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Nr. 25 / 17. Juni 2013 / CHF 4.90

ILHAM & STAN WAWRINKA

Wieder eine Familie! DREI JAHRE NACH TRENNUNG Der Tennisprofi im Glück. Töchterchen Alexia macht ihn stark

necht rk e d in R e u iq in m o D

t s e t s e b e i L m i weiz mit ihrem Freund Goek Miss Sch So lebt sie



50

HAUTNAH «Ich brauche

Raum.» Auf der Bühne ist Superstar Baschi ein wilder Rocker, dahinter ein Lausbub. Die Reportage.

44

LANDLEBEN Im Ballenberg

geniessen Schauspielerin Mona Petri und Tochter Anouk den Sommer: «Am liebsten blieben wir immer hier.»

Inhalt Heft 25 17. Juni 2013 Titel

Reportage

Leute

Festival da Jazz, St. Moritz

16 Stanislas Wawrinka Die alte Liebe ist die neue! Der Tennisstar hat sein Glück mit seiner Familie wiedergefunden

5 Editorial von Stefan Regez 7 Mike Kurt Das EM-Silber glänzt beim Berner Kanu-Helden schön wie Gold 8 Menschen Stephan Siegrist, Lisa Stoll, Florian & Seppli, Lolita Morena, Laura Zurbriggen, Andrea Caroni, Nicole Kammermann, Marianne Bergengren, Hamzavi & Mueller, Judith Wernli, Belinda Bencic, Athina Onassis 28 Kilian Wenger Hungrig! Der Schwingerkönig geht gern beim Mueti essen: «Sie macht die besten Saucen!» 48 Marc Forster Stark. Der HollywoodRegisseur über seine Zeit mit Brad Pitt

Miss Schweiz 2013

22 Dominique Rinderknecht Chic. Die schöne Zürcherin zeigt, wie sie wohnt. Und: Der Liebestest mit Freund Goek

Grosses Interview

30 Moritz Leuenberger Deal or no Deal? Der alt Bundesrat über die Lex USA, Elisabeth Kopp & Facebook

Gesellschaft

48

HEIMATBESUCH

Star-Regisseur Marc Forster darf mit seinem neuen Film nicht floppen. «Albträume habe ich deswegen aber nicht.»

36 Eidgenössisches Turnfest Alle sechs Jahre treffen sie sich. Diesmal in Biel. 60 000 Aktive: die schönsten Bilder

Freilichttheater

44 Mona Petri In einer anderen Welt. Ihr erstes Mal auf einer Freilichtbühne

Abo-Service 0800 820 920 Redaktion: Dufourstrasse 23, 8008 Zürich, Tel. 044 259 63 63, E-Mail info@schweizer-illustrierte.ch, www.schweizer-illustrierte.ch Titel Julie de Tribolet für L'Illustré, Thomas Buchwalder (kl. Foto); Inhalt Adrian Bretscher (2), Fabienne Bühler, Hervé Le Cunff, Thomas Buchwalder, Kurt Reichenbach

50 Baschi Nach der Trennung von seiner grossen Liebe: der «James Dean im Taschenformat» über sein neues Leben

36

EIDGENÖSSISCH Nationalturner aus Willisau LU: die Brüder Martin, Thomas und Werner Suppiger (v. l.) beim Steinheben in Biel.

59 Live at Dracula Club Die Macher. Die Stars. Das Extra auf 15 Seiten

Shopping

75 Das Magazin für lustvolles Einkaufen Mode, Style, Electronics

Check-up

83 Mobile Operation Den Narkosearzt gibts auch zum Mieten. Was bringts? 84 Weisser Hautkrebs Medikament hilft, irreparable Schäden zu vermeiden 86 Basalzellkarzinom Der Experten-Rat

Die Besten

89 Das Schweizer Kulturmagazin Kunst, Musik, Bücher, Filme

30

STAATSMÄNNISCH

Moritz Leuenberger: «Ich zahle lieber dem Staat Steuern als den Banken Hypothekarzinsen.»

Weekend

95 Freizeit, geniessen, rätseln En Guete, GaultMillau, Reisen, Spiele

Party

110 Art Basel Mäuse, Models & Milliarden. Die weltweit wichtigste Kunstmesse 111 Bündner Sportnacht Chur 112 Laureus Schweiz Golf-Charity-Turnier für benachteiligte Kinder, Lipperswil TG

Und …

113 Notabene von Peter Bichsel 103 Horoskop 114 Leserbriefe/Impressum

14

IN PARIS Nach ihrem

Tennis-Sieg ging Belinda Bencic shoppen: «Für Designkleider fehlt mir allerdings das Kleingeld.»

Auch auf dem iPad Die Schweizer Illustrierte digital: mehr Stars, mehr Schweiz. Jede Woche aktuell.

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Editorial 17. Juni 2013

Stefan Regez, Chefredaktor

Wawrinka ist ein Gewinner Unsichtbar Beginnen wir mit einem Kollegen-

Lob: 2012 publizierte «Das Magazin» ein schönes WawrinkaPorträt – «Die Kunst des Verlierens». Die Titelseite dazu war besonders gelungen: Ein Federer-Cover mit der Zeile «Heute geht es mal nicht um dich», gefolgt von einem Wawrinka-Bild mit den Worten: «Sondern um den unsichtbaren Zweiten.» Besser kann man das Los von Stanislas Wawrinka, 28, nicht erfassen. Der Waadtländer ist ein grosser Tennisspieler. Zurzeit der zehntbeste der Welt. 2013 gewinnt er in Estoril, steht in Madrid im Final und zwingt die Weltnummer eins, Novak Djokovic, in Melbourne in einen dramatischen Fünfsätzer – es ist das aufwühlendste Tennismatch in diesem Jahr. Und doch steht der Romand immer im Schatten von Roger Federer. Wie wenn Pirmin Zurbriggen und Didier Cuche derselben Generation angehört hätten. Spielt Federer, ist das Schweizer Fernsehen live dabei, Hunderttausende fiebern mit. Wenn Wawrinka aufschlägt, interessierts niemanden – sofern das Match überhaupt übertragen wird.

Tennisprofi unterwegs – die Belastung wird zu gross für die junge Familie.

Reif Nun ist Wawrinka reifer geworden. Er gewinnt

plötzlich Spiele, die er vor einem Jahr noch verloren hätte. Und privat ist er wieder mit Ilham und Alexia zusammen. Lange haben wir uns um einen Termin mit der wiedervereinten Familie bemüht. Vergangene Woche hat es endlich geklappt. Ein herzliches Dankeschön an unsere Kollegen von «L’illustré», Laurent Favre und Julie de Tribolet! Erlauben Sie mir zum Schluss noch eine kleine Kollegenschelte: «Die Kunst des Verlierens» ist nicht mehr der angemessene Titel für eine Wawrinka-Geschichte. Stan ist nun ein Gewinner. Auf dem Tennisplatz. Und als Familienvater. «Wir sind wieder glücklich» – ab Seite 16. Viel Spass mit der Schweizer Illustrierten!

Foto Raja Läubli

Sensibel Federer fällt alles leicht: Egal, ob er Tennis

oder mit seinen Zwillingen spielt. Wawrinka jedoch muss immer arbeiten. Auf dem Tennisplatz – und auch an seiner Beziehung. Als er im Herbst 2010 Hals über Kopf Gattin Ilham und ihr gemeinsames Töchterchen Alexia verlässt, ist das Urteil (in der Deutschschweiz) rasch gefällt: Wawrinka kriegt es einfach nicht auf die Reihe – als Tennisspieler nicht und offenbar auch nicht als Familienvater. Dabei verkennt man, wie sensibel und vielschichtig dieser Mensch in Wahrheit ist. Wawrinka wächst auf einem Bauernhof mit Behinderten auf. Später besucht er die Rudolf-SteinerSchule. Mit 24 heiratet Stan die elf Jahre ältere Ilham. Und wird bald Vater. Ehe, Baby und fast zehn Monate im Jahr als

Im Einsatz am Eidgenössischen Turnfest in Biel: Redaktor Thomas Kutschera und Fotografin Fabienne Bühler. Ab Seite 36. SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 5



Menschen

Silbernes Boot, silberne Medaille: Mike Kurt vor dem Training an der Aare in Ittigen BE. «Vielleicht ist mein WM-Kanu ja golden lackiert …»

MIKE KURT

Goldiges Silber

Foto Remo Nägeli

Da lässt einer die Muskeln spielen: Im polnischen Krakau holt Mike Kurt, 33, im Kanuslalom EM-Silber – und das glänzt für den Solothurner wie Gold: «Mein grösster Erfolg – und die Bestätigung, dass ich es bei der Olympia-Vorbereitung doch richtig gemacht habe.» Darauf beharrte Kurt schon 2012 in London, nachdem ihm ein Paddelbruch den Olympia-Traum zerstört hatte. «Jetzt konnte ich beweisen, dass die Aussage damals richtig war.» Umso mehr, als Kurt, der weiter zu 50 Prozent im Marketing berufstätig ist, in Krakau alle Olympia-Medaillengewinner hinter sich lässt. Dass er nach dem Olympiafrust überhaupt weitermacht, dazu motiviert ihn die WM vom kommenden Herbst in Prag. «Meine Lieblingsstrecke!» Und Olympia 2016? «Wir werden sehen. Jetzt geniesse ich einfach mal diesen perfekten Lauf.» IN

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Menschen

STEPHAN SIEGRIST

Konzentration in dünner Luft Ein Berner Oberländer inmitten der Walliser Viertausender: Mit 4634 Meter ist die Dufourspitze der höchste Punkt der Schweiz und Stephan Siegrist, 40, der Erste, der dort oben über eine Highline balanciert – ein Band, das er 14 Meter unter dem Gipfel zwischen zwei Felszacken gespannt hat. Dieses Abenteuer in dünner Luft verlangt Konzentration, Körper8 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

beherrschung und mentale Stärke. Zwar sichert sich der Extremalpinist aus Ringgenberg BE mit einer Schlinge, aber verliert er das Gleichgewicht, ist ein einfaches Abspringen nicht möglich. Am meisten freut sich Siegrist darüber, dass er dieses Projekt «sauber», also ohne Hilfe eines Helikopters, realisieren konnte. Am frühen Morgen ist er mit Ski von der Monte-Rosa-Hütte

aufgestiegen und am Abend wieder abgefahren, just bevor das Gewitter kam. Der Tag sei anstrengend gewesen, gibt der Vater von zwei Buben zu. «Bis wir die Highline installiert hatten, dauerte es Stunden, und ich bekam Zweifel, ob meine Kraft in den Beinen noch reicht.» Doch Siegrist ist zäh. Er begeht die höchstgelegene Highline Europas. Rekord. NATASCHA KNECHT


Das schaffte in dieser Höhe noch keiner: Profi-Alpinist Stephan Siegrist balanciert über dem Abgrund auf seiner Highline. Dufourspitze, Monte-Rosa-Gebirge, Wallis, Donnerstag, 13. Juni 2013.

Spannen zusammen: Florian & Seppli mit Alphornspielerin Lisa Stoll. LISA STOLL, FLORIAN & SEPPLI

Die drei Sterne tönen «cheibe schön» Im Teeniealter geht ihr Stern am Volksmusikhimmel auf: 2009 gewinnt Alphornsolistin Lisa Stoll, 17, aus Wilchingen SH den Nachwuchspreis im «Musikantenstadl». Ein Jahr später zieht das Brüderduo Florian, 16, und Seppli Brun, 14, aus Ballwil LU nach. «Seither haben wir Lisa regelmässig an Anlässen getroffen», sagt Florian. Vor Kurzem haben die drei Volksmusikanten ihr erstes gemeinsames Album «Vo Berg und Tal» ver-

öffentlicht. Die Idee für die CD entstand an einem Anlass der EMS-Chemie vor ein paar Monaten. Damals wurden Florian, Seppli und Lisa gefragt, ob sie nicht ein, zwei Stücke zu dritt spielen könnten. «Wir waren überrascht, wie ‹cheibe schön› es tönt», so Florian. Entstanden sind nun Stücke wie «Me müesst e grossi Röhre ha». Und wer hat von den Teenagern heute die grösste Klappe? «Wir sind leider alle eher brav.» AF

Ein Herz für heimatlose Tiere

Floppy gehts blendend. Seit ein paar Monaten lebt der Chihuahua-Mischling bei Frauchen Lolita Morena, 52. Wie ihre drei anderen Hunde hat sie ihn aus dem Tierheim geholt. Die Miss Schweiz 1982 und Moderatorin engagiert sich seit Jahren für Tiere in Not, ist im Zentralvorstand des Schweizer Tierschutzes tätig und hat für die Spendenaktion «Herzkroketten» von Purina gesammelt. Dabei kamen über 900 Kilo Hundefutter für Schweizer Tierheime zusammen. «Doch am meisten fehlt es den Institutionen an Platz», sagt Morena. Ihr Kampf für die Tiere ist hart, und sie stösst ständig an behördliche Grenzen. «Doch ein Tierleben ist genauso wichtig wie das eines Menschen», sagt sie klar. AF

Tierschützerin Lolita Morena sammelte mit Hund Floppy Futter für Tierheime. SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 9

Fotos Thomas Senf / visualimpact.ch (2), Marcel Osztrowszki, Darrin Vanselow

LOLITA MORENA


Menschen Schmuckes Zermatt: Model Laura Zurbriggen (oben im Hotel Monte Rosa) macht mit Schmuckherstellerin Barbara Kuonen-Cicillini gemeinsame Sache.

LAURA ZURBRIGGEN

Perlenprinzessin aus Zermatt Mailand, London, Paris: Normalerweise führen sie ihre Jobs in die Mode-Metropolen. Für diesen einen Auftrag aber konnte das Zermatter Model Laura Zurbriggen, 18, beinahe ihre Hausschuhe anbehalten. Das Shooting fand nämlich in ihrem Dorf statt. Sie ist das neue Gesicht des Schweizer Schmucklabels Perlaprincipessa, designt von

der Zermatterin Barbara Kuonen-Cicillini. Laura Zurbriggen präsentiert ihre Halsketten, Armbänder und Ohrringe aus Süsswasserperlen, Edelsteinen, Leder und Sterlingsilber. Und das in den schönsten Hotels. «So bequem war schon lange kein Shooting mehr.» Sie weiss, wovon sie spricht: Für Bogner hat sie sich unter anderem schon auf Ski die

St. Moritzer Bobbahn runter gewagt. «Jetzt weiss ich auch, was ich mir von meinem Schatz als Nächstes wünsche», sagt Laura Zurbriggen. Seit Anfang Jahr ist sie mit dem Snowboarder Aurel Anthamatten, 22, liiert. Ein Tipp für den jungen Herrn: Die Dame hat sich in ein Armband verliebt. YVONNE ZURBRÜGG

ANDREA CARONI & BAND

Luzi Stamm greift am Piano in die Tasten, Andrea Caroni (3. v. r.) und die Parlamentarier stimmen mit ein. 10 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

Harmonische Töne aus dem Parlament sind derzeit selten zu hören. Nicht so bei der Bundeshaus-Band. FDP-Nationalrat Andrea Caroni hat sie ins Leben gerufen, um «etwas Lagerfeuerstimmung ins Bundeshaus zu bringen». Und so sangen vergangene Woche Parlamentarier aller politischer Couleur einträchtig Klassiker wie «S Vreneli ab em Guggisberg», «Let It Be» oder «Les Champs-Elysées». Caroni: «Es tönt schon ziemlich gut, aber wir haben noch ein wenig Luft nach oben.» Die gemeinsame Musikleidenschaft könne auch helfen, im Parlament ein besseres Gehör für den politischen Kontrahenten zu entwickeln. Caronis Vision geht aber noch weiter: «Die Bundeshaus-Band am Eurovision Contest, das wär doch was!» ALEJANDRO VELERT

Fotos Marc Kronig für Perlaprincipessa (2), Remo Nägeli

«Eurovision, wir kommen!»


Rose er Franz Steinegg

Seit 1991 leitet der Jurist und ehemalige FDP-Nationalrat Franz Steinegger als VR-Präsident die Geschicke der Schweizerischen Unfallversicherungsanstalt (Suva). Er und sein Team machen das so gut, dass nun bereits zum siebten Mal in Folge die Versicherungsprämien gesenkt werden können. Um satte 50 Millionen Franken. Wir finden das – angesichts der ständig steigenden Heilungskosten in der Schweiz – eine ganz starke Leistung, lieber Herr Steinegger. Weil sie nach 22-jähriger Amtszeit Ende Jahr zurücktreten werden, gibt es von uns neben verdientem Lob noch eine Prämie zum Abschied! Und zwar in Form unserer Rose.

Mal Lehrerin, mal Rocksängerin: Nicole Kammermann mit Schülern und Band. NICOLE KAMMERMANN

Fotos Katja Lehner-Grossi, Mischa Scherrer, Hervé Le Cunff, Marcel Nöcker, Keystone

Kaktus Pascal Strupler

Das darf nicht sein. Da kommt eine Anästhesie-Schwester aus Deutschland in die Schweiz, gibt sich hier als Ärztin aus, führt so fünf Spitäler in den Kantonen Aargau, Thurgau, Zürich und Zug an der Nase herum. Und was, lieber Herr Strupler, tun Sie als Direktor des Bundesamtes für Gesundheit und Ihre Leute, als ein Zurzacher Arzt Sie auf die falsche Medizinerin hinweist? Sie stecken den Kopf in den Sand, verzichten auf eine vertiefte Überprüfung, lassen die Frau «weiterdökterle». Schludrig und brandgefährlich finden wir das. Und dass die Frau zuvor in München im Pflegeheim Münchhausen gewirkt hat, macht die Sache auch nicht besser. Deshalb: Kaktus, einen echten!

Die RockLehrerin An eine Frage hat sie sich längst gewöhnt. «Frau Lehrerin, warum haben Sie so viele Tätowierungen?» Nicole Kammermann, 41, hat eben zwei berufliche Zuhause: das Klassenzimmer und die Rockbühne. Die Lehrerin ist auch Leadsängerin der Band Redwood. Vorteil für ihre Schüler in der Grundstufe in Hergiswil NW: Der Musikunterricht kommt bestimmt nicht zu kurz. Apropos kurz – «für die Elterngespräche ziehe ich jeweils etwas Langärmliges an». Während sie auf der Bühne ihre sieben Tattoos gern zur Schau stellt,

hält sie sich in der Schule lieber zurück. «Gerade passts zwar: Wir behandeln das Thema Piraten.» Nicole Kammermann stiess erst im Januar 2009 zur Band. Ihr Start war fulminant: «Zwei Monate später durften wir schon Vorgruppe von AC/DC sein.» Für sie bis heute der musikalische Höhepunkt. Dieses Jahr feiert Redwood das 20-jährige Bestehen. Die «neue» Frontfrau wünscht sich noch mindestens weitere 20 Jahre für die Band. Und dann gibts sicher auch ein Tattoo mit den Buchstaben R-e-d-w-o-o-d. YVONNE ZURBRÜGG

GESCHWISTER PFISTER

Dolce Vita für daheim Die Geschwister Pfister machen Lust auf Reisen – in die Toskana und in vergangene Zeiten. In ihrem neusten Programm «Wie wär’s, wie wär’s?» wecken Tobias Bonn, 49, und Christoph Marti, 47, als Toni und Ursli Pfister mit ihrem Fräulein Schneider, im echten Leben mit Vornamen Andreja, 49, Erinnerungen an die ersten Ferien in Italien. Mit Hits aus den 50ern bis 70ern, Anekdoten und massgeschneiderten Kostümen. Wer bis 30. Juni keine Ferien hat, fährt zum Abschalten ins Theater am Hechtplatz in Zürich. Am besten im Fiat Cinquecento Cabrio. HÜ

Tobias Bonn, Andreja Schneider und Christoph Marti (r.) in der ehrwürdigen Garderobe des Theaters am Hechtplatz. SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 11


Menschen

Facebook & Twitter CÉDRIC WERMUTH

Frisches Blut von den Sozialdemokraten

«Eben Blut gespendet», twitterte Cédric Wermuth letzte Woche. Der SP-Nationalrat legte sich gemäss eigenen Angaben neben Parteikollege Eric Nussbaumer aufs Spendebett im Bundeshaus. Bleibt zu hoffen, dass die SP nicht gänzlich ausblutet!

Schatz aus dem Schrank Andere haben einen Kleiderschrank, Marianne Bergengren, 66, braucht dafür eine ganze Wohnung. Während 40 Jahren hat die ehemalige Zahnärztin Haute-CoutureKleidung gesammelt. Fendi, Chanel, Yves Saint Laurent, Valentino, Odicini und Akris – ihre exquisite Sammlung birgt wahre Schätze. «Sich schön zu kleiden, ist für mich Respekt gegenüber dem eigenen Körper», sagt sie. Nun räumt Bergengren ihre Wohnung: Vom 18. bis 20. Juni sind über 600 Stücke im Zürcher Couture-Atelier à ma chère von Rosmarie Amacher, 54, zu kaufen. Darunter diese Bluse, die Bergengren bei einem Dinner mit Carl Gustaf, 67, König von

HAMZAVI & MUELLER

2 Oscars für die Schweiz Sie brauchen gar nicht an ihm zu zerren – es gibt für beide einen! Talkhon Hamzavi, 34, aus Baden AG und Mauro Mueller, 28, aus Horgen ZH bekommen für ihre AbschlussKurzfilme je einen Studenten-Oscar verliehen. «Ich war total aus dem Häuschen, als ich die Nachricht bekam», so Mueller. «Wir konnten in Los Angeles während einer Woche etablierte Kameraleute und Autoren treffen», schwärmt Hamzavi. Ihr Film «Parvaneh» handelt von der Selbstfindung einer afghanischen Asylsuchenden in der Schweiz. Ein Umzug nach Hollywood eilt den Filmemachern nicht: Sie sind bereits an neuen Projekten. MV 12 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

CHRISTA RIGOZZI

Wenn eine Miss mit Sack und Pack umzieht

Schweden, trug. «Mein Mann und er sind seit Kindheit befreundet.» Schmerzen tut sie das Ausmisten nicht. «Ich hoffe, meine Schätze bereiten anderen Frauen Freude.» Zudem hat sie bereits eine neue Leidenschaft gefunden: Malen. So wird ihre Drittwohnung in Zollikon ZH vom Kleiderlager zur Galerie. AF

Ihre Abschlussfilme gewinnen zwei Oscars: Talkhon Hamzavi und Mauro Mueller.

Locker 500 Schuhe, unzählige Abendroben, Berge von Kleidern und Handtaschen: Christa Rigozzi zieht in ihr Haus in Monte Carasso TI. «Am Zügeln … OMG», schreibt sie unter die Bilder auf Facebook. Ihr Mann Giovanni erntet etwas Mitleid fürs Tragen.

VERAGUTH & BAKER

Ist das nicht? Das ist doch! Klar!

Diese Woche in Berlin: Zwei Schweizer Frauenschwärme treffen zufällig aufeinander. Noah Veraguth von der Bieler Band Pegasus stellt sein Foto mit dem Lausanner Musiker Bastian Baker auf Facebook. «Was für eine Überraschung!», schreibt er drunter.

Fotos Raja Läubli, Jonas Moor, HO (6)

MARIANNE BERGENGREN

Marianne Bergengren räumt ihren einzigartigen Haute-Couture-Schrank und verkauft Stücke, die sie an Treffen mit Carl Gustaf, König von Schweden, trug.


Ein Tag mit …

Judith Wernli: «Heiliges Konfi-Brötli»

6.30 Uhr Robin singt Unser Sohn ist ein verlässlicher Wecker. Zuerst summt und dudelt er, dann schreit er. Die Kunst ist, ihn rechtzeitig aus dem Bettchen zu holen.

SRF-3-Moderatorin Judith Wernli, 40, lebt mit Mann Lupi (eigentlich Urs Hofstetter), 42, und Sohn Robin, bald zwei, im Aargau.

7.00 Uhr Zusammen zmörgele Mein Mann und ich – wir arbeiten beide fürs Radio – arbeiten zu unterschiedlichen Zeiten. Zusammen Konfi-Brötli essen ist uns trotzdem heilig. 8.30 Uhr Rein ins Radiostudio Wenn ich samstags «Uri, Schwyz und Untergang» moderiere, macht Lupi einen Vatertag. So nennt sich mein Mann seit Pfadi-Zeiten. Eigentlich wollte ich ihm das austreiben. Aber inzwischen fänd ichs komisch, ihm Urs zu sagen. 9.30 Uhr Alles gut, Kandidat? Nach Kafi und Zeitungs-

lektüre rufe ich den Spielkandidaten an und frage, ob er ready ist fürs Spiel. Gewinnen ist bei unserem News-Quiz ganz leicht, beruhige ich jeweils. Sie treten ja meist gegen einen Musiker an, der sich gerade wochenlang im Tonstudio eingeschlossen hat.

13 Uhr Die Sendung beginnt Lupi schickt mir ein MMS von

Robin auf der Bobby-Car-Rennstrecke in unserer Siedlung. Gemeingefährlich, aber die Herren findens natürlich super.

19 Uhr Ich hole Robin ab Lupi hat ihn vor seiner Spätschicht zu seinen Eltern nach Beinwil am See gebracht. Robin liebt den riesigen Garten. Und die Willisauer Ringli vom Grossmueti.

Fotos Oscar Alessio / SRF, Toini Lindroos, / SonntagsBlick / RDB, Thomas Buchwalder, Facebook

22 Uhr Hofstetter junior schläft Hofstetter senior arbeitet noch. Und ich liege zu Hause im Bett. Nach «Uri, Schwyz und Untergang» bin ich jeweils ziemlich fix und foxi. Manchmal merke ich gar nicht, wenn Lupi heimkommt.

Wer liebt wen

Wieder ein Junge

Es ist aus!

Er ist Single

Sie bleibt die einzige Frau im Haus: «SRF Börse»-Moderatorin Patrizia Laeri, 35, hat zum zweiten Mal einen Sohn geboren. Nach Luis Magnus, 18 Monate, ist Laurin Niklas zur Welt gekommen. «Wir sind dankbar und unendlich glücklich.» Aus dem Vater macht sie nach wie vor ein Geheimnis.

Sein Amtsjahr als Mister Schweiz hat sie überstanden. Nun scheitert die Liebe zwischen Luca Ruch, 24, und Freundin Daniela Niederer, 23, an unterschiedlichen Zukunftsplänen. «Ich will in Südafrika leben, was eben nicht seiner Vision entspricht», sagt die Studentin aus Johannesburg.

Da lacht das Herz seiner Fans: HollywoodStar Gerard Butler, 43, ist wieder Single. Das Beziehungsende mit Model Madalina Ghenea, 25, kuriert er auf Mallorca aus. In der Finca seines Freunds Til Schweiger, 49. Vielleicht weiss der ein Mädel aus Deutschland «mit gutem Sinn für Humor».

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Menschen Zwanzig Jahre nach Hingis: Belinda Bencic gewinnt das JuniorinnenTurnier von Paris als zweite Schweizerin – und zeigt zu Hause in Oberuzwil SG ihre Trophäe.

«Für Designerkleider fehlt mir das Kleingeld» Die Ostschweizerin BELINDA BENCIC ist die Überfliegerin im Schweizer Frauentennis. Die 16-jährige Paris-Siegerin über Shopping, ihr Englisch und die Schocktherapie in der Provinz.

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meinen Freundinnen gern mal Kleider shoppen in Zürich, aber nicht in teure Läden. Zu meinen Lieblingsplätzen fürs Shopping gehört natürlich Florida. In Boca Raton, wo ich im Winter trainiere, gibt es gute Malls. Ich finde das Schauen dabei mindestens so spannend wie das Kaufen. Musik-CDs kauft man in Ihrem Alter ja nicht mehr. Hmm, Musik lädt man sich runter, ja. Ist Ihr Geschmack aussergewöhnlich? Eher gewöhnlich. Ich unterscheide mich da nicht gross von vielen Mädchen in meinem Alter. Rihanna, Maroon 5, Adele, solche Sachen höre ich. Ich bin da flexibel. Sie wurden in Paris nicht nur für Ihr Spiel, sondern auch für sympathische Pressekonferenzen gelobt. Besonders Ihr fliessendes Englisch fiel den Medien auf. Wem verdanken Sie das? Das kommt ganz natürlich, weil ich auf Reisen bei Turnieren ständig mit den meisten anderen Spielerinnen Englisch rede. Natürlich habe ich auch Schwei-

Am Ziel: Belinda jubelt nach dem Finalsieg gegen die Deutsche Antonia Lottner. zerinnen, Slowakinnen und Deutsche, mit denen ich mich unterhalte. Aber Englisch ist dominant. Auch wenn wir in Florida trainieren, komme ich mit Deutsch nicht weit. Daher tu ich mich nicht schwer. Ich bin es gewohnt. Vom Trubel in Paris gings am Dienstag in die Tennishalle nach Niederuzwil SG. Das war eine kleine Schocktherapie, oder? Nein, im Gegenteil. Es war wunderschön, wieder heimzukommen. Ich bin beide Welten gewohnt, beides hat seinen Platz. Egal, ob ich diese Woche in Lenzerheide spiele oder die nächste in Wimbledon: Ich muss mich überall gleich anstrengen und alles geben, sonst komme ich nirgendwohin. CHRISTIAN BÜRGE

Fotos Thomas Buchwalder, Getty Images

Belinda Bencic, Juniorinnen-Siegerin in Paris, Nummer 1 des Rankings. Realisieren Sie, was passiert ist? Schwierig zu sagen. Bis jetzt konnte ich kaum durchatmen. So viele Medien wollen etwas von mir. Ich konnte gar nicht alle Gratulations-SMS beantworten. Kamen schon Freundinnen vorbei, um den Paris-Siegesteller, Ihre bisher wichtigste Trophäe, zu bestaunen? Nein. Mir fehlt bislang schlicht die Zeit dazu, mich mit anderen zu treffen. Wir waren aber immerhin bei meinen Grosseltern, die Paris natürlich fieberhaft mitverfolgt haben. Sie sagten in Paris, Sie würden sich zum Sieg einen Shopping-Tag gönnen. Was haben Sie sich geleistet? Schmuck. Ich habe mir bei Swarovski Ringe und Ohrringe gekauft. Auf schönen Schmuck stehe ich schon ein wenig. Und die schicken Designerkleider in den Schaufenstern von Paris? Na ja, dafür fehlt mir dann doch das nötige Kleingeld. Ich gehe zwar auch mit


Athina Onassis mit ihrem Schimmelwallach Crosshill am CSI in Cannes.

LEONARDO DICAPRIO

Lustwandeln in Paris

Kaum hat Leonardo DiCaprio, 38, das deutsche Victoria’s-Secret-Model Toni Garrn, 20, in Cannes erobert, führt er sie bereits in die Stadt der Liebe. In Paris flaniert der Schauspieler mit seiner Prinzessin durch die Parks auf Schloss Versailles. Schön, wenn einem ein Hollywood-Star den Hof macht!

