SI_2013_27

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Nr. 27 / 1. Juli 2013 / CHF 4.90

MATHIAS GNÄDINGER Comeback am TV!

ZWEI GANZ BÖSE Zu Hause bei Remo & Vater Adrian Käser

AUF SCHULREISE mit der kleinsten Klasse der Schweiz

PRINZESSIN CATHERINE

Alle warten auf

IHR BABY DAS KÖNIGSKIND Wo es zur Welt kommt. Wie es aufwächst. Und warum es nie auf den Thron kommt

NEUE SERIE Leichter abnehmen in 10 Wochen!



40

GLAUBWÜRDIG

Catherine Loewe wurde erst als Seniorin entdeckt: Sie ist eines der gefragtesten Models der Schweiz.

50

JAMES DEAN DER LÜFTE

Pilot Oskar Bider flog 1913 als Erster über die Alpen. Sein Leben und sein Tod gäben Stoff für einen Hollywoodstreifen.

Inhalt Heft 27 1. Juli 2013 Titel

16 Catherine Ganz England fiebert dem royalen Baby entgegen! Wie sich die Herzogin auf die Geburt vorbereitet

Leute

5 Editorial von Stefan Regez 7 Buchli, Scherrer, Kilchsperger Die schlagfertigste Jury der Schweiz! 8 Menschen Marc Berthod, Marc Gisin Patrick Küng, Isabelle von Siebenthal, Hans Schenker, Rolf Dobelli, Christian Schoeler, George Lazenby, Markus Ritter, Röbi Koller, Michelbach & Eugster, Bice Curiger, die VIP-Kids 22 Mathias Gnädinger TV-Comeback! So hat sich der Schauspieler zu Hause in seine neue Rolle eingelebt 44 Blanca Imboden «Wandern ist doof!» Aber schreiben darüber macht Spass 96 Marc Rich Abschied von einem lieben Freund. Verlegersgattin Ellen Ringier würdigt den Zuger Rohstoffhändler

Schwingen

32 Remo Käser Sein Vater ist König. Jetzt kämpft er sich aus dessen Schatten

Reportage

36 Auf Schulreise! Die kleinste Klasse der Schweiz entdeckt das Technorama

26

MIT CHARAKTER Kristall,

Kunst, Immobilien. Und jetzt Wein! So schön lebt der Basler Unternehmer Silvio Denz im Château Faugères.

Homestory

26 Silvio Denz Guter Riecher. Nach Parfum ist Wein seine neuste Passion. Ein Schlossbesuch in St-Emilion (F) 40 Catherine Loewe Weder jugendlich noch faltenfrei: Modeln mit 58 Jahren. Und: «Man kann mit 80 sexy sein!»

Abo-Service 0800 820 920 Redaktion: Dufourstrasse 23, 8008 Zürich, Tel. 044 259 63 63, E-Mail info@schweizer-illustrierte.ch, www.schweizer-illustrierte.ch Titel James Whatling/ Splash News/ Dukas, Marcel Nöcker, Remo Naegeli, Hervé Le Cunff (kl. Foto); Inhalt Fabienne Bühler, Helmut Wachter/ 13photo, Marcel Nöcker, Hervé Le Cunff, Kurt Reichenbach, Verkehrshaus/Photopress

Meine Lieblingsorte

46 Beat Schlatter zeigt sein «Dörfli» in Zürich. Wo er wohnt, einkauft, geniesst

Abenteuer

96

KING OF OIL Letzte

Woche starb Marc Rich, Erfinder des Handels ohne Grenzen. Die Hommage von Ellen Ringier.

50 Oskar Bider Sein Alpenflug! Das kurze Leben des Luftfahrtpioniers

Shopping

57 Das Magazin für lustvolles Einkaufen Mode, Style, Electronics

Check-up

65 Leichter abnehmen Neue Serie! Die Tipps von Dr. Samuel Stutz 66 Ein Fall für Stutz Die Verzweiflung einer Medikamentensüchtigen 68 Dermatologie für die perfekte Haut

Die Besten

75 Das Schweizer Kulturmagazin Kunst, Musik, Bücher, Filme

Weekend

46

IM COIFFEURSTUHL

Komiker Beat Schlatter über Figaro Frankie: «Er ist eine Bereicherung für unser Dörfli, wie alle hier.»

81 Freizeit, geniessen, rätseln En Guete, GaultMillau, Reisen, Spiele

Party

92 Swiss Ski Golf Trophy Die Stars kämpfen im Wallis für den Nachwuchs 94 20. Truckerfestival Interlaken BE

Und …

55 Notabene von Helmut Hubacher 98 Auf einen Espresso mit Frank A. Meyer und Marc Walder 86 Impressum 90 Horoskop 96 Leserbriefe

44

ERFOLGREICH

«Wandern ist doof»Autorin Blanca Imboden geniesst es, «auch mit 50 Neues zu entdecken».

Tägliche News online Mehr News, mehr Bilder: www.schweizer-illustrierte.ch SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 3



Editorial 1. Juli 2013

Stefan Regez, Chefredaktor

Die leichten Seiten des Lebens Schulreisli

Fotos Marcel Nöcker, Kurt Reichenbach

Haben wir nicht alle wunderbare Erinnerungen an unsere Klassenausflüge? Mühsames Wandern, stinkende Socken, schmerzende Blasen, aber auch lustige Zugfahrten, durchwachte Nächte und Pommes Chips, Schoggi und Eistee, bis es einem schlecht wird. In diesen Tagen sind wieder Hunderttausende Schülerinnen und Schüler in der Schweiz unterwegs. An Spitzentagen, jeweils dienstags und donnerstags vor den Sommerferien, transportieren die SBB 70 000 Jugendliche. Beliebte Reiseregionen sind Zentralschweiz, Berner Oberland, Wallis, Tessin, Graubünden. Die Schweizer Illustrierte hat eine ganz besondere Klasse an ihrem schönsten Tag des Schuljahres begleitet: die Gesamtschule des Bündner Bergdorfs Mutten, fünf Schüler und eine Schülerin im Alter von 8 bis 13 Jahren, davon sind zwei die Kinder des Lehrers. Mit dem Auto ging es vergangenen Dienstag ins Technorama nach Winterthur. Übrigens: Das berühmteste «Schulreisli» führt diese Woche ins Zürcher Oberland. Der Bundesrat wandert auf

Ein Stadtoriginal im Niederdörfli: Komiker Beat Schlatter zeigt SI-Redaktorin Aurelia Forrer seine Lieblingsorte. Ab Seite 46.

seinem traditionellen Jahresausflug, angeführt von Bundespräsident Ueli Maurer, auf den Bachtel. «Unser schönster Tag!» – ab Seite 36.

Abnehmen Vergangene

Woche stand unser Sekretariat im Dauereinsatz, nachdem gegen tausend Leserinnen und Leser die Gratisbroschüre «Richtig abnehmen» von Dr. med. Samuel Stutz bestellt hatten (siehe SI 24). In dieser Ausgabe starten wir nun unser 10-Wochen-Programm «Leichter abm Dr. med. Samuel Stutz bei nehmen». Der überraschende Rat von n. üre sch Bro ner sei d san Ver Dr. Stutz: «Vergessen Sie das Abnehmen. Dann purzeln die Kilos von alleine.» «Schluss mit Kalorienzählen!» – ab Seite 63. Ich wünsche Ihnen eine beschwingte Woche mit Ihrer Schweizer Illustrierten!

Schöne Welt: Unternehmer Silvio Denz (r.) führt SI-Vize Ueli Walther durch sein Weingut in Frankreich. Ab Seite 26. SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 5



Menschen

SCHERRER, BUCHLI & KILCHSPERGER

Foto Raja Läubli

Das ist der Hammer! Holz werfen, Hanteln stemmen und kräftig zuschlagen – wer in der SRF-Sendung «Donnschtig-Jass» mit dem «Hau den Lukas» den Trumpf bestimmen will, muss was auf dem Kasten haben. Roman Kilchsperger, 43, und Co-Moderator Reto Scherrer, 37, haben zum Kräftemessen nach Luthern LU geladen und dazu Sport-Moderatorin Steffi Buchli, 34, in die Jury geholt. «Eine Frau, die was von Sport versteht.» Die

ist dringend nötig! 25 Kandidaten – darunter eine Bodybuilderin und eine Schönheitskönigin – geben sich knallhart. «Aber Kraft allein reicht nicht», sagt Scherrer, «wer den Job haben will, muss originell sein und auch noch zwei gerade Sätze sagen können.» Der neue Trumpfhauer – oder die neue Trumpfhauerin – schlägt im «Donnschtig-Jass» am 4. Juli auf SRF 1 erstmals vor Publikum zu. AURELIA FORRER

Schlagfertige Jury: Reto Scherrer, Steffi Buchli und «DonnschtigJass»-Moderator Roman Kilchsperger (v. l.) suchen den «Hau den Lukas». SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 7


Menschen

BERTHOD, GISIN & KÜNG

Gisin schaut auf sie runter Flugplatz Saanen, vergangenen Donnerstag: Ein VW-Bus rollt über die Landebahn hinaus. Am Steuer sitzt keiner. Das zwei Tonnen schwere Ungetüm wird gezogen – von Marc Berthod, 29, Marc Gisin, 25, und Patrick Küng, 29. «Es geht um Ruhm und Ehre», sagen die drei Skirennfahrer. Am Ende des einwöchigen Trainingslagers im Berner Oberland wird der Stärkste gekürt. Ziehen, stossen, 8 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

werfen: Der «strongest Man» muss alles können. Wer die Nase vorn hat? «Ich tippe auf Justin Murisier – der ist ein wilder Cheib.», sagt Gisin über seinen Teamkollegen aus dem Unterwallis. Prompt zieht der gelernte Forstwart den VW-Bus am schnellsten. Da schwellen Brust und Ego: «Nächste Disziplin – Baum ziehen. Da bin ich voll in meinem Element!» Am Ende ist der grosse Gisin doch der Stärks-

te, und noch zwei stillere Schaffer überholen Murisier: die Juniorenweltmeister Nils Mani, 21, und Reto Schmidiger, 21. Es gibt Ruhm, Ehre und einen Coop-Gutschein. Gisin plant damit seinen Grillznacht. Schmidiger auch – notgedrungen: «Mit den 50 Franken würd ich meinem Mami normalerweise einen Blumenstrauss kaufen. Aber du bist ja leider in den Ferien, sorry, Mami!» YVONNE ZURBRÜGG


«Wir haben uns eine Bühne gebaut»: Isabelle von Siebenthal und Hans Schenker im Hotel Wildhorn bei Gstaad. ISABELLE VON SIEBENTHAL & HANS SCHENKER

Sie haben Theater mit dem Hotel

dabei: ihre Kollegen Andreas Matti und Sabina Schneebeli. «Der erste Theaterabend kam schon sehr gut an», sagt Hans Schenker. Seit Anfang Juni ist die Bühne auch Schulstube: Isabelle von Siebenthal und Hans Schenker geben Schauspielunterricht. «Ein tolles Angebot für unsere Gäste. Und für uns eine schöne Abwechslung zum Wirteleben», sagt das Pächterpaar. YZ

ROLF DOBELLI & CHRISTIAN SCHOELER

Tausendsassas

Wenn sich Forschung und Kunst treffen, entsteht etwas Aussergewöhnliches. Der zurzeit erfolgreichste Schweizer Schriftsteller und Gründer von «Zurich. Minds», Rolf Dobelli, 46, und der internationale Maler-Shooting-Star Christian Schoeler, 34, signierten in der Galerie Urs Meile in Luzern 1000 Magazine der Zurich.Minds-Community. Sie umfasst weltweit führenden Köpfe aus Forschung, Wirtschaft und Kunst. Für das Titelbild entwarf Schoeler in seinem Atelier in Peking ein exklusives Gemälde: «Meine Ölgemälde entstehen durch Bewegung und Gesten.» Daraus entstanden wiederum 100 verschiedene Covers die, signiert und nummeriert, als Unikate an die Zurich.Minds-Members gehen. AFR

Rolf Dobelli und Christian Schoeler in der Galerie Urs Meile. SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 9

Fotos Kurt Reichenbach (3), Sabine Wunderlin

Krafttraining auf freier Rollbahn: Marc Berthod, Marc Gisin und Patrick Küng (v. l.) ziehen einen Swiss-Ski-Bus. Unten: Mit Elia Zurbriggen im Betonring fährts Nils Mani noch etwas mehr in die Arme.

Seit zwei Jahren schon sind sie Hoteliers. «Langsam, aber sicher vermisse ich die Bühne», sagt Isabelle von Siebenthal, 55. Deshalb hat sie mit ihrem Mann Hans Schenker, 61, aus dem Säli des «Wildhorns» in Lauenen bei Gstaad BE ein Theater gemacht. Auf der eigenen Bühne zeigt das Schauspielerpaar («Lüthi & Blanc») die Komödie «D’ Wahrheit». In der turbulenten Vierecksgeschichte mit


Menschen

Facebook & Twitter BEATRICE EGLI

Der «Superstar» ist wieder gesund

Eine Woche lang lag Beatrice Egli flach: Eine Angina fesselte sie daheim in Pfäffikon SZ ans Bett. Vergangenen Samstag dann gute Neuigkeiten: «Abflug heute Morgen früh um eeeeendlich wieder für euch auf der Bühne zu stehen», schreibt sie auf Facebook.

ANNINA CAMPELL

Marvin, Sandra und Bruno (v. l.) freuen sich aufs Nordostschweizerische Jodlerfest «fast so sehr» wie auf die Sommerferien.

Die Moderatorin mags jung und wild

Ein Juchzer auf die Heimat

«Im Toggeburg und z Appezell händs Ring ide Ohre, z Zöri une nöd – däfür e grossi Schnorre», singen Marvin Egli, 6, Sandra Tischhauser, 8, und Bruno Scherrer, 9, mit dem Kinderchor des Jodlerclubs Bergfründ Ennetbühl SG. Und machen dazu frech eine lange Nase. Vor der Jury des Nordostschweizerischen Jodlerfests werden sich die Jodelkinder unter der Leitung von Katja Zimmermann, 24, aber bestimmt von ihrer

besten Seite zeigen. Fleissig üben sie sich im Juchzen und Zäuerlen, damits von der Jury viel Lob gibt. Denn auf das Fest vom 5. bis 7. Juli in Wattwil SG freuen sie sich «fast so sehr» wie auf die Sommerferien. Der Grossanlass unter dem Motto «Gnüss d’ Heimat» mit über 3200 Jodlern, Fahnenschwingern und Alphornbläsern wird Zehntausende ins Toggenburg locken. Bestimmt auch ein paar Zürcher. CHRISTA HÜRLIMANN MICHELBACH & EUGSTER

Mehr Rat als Rülps

Die St. Galler Alexander Michelbach (l.) und Daniel Eugster machen Ernst mit dem Feierabendbier. 10

Sie haben ihr Feierabendbier zum Feierabendjob gemacht: Alexander Michelbach, 34, und Daniel Eugster, 29, produzierten einen Farbfächer der 202 wichtigsten Biersorten der Schweiz. Mit Infos zu Hersteller, Alkoholgehalt, passenden Speisen und mehr. Um dem Konsumenten die Auswahl zu erleichtern und ihn auf neue Marken gluschtig zu machen. Der «Beertone» verkauft sich wie warme Weggli – vor allem in den USA. Deshalb planen die Werber den zweiten Fächer mit amerikanischen Bieren. Ihr Feierabendbier wird also noch lange nicht leer getrunken sein. HÜ

Ein bisschen verknallt, Annina Campell? «Tom Schaar und seine neue Freundin», schreibt die SRF-Moderatorin unter das Instagram-Bild mit dem US-Skater. Der junge Mann, der sie so locker im Arm hält, ist der jüngste X-Games-Gewinner und gerade mal 14 Jahre alt.

BLIGG

Cool, cooler, Bliggenstorfer

«Wie der Vater so der Sohn», schreibt Bligg zu diesem Foto auf Instagram. Der Rapper und sein Vater Waldemar Bliggenstorfer gönnen sich beim Grillieren ein Bier. Begeisterter Fan-Kommentar: «Cooler Dad, Bligg!» Klar, irgendwoher muss es der Junior ja haben. Fotos Marcel Nöcker, Raja Läubli, Handout

JUNGJODLER ENNETBÜHL


Spektakulär: Sechs Monate lang drehte Lazenby 1968 am Schilthorn. 007 – GEORGE LAZENBY

Schlottern am Berg

Lazenby mit Bond-Girl Henriques und Butler letzten Freitag in Mürren BE.

Der Schampus ist kalt gestellt, Bond-Darsteller George Lazenby, 73, lehnt sich in Mürren BE an den 1970er-Rolls-Royce. Bond-Girl Sylvana Henriques, 69, schmiegt sich an ihn. Nach 45 Jahren sind die beiden zurückgekommen an den Drehort von «Im Geheimdienst Ihrer Majestät», dem einzigen 007-Film mit dem Australier. Er staunte nur: «Es ist ja fast so kalt wie damals im Winter. Oben am Piz Gloria hats geschneit, ich hab keine warmen Klamotten dabei!» Lazenby hat Glück: Zur Lancierung der interaktiven «Bond World 007»-Ausstellung hat ihm Christoph Egger, 43, Kleider ausgeliehen. «Die Grössen passen exakt», sagt der Schilthornbahn-CEO ganz stolz. ANDRÉ HÄFLIGER

Playlist der Woche

CAMILLA GOMES DOS SANTOS

Fotos André Haefliger, United Archives, Fabienne Bühler, Keystone

Sie zeigt allen den Vogel

Die Bregenzer Festspiele sind jedes Jahr ein Kraftakt. Für Mozarts «Zauberflöte» bauen 37 Technikfirmen seit letztem Herbst die Bühne: eine Riesenschildkröte und drei fast 30 Meter hohe Drachenhunde. Auch während der Vorstellungen ab dem 17. Juli wird kräftig angepackt: Camilla Gomes dos Santos, 32, aus Ringwil ZH steckt in einer von drei Vogelpuppen. 60 Kilogramm wiegt jede. Damit bewegt sie sich auf der Treppe hinauf und hinunter – möglichst leichtfüssig und abgestimmt auf die anderen Darsteller. Und das ohne Worte. Was für ein Chrampf! Aber Camilla wollte schon immer mal ihren Sommer in Bregenz am Bodensee verbringen, seit sie vor vielen Jahren im Publikum sass. «Ich war sofort überwältigt von der riesigen Bühne auf dem Wasser.» Von der Tribüne aus sieht nur alles so kinderleicht aus. HÜ

Was hört Markus Ritter, Präsident des Bauernverbandes? Jodlerklub Wiesenberg «Ewigi Liäbi» Schweizer Kulturgut – Gänsehaut garantiert! Abba «Take a Chance on Me» Da schwelge ich in meiner Jugendzeit.

Ist in Bregenz erstmals als Puppenspielerin im Einsatz: Camilla Gomes dos Santos.

Isreal Kamakawiwo’ole «Over the Rainbow» Stimme und Ukulele gehen mir unter die Haut.


Menschen n 20 Frage an …

Bice Curiger

Die einflussreiche einflussreiche Zürcher Kunstexpertin mag Pastis, Bond und Käfer. Seit dem 1. Juni ist sie Direktorin der Fondation Vincent Van Gogh in Arles (F).

 Van Gogh  Picasso  Van Gogh ist jetzt in mein Leben getreten, ich freu mich auf die Aufgabe. 

Geld  Geist Aber der Mensch lebt bekanntlich nicht von Geist allein …

 Familie  Freunde   Meine Freunde sind meine Familie. 

Cüpli  Pastis Unter den Platanen den Pétanque-Spielern zuschauen und Pastis trinken!

 Äussere Extravaganz  Innere Bescheidenheit   Ich neige zum Zweiten, lasse mich aber gerne von äusseren Extravaganzen faszinieren. 

Kunstmesse  Biennale Besonders die in Venedig, die ich gerade wieder besucht habe.

 Prada  Chanel  Miuccia Prada ist eine tolle Designerin, die auch die Kunst fördert. 

Botox  Natürlich altern Zum Glück habe ich zu wenig Zeit, um über gewisse Folgen des Alterns nachzudenken.

Nivea  La Prairie Weder noch, ich bin keine Markenfetischistin.

 Notebook  Tablet  Wenn man viel schreibt, ist die Antwort klar.  Fisch  Beides, ich bin verfressen …

 Fleisch 

 Haute Cuisine 

Crêpe Siehe oben.

 Ballerinas  High Heels  Mit Ballerinas ist man eindeutig schneller unterwegs.  James Bond  Indiana Jones  Bond ist auch heute noch «spleeniger».

Fotos Keystone (3), Mauritius, Eric Hood, Handout

 Tanzen  Zuschauen  Vorausgesetzt, man ist von der Lust dazu erfasst worden. 

 VW Käfer  Meine Mutter fuhr einen Käfer.

 Porsche

Weltreise  Bergtour Bergtour, aus Angst vor den vielen Flughäfen, aber ich bin kein grosser Wandervogel.

 Canal du Midi  Mittelmeer   Beides, sie sind ja verbunden. 

Kraft tanken durch Gott Joker?!

 Kraft schöpfen durch den Glauben an sich selber

 Legalisierung der Homo-Ehe  Verbot  Mit Asterix sage ich: «Die spinnen, die Gallier!» 12 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

Bice Curiger, 65, lädt im Frühling 2014 zur grossen Eröffnung des Vincent-vanGogh-Museums.


Rose k Boesch Angelika & Patric Ja, das ist ein kleiner Werbesport für Sie, liebe Angelika und lieber Patrick Boesch. Als Chefs der Traube Ottikon im Zürcher Oberland haben Sie sich den nämlich verdient. Weil Sie voll auf gesunde Bioprodukte setzen – und in Ottikon und der Cantina Sousol in Wetzikon bis zu 27 Lehrstellen für schwierige Jugendliche anbieten. Etwa für Jungs, die Delikte begangen haben, oder solche mit Lernschwierigkeiten. Und das seit zehn Jahren. Dafür unsere Rose und das Versprechen, dass wir bald zu Besuch kommen. Ihr Garten sieht ja extrem lauschig aus, und der Sommer ist auch im Anmarsch!

Kaktus Markus Flury

Fotos Remo Naegeli (2), Handout (3)

Sie wollten nur spielen, Fussball spielen. Doch in Oensingen SO ist dies für Kinder am Wochenende nicht einfach. Von Samstagabend bis Montagmorgen ist kein Sportplatz geöffnet! Wer sich auf den Rasen wagt, wird angezeigt und per Verfügung vom Areal verbannt, vom Gemeindepräsidenten höchstpersönlich! Zwar sind Sie jetzt vom lächerlichen Rayonverbot abgerückt, Herr Flury. Trotzdem werden die Kinder zu zwei halben Tagen Arbeit im Werkhof verdonnert. Wir finden: Sport ist gut für Kinder. Deshalb ein Kaktus – mit einem Stachel weniger für Ihren halbherzigen Rückzieher.

Lina Wittwer, 103, mit Ururenkelin Joy auf dem Schoss. Rechts ihre Tochter Rosmarie, 72, links Enkelin Marianne, 52, und ganz links: Urenkelin Nadine, 27.

Ein Bienenwagen gegen einen Löffel voll Honig: Röbi Koller mit seinem «Happy Day»-Gast Christoph Aebi. RÖBI KOLLER

Fast kein Honiglecken

Zuckersüsse Überraschung! Vor einem Jahr bekam Christoph Aebi, 17, von seinem Grossvater Franz einen Bienenwagen geschenkt. Und das in der SRF-Sendung «Happy Day». Jetzt ist Moderator Röbi Koller, 55, für seine Sommerserie «Danke Happy Day» wieder unterwegs zu den Gästen, die in seiner Show für Emotionen sorgten. In der Sendung am kommenden Montag reist er ins Emmental, um zu erfahren, was aus dem Hobbyimker und seinem «Beiji» geworden ist. Christoph

Aebi erinnert sich gerne an seinen TV-Aufritt: «Es war einer der schönsten Tage in meinem Leben. Doch leider gabs dieses Jahr wegen des schlechten Wetters keinen Tropfen Honig.» Er musste die Bienen sogar mit Zuckerwasser aufpäppeln. Grossvater Franz ist trotzdem stolz: «Christoph ist ein pflichtbewusster Imker.» Für Röbi Koller gibts zum Dank einen Löffel voll Honig zum Abschlecken. Ein guter Imker hat schliesslich immer ein Glas aus besseren Zeiten auf Vorrat. SARAH MEIER LINA WITTWER

Zusammen 354-jährig Joy Krähenbühl (5 Monate) sitzt auf dem Schoss ihres Ururgrossmamis. Ein seltenes Bild. Nicht, dass Lina Wittwer, 103, nie Besuch hätte. Im Gegenteil! Aber wer kann schon fünf Generationen präsentieren? Lina Wittwer ist Ururgrossmutter. Bis zur Ankunft strickte sie eifrig Babydecken. Jetzt streicht sie Joy übers Köpfchen und sinniert: «Lange her, dass ich so klein war.» Lina Wittwer wohnt bei ihrer Tochter Rosmarie, 72, in Bannwil BE. Ein Fünferbild ist schnell gemacht: Ihre Enkelinnen wohnen nicht weiter als 15 Kilometer entfernt. TK SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 13


Menschen Yoga für Könner: Marcia Cross trimmt Tochter Savannah.

Heidi Klums Kinder spielen mit Mamas Boyfriend Martin Baseball.

Letzte Stärkung vor dem Match: Deacon mit seiner Mutter Reese Witherspoon.

