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Nr. 2 / 7. Januar 2013 / CHF 4.90

SUPER DARIO! Das Val Müstair im Cologna-Fieber

DAS DRAMA VON DAILLON So tickt Täter Florian B.

CHRISTINA SURER

HOCHZEIT

mit Babybauch MARIANNE & JÖRG ABDERHALDEN Die Power-Geschwister

Ihr Glück mit Martin. Im neunten Monat schwanger: «Es wird ein Mädchen!»

NEUE SERIE So leicht nehmen Sie ab – in vier Schritten!



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TRAUMHOCHZEIT

Christina Surer im Glück: «Endlich kann ich Martin auch offiziell ‹meinen Mann› nennen.»

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STOLZER VOGEL

Die berühmteste Störchin der Schweiz ist tot. Max hatte 31 Kinder und trug jahrelang einen Sender am Rücken.

Inhalt Heft 2 7. Januar 2013 Titel

16 Christina Surer & Martin Tomczyk Ihr schönster Tag! Und bald zu dritt

Leute

5 Editorial von Stefan Regez 7 Christa Rigozzi Rasend schön. Und parat für den Swiss Award 8 Menschen Andrea Zogg, Ankita Makwana, Thomas Kurt, Sandro Cavegn, Christian Tschanz, Büne Huber, Feierabend & Ritch, Larissa Evans, Dieter Meier, Dominik Kaiser, Andrea Casiraghi & Tatiana Santo Domingo, Silvie & Rafael van der Vaart 20 Dario Cologna Ein Tal im Ausnahmezustand. Der Langlaufkönig zu Besuch in seiner Heimat – im Val Müstair 30 Prominente im Schnee Michelle Hunziker & Tomaso Trussardi, Madonna, Madeleine von Schweden 32 Marianne & Jörg Abderhalden Starke Geschwister. Er ist der Böseste im Sägemehl, sie schnell auf Schnee

Party

88 Silvester-Apéro Prosit! Familie Marquard lädt ins «Palace», St. Moritz

Todesschütze vom Wallis

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DAS SIEGEN IM BLUT

Marianne und Jörg Abderhalden: «Wir Geschwister haben einen guten Zusammenhalt.»

26 Daillon im Schock Drei tote Frauen, zwei Schwerverletzte. Warum rastete Forian B. aus? Eine Spurensuche

Wissenschaft

36 Störchin Max ist tot Tausende von Fans sind traurig – sie verfolgten Max regelmässig am Computer

Abo-Service 0800 820 920 Redaktion: Dufourstrasse 23, 8008 Zürich, Tel. 044 259 63 63, E-Mail info@schweizer-illustrierte.ch, www.schweizer-illustrierte.ch

Reportage

40 Rolf Schneller Klein und fein. Beim lustigsten Alpenwirt der Schweiz in Grindelwald ist immer was los

Swiss Award

HEISSE LIEBE IM SCHNEE Michelle

Hunziker und Tomaso Trussardi zu Gast in der Schweiz.

44 Wer wird Schweizer des Jahres? Sie entscheiden mit! Von Bartoli bis Freitag, von Baker bis Spirig – alle Nominierten!

Shopping

49 Das Magazin für lustvolles Einkaufen: Mode, Style, Electronics

Check-up

57 Abnehmen – die neue Serie! Das 4-Schritte-Programm 58 Lektion 1 Nur Kalorienzählen funktioniert nicht. Was tun gegen das Hungergefühl am Abend? 60 Gute Vorsätze fürs neue Jahr Jeder Dritte will abnehmen

88

GLAMOURÖS

Die Models Jeisa Chiminazzo und Bianca Gubser liessen in St. Moritz die Korken knallen.

Die Besten

67 Das Schweizer Kulturmagazin Kunst, Musik, Bücher, Filme

Weekend

73 Freizeit, geniessen, rätseln En Guete, GaultMillau, Reisen, Spiele

Und …

86 Notabene von Chris von Rohr

78 Impressum 82 Horoskop 90 Leserbriefe

Auch auf dem iPad Die Schweizer Illustrierte digital: mehr Stars, mehr Schweiz. Jede Woche aktuell.

Titel Thomas Buchwalder, kleine Fotos Darrin Vanselow für L'illustré, Keystone, Adrian Bretscher; Inhalt Thomas Buchwalder (2), Adrian Aebischer, Adrian Bretscher, Marcus Gyger

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PARADIESVOGEL

In Grindelwald sorgt Alpenwirt Rolf Schneller auch mit seiner Kesselsuppe für gute Laune.

Tägliche News online Mehr News, mehr Bilder: www.schweizer-illustrierte.ch

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Editorial 7. Januar 2013

Stefan Regez, Chefredaktor

Weniger Waffen, mehr Sicherheit

Foto Adrian Bretscher

Das Drama von Daillon Als am

14. Dezember 2012 der 20-jährige Adam Lanza in der US-Stadt Newtown zwanzig Kinder und sechs Erwachsene erschiesst, macht das auch uns betroffen. Vor allem können wir hierzulande nicht nachvollziehen, weshalb man in den USA leichter eine Schusswaffe kaufen kann als ein Bier. Und dass nach dem unfassbaren Amoklauf die Waffenverkäufe um 50 Prozent ansteigen, ist für uns nur ein weiteres Indiz für diesen amerikanischen Irrweg. Als am 2. Januar 2013 der 33-jährige Florian B. im Walliser Dorf Daillon drei Frauen im Alter von 32, 54 und 79 Jahren tötet und zwei Männer, darunter seinen 63-jährigen Onkel, schwer verletzt, sitzt bei uns der Schock tief. Dass der psychisch kranke Täter ein ganzes Arsenal von Waffen und Munition besitzen kann, sollte uns zu denken geben. Vor zwei Jahren haben wir die Initiative «Schutz vor Waffengewalt» mit 56 Prozent abgelehnt. Die Debatte drehte sich darum, ob Armeewaffen auf den Estrich oder ins Zeughaus gehören und ob die Schweizer Schützentradition gefährdet sei. Ich legte ein Nein ein, weil ich an der Umsetzbarkeit und Wirksamkeit der Initiative zweifelte. Doch heute – nach Newtown und Daillon – muss ich sagen: Auch in der Schweiz muss der Waffenbesitz stärker eingeschränkt und besser kontrolliert werden. Es braucht als Mindestmassnahme ein zentrales, bundesweites Waffenregister. Klar, lässt sich so nicht jedes Verbrechen verhindern. Aber wenn dadurch «nur» schon ein Drama wie das in Daillon weniger passiert, lohnt es sich bereits. Weniger Waffen bedeuten mehr Sicherheit für die Bevölkerung! Zusammen mit unseren welschen Kollegen von «L’illustré» haben wir in dieser Ausgabe das Drama von Daillon nachge-

zeichnet und neue Einzelheiten über den Todesschützen Florian B., einen ehemaligen Hauptmann der Schweizer Armee, recherchiert. «Ein Mann rastet aus» – ab Seite 26.

Dario Cologna Auch wenn er am vergan-

genen Sonntag seinen vierten Gesamtsieg an der Tour de Ski knapp verpasst hat, hat unser Langlauf-Star eine grossartige Leistung gezeigt! Dario Cologna ist der Langlauf-König schlechthin, der beste und populärste Schweizer Langläufer aller Zeiten. Das zeigte sich besonders am Neujahrstag, als die Tour de Ski in Colognas Heimat, im Val Müstair, Halt machte. Das Rennen war ein grosses Volksfest – mittendrin: Dario Cologna, seine Eltern und seine hübsche Freundin Laura. «Die Heimkehr des Königs» – ab Seite 20. Ich wünsche Ihnen eine gute Woche mit Ihrer Schweizer Illustrierten!

Drei Männer im Schnee: SI-Sportchef Iso Niedermann, Bundespräsident Ueli Maurer und Darios Vater, Remo Cologna (v. l.). SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 5



Menschen

CHRISTA RIGOZZI

Fotos Thomas Buchwalder

Tessiner Turbo auf dem Töff Ausgerechnet an ihrer Hochzeit im Sommer 2010 entdeckt Moderatorin Christa Rigozzi, 29, ihre Liebe für Maschinen auf zwei Rädern. Auf einer roten Vespa kommt das Brautpaar damals zur Kirche. Nur: Weder Rigozzi noch ihr Mann Giovanni Marchese, 34, besitzen dafür den Führerschein. Das erste gemeinsame Projekt als Ehepaar ist schnell gefasst. Zwölf Fahrstunden und die Praxisprüfung später besitzen beide den Ausweis. «Auf dem Motor-

rad fühle ich mich frei und in einer anderen Welt», sagt sie. Auf ihrer Ducati Monster 696 kurvt Rigozzi am liebsten durch ihre Heimat Tessin – alleine. Für Gatte Giovanni hat es dann keinen Platz. «Er fährt Vespa und mags gemütlich, ich rassig!» Zudem geniesst sie es, sich auf dem Töff von der Arbeit zu erholen. Eine rasante Spritztour – die beste Vorbereitung für ihren Einsatz am «Swiss Awards» nächsten Samstag. AURELIA FORRER

Spritztour gegen Arbeitsstress: Moderatorin Christa Rigozzi mit ihrer Ducati Monster 696. SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 7


Geld-Regen: Andrea Zogg spielt auf der Bühne einen Banker. Privat ist er alles andere als ein Kapitalist.

ANDREA ZOGG

Fotos Marcel Nöcker, Adrian Bretscher, Remo Naegeli

Zogg als Abzocker Das Weltwirtschaftsforum in Davos ist zu Ende, doch ein paar hohe Tiere sitzen ohne Zugang zu ihren Milliarden eingeschneit in einer Hotellobby fest. Was dann? «Das Ende vom Geld» heisst das Stück, das ab dem 11. Januar dieser finanziellen Apokalypse nachgeht. Andrea Zogg, 55, steht dann als Banker auf der Bühne. Für einmal durfte der Bündner für seine Rolle am Theater St. Gallen einen anderen Dialekt aussuchen. «Dank Marcel Ospel war der Fall klar: Baslerdytsch passt perfekt.» Seine Meinung über die «Mächtigen» äussert der Schauspieler knapp und deutlich: «Banker sind Verbrecher.» Er selbst hat gelernt. Als Jugendlicher versoff und verzockte Zogg sein Geld mit Vorliebe beim Jassen, später investierte er in Bankaktien. Heute legt er lieber in Immobilien an. AURELIA FORRER


Menschen

Pendelt zwischen den Kulturen: HSG-Absolventin Ankita Makwana im traditionellen Sari. ANKITA MAKWANA

Von der Uni nach Bollywood

Es ist der Stoff, aus dem in der indischen Filmindustrie Bollywood Träume gemacht sind: Ankita Makwana, 28, Zürcherin mit indischen Wurzeln, reist nach ihrem Studium an der HSG nach Mumbai. Ihr Ziel: Sie will zum Film. Und: Es klappt! Sie bekommt eine Rolle an der Seite von Bollywood-Star Imran Khan. Das war vor sieben Jahren. Inzwischen hat Ankita ihren Wohnsitz wieder in die Schweiz verlegt. Im Gepäck hat sie grosse Pläne: «Ich will einen richtigen Bollywood-Film in der Schweiz produzieren. Mit allem Drum und

Dran», sagt Ankita, die schon als kleines Kind für das indische Kino schwärmte. Das Drehbuch für ihren Film hat sie bereits geschrieben, ein Regisseur ist schon gefunden: Sanjay Gadhvi, einer der bekanntesten Filmemacher Indiens. Das Einzige, was noch fehlt: das nötige Kleingeld für die Produktion. Aber: «Ich habe hart für meinen Traum gearbeitet», sagt Ankita, die in Zürich eine eigene Filmproduktionsgesellschaft betreibt. Und schliesslich gibt es im indischen Film nur ein Ende: das Happy End. SILVAN GRÜTTER

THOMAS KURT

Der Suppenkönig von Bern

Roger Federer hat er schon persönlich bekocht. Und Anton Mosimann, dem Caterer der Queen, in der Küche assistiert. Thomas Kurt, 28, weiss, was er am Herd tut. Jetzt hat er in Wabern bei Bern das Takeaway «Sag Suppe» eröffnet. Wer an Fast Food denkt, liegt falsch. «Ich verarbeite nur frische Zutaten und setze auch den Fonds selbst auf», sagt er. Die Kreationen – Karottensuppe mit Orangengelee oder Kichererbsensuppe mit Salbei – entstehen in seinem Kopf. Gewagt, finden Sie? Vertrauen Sie seinem ehemaligen Chef, Hugo Weibel, dem Küchenchef des «Palace» in Gstaad. «Thomas kocht mit Herz und Kreativität. Er ist ein echter Suppenkönig!» SK

Schwingt den Kochlöffel auch bei Minustemperaturen: Thomas Kurt.

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Rose Bernard Stamm

Sandro Cavegn in der Zürcher Filiale der Pizzeriakette Dieci, um die sich in der DokuSoap alles dreht.

Ehrlichkeit zahlt sich nicht immer aus: Segler Bernard Stamm nimmt derzeit an der Vendée Globe teil, der Solo-Weltumrundung, welche die Teilnehmer ohne jede fremde Hilfe absolvieren müssen. Weil sein Boot mit einem russischen Forschungsschiff zu kollidieren drohte, nahm Stamm die Hilfe eines Matrosen an. Fairerweise informierte er die Rennleitung. Und wurde disqualifiziert! Doch der 49-Jährige zeigt Kampfgeist: Er rekurriert gegen den Entscheid, setzt die Regatta fort. Wir sorgen für etwas mehr Wind in seinen Segeln – und schicken ihm unsere Rose!

SANDRO CAVEGN

Jetzt ist er «Mister Pizza» Sein neuer Job hats in sich: Als Pizzakurier für den TV-Sender Joiz findet Mister Schweiz Sandro Cavegn, 28, schon mal eine Schildkröte in einem Kühlschrank. Oder er landet in einer Schwulen-WG. «Dabei merkte ich das erst, als ich in ihrer Wohnung ein Gay-Magazin rumliegen sah.» Der Clou dabei: «Ich war auf dem Cover!» Ab dem 14. Januar gibt Sandro den Pizzaiolo in der Doku-Soap «Mister

Pizza» (jeweils montags, 18.30 Uhr, auf Joiz). «Die TV-Zuschauer erhalten einen Einblick in den Alltag eines Pizzalieferanten. Und in die Wohnungen und Leben der Leute, die er beliefert.» Als ehemaliger Mitarbeiter einer Pizzakette ist Sandro die Idealbesetzung für das Format. Der Gastronomie will er auch nach seinem Mister-Jahr treu bleiben: Im Sommer eröffnet er ein eigenes Café. SC

Unglaublich! Die Zürcher Agentur Werbeanstalt Schweiz hat Studenten damit beauftragt, auf Online-Portalen Kommentare gegen die Abzocker-Initiative zu schreiben. Die Studenten brauchten erfundene Namen und falsche E-MailAdressen, erhielten für ihren Job 25 Franken Stundenlohn. Verantwortlich: Werbeanstalt-Geschäftsführer Reto Dürrenberger. Auch wenn das Projekt nach einem Sturm der Entrüstung gestoppt wurde – auf diese unkonventionelle Manipulation der direkten Demokratie reagieren wir sehr konventionell: Kaktus!

CHRISTIAN TSCHANZ

Rocker mit Rasselbande

Christian Tschanz mit seinen sieben Kindern (v. l.): William, Kenneth, Salomé, Madison, Eden und Clifford mit Baby Seven. 10 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

Musik und Grossfamilie: Christian Tschanz, 35, bringt beides unter einen Hut. Der Thuner hat sein drittes Album, «Aventicum», benannt nach seinem Wohnort Avenches VD, veröffentlicht. Und das mit vollem Einsatz: Abends tritt er auf oder gibt Musikunterricht, am Wochenende jobbt er als Nachtwächter. «Damit es mehr als nur Suppe gibt.» Immerhin hat der siebenfache Vater neun Münder zu stopfen! Weil er aber seine Musikschule zu Hause eingerichtet hat und seine Frau Isabelle, 35, die Büroarbeiten erledigt, lässt sich der Alltag gut organisieren. Und kommt eines der Kinder doch zu kurz, trägt es sich für Musikstunden ein. «Sie bekommen aber auch externen Unterricht, da gehorchen sie besser.» HÜ

Fotos links Marcel Nöcker, Kurt Reichenbach, RDB/Blicksport/Sven Thomann; Fotos rechts Daniel Winkler / Pixsil, HO, iStockphoto, Wolfgang Maria Weber, Keystone (2)

Kaktus rger Reto Dürrenbe


Menschen

20 Fragen an …

Büne Huber

Am liebsten lässt er sich füdliblutt in der Aare treiben. Privat mehr Fisch als Rocker, beruflich Hirn und Haupt von Patent Ochsner.

 Fisch  Vogel  Sternzeichen: Fisch (Aszendent: Seife). 

Blond  Brünett Ich tendiere eher zur Dunkelheit. Obschon … blond ist auch hübsch. Und schwarz auch.

 Bärner Platte  Zürigschnätzlets  Die Opulenz der Bärner Platte lässt meinen Cholesterinspiegel vor Freude hüpfen! 

iPad  Schreibmaschine Ich liebe die Löcher, die meine Hermes Baby in die Seiten stanzt. Butter  Olivenöl Das Olivenöl schmiert meine ächzenden Glieder. YB  SCB Mein Vater nahm mich als kleinen Jungen mit zum SCB. Und da bin ich geblieben.

«Bauer, ledig, sucht …»  «Der Bachelor» Ich hab bloss eine einzige Bachelor-Erfahrung. Das allein war schon eine schwere Prüfung.

 Meer  Berge  Nach dem Meer habe ich ständig Sehnsucht. Nach den Bergen nur hin und wieder.  Loft  Chalet  Bauer, ledig, sucht Chalet. Der Bachelor sucht die Loft. Nennt mich Bachelor! 

Hallenstadion  Club-Konzert Ich spiele lieber hundert Club-Konzerte als ein einziges im Hallenstadion.

Tourt gerade wieder mal durchs Land: Büne Huber, 50. Bümpliz kennt er wie seine Jackentasche – Angelina Jolie auch.

Bümpliz  Manhattan Bümpliz kenne ich wie meine Jackentasche. Also Manhattan.

 Raclette  Fondue  Das Raclette bietet mir eine grössere Geschmacksvielfalt.  Beatles  Rolling Stones  Die Stones konnten gegen die ausufernde Kreativität der Beatles nie anstinken.  Gin  Gin. (Mit einem Schuss Tonic.)

 Tonic

 FKK  Aare   Am liebsten füdliblutt bei Vollmond in der Aare. 

Sushi Ich bevorzuge panierte Sushi.

 Fischstäbli

 Heidi Klum  Angelina Jolie  Heidi Klum. Angelina kenn ich schon wie meine Jackentasche.  Sitzpinkler  Stehpinkler  Ich bin ein Sitzer, weil die Trefferquote höher und die Entspannung grösser ist.  Casino  Kirche  Im Casino habe ich bis zum heutigen Tag mehr gewonnen als in der Kirche. 

Ueli Maurer  Doris Leuthard Obschon wir politisch nicht immer einig sind, ist mir Frau Leuthard sehr sympathisch. SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 11


Facebook & Twitter VIKTOR GIACOBBO

Digitales Lästermaul zieht über Kollegen her

Viktor Giacobbo kanns auch digital nicht lassen: «Szenenfoto von Mike Müller in der TV-Serie ‹Der Bestatter›», stichelt Giacobbo auf Twitter. Mit einem Bild von Kim Jong Un – dem eine gewisse Ähnlichkeit mit Müller nicht abzusprechen ist.

Helden am Jugendskilager: Slalomfahrerin Denise Feierabend und Sänger Jesse Ritch.

NINA BURRI

Die praktische Schlangenfrau

Kinderstars im Schnee Schweizer Ski-Rennfahrer haben in diesen Tagen wenig Grund zum Jubeln! Ausnahme: Denise Feierabend, 23. Die Slalomspezialistin war bei der Eröffnung des offiziellen Jugendlagers von Swiss Ski der gefeierte Star. 600 Kinder jubeln der Engelbergerin in der Lenk BE zu, als sie zusammen mit «DSDS»Star Jesse Ritch, 20, die Bühne betritt. Die Sympathien der Kinder waren klar verteilt: Die Bretter, die die Welt bedeuten, haben hier Kanten, Bindungen und werden gewachst.

Jesse nahms gelassen: «Beim Skifahren kann ich wirklich nicht punkten. Ich fahre zwar gerne – habe es aber nie wirklich gelernt», so der Musiker. Einen bekennenden Fan hatte er auf der Lenk trotzdem: Denise Feierabend outete sich als fleissige «DSDS»-Zuschauerin: «Ich habe immer eingeschaltet, wenn es der Terminkalender zuliess.» Zum Fernsehschauen hat sie momentan viel Zeit: Ein Kreuzbandriss hat ihr die Saison vermiest. Da tat der Jubel in der Lenk wohl besonders gut. SG LARISSA EVANS

Eiskönigin zum Dahinschmelzen

«Love has no limits»: Das Credo hat sich Larissa Evans tätowieren lassen.

Eiskalter Karrierestart: Die Zürcherin Larissa Evans, 19, wird bei Art on Ice (31.1.–3.2. im Hallenstadion) den offiziellen Song «Live Your Fantasy» singen. Live und im Duett mit Eiskunstlaufstar Stéphane Lambiel, 27. «Ein toller Typ und ein überraschend guter Sänger», sagt Larissa, die im Sommer das KV abgeschlossen hat und jetzt voll auf die Musik setzt. Für die Sängerin ist es der erste Auftritt vor so grossem Publikum. Bleibt zu hoffen, dass sie mit ihrer Stimme das Eis nicht zum Schmelzen bringt. SG

«Meine neue Trainingsfrisur ist wenigstens praktisch – wenn auch nicht sehr attraktiv :)», schreibt Schlangenfrau Nina Burri auf Facebook. Das quittierten über ein Dutzend Freunde mit «I like». Die meisten davon Männer. Was beweist: Sie mögen es halt wirklich praktisch.

XENIA TCHOUMITCHEVA

Superkörper ohne Köpfchen

Xenia Tchoumitcheva zeigt gerne, was sie gerne hat: wenig an und dazwischen perfekt trainiert. Das Modelsternchen postet auf Facebook am liebsten Bilder von sich selber. Mag manchem ein bisschen kopflos vorkommen. Aber bei diesem Körper …

Fotos links Nicole Bökhaus (2), Thomas Buchwalder, Handout; Fotos rechts Marc Wetli / 13 Photo, tilllate.com, HO, Keystone, Reåuters, Rex / Dukas, Getty Images

FEIERABEND & RITCH


Menschen Ein Tag mit …

Musiker Dieter Meier: «Begnadeter Abwascher»

07:15 Uhr Eine Stunde rudern auf dem Concept 2. Auch

im Ausland. Ich gehe prinzipiell nur in Hotels, die genau dieses Rudergerät haben. Ich trainiere auf ziemlich sportlichem Niveau – in einer Stunde verbrenne ich 840 Kalorien.

09:30 Uhr Lesen und Schreiben. Die NZZ, der «Tages-

Anzeiger» und die «Herald Tribune» sind Pflicht. Wenn ich in Argentinien bin, wo ich einige Monate im Jahr verbringe, schreibe ich auf meiner alten Schreibmaschine Texte. Am liebsten in kurzer Hose und Hemd.

12:00 Uhr Ritualisiertes Mittagessen. In Zürich teile ich

mir das Atelier mit meinem Freund Martin Wanner. Mit ihm esse ich jeden Tag. Immer das Gleiche. Salat aus dem Beutel, Eier mit Aromat und Bündnerfleisch. Die Salatsauce machen wir selber. Mit Aromat und Cenovis. Danach wird an unseren Projekten gearbeitet.

