Wesen in ihrer Liebe verraten wird, scheitert und daraufhin dem Geliebten den Tod bringen muss. Vielmehr hat der Freimaurer Kvapil einen Text geschaffen, der ohne Sigmund Freuds revolutionäre Schriften undenkbar wäre, sich in die Tradition des europäischen Symbolismus einreiht und in einer Linie mit Werken wie Debussys und Maeterlincks Pelléas et Mélisande oder gar Richard Strauss’ und Oscar Wildes Salome steht. Wie in einer Parabel legt er Schichten der Psyche eines jungen Fabelwesens frei, das davon träumt, seine angestammte Welt zu verlassen, um eine Seele zu bekommen und Mensch zu werden. Doch der Weg dahin ist vor allem mit folgendem verbunden: mit Schmerz, Leid und der Erfahrung des Verlustes nicht nur der Herkunft, sondern auch der erhofften Zukunft. Denn die Liebe ist für die Wassernixe und den Prinzen eben nicht stärker als alles. Sie kann die Unterschiede und Brüche zwischen den Welten der Fabelwesen und der Menschen nicht überwinden. Beide sind sie gefangen in ihrer eigenen Wirklichkeit: Die Wassernymphe bleibt in der Menschenwelt stumm, der Prinz wird mit einer Fremden Fürstin untreu und verfällt dem Wahnsinn. Für die beiden kann es keinen Ort der Liebe geben. Und selbst der transzendente Liebestod à la Richard Wagner bleibt aus. Die Tradition der Wasserfrauen in der Literatur reicht bis in die Antike, sondern hatte gerade im 19. Jahrhundert Konjunktur: Friedrich de la Motte Fouqués Undine von 1811, Hans Christian Andersens Die kleine Meerjungfrau (1835-48) oder Gerhard Hauptmanns Die versunkene Glocke aus dem Jahre 1896 sind nur die Speerspitze der zahlreichen Variationen des Undinen-Mythos’, der noch weit ins 20. Jahrhundert reicht: Ingeborg Bachmann

verwandelt in ihrem Erzählband Das dreißigste Jahr noch 1961 die Geschichte Undine geht zu einem emanzipativen Manifest der Weiblichkeit: Undine will sich nicht mehr um einer größeren Idee der Liebe den männlichen Regeln unterwerfen, sondern erkämpft und behält für sich eine Autonomie jenseits überkommener Rollentraditionen zwischen Mann und Frau. Undine ist endlich frei – doch wer die Dvořák-Oper genau liest und hört, sieht selbst das schon 1901 antizipiert.

RUSALKA Lyrisches Märchen in drei Akten (1901) MUSIK VON ANTONÍN DVOŘÁK LIBRETTO VON JAROSLAV KVAPIL In tschechischer Sprache mit deutschen Übertiteln Musikalische Leitung

David Afkham

Inszenierung

Amélie Niermeyer

Bühne

Christian Schmidt

Kostüm

Kirsten Dephoff

Licht

Reinhard Traub

Video

Jan Speckenbach

Choreografie

Thomas Wilhelm

Dramaturgie

Rainer Karlitschek

Rusalka

Maria Bengtsson

Prinz

Ladislav Elgr

Wassermann

Günther Groissböck

Ježibaba

Natascha Petrinsky

Fremde Fürstin

Kate Aldrich

Heger

Markus Butter

Küchenjunge

Juliette Mars

Jäger

Johannes Bamberger

Erste Waldnymphe

Ilona Revolskaya

Zweite Waldnymphe

Mirella Hagen

Dritte Waldnymphe

Tatiana Kuryatnikova

ORF Radio-Symphonieorchester Wien Arnold Schoenberg Chor (Ltg. Erwin Ortner) Neuproduktion des Theater an der Wien

PREMIERE Donnerstag, 19. September 2019, 19.00 Uhr

AUFFÜHRUNGEN 21. / 23. / 26. / 28. / 30. September 2019, 19.00 Uhr

EINFÜHRUNGSMATINEE Sonntag, 8. September 2019, 11.00 Uhr

STAGIONE #1 | 5


DAVID AFKHAM IM GESPRÄCH

Mich reizt der Kosmos der Oper Der junge deutsche Dirigent leitet Antonín Dvořáks Rusalka Sie stammen aus Freiburg und übernehmen zum ersten Mal eine musikalische Leitung im Theater an der Wien. Könnten Sie Ihre musikalische Entwicklung kurz umreißen? Ich bin das jüngste Kind von fünf Geschwistern, die alle in Freiburg geboren sind. Unser Vater ist Mediziner und unsere Mutter ist gelernte Bankkauffrau. Meine Eltern lieben Musik und bei uns zu Hause wurde immer musiziert. Für mich als Jüngster war es daher ganz natürlich, dass ich wie meine älteren Geschwister, die alle Geige und Klavier gespielt haben, mit sechs Jahren ebenfalls begonnen habe zu musizieren. Drei von uns sind professionelle Musiker geworden und zwei sind Ärztinnen. Musik und Medizin hat meine Familie ausgemacht und privat machen alle nach wie vor Musik. Wie verlief dann Ihre Entwicklung zum Dirigenten? Ich habe zunächst ebenfalls Geige und Klavier gelernt, habe viel Kammermusik gespielt und war am Ende Konzertmeister in einem Jugendorchester. Ich habe an Wettbewerben teilgenommen und manche auch gewonnen. Als ich ungefähr vierzehn Jahre alt war, hat sich dann das Klavier als mein primäres Instrument durchgesetzt. Als Jungstudent an der Musikhochschule hatte ich als Teil des Studiums meinen ersten Kontakt mit dem Dirigieren. Als Abiturient habe ich mich dann bewusst dafür entschieden, Dirigieren zu studieren. Ich habe damals nach etwas gesucht, das meine vielen musikalischen und allgemeinen Interessen verbindet. Als Pianist ist man manchmal mit den vielen schwarzen und weißen Tasten sehr einsam. Ein Dirigent ist zwar auch allein, aber wenn man musiziert, blickt man in die Gesichter des Orchesters. Nach dieser Erfahrung und nach der Suche nach den Klangfarben eines Orchesters habe ich mich gesehnt. In der Oper geht es dann auch immer um die historischen Hintergründe, die Psychologie der Figuren und die gemeinsame theatrale Umsetzung mit den Regisseuren. Mich persönlich reizt dieser große Kosmos. Wie würden Sie Ihr Repertoire umreißen? Ich bin während meiner Ausbildung mit dem mitteleuropäischen, deutsch-österreichischen Repertoire groß geworden. Mein Fundament sind Haydn, Mozart, Beethoven, Schubert und Schumann. Das ist mein Grundpfeiler, von dem ausgehend ich viel Brahms, Mahler und Bruckner musiziert habe. Auch die Zweite Wiener Schule ist mir nahe am Herzen. Ich möchte diese Ver-

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bindungen zwar nicht überbewerten, aber da Brahms und Dvořák gut befreundet waren, bin ich dann relativ schnell von Brahms auf Dvořák gestoßen. Antonín Dvořák war als Bratschist ein Berufsmusiker, ehe er mit dem Komponieren begann. Wie ordnen Sie ihn und Rusalka stilistisch ein? Dvořák hat in dieser hochinteressanten Epoche komponiert, in der die eigene, musikalische Sprache gefunden werden wollte. Er hat sich mit der Technik des Leitmotivs auseinandergesetzt, die er auch in einer eigenen, wenig strengen Form in Rusalka eingesetzt hat. Er passt diese Leitmotive stets dem Charakter der jeweiligen Figur an. Stilistisch können wir diese Oper durchaus als romantisch bezeichnen, die genaue Gattungsangabe lautet „lyrisches Märchen“. Natürlich enthält dieser Stoff viele märchenhafte Elemente, aber rein von der musikalischen Sprache her betrachtet, schwingen neben den romantischen auch schon impressionistische Farben mit. Ich betrachte Rusalka als einen Operndiamanten, der je nach Beleuchtung in vielen Klangfarben schillert. Was verstehen Sie unter der Bezeichnung Märchen? Wenn wir an Märchen denken, dann haben wir vermutlich ein zu leichtes, inhaltlich mildes Bild vor Augen. Rusalka aber verhandelt existentielle Fragen des Menschseins: Ab wann werde ich zum Menschen? Macht die Seele den Menschen aus? Was passiert, wenn ich sterbe? Was heißt es, als Kontrast dazu, ewig zu leben? Diese Oper ist alles andere als ein Kindermärchen. Märchen und Sagen werden auch gerne als Geschichten eines Volkes verstanden. Welchen Einfluss hat die tschechische Volksmusik auf Rusalka? Die Auseinandersetzung mit Volksliedern und generell volkstümlichen Ausdrucksweisen münden sofort in den Tanz, und rhythmische Volkstänze sind auf jeden Fall in Rusalka eingeflossen. Allen Charakteren dieser Oper ist in der einen oder anderen Form ein Tanz oder zumindest eine tanzbare Form zugeschrieben. Das geschieht nicht immer vordergründig, sondern schwingt manchmal subtil im Orchester mit. Nur dem Jäger ist kein Tanz zugeschrieben, weil er im Original als mystische Figur nur aus dem Off hörbar sein soll. Interessant ist für mich, wie vordergründig man diese Volkslieder und Volkstänze umsetzt, oder ob man versucht, diese Passagen geheimnisvoller, transzendenter zu gestalten.


