Stagione #3 Jänner/Februar 2020

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DAS OPERNHAUS

in Kooperation mit

Theater an der Wien Magazin Jänner | Februar 2020


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INHALT

EDITORIAL

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Liebe Leserin, lieber Leser!

Oper im Jänner Salome von Richard Strauss 6

Salome-Premiere Eberhard Kloke im Gespräch

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Im Überblick Beethoven 250

10 Uraufführung im Februar Egmont von Christian Jost 12

Egmont-Uraufführung Christoph Klimke im Gespräch

14 Beethoven konzertant Ein Brief / Christus am Ölberge 15 Stationen-Konzert Looking 4 Ludwig 17 Oper konzertant Rameaus Les Boréades 18

Oper konzertant Johann Adolph Hasses Irene

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Oper konzertant Jean-Baptiste Lullys Isis

20 Freundeskreis Sigi Menz im Gespräch 22

Junges Ensemble des Theater an der Wien

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Ensemble: Alle Künstlerinnen & Künstler im Überblick

Mit den kommenden Premieren des neuen Jahres 2020 steuert die laufende Saison auf ihren herausragenden Schwerpunkt zu, der bis zum Saisonende anhalten wird. Zuerst präsentiert Nikolaus Habjan als Director in residence noch seine zweite Inszenierung in dieser Saison. Nach seiner erfolgreichen Faust-Deutung in der Kammeroper wendet sich der junge Regisseur und Puppenspieler der berühmten Salome von Richard Strauss zu. Der Komponist selbst bezeichnete das Theater an der Wien in seinem künstlerischen Vermächtnis als ideales Haus für alle Opern mit „normaler“ Orchesterbesetzung. Dieser Meinung sind wir bislang gerne gefolgt und haben die drei Strauss-Opern Intermezzo, Ariadne auf Naxos und Capriccio realisiert. Für Salome, die in mehreren zu großen OrchesterFassungen vorliegt, haben wir den Komponisten Eberhard Kloke gewonnen, ganz im Sinne von Richard Strauss eine neue Fassung dieser einst skandalumwitterten Oper zu erstellen, die den akustischen Gegebenheiten des Theater an der Wien gerecht wird. Als Salome wird Marlis Petersen den Kopf des Jochanaan fordern und nicht nur in dieser Szene wird Nikolaus Habjan versuchen, mit Hilfe zweier Puppen dieser berühmten und viel inszenierten Oper neue Aspekte abzugewinnen. Am Pult steht Leo Hussain, der zuletzt mit Klokes Fassung vom Bergs Wozzeck einen Erfolg am Theater an der Wien feierte! Mit der Uraufführung der Oper Egmont von Christian Jost eröffnen wir Mitte Februar unseren Beethoven-Schwerpunkt anlässlich des 250. Geburtstages des Komponisten. Mit keinem anderen Komponisten ist das Theater an der Wien historisch enger verbunden als mit Beethoven, der hier gewohnt, gearbeitet und seine einzige Oper Fidelio uraufgeführt hat. In sieben Veranstaltungen von der Uraufführung bis zur Ausstellung in unserem Theatermuseum wollen wir uns dem Menschen und Komponisten und seiner Zeit zuwenden. Wichtig ist mir dabei, nicht nur Beethovens Meisterwerke wie den Fidelio aufzuführen, sondern auch der zeitgenössischen Auseinandersetzung mit Beethoven den ihr gebührenden Stellenwert einzuräumen. Begleiten Sie im Frühjahr 2020 unser "AnDenken" durch einige seiner genialen historischen Musiken bis zu Neuzuhörendem von Heute und versäumen Sie nicht mit Looking 4 Ludwig Ihr Wissen über Beethoven im Theater an der Wien zu überprüfen. Zum Jahresauftakt möchte ich mich für Ihre Treue bedanken und wünsche Ihnen ein gesundes und glückliches Jahr 2020!

Herzlichst Ihr

Intendant Roland Geyer

Sta|gio|ne, <lat.-it.> die, -, -n: „Jahreszeit“ 1. Spielzeit eines Operntheaters 2. Ensemble eines Operntheaters. Kennzeichnend für den Stagionebetrieb ist, dass ein Stück über eine längere Zeit gespielt wird. Je eine Inszenierung wird über mehrere Abende oder Wochen hintereinander angesetzt, es kommen nur frisch geprobte Inszenierungen zur Aufführung.

AGRANA. FiNGeRspitzeNGeFühl FüR KultuR ZUCKER. STÄRKE. FRUCHT. - mit diesen drei Standbeinen ist AGRANA weltweit erfolgreich tätig, doch auch das kulturelle Leben in Österreich hat viel zu bieten. Mit unserem Fingerspitzengefühl für Kultur sorgen wir mit Engagement dafür, dass es auch so bleibt. AGRANA ist Hauptsponsor des Theater an der Wien. AGRANA.COM DeR NAtüRliche MehRweRt


PREMIERE IM JÄNNER

Der Kopf des Jochanaan Wie Richard Strauss Coabbradibosimpur verwarf und Salome schuf Mit seiner zweiten Oper, der als Singgedicht bezeichneten Feuersnot, erzielte der 37-jährige Richard Strauss 1901 in Dresden so viel Aufmerksamkeit, dass das sächsische Königshaus die Absetzung des ironischen Werks wider die Scheinmoral der Gegenwart forderte. Strauss schlug dem Feuersnot-Librettisten Ernst von Wolzogen von diesem Erfolg motiviert sofort einen neuen Einakter vor. Der Arbeitstitel lautete „Coabbradibosimpur oder Die bösen Buben von Sevilla“ und das Stück wurde nie verwirklicht. Der Wiener Lyriker Anton Lindner hatte zwischenzeitig dem Komponisten Oscar Wildes Skandalstück Salome in der deutschen Übersetzung von Hedwig Lachmann zugesandt. Strauss besuchte zudem eine Vorstellung der Salome in Max Reinhardts Kleinem Theater in Berlin, die aus Zensurgründen nur vor geladenen Gästen

Marlis Petersen

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stattfinden durfte. Daraufhin verwarf Strauss den Coabbradibosimpur-Stoff endgültig und wandte sich der Salome zu. Er richtete den Text selbst ein, kürzte Lachmanns Version um fast die Hälfte, begann mit der Komposition im Juli 1903 und hatte sie im September 1904 abgeschlossen. Erst im August 1905 fügte Strauss dann noch Salomes berühmten Tanz ein. Richard Strauss strich für das Libretto die Vorgeschichte sowie alle Nebenaspekte der Handlung und konzentrierte sich ganz auf den Kern der Geschichte, deren Ursprung bei allen vier Evangelisten des Neuen Testaments zu finden ist. Der Bußprediger Jochanaan, der christliche Heilige Johannes der Täufer, lebte als Asket in der Wüste, ernährte sich von Heuschrecken und taufte Jesus am Jordan. Von König Herodes wurde Jochanaan gefangen genommen, weil dieser ihm die unrechtmäßige Verbindung mit seiner Schwägerin Herodias öffentlich vorgeworfen hatte. Zu diesem Zeitpunkt setzt die Handlung bei Richard Strauss ein. Herodias’ Tochter Salome hört die Drohungen Jochanaans aus dem Kerker und ist fasziniert vom seltsamen Asketen, der nicht aufhört, Herodias zu verwünschen. Erbost fordert Herodias von Herodes den Tod des Propheten. Er verweigert diesen Wunsch aus Angst vor der möglichen Rache Gottes. Herodes begehrt, dass Salome für ihn tanzt. Sie willigt erst ein, als er schwört, ihr dafür jeden Wunsch zu erfüllen. Nach ihrem Tanz verlangt sie von ihrem Stiefvater den Kopf des Jochanaan. Ihre Mutter lobt sie für den Wunsch, Herodes ist entsetzt, aber Salome besteht darauf, dass der König sein Wort hält. Jochanaan wird enthauptet, und sein Kopf Salome auf einem silbernen Schild überreicht. Nun küsst sie den Mund des Jochanaan, und Herodes lässt Salome töten. Die Probenzeit für die Uraufführung in Dresden unter der musikalischen Leitung von Ernst von Schuch war mit zwei Monaten knapp angesetzt. Der Orchestergraben musste für das große Orchester, das Strauss vorgesehen hatte, vergrößert werden und Marie Wittich, Sängerin der Titelpartie, fand die Rolle der Salome unwürdig für eine anständige Frau, ließ sich in der Tanzszene von Sidonie Korb doubeln und übergab nach drei Vorstellungen die Partie an Annie Krull. Der Einakter brachte Strauss weltweite Aufmerksamkeit, bei Anhängern ebenso wie bei Gegnern modernen Musiktheaters. Dem Erfolg beim Publikum stand die Ablehnung durch die Kritik gegenüber, Zensur und Klerus versuchten, Aufführungen des Werkes zu verhindern. In New York und London wurde die Salome vorübergehend


verboten und auch an der Wiener Hofoper wurde trotz der Bemühungen von Direktor Gustav Mahler keine Aufführung genehmigt. Der Welterfolg ließ sich dadurch aber nicht verhindern, bereits ein Jahr nach der Uraufführung wurde die Salome in vierzehn deutschsprachigen und zwei italienischen Theatern aufgeführt, 1907 waren es weitere 23 Neuinszenierungen. Alle Theater standen dabei vor derselben Herausforderung, bei einer Spielzeit von eindreiviertel Stunden verlangt Salome 106 Musiker im Orchester. Für das Theater an der Wien hat der deutsche Komponist Eberhard

SALOME Musikdrama in einem Akt (1905) Orchesterfassung von Eberhard Kloke LIBRETTO NACH OSCAR WILDES GLEICHNAMIGER DICHTUNG IN DEUTSCHER ÜBERSETZUNG VON HEDWIG LACHMANN In deutscher Sprache mit deutschen Übertiteln Musikalische Leitung