18:00 Uhr Ich bin besessener Golfspieler. Vor dem Eindunkeln spiele ich jeden Abend 18 Löcher, am liebsten in Zumikon ZH. Dazu nehme ich bloss sechs oder sieben Schläger mit. Die Runde absolviere ich wie im Rausch in weniger als zwei Stunden. Letzthin hatte mir tatsächlich ein Fuchs einen gespielten Ball geklaut. 20:00 Uhr Nachtessen. Das ist ganz wichtig. Jedes Nachtessen

wird zelebriert. Am liebsten im Kreis der Familie. Dazu immer Rotwein. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal zu einem Nachtessen keinen Rotwein getrunken habe. Danach wasche ich ab. Ich bin begnadeter Abwascher, schneller als jede Geschirrspülmaschine.

Der Zürcher Musiker Dieter Meier, 67, mag Golf, Aromat und Abwaschen. Und das täglich.

23:30 Uhr Gut Nacht. Ich lege mich hin und lese. Meistens zehn Bücher gleichzeitig und keines fertig. Mich nimmt nur wunder, wie sie geschrieben sind. Danach schlafe ich sofort ein.

Meine fünf …

DOMINIK KAISER, GESCHÄFTSFÜHRER TV-SENDER 3+

Die Serienhelden meiner Jugend

Ari Gold

«‹Entourage› mit Adrian Grenier ist die Vorlage von ‹Jung, wild & sexy›. Eigentlich in jeder Folge viel Drama um gar nichts.»

Pippi Langstrumpf «Als Bub meine grosse Heldin. Auch damals wusste ich schon, dass tolle Frauen gute Vorbilder sind!»

Patrick Jane

«Der Charme des Hauptdarstellers Simon Baker und sein Humor gefallen mir. Deshalb läuft ‹The Mentalist› auch erfolgreich auf 3+.»

Jed Bartlet

«In der Schweiz leider nie gelaufen. Martin Sheen spielt in ‹The West Wing› einen US-Präsidenten. Schnell erzählt, clever und spannend.»

Emma Peel

«‹Avengers› ist eine super UraltSerie aus den 60ern. Und Diana Rigg als Emma sehr sexy, stylish und britisch.»

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Menschen

ANDREA CASIRAGHI & TATIANA SANTO DOMINGO

Die Ruhe vor dem Sturm Im November haben Andrea Casiraghi, 28, und Tatiana Santo Domingo, 29, bekannt gegeben, dass sie ein Kind erwarten. Das hätten sich der Sohn von Prinzessin Caroline von Monaco und die kolumbianische Milliardärstochter (sie wuchs in Genf auf) eigentlich auch sparen können: Die kugelrunden Badebilder lassen keine Fragen mehr offen. Ganz entspannt geniesst das Paar Weihnachten und Silvester an einem Strand im Norden Brasiliens. Es könnten die letzten relaxten Tage 14 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

sein: Neben dem Baby (Tatiana ist im achten Monat) wartet ganz Monaco auf die Hochzeit des Paares. Die Zeichen für ein glückliches Familienleben stehen nicht schlecht: Im Gegensatz zu anderen Blaublütern mögen es Casiraghi (Nummer 2 in der Thronfolge, nach seiner Mutter) und Santo Domingo ziemlich konventionell. In New York leben sie ein (fast) normales Leben. Und sogar einen anderen Stolperstein hat das Langzeitpaar schon hinter sich: das verflixte siebte Jahr. SG

Entspannt am Strand in Brasilien: die hochschwangere Tatiana Santo Domingo (im achten Monat) und Andrea Casiraghi.


SYLVIE & RAFAEL VAN DER VAART

Heftiger Silvester-Knaller

ORLANDO BLOOM

Gequältes Lächeln

Die Gerüchte halten sich hartnäckig: Um die Ehe von Schauspieler Orlando Bloom, 35, und Model Miranda Kerr, 29, steht es nicht gut. Da helfen auch fröhliche Familienfotos auf Twitter nichts (siehe van der Vaarts). Söhnchen Flynn Christopher, 2, ist das Lachen jedenfalls schon vergangen.

HELEN MIRREN

Hat gut lachen

Die britische Oscar-Preisträgerin Helen Mirren, 67, wurde mit einem Stern auf dem «Walk of Fame» geehrt. Dafür legte sich die Schauspielerin sogar ganz unstandesgemäss aufs harte Pflaster in Hollywood. Was das Vorbild ihrer Paraderolle, die Queen, wohl dazu gesagt hätte? Not amused!

GÉRARD DEPARDIEU

Ausgelacht

Schauspieler und Neo-Russe Gérard Depardieu, 64, droht neues Ungemach. Um in den Genuss der tiefen Steuern zu kommen, müsste er mehr als die Hälfte des Jahres in Russland verbringen. Ob das dem UrFranzosen mit Hang zu viel und gutem Essen schmecken wird, darf bezweifelt werden. SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 15

Fotos Look Press Agency (2), Steffi Loos/ddp images/dapd, Handout, Dukas, FayesVision/WENN.com, Loic Venance/ AFP Photos

Bringt 2013 Unglück? Gleich zum Jahresanfang geben Sylvie, 34, und Rafael van der Vaart, 29, nach neun Jahren ihre Trennung bekannt. Mit dem Liebesaus hat niemand gerechnet. Schon gar nicht mit dem Grund: Das Model und der Fussball-Profi sollen sich an Silvester gestritten haben. Rafael flüchtet ins Bett, Sylvie will ihn zurückholen. Als sie ihn weckt, schlägt er sie zu Boden. Ein Traumpaar trennt sich, Albtraum-Schlagzeilen folgen. Ist eine andere im Spiel? Ist seine Herkunft – er wuchs in einem Trailerpark auf – schuld am Ausraster? Riet ein Medium Sylvie zur Trennung? Die Spekulationen gehen weiter, eine gute Nachricht bleibt: Die beiden wollen sich aus Liebe zu ihrem Sohn Damian, 6, nicht Heile Welt an Heiligabend 2012: Van der mehr dazu äussern. Ruhiges neues Jahr! AF Vaarts publizierten ein harmonisches Foto.


Hochzeit mit Babybauch

Nach sechs Jahren Beziehung haben sich CHRISTINA SURER UND MARTIN TOMCZYK am 5. Januar das Jawort gegeben. Kurz vor der Geburt ihres ersten Kindes. «Es wird ein Mädchen», verraten sie.

Zu dritt vor dem Traualtar 16 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE


ENDLICH MANN UND FRAU

«Ich bin glücklich, dass ich Martin nun auch offiziell ‹meinen Mann› nennen darf», sagt Christina nach der Trauung im Rathaus von Rosenheim (D).

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text André häfliger Fotos thomAs BuchwAlder

h

undertfünfzig Gäste re­ cken die Köpfe Richtung Eingang, als Christina Surer, 38, und Martin Tomczyk, 31, den festlich geschmückten Sitzungssaal des Rathau­ ses von Rosenheim (D) betreten. Die hochschwangere Braut ganz in Weiss, am Arm des Bräutigams, der einen klas­ sischen Smoking trägt. Ein Gospelchor singt. Noch bevor Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer mit der Trauung be­ ginnt, muss sich Model, Moderatorin und Rennfahrerin Christina Surer die ersten Tränen von den Wangen wischen. Für die Braut ist es die zweite Ehe: Sieben Jahre lang war sie mit dem frü­ heren Schweizer Rennfahrer Marc Su­ rer verheiratet. Seit sechs Jahren ist sie mit dem deutschen Rennfahrer Martin Tomczyk zusammen und wohnt mit ihm in seinem Heimatort Rosenheim, einem idyllischen bayrischen Städtchen mit gut 60 000 Einwohnern. Bei der zivilen Trauung muss das Paar zuerst Nein sagen: «Nein, wir ha­ ben seit der Anmeldung unserer Ehe nicht heimlich geheiratet.» Dann, Punkt 14.41 Uhr, das laute und deutliche «Ja» des Brautpaars – und ein acht Sekunden dauernder Kuss. Süss: Die Eheringe, be­ festigt am Halsband, überbringt Chris­ tinas Hund Rookie. Die Gäste applau­ dieren. Unter ihnen Martins Eltern Gerdi und Hermann Tomczyk. Er ist Sportpräsident des ADAC, des grössten Automobilklubs in Europa. Auch Chris­ tinas Eltern Peter und Susan Bönzli sind da, beide mit ihren zweiten Ehepart­ nern, Yvette und Roland. Nach der Trau­ ung ist der Zauber noch lange nicht vor­ bei: Auf dem Moarhof am Samerberg wird bis in die Nacht gefeiert. christina surer und martin tomczyk, wie fühlen sie sich als frischvermähltes Paar? Christina: Ich bin sehr bewegt und dankbar. Ich konnte vor lauter Freude die Tränen einfach nicht unterdrücken.

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Ich bin glücklich wie noch nie! Martin: Es ist ein unbeschreiblich schö­ nes Gefühl. Die Feier, die warmen Wor­ te der Oberbürgermeisterin, die Zunei­ gung der Gäste – einfach phänomenal. Der schönste Tag in meinem Leben! welches war für sie der emotionalste moment? Martin: Das war, als ich Christina das erste Mal in ihrem wunderschönen Brautkleid sah. Wow! Ich musste zwei­, dreimal hinschauen, bis ich alles richtig gesehen und aufgenommen hatte. Christina: Für mich war es der Mo­ ment, als wir zur Trauung schritten – so eine Gänsehaut hatte ich noch nie! martin, wie und wo haben sie um christinas hand angehalten?

wir wollten, dass unser Kind von geburt an unseren familiennamen trägt

hAnd in hAnd, mund Auf mund

mArtin tomczyK

Oben: Christinas Ehering mit Brillant hat Martin entworfen, einen passenden hat er für sich selbst ausgewählt. Unten: Acht Sekunden dauerte der Kuss nach dem Jawort.

Das erste Mal vor drei Jahren auf den Malediven. Damals ging ich noch nicht auf die Knie. Deshalb habe ich die An­ frage letztes Jahr in Kroatien erneuert. Und zwar ganz romantisch – auf den Knien. christina, sie sind im neunten monat schwanger. wird ihnen das mit der hochzeit nicht zu viel? Nein, ich habe das Glück, dass Martin 99 Prozent aller Vorbereitungen über­ nommen hat. Zudem haben wir die Weihnachtsfeiertage ganz gemütlich verbracht und sind nun ausgeruht. Ich kann halt mit Babybauch nicht so lange tanzen an der Hochzeit … Martin: Es ist uns ein Anliegen, dass wir unser erstes Kind als Familie be­ kommen. Dass es von Geburt an unse­ ren Familiennamen tragen wird ... … nämlich tomczyk?

Christina: Ja. Auch ich werde Martins Familiennamen annehmen. Vorerst je­ doch nur privat. Im Geschäftsleben werde ich mich wie meine Firma noch Surer nennen. Es wird ein fliessender Übergang zum neuen Nachnamen sein. was bedeutet es ihnen, «mein mann» respektive «meine frau» zu sagen? Martin: Sehr viel! Es ist ein wichtiger Bestandteil unserer werdenden Fami­ lie. Ein Symbol dafür, dass wir nach fast sechs gemeinsamen Jahren den logi­ schen, richtigen Schritt gemacht haben. Christina: Ich bin überglücklich, dass ich Martin nun auch offiziell so nennen darf. Denn ich habe mich in letzter Zeit oft ertappt, wie ich ihn schon vor der Hochzeit «meinen Mann» nannte. woher kommen ihre eheringe? Martin: Christinas Ring mit einem Bril­ lanten habe ich entworfen. Ich habe ei­


GLÜCKLICHE BRAUTELTERN

IM NEUNTEN MONAT SCHWANGER

Christina Surer in einem Kleid von Emé di Emé: «Zum letzten Mal habe ich es vor einer Woche an meinen Bauch anpassen lassen.»

nen dazu passenden Ring ausgewählt. Beide sind aus Platin. Und die Hochzeitskleider? Christina: Martin hat seinen Smoking in der Schweiz gefunden. Ich habe lange gesucht, in New York, Berlin, München, Freiburg und Bubikon. Fündig geworden bin ich in Zürich bei Zoro. Es ist ein Kleid von Emé di Emé. Zum letzten Mal habe ich es vor einer Woche an mei-

nen Bauch anpassen lassen. Wohin gehts in die Flitterwochen? Martin: Die verschieben wir. Christina darf jetzt ja nicht fliegen. Wir werden sie nachholen – wohin es gehen soll, entscheiden wir später. Also wird Ihr erstes Kind dabei sein. Ein Bub oder ein Mädchen? Christina: Jetzt können wir das Geheimnis ja lüften: Es wird ein Mädchen.

Wünschen Sie sich noch mehr Kinder? Martin: Wir wollen uns erst einmal an einem gesunden und fröhlichen Kind erfreuen. Dann sehen wir weiter. Wir sind beide Familienmenschen, also ist weiterer Nachwuchs nicht ausgeschlossen. Kehren Sie der Schweiz nun den Rücken? Christina: Nein, wir behalten unsere Zweitwohnung in meiner Heimat in Baselland. Dort bleibt auch mein Firmensitz. Nach der Auszeit als Mutter möchte ich in der zweiten Jahreshälfte beruflich wieder aktiv werden. Sind die Kinderzimmer schon parat? Christina: Sie sind an beiden Orten noch nicht fertig eingerichtet. In der Schweiz stehen schon der Wickeltisch und das Bett, in Deutschland kommen die Möbel erst am 17. Januar. Die Farbe der Zimmer darf ich jetzt ja auch verraten: Rosa natürlich.  SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 19

Fotos André Häfliger (2)

Oben: Christinas Mama Susan Bönzli mit ihrem Partner Roland und Christinas Hund Rookie, dem Überbringer der Eheringe. Unten: Christinas Papa Peter Bönzli mit seiner neuen Partnerin Yvette.


TSCHIERV STEHT KOPF: EIN TAL IM AUSNAHMEZUSTAND

Oben: Das Rennen ist gelaufen – endlich können sich Remo und Christine Cologna mit ihrem Dario unterhalten. Eine Minute, dann zieht der Star mit dem Tross weiter. Unten: Der Top-Fan bejubelt Dario Colognas Rennen. Freundin Laura verfolgt alle Läufe am Streckenrand. Bei minus 10 Grad.

Den Sieg an der Tour de Ski verpasst DARIO COLOGNA zwar knapp. Doch seiner Heimat Val Müstair beschert der Langlauf-Regent einen grossen Auftritt. Nur bei seinen Eltern und Freundin Laura mischt sich etwas Wehmut in die Freude.

Die Heimkeh r

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DER HERRSCHER UND SEIN VOLK

h r des Königs

Foto Urs Lindt/ Freshfocus

6000 Besucher kommen am Neujahrstag nach Tschierv ins Val Müstair. Und alle wollen Dario Cologna siegen sehen.


LAUTER STARS – AUCH DAS TAL

TEXT ISO NIEDERMANN FOTOS ADRIAN BRETSCHER

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anche rätoromanischen Formulierungen versteht auch der sprachunkundige Unterländer problemlos: «Ün di da bellezza!», ruft der Platzspeaker euphorisch ins Mikrofon. Es ist wirklich ein wunderschöner Tag, denn: «Il retg da Val Müstair è returnà!» – der König des Münstertals ist heimgekehrt. Dario Cologna über alles! Heute werden im VIP-Zelt Veltliner und Capuns kredenzt. Cüpli und Sushi sind etwas für die Engadiner Nachbarn ennet dem Ofenpass im schicken St. Moritz. Christine und Remo Cologna strahlen mit der Sonne um die Wette. Die Eltern des weltbesten Langläufers der Neuzeit sind stolz. Nicht nur auf das älteste ihrer drei Kinder, sondern auch auf ihre Heimat. Und auf das, was die hier für die Tour de Ski auf die Beine gestellt hat. Erstmals beehrt das wichtigste Mehr-Etappen-Rennen im Langlauf die Schweiz. Für ein Sprintrennen im Skatingstil macht der Tross um Northug, Kershaw, Legkov & Co. auf dem Weg vom deutschen Oberhof ins Südtirol halt in Tschierv GR. Da, wo Dario Cologna aufgewachsen ist und seine Eltern heute noch leben. Es ist eine Reverenz an den Klassenprimus. Andere Schweizer Langlauf-Destinationen hätten den Event ebenfalls gerne gehabt. Von ihrem Haus blicken die Colognas direkt aufs Renngelände hinunter. 700-Meter-Rundkurs, Festzelt, Holztribünen, Grossleinwand, Werbebanden. Remo Cologna, Darios Papa, erklärt die Begeisterung, die hier jeder Parkplatzanweiser oder Wurstverkäufer ausstrahlt: «1600 Menschen leben im ganzen Münstertal, 120 in Tschierv. Und heute sind 400 Freiwillige im Einsatz. Jeder vierte Einwohner des Tals eigentlich. Das zeigt, wie sehr die Müstairer hinter dem Event stehen.» Es ist früher Neujahrsmorgen, aber verkatert ist hier niemand. «Bun onn!»

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Grosses Bild: 11.00 Uhr. Noch ist es ruhig im Val Müstair. Christine und Remo Cologna spazieren von ihrem Haus zur Rennanlage (l.) in Sichtdistanz. Links oben: Allegra! Colognas Freundin Laura (l.) trifft Darios Mutter Christine. Links unten: Remo Cologna, «el bab del matadur local», gibt Interviews.

PROMINENTER FAN

Bundespräsident Ueli Maurer (l.) reist als Mitglied des Dario-Fanklubs ins Münstertal und trifft dort auch auf Remo Cologna.

LANGLAUF-GROSSFAMILIE

Darios Freundin Laura (l.) und Vater Remo unterhalten sich im Festzelt mit Curdin Perls Schwester Nadja.

tönt es dem Besucher pausenlos fröhlich entgegen. Darios Eltern spazieren auf die Rennanlage. Mama Christine hält Ausschau nach Darios Freundin Laura, nach ihrem Jüngsten, Gianluca, der ebenfalls Langläufer ist und am Morgen noch rasch eine Trainingseinheit absolviert hat, nach Gianlucas Freundin und deren Eltern. Für sie ist der Tschierver Sprint ein grosses Familienhappening. Bloss einer fehlt. Von Dario keine Spur. Entgegen der ursprünglichen Absicht hat er in seiner Davoser Wohnung übernachtet, um so etwas Ruhe vor dem grossen Rummel zu haben. Am Abend zuvor gibts im Festzelt gar einige Buhrufe, als man erfährt, dass der Superstar


keinen Silvesterbesuch am Volksfest macht. «Das hat mir etwas wehgetan», bekennt Mama Christine. «Manche Leute verstehen gar nicht, was zu einem Leben als Profisportler gehört.» Papa Remo lässt solches äusser­ lich kalt. Ihm die Emotionen anzusehen, ist schwierig. Er scheint die Ruhe selbst zu sein. «Aber ich weiss genau, dass auch er nervös ist, vor allem wenn dann Dario läuft», verrät Christine Cologna. Und so lässt der Vater des örtlichen Volkshelden denn auch eine Art Spiess­ rutenlauf der freundlichen Art seelen­ ruhig über sich ergehen. Jeder kennt hier Remo Cologna. Jeder spricht ihn an. Er gehört als Mitinitiant des Vereins

Dario würde nicht mal auf die idee kommen, im luxuscar zu reisen statt mit dem team christine cologna, mutter

Tour de Ski Val Müstair zu den Un­ entwegten der ersten Stunde, die sich 2010 konkret an das Projekt des Tschier­ ver Rennens wagten. Heute, am Renn­ tag, geht für ihn ein Traum in Erfüllung. Das will genossen sein. Mit 20 Stunden­

metern höchstens kommt der Dario­ Papa voran. Fürs romanische Fernsehen wird er interviewt, und vom Publikum gibts grossen Applaus, als ihn der Stadionspeaker ankündigt: «Remo Cologna – il Bab del Matadur local.» Inzwischen haben sich Christine Cologna und ihre «Schwiegertochter in spe», Laura Bucher, gefunden. Einer herzlichen Begrüssung folgt die gemein­ same Erkenntnis, dass man Dario höchstens mal kurz hat vorbeihuschen sehen. Noch ist er selbst für seine Liebs­ ten nicht greifbar. Für Laura eher unge­ wohnt: «Einen solchen Rummel um ihn wie hier habe ich noch nirgends erlebt. Ich komme kaum an ihn heran.» Für u schweizer illustrierte 23


u seine

professionelle Haltung muss auch die Studentin Verständnis haben. «Ich wünschte ihm gestern in Davos noch Glück, ehe ich mit einigen Freun­ dinnen aufs Jakobshorn schlitteln ging. Aufs neue Jahr müssen wir später an­ stossen. Dario wollte bei sich zu Hause früh zu Bett gehen, um heute bereit zu sein.» Das Leben an der Seite eines Sport­Superstars hat seine Kehrseiten. Aber es hat natürlich auch seine schönen Aspekte. Man wird im Sog des

Einen solchen Rummel um Dario wie hier habe ich noch nie erlebt. Ich komme kaum an ihn heran lauRa buchER, fREunDIn

Prominenten selbst ein bisschen zum VIP. Remo Cologna beweist das, als er hinter dem Festzelt auf einen Mann in sportlicher Daunenjacke trifft. «Ciao, Ueli», begrüsst er den Schweizer Sport­ minister ganz familiär. «Sali, Remo», gibt der ebenso jovial zurück. Man kennt sich bestens. An seinem ersten Amtstag als Bundespräsident macht Ueli Maurer einen Abstecher von sei­ nem Kurzurlaub in Davos ins Münster­ tal. «Es ist ein privater Ausflug», betont Maurer, «weil ich bei dieser Tour­de­ Ski­Premiere in der Schweiz unbedingt dabei sein wollte. Und weil mir das Münstertal so sehr gefällt.» Und auch wegen König Dario? «Sicher! Vor allem wegen ihm. Ich bin ja nicht von un­ gefähr Mitglied des Dario­Cologna­Fan­ klubs.» Auf der anderen Seite der Haupt­ strasse parkt riesig und schwarz ein Luxuscar. «Team Petter Northug» steht darauf in goldenen Lettern. Das ist typisch für den norwegischen Dauer­ konkurrenten von Dario, findet Mama Christine. «Er ist schon sehr eigen, der

Petter. Er kennt uns genau, aber manch­ mal geht er an einem vorbei, ohne zu grüssen.» Solche Extravaganzen bei ih­ rem Buben? Unvorstellbar! «Der würde nicht mal auf die Idee kommen, im Luxuscar zu reisen statt mit dem Team.» Dann hat das Warten ein Ende. Das Sprintrennen der Tour de Ski in Tschierv geht los. Dario zeigt von An­ fang an, wer hier der Herr im Haus ist. Qualifikation, Viertelfinal, Halbfinal – stets läuft er locker in die nächste Run­ de. Northug muss früh die Segel strei­ chen. Tschierv steht kopf und geht beinahe im rot­weissen Fahnenmeer unter. 6000 Zuschauer sind angereist. Cologna­Fans die allermeisten. Sie kommen voll auf ihre Rechnung. «Das war einer der stimmungsvollsten und besten Langlauf­Events dieses Win­ ters», wird Dario Cologna hinterher feststellen. Und er tut es nicht aus Lokalpatriotismus. Die Organisatoren haben schon bei der Premiere perfekte Arbeit geleistet. Die Müstairer gestalten den Event als Volksfest. Das idyllische Tal verliert inmitten des Blitzlichtge­


kurzer moment des glücks

Zwischen TV-Interviews und Pressekonferenz kann Laura Bucher ihren Schatz Dario endlich in die Arme schliessen.

witters und der Verkehrslawine seinen Charme nicht einen Moment. Dass Dario im Final stürzt und den Sieg verpasst, trübt das Fest nur marginal. Gefeiert wird er auch so, als hätte er die Tour bereits gewonnen. Im Zielraum warten Remo und Christine Cologna auf ihren Sohn und Laura auf ihren Schatz. Und dann ist es endlich so weit: Zwischen TV-Interviews und Pressekonferenz können sie ihren Dario in die Arme schliessen. Erstmals an diesem verrückten Tag. Aber eine Minute nur. Dann müssen sie ihn wieder ziehen lassen. Und werden ihn erst bei der Schlussetappe im italienischen Val di Fiemme wieder sehen. «Scho chli truurig» sei das, gibt Mama Christine zu. «Aber ein grossartiger Anlass wars auch so, gell?» Der König zieht weiter. Das Val Müstair wird sich für seinen nächsten Besuch schön machen. 