ATHINA ONASSIS DE MIRANDA

Zurück im Sattel zum Glück PRINZESSIN MADELEINE

Liebesferien auf der Insel

sich Die Milliardenerbin zeigt keit. lich ent Öff r de in nur selten

Nichts mit trauter Zweisamkeit beim Flittern: Kurz nach ihrer Hochzeit wurden Prinzessin Madeleine, 31, und Chris O’Neill, 38, auf den Seychellen von Fotografen aufgespürt. Mit dabei auch König Carl Gustaf, 67 – auf einer Münze: Diese gab Papa seiner «Madde» zum Abschied, damit sie ihn stets dabei hat.

TYLERS & CO.

«Paps, wer war dein Stylist?»

Treiben es bunt: Liv Tyler, Stella McCartney, Steven Tyler und Cameron Diaz (v. l.).

Ob sich Liv Tyler, 35, zusammen mit Cameron Diaz, 40, und Julianne Moore, 52 (rechts im Hintergrund), wegen des Outfits von Papa Steven, 65, kugelt vor Lachen? Der Aerosmith-Rocker selbst nimmts gelassen und freut sich bestimmt, dass er mit seinem kunterbunten Gewand jenen Künstlern einen Gefallen tut, die den Anlass an Staffeleien zeichnen. Und für Designerin Stella McCartney war die Hauptsache, dass ob all der Prominenz ihre Frühlingskollektion 2014 nicht unterging. Die wurde nämlich an diesem fröhlichen Anlass in New York vorgestellt.

MALIA OBAMA

Lädele in New York

Während der Papa die Amerikanerinnen und Amerikaner das Sparen lehren will, bringt Präsidententochter Malia Obama, 14, die Dollars unter die Leute: beim Shopping mit einer Freundin in SoHo. Fehlkäufe sind nicht zu befürchten – als erklärte Mode-Ikone hat Mami Michelle, 49, die besten Stylingtipps. SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 15

Fotos Patrice Masante / Panoramic / EQ Images (2), Dukas (2), Facebook

Mit ihrem Milliardenerbe könnte sie sich jeden Wunsch erfüllen. Doch alles, was Athina Onassis, 28, braucht für ihr Glück, sind ihr Ehemann Doda Miranda, 40, und die Pferde. So gut als möglich abgeschirmt von der Öffentlichkeit. Nur für Springturniere begibt sie sich freiwillig ins Rampenlicht. Nach ihrem schweren Sturz letzten Herbst startete sie bereits im Januar wieder an einem Turnier. Am CSI in Cannes hat sie nun gezeigt: Sie ist definitiv zurück auf dem Rücken zum Glück.


«Wir sind wieder glücklich» Vor knapp drei Jahren verliess Tennis-Star STAN WAWRINKA seine Familie zugunsten seiner Karriere. Die Zeit hat die drei wieder zusammengeführt. Über einen Mann, der nicht kompliziert ist, aber schwer zu fassen.

FAMILIE IM HÖHENFLUG

Stan Wawrinka mit Frau Ilham und Töchterchen Alexia: Ein vernarrter Papa war er immer – jetzt geniesst er auch wieder die Zeit zu dritt. 16 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE


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TEXT LAURENT FAVRE, «L’ILLUSTRÉ» FOTOS JULIE DE TRIBOLET

A

uf einem der Plätze des Country Club Bellevue, nicht weit vom Flughafen Genf, nimmt ein kleines Mädchen eine improvisierte Tennis-Lektion. Sie ist drei Jahre und vier Monate alt, hat eine beidhändige Rückhand, die bereits beachtlich ist, und sie lässt keinen Zweifel daran, dass sie diesen gelben Filzball auf die andere Seite des Netzes schlagen wird. Ihr Vater, in Jeans, weissem Hemd und schwarzen Mokassins, kommt näher. «Alexia, die Knie beugen.» Der Ratschlag prallt an ihr ab: «Nein, ich weiss schon wie. Mami hats mir gezeigt.» Amüsiert und gerührt zugleich, setzt sich der Papi wieder aufs Bänklein. Er heisst Stan Wawrinka, und er ist die Nummer 10 der Tenniswelt. An seiner Seite lächelt Ilham, 39. Die Spezialistin und Mutter. Die Eltern schauen ihrem Kind zu, wie es alle Eltern der Welt tun: hingerissen und verwundert über den Knirps, der da Schritt für Schritt die Welt entdeckt. In Alexia findet man beide wieder. Sie hat den Kopf und Willen der Mutter und die Hyperaktivität des Vaters. «Sie muss ständig etwas tun», bestätigt Stan. «Ich bin so wie sie, ich bin unfähig, einfach nichts zu tun.» Hier nun sitzt Stan Wawrinka, 28, neben diesem Tennisplatz und zusammen mit seiner Familie. Er soll über seine Karriere reden und über sein Leben. Und darüber, warum sie, die so viel zu reden gegeben haben, wieder vereint sind. Warum er, der im Herbst 2010 seine Frau und seine damals erst halbjährige Tochter verliess, jetzt wieder hier sitzt. Muss man glücklich sein, um besser Tennis zu spielen? Spielt man besser, wenn man ein besseres Leben führt? Stan weiss, worauf das hinausläuft. «Das Leben ist immer schön», sagt er und lächelt. Den ersten Service spielt er direkt zurück in die Füsse. Unspielbar. Das Match, bei dem es darum geht, ihn zum 18 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

GROSSE LIEBE

Stan Wawrinka übt mit seiner Alexia die Rückhand. «Die zwei verbindet etwas Magisches», sagte Ilham schon früher.

Reden zu bringen, hat schlecht begonnen. Wawrinka ist ein junger Mann, der einen verwirren könnte. Ein scheuer Typ, der gern debattiert, aber auf der Hut ist vor grossen Worten und kleinen Phrasen. Kein komplizierter Mann, aber ein komplexer. Ein weicher Kerl, der auf dem Platz hart schlägt, und ein starker Typ, der sanft übers Leben spricht. Das Tennis gibt mit seinen Resultaten, Punkten und der Weltrangliste Antworten auf existenzielle Fragen. Der diesjährige Sieger von Estoril, Finalist von Buenos Aires und Madrid, Viertelfinalist in Roland Garros, der Mann mit

Wir mussten das Geflüster der Leute aushalten. Kommentare von Menschen, die uns nicht kannten ILHAM VUILLOUD


LIEBLING

Alexia jubiliert: endlich Zeit mit ihren Eltern! Die meiste Zeit muss sie auf Papi Stan verzichten.

der heldenhaften Fünfsatzniederlage von Melbourne gegen die Weltnummer eins Novak Djokovic spielt derzeit das Tennis seines Lebens. Er gehört zu den Top Ten, «einer etwas magischen Zahl». Gut Tennis zu spielen, sei, wie ein Puzzle zusammensetzen zu wollen, sagt der Doppel-Olympiasieger von Peking. «Man kennt die Teile, die fehlen, aber es braucht Zeit, bis man sie am richtigen Platz hat.» Er hat alles Schritt für Schritt gemacht, Etappe für Etappe. Wawrinka weiss, was er ist: einer der besten Tennisspieler der Welt. Aber wie misst man diesen Fortschritt auf dem Lebensweg?

Das wiedergefundene Glück, diese neue Reife. Stan und seine Frau Ilham hüten sich vor allzu klar formulierten Ansichten und Formulierungen, unter denen sie schon leiden mussten. Zusammen, als Paar, und individuell, jeder auf seiner Seite, als das Leben sie zwischen Herbst 2010 und Winter 2011 über ein Jahr trennte. «Wir haben erlebt, was alle Paare durchmachen, zumindest alle, die ich kenne», sagt Ilham über die schmerzhafte Zeit. In der Presse sei die Geschichte genüsslich ausgebreitet worden. «Man hat damals viel Falsches  geschrieben», sagt sie.

Stan Wawrinka in Zahlen Geboren 28. März 1985 in Lausanne Grösse / Gewicht 183 cm / 79 kg Karriere Profi seit 2002, 4 Turniersiege: Umag (Kro) 2006, Casablanca (Mar) 2010, Chennai (Ind) 2011, Estoril (Por) 2013, acht weitere ATP-Finals; beste Klassierung in der Weltrangliste: Nr. 9 (Juni 2008), aktuell Nr. 10; Olympiasieger im Doppel 2008 in Peking mit Roger Federer; Preisgeld: 7,04 Mio. Dollar.


Jetzt wolle sie reden, um einiges richtigzustellen. Damals hätten sie das alles privat regeln wollen. «Aber wir mussten das Geflüster der Leute auf der Strasse aushalten, die Kommentare der Menschen, die uns nicht kannten.» Stan lehnt es ab, in der damaligen Krise den Grund für ihr heutiges Glück zu sehen. «Ja, wir sind reifer geworden», sagt er. «Aber wenn wir damals zusammengeblieben wären, hätte uns vielleicht ein anderes Ereignis aus der Bahn geworfen. Es ist das Leben, das uns vorwärtsbringt mit jedem Tag, den wir hinter uns lassen.» Stan, der Nachdenkliche. Weit weg und nur noch verschwommen ist das Bild des krankhaft ehrgeizigen Egozentrikers, wie er geschimpft wurde, der seine Karriere über das Wohl der Familie stellt. Der in Lausanne geborene Sohn einer Schweizerin und eines Deutschen mit tschechisch-polnischen Wurzeln, der u

Ja, wir sind reifer geworden. Es ist das Leben, das uns vorwärtsbringt Stan WaWrinka

Rudolf-Steiner-Schüler, dessen Eltern auf ihrem nach anthroposophischen Grundsätzen geführten Bauernhof in Saint-Barthélémy VD Behinderten eine Arbeit geben, ist gefestigter denn je. «Ich bin 28 und nicht mehr der Gleiche wie mit 23. Das, was ich sehe und mich interessiert, ist, dass wir ein Gleichgewicht gefunden haben und dass wir glücklich sind.» Auf dem Platz ruft Alexia derweil nach ihrem Papa. «In einem Turnier sieht sie nur, wie ich mich aufwärme,

denn danach ist es unmöglich, sie auf der Tribüne ruhig zu halten. Sie will die ganze Zeit ‹mit Papa arbeiten gehen›, wie sie sagt.» Am Turnier in Roland Garros trifft die Kleine auch auf die ungefähr gleich alten Federer-Zwillinge. Aber die Kinder sehen sich zu selten, als dass sie sich wiedererkennen würden. «Roger ist der Einzige, der es schafft, die ganze Saison mit der Familie zu reisen», sagt Wawrinka. Der Tennisprofi stellt sachlich fest: «Das Leben auf der Tour ist nicht wirklich gemacht für die Partnerinnen und Kinder. Ich reise neun bis zehn Monate pro Jahr und habe nur im November und Dezember ein paar Wochen, wo ich mich vom Tennis freimachen kann.» Ilham und Alexia reisen an die Turniere in Gstaad, Basel, Roland Garros und mal nach New York. «Aber Alexia braucht ihre Fixpunkte», sagt Ilham. «Nach einigen


Innig Fast zehn Monate pro Jahr ist Stan Wawrinka unterwegs – die Familie ist nur selten mit auf der Tour. «Wir bringen alle drei ein grosses Opfer.»

Tagen im Hotel langweilt sie sich, weint in der Nacht, will nach Hause. Darum bleiben wir daheim. Denn Alexia hat Priorität.» Für den jungen Vater ist die Situation paradox. «Ich bin begeistert, wenn ich sie sehe, aber ich habe es lieber, wenn ich weiss, dass es ihr zu Hause gut geht. Ist meine Familie auf Reisen dabei, ist es ein Leben im Hotelzimmer und fast immer mit langem Warten verbunden.» Stan weiss, dass alle drei verzichten müssen. «Ich bringe schon seit jungen Jahren viele Opfer. Zumindest aber weiss ich, wofür.» Ilham hat sich damit arrangiert, die Tochter die meiste Zeit des Jahres alleine aufziehen zu müssen. «Zu Beginn war es sehr schwierig», sagt sie. «Jetzt gehts. Ich liebe es, mit Alexia zu sein, und ich weiss, dass Stan in einigen Jahren seinen Lebensrhythmus ändern wird. Dann hat er Zeit für uns.» 


Starke Schulter Bei Freund Goek kann sich Dominique anlehnen. Er nimmt den Trubel gelassen. TEXT AURELIA FORRER FOTOS THOMAS BUCHWALDER

S

eit zehn Minuten ist Dominique Rinderknecht, 23, zu Hause. Beim Asiaten hat sie sich Essen geholt. Freund Goek Gürsoy, 32, wieselt durch die Wohnung. Um 14 Uhr an diesem Dienstag wird ihre ganze Familie erwartet, denn Dominique ist zum ersten Mal daheim, seit sie am 8. Juni zur Miss Schweiz 2013 gekrönt wurde. Eine Miss, die nicht mehr bei den Eltern wohnt, ist neu. Dominique hat sich langsam von zu Hause abgenabelt – mit Goek. Vor drei Jahren verliebt sie sich in den Werbeartikel-Händler. «Ab da bin ich einfach immer bei ihm geblieben.» – «Zuerst hast du ein paar Schuhe bei mir gelassen, dann zwei Jeans. Und irgendwann fand ich: Okay, jetzt können wir gleich zusammenziehen», sagt Goek. Seit eineinhalb Jahren lebt das Paar nun mit Dominiques Freundin Carole in einer WG in Zürich Altstetten. In der Vierzimmerwohnung gibts keine Regeln und keine Haushaltskasse. Jeder putzt, wenns nötig ist – zweimal im Monat kommt die Putzfrau –, und jeder kauft ein, was es gerade braucht. «Wenn wir dem anderen was wegessen, gibts keinen Stress», sagt Goek. «Mittlerweile kauft Domi sowieso nur noch komisches Zeug.» Für die Wahlen hat Dominique ihre Ernährung umgestellt und 

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Das Reich einer Schönheitskönigin: Zum ersten Mal kommt DOMINIQUE RINDERKNECHT als Miss Schweiz nach Hause. Hier lebt sie mit Freund Goek, doch zu Besuch kommt die ganze Familie.

«Alles Her z


Kurzes Auftanken Drei Tage nach der Wahl zur Miss Schweiz ist Dominique Rinderknecht erstmals wieder zu Hause in Zürich Altstetten. Die Zapfsäule dient als Bar.

r zensmenschen»

schweizer illustrierte 23


«Domi» mit Muffin und Patchworkfamilie V. l.: Schwester Noemi, Grosi Leni Rinderknecht, Freund Goek Gürsoy, Mutter Helen Rinderknecht, deren Lebenspartner Roman Güttinger, Claudia und Vater Christian Fierz mit Tochter June sowie Grandmueti Beatrix Fierz.

auf Milchprodukte verzichtet. Die obligate Schokolade im Kühlschrank ist jedoch geblieben. Es klingelt an der Tür. «Ich habe viele Glückwünsche bekommen», sagt Christian Fierz, 52, und umarmt seine älteste Tochter. Er muss nun eine neue Arbeitskraft suchen. Seit Dominique 16 Jahre war, erledigte sie die Buchhaltung des Architekturbüros, das er mit seiner Gattin Claudia führt. Den Geschäftssinn und die Liebe zum Segeln hat sie von ihm. «Auf Domi ist immer Verlass. Sie ist verantwortungsvoll und sehr diskret.» Wieder klingelts. Es muss Halbschwester June, 10, sein, denn auf dem Bildschirm der Gegensprechanlage ist niemand zu sehen. June hatte für ihre grosse Schwester vor der Wahl eifrig Flyer gebastelt und sie an der Schule 

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verteilt. Papa Fierz und Dominique sind ins gleiche Schulhaus gegangen. «Ich habe sogar Domis Mathebuch gekriegt!», sagt June. Dominique Rinderknecht ist in Oberrieden ZH aufgewachsen. Ihre Eltern – sie waren nie verheiratet, weshalb sie den Namen der Mutter trägt – haben nach der Trennung das Sorgerecht klar geregelt. «Ich wollte meine Töchter nicht nur

Ich habe so für Dominique geschrien, dass ich danach heiser war GROSI LENI RINDERKNECHT

sehen, sondern mit ihnen leben», sagt der Vater. Jeden Donnerstag schaute zudem «Grandmueti» Beatrix Fierz, 82, auf Dominique und deren Schwester Noemi, 20. Die ehemalige Lehrerin förderte ihre Enkelinnen, las ihnen Büechli vor, spielte mit ihnen auf dem Klavier. Plötzlich springt ein Hund in die Küche. «Muffin!», ruft Dominique und hebt ihren Liebling auf. Auch er ist erstmals wieder zu Hause. In den vergangenen Tagen schaute Dominiques Grosi Leni Rinderknecht, 80, zu ihm und unterstütze so ihre Enkelin. Auch in der Wahlnacht war das «Partyfüdli» – so beschreibt Dominique ihr Grosi – dabei. «Ich habe so laut für meine Enkelin geschrien, dass ich danach heiser war!» Von Grosi Leni und Mutter Helen hat Dominique nicht nur die guten Gene geerbt, sondern auch das Flair


Der grosse Liebestest Wie gut kennen sich Dominique und ihr Goek? Getrennt voneinander beantworten Sie 15 Fragen!

Gute Gene Drei Generationen Rinderknecht-Frauen: Miss Schweiz 2013 mit Grosi Leni und Mutter Helen (r.). Bild unten: Treuste und teuerste Investition Havaneser Muffin ist seit vier Jahren an Dominiques Seite. für Mode. Beim Grosi veranstaltete sie als Kind oft Modeschauen mit langen Kleidern und Hüten, mit Model-Mami Helen ging Dominique schon früh an Fotoshootings mit. «Das war nie ein Problem. Sie war und ist eine pflegeleichte Tochter», sagt Helen Rinderknecht, die nur ein paar Strassen weiter wohnt. So pflegeleicht und brav, dass die Eltern sogar froh waren, als Dominique mit dreizehn etwas anstellte. Mit einem Schulfreund trank sie eine Flasche Prosecco. Natürlich gabs Hausarrest. Und natürlich absolvierte Dominique diesen ohne Widerstand. «An ihr nervt nichts», sagt ihre Mutter. Einzig ihr Perfektionismus könnte weniger extrem sein. «Eigentlich lernt man aus Fehlern. Doch Dominique verzeiht sich nie etwas.» Wieder klingelts. Muffin bellt. Schwester Noemi betritt die Wohnung. 

Er über sie

Sie über ihn

Ihr Lieblingsplatz?  Badezimmer Korrekt: Sofa

Sein Lieblingsplatz? ♥ Sofa

Ihr Lieblingsschauspieler?  Keine Ahnung Korrekt: Leonardo DiCaprio

Seine Lieblingsschauspielerin?  Eine türkische Schauspielerin? Korrekt: Habe zu viele

Ihre Traumreise? ♥ Thailand oder allgemein Asien

Seine Traumreise?  Thailand Korrekt: Weltreise

Ihr Kauf bei einem Lottogewinn?  Sie würde gern ein Haus bauen Korrekt: Eine Vespa

Sein Kauf bei einem Lottogewinn?  Vermutlich ein Auto Korrekt: Weltreise

Ihre Kritik an Ihnen?  Dass ich mich zu ungesund ernähre Korrekt: Nichts

Seine Kritik an Ihnen?  Mein Zeitmanagement Korrekt: Nichts

Ihre Lieblingsfarbe?  Pastellfarben Korrekt: Keine, aber ich mag Orange nicht

Seine Lieblingsfarbe? ♥ Keine oder Grün

Ihr ständiger Begleiter? ♥ Ihr Handy

Sein ständiger Begleiter? ♥ Sein Handy

Ihr Parfum?  Bööh … riecht aber gut Korrekt: Coco Chanel oder Paco Rabanne

Sein Parfum? ♥ Eines von Jil Sander

Ihr «Jahrestag»? ♥ 23. Mai

Sein «Jahrestag»? ♥ 23. Mai

Ihr Traumberuf als Kind? ♥ Miss Schweiz oder was mit Modeln

Sein Traumberuf als Kind?  Popstar? Korrekt: Müllmann

Ihr liebstes Schlaf-Outfit?  Nachtkleid Korrekt: Hotpants und Tanktop

Sein liebstes Schlaf-Outfit?  Shorts und T-Shirt Korrekt: So wenig wie möglich

Ihr Traumjob? ♥ Das weiss sie selber nicht

Sein Traumjob?  Er würde gern Koch lernen Korrekt: Ich tue, was mir Spass macht

Ihr grösster Budget-Posten? ♥ Ihr Hund Muffin

Sein grösster Budget-Posten? ♥ Essen

Ihre Zeit im Badezimmer?  Viel zu lange! Korrekt: 30 Minuten

Seine Zeit im Badezimmer? ♥ Mit seinem Dampfbad wohl 30 Minuten

Ihre liebste Hausarbeit? ♥ Keine

Seine liebste Hausarbeit? ♥ Kochen SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 25


Muffin bellt erneut. «Typisch! Sonst bellt er nie», sagt Dominique. Muffin sei pflegeleicht und nur eine «kleine Nervensäge», wenn er vor ihrem Bett steht und glotzt. Anstatt selbst auf seinen Schlafplatz am linken Bettende zu springen – «er verliert nämlich keine Haare» –, schaut er lieber vom Boden hinauf und wartet, bis Dominique oder Goek ihn hochhebt. «Jetzt haben wir eine kleine Treppe gekauft.» Muffin selbst nervt, wenn er sich auf dem Bett ausstreckt und ihm die Füsse zu nahe kommen. Dann beginnt er zu knurren, «und das ganze Bett vibriert, bis wir aufwachen». Der Patchwork-Familienbesuch bei Dominique ist mit Noemi nun komplett. Konkurrenzdenken gibts zwischen den Schwestern nicht. «Ich wäre als Miss viel zu tollpatschig», sagt Noemi. «Wir ergänzen uns perfekt. Dominique spart, ich gebe aus. Sie zieht mich ins Ruhigere, ich sie ins Wildere.» Zu Dominiques Erfolg hat auch 

Kuschliges Monster «Zäcke» hat Grosi Leni genäht und ist Dominiques liebster Gegenstand.

sie beigetragen. Die Coiffeuse schneidet Dominiques Kurzhaarfrisur nach. «Das ist so schade, mir gefallen lange Haare besser», sagt Papa Christian. Dominiques Mutter lacht: «Dabei hast du mich mit kurzen Haaren kennengelernt!» Goek mischt sich in die Diskussion ein: «Domi, am liebsten nie mehr lang, denn diese Frisur macht dich zu einem Charakter.»

Gegen vier Uhr wird die Wohnung wieder leer. Auch Hund Muffin zottelt mit Grosi Leni ab. «Meine Familie, das sind alles Herzensmenschen», sagt Dominique. Bis zum nächsten Treffen wird es dauern. Auch Freund Goek fliegt erst einmal in die Ferien – ohne Dominique. Sie geht arbeiten, als Miss Schweiz 2013. 



Der Fitness-König Schwingerkönig KILIAN WENGER krampft für sein Fitnesscenter und versucht sich als Koch. Im Sägemehl wartet er drei Monate vor dem Eidgenössischen in Lauerstellung.

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TEXT CHRISTIAN BÜRGE FOTOS KURT REICHENBACH

E

s gibt Anlässe, die absorbieren mit ihrer Strahlkraft die ganze Energie. Das trifft ganz besonders auf das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest zu, dieses mythische Kräftemessen zwischen Sport und Folklore. Alles, was bis dahin in Sägemehlringen zwischen Schwägalp und Jura-Südfuss geschieht, ist Säbelrasseln. Noch knapp drei Mo-

nate ist Burgdorf entfernt, ein Monster von Schwingfest, das Hunderttausende Menschen sehen werden. Kilian Wenger ist der König, der sich dort behaupten will. Das grosse Ziel lockt und droht, aber ihn beschäftigen derzeit noch andere Dinge. Schweisstreibende Arbeit. Er steht in dieser grossen Halle in Wilderswil BE, einem Dörfchen südlich von Interlaken. Feste Schuhe, fleckige Arbeitshose, links und rechts stehen Berge von Baumaterialien. Hier baut


er auch Fit Hier wird Kilian Weng arbeiten. ln ske Mu nen sei künftig an

Im Element Der gelernte Zimmermann Kilian Wenger baut in Wilderswil BE an seinem eigenen Fitnesscenter mit.

der Metzger und Zimmermann an seiner Zukunft mit. Hier entsteht ein Fitnesscenter, das zu einem Drittel ihm gehört und im September die Türen öffnen soll. «Aus Mangel an guten Trainingsmöglichkeiten ist diese Idee entstanden», sagt Wenger, der das Projekt zusammen mit seinem Konditionstrainer Roland Fuchs und dem Grafiker Urs Nufer finanziert. Auf 1400 Quadratmetern werden hier Profis und Breitensportler künftig schwitzen und stöhnen. Doch

Plan Zusammen mit Zimmermann Marcel Stauffer schaut Wenger in die Zukunft.

bis dahin ist es noch ein Stück Arbeit. Zwei bis drei Tage pro Woche packt der Diemtigtaler mit an. Wände schleifen, spachteln, fugen, Platten montieren. Der prominenteste Handwerker der Schweiz ist auch ohne Kurz und inneren Haken im Element. Schon bald nach der Rekrutenschule bricht er aus dem Sportleralltag aus, fährt für eine Transportfirma als Chauffeur mit 40-Tönnern durchs Berner Oberland: «Wenn du mal solche Lastwagen gefahren bist, willst du nicht mehr tauschen.» In ein paar Monaten soll nun aber dieses Projekt für seine Zukunft stehen, wo sich Bewegungswillige schon ab 450 Franken pro Jahr austoben können. «Ich werde sicher nicht als FitnessInstruktor arbeiten», sagt der 23-Jährige, «aber dafür mal an der Bar einen Kaffee rauslassen und bestimmt hier trainieren.» Für ihn, der die SchwingerWG in Thun verlassen und in Aeschi BE kürzlich eine eigene Wohnung bezogen hat, ist im Anlauf auf das Eidgenössische vieles neu. «Alleine zu wohnen, fühlte sich zuerst komisch an. Manchmal war ich etwas einsam. Jetzt schätze ich es.» Kilian kocht öfter selbst, wenngleich er sich keine Sterne dafür geben würde. «Teigwaren, Fleisch, Salat, ganz einfache Dinge. Wenn ich gut essen will, gehe ich immer noch zum Mueti.

Sie macht Saucen, die ich einfach nicht kopieren kann.» Dreimal pro Woche ist er dort, lässt sich die Wäsche waschen, etwas verwöhnen. Die Besuche im Frühling sind auch ein wenig Seelenmassage. Denn sein sportliches Resultatblatt ist – zumindest bis zum Oberländischen vom vergangenen Wochenende – durchzogen. «Ich bin gesund, körperlich topfit. Für mich stimmt es», sagt er mit einem Augenzwinkern. Er mag noch keine Prognosen über sich und die Gegnerschaft abgeben. Schon gar nicht in Bezug aufs Eidgenössische. «Man hat es vorletztes Jahr beim Unspunnen gesehen. Da hat alles von uns Bernern geredet. Nach drei Gängen war es anders, waren Ostschweizer und Innerschweizer vorne.» Wenger kann gut damit leben, dass er derzeit nicht als heissester Kandidat auf den grossen Titel gehandelt wird. Und dass die Leute vom Sempach Matthias und Laimbacher Philipp reden, die derzeit noch ein wenig böser sind als die Konkurrenz. Bis Ende August dauert es noch eine Weile. Wenger hat noch Zeit, etwas fürs Selbstvertrauen zu tun. Er will bereit sein, wenns zählt. Bis dahin quittiert er die Sternchen, Punkte und Formbarometer mit seiner bärenhaften Gleichgültigkeit. Zuerst muss er sowieso noch etwas hämmern.  SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 29


Das grosse Interview

«Wir sind nicht im Würgegriff» Das Parlament sollte bei der Lex USA dem Bundesrat folgen, sagt MORITZ LEUENBERGER. Der alt Bundesrat über Verhandlungsdruck, Spionage, Wohlstand und Anstand. BÜRO LEUENBERGER; ZÜRICH / FREITAG, 14. 6. 2012 / 11.00–12.20 UHR

TEXT STEFAN REGEZ & ALEJANDRO VELERT FOTOS HERVÉ LE CUNFF

P

robleme mit dem Jetlag hat Moritz Leuenberger, 66, offensichtlich keine. Obwohl der alt Bundesrat gerade am Vortag aus Kolumbien zurückgekehrt ist, wirkt er ausgeruht und frisch. Wunderschön sei Kolumbien, wo er einen Bekannten besucht habe. Die Sicherheitsprobleme allerdings sind gross: «Der Staat beherrscht das Land nicht vollständig, marodierende Banden und Erpresser treiben ihr Unwesen.» Man schätze wieder, was in der Schweiz eine Selbstverständlichkeit sei: «Wir leben in einem Rechtsstaat, hier werden Täter verfolgt und bestraft.»

Herr Leuenberger, in der Schweiz beschäftigt der Banken-Deal mit den USA das Parlament und die Öffentlichkeit. Wie beurteilen Sie die Lex USA? Sie hat eine Vorgeschichte. Viele haben 30 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

jahrelang, ohne jeglichen politischen Realitätssinn Augen und Ohren verschlossen. Namentlich die Banker. Nicht alle, aber einige. Sie haben ausländische Normen nicht beachtet, obwohl die Finanzaufsicht darauf hingewiesen hatte. Zum anständigen Verhalten eines Bankers gehört nicht nur, schweizerische Gesetze einzuhalten, sondern auch ausländische. Jetzt bringt der Bundesrat eine Vorlage, damit wenigstens nicht unschuldig Betroffene dafür bezahlen müssen. Hätten Sie vor zehn Jahren geahnt, dass uns diese Problematik so einholen wird? Ja, aber ich will nicht die Rolle des altklugen Mannes spielen, der alles schon immer gewusst hat. Auch Leute aus dem Bankwesen sahen die Entwicklung und die Probleme voraus. Doch die grosse Mehrheit in Banken und Politik blieb stur. Wer zu früh kommt, wird eben oft genauso bestraft wie derjenige, der zu spät kommt.

Und nun muss das Parlament über ein Gesetz beraten, dessen Details es kaum kennt. Über eine Blackbox sozusagen. Das glaube ich nicht so ganz. Immerhin hat der Ständerat das Gesetz beraten, verändert und ihm dann zugestimmt. Ich konnte dem Parlament kaum ein Gesetz unterbreiten, das nicht noch verändert worden wäre. Das ist der normale Gang der Dinge. Je intensiver sich jemand mit der Materie befasst, desto geschärfter wird seine Verantwortung. Das führt auch dazu, dass ein Politiker mal seine Meinung ändert. Sie auch? Ich erinnere mich an das SwissairGrounding: Ich war dagegen, dass der Bund der Swissair finanziell hilft. Weil es ein privates Unternehmen war und der so überhebliche Swissair-Verwaltungsrat alles «verchachlet» hatte. Erst beim Grounding realisierte ich, was es effektiv für all die Menschen, Mitarbeiter oder Zulieferer bedeutet, wenn wir die 


REFLEKTIERT Moritz Leuenberger in seinem Büro mitten in Zürich: «Wer zu früh kommt, wird oft genauso bestraft wie der, der zu spät kommt.»