Leo Hussain

Inszenierung

Nikolaus Habjan

Bühne

Julius Theodor Semmelmann

Kostüme

Cedric Mpaka

Licht

Paul Grilj

Dramaturgie

Olaf A. Schmitt

Choreographie

Esther Balfe

Herodes

John Daszak

Herodias

Michaela Schuster

Salome

Marlis Petersen

Jochanaan

Johan Reuter

Narraboth

Martin Mitterrutzner

Page der Herodias

Tatiana Kuryatnikova

Erster Jude

Paul Schweinester

Zweiter Jude

Johannes Bamberger

Dritter Jude

Quentin Desgeorges

Vierter Jude

Andrew Owens

Fünfter Jude / Erster Soldat

Dumitru Mădăraşăn

Kappadozier / Erster Nazarener Kristján Jóhannesson Zweiter Soldat / 2. Nazarener

Ivan Zinoviev

ORF Radio-Symphonieorchester Wien Neuproduktion des Theater an der Wien

PREMIERE Samstag, 18. Jänner 2020, 19.00 Uhr

AUFFÜHRUNGEN 20. / 23. / 25. / 28. / 30. Jänner 2020, 19.00 Uhr

EINFÜHRUNGSMATINEE Sonntag, 12. Jänner 2020, 11.00 Uhr

Nikolaus Habjan

Kloke daher eine eigene Fassung erstellt, um sowohl Strauss’ musikalischer Intention als auch den räumlichen Gegebenheiten an der Wienzeile gerecht zu werden. Zum zweiten Mal in dieser Saison verantwortet der aus Graz stammende Nikolaus Habjan als Director in residence nach Gounods Faust in der Kammeroper eine Inszenierung am Theater an der Wien. Der Faust war, der ursprünglichen Tradition des Stückes folgend, als Puppentheater angelegt, für Salome fiel diese Entscheidung dem als Regisseur, Puppenspieler und Kunstpfeifer tätigen Habjan schwerer. Er habe es als guten Ansatz empfunden, meinte er bei der Saison-Pressekonferenz, dass ihm angeboten wurde, Salome auch ohne Puppen zu inszenieren, und dass er auch als Regisseur und nicht nur als Puppenspieler gesehen werde: „Ich habe mich dann aber doch dazu entschlossen, bei Salome Puppenspiel einzusetzen.“ „Während der Faust aber als Puppentheater gedacht war, bei dem die Sängerinnen und Sänger lernen mussten, mit Puppen zu spielen“, sagte Habjan, „wird es bei Salome Puppenspiel geben, durch das ein klarer dramaturgischer und szenischer Mehrwert entstehen soll.“

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SALOME-NEUFASSUNG

Strauss im neuen Klanggewand Der Komponist Eberhard Kloke über seine Arbeit an Richard Strauss’ Einakter Warum ist es Ihrer Meinung nach wichtig, klassische Musik neu zu bearbeiten? Im Prinzip glaube ich daran, dass durch jede Interpretation der Ausgangspunkt der Komposition neu bewertet wird. Jede Interpretation birgt sowohl die Gefahr als auch die Möglichkeit in sich, anders und neuartig an ein Stück heranzugehen. Mein genereller Ausgangspunkt für Salome war die Tatsache, dass das Werk für die meisten Häuser viel zu groß besetzt ist. Ich möchte fast sagen für alle Häuser, denn Salome ist von Strauss für 106 Musiker konzipiert worden.

chard Strauss in der Partitur schriftlich hinterlassen hat, in seinem Sinn zu realisieren. Durch die Einführung neuer Instrumente fügte ich dann aber auch eigene Aspekte hinzu. In diesem Fall habe ich versucht, trotz der notwendigen Reduktion, eine Klangerweiterung durch die Ausdifferenzierung der Klänge zu erreichen. Die neu hinzu gekommenen Instrumente Altflöte, Heckelphon, Kontrafagott, Kontrabassklarinette und auch Wagnertuba bilden ein Klanggewand, das nach vorne gerichtet ist. Diese Ausdifferenzierung entspricht einer weiteren Psychologisierung des Klanges.

Wie sah die Fassungsgeschichte von Salome vor Ihrer Transkription aus? Salome lag bislang in der erwähnten Fassung für ein großes Orchester vor und in einer von Strauss autorisierten, reduzierten Fassung, die aber im Grunde konventionell verkleinert worden ist. Streicher und ein paar Bläser wurden in einem ganz einfachen, aber für mich sinnlosen Verfahren weggelassen. Normalerweise wird bei Aufführungen nicht einmal angekündigt, welche Fassung verwendet wird, sondern es wird eine beliebige Version gespielt. Das geschieht auch an großen Häusern, denn die ursprüngliche Besetzung von 106 Musikern ist für jedes Theater schwierig hinzukriegen.

Richard Strauss selbst schlug das Theater an der Wien als idealen Spielort für seine kleiner besetzten Opern vor. Wie haben Sie sich denn räumlichen Gegebenheiten genähert und das Orchester besetzt? Ich habe als Dirigent lange Jahre nicht nur in Theatern und Konzerthäusern gearbeitet, sondern auch in Industriehallen sowie anderen Räumlichkeiten, und da hat sich bei mir schon früh herausgestellt, dass jeweils andere Orchesterbesetzungen für andere, neue Räume wünschenswert wären. Das ist ein Prinzip, das ich immer verfolgt habe. Ich suche für bestimmte Räume ganz spezielle Besetzungen. Tristan habe ich zum Beispiel zum ersten Mal in der Jahrhunderthalle in Bochum aufgeführt und dann gleich mit zwei Orchestern, um die innere und äußere Handlung abzubilden und musikalisch herzustellen. Das hat sich bei mir alles aus der Praxis ergeben und daher fand ich es wichtig, die Salome nicht nur mit ganz schweren Stimmen zu besetzen, sondern die Möglichkeit eines kleineren, ausdifferenzierteren Orchesters zu nutzen, um auch schlankere Stimmen einsetzen zu können.

Warum war eine neue Fassung notwendig? Weil der Orchesterapparat der Salome bisher einfach beliebig verkleinert wurde. Wie man diese Oper vom Orchester ausgehend sinnvoll reduzieren kann, ohne dass sie wie ein Kammerstück klingt, wurde bislang viel zu wenig durchdacht. Ich habe versucht, durch bestimmte Techniken der Ausdifferenzierung und der Klangerweiterung einen neuen Gestus für diese Musik herzustellen.

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Warum wurde das bislang nicht gemacht? Uns kam ein äußerer Umstand sehr zupass, da die Schutzfrist von Strauss nach 70 Jahren genau 2020 endet. Ich habe relativ früh damit angefangen, an der Salome eine musikalische Untersuchung vorzunehmen. Dann habe ich begonnen, diese massiven Klänge in ein neues Klanggewand zu übersetzen. Da ich schon Kontakt mit dem Theater an der Wien hatte, wo meine Wozzeck-Adaption vor zwei Jahren aufgeführt wurde, kamen wir schnell zusammen.

Wie ist das Verhältnis zwischen den einzelnen Instrumentengruppen, um die Balance zwischen Bühne und Orchester zu gewährleisten? Ich bin von zehn Holzbläsern und elf Blechbläsern ausgegangen, den Pauken und der Perkussion, den Tasteninstrumenten und einem wesentlich kleineren Streicherapparat. Bläser und Streicher sind fast um die Hälfte gekürzt. Durch den Einsatz der anderen Instrumente, die ich gerade nannte, habe ich dann die Klangweite ausdifferenziert, sodass man die Salome im neuen Klanggewand hören kann.

Hatten Sie eine generelle klangliche Vorstellung für Salome? Ich versuche einerseits die Klangvorstellungen, die Ri-

Wie viel Eberhard Kloke enthält die Strauss-Oper? Bis auf die Möglichkeiten, die ich für Salomes Tanz


vorgesehen habe, bleibt das alles Strauss. Für den berühmten Tanz habe ich eine erste Version hergestellt, die gleichsam auf das Zwanzigste Jahrhundert hin ausgerichtet ist. Bei dieser Passage habe ich mich bewusst von Strauss wegbewegt, die Musik steuert auf einen Kulminationspunkt zu und kehrt dann wieder zu Strauss zurück. So wird dem konventionellen Gestus der Strauss-Fassung des Tanzes etwas Neues entgegengesetzt. Die zweite Version des Tanzes orientiert sich direkt an Strauss. Die Möglichkeit, die eine oder andere Fassung zu verwenden, bleibt aber optional. Das entscheiden der musikalische Leiter und der Regisseur. Beide Fassungen sind natürlich auf die von mir verwendeten 59 Instrumente transkribiert. Aber bis auf diese mögliche Ausnahme bleibt diese Salome zu hundert Prozent Strauss. Ist es eigentlich nicht seltsam, dass die berühmteste Stelle einer Oper ein Tanz ist? Salomes Tanz ist wie ein Appendix, er hat mit dem Werk eigentlich gar nichts zu tun. Strauss hat ihn auch erst ganz zum Schluss geschrieben. Wie behandelten Sie die Singstimmen der einzelnen Rollen, insbesondere im Verhältnis zum Orchester? Ich habe versucht, dass die Stimmen klar und gut hörbar bleiben, in dem ich die Strauss’schen Verdoppelungen herausgenommen habe. Die Orchesterbehandlung von Strauss zeichnet sich in der tonalen Sprache vor allem dadurch aus, dass es andauernde Verdoppelungen und viel zu laute Dynamisierungen im Orchester gibt. Durch diese künstliche Aufblähung des Klangs haben es nicht-dramatische Stimmen natürlich unglaublich schwer. Der Dirigent muss dann künstlich in die Dynamik eingreifen, was auch oft gemacht wird. Wenn die Dynamik des Orchesters funktioniert, wie ich es erhoffe, dann brauchen die Sänger in dieser Salome nicht zu forcieren. Sie wollen durch die Arbeit die „dramatisch-psychologische Klangcharakterisierung“ verstärken. Können Sie das anhand der Rolle des Jochanaan erklären, der doch die eigentliche Hauptrolle dieser Geschichte ist? Zumindest ist Jochanaan der Fixpunkt der Geschichte, das ist klar. Salomes Verhalten, auch ihr musikalisches, konzentriert sich ganz auf ihn. Ich habe daher versucht, dem Jochanaan noch eine, über Strauss hinausgehende Klanggestalt hinzuzufügen, in dem ich Wagnertuben einsetze. Sie spielen aber genau das, was Strauss auch für die Hörner notiert hat. Dadurch erhält die Situation um diesen Propheten noch einmal eine überdrehte Erhabenheit, die im Kontrast zur Welt von Salome und ihren Eltern steht.