FITNESS FÜR KLEINE & GROSSE STARS

Karate-Kids und Mini-Ballerinas Fitte Stars gehören zu Hollywood wie der berühmte Schriftzug in den Hügeln über der Traumfabrik. Und so trimmen die Schönen, Reichen und Erfolgreichen auch ihre Kinder schon früh auf sportlich. «Desperate Housewife» Marcia Cross feuert ihre Zwillingstöchter Savannah und Eden beim Strandturnen zu Yoga-Höchstleistungen an. OscarPreisträgerin Reese Witherspoon, die, wenn sie nicht gerade betrunken Polizisten beleidigt, wie kürzlich passiert, ihre Aufgabe als Fussball-Coach für ihren Sohn Deacon ernst nimmt, trägt ihm sogar Ausrüstung und Verpflegung an den Spielfeldrand hinterher. Andere beginnen, ihren Nachwuchs theoretisch fit zu machen fürs künftige Workout. Etwa Kate Hudson, die Sohn Ryder am Töggeli-Kasten ins Fussballspiel einweiht. Der Kleine kann ja auch schlecht bei Mutters Fitnessprogramm Pole-Dancing (das ist das an der Stange)

mitmachen. Richtig ins Schwitzen kommt Rod Stewart. Der joggt mit seinem siebenjährigen Sohn – übrigens immer im Celtic-Glasgow-Dress. Dabei macht der 68-jährige (!) Rocker keine schlechte Figur. Stewart wollte Profifussballer werden. So wie David Beckham, der sich den Ruf als Flankengott erspielt hat. Dass dessen Junior Cruz den Ball lieber in die Hand nimmt statt auf den Fuss, dürfte den Vater wurmen. Spektakulär liebts Arnold Schwarzeneggers Sohn Christopher Sargent. Der düst terminatormässig per Flyboard übers Wasser. In Acht nehmen muss sich GoldenGlobe-Gewinnerin Jennifer Garner hingegen, wenn ihre Töchter Violet und Seraphina in die Pubertät kommen. Sie schlagen jetzt schon beim Karate zu! Brav zeigt sich da Tom Cruises Töchterchen Suri. Die Mini-Ballerina kommt in ihrem Ballettkleidchen (noch) richtig süss daher … RH Pop-Opa Rod Stewart (er ist 68!) läuft sich mit seinem Sohn Alastair warm.

Auf dem Weg zum Ballettunterricht: Suri Cruise im rosa Tenue und Tutu. 14 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

Karate-Kid(s): Vorsicht bei Jennifer Garners Töchtern Violet und Seraphina.

Liebt spektakulären Wassersport: Arnold Schwarzeneggers Sohn Christopher Sargent.


Kleine Stürmer: Maddox (l.) und Pax, Adoptivkinder von Angelina Jolie und Brad Pitt, beim Fussballspiel im kalifornischen Burbank.

HollywoodSchönling Mark Wahlberg coacht Sohn Brendan beim American Football.

Fotos Dukas

Britney Spears’ Söhne Jaden und Preston (l.) mit ihrer Halbschwester Jordan als Cheerleader beim Fussballturnier.

SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 15


england in erwartung

vorfreude Kate beim Besuch einer Kinderklinik im englischen Cambridge. Ob sie einen Jungen oder ein Mädchen erwartet, will sie nicht verraten. Die englischen Buchmacher tippen auf Namen wie Victoria, Edward oder James.

16 schweizer illustrierte

Fotos Samir Hussein/ Sipa/ Dukas, Kelvin Bruce/ Nunn/ Dukas

Das Königreich wartet auf das Baby von catherine und william. Kritische Stimmen überstrahlt die Duchess of Cambridge galant.


strahlend

Nach anfänglichen Schwangerschafts­ problemen geniesst Kate die neuen Umstände. Der wahrscheinliche Geburtstermin liegt zwischen dem 14. und 16. Juli (Sternzeichen Krebs). schweizer illustrierte 17


DIE GROSSELTERN

Charles und Camilla freuen sich auf den Nachwuchs. Der Grosspapa in spe soll sogar schon Kinderspielzeug gekauft haben.

E

TEXT ANDREAS C. ENGLERT

nglands Monarchisten kommen aus dem Feiern nicht mehr heraus: Gerade wurde das 60-Jahr-Jubiläum der Krönung von Queen Elizabeth, 87, zelebriert, jetzt läuft der Countdown bis zur Geburt des ersten Kindes von Prinz William, 31, und seiner Gattin Kate, 31. Ob es ein Mädchen oder ein Junge werde, wissen, so behaupten sie, nicht einmal die Eltern selbst – weil sie es offiziell vor der Geburt auch nicht wissen wollen. Das Kinderzimmer sei «in neutralen Farben» eingerichtet. Die unklare Situation freut die Buchmacher, die weiterhin Wetten auf das Geschlecht des Kindes und dessen Namen – chancenreiche wie Victoria, Edward oder James und weniger chancenreiche wie Wayne, Kevin oder Mandy – anbieten.

18 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

DIE URGROSSMUTTER

Die Queen mag und respektiert Kate. Das erleichtert der Ehefrau von Prinz William das Leben im Palast.

Ein Land im Freudentaumel? Wenn Kind und Mutter wohlauf sind, mit Sicherheit. Prinz Charles, 64, wird erstmals Opi, die Queen zum dritten Mal Urgrossmutter – und das Haus Windsor um eine weitere Generation von Thronfolgern reicher. Wie lange die Freude ungetrübt bleibt, das haben vor allem die Eltern in der Hand. Oder, präziser gesagt: Mutter Kate. Sie und Prinz William haben erklärt, sie wollten ihrem Kind ein möglichst liebevolles und normales Aufwachsen ermöglichen. Klingt sympathisch und ehrenwert. Pragmatisch gesehen kann diese Absicht teuer und riskant werden. Der kostspielige Ärger könnte schon vor der Entbindung beginnen. Nämlich durch die Wahl des Spitals: Immer wieder war – vor allem aus dem Umfeld von Kates Familie, den Middletons – zu hören, das Baby solle in dem Krankenhaus zur Welt kommen, in dem

DER ONKEL

Prinz Harry (neben Prinz Andrew) pflegt ein ausgezeichnetes Verhältnis zu seinem Bruder und dessen Frau Kate.

Ich hoffe, dass wir eine glückliche Familie werden KATE MIDDLETON

auch seine Mutter im Jahr 1982 das Licht der Welt erblickt hat: im Royal Berkshire Hospital an der Kendrick Road in der Stadt Reading (155 000 Einwohner). Dort kamen neben Kate und ihrer Schwester Pippa auch Showgrössen wie Filmstar Kate Winslet, OscarPreisträger Sam Mendes und Musikstar Mike Oldfield zur Welt – doch für ein royales Baby dürfte das Spital nicht eingerichtet sein, obwohl es als öffentliche Vorzeigeklinik des ansonsten ziemlich maroden britischen Gesundheitssystems gilt. Offiziell soll das Thema «Geburtsstadt Reading» vom Tisch sein – aber vor Ort halten sich hartnäckige


MOM & DAD

Seit Ende 2002 sind Prinz William und Kate – mit einer kurzen Unterbrechung – ein Paar. Seit April 2011 sind sie verheiratet.

Fotos Mark Stewart/ Camera Press/ Keystone, Xposurephotos.com, EPA, Mauritius

m

Gerüchte, dass Klein Kate oder Klein William doch hier entbunden würde. Wahrscheinlicher ist aber, dass das Kind dort zur Welt kommt, wo sein Vater William geboren wurde: im Lindo Wing des St. Mary’s Hospital in London Paddington, hermetisch abgeriegelt und nur für Privatpatienten zugänglich. Mit einem royal erprobten Medizinerteam, an dessen Spitze Marcus Setchell, 69, und der Gynäkologe der Queen, Alan Farthing, 47, stehen. Für noch mehr Unmut sorgt Kates anderer Plan. Sie wolle die ersten Wochen mit dem Baby auf dem für sieben Millionen Franken frisch erworbenen Landsitz ihrer Eltern in Berkshire verbringen, äusserte sie. Das könnte den krisengeplagten britischen Steuerzahler Millionen kosten, befürchtet einer, der sich auskennt: Ken Wharfe, 62, ExBodyguard von Prinzessin Diana (1961–1997). In einem Kommentar in 

DIE COUCOUSINEN

Eugenie (l.) und Beatrice, die Töchter von Sarah Ferguson und Prinz Andrew, geniessen das royale Leben in vollen Zügen, gehen an jede Party.

Streitpunkt Geburtsklinik

Kates Familie bevorzugt das Royal Berkshire Hospital in Reading (Bild rechts). Dort kamen neben den Middleton-Kindern schon Showgrössen wie Kate Winslet oder Mike Oldfield zur Welt. Wahrscheinlicher ist aber, dass das königliche Baby im Lindo Wing des St. Mary’s Hospital das Licht der Welt erblickt. Dort würden sich Marcus Setchell (r.) und der Gynäkologe der Queen, Alan Farthing, um das Wohl von Mutter und Kind kümmern. SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 19


der seriösen Tageszeitung «Evening Standard» listet Wharfe auf: 24 Stunden Sicherheitspersonal als Personenschutz, Objektschutz für das Haus der Middletons, verstärkte Präsenz uniformierter Polizei in den Nachbardörfern – und das, obwohl die Queen für den MutterKind-Urlaub ihr geräumiges Schloss Balmoral in Schottland, mit Hunderten privaten Hektaren Umschwung, angeboten hat. Wharfe: «Die königlichen Residenzen wie Sandringham, Windsor und Balmoral sind hervorragend gesichert.» Statt der überforderten Polizei von Berkshire hätte die Spezialeinheit SO14 (Scotland Yard’s Royalty and Diplomatic Protection Department) hauptberuflich sowieso alles unter totaler Konu

Königtum und Normalität sind eine brandgefähr­ liche Verbindung KeN wharfe, ex-bodyguard VoN priNzessiN diaNa

trolle. Und für Kates gesamte Familie stünden dort Gästezimmer im Überfluss zur Verfügung. Sollte Kate trotzdem lieber nach Berkshire wollen, ist laut Wharfe das Schlimmste zu befürchten: Der dort fällige enorme Extraaufwand könnte Kates mühsam aufgebautes Image zerstören – vor allem, seit die Polizeikräfte im Land jüngst 25 Prozent Kosten einsparen mussten. Provinzspital oder Königsklinik? Papis Geburtsort oder Mamis Geburtsort? Mamis Familienvilla oder Papis Familienschloss? Drei von vielen Fragen, die schon jetzt zeigen, was dem Baby in Zukunft bevorsteht. Eines ist immerhin, kraft Gesetzesbeschluss, geklärt: Egal, ob Mädchen oder Junge – dieses Kind wird der nächste Thronfolger nach Prinz William. Ein Thronfolger, der vermutlich endlose Geduld mitbringen muss, um einmal selbst Verantwortung zu übernehmen: Noch regiert die 20 schweizer illustrierte

Queen, ist mit ihren 87 Jahren sehr fit und will das Amt bis zu ihrem Tod nicht abgeben. Und das kann dauern. Queen Mum wurde 101 Jahre alt. Opa Charles wird im Herbst 65 und erreicht damit das bürgerliche Pensionsalter, möchte aber gerne auch noch auf den Thron – und das vermutlich ebenfalls für den Rest seines Lebens. Dann kommt William an die Reihe – und sein erstgeborenes

Kind wird vermutlich 50 Jahre oder noch viel älter sein, wenn es selbst regieren kann. Die ersten Lebensjahre dürften noch unproblematisch werden – egal, ob die von den Eltern angekündigte Nestwärme in Palästen oder Middleton-Villen gespendet wird: Privatschule, Universität, Militär (auch für Frauen). Das dürfte für etwa 30 Lebensjahre reichen – aber dann?


William und Kate hat die Schwangerschaft noch enger zusammengeschweisst. In Gedanken dabei: Williams Mutter Diana. Kate trägt ihren Ring.

Andreas C. Englert ist Royal-Experte und stv. Chefredaktor der deutschen Illustrierten «Frau im Spiegel» und «Royal».

Streitpunkt Schloss

Mit sieben Schlafzimmern, fünf Empfangsräumen, einer eigenen Bibliothek ausgestattet und sieben Millionen Franken teuer: Kate und William wollen die ersten Wochen mit ihrem Baby im neu erworbenen Anwesen der Middletons in Berkshire verbringen. Und das, obwohl die Queen ihr geräumiges und gut gesichertes Schloss Balmoral in Schottland zur Verfügung gestellt hat. Die englischen Steuerzahler befürchten Mehrkosten in Millionenhöhe für die Sicherheit.

DIE MIDDLETONS Kates jüngere Geschwister Pippa

und James mit den Eltern Carole und Michael Middleton.

SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 21

Fotos Stephen Lock/ Polaris/ Dukas, Dukas (3), Xposurephotos.com

BINDUNG

Einen Beruf gegen Bezahlung dürfen künftige Königinnen und Könige in Grossbritannien nicht ausüben. Ein lustiges Jetset-Leben im Verborgenen ist heute kaum mehr möglich, wo doch fast jeder Mensch in jeder Ecke der Welt ein Foto-Handy besitzt – familieninternen Expertenrat kann dazu Onkel Prinz Harry liefern. Ob er im Nazi-Look eine Society-Sause besuchte oder nackt in Las Vegas Partygirls begrapschte, die Schnappschüsse standen meist schon im Internet, bevor er noch seinen Rausch ausgeschlafen hatte. Vorerst müssen Kind und Eltern auch noch mit einem Verdacht vieler Briten fertigwerden: Kates Familie – an der Spitze die ehrgeizige Mutter Carole Middleton, 58 – wollten das Baby und seinen gutmütigen Vater William zu sehr unter ihre Kontrolle bringen. Gerade die Oberklasse, die nicht nur den royalen Freundeskreis ausmacht, sondern auch die meisten wichtigsten Schaltstellen in den Medien besetzt, kann mit der Familie nicht recht warm werden. Auch wenn Carole nicht einmal eine unbezahlte Parkbusse nachgewiesen werden kann, ist das Misstrauen gegen die ehemalige Stewardess, die es zur millionenschweren Herrenhaus-Besitzerin und Versandunternehmerin in Party-Artikeln gebracht hat, nach wie vor gross. Selbst wenn Carole Middleton vielleicht nur die Rolle einer ganz normalen Omi übernehmen möchte – ihr Enkelkind soll irgendwann einmal auf dem Thron sitzen. Oder, wie es Sicherheitsexperte Wharfe noch deutlicher sagt: «Königtum und Normalität sind eine brandgefährliche Verbindung.» Die Erste, die das versuchte, war Prinzessin Diana. Das tragische Ende ist bekannt. Zumindest William sollte ab und zu daran denken – auch wenn der Vaterstolz zunächst einmal alles andere überwiegen wird.  ----------


Eigentlich wollte MATHIAS GNÄDINGER nicht mehr drehen. Doch zwei Jahre Abstinenz sind genug. Gerade stand er für die Serie «Der Bestatter» vor der Kamera. Zur Freude seiner URSULA.

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Foto Mar ion Nits ch

Zwei, die sich verstehen Gnädinger und Mike Müller am Set von «Der Bestatter». Sie drehten erstmals zusammen.

TEXT SANDRA CASALINI FOTOS MARCEL NÖCKER

D Erholt und braun gebrannt Mathias Gnädinger und seine Frau Ursula vor ihrem Haus in Stein am Rhein.

d schirm

er ordentlich gemähte Rasen vor dem Haus der Gnädingers in Stein am Rhein SH ist einer wilden Wiese gewichen. «Ich hatte das Rasenmähen satt», sagt Mathias Gnädinger, 72. Zudem haben der Schauspieler und seine Frau Ursula, 72, auch gar keine Zeit mehr dafür. Sobald Gnädigner seine aktuellen Dreharbeiten beendet hat, gehts wieder auf Reisen. Spanien, Sizilien, Burkina Faso und Chicago sind die nächsten Destinationen. Seinen neunten Hochzeitstag am 27. August feiert das Paar im italienischen Verona. Zwei Jahre ist es her, seit Mathias Gnädinger letztmals vor der Kamera stand – als legendärer Kommissär Hunkeler. Ab dem 7. Juli wiederholt das Schweizer Fernsehen alle fünf Hunkeler-Krimis jeweils am Sonntag. Ausser für eine sechste Folge der Reihe wolle er nicht mehr vor die Kamera, liess Gnädinger nach Drehschluss verlauten. «Das meinte ich damals auch so», sagt er lachend. Tatsächlich lehnte er seither alle Rollenangebote konsequent ab. Auch als das Angebot  SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 23


Teamwork In der Küche ist Ursula Gnädinger die Chefin. Sie war es, die ihren Mann überredete, wieder zu drehen.

von SRF für den Quotenknüller «Der Bestatter» kam, wollte Mathias Gnädinger eigentlich ablehnen. Doch seine Frau meinte, er solle sich doch zumindest mal das Drehbuch ansehen. «Ich fand, er könnte wieder mal etwas anderes machen, als zu Hause im Weg rumzustehen», scherzt Ursula Gnädinger. Tatsächlich gab es dann einige Gründe für Mathias, seine KameraAbstinenz zu beenden. Zum einen gefiel ihm das Drehbuch. Zum anderen führt Christian von Castelberg Regie, der

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bereits den letzten «Hunkeler» drehte. «Er ist einer, der sich auch mal traut, mir was zu sagen. Das ist oft ein Problem. Dabei kann ich ganz gut mit Kritik umgehen», sagt Gnädinger, der als begnadeter Charakterdarsteller gilt. Ausschlaggebend für die Zusage für eine Gastrolle bei «Der Bestatter» war schliesslich der Hauptdarsteller Mike Müller. «Wir haben ja beide ein gewisses Gewicht in dieser Branche», meint Gnädinger grinsend. Die beiden kannten sich davor nicht. «Aber ich mag ‹Giacobbo / Müller›», so Gnädinger. «Und ich lie-

be Mikes versteckten, trockenen Humor.» Man habe sich am Set sofort verstanden. Mike Müller, 49, sah Gnädinger als Jugendlicher im Kino in «Das Boot ist voll» und «Der Gemeindepräsident». «Er zog mir schon damals den Ärmel rein», sagt Müller. «Es ist eine grosse Ehre, mit ihm zu drehen.» Nur schon die Leseproben seien beeindruckend: «Mathias bringt alles auf den Punkt. Da dachte ich: ‹Jetzt siehst du mal, wie man sich gut vorbereiten sollte!›» Dabei fühlte sich der erste Drehtag für Mathias Gnädinger ein bisschen


Herr der Fernbedienung Der Schauspieler mag den «Tatort», Talkshows – und Gerichtsshows.

Ich fand, er könnte wieder mal was anderes machen, als zu Hause im Weg rumzustehen URSULA GNÄDINGER

an wie der erste Schultag. Ausser Regisseur von Castelberg kannte er niemanden. «Früher war das kein Problem. Aber je älter ich werde, desto unwohler fühle ich mich, wenn ich in einen Raum voller Unbekannter komme.» So hat vor einigen Wochen also wieder der Arbeitsalltag angefangen im Hause Gnädinger. Das bedeutet, dass sich Ursula und Mathias morgens um sechs Uhr ins Fitness-Studio aufmachen. «Damit wir um halb acht wieder weg sind. Dann kommen nämlich die Leute, die einem immer die Geräte erklären wollen», flachst Gnädinger. Nach dem Training spaziert er dem Rhein entlang nach Hause, eine gute Stunde, und lernt dabei seinen Text. «Zu Hause auf dem Sofa kann ich das nicht. Ich muss mich bewegen.» Dafür liegt für die Frühaufsteher dann öfter mal ein Mittagsschlaf drin. Und was macht Mathias Gnädinger, wenn er nicht schläft oder Texte lernt? «Lesen, kochen oder fernsehen. Am liebsten den ‹Tatort› oder die Talkshow von Markus Lanz. Und Gerichtsshows.» Wie bitte? Er schaut sich Gerichtsshows an? Mathias Gnädinger, Träger des Hans-Reinhart-Rings und des Schweizer

Filmpreises? Mathias Gnädinger, der als «Leo Sonnyboy» genauso brillierte wie als Naziführer Hermann Göring in «Der Untergang»? Er zuckt entschuldigend die Schultern. «Ich finde die irgendwie faszinierend. Das sind ja echte Richter und Anwälte. Und die Laienschauspieler lernen ihre Texte nicht auswendig, das merkt man. Ich glaube nicht, dass ich das so spontan könnte.» Die Rolle in «Der Bestatter» war zwar vorerst eine einmalige Sache für Mathias Gnädinger. «Nie wieder» sagt er trotzdem nicht mehr. Im Gegenteil. «Schauspieler bleibt Schauspieler. Ich kann nicht so einfach aufhören.» So hat er denn bereits zwei Angebote für Schweizer Kinofilme angenommen. Ob die tatsächlich zustande kommen, steht allerdings in den Sternen. «Noch ist nichts spruchreif.» Aber es ist sehr wahrscheinlich, dass Mathias Gnädinger in Zukunft allen guten Vorsätzen zum Trotz wieder vermehrt zur Arbeit geht, statt sich zu Hause durchs TV-Programm zu zappen. Zum Glück. Denn was wäre der Schweizer Film ohne Mathias Gnädinger? Fast wie eine Gerichtsshow ohne Richter.  SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 25


Herausragend Silvio Denz auf Château Faugères, St-Emilion, Frankreich. Mario Botta hat für ihn eine Kathedrale des Weins gebaut. Mit einem Turm in der Mitte, als «einzigem herausragendem architektonischem Element», wie der Stararchitekt sagt.

Weinmache

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Der Schweizer Unternehmer SILVIO DENZ hat sich mit Parfum eine goldene Nase verdient. Den guten Riecher fürs «Big Business» hat er heute noch, sei es mit Kristall, Kunst, Immobilien oder edlen Weinen aus Frankreich.

her, Top-Liga!


TexT ueli walther FOTOs Kurt reichenbach

e

r macht Geschäfte mit dem Musiker Jean Michel Jarre oder der Stararchitektin Zaha Hadid. Fürs Thronjubiläum der Queen lieferte er den Wein. Gerade hat sich Modemacher Wolfgang Joop per SMS bei ihm gemeldet: Der Basler Silvio Denz, 56, spielt als Unternehmer in der höchsten Liga. Denz ist eben von einer Reise aus Asien zurückgekehrt. Jetzt sitzen wir in kleiner Runde auf einem Weingut im Bordelais, im Herrschaftshaus von Château Faugères in St-Emilion. Seit 2005 gehört es zu seinem Imperium. An den Wänden hängt Kunst vom Feinsten, Léger, Calder und Andy Warhol. Denz erzählt, unterbricht, bearbeitet mit beiden Daumen sein Blackberry. Schliesslich muss Joops Mail (der ihn wieder mal in Berlin treffen möchte) beantwortet werden. Und zwar prompt: «Wer Silvio eine Mail oder eine SMS schickt, kann damit rechnen, dass sie innert fünf Minuten beantwortet wird», sagen Freunde. Denz ist schnell, effizient, entscheidungsfreudig. «Das ist wichtig, will man erfolgreich geschäften», findet er. und erfolg, den hat Denz. Laut Wirtschaftsmagazin «Bilanz» gehört er zu den 300 reichsten Schweizern, mit einem Vermögen von 200 bis 300 Millionen Franken. Er ist mit seiner Art & Fragrance mit Sitz in Zollikerberg ZH in den Bereichen Parfum und Kosmetik (Grès, Alain Delon, Jaguar, Bentley, Ultrasun) und Kristall (Glasmanufaktur Lalique im Elsass) tätig. Er besitzt Weingüter in der Toskana, in Spanien und Frankreich, ist an den Weinhandlungen Casa del Vino Ebinger und dem grössten Schweizer Weinauktionator Wermuth SA beteiligt. Er handelt mit Immobilien, erwirbt viktorianische Häuser in London, modernisiert und verkauft sie. Und er ist als «leidenschaftlicher Kunstsammler» im Kunsthandel aktiv. Denz ist ein Selfmade-Mann. Nach einer KV-Lehre übernahm er 1984 von

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Vater und Onkel die Alrodo AG. Die Firma wickelte mit acht Mitarbeitern den Einkauf von Parfum und Kosmetika für die Import-Parfümerien ab. Bis ins Jahr 2000 baute Denz sie zur grössten Parfümeriekette der Schweiz mit 800 Mitarbeitern aus – und verkaufte sie an die französische Gruppe Marionnaud. im weinkeller auf Faugères rumpelt es, Flaschen stehen auf einem Förderband, klirren. Wein wird abgefüllt. Silvio Denz steigt zwei Stockwerke tiefer. Dort, wo in den bauchigen Fässern sein Bordeaux reift. Seine Augen glänzen.

ich bin ein Getriebener, reise viel und bin gerne unterwegs. Das ist mein Karma! silvio Denz

Mit dem Kauf von Faugères hat er sich einen Traum erfüllt. Vier lange Jahre hat er gesucht, hat zuvor über 30 andere Weingüter in St-Emilion geprüft. Auch hier geht er konsequent seinen Weg. Unbeirrt und eigenständig. Hat das Weingut auf 100 Hektaren vergrössert, die Hälfte davon liegt in St-Emilion. 2009 hat der Tessiner Stararchitekt Mario Botta für Denz einen neuen Weinkeller gebaut. Eine eigentliche Kathedrale des Weins. «Sie bringt den Kontrast zwischen der vom Menschen geschaffenen Architektur und der organisch gewachsenen Struktur der Landschaft zum Ausdruck», sagt Botta zu seinem Wurf. Auf das Aussen ist Denz «stolz», das Innen ist ihm «wichtig». Der Keller ist einer der fünf modernsten im ganzen Bordelais. Gerade richtig für die ehrgeizigen Ziele mit seinen besten Weinen, dem Château Faugères und dem Spitzenwein Péby Faugères. Beide sind 2012 aufgestiegen, gelten neu als Grand Cru Classé. In sechs Jahren, bei der nächsten Klassierung, möchte Denz mit dem Péby die nächste Stufe als Premier Grand u


Kunstsammler Die Trauben von Andy Warhol passen perfekt ins Herrschaftshaus auf Faugères. Stimmt der Preis, verkauft Denz – und hängt «was Neues» auf. Links: Blackberry Das wichtigste Arbeitsinstrument von Silvio Denz. Mit beiden Daumen führt er sein Imperium.