Ich habe mich an ein viel transparenteres Leben gewöhnt, als ich es früher kannte MORITZ LEUENBERGER


Gesellschaft nicht retten. So änderte Mechanismen – und stelle fest, dass diese Schaffenslust. Man macht sie, um Schlimgleich ablaufen wie seit Jahrzehnten. meres zu vermeiden. Eigentlich würden ich meine Meinung. Sind das die Parallelen zum Banken-Deal? Aber dass erneut gesetzliche Grundlagen wir ja am liebsten auf Gesetze verzichten SP-Parteichef Christian Levrat hat deut- geschaffen werden müssen, um die Banken und in einer liberalen Gesellschaft sein, lich gemacht, dass die SP nicht noch zu retten, ärgert einen Sozialdemokraten in der alle nach moralischen Grundsätzen einmal der Steigbügelhalter für fehlbare ja schon. in Freiheit und Liebe leben können. Aber Man macht ja keine Gesetze aus freudiger weil dem nicht so ist, brauchts Gesetze. Banken sein wolle. Parteipolitische StellungBei der Lex USA zeigt sich der nahmen gehören zur Politik. Bundesrat geeint, es dringen Danach kommt aber auch die keine Interna nach aussen. differenzierte BetrachtungsJa, er macht einen erfreulich weise derjenigen, die in der geschlossenen Eindruck. So Verantwortung stehen. sollte unser Kollegialsystem Eine Aufforderung an SP-Parlaimmer funktionieren. mentarier, die Partei-Ideologie Die Lex USA erinnert uns beiseitezulegen? ans Luftverkehrsabkommen Nie! Ich erteile nicht ungefragt mit Deutschland. Damals wurRatschläge. Aufforderungen de Ihre Vorlage vom Parlament abgelehnt. Die Neuverhandà la Elisabeth Kopp, die allen lungen brachten eine für die Parlamentariern einen Brief geschrieben hat, finde ich eher Schweiz schlechtere Lösung. FENSTERPLATZ peinlich. So sehe ich meine Droht beim Banken-Deal ein Von seinem Büro beim Zürcher Central blickt alt Bundesrat Moritz Leuenberger über die Altstadt zur Albiskette. Rolle nicht. Ich erkläre nur die ähnliches Szenario? 


Aufforderungen à la Elisabeth Kopp, die allen Parlamentariern einen Brief geschrieben hat, finde ich eher peinlich MorItZ lEUEnBErGEr (Schmunzelt.) Wie gesagt, wer zu früh kommt, wird eben auch bestraft. Jenen Vertrag handelte ich ja selber aus und will ihn daher nicht selber mit der heutigen Situation vergleichen. Ich zitiere deshalb nur, was die NZZ Ende 2012 schrieb: «Es sei damals eine unendliche schweizerische Überheblichkeit gewesen, zu meinen, man könne dem Nachbarn alles aufdiktieren. Es sei eine Fehleinschätzung der schweizerischen Position gewesen, die zum damaligen Nein geführt habe. Und man habe dem Sozialdemokraten den Erfolg nicht gönnen wollen.» Es wäre auch heute eine Fehleinschätzung, wenn das Parlament den Erkenntnissen des Bundesrates nicht folgen würde. Viele sagen, die Schweiz solle hart bleiben und sich dem Druck nicht beugen. Das stimmt, wenn es in der Sache richtig ist. Aber hier verhandeln wir mit demokratischen Staaten, die finanzielle Mittel für ihre Infrastrukturen und ihre sozialen und wirtschaftlichen Grundlagen brauchen. Dass sich diese für ihre Steuern wehren, ist doch nachvollziehbar. Kein anderes Land kann da parasitär das Geld abziehen. Auch die USA betreiben Steueroasen! Für einen fairen Steuerwettbewerb hat sich der Bundesrat auch immer eingesetzt. Aber in der Lex USA geht es darum, dass Schweizer Banken ausländisches Recht nicht respektiert haben. Muss sich ein Kleinstaat dem Diktat von Grossmächten wie den USA oder der EU immer beugen? Nein, wir sind ein autonomes Land. Ich habe mit der EU mehrere Vertragsverhandlungen geführt, das Verkehrsabkommen mit der LSVA beispielsweise, wo wir unsere Position gegen grosse Widerstände durchsetzen konnten. Diese Selbstbemitleidung, dieses

Gejammer, wir würden in den Würgegriff einer Schlange genommen, ist doch lächerlich. Die USA schienen lange Zeit unsere Freunde zu sein. Jetzt setzen ausgerechnet sie die Schweiz unter Druck. Die Schweiz und die USA sind in ihrer liberalen Grundhaltung und auch im staatspolitischen Aufbau ähnlich. Es kann keine Rede von Feindschaft sein. Diese Suppe haben uns Schweizer eingebrockt. Immerhin haben die Banken und das Bankgeheimnis die Schweiz reich gemacht. Versiegt nun diese «Ölquelle»? Quellen, die auf parasitärem Verhalten und Masslosigkeit basieren, fallen nun weg. Aber die Schweizer Banken verfügen über viele Vorteile: Sie haben ein stabiles politisches System und gute Infrastrukturen im Rücken, sie bieten vorzügliche Dienstleistungen und sind sehr flexibel. Qualifizierte Banken und Banker sorgen weiterhin für wirtschaftlichen Erfolg und werden im internationalen Wettbewerb bestens bestehen. Aber das Horten von Schwarzgeld war über Jahrzehnte ein erfolgreiches Geschäftsmodell. Schauen Sie, wir hatten die Geldwäscherei lange unterschätzt und toleriert. Ich leitete damals die PUK, die das monierte. Danach wurde radikal aufgeräumt. Heute stehen wir sauber da. Geschadet hat es uns überhaupt nicht. Wohlstand und Anstand schliessen sich also nicht aus? Nein, im Gegenteil, Wohlstand und Anstand bedingen sich! Korrektes Verhalten ist nachhaltig und zahlt sich für unsere Wirtschaft langfristig aus. Andere Steueroasen bleiben bestehen. Diese Zeiten gehen vorbei. Die werden systematisch trockengelegt, dafür sorgt u die Weltgemeinschaft.


u Glauben Sie ernsthaft, dass die Reichen dieser Welt keine Schlupflöcher finden? Das ist wenigstens das Bestreben aller Staaten. Das wird man auch mehr oder weniger erreichen. Doch Steueroptimierungen macht auch jeder anständige Bürger. Man kann ja die Steuern legal reduzieren, mit der dritten Säule oder mit Hypothekarzinsen beispielsweise. Tun Sie das auch? Nein, ich nicht. Ich zahle lieber dem Staat Steuern als der Bank Hypothekarzinsen. Ich bin konservativ, ich habe nicht gern Schulden. Wie geht es nun weiter? Zuerst der Banken-Deal mit den USA? Dann der Druck aus Deutschland und Frankreich? Und am Schluss der automatische Informationsaustausch – das definitive Ende des Bankgeheimnisses? Auf jeden Fall gibt es nun einen Expertenbericht, der den automatischen Informationsaustausch empfiehlt. Wir sind Teil der Weltgemeinschaft und kommen um eine einvernehmliche Lösung nicht herum. Es geht gar nicht anders. Als ob die Weltgemeinschaft eine Wertegemeinschaft wäre! Die Amerikaner bedienen sich illegaler Methoden. Und spionieren uns aus! Die Amerikaner pochen darauf, ihr Vorgehen entspreche ihrem Recht. Ich

Dass sich Menschen auf Facebook und Twitter exhibitionistisch der ganzen Welt ausliefern, ist vielen egal MoRITZ LEUEnBERGER

kann das Sammeln von Daten mit dem Zweck, terroristische Anschläge zu vermeiden, nachvollziehen. Immerhin wurden schon Anschläge verhindert. Aber die riesigen Datenmengen auf Vorrat können ja polizeilich kaum ausgewertet werden. Sie sind nutzlos und widersprechen unseren Vorstellungen von Datenschutz. Wichtig ist vor allem, was mit den Daten geschieht. Ich will nicht, dass ich bei der nächsten Einreise in die USA ein Problem kriege, weil ich am Telefon mal «Bombe» gesagt habe, nämlich, ich sei an einem Bomben-Fest gewesen.

Moritz Leuenberger Geburtstag 21. 9. 1946 Karriere Jurist, Anwalt, 1974–1983 SPGemeinderat Zürich, 1979–1995 Nationalrat, 1991–95 Regierungsrat Kanton ZH, 1995–2010 Bundesrat (Vorsteher Uvek), jetziger Beruf: selbstständig Familie Verheiratet mit Architektin Gret Loewensberg, zwei erwachsene Söhne

Die Vorstellung, dass der US-Geheimdienst unsere Mails und FacebookEinträge liest und unsere Telefonate abhört, ist doch ungeheuerlich. Man empört sich, dass die Nachrichtendienste diese Plattformen durchforsten. Aber dass sich Menschen auf Facebook und Twitter exhibitionistisch der ganzen Welt ausliefern, ist vielen egal. Was heisst das für Sie persönlich? Ich bin nicht auf Facebook und habe mich trotzdem an ein viel transparenteres Leben gewöhnt, als ich es früher kannte. Wir leben in einer transparenten Welt, und ich rechnete auch als Bundesrat immer damit, dass grundsätzlich alles öffentlich werden kann. Und wie stellen Sie selber sicher, dass Privates privat bleibt? Ich habe vom Bundesrat auf meinen Rücktritt einen wunderschönen Füllfederhalter erhalten. Und wenn ich will, dass etwas privat bleibt, dann schreibe ich von Hand mit dem Füllfederhalter und schicke es per Post. 



Jetzt wird getur n Die Schweiz bewegt sich! Am EIDGENÖSSISCHEN TURNFEST in Biel messen sich bis nächsten Sonntag 60 000 Sportlerinnen und Sportler in 130 Disziplinen. TEXT THOMAS KUTSCHERA FOTOS FABIENNE BÜHLER

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r nt!

Kleine Profis 69 Turnerinnen, die jüngsten sind 5, die ältesten 14 Jahre alt: Die Geräteturnriege Flaachtal aus dem Zürcher Weinland geht in den Disziplinen Boden, Schulstufenbarren und Weitsprung an den Start. Auf der Zugfahrt nach Biel gabs Rambazamba, sagt Hauptleiterin Therese Lenherr. «Manchmal habe ich das Gefühl, einen Sack Flöhe zu hüten.» Doch vor und während des Wettkampfs sind die Mädchen ruhig und diszipliniert. Kleine Profis eben!

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Graziles Duo Viele Dutzend Mal haben Nadine Ackermann (l.) und Gianna Bless, beide 14, aus Vilters SG ihre gemeinsame KeulenKür in der Disziplin Gymnastik G3 eingeübt. Die Musik für ihren Zwei-MinutenAuftritt wählten sie selbst: «Diamonds» von Rihanna und «I Cry» von Flo Rida. Zweimal zwei Stunden trainieren sie in der Woche, sind oft an Wettkämpfen. Ihr Ziel? Gianna: «Schweizer Meisterinnen werden!»

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Manne – schmerzfrei! Acht Matches à 16 Minuten spielen sie mit ihren Kollegen vom 3.-Liga-FaustballTeam der Männerriege Schwarzenbach SG: René Dudli, 39, Roger Eberhard, 40, Patrick Forster, 42, und Erich Frei, 65 (v. l.) – vier von 9000 Faustballern im Land. Tun danach nicht Arme und Hände weh? Frei schüttelt den Kopf. «Wir sind ja keine Anfänger mehr.» Am Abend gehts «i d Möscht». Ohne Ehefrauen. «Das ist unser Fest!»

Die sprungwunder Sie starten für die Geräteturnriege des TV Lenzburg AG im Einzelturnen K5 – und zeigen ihre Kunststücke auf der Sprungmatte vor der Wettkampfstätte Strandboden: Anna Rohr, 14, Ramona Bienz, 15, Fabienne Vis, 13, Doreen Haueter, 14, und Amira Ishteiwy, 13 (v. l.). Beobachtet werden die fünf von GeräteturnGschpänli des DTV Lenzburg.

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Helden in Gelb Sie starten in der Diszi­ plin Leichtathletik Sechskampf­Turner: Adrian Dreier, 21, Simon Braunschweiler, 32, Dominik Frisch­ knecht, 25, und Ephraim Alder, 23, (v. l.) vom TV Eglisau ZH. Fürs zweite Turnfest­ Wochenende kommt die Truppe nochmals nach Biel: auf dem Velo, 144 Kilometer müssen sie fahren. Mit dabei: ein Schilter samt Anhänger, darauf ein selbst gebastelter Grill. «Dann gibts Party!»

Bärner Muskelpakete Stramm stehen sie da! Geräteturner Yanick Ast, 23, Alexander Weiss, 19, David Haddenbruch, 20, Lukas Mäder, 18, und Lukas Kummer, 20 (v. l.). Yanick, der Landschafts­ gärtner, wurde 2007 Turnfestsieger in der Kategorie 5, Medizin­ student David ist Schweizer Meister am Reck – hier zeigt er einen Sturzhang. 360 Kilo bringt das Trio auf die Waage, vieles davon Muskeln. Unten: Wett­ kampfhosen. Oben? Lukas: «Tenue Ausgang.»


Männer mit Pfuus Hoch mit dem Stein! Nationalturner Andreas Wyss, 26, Manuel von Dach, 14, und Matthias Moser, 32, (v. l,) vom TV Worben BE zeigen, wie einfach Steinstossen sein kann. Alle drei holen die Maximalnote 10: Sie stossen den Stein – das Gewicht ist markiert – 28-mal vom Boden in die Höhe. Einhändig. Beim Training schafft Wyss auch schon mal 35-mal. «Dann bin ich platt.»

Tradition Das Eidgenössische Turnfest (ETF) geht alle sechs Jahre über die Bühne, das erste fand 1832 statt. Die elftägige Veranstaltung in Biel dauert bis kommenden Sonntag. Motto: Gymnastique Fantastique. Mega-Event Das ETF ist der grösste Breitensportanlass der Schweiz: 60 000 Turnerinnen und Turner aus 2300 Vereinen stehen in 130 Disziplinen im Einsatz. Erwartet werden 100 000 Besucherinnen und Besucher. Logistik 20 000 Aktive sind in Ipsach nahe Biel untergebracht. Dort wurde mit 3000 Zelten der grösste temporäre Campingplatz der Schweiz errichtet. 96 Prozent der Athleten reisen mit Bahn und Bus an. Jung und Alt Mit 300 000 Aktiven ist der Schweizerische Turnverband die grösste Sportorganisation, vor dem Fussballverband. Bei Kindern und Jugendlichen liegt Turnen Wieder intakt Nach dem heftigen Sturm vom Donnerstagknapp hinter Fussball, weit vor der Pfadi. abend stehen sie wieder, die 3000 Zelte in Ipsach BE. Fest-Infos www.etf-ffg2013.ch SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 41

Foto Stefan Dubach / Photopress

Turnen und festen: Mega-Anlass in Biel


PUBLIREPORTAGE

Strahlend schön und seidenglatt

Attraktive Beine und ein strahlendes Lächeln: Dominique Rinderknecht und Snezana Stojadinovic sind MISS VENUS und ORAL-B BEST FRIEND! Ihre Wahl ist ein Glücksfall – für alle.

Sie ist die schönste Frau der Schweiz. Von Kopf bis Fuss. Bevor Dominique Rinderknecht, 23, am Wahlabend zur Miss Schweiz gekürt wurde, hatte sie bereits einen anderen Titel errungen: Miss Venus 2013. Neben dem Krönchen wurden heuer zwei neue Titel vergeben: Miss Venus für die attraktivsten Beine und Oral-B Best Friend für die kollegialste und sympathischste Kandidatin. Miss Venus Dominique Rinderknecht war von Sandra Cettier, Marketingchefin von Procter & Gamble Schweiz, als Finalistin mit den tollsten Beinen gewählt worden. «Ich habe mich riesig über die Auszeichnung gefreut. Schliesslich sind gepflegte Beine 42 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

Oral-B Best Friend Die strahlende Gewinnerin Snezana Stojadinovic mit Christa Rigozzi, Miss Schweiz 2006.

die sexy Visitenkarte einer jeden Frau», sagt Dominique – und zeigt lachend, wovon sie spricht: makellose Beine. Mit viel Sport in Form gebracht, mit Venus perfekt gepflegt. Dass die frisch gewählte Miss Venus wenig später auch zur Miss Schweiz gekürt wurde, war ein Glücksgriff, wie Sandra Cettier sagt. «Dominique ist eine moderne, dynamische junge Frau. Sie hat mich nicht nur mit ihren wunderschönen Beinen, sondern auch mit ihrer sympathischen, intelligenten Art von Anfang an überzeugt. Sie ist genau die Richtige für den Miss-VenusTitel, unabhängig von ihrer späteren Wahl zur Miss Schweiz.»

Oral-B Best Friend Gut lachen hatte am Wahlabend neben Dominique auch Snezana Stojadinovic, 21. Sie wurde mit dem Titel Oral-B Best Friend ausgezeichnet. Ein ganz besonderer Preis: Für diesen Titel zählen nicht nur das schönste Lächeln und perfekte Zähne. Hier mussten die Finalistinnen mit Sympathie punkten. Jede Kandidatin durfte abstimmen, welche von ihnen ein echter «Best Friend» ist. Die Wahl fiel mit grosser Mehrheit auf Snezana. «Ein riesiges Kompliment. Es hat mir gezeigt, dass man Konkurrentin und trotzdem Freundin sein kann», sagt sie – und zeigt ihr strahlendstes Lächeln. Die Baslerin wird in ihrem Amtsjahr als schöne Zahnfee im Land unterwegs sein. Und sie weiss, wovon sie spricht: Ausgerechnet die von den Finalistinnen gewählte Oral-B Best Friend ist ausgebildete Dental-Assistentin!

Fotos Thomas Buchwalder (2), David Biedert (3), Marc Aebi

Miss Venus Perfekte Beine, perfektes Aussehen: Dominique Rinderknecht vor dem Casting, das sie kurz darauf gewinnt.


Freundinnen Snezana (l.) und Dominique gönnen sich gegenseitig den Titel.

Miss Venus & Oral-B Best Friend

«Vor meinem Bürojob habe ich die dreijährige Lehre abgeschlossen und ein weiteres Jahr als Dental-Assistentin gearbeitet. Ich weiss, wie wichtig richtige Zahnpflege ist. Super, dass ich das den Leuten in meinem Amtsjahr näherbringen kann», sagt Snezana.

Neben der Krone wurden dieses Jahr zwei neue Titel vergeben: Miss Venus für die attraktivsten Beine und den natürlichsten Look und Oral-B Best Friend für die kollegialste Finalistin. Dominique Rinderknecht wurde von Sandra Cettier, Marketingchefin von Procter & Gamble Schweiz, in einem Casting gekürt. Snezana Stojadinovic wählten die Finalistinnen selber. «Die beiden Missen sind nicht nur attraktiv und haben eine tolle Ausstrahlung. Sie repräsentieren auch unsere Marken perfekt.», sagt Sandra Cettier.

Fleiss und Preis Auf Dominique Rinderknecht und Snezana Stojadinovic warten jetzt spannende Aufgaben als Markenbotschafterinnen. Sie werden Venus und Oral-B ein Jahr lang in der Öffentlichkeit repräsentieren. Ein lohnendes Engagement: Die Jobs sind nicht nur attraktiv, sondern auch lukrativ. Procter & Gamble Schweiz garantiert den beiden Missen Werbeverträge in fünfDie Qual der Wahl Sandra Cettier (r.) von stelliger Höhe. Da haben die neuen Procter & Gamble Schweiz mit Wahl-Organisatorin Karina Berger beim Casting für Miss Venus. Missen gleicht doppelt gut lachen. 43


ZÜRICH IST WEIT WEG

Grosses Bild: Zwischen den Theaterproben geniessen Mona Petri und Tochter Anouk die Wiesen auf dem Ballenberg. Links: Im Landschaftstheater «Vehsturz» muss sich Mona als Elsi zwischen zwei Männern entscheiden.

Ausflug in eine andere Welt! MONA PETRI spielt erstmals auf einer Freilichtbühne. Zwischen den Proben auf dem Ballenberg entdeckt die Schauspielerin mit ihrer Tochter das Landleben. TEXT YVONNE ZURBRÜGG FOTOS KURT REICHENBACH

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er «Bären» in Brienzwiler BE hat einen neuen Gast am Stammtisch. Und die junge Frau – ihr Brienzerdeutsch ist noch etwas holprig – will auch noch eine Weile bleiben: Mona Petri, 36, Enkelin der grossen Anne-Marie Blanc, spielt die Hauptrolle im diesjährigen Landschaftstheater auf der Bühne des grossen Freilichtmuseums. Seit drei Wochen hat sie in Hofstetten BE eine Wohnung. Das Dorf am Westausgang des Ballenbergs ist für Mona Petri und ihre Tochter Anouk, 9, das Sommerheim. Vorerst nur am Wochenende, bis die Sommerferien beginnen. «Es ist ja nicht weit weg. Aber ich habe das Gefühl, das sei eine total andere Welt. Ich kenne ja das Landleben kaum», sagt die Schauspielerin, die mit ihrer Tochter in Zürich lebt. Mona Petri liebt Neuland – und davon gibt es für sie am Brienzersee genug: «Ich habe noch nie Freilicht gespielt. Und auch noch nie mit Laiendarstel- 

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Sommer auf dem Lande


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FASZINIERT VOM ROLLENSPIEL In der

Garderobe flechtet sich Mona Petri einen Zopf. Und steigt in den alten Zwirn. Tochter Anouk schaut ihr neugierig bei der Verwandlung zu.

lern.» Das Stück heisst «Vehsturz», angelehnt an ein Werk des einheimischen Dichters Albert Streich (1897– 1960). Eine Liebesgeschichte in Zeiten der Not, in den 30er-Jahren in und um Brienz: Wirtschaftskrise, Arbeitslosigkeit, kein Regen, Hunger. Mona Petri ist hingerissen: «So schön in allem: Im Sinn, in all den Weglassungen, in der Form und im Klang. Für mich ist das Weltliteratur.» Ihr Vater, der Komponist Daniel Fueter, hat die Sagen und Gedichte für «Vehsturz» vertont. Sie wird sie mit dem Chor singen. Und dazu auf einem zur Harfe umgebauten Webstuhl spielen. Und noch etwas ist neu: «Für

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die Figur ist es natürlich wichtig, dass ich den richtigen Dialekt imitiere», sagt Mona Petri, «das Elsi darf nicht Züritüütsch sprechen wie ein Stadtguetsli.» Paul, einer der fünfzig Laiendarsteller, habe ihren Text auf Kassetten aufgenommen. «Kassettleni sagt man hier», korrigiert sie sich sofort. «Glick und Ugfel wächsle mmeischt, von der Waglen bis i ds Grab, wiee der Häärzschlag uuf und ab, und s chunnd halt druf a, wwiee ts treischt.» Anouk will regelmässig ein paar Sätze Brienzerdeutsch hören, bevor sie sich auf den Schulweg macht. «Weil das so lustig klingt.» Eigentlich hätte

Der richtige Dialekt ist wichtig: Das Elsi darf nicht Züritüütsch sprechen wie ein Stadtguetsli MONA PETRI


FÜR EINMAL AUF DER FREILICHTBÜHNE

Oben: Mona Petri mit Vater Daniel Fueter. Er hat die Sagen und Gedichte des Stücks vertont. Unten: «Vehsturz» spielt vor diesem Ballenberg-Bauernhaus. Fünfzig Leute aus der Region machen als Laiendarsteller mit.

sie gern auch mitgespielt: «Aber dafür müsste ich eben manchmal die Schule schwänzen. Und das darf ich nicht, weil ich dieses Jahr schon gedreht habe.» Die Neunjährige spielt in einem «Tatort», der im August ausgestrahlt wird. Demnächst ist sie auch im Kino zu sehen. Anouks Vater ist in Berlin zu Hause. Mit ihm fährt sie in die Türkei, wenn das Mami dann ganz oft Auftritte hat am Ballenberg. «Anouk war zwei Wochen alt, als ich sie erstmals aufs Set mitnahm», erzählt Mona Petri. Kein Wunder, hat ihre Tochter Feuer gefangen fürs Schauspiel. Und Anouk hat das Spielen in den Genen:

Ihre Mutter gewann 2003 den Schweizer Filmpreis, Vater Jannek Petri, 37, und Oma Elke Petri sind auf deutschen Bühnen gefragte Schauspieler, Urgrossmutter Anne-Marie Blanc war die Grande Dame des Schweizer Theaters. Den Ballenberg haben Mona und Anouk inzwischen erkundschaftet. «Am spannendsten ist die Drogerie. Und das Haus, in dem man in die Weizenkörner greifen kann», erzählt Anouk. Schweine, Gänse, Kühe und das viele Grün: «Wir sind aufgeblüht im Berner Oberland», sagt Mona Petri, «Anouk sagte immer mal wieder: ‹Komm, wir ziehen aufs Land.› Das ist schon paradiesisch für

Kinder.» Ihre Tochter hat da auch noch einen kleinen viereckigen Grund mit Bildschirm gefunden, der den Sommer auf dem Land noch toller macht. Der steht in der Stube der Sommerwohnung in Hofstetten. «Der Fernseher ist natürlich ein Riiiiesenplus. Zu Hause haben wir keinen», erzählt Mona Petri. Ihr hat es mehr angetan, wie freundlich die Laiendarsteller sie aufgenommen haben: «Ein paarmal nach der Probe im ‹Bären› sitzen, schon ging das.» Am 10. Juli gilt es erstmals Ernst: Premiere! «Das mutig lustvolle Drauflos ist irrsinnig», schwärmt sie von den Proben mit den Kolleginnen und Kollegen. Derzeit feilt Regisseurin Renate Adam bis zu fünfmal die Woche mit ihnen am Auftritt. Petri bewundert die Energie der Laiendarsteller: «Tagsüber haben sie auf der Arbeit alle Hände voll zu tun, dann geben sie hier noch mal drei Stunden alles.» Seit April wird vor Ort geprobt. Ein harter Anfang für alle. Es lag noch Schnee, regnete in Strömen, war bitterkalt. «Das Weichei aus der Stadt wollte ich partout nicht sein», sagt Mona Petri, «ich hab mir gesagt, bevor kein anderer mault, maule ich auch nicht.» Im Nachhinein sagt sie: «Es war wie im Überlebenscamp!» Jetzt blüht alles auf dem Ballenberg. Und die Schweinchen sonnen sich grunzend im Schlamm. Währenddessen küsst Mona Petri vor dem Bauernhaus Escholzmatt einen jungen Mann. Sie spielt Elsi, eine eigensinnige junge Frau. Die in einer Zeit, in der alle gierig werden, die guten Werte hochhalten will. Auch die Liebe. So ist sie zerrissen: Folgt sie dem Wunsch ihrer Eltern und heiratet den reichen Concierge? Oder folgt sie ihrem Herzen zu diesem jungen Sennenbuben Hänsel? Für wen Elsi sich entscheidet, verrät Mona Petri natürlich nicht. Geld- oder Liebesheirat? «Man könnte jetzt ganz abgeklärt sagen: Es hat beides sein Dafür und Dawider.  ---------«Vehsturz», Landschaftstheater Ballenberg, 10. Juli bis 24. August, jeweils Mittwoch bis Samstag. Tickets: www.landschaftstheater-ballenberg.ch

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Davoser mit Hollywood-Aura Regisseur Marc Forster auf der Terrasse des Hotels Hyatt in Z端rich.

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Wie Davoser Ameisen zu Zombies wurden TEXT YVONNE ZURBRÜGG FOTO ADRIAN BRETSCHER

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rüher bedeutete die Schweiz für ihn Liebe und Heimat. 2010 gab Hollywood-Regisseur Marc Forster, 43, aber bekannt, dass die Beziehung zu Freundin Dana Kohler, 34, zu Ende ist. Gemeinsam war der Davoser mit der Bernerin zwischen Hollywood und der Schweiz gependelt. Aber die Beziehung zerbrach, die gemeinsame Tochter Lia Enéa war noch nicht einmal jährig. Dana zog definitiv zurück in die Schweiz. Forster hält die erfolgreiche Karriere in Kalifornien. «Durch unsere Tochter werden wir immer verbunden bleiben», sagt er damals. Seine Besuche in der Schweiz, zumindest die, die öffentlich wahrgenommen werden, sind selten geworden. Auf Promo-Tour für seinen neuen Film, macht er halt in der Heimat. Lederjacke, schwere Boots: Marc Forster erscheint in coolen Klamotten. Am 27. Juni läuft «World War Z» in den Schweizer Kinos an – sein lange erwartetes Endzeit-Epos mit Superstar Brad Pitt. Mit ihm landete der zurückhaltende Schweizer erstmals in den Klatschspalten. Weil er den Schluss noch einmal drehen liess, hiess es in den Schlagzeilen plötzlich, Forster und Pitt würden nicht mehr mit-

einander sprechen. «Ich habe Brad angerufen und ihn gefragt: ‹Hast du das gelesen?›», erinnert er sich im Hotel Hyatt in Zürich. Brad habe ihn am Hörer beruhigt mit den Worten: «Über mich wird täglich irgendwas geschrieben.» «World War Z» basiert auf dem gleichnamigen Roman von Max Brooks. «Brad Pitt hat mir das Buch geschickt. Ich habe es gelesen und fands einen interessanten Stoff für einen grossen Film», sagt Forster. Er habe sich jede Szene genau vorstellen können. Vor allem, wie die Zombies die Städte einnehmen. Eine Kindheitserinnerung hat ihm dabei geholfen: «Hinter unserem Haus in Davos hatte es einen Ameisenhaufen. Ich war immer fasziniert, wie die Tierchen darauf rumrannten.» So lässt er die Untoten klettern, turmhoch übereinander. Ein Spezialeffekt, der einiges vom 170-Millionen-Dollar-Budget (!) auffrass. Das Resultat nennt Forster selbst nicht Zombie-Schocker: «Für mich ist es ein Epidemie-Endzeitstimmungs-Film» und widerspiegle damit doch aktuelle Ängste: «Wir realisieren, dass wir nicht im selben Mass weiterwachsen können. Die natürlichen Ressourcen gehen aus. Aber ich habe keine Albträume deswegen. Ich habe sogar einen sehr tiefen Schlaf.» «Monster’s Ball», «Finding Neverland», «Stranger Than Fiction», «The

Am Set «Ich habe den Entstehungsprozess mit Brad genossen», sagt Marc Forster. Brad Pitt ist Hauptdarsteller und Produzent des Films. Unten: Aus dem Film Pitt als UN-Agent Gerry Lane. Zuerst will er seine Familie vor den Zombies schützen. Kite Runner» und der 007-Kassenschlager «Quantum of Solace»: Marc Forster landet in Hollywood einen Erfolg nach dem anderen. «Bis jetzt hatte ich zwei Flops», sagt er. «Stay» und sein letzter Film «Machine Gun Preacher». «Wenn ‹World War Z› nicht funktioniert, habe ich ein Problem. Man darf in diesem Preissegment keinen Film machen, der nicht funktioniert.»  SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 49

Fotos Paramount Pictures (2); «Plumby» Designer Sessel von ArtSi GmbH/ artesi.ch; Location Hotel Park Hyatt, ZH

Hollywood-Regisseur MARC FORSTER zu Besuch in seiner Heimat. In Zürich erzählt er von seinem neuen Film mit Brad Pitt. Warum er wegen ihm in die Schlagzeilen kam und weshalb «World War Z» nicht floppen darf.