farbenprächtige Sprache, die so viele Möglichkeiten bietet. Am Ende ist es dann auf einmal gar nicht mehr schwierig, sondern eine zum Singen wunderbare Sprache. Die Nymphe Rusalka verstummt, als sie einen menschlichen Körper und eine menschliche Seele erhält. Wie sehen Sie das Aufeinanderprallen dieser unterschiedlichen Welten? Das ist toll und ungewöhnlich, dass in einer Oper die Hauptrolle im zweiten Akt stumm bleibt. Rusalka enthält viele interessante Aspekte. Der mystischen Märchenwelt mit den Fabelfiguren Wassermann und Nymphen wird die Welt der Menschen gegenüber gestellt, mit dem Prinzen und der Fürstin. Dazu kommt noch das komische Element des Hegers und des Küchenjungen, die oft gestrichen werden. Sie sind vielleicht nicht zwingend für die Handlung notwendig, aber für mich sind das zwei musikalisch interessante Partien, weil sie diese komische Note mitbringen. Diese Aufteilung zwischen realer und mystischer Welt, zwischen tragischem Grundton und komischen Elementen ist tiefgehend durchdacht. Dramaturg Rainer Karlitschek schreibt: „Denn die Liebe ist für die Wassernixe und den Prinzen eben nicht stärker als alles.“ Wie sehen Sie die Liebe zwischen den beiden? Am Ende bittet der Prinz Rusalka um einen Kuss und sie weiß, dass das ihr Ende bedeutet, dennoch gönnt sie dem Prinzen diesen Kuss. Ihre Entwicklung von einem seelenlosen, ewig lebenden Wesen zu einem fast menschlichen Wesen mit einer Seele mündet vielleicht sogar in den Wunsch, sich wieder von dieser Abhängigkeit zu befreien. Dass Liebe nicht die höchste Macht ist, macht die Handlung so bewegend. Rusalka muss ihren Weg gehen und ich denke, dass ihr Weg am Ende auch weiter geht. Aber wir wissen nicht, wohin es geht. David Afkham

Die Sprache der Oper ist Italienisch. Es war aber den Librettisten und Komponisten bis heute regelmäßig ein Anliegen, nationale Operntraditionen zu begründen. Welche musikalischen Qualitäten zeichnet das Tschechische aus? Für diese Produktion arbeiten wir von Anfang an mit einem Sprachcoach zusammen, um die Feinheiten der tschechischen Sprache herauszuarbeiten. Zunächst fallen einem natürlich die vielen Konsonanten auf, gleichzeitig entpuppt sich das Tschechische als

Wie hat Dvořák dieses Ende vertont? Musikalisch klingt das Ende nach Auflösung. Kurz vor dem letzten Satz von Rusalka singt der Wassermann noch einmal „Wehe!“ und zum ersten Mal in der ganzen Oper werden diese Halbtöne des Wassermanns aufgelöst. Am Ende klingt noch einmal das Motiv der Rusalka an und für mich bleibt eine große Frage im Raum stehen. Musikalisch möchte ich erreichen, dass die Oper nicht mit einem Rufzeichen endet, sondern dass Fragen in der Luft bleiben.

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PREMIERE IN DER KAMMEROPER

Faust-Kreislauf Nikolaus Habjan bringt den Faust zurück zu den Puppen und inszeniert Gounods gleichnamige Oper

Nikolaus Habjan mit seinen Faust-Puppen in seiner Werkstatt

Mit seiner Deutung von Carl Maria von Webers Oberon stellte Nikolaus Habjan zum Abschluss der Vorsaison erstmals eine Inszenierung im Theater an der Wien vor. Der aus Graz stammende Regisseur, Puppenspieler und Kunstpfeifer wird in dieser Saison als Director in Residence des Theater an der Wien zwei Inszenierungen erarbeiten. Für die Bühne in der Kammeroper wendet sich Habjan im Oktober dem Faust-Stoff in der Bearbeitung von Charles Gounod zu, im Jänner folgt dann Richard Strauss’ Salome im Theater an der Wien. Goethes Faust führt den Bildungskanon der deutschsprachigen Literatur an und ist unverzichtbarer Pflichtstoff an österreichischen Schulen, auch Nikolaus Habjan hat den Faust-Stoff während seiner Gymnasialzeit kennengelernt. „Ich mochte den Faust von Anfang an“, sagt der Regisseur, „fand aber, dass wir in der Schule das Stück viel zu oberflächlich behandelt haben. Damals empfand ich schon große Lust, meine Beschäfti-

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gung mit diesem Stoff zu vertiefen. Über meinen Großvater, der den Faust-Stoff ebenfalls sehr geschätzt hat, habe ich dann den Urfaust und das Drama von Christopher Marlow kennengelernt.“ Mit seinen Inszenierungen und seiner Leidenschaft für das Puppenspiel hat Habjan, Absolvent für Musiktheaterregie an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, im Wiener Schubert Theater auf sich aufmerksam gemacht. Er interpretierte als Puppenspieler den legendären Der Herr Karl von Helmut Qualtinger und Carl Merz oder wandte sich in F. Zawrel – Erbbiologisch und sozial minderwertig dem wichtigen wie schwierigen Thema der Kinder-Euthanasie während der Zeit des Nationalsozialismus am Wiener Spiegelgrund zu. Für den Puppenspieler Habjan nimmt Faust nicht nur inhaltlich, sondern auch historisch einen besonderen Stellenwert ein. „Faust ist der Puppenstoff schlechthin. Goethe selbst hat den Faust durch ein Puppentheater


kennengelernt. Mich fasziniert dieser Umstand, dass die bekannte Form des Faust, die von Goethe stammt, der wiederum durch ein Puppenspiel auf diesen Stoff gekommen ist. Gounod hat den Faust Goethes verarbeitet und wir bringen Gounod wieder zurück zu den Puppen. Mir gefällt dieser Kreislauf. Der Faust-Stoff enthält alles, was wir für ein gutes Puppentheater brauchen.“ Charles Gounod hatte sich mit dem Faust-Stoff bereits während seines Italien-Aufenthalts in den Jahren 1839 bis 1842 beschäftigt, ehe er 1857 vom Direktor des Pariser Théâtre Lyrique den Auftrag erhielt, eine neue Oper auf der Basis von Goethes Drama zu schreiben. Nach der erfolgreichen Uraufführung am 19. März 1859, die noch gesprochene Dialoge enthielt, wurde die Oper dreihundertmal gespielt. Für Aufführungen in der Pariser Opéra 1869 ersetzte der Komponist die Dialoge durch Rezitative und gab seinem Faust die endgültige Form. Medial stieß die französische Bearbeitung, vor allem im deutschsprachigen Raum, auf wenig Sympathie, eine „versäumte Gelegenheit“ nannte Wagner die Oper, und Kritiker sprachen von einer „Parodie auf Goethes Faust“. „Ich denke, dass bei den unterschiedlichen Fassungen verschiedene Moden aufeinandergeprallt sind. Die französische Grand opéra basiert auf einer ganz anderen Struktur, einer anderen Herangehensweise als die deutsche Spieloper oder die Opera seria.“ Auf die jungen Sängerinnen und Sänger in der Kammeroper wartet ein neuer Lernprozess. „Ich will Gounods Faust ganz klar als Puppentheater inszenieren“, sagt Nikolaus Habjan. „Alle Figuren sind mit Puppen besetzt. Erst gegen Ende werde ich versuchen, die Ebene zu den Spielern aufzubrechen. Aber grundsätzlich wird es ein schöner, handwerklicher Abend, der die Sängerinnen und Sänger vor die riesige Herausforderung stellt, das Puppenspiel zu erlernen. Das Junge Ensemble wird nicht nur daneben stehen und unbeteiligt singen, sondern die Mitglieder werden neben ihren anspruchsvollen Partien auch mit dem Puppenspiel viel zu tun haben. Aus meiner Erfahrung weiß ich, dass diese Herausforderung bewältigbar ist und dass das Puppenspiel Darstellern hilft, Klarheit über ihre Rolle zu erreichen. Eine große Regel des Puppenspiels lautet, dass man wenige Augenblicke bevor zu spielen beginnt, schon genau wissen muss, was man tun wird. Dadurch werden die Spieler zu einer genauen Analyse