Tief im Keller Ganz unten reift der edle Tropfen in unzähligen Fässern. Der Weinkeller gehört zu den modernsten im Bordelais. 29


Silvio ist wie ein komplexer Wein. Glaubt man, ihn zu kennen, überrascht er dich aufs Neue

PAUSE Denz entspannt mit einem Glas Wein vor seinem «Schlösschen».

Cru Classé erreichen. Das macht er aus Freude an guten Weinen (in seinem Weinkeller stehen 35 000 Flaschen), aber auch weil für ihn als «eher konservativen Anleger» das Weingut eine wichtige Immobilieninvestition ist: «Mit dem Aufstieg hat sich der Wert des Bodens bereits verdreifacht. Beim Premier Grand Cru Classé wäre die Hektare dann vierbis fünfmal mehr wert.» Denz ist ständig auf Achse, ungeduldig, ruhelos. Gegen 220 Tage im Jahr ist er unterwegs, hat neben seinem ständigen Wohnsitz in London auch Wohnungen in Paris, Faugères und Cannes. Mit seinem Millionenvermögen könnte er zurücklehnen. Doch das passt nicht zu ihm. «Ich bin ein Getriebener, reise viel und bin gerne unterwegs und tausche mich mit meinen Geschäftspartnern aus, die oft zu Freunden geworden sind. Das ist mein Karma, inspiriert mich und hält mich jung.» Knapp die Hälfte seiner Arbeitszeit widmet der Unternehmer den Weingütern und Immobilien, die andere braucht er für die Glasmanufaktur Lalique. Die war ein Sanierungsfall, als er sie 2008 übernahm, musste restrukturiert werden. Jetzt tüftelt Denz mit den Elsässer

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JAMES SUCKLING, WEINEXPERTE

Glasmachern an neuen Lifestyle-Produkten und schreibt schwarze Zahlen. Das traditionelle Parfumgeschäft managt sein früherer Anwalt Roger von der Weid als CEO. Denz’ Sohn Claudio, 24, ist als Chief Operating Officer dabei. Trotz seinem Erfolg ist Denz bodenständig geblieben. Geprotzt wird nicht. Wirklichen Luxus gibts für ihn bloss im Terminkalender. Denz plant jeweils nur zwei Wochen im Voraus – darüber hinaus ist die Agenda leer. «Das brauche ich, das gibt mir Freiheit.» Freiheit, die er mehrmals im Jahr dazu nutzt, mit Sohn Claudio spontan tauchen zu gehen. Auch dabei strebt er nach Perfektion, will demnächst als Dive-Master die höchste Ausbildungsstufe erklimmen. Wir sitzen in einer kleinen Runde im Château Faugères. Denz bearbeitet sein Blackberry. Mit zwei Daumen. Der Mann sei wie «ein guter, komplexer Wein», sagt Freund und Geschäftspartner James Suckling. «Wenn man glaubt, seinen Charakter zu kennen, überrascht er dich aufs Neue.» Suckling ist Weinexperte, hat in den letzten 30 Jahren über 150 000 verschiedene Tropfen degustiert. Er weiss, wovon er spricht. Von einem Premier Grand Cru. 

Auf Draht Ankunft in Bordeaux im Privatjet. Denz checkt seine Mails und SMS. Unten: «100 Points» Denz hat mit Weinexperte James Suckling (r.) ein spezielles Weinglas kreiert. Made by Lalique.


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Bewunderung Remo (l.) mit seinem Vater und Vorbild Adrian K채ser in ihrer Heimat Alchenstorf BE im Emmental. 32 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE


Familiärer Hosenlupf

Sein Vater Adrian wurde 1989 als 18-Jähriger jüngster König der Schwing-Geschichte. Nun kann sich REMO KÄSER am Eidgenössischen in Burgdorf aus dessen Schatten kämpfen: Er ist erst 16. TEXT SARAH MEIER FOTOS REMO NÄGELI

E

in Medientermin jagt den nächsten. Immer wieder die gleichen Fragen beantworten, für Fotos posieren – zu Hause in Alchenstorf BE und am Arbeitsplatz im nahen Burgdorf. Für einen 16-Jährigen reichlich ungewohnt – nicht aber für Schwingtalent Remo Käser. «Die Schweizer Illustrierte war schon hier, als die Kinder noch auf dem Wickeltisch lagen», sagt Mami Lisa, 43. Familie Käser ist sich die mediale Auf-

Detailarbeit Unter der Aufsicht von Lehrmeister Juan Gonzalez lötet Remo in der Werkstatt seines Lehrbetriebs Blech.

merksamkeit gewohnt: Vater Adrian, 42, wurde 1989 mit 18 Jahren in Stans NW zum jüngsten Schwingerkönig gekürt. Das Schwinger-Gen bekam Remo nicht nur vom Vater vererbt: Mutters Bruder Silvio Rüfenacht errang 1992 in Olten SO die Krone. Nun steht Remo selbst im Rampenlicht. Denn auch er hat in seinem jungen Alter bereits Schwinggeschichte geschrieben: Als 15-Jähriger gewinnt er am Emmentalischen seinen ersten Kranz. Damit ist er – genaue Statistiken existieren nicht – einer der bisher jüngsten Kranzschwinger. Die beiden Schwestern Rahel, 15, und Sina, 14, sowie Mami Lisa sind nicht im Sägemehl aktiv. Dafür feuern sie Remo, wenn immer es geht, von der Tribüne aus an. «Angst habe ich keine, aber schon Respekt, wenn er gegen die Besten in den Ring steigt», sagt die Mutter. Für Vater Adrian ist die Situation etwas schwieriger: «Weil ich genau weiss, was alles passieren kann, bin ich beim Zuschauen ziemlich angespannt.» Auch beim Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest in Burgdorf – in unmittelbarer Nachbarschaft ihres Wohnortes – ist die Familie vollzählig dabei. Remos Qualifikation ist zwar noch nicht definitiv, aber mit drei gewonnenen

Kränzen nur noch Formsache. Wenn nicht noch Aussergewöhnliches passiert, wird er Ende August in Burgdorf als jüngster Teilnehmer zu seinem bisher grössten Wettkampf antreten. Die Chance, den Rekord des Vaters zu brechen, ist gering. Dies ist auch nicht sein Ziel, obwohl er bereits in den Spuren des berühmten Vaters wandelt. Remo stellt klar: «Logisch, dass mich die Leute immer mit ihm vergleichen. Es stört mich nicht, aber ich will meinen eigenen Weg gehen.» Schon im Alter von kaum fünf Jahren führt ihn dieser Weg zum ersten Mal ins Schwingtraining. Remo will wissen, wo Papa, der gerade vom Aktivsport zurückgetreten ist und seither als Jungschwinger-Trainer arbeitet, jeweils abends hingeht. «Ich überredete ihn, mich einmal mitzunehmen. Anfangs spielte ich dann aber lieber im Sägemehl, als mitzuschwingen», sagt Remo und lacht. Bis er 9-jährig ist, spielt er auch für Koppigen Eishockey, verabschiedet sich dann aber zugunsten des Schwingens vom Eis. «Ich will beim Eidgenössischen ‹zu Hause› in Burgdorf dabei sein», verkündet Remo als 13-Jähriger seiner Familie. Und das nicht etwa als  SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 33


Familiensache An den seltenen freien Wochenenden geniesst Familie Käser das Beisammensein: Vater Adrian, Remo, Mutter Lisa, Sina und Rahel (v. l.).

Logisch, dass mich die Leute immer mit meinem Vater vergleichen. Aber ich will meinen eigenen Weg gehen REMO KÄSER Zuschauer. «Ich traute ihm das nicht zu, dachte, er habe sein Ziel wohl etwas zu hoch gesteckt», sagt Adrian Käser. Sein Sohn belehrt ihn eines Besseren. «Jetzt, wo ich mein Ziel wohl erreicht habe, will ich einfach Spass haben. Alles, was noch kommt, ist Zugabe.» Das Erfolgsrezept des Teenagers: gute Technik und Nervenstärke, eine gesunde Portion Selbstvertrauen, erfrischende Unbekümmertheit. Nach seinen Schwächen gefragt, kommt er ins Grübeln – und meint dann grinsend: «Kommt mir gerade nichts in den Sinn. Papi, weisst du etwas?» 

Heute trainiert er fünf- bis sechsmal die Woche jeweils zwei Stunden. Dazu gehören Technikübungen und Zweikämpfe unter der Leitung von Simon Luginbühl vom Schwingklub Kirchberg. «Der direkte Kampf Mann gegen Mann, das fasziniert mich.» Seine imposante Statur – 93 kg bei 187 cm – kommt auch vom Krafttraining, das er mit Spezialist Andreas Lanz in Bern absolviert. Zusätzlich kann er auf Hilfe des Vaters zählen. «Er filmt mich, und wir analysieren danach meine Gänge.» In Burgdorf muss Remo Käser darauf wohl verzichten, da Papa Adrian als


SRF-Co-Kommentator fungiert. Kein Problem für den 16-Jährigen: «Er gibt mir zwar Tipps, aber auf dem Platz bin ich sowieso auf mich alleine gestellt.» Auch bei der Arbeit sind ihm gute Leistungen wichtig. Das erste Lehrjahr als Spengler hat er bald hinter sich. Von Lehrmeister Juan Carlos Gonzalez gibts Lob: «Remo ist konzentriert und arbeitet fleissig – er ist so diszipliniert wie im Spitzensport. Und so entlasse ich ihn gern auch ab und zu vorzeitig ins Training.» Käser Remo ist halt immer ein bisschen früher dran als andere. 

Ausgezeichnet Auf der Gartenterrasse steht der Brunnen, den Remo letztes Jahr am Oberaargauischen gewonnen hat. Vater Adrians Preise schmücken das Wohnzimmer.


Nun gehts los! Mitten im Dorf Mutten GR steht die Klasse parat: Gianin, Franziska, Jan, Fabian, Sandro, Noah (v. l.). Jan und Noah sind die Kinder von Lehrer Edwin Zschaler (hinten).

Unser schönster Tag! Sommerzeit, Schulreisezeit! Die sechsköpfige GESAMTSCHULKLASSE aus Mutten GR besucht das Technorama in Winterthur. Unterwegs mit der kleinsten Klasse der Schweiz.

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TEXT THOMAS KUTSCHERA FOTOS HERVÉ LE CUNFF

F

abian gibt schon mal das Tagesziel durch: «Heute stehen uns allen die Haare z Berg!» – «Cool!», ruft Jan, streckt den Daumen hoch. Gianin nickt: «Das wird lässig!» Ein grosser Tag beginnt – für eine kleine Klasse. Schulreise! 620 000 Schülerinnen und Schüler haben die SBB im Juni 2012 transportiert, an Spitzentagen 70 000. Die einzige Schulklasse der Bündner Berggemeinde Mutten braucht keinen

Extrazug, ein Siebenplätzer-PW genügt. Fünf Schüler, eine Schülerin – schon ist die Gesamtschulklasse von Lehrer Edwin Zschaler komplett: Gianin Hassler, 8, ist Erstklässler, Franziska Moser, 8, und Jan Zschaler, 9, sind Zweitklässler, Fabian Meier, 9, ist Drittklässler, Noah Zschaler, 10, Viertklässler und Sandro Meier, 13, Sechstklässler. 8.15 Uhr. Ein Traktor mit einem Anhänger voll Mist fährt vorbei. Die sechs Schüler stehen parat, unterhalb des Schulhauses mitten im Dorf. Auf gehts zum schönsten Schultag des Jahres! Ins


«Ist das Pflaster dabei?» 7.30 Uhr: Gianin hilft Mami Sarah Hassler daheim beim Rucksack-Packen. Bunte Truppe Ein Schulhaus, ein Schulzimmer, eine Klasse, sechs Kinder und ein Lehrer.

Technorama, in das Wissenschaftszentrum in Winterthur. 200 Kilometer Fahrt. Mutten: ein abgelegenes Dorf auf 1450 m ü. M. weit oberhalb der Hauptstrasse Thusis–Tiefencastel. 76 Bewohner. Das Dorflädeli schloss vor vielen Jahren, heute gibts zwei Gasthäuser, in Obermutten stehen ein Skilift und die höchstgelegene Holzkirche Europas. «Klein, fein und ruhig», so stellt sich die Gemeinde auf ihrer Website vor. Bis 2006 war der Ort nur über eine Naturstrasse mit 24 Haarnadelkurven

zu erreichen. Fünf Bauern gibt es noch, die fünf anderen berufstätigen Familienväter arbeiten unten im Tal. Der Grossteil der Bevölkerung ist pensioniert. Im Schulhaus hats ein einziges Klassenzimmer. 8.50 Uhr. Die Schar fährt an Domat/ Ems GR vorbei. Hier lebt Lehrer Edwin Zschaler, 38, mit seiner Familie – dazu gehören auch seine Schüler Jan und Noah. 9.10 Uhr. Stopp auf einem Autobahn-Rastplatz bei Landquart, Franziska und Gianin müssen aufs WC. Die

Brüder Fabian und Sandro raufen sich, der eine will Metzger werden, der andere Forstwart. Gianin kommt zurück, fragt: «Wie lang gehts noch?» Lehrer Zschaler: «Noch eineinhalb Stunden.» – «Franz, chumm!», ruft einer der Buben dem Bauernmädchen zu. Franziska: «Das hab ich gar nicht gern!» Mindestens fünf Schüler braucht es – sonst zahlt der Kanton Graubünden einer Gemeinde kein Geld mehr, und das Schulhaus muss geschlossen werden. «Ohne Schulhaus stirbt das Dorf», sagt Prisca Meier, Schulpräsidentin  SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 37


Magnet Die Klasse aus Mutten (vorn) ist nicht allein auf Schulreise-Besuch im Technorama.

Einmal ein Punker sein Gianin und Fränzi beim haarsträubenden Elektrizitätsexperiment.

Blitze erfassen Die Bündner Schüler sind fasziniert von den Effekten in der Plasmakugel.  von Mutten und Mami von Fabian und

Sandro. Mutten hat Glück! Als vor zwei Jahren der Lehrer wegzieht, gibts auf einen Schlag nur noch vier Schüler – der Lehrer selber hat zwei schulpflichtige Kinder. Auch an der Tür des Gasthauses Post in Obermutten hängt alsbald ein Zettel: «Lehrkraft gesucht». Lehrer Zschaler siehts, als er hier oben Ski fährt. Der gebürtige Churer bewirbt sich – und bekommt den Job. Dank seinen zwei Söhnen, die er jeden Morgen mitbringt, hat Mutten nun ja auch wieder genügend Schüler … 38 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

En Guete! Den Zmittag gibts neben dem Technorama-Parkplatz. Natürlich aus dem Rucksack.

Doch oha lätz! Ab dem kommenden Schuljahr wird Sechstklässler Fabian mit dem Postauto nach Sils im Domleschg fahren, um dort die Oberstufe zu besuchen. Und die Familie von Gianin Hassler zieht aus Mutten weg. Dann gäbe es nur noch vier Schüler – zu wenig! Aber der Kampf um die Schule ist erneut erfolgreich. Ins Haus der Hasslers zieht eine neue Familie, mit drei schulpflichtigen Kindern! Und Franziskas kleiner Bruder, de Joggeli, wird ein paar Stunden pro Woche Schulluft schnuppern – einen Kindergarten

gibts in Mutten nämlich nicht. Ab August hat Lehrer Zschaler also acht Kinder im Klassenzimmer. «Hier kann ich auf jedes einzeln eingehen, ein Riesenvorteil. Und jedes Kind lernt von den anderen.» 10.15 Uhr. Ankunft im Technorama. Über 30 Klassen mit 900 Schülern sind hier. «Immer schön beieinanderbleiben!», ruft Zschaler. Seine Schar durfte am Schulzimmer-Computer nachschauen, was sie hier am liebsten besuchen will. Einstimmiger Entscheid: das Elektrizitätsexperiment!


Der schönste tag im schuljahr. Nun freue ich mich auf die Ferien. ich helfe daheim beim heuen» FraNziska Moser

Erst ein Abstecher in die Ausstellungen Magnetizität und Mechanik, kurz nach­ zählen, ob alle da sind, dann ab zum Haareexperiment. Franziska und Gia­ nin getrauen sich als Erste. Er sieht aus wie ein Punker, Fränzis Haare steigen nicht ganz so steil in die Höhe. 13.15 Uhr: Zmittag aus dem Ruck­ sack. Sandwiches, Landjäger, Rivella. Fränzi: «Das Haareexperiment hat mir sehr gut gefallen.» Jan: «Speziell die Plasmakugel war cool.» Noah: «Ich fand es super, wie sie die künstlichen

Blitze fabrizieren. Eine tolle Schul­ reise.» Seine Gschpänli nicken. Ende Woche gibt es die Zeugnisse, dann sieben Wochen Sommerferien. Die Familie von Fabian und Sandro reist in die Toskana, Franziska hilft daheim beim Heuen. 14 Uhr. Abfahrt, wieder zurück über St. Gallen und Sargans in die Berge. 16.30 Uhr. Ankunft in Mutten. Die Schulreise ist zu Ende, daheim haben die Kinder viel zu erzählen. Vor allem, dass heute auch ihnen einmal die Haa­ re «z Berg» standen.  schweizer illustrierte 39


Muse Die Jacke stammt aus einer eigens f端r Catherine Loewe designten Kollektion von Roberta Redaelli. 40 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE


Alter vor Schönheit

Sie ist weder jugendlich noch faltenfrei. Dennoch reissen sich internationale Modehäuser um CATHERINE LOEWE. Die 58-jährige Genferin ist eines der gefragtesten Models der Schweiz. Sie wurde erst als Seniorin entdeckt. TEXT SYLVIE KEMPA FOTOS FABIENNE BÜHLER

Foto HO

E

s sollte ein gemütlicher Einkaufsbummel werden. Als Catherine Loewe sich mit ihrer Tochter zum Shopping verabredet, ahnt sie nicht, dass dieser Ausflug ihr Leben verändern wird. Schliesslich ist sie Mitte fünfzig, etablierte Rechtsanwältin im Kulturbereich, verheiratet und Mutter von vier Kindern. Das Leben hat sich eingespielt, was soll da noch gross kommen? Heute, vier Jahre später, ist die Genferin eines der gefragtesten Models der Schweiz. Mit grauem Haar und Falten. In der Mode- und Kosmetikindustrie findet ein Umdenken statt, sagt Zineta Blank, Inhaberin der Modelagentur Visage. «Reife Frauen bringen manche Botschaften einfach glaubwürdiger rüber als junge Mädchen.» Etwa wenn es darum geht, ein Anti-Aging-Produkt zu bewerben. Blank hat sich deswegen auf die Vermittlung älterer Models spezialisiert. Sie managt unter anderem Jerry Hall, 56, und Carmen Dell’Orefice, 81, die beide noch für die Mode-Bibel «Vogue» posieren. An jenem Nachmittag vor vier Jahren entdeckt Zineta Blank in der Genfer Innenstadt eine hochgewachsene,

grauhaarige Frau, die mit ihrer Tochter durch ein Einkaufszentrum spaziert. Das Mädchen ist bildhübsch. Aber der Blick der Modelscoutin bleibt an deren Mutter hängen. «Ihr aristokratisches Gesicht und ihre graziöse Haltung haben mich sofort fasziniert.» Als Teenager ist Catherine spindeldürr wie ihr Vater. Mit ihren 180 Zentimetern Körpergrösse überragt sie alle Gleichaltrigen. Kleidung mit ihrer Arm- und Beinlänge gibt es nicht ab Stange zu kaufen. Sie muss sich an der

Ehre «Vanity Fair» widmet Catherine Loewe eine mehrseitige Modestrecke – davon träumen junge Models.

Nähmaschine alles selber schneidern. «Das genierte mich sehr. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, mich schön zu finden!» Als die Modewelt in den 70erJahren auf den Geschmack androgyner Frauentypen kommt, will ein Freund sie mit nach Paris nehmen und als Mannequin gross herausbringen. Doch Catherines Vater spricht ein Machtwort: «Du studierst!» Das Thema ist vom Tisch. Als Zineta Blank ihr an jenem Nachmittag im Genfer Einkaufszentrum eine Visitenkarte zusteckt, denkt Catherine Loewe sich nichts weiter dabei. «‹Ja, ja›, sagte ich. ‹Ich werde mich vielleicht melden.›» Dies tut sie jedoch erst Monate später. Als sie bei einem ihrer seltenen Coiffeurbesuche – sie lässt sich nur dreimal im Jahr die Spitzen schneiden und am Hinterkopf ein paar Mèches färben – erneut ein Modelscout anspricht, kommt sie ins Grübeln. Ist am Ende etwas dran? Könnte sie in ihrem Alter noch eine Zweitkarriere als Model starten? Catherine Loewe bespricht sich mit Ehemann und Kindern. «Sie waren amüsiert, machten mir aber auch Mut, dieses Abenteuer zu wagen.» Also holt sie die Visitenkarte hervor und ruft Zineta Blank an. Ihre Set-Karte schlägt ein wie eine Bombe. «Vanity Fair» widmet der  SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 41


Sammlerin Bei Auktionen und auf Flohmärkten sucht Loewe nach Gegenständen aus dem 18. Jahrhundert.

Sauber! Sie könnte sich Haushaltshilfen leisten. Aber: «Ich habe lieber mehr zu tun, dafür auch mehr Privatsphäre.»

 schönen Genferin eine zwölfseitige Modestrecke. In Paris, München und Zürich läuft sie für namhafte Designer an den Fashion-Weeks. Und dreht sogar einen Werbespot für die Luxusmarke Louis Vuitton. Catherine Loewe nimmt nur die besten Jobs an. Sie kann es sich leisten, denn in ihrer Altersklasse ist die Konkurrenz verschwindend klein. Auch auf das Geld ist sie nicht angewiesen. «Es ist ein netter Nebenverdienst.» Das Modeln ist für sie eher ein ungewöhnliches Hobby. So wie sie Bücher aus dem 18. Jahrhundert sammelt. Oder mit Kunstgegenständen aller Art ihre Genfer Altstadtwohnung in ein stilvolles Kabinett verwandelt. Sie modelt aus purem Vergnügen. «Ich 42 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

Schöne Familie Catherin e Loewe und ihre Model-Tochter Laure.

«Vanity Fair», Louis Vuitton – Modeln ist ein netter Nebenverdienst CATHERINE LOEWE

empfinde dieses kreative Umfeld als wunderbaren Kontrast zur intellektuellen Seite meines Lebens.» Von den Schattenseiten des Modebusiness bleibt Catherine Loewe verschont. Ihr macht niemand mehr «völlig verrückte» Vorgaben zu ihrer Figur. Stattdessen erhält sie Komplimente. Die Modelmasse 88 - 67 - 92 sind in ihrem Alter kein Grund, noch ein, zwei Kilo abzuspecken, sondern die absolute Ausnahme! Für ihre Figur musste sie nie viel tun. «Mein Körper hat sich weder durch die vier Schwangerschaften noch durch die Wechseljahre gross verändert.» Fünf Tage nach der letzten Geburt passte sie wieder in ihre alten Kleider. Sie habe wohl einen ausgesprochen


ZINETA BLANK

«Man kann mit 80 sexy sein!» Die Beauty-Industrie strebt nach Glaubwürdigkeit: Das Alter kann sie bieten.

Zineta Blank Die Inhaberin der Agentur Visage setzt auf ältere Models.

Fotos André Rau, RDB

Naschen erlaubt Catherine isst zur Tasse Tee täglich ein Zartbitter-Praliné. «Das ist erwiesenermassen gesund.»

guten Stoffwechsel, erklärt Catherine Loewe. Denn nicht einmal Sport treibt sie. «Ich gehe einfach oft zu Fuss, statt das Tram zu nehmen, und esse nicht gerade jeden Tag Fast Food.» Ebenso unaufgeregt geht sie mit der Anti-Falten-Frage um. Während jede Ecke ihrer Wohnung Kunst, Erinnerungsstücke und Flohmarkt-Nippes beherbergt, ist im Badezimmer nur ein einziges Fläschchen Dauergast: ein Vitamin-C-Serum der Marke L. Raphael. Das trägt sie jeden Morgen auf Gesicht und Décolleté auf. Und zwischendurch gönnt sie sich bei der zKosmetikerin eine Gesichtsbehandlung mit Wasser- oder Lichttherapie. Das wars auch schon, den Rest ver-

dankt sie guten Emmentaler Genen. «Meine Grossmutter ist im Alter von neunzig Jahren praktisch faltenfrei gestorben. Mein Aussehen verdanke ich wohl hauptsächlich ihr.» Chirurgie war nicht im Spiel – bislang. «Aber sag niemals nie!» Offenheit gegenüber allem ist Catherine Loewes Lebensmotto. Auch was die Modeljobs angeht, will sie sich nicht einschränken. «Unter der Bedingung, dass die Bilder eine gewisse Qualität und einen künstlerischen Wert aufweisen, kann ich mich für alles begeistern.» Sie pickt Rosinen. Und kann es sich leisten. Denn Modeln für «Vanity Fair» und Louis Vuitton sind für Madame ein «netter Nebenverdienst». 