Baschi Superstar!

Auf der B端hne ein wilder Rocker, dahinter ein Lausbub. Nach der Trennung von seiner ersten grossen Liebe Katy geniesst BASCHI seinen Erfolg, seine Fans, sein Leben. Aber zwischendurch gibt er sich nachdenklicher als auch schon.

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«chum, bring en hei»

Baschi tritt am Radio Argovia Fäscht vor 40 000 Leuten auf. Das Publikum ist jung – und vorwiegend weiblich.

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ANKUNFT

Am Nachmittag musizierte Baschi noch für behinderte Kinder an einem Wohltätigkeitsanlass. Hier rockt er für seine Fans.

TEXT SANDRA CASALINI FOTOS ADRIAN BRETSCHER

E

s ist die eine Frage, die er nicht hören will. «Haben Sie noch Liebeskummer?» «O nein», sagt Baschi, 26. «Können wir über etwas anderes reden?» Gut drei Monate ist es her, dass sich der Sänger und Katy Winter, 30, trennten. Seither hat er immer wieder das Gleiche erzählt. Dass sie sich nach neun Jahren auseinandergelebt haben. Dass er erstmals allein wohnt und noch nicht bereit ist für

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eine neue Beziehung. Und natürlich, dass diese Erfahrung sein aktuelles Album «Endstation. Glück.» geprägt hat. Er muss schliesslich CDs verkaufen. Über Liebeskummer mag Baschi also nicht reden. Er hat auch gerade keine Zeit. Während auf der Bühne des Argovia-Fests im aargauischen Birrfeld Müslüm die Massen unterhält, hat Sebastian Bürgin hinter der Bühne nämlich ein Problem: Er hat kein Haarwachs dabei. Nach intensivem Suchen treibt er eine Dose auf und verschwindet damit in seiner Garderobe. Das

GUT GEBRÜLLT, LÖWE

Für den Auftritt schmeisst sich Baschi in ein weites Shirt: «Ich brauche Raum.» Die Tattoos hat seine Mutter entworfen.


HAUTNAH Baschi ist ein Star zum Anfassen. Das zeigt

sein Bad in der Menge.

ROCK ’N’ ROLL Natürlich könnte er auch die Toilette benutzen.

Aber tun das böse Buben?

Ergebnis der Styling-Session nannte die deutsche «Zeit» mal «James Dean im Taschenformat». Das kann durchaus als Kompliment aufgefasst werden – abgesehen davon, dass es neben ihm kaum je ein Schweizer Mundart-Sänger in die «Zeit» schaffte. Und mit Baschis nachfolgender Charakterisierung traf die Wochenzeitung ins Schwarze: «Wild, aber umgänglich. Grossmäulig und trotzdem nahbar.» In Deutschland blieb der Erfolg aus. Oder wie es Baschi ausdrückt: «Ich bin auf die Fresse gefallen.» Dafür hat der ehemalige Kandidat der Castingshow «MusicStar» in der Schweiz längst Superstar-Status erreicht. Auch wenn dieser in einem so kleinen Land das Konto nicht zum Überlaufen bringt. Baschi kokettiert gern damit, dass er pleite sei. «Sind Sie das wirklich?» – «Nein. Ja. Es klingt gut, oder?» Viel Geld hat er gerade in RebelInc. gesteckt, sein Tonstudio, das er zusammen mit dem Gitarristen Philippe Merk aufgebaut hat. Als zweites Standbein möchte er dort künftig auch für andere Künstler produzieren. Um halb neun rockt Baschi die Bühne. Er gibt alles – inklusive Shirt-vomLeib-Reissen und Stagedive. Kopfvoran lässt er sich in sein Publikum voller blutjunger, kreischender Mädchen fallen. Backstage schaut sich sein Mentor,

Hank Merk von der Plattenfirma Universal, den Auftritt auf einem Bildschirm an und grinst. «Er ist unglaublich. Hör dir mal seine Texte an. Und das mit 26.» «Alles hät ä Afang und Ändi. Du bisch beides für mi. I wott bi dir si, um bi mir d si.» Besser kanns nicht mal Patent-Ochsner-Poet Büne Huber, der nach ihm auftritt. «Chalti Brise – Erklär mir Liebi» hat Baschi zusammen mit Kutti MC geschrieben. Der Rapper kommt für den Song zu Baschi auf die Bühne. Sie stehen auf den Boxen vor der Menge. Der kleine Berner mit Hut und Brille und der tätowierte Basler Mädchenschwarm. Grosses Kino. «Baschi ist locker und humorvoll», sagt Kutti MC alias Jürg Halter später. «Er hat viel Talent, aber er könnte textlich und musikalisch noch mehr wagen.» Nach seinem Auftritt wagt ers zuerst mal, direkt neben der Toilette an die Wand zu pinkeln. Als Rockstar darf er das. Genauso wie er öffentlich zugeben darf, dass er sich auf einer Party bekifft die Brust tätowieren liess. Die Tattoos auf seinen Oberarmen – je ein Löwe, der einen Drachen beziehungsweise eine vermummte Frau beschützt – hat seine Mutter gezeichnet. Gerade hat er sich zwei neue stechen lassen. Über dem linken Fuss steht «Endstation.», über dem rechten «Glück.». Ein Zeichen,  SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 53


AUSGEPUMPT

Baschi nach dem Auftritt in seiner Garderobe. Hier gönnt er sich etwas Ruhe – ohne Fans und AutogrammWünsche.

wie prägend sein siebtes Album für ihn ist. Tatsächlich kommt «Endstation. Glück.» anders daher als alles, was Baschi zuvor gemacht hat. Nachdenklich, melancholisch, ohne Klamauk und Fussballplatz-Gebolze. Das Album markiert nicht nur einen Einschnitt ins Leben, das Ende der ersten grossen Liebe. Sondern auch einen Weg vom CastingshowLiebling zum eigenständigen Musiker. Gerade mal siebzehn war Baschi, als er vor laufender Kamera zum Star wurde und sich dabei in seine Mitstreiterin Katy verliebte. Es folgte eine beispiellose Karriere mit Hochs – drei Nummereins-Alben, viermal Platin – und Tiefs wie der Krebs-Tod seines Vaters, als Baschi zwanzig ist. Da hat man mit 26 das Recht auf etwas Melancholie. Aber zu viel muss auch nicht sein. In seiner Garderobe wechselt Baschi das zerrissene T-Shirt, spritzt sich einen Hauch «Orchid» von Tom Ford an, trinkt ein Bier. Dann gehts zum Inter


view mit dem Festival-Veranstalter Radio Argovia und zum Treffen mit Fans. «O mein Gott!», haucht ein junges Mädchen Baschi an. Er lächelt, posiert für Fotos, gibt Autogramme. Wohl zum etwa hundertsten Mal an diesem Tag. Freundlich, souverän, gut gelaunt. Nur wenn er sich zwischendurch in seine Garderobe zurückzieht und gedankenverloren die Bierflasche zwischen seinen Händen dreht, hat man das Gefühl, er frage sich selbst, wie aus dem wagemutigen Siebzehnjährigen von damals Baschi Superstar geworden ist. Von der Seite der Bühne aus schaut sich Baschi den Auftritt von Patent Ochsner an. Die Mädchen in der ersten Reihe winken aufgeregt, als sie ihn entdecken. «Sie könnten nach jedem Konzert zehn Mädchen mit nach Hause nehmen …» Er lacht und schüttelt den Kopf. Also doch noch Liebeskummer? Es ist die eine Frage, die an diesem Tag unbeantwortet bleibt. 

musiker unter sich

Ganz oben: Mit Patent-OchsnerFrontmann Büne Huber, der nach ihm auftritt. Für Baschi ein Vorbild, obwohl er genauso erfolgreich ist. Oben: Mit dem Berner Rapper und Poeten Kutti MC schrieb Baschi den Song «Chalti Brise – Erklär mir Liebi». Kutti MC: «Ich mache nur, was mir gefällt. Der Song berührte mich von Anfang an.»


Stolzer Chef FeldschlösschenCEO Thomas Amstutz zeigt das Bio-Bier-Fläschchen mit dem grünen Herzen von Coop Naturaplan.

«Ein Symbol für unsere Nachhaltigkeit» FELDSCHLÖSSCHEN hat zum 20-Jahr-Jubiläum von Coop Naturaplan ein BIO-BIER entwickelt. Noch ist es ein Nischenprodukt. Aber es zeigt, wie das Unternehmen innovative Ideen umsetzt.

N

ein, mit dem Bio-Bier verdient Feldschlösschen noch nicht das meiste Geld. Noch ist es ein kleines Baby, das gerade mal einen kleinen Bruchteil des Gesamtumsatzes der grössten Schweizer Brauerei ausmacht. Trotzdem hält Feldschlösschen-CEO Thomas Amstutz das Bio-

20 Jahre n Coop Naturapla

Bier-Fläschchen mit dem grünen Herzen am Flaschenhals stolz in die Kamera. «Das BioBier ist nicht nur eine weitere Spezialität in unserem breiten Angebot von Bier-Varietäten, sondern auch ein Symbol für die Nachhaltigkeitsstrategie, die Feldschlösschen schon seit vielen Jahren umsetzt», sagt Amstutz. «Es

Bio-Hopfen wächst in der Schweiz nicht einfach am Strassenrand. Darum war es für Feldschlösschen-Produktentwickler Rüdiger Galm eine grosse Herausforderung, für die grosse Menge Bio-Bier, die dieses Jahr produziert wird, genügend Bio-Rohstoffe zu finden. «Zum Glück verfügen wir über ein breites und langjähriges Kontaktnetz zu den Produzenten, so dass uns dies gelungen ist»,

Hopfige Note Das Bio-Bier von Feldschlösschen hat einen würzigen Geschmack.

freut uns sehr, dass wir nun in Zusammenarbeit mit Coop Naturaplan das Bio-Bier lancieren dürfen.» Obwohl Bier schon immer aus rein natürlichen Inhaltsstoffen gebraut wird, hat Feldschlösschen für das Bio-Bier eine eigene Produktion auf die Beine gestellt – um den strengen Vorgaben der Bio-Knospe zu

so Galm. Natürlich hofft er, dass das BioBier bei den Kunden auf viel Anklang stösst, denn dann würden noch mehr Hopfen-Anbauer auf die Bio-Produktion umstellen. Damit würde nicht nur die Qualität des Schweizer Bieres langfristig sichergestellt, sondern auch Arbeitsplätze. Ein Effekt, den der Erfolg von Coop Naturaplan auch in der übrigen Landwirtschaft bewerkstelligt hat.


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Dar-Vida Nature Ein natürlicher, sättigender Snack für den kleinen Hunger zwischendurch.

Dar-Vida steht auf Bio Bier-Entwickler Rüdiger Galm im Sudhaus.

Der Weizenvollkornschrot für Dar-Vida Nature wird seit eh und je auf Schweizer Steinmühlen gemahlen. Alle Dar-Vida-Produkte enthalten dadurch die ganze Kraft des vollen Korns sowie einen hohen Anteil Nahrungsfasern. Auch Vitamine, Öle, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe des Weizenkorns bleiben erhalten und sind einer

gesunden Ernährung zuträglich. Wo immer möglich setzt Dar-Vida auch hochwertiges Rapsöl ein, das zu den gesündesten Speiseölen zählt. So bietet Dar-Vida Nature dank den komplexen Kohlehydraten des Weizenkorns lang anhaltende Energie. Die Nahrungsfasern stättigen und unterstützen eine optimale Verdauung.

Und als Chef der Produkt-Entwicklung.

genügen. «Das schwierigste dabei ist, genügend Bio-Rohstoffe zu besorgen», erklärt Rüdiger Galm, Leiter der Produktentwicklung bei Feldschlösschen. «Zudem muss sichergestellt sein, dass die Produktion des Bio-Biers strikt von jener des normalen Feldschlösschen-Lager getrennt ist.» Obs denn besser schmeckt, das Bio-Bier? «Es hat eine etwas hopfigere Note», sagt Galm. «Aber sonst ist es identisch mit dem beliebten Lager-Bier von Feldschlösschen.» Und das soll auch so sein. Schliesslich will man die Kunden nicht zu einem neuen Geschmack, sondern zu mehr Bio animieren. Für neue Geschmacksrichtungen hat Rüdiger Galm in seinem VersuchsSudhaus ein neues Rezept kreiert: «Feldschlösschen Frucht Panaché» – ein spritziger Panasch mit frischem Fruchtsaft und nur 3.6% vol. Alkohol. «Enorm erfrischend», so der Bier-Experte. «Eine herrliche Erfrischung an einem heissen Sommertag!»

Immer im Gleichgewicht Nestlé LC1 Bio-Joghurt reguliert sanft und natürlich die Verdauung.

Probiotischer Bio-Joghurt Sie helfen uns bei der Verdauung von Nährstoffen und schaffen ein optimales Milieu für die Darmflora und Darmbakterien. Der von Nestlé LC1 erforschte «Lactobacillus Lj1» war eine der ersten probiotischen Kulturen, die in einem Schweizer Joghurt ihre Wirkung entfaltete. Jetzt gibt es ihn auch in der Bio-Joghurt-Variante – und zusätzlich

auch mit wertvollen Cerealien. Bei LC1 ist aber nicht nur der Inhalt nachhaltig: Seit 2008 werden für die LC1 Joghurts schweizweit die K3-Becher von Greiner Packaging eingesetzt. Diese Becher weisen zum einen einen geringen Teil an Plastik auf, zum anderen sind sowohl der Aluminiumdeckel als auch der Kartonmantel recyclierbar.



Nigel Kennedy Einer der grössten Geigenvirtuosen unserer Zeit bringt feurige Improvisation nach St. Moritz.

Das JAZZT!

Es ist das Festival mit der kleinsten Bühne und den grössten Stars der internationalen Jazz-Szene: FESTIVAL DA JAZZ ST. MORITZ. Im Dracula Club, im Hotel Kulm und auf Muottas Muragl geht vom 11. Juli bis 11. August die Post ab!


Dieter Meier steigt aus dem Chaos auf Christian Jott Jenny Erfinder des Festival da Jazz St. Moritz.

WORTE VOM MACHER

«Dracula liebt den Jazz!»

Wer hätte das gedacht: Dieter Meier kann singen! Eigentlich kennt man den Zürcher Tausendsassa musikalisch bisher ja vor allem als Bass-Rapper der Schweizer Techno-Kultband Yello. Doch seit er mit seiner Band Out of Chaos unterwegs ist, entlockt Meier seinem Stimmorgan ergreifend melodische Töne. In seinen Liedern reflektiert er Erlebnisse, Situationen, Gefühle seiner bewegten Laufbahn als Künstler, Filmemacher, Weltbeobachter, Dichter und Musikpoet. Und es tönt tatsächlich nicht nur gut, sondern sogar besser! Auch dank seinen hervorragenden Musikern

Tobias Preisig (Geige), Ephrem Lüchinger (Piano), Nicolas Rüttimann (Gitarre), James Varghese (Bass) und Alessandro Giannelli (Drums). Dieter Meier beweist damit, dass er trotz oder vielleicht gerade wegen des Understatements in seinem Bandnamen ein grosser Perfektionist ist. 2011 war er mit Out of Chaos erstmals in St. Moritz zu Gast – seither ist die Band nicht nur gewachsen, sondern hat viel an Format und Profil hinzugewonnen. ---------Sonntag, 4. August Ort: Dracula Club, Konzertbeginn: 21 Uhr, Eintritt: CHF 155.–

Von hier aus bespielen wir einen Monat lang das herrliche Engadin. Fünfzig Konzerte mit Künstlern von Weltruf. Als Höhepunkt das grosse Open-AirKonzert von Earth, Wind & Fire auf der Bergterrasse des Muottas Muragl. Gratis, wohlgemerkt, wie über die Hälfte aller Konzerte. Wie ist das möglich? Nur dank Mitstreitern, die mit mir den Traum vom kleinen, feinen Musikfest als Kontrapunkt zur grossen FestivalIndustrie teilen. Rolf Sachs zum Beispiel, der Ober-Dracula, der uns die Pforten zu seiner Fledermaus-Höhle öffnet und uns mit geistreichen Ideen unterstützt. Aber auch unser Presenting Partner Lexus, der durch grosszügige finanzielle Unterstützung dieses exquisite kulturelle Kleinod erst ermöglicht. Und nicht zuletzt die St. Moritzerinnen und St. Moritzer, die mit ihrer Gastfreundschaft und Offenheit in ihrem wunderschönen Dorf eine Begeisterung erzeugen, die Gäste aus nah und fern anlockt. Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen und heisse Sie herzlich willkommen am Festival da Jazz 2013! Christian Jott Jenny, Intendant

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Othella beschwört die Geister des Blues «Ich war nie in der Kirche», betont Othella Dallas und meint damit: Sie ist anders als all diese hochgezüchteten modernen Soul-Goldkehlchen, die sich damit brüsten, schon als Kind im Gospelchor gesungen zu haben. Nein, Othella Dallas’ Stimme ist schwarz und dunkel. Manchmal sogar etwas unheimlich. So wie der Blues aus Memphis, wo die stolze Lady mit Cherokee-Blut in den Adern in einem «Hounted House» aufgewachsen ist. Es war billig. Fünf Dollar Monatsmiete. Singen hat sie nie gelernt. Aber ihre Stimme ist mächtiger und einnehmender als die von manch einer gebildeten Sängerin. Und das mit 87 Jahren! Die Power kommt nicht von ungefähr: Dallas machte als Tänzerin Weltkarriere. 1945 wurde sie von der berühmten Tanzpädagogin Katherine Dunham entdeckt und in deren angesehenes Ballett aufgenommen. Mit Sammy Davis Jr. trat sie am Broadway auf. Dann traf sie in Paris ihre grosse Liebe: einen Schweizer, der sie nach Binningen BL brachte. Von dort reist sie in den Dracula Club, um den dunklen Blues ihrer Jugend aufleben zu lassen. Ein Abenteuer! ---------Donnerstag, 8. August Ort: Dracula Club, Konzertbeginn: 21 Uhr, Eintritt: CHF 85.–

Auftaktfoto Rankin / EMI Music; Fotos Alan Buekers, Capture, Steve Double, Hervé Le Cunff, Muga Muyahara, HO (5)

Monatelange Vorbereitung. Stars, die aus allen Teilen der Welt in die Abgeschiedenheit eines Schweizer Hochtals reisen. Marketing, Werbung, Sponsoring. Was für ein Aufwand für 150 Zuschauer und eine Mini-Hauptbühne von 3,5 auf 4,5 Metern! Ich gebe zu: Auf den ersten Blick erscheint das Festival da Jazz ein Widerspruch in sich selbst. Aber genau im Unlogischen, Nichtkonformen wurde der Jazz geboren. Und so führen wir diese wunderbare Musik wieder dorthin, wo sie einst begann: ins Reich der Improvisation, in einen kleinen Klub – den Dracula Club in St. Moritz.


FESTIVAL DA JAZZ | ST. MORITZ | 11. JULI BIS 11. AUGUST

Carmen Souza

Matt Bianco

Brecker Brothers

Hiromi

David Sanborn

Von archaischen Rhythmen bis zu laszivem Pop Carmen Souza stammt von den Kapverden und verbindet afrikanische Rhythmen, kreolische Melodien und die FadoMelancholie Portugals zu einem enorm aufwühlenden Musik-Mix. Die Brecker Brothers Band Reunion sorgt mit rasiermesserscharf phrasierten Unisono-Riffs

und rockigen Turbo-Grooves für Furore. Nach dem frühen Tod des Tenorsaxers Michael Brecker nimmt sich nun dessen Bruder, der Trompeter Randy Brecker, dem Erbe dieser überragenden Band an. Take 6 haben neue Massstäbe im Bereich des A-cappella-Gesangs gesetzt.

Sie arbeiteten mit den grössten Stars. Ihr Repertoire umfasst Gospel und Soul, Rhythm ’n’ Blues und Jazz. Matt Bianco haben mit «Half A Minute» einen der Klassiker der 80er-Jahre gelandet. Diese Top-Band hat musikalisch noch viel mehr drauf: lasziver, brasilianisch

angehauchter Lounge-Pop mit Wohlfühl-Faktor. Hiromi erobert die Jazzwelt mit ihrer energiegeladenen und optimistischen Fantasy-Musik. David Sanborn zeigt, dass er trotz sechs gewonnenen Grammys ein unkonventioneller, erfinderischer Crack des Saxofonspiels geblieben ist.

WUNDERGEIGER NIGEL KENNEDY

«Im Dracula Club den Atem der Gäste spüren» Klassik-Punk Nigel Kennedy bricht outfitmässig und musikalisch mit Konventionen.

NIGEL KENNEDY, einer der grössten Geiger der Welt, inszeniert eine FUCKIN’ GREAT NIGHT. Mehr als ein Konzert: ein Trip durch die Musik-Epochen.

Nigel Kennedy, was gehört für Sie zu einer «Fuckin’ Great Night»? Musik, Freunde, Musik, Freunde, Musik, Freunde – und polnischer Wodka. Wie viel Provokation steckt in diesem Programmtitel? Diese Show enthält alles, was mir wichtig ist. Ich beginne bei Bach und nehme das Publikum mit auf eine abenteuerliche Reise. Provokation ist keine Absicht. Aber ich wache auch nicht jeden Tag mit dem Gefühl auf, den Leuten gefallen zu wollen. Wer war der grössere Komponist: Bach oder Jimi Hendrix? Eine grausame Frage. Aber ich denke, Bach war der grösste Komponist von allen. Was mögen Sie am Dracula Club? Alles. Die Leute, die ihn leiten, die Ambiance, das Gefühl, den Atem der Gäste zu spüren. Was ist für Sie das Festival da Jazz? Ein ernst zu nehmendes Festival an einem der schönsten Orte der Welt! Was mögen Sie an St. Moritz? Jedes Mal, wenn ich dort ankomme, fühle ich allen Stress von mir abfallen. Die Luft dort oben ist die süsseste auf der ganzen Welt. ---------Sonntag, 21. Juli Ort: Dracula Club, Konzertbeginn: 21 Uhr, Eintritt: CHF 155.– SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 61


FESTIVAL DA JAZZ | ST. MORITZ | 11. JULI BIS 11. AUGUST

Vom Tastendribbler zum Stimmen-Instrumentalisten Chick Corea & The Vigil Der Tastendribbler Chick Corea ist das kreativste Musik-Chamäleon weit und breit. Nun präsentiert er mit dem Quintett The Vigil eine neue, hochkarätige Band, mit der er seine akustischen und elektrischen musikalischen Visionen präsentiert. Ute Lemper Chick Corea

gehört zu den mysteriösesten Grandes Dames der Showbühne. Stilsicher und souverän bewegt sie sich zwischen «Dreigroschenoper» und Broadway, zwischen grosser Bühne und Nachtklub. In St. Moritz präsentiert sie den «Last Tango in Berlin». Al Jarreau wird auch als «Instrumentalist der Stimme» bezeichnet. Ute Lemper

Der mehrfache Grammy-Abräumer ist aber auch ein begnadeter Song-Interpret. Alfredo Rodriguez ist der neue Star unter den kubanischen Latin-Jazz-Pianisten, der mühelos zwischen afro-karibischen Klassikern aus Kuba und Standards aus dem «Great American Songbook» surft.

Al Jarreau

Alfredo Rodriguez

Atemberaubende Jazz-Akrobatin

Man hört – und hat eine Mischung aus Django Reinhardt, Wes Montgomery und George Benson im Kopf. Man sieht – und hat einen 15-jährigen Teenager mit Turnschuhen und schüchternem Lächeln vor Augen. Andreas Varady ist das wohl erstaunlichste Talent, das die GitarrenjazzSzene in den letzten Jahren hervorgebracht hat. Dabei ist Andreas mehr als ein technisches Wunderkind, denn trotz seinen jungen Jahren verfügt er über eine beachtliche Kreativität und ein tiefes Verständnis für die Musik. Mit vier erhielt Andreas Varady den ersten Gitarrenunterricht bei seinem Vater Bandi. Als Strassenmusiker verdiente er sein Geld. Claude Nobs entdeckte auf Youtube ein Video von ihm und buchte ihn von der Strasse weg fürs Montreux Jazz Festival. Dort applaudierten ihm Superstars wie Chick Corea, Bobby McFerrin und Herbie Hancock. Und Altmeister Quincy Jones nahm ihn unter seine Fittiche. Wer Andreas Varady in St. Moritz sehen will, muss lange wach bleiben. Seine Konzerte finden um Mitternacht statt, sind aber gratis! ---------Donnerstag & Freitag, 18. & 19. Juli Miles Davis Lounge, Konzertbeginn: Mitternacht, Eintritt: frei

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und des Pop kooperiert – genannt seien hier nur Dizzy Gillespie, B. B. King, Ray Charles und die Count Basie Big Band. Die Karriere der faszinierenden und äusserst vielseitigen Musikerin umfasst beinahe drei Jahrzehnte, in denen sie fast alle Genres der amerikanischen Musik des 20. Jahrhunderts entdeckt hat. Sie singt nicht nur die Musik der Generation ihrer Eltern, sondern auch die Popmusik ihrer eigenen Jugendzeit in den 50erund 60er-Jahren. Sie hat

während ihrer Karriere 22 Alben herausgebracht, mehrere ihrer Songs gelangten in die Chartlisten von Billboard, Billboard Jazz und Contemporary Jazz. «Am liebsten würde ich alle im Publikum umarmen», sagte sei einmal. Und mit ihrer unglaublich voluminösen, warmen und biegsamen Stimme tut sie das auch. ---------Freitag, 12. Juli Ort: Dracula Club, Konzertbeginn: 21 Uhr, Eintritt: CHF 155.–

Fotos HO

Wunderkind

Von Geburt an blind, aber eine «First Lady des Jazz». Diane Schuur verfügt über ein absolutes Gehör, lernte damit schon in jungem Alter das Klavierspiel und bildete ihre Stimme über dreieinhalb Oktaven aus. Aufgewachsen in Tacoma, Washington, wurde sie 1979 von keinem Geringeren als Stan Getz entdeckt – drei Jahre später ist sie mit ihm im Weissen Haus aufgetreten. Sie hat mehrere Grammys eingeheimst und mit zahlreichen Grössen des Jazz



FESTIVAL DA JAZZ | ST. MORITZ | 11. JULI BIS 11. AUGUST GESPRÄCH UNTER FREUNDEN

«Künstler passen z DREI TYPEN, eine grosse VISION. Christian Jott Jenny, Erfinder des Festival da Jazz, philosophiert mit Künstler und Dracula-Club-Besitzer Rolf Sachs und Lexus-Schweiz-Chef Philipp Rhomberg über gewagte Ideen, Jazz und St. Moritz.

Triumvirat des Festival da Jazz Philipp Rhomberg (l.), Rolf Sachs (M.) und Christian Jott Jenny sind die drei Macher hinter den Kulissen des kleinen, aber feinen Jazzfestivals in St. Moritz.

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zu den Draculas» interview zeno van essel fotos hervé le cunff

ein Musiker und Kulturmanager, ein Künstler und Klubbesitzer, der chef eines schweizer Auto­ importeurs. wie sind sie zusammen­ gekommen?

Christian Jott Jenny: Für einmal möchte ich nicht anfangen. Mich würde interessieren, wie ihr das seht. Rolf Sachs: Du kannst ruhig erzählen, wie du in Pontresina angefangen und dann bei mir den Asylantrag gestellt hast. Jenny: Also gut. Zu meiner Studentenzeit habe ich im 150-jährigen «Kronenhof»Keller in Pontresina ein ganz kleines lokales Musikfestival organisiert. Wir hatten kaum Mittel, trotzdem gab es legendäre Auftritte – zum Beispiel von Hazy Osterwald. Als der «Kronenhof» verkauft wurde, kamen viele Einheimische auf mich zu und fragten, ob ich nicht weitermachen wollte. Weil ich wieder eine tolle Location suchte, erzählte mir jemand vom Dracula Club. Ich habe gegoogelt und dann über das Info-Formular der Website Rolf Sachs als «Amtsvorsteher des Amts für Ideen» einen offiziellen Asylantrag gestellt. was haben sie gedacht, als sie das Mail von christian Jott Jenny gelesen haben? Sachs: Schon die Art und Weise, wie das Mail formuliert war, hat mich amüsiert. Auch die Idee, im Dracula Club im Sommer Konzerte – vor allem auch für die Einheimischen – zu organisieren, hat mir gefallen. So haben Christian und ich einen intensiven, lustigen SMS-Kontakt angefangen. Wie zwei Verliebte. was hat ihnen besonders gefallen an der idee vom Festival da Jazz? Sachs: Dass der Jazz wieder dorthin zurück-

Wir starteten einen intensiven SMS-Verkehr. Wie zwei Verliebte ROLF SACHS rolf sachs Künstler, Designer und Bühnenbildner und Besitzer des legendären Dracula Club in St. Moritz.

geführt wird, wo er einst begann: in einem Klub, in einem Fledermaus-Gewölbe. Wir haben das Glück, dass auch die Akustik im Dracula Club ideal ist. herr rhomberg, wie haben sie christian Jott Jenny kennengelernt? Philipp Rhomberg: Ich hab ihn in der Garage getroffen. christian Jott Jenny Musiker, Musikmanager und Vorsteher des «Amts für Ideen», das das Festival da Jazz organisiert.