WAS GING NUR IN SEINEM KOPF VOR?

Der Todesschütze von Daillon auf einem Foto von 2001. Als Militärfan hortete er zu Hause Waffen.

Das Drama von Daillon

Drei Frauen erschossen, zwei Männer verletzt. Nach der BLUTTAT von Florian B. steht die Welt im Walliser Weiler Daillon kopf. Warum drehte der 33-jährige frühere Hauptmann durch? Eine Spurensuche.

Ein Mann rastet a TEXT XAVIER FILLIEZ (L’ILLUSTRE), UELI WALTHER FOTOS DARRIN VANSELOW

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ittwoch, 2. Januar, in Daillon. Der Weiler wirkt am zweiten Tag im neuen Jahr noch ein bisschen verschlafener als sonst. Die Sonne hat sich in den Rebbergen, die das Dörfchen umgeben, zur Ruhe gelegt. Es ist dunkel.

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Im Café La Channe d’Or, einer der zwei Dorfbeizen, sitzen noch ein paar Leute bei einem Gläschen Fendant. Es ist 20.30 Uhr. Päng! Es knallt. Päng, päng! Gleich nochmals. «Wir dachten, das seien Knallkörper», sagt Wirtin Marthe Udry. Minuten später reisst ein Dorfbewohner die Eingangstür des Cafés auf. Er schreit, da schiesse einer wild um sich. Angst macht sich breit. Marthe

Udry, ihre Tochter Marie-Paule und die Gäste rennen nach hinten, verstecken sich im Keller. Als sie einige Minuten später wieder hervorkommen, ist die Welt in Daillon nicht mehr heil. Das Dorf mit knapp 400 Einwohnern steht unter Schock. Der 33-jährige Florian B.* hat drei Nachbarinnen im Alter von 32, 54 und 79 Jahren erschossen und zwei Männer, sei-


HIER PASSIERTE DAS DRAMA

Das Haus von Florian B. steht mitten in Daillon unterhalb der Kirche. Polizisten versperren den Zugang (l.). Vom Fenster aus (oben) schoss er auf das Haus seines Onkels, verletzte diesen und zerstörte Fensterscheiben (r.)

t aus

nen 63-jährigen Onkel sowie den 33-jährigen Ehemann einer der toten Frauen schwer verletzt. Mindestens 20 Kugeln hat er aus einem Jagdgewehr und einem alten Armeekarabiner abgefeuert. Erst die Polizei kann den Schützen mit einem Schuss in die Brust stoppen. Sie findet später in der Wohnung des Mannes ein ganzes Waffenarsenal: zwei Karabiner, eine Jagdflinte, eine

Schrotflinte, eine Luftpistole und eine Schreckschusspistole. Zudem werden mehrere Dutzend Patronen, Ladebänder für Maschinengewehre, Dolche und Bajonette sichergestellt. Ein schreckliches Blutbad. Florian B., der 1,90 Meter grosse Kraftprotz mit den langen, zum Pferdeschwanz gebundenen Haaren und dem struppigen Bart, läuft Amok. Das hätten sie ihm nie

zugetraut. «Sicher, er schien mir einsam, sehr einsam», meint Postautochauffeur Daniel Constantin. «Aber er war immer höflich und nett. Ich habe ihn nie aggressiv gesehen.» – «Er war nie besonders gewälttätig oder böse», bestätigt Antoine Charron, Kellner in «Dany’s Bar» im Weiler Erde. Dort, wo Florian B. am Tag der Tat zwischen 10 Uhr und 15.30 Uhr zwölf Biere  SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 27


VERSTECK «Channe d’Or»-Wirtin

Marthe Udry und Tochter Marie-Paule suchten hier im Keller Schutz.

Amoklauf Florian B. galt als höflich und sympathisch. Doch plötzlich kam es zum Bruch in seinem Leben trinkt und belegte Brötchen isst, die er sich aus der Migros geholt hat. «Aber er lebte sehr in seiner eigenen Welt», heisst es in der Bar. Wirtin Udry ringt nach Worten. «Nein, das hätten wir ihm nicht zugetraut. Er ist ... einfach ausgerastet.» Die Tat ist schwer zu verstehen. Gerichtspsychiater Josef Sachs sagt: «Es gibt verschiedene Ursachen, die einen Menschen dazu bringen, derart auszurasten. Häufig sind es Menschen mit einer schweren psychischen Störung oder solche, die wenig Einfühlungsvermögen haben, sehr rücksichtslos sind.» Das war bei Florian B. nicht immer so. In der Schule fällt er nicht auf, ist höflich und nett. Er macht bei den Pfadfindern mit, ist Mitglied des lokalen Skiklubs. Als er 18 ist, lassen sich seine Eltern scheiden und ziehen weg. Florian B. lebt fortan allein im Elternhaus in Daillon. Er macht eine Grafikerlehre. Als «jovial und gefällig» beschreibt ihn sein Lehrmeister. Er war sicher kein Rebell. Damals. Doch dann, irgendwie, kommt es zum Bruch im Leben von Florian B. Der sympathische und offene Kerl wird bockbeinig, verschliesst sich in seinen

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EIN DORF IN TRAUER Die Menschen

von Daillon errichten vor ihrer Kirche einen Ort, wo sie der drei getöteten Frauen gedenken. Die junge Mutter Emilie G. war erst kürzlich hergezogen.

eigenen vier Wänden, wandert stundenlang allein durch die Gegend. Seine Freunde wenden sich ab, eine Freundin hat er nicht. Er gerät ins Abseits, gilt als Eigenbrötler. 2005 wird er in die psychiatrische Spitalklinik Malévoz in Monthey eingeliefert. Dort bleibt er knapp vier Wochen. Von da an erhält er eine IV-Rente, wird bevormundet. Nach der Rückkehr nach Daillon konsumiert er öfter Alkohol als früher, raucht Marihuana, wirkt immer eigenartiger. Drei Dinge haben zu diesem Bruch geführt: seine Zeit im Militär, familiäre Probleme und eine psychische Störung. Nach der Zeit als Minenwerfer in der Rekrutenschule besucht Florian B. die Offiziersschule, verdient 2001 seine Sporen als Leutnant ab. Er schafft es gar zum Hauptmann. Doch das Ziel, Berufsoffizier zu werden, erreicht er nicht. Obwohl von Kameraden hoch gelobt («sehr versiert im Umgang mit Waffen», «kein Rambo», «kümmerte sich gut um seine Leute»), wird er von seinen Vorgesetzten nicht dafür vorgeschlagen. Das verbittert ihn. 2006 scheidet er ganz aus dem Militär aus – untauglich aus medizinischen Gründen.

Mit seiner Familie lebt Florian B. auf Kriegsfuss. Nach seiner Zeit in der Psychiatrie bricht er den Kontakt zu Vater und Mutter ab. Es heisst, sein Vater habe ihn und seine 35-jährige Schwester nach seiner erneuten Heirat enterbt.

GERICHTSPSYCHIATER JOSEF SACHS ÜBER DE

«Solche Taten ha b

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er Täter von Daillon war 2005 in einer psychiatrischen Klinik. Hätte man nicht bemerken müssen, dass er gefährlich werden könnte? Josef Sachs: Generell ist das sehr schwer festzustellen. Die meisten Menschen mit einer psychischen Störung sind nicht gewalttätig, begehen keine solch schweren Taten. Die psychischen Störungen sind einzig ein zusätzlicher Risikofaktor bei Menschen, die sich schlecht kontrollieren können und nicht fähig sind, ihre Bedürfnisse zu formulieren und mit Ärger umzugehen. In der Regel sind solche Täter soziale Aussenseiter. Das hat man ja auch 2001 im Fall Leibacher in Zug gesehen.


DANY’S BAR Barmann Antoine Charron, Gäste

Dominique Rott (l.) und Damien Michellod.

WUNDERT SICH Postautofahrer Daniel Constantin erlebte Florian B. nie aggressiv.

Er soll auch ein Maiensäss, das für Florian sehr wichtig war, und ein Gelände neben Florians Wohnhaus verkauft haben. Hier wird später das Haus gebaut, in dem die erschossene Frau und ihr angeschossener Mann leben.

Probleme gabs auch mit dem Onkel, einem ehemaligen Polizisten, dem Florian B. durchs Fenster in die Schulter schiesst. Bei einem ersten Verhör vor dem Untersuchungsrichter gibt der Todesschütze denn auch zu, er habe mit

seiner Tat «langjährige, familiäre Probleme regeln wollen». Florian B. war zudem psychisch krank. Das könnte ein entscheidender Faktor für sein Ausrasten sein. Mehrere Bekannte sagen übereinstimmend, er habe unter Schizophrenie gelitten. Seit 2005 und der Einlieferung in die psychiatrische Klinik sei er ein ganz anderer gewesen. Florian B. fühlte sich offenbar auch verfolgt. Er sei in die USA entführt worden, erzählte er. Und er zeigte ehemalige Pfadi-Kollegen und Personen aus dem Raum Sion bei der Polizei an. Sein Vorwurf: Sie hätten ihn bedroht, eingesperrt und ihm Gewalt angetan. Doch die polizeilichen Untersuchungen verlaufen im Sand. Mittwoch, 2. Januar, in Daillon: der Tag, an dem Florian B. ausrastet. Das Unfassbare geschieht. Das Dorf steht unter Schock. Gemeindepräsident Christoph Germanier ist aufgewühlt. «Wir sind alle traurig. Aber was bedeuten schon Worte.» Die Menschen in Daillon trauern – das Päng, Päng-Päng! dröhnt noch immer in ihren Ohren.  ----------

*Name der Redaktion bekannt

ER DEN AMOKLAUF VON DAILLON

Fotos Keystone, RDB/Blick/Toini Lindroos

a ben eine lange Vorgeschichte» Solche Taten haben meist eine lange Vorgeschichte. Die Leute werden immer verbitterter, fühlen sich zunehmend missverstanden. Nicht nur von Einzelpersonen, sondern von der ganzen Welt und besonders auch von den Behörden. Sie ziehen sich deshalb immer mehr zurück. So geraten sie in einen Teufelskreis, haben das Gefühl, alle wollten ihnen schaden. Wie oft kommen solche Amokläufe vor? Sie sind generell nicht häufig, nicht nur in der Schweiz. Die Schweiz ist ein kleines Land, daher ist die Wahrscheinlichkeit solcher Taten statistisch gesehen klein. Internationale Studien gehen von einem amokgefährdeten Mann pro

Million Männer aus. Zudem sind Sozialsystem und Sozialkontrolle hier eher gut, die Wahrscheinlichkeit, dass einer durch die Maschen fällt, ist eher klein. Was kann die Gesellschaft präventiv gegen solche Gewaltexzesse tun? Es ist wichtig, dafür zu sorgen, dass Menschen, die gewalt- oder suizidgefährdet sind, nicht an Waffen herankommen. Bei Leuten, die psychisch krank sind und mehrfach mit der Polizei zu tun hatten, muss man genau prüfen, ob sie Waffen haben oder sich solche einfach organisieren können. Dafür braucht es eine Sensibilisierung. Könnte man solche Dramen auch besser voraussehen?

Experte Josef Sachs ist Chefarzt Forensik der Psychiatrischen Dienste Aargau. Weil sich Menschen vor einer solchen Tat ja gerade verschliessen, sind Prognosen schwierig. Man sollte aber aufmerksam werden, wenn sich normal kommunikative Menschen plötzlich abschotten, zunehmend Alkohol und Drogen konsumieren und verbittert wirken. Das könnte ein erstes Warnsignal sein. Wenn sie gleichzeitig Drohungen ausstossen, muss man das sehr ernst nehmen und genau hinschauen. INTERVIEW: UELI WALTHER SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 29


Rutsch im Schweizer Schnee

Trotz warmen Temperaturen zieht es internationale Stars in die Berge: MICHELLE HUNZIKER wagt sich in St. Moritz aufs Glatteis, MADONNA in Gstaad auf die Ski. Dort frönt eine Prinzessin ihrem wenig königlichen Laster.

Heiss auf Eis Michelle Hunziker, Tochter Aurora (r.) und Tomaso Trussardi beim Schlittschuhlaufen.

Galante Rutschpartie auf Kufen Was für ein wohltuender Anblick: Das gut gelaunte Trio auf Schlittschuhen trägt schlichte Jeans, die Gesichter sind botoxfrei. Keine Selbstverständlichkeit im mondänen St. Moritz. Michelle Hunziker, 35, ihr Schatz Tomaso Trussardi, 29, und ihre Tochter Aurora, 15, brauchen ihre Gesichtsmuskeln dieser Tage besonders oft zum Lachen. Wie bereits vergangenes Jahr verbringt die Moderatorin ihre Winterferien im Engadiner Nobel-Skiort, wo ihr Freund seit Jahren Stammgast ist. Der Mode-Erbe zeigt sich als wahrer Gentleman: Er führt «seine» Damen galant an der Hand über die rutschige Oberfläche und trägt seine Liebste auf dem Rücken über den Schnee. Wenn bei so viel herzerwärmender Natürlichkeit nur nicht das Eis schmilzt! 30 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE


Schwarze Schneehasen mit pinkem Farbtupfer So wie sich Pop-Superstar Madonna, 54, auf der Piste in Gstaad BE präsentiert, könnte man denken, es handle sich um ein Trauerspiel: ganz in Schwarz, nur Nase und Augen lugen unter Mütze und Helm hervor. So tragisch, wie es scheint, ist ihr Auftritt im Schnee aber nicht. Schliesslich stand sie erst vergangenes Jahr erstmals im Berner Oberland auf den Ski, da darfs auch noch ab und zu ein Stemmbogen sein. Einziger Farbtupfer der Familie: Adoptivtöchterchen Mercy, 6, flitzt in pinker Skihose über den Schnee. Tochter Lourdes, 16, hüllt sich wie die Mama in Schwarz, bevorzugt aber ein Brett statt zwei. Das sieht ja auch viel cooler aus – zumindest wenn mans unter den Arm klemmt. Gemeinsames Laster Prinzessin Madeleine ∑von Schweden und ihr Verlobter Chris O’Neill.

Royale Rauchzeichen aus den Bergen

Mädels-Tag im Schnee Madonna und ihre Töchter Mercy und Lourdes.

Auch Prinzessin Madeleine von Schweden, 30, verbrachte den Jahreswechsel in Gstaad. Ihre beiden ständigen Begleiter: ihr Verlobter Chris O’Neill, 38 – und eine Kippe in der Hand! Nicht einmal auf der Skipiste will sie auf Zigaretten verzichten. Und wenn sie ihr eigenes Päckchen irgendwo liegen lassen hat, schnorrt sie abends im Ausgang einen Glimmstängel vom Nachbartisch in der Lobby des Luxushotels Palace. Kein sehr königliches Laster, das die Prinzessin da hat. Ob sie es schafft, dieses bis zu ihrer Hochzeit mit Chris am 8. Juni loszuwerden?

Relaxen nach der Silvester-Sause

Fotos Starface/Dukas (2), Claudio Meier/Qwer Jorns

Im vergangenen Herbst schneiderte Designer Valentino, 80, das Hochzeitskleid für Hollywood-Star Anne Hathaway, 30. Jetzt lud er sie und ihren frisch Angetrauten, Adam Shulman, 31, über Silvester nach Gstaad ein. Hier besitzt er ein Ferienchalet. Die Sause, die er zu Silvester steigen liess – und bei der auch Madonna mitfeierte – soll laut «New York Post» 500 000 Dollar gekostet haben. Nach Neujahr gehts gemütlicher zu: Da ist Sünnele auf dem Sessellift angesagt.

Ferien daheim Johnny Hallyday, Gattin Laeticia und die Töchter Jade und Joy (l.) leben offiziell in Gstaad.

Familiäre Festtage zu Hause

Gemütliche Fahrt auf den Gipfel Anne Hathaway, ihr Mann Adam Shulman (l.) und Valentino sind keine Wintersportler.

Sie gehören in Gstaad sozusagen zum Inventar: Der französische Rockstar Johnny Hallyday, 69, und seine Frau Laeticia, 37, leben seit gut sechs Jahren im Berner Oberland. Der Familienbummel durch die autofreie Shoppingmeile des Ortes gehört für die Hallydays genauso zum jährlichen Festtagsprogramm wie eine Runde auf der Eisbahn für die Adoptivtöchter Jade, 8, und Joy, 4. Auch die Weihnachtsdekoration ist jedes Jahr dieselbe: Vor dem Chalet der Hallydays steht ein riesiger aufblasbarer Samichlaus. SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 31


Die PowerGeschwister

Er ist der Böseste im Sägemehl, sie eine der schnellsten auf Schnee: MARIANNE und JÖRG ABDERHALDEN teilen das Blut einer aussergewöhnlichen Sportlerfamilie.

GROSSFAMILIE

Marianne (l.) und Pascal Kaufmann-Abderhalden (r.) zum Abendessen auf Besuch bei Jörg und Andrea Abderhalden und deren Kindern Terry, Jill und Lynn (v. l.).

TEXT ISO NIEDERMANN FOTOS ADRIAN BRETSCHER

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enn das kein heissblütiger Fan ist: Der junge Mann sieht sein Ski-Idol um die Ecke kommen, spurtet los und springt der Bewunderten mit einem Satz um den Hals. Im Alltag des Skiweltcups erlebt Marianne Kaufmann-Abderhalden, 26,

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solch stürmische Begeisterung noch selten. Auch wenn sie diese Saison in Lake Louise dank Platz 3 in der Abfahrt die Skination Schweiz mit deren erstem Podest-Rang aus der Depression befreite. Für Superfan Terry Abderhalden hätte es dieser Topleistung nicht bedurft, um die Swiss-Ski-Athletin mit dem längsten Namen des Weltcups zur persönlichen Nummer 1 zu küren. «Er

liebt sein Gotti heiss und innig. Und es ist für ihn das Grösste, wenn er mit Marianne ab und zu selbst auf die Piste darf», sagt Andrea Abderhalden. Die Mutter des siebenjährigen Erstklässlers kann absehen, dass das einmal zu einer weiteren Abderhalden-Sportlerkarriere führen dürfte. Wie seine Schwester Lynn, 9, fährt Terry diesen Winter seine ersten JO-Skirennen. Und auch Nesthäkchen Jill, 3, macht bereits vor- 


ZWEI, DIE SICH MÖGEN

Über-Schwinger Jörg Abderhalden und seine Schwester, die Ski-Beauty Marianne, tauschen sich über ihre Spitzensport-Erfahrungen aus. Gelegentlich trainieren sie im selben Kraftraum in Alt St. Johann SG.


PLATZNOT AUF FORMULAREN

Dank Ehemann Pascal trägt Marianne Kaufmann-Abderhalden den längsten Namen des gesamten Skiweltcups. «S GOTTI ISCH DI BESCHT»

Terry Abderhalden und Marianne beim «Legöölen» im Kinderzimmer. Kater Pascha will dabei sein.

MIT ZUGKRAFT

Vor der Kulisse von Nesslau SG dienen Andrea und Jörg Abderhalden den Kindern Lynn, Jill und Terry (v. l.) als Bob-Lift. Gleich gehts wieder den Hang neben Jörgs Haus zur Königsstrasse hinauf.

sichtige Schwünge auf Schnee. Nein, an der Königsstrasse 10 in Nesslau SG liegt höchstens Kater Pascha unbehelligt auf der faulen Haut. Die Sportgene wirken hier aktiv. Kein Wunder – die kleinen Abderhaldens sind damit reichlich versehen. Daddy Jörg, 33, ist mit drei eidgenössischen Königstiteln der beste Schwinger, den die Schweiz je hatte. Und Mami Andrea bringt ebenfalls Sportlerblut ein. Ihr Vater Hans Hämmerli gewann sechs Schwingkränze an Eidgenössischen. Jörgs Brüder Beat, 34, und Urs, 27, waren respektive sind ebenfalls im Zwilchhosen-Metier erfolgreich. Die älteste Schwester, Andrea, fuhr immerhin bis ins JO-Alter Skirennen. Und das bei einem Elternhaus, das mit Sport aktiv wenig am Hut hatte. «Als Landwirte in

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Wie schnell Jörg jeweils von seinen Verletzungen zurückkam, hilft mir sehr als Beispiel MARIANNE ABDERHALDEN

Starkenbach, weiter oben im Toggenburg, wo wir aufwuchsen, hatten sie keine Zeit, selbst viel Sport zu treiben», erklärt Jörg Abderhalden. «Doch sie unterstützten die Sportbegeisterung von uns Kindern nach Kräften.» Als ihre Jüngste, Marianne, den Weg in den Skisport einschlägt, gibt es allerdings ein kleines Dilemma für

Rosmarie und Jörg Abderhalden senior: zu viele Wettkämpfe, an denen man seine Kinder gerne verfolgen würde. Also wird eine pragmatische Lösung gewählt. Die Mutter feuert in der Regel ihre Söhne bei den Schwingfesten an, der Vater steht an der Piste, wenn Marianne den Berg hinuntersaust. Und die tut das mit Erfolg. 2006 wird Marianne Abderhalden JuniorenWeltmeisterin in der Abfahrt, startet im selben Winter erstmals im Weltcup und fährt im März 2010 in Crans-Montana als Dritte zum ersten Mal aufs Podest. «Ich glaube, meinen Eltern wäre schon lieber gewesen, ich wäre beim Slalom geblieben, wo ich lange am besten war», sagt die A-Kader-Athletin, «aber ich habe bald gemerkt, dass meine grössten Talente in den Speeddisziplinen liegen.»


Die vergangene Saison muss Marianne Kaufmann-Abderhalden im Januar wegen einer Kreuzband-Operation abbrechen. Eine Situation, in der sie von den Erfahrungen ihres (noch) berühmteren Bruders profitiert: «Er hat schon mehrere schwere Verletzungen durchgestanden. Und sein Beispiel, wie schnell er jeweils wieder zurückkam, hat mich ermutigt. Er gab mir Tipps und vermittelte mir auch seinen behandelnden Arzt, Pierre Hofer, in St.Gallen.» Klar, dass sich die beiden erfolgreichsten Sportler der Abderhalden-Dynastie aufgrund ihrer geteilten Erfahrungen besonders nahestehen. Doch Jörg präzisiert: «Wir Geschwister haben alle einen sehr guten Zusammenhalt. Weihnachten haben wir mit unseren Familien gemeinsam gefeiert.» Und –

hübsches Detail – jedes der Kinder hat jeweils zwei Götti- oder Gottenkinder von seinen Brüdern oder Schwestern. Irgendwann will auch Marianne zu diesem «Fundus an Patenkindern» beisteuern. Den Mann dazu hat sie längst. Pascal Kaufmann, 26, aus Gommiswald kennt sie schon seit vielen Jahren vom Kader des Ostschweizer Skiverbandes. Auf den Tag genau zehn Jahre nachdem sie 2001 zusammengekommen sind, heiraten Pascal und Marianne am 6. August 2011. Heute wohnen der Maurer-Polier und die Profisportlerin in Krinau bei Wattwil SG. Aber nur auf Zeit: In Ulisbach bei Wattwil haben sie ein Stück Land im Auge, auf dem sie im kommenden Herbst mit dem Bau ihres Eigenheims beginnen wollen. Das Projekt Familie muss noch warten: «Ich

freue mich sehr auf Nachwuchs. Aber erst nach der Karriere. Ich könnte nicht unbelastet im Starthaus stehen, wenn zu Hause Kinder auf mich warten.» Vorerst hat Terry sein Gotti also noch für sich. Und das sieht er in rennfreien Zeiten recht oft, wenn Marianne bei Schwägerin Andrea und Bruder Jörg zum Zmittag vorbeischaut etwa. Oder die beiden Ehepaare sich zu einem Jassabend treffen. Dass Jörg übrigens auch als Skirennfahrer Potenzial gehabt hätte, bestätigt Marianne: «Er fährt überdurchschnittlich gut.» Auf der anderen Seite kennt sie selbst «sicherlich zehn Schwünge – zumindest vom Namen her …». Dass sie aber nach der Skikarriere aktiv ins Sägemehl steigt, ist höchstens ein spekulativer Einfädler.  schweizer illustrierte 35


Adieu, Max!