Frau Blank, wie kamen Sie auf die Idee, ältere Frauen als Models zu engagieren? Ich habe den Markt analysiert und festgestellt: Das Kaufpotenzial liegt bei Frauen ab 35. Diese Zielgruppe will in der Werbung Menschen sehen, mit denen sie sich identifizieren kann. Im Gegenzug können ältere Models die Produkte für diese Zielgruppe mit einer grösseren Glaubwürdigkeit vertreten. Zum Beispiel? Wenn ein junges Model für eine AntiFalten-Creme wirbt, sieht das zwar schön aus, aber kaum jemand glaubt, dass sie ihre makellose Haut durch dieses Produkt gewonnen hat. Ein älteres Model, das toll aussieht, wirkt viel glaubhafter. Was braucht es, um im Alter eine Modelkarriere zu starten? Charisma und Ausstrahlung zählen besonders. Dennoch sind auch gut proportionierte Körpermasse wichtig. Um dem internationalen Standard zu entsprechen, nehme ich nur Frauen unter Vertrag, die mindestens 174 Zentimeter gross sind und Konfektion 36/38 tragen. Sind auch ältere Männer gefragt? Sehr sogar. Aber sie sind schwer zu finden. Denn auch wenn das Haar grau ist, sollte es bei einem Model immer noch voll sein. Ist die Zusammenarbeit mit älteren Models einfacher? Jedes Alter hat seine Vor- und Nachteile. Ich schätze an Classic Models, dass sie die Arbeit ernst nehmen und wegen des späten Neuanfangs im Leben mit grosser Freude dabei sind. Verfolgen Sie auch ein gesellschaftspolitisches Ziel? Definitiv. Das Alter muss salonfähig werden. Schliesslich wird die Gesellschaft immer älter. Heutzutage kann man sich auch mit achtzig Jahren noch sexy fühlen. SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 43


Originalschauplatz In diesem Park in Morschach SZ endet für die Protagonistin von Blanca Imbodens Roman «Wandern ist doof» das Abenteuer Fastenwanderwoche.

Blanca bummelt zum Bestselle «Wandern ist doof», findet BLANCA IMBODEN. Weil sie abnehmen will, tut sie es trotzdem. Gewicht verloren hat sie dabei nicht. Aber einen Bestseller geschrieben. Und Lust am Wandern bekommen.

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TEXT CHRISTA HÜRLIMANN FOTOS HERVÉ LE CUNFF

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ch bin dann mal weg» nennt einer sein Buch, und alle rennen ihm hinterher. Begeben sich auf den Jakobsweg, kraxeln auf den Säntis, kämpfen sich den Kilimandscharo hoch. Nicht so Blanca Imboden, 50, aus Ibach bei Schwyz. Zwar besteht ihre Familie – sie hat sechs Geschwister und viele Nichten und Neffen – aus lauter

Bewegungsmenschen, wie sie sagt. «Aber mich hat es immer angegurkt, wenn wir wandern gehen mussten.» Als Jugendliche schreibt sie lieber oder singt und musiget. Nach der Handelsschule macht sie eines ihrer Hobbys zum Beruf: Dreizehn Jahre lang verdienen sie und ihr Partner Hans ihren Lebensunterhalt als Tanzmusik-Duo in Nachtclubs und Bars in der Schweiz und in Deutschland. Als sie sich zu alt dafür


Picknick packen «Aber meistens kehre ich dann doch in der Gipfelbeiz ein und trage alles wieder heim.»

Autobiografisch Blanca Imboden schreibt über Themen, die sie beschäftigen: Kenia, Kalorien und jetzt Wandern.

eller finden, unterrichtet er Musikschüler, sie nimmt eine Teilzeitstelle als Redaktionssekretärin bei der «Neuen Schwyzer Zeitung» an und arbeitet als freie Journalistin. Nachmittags setzt sie sich daheim an den Computer. Und erfüllt sich einen Traum: Sie schreibt ihr erstes Buch. Über eine Musikerin, die ihre Musikkarriere aufgibt. Aus ihren gesammelten Zeitungskolumnen bringt ein kleiner Verlag ein weiteres Buch heraus. Und im

Eigenverlag schreibt sie nochmals eins, schickt dieses auch an renommierte Verlage. Als der deutsche Grossverlag Piper anklopft, scheint sich ihr Traum vom Leben als Autorin zu erfüllen. Wegen ihrer Bindung zu Kenia – sie war schon fünfzehn Mal dort – widmet sie ihren nächsten Liebesroman dem ostafrikanischen Land. Und weil sie immer mit ihrem Gewicht kämpft, drehen sich ihre Geschichten meistens auch darum:

«Die Kalorienkönigin», «Die Pralinenprinzessin». Doch irgendwann hat Blanca Imboden die Nase voll von den Büchern über Kalorien. Und vom ewigen Kampf mit den Kilos erst recht. In einem Coaching bekommt sie Sporteinheiten aufgebrummt. Ausgerechnet! Doch sie überwindet sich. Marschiert drei Monate lang täglich mindestens eine halbe Stunde durch die Gegend. Auf den Stoos, dem Vierwaldstättersee entlang, über den Chatzenstrick nach Einsiedeln. Abnehmen tut sie dadurch nicht – nach dem Chrampf am Berg geniesst sie Rösti und Bratwurst auf dem Gipfel doppelt. Aber sie bekommt Freude an der Bewegung. Schreibt mit Hans sogar zwei Schlagersongs darüber: «Wandern ist doof» (als Erinnerung an früher) und «Auf dem Stoos». Noch heute müssen es für Blanca Imboden nicht sechs Stunden und 1000 Höhenmeter sein. Und bei Regenwetter bleibt sie lieber zu Hause. Aber bei schönem Wetter wird sie zum Wandervogel. «Das macht mich zufrieden. Und die Fantasie fliesst so schön, wenn man in Bewegung ist.» Beim Wandern kommt ihr die Idee für ihr neustes Buch: über eine deutsche Hotelfachangestellte, die eine Fastenwanderwoche in Morschach SZ gewinnt. Und sich darüber etwa so freut wie Blanca damals über den Rat ihres Coachs. Doch mit dem Roman «Wandern ist doof» erreicht Blanca Imboden auf der Schweizer Bestsellerliste den siebten Platz! Auch dank der Betreuung durch ihren Schweizer Verlag, nachdem sie sich bei Piper ziemlich verloren gefühlt hatte. Neues Hobby, neues Buch. Blanca Imboden geniesst es, «auch noch mit 50» Neues zu entdecken. Vorbild ist ihr ihre über 80-jährige Mutter: «Die hatte als Erste von uns allen einen Computer.» Und momentan fängt sie gerade an zu malen. «Wer weiss, vielleicht packt mich mit 60 noch die Lust am Tiefseetauchen», witzelt Blanca Imboden. Man wird es in einem ihrer nächsten Bücher erfahren.  ---------«Wandern ist doof – Ein Kreuzworträtsel mit Folgen», Blanca Imboden, Wörterseh Verlag

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DAHEIM IM NIEDERDORF

In der Züri Bar, eröffnet 1947, trifft sich das Zürcher Dörfli – inklusive Komiker Beat Schlatter.

Meine Lieblingsorte

Ein Dörfli mit Stadtoriginalen


FLASHBACK

Erinnerung an seine Punk-Zeit findet er in der Longstreet Bar im Kreis 4.

EINFACH Das

Restaurant Henrici ist Schlatters Sitzungszimmer.

TROUVAILLEN

In der Boutique Mary Jane kauft seine Frau Fischer Schweizer Designerstücke ein.

ORTS WECHSEL

Für die hängenden Gärten verlässt er das Niederdorf Richtung Oerlikon.

Er gehört zur Schweizer Showszene wie das Niederdorf zu Zürich: Komiker BEAT SCHLATTER kennt und schätzt alle und alles im Quartier – bis auf die lärmenden Polterabende. TEXT AURELIA FORRER FOTOS MARCEL NÖCKER

W

er braucht einen Fernseher, wenn sich das Leben direkt vor dem eigenen Fenster abspielt? Beat Schlatter, 52, jedenfalls nicht. Seit sechzehn Jahren lebt der Komiker («Hoselupf», «Katzendiebe», «Lüthi & Blanc») in einer 200-Quadratmeter-Mietwohnung im Zürcher Kreis 1 – genauer im Niederdorf, wo schon Heiri einst sein Kalb verkaufte. Im Umkreis von ein paar Hundert Metern findet Beat Schlatter alles: Boutique und Bäcker, Kunst und Kultur. Er kennt die Läden und ihre Besitzer, geht in den Finken einkaufen, verlegt das Sitzungszimmer ins Café Henrici

vis-à-vis dem Stüssihof. Sein liebstes Möbelgeschäft, Punktzona, befindet sich nur einen Stock unter seinem Daheim. «Bei Beat liefern wir deshalb sogar die Möbel nach Hause inklusive Montage», sagt Beat Heuberger, Ladenbesitzer, Nachbar, Namensvetter und Freund von Schlatter. «In all den Jahren Nachbarschaft hatten wir noch nie Lämpe.» Eine Lichtinstallation für die Küche, ein Sideboard und ein Stuhl – das sind ein paar der bisherigen Lieferungen. «Schön wohnen ist mir wichtig», sagt Schlatter. Schon länger, als er im Niederdorf wohnt, zahlt Schlatter seine Rechnungen mit seinem gelben Postbüechli in der Fraumünsterpost ein. Seit dreissig

Jahren. «Online-Banking, das kann ich nicht.» Nur einmal verging ihm beim Einzahlen das Lachen, als ein Post-Mitarbeiter den roten «Ungültig»-Stempel – «wegen einer Lappalie», so Schlatter – einsetzte und alle mühsam von Hand geschriebenen Einzahlungen futsch waren. In gewissen Situationen findet Komiker Schlatter auch das Niederdorf nicht mehr lustig. «Die Polterabende werden langsam zur Plage.» Oder wenn Touristen ihren Rollkoffer über die Pflastersteine ziehen. An einem Tag im Jahr flüchtet er sogar regelmässig aus seinem Quartier: an der Street Parade. «Wenn ich zurückkomme, habe ich stets das Gefühl, meine Wände haben sich um ein paar Zentimeter verschoben.» Im Niederdorf wird Geschichte geschrieben. Wie bei Coiffeur Frankie. Schlatter gehört zwar nicht zu seinen Kunden, der Figaro grüsst ihn trotzdem immer nett. Jetzt wuselt Frankie zwi-  SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 47


DER SPEZIELLE SCHNITT

Coiffeur Frankie ist ein Stadtoriginal. Sein Salon befindet sich an Schlatters Strasse, nahe dem früheren Sexkino Stüssihof. 48 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

Coiffeur Frankie in meiner Strasse grüsst mich immer sehr nett BEAT SCHLATTER


ZWEITES DAHEIM

Bei Punktzona in Schlatters Hinterhof gibts «die schönsten Designer-Möbel».

REISELUST

Der Travel Book Shop von Gisela Treichler stillt das Fernweh.

schen Musikkassetten, Poster mit Nackedeis, Bierflaschen und der Jukebox umher. «Ich suche den passenden Soundtrack zur Situation», sagt er und beginnt zu singen: «Mir sind Zürcher, asoziali Zürcher.» Schlatter, in Jugendjahren Punkrocker, lacht und findet: «Frankie, du bist eine Bereicherung für unser Quartier.» Und das seit über 43 Jahren. Im Niederdorf trifft Schlatter auf viele Stadtoriginale. Beruflich widmet er sich nun den Prominenten. Diese Woche feiert seine neue Comedy-Rateshow, «Metzgete – heiteres Prominentenraten», Premiere. Darin müssen Gäste wie Manager André Dosé, Sängerin Sina oder Schwinger Nöldi Forrer mithilfe von drei Komikern erraten, welche Persönlichkeit sie darstellen. Es ist die erste TV-Show, die Schlatter selbst konzipiert hat. Als die erfolgreiche Theaterproduktion «Seegfrörni» vor einem Jahr wegen Differenzen mit seinem Bühnen-

FILM A B!

er hat Der Schauspiel r– he se rn keinen Fe lba A o in K s da r dafü um die Ecke.

GRATIS-KUNST

Die Ausstellungen im Helmhaus sind frei zugänglich.

partner Patrick Frey beendet wurde, musste Schlatter die «gewonnene Zeit» nutzen und machte sich an ein Konzept. Schlatter sitzt noch immer auf Frankies Coiffeurstuhl. Das Telefon klingelt. «Frau Fischer, hallo.» Mit Mirjam Fischer, 45, ist Schlatter seit zwei Jahren verheiratet. Das Paar lebt in getrennten Wohnungen und reist gerne. Zuletzt war Schlatter in Bologna – allein. «Ich brauche das manchmal.» Dann schickt er Frau Fischer eine Postkarte. Italien ist ohnehin seine liebste Reisedestination – «wegen dem Essen». Die nötigen Reisetipps holt sich Schlatter bei Gisela Treichler im Travel Book Shop. Ein Laden nur mit Reiseliteratur. «Beat erinnert mich manchmal an ein Kamel», sagt die Inhaberin. «Er ist hart im Nehmen und überlebt alles.» Bestimmt auch seine TV-«Metzgete».  ----------

Lieblingsorte international  Restaurant Da Fortunato Al

Pantheon Via del Pantheon 55, Rom, www.ristorantefortunato.it  Hotel Roma e Rocca Cavour Piazza Carlo Felice 60, Turin, www.romarocca.it  Palazzo Cicala Piazza San Lorenzo 16, Genua, www.palazzocicala.it  Vieux Port «Der älteste Hafen von Marseille»  Grand Hotel Villa Balbi Viale Rimembranza 1, Sestri Levante, www.villabalbi.it  Promenade des Anglais, «Strandpromenade entlang der Baie des Anges», Nizza  Canal Grande «Die Hauptwasserstrasse der Lagunenstadt», Venedig  Pasticceria Focacceria Revello Via Garibaldi 183, Camogli, www.revellocamogli.com  Mailänder Dom Piazza del Duomo 18, Mailand, www.duomomilano.it

«Metzgete – heiteres Prominentenraten», ab dem 4. Juli 2013 jeweils donnerstags um 22.20 Uhr auf SRF 1.

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Geschafft! Oskar Bider nach der Landung am 26. Juli 1913 in Basel neben seiner Blériot XI. Nach dem Alpenüberflug Richtung Süden vom 13. Juli musste er in Mailand fast zwei Wochen auf den Heimflug warten.

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Der Überflieger Am 13. Juli ist es 100 Jahre her, dass der Baselbieter OSKAR BIDER als Erster die Alpen überflog. Er wurde zum gefeierten Helden. Und stürzte jung in den Tod. TEXT THOMAS KUTSCHERA

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onntag, 13. Juli 1913, kurz vor vier Uhr morgens. Flugplatz Bern-Beundenfeld. Ein wolkenloser Sommertag. Oskar Bider steht neben seinem Flugzeug, einem filigranen Eindecker Blériot XI – 25 PS, 320 Kilo schwer. Am Vortag hat der junge Pilot aus Langenbruck BL seinen 22. Geburtstag gefeiert, heute hat er Grosses vor: Er will die Alpen überfliegen – das hat vor ihm noch keiner geschafft. Das Zeug dazu hat er. Nach der Primarschule besuchte Bider die Landwirtschaftliche Schule Langenthal BE, wanderte nach Argentinien aus, um bei einem Schweizer Farmer zu arbeiten. Als 21-Jähriger liess er sich zum Piloten ausbilden, machte das internationale Fliegerbrevet. Beim Direk-

tor der Flugschule gilt er sofort als Naturtalent. Als erster Pilot überquert er die Pyrenäen, das macht ihn berühmt. Frankreich bietet ihm die Staatsbürgerschaft an, Flugzeughersteller aus dem Ausland reissen sich um ihn. Er lehnt beides ab. «Ich fliege nur für die Schweiz!» 13. Juli 1913. Bider ist dick angezogen: Hemd, Pullover, Jacke, auf dem Kopf eine gestrickte Schneekappe, darüber ein gepolsterter Lederhelm. An den Händen ölgetränkte Papierhandschuhe, eingepackt von solchen aus Leder. Sein Mechaniker prüft nochmals jede Schraube an den Tragflächen. Bider zieht die dunkle Gletscherbrille an, besteigt seinen luftigen Apparat, der Motor beginnt zu knattern. 4.08 Uhr: Die Männer, die das Flugzeug halten, lassen los, Biders Gefährt stiebt über den Rasen, hebt ab. Ziel: Mailand. Die

Rückflug Am 26. Juli über dem Lukmanier. Bider in seinem Tagebuch: «Hier standen die Berge in wundervoller Klarheit.»

Distanz ist zu kurz, um die Alpen direkt zu überqueren. Bider erreicht die nötige Höhe nur, weil er über Bern Spiralen fliegt und sich so in die Höhe schraubt. Der Motor läuft immer Vollgas. 6.07 Uhr: Bider überfliegt das 3471 Meter hohe Jungfraujoch, nur 50 Meter über dem Firn. «Das war der imposanteste Augenblick des ganzen Flugs.» Auf einem nahen Gipfel steht ein Bergsteiger, winkt, Bider winkt zurück. Der Abenteurer hat jetzt den gefährlichsten Streckenabschnitt überwunden – weiter gehts über den Aletschgletscher, das Rhonetal. Östlich des Simplons überfliegt er die zweite Alpenkette. Das «Intelligenzblatt für die Stadt Bern», die damals wichtigste Berner Tageszeitung, berichtet tags darauf: «Domodossola/I: Bider landete am Sonntag früh 6 Uhr 40, begrüsst von einer begeisterten Menge und Musik. Nach Aufnahme von Benzin und Öl erfolgte um 7.30 Uhr der Weiterflug nach Mailand.» 8.42 Uhr, nach 280 Flugkilometern, Reisegeschwindigkeit 75 km/h: Bider setzt sein Flugzeug mit der ihm eigenen sicheren Eleganz auf die Piste des Flugplatzes Milano-Taliedo. Viereinhalb Stunden ist er unterwegs gewesen – ein Zug benötigt für diese Strecke elf Stunden, in der Schweiz gibt es gerade mal 4665 Autos. Über dem Jungfraujoch, erzählt er dem Empfangskomitee, habe er geglaubt, die Luft trage ihn nicht mehr, er müsse nach Bern zurückkehren. Minus 15 Grad kalt ist es dort oben gewesen. «Ich litt stark unter der Kälte.»  SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 51


Verwandte Johannes Dettwiler und Christine Heid in der Bider-Baracke Langenbruck BL. Daneben Biders Nieuport 23 C-1 im Nachbau. Unten links: Begehrt Der kühne Held ist ledig, hat viele Verehrerinnen. Unten: Gefeiert In Basel wird Bider von Regierungsräten begrüsst.

Doch es ist geschafft! Bider hat als erster Pilot die Alpen überflogen! Die Schweiz hat einen Star! Die «Schweizer Illustrierte Zeitung» (Vorgängerin der Schweizer Illustrierten) nennt ihn «den Helden der Lüfte». Der Berner AviatikExperte Rolf Ellwanger heute: «Mit diesem Flug wurde Bider weltberühmt. Sein Alpenflug wird eine aviatische Grosstat bleiben.» 13 Tage wartet Bider auf gutes Wetter. Dann gehts über den Lukmanier und den Glarner Chrüzlipass zurück. Zwischenlandung in Liestal BL, Weiterflug nach Basel, wo der kühne Pilot euphorisch empfangen wird. Die Begeisterung in der Schweiz ist riesig. «De Bider! De Bider!», tönts überall. Vom Bun-

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desrat bekommt er ein Ehrengeschenk. In Bern steht noch heute ein Denkmal für den Pionier, in etlichen Städten ist eine Strasse nach ihm benannt. An Weihnachten 1913 erzielt Bider mit dem Direktflug Paris–Bern einen neuen Rekord. Im Ersten Weltkrieg wird er Chefpilot der mit seiner Hilfe geschaffenen Schweizer Fliegertruppe. Als Militärpilot macht er 4249 Flüge, legt eine Million Flugkilometer zurück. Im Juni 1919 umrundet er auf einem 1000-km-Flug als Erster die Schweiz: eine Sensation! «Dieser Flug war der Startschuss für die zivile Luftfahrt in unserem Land», sagt Ellwanger. Doch die ruhmreiche Fliegerkarriere nimmt ein jähes Ende: Nach einer

durchzechten Nacht mit Kollegen stürzt Bider am 7. Juli 1919 frühmorgens bei einem Akrobatikflug in Dübendorf ZH ab, im Alter von 27 Jahren. Seine Schwester Leny nimmt sich gleichentags das Leben. Das Doppelgrab in ihrem Heimatort Langenbruck wird noch heute von der Gemeinde liebevoll gepflegt. Christine Heid aus Langenbruck, entfernte Verwandte von Bider: «In der Gegend hier ist man stolz auf ihn.» Für viele ist er noch heute ein Held. Vor allem dank seinem Alpenüberflug. Biders Motto: «Mut heisst Angst haben – und es doch tun!»  ---------Sonder-Ausstellungen im Verkehrshaus der Schweiz, Luzern, und im Museum im Bellpark, Kriens LU. Infos: www.biderhangar.ch


Notabene er Helmut Hubach

Foto Kurt Reichenbach

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Aktenzeichen 125

er Werbeprofi Rudolf Farner hatte provoziert: «Für eine Million mache ich aus einem Kartoffelsack einen Bundesrat.» Das hat sich am 9. Juni erledigt. Die Volkswahl des Bundesrats ist grandios gescheitert. Nicht zuletzt wegen der Million. Aus der eine Millionenkampagne geworden wäre. Ich habe 25 Bundesratswahlen mitgemacht. Natürlich wird taktiert. Wie bei einem Kuhhandel. Warum nicht? Politik ist nun mal keine Sonntagsschule. Jede Bundesratswahl ist ein seltenes und daher besonderes Ereignis. Vom Ausgang her ist oft viel «Wetten, dass …?» dabei. Alain Berset ist der amtsjüngste Bundesrat. Im Archiv wird er als «Aktenzeichen 125» registriert. In 165 Jahren Bundesstaat sind bisher erst 125 Bundesräte gewählt worden. In Italien hätten sie für höchstens vier Jahre ausgereicht. Jede Wahl ist speziell. Ein paar Beispiele: 1973 gabs am gleichen Tag drei Ersatzwahlen: für SP, FDP, CVP. Angefangen mit dem Solothurner Willi Ritschard. Er war gewählt worden, um einen anderen zu verhindern. Das Gesetz liess damals pro Kanton lediglich einen Bundesrat zu. Nachdem Ritschard gewählt war, meinte der CVP-Fraktionspräsident sichtlich zufrieden: «So, der Fall Schürmann wäre erledigt.» Mich interessierte, wie er das gemeint habe. Mit Kurt Furgler hatte die CVP bereits einen Ausnahmekönner im Bundesrat. «Dazu noch den ebenso brillanten Leo Schürmann? Nein, mein Lieber, das hätten wir nicht ausgehalten. Zwei solche Alphatiere wären zu dominant geworden.» Es werden eben nicht einfach die besten Solisten gewählt. Gefragt sind eher Mannschaftsspieler.

Natürlich wird taktiert. Wie bei einem Kuhhandel. Politik ist keine Sonntagsschule Als ich in diesen Klub im Bundeshaus eintrat, war Walther Bringolf der absolute Politstar. «Junger Mann», hatte er sich mir vorgestellt, «ich wollte Schauspieler werden, nun bin ich Politiker. Das ist kein grosser Unterschied. Aber merke dir: Der Bringolf spielt nur Hauptrollen, keine Nebenrollen.» Folgerichtig hatte ihn die SP-Fraktion für den Bundesrat nominiert. Wen denn sonst? Die Bundesversammlung wählte nicht ihn, sondern den Basler Ständerat Hans-Peter Tschudi. 20 Jahre danach feierten wir in Schaffhausen Bringolfs 85. Geburtstag. Den ganzen Abend plagte uns der Jubilar mit seinem Frust, nicht Bundesrat geworden zu sein. Der seine Nichtwahl wohl als Majestätsbeleidigung empfunden und nie verarbeitet hatte. Er lästerte nur immer über diesen «Tschudeli». 1983 wurde statt Lilian Uchtenhagen Otto Stich gewählt. Das löste in der SPFraktion Empörung aus. Wir versammelten uns zum Timeout im Fraktionszimmer. Um zu entscheiden, wie weiter? Die Stimmung lag auf dem Gefrierpunkt. Niemand hatte das Wort ver-

langt. Nach ein paar Minuten zog der Fraktionspräsident das Fazit: «Eurem Stillschweigen entnehme ich, dass ihr mit der Wahl von Otto Stich einverstanden seid.» Spühler trat als Aussenminister vorzeitig zurück. Und zwar auf Druck der welschen SP-Lobby. Weil der 62-jährige Pierre Graber unbedingt noch Bundesrat werden wollte. Nach einem Jahr kommentierte ich seine Arbeit in der Parteipresse. «Wenn ich an Pierre Graber denke, bekomme ich Heimweh nach Willy Spühler.» Leider gehörte die Mimose zu Grabers Lieblingsblumen. Von da an hat er mit mir kaum mehr geredet. Auch nicht, als ich Parteipräsident war. Grabers Lausanner Spezi, Nationalrat Alfred Bussey, trug dem Bundesrat gerne die Aktentasche. In der Hoffnung, dafür mal belohnt zu werden. Graber liess ihn nach seinem Rücktritt im Regen stehen: «Wer mir die Akten trägt, wird nie Bundesrat.» Recht hatte er. Arrogant wars dennoch. Flavio Cotti wurde 1983 Nationalrat und 1987 Bundesrat. Dazwischen befand er sich im Bundeshaus auf Goodwill-Tour. Wahrscheinlich hatte er alle 245 Abgeordneten mindestens einmal zum Essen eingeladen. Es sei, so seine Botschaft, wieder mal Zeit für einen Tessiner. Willi Ritschard kokettierte am SPParteitag 1975 damit, der Bundesrat habe wenig Macht: «Das Volk ist die Regierung.» Wochen später wurde in Kaiseraugst das AKW-Gelände besetzt. Ich rief ihn an: «Willi, nun regiert es, das Volk.» Oha lätz, mürrisch tönte es zurück: «Ja, ich weiss.» «Der Herrgott hat verschiedene Kostgänger», sagte Grossmutter. So ist es. ---------Helmut Hubacher, 86, ehemaliger SP-Präsident und Buchautor

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TOP TEN der Woche

Hair & Make-up Brigitte Aeschbach mit Produkten von Nars, Model Billie-Jean @Scout

Ab in die Badi! Sommerzeit ist Bikini-Zeit. Und gerade weil dieser Sommer sehr launisch ist, nutzen wir jede Gelegenheit, unserer Dolce-Vita-Laune zu frönen. Was wir jetzt wollen: Ab in die Badi! Am besten schon als Auftakt in den Tag. Wer seine Runden bereits geschwommen ist, ist im Büro viel entspannter. Über Mittag kühlt man das Hirn beim Sprung ins Wasser ab, nach der Arbeit gönnt man sich einen kühlen Drink mit Freunden und lässt sich mit dem Schwimmring den Fluss runtertreiben. Darum packen wir die Badehose immer mit ein! Ob gestreift im Marine-Stil, exotisch-verspielt mit Fransen, mit Ethno-Mustern oder in coolen Metallic-Farben, die süssen Zweiteiler und ein Sarong passen in jede Handtasche (am besten in einem wasserfesten Beutel).