Alles ist unkompliziert. Ich weiss nicht mal, ob wir einen Vertrag haben CHRISTIAN JOTT JENNy

wie das? Rhomberg: Er trat einmal mit seinen Swiss Tenors bei der Präsentation des Lexus GS auf. Wir kamen ins Gespräch, und es stellte sich heraus, dass ich zufällig noch mit Christians Bruder in die Schule gegangen war. Dann hat Christian mir vom Festival da Jazz erzählt und mich gefragt, ob ich mitmachen wolle. Gesagt, getan. Jenny: Diese kleine Anekdote zeigt, wie unkompliziert die Zusammenarbeit mit Philipp Rhomberg funktioniert. Ich weiss nicht mal, ob wir einen Vertrag haben oder nicht. Zwischen uns gilt das Wort. Das ist selten in unserem Business. Und ohne das finanzielle Back-up von Lexus wäre das Ganze nicht möglich. Kannten sie den Dracula club bereits, herr rhomberg? Rhomberg: Nicht von innen. Ich war zwar mit meinen Eltern oft in St. Moritz, doch der Dracula Club war immer etwas Mystisches. Nicht jeder kommt da rein. Daher war für mich klar: Wenn Rolf Sachs die Tür zu seinem legendären Klub für ein Jazzschweizer illustrierte 65


festival da jazz | st. moritz | 11. juli bis 11. august

Festival öffnet, garantiert das für beste Qualität. Wie reagieren die Künstlerinnen und Künstler auf den Dracula Club? Jenny: Gewisse haben tatsächlich schon davon gehört. Grundsätzlich findens aber alle cool. Wer einmal dort gespielt hat, erzählt in der Szene, dass es Spass macht. Das ist eine grosse Hilfe. Sachs: Die Künstler passen ja auch zu den anderen «Draculas». Wir wollen in unserem Klub Individualisten, die improvisieren – nicht zuletzt auch mit ihrem Humor. Das passt hervorragend zum Jazz! Wie wird das Festival in St. Moritz aufgenommen? Sachs: Ich denke, ich darf das sagen, weil ich ja sehr viel in St. Moritz bin: Sowohl von den Einheimischen wie von den Gästen wird das Festival da Jazz sehr geschätzt. Viele sind dankbar, dass es so etwas gibt. Es ist klar, dass es das Engadin als eines der schönsten Täler der Schweiz noch attraktiver macht. Das Konzert von Earth, Wind & Fire auf Muottas Muragl, das notabene gratis ist, ist eines der grossen Highlights des Festivals. Gehört

Philipp Rhomberg generaldirektor der toyota schweiz ag, zu der auch die automarke lexus gehört.

Wenn Rolf Sachs die Tür zu seinem Klub öffnet, garantiert das Qualität PHILIPP RHoMbERG

es zum Konzept, die Umgebung ins Programm mit einzubeziehen? Jenny: Auf jeden Fall. Zum beispiel gibt es Mitternachtskonzerte im Hotel Kulm und ein grosses Sonntagskonzert auf dem Dorfplatz. Dabei sind über die Hälfte der Konzerte kostenlos. Die Hauptbühne aber ist und bleibt der Dracula Club. Wie sind die Rollen zwischen Ihnen drei verteilt?

Rhomberg: Ich bin hier klar der Aussenseiter. Das Festival da Jazz ist das Duo Jenny/Sachs. Ich spüre aber, dass sie die Qualitäten und Werte teilen, die auch für die Marke Lexus stehen. Darum fühle ich mich geehrt, an dieser Runde teilnehmen zu dürfen. Sachs: Eines muss man deutlich sehen: So ein Event geht immer klar von einer Person aus, und das ist Christian. Er hat das grosse Know-how und das Savoir-faire, das zu tun. Klar, bin auch ich Frontmann. Aber ich liefere nur die Hardware. Die tolle Leistung von Christian ist, dass er es geschafft hat, eine fantastische Qualität zu erreichen und aus einer eher regionalen Veranstaltung einen Schweizer Event mit internationaler Ausstrahlung zu machen. Was sagen Sie zu so viel Lob, Herr Jenny? Jenny: Ich bin sehr dankbar. Denn mit Rolf Sachs und Philipp Rhomberg habe ich zwei Partner gefunden, mit denen ich Gedanken-Pingpong spielen kann. Das ist für die Entwicklung des Festivals extrem wichtig. Dazu kommt, dass es zwischen uns auch menschlich stimmt. Das alles macht neben der Arbeit auch unheimlich viel Spass!



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Traumhafte Aussichten Vom Muottas Muragl aus hat man einen herrlichen Blick aufs Oberengadin.

1.

EARTH, WIND & FIRE LIVE AUF 2454 METERN ÜBER MEER

ST. MORITZ im Sommer ist eine herrliche Destination mit vielen Stärken. Zum Festival da Jazz ein attraktives SIXPACK mit Ideen, Erlebnissen und Ausflugstipps. Improvisieren ist nicht nur im Jazz Lifestyle.

Magisches St. Moritz. Einerseits Bergdorf. Andererseits Destination von Weltruf. Im gleichsam mondänen und dennoch schlichten Ambiente des Engadins ziehen sich Gegensätze nicht nur an, sie verschmelzen sogar zu einer neuen Kultur. So wie der Jazz auch die Einflüsse verschiedenster Kulturen in sich vereint. Darum ist es den Machern vom Festival da Jazz ein grosses Anliegen, den Weltstars, die von überall her anreisen, die einzigartige Natur des Oberengadins und seine Einwohner näherzubringen. Top-Highlight: Ein Gratis-Open-Air Es gibt keinen schöneren Ort für ein solches Zusammentreffen als die herrliche Bergterrasse Muottas Muragl oberhalb von Samedan. Hierher werden alle Disco-Nostalgiker 68 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

und Partybegeisterten zu einem Feuerwerk an Funk und Beats eingeladen. Die legendäre Soul-Funk-Truppe Earth, Wind & Fire tritt open air auf – und das Beste: Das Konzert ist gratis! «Wir suchen beim Festival da Jazz immer die spezielle Herausforderung», sagt Intendant Christian Jott Jenny. «Dieses Konzert ist bis jetzt das Verrückteste, was wir gewagt haben.» St. Moritz hat aber noch mehr zu bieten: Zur herrlichen Bergnatur gesellen sich ein Top-Angebot an hochwertiger Gastronomie, traumhafte Wellness-Oasen und abwechslungsreiche Ausflugsideen, die zum längeren Verweilen einladen. ---------Earth, Wind & Fire Experience feat. Al McKay Muottas Muragl, Dienstag, 23. Juli, 19 Uhr

Earth, Wind & Fire Die legendäre Disco- und Funk-Partyband sorgt für stimmungsvolle Höhenflüge.

Tickets & Infos Hotel-Packages Es lohnt sich, einen längeren Ausflug nach St. Moritz zu planen und mehrere Konzerte zu besuchen. Speziell für diese Gäste werden attraktive Package-Angebote offeriert. Mehr Infos und Buchung:

 Festival-Website

www.festivaldajazz.ch

 Ticketphone 0900 441 441

(CHF 1.–/Minute, Festnetztarif)

Als Zahlungsmittel werden VISA, Mastercard, American Express und Postfinance Card akzeptiert. Zahlung auch per Rechnung möglich.

Fotos Daniel Martinek für ENGADIN St. Moritz, Getty Images

Gratis-Open-Air auf Muottas Muragl



FESTIVAL DA JAZZ | ST. MORITZ | 11. JULI BIS 11. AUGUST

Badespass

Glasklares Wasser in einem Berg- oder Moorsee, darin eintauchen und die herbe Frische der Natur spüren. Ein einzigartiges Erlebnis, das es im Engadin zu entdecken gilt. Zum Beispiel am idyllischen Lej Marsch, am romantischen Lej Nair bei Champfèr oder am Lej da Staz im herrlichen Stazerwald. Für «Gfröörli» gibts das Erlebnisbad Bellavita in Pontresina oder das neue «vertikale» Mineralbad & Spa in Samedan. ----------

3.

Infos www.familienbad.ch, www.pontresina.ch, www.mineralbad-samedan.ch

2.

Barfuss-Trail

Eine Sinnesreise über Wiesen, Waldwege und durchs kühle Nass eines Bergbachs – ohne Schuhe, wohlgemerkt, barfuss mutig voran. Der Barfuss-Trail in San Gian bei Celerina ist ein sehr spezielles Erlebnis für alle, die die Natur auf eine ganz neue Art erleben wollen. Er fördert die Durchblutung der Füsse, schärft die Sinne und wirkt sich positiv auf das Wohlbefinden aus. Auch am Stazersee lässt sichs herrlich barfuss wandern. ---------Infos www.engadin.stmoritz.ch/sommer/de/ aktivitaeten/bergerlebnis/wandern

Themenwege

Märchenhaftes Engadin Es steckt voller Geschichten und Sagen. Wie spannend ist es, sie am Ort des Geschehens zu erleben. Auf dem Schellenursli-Weg kann man von Station zu Station wandern und auf bunt bemalten Tafeln die Engadiner Erzählung nachlesen. Der Trais-Fuors-Blumenweg bei Celerina gibt die Sage des Blumenengels preis, und der Märchenweg bei Bever ist gesäumt von kunstvollen Skulpturen. Ein spannendes Erlebnis für Jung und Alt! ----------

4.

Infos www.maerliweg.ch

«Begeisterung pur» Frau Ehrat, wie reagieren die Stammgäste von St. Moritz auf die wilden Jazzer? Begeisterung pur! Viele von ihnen, aber auch die Einheimischen können dank des Festivals den legendären Dracula Club einmal von innen erleben. Welche neuen Gäste lockt das Festival da Jazz nach St. Moritz? Es sind jene der urbanen, jüngeren Generation, die bis dato den Sommer im Engadin noch nicht entdeckt haben. Um welche Facetten bereichert das Festival das bereits grosse Angebot an Events in St. Moritz? Das Festival da Jazz unterstreicht die vielfältige und kontrastreiche Palette des Lebensstils in St. Moritz und im Oberengadin. Weltstars im intimen Rahmen inmitten einer inspirierenden Berglandschaft – das gibts nur hier zu erleben! Wo kann man die besten After-ShowPartys feiern? In der Miles Davis Lounge im Hotel Kulm. Da gibt es «Round Midnight»-Konzerte. ---------70

Ariane Ehrat CEO Engadin St. Moritz Tourismus und Ex-Skirennfahrerin

5.

Shopping

Die Via Serlas in St. Moritz ist die höchstgelegene Shoppingmeile Europas. Und sie kann locker Schritt halten mit der Bahnhofstrasse in Zürich oder der Bond Street in London: Boutiquen namhafter Marken reihen sich dicht aneinander. Dazu gesellen sich Souvenirshops und exklusive Delikatessengeschäfte, wo man feine einheimische Spezialitäten degustieren kann. Geheimtipp: Gautschis Tabakfabrikate. Der Patron ist ein wahrer Aficionado mit Graubündens bestsortiertem Humidor.

Spezialitäten

Die Nusstorte gehört zum Engadin wie der Bass zum Jazz. Doch sie ist bei Weitem nicht die einzige Gaumenfreude, die diese Gegend zu bieten hat. Ganze 392 GaultMillau-Punkte machen das Oberengadin zum Schlaraffenland. Schlemmen kann man zum Beispiel im «Kronenstübli» im «Talvò by Dalsass» oder in «Bumanns Chesa Pirani». Es lohnt sich, auch in den Alpkäsereien und den Dorfmetzgen Spürsinn walten zu lassen. Vielleicht findet man ja einen herrlichen Angus-Beef-Salsiz von Gian Peter Niggli?

6.

Fotos Giancarlo Cattaneo, Robert Bösch, Daniel Martinek, Christof Sonderegger für ENGADIN St. Moritz

ST. MORITZ TOURISMUS



FESTIVAL DA JAZZ | ST. MORITZ | 11. JULI BIS 11. AUGUST JAM-SESSIONS BIS ZUM MORGENGRAUEN

Kulm – das Festivalhotel

Die Miles Davis Lounge im Hotel Kulm wird zum Epizentrum nächtlicher Jam-Sessions.

Nightlife ist in St. Moritz kein Fremdwort. Das Hotel Kulm bietet dafür eine stimmungsvolle Kulisse, wie sie für ein offizielles Festivalhotel nicht schöner sein könnte. «Seit fünf Jahren ist das Festival da Jazz bei uns zu Hause», sagt Heinz E. Hunkeler, Direktor des Hotels Kulm. «Wir sind glücklich mit dieser schönen Kooperation. Besonders freue ich mich auf die Round Midnight Concerts in der Miles Davis Lounge, die nicht selten in spektakulären Jam-Sessions gipfeln.» Das rundum verjüngte FünfSterne-Superior-Haus hat viele Highlights zu bieten: eine Gourmetküche, einen eigenen Neun-Loch-Golfplatz und neu ein topmodernes Spa mit 20-Meter-Schwimmbecken, Dampfbad, Sole-Grotte, Kneipp-Bad und Saunalandschaft. «Auf keinen Fall darf man den neuen Open-Air-Pool mit Aussicht auf den St. Moritzersee verpassen», so Hunkeler. Auch individuelle Behandlungen werden angeboten. Top im Trend: die professionellen Box-Trainings mit Spa-Manager «Jopo» Pötschger. Eine ganz neue Art, Körper und Geist in Einklang zu bringen und nebenbei 1500 Kalorien pro Stunde zu verbrennen. Heinz E. Hunkeler: «Beim Festival da Jazz geht es um Musik, Freude und Genuss. Die Gäste sind entspannt, und diese Entspannung ist im ganzen Haus zu spüren. Eine einmalige Atmosphäre!» ---------Infos www.kulm.com, Telefon 081 836 80 00, E-Mail: info@kulm.com

Foto HO

DAS HOTEL KULM hat in seiner über 150-jährigen Geschichte manche Party erlebt. Beim Festival da Jazz wird es zum Zentrum der ROUND MIDNIGHT CONCERTS. Willkommen im erstklassigen Festivalhotel!

H


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THE PROGRAMME 2013 11. JULI – 11. AUGUST MAIN CONCERTS AT THE DRACULA CLUB 11.7. 12.7. 13.7. 14.7. 16.7. 17.7. 18.7. 19.7. 20.7. 21.7. 25.7. 26.7. 27.7. 28.7. 30.7. 31.7. 2.8. 3.8. 4.8. 7.8. 8.8. 9.8. 10.8.

Osaka Monaurail Diane Schuur Randy Crawford & Joe Sample Andrea Motis & Joan Chamorro Quintet Dee Dee Bridgewater Chick Corea & The Vigil David Sanborn Hiromi Alfredo Rodriguez Brecker Brothers Band Reunion Nigel Kennedy Carmen Souza Quartet Vana Gierig Group feat. Paquito D‘Rivera Fazil Say Matt Bianco Ute Lemper Al Jarreau Hommage to George Gruntz Aga Zaryan Dieter Meier João Bosco & Gruppo Othella Dallas Sinne Eeg Take 6

FREE CONCERTS AT HAUSER, MILES DAVIS LOUNGE & MUOTTAS MURAGL 11.7./12.7. 13.7. 14.7. 17.7. 18.7./19.7. 20.7./21.7. 21.7. 23.7. 25.7. 26.7./27.7. 28.7. 2.8./3.8. 4.8. 7.8./8.8. 9.8./10.8.

Jordans Drive Walt‘s Blues Box Capital Dance Orchestra Yilian Canizares Andreas Varady Groovin‘ j5 Haen‘sche Weiss Earth, Wind and Fire Experience Somi Carol&the Fall Popa Chubby Bucher‘s Organ Trio Bigmatt feat. Vera Kaa Simone B. & the São Paulo Guys Matteo Brancaleoni

Tickets & Hotel Packages: www.festivaldajazz.ch oder 0900 441 441 (Ticketino CHF 1 / Min.) Host

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TOP TEN der Woche

Hair & Make-up Julia Ritter, www.gschminkt.ch, Model Juul @Visage, Angelika Annen über www.lilokillerfotografen.ch, www.angelikaannen.ch

Ich bin auch eine Poetin Es liegt in der Luft, das poetische BohemiaFeeling. Kultfiguren wie Veruschka Gräfin von Lehndorff aus den 1970er-Jahren und der Look von Kate Moss mischen sich spielerisch mit Stilen aus der Hippie- und Woodstock-Zeit. Ein eklektischer Mix, den wir neu zusammengestellt und im Gesellschaftshaus der Herren zu Schützen in Luzern mit einer jungen Fotografin inszeniert haben (www. herrenzuschuetzen.ch). Entstanden sind Bilder, die Geschichten erzählen von Girls, die vor sich hin träumen, in Büchern schwelgen und sich endlich mal Zeit für sich selber nehmen. Die Mode dazu fanden wir in Boutiquen und Warenhäusern in der Schweiz: Sie ist den ganzen Sommer über zu kaufen. Ein Look für verträumte junge Grossstadt-Schönheiten.

REDAKTION BEATRICE SCHÖNHAUS FOTOS ANGELIKA ANNEN STYLING MELANIE ALBISSER

Verhüllt GanzjahresPlüschjacke Diesel, Diesel Store, ab Juli CHF 479.– Leder-Hotpants Maje, bei Globus CHF 329.– Schuhe Manor CHF 249.– Ketten Fidelio 2 und Manor, ab CHF 14.90 Tasche Chloé, ca. CHF 1000.– SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 75


Elegant Model Juul im Batikkleid von Making Things CHF 479.– Ring von G Point, Zürich CHF 79.– Fusskette aus Gold, Thomas Sabo CHF 478.– anderer Schmuck Manor, ab CHF 24.90

Avantgardistisch Hut von Manor CHF 29.90 Top in aufwendigem Jacquard, Fidelio 2 CHF 750.– Shorts von Valentine Gauthier, bei G Point CHF 220.– Schuhe Big CHF 198.–

Jung & frech Ledergilet Diesel, ca. CHF 790.– Top Big CHF 69.80 bestickter Jupe von Dings CHF 159.– Tasche Boss (Zürich, Genf, Basel) CHF 1099.– Schmuck G Point/Dings 76 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE


Shopping TOP TEN der Woche

Ethno Transparentes Top Vestibule CHF 340.– Hose aus Tweed, Modestrom CHF 889.– Tasche klein, Making Things CHF 259.– Tasche gross, Dings CHF 249.– Schmuck Big, ab CHF 149.– SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 77


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LAUFSTEG

SPORTUHREN

Wegweisende Zeitmesser

Sommerlichter!

Sie sind in kurzer Zeit einen langen Weg gegangen. 1983 brachte Polar die erste Uhr mit Pulsmesser auf den Markt. Dreissig Jahre später sind bereits die meisten Sportuhren mit GPS-Satellitenempfänger ausgestattet. Diese erlauben nicht nur das Aufzeichnen des zurückgelegten Weges, sondern auch das Navigieren zu vorher abgespeicherten Wegpunkten. Die neusten Modelle messen dank Bewegungssensoren sogar die Anzahl geschwommener Bahnlängen. Damit die sportlichen Heldentaten auch Freunden und Sportkollegen übermittelt werden können, lassen sich die Daten ganz einfach via Facebook, Twitter oder der populären Sport-App Strava teilen. STEPHAN GUBLER

Erfrischend Die leichte und bedienungsfreundliche Garmin Forerunner 210 Multi-colour. www.garmin.ch CHF 269.–

Limitiert Die Polar RC3 GPS Tour de France mit Smart-Coaching-Funktionen. www.polar.ch CHF 369.90

Einfach zu bedienen In der Sigma PC10.11 sind Pulsmesser und Kalorienzähler integriert. www.veloplus.ch CHF 65.–

Grosszügig TomTom Runner und Sportuhr Multi-Sport mit XXL-Anzeige. www.tomtom.com/sports ca. CHF 200.–

Vielseitig Suunto Ambit2 S für anspruchsvolle Sportler und Outdoor-Fans. www.suunto.ch ab CHF 379.–

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Es war die letzte Zusammenarbeit der New Yorker Fashion-Designerin Diane von Fürstenberg, 66, mit Kreativdirektor Yvan Mispelaere, dafür eine besonders strahlende. Kleider und ColorblockingCombos gabs in knalligem Orange, Rot, Türkis, Neongelb, strahlendem Weiss. Dazu weite Schnitte, exotisch angehauchte Muster, orientalisch anmutende Details wie silberne Applikationen und viel luftiges Insel-Flair. Man ahnt die Inspiration: die vielen Reisen von La Fürstenberg in den 60er- und 70er-Jahren, die sie unter anderem nach Rom, Marrakesch oder Jaipur führten. Und schon schwelgt man selbst im fürstenbergschen Bohemian-Spirit.

Kristina Köhler, Redaktorin SI Shopping, macht Farbtherapie.

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Geri Born, Imaxtree, HO

Ganz schön lässig Leuchtend-heitere, bequem geschnittene Kleider machen bei Diane von Fürstenberg mächtig Ferienlaune.


Highlights von Ecco Edel Oranger Damensneaker mit Stepp-Details. CHF 139.–

Fixpunkt für Füsse Ecco Store am Limmatquai 94 in Zürich. Tel. 044 251 72 00. Für Ladys, Männer und Kinder.

Lustig Bequemer Sneaker mit bunten Schuhbändeln und runder, relaxter Optik. CHF 169.–

ECCO STORE ZÜRICH

Futuristisch Herrensneaker mit neongrünen Sohlen und Schuhbändeln, bequem und federleicht. CHF 250.–

Den Füssen zuliebe Fünfzig Quadratmeter kompakte WohlfühlZone für die Füsse, so könnte man den Ecco Store am Limmatquai in Zürich kurz beschreiben. Übrigens gibts von Ecco etwa fünfzig Filialen in der Schweiz. Übersichtlich und klar eingerichtet und ganz dem Wohlbefinden der Füsse verschrieben – von Kindern, Männern und Frauen. Die handgearbeiteten Modelle werden mit Rücksicht auf Kultur und mit viel Respekt in Ländern wie Indonesien gefertigt, sie sind aus Leder oder atmungsaktivem Hightech-Material und mit einem ausgeklügelten Fussbett ausgestattet. Pass-

form und Qualität stehen im Vordergrund. Die Firma, die schon seit fünf Generationen erfolgreich geführt wird, bietet viel für bequemes Gehen und die Freizeit. BEATRICE SCHÖNHAUS

Klassisch Herrensneaker in Leichtbauweise und aus einem interessanten Materialmix. CHF 250.–

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Öffnungszeiten Mo–Mi 10–19 Uhr, Do/Fr 10–20 Uhr, Sa 9–18 Uhr. www.ecco.com

Weitere Shops im Shopping-Guide www.schweizer-illustrierte.ch

HABEN-WOLLEN!

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Paul Seewer, HO

Sommernachtstraum Für die Romantikerin Das Modell Petit Verdot gibts bei Zalando, www.zalando.ch, oder bei shop.neosens.com CHF 235.–

Hört man La Rioja, denkt man als Erstes an Wein. Die spanische Region zwischen Saragossa und Bilbao hat aber viel mehr zu bieten. Zum Beispiel den Schuhhersteller Neosens. Schuhfans kennen vielleicht bereits die antik anmutenden Schnürbottinen des Hauses. Bemerkenswert: Die Modelle werden immer noch von Hand gefertigt und mit einer traditionellen SchwämmchenTechnik mit Farbe bemalt. UB

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Shopping

OBJEKT DER BEGIERDE

Mit «Hello – nice to sweet you» begrüssen uns die neusten Schokoladen-Kreationen aus dem Hause Lindt. Die Namen der einzelnen Geschmacksrichtungen halten, was sie versprechen: Crunchy Nougat knuspert beim Zerbeissen der Haselnusskrokantund Waffelstückchen, Cookies & Cream erinnert an frisch gebackene Guetsli, Caramel Brownie zergeht auf der Zunge, und Strawberry Cheesecake schmeckt nach der fruchtigen Quarktorte. Die Verpackungen locken mit hübschem Design und frechen Sprüchen und machen das Kennenlernen der «Hello»-Schokolade zum Vergnügen für alle Sinne. NINA LIENHARD

Süss & stylish Die einzelnen Geschmacksrichtungen sind als Tafeln (100 g) oder Stick (39 g) bei Coop erhältlich. www.lindt-hello.ch, ab CHF 1.50

ONLINE-TIPP

www.greenlandshop.ch Beauty aus dem Netz wird immer beliebter. Jetzt gibts auch das niederländische Label Greenland im Online-Shop. Seit zwanzig Jahren hat sich die Marke mit ihren Körperpflegeprodukten einen Namen gemacht, etwa mit der Body Butter Coconut oder dem Duschgel Lime-Vanilla. Ganz neu im Sortiment ist die Ecocert-zertifizierte Pflegelinie

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Pure & White (z. B. Bulgarische Rose & Patschuli). Ob Handcreme, Bodylotion, Duschgel oder Peeling: Alle Produkte werden ohne Mineralöl, künstliche Farbstoffe oder synthetische Duftstoffe hergestellt. UB Mehr Online-Tipps: www.schweizer-illustrierte.ch

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Geri Born, Styling Stilllife Nina Lienhard

Süsses Kennenlernen


Palmstrand-Liebe DesignerNagelkleber von NCLA Los Angeles, bei Grieder, solange Vorrat. CHF 22.–

Sommerzeit Mit Bergamotte, Tiaré, Vanille: «Sun Day» von Jil Sander, limitierte Edition. ca. CHF 61.–

Copacabana Selbstbräuner-Spray Airbrush Brazilian Tan von Rodial. Über www.niche-beauty.ch ca. CHF 47.–

Farbkristall Lisse Minute Baume Cristal in Crystal Mandarin Nr. 06 von Clarins. CHF 35.–

Inselferien Terracotta, das Peeling mit Inselfeeling-Duft (Gesicht, Körper), von Guerlain. CHF 78.–

BEAUTY-NEWS

Jetzt ist Sommer!

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Paul Seewer, Dukas

Hitzewelle Der Föhn Babyliss Pro Silence 2200 W ist besonders leise – und chic in Zitronengelb. CHF 99.– Trockenzeit Bio-Deocreme mit pflanzlichem Puder von Soapwalla. Über www. shetime.ch CHF 19.–

Bikinifigur Advanced Body Creator, AntiCelluliteMousse von Shiseido. ca. CHF 75.–

Farbtherapie LidschattenPalette Heat Wave von Smashbox, Marionnaud. CHF 65.–

Er ist da! Und wir lieben ihn dafür, unseren Sommer 2013. Auch wenn er uns lange hat warten lassen. Wir verzeihen ihm alles, solange er uns jetzt einen wolkenlosen Himmel zum Niederknien und viel wohlige Hitze beschert. Hier kommen Beauty-Neuheiten, die das Instant-Sommer-Feeling maximieren. Etwa ein Selbstbräuner, der eine hauchzarte Insel-Bräune verleiht von Eco Cosmetics (Egli Reformhaus), Lidschattenfarben, die an Inselferien erinnern (Palette von Smashbox; bei Marionnaud) ein Peeling, das nach TiaréBlüten duftet (von Guerlain Terracotta) oder

Beach-Haar Leichter Halt und Textur: Casual Sea Salt Spray von Toni & Guy, Manor, Jelmoli. CHF 6.90

Spezial-Haarprodukte, die sowohl für die City als auch am Beach für den perfekten Sommer-Look sorgen (von Tony & Guy). Auch wichtig: das perfekte Deo. Ein Geheimtipp ist die natürliche Deo-Creme von Soapwalla aus New York City (über Shetime). Sie besteht aus feinem pflanzlichem Puder, Tonerde sowie einer Mischung aus Ölen von Lavendel, Pfefferminze und Teebaum. Die gefrostete Konsistenz ermöglicht ein superleichtes Auftragen und garantiert lang anhaltende Frische, den ganzen traumhaften Sommertag lang. KRISTINA KÖHLER

STAR-GEFLÜSTER

Amanda mia!

Amanda Seyfried, 27, ist die neue Muse des Givenchy-Kreativdirektors Riccardo Tisci. Die US-Actrice («Mamma mia!») modelt für die Herbst/Winter-Kampagne und für den Givenchy-Duft «Very Irrésistible».

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KOLUMNE Alexandra Kruse, 33, Stylistin, über Farbtrends.

Gelb ist das neue Pink

Auffällig Die Models trugen bei Dolce & Gabbana alle üppigen Ohrschmuck.

ETHNO-SCHMUCK

Schmuck aus dem Süden Domenico Dolce und Stefano Gabbana sind bekannt für ihre opulenten Designs. Das Thema Sizilien zieht sich seit mehreren Saisons durch ihre Kreationen und spielt auch diesen Sommer eine zentrale Rolle. Der Hingucker der Kollektion: die üppigen Ohrringe. Schwer dekoriert mit farbigen Steinen, Bommeln und Quasten, baumelten sie wie Kronleuchter an den Ohren der Models. Um den süditalienischen Look zu

vervollständigen, kombinierte Dolce & Gabbana zu den Ohrringen Stirnbänder mit Blumen- und Früchteprints. Fürs Büro ist dieser Look etwas zu extrem – und auch die Ohrläppchen würden unter dieser schweren Belastung wohl leiden. Getragen zu einem schlichten Sommerkleid mit einer Hochsteckfrisur, passen diese schmucken Stücke aber an (fast) jedes Fest und ziehen garantiert Blicke auf sich. NINA LIENHARD

Produkte zum Look

Fürs Nötigste Bestickte Boxtasche von Zara. www.zara.com CHF 79.90 82 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

Zum Anhängen Klips-Ohrringe von Dolce & Gabbana. www.dolceand gabbana.com, ca. CHF 800.–

Ans Handgelenk Armband mit Bommeln von H & M, solange Vorrat. www.hm.com CHF 12.90

Damit ist es offiziell – wenn eine knapp Zweijährige den Trend auf dem Arm ihres auch in Unterhosen gut aussehenden Vaters und Fussballstars mitmacht (wie wir dank der grossen Poster, die schon Verkehrsunfälle ausgelöst haben, wissen). Wenn so eine Kleine das also mitmacht, dann gilt es. Der letzte Hit in Sachen Farbforschung lässt sich nur schwer ignorieren – tatsächlich färben sich Regale und Kleiderstangen der einschlägigen Boutiquen auf den Sommer hin verdächtig gelb. Zu Ihrer Beruhigung: Es handelt sich eher um ein Zitronenlimonadengelb als um warmes Sonnenblumengelb. Einfach richtig gelb. Nun meine Frage: Wer bitte kann denn Gelb tragen? Ich nicht (so ein fast oranges Currygelb ist ganz okay, aber sonst absolut gar nicht). Ansonsten, finde ich, sieht man darin aus, als würde man sich grade von einer schweren Darmgrippe erholen. Dachte ich. Und wieder einmal wurde ich eines Besseren belehrt. Eines meiner heimlichen Hobbys ist nämlich der Besuch des Modehauses Modissa, und zwar ganz oben, da sind die pompösen Ballkleider. Nicht dass ich je eins gekauft hätte, aber ich besuche sie ganz gerne und schaue die schönen Stoffe an, bewundere die Stickereien, die tollen Farben. Für mich ist das eine Art Meditation. Inmitten der Ballkleider-Szene in der Modissa also schwebte plötzlich ein Mädchen durch den Raum, so ganz wie die Feen bei Cinderella. In einem gelben Ballkleid! Es sah einfach ganz wunderbar aus, absolut Red-Carpet-tauglich, absolut glamourös. Und wieder einmal hab ich gelernt: Ausnahmen bestätigen die Regel!