Eberhard Kloke

Wie bei Wozzeck übernimmt auch diesmal Leo Hussain die musikalische Leitung. Sind Sie nach Fertigstellung einer Partitur mit den Dirigenten der jeweiligen Aufführung in Kontakt? Das ist unterschiedlich. Bei Wozzeck zum Beispiel waren Leo Hussain und ich während der Endproben in Kontakt und haben uns ausgetauscht. Ich persönlich suche keinen Kontakt mit den Dirigenten und Regisseuren, sondern lasse sie arbeiten, da ich die Gewaltenteilung zwischen Schreibenden und Aufführenden berücksichtige. Das sind unterschiedliche Metiers. Aber ich bin natürlich jederzeit ansprechbar, das ist doch überhaupt kein Problem. Wenn es Fragen gibt, bin ich erreichbar.

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KUNST IST TEIL UNSERER KULTUR.

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BEETHOVEN 250

Hausgott an der Wien

250

Ludwig van Beethoven wurde vor 250 Jahren in Bonn geboren Zwischen dem Theater an der Wien und Beethoven besteht eine besondere Verbindung: Es ist das einzige Theater, an dem Beethoven jemals engagiert war. Emanuel Schikaneder holte ihn 1803 an sein Haus, um mit der Vertonung seines Opernlibrettos Vestas Feuer an die erfolgreiche Zeit mit Mozart anzuknüpfen. Beethoven legte die Komposition schnell zugunsten des LeonoreStoffs beiseite. Als Hauskomponist bewohnte Beethoven auch für ein Jahr eine Dienstwohnung im Theater. Sein Engagement endete zunächst im April 1804, wurde aber im gleichen Jahr nochmals aufgenommen. Daher wurden einige seiner bekanntesten Werke, darunter seine einzige Oper, hier uraufgeführt oder erstmals einer zahlenden Öffentlichkeit präsentiert. Das Theater an der Wien feiert Ludwig van Beethoven in einer Ausstellung, in drei Konzerten und dreimal auf der Bühne: Die Auftragsoper Egmont von Christian Jost und Christoph Klimke beschäftigt sich mit dem für Beethoven so wichtigen Freiheitsgedanken. Die Kammeroper Genia von Tscho Theissing und Kristine Tornquist zeigt Beethovens menschliche Bedürfnisse ebenso wie sein Streben nach Perfektion. Beethoven selbst spürte in vielen seiner Werke einer aufklärerischen Freiheitsidee nach, am deutlichsten in seiner einzigen Oper Fidelio, die in seinem Jubiläumsjahr als Neuinszenierung durch Manfred Honeck und Christoph Waltz zu sehen ist.

BEETHOVEN | AN | der Wien | DENKEN Beethoven-Ausstellung im Theatermuseum des Theater an der Wien Von 15. Februar bis 9. Mai 2020 EGMONT (UA) Oper in drei Akten (2020) Musik von Christian Jost | Libretto von Christoph Klimke Musikalische Leitung: Michael Boder | Inszenierung: Keith Warner Uraufführung: 17. Februar 2020, 19.00 Uhr im Theater an der Wien LOOKING 4 LUDWIG Stationen-Konzert | Musik von Ludwig van Beethoven Buch: Christoph Wagner-Trenkwitz | Mit Georg Wacks 20. Februar sowie 19. und 24. März 2020, jeweils 18.30 Uhr 23. Februar 2020, 16.00 Uhr / 26. März 2020, 21.00 Uhr EIN BRIEF / CHRISTUS AM ÖLBERGE Konzert Manfred Trojahn | Ludwig van Beethoven Musikalische Leitung: Dirk Kaftan Beethoven Orchester Bonn | Chor der Oper Bonn 29. Februar 2020, 19.30 Uhr im Theater an der Wien GENIA (UA) Oper in zwei Teilen (2020) Musik von Tscho Theissing | Libretto von Kristine Tornquist Musikalische Leitung: George Jackson | Inszenierung: Kateryna Sokolova Uraufführung: 5. März 2020, 19.00 Uhr in der Kammeroper FIDELIO Oper in zwei Akten (1806) Musik von Ludwig van Beethoven Libretto von Joseph Sonnleithner & Stefan von Breuning Musikalische Leitung: Manfred Honeck | Inszenierung: Christoph Waltz Premiere: 16. März 2020, 19.00 Uhr im Theater an der Wien EGMONT / EROICA Konzert Musik von Ludwig van Beethoven Musikalische Leitung: Ivor Bolton | Wiener Symphoniker 9. Mai 2020, 19.30 Uhr im Theater an der Wien

In der Edition Lammerhuber in Kooperation mit den Vereinigten Bühnen Wien ist im Herbst 2019 ebenfalls das Buch Beethoven in Wien von Fotograf und Autor Andreas J. Hirsch erschienen.

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URAUFFÜHRUNG IM FEBRUAR

Im Geiste Beethovens, nicht in der Kopie seiner Musik

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„Oper ist kein Text mit Soundtrack“: Komponist Christian Jost über seine Oper Egmont Prima la musica. Sie haben sowohl selbst Libretti geschrieben als auch mit Librettisten zusammengearbeitet. Wie kam es zur Zusammenarbeit mit Christoph Klimke und wie verlief der Arbeitsprozess? Für das Libretto meines Egmont hatte ich sehr konkrete Vorstellungen. Der Intendant des Theater an der Wien, Roland Geyer, hat mich mit Christoph Klimke zusammengebracht und die gemeinsame Arbeit am Libretto stand unter diesen Vorzeichen, welche Christoph dann in seiner Sprache und für mich sehr inspirierend umgesetzt hat. Mir war wichtig, dass die Oper als große, verbindende Vision mit Textbruchstücken aus Beethovens Brief „An die unsterbliche Geliebte“ beginnt. Sehr zart und leise schwebend erklingen Teile des Briefes im mikrotonalen, sechsstimmigen Chor. Darüber hinaus wollte ich die Figur der Clara auf Augenhöhe zu Egmont platziert wissen und nicht, diesem heute lächerlich anmutenden Frauenbild von Goethe folgen. Auch wollte ich die Darstellerzahl auf fünf Sängerinnen und Sänger reduziert wissen und dem Chor eine gewichtige Rolle übertragen, indem er die Innerlichkeit der fünf Protagonisten weiter verdichtet. Dennoch ist eine Oper nicht ein Text mit einem Soundtrack. Auch bildet die Musik nicht nur einen musikalischen Subtext zum Geschehen auf der Bühne. Die Musik einer Oper ist ihr Herz und ihre Seele gleichermaßen und dies gilt es zu verinnerlichen, um das Wesen von Oper überhaupt zu begreifen. Die sehr poetische Anlage des Librettos ließ mir genau den nötigen Spielraum, um dramaturgische Zuspitzungen und klangliche Verdichtungen so zu gestalten, dass sich ein zwingender, neunzigminütiger Bogen ergeben kann. Die Uraufführung von Egmont findet anlässlich der Feierlichkeiten zu Beethovens 250. Geburtstag statt. Wie wichtig finden Sie solche Jubiläen, die auch die Gefahr beinhalten, das Neue zu verdecken? Mit Egmont schaffen wir etwas Neues und dies bewusst im Geiste Beethovens und nicht in der Kopie seiner Musik. Beethoven zu feiern ist unendlich wichtig. Gerade heute. Mehr denn je brauchen wir seine Stimme. Die Stimme seines bindungslosen, nicht korrumpierbaren Geistes. Die Stimme seiner kraftvollen und wuchtigen Emotionalität, die dem Menschlichen unnachahmlich Ausdruck verleiht und Welten verbindet.

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Sie bezeichnen Beethovens Egmont-Ouvertüre zu Goethes Trauerspiel als Meisterwerk und Meilenstein. Dennoch wird Beethovens Theatermusik selten im intendierten Sinn verwendet. Inwieweit haben Sie sich von Beethovens Theatermusik für Ihr Musiktheater beeinflussen lassen? Seine Musik ist mein tägliches Brot. Nicht nur habe ich einige seiner Werke selbst dirigiert, sondern habe seine Musik auch konkret in meine Werke einfließen lassen, wie zum Beispiel in meinen Stücken, An die Hoffnung für Tenor und Orchester, welches 2016 in Grafenegg zur Uraufführung gelangte oder der Diabelli-Variation, die ich für Rudolf Buchbinder anlässlich „Beethoven 2020“ komponiert habe. Meine Oper Egmont hingegen folgt dem philosophischen Geist Beethovens, seinem gesellschaftlich aufgeklärten, freiheitlichen Denken, stellt sich Beethoven somit inhaltlich und hat musikalisch keinerlei hörbare Anklänge an Beethovens Musik, sondern äußert sich mehr in der Behandlung von starken rhythmischen Impulsen, einer ausgeklügelten Metrik und seiner klanglichen Staffelungen. Parameter, welche auch für Beethovens Werk so wichtig sind und ihn ein Leben lang kompositorisch beschäftigt haben. Mozart schrieb bekanntermaßen für die „geläufige Gurgeln“ seines Ensembles. Ein zeitgenössischer Komponist hat dieselbe Möglichkeit. Inwieweit waren Ihnen die Sängerinnen und Sänger der Uraufführung bekannt und haben sie die jeweiligen Rollen nach individuellen Stärken komponiert? Die Protagonisten meiner Opern sind kompositorisch so angelegt, dass die jeweiligen Sängerinnen und Sänger auf eine Seele stoßen, der sie singbare menschliche Gestalt verleihen möchten und können. Ich komponiere Linien, die direkt in das Herz der Rolle führen und gebe den Sängern ein musikalisches Material zur Hand, das sie mit auf eine Entdeckungsreise nimmt, hinein in den Charakter und das atmosphärische Fluidum der darzustellenden Figur. Egmont spielt in Brüssel während des Aufstands der Niederländer kurz vor dem Ausbruch des Spanisch-Niederländischen Kriegs. Inwieweit war dieser historische Hintergrund für Sie von Bedeutung oder diente er ähnlich Max Frischs Andorra als reiner Ausgangspunkt für Ihre Geschichte?