REDAKTION NINA LIENHARD FOTOS GERI BORN STYLING MELANIE ALBISSER

Ahoi, Badi-Queen! Bikini und Hut Big Secrets je CHF 149.– Jeans-Shorts Brandy Melville ca. CHF 35.– SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 55


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Ethno-Prinzessin Kette Big Zürich CHF 29.80 Bikini Agua Benita, Bamburi Zürich CHF 339.– Sandalen Mel, Manor CHF 39.90

Goldmarie Hut Seafolly, Beldona CHF 49.90 Bikini-Top Big Zürich CHF 69.80 Sandalen Minelli, Manor CHF 129.– 56 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

Silberfuchs Hut Coop City CHF 59.95 Ohrringe Yes or No, Manor CHF 12.90 Sandalen Ash, Big Zürich CHF 259.–

Tropical Fee Bikini, blau, Yes or No, Manor CHF 9.90 Bikini-Top mit Fransen von Yes or No, Manor 17.90


Boho-Princess Bikini Beldona CHF 169.– Brille Mascot, Optik Burri CHF 349.– Bluse und Jupe Brandy Melville ca. CHF 42.–, 25.– Ohrringe Swarovski CHF 150.– Schwimmring Manor CHF 3.–

Ob morgens, über Mittag oder afterwork, wir wollen in die Badi!

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OBJEKT DER BEGIERDE

Im Juni 2006 startete sie ihren eigenen Modeblog, der im Nu Zigtausende von Klicks aufweist: Garance Doré. Das französische It-Girl, das mit dem Kult-Blogger und Fotografen Scott Schuman («The Sartorialist») in New York lebt, überzeugt durch ihre ReiseNews und vor allem durch ihren sehr speziellen Illustrationsstil auf www.garancedoré.fr. Diesen Stil kann man jetzt auch am Körper tragen: Die Firma Marc O’Polo bringt eine T-Shirt-Serie von Garance Doré heraus, aus Baumwolle, mit acht Prints in fünf Farben. Zu haben ab August 2013 im Fachhandel und über den Online-Shop von Marc O’Polo. Um die Vorfreude schon ein bisschen zu schüren, zeigen wir eins davon jetzt schon.

Muss man haben! T-Shirt aus der Kapsel-Kollektion von Garance Doré für Marc O’Polo, www.marc-o-polo.ch. Ca. CHF 69.90

BEATRICE SCHÖNHAUS

ONLINE-TIPP

www.bergflocke.ch Damit die Kleinen nachhaltig wachsen können, setzt das Schweizer Kinder-Label Bergflocke auf organische Bio-Materialien (GOTS-zertifiziert), die ausschliesslich naturbelassen sind und weder gebleicht noch gefärbt werden. Die süssen Stücke werden in der Schweiz kreiert und in Italien produziert. Von der gestrickten Frottee-

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Jacke Edelweiss über das Spitzenkleid Alpfee bis zum Langarm-Body Flocke aus Ribjersey: Der Jö-Faktor ist bei allen Modellen inklusive (gibts in den Grössen von 50/56 bis 86/92)! URSULA BORER Mehr Online-Tipps www.schweizer-illustrierte.ch

© Fotostudio Schweizer Illustrierte und Geri Born, Styling Beatrice Schönhaus

Tragbar illustriert


LAUFSTEG

Von Kopf bis Fuss

NEUE KAMERAS

Kompakte Knipser

Kompaktkameras geraten immer mehr unter Druck von Smartphones. Deren KameraFunktionen befinden sich schon fast auf dem gleichen Niveau. Doch bei der Grösse des Bildsensors und der Optik haben die waschechten Kameras noch immer einen grossen Vorsprung. Dies zahlt sich vor allem bei ungünstigen Lichtverhältnissen aus. Qualitativ hochwertige Landschaftsaufnah-

© Fotostudio Schweizer Illustrierte iMaxtree, HO

Mustergültig An der Fashion Week in New York war der Whole-in-one-Look allgegenwärtig.

Wenn die Designer ihre neuen Kollektionen an der Fashion Week zeigen, putzen sich Fashionistas aus aller Welt für den Event heraus. Dank den Trendsettern, die von Show zu Show hetzen, wird die Strasse zum inspirierenden Laufsteg. Wer also nicht eingeladen ist, setzt sich einfach in ein Café und taucht hautnah in die flirrende Modewelt ein. Mittlerweile haben es die Street-Styles sogar in HochglanzMagazine wie «Vogue» und «Elle» geschafft. Ob als Kombination mit Seidenbluse und Pyjamahose in Knallfarben oder Leggins mit XL-Top im gleichen Muster, ein Trend waren Whole-in-one-Looks (d. h. eine Farbe oder ein Muster von Kopf bis Fuss). Ursula Borer, Redaktorin SI Shopping, steht auf den Kopf-bis-Fuss-Look.

men mit Weitwinkel- oder Porträts mit Teleobjektiv schaffte bisher noch kein KameraHandy. Samsung wagt nun erstmals den Spagat und bringt mit dem Galaxy S4 zoom ein Smartphone mit einem optischen 10-fachZoom. Wetten, dass der Trend zur smarten Kompaktkamera mit Handyfunktion schon bald Nachahmer findet? STEPHAN GUBLER

Für Kreative Canon Powershot N mit aufklappbarem Touchscreen, WLAN und 8-fach-Zoom, www.canon.ch. CHF 378.–

Für Wasserratten Panasonics Lumix FT5 ist wasserdicht bis 13 Meter, kälteund stossgesichert, www.panasonic.ch. CHF 499.–

Für Trendsetter Samsung vereint beim Galaxy S4 zoom erstmals Smartphone mit Kompaktkamera, www.samsung.ch. CHF 699.–

Für Profis Nikon Coolpix A mit grossem Bildsensor und lichtstarkem Weitwinkelobjektiv, www.nikon.ch. CHF 1278.–

Für Paparazzi Die Sony Cybershot HX50V mit 20,4 Megapixeln und 30-fachem optischem Zoom, www.sony.ch. CHF 499.– SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 59


Shopping Wie im Luxus-Spa Renewing Pack von Valmont wird im Spa des Resorts Constance Halaveli auf den Malediven angewendet, www. constancehotels.com. Bei uns gibts die Produkte bei Parfumerie Osswald, Zürich. CHF 193.–

Frische-Kick Corps Divin Brume Lactée hydratante von Dr. Pierre Ricaud, www.ricaud. com. CHF 18.–

Verlängerte Bräune Gradual Tan Every Day Mousse von St. Tropez, www. geschenkidee.ch. CHF 59.90

Südseetraum Körperbutter mit reichhaltiger Pflege Monoï & Mango von Soleil des Iles, Manor. Ca. CHF 13.90

Durstlöscher Masque Crème Anti-Soif von Clarins mit Katafray-Extrakt. 75 ml CHF 52.–

Pflanzengruss Hydra Floral Masque expert ultra hydratant von Decléor mit Meerfenchel. 50 ml CHF 42.–

Sonnengeküsst Sheer Blonde Hair Repair Intensiv-Kur von John Frieda, bei Coop City, Manor. CHF 14.90

AFTER-BEACH-BEAUTY

Ewiger Sommer

Was tun, wenn der Sommer nicht kommen will? Am besten ein Flugticket buchen und ins Paradies verschwinden. Wer nicht zu den Glücklichen gehört, schafft sich den ewigen Sommer selbst. Fürs tropische Feeling trägt man Gelb, Orange, Pink in Neon, Türkis oder Muster mit Palmen, exotischen Blüten und Papageien. Zum perfekten Beach-Look gehören gebräunte Haut, aufgehellte Strähnchen und exotische Düfte. Beauty-Junkies wissen sich mit pflegender Beach- und AfterBeach-Beauty zu helfen, die an die Karibik, die Malediven oder die Südsee erinnern. Ein 60 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

Klassiker sind die Produkte von Soleil des Iles, die mit Monoi-Butter und Extrakten von echten Tahiti-Blüten (gibts bei Sun Store und Manor). Für die Ferienbräune ohne Sonne greift Frau zum Selbstbräuner (z. B. von St. Tropez). Für einen haarigen Beach-Look mit aufgehellten Strähnchen sind die Aufhellprodukte von John Frieda geeignet (Spray, Shampoo oder Maske). Entspannte Ferienhaut schaffen Gesichtsmasken (z. B. Crème Anti-Soif von Clarins, Hydra Floral von Decléor oder Peace Balm Instant Serenity Treatment von Selexir). URSULA BORER

Pfirsichhaut Hydra-Express 24h-FeuchtigkeitsGel-Creme von Garnier Body, Coop City. CHF 6.30

Mit Bienen-Power Bee Venom Moisturiser von Rodial mit Bienengift, Marionnaud. 50 ml CHF 219.–

STAR-GEFLÜSTER

Die neue Grace

An den Filmfestspielen in Cannes wurde Nicole Kidman für ihre Rolle als Grace Kelly im Film «Grace of Monaco» gelobt (Filmstart 27. 2. 2014). Ab August ist sie das neue Gesicht von Jimmy Choo. UB

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Paul Seewer, Getty Images, HO. Alle Produkte sind, wenn nicht anders erwähnt, im Parfümeriefachhandel erhältlich

Äusserer Frieden Peace Balm Instant Serenity Treatment von Selexir, www. selexir.com. 75 ml CHF 129.–


Highlights von In Love Again Retro Lacktasche von Orla Kiely peppt jedes Outfit auf. CHF 295.–

Liebe auf den zweiten Blick An der Josefstrasse 45 im Zürcher Kreis 5 werden Schuhanbeterinnen immer fündig. Infos Tel. 044 536 39 89.

Glamourös Lacksandalette mit Glitzer-Keilabsatz von Lipsy London. CHF 80.–

IN LOVE AGAIN, ZÜRICH

Davon kriegen wir nie genug

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Paul Seewer (Stills), Nicolas Duc (Laden), HO

Neben ihrem Label Little Black Dress haben Eliane Diethelm und Joanna Skoczylas eine weitere Leidenschaft: Schuhe. Mit ihrem neuen Laden In Love Again (der gleich neben der LBD-Boutique liegt) frönen sie dieser Passion nun voll und ganz. Das Motto dafür könnte lauten: «Ich dachte, mein Leben wird mit einem neuen Paar Schuhe besser – und so war es auch!» Der Second-SeasonShop an der Josefstrasse 45 im Zürcher Kreis 5 trumpft mit heruntergesetzten Modellen aus der letzten Saison auf. Ob Pumps, Wedges, Stiefel oder Sandalen, hier gibts

Klassisch Lederpumps mit hübschem Lochmuster vom Schweizer Label Lele Pyp. CHF 278.–

mehr Schuhe fürs gleiche Budget! Mit dabei sind Schweizer Labels und Shops wie Lele Pyp, Pink Inside, Fashion Vestis, Konrad, Maison Julie, Glam und Komplementair Accessoires. Tipp: Unbedingt vorher Platz im Schuhschrank frei machen! URSULA BORER ----------

Süss Wildleder-Ballerina in Schoko-Heidelbeer von Pink Inside. CHF 145.–

Öffnungszeiten Di–Fr 12–18.30 Uhr, Sa 11–17 Uhr, www.littleblackdress.ch

Weitere Shops im Shopping-Guide www.schweizer-illustrierte.ch Leichtgewicht Der KohlefaserRahmen des Stöckli Beryll Carbon RSC 29 wiegt knapp ein Kilo, www.stoeckli.ch. CHF 5990.–

DESIGN-OBJEKT

Ganz schön federleicht! Stöckli macht neben Weltklasse-Ski auch richtig gute Velos. Etwa das Beryll Carbon RSC 29. Der Rahmen des TwentyninerMountainbikes wiegt weniger als ein Kilo und das ganze Rad unter zehn Kilo. Spezielle Flexstay-Sitzstreben am Hinterbau sorgen für ein Fahrfeeling wie mit einem vollgefederten Bike. Neben dem in der Schweiz konzipierten Rahmen begeistern auch die Komponenten aus der obersten Klasse wie etwa die Shimano-XTR-Schaltung. SG

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Shopping

Zurück in die Zukunft Ganz schön abstrakt: Kleid von Proenza Schouler F/S 2013.

KOLUMNE Alexandra Kruse, 33, Stylistin, über Kinder und Fliegen.

Bunter Vogel

STYLING-TIPP

Zukunftsmusik Sie sind eines der spannendsten Duos der Modeszene: Jack McCollough und Lazaro Hernandez, die unter dem Label Proenza Schouler bekannt sind. Ihre Entwürfe sind innovativ, spannend, visionär. Die OversizeMäntel, Laser-Cuts, Jacquards und Computer-Prints wie auf dem Foto oben setzen Trends. Ihre Farbpalette ist frisch und frech. Im Kleinen lässt sie sich nachmachen. Hier eine Prise Türkis, dort etwas Neongrün,

ein einzelnes Teil wie eine Hose oder ein T-Shirt in einem interessanten futuristischen Print: Fertig ist der neue Dreh. Auch Silbersandalen oder eine -clutch werten den Sommerlook auf. Wichtig dabei: Die Haare sollten etwas zerzaust und wie vom Wind verweht aussehen. Am besten schafft man das mit den neuen Meersalzsprays. Die lassen das Haar matt und herrlich ungestylt erscheinen. BEATRICE SCHÖNHAUS

Produkte zum Look Blumenkind Sommerhose im modischen Blumenlook von Vögele. CHF 49.95 Hochsommer-Teil Gummi-Sandale von Juicy Couture über www.zalando.ch. Ca. CHF 100.– 62 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

triff t Neon trifft auf Natur Witzige Tasche von Manor. Solange Vorrat. CHF 49.90

Wir waren top-mutig und absolut guter Dinge. Vielleicht auch, weil es unser erster Flug mit Kosmo war. Zwölf Stunden nach Singapur. Wir hatten im Vorfeld noch Witze gemacht. Und ich eine ernsthafte Recherche. Ob es legitim ist, seinem Kind ein klitzekleines Beruhigungsmittel mit auf den Weg zu geben. Ist es nicht. Kosmo erkundete munter jede Ecke der A380 und begrüsste die Mitreisenden persönlich mit grossen Augen und noch grösserem Interesse. Es war schlicht unmöglich, ihn auf dem für ihn vorgesehenen Sitz festzuhalten. Sein Interesse für die Welt und die Tatsache, an einem Ort voller unentdeckter Möglichkeiten zu sein, waren zu gross. Das Essen flog quer durch die Kabine. Meine Nerven gleich hinterher. Alles wurde dunkel und ruhig, die Mitreisenden hüllten sich in Reisedecken und Schlafmasken. Nur unser Kind sang fröhlich weiter. Eine Mischung aus Wut und Mitleid machte sich auf dem Weg zu den Plätzen 34 A, B und C breit. Man bot uns Lavendelöl, Schnaps und Bachblüten an. Half alles nichts. Der kleine Junge mit der Neugier eines frisch verliebten Geckos und der Energie eines ausgewachsenen Monsters blieb fröhlich. Und wach. Nicht zu erwähnen, dass drei Reihen weiter gleich vier Kinder im selben Alter mit ihren Kuscheltieren in den Armen der Eltern friedlich schliefen. Nun, Kosmo hat das nächste Mal auf Bali geschlafen. 22 Stunden nach Abreise. Im Taxi, auf dem Weg zum Hotel.

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Geri Born, iMaxtree, HO

Menschen, die mit Kleinkindern Flugzeuge besteigen, sind generell mutig und verdienen per se eine Medaille. Ich kann aber auch jeden Passagier verstehen, der ein aufgewecktes Mini-Mitglied der illustren Fluggesellschaft mit einem Blick des Entsetzens und heimlich verdrehten Augen begrüsst. Das Gleiche gilt für die Crew.


Check-up LEICHTER ABNEHMEN

FFT I R BET ehmen Abn

Schluss mit Kalorienzählen! Keine einzige Diät konnte bis heute die Erwartungen erfüllen. Unser unkonventioneller Ansatz zum Abnehmen lautet darum: Vergessen Sie das Abnehmen. Dann purzeln die Kilos von alleine. TEXT DR. MED. SAMUEL STUTZ

N

ichts fällt offenbar schwerer, als das Gewicht über die Jahre konstant zu halten. Noch hoffnungsloser ist für viele, bleibend abzunehmen. Alle wissen es: Übergewicht ist das Gesundheitsrisiko Nummer 1, besonders wenn man sich auch noch zu wenig bewegt. Die Forscher bezeichnen die Adipositas als grösste Epidemie des 21. Jahrhunderts. Deshalb haben sich auch die Diabetes-Zahlen in den letzten zehn Jahren verdoppelt. Schon bald werden wir die Folgen des Übergewichts kaum mehr bezahlen können, weil sie einen immer grösseren Anteil unserer Prämiengelder wegfressen. Das ist die dicke Wahrheit. Nur, was hilft? Noch kein einziges Land hat eine taugliche Strategie gegen das grassierende Übergewicht gefunden. Die bisherigen Kampagnen sind alle wirkungslos verpufft. Keine einzige Diät konnte bis heute die Erwartungen erfüllen, im Gegenteil. Auch die Light-Produkte haben alle versagt. Ein paar gute Vorsätze zum Jahresanfang reichen ebenfalls nicht. Das haben wir spätestens jetzt gemerkt. Also, was tun wir? Wir fangen an einem ganz anderen Ort an als bei den Kalorien. Wir befreien uns von all den gut gemeinten Er-

nährungsratschlägen, die uns nur verwirren. Wir streichen das Wort «müssen» aus unserem Vokabular. Wir rennen keinem Idealbild mehr hinterher. Wir denken nicht einmal mehr ans Abnehmen. Verrückt, nicht wahr? Genau, wir gehen das grösste Gesundheitsproblem der heutigen Zeit ganz bewusst etwas unkonventionell an. Jetzt, wo es endlich Sommer ist, fällt es am leichtesten, uns von unnötigem körperlichem und psychischem Druck und Ballast zu befreien. Lasst uns leichter abnehmen! Ich habe zusammen mit meiner «besten» Patientin, Regina Aeschbacher, die ich Ihnen an dieser Stelle schon zweimal vorgestellt habe, ein zehnwöchiges Kurzprogramm entwickelt, aus dem Alltag für den Alltag. Gehen Sie für mehr Informationen zu den einzelnen Kurzlektionen einfach auf meine Website. Und schreiben Sie mir über Ihre Erfahrungen. Nehmen Sie ab sofort alles leichter!

Dr. med. Samuel Stutz Leichter abnehmen – dank unkonventionellem Ansatz.

WOCHE 1 Schluss mit der Vergangenheit!

Wer wirklich abnehmen will, muss zuerst einen Schlussstrich unter seine leidvolle Geschichte von Enttäuschungen und negativen Erfahrungen ziehen. Dazu gehört auch das Eingeständnis, dass man Fehler gemacht hat. Den Schmerz zulassen, dass man von anderen krumm angeschaut wurde und sich selber nicht mehr im Spiegel sehen mochte. Nur wer anerkennt, dass Übergewicht nicht bloss das Resultat von zu vielen Kalorien oder die Folge von falschen Genen ist, sondern immer in einem Lebenszusammenhang steht, kann selber etwas verändern und überhaupt abnehmen. Von jetzt an heisst es • Hände weg von einseitigen Diäten. • Keinen übertriebenen Versprechungen mehr glauben. • Die Vorher/Nachher-Bilder in der Werbung lügen alle. • Keiner Ideal- und Traumfigur mehr nacheifern. • Schluss mit Verboten und Verzicht. • Nicht krampfhaft Kalorien zählen. • Vorerst nur wenige kleine Dinge ändern! • Gar nicht mehr ans Essen und Abnehmen denken. • Sich von fixen Gedanken befreien. Mehr Infos: www.doktorstutz.ch ----------

Lesen Sie nächste Woche Die Angst vor dem Scheitern überwinden. SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 63


Check-up BENZODIAZEPINE

«Immer habe ich Angst vor E n Seit Jahrzehnten ist diese Patientin süchtig, ohne dass sie sich dessen bewusst war. Ärzte haben ihr das SCHLAF- und BERUHIGUNGSMITTEL Temesta im Dauerrezept verschrieben, ohne sie je darauf aufmerksam zu machen, wie gravierend die Abhängigkeit und die Nebenwirkungen sein können. Ein Fall für Doktor Stutz.

V

or vierzig Jahren hatte ich eine schwere Lebenskrise und verfiel in eine Depression. Ich war in psychiatrischer Behandlung und erhielt neben Antidepressiva auch grosszügig das Beruhigungs- und Schlafmittel Temesta. Und zwar einige Jahre lang. Als es mir besser ging, ich aber immer noch sehr unruhig und ängstlich war, empfahlen mir mehrere Ärzte, Temesta weiter zu nehmen. Ich bekam ein Rezept für ein ganzes Jahr, sodass ich das Beruhigungsmittel jederzeit holen konnte. Davon machte ich dann rege Gebrauch, ohne zu ahnen, dass das schlecht ist. Hauptsache, es ging mir so gut, dass ich wieder arbeiten konnte.

Ich erwachte eines Morgens und fühlte mich miserabel. In meinem Kopf drehte sich alles

Ich nahm das Mittel abends vor dem Zubettgehen. Am Anfang schlief ich gut. Mit der Zeit wollte ich aber von dieser Pille wegkommen. An einem Silvesterabend entschloss ich mich, von einem Tag auf den anderen mit Temesta aufzuhören. Vier Tage ging das gut, und ich konnte auch einigermassen schlafen. Dann erwachte ich eines Morgens und fühlte mich miserabel. Ich konnte kaum noch stehen. In meinem Kopf drehte sich alles, und ich war extrem nervös. Es war kaum auszuhalten. Jetzt hatte der Entzug zugeschlagen. Eine Woche hielt ich es in diesem jämmerlichen Zustand aus. Dann bettelte ich bei meinem Arzt wieder um ein Rezept. Ich hatte ja eine Familie und musste einfach für sie da sein. Schon nach kurzer Zeit ging es mir wieder gut. Der Fall war klar: Ich war von Temesta abhängig. Doch die Ärzte versicherten mir, dass mir diese Tablette nicht schaden könne. Also weshalb dieser Krampf? Bis heute nehme ich Temesta. Manchmal nehme ich es schon am Tag, wenn Angstgefühle mich beschleichen. Nie gehe ich ohne Temesta aus dem Haus. Und immer habe ich Angst vor Entzugssymptomen. Ich schärfte auch meinem Mann ein, dass ich das Medikament unbedingt brauche, sollte mir einmal etwas passieren. Eine Zeit lang schlief ich recht gut. Aber die Wirkung von Temesta liess mehr und

EIN FALL FÜR STUTZ

Schicksale, die unter die Haut gehen, analysiert von Dr. Stutz. Stutz

Sind Sie ein scheinbar unlösbarer «Fall»? Schreiben Sie an sprechstunde@doktorstutz.ch. Die Serie «Ein Fall für Stutz» finden Sie auch unter www.schweizerillustrierte.ch.

mehr nach. Es wurde für mich wie Zuckerwasser. Die Schlafprobleme wurden schlimmer, und ich wurde immer unruhiger. Nächtelang war ich wach. Am Tag darauf war ich fix und fertig, und alles tat mir weh. Ich muss unbedingt weg von diesem Temesta! Mein Körper soll wieder lernen, alleine den Schlaf zu finden. Wie mache ich das am besten? Ich kann allen Leserinnen und Lesern nur raten, die Finger von solchen Schlafund Beruhigungsmitteln zu lassen! Die machen uns mit der Zeit nur fertig und krank. Ich bin froh, dass ich meine Geschichte jemandem erzählen konnte. Wenn ich zurückblicke, ist es der pure Wahnsinn. 


E ntzugssymptomen!» DAs sAgt Dr. stutz

«Die Abhängigkeit von solchen Pillen ist weit verbreitet!» Ihre Geschichte ist der pure Wahnsinn. Vor allem schockiert mich, dass Ihre behandelnden Ärzte diese Schlaf- und Beruhigungspillen so verharmlost, Ihnen ein Jahresrezept ausgestellt und Sie so in die Abhängigkeit getrieben haben. Benzodiazepine, so nennt man deren Inhaltsstoffe, führen schon in niedrigen Dosen zu Gewöhnung und Abhängigkeit. Sie können auch mit schweren körperlichen, intellektuellen und psychischen Störungen einhergehen. Die Abhängigkeit von solchen Pillen ist weit verbreitet. Aufgrund des gravierenden Abhängigkeitsund Nebenwirkungspotenzials dürfen Benzodiazepine nur sehr zurückhaltend und zeitlich limitiert eingesetzt werden. Zum Entschluss, von diesen Mitteln loszukommen, kann ich Sie nur beglückwünschen. Reduzieren Sie das Temesta aber nur ganz langsam, sonst laufen Sie in den nächsten Entzug. Sie werden Mittel finden, Ihre Unsicherheit und Ängste auszuhalten. Sie gehören zum Leben. Machen Sie einmal den Versuch, auf das Temesta zu verzichten. Nehmen Sie eine Sanduhr oder etwas Ähnliches. Bis sie abläuft, nehmen Sie bewusst keine Pille. Ich bin sicher, dass, wenn die Zeit verstrichen ist, die Angst schon den grössten Teil ihres Schreckens verloren hat. Sie werden feststellen, dass Ihnen gar nichts passiert ist. Falls Sie doch noch etwas machen müssen, greifen Sie nicht zum Temesta, sondern rufen Sie einen vertrauten Menschen an. Oder schreiben Sie Ihre Gefühle nieder. Vielleicht schreiben Sie Ihrer Angst sogar Briefe. Wenn Sie Ihrer Angst in einer Form Ausdruck verleihen, verliert sie an Bedrohlichkeit und Bedeutung.