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Geri Born (Porträt), Imaxtree, HO

Also, Harper Seven Beckham, der jüngste Spross der Modedesignerin und offiziellen Trendsetterin Victoria Beckham, trägt andauernd eine Strickjacke – in Gelb!


Check-up Aggressivere Tumoren

FFT I R BET sthesie A nä

Ein NarkoseArzt zur Miete Wir leben in einer mobilen Welt. Und die macht im Gesundheitswesen nicht halt. Dank gemieteten Narkoseärzten müssen Operationen nicht mehr zwingend im Spital durchgeführt werden. TEXT DR. SAMUEL STUTZ

D

ie mobilen Narkoseärzte kommen! Und: Man kann sie mieten – via behandelnden Arzt oder Zahnarzt. Rentanesth in Aarau ist ein Beispiel für ein Institut, das sich auf mobile Narkosen spezialisiert hat. Seine mobilen Anästhesie-Crews fahren durch die ganze Schweiz und gewährleisten sichere und schmerzfreie Eingriffe in Narkose. Die Nachfrage ist gross. «Wir leben im Zeitalter der minimalinvasiven Eingriffe, die zunehmend ambulant durchgeführt werden. Kleine OP-Zentren können das genauso gut wie die grossen Spitäler», sagt Dr. Jürgen Hein, Chefarzt von Rentanesth. «Die OP-Zentren bieten dem Patienten mehr Privacy und individuelle Betreuung durch ihren vertrauten Arzt – und das ganz ohne Spitalatmosphäre. Zudem ist das Risiko, einen multiresistenten Spitalkeim aufzulesen, deutlich geringer.» Dr. Hein ist ein Anästhesist mit langjähriger Notarzterfahrung. Seit 1996 gehört er zum Notarztteam der Air Zermatt. Sicherheit steht bei der Narkose an erster Stelle. «Schwere Komplikationen bei gesunden Patienten treten heute nur noch sehr selten auf – bei höchstens einem von 200 000 Fällen.

Die Sicherung der Atemwege steht dabei im Fokus. Die Patienten können zur Sicherheit beitragen, indem sie die Nüchternheitsregel vor der OP strikt einhalten. Das verhindert, dass saurer Mageninhalt bei Problemen in die Lunge gerät und die sensiblen Bronchien verletzen kann.» Die Anästhesie-Crew besteht aus zwei Personen, einem Facharzt und einem Fachpfleger für Anästhesiologie. Sie bereiten sich im OP-Simulator auf Notfälle vor. Die Narkosearbeitsplätze gleichen modernen Flugzeugcockpits: Gasanalysen von jedem Atemzug und der Sauerstoffgehalt eines jeden Pulsschlages werden auf farbigen Flat Screens dargestellt. Der Patient wird ständig umfassend überwacht. Auch der Komfort gewinnt an Bedeutung: Angenehmes Einschlafen, schnelles Aufwachen ohne Übelkeit und eine effektive Schmerztherapie sind für die Patienten entscheidend. Dies sind Gründe, weshalb sich immer mehr Patienten für Wahleingriffe entscheiden. So können etwa beim Zahnarzt komplexe Behandlungen sowohl bei Kindern als auch Erwachsenen angstfrei durchgeführt werden. www.rentanesth.ch

London Rauchen erhöht nicht nur das Risiko für Blasenkrebs, sondern wirkt sich auch auf die Grösse des Tumors aus. Eine Vergleichsstudie kam zum Schluss, dass die Raucher unter den Krebspatienten grössere Tumoren mit höherem Malignitätsgrad aufweisen. www.krebsgesellschaft.de

Herz-Preis geht nach Genf

Bern Ein internationales Team hat eine genetische Spur gefunden, die zum besseren Verständnis des hohen Blutdrucks führt. Für seinen entscheidenden Beitrag dazu erhält Dr. Georg Ehret von der Uni Genf den Forschungspreis 2013 der Schweizerischen Herzstiftung. www.swissheart.ch

Chance auf gutes Hören

Stäfa In der Schweiz kommen von 1000 Neugeborenen ein bis zwei mit einem Hörverlust auf die Welt. Je früher eine Hörminderung entdeckt und versorgt wird, desto grösser sind laut der Stiftung Hear the World die Chancen einer altersgerechten Entwicklung. www.hear-the-world.com

TIPP

Hallo, Männer, esst TOMATEN! Das darin enthaltene Lycopin soll das Risiko verringern, an Prostatakrebs zu erkranken.

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Check-up WEissER HAUTkREbs

Die Lage ist prekär: Die Zahl der jährlichen Neuerkrankungen zeigt steil nach oben. Fast acht Prozent der Kosten für Krebs­ therapien gehen zulasten des weissen Hautkrebses. Ein neues Medikament hilft, irreparable Hautschäden zu vermeiden. TexT VERENA THURNER

N

och immer steht die Schweiz mit einem traurigen Rekord europaweit an der Spitze: Auch im vergangenen Jahr wies unser Land die höchste Hautkrebsrate auf. Jährlich werden 2100 Melanom-Diagnosen gestellt, rund 300 davon mit tödlichem Ausgang. Beim weissen Hautkrebs explodieren laut Prof. Reinhard Dummer (siehe Interview Seite 86) die Zahlen der Neuerkrankungen. Auch Brigitte Brunner leidet unter weissem Hautkrebs, allerdings verursacht durch einen seltenen Gendefekt. xeroderma pigmentosum heisst die erblich bedingte Hautkrankheit. Als Kind wusste sie noch nicht, dass diese Krank-

heit sie fürs Leben zeichnen wird. «Ich hatte eine Haut wie ein Salami. Deshalb ging ich zu einem Dermatologen», erzählt die aufgestellte Mutter von zwei schon fast erwachsenen Kindern. Der Dermatologe riet ihren eltern, Brigitte so oft wie möglich der Sonne auszusetzen, dann würde sich ihre Haut erholen. Dieser fatale Ratschlag war dann das Startsignal für den Ausbruch des Basalzellkarzinoms. Bei xeroderma pigmentosum genügt schon eine geringe Sonnenexposition für die Bildung von irreparablen Hautschäden. Bereits in jungen Jahren treten verschiedene Formen von Hautkrebs auf. Immer und immer wieder unterzog sich Brigitte Brunner Operationen, bei denen Basaliome entfernt wurden.

Doch es bildeten sich stets wieder neue. «Normalerweise musste ich mich pro Jahr zwei- bis viermal operieren lassen. Aber als ich mit meiner Tochter schwanger war, hatte ich dreizehn eingriffe. Ich fühlte mich wie ein Scherenschnitt.» Vor zwei Jahren stand die Trainerin der Curling-Junioren Baden kurz davor, durch eine neuerliche Operation einen Teil der Lippen zu verlieren. Da entschloss sie sich kurzfristig, bei einer klinischen Studie mit einer neuen Substanz mitzumachen. «Lieber etwas schlucken, das eventuell hilft, als mir das halbe Gesicht zerschneiden zu lassen», sagte sie sich. Leider vertrug sie das Medikament nicht gut. Bevor ihr auch noch die halbe Nase und ein ganzes Ohr weggeschnitten werden sollten, wechselte sie auf Vismodegib, eine Substanz, die ebenfalls klinisch getestet wurde. Seit gut einem Jahr ist Brigitte Brunner in diesem klinischen Programm. Seitdem hat sie Ruhe. Das Basalzellkarzinom hat sich nicht mehr gezeigt.

Foto Raja Läubli

Durchbruch beim Hautkrebs


Schwarzer hautkrebS

Mutation im Schnellverfahren identifiziert!

Symptomfrei Brigitte Brunner hat mit Erfolg am klinischen Versuch des neuen Medikamentes teilgenommen.

Obwohl die Nebenwirkungen eher happig sind – Haarverlust, Beeinträchtigung des Geschmackssinns –, bezeichnet Brigitte Brunner ihre Lebensqualität gegenüber früher als wesentlich besser: «Keine kurzfristigen Operationen, keine Schnitte oder Stellen, die gerade am Abheilen sind.» Laut Prof. Reinhard Dummer sind die Nebenwirkungen der Substanz bei Patienten, die nicht aufgrund eines Gendefektes ein Basalzellkarzinom entwickeln, verschieden. Für die Curling-Junioren ist es völlig normal, dass ihre Trainerin keine Haare hat. Und da Brigitte Brunner das Medikament voraussichtlich über längere Zeit nehmen muss, hat sie sich eine Perücke zugelegt. Sie ist überzeugt, dass ihr das Nachdiplom in Sportpsychologie hilft, primär die positiven Seiten der Therapie zu sehen: «Solange die Vorteile überwiegen, spielen Nachteile keine Rolle.»

Die Gutachter der Fachzeitschrift «Nature Nanotechnology» zollten dem Forschungsbericht des Swiss Nano­ science Institute der Universität Basel und des Ludwig Institute for Cancer Research in Lausanne hohes Lob: über­ zeugend, extrem relevant für die Ent­ wicklung in Medizin und Biochemie. Auch der Umstand, dass bei diesem Diagnoseverfahren die Erbsubstanz weder vervielfältigt noch markiert wer­ den muss, überzeugte die Gutachter. Dem Team um Prof. Christoph Gerber – mit François Huber, Hans Peter Lang, Natalija Backmann und Donata Rimoldi – war es gelungen, mithilfe von Nano­ sensoren die spezifische Mutation des Gens, welche die Hälfte der Melanom­ Betroffenen in sich trägt, zu identifi­ zieren: das BRAF­Gen. Im Gegensatz zu andern Verfahren ist die diagnos­ tische Methode mit nanomechanischen Cantilever­Sensoren so sensitiv, dass das BRAF­Gen weder vervielfältigt noch markiert werden muss. Die Diagnose kann so viel schneller gestellt werden. Seit Oktober 2011 steht ein Medika­ ment zur Verfügung, das bei Melanom­ Patienten gezielt auf die Mutation des BRAF­Gens wirkt und damit eine

signifikante Lebensverlängerung ermöglich. Patienten ohne Mutation des bestimmten Gens profitieren aller­ dings nicht von der Therapie. Deshalb ist es wichtig, dass die Mutation so schnell wie möglich identifiziert wird. Und genau das ermöglicht das Ver­ fahren, welches das Team aus Basel und Lausanne entwickelt hat. Die Technik lässt sich auch bei anderen Krebsarten anwenden und bietet so einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zur personalisierten Medizin. Der Forschungsbericht unter dem Titel «Direct detection of a BRAF mutation in total RNA from melanoma cells using cantilever arrays» wurde im vergangenen Februar in der Fach­ zeitschrift «Nature Nanotechnology» veröffentlicht (www.nature.com/ naturenanotechnology). Das maligne Melanom ist die aggres­ sivste Form von Hautkrebs. In der Schweiz erkranken pro Jahr 2100 Menschen daran. Das sind rund sechs Prozent aller Krebserkrankungen. Das Melanom gehört damit zu den häufigsten Krebsarten. Fast ein Drittel der Patienten ist zum Zeitpunkt der Diagnose jünger als fünfzig Jahre.


Check-up BasalzellkarzinoM: neUes MedikaMent

«nach vier Wochen wird das tumorgewebe kleiner» Herr Prof. Dummer, wie präsentiert sich heute die Situation beim weissen Hautkrebs? Die Diagnosen haben explosionsartig zuge­ nommen, der Trend zeigt weiterhin nach oben. Fast acht Prozent der Kosten für Krebstherapien gehen zulasten des weissen Hautkrebses. Jede einzelne Behandlung ist nicht teuer. Meist sind es einfache Operationen, aber die Summe der Fälle ist das Problem. Jeder dritte Schweizer wird im Laufe seines Lebens einen weissen Hautkrebs bekommen. Zusammen mit der Bevölkerungs­ entwicklung ergibt das eine riesige Summe. Wie unterscheidet sich ein Basalzellkarzinom von einem gewöhnlichen braunen Fleck? Es gibt verschiedene Typen: Es gibt solche, die flächig wachsen, rötlich sind und sich wie ein kleiner schuppender Herd zeigen, der nie abheilt. Dann sieht man rötliche Knötchen. Typischerweise kommen die meisten Patienten mit einem kleinen Geschwür in der Mitte des Flecks, auf der sich eine Kruste bildet. Doch die Kruste platzt wieder auf, und das Ganze beginnt von vorne. Meist kom­ men sie, wenn das Knötchen bereits einen Durch­ messer von fünf bis sieben Millimeter aufweist. Ab welchem Stadium wird die neu auf den Markt gekommene Substanz Vismodegib eingesetzt? Bei weit über neunzig Prozent der Patienten mit weissem Hautkrebs wird die Substanz nicht zum Zug kommen. Da die meisten Basaliome, die wir sehen, eine Grösse von fünf bis sieben Millimeter haben, können wir diese entweder operieren oder mit weichen Röntgenstrahlen sowie Immuncremes behandeln. Auch die fotodynamische Therapie und der Kältespray stehen für solche Basaliome zur Verfügung. Es gibt eine ganze Palette von Therapien, die zum Einsatz kommen. Vismodegib wird bei fortgeschrittenen oder nicht ausreichend behandelten Basaliomen eingesetzt, für die eine chirurgische Behandlung oder eine Strahlen­ therapie nicht in Betracht kommt. Oft passiert das gerade bei älteren Menschen. Sie sind der Meinung, dass sich eine Therapie nicht mehr lohnt. Heute kann ein 85­jähriger Mensch ohne Weiteres neunzig werden. Lässt man einen solchen Tumor fünf Jahre wachsen, können die oben erwähnten Massnahmen oft nicht mehr ein­

Prof. dr. reinhard dummer Stellver­ tretender Klinikdirektor, Dermatologie des Universitätsspitals Zürich.

gesetzt werden. Oder eine Operation würde zu bleibenden Schäden wie Zerstörung des Augenlides bis zum Verlust des Sehvermögens, des Mundes oder der ganzen Ohrmuschel führen – dann wird das neue Medikament eingesetzt. Wie lange dauert es, bis ein Basaliom metastasiert? Das sind Jahre. Seit wir das Medikament klinisch testen, sehen wir erstaunlicherweise plötzlich viele Fälle von metastasierenden Basalzellkarzinomen. Bis anhin konnten wir diesen Patienten nicht helfen, ausser mit Bestrahlungen und Chemo­ therapie. Die Dermatologie des Universitätsspitals war bis jetzt der einzige Ort in der Schweiz, wo die neue Substanz im Rahmen einer klinischen Studie bereits angeboten werden konnte. Bis heute haben wir 22 Patienten damit behandelt. In Zukunft werden es bestimmt mehr werden. Wie ist der Wirkmechanismus des neu zugelassenen Medikamentes? Man weiss, dass es beim Basalzellkarzinom einen eingeschalteten Signalweg gibt. Dieser Signalweg ist verantwortlich für das Wachsen der Krebszellen. Wird der Signalweg unterbrochen, fehlen wichtige Wachstumssignale. Die Tumorzellen verhornen und werden danach durch Immunzellen abgebaut. Das Medikament stoppt den Signalweg. Wie sieht es mit den Nebenwirkungen aus? Patienten berichten von Geschmacksstörungen, von Störungen im Muskelgewebe, typischerweise Muskelkrämpfen vor allem in der Nacht, und Haarausfall. Das bedeutet nicht, dass wie bei einer Chemotherapie alle Haare ausfallen, sondern die Haare wachsen während der Therapie nicht nach. Mit der Zeit werden sie auch dünner. In Zukunft werden wir sehen, ob Therapiepausen möglich sind, damit die Haare wieder wachsen. Ab welchem Zeitpunkt sieht man den ersten Erfolg in der Bekämpfung des Tumors? In der Regel sehen wir bereits bei der ersten Kontrolle nach vier Wochen einen Rückgang des Tumorgewebes. Bei einem Tumor von zehn Zentimetern Durchmesser wird die Haut nach etwa einem halben Jahr zugeheilt sein. Der best­ mögliche Effekt ist selbstverständlich die Heilung. Dazu gibt es leider noch keine Untersuchungen. Wir sehen Patienten, bei denen das ganze Tumor­ gewebe verschwunden ist. Aber ob sie geheilt sind, können wir so nicht sagen. Dazu müssten wir sie weiterbehandeln und nach zwei Jahren wieder kontrollieren. Diesen Zeitrahmen haben wir noch nicht. Bei einigen Patienten, die bei der amerika­ nischen Studie am längsten, nämlich zwei Jahre, dabei waren, wurde kein Rückfall festgestellt. 

Foto Christian Lanz

Endlich steht den Dermatologen ein MedikaMent zur Behandlung des fortgeschrittenen Basalzellkarzinoms zur Verfügung. Der Experte über Wirkmechanismus, Nebenwirkungen und Therapieerfolg.




Die Besten 10 Kultur- und Eventtipps

Foto ex-press / Christian Lanz

DJ-BOBO MIT NEUEM PROGRAMM

Der Unermüdliche Vor Kurzem noch performte DJ Bobo seine Jubiläumstour «Dancing Las Vegas», schon stehen die Daten seines neusten Coups fest: Am 22. November feiert der Schweizer Hitparadenstürmer im Europa-Park in Rust die Weltpremiere seiner «Circus Tour 2014».

Und wieder soll es ein gigantisches Erlebnis werden: zwei Stunden DJ Bobos Hits und ein wahres artistisches Feuerwerk. All dies in einem Zirkuszelt und auf einer atemberaubend grossen Konzertbühne.

KATI MOSER

---------DJ Bobo – Circus Tour 2014 Weltpremiere 22. 11. 2013 Europa-Park Rust, 23./24. 11. 2013 Rust. Basel: 29. 5. 2014, Bern: 30. 5., Zürich: 31. 5. Tickets Tel. 0900 800 800 (CHF 1.19/Min., Festnetz), www.ticketcorner.ch SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 89


Die Besten

im Atelier Andrea Muheim ist Malerin, arbeitet hier in Zürich aber auch als Objektkünstlerin. AnDreA MuheiM Mit «My zurich» in erlenBAch zh

intime stadtlandschaften

w

enn Andrea Muheim, 45, von ihrer Wohnung am Röntgenplatz ins geräu­ mige Atelier im Altbau an der Dienerstrasse im Zürcher Kreis 4 radelt, fährt sie sozusagen durch ihre Bilder. Denn seit einigen Jahren liefern besagte Quartiere der Künstlerin ihre Malmotive: die berüchtigte Langstrasse, der Röntgenplatz, die Josefstrasse. Andrea Muheim malt nächtliche Strassen­ züge. Fast immer menschenleer. Manchmal mit einer weissen Schneedecke überzogen.

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«Der Schnee löst die Konturen auf. Ich kann die Stimmung besser transportieren, und das ist mir sehr wichtig.» Mit der Digitalkamera oder dem Handy fängt die Zürcherin Impres­ sionen ein, die sie später im Atelier verarbeitet. Der wiedererkennungseffekt der Stadt­ bilder ist gross, obwohl Andrea Muheim sie nicht eins zu eins malt. Im Gegenteil. Man­ ches Gemälde driftet leicht ins Abstrakte. Da sind nur noch Strassenlampen, Leucht­ reklamen oder Autolichter zu erkennen. Zuweilen besteht das Bild bloss aus einem Cocktail von farbigen Punkten.

Andrea Muheim, Mutter eines 15­jährigen Sohnes, malt seit 25 Jahren. Und gibt in ihrem Atelier Malkurse. Bei ihrer Berufswahl kamen einst Mathematik und musische Fä­ cher infrage. Sie entschied sich für Letzteres. «Ich bin ein Arbeitstier und habe Durchhalte­ vermögen», sagt sie lächelnd. Mit ihrer jetzigen Ausstellung «My Zurich» beweist die Künstlerin die Richtigkeit ihrer Wahl. Menschen gehören – neben den Stadtbildern – zu den bevorzugten Motiven der Malerin. Bis 2005 standen sie im Mittelpunkt ihres Schaffens: Porträts von Kindern und Erwach­

Fotos Willy Spiller, HO (7)

Andrea Muheim malt beharrlich, was ihr nahegeht: Menschen – und jetzt das nächtliche zürich, die Grossstadt. Mal expressiv, mal abstrakt.


diese woche in museen und galerien

Ölbilder. Fotografie. Bauernmalerei

paris und Bern

märchenhaft «Der Röntgenplatz», 2011, an einem verschneiten Abend (145×160cm).

Das Bernerhaus in Frauenfeld widmet seinem Bürger Ernst Arnold Huber (1899–1988) eine Ausstellung: «Ein Malerleben zwischen Paris und Bern». Schwerpunkte in Hubers Malerei sind Porträts und Landschaften, aber auch Städtebilder, Stillleben und Jungmädchenbilder, in denen man auch auf Spuren von Cézanne, Marquet, Barraud und des Fauvismus stösst. Der Zweite Weltkrieg trieb Huber aus Paris zurück in die Schweiz, wo er eine rege Tätigkeit als Illustrator aufbaute. rea ---------Bernerhaus Frauenfeld TG. Bis 25. 8. Sa 10–12, 14–17, So 14–17 Uhr, Tel. 052 723 23 63, www.kunstverein-frauenfeld.ch

asien und europa In ihren Werkreihen geht es oft um Vergänglichkeit. In der neusten Fotoserie von Teresa Chen, «Death of a Butterfly», thematisiert die Künstlerin nun ihre eigene herkunft. Als sogenannte ABC (American-born Chinese) hat sie Giacomo Puccinis Oper «Madama Butterfly» als Ausgangspunkt genommen. Ihre Selbstporträts setzen sich mit der Darstellung der asiatischen Frau in der europäischen Gesellschaft auseinander. Die Künstlerin lebt und arbeitet in Zürich. rea ---------dämmerung «Langstrasse», 2011, Abendverkehr bei nasskaltem Wetter (93 × 115 cm).

galerie Bob gysin Zürich. Bis 20. 7. Di–Fr 13–18, Sa 12–16 Uhr, Tel. 044 278 40 60, www.gbg-galerie.ch

tradition und neudeutung Mit «Die Wege der Poya» widmet das Musée gruérien dem Alpaufzug eine Sonderausstellung. Die Eingänge der Freiburger Bauernhäuser wurden früher oft mit Szenen aus dem Hofleben und vom alpaufzug bemalt. Die bis zu drei Meter breiten Bilder, auch Poya genannt, wurden seit Mitte des 20. Jahrhunderts ständig weiterentwickelt. Zeitgenössische Künstler deuten das Thema neu. Die Schau stellt dreissig traditionelle Poya-Bilder jüngeren Werken gegenüber. rea ---------musée gruérien Bulle FR. Bis 29. 9. Di–Sa 10–17 Uhr, Tel. 026 916 10 10, www.musee-gruerien.ch

abstrakt «Langstrasse», 2013, ein Meer von bunten Lichtern (85 × 100 cm).

senen, Selbstbildnisse, erotische Szenen. Als dann die Beziehung mit ihrem Mann zu Ende ging, begann Andrea Muheim, ihre Gefühle und ihre Verletzlichkeit besser zu schützen. Heute entstehen wieder vermehrt Bildnisse von Menschen. Die feinfühligen Arbeiten berühren, ohne das Innenleben der Künstlerin preiszugeben. Kati moser ---------python gallery Erlenbach ZH. Di–Fr 10–18, Sa 10–14 Uhr, Tel. 044 400 91 41, www.pythongallery.ch, 19. 6., 19 Uhr: Mark van Huisseling liest aus «Zürich», danach Gespräch mit Andrea Muheim

luzerner Freilichtspiele

idylle versus Kriegstrauma Ein Fischerdorf am Vierwaldstättersee vor 200 Jahren: Während das ganze Dorf der Hochzeit des Schiffmeisters entgegenfiebert, kehren drei kriegsversehrte Söldner heim und bringen die Gesellschaft gehörig durcheinander. Ein Widerstreit aus Schuld, traumatischen Erinnerungen und zarten Liebesträumen beginnt … Der Regisseur Volker Hesse inszeniert «Wetterleuchten» des Luzerner Autors Beat Portmann zum ersten Mal auf einer einzigartigen Seebühne. rea ---------seebühne Halbinsel Tribschen, Luzern Bis 17. 7. Infos und Tickets: Tel. 0848 000 410 Mo–Fr 8–11 Uhr, www.freilichtspiele-luzern.ch

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Die Besten 5 FRAGEN AN EIN BUCH

Dunkle Zeiten

Das Undenkbare Gelungener Terroranschlag auf das Weisse Haus mit Geiselnahme des US-Präsidenten. Sprecher der Regierung: Trumbull (Morgan Freeman, u. r.).

Worum geht es? Der Ich-Erzähler lebt in Deutschland. Als sein Vater schwer erkrankt, kehrt er – nach langer Abwesenheit – nach Argentinien zurück, wo ihn die Schatten der Vergangenheit einholen. Während sein Vater im Spital liegt, rollt er anhand von Zeitungsartikeln, die der Vater gesammelt hatte, jene furchtbare Zeit der argentinischen Militärdiktatur wieder auf, als Tausende von Unschuldigen spurlos verschwanden und Morden an der Tagesordnung war.

Noch ist alles nur eine Fiktion Die Story Der amerikanische Präsident Benjamin Asher (Aaron Eckhart) empfängt den südkoreanischen Premier Lee (Keong Sim) mit dessen Delegation im Weissen Haus. Bald schon stürmen bis auf die Zähne bewaffnete nordkoreanische Extremisten das Gebäude. Mit Ausnahme von Lee gehören alle Delegationsmitglieder der Organisation an. Federführend ist Lees rechte Hand Kang (Rick Yune). Sie nehmen Präsident Asher sowie dessen engsten Vertrauten gefangen. Ihr Ziel: Amerika einen schwerwiegenden Schlag zu verpassen. Im Chaos des Gefechts gelingt es dem ehemaligen Secret-ServiceAgenten Mike Banning (Gerard Butler), sich ins Weisse Haus zu schleichen und Kontakt mit der Aussenwelt aufzunehmen. Die Stars Müsste ich mir einen Bodyguard zutun, würde ich den Schotten Gerard Butler 92 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

(«Mavericks») wählen. Seine Rolle als Mike Banning spielt er sehr überzeugend und mit viel Herzblut – vor allem mit viel Blut. Und Morgan Freeman (Trumbull, Sprecher des Weissen Hauses) beweist erneut: Er wäre der beste Kandidat für das Präsidentenamt. Der Regisseur Der Amerikaner Antoine Fuqua, 47, («King Arthur») gilt in der Filmbranche als grosses Talent seiner Generation. Die Weltordnung Trumbull befiehlt: «Rufen Sie die Russen, die Chinesen, die Briten und die Franzosen an. In dieser Reihenfolge.» Das Fazit Action und Spannung bis zum Schluss – und der grosse Wunsch, die Story möge Fiktion bleiben. KATI MOSER

--------- Länge 120 Min. Regie Antoine Fuqua. Jetzt im Kino

Welcher der Sätze bleibt? «Niemand hat gekämpft, alle haben wir verloren, und fast niemand ist der Sache, an die er einmal glaubte, treu geblieben, was es auch war, dachte ich.» Für wen? Der Roman wurde gegen das Vergessen geschrieben – somit geht er uns alle an. Nach der Lektüre? Man fühlt sich etwas bedrückt, trotz der wunderbaren Erzählkunst von Patricio Pron. KATI MOSER ---------Patricio Pron Der Geist meiner Väter steigt im Regen auf (rowohlt)

Fotos Paul Seewer, HO (8)

«OLYMPUS HAS FALLEN» (USA)

Wer ist der Autor? Patricio Pron, 37, ist ein argentinischer Schriftsteller, der in Göttingen (D) in Romanistik promoviert hat und heute in Spanien lebt. Er gehört zu den besten spanischsprachigen Autoren der jüngeren Generation.


Mitreissend In Paddys Pub wird irische Lebenslust als Show inszeniert.

DEMNÄCHST

Latin. AnarchoRap. Drum-Show

Ausdrucksstark Liebe, Leidenschaft, Schmerz, Freude, Eifersucht, Hoffnung. Und Rumba, Surf, Texmex, Cha-Cha-Cha, Son, Reggae. Etwas gar viel auf einmal? Die spanische Sängerin bringt das locker unter einen Hut. HV --------Amparo Sánchez Festsaal Kaufleuten, Zürich, 29. 10. um 20 Uhr, www.allblues.ch

IRISH CELTIC – SPIRIT OF IRELAND

Abtanzen im Pub Die Arbeitslosenquote in Irland steht bei 13,7 Prozent (Schweiz 3,1), das Bruttoinlandprodukt pro Kopf beträgt 46 000 US-Dollar (Katar 103 000), und im Juni regnet es an durchschnittlich zehn Tagen (Libyen 1): Was Wunder, herrscht im Inselstaat buchstäblich nicht nur eitel Sonnenschein. Mindestens einen Grund indes haben die Iren zur Dauerfreude: Public Houses – bekannter als Pubs. Einst machten einzelne Dorfbewohner ihr Haus «public», indem sie Krethi und Plethi einluden und verköstigten. Mittlerweile gibt es zwar

CD-TIPP JAZZ

Abend für die Ewigkeit Leonard Bernsteins «Tonight» ist eines der Stücke, die Keith Jarrett am 11. Juli 2009 im KKL Luzern spielte. Der Pianist und seine Partner wussten wohl, dass dieser Titel Sinnbild für eine klingende Sternstunde werden würde. HANSPETER VETSCH --------Jarrett/Peacock/DeJohnette (live) Somewhere (ECM)

keine Einladungen mehr, doch viele Pubs haben ihren Charakter als erweitertes Wohnzimmer der Einheimischen bewahrt. Auch dank Gestalten wie Paddy, der das «Irish Celtic» führt. Das alte Raubein ist ein begnadeter Schnorrer, der in seinen humorigen Anekdoten den Bogen von den Mythen der keltischen Urzeit bis in die Gegenwart zu spannen weiss. Wem eine Reise auf die Grüne Insel zu aufwendig scheint, kann sich gedulden, bis Paddy und dessen Pub zu uns kommen. In der Show «Irish Celtic – Spirit of Ireland» präsentiert der Gastgeber in einer kunterbunten Show ein grösstenteils Riverdanceerfahrenes Tanz-Ensemble und eine Band, die keltisch-irische Tradition und Fiddle-Folk mal feenhaft zart und mal stürmisch darbieten. Selbstverständlich fehlen weder eine kleine Verneigung vor «Braveheart» noch eine Ration «Whiskey in the Jar». HANSPETER VETSCH ---------Irish Celtic – Spirit of Ireland Theater 11, Zürich. 14.–19. 1. 2014, www.musical.ch

Tickets für die besten Events!