Das Schauspiel Goethes diente uns als Vorlage und es war meine Idee, dies als Ausgangspunkt einer Oper zum Beethoven-Jahr zu verwenden. Wir haben die ungefähre Personenkonstellation des Originals stark reduziert übernommen, sie sogar mit einer Hosenrolle bereichert und letzten Endes eine poetische Folie geschaffen, auf der sich das Drama in einem zeitlosen Gefüge ereignen kann. Die angewandte Sprache des Librettos sollte dabei auf einem hohen Niveau zeitlich neutral fungieren. Die Dialoge in Goethes Egmont, im besonderen zwischen Alba und Egmont sind eine lupenreine Offenlegung der inneren Strukturen von Macht. Dieses Offenlegen verdichten wir in der neudramatisierten Oper, was somit die Schlagader des gesamten Werkes bildet. Egmont scheint mehr Träumer als Held zu sein, der eigentliche Katalysator der Geschichte ist der Herzog von Alba. Wie haben Sie diese beiden Gegenpole musikalisch umgesetzt? Egmont und Alba sind zwei Seiten einer Medaille. Insofern ging es mir kompositorisch darum, eine Musik zu schreiben, welche der Grundspannung des Umkippens der gesellschaftlichen Verhältnisse Rechnung trägt. In diesem musikalischen Spannungsgefüge agieren Egmont und Alba gleichermaßen im Sinne ihrer jeweiligen Wertevorstellungen. Die Figur Egmont ist eine idealistische, dessen Ideal einer Gesellschaft konträr zu der Albas steht. Daraus ergibt sich unwillkürlich ein tödlicher Konflikt, da beide in erster Linie Macht ausüben wollen, auch wenn dies Egmont im Sinne des Gemeinwohls verfolgt, Alba hingegen konsequent den eigenen Machterhalt und die Gier danach erbarmungslos vollstreckt. Das Perfide an Politik ist, dass sowohl die eine wie die andere Ausrichtung für eine Gesellschaft zeitweise von Vorteil sein kann, auf lange Sicht aber die Autokratie in die Sackgasse des Egos seiner Machthaber führt, was spätestens dann in das Verderben der Allgemeinheit mündet. Bei Goethe trägt Egmonts Geliebte noch den verniedlichenden Namen Klärchen. In Ihrer Besetzung scheint der Name Clara auf. Wie hat sich Clara von Klärchen emanzipiert? Wie ich eingangs schon sagte, war es ein elementarer Zugriff auf den Stoff, alle Personen auf Augenhöhe agieren zu lassen und dies galt im Besonderen für Clara. Sie sollte die politischen Verhältnisse und die Gefahren, die sich daraus für Egmont ergeben, fast schneller begreifen als er selbst. Sie ist weitaus mehr als seine beratende Gefährtin, lenkt die Geschicke sogar über seinen Tod hinaus, indem sie Albas Sohn Ferdinand in die Pflicht nimmt und dazu antreibt, gegen die Unrechtsherrschaft Albas zu rebellieren. Ob dies am Ende aufgeht, lassen wir bewusst offen, da mir wichtiger war, ein Werk über

Christian Jost

die Facetten von Macht abzubilden, als einer ideologischen Richtung moralisch zu folgen. In Ihren Gedanken zu Egmont stellen Sie selbst existentielle Fragen: „Wie verhält sich der freie Geist zu den Zentren der Macht und umgekehrt? Was ist der Motor des Manipulativen und ist der Motor des Ideellen die Liebe?“ Haben Sie eine Antwort gefunden oder ist es Ihnen wichtiger, die richtigen Fragen zu finden? Ich hätte nie gedacht, dass es nochmal so wesentlich werden würde, als Komponist deutlich auf die Gefahren unserer Zeit hinzuweisen, Stellung zu beziehen und unermüdlich mit den Mitteln, die in meinem Falle die des Musiktheaters und der Oper sind, auf das sensible Gefüge unserer freiheitlichen Gesellschaft hinzuweisen. Werte einer Gesellschaft also, die sich Beethoven erträumte und in Werken wie dem Fidelio, oder der 9. Symphonie, als der Weltenhymme schlechthin, kompositorisch manifestiert hat. Die Oper Egmont führt hinein in die Zusammenhänge von Macht und dramatisiert dabei genau diese beiden Fragen, die wir nicht oft genug stellen können, um die gesellschaftliche Sensibilisierung aufrechtzuerhalten und dies unabhängig von einer individuellen ideologischen Präferenz.

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EGMONT-URAUFFÜHRUNG IM FEBRUAR

Mehr Theater. Musiktheater eben

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„Alternativlose Politik ist tödlich für jede Demokratie“: Librettist Christoph Klimke im Gespräch Poi le parole. Nach Die Besessenen ist Egmont Ihre zweite Uraufführung im Theater an der Wien. Wie kam es zur Zusammenarbeit mit Christian Jost und wie verlief der Arbeitsprozess? Egmont ist nach Die Besessenen meine dritte Arbeit am Theater an der Wien. Ich habe für die konzertante Aufführung von Leonore Zwischentexte geschrieben, die gelesen wurden. Roland Geyer hat mich mit Christian Jost zusammen gebracht. Und als wir uns auf Egmont geeinigt haben, wussten Christian und ich gleich, dass wir uns vom Goethe ins Heute entfernen müssen.

EGMONT Oper von Christian Jost LIBRETTO VON CHRISTOPH KLIMKE UNTER DER MITARBEIT DES KOMPONISTEN In deutscher Sprache mit deutschen Übertiteln Musikalische Leitung

Michael Boder

Inszenierung

Keith Warner

Ausstattung

Ashley Martin-Davis

Licht

Wolfgang Göbbel

Choreografie

Ran Arthur Braun

Egmont, Prinz von Gaure

Edgaras Montvidas

Clara

Maria Bengtsson

Margarete von Parma

Angelika Kirchschlager

Macchiavelli, ihr Sekretär

Károly Szemerédy

Herzog Alba

Bo Skovhus

Ferdinand, Albas Sohn

Theresa Kronthaler

ORF Radio-Symphonieorchester Wien Arnold Schoenberg Chor (Ltg. Erwin Ortner) Uraufführung | Ein Auftragswerk des Theater an der Wien

PREMIERE

Despoten und Populisten haben ja gerade jetzt Konjunktur. Und wir beschlossen, dass wir für alle Figuren einen hohen Ton auch in der Sprache brauchen. Und natürlich haben wir das Personal reduziert aufs Wesentliche hin. Ich kannte natürlich Musik von Christian Jost. Als Librettist liefern und dienen Sie ja und versuchen gleichzeitig, die eigene Sprache zu behaupten. Beides ging mit Christian fabelhaft. Die Uraufführung von Egmont findet anlässlich der Feierlichkeiten zu Beethovens 250. Geburtstag statt. Wie wichtig finden Sie solche Jubiläen, die auch die Gefahr beinhalten, das Neue zu verdecken? Unser Egmont ist das beste Gegenbeispiel. Es gibt den Bezug zu Beethoven, aber ihn muss man nicht weiter schreiben. Egmont spielt in Brüssel während des Aufstands der Niederländer kurz vor dem Ausbruch des Spanisch-Niederländischen Kriegs. Inwieweit war dieser historische Hintergrund für Sie von Bedeutung oder diente er ähnlich Max Frischs Andorra als reiner Ausgangspunkt für Ihre Geschichte? Die Hauptfiguren und historischen Hintergründe bleiben in unserem Egmont wie bei Goethe. Doch die Konflikte haben sich nicht geändert. Das ist wie bei König Lear. Auch heute werden noch Kriege geführt, wenn man auf die Fragen Lears „Wer liebt mich am meisten?“ die falsche Antwort gibt. Die Geschichte wurde von Goethe dramatisiert, der gemeint hat: „Man spricht immer von Originalität, allein was will das sagen! So wie wir geboren werden, fängt die Welt an, auf uns zu wirken, und das geht so fort bis ans Ende.“ Wie sind Sie mit dieser bekannten Vorlage umgegangen? Bei uns gibt es mehr Drama. Mehr Liebe, mehr Gewalt, mehr Sehnsucht und Angst, mehr Widerstand und Mut. Mehr Theater. Musiktheater eben.