Und nun zu Ihrer Schlafstörung: Ein Schlafproblem wird erst dann zum Problem, wenn man daraus ein Problem macht. Klingt komisch, ist aber wahr. Ich kann es auch medizinischer ausdrücken: Erst durch die negative Bewertung des Wachliegens erhält die Schlaflosigkeit Krankheitscharakter. Was heisst das? Nehmen Sie ab sofort Ihr Schlafproblem auf die leichte Schulter! Nehmen Sie es total cool, wenn Sie nicht schlafen können. Gehen Sie ganz spät zu Bett, zu jenem Zeitpunkt, an dem Sie normalerweise einschlafen können, auch wenn das erst um halb zwei Uhr morgens ist. Wenn Sie zwischendurch aufwachen: Aufstehen, aus dem Schlafzimmer gehen und irgendetwas anders machen! Am Morgen nicht nachschlafen, sondern raus aus den Federn, auch am Wochenende, auch wenn sie todmüde sind. So schaffen Sie es, innert weniger Tage den Schlafdruck aufzubauen, den der Körper für einen natürlichen Schlaf braucht. Wie ist der Verlauf? Nach ein paar Wochen berichtet die Leserin Folgendes: Das Temesta kann ich schön langsam abbauen, ohne Entzugserscheinungen. Ich bin geistig schon viel wacher und weniger vergesslich als früher. Es ist fantastisch, dass ich von diesem Zeug wegkomme. Auch mit dem Schlafen geht es viel, viel besser. Ich gehe später zu Bett, nehme alles viel leichter und habe ganz tolle Nächte, wo ich wirklich nach kurzer Zeit einschlafen und komplett durchschlafen kann. Irgendwie geniesse ich es, jetzt mehr Zeit für anderes zu haben, auch am Morgen. Tausend Dank für Ihre Hilfe.

Jede Woche Patientenschicksale und Tipps von Doktor Stutz. Abonnieren Sie die neue, kostenlose Online-Sprechstunde: www.doktorstutz.ch.


Check-up ÄSTHETISCHE DERMATOLOGIE

Für eine perfekte Ausstrahlung

Zwei innovative Neuheiten sorgen für eine schöne Haut: Tiefenreinigung und Volumen-Aufbau. CLARISONIC Das neuste Must-have der Hollywood-Celebrities: ein oszillierendes Bürstchen. Die elektrische Bürste zur Gesichtsreinigung basiert auf Sonictechnologie: Mit mehr als 300 Schwingungen in der Sekunde befreit die Bürste die Haut von allen Rückständen und erreicht damit eine sechs Mal bessere und gründlichere Reinigung als jede andere manuelle Methode. Laut Dr. Martin K. Kägi, Leitender Arzt des Hautzentrums Zürich, bewährt sich die schonende Reinigung für alle Hauttypen. «Durch den MassageEffekt wird die Durchblutung der Haut verbessert, das Bindegewebe gestärkt. Die Poren werden verkleinert und feinste Linien und Fältchen sichtbar reduziert», fügt der Präsident Akneboard Schweiz (SGDV) hinzu. Clarisonic ist bei Marionnaud und im Hautzentrum ab CHF 189.– erhältlich.

VOLUME-FILLER Das wissenschaftliche Team von Eucerin® hat einmal mehr eine Anti-Age-Innovation auf den Markt gebracht: Der gezielte Volumenaufbau ist der Schlüssel zu jüngerem Aussehen. Statt sich Filler spritzen zu lassen, erfolgt der Aufbau kontinuierlich mit einem 3-fach-Wirkstoffkomplex. Schönheitschirurg Dr. Jens Otte von der Beautyclinic in Zürich sieht im Volume-Filler keine Konkurrenz, im Gegenteil: «Nach einem Volume-Lift kann der Filler von Eucerin® das Resultat perfekt unterstützen.» Eucerin® Volume-Filler gibts in Apotheken und Drogerien ab CHF 34.90.








Die Besten 10 Kultur- und Eventtipps Ewig jung Nena, 53 (!), im freakigen Nietenlook.

LIVE AT SUNSET

Foto action press

Summersound Im Blick die Dächer von Zürich, in den Ohren den coolen Sound grosser Stars, das ist Live at Sunset. Auch dieses Jahr gibt sich das Who’s who der Popszene die Mikros in die Hand. Eröffnen wird – wie sympathisch – der Schweizer Stephan Eicher. Dann folgen die internationalen Grössen Bryan Adams, Natalie Cole, Kenny Rodgers (Support: Anna Rossinelli), Hugh Laurie, Deep Purple, Earth, Wind and Fire, Nena, Helge Schneider, Sting, Mark Knopfler und last, but not least Rockröhre Gianna Nannini. Los gehts, der Sommer kann kommen! REA ---------Live at Sunset, Dolder, Zürich 10.–21. Juli, www.liveatsunset.ch SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 73


Die Besten

Abstrakt «Mädchen vor einer Stadt», 1914 (links), und «Kolonnade mit Segelboot II», 1913/14, von August Macke. «August MAcke unD Die schweiz» in thun

inspiration am thunersee Vor 100 Jahren weilte August MAcke in Oberhofen am Thunersee. Nun werden die prachtvollen Werke jener Zeit dem Publikum gezeigt.

D

ie Faszination für den Thuner­ see und seine Umgebung hat bei Kunstschaffenden eine lange Tradition. Im 20. Jahr­ hundert teilten sich Ferdinand Hodler, Cuno Amiet, Paul Klee, Johannes Itten und andere die Faszination für Niesen, Stockhorn & Co. Auch der deutsche Maler August Macke (1887–1914) liess sich von der betörenden Schönheit der Schweizer Berge – vor allem des Niesens mit seiner Pyramiden­ form – und vom Farbenspiel des Wassers begeistern. So kam es, dass er und seine

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Familie zwischen 1913 und 1914 acht Monate in Oberhofen verbringen. Im benachbarten Guten lebt sein Malerfreund Louis Moilliet, mit dem er 1914 die berühmte Reise nach Tu­ nesien unternimmt. Mit von der Partie: Paul Klee. In Oberhofen beginnt für Macke eine intensive Schaffensperiode, in der er auch seinen eigenen Malstil findet: eine starke Abstraktion, gepaart mit der eigenen Leben­ digkeit. Mackes Werk wirkt sehr farben­ freudig, was damals nicht selbstverständlich war. Der Künstler übt sich in verschiedenen Mal­ und Zeichentechniken. Es entstehen

Ölbilder und viele Zeichnungen und Aqua­ relle, die der aktuellen Ausstellung einen intimen Charakter verleihen. Die bevor­ zugten Themen des deutschen Impressionis­ ten: Menschen beim Spazieren, Akrobaten, Landschaften, Segelmotive. August Macke stirbt mit 27 Jahren als Soldat im Ersten Weltkrieg. In einem weiteren Saal findet man Variationen zum Thunersee von Hodler, Amiet, Klee und Itten. Begleitend zur Ausstellung: ein Pick­ nick­Korb mit regionalen Produkten für einen Ausflug an den Thunersee. kAti Moser


diese woche in museen und galerien

ursprünglich. aus aller welt. Bunt und weiblich

gruppenschau

Keine Videos, Installationen oder Objekte. Nur Farbe, Pinsel, Leinwand. Die Ausstellung «das doppelte Bild» beschränkt sich auf zeitgenös­ sische Malerei, die mit diesen ursprünglichen Materialien hergestellt wurde. Neben heimischen Vertretern wie Klodin Erb, Pia Fries, Uwe Wittwer oder Markus Gadient (Bild) sind mit Philip Akkerman, Thomas Scheibitz oder Robert Zandvliet auch internationale Positionen ver­ treten. Viele der Werke wurden bisher noch nie gezeigt. rea ---------Kunstmuseum Solothurn. Bis 11. 8. Di–Fr 11–17, Sa/So 10–17 Uhr, Tel. 032 624 40 00, www.kunstmuseum-so.ch

Flaneure «Spaziergänger unter Bäumen, Leute vor dem Schaufenster», 1914.

rolf winnewisser Dinge aus aller Welt sammeln sich im Atelier von Rolf Winnewisser, 63. Ob Postkarte, Objekt, Souvenir oder Buch – sie alle dienen dem Solothurner Grafiker, Maler und Zeichner als Ausgangspunkt und Inspirationsquelle für neue Werke. In der aktuellen Schau zeigt der Künstler in einer kleinen Kammer eine Auswahl seiner persönlichen Sammlung. An den Wänden riesige Bilder, die an Blaupausen erinnern und viel Platz für assoziative Gedankengänge lassen. rea ---------Kunstraum Baden AG. Bis 7. 7., Mi–Fr 14–17, Sa–So 12–17 Uhr, Tel. 056 200 84 48, www.kunstraum.baden.ch

gabi Fuhrimann

sitzender «Arabisches Café (Kleiner Türke)», 1914, von August Macke.

Die weibliche Figur, gemalt in starken Farben, ist das Markenzeichen von Gabi Fuhrimann, 54. Die bevorzugte Technik der Aargauer Male­ rin: Zuerst «ordnet» sie die Fläche und schafft einen Farbklang. Erst dann kommt die Figur ins Spiel. Die Faszination für stoffe und muster ist in ihrem Schaffen nicht zu übersehen. Neben neuen Bildern sind auch «Cadavre Exquis» aus dem Zyklus «Furyherz», den Fuhrimann über Jahre mit Christian Herter weiterentwickelt, zu sehen. rea ---------galerie carla renggli Zug. Bis 13. 7. Di–Fr 14–18.30, Sa 10–16 Uhr, Tel. 041 711 95 68, www.galerie-carlarenggli.ch

FreilichtBühne schwarzenBurg

Fotos HO (8), Michael Meier, Thun

rokoko-gartentheater

gewaltig Der Schweizer Johannes Itten malte «Berg und See, der Niesen», 1939/40.

---------Kunstmuseum Thun Bis 1. 9. Di–So 10–17, Mi 10–19 Uhr, Tel. 033 225 84 20, www.kunstmuseumthun.ch, Katalog (Hatje Cantz Verlag) CHF 48.–

Molières Charakterköpfe und das kräfti­ ge, urige Berndeutsch passen gar nicht mal so schlecht zusammen. Die Freilicht­ bühne Schwarzenburg führt das Stück «ecole des Femmes» nach einer Über­ setzung von Laurenz Suter auf. Arnolphe (Laurenz Suter) lässt seine künftige Frau (Noemi Schmid) nach seinen Vorstellun­ gen aufwachsen. Doch sie durchschaut ihn und hat bereits ganz andere Pläne. Regie bei diesem zeitlosen Theaterstück führt Oliver Stein. rea ---------Freilichtbühne Schwarzenburg BE Premiere 10. 7. (Ausweichdatum 11. 7.) bis 16. 8. jeweils um 20 Uhr, www.flbs.ch

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Die Besten 5 FRAGEN AN EIN BUCH

Liebe & Schein

Spektakulär Entfesselungskünstlerin Henley (I. Fisher, o.) und FBI-Agent Dylan Hobbs (M. Ruffalo, l.) im Einsatz. Thaddeus (M. Freeman, r.), der Magier-Enttarner.

Worum geht es? Für Elizabeth bricht eine Welt zusammen, als sie vom Tod ihres Mannes erfährt. Beim Versuch, die 19-jährige Kate aus dem See zu retten, ist er ertrunken. Elizabeth kann es nicht fassen, dass sie nun ohne ihren geliebten Mike leben muss. Sie versucht sich mit dem Gedanken zu trösten, dass er ja nicht sinnlos gestorben ist, da die junge Frau überlebt hat. Aber weshalb war Mike überhaupt an diesem Abend am See unterwegs? Die Antwort kennt nur Kate. Doch die schweigt beharrlich.

Vier Magier und ein Bankraub Die Story Vier Trickbetrüger (Jesse Eisenberg, Isla Fisher, Dave Franco und Woody Harrelson) werden von einem namhaften Magier, den keiner von ihnen persönlich kennt, zusammengetrommelt, um in Las Vegas ein Riesending aufzuziehen. Ein Jahr später treten sie als The Four Horsemen auf. Ihr erster Coup: Während einer Vorführung rauben sie die Pariser Bank eines zwielichtigen Financiers aus, während dieser im Publikum sitzt, und lassen die Geldscheine auf die Zuschauer regnen. FBI-Special-Agent Dylan Hobbs (Mark Ruffalo) heftet sich zusammen mit Interpol-Agentin Alma Vargas (Mélanie Laurent) verbissen an die Fersen der Magier. Doch diese scheinen immer einen Schritt voraus zu sein. Die Schauspieler Die vier kleinen Trickbetrüger kommen ganz gross heraus. Mit 76 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

Mark Ruffalo («The Avengers»), der den erfolglosen FBI-Special-Agent Dylan Hobbs spielt, hat man spätestens nach seinem ersten Misserfolg Mitleid. Und Morgan Freeman ist cool wie immer. Der Hammersatz «Je mehr Sie glauben zu sehen, umso einfacher kann man Sie täuschen.» Der Hammer Gekonnt eingesetzte Illusion, die den Zuschauer voll verwirrt. Das Fazit Wer ist der fünfte Mann oder die fünfte Frau? Die Frage bleibt bis zum Schluss offen. Spannungsgeladener, temporeicher und witziger Film mit vielen Zaubereinlagen: Man kommt aus dem Staunen nicht heraus. Höchst unterhaltsam. KATI MOSER --------- Länge 116 Min. Regie Louis Leterrier. Kinostart 11. 7.

Für wen? Für alle, die Liebesgeschichten lieben. Auch komplizierte. Was macht das Buch speziell? Der Leser ist der Protagonistin immer einen kleinen Schritt voraus. Und obwohl sich Elizabeths Trauer wie eine dunkle Wolke durchs Buch zieht und die Glorifizierung ihres Ehemannes kaum auszuhalten ist – so spielt halt das Leben! Nach der Lektüre? Sind die Liebesgefühle noch so innig, gegen Versuchung ist eben niemand gefeit. ISABEL NOTARI ---------Stephanie Butland Die Wahrheit des Wassers (rororo)

Fotos Geri Born (1), HO (3)

«NOW YOU SEE ME» (USA/F)

Wer ist die Autorin? Die Britin Stephanie Butland ist Autorin, Bloggerin, Motivationstrainerin. «Die Wahrheit des Wassers» ist ihr erster Roman.


Multimedia Roger Waters katapultiert «The Wall» mit riesigem Aufwand in die Gegenwart.

DEMNÄCHST

Freiluft-Sounds. Electro. Openair

Schweizer Hauptspeise Muss es immer eine mega Band auf einer mega Bühne mit mega viel Publikum sein? Die Schmerkner Jugend findet: Nein! Und bietet neben Patent Ochsner oder Dada Ante Portas auch Lokalgewächs. HV ---------Rockfest Schmerikon SG, 26. 7., 17 Uhr, 27. 7., 12 Uhr, www.rockfest.ch

ROGER WATERS SPIELT «THE WALL»

Klang-Visionär

CD-TIPP JAZZ

So klingt Klasse

Es ist fast hoffnungslos, in der Flut der Pianorios aufzufallen. Claude Diallo, Massimo Buonanno (Drums) und Laurent Salzard (E-Bass) gelingt das mit ebenso kraftvoller wie feinsinniger Musik. Und mit Interplay im Weltformat. HANSPETER VETSCH ---------Claude Diallo Situation Motion In Progress (Unit)

Roger Waters schmerzlich erfahren, als er 1981 eine Sololaufbahn einschlug. Der CoGründer, Bassist und Hit-Lieferant der Psychedelic-Überflieger hatte einen Prozess um die Namensrechte verloren: Während seine einstigen Mitmusiker als Pink Floyd weiterhin Arenen bespielten, dümpelten seine Soloprojekte vor sich hin. Waters, als Mensch wohl das, was man gemeinhin als «schwierig» bezeichnen darf, liess sich mit seinen zu Feinden gewordenen Freunden nicht einmal mit einem Angebot von 150 Millionen Dollar zu einer Reunion-Tour bewegen. Das Blatt wendete sich, als er das 1990 veröffentlichte Konzeptalbum «The Wall» aus der Mottenkiste holte. Die Livekonzerte von einst waren «state of the art». Was daraus entwickelt wurde, bringt Waters dahin zurück, wo er war. Das Songmaterial ist noch immer taufrisch, das Multimediaspektakel kaum zu überbieten. HANSPETER VETSCH ---------Roger Waters – The Wall, Letzigrund-Stadion Zürich 11. 9., www.goodnews.ch

Tickets für die besten Events!

Internationaler Cocktail Electronic, Bass, House, Soul, Funk, Pop – mal druckvoll und mal flirrend: Bonobo bringt das (scheinbar) locker unter einen Hut und gleich noch Material aus seinem neuen Werk «The North Borders» mit. HV ---------Bonobo Kulturfabrik Kofmehl Solothurn 26. 9., Kaufleuten Zürich 27. 9., www.allblues.ch

Lokales Buffet Das Stichwort «Zeughaus» hat ja nicht zwingend Groove. Vier junge Kulturproduzenten treten an, um mit regionaler Kost vom Singer-Songwriter bis zum Reggae-Act das Gegenteil zu beweisen. HV ---------Groove Town Openair Zeughausareal Gelterkinden BL, 17. 8., 13 Uhr, www.groovetown.ch SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 77

Fotos Keystone, Jan Geerk, HO (3)

David Gilmour? Richard Wright? Roger Waters? Nick Mason? Das sind doch, das waren doch …: Klick macht es wohl bei den meisten erst bei Pink Floyd. Während sich die Mitglieder von Rolling Stones oder Beatles stets selbst inszenierten, traten die Jungs der wohl einflussreichsten Gruppe der 1970er-Jahre kaum aus dem Schatten ihres Kollektivs. Auch auf dem Höhepunkt ihres Erfolgs überliessen Pink Floyd das Scheinwerferlicht während ihrer Shows Soundeffekten, riesigen aufblasbaren Tieren und Leinwänden. Das musste



Weekend Reisen, geniessen, rätseln!

Wandern auf den schönsten Routen des Saanenlands Hotelier Thomas Frei: «Wir sind Genusswanderer, keine Leistungssportler.»

«BERNERHOF», GSTAAD

Wandern mit den Chefs Fotos Marcus Gyger

W Der «Bernerhof» ist ein Wanderhotel!

ir kennen das Saanenland wie unsere Westentasche», sagen die «Bernerhof»-Chefs Thomas und Brigitte Frei. Kein Wunder: Seit 20 Jahren positioniert sich das Viersternehotel im Herzen Gstaads (mit drei erstklassigen Restaurants!) als Wanderhotel. Und die Chefs wandern mit! Viermal pro Woche führen sie ihre Gäste auf die schönsten Gipfel, zu den seltensten Pflanzen, zum besten Hobelkäse und neuerdings auch zum Grillieren auf die eigene Alp.

Das Tempo ist angenehm. Frei: «Wir sind Genusswanderer, keine Leistungssportler.» Wer lieber alleine loszieht, kriegt ein pralles Lunchpaket, Kartenmaterial und eine hoteleigene App (!) mit auf den Weg. Wanderschuhe, Stöcke und Rucksack kann man sich gratis ausleihen. Der Preis ist freundlich wie alles im Hotel: fünf Übernachtungen, vier Wanderungen, tolles Frühstücksund Picknickbuffet, Halbpension ab CHF 850.–. HE ---------Info www.bernerhof-gstaad.ch SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 79


reisen

hOtelPlAN-ANGeBOte

Für Alleinerziehende

Hotelplan schnürt Pakete für Allein­ erziehende. Zu Vorzugspreisen: eine Woche Ferien an der Costa del Sol für Papa, Mama oder Grossmama mit zwei Kindern (bis 12 Jahre) ab CHF 1424.– inkl. Flug nach Málaga, im Playacálida Spa Hotel (4 Sterne). ---------www.hotelplan.ch

Piratennest Sant’ Antonio gehört zu den schönsten Dörfern Frankreichs.

«cAsA cAleNDulA», PieMONt

B & B mit Kräutergarten

Das Haus ist liebevoll, aber einfach eingerichtet, der Preis ist angenehm tief: Von der «Casa Calendula» aus lässt sich nach einem Frühstück mit hauseigenen Produkten das Piemont entdecken. DZ im Bed & Breakfast mit Kräutergarten ab EUR 70.–! ---------www.casacalendula.it

KOrsiKA: FerieNDOrF zuM störrischeN esel

Paradies für wander Wilde, unberührte Natur, ursprüngliche Dörfer, saubere Sandstrände und angenehme Temperaturen: KOrsiKA wird nicht umsonst auch iNsel Der schöNheit genannt.

«Ms BreMeN»

Neunmal Kapverden

Das ist eine Premiere: Das noble Expeditionsschiff «MS Bremen» steuert im Oktober (ab Teneriffa) erstmals alle neun bewohnten Kapverdischen Inseln an. Ein Naturschauspiel: Vulkane, kleine Buchten, ausgedehnte Wüsten, üppige Wälder. 14 Tage ab EUR 4990.–. ---------www.hlkf.de

80 schweizer illustrierte

A

m eindrücklichsten präsentiert sich Calvi, auch das St-Tropez von Korsika genannt, in der Dämmerung. Stolz thront die mächtige Zitadelle (15. Jhd.) auf einem Granitfelsen über dem beschaulichen Städtchen. Im Hafen ankern Segeljachten, am Quai Landry füllen sich die Cocktailbars, und die spiegelglatte Bucht glitzert im Abendrot. Spaziergänger schlendern den sechs Kilometer langen Sandstrand entlang, der dank seinem flachen Wasser für Familien und verschiedene Wassersportarten ideale

Bedingungen bietet. Kein Wunder, gehört Calvi zu den beliebtesten Badeorten der französischen Mittelmeerinsel. Bergschuhe und Flipflops Zwanzig Gehminuten von Calvi und nur 300 Meter vom Strand entfernt liegt das Feriendorf Zum Störrischen Esel, eingebettet in eine herrlich schattige Gartenanlage. Der Mix zwischen Zeltplatz-Idylle, Robinson-Club und Alpenverein-Atmosphäre macht diese österreichisch geführte Anlage aus. Ob Chalet, Bungalow oder Familienzelt, die Unterkünfte sind einfach und funktional. Besonderer Wert


Calvi by night Der Blick von der Zitadelle auf die Altstadt und den Hafen der Küstenstadt. Berge und Meer Küstenwanderungen sind auf Korsika besonders beliebt.

Berghüttenatmosphäre Die gemütliche Bergerie im Feriendorf Zum Störrischen Esel.

ervögel und Wasserratten wird auf ein reichhaltiges Buffet (Halbpension) gelegt sowie auf ein grosses Unterhaltungsprogramm. Die Gäste sind mehrheitlich Familien (Juli/August) und Wanderer oder Aktivsportler (Zwischensaison), darum werden geführte Fahrradtouren, Wanderungen, Bergsteigen und Ausflüge angeboten. Kinder können sich am Pool oder in der betreuten Villa Kunterbunt austoben. Vielfältiges Naturparadies Neben den rund 50 Zweitausendern und den idyllischen Badebuchten prägt vor allem die allgegenwärtige Macchia die korsische Landschaft. Eine Wanderung durch dieses gewaltige Buschdickicht ist gerade auch für Kinder ein unvergessliches Erlebnis. Besonders eindrücklich: ein alter Hirtenpfad entlang dem Fluss Fango. Myrtenduft liegt in der

Luft, und am Ende lockt der Sprung in eines der zahlreichen glasklaren Flussbecken! Übrigens wird der überall auf der Insel angebotene Aperitif Cap Corse aus Rotwein, Chinin und Kräutern aus eben dieser Macchia hergestellt. Mittelalterliche Dörfer Wie ein Adlerhorst thront das ehemalige Piratennest Sant’ Antonio auf 400 Metern über Meer. Auch wenn im Sommer etwas gar im Mittelpunkt stehend, der Besuch eines der schönsten Dörfer Frankreichs lohnt sich. Im ebenfalls hübschen Nachbarort Pigna werden das traditionelle Handwerk und die Musik hochgehalten. Jeweils im Juli findet hier das Polyfonie-Festival Festivoce statt, das korsische Gesänge mit Tanz und Theater verbindet. ANINA RETHER

Check-in Anreise Zürich–Calvi direkt, einmal wöchentlich mit Helvetic Airways bis 29. 9., letzter Rückflug 6. 10. Attraktives Angebot 7 Nächte, inkl. Flug, Transfer, erweiterte HP im Feriendorf ab EUR 960.–, Kinder 2–11 Jahre EUR 381.–, Jugendliche 12–15 Jahre EUR 535.– (gültig Juli/August). Buchen: Rhomberg Reisen, Tel. 0800 800 892, www.rhomberg-reisen.com Bar/Restaurant Cantina A Moresca, Pigna, Chez Edgar, Lavatoggio Tipp Polyfonie-Festival, 10.–14. 9., Kulturfestival Du Vent, 23.–27. 10., beide in Calvi Infos www.rendezvousenfrance.com

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en Guete

erfrischend leicht Als Spiesschen grilliert, an Zitronensauce oder mit Kefen: Ein Gericht mit GeFlüGel sorgt nachhaltig für gute Laune. Denn es liegt garantiert niemals schwer auf im Magen.

Frischekick Die Zitronen­ Marinade gibt dem Geflügel­ geschnetzelten eine feine Note.

trutengeschnetzeltes mit Kefen zutaten (für 4 Personen)

Marinade Esslöffel Zitronensaft, 1 Esslöffel Öl, 1 Knoblauchzehe, gepresst, 1 Messerspitze Cayennepfeffer, 1/4 TL Paprika 500 g geschnetzeltes Trutenfleisch, Öl zum Braten, 1 Teelöffel Salz, 1 Knoblauchzehe, fein gehackt, 1 Bund Kerbel oder Petersilie, fein geschnitten, 1/2 Esslöffel Herbes de Provence, 1/2 Bio-Zitrone, nur abgeriebene Schale, 300 g Kefen, 1 dl Weisswein, 21/2 dl Doppelrahm, 1/2 Teelöffel Salz, 1 Tomate, in Würfeli Vor- und zubereiten ca. 30 Min. Marinieren ca. 1 Std. Für die Marinade Zitronensaft und alle Zutaten bis und mit Paprika gut verrühren.