ihres Spiels gezwungen. Die große Schwierigkeit liegt darin, dass schlechtes Puppenspiel vom Publikum sofort erkannt wird.“ Gib mir meine Jugend zurück Inhaltlich bestehe der Faust-Stoff aus vielen Ebenen: „Vom Himmel bis zur Hölle. In der Mitte steht der Mensch, der von unzähligen Manipulationen vorangetrieben wird, und damit können wir im Theater wunderbar arbeiten.“ Für das Jugendtheater Next Liberty in Graz hat Nikolaus Habjan 2016 Goethes Faust. Eine Tragödie inszeniert. Diese Inszenierung sei für ein jugendliches Publikum konzipiert gewesen, für Zuschauer im Alter Gretchens: „Daher haben wir die Handlung auch auf die Gretchen-Tragödie heruntergebrochen, ähnlich wie es die Librettisten Gounods gemacht haben. Das Gretchen ist für diese Generation die perfekte Identifikationsfigur, während man den Faust selbst wohl erst verstehen kann, wenn man die erste große Lebenskrise durchlebt hat.“ Diesem Ansatz folgt Nikolaus Habjan auch in der Kammeroper. „Bei Gounod gibt es eigentlich keine Hauptfigur mehr, denn neben Margarete bleibt selbst Faust eine Nebenfigur. In der Oper liegt der Schwerpunkt eindeutig auf Margarete.“ Diese Gewichtung sieht Habjan aber schon bei Goethe angelegt: „Die ursprüngliche Idee des Urfaust geht auf Gretchen zurück. Goethe hat den Gerichtsprozess der Kindsmörderin Susanna Margarete Brandt verfolgt. Aus ihrer Geschichte und ihrem Todesurteil hat er die Figur der Margarete erarbeitet. Ich finde es ärgerlich, wenn die Figur des Gretchens einen Kollateralschaden darstellt. Ich sehe darin eine veraltete, ,männliche‘ Sicht auf den Stoff: Faust will sich austoben und seinen Spaß haben, Margarete darf am Ende dann in den Himmel auffahren und dadurch soll eine gewisse Gerechtigkeit hergestellt werden.“ „Faust dreht sich um das Vergnügen, um den Genuss, den Rausch und die Orgie“, sagt Nikolaus Habjan. „Schon bei Goethe heißt es ,Gib meine Jugend mir zurück‘ und bei Charles Gounod wird daraus der Wunsch, das Leben auszukosten, die Suche nach Lust und Ekstase. Dieser Aspekt wird bei Gounod explizit auf den Punkt gebracht, das ist auch den Notwendigkeiten der Oper geschuldet. Bei Goethe wird dieser Aspekt noch dechiffriert, während er bei Gounod unverschleiert offen liegt.“

STAGIONE #1 | 9


Fausts Gegenspieler Mephistopheles müsse eine Verführungsfigur sein, meint Habjan. „Schon bei Goethe sagt Gott: ,Von allen Geistern, die verneinen, ist mir der Schalk am wenigsten zur Last.‘ Mephisto ist dieser Schalk, er ist derjenige der die Witze reißt. Bei Goethe ist er aber auch die einzige Figur, die fair handelt. Dieser Aspekt hat mich immer interessiert. Gott schließt mit Mephisto in Faust I eine Wette ab, und Mephisto erfüllt alle Forderungen. Obwohl Mephisto diese Wette

FAUST Oper in fünf Akten (1859) MUSIK VON CHARLES GOUNOD LIBRETTO VON JULES BARBIER UND MICHEL CARRÉ NACH JOHANN WOLFGANG VON GOETHES FAUST I ORCHESTERFASSUNG VON LEONARD ERÖD In französischer Sprache mit deutschen Übertiteln Musikalische Leitung

Giancarlo Rizzi

Inszenierung

Nikolaus Habjan

Ausstattung

Denise Heschl &

Jakob Brossmann

Licht

Franz Tscheck

Faust

Quentin Desgeorges

Méphistophélès Dumitru Mădărăsan ´ Marguerite Jenna Siladie Valentin

Kristján Jóhannesson

Marthe Schwertlein

Juliette Mars

Siebel

Ghazal Kazemi

Wagner

Benjamin Chamandy

Puppenspielerin

Manuela Linshalm

Wiener KammerOrchester Neuproduktion des Theater an der Wien in der Kammeroper

PREMIERE Dienstag, 1. Oktober 2019, 19.00 Uhr

AUFFÜHRUNGEN 3. / 5. / 9. / 11. / 14. / 16. / 18. /  20. / 23. / 30. Oktober 2019, 19.00 Uhr

EINFÜHRUNGSMATINEE Sonntag, 29. September 2019, 11.00 Uhr

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eigentlich gewonnen haben müsste, fährt am Ende von Faust II dennoch Faust selbst in den Himmel auf. Mephisto hat seine Wette verloren und wird abgelöst. Er spürt selbst, dass er aus der Zeit gefallen ist. Bei Goethe ist Mephistopheles die eigentlich tragische Figur.“ Bei Gounod werde seine Rolle als Bösewicht hervorgehoben. „Er ist diabolisch. Wenn er Margarete im Dom verflucht, oder wenn er Wagner den Tod voraussagt, offenbart er seinen Charakter. Auch er kommt in der Oper wie Faust auf eine brutale Art und Weise schneller auf den Punkt. Feiner ist er mit Sicherheit nicht geworden. Während Margarete in der Oper menschlicher gezeichnet wird, bleibt Mephistopheles Schablone.“ Gerichtet und gerettet Der historische Johann Georg Faust dürfte um 1500 gelebt haben, sein spektakuläres Leben regte rasch zur Legendenbildung an. Susanna Margaretha Brandt wiederum wurde 1772 in Frankfurt hingerichtet. Goethe selbst hat sich ein Leben lang mit dem Stoff beschäftigt. Der Tragödie erster Teil wurde 1808 veröffentlicht und 1832, wenige Monate nach Goethes Tod, erschien der zweite Teil. „Faust halte ich wirklich für einen zeitlosen Stoff“, meint Nikolaus Habjan. „Wir werden daher diesmal keine zeitliche Ästhetik im Spiel andeuten. Dieses Thema der Krise, der philosophische Hintergrund des strebenden Wissenschafters, der alles opfert, um etwas zu erleben, ist ein ewiges Thema. Im Theater können wir dafür als Regisseure den ebenso wunderbaren wie schwammigen Begriff ,Zeitloser Raum‘ bemühen.“ Aufgrund Margaretes hervorgehobener Bedeutung in Gounods Faust-Fassung wurde und wird die Oper im deutschsprachigen Raum auch unter dem Titel Margarete aufgeführt. Ihr Ende lässt sich in der Adaption von Gounods Librettisten Jules Barbier und Michel Carré nicht auf eine eindeutige Aussage reduzieren. Nikolaus Habjan möchte auch in dieser Frage den „Kollateralschaden Gretchen“ vermeiden. „Im Buch steht, dass am Ende Margarete auf den Richtblock geführt und hingerichtet wird. Mephisto ruft ,Gerichtet!‘ und der Engelschor erwidert ,Gerettet‘. Ich verstehe das so, dass auf einer offensichtlichen Ebene diese Hinrichtung tatsächlich stattfindet. Auf einer völlig anderen Ebene kann aber auch etwas ganz anderes passieren. Der Vorteil des Puppentheaters liegt darin, dass ich beiden Ebenen gleichzeitig folgen kann.“


Werkstatt-Besuch bei Nikolaus Habjan


SPIELPLAN 2019-20 zu mittagsblau

SAISON

SEPTEMBER 2019

NOVEMBER 2019

So 8. 11.00 Einführungsmatinee Rusalka Do 19. 19.00 RUSALKA | Premiere Sa 21. 19.00 Rusalka So 22. 12.00 zu mittagsblau – Ausblick Mo 23. 19.00 Rusalka Di 24. 19.00 Don Giovanni / Mozart (konzertant) Mi 25. 16.00 Kinder an der Wien * Do 26. 19.00 Rusalka Fr 27. 14.00 Kinder an der Wien * Fr 27. 17.00 Kinder an der Wien * Sa 28. 11.00 Kinder an der Wien * Sa 28. 14.00. Kinder an der Wien * Sa 28. 19.00 Rusalka So 29. 11.00 Einführungsmatinee Faust So 29. 11.00 Kinder an der Wien * So 29. 14.00 Kinder an der Wien * So 29. 17.00 Kinder an der Wien * Mo 30. 19.00 Rusalka

Mi 06. 20.00 DER BRENNENDE DIWAN Premiere (Hölle) Fr 08. 20.00 Der brennende Diwan (Hölle) Sa 09. 20.00 Der brennende Diwan (Hölle) So 10. 11.00 Einführungsmatinee La vestale 20.00 Der brennende Diwan (Hölle) Mo 11. 20.00 Der brennende Diwan (Hölle) Di 12. 20.00 Der brennende Diwan (Hölle) Sa 16. 19.00 LA VESTALE | Premiere Mo 18. 19.00 La vestale Di 19. 19.00 La finta giardiniera / Mozart (konzertant) Mi 20. 19.00 La vestale Sa 23. 19.00 La vestale So 24. 19.30 Nestroy-Verleihung Mo 25. 19.00 La vestale Di 26. 19.00 Semele / Hasse (konzertant) Mi 27. 19.00 La vestale Fr 29. 20.00 Der brennende Diwan (Hölle) Sa 30. 20.00 Der brennende Diwan (Hölle)

OKTOBER 2019 Di Do Sa So

1. 19.00 3. 19.00 5. 19.00 6. 11.00

Mi 9. 19.00 Fr 11. 19.00 Mo 14. 19.00 Mi 16. 19.00 Do 17. 19.00 Fr 18. 19.00 Sa 19. 19.00 So 20. 19.00 Mo 21. 19.00 Di Mi Do Fr

22. 19.00 23. 19.00 24. 19.00 25. 18.30

So 27. 19.00 Mo 28. 19.00 Di 29. 19.00 Mi 30. 19.00

beyond | Leopold Kogler

in medias res

FAUST | Premiere Faust Faust Einführungsmatinee La clemenza di Tito Faust Faust Faust Faust LA CLEMENZA DI TITO Premiere Faust La clemenza di Tito Faust Merope / Broschi (konzertant) La clemenza di Tito Faust La clemenza di Tito Happiness Machine (Konzert) La clemenza di Tito JET Special: Carmen (Konzert) La clemenza di Tito Faust