Die berühmteste Störchin der Schweiz ist tot. MAX starb im Winterquartier bei Madrid. 100 000 Kilometer weit flog sie in ihren 13 Jahren, mit einem Sender am Rücken. Tausende von Fans sind traurig – sie verfolgten Max regelmässig am Computer. TEXT THOMAS KUTSCHERA

Fotos Adrian Aebischer / Naturhistorisches Museum Freiburg (2), Javier de la Puente / Spanische ornithologische Gesellschaft SEO

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ax hat uns so viel geschenkt», schrieb eine Frau ins Gästebuch des Naturhistorischen Museums Freiburg. Sie ist eine von vielen, die einen letzten Gruss an den Vogel schicken. Ende Dezember hatte das Museum mitgeteilt, «dass die berühmte Störchin Max in Spanien im Alter von 131/2 Jahren ums Leben kam». Tausende von E-Mails und SMS gingen seither beim Museum und dessen Mitarbeitern ein. «Max ist mir sehr ans Herz gewachsen.» – «Er war ein Freund.» – «Wir mussten alle weinen.» – «Mäxi war ein besonderer Storch. Mit ihren Zügen liess sie uns jedes Jahr in den Süden verreisen.» Und eine Frau schrieb: «Ich bin dankbar, dass ich Max’ wunderbare Abenteuer miterleben durfte.» Das Abenteuer beginnt am 22. Mai 1999 in Avenches VD: Der winzige Weissstorch (Ciconia ciconia) schlüpft aus dem Ei. Am 5. Juli desselben Jahres rüsten Fachleute des Naturhistorischen Museums Freiburg das junge Tier mit einem Satelliten-Sender aus. Der auf Vogelkunde spezialisierte Biologe Adrian Aebischer, 46, aus Freiburg war damals dabei. Max habe sich problemlos aus dem Brutnest nehmen und den Argos-Sender anlegen lassen. Ist das Tragen eines Senders nicht eine Belas-

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tung für das Tier? «Nein, frühere Untersuchungen haben gezeigt, dass die Vögel dadurch nicht behindert werden, auch keine Wunden entstehen.» Der Jungstorch erhält an diesem Tag auch seinen Namen: Max. Obwohl die Ornithologen damals noch nicht wussten, welches Geschlecht das Tier hat. Den Namen bekam der Storch zu Ehren von Max Bloesch. Der Solothurner hatte sich jahrzehntelang für die Wiederansiedlung des Weissstorchs in der Schweiz eingesetzt (siehe Box auf Seite 43). Max’ Reisen können von diesem Zeitpunkt an lückenlos mitverfolgt werden. An jedem Computer. Das Freiburger Museum unter der Leitung von Direktor André Fasel verfolgt mit dem Projekt zwei Ziele: Man will wissenschaftliche Erkenntnisse sammeln und die Bevölkerung über das Leben eines Storchs informieren. Mit Erfolg! 6000 Leute abonnieren den Newsletter, mit dem das Museum regelmässig über Max’ Aktivitäten berichtet. Und über 8000-mal pro Woche wird die MuseumsWebsite (www.fr.ch/mhn) aufgerufen, um Max’ Reisen zu verfolgen. Eine Woche, nachdem er den Sender bekommen hat, verlässt der Jungstorch erstmals das Nest, macht einen kurzen Ausflug. Am 12. August 1999 dann beginnt die erste Reise in den Süden. «Ein Storch weiss auf wenige Tage genau, 

STOLZES LEBEN

Bild rechts: Max am 29. August 2012 nahe seiner Brutstätte in Salem (D) in der Bodenseeregion, 25 Kilometer nordwestlich von Kreuzlingen TG. Bild links oben: 29. August 2012, Salem: Störchin Max wird zum dritten Mal mit einem Satelliten-Sender ausgerüstet. Die Prozedur nimmt sie stoisch hin. Bild links unten: Max’ Überreste und der Sender, aufgenommen am 25. Dezember 2012 beim Fundort ein paar Kilometer südlich von Madrid. Der Kadaver wurde von Wildtieren weitgehend aufgefressen.


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26. 8. 09 Start bei Salem (D)

Im Herbst gings südwärts Für die 3000 Kilometer langen Flüge vom Bodensee nach Nordafrika brauchte Max drei Wochen. Die Reisen führten immer über Gibraltar.

7. 9. 12 Start bei Salem

Basel

FRANKREICH

Lyon

Genf

12. 8. 99 Start in Avenches VD

ITALIEN

Grenoble

Bordeaux

Genua Toulouse Marseille

SPANIEN

Perpignan

3. 12. 12 Max stirbt in Spanien POR PORTUGAL Madrid 3. 5. bis 2. 8. 00 Sommerquartier bei Madrid

Barcelona

Valencia

21. 9. 09 bis 19. 1. 10 Überwinterung in Südspanien Sevilla Malaga Gibraltar

Fès

Oran

ALGERIEN

7. 9. 99 bis 31. 3. 00 Winterquartier in Nordmarokko

Rabat

Tunis

Algier

TUNESIEN

MAROKKO Marrakesch

Tabelbala

Dank dem SatellitenSender konnten alle Züge verfolgt werden Der 22 Gramm schwere Sender auf Max’ Rücken war mit Teflonschnüren um die Brust befestigt. Grafik rechts: Die rote Linie zeigt Max’ längsten Zug. Gelbe Linie: typische Route in Max’ letzten Lebensjahren. Schwarze Linie: Max’ letzter Zug. Die ersten acht Winter verbrachte die Störchin in Marokko, danach überwinterte sie in Spanien, wo sie sich auf Abfallhalden Nahrung suchte. Max-Kenner Mit einer SpezialAntenne ortet der Freiburger Ornithologe Adrian Aebischer 2004 in Salem Max’ Standort. 38 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

2. 9. 99

200 km

Verteilung der Weissstorch-Brutpaare in der Schweiz Salem, D

52 42

40 29

23

11

Zur Zeit nisten in der Schweiz 225 Brutpaare auf 12 Kantone verteilt. 8

8

7

3

1

1

AG SO ZH SG BS VD BE TG BL LU JU ZG


Infografik Ringier Infographics, Claude Gluntz / L'illustré (2), Milou Steiner / RDB

 wann er abfliegen muss», sagt Aebischer. «Diese Infos hat er in den Genen.» Ebenso das Wissen, welche Richtung er einschlagen muss und wie lange ein Zug dauert. Max’ erste Reise führt mit einer Schar anderer Störche über Genf, das französische Rhonetal, Spanien, Gibraltar, Marokko nach Algerien. Dort versucht Max, die Sahara in südlicher Richtung zu überqueren. Die Wüstenwinde sind extrem heftig, Max muss umkehren. Im Norden Marokkos schlägt er am 7. September sein Winterquartier auf. Für die 3000 Kilometer lange Reise in ein paar Hundert Metern Höhe hat Max drei Wochen gebraucht. Normale Geschwindigkeit: 40 km/h – mit Rückenwind schafft er bis zu 90 km/h und Tagesetappen von 500 Kilometern. Und warum zieht ein Storch überhaupt nach Süden? Nicht wegen der Kälte in unseren Lagen, sagt Ornithologe Aebischer, sondern weil er als Fleischfresser bei uns im Winter seine gewohnte Nahrung nicht findet: Mäuse, Frösche, Regenwürmer. Ab 2002 kehrt Max von den Winterzügen Richtung Süden jedes Frühjahr in die Storchenkolonie von Salem in der deutschen Bodenseeregion zurück. Natürlich ist Max nicht allein – alle Störche wollen in ihr Nest vom Vorjahr zurück. Das gibt oft Zoff! Max aber erobert seinen Horst immer wieder zurück: mit Angst einflössendem Flügelschlag und lautem Schnabel-Geklapper. Zweimal blutet er nach einem gegnerischen Schnabelhieb. Im Frühling 2002 besetzt Max mit einem anderen Storch namens Uli einen Baumhorst – ausgerechnet jenen Horst, der von einer Videokamera überwacht wird. Mittlerweile ist Max ausgewachsen: 3,5 Kilo schwer, einen Meter gross, die Flügelspannweite beträgt zwei Meter. Und Max kann sich fortpflanzen. Und tut das auch! Am 20. März werden erste Versuche beobachtet. Max ist dabei stets der untere der beiden Vögel – nun steht fest, dass er ein Weibchen ist.

MÜTTERLICH Max am 23. Juni 2004 mit ihren Jungen in ihrem Horst im deutschen Salem nördlich des Bodensees. Insgesamt zog sie 31 Jungstörche auf.

Der Männername aber bleibt. Max wird erstmals Mutter, zieht zwei Junge auf. 31 Junge wird sie bis zum Tod mit ihrem Partner aufziehen. Rekordverdächtig! Das liegt nicht zuletzt daran, dass Max so alt wurde: 13 Jahre sind für Störche ein biblisches Alter. Im ersten Lebens-

Max Bloesch, Storchenvater der Schweiz

Niemand kümmerte sich so um die Wiederansiedlung der fast ausgestorbenen Weissstörche in unserem Land wie Max Bloesch. 1948 baute der Solothurner in Altreu SO die erste Storchensiedlung. Dort befindet sich heute die grösste Storchenkolonie. In Bloeschs Todesjahr 1997 wurden landesweit 170 Brutpaare gezählt, heute sind es 200. Foto: Bloesch 1981 beim Füttern eines Jungstorchs mit einer Pipette.

jahr kommen zwei Drittel ums Leben: durch Stromschlag, Verletzungen, Wilderer. Adrian Aebischer hatte jeden Tag mit der Störchin zu tun. Max sei ein schlauer und aussergewöhnlicher Vogel gewesen – kein anderes Tier wurde weltweit so lang mithilfe von Satelliten verfolgt. «Wir werden einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde beantragen.» Ein Medien-Star war Max bereits Zeit ihres Lebens. 2004 widmete ihr «Paris Match» eine Reportage – eine Seite weiter war ein Artikel über Prinzessin Caroline von Monaco zu lesen. Anfang Dezember 2012 fanden spanische Ornithologen Max’ Überreste nahe eines Mastes im Parque Regional del Sureste südlich von Madrid. «Vielleicht kollidierte Max mit den Stromkabeln», vermutet Ornithologe Aebischer. Max’ Sender wurde vergangene Woche an das Museum in Freiburg geschickt. «Er wird uns helfen, einen anderen Vogel zu verfolgen.» Ein Fan schrieb ins Gästebuch: «Adieu! Danke für die jahrelangen, schönen Meldungen über Max. Für mich war sie ein Sinnbild für Beharrlichkeit, Zuverlässigkeit und Mut.»  SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 39


Schneller im Gl ü Er führt das etwas andere Bergrestaurant: Das «Rasthysi» von ROLF SCHNELLER ist klein, fein und voller Kuriositäten. Zu Besuch in Grindelwald beim lustigsten Alpenbeizer der Schweiz.

40 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

TEXT NINA SIEGRIST FOTOS MARCUS GYGER

H

ier oben nennen ihn alle Rolf. Hoi, Rolf! Tschou, Rolf! Einmal Rauchwurst und Chäsbrätel, Rolf! Und no äs Kafi Luz, Rolf! Rolf Schneller, 50, Nickelbrille, Schnauzbart und eine überdimensionierte Häkelkappe mit Schweizerkreuz, ist das, was man gemeinhin ein Original nennt. Und er ist der Wirt vom «Rasthysi», einer kleinen

Ein-Mann-Bergbeiz oberhalb von Grindelwald, am Wanderweg zwischen Bort und Bussalp. Adresse? Website? Facebook-Site? Fehlanzeige! «Man findet mich», sagt Rolf. Seinen Nachnamen kennen hier die wenigsten. Wer allerdings frühmorgens mit ihm auf dem mit Vorratskisten beladenen Schneemobil den verschneiten Hang hinauf Richtung «Rasthysi» blocht, dem scheint sein Nachname, plötzlich, irgendwie logisch: Schneller!


«Aber nöd zviel heuschä, gäll, Rolf!» Der Umgangston im «Rasthysi» ist locker. Idyll: Die Ein-Mann-Beiz liegt oberhalb von Grindelwald BE, zwischen Bort und Bussalp, fernab der viel befahrenen Pisten.

l ück Hinter einer Bergkuppe tauchen sie dann auf, die zwei kleinen Holzhäuschen. Dutzende von Wegweisern mit Aufschriften wie «Smoking Lounge» oder «Swiss Corner» lassen ein wahres Schnee-Imperium vermuten, doch eigentlich besteht das «Rasthysi» nur aus einer Art aufgemöbeltem Kiosk, einem zur «Spycher-Stube» umgenutzten Käsespeicher und einer Terrasse mit Tischen, Stühlen und Bänken, die Rolf gerade vom Schnee befreit. Aus den Boxen pumpen

und stampfen Elektrobeats, auch hier mags Rolf schneller, aber keine Angst: «Wenn dann die Gäste kommen, schalte ich auf Ländler um», sagt er grinsend. Er kocht Glühwein, brüht seine berühmtberüchtigte Kesselsuppe. Was da drin ist, weiss selbst er oft nicht mehr so genau. Gerste, Gemüse, Zitronengras und allerlei exotische Gewürze – aus jedem Land, das er bereist hat, habe er ein paar Ideen mitgenommen, erzählt er und streut gelbes Pulver in den Topf.

Rolf war schon überall. Und hat schon fast alles mal gemacht: Coop-Center-Leiter, Anzeigenverkäufer in Österreich, Taxichauffeur in Kuba. Zu Beginn der Neunziger führt er in Olten und Aarau ein Personalberatungsunternehmen mit über 50 Mitarbeitern, zieht kurz vor dem Burnout die Notbremse. Er eröffnet eine Pferdepension, bietet die schweizweit erste Waldspielgruppe an. Ein Spinner? Manchmal vielleicht ein bisschen, sagt Rolf. Eigentlich habe er sich aber einfach vom karriere- und konsumorientierten Geschäftsmann zum geselligen Naturmenschen gewandelt. Vor 16 Jahren zieht es den Aargauer zusammen mit seiner Partnerin, einer Bernerin, noch etwas näher zur Natur – in die Berge, nach Grindelwald. Einige kennen ihn noch als Bobo, das Skischul-Maskottchen, als das er sich verkleidete, um dem Kinderklub zu neuem Aufwind zu verhelfen. Seit zehn Jahren ist er aber vor allem eines: der gute Geist vom «Rasthysi» und von der «Aellfluh», dem Berggasthaus, das  SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 41


u Rolf im Sommer mit Kunstwerken aus

Moos und Tannzapfen in eine kleine Wunderwelt verwandelt. «Bald gits ä Räblete», sagt Rolf. Die Schlittelbahn-Betreiber der Bussalp haben ihn vorgewarnt – mehrere Busladungen voller hungriger Berggänger sind auf dem Weg. Zum Glück ist heute Flavia da, die 15-jährige Tochter einer Bekannten, die gelegentlich aushilft. Sie macht schon mal Würste und Hobelkäse bereit und dann, ruck, zuck, hat sich vor dem kleinen «Rasthysi»-Fenster eine lange Schlange gebildet. Rolf nimmt Bestellungen entgegen, schenkt aus, greift zwischendurch immer wieder zum Mikrofon: «Es Grüessli us de Chuchi», ruft er, gefolgt von immer höheren Nummern – und schon werden sie abgeholt, die Plättli, Würste und Chäsbrätel. Ihren Wein bekommen die Stammgäste in einem Boccalino mit ihrem Namen drauf, «wenn dus vorbestellst, macht dir Rolf

sogar Fondue oder Filet», schwärmt einer. Die Kesselsuppe schöpft sich jeder selbst am Feuer. Man solle doch bitte noch ein «Tütschi» Holz nachlegen und umrühren, bittet Rolf ab und zu und verrechnet dafür nur fünf statt sieben Franken. Und immer wieder trommelt Bongo, der aufziehbare Stoffaffe, der über der Theke hängt. Bongo sammle für seine Ferien, steht da über dem etwas anderen Trinkgeld-Kässeli, darunter liegt ein Fotoalbum, das Bongo (und seinen «Papa» Rolf Schneller) in allen möglichen Situationen zeigt: beim Kamelreiten in der Wüste, vor einem Tempel in Thailand, beim Sonnenbaden am Traumstrand. Vorerst ist an Ferien aber nicht zu denken: Die nächste Kundin wartet, etwas gegen ihren «grummligen» Bauch verlangt sie. Der Chef empfiehlt Kräuterschnaps. Das nütze garantiert. Und es laufe sich danach auch – Rolf zwinkert, ja, genau – schneller! 

Bereit für den grossen Ansturm Rolf Schneller und seine Helferin Flavia Inäbnit mit ihren Spezialitäten.


Schneller mags schneller! Mit dem Schneemobil bringt Rolf täglich die Vorräte auf 1560 Meter über Meer.

Chuchi» «Es Grüessli us de geldink Tr t, Rolf moderier . elt m m tro o Affe Bong


77 BOMBAY STREET

Fotos Ti-Press, Freshfocus (2), Aura, Hervé Le Cunff, Keystone (9), Ex-Press, D-foto, HO, Getty Images

PAOLO BERNASCONI

CARLO CENTONZE

NICOLA SPIRIG

GERRY HOFSTETTER

BASTIAN BAKER

BINETA DIOP DARIO COLOGNA

EDITH HUNKELER

Wer wird Schweizer d

44 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE


ursula meier

Jakob kellenberger

philippe Jordan

albert baehny

roberto agosta

markus & daniel freitag

christine egerszegi

rolf-dieter heuer

cecilia bartoli

des Jahres?

Entscheiden Sie mit, wer einen swiss award fßr 2012 gewinnt. Sie kÜnnen Ihre Stimme während der Sendung an die eingeblendete Nummer abgeben. schweizer illustrierte 45


Kultur Musik von Bartoli und Jordan, Film von Meier Philippe Jordan Nominiert als erfolgreicher junger Chefdirigent der Pariser Oper, der mit gerade mal 38 Jahren auf allen renommierten Bühnen Europas dirigiert. Ein paar Beispiele gefällig? Berliner Staatsoper Unter den Linden, Bayreuther Festspiele oder «Parsifal», Pilgerort aller Wagner-Fans. Es kommt noch besser: Ab 2014/15 gibt Jordan bei den Wiener Symphonikern den Takt an. startnummer 14

ursula Meier Nominiert für ihren Film «Sister», der an der Berlinale den Silbernen Bären gewann. Die Jury lobte das Werk der französischschweizerischen Regisseurin als «dramatische, poetische und intelligente Studie». Der Film über einen jugendlichen Dieb in einer Skistation wurde als offizieller Schweizer Beitrag im Rennen um den Ausland-Oscar lanciert. startnummer 16

wirtschaft swiss made by Agosta, Baehny, Freitag roberto Agosta Nominiert für die innovativen Beinprothesen seiner Firma SwissLeg, die Menschen auf der ganzen Welt helfen. Agosta vermarktet ein qualitativ hochstehendes Produkt zu einem fairen Preis. Die Prothesen sind in drei bis vier Stunden auf den Kunden abgestimmt und halten drei bis fünf Jahre. SwissLeg gewann einen International Arab Health Award. startnummer 02

Albert M. Baehny Nominiert für die weltweite Erfolgsgeschichte der Sanitär-Firma Geberit. Baehny ist CEO und VR-Präsident. Neustes Produkt des Konzerns mit Sitz in RapperswilJona ist das Dusch-WC AquaClean. Die Geberit-Gruppe erarbeitete vergangenes Jahr einen Umsatz von 2,1 Milliarden Franken und beschäftigt 6100 Mitarbeitende in 41 Ländern. startnummer 03

Daniel & Markus Freitag Nominiert für den einzigartigen Erfolg ihrer Taschen, die aus Lastwagenplanen hergestellt werden. 390 Tonnen davon werden in ihrer Fabrik jährlich verarbeitet. Freitag gilt als die bekannteste Schweizer Designfirma und gehört zu den letzten Betrieben der Branche, die in der Schweiz produzieren. startnummer 11

show schönes von Bombay, Baker, hofstetter 77 Bombay street Nominiert für das «Märchen» von vier Brüdern, die sich mit ihrem DebütAlbum seit über achtzig Wochen in der Hitparade halten. Mit «Up in the Sky» heimsten Matt, Joachim, Esra und Simri Buchli Doppelplatin ein. Auch das zweite Album, «Oko Town», stieg direkt auf Platz 1 der Charts ein. startnummer 01

Bastian Baker Nominiert als Shootingstar der Schweizer Musikszene. Das Debüt des 21-jährigen Romand, «Tomorrow May Not Be Better», schoss aus dem Nichts in die Charts und hält sich dort seit 52 Wochen. Seine Bilanz 2012: Platin fürs Album, ein Swiss Music Award und ein Prix Walo. Jetzt schielt Baker über die Grenzen und ist drauf und dran, Frankreich zu erobern. startnummer 04

Gerry hofstetter Nominiert als Lichtkünstler, dem die Ideen scheinbar nie ausgehen. Seine Beleuchtungen versetzen die Welt in Staunen: In der Antarktis liess Hofstetter einen Eisberg erleuchten, in Berlin das Brandenburger Tor. Am liebsten arbeitet der Zürcher allerdings in der Schweiz: 2012 projizierte er das Schweizerkreuz an die Jungfrau und Tell-Sujets an die Churfirsten. startnummer 13

Politik Bernasconi, egerszegi, Kellenberger kämpfen Paolo Bernasconi Nominiert für seinen Kampf für einen neuen politischen Stil im Kanton Tessin, für Anstand und Fairness in der Politik. Der ehemalige Staatsanwalt wehrt sich mit seinem Verein Associazione Bel Ticino gegen den Stil der rechtspopulistischen Lega dei Ticinesi. Er forderte unter anderem, die Verteilung von Legas Parteizeitung «Il Mattino della Domenica» an Schulen zu verbieten. startnummer 06 46 schweizer illustrierte

christine egerszegi-Obrist Nominiert für ihre beständige politische Arbeit und das überwältigende Resultat der Initiative «Jugend und Musik». Die Musik erhält ihren Platz in der Verfassung. Die im Befürworterkomitee federführende FDP-Ständerätin ist sehr erfreut über das Volks-Ja zur Förderung der Jugendmusik und begleitet nun die Umsetzungsarbeiten. startnummer 10

Jakob Kellenberger Nominiert für seine Verdienste als langjähriger IKRK-Präsident, der sich immer für die Menschenrechte eingesetzt hat. Der Spitzendiplomat galt als unermüdlicher Kämpfer und sprach mit allen Parteien – auch mit den Taliban. Die IKRK-Jahresmedienkonferenz im Juni 2012 war die letzte mit Kellenberger als Präsident. Mit ihm tritt ein glaubwürdiger Verhandlungsführer von der Spitze ab. startnummer 15

Fotos (links) Uli Weber / Decca, SRF (3), Getty Images, Freshfocus, Keystone (2), WireImage, Ti-Press, HO, Kurt Reichenbach; (rechts), RDB, Hervé Le Cunff, Keystone (3), Freshfocus, Marcel Nöcker, F1 online, HO

cecilia Bartoli Nominiert für ihr Album «Mission», das Klassik-Fans weltweit begeistert. Zehn Millionen verkaufte Alben, fünf Grammys, neun Echos, zwei Brit Awards – dies die beeindruckende bisherige Bilanz des Opernstars. 2012 übernahm Cecilia Bartoli die künstlerische Leitung der Pfingstfestspiele in Salzburg und entführte ihre Fans mit der CD «Mission» ins Mittelalter. startnummer 05


Gesellschaft Centonze, Diop helfen, Heuer forscht Carlo Centonze Nominiert für die Hightech-Erfindung eines Vlieses, mit dem Öl aus verschmutztem Meerwasser gesaugt werden kann. Das Zurzacher Technologieunternehmen HeiQ gewann mit seinem Produkt Oilguard die Silbermedaille beim europäischen Umweltpreis EEP Award. HeiQ-Gründer Centonze und sein Team erhielten bereits den Swiss Technology Award. Startnummer 07