Stimmgewaltig «Schönste-beste-deutsche-Boy-Bandder-Welt.» So bespiegelt sich der Gesangsverein der etwas anderen Art. Seis drum: Basti, Timi Hendrix, Sudden und Alligatoah laden zum Trip ins Fledermausland ein. HV --------Trailerpark Sommercasino, Basel: 31. 10., Escherwyss Club, Zürich: 1. 11., www.4-music.ch

Schlagkräftig «Weils letztes Mal so geil war!», kündigt die seit «Das Supertalent» bekannte Mülltrommler-Truppe die Premiere ihrer neuen Show in Herisau an. Warnung: «Sichert euch Tickets im VVK, es wird voll.» HV --------Bubble Beatz Casino, Herisau, 21. 9. um 20.30 Uhr., www.dominoevent.ch SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 93



Weekend Reisen, geniessen, rätseln!

Puro Mallorca Der Beachclub an der Palma Bay ist seit Jahren Fixpunkt im Bade- und Partykalender auf «Malle».

MALLORCA UND TOSKANA

Meer, Pool, Puro P

Puro Toskana Chillen bei den Ferragamos.

urobeach» hat Trends gesetzt: schneeweisse Liegen, balinesische Betten, kalorienarme Küche, DJ Tag und Nacht – und ziemlich schöne Menschen im Pool! Zum Beispiel auf Mallorca. Da ist der «Purobeach» schon seit langem Hangout-Place Nummer 1 einer glücklichen Jugend. Zum Beispiel in der Toskana: Die FerragamoModedynastie engagiert sich in letzter Zeit stark im Tourismus. Sohn Leonardo hat die zauberhafte Marina di Scarlino

entwickelt, seine eigene Jacht im Hafen vertäut und mit «Purobeach» einen starken Partner ins Projekt gelockt. «Toskana am Meer» ist das Thema an der tyrrhenischen Küste und am kristallblauen Wasser, das bewährte Konzept mit Champagner und DJ wird auch hier umgesetzt. Zusätzliche Attraktionen: ein hervorragender japanischer Koch, 32 «Oasis del Mar»Suiten in der Nähe. HE ----------Info www.purobeach.com, www.marinadiscarlino.com

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3 Fragen an Ariella Kaeslin

Reisen Golfen vor der «Oitavos»-Zimmertür Ein Weltklasse-Golfplatz und ein Designhotel in Cascais bei Lissabon.

Ariella Kaeslin, ehemalige Schweizer Kunstturnerin und dreifache Sportlerin des Jahres.

Schule, Rudern, Hund Clowie und … Ariella Kaeslin, was darf dazu nicht fehlen? Da ich auch sehr gern auf Reisen gehe, auf jeden Fall meine Cornèrcard easyTravel. Denn mit dieser Prepaidkarte bin ich weltweit flexibel, unabhängig und bezahle bargeldlos. Welcher Vorteil dieser Karte ist für Sie wichtig? Dass ich das Guthaben auf meiner Karte ganz einfach per E-Banking in der gewünschten Währung aufladen kann. Damit ist die Karte ideal für das Shopping in US-Dollar. Welches ist Ihre Lieblingsbeschäftigung während Ihrer Amerika-Reise, ausser Surfen? Eigentlich hatte ich mir Bücher zur Vorbereitung auf meine Matur mitgenommen. Aber dann habe ich mich ganz spontan entschlossen, einfach nur die Ferien zu geniessen! Bestellen Sie jetzt Ihre Cornèrcard easyTravel: www.cornercard.ch/easytravel

WEEKEND IN LISSABON: SONNENBADEN, SURFEN, KITEN, GOLFEN

Lifestyle-Hotel in den Cascais vor den Toren Lissabons? Das alte Fischerdörfchen ist mondän geworden. Schon James Bond surfte hier. Ein LifestyleResort gibts auch: «THE OITAVOS». Mit Weltklasse-Golfplatz.

K

önige können sich nicht irren. Der Champalimaud-Clan, eine der wohlhabendsten Familien Portugals, auch nicht. König Carlos verwandelte im 19. Jahrhundert das verschlafene Fischerdörfchen Cascais in ein mondän-royales Seebad. Grossvater Carlos Champalimaud hatte vor achtzig Jahren die kühne Vision, daneben ein luxuriöses Ferienresort zu schaffen. Sein Neffe Miguel setzt diese Pläne jetzt unerschrocken um.

Ein Juwel in den Dünen Don Miguel brach beim Bau des Fünfsternehotels The Oitavos mit allen Traditionen der Region. Geometrische Formen, Glas, maritimes Blau dominieren, trotzdem schmiegt sich der moderne Hotelpalast elegant in die umliegenden Sanddünen. Grosszügigkeit ist Trumpf: Die 142 Zimmer (Atlantik-Sicht, Balkone!) sind 67 m2 gross, die Meerwasserpools und das Spa riesig. Im Erdgeschoss ein einziger Raum, 95 Meter lang: Lobby, Lounge, Bar und Restaurant («Ipsylon», Sushi-Corner), ohne Zwischenwände.


sauna mit Aussicht «The Oitavos» ist eine Top-Adresse für ein entspannendes Wochenende: Riesenpools, Fitnesscenter, Bikes, Golf.

«signature hole»! Ein kurzer Abschlag aufs kleine Green, in den heftigen Atlantik-Wind. Oitavos ist in der Top-100-Weltliste drin.

Den Atlantik vor Augen Die 142 Zimmer im Fünfsternehotel sind sehr grosszügig (mindestens 67 m2). Und bezahlbar: DZ ab 163 Euro.

en Dünen von cascais Loftstyle pur! In Portugal sind die Hotelpreise im Keller. Also wohnt man auch im «Oitavos» günstig (DZ ab 163 Euro). Die Nr. 68 der welt! Dem Golfplatz Oita­ vos Dunes (designed von Arthur Hills) wird Weltklasse­Niveau attestiert: Platz 68 im ange­ sehenen «Golf Magazine US», dessen 100­köp­ fige Jury alle zwei Jahre die «100 schönsten Golfplätze der Welt» erkürt. Die Fairways sind fantastisch angelegt, dem Atlantik entlang und in den Dünen. Nur an den Nortada, den gnadenlosen Nordwestwind, muss man sich erst gewöhnen (Greenfee ab 115 Euro). Kom­ fortabel: Man klettert neben der Hotellobby in den Cart und fährt bequem zu Abschlag 1. «Mariscada especial» Im nahen Ferien­ dorf Cascais ziehen sich die Gegensätze an.

Fischerboote dümpeln neben luxuriösen Jachten im Hafen. Strassencafés und Bou­ tiquen prägen das Bild. Viele Touristen sind mit dem (Gratis­)Velo unterwegs. Die besten Adressen: «Mar do Inferno» für fangfrisches Meergetier («Mariscada especial» bestellen!). Die Docks an der Marina de Cascais für un­ beschwerte Nachtstunden. surfen, kiten, Bond! Rund um Cascais gibts drei Sandstrände. Einer ist fest in Surfer­ Hand: Praia do Guincho! Surfer, Windsurfer und Kiter finden hier hervorragende Be­ dingungen und hohe Wellen. Die Bucht ist «filmreif»: George Lazenby alias James Bond bewahrte hier 1969 «Im Geheimdienst Ihrer Majestät» die schöne Contessa Teresa vor vielen bösen Buben. urs heller

check-in Anreise Swiss fliegt zweimal täglich ab Zürich nach Lissabon hotel The Oitavos. Lifestyle pur mit 142 riesigen Zimmern, Meerwasserpools, Spa. Gutes Restaurant mit Sushi-Corner («Ipsylon»). DZ ab 163 Euro Golf Oitavos Dunes. Ein echter Links-Course am Atlantik und in den Dünen. Anspruchsvolle Fairways. Starke Winde. Clubhouse der Spitzenklasse («Verbasco») Für Gourmets Fangfrischer Seafood im «Mar do Inferno». Auch Einheimische ziehts in diese Beiz (www.mardoinferno.com) infos www.theoitavos.com schweizer illustrierte 97



En Guete

Feine Versuchung Diese süssen Würfel machen Lust auf mehr.

Fruchtige Kugeln

Grosse Prinzessin, Magda, Stella: Schweizer KIRSCHEN haben wunderbare Namen. Sie schmecken frisch gepflückt, aber auch als Glace, Chutney oder im Biskuit.

Schwarzwälder Würfel ZUTATEN (für 8 Würfel)

Schokoladebiskuit 70 g Zucker, 3 Eigelb, 3 Eiweiss, 1 Prise Salz, 2 Esslöffel Zucker, 60 g Mehl, 3 Esslöffel Schokoladepulver Füllung 150 g Weichseln (Sauerkirschen) oder Kirschen, 8 Kirschen mit Stiel, beiseitegelegt, restliche entsteint, halbiert, 2 Esslöffel Kirsch, 3 dl Rahm, 1 Esslöffel Puderzucker, 1 Päckli Rahmhalter Vor- und zubereiten ca. 40 Min. Backen ca. 6 – 7 Min. Ziehen lassen ca. 1 Std. Für das Schokoladebiskuit Zucker und Eigelb in einer Schüssel mit den Schwingbesen des Handrührgerätes rühren, bis die Masse heller ist. Eiweiss mit dem Salz steif schlagen. Die Hälfte des Zuckers beigeben, weiterschlagen, bis der Eischnee glänzt, Rest beigeben, kurz weiterschlagen. Mehl mit dem Schokolade-

pulver mischen, lagenweise mit dem Eischnee auf die Masse geben, mit dem Gummischaber sorgfältig darunterziehen. Die Masse rechteckig ca. 1 cm dick auf einen mit Backpapier belegten Blechrücken ausstreichen. Backen 6 – 7 Min. in der Mitte des auf 220 Grad vorgeheizten Ofens. Herausnehmen, Biskuit mit dem Papier auf ein frisches Backpapier stürzen, mit einem nassen Tuch über das obere Papier streichen, Papier sorgfältig abziehen. Biskuit sofort mit dem umgekehrten Blech zudecken, auskühlen. Für die Füllung halbierte Weichseln/Kirschen und Kirsch in einer Schüssel mischen, zugedeckt ca. 1 Std. ziehen lassen, Flüssigkeit abgiessen, zum Tränken beiseitestellen. Rahm mit Puderzucker und Rahmhalter steif schlagen, ca. 3 Esslöffel in einen Spritzsack mit glatter Tülle (ca. 12 mm Ø) geben, für die Verzierung kühl stellen. Formen Biskuit quer dritteln, mit der beiseitegestellten Flüssigkeit tränken. Die Hälfte des Schlagrahms und der Weichseln/ Kirschen auf einem Biskuit verteilen. Zweites Biskuit darauflegen, restlichen Schlagrahm

TIPP

Kirschen entsteinen

Mit dem Kirschenentsteiner gehts natürlich am einfachsten, doch nicht jeder hat den kleinen Helfer zu Hause. Gut, dass es auch ohne geht! Zum Beispiel mit einer grossen Büroklammer: einfach die Spitze von oben her dem Stein entlang in die Frucht drücken, den Stein leicht anheben und vorsichtig herausziehen.

und restliche Weichseln/Kirschen darauf verteilen. Drittes Biskuit darauflegen, in 8 Würfel schneiden. Je eine Rahmrosette auf die Würfel spritzen und mit den beiseitegestellten Weichseln/Kirschen verzieren.

Kirschen-Chutney ZUTATEN (für 2 Gläser von je ca. 2 dl)

1 Esslöffel Butter, 1 grosse Zwiebel, fein gehackt, 100 g Zucker, 600 g Kirschen, entsteint (ergibt ca. 500 g), 1 dl Rotweinessig, 2 cm Ingwer, fein gerieben, 1 Zimtstange, 1/4 Teelöffel Kardamompulver, 1 Teelöffel Salz, wenig Pfeffer, 70 g Haselnüsse, geröstet, fein gehackt Vor- und zubereiten ca. 35 Min. Butter in einer Pfanne warm werden lassen, Zwiebel ca. 5 Min. andämpfen. Zucker beigeben, bei mittlerer Hitze rühren, bis der Zucker leicht caramelisiert. Kirschen und alle Zutaten bis und mit Pfeffer beigeben, unter Rühren aufkochen. Unter gelegentlichem Rühren bei mittlerer Hitze ca. 25 Min. zu einer dicklichen Masse einkochen, Zimtstange entfernen. Haselnüsse daruntermischen. Chutney siedend heiss bis knapp unter den Rand in die sauberen, vorgewärmten Gläser füllen, sofort verschliessen. Gläser mit Schraubdeckel  SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 99


En Guete kurz auf den Kopf stellen, auf isolierender Unterlage auskühlen. ----------

u

Dazu passt Käse, kalter oder warmer Braten, Enten- oder Pouletbrüstli. Haltbarkeit kühl und dunkel ca. 12 Monate. Einmal geöffnet im Kühlschrank aufbewahren, rasch konsumieren.

Amaretto und Bouillon dazugiessen, aufkochen, Hitze reduzieren, zugedeckt ca. 15 Min. köcheln, Poulet wieder beigeben, nur noch heiss werden lassen, würzen.

Chriesi-Trifle Poulet an KirschenAmaretto-Sauce ZuTATEn (für 4 Personen)

Öl zum Braten, 600 g geschnetzeltes Pouletfleisch, 1/2 Teelöffel Salz, 1 Schalotte, fein gehackt, 550 g Kirschen, entsteint (ergibt ca. 450 g), 1 dl Amaretto, 1 dl Hühnerbouillon, Salz und Pfeffer, nach Bedarf Vor- und zubereiten ca. 30 Min. Öl in einer beschichteten Bratpfanne erhitzen, Poulet portionenweise ca. 5 Min. anbraten, herausnehmen, Hitze reduzieren. Poulet salzen, zugedeckt beiseitestellen. Bratfett auftupfen, eventuell wenig Öl beigeben. Schalotte andämpfen, Kirschen beigeben, kurz mitdämpfen.

ZuTATEn (für 4 Gläser von je ca. 3 dl)

500 g Kirschen, entsteint (ergibt ca. 400 g), 2 Esslöffel Zucker, evtl. 1 Esslöffel Brandy, 2 Teelöffel Maizena, 1 Esslöffel Zitronensaft, 6 Meringueschalen (ca. 60 g), grob zerbröckelt, 2 dl Rahm, steif geschlagen, 1 Esslöffel Zucker Vor- und zubereiten ca. 20 Min. Kirschen, Zucker und Brandy in einer Pfanne mischen, aufkochen, zugedeckt bei kleiner Hitze ca. 15 Min. köcheln, bis sich viel Saft gebildet hat. Maizena mit dem Zitronensaft anrühren, unter Rühren zu den Kirschen geben, ca. 3 Min. köcheln. Einfüllen 3/4 der Meringueschalen in die Gläser verteilen. Rahm und Zucker verrühren, davon die Hälfte darauf verteilen. 2/ 3 des Kirsch-

enkompotts darauf verteilen, restliche Meringueschalen und Rahm daraufgeben, mit dem restlichen Kompott verzieren.

Marmorierte SauerrahmKirschen-Glace ZuTATEn (für 8 Stängelglace-

Behälter von je ca. 1 1/2 dl) 200 g Kirschen, entsteint, 50 g Puderzucker, 2 Teelöffel Limettensaft, 1 Esslöffel Wasser, 1 dl Vollrahm, 2 Esslöffel Puderzucker, 200 g Crème fraîche Vor- und zubereiten ca. 40 Min. Gefrieren ca. 3 Std. Kirschen, Puderzucker, Limettensaft und Wasser in einer Pfanne mischen, aufkochen, ca. 2 Min. köcheln, pürieren, durch ein Sieb in einen Messbecher streichen, auskühlen. Rahm und Puderzucker steif schlagen, Crème fraîche daruntermischen, Masse in einen Einweg-Spritzsack füllen, an der Spitze ca. 1/2 cm abschneiden. Kirschen- und Sauerrahmmasse abwechslungsweise in die Glacebehälter füllen, mit Deckeln verschliessen. Ca. 3 Std. gefrieren.



GaultMillau Restaurant des Monats

präsentiert Top-Adresse vor den Toren der Stadt Luzern Die «Balm» in Meggen. Beat und Sandra Stofer kriegen den 16. Punkt.

Treffpunkt «Balm» Gourmetküche und Klassiker auf einer Karte.

Ein gastliches Haus Die «Balm» an der Megger Goldküste.

Knackiger Hummer beim Risotto-König

«BALM», MEGGEN LU Luzerns Feinschmecker ziehts nach Meggen an die Goldküste. Dort steht ein junger Chef mit einem goldenen Händchen am Herd. BEAT STOFER ist GaultMillaus «Koch des Monats» im Mai, er steigt in die 16-Punkte-Liga auf.

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Foto Bruno Voser

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eat Stofer ist ein sehr begabter Koch. Und ein cleverer Geschäftsmann dazu. Das spürt man jedes Jahr im Frühling: Er kauft 500 preiswerte kanadische Hummer ein, rührt kräftig die Werbetrommel und macht daraus einen echten Businesscase. Der Laden brummt während der Hummerwochen! Uns imponiert weniger der allerdings sehr ordentlich zubereitete Krebs, sondern viel mehr, was darunter liegt. Zum «Hummer mariniert» gibts eine raffinierte Passionsfrucht-Vinaigrette und vor allem eine saftige Black-Angus-Siedfleischterrine. Die warme Vorspeise: Hummer mit einem sorgfältig zubereiteten Chorizojus und Radicchio. Und im Hauptgang dann Hummer mit Serranoschinken und einer verblüffend guten Senf-Estragon-Mousseline. Unser Lieblingsgericht: Hummer auf einem exzellenten

Schnittlauchrisotto mit Frühlingszwiebeln! Schnittlauchrisotto, Bärlauchrisotto, Safranrisotto, Trüffelrisotto – Stofer hat den Dreh raus, würzt den Fond intensiv, überlässt nichts dem Zufall und bringt seinen «Vialone» stets perfekt auf den Tisch; er steht unter dem dringenden Verdacht, bester Risotto-Koch diesseits der Alpen zu sein. Die «Balm» (mit grosszügiger Sonnenterrasse) ist nahe am Wasser gebaut, aber leider gibt der Vierwaldstättersee momentan nicht immer her, was sich Koch und Gäste wünschen. Am ehesten gehen noch die Balchen ins Netz, zwischendurch mal eine Seeforelle. Kriegt Stofer das seltene Exemplar, bereitet er den zarten Fisch liebevoll mi-cuit zu. Alternative? Meerfisch. Einen Steinbutt etwa; den gibts an einer sehr angenehmen Champagnersauce.

Für ein natürlich Körpergefühl:: gutes Körpergefühl

good day von Emmi. Schmeckt so gut wie’s tut. 102 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

Wer in Meggen feiert oder trauert, tuts in der «Balm». Also dürfen auf der Karte ein paar Klassiker nie fehlen: das good old Chateaubriand nicht und auch nicht die StandardKombination Kalbssteak/Kalbsbacke. Frecher gehts auch: Gänseleber-Würfel, drunter ein Apfelkompott, drüber ein TrockenbeerenAuslese-Sabayon, dazu eine Prise Lebkuchengewürz. Ein echter 16-Punkte-Gang!  Hotel Restaurant Balm La Pistache Balmstrasse 3, 6045 Meggen Tel. 041 377 11 37 Montag und Dienstag geschlossen Hotel bleibt geöffnet Alle Kreditkarten Maestro und Postcard www.balm.ch

r Zucker e g i n e w weniger Fett Visit us on Facebook

emmi-goodday.ch


Horoskop WOCHE VOM 22. BIS 28. JUNI 2013

Packen Sie Wichtiges besser recht bald an! DR. ELIZABETH TEISSIER

Der Vollmond (am 23. zu Beginn der 1. Dekade Krebs und Steinbock) und die zwei positiven Aspekte der Sonne mit Saturn und Neptun am 26. sorgen für positive Schlagzeilen: Reformen für unsere Umwelt, Solidarität, langfristige wirtschaftliche und politische Entscheide. Es kann aber auch sein, dass Entdeckungen auf den Gebie-

WIDDER 21.–30.3.ProblemezuHau-

STIER 21.–30. 4. Der Vollmond am 23. und die Tage danach sind exzellent für eine Aussprache, ein Treffen, einen Besuch (am 27.). Berufliche (?) Komplikationen am FABIENNE 25. Geburtstage vom 25./26. haben eine LOUVES 5. 5. 1986 goldene Nase. 1.–10. 5. Eine gute Nachricht sorgt am 24./25. für gute Laune, am 26. sind Sie hingegen nervös und leicht reizbar, Sie lassen sich zu viel aufbürden. 11.–20. 5. Gute Voraussetzungen für wichtige Besprechungen,Schreibarbeiten,eineReise(24.,28.).Ausserdemsind SieeinHerzundeineSeele,gehenspontanaufdieMitmenschenzu.Am25.sindSiederMittelpunktdesGeschehens.

KREBS 22. 6.–1. 7. Glückwunsch zum

Geburtstag: exzellente Woche! Speziell für die um den 25./26. Geborenen ein vielversprechender Jahrgang! Sie kommen ihrem SABINA SCHNEEBELI Ideal näher, schöne Erfolge kündigen sich 12. 7. 1963 an, speziell am 23., 25. und 26. 2.–12. 7. Routine, Routine. Gehen Sie am 24. mehr auf die Wünsche Ihres Partners ein. Am 28. sind Sie glänzender Laune, gewinnen neue Sympathien. 13.–22. 7. Venus und Merkur in Ihrer Dekadeversprechen Herzklopfen, unbeschwerte Stunden zu zweit. Nehmen Sie Einladungen an, gehen Sie aus! Exzellent auch für Examen, Reisen, Bewerbungen, Termine.

LÖWE 23. 7.–1. 8. Ein Problem (Immobilien, Wohnung oder familiär) findet um den 26. eine Lösung. Doch liegt es an Ihnen, den andern einen Schritt entgegenBERNHARD zukommen.Am25.sindSienichtgeradetoRUSSI 20. 8. 1948 lerant. 2.–12. 8. Ihre Projekte haben starken Rückenwind, häufig sind Freunde eine grosse Hilfe. Ausserdem sind Sie physisch in exzellenter Verfassung und könnenIhrenVorsprungweiterausbauen(am22.und26.). 13.–23. 8. Sie dürften gut über die Runden kommen. Am Wochenende amüsieren Sie sich glänzend und stehen im Mittelpunkt. Nur am 26. sollten Sie mehr Toleranz zeigen.

schneller als geplant voran: Der Vollmond am 23. ist günstig, ein neues Vorhaben entwickelt sich nach Ihren Vorstellungen. EntSOPHIA scheide von Ende 2012 bringen gute ResulLOREN 20. 9. 1934 tate, auch eine verdiente Anerkennung. 3.–12.9.SielassensichzuvoreiligenSchrittenverleitenund sollten Ihre Kräfte besser einteilen (22., 28.). Beim Sport sollten Sie nicht übertreiben, mehr auf Ihre Gesundheit achten. 13.–23. 9. Aufregende Begegnungen lassen manche Herzen höherschlagen. Sie gewinnen neue Freunde, in bestehenden Beziehungen weht ein frischer Wind.

WAAGE 24.9.–3.10.Derziemlichhek-

SKORPION 24.10.–2.11.EineSuper-

SCHÜTZE 23.11.–2.12. Nach der

se (Panne?) oder hitzige Debatten mit Angehörigen, speziell am 23. oder 26. Besser wird der 25. (wohl auch dank eines FreunPEPE des). Widder vom 21. und 22. sollten sich LIENHARD 23. 3. 1946 nicht mit Behörden anlegen! 31. 3.–9. 4. Mars schiebt Ihre Karriere weiter an und stärkt Ihre Widerstandskraft. Am 22. und 26. sind Sie in Superform, gewinnenbeiProjekteneinenVorsprung.Am28.solltenSiemehr Rücksichtnehmen!10.–20.4.EineReihevonMissverständnissen oder Verspätungen? Manchmal auch Probleme mit der Partnerin oder einer Angehörigen (am 24. und 25.).

Fotos RDB (7), Getty Images (1), tilllate.com (1), pixsil.com (1), imago (1), SRF (1); bearbeitet und übersetzt von Gerhard Hynek

ten Medizin, Informatik, im Agrarwesen bekannt werden. Hektisch hingegen wird das Ende der Woche: Demos, Ausschreitungen, Gewalt gegen die Bevölkerung aufgrund einer Spannung zwischen Saturn und Mars am 28. Für eine Aussprache oder Verhandlung sollten Sie darum besser den 26. vormerken! ZWILLINGE 21.–31. 5. Ruhige Wo-

che.Am25.fühlenSiesich wohl, entdecken neue Horizonte, am 27. sind Sie ein wenig unterDruck.Dieumden25./26.Geborenen THIERRY sollten auf der Hut sein, um nicht in eine CARREL 23. 5. 1960 Falle zu tappen. Möglich ist auch eine Enttäuschung (am 27.). 1.–10. 6. Sie stürzen sich kopfüber ins Geschehen, sind vital und dynamisch (am 26.). Allerdings schiessen Sie am 22. oder 28. weit übers Ziel hinaus. Meiden Sie unnötige Risiken! 11.–21. 6. Sie ruhen sich auf Ihren Lorbeerenaus,gönnensicheinePause.GuteLaune(durch eine Nachricht?) am 26./27., am 23. aber sind Sie nervös. JUNGFRAU 24.8.–2.9. Siekommen

tische Vollmond am 23. sorgt auch in den Tagen danach für Nervosität. Nur am 25. haben Sie recht gute Karten, Sie bügeln MATTHIAS einen Fehler aus. 4.–13. 10. Ihre körperliche AEBISCHER 18. 10. 1967 Verfassung ist beneidenswert: Mars spornt SiezuGlanzleistungenan(z.B.am26.),idealfürSportund Hobbys. Ein guter Moment, um etwas für Ihre Gesundheit zu unternehmen (ein Abo im Fitness?). 14.–23. 10. VerspätungensindanderTagesordnung,esfälltIhnenschwer,sich zu konzentrieren (am 24.). Missverständnisse (mit Kolleginnen?)trübendieStimmung.Besserhingegender26./27.

woche! Sie haben gute Karten für langfristigeVorhaben,kommenIhrenwahrenZielen näher (exzellent der 26.). Der Vollmond am LINDA 23. ist ebenfalls günstig (für neue Kontakte, FÄH 10. 11. 1987 eine Reise). Singles machen eine aufregendeBegegnung.3.–12.11.SiekommengutüberdieHürden, sind am 24. und 28. auf der richtigen Wellenlänge. Nur am 26.sindSiedickköpfigundnichtgeradetolerant.13.–22.11. Eine Woche im Zeichen aufregender Begegnungen und interessanter Kontakte. Ihr Charme bezaubert, man liegt IhnenzuFüssen(24.,25.).GehenSieaus(Konzert,Dinner?).

Hektik haben Sie sich eine Pause verdient. Exzellent für ein Treffen, einen Besuch oder eine Reise wird der 25. Nur die um den GILBERT 27./28. Geborenen sollten auf der Hut sein, GRESS 17. 12. 1941 die Lage realistisch sehen! Oder sie sind OpfereinesTäuschungsmanövers?3.–12.12.MarsinOpposition signalisiert hitzige Diskussionen, einige schlagen zu sehrüberdie Stränge(speziellam22.und 28.). Meiden Sie riskante Manöver (am Steuer, mit scharfen Gegenständen etc.)! 13.–21. 12. Sie dürfen eine Pause machen, sollten sich verwöhnen lassen (am 26./27.): Massage? Spa-Besuch?

STEINBOCK 22.–31. 12. Sie sind am

WASSERMANN 21.–30. 1. Routinewoche. Am 25. stehen manche mit dem linken Fuss auf, sind ein wenig niedergeschlagen.Dieumden26.GeborenenstosTHOMAS senmancherortsaufWiderstand.31.1.–9.2. JORDAN 28. 1. 1963 Sie sind in Bestform, vital und unternehmungslustig. Besonders am 26. sind Sie stürmisch und leidenschaftlich,IhreguteLaunestecktan!Beichronischen Beschwerden dürfte es zu einer rapiden Besserung kommen. 10.–19. 2. Das Weekend ist exzellent, um ein Treffen mitFreundenzuorganisierenoderumeinneuesProjektzu lancieren. Am 26./27. sollten Sie Ihrem Instinkt folgen.

FISCHE 20.2.–1.3. Für manche geht

23. (Vollmond in Ihrer Dekade) ziemlich nervös. Doch mit Saturn und Neptun auf Ihrer Seite haben Sie auch diese Woche alle MARIA D. Trümpfe in der Hand, um ein grösseres VorDIÉGUEZ 5. 1. 1982 haben zu realisieren. 1.–10. 1. Übergangsphase mit überwiegend neutralen Einflüssen. Am 24. kontrollieren Sie nur schwer Ihre Gefühle, am 28. hingegen sindSie genauaufder richtigen Wellenlänge. 11.–20.1.Gemeinsam mit dem Partner (beruflich oder privat) dürften Siezurzeitgutüberdie Hürdenkommen(24.).Am28.sollten Sie Schritt für Schritt vorgehen, nichts überstürzen!

Ihr Tages-Horoskop Mit dem Astro-Telefon haben Sie einen direkten Draht zu ELIZABETH TEISSIER. Fr. 2.50/Min. + Fr. 2.50/Anruf (vom Festnetz)

ein Wunschtraum in Erfüllung (beruflich oderprivat).Exzellentder23.(Vollmond),26. und27.:Beziehungenerreicheneinhöheres EVA WANNENMACHER Niveau, Singles könnten den Traumpartner 25. 2. 1971 treffen. 2.–10. 3. Sie lassen sich zu voreiligen Gesten verleiten, sind (am 25., 28.?) ziemlich aggressiv. VielleichthilftYogaoderMeditation,umIhreEnergienbesser zu kontrollieren! 11.–20. 3. Venus verspricht Momente voller Gleichklang und Harmonie (am 24./25.). Sie gewinnenneueFreunde,BeziehungennehmenneueFormenan. Günstig für Reisen, Examen, Verhandlungen etc.

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Auto

SCHON GEFAHREN: RENAULT CAPTUR

Bunter Stadtindianer Etwas höher gesetzt, sicher, modern und bunt sowie praktisch und günstig: Das sind die Argumente, mit denen Renault seine Kunden vom neuen LIFESTYLE-SUV Captur überzeugen möchte.