DEZEMBER 2019 So 1. 11.00 Einführungsmatinee Halka So 13.00 Einführungsmatinee Giustino (Hölle) Mo 2. 20.00 Der brennende Diwan (Hölle) Di 3. 20.00 Der brennende Diwan (Hölle) Mi 4. 19.00 GIUSTINO | Premiere Sa 7. 19.00 Giustino Mo 9. 19.00 Giustino Mi 11. 19.00 Giustino Sa 14. 19.00 Giustino So 15. 19.00 HALKA | Premiere Di 17. 19.00 Halka Mi 18. 19.00 Giustino Do 19. 19.00 Halka Fr 20. 19.00 Rodrigo / Händel (konzertant)

* Kinder an der Wien: Papagena jagt die Fledermaus


DAS OPERNHAUS

DEZEMBER 2019

MÄRZ 2020

JUNI 2020

Giustino Halka Giustino Halka JET Special: Kálmán gegen Lehár (Konzert) Di 31. 19.00 Halka

So 22. 19.00 La donna del lago / Rossini (konzertant) Mo 23. 19.00 Fidelio Di 24. 19.00 Genia Mi 25. 19.00 Fidelio Do 26. 19.00 JET Special: Dichterliebe Fr 27. 19.00 Fidelio So 29. 19.00 Genia Di 31. 19.00 Genia

Di Do Sa Mo Di

Sa 21. 19.00 So 22. 19.00 Sa 28. 19.00 So 29. 19.00 Mo 30. 19.00

JÄNNER 2020 Do 2. 19.00 Giustino Sa 4. 19.00 Giustino So 12. 11.00 Einführungsmatinee Salome Sa 18. 19.00 SALOME | Premiere Mo 20. 19.00 Salome Mi 22. 19.00 Les Boréades / Rameau (konzertant) Do 23. 19.00 Salome Sa 25. 19.00 Salome Di 28. 19.00 Salome Mi 29. 19.00 Irene / Hasse (konzertant) Do 30. 19.00 Salome

FEBRUAR 2020 So 16. 11.00 Einführungsmatinee Egmont Mo 17. 19.00 EGMONT | Premiere UA Mi 19. 19.00 Egmont Fr 21. 19.00 Egmont Sa 22. 19.00 Isis / Lully (konzertant) Mo 24. 19.00 Egmont Mi 26. 19.00 Egmont Sa 29. 19.30 Ein Brief / Christus am Ölberge Beethoven / Trojahn (konzertant)

MÄRZ 2020 So 1. 11.00 Do 5. 19.00 So 8. 19.00 Di 10. 19.00 Do 12. 19.00 So 15. 11.00 Mo 16. 19.00 Mi 18. 19.00 Fr 20. 19.00

Einführungsmatinee Genia GENIA | Premiere UA Genia Genia Genia Einführungsmatinee Fidelio FIDELIO | Premiere Fidelio Fidelio

APRIL 2020 Do 2. 19.00 Genia So 5. 11.00 Einführungsmatinee Der feurige Engel Do 16. 19.00 DER FEURIGE ENGEL Premiere Sa 18. 11.00 Kinder an der Wien * Sa 18. 14.00 Kinder an der Wien * Sa 18. 19.00 Der feurige Engel So 19. 11.00 Kinder an der Wien * So 19. 14.00 Kinder an der Wien * So 19. 17.00 Kinder an der Wien * Mo 20. 19.00 Rodelinda / Händel (konzertant) Di 21. 19.00 Der feurige Engel Do 23. 19.00 Der feurige Engel Sa 25. 11.00 Kinder an der Wien * Sa 25. 14.00 Kinder an der Wien * Sa 25. 17.00 Kinder an der Wien * So 26. 11.00 Kinder an der Wien * So 26. 14.00 Kinder an der Wien * So 26. 19.00 Der feurige Engel Di 28. 19.00 Der feurige Engel

2. 19.00 4. 19.00 6. 19.00 8. 19.00 9. 19.00

Mi 10. 19.00 Mo 22. 19.30

Do 25. 19.30

Sa 27. 19.30

So 28. 19.00 So 28. 19.30

Mo 29. 11.00 Di 30. 19.00

Orphée et Eurydice Orphée et Eurydice Orphée et Eurydice Orphée et Eurydice JET Special: Don Giovanni in progress Orphée et Eurydice Zu Gast in der Kammeroper PROSERPINA | Premiere Zu Gast in der Kammeroper Proserpina Zu Gast in der Kammeroper Proserpina Jugend an der Wien NEUN x LEBEN | Premiere Zu Gast in der Kammeroper Proserpina Jugend an der Wien Neun x Leben Jugend an der Wien Neun x Leben

MAI 2020 Sa 9. 19.30 Egmont / Eroica (Konzert) So 10. 11.00 Einführungsmatinee Norma Fr 15. 19.00 NORMA | Premiere So 17. 11.00 Einführungsmatinee Orphée et Eurydice Mo 18. 19.00 Norma Di 19. 19.00 ORPHÉE ET EURYDICE Premiere Mi 20. 19.00 Norma Fr 22. 19.00 Norma Sa 23. 19.00 Orphée et Eurydice Mo 25. 19.00 Orphée et Eurydice Mi 27. 19.00 Orphée et Eurydice Fr 29. 19.00 Orphée et Eurydice Hauptsponsor Theater an der Wien

Rot abgedruckte Produktionen finden in der Kammeroper statt


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Die Edition 3 des Kunstprojektes „Face to Face“ der österreichischen Nägele & Strubell Parfumerien in Zusammenarbeit mit dem Theater an der Wien zeigt Sopranistin Mari Eriksmoen als Madame de Pompadour.

Mari Eriksmoen ist ab 17. Oktober als Servilia in La clemenza di Tito auf der Bühne des Theater an der Wien zu sehen. Mehr Details zum Projekt finden Sie unter: www.theater-wien.at & www.naegelestrubell.at

MARI ERIKSMOEN

Foto © Karim Hadaya

Der junge Fotograf Karim Hadaya hat sich für die Umsetzung des Kunstprojektes das Gemälde von François Boucher zum Vorbild genommen. Mit natürlicher Anmut und Grazie verkörpert die norwegische Sängerin die Mätresse König Ludwigs XV. Die Opulenz spiegelt Vielfalt, Hedonismus, Sinneslust, aber vor allem jede Menge Lebensfreude wider. Themen die sich auch im Konzept der Hofparfumerie Nägele & Strubell wiederfinden.

KUNST & SCHÖNHEIT


PREMIERE IM OKTOBER

Rom brennt Sam Brown inszeniert mit La clemenza di Tito seine erste Mozart-Oper Von den böhmischen Ständen erhielt Mozart 1791 den Auftrag, für die Krönung Kaiser Leopolds II. zum böhmischen König in Prag eine Festoper zu schreiben. Da die Zeit drängte, wurde auf das Libretto La clemenza di Tito zurückgegriffen, das Pietro Metastasio bereits 1734 verfasst hatte, seither galt es als idealer Fürstenspiegel galt. Darin sieht sich Vitellia, Tochter des früheren Kaisers von Rom, um ihre Macht betrogen und stachelt Sesto, den besten Freund des neuen Kaisers Tito, dazu an, diesen zu ermorden. Der junge englische Regisseur Sam Brown hat in London Regie und in Oxford Altertumswissenschaften studiert. Er begann seine Karriere im West Yorkshire Playhouse und in der Opera North in Leeds. 2011 gewann er sowohl den European Opera Directing Prize als auch den Ring Award in Graz. Mit La clemenza di Tito arbeitet Sam Brown erstmals im Theater an der Wien und inszeniert dabei auch seine erste Mozart-Oper. Mozart komponierte in seinem letzten Lebensjahr 1791 zwei Opern. Die Zauberflöte zählt seit ihrer Uraufführung zu den meistgespielten Opern der Welt, La clemenza di Tito steht eindeutig in ihrem Schatten. Was war Ihre erste Begegnung mit Mozarts letzter Opera seria? Ich habe bislang noch keine Mozart-Oper inszeniert und daher natürlich auch keine Erfahrung mit La clemenza di Tito. Wie alle Operngeher habe ich viele Mozart-Inszenierungen besucht, nur La clemenza di Tito war bislang nicht dabei. Daher musste ich zuallererst damit beginnen, diese Oper kennenzulernen und herausfinden, worum es geht und warum Mozart die Geschichte in dieser Weise vertont hat. Ich wollte die Idee und die Geschichte hinter seiner Komposition verstehen. Mozart wurde für den Auftrag aus Prag ein Libretto von Pietro Metastasio aus dem Jahr 1734 vorgelegt. Wie zeitgemäß war dieser Text noch? Da Ponte war, soviel ich weiß, gerade als Hofdichter entlassen worden, und Salieri hatte keine Zeit, den Auftrag zu übernehmen. Der Auftraggeber Domenico Guardasoni, Impresario des Gräflich Nostitzschen Nationaltheaters in Prag, hat daher bei Mozart angefragt und nachdem die Zeit knapp war, war es eine vernünftige Entscheidung, auf ein bestehendes Libretto zurückzugreifen. Ich gehe davon aus, dass Mozart mit den Texten Metastasios vertraut gewesen ist, der der berühmteste Librettist seiner Epoche war. Mozart hat

Sam Brown

die Verantwortung übernommen, das Libretto in kurzer Zeit zu vertonen. Auch wenn ich dieses Textbuch mit den heute populäreren Da Ponte-Libretti und der Zauberflöte vergleiche, denke ich dennoch, dass La clemenza di Tito einen der besten Operntexte des 18. Jahrhunderts darstellt.