Fleisch beigeben, zugedeckt im Kühlschrank ca. 1 Std. marinieren. Öl in einer Bratpfanne heiss werden lassen, Fleisch portionenweise ca. 3 Min. braten, herausnehmen, würzen. Bratfett mit Haushaltpapier auftupfen, evtl. wenig Öl beigeben. Knoblauch, Kräuter und Zitronenschale in derselben Pfanne andämpfen, Kefen beigeben, ca. 2 Min. mitdämpfen. Weisswein dazugiessen, aufkochen, Hitze reduzieren, auf die Hälfte einköcheln. Doppelrahm dazugiessen, aufkochen, Hitze reduzieren, würzen, bei kleiner Hitze ca. 5 Min. köcheln, bis die Kefen knapp weich sind. Fleisch wieder beigeben, mischen, nur noch heiss werden lassen. Auf Tellern anrichten, mit Tomatenwürfeli garnieren.

tiPP

umgang mit Geflügel Frisches Geflügel immer innert 48 Std. zubereiten. Ganzes Geflügel vor der Zubereitung innen und aussen kalt ab­ spülen, trocken tupfen. Tiefgekühltes Geflügel immer aus der Verpackung nehmen und zugedeckt im Kühlschrank auftauen, anschliessend kalt abspülen (ganzes Geflügel innen und aussen), trocken tupfen. Nicht mehr einfrieren!

Pouletbrüstli mit Kumquatrosmarin-Füllung zutaten (für 4 Personen)

Füllung 100 g Kumquats, in Scheiben, entkernt, 2 Esslöffel Rosmarin, fein geschnitten, 1 Esslöffel Zucker, 1/4 Teelöffel Salz, wenig Pfeffer 4 Pouletbrüstli (je ca. 150 g), 3/4 Teelöffel Salz, wenig Pfeffer, Öl zum Braten Vor- und zubereiten ca. 30 Min. Für die Füllung Kumquats bis und mit Pfeffer mischen, beiseitestellen. Pouletbrüstli längs auf-, aber nicht ganz durchschneiden, aufklappen, würzen. Füllung in die 4 aufgeklappten Pouletbrüstli verteilen. Öffnung mit Zahnstochern verschliessen. Öl in einer Bratpfanne heiss werden lassen, Pouletbrüstli rundum ca. 8 Min. braten. ---------Dazu passt Risotto. u schweizer illustrierte 83


en Guete

truten-cevapcici

truten-Bolognese

zutaten (für ca. 12 stück)

zutaten (für 4 Personen)

500 g Trutenschnitzel, fein gehackt, 50 g Brot, ohne Rinde, in Milch eingeweicht, ausgedrückt, 1 kleines frisches Ei, verklopft, 1 Zwiebel, fein gehackt, 2 Knoblauchzehen, gepresst, 1/2 Bund glattblättrige Petersilie, fein geschnitten, 1 Teelöffel WorcestershireSauce, 3/4 Teelöffel Salz, wenig Öl Vor- und zubereiten ca. 30 Min. Grillieren ca. 8 Min.

50 g Speckwürfeli, 400 g Trutenschnitzel, in Würfeli, 1/2 Teelöffel Salz, wenig Pfeffer, 1 Zwiebel, fein gehackt, 1 Knoblauchzehe, gepresst, 1/2 Esslöffel Edelsüss-Paprika, 1 Esslöffel Mehl, 250 g Rüebli, fein gerieben, 1 kleine Dose gehackte Tomaten (ca. 230 g), 2 dl Fleischbouillon, Salz und Pfeffer, nach Bedarf Vor- und zubereiten ca. 40 Min.

Fleisch bis und mit Salz gut mischen, in 12 Portionen teilen. Mit den nassen Händen Würstchen formen. Cevapcici mit Öl bestreichen, auf Holzspiesschen stecken. Grillieren Holzkohlengrill: ca. 8 Min. über starker Glut. Gas-/Elektrogrill: ca. 8 Min. auf höchster Stufe.

Speckwürfeli in einer beschichteten Bratpfanne ohne Fett knusprig braten, herausnehmen. Trutenfleisch in derselben Bratpfanne portionenweise anbraten, herausnehmen, würzen, zugedeckt beiseitestellen. Hitze reduzieren, Zwiebel, Knoblauch, Paprika und Mehl andämpfen, Rüebli beigeben, mitdämpfen. Tomaten, Bouillon und Speckwürfeli beigeben, aufkochen, Hitze reduzieren. Zugedeckt unter gelegentlichem Rühren ca. 15 Min. köcheln. Fleisch wieder beigeben, nur noch heiss werden lassen, Sauce würzen.

Pouletsalat an zitronensauce zutaten (für 4 Personen)

sauce 1 Bio-Zitrone, wenig abgeriebene Schale, 3 Esslöffel Saft, 4 Esslöffel saurer Halbrahm, 4 Esslöffel Gemüsebouillon, Salz und Pfeffer, nach Bedarf 4 Pouletbrüstli (je ca. 150 g), 1 Teelöffel Salz, wenig Pfeffer, 2 Esslöffel Rapsöl, 1 Kopfsalat, in Blätter zerteilt, 1 Bund Radiesli, in Scheiben Vor- und zubereiten ca. 25 Min.

Für die Sauce alle Zutaten bis und mit Pfeffer gut verrühren. Pouletbrüstli würzen, im heissen Öl bei mittlerer Hitze beidseitig je ca. 4 Min. braten, herausnehmen, auskühlen. Poulet in Streifen schneiden, mit der Sauce mischen. Kopfsalatblätter auf den Tellern verteilen, Radiesli zum Poulet geben, alles auf dem Kopfsalat anrichten. ---------Dazu passt Brot.

impressum Nr. 27, 102. Jahrgang. Erscheint montags Beglaubigte auflage 181 480 Exemplare ISSN 0036-7362 abonnements-Dienst (telefon gratis) 0800 820 920 Mo–Fr: 7.30–18.00 Uhr, aboservice@ringier.ch einzelverkauf einzelverkauf@ringier.ch redaktion Schweizer Illustrierte, 8008 Zürich, Dufourstrasse 23 Tel. 044 259 63 63, Fax 044 259 86 22, info@schweizer-illustrierte.ch internet www.schweizer-illustrierte.ch, www.online-kiosk.ch Geschäftsführer zeitschriften Urs Heller chefredaktor Stefan Regez stv. chefredaktor Ueli Walther art Director Patrick Brun unterhaltungschef Silvan Grütter nachrichtenchef Ueli Walther wirtschaftschef vakant sportchef Iso Niedermann Bildchef Ulli Glantz textchefs Natascha Knecht, Jan Morgenthaler nachrichten Marcel Huwyler (stv. Nachrichtenchef), Thomas Kutschera, Alejandro Velert unterhaltung Sandra Casalini (stv. Unterhaltungschefin), Yvonne Zurbrügg (stv. Unterhaltungschefin, Leitung Menschen), Aurelia Forrer, René Haenig, André Häfliger (Chefreporter), Christa Hürlimann sport Christian Bürge, Sarah Meier (Volontärin) Kunst Caroline Micaela Hauger Kultur, Die Besten Anina Rether (Leitung), Kati Moser shopping Beatrice Schönhaus (Leitung), Ursula Borer, Kristina Köhler Gesundheit Lisa Merz (Leitung), Verena Thurner Kulinarik / al dente Isabel Notari Bildredaktion Roger Hofstetter, Fabienne Hubler, Regula Revellado Fotografen David Biedert, Adrian Bretscher, Thomas Buchwalder, Fabienne Bühler, Hervé Le Cunff, Remo Nägeli, Marcel Nöcker, Kurt Reichenbach, Charles Seiler, Willy Spiller, Bruno Voser layout / Produktion Maria Carlucci, Kathrin Hefel, Dominic Koch, Martina Mayer, Fabienne Rodel, Nigel Simmonds (Infografiken), Otmar Staubli, Karin Strebel, Doris Wüthrich (techn. Leitung) Design Beling Thoenen Design Korrektorat Stefan Bührer, Irène Müller Bildbearbeitung Ringier Redaktions-Services ständige Mitarbeiter Urs Bärtschi (Auto), Peter Bichsel, Zeno van Essel, Helmut Hubacher, Peter Hürzeler, Sylvie Kempa, Chris von Rohr, Ilona Scherer, Peter Scholl-Latour, Elizabeth Teissier, Andrea Vogel si online Katja Fischer (Leitung), Nadine Bauer, Anouk Haimoff, Ramona Schweizer, Bettina Siegwart, Javier Vázquez (Web-Engineer) iPad Samuel Bosshard, Claudia Friedrich sekretariat Sara Schrepfer (Assistentin des Chefredaktors), Kathrin Berchtold (Assistentin des Verlagsdirektors), Beatrice Pisciottano Buchhaltung Mirella Vignoni

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in der schweizer-illustrierte-Gruppe erscheinen u. a.


GaultMillau

Top-Köche, Top-Golfer! Renato Wüst, Sandro Steingruber, Walter Klose (v. l.).

NervenkitzelAbschlag von der Klubterrasse aus! Starkoch Andreas Caminada durfte es als Erster austesten.

Kein Koch golft besser! Sieger Jacky Vuillet (r.), Klubpräsident René Rinderknecht.

Golf und Älplermagronen

GOLFCLUB ENGELBERG So verbringen Spitzenköche ihren Wirtesonntag: erst harte «Arbeit» beim GaultMillau-Golfturnier, dann Älplermagronen und Zigarren in Engelbergs elegantem neuem Klubhaus.

Fotos Bruno Voser

W

as essen Superköche wie Andreas Caminada (trägt jetzt Bart), Robert Speth und Hans-Peter Hussong, wenn sie mal ausserhalb von berühmten Restaurants dinieren? Am 15. GaultMillau-Golfturnier in Engelberg OW gabs rassige Käseschnitten (von der Gerschnialp), Fleischkäse, Weisswürste und deftige Älplermagronen. «Hervorragend», sagte Caminada und griff gleich dreimal in den grossen Magronen-Pott. Was Klubmitglied Trudy Hess enorm freute; sie hatte die Küchenbrigade für ein paar Stunden verstärkt und für die Golfer ihr Lieblingsgericht zubereitet. Die GaultMillau-Golfer kämpften sich tapfer durch den Nieselregen – und staunten über das grossartige Klubhaus, das die gastfreundlichen Engelberger da über den Winter hingestellt haben. Attraktion: Aufs 12. Fairway drivt man künftig von der RestaurantTerrasse aus; Andreas Caminada durfte diesen Nervenkitzel-Schlag als Erster ausführen. Unter den Gästen: Olympiasieger und Unternehmer Hausi Leutenegger. Seine Empfehlung: «Viel ‹10 vor 10› schauen in nächster Zeit. Das Schweizer Fernsehen dreht einen Film über mein Leben.» Bester GaultMillau-Golfer: Jacky Vuillet von der Auberge de Lavaux in La Conversion VD (16 Punkte) und Ines Hussong vom «Wiesengrund» in Uetikon am See ZH (18 Punkte). 

Gut drauf! Turnierdirektor Ludwig Turkavka (r.), Weinexperte Jan Martel.

Prost! Hausi Leutenegger (wieder vor der TVKamera!), Franz Wehren, Franco Bianchi (v. l.).

«Gratulation!» Hans-Peter Hussong küsst seine Frau Ines. Sie gewann erstmals ein Turnier.

Wein ist ihre Leidenschaft! Ueli Kellenberger, Geny Hess sen. und Geny Hess jun. (v. l.).

e: die Gstaader Aufwärmen am Cheminé Robert Speth. und e ann Sus Koch-Ikonen SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 85


Auto Unkonventionell Der Citroën C4 Picasso fällt mit seiner extrovertierten Optik auf.

SCHON GEFAHREN: CITROËN C4 PICASSO

Anders als die anderen Von aussen gibt sich der Citroën C4 Picasso EXTRAVAGANT wie die Bilder seines Namensgebers. Im Innenraum überzeugt er mit viel Platz, schönen Extras und einer malerischen Aussicht.

P

ablo Picasso wurde bekannt durch seine abstrakten Werke. Seit 1999 ist der vor über 40 Jahren verstorbene Künstler Namensgeber einiger Modelle des Autobauers Citroën. Ende der 1990er-Jahre war es der eiförmige Xsara, der anders wirkte als das Gros der gängigen Minivans. Jetzt hat Citroën wieder ein «Werk» erschaffen, das aus der Masse heraussticht. Die zweite Generation des C4 Picasso wird geprägt durch ihre Front. Die schmalen LED-Tagfahrlichter stellen eine geschwungene Linie dar, unter der die eigentlichen Scheinwerfer kaum auffallen. Doch der Fünfplätzer soll nicht nur schön aussehen, sondern einen Generationenwechsel bei Citroën einläuten, verrät Generaldirektor Frédéric Ban-

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zet: «Das Design des C4 ist der Beginn einer neuen Ära. Neben den geschwungenen Linien der Karosserie soll der C4 auch mit Sparsamkeit und Fahrspass überzeugen.» Den Verbrauch des kleinsten Dieselmotors

Gross und hell Riesige Frontscheibe, grosse Displays – der Familienvan Citroën C4 Picasso mag den grossen Auftritt.

mit 90 PS geben die Franzosen mit 3,8 Litern an. Das wäre Rekord in dieser Fahrzeugklasse. Der stärkere 115-PS-Diesel schlägt mit 4,0 Litern zu Buche. Immer noch beachtlich für ein Auto mit knapp 1,5 Tonnen. Auf der Strasse fährt sich der C4 angenehm, Wunder darf man vom Antrieb aber nicht erwarten. Besonders an Steigungen wirkt der Diesel etwas müde. Ansonsten gleitet man ruhig dahin. Genau das Richtige für den Wochenendausflug. Für diesen ist natürlich auch Platz vorhanden. Der Kofferraum des C4 fasst 537 Liter – mit umgeklappten Rücksitzen gar 1740 Liter. Der Innenraum hält einige Überraschungen bereit: In der Ausstattung «Exclusive» gibts Vordersitze mit Massagefunktion. Der Beifahrer kann auf der Unterschenkelauflage die Beine hochlegen, derweil der Fahrer gute Sicht auf die beiden 7- und 12-Zoll-Bildschirme hat. Die grosse Frontscheibe und das Panoramaglasdach tragen viel Licht ins Innere, nach aussen geniesst man freie Sicht. ANDREAS ENGEL


BMW X5

Neue Generation

Der BMW X5 ist ein echter Erfolgstyp. Kein anderer SUV der Oberklasse wird weltweit mehr verkauft. Dank breiterem Grill und neuen Leuchten wirkt er noch kraftvoller. Als Motoren stehen zwei 6-Zylinder-Diesel mit 258 und 381 PS zur Wahl sowie als Topvariante ein 450 PS starker V8-Benziner. Ab Ende Jahr gibts den X5 ab CHF 81 000.–.

SKODA OCTAVIA RS

Schnellster Octavia

Skoda gibt mit der neuen OctaviaReihe Gas und verkauft ab Juli ihren Bestseller auch als Sportversion. 220 Turbobenziner-PS, von 0 auf 100 km/h in 6,8 Sekunden und eine Spitze von 248 km/h unterstreichen seine Ambitionen. Neben dem TSI-Motor gibts auch einen 184-PS-Diesel. Die Preise dürften bei rund CHF 40 000.– starten.

Citroën C4 Picasso Die Leuchten machens Vorne gibts LED-Tagfahrlicht, hinten Rückleuchten in 3-D-Optik.

 Motoren Benzin 120, 155 PS,

Diesel 90, 115 PS  0 bis 100 km/h 9,0 bis 13,7 s  Spitze 175 bis 209 km/h  Verbrauch 3,8 bis 6,3 l/100 km  CO2-Ausstoss 98 bis 145 g/km  Energieeffizienz-Kategorie A bis D  Verkauf ab sofort  Preis ab CHF 26 500.–  Konkurrenten Fiat Freemont, Ford C-Max, Mercedes B-Klasse, Opel

Zafira Tourer, Renault Scénic, Toyota Verso, VW Touran u. a.  Unser Urteil Der C4 Picasso könnte mit seinem exklusiven Design und vielen schönen Extras zum Verkaufsschlager werden. Er bietet Platz für die ganze Familie, Komfort auf allen Plätzen und genügend Raum für die Ferienfahrt. Der Grundpreis ist verlockend, wächst aber schnell mit besserer Motorisierung und Ausstattung.

OPEL INSIGNIA

Umfassender Feinschliff Optisch peppt der neue Kühlergrill den Insignia deutlich auf. Innen wurde das von Knöpfen überladene Cockpit endlich ausgemistet und wirkt nun übersichtlicher. Zwei Turbobenziner mit 170 und 250 PS und ein Turbodiesel mit 140 PS erweitern das Motorenangebot des ab Herbst ab CHF 35 000.– erhältlichen Insignia.

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Horoskop WOCHE VOM 6. BIS 12. JULI 2013

Nutzen und geniessen Sie Ihr Liebeshoch! Steinböcke Beziehungsfragen. Da am gleichen Tag Venus harmonisch zu Uranus steht (in den 2. Dekaden Widder und Löwe), sind praktisch alle zwölf Zeichen von der Konstellation betroffen: Es kommt zu aufregenden Begegnungen, manchmal Liebe auf den ersten Blick oder zum Neubeginn in bestehenden Bindungen.

WIDDER 21.–30. 3. Sie sind am 9. der

STIER 21.–30. 4. Ihre Erfolgssträhne dürfte anhalten: Am 7. und 12. treffen Sie voll ins Schwarze (künstlerisch?), einige erfüllensicheinenaltenTraum.Besondersdie GEORGE vor dem 26. Geborenen schweben wie auf CLOONEY 6. 5. 1961 Wolken. 1.–10. 5. Der Neumond (am 8.) ist exzellent für Kontakte, einen Besuch, eine Aussprache. SiesindaufderrichtigenWellenlänge,kläreneinaltesMissverständnis.Problememit(weiblichen?)Angehörigenhingegenam10.11.–20.5.Am6.könntenSieIhrBudgetüberziehen, Sie sollten die Kreditkarte besser zu Hause lassen! Gute Laune am 9., aber hitzige Debatten daheim am 11.

gut über die Runden: Am 9. finden Sie die richtigen Worte, knüpfen interessante Kontakte, doch am 12. ecken Sie bei NahesteMONIKA hendenan.Denumden25./26.Geborenen SCHÄRER 1. 6. 1968 droht eine Falle (am 8. oder 12.!). 1.–10. 6. Niemand kann Ihrem Charme widerstehen! Venus versprichtunbeschwerteStunden,SinglesmacheneinedenkwürdigeBegegnung:LiebeaufdenerstenBlick(am8.und 10.)? 11.–21. 6. Man kann kaum mit Ihnen Schritt halten! MarssignalisiertPower,schiebtIhreKarrierean.Am6.und 11.gewinnenSieeinenVorsprung,am10.gehenSiezuweit.

KREBS 22. 6.–1. 7. Sie sind weiter auf

LÖWE 23. 7.–1. 8. Übergangsphase mit meist neutralen Einflüssen. Sie möchten Bilanz ziehen und gehen den Dingen auf denGrund.Spannungenindeneigenenvier EDITH Wänden am 6. oder 9. 2.–12. 8. Sie amüsieHUNKELER 30. 7. 1972 ren sich blendend und stehen im Mittelpunkt. Venus in Ihrer Dekade bringt aufregende Begegnungen,unvergesslicheMomente(am8.und10.).Wersolo ist, kann eine schicksalhafte Begegnung machen, manchmal Liebe auf den ersten Blick! 13.–23. 8. Ihre physische Verfassung ist beneidenswert! Mars spornt Sie zu Glanzleistungenan(6.,11.),SiebauenIhrenVorsprungweiteraus.

JUNGFRAU 24.8.–2.9.EineTraumwoche! Sie haben starken Rückenwind und bauen auf einer soliden Basis auf. Freunde könnteneinegrosseHilfebeineuenProjekSANDRO ten sein, speziell am 7. und 12. Einigen winkt CAVEGN 3. 9. 1984 eine Anerkennung oder Auszeichnung. 3.–12. 9. Der Neumond am 8. ist günstig für ein Treffen mitFreundenodereinneuesVorhaben(Reisen,Studien?). Sie haben die richtige Nase, entscheiden instinktiv richtig (9., 11.). 13.–23. 9. Sie sollten einen Gang zurückschalten, sich körperlich mehr schonen, speziell am 6. und 10.! Voreilige Schritte könnten ins Auge gehen (z. B. im Verkehr?).

WAAGE 24. 9.–3. 10. Relativ ruhige Woche. Nur am 7. sind Sie ein wenig unter Druck, doch am 9. und 10. erleben Sie schöne Momente mit Freunden. Die vor MARIANNE dem 28. Geborenen schlagen zu sehr über CATHOMEN 23. 10. 1966 die Stränge. 4.–13. 10. Eine Woche im ZeichenderLiebe.IhrCharmebezaubertalle,manliegtIhnenzuFüssen.Am8.oder10.kommteszueineraufregenden Begegnung, Liebe auf den ersten Blick? Am 9. und 12. aber sind Sie zerstreut. 14.–23. 10. Ihre körperliche Verfassung ist erstaunlich, Sie bauen den Vorsprung der letzten Woche aus. Exzellent für sportliche Aktivitäten (6., 9.,11.).

SKORPION 24. 10.–2. 11. Traum-

woche!SiehabenstarkenRückenwind,einige treffen voll ins Schwarze. Ein Plus auf Ihrem Konto? Aufstieg? Oder ein privates FRANZ Highlight? Die Sterne verwöhnen vor allem FISCHLIN 3. 11. 1962 die Geburtstage vor dem 29. Oktober (am 7., 9., 12.). 3.–12. 11. Ein exzellenter Neumond (am 8.) und Merkur versprechen interessante Kontakte, erfolgreiche Verhandlungen. Günstig auch für Reisen, Ihre Weiterbildung, wichtige schriftliche Arbeiten (9., 11.). 13.–22. 11. Sie kommen in ruhigere Fahrwasser. Neue Horizonte oder eine gute Nachricht am 9., leichter Gegenwind aber am 11.

SCHÜTZE 23. 11.–2. 12. Sie ziehen sich gut aus einer Affäre (am 9.), doch am 6. kommt es zu hitzigen Debatten (Partner?).Dieumden27./28.Geborenenhaben VRENI es weiterhin schwer, die Lage realistisch zu SCHNEIDER 26. 11. 1964 beurteilen, speziell am 12. 3.–12. 12. Venus verwöhnt Sie mit Streicheleinheiten, Ihr Charme lässt keinen kalt, speziell am 7. und 10. Gehen Sie aus, nehmen Sie Einladungen an (in ein Konzert?)! 13.–21. 12. Mars in Opposition signalisiert hitzige Diskussionen oder Komplikationen mit dem Partner? Am 6. könnten Sie ganz schön insFettnäpfchentreten,etwasbesserhingegenwirdder11.

STEINBOCK 22.–31. 12. Auch diese

WASSERMANN 21.–30.1.Neutra-

FISCHE 20. 2.–1. 3. Sie sind kaum

Hahn im Korb, amüsieren sich blendend. Doch am 7. kann es zu Komplikationen (mit Angehörigen?) kommen. Wer zwischen SARA HILDEBRAND dem 23. und 26. Geburtstag hat, legt sich 27. 3. 1987 bessernichtmitVorgesetztenan!31.3.–9.4. Venus verdoppelt Ihren Charme, man liegt Ihnen zu Füssen,speziellam8.und10.Dievordem4.Geborenenkönnten eine Sternstunde erleben: Versöhnung? Neuanfang? Liebe auf den ersten Blick? 10.–20. 4. Mars verleiht Ihnen Power,Siesindkaumzubremsen!IdealfürSportundHobbys, manchmal günstig für eine schnellere Heilung (6., 11.). Glückskurs, Jupiter in Ihrer Dekade symbolisiertErfolgundSelbstvertrauen.Gleichzeitig festigen Sie Ihre Position, und vor allem SIMON dievordem27.GeborenenkönneneinIdeal AMMANN 25. 6. 1981 verwirklichen, beruflich oder privat. 2.–12. 7. Der Neumond in Ihrer Dekade und Merkur versprechen interessante neue Kontakte. Günstig auch für Reisen, Examen,Schreibarbeitenetc.(8.,11.).LeichterGegenwind oder Verspätungen aber am 12. 13.–22. 7. Eine Routinewoche. Spannen Sie aus, lassen Sie sich verwöhnen! Am 9. können Sie nur schwer Ihre Gefühle kontrollieren.

Woche dürfte es bergauf gehen, Sie kommen Ihrem Ziel näher. Saturn sorgt für eine Konsolidierung. Vor allem die vor dem 26. RENZO BLUMENTHAL Geborenen landen schöne Treffer, sollten 26. 12. 1976 aber (am 7.!) nicht zu sehr über die Stränge schlagen! 1.–10. 1. Der Neumond in Opposition (am 8.) signalisiert Diskussionen mit dem Partner, die nicht immer sehr locker verlaufen (9.). Besser hingegen der 12., wenn Sie den ersten Schritt machen. 11.–20. 1. Sie können sich auf Ihren Lorbeeren ausruhen, sollten eine kleine Pause einlegen (z. B. am 9.). Exzellent für einen Termin im Spa?

le Einflüsse. Nur am 9. und 10. haben Sie gute Karten, um sich auszusprechen (mit Partner?). Die um den 25. Geborenen werSANDRA den für einen Fehler (von November?) zur STUDER 10. 2. 1969 Kasse gebeten. 31. 1.–9. 2. Ihr Charme verfehltkaumseineWirkung,Sieflirtengern.Allerdingskönnten Sie dabei jemanden vor den Kopf stossen (am 6. oder 10.). Am 8. hingegen kommt es zu einer schicksalhaften Begegnung. 10.–19. 2. Sie sind auch diese Woche in Superform! Ideal für Sport, positiv für Ihre Abwehrkräfte. Auch sind Sie effizient und dynamisch, speziell am 6. und 11.