Bineta Diop Nominiert als Gründerin der Femmes Africa Solidarité (FAS), die sich mithilfe der Frauen in Afrika für den Frieden einsetzt. Die schweizerisch-senegalesische Doppelbürgerin wurde vergangenes Jahr vom «Time Magazine» unter die hundert wichtigsten Menschen der Welt gewählt. Diop führte FAS in zahlreiche Friedensaufbauprogramme und Frauenbewegungen ein. Startnummer 09

Rolf-Dieter Heuer Nominiert als Generaldirektor des Cern, der das europäische Teilchenphysiklabor zu einer globalen Organisation machte. Heuer führt das Cern in einer der spannendsten Phasen seit der Gründung 1954. Am 4. Juli 2012 verkündete er einen Durchbruch: die Entdeckung eines neuen Teilchens, möglicherweise des viel diskutierten Higgs-Bosons, eine wissenschaftliche Sensation. Startnummer 12

Sport Spirig, Cologna, Wolf-Hunkeler siegen Nicola Spirig Nominiert als Sportlerin des Jahres 2012, die in London Olympia-Gold im Triathlon gewinnt. Nach einem packenden Sprintduell gegen die Schwedin Lisa Norden erntete die Zürcher Unterländerin die Früchte ihrer harten Arbeit. Über ihr erstes Gold des Jahres jubelte sie bereits im April, als sie in Israel zum dritten Mal TriathlonEuropameisterin wurde. Startnummer 17

Dario Cologna Nominiert als weltbester Langläufer, der den Gesamtweltcup 2012 souverän gewinnt. Mit 750 Punkten Vorsprung auf den Kanadier Devon Kershaw gewann Cologna zum dritten Mal die grosse Kristallkugel. Den Grundstein dazu legte der Münstertaler mit seinem dritten Sieg an der Tour de Ski zu Jahresbeginn. Startnummer 08

Edith Wolf-Hunkeler Nominiert als Behindertensportlerin des Jahres 2012, die an den Paralympics vier Medaillen holt. Zum zweiten Mal erkämpfte sich Edith Wolf-Hunkeler paralympisches Gold: Vier Jahre nach ihrem Triumph im Marathon gewann sie in London über 5000 Meter. Dazu kamen drei weiteren Medaillen: Silber über 800 und 1500 Meter sowie Bronze über 400 Meter. Startnummer 18

Schweizer Musik-Feuerwerk für den Swiss Award Wenn die erfolgreichsten Schweizerinnen und Schweizer des Jahres geehrt werden, ist klar, dass hochkarätige nationale Stars den musikalischen Rahmen dafür liefern: Stephan Eicher singt «Dans ton dos», Patent Ochsner geben «Guet Nacht, Elisabeth» zum Besten, Krokus «Dirty Dynamite» und die Heilsarmee «You and Me», den Schweizer Beitrag zum Eurovision Song Contest 2013. Auch zwei der Nominierten treten auf: 77 Bombay Street singen ihren aktuellen Song «Oko Town», Bastian Baker «Nobody Should Die Alone». Speziell ist der Auftritt des Harfenisten Andreas Vollenweider: Der Grammy-Gewinner hat exklusiv für den Swiss Award 2012 die Hymne «Uthando» geschaffen, gemeinsam mit südafrikanischen Weggefährten. «Swiss Award 2012 – Die Millionen-Gala» am Samstag, dem 12. Januar 2013, 20.10 Uhr auf SRF 1. Während der Sendung können die Zuschauerinnen und Zuschauer telefonisch oder per SMS über die eingeblendete Nummer für ihren Favoriten stimmen. Merken Sie sich jetzt schon seine Startnummer.

Andreas Vollenweider Die Botschaft seines Songs: Jeder kann wirkungsvoll sein.

Stephan Eicher gehört zu den erfolgreichsten PopExporten der Schweiz.

Patent Ochsner Ihr Song ist der Mutter des Sängers Büne Huber gewidmet. SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 47



Shopping

TOP TEN Hair & Make-up Angela Kaeser mit Produkten von Kevin Murphy. Models Anja L. @ Fotogen, Valentina und Natalja N. @ Option Models

der Woche

Frühling für die Beine Die Mode wechselt pünktlich zum Jahresbeginn auf die Frühling/Sommer-Kollektionen. Die neuen Strumpfmodelle bringen trotz bitterkalten Temperaturen bereits jetzt Farbe ans Bein: mit zarten Punkten auf nudefarbenen Strumpfhosen, farbigen Netzmodellen, geometrischen Muster- oder Logo-Prints und animalischen Looks. Für jedes Outfit ist ein passendes Modell dabei – mit Mini-Dress und High Heels an die nächste Party, mit Shorts und Sneakern zum Shoppen in die Stadt oder mit einem dezenten Punkt-Modell zum Mittagessen mit Freunden. Die Beine sind damit auf jeden Fall bereit für einen farbenfrohen Frühling.

REDAKTION NINA LIENHARD FOTOS GERI BORN STYLING STEFANIE HILLE

Partytauglich Anja (links): Kleid, Alice + Olivia, www.mytheresa.com CHF 325.– Strumpfhose Cheetah, Wolford CHF 52.– Schuhe, Buffalo CHF 99.90 Clutch, Maison Mollerus CHF 109.– Ring, H & M CHF 7.90 Valentina (rechts): Hemdkleid, Diesel CHF 199.– Pullover, Max Mara Weekend, Grieder CHF 259.– Strumpfhose Colour Dot, Wolford CHF 43.– Schuhe, Buffalo CHF 139.90 Lederarmband, Hermès, Ring, H & M CHF 9.90 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 49


Streetstyle Links: Kleid, Zalando Collection, www. zalando.ch ca. CHF 80.– Clutch, H & M CHF 24.90 Strumpfhose, Falke CHF 29.– Socken, Happy Socks, Manor CHF 11.90 Schuhe, Vans, Pomp it Up CHF 89.– Mitte: Hemd, H & M (Woche 5) CHF 49.90 Hose, 55DSL CHF 75.– Strumpfhose Eloise, Wolford CHF 49.– Schuhe, Adidas CHF 180.– Rechts: Jeanskleid, Levi’s CHF 179.90 neonfarbene Strumpfhose, American Apparel CHF 20.– Strumpfhose Peony, Fogal CHF 49.– Socken, Falke CHF 17.– Clutch, Liebeskind, www. zalando.ch CHF 48.– Armring, Hermès CHF 590.– Ring, H & M CHF 7.90 Turnschuhe, Onitsuka Tiger, www.store. onitsukatiger.ch CHF 220.– 50 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE


Shopping TOP TEN der Woche

Bonbon-Welt Links: Pulli, Max Mara Weekend, Grieder CHF 259.– Spitzentop, Calida CHF 79.90 Jupe und Uhr, American Apparel CHF 54.–, 35.– Armband, Hermès, Schuhe, H & M CHF 69.90 Stay-ups, Falke CHF 32.– Mitte: Pullover, Marc by Marc Jacobs, Vestibule CHF 280.– Jupe und Schuhe, American Apparel CHF 175.–, 45.– Strumpfhose, Fogal CHF 39.50 Socken, Falke CHF 18.– Handtasche, Hugo CHF 749.– Rechts: Pulli, H & M CHF 79.90 Hose, Levi’s CHF 79.90 Strumpfhose Granita, Fogal CHF 35.– Rucksack, Alexander Wang, www.mytheresa.com, ca. CHF 1000.– Schuhe, Buffalo CHF 129.90

Auf Streife Links: Kleid, H & M CHF 39.90 Handschuhe, Una, www.una-fashion.ch CHF 160.– Strumpfhose, Burlington CHF 27.– Schuhe, Buffalo CHF 139.90 Mitte: Kleid, Marc by Marc Jacobs, Vestibule CHF 280.– Clutch, American Apparel CHF 55.– Strumpfhose, Falke CHF 29.– Schuhe, H & M CHF 69.90 Rechts: Kleid, American Apparel CHF 60.– Strumpfhose, Wolford CHF 43.– Armring, Hermès CHF 970.– Tasche Breno, Maison Mollerus CHF 549.– Socken, Burlington CHF 16.– Schuhe, Max Shoes CHF 119.– SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 51


PROMI-FLASH

Im Aufwind

FERIEN-TRÄUME

Sehnsucht nach Inseln der Ruhe

Das neue Jahr beginnt mit dem Erscheinen eines Reiseführers, der uns gedanklich aus der Kälte an Oasen der Erholung und Zuwendung führt. «Healing Hotels of the World» (Teneues-Verlag) stellt besondere Unterkünfte auf allen fünf Kontinenten vor, die Wege aufzeigen, wie wir die Verantwortung für eine gesunde Lebensführung selbst in die Hand nehmen können. Sei es durch spezielle

Wellnessbehandlungen, gesundheitsfördernde Ernährung, Fitness- und Entspannungstrainings, Gesundheitsberatung oder LebensCoaching. Ein bevorstehender Urlaub kann eine Atempause und eine Chance zur Rundum-Erneuerung sein. Und was macht zudem mehr Freude, als in der winterlichen Heimat bereits von einer erholsamen Reise zu träumen? KRISTINA KÖHLER

Krafttier Vergoldetes Armband mit Pantherkopf und Kristallen. Mawi, etwa über www.stylebop.com. CHF 593.– Farbtherapie Die ColoramaNagellack-Kollektion von Maybelline New York bietet viele fröhliche Farben. CHF 7.90

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Paul Seewer, Philipp Jeker, HO

Glamour aus der Schweiz Ronja ist das aktuelle Aushängeschild für die Kollektion Loewenkind des Schmucklabels Nana Fink, www.nanafink.com.

Bei Ronja Furrer könnte es zurzeit nicht besser laufen: Neben ihrem privaten Liebesglück mit Rapper Stress, 35, flattern auch die Model-Aufträge munter ins Haus. Aktuell ziert sie Kampagnen von Ralph Lauren, Maison Mollerus, dem New Yorker Edelkaufhaus Saks und von Marionnaud. Nach den wohlverdienten Feiertagen gehts für die Zwanzigjährige rasant weiter. Im Januar packt sie ihre Sachen und startet 2013 mit einem Casting-Marathon in New York. Auch das Schmucklabel Nana Fink setzt auf den Glamour der Solothurnerin. Für die aktuelle Kollektion Loewenkind wurde das Topmodel von Fotograf Philipp Jeker stark in Szene gesetzt. «Ronja verkörpert unseren Schmuck perfekt: Sie ist sinnlich, leidenschaftlich und selbstbewusst», schwärmt die Designerin Nadine Fink. Auch die edlen Stücke der Baslerin sind im Aufwind – sie wurden schon an Hollywood-Stars wie Eva Green gesichtet.

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Frohnatur Farbenfrohes Bustier und Panty von C & A. Nur solange Vorrat. CHF 19.–, CHF 15.–

Prinzessinnen-Füsse Zehensandalen aus Leder, mit Schmucksteinen, von Mystique, www.impressionen.ch. CHF 249.–

Orte der Heilung Guide zu Hotels mit Fokus auf Wellness und Gesundheit. Teneues-Verlag. CHF 67.10


Shopping Highlights von Ugg Australia

TOP TEN der Woche

Gossip-Girl Stiefelette Georgette mit hohem Absatz. CHF 290.–

Wärmen mit Lammfell Produkte des Shop-in-Shops von Ugg Australia im Rohbau an der Europaallee in Zürich, Tel. 084 808 48 11.

Biker-Man Schwarze Lederboots Randell. CHF 390.–

UGG AUSTRALIA, ZÜRICH

Pilgerort für Stadt-Indianer Die gemütlichen Fuss-Warmhalter polarisieren wohl wie kein anderes Schuhwerk: die Uggs. Für die grosse Fan-Gemeinde der voluminösen Boots gibts jetzt im Rohbau an der Europaallee in Zürich den grössten Shop-in-Shop von Ugg Australia in der Schweiz. Hier finden Frauen wie Männer neben dem flachen Klassiker in diversen Farben und Ausführungen auch eine breite Auswahl an anderen gefütterten Modellen, Bikerboots und Hausschuhen. Was übrigens manche nicht wissen: Viele Ugg-Trägerinnen sind barfuss unterwegs. Denn aufgrund der na-

Abenteurerin Hoher Schnürlederstiefel Rommy Tall. CHF 500.–

türlichen Isolationseigenschaften des Lammfells wird die Körpertemperatur der Füsse erhalten, wobei trotzdem Luft durch die Schuhe zirkulieren kann. Darum können Uggs auch gut bei sehr kaltem Wetter ohne Socken getragen werden. KRISTINA KÖHLER

Stadt-Indianerin Viola Fellstiefelette Bailey Button Mini. CHF 220.–

Öffnungszeiten Mo–Fr 9–20 Uhr, Sa 9–18 Uhr, www.transa.ch/de/rohbau

Weitere Shops im Shopping-Guide www.schweizer-illustrierte.ch WELLNESS-TIPP

Transa, HO

Neues Jahr, neues Glück

Styling & Inhalt vom Feinsten Detox Delight hilft entgiften. Und sieht dabei noch toll aus. Beispiel Saftkur. Ab CHF 88.–

Festivitäten, leckeres Essen, Champagner: alles ganz toll über die Festtage. Danach aber ist ein Detox-Programm sinnvoll, um das Jahr frisch und leichter zu starten. Gut, dass es neu in der Schweiz Detox Delight gibt! Hier kann man sich sozusagen massEntgiftungsmenü geschneidert sein Entgiftungs menü zusammenstellen lassen. Und das Schöne dabei: Die Säfte und Menüs sind wundervoll gestylt. Ganz so, wie wir Fashionistas das eben lieben! www.detox-delight.ch BS

SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 53


Modisches auf die Nase Ein Highlight aus der aktuellen Kollektion von Polaroid Eyewear, www.polaroideywear. com. CHF 59.90

Schützt und schmückt

Polaroid-Kameras haben während Jahrzehnten Erinnerungen im berühmten Sofortbild festgehalten. Noch etwas älter als die Geschichte der ersten Sofortbildkamera ist die der gleichnamigen Sonnenbrillen von Polaroid Eyewear. Der Amerikaner Edwin H. Land entwickelte 1937 den synthetischen Polarisationsfilter, der noch heute als Grundlage für die Herstellung von Polarisationsbrillen, polarisierenden Brillengläsern und Bildschirmen dient: Wenn Sonnenlicht von einer horizontalen Oberfläche wie Wasser oder einer Strasse

reflektiert wird, wird es häufig horizontal gebündelt. Dieses horizontale Licht blendet, während vertikales Licht dem Auge dient. Die Polarisationsgläser von Polaroid verhindern die Blendung, indem sie nur das vertikale Licht zum Auge durchlassen und so eine klare Sicht ermöglichen. Polaroid Eyewear hat in der 75-jährigen Geschichte nicht nur die Gesichter von Stars wie Marilyn Monroe und Titel von Hochglanzmagazinen geschmückt, auch in der amerikanischen Luftwaffe hat man auf die polarisierten Brillen gesetzt. NINA LIENHARD

ONLINE-SHOP

www.glassy.ch Auf der Suche nach einer Brille, die nicht jeder auf der Nase hat? Und doch den Anspruch haben, dass sie aus professioneller und sicherer Quelle kommt? Dann sollte man sich auf www.glassy.ch mal schlaumachen. Hier findet man Seh- und Sonnenbrillen für sie und ihn, diverse Looks, stilsicher ausgewählt. Es ist eine Plattform der 75 führen-

54 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

den Optik-Fachgeschäfte der Schweiz, wo man die Sehhilfen oder Trendbrillen online bestellen kann. «Mit Glassy werden Brillen zum charakterstarken Statement», sagen die Inhaber. BS Mehr Online-Tipps www.schweizer-illustrierte.ch

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Geri Born, HO, Bettmann / Corbis, Styling Stilllife Nina Lienhard

OBJEKT DER BEGIERDE


Shopping TOP TEN der Woche

Sinnliche Lippen Glam Balm von Rodial. Marionnaud. CHF 32.–

Wintertraum Baumkugeln für Schneeprinzessinnen. Globus. CHF 9.90, 12.90 24-Stunden-Effekt Aquasource von Biotherm befeuchtet nachhaltig. Fachhandel. CHF 57.90

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Paul Seewer, HO, WireImage / Getty Images

Ohne Alkohol Exfoliiert und erfrischt: Lotion Hydratante Multi-Action von Nars, www.narscosmetics. com. CHF 52.–

Für Mischhaut Tagescreme Q10 Anti-Wrinkle von Nivea. Fachhandel, Warenhäuser, Coop City. CHF 12.90

Mit Vitaminen Augencreme I love Vitamins von Marbert. Fachhandel. Ca. CHF 20.–

Frischekick Masque N0 1 von Yonka Paris. Fachhandel, Labo Spa. CHF 78.–

FEUCHTIGKEITSPFLEGE

So richtig winterschön

Wind auf der Haut draussen beim Skifahren oder Snöben, drinnen stark beheizte Räume, vielleicht doch nicht genug heissen Tee oder zu viel Champagner getrunken: Das alles sind Faktoren, die die Haut austrocknen. Dem kann Abhilfe geschaffen werden – mit den brandneuen Beauty-Produkten. Technologisch raffinierte Gel-Texturen, Cremes, Masken und Toner helfen uns, die trockene Winterhaut wieder fit zu machen, sie zu befeuchten, einige sogar 24 Stunden lang. Wichtig dabei ist die regelmässige Anwendung während mindestens zwei Wochen. Und nicht vergessen, auch

die Lippen brauchen Feuchtigkeit. Ein Highlight ist der Lippenbalsam von Rodial. Er duftet gut und pflegt nachhaltig. Was noch zu tun ist: das Aufbautraining vertiefen, Kniebeugen und Co. fleissig wiederholen, viel Kräutertee und Wasser trinken. Und hat mans in der Skihütte oder sonstwo beim Feiern im Club mal etwas übertrieben – einfach am nächsten Tag wieder von vorne beginnen und weitermachen. So kommt man garantiert winterschön oder wenigstens einigermassen über die Runden. Damit der Schaden auf der Haut begrenzt bleibt. URSULA BORER

Feuchtigkeit pur Duftende Hydration Cream von L’Occitane. CHF 53.–

Schönmacher Moisture Surge Overnight Maske von Clinique. Fachhandel. CHF 52.–

Sanfte Pflege Skin Recovery Cream von Avène. Fachhandel, Apotheken. CHF 26.90

STAR-GEFLÜSTER

Super Rita

Rita Ora kam, sah und siegte. Nach dem Grosserfolg ihres Debütalbums «Ora» hat die 22-jährige Britin bereits wieder Grund zum Feiern: Sie wirbt ab Frühling 2013 für das Turnschuh-Label Superga.

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Shopping

Iouri, 24, mit seiner Leica. Er würde gern einmal Adriana Lima oder Lana Del Rey fotografieren.

KOLUMNE Alexandra Kruse, 33, Stylistin, übers Fünf-Sterne-Feeling.

Mama Mandarin

«Ich bin ein Accessoires-Shopper» Iouri Podladtchikov, Sie fahren für Quiksilver und tragen in der Halfpipe Kleidung, die Sie mitdesignt haben. Wie muss man sich diese Zusammenarbeit vorstellen? Ich sammle Eindrücke auf der ganzen Welt, surfe im Netz und auf Blogs. Einmal im Jahr gestalte ich ein Moodboard für Quiksilver mit Dingen, die mir gefallen. Was ist Ihnen bei Snowboardkleidung wichtig? Ich kann nur in leichten Kleidern snowboarden! Alles, was stylish aussieht, aber zu schwer ist, ziehe ich nicht an. Ich habe da fast schon einen Tick: Alles muss raus aus den Hosentaschen, damit ich möglichst leicht fahren kann. Wo gehen Sie privat einkaufen? Am liebsten gehe ich in Aspen in den USA shoppen, dort hat es coole Läden mit Lederaccessoires und Silberschmuck.

In Zürich gehe ich gern zu VMC. Da finde ich immer wieder spezielle Stücke – erst kürzlich einen Stetson-Hut, der mir total gefällt. Einen super Hut-Shop gibt es übrigens auch in San Francisco: Goorin Bros. Ich bin eher ein Accessoires-Shopper. Die sind viel einfacher zum Mitnehmen, wenn man wie ich oft unterwegs ist und nicht die ganze Garderobe mitschleppen will. Ziehen Sie auch mal einen Anzug an? Sicher. Italienische Labels wie Corneliani, die haben die besten Schnitte. Ein Anzug muss eng sein, du darfst dich nicht mehr bewegen können. Wofür geben Sie am meisten Geld aus? Fürs Reisen. Sonst sind die teuersten Sachen sicher Autos – Autos und Uhren sind für mich wie Taschen und Schuhe für Frauen. Ich bin da der totale 08/15-Mann. NINA LIENHARD

Iouris Lieblinge Iouris Duft Santal Massoïa aus der HermessenceKollektion von Hermès. 100 ml CHF 257.– 56 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

Immer im Bild Die neue Go Pro 3 Black Edition hat fast überall Platz CHF 549.–

Stilsicher in die Sonne Sonnenbrille Trenton von Quiksilver. Ca. CHF 130.–

Damit unsere Landung in der Realität möglichst sanft verlaufen durfte, hatte ich uns noch drei Tage Bangkok geschenkt. Natürlich im «Mandarin Oriental», der Übermutter aller Hotels und der Wahlheimat vieler berühmter Schriftsteller, Dichter und Denker, die seit 1865 von hier aus das Treiben der flirrenden Millionenmetropole Bangkok beschrieben. Herzkumpel war mit so viel Luxushotel schon fast ein bisschen überfordert (erst der unaufgeregt selbstverständliche Service und die Tatsache, dass man ihn in der Lobby dank seiner asiatischen Wurzeln für einen thailändischen Filmstar hielt, machten die Sache wieder gut). Ich hingegen kann nichts besser, als mich hingebungsvoll im Fünf-Sterne-Ambiente wohlzufühlen, gebügelte Tageszeitungen zu lesen und den Butler wegen Kleinigkeiten herbeizuklingeln! Wenn Sie mich suchen sollten, bin ich dann mal in der pinkfarbenen Barbara-Cartland-Suite. Hier schmecken die Macarons gleich dreimal so gut. Und weil es mir hier so gefällt, denke ich, ich bleibe bis Ende März. Und komme dann hoffentlich mit einem richtigen Bestseller wieder aus der Suite raus!

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Geri Born (Porträt), HO, Adrian Bretscher

INTERVIEW MIT SNOWBOARDER IOURI PODLADTCHIKOV

Vollkommen tiefenentspannt verliessen wir das Yoga-Retreat nach sieben Tagen Kopfstand, Meditation und heilsamen Begegnungen mit einer japanischen Kristall-Expertin, die mit Steinen und Klangschalen eine Art Schütteltanz aufführte (und uns später den Link zu ihrem Guru, einer äusserst fragwürdigen Person, schickte). Und zu einem Astrologen, dessen Worte mit Comic-Geräuschen wie etwa «piff», «paff» und «puff» untermalt waren. Wir leuchteten und waren so relaxt, dass ich erst an der Passkontrolle bemerkte, dass ich gar keine Schuhe trug. Moi!


Check-up NEUE SERIE

ENDLICH FAST MÜHELOS ABNEHMEN Das Vier-SchritteProgramm

Dieses Jahr nehme ich ab!

Foto iStockphoto

N

icht schon wieder, mögen Sie vielleicht denken. Pünktlich zum Jahreswechsel, wenn der Festtagsschmaus vorbei ist, macht wieder jemand auf schlechtes Gewissen und propagiert die neuste Diät. Dass Übergewicht das grösste Gesundheitsproblem unserer Zeit ist, steht ausser Frage. Nur wie man dieses Problem wirklich löst, weiss im Grunde genommen niemand. Klar nimmt man ab, wenn man weniger Kalorien zu sich nimmt als verbrennt. Aber diese simple Rechnung kriegen die meisten Menschen im Alltag einfach nicht hin. Wie soll auch jemand erfolgreich abnehmen, wenn er den ganzen Tag über mit Essen aller Art bombardiert wird? Wie soll er sich mehr bewegen, wenn er erstens keine Zeit, zweitens keine Lust und drittens kaum eine Gelegenheit dazu hat?