STAGIONE #1 | 15


erschaffen. Ich fühle mich nicht dazu veranlasst, Mozarts politische Meinung zu reflektieren, wenn ich eine seiner Opern inszeniere. Mozart hat meiner Meinung nach großartige Musik komponiert und versucht, damit Geld zu verdienen. La clemenza di Tito zeigt aber in der Präsentation der Titelfigur mit Sicherheit auf, wie schwierig und wenig erstrebenswert es sein kann, der König zu sein. Dieser Aspekt ist interessant, weil die Oper für mich gar keinen typischen Fürstenspiegel darstellt. Ich habe das Libretto Metastasios mit dem Mozart-Textbuch verglichen und herausgefunden, dass Szenen, in denen die königlichen Vorzüge dargestellt werden, entfernt wurden. Ich kann mir daher nicht vorstellen, dass jemand La clemenza di Tito sieht und das Gefühl empfindet, ein Kaiser sein zu wollen.

Nicole Chevalier

Haben Sie eine Erklärung, warum La clemenza di Tito dennoch weit weniger populär ist als die anderen späten Mozart-Opern? Meiner Meinung nach zählt die Musik von La clemenza di Tito zum besten, was Mozart jemals komponiert hat. Ich habe den Eindruck, dass nach dem 19. Jahrhundert das Interesse und das Gefallen des Publikums an Secco-Rezitativen zurückgegangen ist. Während der Wiener Klassik waren diese Rezitative noch ein prägender Teil, wie in der Oper eine Geschichte erzählt wird, und das Publikum wollte diese Art der Deklamation hören. In den vergangenen eineinhalb Jahrhunderten wurde diese Art des Spielens und Sprechens als künstlich und langweilig empfunden, und ich bin überzeugt davon, dass darin eine der Ursachen liegt, dass La clemenza di Tito außer Mode kam. Die Oper sollte dem Herrscher auch als Fürstenspiegel dienen. Wie geeignet ist diese Oper, einem Kaiser und König ideales Verhalten zu vermitteln? Mozart kämpfte zeitlebens damit, mit Geld umzugehen. Wenn er viel einnahm, gab er auch viel wieder aus. Er war nicht hochnäsig, wenn es darum ging, einen Auftrag anzunehmen. Wenn sein Auftraggeber einen Fürstenspiegel bestellte, dann hat Mozart einen

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Wie charakterisieren Sie Kaiser Tito und sein intrigantes Umfeld? Das Verhältnis zwischen Tito und Sesto hat mich am meisten bewegt. Sie sind nicht nur die besten Freunde, sondern nahezu Liebhaber. Aber jedesmal wenn sie sich begegnen, wird ein neues Geheimnis von Sesto enttarnt, und Tito wünscht sich nichts mehr, als dass alle ehrlich zu ihm wären. Die Verantwortung, die Tito trägt, und die Entscheidungen, die er fällen muss, interessieren mich an seiner Rolle als Kaiser am meisten. Angetrieben wird die Handlung von Vitellia. Was ist ihre Motivation? Vitellia ist über La clemenza di Tito hinaus für mich eine der interessantesten Opernfiguren des 18. Jahrhunderts. In dieser Epoche finden sich wenig Frauenfiguren, die ähnlich aktiv sind und eine gleich große Entwicklung durchleben wie Vitellia. Alcina, auch eine große barocke Frauenfigur, reagiert auf ihre Umgebung, Vitellia aber nimmt die Geschichte selbst in die Hand, sie ist der Motor dieser Oper. Sie kann natürlich auch als Cruella de Vil-Figur dargestellt werden, nur würde ich gerne diese eindimensionale Deutung ihres schwierigen Charakters vermeiden. Sie ist die einzige Figur, die eine grundlegende Verwandlung durchlebt. Im aristotelischen Sinn ist sie die Hauptfigur der Handlung, daran habe ich keinen Zweifel. Tito lässt zu Beginn der Handlung Gnade gegenüber seinen Verschwörern walten und er lässt am Ende erneut Gnade walten. Sein Charakter


hat sich im Lauf der Handlung nicht verwandelt. Er ist deshalb aber keine flache Figur, weil all diese Erfahrungen Auswirkungen auf seine Persönlichkeit haben. Sesto ist bereit, der Liebe wegen seinen besten Freund zu ermorden. Ist er ein reines Werkzeug für Vitellia? Am Ende des ersten Akts durchlebt Sesto einen großen Moment der Umkehr, als er mit sich ringt, ob er Vitellias Wünschen nachkommen soll. Er entscheidet sich eigentlich dafür, Tito nicht zu töten. Nur als er sich umdreht, lodert hinter ihm schon ein Feuer auf dem Kapitol, und er wird weiter angetrieben. Das ist ein großartiger theatraler Einfall von Metastasio sowie von Mozart und Mazzolà. Die Würfel sind gefallen, noch ehe Sesto eine Entscheidung fällen konnte. Sie haben neben Ihrer Ausbildung zum Regisseur auch in Oxford Altertumswissenschaften studiert. La clemenza di Tito ist im historischen Rom angesiedelt. Hat Sie Ihr Wissen um die Antike auch in Ihrer Arbeit als Regisseur beeinflusst? Ich habe natürlich während meines Studiums viel über die Antike gelernt und interessiere mich noch immer dafür. In Oxford habe ich mich schwerpunktmäßig auf das Zeitalter der Julisch-claudischen und Flavischen Dynastien Roms spezialisiert, in das auch die Regentschaft Titus’ fällt. Dass ich mich jetzt wieder damit beschäftigt habe, war zwar ein Zufall, aber es hat mich dennoch erstaunt, an wieviel ich mich noch erinnern konnte. Dieses Wissen hat mir geholfen, die Hintergründe und Verstrickungen der Handlung zu verstehen. Ich denke zum Beispiel daran, dass Vitellias Vater Vitellius gemeinsam mit Galba und Otho einer von zunächst drei Kaisern war. Die Macht hat dann aber Vespasian übernommen, der Vitellias Vater ermorden ließ. Ihm folgte sein Sohn Titus als Kaiser. Titus war also der Sohn des Mörders von Vitellias Vater. Diese Vorgeschichte hat Vitellia natürlich prägen müssen. Diese Informationen haben mir geholfen, die Charaktere zu entwicklen, und ich hoffe, dass das Publikum dies auch wahrnimmt, aber ich werde den historischen Hintergrund nicht explizit auf der Bühne zeigen. Ich denke, dass Metastasio Titus als Operncharakter vor allem ausgewählt hat, weil er berühmt für seine Gnade war, und sicher auch deshalb, weil während seiner Regentschaft ein großes Feuer auf dem Kapitol gewütet hat.

Offensichtlich brennen Sie ebenso noch immer für die römische Antike. Auf alle Fälle, römische Geschichte interessiert mich noch immer. Die Politik hat sich nicht verändert und die Politiker sind noch immer vergleichbare Charaktere. Politik und Macht bleiben menschliche Konstanten. Aber je mehr ich mich mit der Handlung von La clemenza di Tito beschäftigt habe, umso mehr ist in mir der Eindruck entstanden, dass ich diese Oper nicht in einem spezifischen, sondern in einem abstrakten Zeitalter ansiedeln möchte. Auf diese Weise können wir uns auf die individuellen Charaktere der Handlung konzentrieren.

LA CLEMENZA DI TITO Dramma serio per musica in zwei Akten (1791) MUSIK VON WOLFGANG AMADEUS MOZART LIBRETTO VON PIETRO METASTASIO In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln Musikalische Leitung

Stefan Gottfried

Inszenierung

Sam Brown

Ausstattung

Alex Lowde

Licht

Jean Kalman

Video

Tabea Rothfuchs

Choreografie

Stina Quagebeur

Tito

Jeremy Ovenden

Vitellia

Nicole Chevalier

Servilia

Mari Eriksmoen

Sesto

David Hansen

Annio

Kangmin Justin Kim

Publio

Jonathan Lemalu

Concentus Musicus Wien Arnold Schoenberg Chor (Ltg. Erwin Ortner) Neuproduktion des Theater an der Wien

PREMIERE Donnerstag, 17. Oktober 2019, 19.00 Uhr

AUFFÜHRUNGEN 19. / 22. / 24. / 27. / 29. Oktober 2019, 19.00 Uhr

EINFÜHRUNGSMATINEE Sonntag, 6. Oktober 2019, 11.00 Uhr

STAGIONE #1 | 17


OPER KONZERTANT

Liebesmonster, Verführer, Vergewaltiger Giovanni Antonini leitet Mozarts Don Giovanni mit Erwin Schrott in der Titelrolle Der Dirigent und Blockflötist Giovanni Antonini leitete in der Vorsaison mit Georg Friedrich Händels Dramma per musica Orlando erstmals eine szenische Produktion im Theater an der Wien. Mit dem Kammerorchester Basel, mit dem Antonini als Principal Guest Conductor einen erfolgreichen Beethoven-Zyklus erarbeitet hat, kehrt der Mailänder zum Auftakt der konzertanten Aufführungsserie an die Wienzeile zurück und präsentiert seine Interpretation von Mozarts und Da Pontes zweiter gemeinsamer Arbeit. „Oper aller Opern“ nannte E. T. A. Hoffmann den Don Giovanni. Die Geschichte des erotischen Verführers und Vergewaltigers, des Gotteslästerers und aristokratischen Kavaliers sowie des Narziss’ und Mörders in einer Person inspirierte die Schöpfer zu einem Werk, in dem die tragischen und heiteren Elemente zu einer Einheit verschmelzen. Don Giovanni trägt die Gattungsbezeichnung Dramma giocoso, Mozart selbst hat die Oper in seinem Werkverzeichnis als Opera buffa eingetragen.