Montag, 17. Februar 2020, 19.00 Uhr

AUFFÜHRUNGEN 19. / 21. / 24. / 26. Februar 2020, 19.00 Uhr

EINFÜHRUNGSMATINEE Sonntag, 16. Februar 2020, 11.00 Uhr

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Egmont tritt der Herzog von Alba gegenüber. Wie charakterisieren Sie das Verhältnis dieser beiden Figuren zueinander? Das ist wie bei Don Carlos. Oder wie bei Putin oder Erdogan oder bald in Ungarn oder Polen. Andersdenkende werden eingesperrt oder beseitigt. Egmont hat


Christoph Klimke

keine Chance. Aber es braucht solche Vordenker. Inzwischen hat die deutsche Kanzlerin ja auch ihre Politik als „alternativlos“ bezeichnet. Das ist tödlich für jede Demokratie. Bei Goethe trägt Egmonts Geliebte noch den verniedlichenden Namen Klärchen. In Ihrer Besetzung scheint der Name Clara auf. Wie hat sich Clara von Klärchen emanzipiert? Klärchen verkörpert bei Goethe die große Liebe. Unsere Clara streitet mit Egmont gegen Alba auf Augenhöhe. Auch Margarete von Parma wird sich – anders als bei Goethe – für Claras und Egmonts „Leben und Lebenlassen“ positionieren. Und das mit dem Leben bezahlen. Am Ende bleibt offen, ob Clara mit Albas Sohn Ferdinand Egmonts Weg nach dessen Tod weiter wagt oder ob beide oder einer von beiden in die Fußstapfen der unbedingten Macht tritt.

Die soziale Ungleichheit nimmt weltweit zu, immer weniger besitzen immer mehr. Das reichste Prozent der Weltbevölkerung besitzt 45 % des weltweiten Wohlstands, während 64 % der Menschheit 2 % besitzen. Wie kann sich ein freier Geist wie Egmont heute zu den Zentren der Macht entfalten und verhalten? Inzwischen merken endlich auch „unsere“ Politiker, dass es nicht mehr Fünf vor Zwölf ist, sondern – fast? – zu spät. In den 1960er Jahren hat zum Beispiel der italienische Dichter und Filmemacher Pier Paolo Pasolini vor der ökologischen Katastrophe, dem kulturellen Genozid und dem Konsumfaschismus gewarnt. Damals hat man ihn als „Spinner“ denunziert. Heute braucht es mehr Pasolini oder Beuys oder andere Vordenker, damit wir aufwachen. Auf Politiker können wir nicht hoffen. Gletscher waren Symbole der Ewigkeit. Selbst meine Generation erlebt diesen menschengemachten Irrtum. Da hat auch das Theater seine Verantwortung.

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Dirk Kaftan

BEETHOVEN 250

Was ist der Mensch? Beethovens einziges Oratorium Christus am Ölberge und die österreichische Erstaufführung von Manfred Trojahns „reflexiver Szene“ Ein Brief Ludwig van Beethoven verfasste an seiner fortschreitenden Schwerhörigkeit verzweifelnd im Oktober 1802 mit 31 Jahren sein Heiligenstädter Testament, das er um ein Vierteljahrhundert überlebte. Nach seiner Ernennung zum Hauskomponisten im Theater an der Wien komponierte er anschließend sein einziges Oratorium Christus am Ölberge, das inhaltliche Parallelen zu seinem letzten Willen aufzeigt. In der Karwoche 1803 wurde das dramatische Werk, das von der Todesangst Jesu im Garten Gethsemane erzählt, im Theater an der Wien aufgeführt. Dirk Kaftan, Generalmusikdirektor der Oper Bonn, wird Christus am Ölberge mit dem Beethoven Orchester Bonn erstmals am Ort der Uraufführung interpretieren. Zum Auftakt stellt das Bonner Ensemble die österreichische Erstaufführung von Manfred Trojahns HofmannsthalVertonung Ein Brief vor. Hugo von Hofmannsthal schrieb 1902 den fiktiven Brief des Lord Chandos an Francis Bacon, den er drei Jahrhunderte, auf 1603, vordatierte. Darin wendet sich der junge Dichter Philip Lord Chandos, der Ähnlichkeiten mit dem jungen Hofmannsthal aufweist, an Francis Bacon, um von ihm als Mentor Hilfe in einer Schaffenskrise zu erhalten. Der Dichter wird von Zweifeln geplagt, ob er nach frühen Erfolgen noch zu weiteren dichterischen Schöpfungen fähig ist.

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„Was ist der Mensch, dass er Pläne macht“, versucht sich der zweifelnde Chandos selbst zu motivieren. Trojahn hat mit Ein Brief, dessen Gattungsangabe „Eine reflexive Szene“ lautet, bewusst einen Prolog zu Beethovens Oratorium komponiert, der Zweifel und Verzweiflung als schöpferische Komponente thematisiert. Die Kombination des Hofmannsthal-Texts mit der biografischen Situation des Schöpfers von Christus am Ölberge zur Entstehungszeit möchte neue Perspektiven auf diesen Lebensabschnitt Beethovens ermöglichen.

EIN BRIEF / CHRISTUS AM ÖLBERGE Konzert: Manfred Trojahn | Ludwig van Beethoven Musikalische Leitung Bariton Jesus Seraph Petrus

Dirk Kaftan Holger Falk Rainer Trost Ilse Eerens Seokhoon Moon

Beethoven Orchester Bonn Chor der Oper Bonn 29. Februar 2020, 19.30 Uhr im Theater an der Wien


STATIONEN-KONZERT

Ein Direktor und sein Komponist

250

Looking 4 Ludwig im Rahmen des Beethoven-Festes Seit der Wiedereröffnung des Theater an der Wien als Opernhaus im Jahr 2006 ist nicht nur Ludwig van Beethovens einzige Oper Fidelio, sondern auch seine in den Musikalischen Akademien aufgeführte Musik reger Bestand des Spielplans. Obwohl heute Orchesterkonzerte und die Aufführungen großer Symphonien nicht primär auf Theaterbühnen verortet werden, war dies Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts gelebte Praxis. Schon Mozart gab Konzerte, bei denen er Veranstalter und Musiker in einer Person war, und auch Beethoven nutzte in Wien diese Einnahmequelle als Veranstalter von Akademien „zu seinem Vortheile“. Diese Akademien stellten für einen Komponisten zwar ein finanzielles Risiko dar, forderten ein hohes Arbeitspensum, konnten aber auch für beträchtliche Einnahmen sorgen. Seine berühmteste Akademie im Theater an der Wien gab Beethoven 1808, bei der er unter anderem seine legendäre 5. Symphonie zum ersten Mal aufführte. Im Stationen-Konzert Looking 4 Ludwig öffnet ein Theaterdirektor aus längst vergangener Zeit sein Haus und bringt anekdotenreich Licht in die Beziehung zwischen

seinem Theater und seinem prominentesten Hauskomponisten. Dabei führt der Weg nicht nur in den Zuschauerraum und auf die mit rotem Teppich ausgelegten Gänge, sondern auch hinter verschlossene Türen, in Nebenräume und tief in die Eingeweide des Theaters. Die aufgesuchten Örtlichkeiten koppeln relevante Ereignisse rund um vier bedeutende musikalische Akademien, die auf der Bühne des Theaters an der Wien stattfanden. Beethovens Musik wird dieses Stationen-Konzert begleiten, bei dem historische als auch gegenwärtige Details und so manches Geheimnis über Haus, Geschichte und nicht zuletzt den Jubilar offenbart werden.

LOOKING 4 LUDWIG Stationen-Konzert Mit Musik von Ludwig van Beethoven Buch: Christoph Wagner-Trenkwitz | Mit Georg Wacks 20. Februar sowie 19. & 24. März 2020, jeweils 18.30 Uhr 23. Februar 2020, 16.00 Uhr / 26. März 2020, 21.00 Uhr

AUSSTELLUNG

Leben und arbeiten im Theater 1805 BEETHOVEN|AN|der Wien|DENKEN im Theatermuseum des Theater an der Wien Ludwig van Beethoven lebte und arbeitete im Theater an der Wien. Hier fanden wichtige Akademien mit seinen Werken und die Uraufführung seiner einzigen Oper Fidelio statt. Eingebunden in die alltäglichen Arbeitsabläufe im Theater, war Beethoven Teil jenes weitverzweigten Wiener Netzwerks von Personen, die das Theater an der Wien förderten und leiteten, im Theater arbeiteten und auch in den Jahren militärischer Unruhen und politischer Umwälzungen mit dem Theater verbunden waren. Trotz dieser historischen Fakten spielt das Theater an der Wien in der an sich regen Erinnerungskultur rund um Beethoven eine nur marginale Rolle. Die Ausstellung befasst sich mit den Lebensumständen und Arbeitsbedingungen am Theater an der Wien um 1805

und geht der Frage nach, warum das Theater nicht zum Erinnerungsort wurde.

BEETHOVEN|AN| DER WIEN|DENKEN Die Ausstellung wurde im Rahmen des Forschungsprojekts „Erinnerungsort Beethoven: Theater an der Wien“ konzipiert. Leitung: Melanie Unseld Wissenschaftliche Mitarbeit: Julia Ackermann Von 15. Februar bis 9. Mai 2020

STAGIONE #3 | 15


Foto © Herwig Prammer

DAS OPERNHAUS

16.- 19. MAI 2020 ER!