Und doch: Unser Gewicht ist nicht einfach Schicksal. Wir können selber entscheiden, was und wie viel wir essen und wie oft wir uns bewegen. Keine Angst, das ist nicht einfach ein Appell an den Willen. Mit blossem Willen, sei er auch noch so stark, kann man nicht abnehmen. Das führt nur zu Verzicht, zu rigorosen Diäten, zum Auslassen von Mahlzeiten und über kurz oder lang zu Essattacken und zu grenzenlosem Frust. Für unseren Weg zum Abnehmen braucht es erst mal ein wenig Köpfchen. Er führt über das Erkennen der täglichen kleinen Fehltritte, die uns meistens nicht einmal bewusst sind, die am Ende des Tages aber genau den Unterschied ausmachen. In vier Lektionen wollen wir zeigen, wie Sie es beinahe mühelos schaffen können, Ihr Gewichtsproblem in den Griff zu bekommen.

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Check-up LEKTION 1: NUR EINE FRAGE DES KOPFES

Simple Kalorienzählerei funk t TEXT DR. MED. SAMUEL STUTZ

Wer abnehmen will, macht meistens gleich den ersten Fehler: Er denkt ständig ans ENDLICH Essen oder – noch frustrieMÜHELOS ABNEHMEN render – an das, was er angeblich nicht essen darf. Die Fixierung auf dieses eine Thema wirkt sich fatal aus. Von morgens bis abends dreht sich alles um die Kalorien. Menüpläne werden zusammengestellt und deren Energiegehalt berechnet, einmal oder sogar zweimal am Tag steht man auf die Waage. Meistens stellt sich auch rasch ein Erfolg ein. Aber er ist ein trügerischer. Der schnelle Gewichtsverlust geht fast ausschliesslich auf Kosten der Muskelmasse und des Wassers. Sobald jemand die Zügel beim Essen auch nur ein ganz klein wenig lockerer lässt, zeigt die Waage wieder gnadenlos nach oben, in den meisten Fällen sogar über das ursprüngliche Gewicht hinaus. Der Frust sitzt jetzt so tief, dass schleunigst Trost her muss. Und welcher Trost liegt näher und ist billiger zu haben als all der vorgefertigte Plunder, der an jeder Ecke und in jedem Laden so prominent platziert ist, dass man sich gegen die Verführung kaum wehren kann? Wer abnehmen will, sollte deshalb zuerst gar noch nicht versuchen, beim Essen etwas zu ändern. Viel besser ist es, etwas anderes im Leben umzukrempeln. Sei das die Pause über Mittag, die man plötzlich aktiv gestaltet. Oder den Einkauf. Machen Sie einmal den Versuch, nicht mehr mit dem Einkaufswagen zu posten, sondern nur noch mit dem Korb. Sie werden nur noch das einkaufen, was Sie wirklich brauchen. Eine einzige solche überraschende Massnahme wird Ihre Lebens- und Essgewohnheiten auf den Kopf stellen. Mit dem Trick, nur noch mit dem Tragkorb einzukaufen, machen Sie übrigens

NEUE SERIE

Dr. Samuel Stutz: «Essen ist weder Fun noch Trostpflaster.» 58 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

wieder genau das, was schon unsere Vorfahren taten. Sie nahmen nur das in ihre Höhle mit, was sie mit den eigenen Händen tragen konnten. Und dann ist da noch etwas, was allein in unserem Kopf stattfindet: Wir leben in einer mit Reizen überfluteten Welt. Unsere Sinne werden pausenlos bombardiert mit Leckereien, die uns das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. Mit allen werberischen Tricks wird uns suggeriert, wir würden nur glücklich, wenn wir ständig essen. Achten Sie einmal bewusst darauf, wie man versucht, Sie zu verführen und reinzulegen. Ist Ihnen zum Beispiel schon aufgefallen, wo all die energiedichten Snacks, Riegel und Drinks positioniert sind, damit man kurz vor der Kasse kaum ungeschoren an ihnen vorbeikommt? Schauen Sie einmal genau hin, wie übertrieben die Versprechen meistens sind, wenn im Fernsehen ein neues Nahrungsmittel beworben wird.

Wenn Sie diese heimliche Verführung als solche entlarvt haben, ist der erste Schritt schon getan. Den zweiten schaffen Sie jetzt umso spielender: Umgeben Sie sich bewusst mit anderen Reizen, um Ihre Augen und Ihre Sinne wieder an andere Dinge zu gewöhnen als nur an das Essen. Lassen Sie auch hier Ihrer Fantasie freien Lauf. Das kann im Sommer ein erfrischendes Bad im Fluss oder im See sein oder im Winter ein Besuch in der Sauna. Für den einen ist Musik ein sinnliches Erlebnis oder für den anderen eine chinesische Massage. Wichtig ist, dass Sie die Fixierung Ihrer Aufmerksamkeit und Ihrer Sinne auf das Essen durchbrechen und alternative Reize schaffen. Essen ist auch nicht Fun, obwohl heutzutage alles Spass machen soll, sogar das Essen. Dumm ist nur, dass wir dabei immer dicker werden. Übergewicht ist der schlimmste Risikofaktor für alle möglichen Krankheiten, besonders wenn er sich mit Bewegungsarmut paart. Alles leidet unter dem Körperfett: das Herz, das Gehirn, die Bauchspeicheldrüse und sämtliche Arterien. Essen hat in unserer Gesellschaft einen viel zu hohen Stellenwert. Tausende von

Wer abnehmen will, braucht mehr … Entspannung und Lebensfreude, flexibles Denken, unverarbeitete Nahrungsmittel, regelmässige Hauptmahlzeiten, Frühstück, Wasser, Früchte und Gemüse, Eiweiss. Und weniger … Hektik und Stress, Verbote, Fernsehen und Computer, Süssgetränke und Fruchtsäfte, Nachtessen, Zucker und Fett, Zwischendurch-Essen.

Fotos Kurt Reichenbach, iStockphoto, Hervé Le Cunff

Der schnelle GEWICHTSVERLUST bringt es nicht. Der Erfolg ist meist trügerisch. Heimliche Verführer erkennen, andere Reize suchen und Essen nicht als Trost gegen negative Gefühle sehen, das sind die ersten Schritte dieser Lektion zum fast mühelosen Abnehmen.


k tioniert nicht! Kochbüchern, Ernährungsratgebern, der Kampf um GaultMillau-Punkte und vieles mehr zeugen davon. Und das, während Millionen von Menschen nicht einmal sauberes Wasser, geschweige denn das tägliche Brot haben. Oft macht es sogar den Anschein, als gehöre «gut essen» noch zum wenigen, was dem Menschen des 21. Jahrhunderts an Lebenssinn geblieben ist. Kommt dazu, dass wir Gefühle von Langeweile, Anspannung und Frust nur sehr schwer ertragen. Was liegt näher, als mit dem allgegenwärtigen Essen alle negativen Gefühle augenblicklich zu verscheuchen? Essen entspannt. Essen belohnt. Essen tröstet. Essen wirkt sogar antidepressiv. Essen hilft über Einsamkeit und Langeweile hinweg. Essen wirkt sofort, besonders wenn es viel Fett und Zucker hat. Halten wir uns wieder mal bewusst vor Augen: Essen ist in erster Linie dazu da, um uns die notwendigen Betriebs- und Baustoffe zuzuführen. Dann erfüllt Essen eine wichtige soziale Funktion. Essen darf und soll Genuss sein. Aber Essen soll weder Spass machen noch Trostpflaster sein. Die Wirkung hält jedenfalls nicht lange an. Schon

bald kommt der Hunger zurück. Der Hunger nach Anerkennung, Liebe, Erfolg und Lebenssinn, nach Zufriedenheit und Geborgenheit. So einfach lässt sich die Seele nicht abspeisen. Das sind neue Töne, wenn es ums Abnehmen geht, gewiss. Aber es braucht neue Wege. Denn offensichtlich funktionieren all die Methoden nicht, bei denen es nur um die simplen Kalorien geht. ---------Mehr Tipps, Schicksalsberichte und News zum Thema Abnehmen: www.doktorstutz.ch

DIE GROSSE ABNEHM-SERIE

Das sind die nächsten Lektionen  Lektion 2: Die Politik der kleinen Schritte

 Lektion 3: Die Mär von den fünf Mahlzeiten

 Lektion 4: Raus aus dem Trott!

K C E H C pps i T e s Die er t i e w helfen Die ersten Massnahmen zum Gewichtsverlust  Durchbrechen Sie die

Fixierung aufs Essen!

 Gestalten Sie Ihre

Mittagspause aktiv!

 Greifen Sie beim Einkauf

zum Korb statt zum Wagen!  Entlarven Sie die heimlichen Verführer!  Schaffen Sie sich alternative Reize!  Die Seele lässt sich nicht mit Essen abspeisen.  Übergewicht ist der schlimmste Risikofaktor.

TAGEBUCH

Hungergefühle am Abend erfolgreich bekämpfen Regina Aeschbacher, die 54-jährige Mutter von zwei erwachsenen Kindern, kämpft seit ihrer Kindheit mit ihrem Gewicht. Schon als Jugendliche machte sie die ersten Hungerkuren, später folgten mehrere Diäten. Über all die Jahre nahm sie damit rund 30 Kilo ab und nach Beendigung der jeweiligen Diät sehr schnell wieder zu. Dann begann sie in kleinen Schritten ihre Lebensgewohnheiten umzustellen. Sie reduzierte ihren Konsum an Süssigkeiten und isst dafür umso mehr Gemüse, Salat und Obst. Die Sachbearbeiterin freut sich über jedes Kilo weniger, und das trotz Schilddrüsenproblemen und Wechseljahren. Heute bringt sie noch 98 Kilo auf die Waage bei einer Körpergrösse von 168 Zentimetern. Noch nicht ganz im Griff hat Regina Aeschbacher das Abendessen. Sie isst um 18 Uhr etwas Salat und vielleicht ein

Pouletschnitzel und verspürt regelmässig schon zwei Stunden später wieder Hunger. Unter anderem liegt das daran, dass beim Abendessen die sättigenden Kohlehydrate fehlen. Dazu ein zusätzlicher Trick: eine gut gewürzte, klare heisse Bouillon mit etwas Gemüse, entweder vor oder nach dem Essen. Das sättigt und wird auch Hungerattacken am späteren Abend verhindern. Und drittens ein pflanzliches Präparat, das die Sättigung verstärkt und vorzeitige Hungergefühle verhindert. Zudem hat sich Regina Aeschbacher vorgenommen, weniger schnell zu essen. Was die Bewegung anbelangt, ist sie vorbildlich. Sie macht stundenlange Bergwanderungen in beachtlich hohem Tempo, geht regelmässig walken oder ist Dutzende von Kilometern mit ihrem Flyer unterwegs. Über Mittag hat sie angefangen zu laufen statt ausgiebig zu essen.

Vorbildlich Regina Aeschbacher ist oft mit ihrem Flyer unterwegs.

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Check-up GUTE VORSÄTZE

Jeder Dritte will abnehmen Alle Jahre wieder: die NEUJAHRSVORSÄTZE! Mehr Sport steht an erster Stelle.

VERENA THURNER

Welche Neujahrsvorsätze haben Sie für das kommende Jahr gefasst?

in %

37,0

Mehr Bewegung / Sport treiben

30,2

Gewicht reduzieren / abnehmen Geduldiger / gelassener / ruhiger werden

25,9

Mehr sparen / weniger unnötige Ausgaben

25,7

Mich allgemein gesünder ernähren

25,5

Mir mehr Zeit für mich selbst nehmen

23,1

Mehr Zeit mit Familie und 20,0 Freunden verbringen Eine Weiterbildung machen 15,2 mich beruflich verändern / Rauchen / 13,0 Weniger gar nicht mehr rauchen

12,3 11,9 6,5

Umweltbewusster leben Offener auf andere Leute zugehen

Mehr im Haushalt mithelfen

Weniger Alkohol / gar keinen Alkohol mehr konsumieren Mich mit jemandem versöhnen / versöhnlicher zeigen

6,3 4,5 4,2

Sonstiges

Ich fasse sicher keine Neujahrsvorsätze

32,4

Quelle: www.marketagent.com. SI Grakik

A

lles wird anders im neuen Jahr! Pünktlich zum Jahreswechsel gehen viele Menschen über die Bücher: Der Blick zurück ist nicht immer erfreulich. Zeit, um einiges zu ändern, Neues hinzuzufügen, Altes fallen zu lassen. Laut der nebenstehenden Umfrage kommt ein Drittel der Befragten zum Schluss, dass es gar keinen Sinn hat, Neuerjahrsvorsätze zu fassen. Wahrscheinlich im Wissen und aus leidvoller Erfahrung, dass sie die Vorsätze sowieso nicht einhalten können. Meist ein weiser Entschluss! Doch es gibt sie noch, die Optimisten, die für das neue Jahr gute Vorsätze gefasst haben. Erfreulicherweise wollen mehr als ein Drittel mehr Sport treiben und sich allgemein mehr bewegen. Das hängt sicher auch mit dem zweiten Vorsatz zusammen, einige Kilos leichter zu werden. Wobei mehr Frauen als Männer diesen Wunsch geäussert haben. Nämlich 34,8 Prozent Frauen gegenüber 25,6 Prozent Männern. Unterschiede gibt es auch zwischen der West- und der Deutschschweiz: 42,2 Prozent der Westschweizer möchten abnehmen, aber nur 26,2 Prozent in der Deutschschweiz. Das Meinungsforschungsinstitut Marketagent befragte im Dezember online 506 Personen aus der Deutsch- und Westschweiz zu ihren Neujahrsvorsätzen. Die Befragten waren zwischen 14 und 65 Jahre alt.








Die Besten 10 Kultur- und Eventtipps

Welterfolg Wo Dianne Reeves auftritt, sind die Säle ausverkauft.

DIANNE REEVES AUF TOURNEE

Stilsichere Jazz-Diva

Foto Emi Music

Dianne Reeves, 56, gehört zu den ganz grossen Jazzsängerinnen der Gegenwart. Sie tourte schon mit Harry Belafonte, trat mit den Berliner Philharmonikern unter der Leitung von Sir Simon Rattle in der Philharmonie Berlin auf, sie sang in George Clooneys Film «Good Night, and Good Luck» und gewann ein Jahr später gleich den Grammy in der Kategorie «Best Jazz Vocal Album» für den Soundtrack zum Film. Mit Grandezza und Stilsicherheit bestreitet die US-Amerikanerin – ein gern gesehener Gast auch an der AVO Session in Basel – ihre Konzerte. KATI MOSER ----------

Jazz Classics 2012/13 Luzern 25. 3. (Tickets Tel. 041 226 77 77), Basel 21. 3., Neuenburg 22. 3., Genf 23. 3., St. Gallen 26. 3., Ticketcorner Tel. 0900 800 800, (CHF 1.19/Min. ab Festnetz), www.ticketcorner.ch SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 67


Die Besten

reicher fundus Material für zwölf Ausstellungen lagern bei Biel: M. S. Bastian & Isabelle L. in ihrem Universum. neue arBeiten von m. s. Bastian & isaBelle l. in Bern

vereint im fabulieren Das Künstlerpaar M. S. Bastian & Isabelle L. arbeitet seit 2004 zusammen. In der Berner Ausstellung entführen sie uns auf hohe See.

Foto Willy Spiller

s

ie teilen sich Tisch, Bett, Atelier und Werke: M. S. Bastian, 50, und Isabelle L., 45. Vom Projekt bis zu dessen Ausführung – auch das Malen am Bild selber – machen die beiden Comix-Künstler gemeinsame Sache. Es wird heftig diskutiert, argumentiert, gestritten. Bei Unstimmigkeiten hilft ein Vetorecht, um die Gemüter zu besänftigen. Vor 14 Jahren hat das Künstlerpaar in Las Vegas geheiratet – getraut von «Elvis Presley». Seit acht Jahren arbeitet es zusammen. M. S. Bastian & Isabelle L. bezeichnen sich als

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Comix-Künstler. Comix steht für Communication-Mix-Art und kommt mit rein zeichnerischen Elementen aus und nicht wie beim Comic mit Sprechblasen. «wir erschaffen unsere eigenen universen», sagt der Berner und zählt auf: «Auf ‹Bastropolis› (2007), die grosse Stadt, folgten ‹Bastokalypse› (2010), das 52 Meter lange Monumentalwerk in Schwarz-Weiss, sowie die bunten Dschungelbilder. Jetzt ist die Bildserie ‹Wind, Wellen und Matrosen› fertig.» Die Fantasie von M. S. Bastian & Isabelle L. ist überbordend, ihre Referenzen an grosse Maler wie Henri Rous-

seau, Hieronymus Bosch oder Picasso offensichtlich. Aus der Comic-Welt borgen sie sich Micky Maus oder Popeye, von Graffiti-Künstlern wie Keith Haring oder Basquiat lassen sie sich beflügeln. Der Spagat zwischen Comic und Kunst ist dem Paar aus Biel, das seit einigen Jahren von seiner künstlerischen Arbeit leben kann, gelungen. Die Ausstellung in der Berner Galerie ist gleichsam eine hommage zum 50. Geburtstag von M. S. Bastian, sie zeugt von der Lust der beiden am Fabulieren. Die bunte Völkerschar, die sie auf die Weltmeere losschicken,


diese woche in museen und galerien

Fotografie. Plastik. malerei

schwarz-weiss

idyllisch «M. S. Pulp liegt vor Anker in der Südsee», 2012, M. S. Bastian & Isabelle L.

Der Solothurner Fotograf daniel schwartz, 57, hat über viele Jahre Menschen in Zentralasien fotografiert. So dokumentierte er als erster Ausländer sämtliche bekannten Abschnitte der Chinesischen Mauer. Sein erstes Schweizer Projekt ist nun im Kunsthaus Langenthal zu sehen. In seiner aktuellen Schau «Eiszeit Jetztzeit» thematisiert Schwartz den steten Rückgang der Alpengletscher mit eigenen und historischen Fotografien, Texten und wissenschaftlichen Beiträgen. rea ---------Kunsthaus Langenthal BE. Bis 27. 1. Mi–Do 14–17, Fr 14–19, Sa/So 10–17 Uhr, Tel. 062 922 60 55, www.kunsthauslangenthal.ch

Farbenfroh Er giesst in Plastik, was ihm im Alltag begegnet: Kanister, Ski, Möbel oder Autos (Bild). Am liebsten in knalligen Farben. Der Franzose etienne Bossut, 66, will damit auf die Massenproduktion in unserer Gesellschaft hinweisen. «Ich fertige Gegenstände mit meinen eigenen Händen an, die normalerweise in der Fabrik von Maschinen gefertigt werden.» Weiter sind Werke von Yves Bélorgey, Steeve Iuncker, Anita Molinero und Franz Erhard Walther zu sehen. rea ---------zerschlagene seemannsträume «Nur der See kann ich treu sein», 2012.

mamco musée d’art moderne et contemporain Genf. Bis 20. 1. Di–Fr 12–18, Sa/So 11–18 Uhr, Tel. 022 320 61 22, www.mamco.ch

linientreu Wie sein Vater Max Bill (1908–1994) hat sich auch Jakob Bill ganz der konkreten Kunst verschrieben. Anlässlich seines 70. Geburtstags zeigt das Haus Konstruktiv eine umfassende Retrospektive des Zürcher Künstlers. Parallel dazu zeigt der gebürtige Thurgauer Kilian Rüthemann, 33, im Rahmen der Ausstellungsreihe «Visionäre Sammlung» seine neuste Arbeit, «room for milk». Der Wahlbasler gehört zu den interessantesten Schweizer Kunstschaffenden der Gegenwart. rea ---------haus Konstruktiv Zürich. Bis 17. 2. Di/Do/Fr 12–18, Mi 12–20, Sa/So 11–18 Uhr, Tel. 044 217 70 80, www.hauskonstruktiv.ch

Klassisches KammerKonzert

italienischer tastenvirtuose unterwasserwelt «Octopus’s Garden», 2012, aus «Wind, Wellen und Matrosen».

wird von «Pulp» (grosses Bild), der weissen Gestalt mit den Riesenaugen – eine Kreation der Künstler –, angeführt. Die See ist mal stürmisch, mal glatt wie Öl. Unterwasserwelten tun sich auf, Seemannsträume sind zum Greifen nah. Skurrile Schaukästen hängen an der Wand: kleine Universen, die in Schuhschachteln und Weinkisten Platz finden. Kati moser

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galerie martin Krebs Bern. Ab 9. 1. bis 13. 3., Di–Fr 14.30–18.30, Sa 10–14 Uhr, Tel. 031 311 73 70, www.martinkrebs.ch

giovanni Bellucci, 47, gilt derzeit als einer der bedeutendsten Liszt-Interpreten. Der italienische Pianist meistert komplexe technische Herausforderungen mit Bravour. Die ideale Besetzung also für Hector Berlioz’ «grande symphonie fantastique», Opus 14, transkribiert von Franz Liszt. Der zweite Programmpunkt dieses Klavierabends: «trois Paraphrases sur des opéras de giuseppe Verdi» von Liszt mit Melodien aus «Aida», «Trovatore» und «Rigoletto». rea ---------wettinger Kammerkonzerte Wettingen AG. Freitag, 25. 1. um 20 Uhr, Musiksaal Margeläcker, www.w-kk.ch

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Die Besten 5 FRAGEN AN EIN BUCH

Der Spinner

Durch dick und dünn Brian (Jake Gyllen-

Worum geht es? Miles Garth, als Begleiter eines Freundes an eine Dinnerparty eingeladen, geht zwischen Hauptgang und Nachtisch nach oben und schliesst sich in einem Zimmer ein. Und kommt für Monate nicht mehr raus. Die verzweifelten Hausbewohner wenden sich an Anna K., eine ehemalige Freundin des Spinners Miles. Dieser geniesst mittlerweile einige Bekanntheit im Quartier, er wird über Flaschenzug verköstigt, und seine Fangemeinde wächst von Tag zu Tag. Währendessen versuchen Anna, May, Mark und Brooke hinter Miles’ rätselhaftes Verhalten zu kommen.

«END OF WATCH» (USA)

Harter, ungeschönter Polizeialltag Der Plot In South Central herrschen Zustände wie in Sodom und Gomorrha. Drogenbanden und Verbrecherkartelle beherrschen das Viertel von Los Angeles. Schiessereien, Menschenhandel, Bandenkriege und Verfolgungsjagden sind an der Tagesordnung – für die Polizei ist jeder Einsatz in der Gegend ein Himmelfahrtskommando. Officer Brian Taylor (Jake Gyllenhaal) und sein langjähriger Partner Mike Zavala (Michael Peña) nehmen ihren Job ernst, todernst. Trotzdem ist ihnen der Humor nicht abhandengekommen. Als sie zufällig ein Drogendepot entdecken und ausheben, geraten die beiden ins Schussfeld eines mexikanischen Kartells. Und dieses ist für seine gnadenlosen Abrechnungen hinlänglich gefürchtet. Die Schauspieler Jake Gyllenhaal («Brokeback Mountain», «Zodiak») gibt eine der bes70 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

ten Leistungen seiner Karriere. Auch Michael Peña überzeugt. Beiden wirken, als wären sie tatsächlich ein lang eingespieltes Team. Die Regie Dem Amerikaner David Ayer, 44, («The Fast and the Furious», «Harsh Times») ist in Los Angeles aufgewachsen, er verarbeitet seine Erfahrungen gern in seinen Filmen. Die Besonderheiten Brian dreht im Film einen Dok-Film über ihren Alltag als Polizisten und stattet sich und seinen Partner mit MiniKameras aus, die ihre Einsätze 1:1 wiedergeben. Das bedeutet zwar verwackelte Aufnahmen, dafür wirken sie besonders authentisch. Das Fazit Ein schonungsloser Streifen über den knallharten Polizeialltag, gewürzt mit einer gehörigen Portion Humor. REA --------- Länge 109 Min. Regie David Ayer. Im Kino.