E

ben mit fünf von fünf möglichen NCAP-Crashtest-Sternen ausgezeichnet, steht der neue Renault Captur seit Mai bei den Händlern. Der auf dem Clio basierende Lifestyle-SUV ist der erste seiner Art, den es nur mit Frontantrieb gibt. Mit nur zwei Ausstattungslinien und drei Motorisierungen bleibt die Auswahl auch für Entscheidungsschwache zunächst mal überschaubar. Das ändert sich jedoch mit der Frage, welche Farbe (oder vielmehr Farben) denn der neue Captur haben soll – diverse Kombinationsmöglichkeiten und Personalisierungspakete (Dach- und Karosseriefarben, Felgendesign, Sitzbezugmuster und Unterbodenschutzvarianten) erfordern bei der Konfiguration ein gewisses Mass an Geduld. Für unterwegs bieten sich die Diesel- oder die

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stärkere Benzinvariante an. Zwar besticht der 0,9-Liter-Dreizylinder-Benziner (90 PS) durch seinen originellen Sound, grosse Sprünge liegen mit ihm indes nicht drin. Da wirkt – besonders auf längeren Strecken – der 1,4-

Hübsch und praktisch Das Interieur lässt sich individuell personalisieren, die Sitzbezüge sind abnehm- und waschbar.

Liter-Diesel mit 90 PS und 220 Nm einiges drehfreudiger und flotter. Mit 3,6 Litern Verbrauch auf 100 Kilometer ist er zudem der Genügsamste der drei. Als Topmotorisierung treibt der 120 PS starke 1,2-Liter-Benziner den 1255 Kilo leichten Fünfsitzer in 10,9 Sekunden auf 100 km/h und weiter bis 192 km/h Spitze. Anders als beim Clio erweisen sich Fahrwerk und Lenkung des Captur als typisch französisch. Besonders in Kurven macht sich der hohe Schwerpunkt bemerkbar. Dafür trumpft der lediglich 4,12 Meter lange Captur mit einem intelligenten Innenraumkonzept auf. Dank der verschiebbaren Rückbank haben nicht nur Fondpassagiere viel Beinfreiheit, der Kofferraum variiert entsprechend auch zwischen 377 und 455 Litern, bei umgeklappter Rückbank fasst er gar 1235 Liter. Elf zusätzliche Liter stellt das Handschuhfach in Gestalt einer grosszügigen Schublade zur Verfügung. Neben Bestnoten in der Disziplin Sicherheit gibts für CHF 22 300.– also auch richtig viel Platz. RAHEL UEDING


MASERATI GHIBLI

Comeback

Der legendäre Ghibli wurde von 1967 bis 1973 produziert. Nun legt Maserati die Ikone neu auf. Ab Herbst wird der neue Ghibli zu Preisen ab rund CHF 80 000.– bei den Schweizer Händlern stehen und neben zwei Doppelturbo-V6-Benzinern mit 330 und 410 PS auch mit dem ersten Dieselaggregat in der Firmengeschichte zu haben sein.

PEUGEOT RCZ

Charme-Offensive

Gelungener Spagat Der auf dem Clio basierende Renault Captur besetzt geschickt die Lücke zwischen handlichem Kleinwagen und praktischem Mini-SUV.

Renault Captur Variabel Im Nu lässt sich der Captur vom Personen- zum Warentransporter umbauen.

 Motoren Benzin 90, 120 PS,

Diesel 90 PS 0  bis 100 km/h 10,9 bis 13,1 s  Spitze 171 bis 192 km/h  Verbrauch 3,6 bis 5,4 l/100 km  CO2-Ausstoss 95 bis 125 g/km  Energieeffizienz-Kategorie A bis C  Verkauf ab sofort  Preis ab CHF 22 300.–  Konkurrenten Chevrolet Trax, Fiat Panda 4 × 4, Nissan Juke, Opel Mokka, Peugeot 2008, Skoda Yeti u. a.  Unser Urteil Wer erhöhte Sitzposition, viel Stauraum und kompakte Abmessungen zu seinen Grundbedürfnissen im Alltag zählt und auf ein hübsches Design zu moderaten Preisen Wert legt, ist mit dem Renault Captur richtig beraten. Für den urbanen Alltag reichen sowohl die übersichtliche Motorenpalette als auch der reine Frontantrieb völlig.

Die französische Antwort auf den Audi TT geht in die zweite Runde und steht mit minimalen Anpassungen im Frontbereich ab sofort beim Händler. Für den sportlichen Vortrieb des Peugeot RCZ sorgen ein TurbodieselAggregat und zwei Benzinmotoren mit 155 bis 200 PS. Zu kaufen ist der dynamische Franzose ab CHF 36 900.–.

BMW 5ER

Vernetzt

Im nächsten Monat kommt der frisch überarbeitete 5er-BMW in die Schweiz. Zu Preisen ab CHF 53 000.– für die Limousine bzw. CHF 56 500.– für den Kombi Touring werden alle 5er-Modelle neu auch mit Modern und Luxury Line erhältlich sein und zudem über das komplette ConnectedDrive-Angebot verfügen.

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Kreuzworträtsel

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Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Über die Verlosung wird keine Korrespondenz geführt. Mitarbeiter der Ringier AG und ihrer Tochtergesellschaften sowie Angehörige sind nicht teilnahmeberechtigt. Automatisierte Teilnahmen sind nicht gewinnberechtigt. Teilnahmeschluss Sonntag, 23. Juni 2013 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE


Zitat zwischen Zahlen Die Zahlen sind durch Buchstaben zu ersetzen. Dabei bedeuten gleiche Zahlen gleiche Buchstaben. Bei richtiger Lösung ergeben die zweiten Buchstaben und die vierten Buchstaben, von oben nach unten gelesen, ein Sprichwort, Teile davon (grün) das Lösungswort. ZAHLENSCHLÜSSEL

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Wer häts – ohä lätz Die nebenstehenden Zeichnungen unterscheiden sich durch zehn Abweichungen. Kreisen Sie bitte diese Abweichungen auf der unteren Zeichnung ein. SO KÖNNEN SIE 20 FRANKEN GEWINNEN:

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Kreuzwort-Chaos

LÖSUNGSWORT

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Die Buchstaben der Lösungswörter stehen alphabetisch geordnet. Suchen Sie nach dem richtigen Wort und vervollständigen Sie das Kreuzworträtsel.

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Sudoku

(Einlösbar von Sonntag bis Freitag.)

Füllen Sie die leeren Felder so aus, dass in jeder Zeile und Spalte und in jedem 3 × 3-Kästchen die Zahlen 1 bis 9 nur einmal vorkommen. mittel

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Eleganz vereint mit Moderne – die Oase in der Spiezer Bucht mit einzigartiger Panoramasicht auf den Thunersee und die Berner Alpen, eingebettet in eine Parkanlage. Viel Raum zum Sein und Wohlfühlen. Wahrlich ein Garten Eden. www.eden-spiez.ch

Teilnahmeschluss Sonntag, 23. Juni 2013

Teilnahmeschluss Sonntag, 23. Juni 2013

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Gesamtwert: 750 Franken!

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Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Über die Verlosungen wird keine Korrespondenz geführt. Mitarbeiter der Ringier AG und ihrer Tochtergesellschaften sowie Angehörige sind nicht teilnahmeberechtigt. Automatisierte Teilnahmen sind nicht gewinnberechtigt. 108 schweizer illustrierte

Telefon 0901 908 120 (CHF 1.–/Anruf vom Festnetz) SMS Schicken Sie ein SMS mit SUDOKU, Ihrer Lösung und Ihrer Adresse an die 530 (CHF 1.–/SMS) Beispiel SUDOKU 512 an 530 Chancengleiche WAP-Teilnahme ohne Zusatzkosten http://m.vpch.ch/SCH24524 (gratis übers Handynetz)

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Und so nehmen Sie teil:

Freuen Sie sich über fünf Übernachtungen im Doppelzimmer für zwei Personen im persönlich geführten Sorell Hotel Asora in Arosa und profitieren Sie von der zentralen Lage und dem herrlichen Bergpanorama. Das reichhaltige Frühstücksbuffet, die Benützung der Fitness-RelaxOase mit Sauna, Dampfbad sowie Fitnessgeräten und des Internet-Corners ist inklusive. Buchung vom 27.12.2013 bis 4.1.2014 ausgeschlossen. www.hotelasora.ch

Gewinnen Sie 2 × eine Übernachtung für 2 Pers., inkl. Halbpension, im 4*-Superior-Hotel Eden im Kraftort Spiez am Thunersee im Wert von je 500 Franken!

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Wert: ! 1000 Franken

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Und so nehmen Sie teil: Telefon 0901 908 140 (CHF 1.–/Anruf vom Festnetz) SMS Schicken Sie ein SMS mit REBUS, Ihrer Lösung und Ihrer Adresse an die 530 (CHF 1.–/SMS) Beispiel REBUS ABFAHRT an 530 Chancengleiche WAP-Teilnahme ohne Zusatzkosten http://m.vpch.ch/SCH24525 (gratis übers Handynetz) Teilnahmeschluss Sonntag, 23. Juni 2013

SCHWEIZER ILLUSTRIERTE


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Die Schweizer Illustrierte auf dem iPad Lehnen Sie sich zurück, und lassen Sie sich verzaubern von der digitalen Ausgabe mit noch brillanteren Bildern, Filmen und Animationen.

Fotos Peter Sturn, Dukas, HO

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Name Vorname Strasse/Nr. PLZ/Ort Telefon E-Mail Ja, ich bin damit einverstanden, dass Ringier AG mich künftig via E-Mail über weitere interessante Angebote informiert.

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Party

Gut gelaunt macht sich Schmuck-Königin Fiona Swarovski auf zur Art.

Regisseur Michael Steiner vor einer Plastikfigur von David Altmejd.

US-Rapper Kanye West im Gedränge der weit über 60 000 Besucher.

Oligarch und Fussballnarr Roman Abramowitsch geniesst die Art Basel mit Partnerin Darja Schukowa.

44. Art Basel

Fotos Mandoga Media, Dukas (2), Stefan Bohrer (2), André Häfliger (6)

Mäuse, Models und Milliarden Hunderte Kunstliebhaber sind schon da. Gemütlich schlendert Roman Abramowitsch mit Partnerin Darja SchuANDRÉ HÄFLIGER MITTENDRIN! kowa durch die Art Basel. Im April hatte sie ihm sein siebtes Kind geschenkt. Aber jetzt sind weder Kinder noch Fussball angesagt. Sondern Kunst an der wichtigsten Ausstellung der Welt. Mit 306 Galerien aus 39 Ländern sowie rund 4000 Werken im Wert von geschätzten 40 Milliarden 110 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

Investor Marc Rich macht sich im Ausstellungsheft kundig.

Franken. Der russische Oligarch ist nicht zum ersten Mal hier. «Basel darf man nicht auslassen», sagt er. Begeistert fügt er an: «Die Show ist in der renovierten Messe noch schöner geworden.» Wenig später stimmt ihm der sechsfache Oscar-Gewinner Arthur Cohn zu: «Die Art ist jetzt auch von aussen ein Kunstwerk!» Den Architekten Jacques Herzog und Pierre de Meuron sei Dank! Stolz feiert UBS-CEO Sergio Ermotti mit Art-Chef Marc Spiegler die 20. Art-Partnerschaft seiner Bank: «Auf die nächsten 20 Jahre!» Nebenan freut sich Verleger Michael

Arthur Cohn (r.) trifft den deutschen Ex-Fussballstar Michael Ballack.

Ringier über ein Matratzen-Objekt: «Ich habe kürzlich zwei ähnliche Werke gekauft.» Vor Andy Warhols Mickey Mouse werden bei Gattin Ellen Ringier Jugenderinnerungen wach: «Mein Pfadiname war Mickey.» Freudig öffnet Davidoff-CEO Hans-Kristian Hoejsgaard sein eigenes Kunstwerk, einen farbenfrohen Humidor. Derweil weiss Model Bianca Gubser, was sie kaufen würde: «Roy Lichtenstein.» Am Schluss winkt Zirkusdirektor Fredy Knie neben dem Messegelände vom Pferd – und grinst: «Hallo, wir machen auch Kunst!» FOTOS HERVÉ LE CUNFF


ikjd.

ERWISCHT!

Er war in Tarnka ppe da, mit viel en Bodyguards, wollte nicht erka nnt werden. Sc Leonardo DiC hauspieler aprio genoss di e Art Basel – w Topmodel Bar ie Refaeli, seine Ex , übrigens auch !

Nach langer Zeit treffen sie sich wieder einmal: Paul Accola (l.) und Ex-Trainer Fritz Züger.

2. Bündner Sportnacht Musikkünstler Dieter Meier vor seiner VideoPerformance von 1977.

Isabelle und Lucas Bscher, Kinder von Galeristin Christina Gmurzynska.

UBS-CEO Sergio Ermotti (r.), Art-Chef Marc Spiegler.

Auktionator Simon de Pury, Gattin Michaela geniessen die Kunst.

Galerist Jean-Claude Freymond-Guth zeigt Werke von Heidi Bucher.

Davidoff-CEO Hans-Kristian Hoejsgaard.

Nina, Nino – und Paul Accola!

Den Orangensaft in der Hand, Ex-Trainer Fritz Züger an seiner Seite. Es ist ein freudiges Wiedersehen für Paul Accola an der Bündner Sportnacht letzten Freitag in Chur. Ein Jahr nach dem tragischen Mähmaschinen-Unfall, bei dem ein Kind starb, zeigt sich der Nachwuchsförderer und Ex-Skirennfahrer erstmals wieder in der breiten Öffentlichkeit. Züger freut sich mit allen 200 Gästen sichtlich darüber. «Päuli ist ein fantastischer Mensch», schwärmt er. Stimmt! Eigentlich hätte Accola an diesem gemütlichen Sportabend einen Ehrenpreis verdient. Viel Applaus – und insgesamt 25 000 Franken Preisgeld – ernten dafür die stolzen Sieger. Bündner Sportler des Jahres wird Eishockey-Vize-Weltmeister Nino Niederreiter, Freeski-JuniorenWeltmeisterin Nina Ragettli ist Newcomerin des Jahres. Michael Holzinger (TV Landquart) wird als bester Funktionär geehrt, Alligator Malans (Unihockey) als bester Verein. Freeskier, Handicap-14-Golfer und Vorjahressieger Elias Ambühl ist zufrieden: «Alles verdiente Gewinner!» Es ist kurz nach Mitternacht. DreifachSchwingerkönig Jörg Abderhalden, Olympiasieger Carlo Janka und OlympiaDelegationschef Gian Gilli nicken Ambühl zu.

Die Hauptsieger: Freesk ierin Nina Ragettli und Eisho ckeyStar Nino Niederreiter.

Andrea und Jörg Abderhalden (l.), Swiss OlympicManager Gian Gilli.

TEXT UND FOTOS ANDRÉ HÄFLIGER

---------Verleger Michael Ringier vor einem finnischen Matratzen-Objekt.

Verleger Beat Curti mit Gattin Regula bei Werken von Alexander Calder.

Ellen Ringier (r.) mit Boutiquen-Königin Trudie Götz vor der Warhol-Maus.

Model Bianca Gubser (r.) kam mit ihrer Kollegin Laura Ledermann nach Basel.

Häfliger bloggt! Lesen Sie, wen Abderhalden in Burgdorf favorisiert. www.schweizer-illustrierte.ch

NLA-Fussballerin Cinzia Jörg, Bruder Cédric (l.), Elias Ambühl, Freundin Sarah Pedrett.

Riesenslalom-Olympiasieger Carlo Janka (r.) und sein Manager Giusep Fry.

Nominiert: Langläuferin Laurien van der Graaff. SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 111


Party Laureus-SchweizPräsident Rolf Theiler, Gattin Gloria (l.), Tochter Georgina.

Die SpitzenGolferinnen Melanie Mätzler (l.) und Fabienne In-Albon.

Der frühere Handballstar Carlos Lima mit seiner Tochter Paulina.

Laureus-Events te für Benachteilig

BABYGLÜCK

Olympiasiegerin Nicola Spirig streichelt ein Pferd, hält die Hand ihres süssen Yannis Elia.

Pferde, Golf und 10 000 Kinder Locker lehnen sich Melanie Mätzler und Fabienne In-Albon an die Stange der Hinweistafel. Wir sind am Golf-Charity-Turnier von Laureus Schweiz in Lipperswil TG. Prominente lochen zugunsten von benachteiligten Kindern ein. In wenigen Stunden kommen satte 53 000 Franken zusammen. Mercedes-Schweiz-CEO Marcel Guerry sahnt mit seinem Quartett den 1. NettoPreis ab, Profi Damian Ulrich winkt mit seinem Team als Brutto-Sieger. «Mitmachen ist Ehrensache», sind sich hier alle einig. Sie freuen sich genauso wie 55 Kinder, die zwei Tage zuvor in Winterthur ZH auf dem Hof von Tier-Dresseur Bruno Isliker dabei sind. Am Family-Day von Laureus. «Unsere Hilfsorganisation ist so aktiv wie nie», freut sich der Schweizer Präsident Rolf Theiler. «Letztes Jahr haben wir 1,5 Millionen Franken aufgewendet. 10 000 Kinder waren insgesamt dabei.» Ex-Handballer Carlos Lima hat seine zwölfjährige Tochter Paulina mitgenommen. Liebevoll streichelt daneben Olympiasiegerin Nicola Spirig ein edles Pferd. Erstmals zeigt sie ihren ganzen Stolz, den sechs Monate alten Sohn Yannis Elia. «Er ist der Sonnenschein unseres Lebens», schwärmt sie am Ende des ereignisreichen Tages. TEXT ANDRÉ HÄFLIGER, FOTOS FABIENNE BÜHLER / BRUNO VOSER

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Ken Benz, die aktuelle Nummer 1 des Schweizer «Order of Merit».

FussballExperte Alain Sutter, ExSkiakrobatin Conny Kissling.

Die siebenfache Schweizer Meisterin Sheila Gut-Lee.

MercedesSchweizCEO Marcel Guerry locht ein.

Top-Golferin Florence Lüscher mit Gilbert Vollmer und Damaris Brüesch (v. l.).


Notabene Peter Bichsel

Die Parodie auf die Idee

Foto Kurt Reichenbach

W

enn ich mich daran erinnere, fällt mir als Erstes eine Familie ein, ein Bruder und eine Schwester und ihr Mann, also der Schwager des Bruders, und die Mutter des Schwagers oder so etwas. Und der Schwager wusste eine Banknote so zu falten, irgendeinmal vor der Vorstellung, dass irgendein Bild entstand, und sie kicherten – wohl etwas Unanständiges. An das Bild erinnere ich mich nicht. Vielleicht habe ich es auch gar nicht gesehen. Mich wundert nur, weshalb ich mich daran erinnere. Stadttheater Olten, Stehplatz oben auf dem Rang, und hier gehörte man im Unterschied zu den Sitzenden zusammen. Man grüsste sich wie alte Bekannte, man schaute sich das Stück sozusagen gemeinsam an, lachte gemeinsam, klatschte gemeinsam und fand es gemeinsam grossartig. Ich war noch sehr jung, dreizehn, fand diese Familie recht eigenartig und begriff nicht ganz, was sie hier in der hohen Kultur zu suchen hatten. Und das, was ich für diese hohe Kultur hielt, das waren Operetten – Stehplatz für einen Franken fünfundsechzig. Ich setzte mich jedenfalls sehr schnell ab in die Oper – Stehplatz zwei Franken zwanzig. Da war sie aber wieder, die Familie, und der Schwager faltete seine Banknote, und sie kicherten. Das Schauspiel übrigens kostete auf dem Stehplatz nur einen Franken zehn. Nicht aus Spargründen, vielmehr aus zunehmendem Kultursnobismus entschied ich mich fürs Schauspiel: Goethe, «Iphigenie». Ich hatte keine Ahnung, was das sein könnte, aber immerhin Goethe, und ich erinnere mich an meinen Schrecken, als im Programmheft nur fünf Personen aufgeführt waren, und bereitete mich vor auf Langeweile.

Die Idee heisst totale Liebe, totale Begeisterung, die Erfahrung ist die Relativierung davon Und der Vorhang ging auf, und Iphigenie kam aus dem Tempel, breitete ihre Arme aus: «Heraus in eure Schatten, rege Wipfel des alten heil’gen, dicht belaubten Haines …» Ich war hingerissen, überwältigt – fand es grossartig. Und jeder Lehrer hätte mir bewiesen, dass ich nichts, gar nichts davon verstanden habe. Und so war es auch, ich brauchte nicht zu verstehen, ich staunte nur, überwältigt vom Pathos. Ich hatte, ganz allein und ohne Hilfe, Goethe entdeckt. Mir war, als wäre ich der Erste überhaupt, der ihn entdeckt hat. Und mir fällt dabei ein Satz Goethes ein, der mich ein halbes Leben lang begleitet hat: «Erfahrung ist immer eine Parodie auf die Idee.» Ich wusste von nichts, hatte keine Ahnung, war auch zu jung. Und weil mir die Erfahrung fehlte, wurde für mich die Aufführung der «Iphigenie» zu etwas absolut Einmaligem, zu etwas absolut Erstmaligem. Ernest Hemingway hat mal auf die Frage, was er sich wünschen würde,

wenn er sich etwas wünschen dürfte, das den Naturgesetzen widerspricht, gesagt: «Noch einmal zum ersten Mal ‹Krieg und Frieden› von Tolstoi lesen.» Den Anfang von der «Iphigenie» musste ich übrigens nirgends nachschlagen, der ist eingebrannt in mein Gedächtnis. Aber Tolstoi habe ich schnell im Internet gesucht, um die Rechtschreibung zu überprüfen. Ich geniesse es, so leicht an Informationen zu kommen. Und ich bin fast entsetzt darüber, wie uninformiert wir waren, damals als Jünglinge. Trotzdem bin ich eigentlich recht dankbar dafür. Dankbar für all die Entdeckungen: zwei Bücher gekauft, damals bei einen Trödler auf dem Markt, begeistert gelesen – Robert Walser. Niemand konnte mir damals Auskunft darüber geben, wer das war oder ist, auch mein Deutschlehrer nicht – Walser hätte damals sogar noch gelebt. Wir entdeckten den Jazz auf AFN, dem Sender für die amerikanischen Soldaten, ohne auch nur ein Wort Englisch zu verstehen. Wir entdeckten gegen unsere Lehrer Klee und Picasso und Strawinsky und Mies van der Rohe. (Schreibt man das so? Ich möchte jetzt nicht ins Internet.) Die Idee heisst totale Liebe, die Idee heisst totale Begeisterung – die Erfahrung ist nichts anderes als die Relativierung davon. Die Erfahrung der Erwachsenen heisst: «Du wirst schon noch auf die Welt kommen, du wirst dir deine Hörner schon noch abstossen, dir werden die Augen schon noch aufgehen.» Warum sind wir so stolz auf unsere Erfahrungen, die meist nichts anderes sind als Resignation, nichts anderes als schäbige Vorurteile. Vorurteile auch gegen jene Jungen, die heute ihre Entdeckungen auf ihre Art machen. ----------

Peter Bichsel, 78, Schriftsteller und Publizist SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 113


Leser schreiben

Beatrice und der Esel – echt stark diese Bilder! Beatrice Egli: «So lebe ich meinen Traum, SI 23/2013 Ihr Text über Schlagerstar Beatrice Egli hat mich sehr gefreut. Auch die Fotos von Fabienne Bühler sind fantastisch. Bravo! Besonders gefallen hat mir als stolzer Eselbesitzer natürlich die Aufnahme mit den Tieren. Echt stark und friedlich. Allerdings bezeichnen auch Sie im Artikel die Esel als störrisch. Das stimmt einfach nicht! Seit sechs Jahren besitze ich zwei wunderbare Eselbuben, und wir haben viel Spass miteinander. Sie sind verschmust, intelligent, neugierig, aufmerksam, verspielt und haben immer Schalk im Kopf. Pietro Sassi, per E-Mail Sie schreiben von der Metzgerstochter aus Pfäffikon SZ. Weshalb wird immer der Beruf des Vaters erwähnt? Die Betonung hat so einen gewissen Beigeschmack. Beatrice Eglis

gelernter Beruf ist Coiffeuse und nicht Metzgerstochter. Sie ist nun Schlagersängerin und macht das mit ihrer sympathisch aufgestellten Art sehr gut. Möge der neue Stern Beatrice in der Schlagerwelt lange leuchten. Elisabeth Derungs, per E-Mail

Solche Geschichten gibts nur im Militär Notabene Helmut Hubacher, SI 23/2013 Welch gutes Gesprächsthema das Militär doch ist. Auch ich war als Kanonier ein «Rebell» wie Sie. Solche Geschichten erlebt man nur im Militär. Schade, wollen heute so viele junge Leute nicht mehr Dienst leisten. Sie verpassen damit auch viele amüsante und kameradschaftliche Momente, die noch lange im Leben nachwirken. Jürg Kirchhofer, Engelberg OW

Willi

«Es kann jede Bank treffen. Am besten geschützt vor den Amerikanern ist Ihr Erspartes auf einem Konto in Nordkorea.»

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Schweizer Illustrierte, Leserbriefe, Dufourstrasse 23, 8008 Zürich, Fax 044 259 86 22, E-Mail info@schweizer-illustrierte.ch Anonyme Zuschriften werden nicht veröffentlicht. Die Redaktion behält sich vor, Briefe zu kürzen.

Impressum Nr. 25, 102. Jahrgang. Erscheint montags Beglaubigte Auflage 198 660 Exemplare ISSN 0036-7362 Abonnements-Dienst (Telefon gratis) 0800 820 920 Mo–Fr: 7.30–18.00 Uhr, aboservice@ringier.ch Einzelverkauf einzelverkauf@ringier.ch Redaktion Schweizer Illustrierte, 8008 Zürich, Dufourstrasse 23 Tel. 044 259 63 63, Fax 044 259 86 22, info@schweizer-illustrierte.ch Internet www.schweizer-illustrierte.ch, www.online-kiosk.ch Geschäftsführer Zeitschriften Urs Heller Chefredaktor Stefan Regez Stv. Chefredaktor Ueli Walther Art Director Patrick Brun Unterhaltungschef Silvan Grütter Nachrichtenchef Ueli Walther Wirtschaftschef vakant Sportchef Iso Niedermann Bildchef Ulli Glantz Textchefs Natascha Knecht, Jan Morgenthaler Nachrichten Marcel Huwyler (stv. Nachrichtenchef), Thomas Kutschera, Alejandro Velert Unterhaltung Sandra Casalini (stv. Unterhaltungschefin), Yvonne Zurbrügg (stv. Unterhaltungschefin, Leitung Menschen), Aurelia Forrer, René Haenig, André Häfliger (Chefreporter), Christa Hürlimann Sport Christian Bürge, Sarah Meier (Volontärin) Kunst Caroline Micaela Hauger Kultur, Die Besten Anina Rether (Leitung), Kati Moser Shopping Beatrice Schönhaus (Leitung), Ursula Borer, Kristina Köhler Gesundheit Lisa Merz (Leitung), Verena Thurner Kulinarik / al dente Isabel Notari Bildredaktion Roger Hofstetter, Fabienne Hubler, Regula Revellado Fotografen David Biedert, Adrian Bretscher, Thomas Buchwalder, Fabienne Bühler, Hervé Le Cunff, Remo Nägeli, Marcel Nöcker, Kurt Reichenbach, Charles Seiler, Willy Spiller, Bruno Voser Layout / Produktion Maria Carlucci, Kathrin Hefel, Dominic Koch, Martina Mayer, Fabienne Rodel, Nigel Simmonds (Infografiken), Otmar Staubli, Karin Strebel, Doris Wüthrich (techn. Leitung) Design Beling Thoenen Design Korrektorat Stefan Bührer, Irène Müller Bildbearbeitung Ringier Redaktions-Services Ständige Mitarbeiter Urs Bärtschi (Auto), Peter Bichsel, Zeno van Essel, Helmut Hubacher, Peter Hürzeler, Sylvie Kempa, Chris von Rohr, Ilona Scherer, Peter Scholl-Latour, Elizabeth Teissier, Andrea Vogel SI online Katja Fischer (Leitung), Nadine Bauer, Anouk Haimoff, Ramona Schweizer, Bettina Siegwart, Javier Vázquez (Web-Engineer) iPad Samuel Bosshard, Claudia Friedrich Sekretariat Sara Schrepfer (Assistentin des Chefredaktors), Kathrin Berchtold (Assistentin des Verlagsdirektors), Beatrice Pisciottano Buchhaltung Mirella Vignoni

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Büro Paris Suisse Presse Médias, Annemarie Mahler, 6 rue de Bièvre, F-75005 Paris, Tel. +33 1 42 60 34 61, Fax +33 1 42 60 54 69 Büro USA SwissPress, Inc., Helen Marchel, 29 Long Meadow Road, Riverside, Connecticut 06878, USA, Tel. +1 203 637 6866, Fax +1 203 637 8392, swisspress@swisspress.tv Verlag Ringier AG, 4800 Zofingen Verlag der Ringier-Zeitschriften Dufourstrasse 23, 8008 Zürich, Tel. 044 259 61 11, Fax 044 259 68 44 Marketing Verena Baumann (Leitung), Esther Burger, Patricia Häusler Head of Marketing Zeitschriften Thomas Passen Anzeigenleiter Zeitschriften Beniamino Esposito Product Manager Diana Klose Produktionsleiter Roland Winkler Anzeigenverkauf International Tel. +41 44 259 65 11, sales@ringier.ch Syndication und Nachdruckrechte RDZ Syndication – Ursula Steinegger, Dufourstrasse 23, 8008 Zürich, Tel. 044 259 61 60, Fax 044 259 86 69 Druck Swissprinters AG, 4800 Zofingen, Tel. 058 787 30 00 Vertrieb im Ausland Ringier SA, BP 228, F-68306 St-Louis Cedex, Illustrierte-Zeitschriften-Vertriebs-GmbH, Turmstrasse 4, D-78467 Konstanz Telefonnummer für Ausland-Abonnenten +41 62 746 40 84 Auslands-Abonnementspreise Anfragen an den Verlag richten Bekanntgabe von namhaften Beteiligungen i. S. von Art. 322 StGB: AIO Group AG, cash zweiplus ag, Energy Schweiz Holding AG, Energy Bern AG, Energy Zürich AG, ER Publishing SA, Geschenkidee.ch GmbH, Goodshine AG, Infront Ringier Sports & Entertainment Switzerland AG, Investhaus AG, JobCloud AG, JRP Ringier Kunstverlag AG, 2R MEDIA SA, Pool Position Switzerland AG, Previon AG, Qualipet Digital AG, Ringier Africa AG, Ringier Digital AG, Sat.1 (Schweiz) AG, SMD Schweizer Mediendatenbank AG, The Classical Company AG, Ticketcorner Holding AG, Ringier Axel Springer Media AG, Ringier France SA (Frankreich), Ringier Publishing GmbH (Deutschland), Juno Kunstverlag GmbH (Deutschland), Ringier (Nederland) B.V. (Holland), Ringier Kiadó Kft. (Ungarn), Népszabadság Zrt. (Ungarn), Ringier Pacific Limited (Hongkong), Ringier China (China), Ringier Vietnam Company Limited (Vietnam), Get Sold Corporation (Philippinen) Der Nachdruck sämtlicher Artikel und Illustrationen ist verboten. Für den Verlust nicht verlangter Reportagen übernimmt die Redaktion keine Verantwortung.

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