MACHEN SIE

WIR MACHEN OP

! P O H S K R O W N MIT BEIM OPER

RAUS AUS DEM ALLTAG – REIN INS THEATER FÜR ALLE VON 9 - 99 JAHREN Kontakt, Information und Anmeldung: maiflash@theater-wien.at | maiflash.theater-wien.at Anmeldeschluss: 31. Jänner 2020 Hauptsponsor Theater an der Wien

Tageskasse: Mo-Sa 10-18 Uhr Linke Wienzeile 6 | 1060 Wien www.theater-wien.at


OPER KONZERTANT

Windrichtung Nord Václav Luks stellt Rameaus letzte Oper Les Boréades vor Schon 1762 sprachen die Menschen gerne vom Wetter sowie von royalen Liebesaffären und Louis de Cahusac schrieb dazu das passende Libretto für Jean-Philippe Rameau. Königin Alphise liebt den Waisen Abaris, darf aber aus Standesgründen nur einen Sohn Boreas’, des Gottes der Nordwinde, heiraten. Obwohl sie bereit ist auf die Krone Baktriens, heute großteils das nördliche Afghanistan, zu verzichten, verwüstet Boreas das Land und entführt Alphise. Er will sie so lange mit schlechtem Wetter quälen, bis sie bereit ist, einen seiner Söhne zu heiraten. Mit Hilfe Apollos gelingt es Abaris, in das Reich Boreas einzudringen und seine Geliebte zu befreien. Der unbedeutende Verliebte entpuppt sich als Sohn Apollos und einer Boreaden-Nymphe. Auch das Wetter bessert sich, und die beiden Aristokraten dürfen heiraten. Bereits im fünften Jahrhundert erwähnt der Historiker Herodot einen Priester des Apollo namens Abaris, lässt aber offen, ob es sich um eine historische oder legendäre Figur handelt. Grundgedanke von Cahusac und Rameau in Les Boréades war, dass Liebe alle gesellschaftlichen Unterschiede überwinden kann. In dieser Überwindung gesellschaftlicher Barrieren in Les Boréades wurden freimaurerische Gedanken vermutet. Als Goethe sich nach der französischen Revolution 1782 den kurzlebigen Iluminaten anschloss, wählte er den Ordensnamen Abaris. Rameaus letzte Oper wurde zu seinen Lebzeiten nicht aufgeführt, obwohl die Proben bereits begonnen hatten. Ob die Absetzung des Werks inhaltliche Gründe hatte oder aufgrund Intrigen in der royalen Pariser Oper geschehen ist, bleibt bis heute Spekulation. Les Boréades wurde erst im Zwanzigsten Jahrhundert wiederentdeckt und erstmals 1982 in Aix-en-Provence szenisch aufgeführt.

Deborah Cachet

Der Cembalist und Dirigent Václav Luks stellte 2014 die Opera seria L’Olimpiade des in Italien Il boemo gerufenen Josef Mysliveček an der Wienzeile vor, der ganz der Neapolitanischen Tradition entsprang. Mit Les Boréades wendet sich Luks in dieser Saison einer Tragédie lyrique der französischen Schule zu, in der Jean-Philippe Rameau die eigentliche Handlung um virtuose Ballettmusik erweiterte.

LES BORÉADES Tragédie lyrique in fünf Akten (1763) Musik von Jean-Philippe Rameau Libretto von Louis de Cahusac Konzertante Aufführung in französischer Sprache Musikalische Leitung Alphise Sémire / L’Amour / Polimnie Abaris Calisis Adamas Borilée Borée Apollo

Václav Luks Deborah Cachet Caroline Weynants Mathias Vidal Benedikt Kristjánsson Benoît Arnould Tomás Selc Nicolas Brooymans Lukáš Zeman

Collegium 1704 Collegium Vocale 1704 Václav Luks

Mittwoch, 22. Jänner 2020, 19.00 Uhr

STAGIONE #3 | 17


OPER KONZERTANT

Vergessene Kaiserin Aapo Häkkinen und das Helsinki Baroque Orchestra musizieren Johann Adolph Hasses Irene Die Begeisterung für barocke Musik in historisch informierter Aufführungspraxis erreichte auch den hohen Norden, und 1997 wurde in der finnischen Hauptstadt das Helsingin Barokkiorkesteri, das Helsinki Baroque Orchestra, gegründet. Seit 2003 leitet der Dirigent und Cembalist Aapo Häkkinen das Ensemble, das seinen Stammsitz im 2011 neu eröffneten Musiikkitalo hat. Das finnische Haus der Musik liegt direkt neben der Finlandia-Halle, beherbergt auch die renommierte Sibelius-Akademie und wurde natürlich mit der Finlandia von Jean Sibelius eröffnet. Der in Helsinki geborene Häkkinen entstammt dieser finnischen Ausbildungsschmiede, studierte zunächst selbst an der SibeliusAkademie, danach in Amsterdam und Paris. Als musikalischer Berater begleitet Häkkinen heute die barocken Opernproduktionen der Sibelius-Akademie und bringt seine international erworbene Erfahrung zurück in sein Heimatland. Bei ihrem ersten Auftritt im Theater an der Wien wenden sich Aapo Häkkinen und sein Ensemble der dreiaktigen Oper Irene von Johann Adolph Hasse zu. Nach der von Claudio Osele geleiteten, frühen Serenata Semele wird die Irene-Interpretation die zweite konzertante Aufführung des selten gespielten Komponisten in dieser Saison sein. Max Emanuel Cencic, der im Theater an der Wien mehrfach vergessene Barockopern in konzertanten Aufführungen wieder zum Erklingen brachte, hat auch diese

Vivica Genaux

Produktion angeregt. Der aus Hamburg stammende, auf die Opera seria spezialisierte Hasse war zu Lebzeiten eine Berühmtheit und wurde nach seinem Tod nahezu vollständig vergessen. Nach seiner Ausbildung in Neapel heiratete Hasse 1730 in Venedig die berühmte Mezzosopranistin Faustina Bordoni und ließ sich ein Jahr später in Dresden nieder, wo er als Hofkapellmeister drei Jahrzehnte lang das Musikleben prägte und 1738 die skandalös-pikante Opera seria Irene komponierte. Die Titelrolle schuf Hasse für seine Gattin, im Theater an der Wien wird Vivica Genaux die byzantinische Kaiserin verkörpern, die Rolle ihres geliebten Niceforo übernimmt Max Emanuel Cencic.

IRENE Oper in drei Akten (1738) Musik von Johann Adolph Hasse Libretto von Stefano Benedetto Pallavicino Konzertante Aufführung in italienischer Sprache Musikalische Leitung Irene Niceforo Eudossa Oreste Isaccio

Aapo Häkkinen Vivica Genaux Max Emanuel Cencic Dara Savinova David DQ Lee Bruno de Sá

Helsinki Baroque Orchestra Aapo Häkkinen

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Mittwoch, 29. Jänner 2020, 19.00 Uhr


OPER KONZERTANT

Von Io zu Isis Christophe Rousset leitet Isis von Jean-Baptiste Lully Der aus Italien stammende Komponist Jean-Baptiste Lully war einer der bedeutendsten Vertreter des französischen Barock, da er aber sein gesamtes Künstlerleben unter dem Sonnenkönig Ludwig XIV. verbrachte, war er auch stets höfischen Intrigen in einem absolutistischen System ausgesetzt. Gemeinsam mit dem Dichter Philippe Quinault schuf er einige der erfolgreichsten Tragédies lyriques und verhalf der französischen Oper zu Eigenständigkeit und Ansehen. 1677 wurde ihre Oper Isis im königlichen Schloss von Saint-Germain-en-Laye uraufgeführt, in dem Ludwig XIV. residierte, ehe er 1682 nach Versailles umzog. Die Handlung basiert auf einer frei bearbeiteten Episode aus Ovids Metamorphosen. Jupiter wandelt einmal mehr auf Erden und verliebt sich diesmal in die schöne Nymphe Io. Seine berechtigt eifersüchtige Gattin Juno erfährt von den amourösen Absichten ihres Ehemanns und entführt Io. Von Furien verschleppt droht der Nymphe im Norden der Kälte- und im Süden der Hitzetod. Io gelingt es, das Meer zu überwinden, das bis heute nach ihr Ionisches Meer genannt wird, und möchte an der Ägyptischen Küste sterben. Erst jetzt empfindet Jupiter Mitleid und aus der Nymphe Io wird die ägyptische Göttin Isis, die später auch Mozart und Schikaneder anbeten werden. Die Aufführung blieb ohne Erfolg und sorgte für einen höfischen Skandal. Die Musik wurde als zu schwierig erachtet, und Isis erhielt den Untertitel „Oper der Musiker“, weil sie ohne musikalische Bildung als unverständlich galt. Das Libretto aber beendete Quinaults höfische Karriere. Ludwigs Mätresse Madame de Montespan glaubte sich als Juno und die Mademoiselle de Ludres, die aktuelle Geliebte des Königs, als Io persifliert zu sehen. Philippe Quinault wurde für zwei Jahre vom Hof und vom Theater verbannt. Lully und Quinault schufen

Eve-Maud Hubeaux

ab 1680 noch sechs weitere Opern, die mit einer Ausnahme aber alle in der Pariser Oper und nicht am Hof Ludwigs XIV. aufgeführt wurden, und von denen ihre letzte gemeinsame Arbeit, Armide, auch ihre berühmteste werden sollte.