Wer ist die Autorin? Ali Smith, 50, eine ehemalige Literaturdozentin aus Schottland, wurde bereits für verschiedene wichtige Preise nominiert. Bei uns gilt sie noch als Geheimtipp. Die Erkenntnis? Wie wenig es doch braucht, um die wohlbehütete Ordnung des bürgerlichen Lebens so richtig durcheinanderzubringen. Für wen? Wer bissig-humorvolle Gesellschaftssatiren mag, wird dieses Buch lieben. Nach der Lektüre? So abgründig, aberwitzig und vergnüglich, dass wir uns schon auf den nächsten Wurf von Ali Smith freuen. ANINA RETHER ---------Ali Smith Es hätte mir genauso (Luchterhand)

Fotos HO (3), Inge Jurt

haal, r.) und sein Kollege Mike (Michael Peña) sind harte Cops mit Sinn für Humor.


deMnächst

Familien-show. pop. rock

schweizer vergnügen «Keiner zu klein, Rock-Circus-Fan zu sein», dachten sich die Macher der Show und präsentieren jetzt den Mix von Artistik und Rock familientauglich. Zirkusdirektor ist Eis-Star Stéphane Lambiel. hv ---------cowgirl Rebekka Bakken garniert ihren melancholischen Pop-Jazz mit Country-Elementen.

rock circus 4 Kids Lachen, Zürich, Biel, Burgdorf, Lenzerheide u. a., ab 17. 3., www.daszelt.ch

pop-jazz-sängerin reBeKKa BaKKen

sound-nomadin Als sie 24 war, zog sie nach New York. Danach lebte sie in Prag und Wien, dann auf einer Pferdefarm in Schweden. Und mittlerweile ist sie wieder in New York – Rebekka Bakken ist eine Nomadin der Jetztzeit. Ganz gut dazu passt eine Bemerkung, die das Fachmagazin «Jazzecho» zu ihrem aktuellen Album «September» machte: «Sie wirkt auf dem Cover ein wenig wie ein Lonely Cowgirl.» So ist die Sängerin auch musikalisch: stets auf der suche, stets auf der reise. Begonnen hat die Norwegerin ihre Laufbahn in der Sparte Jazz.

cd-tipp KlassiK

Knackiger Mozart Lebendig, jugendlich und sprühend vor energie und schalk: Das erstklassige Sänger-Ensemble um René Jacobs und das Freiburger Barockorchester machen Mozarts «Gärtnerin aus Liebe» zur erfrischenden Hörfreude. hans uli von erlach ---------Mozart La finta giardiniera (Harmonia Mundi)

2005 betitelte sie ein Album sinnträchtig mit «Is That You?». Und meinte: «Ich sehe mich nicht als Jazzerin.» Bei ihrem vorletzten Album war der Produzent von Norah Jones dabei, auch sie eine musikalische Grenzgängerin. Und durchaus folgerichtig wurde «September» von der Kritik als «eines der schönsten von Country beeinflussten Liederalben unserer Zeit» gelobt. «Wenn man mit Scheuklappen herumläuft, entgeht einem doch eine Menge», entgegnet Rebekka Bakken all jenen, die in Stilschubladen denken, also vor allem der Jazz-Polizei. So geht es denn letztlich einfach um stimmige, melancholisch eingefärbte Musik zwischen Jazz und Pop – und eine DreiOktaven-Stimme, die ihresgleichen sucht. Den Konzertabend in Bern eröffnet übrigens das Kaleidoscope String Quartet, das Klassik, Jazz, Pop und Rock buchstäblich unerhört miteinander kombiniert. hanspeter vetsch ---------rebekka Bakken Basel 26. 2., Bern 6. 3., www.jazzecho.de/rebekka-bakken/home

tickets für die besten events!

Britischer darling Erstmals fiel Olly Murs 2009 in einer Castingshow auf. Seit seinem jüngsten Hit «Heart Skips a Beat» schlagen auch Girlie-Herzen auf dem Festland schneller, wenn sie an den smarten Briten denken. hv ---------olly Murs Volkshaus, Zürich, 9. 4. um 20 Uhr, www.goodnews.ch

spanische powerfrau Dass Eva Amaral Patti Smith und Chrissie Hynde zu ihren Vorbildern zählt, erstaunt angesichts ihrer Musik wenig. Dank ihrem Latin-Touch ist die erfolgsverwöhnte Spanierin allerdings eine Klasse für sich. hv ---------amaral Kaufleuten, Zürich, 5. 3. um 20 Uhr, www.allblues.ch schweizer illustrierte 71



weekend reisen, geniessen, rätseln!

Maya Guesthouse Ein Öko-Hotel mit tollem Frühstücksbuffet und Blick in die Walliser Alpen.

MAYA Guesthouse, NAX Vs

Ferien im strohballen-hotel e innovation im wallis Strohballen-Hotel.

in kleines Wunderwerk der Ökologie! Das Maya Guesthouse in Nax (Wallis, Val d’Hérens) ist aus Stroh gebaut! Die Besitzer Louis und Lisa Papadopoulos: «Wir verwendeten 55 Tonnen Stroh, 90 Ton­ nen Holz, Lehm, Stein und Kalk. Dank den Strohballen hat das Haus grossartige Isola­ tionswerte!» Das lässt sich überprüfen: Neun Zimmer sind zu haben (ab CHF 160.–), alle mit Balkon und wunderbarem Blick in die Walliser Alpenlandschaft. Öko auch am

Tisch: Serviert wird, was im eigenen Garten wächst oder Produzenten in der Region herstellen. Vor allem das Frühstücksbuffet ist eine Attraktion, abends gibts einen Drei­ gänger. Eislaufen, schlitteln und snowtuben kann man im nahen Espace Mont­Noble (mit Babyliften), für den grossen Pistenplausch fährt man ins riesige Skigebiet Les 4 Vallées oder nach Crans­Montana. he ---------info www.wallis.ch, www.maya-guesthouse.ch schweizer illustrierte 73


reisen

«QueeN MArY 2»

schnupperkreuzfahrt

Zwei Tage an Bord der legendären «Queen Mary 2» (von Hamburg nach Southampton) ab CHF 945.– inklusive Flügen, toller Restaurants, Entertainment und Wellness! Kuoni bietet diese «Schnupperkreuzfahrt» an. Anker hoch am 23. Mai. --------www.kuoni.ch

hOtel VAlsANA, ArOsA

wintergolfen!

Das «Valsana» in Arosa, ein Top-Hotel für Sportfreaks und Familien, lädt zum 22. Mal zum Wintergolf-Turnier ein: rote Bälle, weisse Greens! 1. bis 3. Februar, 2 Übernachtungen, Turnier, Bündner Buffet auf dem Obersee, ab CHF 585.–. --------www.valsana.ch

70 KilOMeter Piste, GiPFelrestAurANt Mit KONDitOrei

Arosa mag Kids: skis Arosa setzt auf die Gäste von morgen: Wer mit seinen Kindern im richtigen Hotel absteigt, kriegt den Skilehrer gratis. Nächstes PrOjeKt: Verbindung zur Lenzerheide. Ab Dezember 2013.

MÖVeNPicK hOtels

Auf tauchstation

Mövenpick führt tolle Hotels in aufregenden Tauchdestinationen wie Jordanien, Ägypten, Mauritius, Thailand und den Philippinen. Attraktives Preisbeispiel: eine Woche im Sawiris-Resort El Gouna inkl. zehn Tauchgängen ab CHF 1100.–. --------www.moevenpick-hotels.com

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D

ie Idee war genial: Gratis-Skiunterricht für Kinder! Die meisten Hotels, viele Ferienwohnungsbesitzer machten und zahlten mit. Also gilt: Wer mindestens zwei Nächte in Arosa bleibt, kann seine Kids zum Nulltarif in die Skischule schicken. Kurdirektor Pascal Jenny, früherer HandballNationalspieler (70 Länderspiele), zieht eine erste Bilanz: «Ein voller Erfolg. Wir haben doppelt so viele Kinder im Unterricht wie im Vorjahr.» Also mussten mehr Skilehrer her, denn die Qualität bleibt gewahrt: höchstens

zehn Schüler pro Klasse. Und nächstes Jahr? Jenny: «Wir lassen uns wieder etwas einfallen.» Die «tschuggen»-ViPs. Am bequemsten schaffen es in Arosa die Gäste des Tschuggen Grand Hotels ins Skigebiet. Sie steigen cool in den privaten «Tschuggen-Express» und carven bereits zwei Minuten später durch den Schnee. Auch sonst ist der Wohlfühl-Faktor im von Leo Maissen souverän geführten Haus gross: Die Mario-Botta-Bergoase bietet Wellness vom Feinsten. Die neue Lobby (DJ statt Orchester) wirkt jugendlich-frisch. Im «Vetta» gibts 15-Punkte-Küche, im «Collina» Medi-


70 Kilometer Piste in Arosa! Nächstes Jahr sind es dank einer neuen Bahn auf die Lenzerheide 225 Kilometer.

hier baute tilla theus Der neue Weisshorn-Gipfel. 360 GradRestaurant, elegante Lounge und Schaubäckerei auf 2653 Metern.

Kids gratis! Wer in ausgewählten Hotels absteigt, schickt seine Kinder zum Nulltarif in die Skischule. Die Nachfrage ist gross.

kischule gratis! terranes. Und in der «Bündnerstube» Fondue. Wer will, kann die berühmten Zai-Ski testen. Wer mit einem Hotelstern weniger auch glücklich wird, bucht im Schwesterhotel «Valsana»: eine Top-Adresse für Sportler. Und für Familien. Gipfeli auf dem Gipfel. Zum Pflichtprogramm in Arosa gehört ein Trip auf den Weisshorn-Gipfel (2653 Meter). Die Churer Architektin Tilla Theus hat das neue Bergrestaurant frech, aber mit Gefühl in den Berg gebaut: ein Hexagon mit schrägen Wänden und schiefen Dachflächen. Drinnen: ein 360-Grad-Restaurant. Eine gediegene Lounge mit einzigartiger Aussicht auf das gesamte Schanfigg. Und Jürg Gadients berühmte Gipfel-Konditorei. Mit Gipfeli, «Buure-Zmorge» am Sonntag, Pralinen,

Die erste Adresse! Das Tschuggen Grand Hotel ist der Platzhirsch. Botta-Spa. Und eine eigene spektakuläre Bahn ins Skigebiet.

Truffes, Cremeschnitten und Torten! Arosas neuer Nightlife-Hotspot: der Kursaal. Mäzene aus dem Unterland (Philippe Gaydoul, Thomas Matter) erweckten ihn zu neuem Leben. Kino, DJ, Restaurant – und eine wunderschöne Smoker’s Lounge. Geheimtipp für Gourmets: Markus Trautvetter im idyllisch gelegenen «Golfhuus» (Sonnenterrasse, klettert neu auf 14 GaultMillau-Punkte). Auf die lenzerheide! Arosa wirbt mit 70 Kilometern Pisten. Das ist hübsch – aber im harten Konkurrenzkampf zu wenig. Deshalb freut man sich auf den nächsten Dezember: Dann wird die Verbindungsbahn Arosa– Lenzerheide eröffnet. «Wir bieten dann 225 Pistenkilometer an. Auch europäisch gesehen ein Spitzenwert», freut sich Kurdirektor Pascal Jenny. urs heller

check-in Destination Arosa. 70 Kilometer Pisten. 60 Kilometer Wanderwege. Tolle Hütten im Skigebiet. Gratis-Skischule für Kinder (ab 2 Übernachtungen) hotels Fünf Sterne: Tschuggen Grand Hotel. Mit eigener Bahn ins Skigebiet, Botta-Spa, viele Restaurants. DZ ab CHF 585.–. Vier Sterne: «Valsana». Attraktives Sportund Familienhotel. DZ ab CHF 380.–. Spezialpackages in beiden Hotels Gourmet-tipps «Golfhuus». Idyllisch direkt an der Langlauf-Loipe gelegen. Hervorragende Menüs («Le petit faim») zu sehr anständigen Preisen. info www. arosa.ch, www.tschuggen.ch

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«15 Kilo leichter – eine Doppelbelastung entfällt» Rachel Erard, Berufs- und Familienfrau, 42 / –15 kg + Einkaufskörbe, 15 kg Für die Verpflegung ihrer Liebsten muss Rachel Erhard viel anschleppen. Heute erledigt sie das einmal pro Woche mit einem Grosseinkauf. «So entgehe ich den Verlockungen im Supermarkt besser.» Dank eBalance hat sie auch aufgehört, während ihrer Arbeit im Büro ständig zu Snacks zu greifen. Dafür nimmt sie sich zuhause regelmässig Zeit für den Hometrainer und für Fitnessübungen. «Auf diese Weise bin ich meine Extrapfunde spielend losgeworden und schaffe es auch, schlank zu bleiben.» Starten Sie jetzt: 3 Monate für Fr. 72.–, 6 Monate für Fr. 108.–, 12 Monate für Fr. 164.–.

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En Guete

Währschafte Frische Was riecht denn da so fein aus der Küche? GERICHTE MIT ORANGEN bereichern Nase und Gaumen. Im Winter ganz besonders.

Leckerbissen Schinkli, mit Orangen gewürzt, und Wintertraum-Kartoffeln in Souffléförmchen.

Orangen-Schinkli mit Wintertraum-Kartoffeln ZUTATEN (für 6 Souffléförmchen von

je ca. 21/2 dl)

Orangen-Schinkli Bratfolie, 1 kg Rollschinkli mit Schwarte (beim Metzger bestellt), 1 unbehandelte Orange, nur 1/2 Schale, in Streifen, 1/2 quer halbiert, in ca. 5 mm dicken Scheiben, beiseitegelegt, 1/2 dl Weisswein Wintertraum-Kartoffeln 700 g mehligkochende Kartoffeln, in ca. 2 mm dicke Scheiben gehobelt, 3 dl Vollrahm, 1 dl Gemüsebouillon, 1/2 Teelöffel Zimt, 3/4 Teelöffel Salz, wenig Pfeffer, 4 Esslöffel Bitterorangenkonfitüre, 4 Esslöffel geriebener Sbrinz

Vor- und zubereiten ca. 35 Min. Braten im Ofen ca. 1 Std. 10 Min. Für das Orangen-Schinkli Bratfolie ca. 30 cm länger als das Bratgut abschneiden. Den Bratschlauch auf der einen Seite nach Anleitung auf der Verpackung verschliessen. Die Schwarte des Schinkli rautenförmig einschneiden, mit der Orangenschale und dem Wein einfüllen. Zweite Seite des Bratschlauchs verschliessen, dabei darauf achten, dass Luft in der Folie ist. Auf ein Blech legen, mit einer dünnen Nadel zweimal einstechen.

Für die Wintertraum-Kartoffeln die Kartoffeln in die Souffléförmchen schichten. Restliche Zutaten aufkochen, über die Kartoffeln giessen. Braten im Ofen Schinkli ca. 20 Min. in der unteren Hälfte des auf 200 Grad vorgeheizten Ofens braten. Die Bratfolie darf dabei die Heizschlange nicht berühren. Souffléförmchen zum Schinkli aufs Blech stellen, ca. 40 Min. weiterbraten. Herausnehmen, Folie sorgfältig öffnen, Schinkli mit Konfitüre bestreichen und beiseitegelegte Orangenscheiben in die Einschnitte stecken. Käse über die Wintertraum-Kartoffeln streuen. In der Mitte des Ofens ca. 10 Min. fertig braten.

TIPP

Orange schälen

Kein mühsames Abschälen von Orangenschalen mehr! Werden die Früchte vor dem Schälen ca. 1 Min. in heisses Wasser gelegt, geht das viel einfacher. Sogar die weissen, bitteren Häutchen lassen sich dann problemproblemlos abziehen, ohne dass die Haut der Schnitze verletzt wird.

Orangen-ChicoréeSalat mit Senfcroûtons

ZUTATEN (als Vorspeise für 4 Personen) Senfcroûtons 1 frisches Eiweiss, steif  geschlagen, 2 Esslöffel Orangen-Senf SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 77


En Guete u oder milder Senf, 4 Scheiben Toastbrot, in Würfeli Salatsauce 1 Esslöffel Orangensenf oder milder Senf, 3 Esslöffel Aceto balsamico bianco, 4 Esslöffel Olivenöl, Salz, Pfeffer, nach Bedarf, je 200 g weisser und roter Chicorée, je 12 Blätter beiseitegelegt, 3 Orangen Vor- und zubereiten ca. 30 Min. Rösten ca. 5 Min.

Für die Senfcroûtons Eischnee mit dem Senf mischen, Toastbrot daruntermischen, auf einem mit Backpapier belegten Blech verteilen. Rösten ca. 5 Min. in der Mitte des auf 230 Grad vorgeheizten Ofens. Für die Salatsauce alle Zutaten bis und mit Öl verrühren, würzen. Chicorée in Streifen schneiden, beiseitelegen. Von den Orangen Boden und Deckel, dann Schale ringsum bis auf das Fruchtfleisch abschneiden. Frucht­ filets mit einem scharfen Messer zwischen den weissen Häutchen herausschneiden, dabei Saft auffangen. Saft unter die Sauce mischen. Orangenfilets mit Chicoréeblättern strahlen­ förmig auf Tellern anrichten. Die Chicorée­ streifen in der Mitte darauf verteilen. Sauce da­ rüberträufeln, Senfcroûtons darüberstreuen.

Orangen-Tiramisu ZuTaTEn (für 4 Förmchen von

je ca. 21/2 dl) Mascarpone-Masse 250 g Mascarpone, 150 g Blanc battu, 5 Esslöffel Zucker, 1 unbehandelte Orange, wenig abgeriebene Schale, 1 Orange, 200 g Schokoladenguetsli (z. B. Bären­ tatzen), 2 Esslöffel Orangenlikör (z. B. Cointreau), nach Belieben, Kakao­ pulver zum Bestäuben Vor- und zubereiten ca. 30 Min. Kühl stellen ca. 2 Std.

Für die Mascarpone­Masse Mascarpone und alle Zutaten bis und mit Orangenschale mit den Schwingbesen des Handrührgeräts ca. 1 Min. rühren, sodass die Masse noch fest bleibt. Von der Orange Boden und Deckel, dann Schale ringsum bis auf das Fruchtfleisch wegschneiden. Fruchtfilets mit einem schar­ fen Messer zwischen den weissen Häutchen herausschneiden. Filets in Würfeli schneiden, beiseitestellen.

Schokoladenguetsli in die Förmchen vertei­ len, mit dem Orangenlikör beträufeln. Einfüllen Beiseitegestellte Orangenwürfel und Mascarpone­Masse auf den Guetsli ver­ teilen, glatt streichen. Zugedeckt ca. 2 Std. kühl stellen. Tiramisu kurz vor dem Servieren mit dem Kakaopulver verzieren.

Dattel-OrangenKompott ZuTaTEn (für 4 Personen)

Vor- und zubereiten ca. 20 Min. 1 Orange, nur Saft (ca. 1 dl), 50 g Rohzu­ cker, 3 Esslöffel Honig, 4 Kardamomkapseln, Samen ausgelöst, 3 unbehandelte Orangen mit der Schale, in ca. 1 cm grossen Würfeln, 12 Datteln, längs in Streifen geschnitten Orangensaft mit Rohzucker, Honig und Kardamom aufkochen, ca. 5 Min. köcheln. Orangenwürfel und Datteln beigeben, ca. 2 Min. mitköcheln, auskühlen.

Impressum Nr. 2, 102. Jahrgang. Erscheint montags Beglaubigte auflage 198 660 Exemplare ISSN 0036­7362 abonnements-Dienst (Telefon gratis) 0800 820 920 Mo–Fr: 7.30–18.00 Uhr, aboservice@ringier.ch Einzelverkauf einzelverkauf@ringier.ch Redaktion Schweizer Illustrierte, 8008 Zürich, Dufourstrasse 23 Tel. 044 259 63 63, Fax 044 259 86 22, info@schweizer­illustrierte.ch Internet www.schweizer­illustrierte.ch, www.online­kiosk.ch Geschäftsführer Zeitschriften Urs Heller Chefredaktor Stefan Regez Stv. Chefredaktor Ueli Walther Mitglied der Chefredaktion Monique Ryser art Director Patrick Brun unterhaltungschefin Bettina Bono nachrichtenchef Ueli Walther Wirtschaftschefin Nina Siegrist Sportchef Iso Niedermann Bildchef Markus Schnetzer Textchefs Natascha Knecht, Jan Morgenthaler autorin Stephanie Ringel nachrichten Marcel Huwyler (stv. Nachrichtenchef), Thomas Kutschera, Alejandro Velert unterhaltung Sandra Casalini (stv. Unter­ haltungschefin), Aurelia Forrer, Christa Hürlimann Sport Christian Bürge, Thomas Renggli Menschen Silvan Grütter & Yvonne Zurbrügg (Co­Leitung) Kunst Caroline Micaela Hauger Kultur, Die Besten Anina Rether (Leitung), Kati Moser Shopping Beatrice Schönhaus (Leitung), Ursula Borer, Kristina Köhler, Nina Lienhard Gesundheit Lisa Merz (Leitung), Verena Thurner Kulinarik / al dente Isabel Notari Bildredaktion Ulli Glantz (stv. Bildchef), Roger Hofstetter, Fabienne Hubler, Regula Revellado Fotografen Thomas Buchwalder, Fabienne Bühler, Hervé Le Cunff, Remo Nägeli, Marcel Nöcker, Kurt Reichenbach, Charles Seiler, Willy Spiller, Bruno Voser Layout / Produktion Maria Carlucci, Claudia Friedrich, Dominic Koch, Martina Mayer, Fabienne Rodel, Nigel Simmonds (Infografiken), Otmar Staubli, Karin Strebel, Doris Wüthrich (techn. Leitung) Design Beling Thoenen Design Korrektorat Stefan Bührer, Irène Müller Bildbearbeitung Ringier Redaktions­Services Ständige Mitarbeiter Urs Bärtschi (Auto), Peter Bichsel, Zeno van Essel, Helmut Hubacher, Peter Hürzeler, Sylvie Kempa, Chris von Rohr, Ilona Scherer, Peter Scholl­Latour, Elizabeth Teissier SI online Katja Fischer (Leitung Desk), Nadine Bauer, Anouk Haimoff, Ramona Schweizer, Ramona Thommen, Javier Vázquez (Web­ Engineer) iPad René Haenig (Leitung Redaktion), Samuel Bosshard, Ueli Johner, Renée Sylvia Schauecker Sekretariat Sara Schrepfer (Assistentin des Chefredaktors), Kathrin Berchtold (Assistentin des Verlagsdirektors), Beatrice Pisciottano Buchhaltung Mirella Vignoni

Büro Paris Suisse Presse Médias, Annemarie Mahler, 6 rue de Bièvre, F­75005 Paris, Tel. +33 1 42 60 34 61, Fax +33 1 42 60 54 69 Büro uSa SwissPress, Inc., Helen Marchel, 29 Long Meadow Road, Riverside, Connecticut 06878, USA, Tel. +1 203 637 6866, Fax +1 203 637 8392, swisspress@swisspress.tv Verlag Ringier AG, 4800 Zofingen Verlag der Ringier-Zeitschriften Dufourstrasse 23, 8008 Zürich, Tel. 044 259 61 11, Fax 044 259 68 44 Marketing Verena Baumann (Leitung), Esther Burger, Patricia Häusler Head of Marketing Zeitschriften Thomas Passen anzeigenleiterin Zeitschriften Claudia Dippel Product Manager Claudia Zweifel Produktionsleiter Roland Winkler anzeigenverkauf International Tel. +41 44 259 65 11, sales@ringier.ch Syndication und nachdruckrechte RDZ Syndication – Ursula Steinegger, Dufourstrasse 23, 8008 Zürich, Tel. 044 259 61 60, Fax 044 259 86 69 Druck Swissprinters AG, 4800 Zofingen, Tel. 058 787 30 00 Vertrieb im ausland Ringier SA, BP 228, F­68306 St­Louis Cedex; Illustrierte­Zeitschriften­Vertriebs­GmbH, Turmstrasse 4, D­78467 Konstanz Telefonnummer für ausland-abonnenten +41 62 746 40 84 auslands-abonnementspreise Anfragen an den Verlag richten Bekanntgabe von namhaften Beteiligungen i. S. von Art. 322 StGB: AIO Group AG; Betty Bossi AG; cash zweiplus ag; Energy Schweiz Holding AG; Energy Bern AG; Energy Zürich AG; ER Publishing SA; EVENTIM CH AG; Geschenkidee.ch GmbH; Goodshine AG; Infront Ringier Sports & Entertainment Switzerland AG; Investhaus AG; JRP Ringier Kunstverlag AG; 2R MEDIA SA; Original S.A.; Previon AG; Presse TV AG; Qualipet Digital AG; Ringier Africa AG; Ringier Digital AG; Ringier Studios AG; Sat.1 (Schweiz) AG; SMD Schweizer Mediendatenbank AG; The Classical Company AG; Ringier Axel Springer Media AG; Ringier France SA (Frankreich); Ringier Publishing GmbH (Deutschland); Juno Kunstverlag GmbH (Deutschland); Ringier (Nederland) B.V. (Holland); Ringier Kiadó Kft. (Ungarn); Népszabadság Zrt. (Ungarn); Ringier Pacific Limited (Hongkong); Ringier China (China); Ringier Vietnam Company Limited (Vietnam); Get Sold Corporation (Philippinen) Der nachdruck sämtlicher artikel und Illustrationen ist verboten. Für den Verlust nicht verlangter Reportagen übernimmt die Redaktion keine Verantwortung.