Beides deutet auf einen komischen Stoff hin und doch bestimmt ein düsterer Grundton die Handlung. Im Programm des Theater an der Wien nimmt die schwierig zu interpretierende Oper in zwei Akten einen besonderen Stellenwert ein. Der Don Giovanni wurde in der Eröffnungssaison ebenso aufgeführt wie zum zehnjährigen Jubiläum als neues Opernhaus der Stadt Wien. Nach Bertrand de Billy, Riccardo Frizza, Nikolaus Harnoncourt und Ivor Bolton ist Giovanni Antonini der fünfte Dirigent, der Mozarts Meisterwerk leiten wird. In der Titelrolle kehrt der uruguayische Bassbariton Erwin Schrott zurück an die Wienzeile, der bereits 2009 und 2016 in Don Giovanni im Theater an der Wien aufgetreten ist. „Erwin Schrott, profund und lässig, zeichnet die Wandlung vom unbekümmerten Playboy zum von Todesangst gezeichneten, gescheiterten Helden packend. Eine zu Recht umjubelte Leistung“, notierte Walter Dobner 2009 in der Presse und Peter Krause schrieb über die heurige Hamburger Aufführung mit dem Kammerorchester Basel unter Antonini in der Welt: „Erwin Schrott verkörpert den legendären Liebhaber der Kulturgeschichte mit jeder Faser seines Sängerseins. Und er findet die Töne, Farben und Schattierungen dieses Liebesmonsters in wunderbarer Wandlungsfähigkeit.“

DON GIOVANNI Dramma giocoso in zwei Akten (1787) Musik von Wolfgang Amadeus Mozart Libretto von Lorenzo da Ponte Konzertante Aufführung in italienischer Sprache Musikalische Leitung Don Giovanni Leporello Donna Anna Don Ottavio Donna Elvira Il Commendatore / Masetto Zerlina

Giovanni Antonini Erwin Schrott Alex Esposito Sylvia Schwartz Patrick Grahl Miah Persson David Soar Giulia Semenzato

Kammerorchester Basel Deutscher Kammerchor Erwin Schrott

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Dienstag, 24. September 2019, 19.00 Uhr


OPER KONZERTANT

Farinellis vergessener Bruder Für seinen berühmten Bruder komponierte Riccardo Broschi seine erfolgreichste Oper Merope Vom neapolitanischen Komponisten Riccardo Broschi sind weder sein Geburtsjahr noch die Umstände seines Todes bekannt. Broschi wurde im Conservatorio Santa Maria di Loreto in seiner Heimatstadt ausgebildet und verbrachte seine Karriere als Komponist großteils auf Wanderschaft quer durch Italien und Europa. Die meisten seiner Opern schrieb er für seinen Bruder Carlo, damals wie heute ein legendärer Sänger, berühmt unter seinem Künstlernamen Farinelli. Für die Karnevalssaison 1732 in Turin komponierte Riccardo Broschi seine zu Lebzeiten berühmteste Oper Merope, in der ihm für seinen berühmten Bruder die Paraderolle des Epitide und zwei seiner bekanntesten Arien gelungen sind. Das Libretto von Apostolo Zeno setzt die Vereitelung einer Zwangshochzeit in Szene. Epitide, Sohn der Königin Merope, muss sich dem tyrannischen Polifonte entgegenstellen, der es nicht nur auf die Mutter, sondern auch auf ihr Königreich abgesehen hat. Alessandro De Marchi, künstlerische Leiter der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik, hat die Oper Broschis im Tiroler Landestheater szenisch neu belebt und stellt sie im Theater an der Wien konzertant vor. Angeregt zur Aufführung von Merope wurde De Marchi vom australischen Countertenor David Hansen, der auch die Rolle des Epitide übernehmen wird. Für De Marchi gehört Broschi in eine Reihe der Komponisten der neapolitanischen Schule wie Pergolesi, Vinci, Sarro oder Traetta. „Auch von ihnen wurden in den letzten Jahrzehnten Opern wiederentdeckt und wir können feststellen, dass die neapolitanische Opernschule ganz hervorragend ist und es alle ihre Vertreter verdienen, der Vergessenheit entrissen zu werden. Auch Riccardo Broschi.“ Im Gespräch mit Dramaturg Rainer Lepuschitz von den Innsbrucker Festwochen weist De Marchi auf die besondere Gestaltung der Rolle des Epitide hin: Farinelli habe auf jeden Komponisten Einfluss gehabt. Alle haben sich auf dessen Stimme bezogen und gewusst, welch wunderbare stimmliche und technische Fähigkeiten Farinelli gehabt habe: „Wenn ein Komponist einen Sänger mit solchen Qualitäten zur Verfügung hat, lässt er seiner Phantasie ganz freien Lauf und schreibt die wunderbarste und reichhaltigste Musik für diese Stimme. Allein schon der Stimmumfang von Epitide ist riesig: Er singt höher und tiefer als die anderen Stimmen in dieser Oper.“

Anna Bonitatibus

MEROPE Dramma per musica in drei Akten (1732) Musik von Riccardo Broschi Libretto von Apostolo Zeno Konzertante Aufführung in italienischer Sprache Musikalische Leitung Merope Epitide Polifonte Argia Trasimede Anassandro Licisco

Alessandro De Marchi Anna Bonitatibus David Hansen Jeffrey Francis Arianna Vendittelli Vivica Genaux Filippo Mineccia Hagen Matzeit

Innsbrucker Festwochenorchester Montag, 21. Oktober 2019, 19.00 Uhr

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KLANGFORUM SPEZIAL Happiness Machine stellt mit den Mitteln des Musiktheaters eine vom österreichischen Autor Christian Felber präsentierte Alternative zum herrschenden finanzkapitalistischen Wirtschaftssystem zur Diskussion. Seine vom zuständigen Ausschuss der Europäischen Union mit einer Stimmenmehrheit von annähernd 90% mit großem Nachdruck befürwortete „Gemeinwohl-Ökonomie“ wird von der massiv männlich dominierten Nomenklatura der heimischen Wirtschaftswissenschaften heftig angegriffen. Happiness Machine setzt den sehr virilen Attacken der Ökonomen die Stimmen von Filmkünstlerinnen und Komponistinnen entgegen. Die Regisseurin Jacqueline Kornmüller, die mit ihren großen Ganymed-Produktionen im Kunsthistorischen Museum international weite Beachtung findet, hat die unterschiedlichen Filmwerke durch theatralische Interventionen zu einem Gesamtereignis verwoben. Reflexionen der MusikerInnen des Ensembles und verschiedener MitarbeiterInnen aus den Bereichen der künstlerischen Leitung, der Administration und der Bühnentechnik des Klangforum Wien sind ein wesentlicher Bestandteil dieser Produktion. Diese Neufassung des cineastischen Musikdramas ist der erste Teil der Uraufführung von Happiness Machine – 24 Stunden Glück mit dem Klangforum Wien, die dann für eine musikalische Traumnacht ins Semperdepot übersiedelt und sich am nächsten Morgen im Gartenbaukino mit der Kinofassung der Filme des Gemeinwohl-Projekts fortsetzt. Daraufhin wird das Wiener Konzerthaus mit neuen Ideen, Spiel und mit viel Musik belebt. Einzeltickets sind im Theater an der Wien erhältlich. 24-StundenTickets für alle Spielorte sind über das Wiener Konzerthaus zu beziehen.