ISIS Tragédie en musique in fünf Akten (1677) Musik von Jean-Baptiste Lully Libretto von Philippe Quinault Konzertante Aufführung in französischer Sprache Musikalische Leitung Isis / Io / Thalie La Renommée /  Melpomène /  Mycène / Junon Calliope / Iris /  Syrinx / Hébé Apollon / Pirante /  Erinnis Mercure Jupiter / Pan Neptune / Argus Hierax

Christophe Rousset Eve-Maud Hubeaux

Bénédicte Tauran Ambroisine Bré Cyril Auvity Fabien Hyon Victor Sicard Philippe Estèphe Aimery Lefèvre

Les Talens Lyriques Christophe Rousset

Samstag, 22. Februar 2020, 19.00 Uhr

STAGIONE #3 | 19


FREUNDESKREIS

Bekenntnis zum Musiktheater Sigi Menz, Präsident des Freundeskreises, über sein Engagement für das Theater an der Wien Der Freundeskreis des Theater an der Wien wurde 2007 gegründet. Seit damals haben Sie die Entwicklung des Hauses als Präsident des Freundeskreises begleitet. Wie beurteilen Sie die Entwicklung des Theater an der Wien? Die vergangenen zwölf Jahre haben mir viel Freude bereitet. Ich war schon bei der Wiedereröffnung des Theater an der Wien als Opernhaus der Überzeugung, dass es die einzig richtige Entscheidung der Stadt Wien war, dieses historische Juwel wieder seiner ursprünglichen Bestimmung als Opernhaus zurückzuführen. Wenn ich von einer Sache überzeugt bin, dann möchte ich mich einbringen und den Fortbestand unterstützen. Es ist schwierig genug, ein hohes Niveau zu erreichen. Aber es ist ungleich schwieriger, dieses hohe Niveau dann auch zu halten. Der Freundeskreis unterstützt in dieser Saison den Schwerpunkt anlässlich des 250. Geburtstages von Ludwig van Beethoven. Was schätzen Sie an Beethoven? Die musikalischen Meisterwerke Beethovens sprechen alle für sich. An seiner musikalischen Genialität kann kein Zweifel herrschen. Mich fasziniert am Menschen Beethoven vor allem, dass er schon vor zwei Jahrhunderten ein glühender Verfechter eines freien und geeinten Europas war. Die ironische Frage, ob Beethoven ein Bonner oder Wiener Komponist war, erübrigt sich. Er war ein europäischer Komponist und deshalb ist seine Musik zur Ode an die Freude auch zu Recht zur Europahymne ernannt worden, die für alle europäischen Länder Bedeutung hat. Wissen Sie noch, welches Werk Sie in die Welt der Oper eingeführt hat? Als gebürtiger Vorarlberger wurde mein Interesse an klassischer Musik und Oper vor allem durch Besuche der Bregenzer Festspiele geweckt. Das kulturelle Angebot während meiner Jugend- und Schulzeit war aber doch recht begrenzt, um nicht zu sagen überschaubar. In Erinnerung geblieben ist mir aber eine Aufführung von Schwanensee. Vielleicht war das auch das Initiationswerk, das mein Interesse am Musiktheater schließlich geweckt hat. Besonderes Aufsehen hat natürlich auch die Inszenierung von Beethovens Fidelio durch David Pountney in Bregenz erregt. Bei aller Beliebtheit gilt der Fidelio bei Regisseuren als schwierig zu inszenierendes Werk.

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Sigi Menz

Deshalb freue ich mich jetzt auch auf die Inszenierung durch den Oscar-Preisträger Christoph Waltz im Theater an der Wien, der als Schauspieler einen unvoreingenommenen Blick auf diese Oper werfen kann. Wichtig ist aber auch, dass im Theater an der Wien anlässlich des 250 Jahr-Jubiläums nicht nur Beethovens einzige Oper aufgeführt wird, sondern mit Egmont und Genia gleich zwei Opern uraufgeführt werden, die sich mit Beethoven, seinem Leben und seinem Werk beschäftigen. In Vorarlberg haben wir dazu ein Sprichwort: „Wir ehren das Alte und begrüßen das Neue“, das auf den Bregenzer Wälder Dichter Gebhard Wölfle zurückgeht. Ich finde, das ist eine positive Lebenseinstellung. Warum ist Ihnen die Förderung der Jugendarbeit des Theater an der Wien ein besonderes Anliegen? Weil wir nicht die Asche anbeten, sondern das Feuer weitergeben wollen. Jugendlich lernen die Schönheit und Bedeutung der Oper nur kennen, wenn sie unvoreingenommen und am besten in der praktischen Auseinandersetzung mit ihr in Kontakt treten können. Hier hat das Theater an der Wien während der vergangenen Jahre mit


außergewöhnlichen Projekten wesentliche Maßstäbe gesetzt und damit das Interesse und die Begeisterung vieler Jugendlicher für das Musiktheater geweckt. Es fasziniert mich, wie die Jugendarbeit klein, aber unglaublich engagiert mit ersten Projekten begonnen hat und wie Jugend-

liche heute eigene Opern vom ersten Gedanken bis hin zur kompletten Aufführung im Theater an der Wien realisieren. Projekte wie diese sichern die Zukunft der Oper ebenso wie die Bedeutung der Musikstadt Wien, in der Jugendliche mit und in der Oper aufwachsen können.

MITGLIED ¤ 50,– p.a. • Sie werden laufend persönlich über alle Aktivitäten des Theater an der Wien und des Vereins informiert (z.B. Freundeskreis-Stammtisch etc.) • Sie erhalten eine exklusive Mitgliedskarte • Sie erhalten jährlich die spezielle Dokumentations DVD, das Jahrbuch und den Bildkalender des Theater an der Wien • Freier Eintritt zu allen Einführungsmatineen (gilt auch für die Kammeroper), Anmeldung und Kartenabholung an der Tageskasse • Regelmäßige Zusendung des Theater an der Wien-Magazins Stagione

Bezahlung (Reservierung: Tel. 01 588 30-2915) • Einmal pro Jahr Treffen zu einem exklusiven Cocktail mit dem Intendanten und KünstlerInnen des Theater an der Wien

FÖRDERER ¤ 350,– p.a. In Ergänzung zu den Angeboten für Mitglieder können Sie als Förderer folgende weitere Vorteile in Anspruch nehmen: • Bevorzugte Behandlung Ihrer Abonnement und Kartenbestellung • Programmheft gratis • Besuch einer Generalprobe pro Jahr • Reservierter Stehtisch in einem Pausenbuffet zur Vorbestellung von Getränken, Brötchen etc. gegen

JUGENDMITGLIED (bis 26 Jahre) ¤ 10,– (p.a.) • Zusendung des Stagione-Magazins sowie des Jugend an der Wien-Magazins • Freier Eintritt zu allen Einführungsmatineen • Eine Karte für eine der Aufführungen der Jugendoper ARCADIA Mitglieder, Förderer und Jugendmitglieder erhalten gegen Vorweis der Mitgliedskarte einen Nachlass von 10 % im Arcadia Opera Shop, Kärntner Str. 40, 1010 Wien, und am Arcadia-Verkaufsstand im Theater an der Wien. Ausgenommen sind Druckwerke (Bücher etc.).

Für Rückfragen steht Ihnen die Generalsekretärin des Vereins, Frau Brigitte Gampe, unter Tel. + 43 (0) 664 1811776 oder E-Mail: freunde@theater-an-der-wien.at gerne zur Verfügung.

BEITRITTSERKLÄRUNG Verein FREUNDE Theater AN DER WIEN

Bitte senden Sie diesen Abschnitt ausreichend frankiert an

Linke Wienzeile 6 | 1060 Wien

Ich trete hiermit dem Verein FREUNDE THEATER AN DER WIEN bei. Bitte senden Sie mir weitere Informationen an folgende Adresse: Name: ____________________________________________________ Adresse: ______________________________________________ Tel: _____________________ Fax: ______________________________ E-Mail: _______________________________________________ Mitglied ¤ 50,– p. a.

Jugendmitglied (bis 26 J.) ¤ 10,– (p.a.)

Förderer ¤ 350,– p. a.

Zutreffendes bitte ankreuzen!

Datum: ____________ Unterschrift: ______________________________ Einwilligung zur Verarbeitung Ihrer Daten gemäß Datenschutzgrundverordnung Einwilligung zur Verarbeitung personenbezogener Daten zum Zweck: Marktforschungs-, Marketing,- und Werbezwecke, Newsletter für die Kundenverwaltung. Ich stimme zu, dass meine persönlichen Daten (Name, Adresse, Telefonnummer, E-Mailadresse) durch die Vereinigte Bühnen Wien GmbH zum angegebenen Zweck automationsunterstützt verarbeitet werden. Diese Zustimmung kann ich jederzeit mittels Brief an das Theater an der Wien, Linke Wienzeile 6, 1060 Wien oder per E-Mail an oper@theater-wien.at widerrufen, ohne dass die Rechtmäßigkeit der aufgrund der Einwilligung bis zum Widerruf erfolgten Verarbeitung berührt wird. _____________________________, am _____________________ Ort Datum

____________________________________________ Unterschrift

Weitere Informationen gemäß Art. 13 DSGVO finden Sie unter datenschutz.theater-wien.at


DAS OPERNHAUS

JET SPECIALS

Fotos © Moritz Schell

19/20

DICHTERLIEBE

DON GIOVANNI IN PROGRESS

Musik von Robert Schumann Mit: Johannes Bamberger, Kristján Jóhannesson, Ilona Revolskaya

Musik von Wolfgang Amadeus Mozart (1787) Szenische Einrichtung: Georg Zlabinger Mit: Ilona Revolskaya, Jenna Siladie, Kristján Jóhannesson Johannes Bamberger, Dumitru Mădăraşăn, Ivan Zinoviev

26. März 2020, 19.00 Uhr

9. Juni 2020, 19.00 Uhr Hauptsponsor Theater an der Wien

Tageskasse: Mo-Sa 10-18 Uhr Linke Wienzeile 6 | 1060 Wien www.theater-wien.at


ENSEMBLE JÄNNER / FEBRUAR SALOME

Leo Hussain (Dirigent)

Nikolaus Habjan John Daszak (Herodes) (Inszenierung)

Michaela Schuster (Herodias)

Marlis Petersen (Salome)

Johan Reuter (Jochanaan)

Martin Mitterrutzner (Narraboth)

Tatiana Kuryatnikova (Page der Herodias)

Paul Schweinester (Erster Jude)

Johannes Bamberger (Zweiter Jude)

EIN BRIEF / CHRISTUS AM ÖLBERGE

Quentin Desgeorges (Dritter Jude)

Dirk Kaftan (Dirigent)

Holger Falk (Bariton)

Rainer Trost (Jesus)

Andrew Owens (Vierter Jude)

Dumitru Mădăraşăn (Fünfter Jude /  Erster Soldat)

Keith Warner (Inszenierung)

Edgaras Maria Bengtsson Montvidas (Clara) (Egmont, Prinz von Gaure)