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wiederzuerkennen, voller Optimismus und Selbstvertrauen. Einigen gelingt ein Volltreffer. Beförderung? Neuer Posten? GeldDIETER gewinn? Oder Heirat? Am 7. oder 12. geht MEIER 4. 3. 1945 einalterWunschtrauminErfüllung.2.–10.3. Exzellenter Neumond (am 8.) sorgt für Rückenwind, Sie amüsieren sich blendend. Eine günstige Woche auch für Reisen,Kontakte,Verhandlungen(9.,10.).11.–20.3.Siesollten vorsichtig agieren, nichts überstürzen! Mars verleitet Sie zu leichtsinnigen Gesten (Strassenverkehr?), und Sie sollten einen Gang zurückschalten, speziell am 6. und 10.!

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Fotos RDB (8), tilllate.com (2), Getty (1), SRF (1); bearbeitet und übersetzt von Gerhard Hynek

DR. ELIZABETH TEISSIER

Der Neumond am 8. bildet sich in der 2. Dekade Krebs – gut für die 2. Dekaden der Wasser- und Erd-Zeichen: Krebs, Skorpion und Fische sowie Stier, Jungfrau und Steinbock. Für sie alle sind auch die 14 Tage danach bis zum Vollmond recht positiv. Für Jungfrauen dürften Freunde oder neue Projekte eine Rolle spielen, für


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Zitat zwischen Zahlen Die Zahlen sind durch Buchstaben zu ersetzen. Dabei bedeuten gleiche Zahlen gleiche Buchstaben. Bei richtiger Lösung ergeben die ersten Buchstaben, von oben nach unten gelesen, und die vierten Buchstaben, von unten nach oben gelesen, ein Sprichwort, Teile davon (grün) das Lösungswort. ZAHLENSCHLÜSSEL

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Kreuzwort-Chaos

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2 schweizer SCHWEIZER illustrierte ILLUSTRIERTE 90

Die Buchstaben der Lösungswörter stehen alphabetisch geordnet. Suchen Sie nach dem richtigen Wort und vervollständigen Sie das Kreuzworträtsel.


Sudoku

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ZITAT ZWISCHEN ZAHLEN 1. Modeln, 2. Araber, 3. Sessel, 4. Gesang, 5. Neapel, 6. Afrika, 7. Limone, 8. Okular, 9. Setzen, 10. Testen, 11. Heizer, 12. Evelyn, 13. Gruppe, 14. Themse, 15. Imbiss, 16. Emerit, 17. Hirsch, 18. Lehrer, 19. Utupia, 20. Ablupf, 21. Futsch Lösungssatz: Faulheit geht so langsam, dass Armut sie ueberholt. Lösung: AMSEL

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Lösung: 246

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SCHWEIZER illustrierte ILLUSTRIERTE 91 schweizer


SRF-Mann Rainer Maria Salzgeber (hinten) chauffiert Ex-YB-CEO Stefan Niedermaier zum Abschlag.

Speed-Queens Dominique Gisin (l.) und Fränzi Aufdenblatten (r.) mit EislaufEuropameisterin Sarah Meier.

Michelle Gisin mit Swiss-Ski-Snowboardchef Franco Giovanoli.

7. Golftrophy von Swiss Ski

G E

Unsere Ski-Cracks auf des Tigers Spuren Da hat einer gut lachen beim Studium der Rangliste: Rainer Maria Salzgeber findet den Namen seines Teams zuoberst und gibt zu: «An der Seite von Marc Gisin kannst du gar nicht anders als gewinnen.» Tatsächlich schlägt der Abfahrtsspezialist die Bälle beim Charity-Event von Swiss Ski in Crans-Montana im Stil von Tiger Woods so weit, dass er sich fast für das PGA-Turnier Ende August aufdrängt. Speedkollege Patrick Küng ist vom Platz des Omega European Masters auf dem Walliser Hochplateau fasziniert. «Im TV habe ich das Turnier schon oft verfolgt. Aber selbst hier zu spielen, ist natürlich noch viel schöner.» Bruno Kernen freut sich vor allem, die alten Mitstreiter von Hundschopf und Minschkante wieder einmal beim Golf zu treffen. «Aber sonst fehlt mir der Skizirkus wirklich kein 92 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

bisschen.» Fränzi Aufdenblatten würde auch als passionierte Golferin eine Abfahrt am Lauberhorn jeder Golfrunde vorziehen. «Aber nur, wenn ich nicht von zuoberst bis zum Ziel durchhalten müsste.» Bei den Gisin-Geschwistern ist die Golfhierarchie derzeit noch gesetzt. Michelle spielt im Gegensatz zu Marc und Dominique knapp ein zweistelliges Handicap. «Aber Dominique setze ich bei unseren Drive-Wettkämpfen schon heftig unter Druck.» Den hat man bei der Nachwuchsabteilung von Swiss Ski seit Freitag, zumindest finanziell, abgebaut: 100 000 Franken bringt ihr die Charity ein. Rekord! TEXT ISO NIEDERMANN, FOTOS HERVÉ LE CUNFF

PARTY-RATING



So hat Swiss Ski in Crans-Montana letztmals bei der WM 1987 geglänzt

SIEG ER

Handicapc 7,5-Golfer Mar it m nt in w ge Gisin iud A em in se iss Flight die 7. Sw . hy op Tr f Ski Gol

C T


Didier Cuche (r.), Roger Semprini, IT-Chef Geschäftsleitung Swisscom. SMALL TALK MIT

Abfahrer Patrick Küng, Roland Imboden, neuer CEO Swiss Ski, Joel Müller, C-Kader (v. l.).

Bruno Kernen, Annalisa Gerber, Sponsoring & Events Swiss Ski, Rudolf Remund, Turniergönner (v. l.).

Gerold Schneider, Leiter Sponsoring & Events Raiffeisen, Pirmin Zurbriggen jun.

Conny Lehmann-Kissling und Yves Mittaz, Turnierchef Omega European Masters.

Urs Lehmann und Stefan Brütsch, Präsident und Marketingchef von Swiss Ski, mit Peter Schmid, Leiter Coop Bern, und Philipp Wetzel, Marketingchef Amag (v. l.).

Didier Cuche

Sie stehen bereits bei Handicap 9,4 – was tun Sie eigentlich, ausser zu golfen? Keine Sorge, ich bin ausgelastet mit vielen Dingen. Sponsorentermine, die Arbeit mit dem Skinachwuchs in unserer Region und nun vielleicht bald nochmals eine ganz neue Aufgabe. Nämlich? Ich wurde von Swiss Olympic zum Kandidaten für die IOC-Athletenkommission gekürt. Nach Pernilla Wibergs Ausscheiden ist der Bereich Ski alpin in dem zwölfköpfigen Gremium vakant. Gewählt wird nächsten Winter während Olympia in Sotschi. Didier Cuche, der sich früher gern mit Funktionären anlegte, wird selbst einer? Funktionär ist nicht das richtige Wort. Man wird ja von den Athleten gewählt und soll sich in deren Auftrag um die Interessen der Sportler kümmern, zum Beispiel die Infrastruktur bei Olympischen Spielen auf ihre Tauglichkeit für die Aktiven prüfen. Es ist ein Job für rund 30 Tage im Jahr. 


Party

val 20. Truckerfesti in Interlaken BE

50 000 Fans und eine Scheidung

Sie rasen von einem Auftritt zum anderen. Und sind immer gut drauf. Wir treffen Familie Oesch (Oesch’s die Dritten) auf der Durchreise am Truckerfestival in ANDRÉ HÄFLIGER MITTENDRIN! Interlaken BE. 50 000 Fans sind am Wochenende gekommen. 1400 Trucks und Stars auf fünf Bühnen sorgen am fröhlichen Volksfest mit stolzem Drei-Millionen-Budget zum 20. Mal für Hochstimmung. Zwei Jahre nach seinem schlimmen Auto-Selbstunfall bleibt Kevin Oesch ganz locker: «Ans Steuer setze ich mich erst nächstes Jahr wieder. Wir haben genug Chauffeure in der Familie.» FestivalModeratorin Judith Wernli ist neben ihm voll im Element: «Ich hatte immer von einer Hochzeit auf einem Riesentruck geträumt. Aber es kam doch anders.» Gelassen bestätigt Florian Ast, dass er nun nach zehn Jahren von Ex-Gattin Esther geschieden ist: «Wir bleiben Freunde.» Noch nicht ans Heiraten denkt indes Single-Frau Janina Martig. Das Basler Model meldet sich nach Jahren zurück an der Trucker-Front: «Ich gebe wieder Vollgas, habe ein eigenes Transportunternehmen gegründet.» Derweil freut sich der Zürcher Albisgüetli-Musikveranstalter Albi Matter auf sein 30-JahrJubiläum. Am Schluss strahlt auch Veranstalter Lorenz Krebs über beide Ohren: «Wir haben 20 goldene Jahre hinter uns – und sind mächtig stolz auf sie!» FOTOS BRUNO VOSER Häfliger bloggt! Lesen Sie, was Janina Martig mit 750 PS will. www.schweizer-illustrierte.ch 94 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

WIEDER DA

Die Oeschs strahlen um die Wette: Ueli, Annemarie, Kevin, Melanie und Mike (v. l.).

31 Lenze verheiratet: Livia und Peter Reber. Tochter Nina (r.) sang am Festival.

Nach langer Absenz meldet sich Model Janina Martig zurück – und gründet eine eigene Trucker-Firma.

Ausgelassene Stimmung bei Gölä und US-Sängerin Carlene Carter.

Albisgüetli-Veranstalter Albi Matter, CountrySisters Alena, Andrea, Veronika (v. l.). Freut sich auf «Flashdance» ab November: Daniel Kandlbauer.

Scheidung durch: Florian Ast entspannt in Interlaken.

Sängerin Natacha, Bellamy Brothers Howard (l.) und David.

Seit zehn Jahren dabei: Das Moderatoren-Duo Sven Epiney und Judith Wernli beim Bierchen.

Gut gelaunt: Gastgeber Lorenz Krebs (l.), Starkoch René Schudel.


Leser schreiben

So gut sieht nur aus, wer mit sich im Reinen ist

Wawrinka: Mann mit einer tollen Ausstrahlung Wieder eine Familie, SI 25/2013 In unserer Familie gibt es die Schweizer Illustrierte seit 50 Jahren. Es ist das erste Mal, dass ich einen Leserbrief schreibe. Ich möchte Ihnen herzlich für das schöne Titelbild von Stan Wawrinka und seiner Familie danken. Ich bin ein grosser Fan des Tennis-Stars. Er ist ein Mensch mit einer gütigen und tollen Ausstrahlung, sein lieber und doch wacher Blick macht seine Aura perfekt. Ich wünsche Stan viel Erfolg! Jutta Smaniotto, Netstal GL

Paola Felix «Kurt fehlt mir unendlich.»

Paola Felix bricht ihr Schweigen, SI 26/2013 Es ist unendlich traurig, wenn man seine grosse Liebe durch den Tod verliert, wie dies bei Paola und Kurt Felix vor einem Jahr passiert ist. Wer dies selber erlebt hat, weiss, wie gross Schmerz und Leere sein können, wie radikal sich das Leben verändert. Das interessante Gespräch mit Paola Felix zeigt aber auch deutlich, dass man Wege aus der Trauer finden kann – und wie wichtig dabei Familie und gute Freunde sein können. Franziska Müller, per E-Mail Sooo gut und frisch wie Paola Felix kann im Alter von über 60 Jahren nur jemand aussehen, der mit sich und seiner Umwelt im Reinen ist. Hugo Ivo Rütimann, per E-Mail Auch ich traure um meinen Mann, der letztes Jahr nach einer langen (8 Jahre) Krankheit verstorben ist und den ich gepflegt habe. Es gibt viele Menschen, die dasselbe wie Paola Felix erlebt haben. Auch für sie ist es sehr finanschmerzhaft. Oft kommen auch noch finan-

Sitze ich hier im falschen Film? zielle Probleme dazu. Es wäre deshalb gut, wenn die Schweizer Illustrierte auch über solch gewöhnliche Schicksale schreiben würde, nicht nur über prominente Personen. Margrith Hefti, per E-Mail

Das war einfach zu viel des Guten Zusatzhefte, SI 25/2013 Jede Woche lese ich mit Freude die Schweizer Illustrierte mit ihren zahlreichen Reportagen und Bildberichten. Ganz klar, dass ich die Zeitschrift nicht missen möchte. Auch das GRUEN-Heft und das «al dente» interessieren mich sehr – auf die anderen Zusatzhefte könnte ich aber verzichten. Letzte Woche war es aber dann zu viel des Guten. Mit der SI Nr. 25 bekam ich gleich vier Hefte aufs Mal. Wäre ich noch im Berufsstress, würde mich so viel Lektüre ziemlich überfordern. Es wäre gut, wenn die Zusatzhefte künftig besser auf die einzelnen Nummern verteilt werden könnten. Elisabeth Gilomen, per E-Mail

Willi

Wir sind nicht im Würgegriff, SI 25/2013 Wenn Moritz Leuenberger sagt, dass es zum anständigen Verhalten eines Bankers gehört, nicht nur schweizerische Gesetze einzuhalten, sondern auch ausländische, dann frage ich mich: Sitze ich hier im falschen Film? Er scheint noch nie von freiem Kapitalverkehr und von den Standesregeln zur Sorgfaltspflicht der Banken gehört zu haben. Zum Glück hat der Nationalrat vor einer Woche einen Pflock zur Erhaltung unserer Souveränität eingeschlagen. Es ist zu hoffen, dass das Parlament nicht plötzlich Angst vor seinem eigenen Mut bekommt. Urs Brodbeck, per E-Mail

Freude am tollen Preis Wettbewerb, SI allgemein Wir haben am Wettbewerb in der SI teilgenommen und einen schönen Preis gewonnen. Am Kofferset von Wenger haben wir riesige Freude und können es auch gut gebrauchen. Vielen Dank! Heinz und Ursula Schreuder, per E-Mail SCHREIBEN SIE UNS IHRE MEINUNG

«Das Neuste: Swiss-ArmySackmesser mit ausklappbarem Alphorn.»

Schweizer Illustrierte, Leserbriefe, Dufourstrasse 23, 8008 Zürich, Fax 044 259 86 22, E-Mail info@schweizer-illustrierte.ch Anonyme Zuschriften werden nicht veröffentlicht. Die Redaktion behält sich vor, Briefe zu kürzen. SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 95


Abschied Marc Rich

«Mein Marc war ein leiser und liebenswerter Mensch»

Marc Rich, der reiche Rohstoffhändler und gewiefte Geschäftsmann: 78-jährig verstarb er vergangenen Mittwoch an einem Hirnschlag. Verlegergattin ELLEN RINGIER zeichnet im Nachruf auf ihren jüdischen Freund ein anderes, feineres Bild des Milliardärs.

Milliardär und Mäzen Marc Rich beim Zigarrenrauchen in seinem Chalet Chesa Margi in St. Moritz (Foto von 2009).

J

emanden einen Freund zu nennen, kann alles oder gar nichts bedeuten. Freunde sind Menschen, denen man vertraut, von deren Zuneigung man ausgeht. Freunde sind die Menschen, denen ich zu den Feiertagen eine Glückwunschkarte schicke. Freunde sehen es mir aber auch nach, wenn ich es einmal vergesse. An Freunde denke ich ganz spontan, weil sie zum Beispiel die Musik gerne hören, die gerade spielt, oder das Essen lieben, das vor mir auf dem Teller liegt. Das Ende einer Freundschaft, aus welchem Grund auch immer, ist deshalb schmerzlich. Marc Rich ist tot, und er fehlt mir, sein Ableben überrascht mich nicht, aber es schmerzt. Ich habe mich immer gefreut, Marc zu sehen; selbst wenn das Treffen oft nur Zufall war wie an den Festwochen in Luzern. Seine warme, anerkennende und freundschaftliche Art gab mir

96 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

auf eine seltsame Weise Geborgenheit, wie sie nicht viele Menschen geben können. Es versteht sich von selbst, dass ich die sattsam bekannten Vorwürfe von Steuerhinterziehung in den USA bis zur Verletzung von weltweiten Ölhandel-Embargos kenne. Nie würde ich mich wissentlich mit einem Verbrecher assoziieren. Warum also mit Marc Rich? Am Anfang stand die Frage, was denn an den weltweit publizierten Vorwürfen überhaupt wahr ist und was nicht. Der Zufall führte zu einer Begegnung mit Alec Hackel, neben Pincus Green der langjährige Partner in der Marc Rich + Co. Holding, der Vorläuferin von Glencore. Er wusste über jede einzelne Transaktion Bescheid, und er erzählte eine ganz andere Geschichte! Marc sei alles andere als ein krimineller Mensch gewesen, aber er war das Opfer eines Gesetzes, des


Einer seiner letzten öffentlichen Auftritte Marc Rich im Juni 2013 an der Art Basel.

Letzte Ehre Familie und Freunde nehmen am vergangenen Donnerstag in Tel Aviv Abschied von Marc Rich. Bei Dutzenden von in- und ausländischen Institutionen, die von Marc Richs aussergewöhnlicher Spenden-Grosszügigkeit profitiert haben, müsste eigentlich dieser Tage die Fahne auf Halbmast wehen. Es ging ihm dabei nicht um Anerkennung, es ging ihm ums Geben. Wie passt Reichtum und Mäzenatentum zusammen? Es gehört zum jüdischen Selbstverständnis, Reichtum mit anderen zu teilen! Marc war ein gläubiger Jude liberaler Ausprägung, der die im Judentum verwurzelte Verpflichtung, anderen nach Kräften beizustehen, verinnerlicht hatte. Es scheint ein Axiom aus der Medienwelt zu sein, dass darüber kaum berichtet wird, während das Bild des reichen Profiteurs jederzeit eine Schlagzeile wert zu sein scheint. «Der Tod eines Dealers», wie der «Spiegel» titelte, ist für manche mehr, nämlich der Tod eines Freundes. ---------Ellen Ringier, 61, Juristin, u. a. Herausgeberin des Elternmagazins «Fritz + Fränzi», verheiratet mit Verleger Michael Ringier, zwei Adoptivtöchter

Gute Freunde Ellen Ringier, Marc Rich und Dara Sowell Ende 2009 in St. Moritz.

Fotos Sebstaian Derungs/Sobli/RDB, Hervé Le Cunff, Nir Elias/Reuters, Babiradpicture

Rico-Acts, geworden, das zuvor ausschliesslich auf kriminelle Vereinigungen wie die Mafia oder Drogenkartelle angewandt worden war. Rich war nicht bereit, sich einem rechtsstaatlich ausgesprochen fragwürdigen Vorgehen der US-Justizbehörden zu unterwerfen. Marc hätte sich und seine Firma seinerzeit genauso, wie seine Partner es getan haben, aus der mehrfach hundertjährigen (!) Strafe herauskaufen können. Er hat es nicht getan. Warum? Hier muss ich auf meine persönlichen Erfahrungen mit Menschen zurückgreifen, die ein ähnliches Schicksal wie Marc erlitten haben: Juden, zumal wenn sie wie er als junge Menschen verfolgt worden sind, schwören nicht selten, sich als Erwachsene keiner Ungerechtigkeit mehr zu unterwerfen. Es gehört auf eine tragische Art und Weise zur jüdischen Seele, dass sie von Verletzungen geprägt ist. Die Auswirkungen sind für jene Mitmenschen, deren Wurzeln tief in der Heimaterde eingegraben und niemals abgeschnitten worden sind, zugegebenermassen nicht leicht verständlich. Ja, Marc war getrieben vom Erfolg, vermutlich ein Erfolgsegomane; intelligent, zielstrebig, das Risiko liebend, ja, auch schlau, alles Voraussetzungen für die Erschaffung eines grossen Vermögens. Das mediale Stereotyp des «King of Oil»: eine Hakennase im Gesicht, die obligate Zigarre im Mund, die Augen hinter Sonnengläsern verdeckt. Da passt das Adjektiv skrupellos nahtlos dazu, und konsequenterweise war er ja auch reich, ein Multimillionär. Ein typischer Jude eben! Ich kann nicht anders, als dieses Zerrbild als antisemitisch zu benennen. Auch ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass er keine Gelegenheit ausgelassen hat, ein Geschäft zu machen, und möglicherweise auch dort, wo sonst ein anderer zum Zuge gekommen wäre. Die Attribute, die Marc stereotyp zugeschrieben wurden, lassen jedoch in keiner Art und Weise den Marc erkennen, den ich erlebt habe! «Mein» Marc war seinen Kindern und Enkeln hingebungsvoll zugetan. Der frühe Tod seiner ältesten, erst 27-jährigen Tochter Gabrielle hat ihm mehr zugesetzt als jeder andere Schicksalsschlag. «Mein» Marc litt auch unter dem Scheitern seiner beiden Ehen mit Denise, der Mutter seiner drei Töchter, und Gisela. «Mein» Marc war ein erstaunlich schüchterner, immer höflicher, leiser, liebenswerter und warmherziger Mensch. Der erfolgreichste Rohstoff-Trader führte in seinen Häusern in Meggen, Marbella und St. Moritz kein bescheidenes Leben. Und dennoch war ihm jeglicher Prunk zuwider. In der Welt der Philanthropie kennt man wenige Mäzene, deren Vergabungen so zahlreich und so grosszügig waren wie die seinen. Eine seiner vielen Stiftungen, die Doron-Stiftung, ist hierzulande dafür bekannt, dass sie die höchstdotierten Preise an hiesige Non-Profit-Organisationen vergibt.

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Auf einen Espresso mit FRANK A. MEYER UND MARC WALDER

Über Macht, Ohnmacht und Weltmacht

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Missstände offenlegt. In den Comics von Asterix und Obelix stellen die tapferen Gallier immer mal wieder fest: «Die spinnen, die Römer.» Wir müssen leider feststellen: «Die spinnen, die Amerikaner.» Die USA drohten Ecuador mit dem Ende der Zollerleichterungen für ecuadorianische Produkte; Ecuador kündigte inzwischen das Abkommen. Die Sache eskaliert zu einem Wirtschaftskrieg. Weltmacht gegen Ohnmacht: Der Fall wird immer absurder. Allerdings muss sich der ganze freie Westen eine Frage gefallen lassen: Warum hat bislang kein einziger demokratischer Rechtsstaat Edward Snowden Asyl angeboten? Zum Beispiel ein Mitgliedsland der Europäischen Union, die sich ja gern auf ihre freiheitlichen Traditionen und den Respekt für die Menschenrechte beruft. Oder die Schweiz, die sich immer wieder zur Freiheitsnation par excellence aufplustert. Was hat denn die Schweiz damit zu tun? Das wäre doch mal die Gelegenheit für unseren Bundesrat, gegenüber den USA aus der Defensive zu kommen, indem er eine international beachtete, von vielen jungen Menschen sicher begeistert begrüsste Einladung ausspricht: Asyl für Edward Snowden! Nicht zuletzt, um den Amerikanern zu zeigen, was die Eidgenossen von Freiheit halten – nämlich alles!

Sie fordern Asyl für einen Verbrecher? Immerhin hat dieser Snowden strengstgeheime Daten der USA verraten, wiederholt das Gesetz gebrochen ... ... das stimmt schon mal nicht. Warum? Die freiheitliche amerikanische Verfassung, ein Vorbild für zahllose demokratische Verfassungen in der ganzen Welt, wird ja nicht von Snowden verletzt, sondern durch den geheimen Überwachungsstaat von CIA, FBI und NSA! Der Patriot Act, ein Gesetz von 2001, der das tausendfach verzweigte US-Geheimdienst-Netzwerk formaljuristisch zusammenhält, ist unter Obamas Vorgänger George W. Bush durchgesetzt worden – und steht im Widerspruch zum First Amendment der US-Verfassung, auf dem die ganze amerikanische Bürgerfreiheit fusst. Worauf wollen Sie hinaus? Ganz einfach: Nicht der Whistleblower Edward Snowden hat Amerika verraten. Amerika hat sich selbst verraten. ---------Marc Walder, 47, ist CEO der Ringier AG Frank A. Meyer, 68, arbeitet als Journalist im Hause Ringier. Er lebt in Berlin

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Foto Thomas Buchwalder

Sagen Sie mal, Frank A. Meyer: Edward Snowden, der die Überwachung von Google und Facebook durch USGeheimdienste enthüllt hat, flüchtete zuerst zu den Chinesen nach Hongkong, dann zu Putin nach Moskau, jetzt will er zu Rafael Correa nach Ecuador. Werfen Sie ihm das vor, lieber Marc Walder? Viele werfen ihm das vor. Diese Länder sind nicht gerade als lupenreine Demokratien bekannt. Der Vorwurf geht trotzdem ins Leere. Weshalb? Snowden flüchtet dorthin, wo er sich vor dem Zugriff der USA einigermassen sicher fühlen kann. Schutz bieten ihm im Augenblick leider nur autoritäre Staaten. Das ist betrüblich, aber keineswegs die Schuld Snowdens. Barack Obama betonte am Donnerstag, er werde «keine Jets aufsteigen lassen», um Snowden beim Flug nach Südamerika vom Himmel zu holen ... ... allein die Tatsache, dass der Einsatz von Kampffliegern gegen den 30-jährigen Spionage-Enthüller erwogen wurde, zeigt die Unverhältnismässigkeit der ganzen Affäre. Unverhältnismässig, weil ins Gigantische überdehnt, ist die Sicherheits- und Überwachungshysterie der Weltmacht USA; entsprechend unverhältnismässig ist die Reaktion auf einen Bürger, der diesen Wahn nicht mehr mitmacht, ja, ihn sogar bekämpft, indem er die




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