Klangforum Wien

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HAPPINESS MACHINE 22 Frauen animieren ein Gespräch über die Zukunft der Welt Eine cineastische Performance Musikalische Leitung

Konstantia Gourzi

Inszenierung

Jacqueline Kornmüller

Dramaturgie

Peter Wolf

Klangregie

Peter Böhm & Markus Urban

Bildregie

Martin Repka

Klangforum Wien Matthias Meinharter – Tiki Tiki Men Elizabeth Hobb / Carola Bauckholt – Die Flunder Sven Hartberger Rebecca Blöcher / Eva Reiter – Lickalike Gerald Preinfalk Eni Brandner / Misato Mochizuki – PANTOPOS Vera Fischer Joanna Koz·uch / Ying Wang – Music Box Andreea Dosa Samantha Moore / Malin Bång – Bloomers Vera Fischer Vessela Dantcheva / Electric Indigo – Hierarchy Glitch Christoph Walder Ana Nedeljković / Hanna Hartman – The Happiness Machine Mikael Rudolfsson Susi Jirkuff / Joanna Bailie – Vermessung der Distanz Andrea Schneider /  Marianthi Papalexandri-Alexandri – Generator / Operator Andreas Eberle Michelle Kranot / Iris ter Schiphorst – Suggestion of Least Resistance Anders Nyqvist Programmänderungen vorbehalten

Dienstag, 25. Oktober 2019, 18.30 Uhr


JUNGES ENSEMBLE

Auf in die neue Saison Mit Carmen in der Kammerfassung von Tscho Theissing startet die neue Serie JET Specials

Das Junge Ensemble des Theater an der Wien

Die sechs jungen Sängerinnen und Sänger des inzwischen bereits vierten Jungen Ensembles des Theater an der Wien haben sich in der Vorsaison in individuellen Portraitkonzerten vorgestellt. In der zweiten gemeinsamen Saison werden die Sopranistinnen Ilona Revolskaya und Jenna Siladie, Mezzosopranistin Tatiana Kuryatnikova, Tenor Johannes Bamberger, Bariton Kristján Jóhannesson sowie Bass Dumitru Mădărăsan teilweise ´ gemeinsam und um Gäste ergänzt die neu ins Leben gerufenen JETSpecials gestalten. In den insgesamt vier Abenden werden sich die Mitglieder des Jungen Ensembles mit verschiedenen Genres auseinandersetzen. Den Auftakt macht Tscho

CARMEN Musik von Georges Bizet (1875) Musikalische Neufassung & Einstudierung von Tscho Theissing (2016) Mit: Tatiana Kuryatnikova, Jenna Siladie, Quentin Desgeorges und Kristján Jóhannesson Georg Breinschmid, Sebastian Gürtler und Tommaso Huber Montag, 28. Oktober 2019, 19.00 Uhr

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Theissings erfolgreiche Jazz-Version der Carmen, die in konzertanter Form in die Kammeroper zurückkehrt. Im Dezember wird Regisseurin Anna Katharina Bernreitner in Kálmán gegen Léhar einen Abend mit Arien, Duetten und Szenen aus den Operetten der beiden Komponisten einrichten. Das Programm Dichterliebe im März stellt Schuberts Liederzyklus in den Mittelpunkt und zum Abschluss der neuen Serie wird Regisseur Georg Zlabinger in Don Giovanni in Progress zeigen, wie eine Operninszenierung entsteht. Mit Carmen werden sich Tatiana Kuryatnikova, Jenna Siladie und Kristján Jóhannesson vorstellen. Der französische Tenor Quentin Desgeorges, der im Theater an der Wien bereits in Händels Oratorium Saul und in der Kammeroper zuletzt als Hoffmann in Offenbachs Olympia aufgetreten ist, wird das Trio ergänzen. Reduktion auf den Kern des Dramas In Paris 1875 in der Opéra-Comique uraufgeführt war Georges Bizets letzter Oper Carmen zunächst kein Erfolg beschieden. Der realistische Ansatz von Bizet und der Librettisten Henri Meilhac und Ludovic Halévy, das

tragische Schicksal Carmens nach der gleichnamigen Novelle von Prosper Mérimée auf der Opernbühne zu erzählen, verstörte das zeitgenössische Premierenpublikum. Wenige Monate nach der Uraufführung wurde die Oper erfolgreich in Wien vorgestellt. Heute ist Carmen eine der meistgespielten Opern der Welt und Bizets Melodien Teil der Populärkultur. Georges Bizet aber, der noch vor der ersten Wiener Aufführung verstorben ist, konnte seinen Erfolg nicht mehr erleben. Nach ihren erfolgreichen Neujahrskonzerten der anderen Art in der Kammeroper haben der Kontrabassist Georg Breinschmid, Geiger Sebastian Gürtler und Akkordeonist Tommaso Huber in der Saison 2016 nach einer Oper gesucht, die das Trio gemeinsam erarbeiten konnte. Die Wahl fiel auf Carmen, und Tscho Theissing, der für die Kammeroper auch Gaetano Donizettis Don Pasquale arrangiert hat, erstellte eine Fassung für das eingespielte Trio. Trotz notwendiger Reduktion folgt Theissings Arrangement konsequent dem Original von Bizet. Es versucht, die individuellen Möglichkeiten der Musiker hervorzuheben, und konzentriert sich ganz auf den Kern des Dramas.

KINDER AN DER WIEN

PAPAGENA JAGT DIE FLEDERMAUS Prinz Orlofsky lädt seit Jänner 2018 zu seiner Geburtstagsparty in das Theater an der Wien. Eine mysteriöse Fledermaus stört die Feierlichkeiten und der Prinz benötigt die Hilfe der Vogelfängerin Papagena. Aufgrund der großen Nachfrage findet die Abenteuerreise durch die Welt der Oper für Kinder von 6 bis 9 Jahren auch in dieser Saison wieder statt. Auf die ersten Termine im September wird eine zweite Spielserie im April folgen. Konzept & Text Arrangements Musikalische Leitung Inszenierung Ausstattung Papagena Papageno Ivan Prinz Orlofsky Olga

Anna Katharina Bernreitner & Catherine Leiter Leonard Eröd Viktor Mitrevski Anna Katharina Bernreitner Hannah Rosa Oellinger & Manfred Rainer Anita Rosati André Angenendt (September) / Benjamin Chamandy (April) Ivan Zinoviev Savva Tikhonov Barbara Angermaier

AUFFÜHRUNGEN 25.9.2019, 16.00 Uhr | 27.9.2019, 14.00, 17.00 Uhr 28.9.2019, 11.00, 14.00 Uhr | 29.9.2019, 11.00, 14.00, 17.00 Uhr 18.4.2020, 11.00, 14.00 Uhr | 19.4.2020, 11.00, 14.00, 17.00 Uhr 25.4.2020, 11.00, 14.00, 17.00 Uhr | 26.4.2020 11.00, 14.00 Uhr

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ENSEMBLE SEPTEMBER / OKTOBER RUSALKA

David Afkham (Dirigent)

Amélie Niermeyer Maria Bengtsson (Inszenierung) (Rusalka)

Ladislav Elgr (Prinz)

Günther Groissböck (Wassermann)

Natascha Petrinsky Kate Aldrich (Ježibaba) (Fremde Fürstin)

Markus Butter (Heger)

Juliette Mars (Küchenjunge)

Johannes Bamberger (Jäger)

Ilona Revolskaya (Erste Waldnymphe)

Mirella Hagen (Zweite Waldnymphe)

Tatiana Kuryatnikova (Dritte Waldnymphe)

Nikolaus Habjan (Inszenierung)

Quentin Desgeorges (Faust)

Dumitru Jenna Siladie Mădărăsan (Marguerite) ´ (Méphistophélès)

Kristján Jóhannesson (Valentin)

Juliette Mars (Marthe Schwertlein)

Ghazal Kazemi (Siebel)

Jeremy Ovenden (Tito)

Nicole Chevalier (Vitellia)

Mari Eriksmoen (Servilia)

David Hansen (Sesto)

Kangmin Justin Kim (Annio)

Jonathan Lemalu (Publio)

Alex Esposito (Leporello)

Sylvia Schwartz (Donna Anna)

Patrick Grahl (Don Ottavio)

Miah Persson (Donna Elvira)

Giulia Semenzato David Soar (Il Commendatore, (Zerlina) Masetto)

David Hansen (Epitide)

Jeffrey Francis (Polifonte)

Arianna Vendittelli Vivica Genaux (Argia) (Trasimede)

FAUST

Giancarlo Rizzi (Dirigent)

Benjamin Chamandy (Wagner)

Manuela Linshalm (Puppenspielerin)

Sebastian Gürtler (Violine)

Tommaso Huber (Akkordeon)

LA CLEMENZA DI TITO

Stefan Gottfried (Dirigent)

Sam Brown (Inszenierung)

DON GIOVANNI

Giovanni Antonini Erwin Schrott (Dirigent) (Don Giovanni)

MEROPE

Alessandro De Marchi (Dirigent)

Anna Bonitatibus (Merope)

Filippo Mineccia (Anassandro)

Hagen Matzeit (Licisco)

Georg Breinschmid (Kontrabass)

HAPPINESS MACHINE

JET SPECIAL: CARMEN

Konstantia Gourzi Jacqueline (Dirigentin) Kornmüller (Inszenierung)

Tatiana Kuryatnikova (Carmen)

Jenna Siladie (Micaëla)

Quentin Desgeorges (Don José)

Kristján Jóhannesson (Escamillo)

Savva Tikhonov (Prinz Orlofsky)

André Angenendt (Papageno)

Barbara Angermaier (Olga)

Ivan Zinoviev (Ivan)

PAPAGENA JAGT DIE FLEDERMAUS

Viktor Mitrevski (Dirigent)

Anna Katharina Bernreitner (Inszenierung)

Anita Rosati (Papagena)

I M PR E S S U M: Theater an der Wien – Intendant Prof. DI Roland Geyer | Medieninhaber/Herausgeber: Vereinigte Bühnen Wien Ges.m.b.H. | Geschäftsführer Prof. Dr. Franz Patay Ein Unternehmen der Wien Holding | Theater an der Wien, Linke Wienzeile 6, 1060 Wien | Tel. (+43/1) 588 30-1010 | oper@theater-wien.at | www.theater-wien.at Für den Inhalt verantwortlich: Intendant Prof. DI Roland Geyer | Redaktion: Johannes Penninger | Grafik: Nadine Dellitsch | Einführung Rusalka: Rainer Karlitschek Theater an der Wien-Team: Karin Bohnert, Jochen Breiholz, Gabriela Hauk, Sylvia Hödl, Sabine Seisenbacher, Claudia Stobrawa, Ugo Varela, Philipp Wagner-Nguyen, Ksenija Zadravec Marketing & Produktion: Andrea Bräuer, Patrick Jahoda | Redaktionsschluss: 19. August 2019 | Herstellung: Johann Sandler GesmbH & Co KG, Druckereiweg 1, 3671 Marbach Änderungen und Irrtümer vorbehalten | DVR 0518751