Angelika Kirchschlager (Margarete von Parma)

Károly Szemerédy Bo Skovhus (Macchiavelli, (Herzog Alba) ihr Sekretär)

Theresa Kronthaler (Ferdinand, Albas Sohn)

Deborah Cachet (Alphise)

Caroline Weynants Mathias Vidal (Sémire / L’Amour / (Abaris)  Polimnie)

Benedikt Kristjánsson (Calisis)

Benoît Arnould (Adamas)

Tomás Selc (Borilée)

Nicolas Brooymans (Borée)

Vivica Genaux (Irene)

Max Emanuel Cencic (Niceforo)

David DQ Lee (Oreste)

Bruno de Sá (Isaccio)

Victor Sicard (Jupiter / Pan)

Philippe Estèphe Aimery Lefèvre (Neptune / Argus) (Hierax)

Kristján Ivan Zinoviev Jóhannesson (Zweiter Soldat /  (Kappadozier /  Zweiter Nazarener) Erster Nazarener)

Ilse Eerens (Seraph)

EGMONT

Michael Boder (Dirigent)

LES BORÉADES

Václav Luks (Dirigent)

Lukáš Zeman (Apollo)

IRENE

Aapo Häkkinen (Dirigent)

Dara Savinova (Eudossa)

ISIS

Christophe Rousset (Dirigent)

Bénédicte Tauran Ambroisine Bré Eve-Maud (La Renommée /  (Calliope / Iris /  Hubeaux Syrinx / Hébé) (Isis / Io / Thalie) Melpomène /  Mycène / Junon)

Cyril Auvity Fabien Hyon (Apollon /  (Mercure) Pirante / Erinnis)

I M PR E S S U M: Theater an der Wien – Intendant Prof. DI Roland Geyer | Medieninhaber/Herausgeber: Vereinigte Bühnen Wien Ges.m.b.H. | Geschäftsführer Prof. Dr. Franz Patay Ein Unternehmen der Wien Holding | Theater an der Wien, Linke Wienzeile 6, 1060 Wien | Tel. (+43/1) 588 30-1010 | oper@theater-wien.at | www.theater-wien.at Für den Inhalt verantwortlich: Intendant Prof. DI Roland Geyer | Redaktion: Johannes Penninger | Grafik: Constanze Nečas Theater an der Wien-Team: Karin Bohnert, Jochen Breiholz, Gabriela Hauk, Sylvia Hödl, Marie-Louise Löffelhardt, Sabine Seisenbacher, Claudia Stobrawa, Ugo Varela, Philipp Wagner-Nguyen, Ksenija Zadravec Marketing & Produktion: Patrick Jahoda | Redaktionsschluss: 13. Dezember 2019 | Herstellung: Johann Sandler GesmbH & Co KG, Druckereiweg 1, 3671 Marbach Änderungen und Irrtümer vorbehalten | DVR 0518751

B I LDNAC HWE I S: Cover: Nadine Dellitsch, unter Verwendung des Bildes "Nebliger Morgengrauen" von Leopold Kogler | beyond // S. 4 Marlis Petersen © Yiorgos Mavropoulos // S. 5 Nikolaus Habjan © Herwig Prammer // S. 7 Eberhard Kloke © Eberhard Kloke S. 11 Christian Jost © Joe Qiao // S. 13 Christophh Klimke © Joerg Landsberg // S. 14 Dirk Kaftan © Irene Zandel // S. 17 Václav Luks © Petra Hajská // Deborah Cachet © Laurus Design // S. 18 Aapo Häkkinen © Marco Borggreve Vivica Genaux © RibaltaLuce Studio // S. 19 Christophe Rousset © Nathanael Mergui // Eve-Maud Hubeaux © beigestellt // S. 20 Sigi Menz © Ottakringer Getränke AG

Seokhoon Moon (Petrus)


12. JÄNNER BIS 29. FEBRUAR 2020 Salome

Musikdrama in einem Akt (1905) von Richard Strauss, Fassung von Eberhard Kloke, nach Oscar Wildes gleichnamiger Dichtung in deutscher Übersetzung von Hedwig Lachmann Dirigent: Leo Hussain | Inszenierung: Nikolaus Habjan | Mit: John Daszak, Michaela Schuster, Marlis Petersen, Johan Reuter, Martin Mitterrutzner, Tatiana Kuryatnikova, Paul Schweinester, Johannes Bamberger, Quentin Desgeorges, Andrew Owens, Dumitru Mădăraşăn, Kristján Jóhannesson, Ivan Zinoviev | ORF Radio-Symphonieorchester Wien Premiere: Samstag, 18. Jänner 2020, 19.00 Uhr | Aufführungen: 20. / 23. / 25. / 28. / 30. Jänner 2020, 19.00 Uhr Tickets: € 148 | 126 | 99 | 89 | 68 | 48 | 25 | Einführungsmatinee: Sonntag, 12. Jänner 2020, 11.00 Uhr | Tickets: € 5

Les Boréades

Tragédie lyrique in fünf Akten von Jean-Philippe Rameau (1763) Dirigent: Václav Luks | Mit: Deborah Cachet, Caroline Weynants, Mathias Vidal, Benedikt Kristjánsson, Benoît Arnould, Tomás Selc, Nicolas Brooymans, Lukáš Zeman | Collegium 1704 | Collegium Vocale 1704 Mittwoch, 22. Jänner 2020, 19.00 Uhr | Tickets: € 75 | 62 | 50 | 40 | 30 | 22 | 13

Irene

Oper in drei Akten von Johann Adolph Hasse (1738) Dirigent: Aapo Häkkinen | Mit: Vivica Genaux, Max Emanuel Cencic, Dara Savinova, David DQ Lee, Bruno de Sá | Helsinki Baroque Orchestra Mittwoch, 29. Jänner 2020, 19.00 Uhr | Tickets: € 75 | 62 | 50 | 40 | 30 | 22 | 13

Egmont

Oper von Christian Jost | Libretto von Christoph Klimke Dirigent: Michael Boder | Inszenierung: Keith Warner | Mit: Edgaras Montvidas, Maria Bengtsson, Angelika Kirchschlager, Károly Szemerédy, Bo Skovhus, Theresa Kronthaler | ORF Radio-Symphonieorchester Wien | Arnold Schoenberg Chor (Ltg. Erwin Ortner) Premiere: Montag, 17. Februar 2020, 19.00 Uhr | Aufführungen: 19. / 21. / 24. / 26. Februar 2020, 19.00 Uhr Tickets: € 148 | 126 | 99 | 89 | 68 | 48 | 25 | Einführungsmatinee: Sonntag, 16. Februar 2020, 11.00 Uhr | Tickets: € 5

BEETHOVEN | AN | der Wien | DENKEN

Ausstellung | Leitung: Melanie Unseld | wissenschaftliche Mitarbeit: Julia Ackermann Von 15. Februar bis 9. Mai 2020

Looking 4 Ludwig

Stationen-Konzert | Mit Musik von Ludwig van Beethoven | Buch: Christoph Wagner-Trenkwitz | Mit Georg Wacks 20. Februar sowie 19. & 24. März 2020, jeweils 18.30 Uhr / 23. Februar 2020, 16.00 Uhr / 26. März 2020, 21.00 Uhr | Tickets: € 20

Isis

Tragédie en musique in fünf Akten von Jean-Baptiste Lully (1677) Dirigent: Christophe Rousset | Mit: Eve-Maud Hubeaux, Bénédicte Tauran, Ambroisine Bré, Cyril Auvity, Fabien Hyon, Victor Sicard, Philippe Estèphe, Aimery Lefèvre | Les Talens Lyriques Samstag, 22. Februar 2020, 19.00 Uhr | Tickets: € 75 | 62 | 50 | 40 | 30 | 22 | 13

Konzert | Manfred Trojahn | Ludwig van Beethoven Dirigent: Dirk Kaftan | Mi: Holger Falk, Rainer Trost, Ilse Eerens, Seokhoon Moon | Beethoven Orchester Bonn | Chor der Oper Bonn 29. Februar 2020, 19.30 Uhr | Tickets: € 75 | 62 | 50 | 40 | 30 | 22 | 13

KARTEN

Freier Vorverkauf an der Tageskasse im Theater an der Wien und am Wien-Ticket Pavillon sowie per Telefon und Internet. Schriftliche Bestellungen: Theater an der Wien, Linke Wienzeile 6, 1060 Wien Tageskassen: Theater an der Wien: Linke Wienzeile 6, 1060 Wien | Mo-Sa 10-18 Uhr Wien-Ticket Pavillon: Karajan-Platz (neben der Staatsoper) | tägl. 10-19 Uhr Internet: www.theater-wien.at (Online-Bestellungen nur mit Kreditkarte) Ö1 Clubmitglieder erhalten für hauseigene Produktionen auf maximal zwei Karten pro Vorstellung eine Ermäßigung von 10%. Abonnement: Das Abonnementprogramm senden wir Ihnen auf Anfrage gerne kostenlos zu. Kontakt: abonnement@theater-wien.at Änderungen der Vorstellungszeiten, Preise, Preiskategorien, Öffnungszeiten sowie Besetzungen vorbehalten.

Kartentelefon: täglich 8 bis 20 Uhr Hauptsponsor

FÜHRUNGEN

21. & 27. Jänner, 26. Februar 2020, jeweils 16.00 Uhr Dauer: 1 Stunde | Preis: € 7/5 (ermäßigt) Schulklassen: € 3 | Kinder unter 6 Jahren frei Information: +43/1/58830 2015 oder fuehrungen@theater-wien.at Vereinigte Bühnen Wien, 1060 Wien, Österr. Post AG, Sponsoring. Post, GZ 03Z034773 S, Retouren an: Postfach 555, 1008 Wien

KlangBlatt 10/2019 | DVR 0518751

Ein Brief / Christus am Ölberge


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