B I LDNAC HWE I S:

Cover: Nadine Dellitsch, unter Verwendung von Blaunebel von Leopold Kogler / beyond // S. 7 David Afkham © Gisela Schenker // S. 8/11 Nikolaus Habjan © Herwig Prammer // S. 15 Sam Brown © Johanna Sterner // S. 16 Nicole Chevalier © Maurice Korbel S. 18 Erwin Schrott © Erwin Schrott // S. 19 Anna Bonitatibus © Gianni Rizzotti // S. 20 Klangforum Wien © Lukas Beck // S. 21 Junges Ensemle Theater an der Wien © Peter M. Mayr // S. 22 Ensemble von Papagena jagt die Fledermaus © Herwig Prammer


8. SEPTEMBER BIS 30. OKTOBER 2019 Rusalka

Lyrisches Märchen in drei Akten von Antonín Dvořák (1901) Dirigent: David Afkham | Inszenierung: Amélie Niermeyer | Mit: Maria Bengtsson, Ladislav Elgr, Günther Groissböck, Natascha Petrinsky, Kate Aldrich, Markus Butter, Juliette Mars, Johannes Bamberger, Ilona Revolskaya, Mirella Hagen, Tatiana Kuryatnikova | ORF Radio-Symphonieorchester Wien Arnold Schoenberg Chor (Ltg. Erwin Ortner) | Premiere: Donnerstag, 19. September 2019, 19.00 Uhr Aufführungen: 21. / 23. / 26. / 28. / 30. September 2019, 19.00 Uhr Tickets: € 148 | 126 | 99 | 89 | 68 | 48 | 25 | Einführungsmatinee: Sonntag, 8. September 2019, 11.00 Uhr | Tickets: € 5

zu mittagsblau

Intendant Roland Geyer präsentiert das Konzept der neuen Saison 2019/20 Gespräche mit David Afkham, Johannes Bamberger und weiteren Künstlerinnen & Künstlern der Saison 19/20 Joseph Haydn: 7. Symphonie Le Midi | Mitglieder des ORF Radio-Symphonieorchester Wien Sonntag, 22. September 2019, 12.00 Uhr | Tickets: € 5

Don Giovanni

Dramma giocoso in zwei Akten von Wolfgang Amadeus Mozart (1787) Dirigent: Giovanni Antonini | Mit: Erwin Schrott, Alex Esposito, Sylvia Schwartz, Patrick Grahl, Miah Persson, David Soar, Giulia Semenzato Kammerorchester Basel | Deutscher Kammerchor | Dienstag, 24. September 2019, 19.00 Uhr | Tickets: € 75 | 62 | 50 | 40 | 30 | 22 | 13

Kinder an der Wien – Papagena jagt die Fledermaus

Eine musikalische Führung durch das Theater an der Wien für Kinder von 6 -9 Jahren Konzept & Text: Anna Katharina Bernreitner & Catherine Leiter | Dirigent: Viktor Mitrevski Inszenierung: Anna Katharina Bernreitner | Mit: Anita Rosati, André Angenendt/Benjamin Chamandy, Ivan Zinoviev, Savva Tikhonov, Barbara Angermaier 25.9.2019, 16.00 Uhr | 27.9.2019, 14.00, 17.00 Uhr | 28.9.2019, 11.00, 14.00 Uhr | 29.9.2019, 11.00, 14.00, 17.00 Uhr 18.4.2020, 11.00, 14.00 Uhr | 19.4.2020, 11.00, 14.00, 17.00 Uhr | 25.4.2020, 11.00, 14.00, 17.00 Uhr | 26.4.2020 11.00, 14.00 Uhr | Tickets: € 20 | 8

Faust

Oper in fünf Akten von Charles Gounod (1859) Dirigent: Giancarlo Rizzi | Inszenierung: Nikolaus Habjan | Mit: Quentin Desgeorges, Dumitru Mădărăsan, Jenna Siladie, Kristján Jóhannesson, ´ Juliette Mars, Ghazal Kazemi, Benjamin Chamandy, Manuela Linshalm | Wiener KammerOrchester | Premiere: Dienstag, 1. Oktober 2019, 19.00 Uhr Aufführungen: 3. / 5. / 9. / 11. / 14. / 16. / 18. / 20. / 23. / 30. Oktober 2019, 19.00 Uhr | Tickets: € 51 | 40 | 29 | 19 Einführungsmatinee: Sonntag, 29. September 2019, 11.00 Uhr | Tickets: € 5 | Spielort: Kammeroper, Fleischmarkt 24, 1010 Wien

La clemenza di Tito

Dramma serio per musica in zwei Akten von Wolfgang Amadeus Mozart (1791) Dirigent: Stefan Gottfried | Inszenierung: Sam Brown | Mit: Jeremy Ovenden, Nicole Chevalier, Mari Eriksmoen, David Hansen, Kangmin Justin Kim, Jonathan Lemalu | Concentus Musicus Wien | Arnold Schoenberg Chor (Ltg. Erwin Ortner) | Premiere: Samstag, 17. Oktober 2019, 19.00 Uhr Aufführungen: 19. / 22. / 24. / 27. / 29. Oktober 2019, 19.00 Uhr | Tickets: € 148 | 126 | 99 | 89 | 68 | 48 | 25 Einführungsmatinee: Sonntag, 6. Oktober 2019, 11.00 Uhr | Tickets: € 5

Merope

Dramma per musica in drei Akten von Riccardo Broschi (1732) Dirigent: Alessandro De Marchi | Mit: Anna Bonitatibus, David Hansen, Jeffrey Francis, Arianna Vendittelli, Vivica Genaux, Filippo Mineccia, Hagen Matzeit | Innsbrucker Festwochenorchester | Montag, 21. Oktober 2019, 19.00 Uhr | Tickets: € 75 | 62 | 50 | 40 | 30 | 22 | 13

Happiness Machine

22 Frauen animieren ein Gespräch über die Zukunft der Welt | Eine cineastische Performance Dirigentin: Konstantia Gourzi | Inszenierung: Jacqueline Kornmüller | Mit: Matthias Meinharter, Elizabeth Hobb, Carola Bauckholt, Sven Hartberger, Rebecca Blöcher, Eva Reiter, Gerald Preinfalk, Eni Brandner, Misato Mochizuki, Vera Fischer, Joanna Kożuch, Ying Wang, Andreea Dosa, Samantha Moore, Malin Bång, Vessela Dantcheva, Electric Indigo, Christoph Walder, Ana Nedeljković, Hanna Hartman, Mikael Rudolfsson, Susi Jirkuff, Joanna Bailie, Andrea Schneider, Marianthi Papalexandri-Alexandri, Andreas Eberle, Michelle Kranot, Iris ter Schiphorst, Anders Nyqvist | Dienstag, 25. Oktober 2019, 18.30 Uhr Tickets: € 58 | 51 | 43 | 35 | 27 | 20 | 13 Musik von Georges Bizet (1875) | Musikalische Neufassung & Einstudierung von Tscho Theissing (2016) Mit: Tatiana Kuryatnikova, Jenna Siladie, Quentin Desgeorges und Kristján Jóhannesson Georg Breinschmid, Sebastian Gürtler und Tommaso Huber | Montag, 28. Oktober 2019, 19.00 Uhr | Tickets: € 20 | 15 | 12

KARTEN

Freier Vorverkauf an der Tageskasse im Theater an der Wien und am Wien-Ticket Pavillon sowie per Telefon und Internet. Schriftliche Bestellungen: Theater an der Wien, Linke Wienzeile 6, 1060 Wien Tageskassen: Theater an der Wien: Linke Wienzeile 6, 1060 Wien | Mo-Sa 10-18 Uhr Wien-Ticket Pavillon: Karajan-Platz (neben der Staatsoper) | tägl. 10-19 Uhr Internet: www.theater-wien.at (Online-Bestellungen nur mit Kreditkarte) Ö1 Clubmitglieder erhalten für hauseigene Produktionen auf maximal zwei Karten pro Vorstellung eine Ermäßigung von 10%. Abonnement: Das Abonnementprogramm senden wir Ihnen auf Anfrage gerne kostenlos zu. Kontakt: abonnement@theater-wien.at Änderungen der Vorstellungszeiten, Preise, Preiskategorien, Öffnungszeiten sowie Besetzungen vorbehalten.

Kartentelefon: täglich 8 bis 20 Uhr Hauptsponsor

FÜHRUNGEN

26.9.2019, 18. & 23.10.2019, jeweils 16.00 Uhr Dauer: 1 Stunde | Preis: € 7/5 (ermäßigt) Schulklassen: € 3 | Kinder unter 6 Jahren frei Information: +43/1/58830 2015 oder fuehrungen@theater-wien.at Vereinigte Bühnen Wien, 1060 Wien, Österr. Post AG, Sponsoring. Post, GZ 03Z034773 S, Retouren an: Postfach 555, 1008 Wien

KlangBlatt 6/2019 | DVR 0518751

JET Special: Carmen


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