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In der Schweizer-Illustrierte-Gruppe erscheinen u. a.


GaultMillau

Arosa Kulm Hotel & Alpin Spa Restaurant Muntanella Innere Poststrasse 7050 Arosa Tel. 081 378 88 88 Mittwochabend geschlossen Alle Kreditkarten Maestro Card & Postcard www.arosakulm.ch

Ein Hotel für Feinschmecker! Direktor André Salamin und Executive Chef Henri Wagener, «Kulm» Arosa.

Willkommen im Gourmet-Hotel Kulm! AROSA KULM HOTEL & ALPIN SPA Das «Kulm» ist Arosas Gourmet-Hotel. Mit gleich drei Einträgen im roten Buch. Mit mediterraner Küche, mit Thai-Kreationen, mit Italo-Power. Neuer Executive Chef ist der Luxemburger HENRI WAGENER. Im «Muntanella» muss er selber ran. Im frech und gemütlich eingerichteten Restaurant Muntanella (Kuhglocken an der Decke!) NEU GETESTET sorgen zwei für die Musik. Mister Hong, ein begabter Pianist aus Korea. Und Henri Wagener, der neue Küchenchef aus Luxemburg. Der legt eine schon fast beunruhigend kleine Karte vor. Die wechselt allerdings täglich, und was serviert wird, ist immer gut. Apropos Service: erstklassig! Timo Horber führt erst stolz durch den begehbaren Weinschrank (tausend Flaschen, viele kleine, aber feine Winzer aus der Bündner Herrschaft), dirigiert seine Brigade flink durch den Abend und rollt auch noch einen Käsewagen mit vielen einheimischen Produkten vor.

Zum Diner: «Meereszauber für verliebte Fischer» war die Ansage, und das interpretiert der neue Chef so: erst ein Cocktail von kanadischen Crevetten. Dann eine Seezungencremesuppe mit Forellenkaviar-Rahm. Nach einer Seezunge hielten wir vergeblich Ausschau, aber der Fond des Sole war ausgewogen, der Schuss Pernod angenehm. Sehr vergnüglich der Hauptgang: Da duellierten sich ein korrekt gebratenes St. Petersfischfilet und ein Hummer der mittleren Preisklasse. Gemeinsamer Nenner: ein exzellenter Rucolaschaum, eigentlich eine Rucolasauce (zum Glück!); den Nachschlag nahmen wir gerne in Anspruch. Dass in der Küche sauber gearbeitet wird, zeigten die «Neben-

schauplätze»: prima Pfälzer Karotten, prima gewürzter Blattspinat. Wer keinen Fisch mag, sollte seinen Tisch im «Muntanella» nicht an einem Freitag buchen oder auf den einzigen (!) Fleischgang ausweichen: argentinisches Roastbeef vom silbernen Wagen, grosszügig aufgeschnitten, mit verschiedenem Salz zur Wahl und einem klassischen Kalbsjus. Die beiden GaultMillau-Alternativen im «Kulm»-Resort: Miss Pairat Sorncharoenchaisakul rührt die Woks im wunderbaren «Ahaan Thai». Und auch die Ragazzi, die in der «Stüva Cuolm» für grosse italienische Küche sorgen, sind voller Tatendrang aus Sardinien zurückgekehrt. 

KNote für eine wegweisende, überragende Küchenleistung JNote für ausserordentliche Kochkunst und Kreativität INote für beste Qualität und hohe FESehr gute Küche, die mehr als das Alltägliche bietet 12/20 Herkömmliche, gute Küche ohne besondere Ambitionen

20/20 Idealnote, bis heute in der Schweiz nie vergeben Konstanz Hoher Grad an Kochkunst und Qualität

HG

TIPP

Fotos Remo Nägeli

Vorzüglicher Trebbiano aus Soave

Suavia ist die antike Bezeichnung für das berühmte Weindorf Soave in Italien. Der dort heimische Weisswein Soave wird aus der Traubensorte Garganega vinifiziert. Auch der Familienbetrieb Suavia vinifiziert Soave, besonders spannend aber ist ihre Abfül-

lung aus der Sorte Trebbiano. Der Massifitti 2010 (12,5 %) ist ein mittelschwerer eleganter Weisswein zu Fisch- und Geflügelgerichten. Seine Aromatik ist eher neutral, erinnert an weissen Pfirsich, Blüten und Honig. Er weist einen schönen Schmelz auf.

Trebbiano ist übrigens eine der ältesten und meistangebauten Sorten Italiens. Traditionell wurde er früher zusammen mit Sangiovese zu Chianti verarbeitet. In Frankreich kennt man die Traube unter dem Namen Ugni blanc – der Hauptsorte für Cognac.

Paul Ullrich AG, Basel www.ullrich.ch Jetzt geniessen. Trinktemperatur: 8 bis 10 Grad. CHF 19.50

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Auto

SCHON GEFAHREN: DACIA SANDERO

Der Antiheld Dacia legt seinen Kompaktwagen Sandero neu auf. Die grosse Revolution bleibt zwar aus. Dafür hält die rumänische Renault-Tochter an ihren bewährten Tugenden – ROBUST UND PREISWERT – fest.

F

ür viele Schweizer ist das Auto ein Statussymbol. Für andere wiederum ist ein teurer Wagen nur unnötiger Protz. Ihr Auto soll lediglich möglichst günstig, aber zuverlässig und sicher von A nach B fahren. Für all diese Leute bietet die rumänische Renault-Tochter Dacia mit dem neuen Sandero ein interessantes Auto. Neben dem Offroader Duster ist der kompakte Sandero das wichtigste DaciaModell und wurde deshalb kürzlich rundum erneuert. Seine Optik wirkt nach der Frischzellenkur innovativer und moderner. Und auch unter dem Blech hat sich einiges getan. ESP ist nun in jeder Sandero-Variante serienmässig an Bord genauso wie zwei Airbags. Die Motoren stammen aus dem RenaultRegal – inklusive des neuen Dreizylinder-

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Benziners. Auf technisch aufwendige Spritspar-Technik, wie etwa Stopp-Start-Automatik, muss man allerdings verzichten. Die bleibt den Renault-Modellen vorbehalten. Dafür bleibt aber das wichtigste Kaufargument des

Solide Das Dacia-Interieur wirkt aufgeräumt, übersichtlich und wertig. Luxus sucht man natürlich vergebens.

Sandero erhalten: sein günstiger Preis. Nach wie vor bietet Dacia das Kompaktauto schon ab 8900 Franken an. Dafür gibts 75 PS, fünf Sitzplätze und genügend Kofferraum. Wer etwas mehr Geld ausgeben will, ist mit dem Dreizylinder-Benziner mit 0,9 Litern Hubraum und 90 PS gut bedient. Das kleine Motörchen passt prima zum nur 1,1 Tonnen leichten Sandero und wirkt drehfreudig. Einzig das Fahrwerk dürfte idealer zwischen Härte und Komfort abgestimmt sein. Bei schlechter Fahrbahn holpert der Sandero etwas. Doch damit lässt es sich leben. Schliesslich wirkt der Neue innen erstaunlich wertig – vor allem mit Blick auf den günstigen Preis. Wer mag, kann sich seinen Sandero aber auch mit einigen Extras aufwerten. Zu ebenfalls durchaus attraktiven Aufpreisen gibts Tempomat, Klimaanlage, Navi, Einparkhilfe und einiges mehr. Doch ob das wirklich nötig ist? Jedes Extra entfernt schliesslich den Sandero vom löblichen Dacia-Grundgedanken, den Preis möglichst tief zu halten. PHILIPP AEBERLI


HONDA CR-Z

Sprint auf Knopfdruck

Honda frischt das Hybrid-Coupé CR-Z auf. Dank dem neuen Akku liegen nun 137 PS drin. Die Maximalleistung lässt sich über den Powerknopf für zehn Sekunden aktivieren. 0 bis 100 km/h schafft er so in 8,6 Sekunden. Der Verbrauch liegt bei 5,0 l/100 km. Der Preis ist noch nicht bekannt, dürfte aber weiterhin bei rund CHF 29 000.– liegen.

NEUER FORD KUGA

Doppelbürger Preiswert Den Dacia Sandero gibts nach wie vor ab 8900 Franken. Ein faires Angebot, denn der Kompakte bietet dafür alles, was es braucht, um von A nach B zu kommen.

Dacia Sandero

Der Kuga will die Welt erobern. Der SUV wird in den USA seit einem halben Jahr unter dem Namen Escape gut verkauft und soll nun als Kuga auch in Europa für Furore sorgen. Dies dank mehr Kofferraum, weniger Verbrauch und neuem Allradsystem. Und sogar etwas günstiger: Der Kuga startet im Februar ab CHF 31 350.–.

Schlicht Das Design wirkt nun frischer und moderner. Auffällig ist der Sandero deswegen nicht.

 Motoren Benzin 75, 90 PS, Diesel 90 PS

 0 bis 100 km/h 11,1 bis 14,5 s  Spitze 156 bis 175 km/h  Verbrauch 3,8 bis 5,8 l/100 km  CO2-Ausstoss 99 bis 135 g/km  Energieeffizienz-Kategorien A bis D  Verkauf ab sofort  Preis ab CHF 8900.–  Konkurrenten Renault Clio, Hyundai i20, VW Polo, Skoda Fabia, Seat

Ibiza, Kia Rio, Peugeot 208, Mazda 2, Opel Corsa u. a.  Unser Urteil Für wenig Geld bietet der Dacia Sandero viel Auto. Damit hält er erfolgreich gegen den PremiumTrend. Selbst mit Vollausstattung bleibt er unter 20 000 Franken. Natürlich: Am Stammtisch wird man damit nicht punkten. Doch für die anvisierten Kunden dürfte das erst recht ein Kaufargument sein.

SKODA OCTAVIA

Tschechischer Bruder

Nun darf auch Skoda die Plattform des neuen VW Golf VII nutzen. Auffällig: Der Octavia wurde 9 cm länger und ist damit stolze 31 cm länger als der Golf. Er bietet viel Platz und technische Highlights wie die Multikollisionsbremse. Die Preise sind noch nicht bekannt, dürften aber im Bereich des Vorgängers (ab CHF 23 340.–) liegen.

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Horoskop WOCHE VOM 12. BIS 18. JANUAR 2013

Neue Freundschaften oder ein Neubeginn sollten, manchmal auch für einen Neubeginn in einer bestehenden Bindung. Sie sehen den Partner mit neuen Augen, oder alte Freunde melden sich wieder. Der 18. wäre u. a. günstig für neue Kontakte, Reisen, Ansuchen und ganz allgemein für Kommunikation (speziell für die 3. Dekaden Stier, Fische, Jungfrau, Skorpion).

WIDDER 21.–30. 3. Am Wochenende

STIER 21.–30. 4. Sie haben freie Bahn, Venus verspricht schöne Momente voller Romantik: Am 14. geht für einige ein Wunschtraum in Erfüllung (Begegnung, CHRISTA Aussprache, Nachricht?). 1.–10. 5. Mars verRIGOZZI 2. 5. 1983 leitet Sie zu unüberlegten Reaktionen, und am 13. und 16. sollten Sie auf der Hut sein, Ihre Kräfte nicht überschätzen! Ab 16. verziehen sich die Wolken und Ihr Charme wirkt, man zeigt Ihnen, wie sehr man Sie mag (am 17.). 11.–20. 5. Sie treffen genau den richtigen Ton, knüpfen wertvolle neue Kontakte, entdecken neue Horizonte. Exzellent für Reisen, Besprechungen, Verträge etc.

KREBS 22. 6.–1. 7. Am Wochenende

LÖWE 23. 7.–1. 8. Sie sind auf Glückskurs!Am17.habenSiestarkenRückenwind. Vor allem zwischen dem 26. und 31. Geborene können voll ins Schwarze treffen (17!): ROGER schicksalhafteBegegnung?Aufstieg?GeldFEDERER 8. 8. 1981 gewinn? Versöhnung? Nur am 14. könnten Siezuweitgehen.2.–12.8.HitzigeDiskussionen(Partner?) könnten derzeit ausarten, speziell am 13. oder 16. Am 2./3. August Geborene müssen mit Restriktionen rechnen oder einer neuen Verantwortung. 13.–23. 8. Sie sind in relativ ruhigem Fahrwasser. Kleine Unstimmigkeiten am 14., aber Spass und gute Laune, neue Sympathien am 18.

WAAGE 24. 9.–3. 10. Am 13. ziehen Wolken auf, es kann zu Komplikationen kommen (Angehörige, Partner?). Ab 16. bessert sich die Lage, am 17. treffen Sie den UELI richtigen Ton, können einen Fehler ausbüSTECK 4. 10. 1976 geln. 4.–13. 10. Sie sind in Superform, kaum zubremsen(13.,18.).NützenSiediesegünstigePhase,um Ihre guten Vorsätze einzuhalten (z. B. gesündere Ernährung,mehrBewegungetc.).14.–23.10.Siekönnensichnur schwer konzentrieren, es kommt zu Verspätungen (am 14. und 18.). Lassen Sie sich wichtige Entscheidungen nochmals durch den Kopf gehen! Etwas besser wird der 16.

SKORPION 24. 10.–2. 11. Venus sig-

nalisiert bis 16. unvergessliche Momente, manchmalechteHighlights(am12.,14.).Sie gewinnenSympathien,November-GeboreBIRGIT STEINEGGER nen könnten eine wahre Sternstunde er4. 11. 1948 leben (Neuanfang, schicksalhafte Begegnung?). 3.–12. 11. Sie sind nach dem 16. im Mittelpunkt, feiern die Feste, wie sie fallen (17.). Aber Sie neigen diese Woche zu Exzessen, schlagen z. B. am 13. oder 16. gehörig überdieStränge.13.–22.11.Siesindkontaktfreudig,gewinnenneueFreunde.MerkurbegünstigtVerhandlungen,Studien, eine Reise etc. (16., 18.). Am 14. nicht zu weit gehen!

SCHÜTZE 23. 11.–2. 12. Vor dem 25. November Geborene neigen zu Illusionen, idealisieren jemand zu sehr (am 14.). Alle anderen kommen gut voran (17.). Nur in FREDDY finanziellenoderjuristischenFragenderzeit NOCK 10. 12. 1964 mehr auf Ihren Partner hören! 3.–12. 12. Sie sindphysischinBestform:MarssporntSiezuGlanzleistungen an (13., 18.). Treiben Sie Fitness, machen Sie etwas für IhreGesundheit!13.–21.12.SiekönnensicheinePausegönnen, sich auf Ihren Lorbeeren ausruhen. Günstig für ein Treffen, einen Besuch wären der 12. oder 17., während Sie am 14. jede Bemerkung auf die Goldwaage legen.

WASSERMANN 21.–30.1.Siekön-

FISCHE 20. 2.–1. 3. Sie sind glücklich,

erleben einige eine Überraschung auf dem Gefühlssektor. Aber gleichzeitig wirkt Jupiter positiv und eine gute Lösung kündigt BRUNO sichan(am17.).VielleichteineVersöhnung? GANZ 22. 3. 1941 31.3.–9.4.Siesindsehrvitalunddynamisch, können einen Vorsprung gewinnen. Mars stimuliert Sie (speziell am 13. und 18.), ideal für Sport oder Hobbys. 10.–20. 4. Sie sind nicht auf der gleichen Wellenlänge mit Ihrer Umgebung (beruflich?), ausserdem ziemlich zerstreut. Speziell auf Reisen, bei Verträgen usw. auch auf Details achten, nichts überstürzen (am 14. und 18.)! könnte es anders kommen als erwartet, einige erleben eine Enttäuschung (auf dem Gefühlssektor?). Vor dem 24. Geborene FRANCINE hingegen schweben in höheren Sphären JORDI 24. 6. 1977 (am 14.). 2.–12. 7. Sie kommen gut über die Runden, sind am 15. der Mittelpunkt. Kleine Unstimmigkeiten am 17. (Kollegen?). Am 2./3. Juli Geborene können ihre Position festigen und weiter ausbauen. 13.–22. 7. Sie sollten mehr auf Ihren Partner hören, der die Lage objektiver sieht! Am 16. entdecken Sie neue Horizonte (günstig für Reisen etc.), am 18. sind Sie kurz angebunden.

STEINBOCK 22.–31. 12. Sie amüsieren sich blendend, können Venus schöne Stunden verdanken (12., 14.). Um den 27. Geborene könnten mit einer unerwarteten PRINZESSIN Situation konfrontiert werden, müssen imCATHERINE 9. 1. 1982 provisieren (am 13.?). 1.–10. 1. Aus einer Freundschaft könnte eine tiefere Bindung entstehen. Oder alte Freunde melden sich nach langer Zeit wieder? Am 15. und17.sindSieblendenderLaune,einepositiveUmstellung gibt Ihnen Auftrieb. 11.–20. 1. Sie zeigen sich redegewandt und kontaktfreudig: Merkur signalisiert erfolgreiche Verhandlungen, begünstigt Reisen, Examen etc. (am 16., 18.).

nen sich entfalten, sind voller Optimismus und Selbstvertrauen. Saturn lässt Sie für einige Monate in Frieden, und Jupiter verHANSJÖRG spricht Erfolg (am 12., 17.). Schönes AngeWALTER 5. 2. 1951 bot, Begegnung, ein Plus auf dem Konto? 31. 1.–9. 2. Mars in Ihrer Dekade sorgt für Rückenwind (am 18.),kannaberauchrechttückischsein.Am13.oder16.z. B. sollten Sie kein Risiko eingehen, sich physisch schonen! 10.–19. 2. Sie können sich eine kleine Pause gönnen. Am 14. sollten Sie Ihre Gefühle besser kontrollieren, da Sie zu sensibelsind.Am18.sindSieaufderrichtigenWellenlänge.

Ihr Tages-Horoskop Mit dem Astro-Telefon haben Sie einen direkten Draht zu ELIZABETH TEISSIER. Fr. 2.50/Min. + Fr. 2.50/Anruf (vom Festnetz)

ZWILLINGE 21.–31. 5. Sie kommen

gut voran. Am 12. freuen sich einige über eineNachricht,am14.sindSieziemlichnervös. Um den 26./27. Geborene sind auf NIK Glückskurs, gehen erfolgreich neue Wege HARTMANN 1. 6. 1972 (Konsequenz von Juli 2012?). 1.–10. 6. Man kannkaummitIhnenSchritthalten!MarsbeflügeltSie(am 13. und 18.), exzellent um regelmässig Sport zu treiben. Am 15. sind Sie ungeduldig und stur. 11.–21. 6. Eine ruhige Woche. Am 14. und 18. treffen Sie instinktiv die richtigen Entscheidungen und sollten Ihrer Intuition folgen. Nur am 16. lassen Sie sich vom Stress der anderen anstecken. JUNGFRAU 24. 8.–2. 9. Sie stehen

im Mittelpunkt, niemand kann Ihrem Charme widerstehen (am 12., 14.). In finanziellenDingensolltenSievorsichtigsein(am SARINA 14.)! Nach dem 30. Geborene erleben eine ARNOLD 12. 9. 1980 positive Umstellung in Ihren Beziehungen. 3.–12. 9. Sie haben die Lage im Griff. Nur am 15. sollten Sie mehr auf andere hören! Nach dem 16. amüsieren Sie sich, Venus verwöhnt Sie mit Streicheleinheiten. 13.–23. 9. Sie sind sehr schlagfertig, knüpfen interessante Kontakte und agieren sehr clever. Gute Vorzeichen für wichtige Termine, eine Reise, Examen usw. (am 13., 16. und 18.).

Ihre Erwartungen erfüllen sich (12., 14.). So manche Partnerschaften nehmen ganz neue Formen an, bis 16. erleben Sie schöne STEFANIE HEINZMANN Momente und gewinnen neue Freunde. 10. 3. 1989 2.–10.3.Ruhigbis15.und blendendeLaune ab 16.: Venus verwöhnt Sie, gute Laune ist Trumpf. Am 17. glänzen Sie als Gastgeber, Singles finden Anschluss. Um den2./3.GeboreneschliessensolideneueFreundschaften. 11.–20. 3. Exzellente Woche für neue Projekte (mit Freunden?):eineReise,Schreibarbeiten?Am16.und18.handeln Sie sehr klug, und man hört auf Ihre Vorschläge.

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Fotos RDB (8), SRF, EQ Images, Getty, Imago; bearbeitet und übersetzt von Gerhard Hynek

DR. ELIZABETH TEISSIER

Abgesehen von (kleinen) Dissonanzen am 13. (Venus– Uranus) und 14. (Merkur–Jupiter) sind am Ende der Woche harmonische Einflüsse (Venus–Saturn und Venus–Pluto am 17. sowie eine Konjunktion Sonne– Merkur wirksam. Ein gutes Vorzeichen für neue Freundschaften und Begegnungen, die dauerhaft sein


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Zitat zwischen Zahlen Die Zahlen sind durch Buchstaben zu ersetzen. Dabei bedeuten gleiche Zahlen gleiche Buchstaben. Bei richtiger Lösung ergeben die zweiten und die vierten Buchstaben, von oben nach unten gelesen, ein Sprichwort, Teile davon (grün) das Lösungswort. ZAHLENSCHLÜSSEL &

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Kreuzwort-Chaos

LÖSUNGSWORT

2 schweizer SCHWEIZER illustrierte ILLUSTRIERTE 84

Die Buchstaben der Lösungswörter stehen alphabetisch geordnet. Suchen Sie nach dem richtigen Wort und vervollständigen Sie das Kreuzworträtsel.


Sudoku Füllen Sie die leeren Felder so aus, dass in jeder Zeile und Spalte und in jedem 3 × 3-Kästchen die Zahlen 1 bis 9 nur einmal vorkommen. mittel

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6 5

9 5 3 8 2

1 9

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Rebus

AUFLÖSUNG AUS HEFT 1

Lösung: BLUSE

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Telefon 0901 908 103 (CHF 1.–/Anruf vom Festnetz) SMS Schicken Sie ein SMS mit ZIFFER, Ihrer Lösung und Ihrer Adresse an die 530 (CHF 1.–/SMS) Beispiel ZIFFER 473 an 530 Chancengleiche WAP-Teilnahme ohne Zusatzkosten http://m.vpch.ch/SCH24528 (gratis übers Handynetz) Teilnahmeschluss Sonntag, 13. Januar 2013

ZITAT ZWISCHEN ZAHLEN 1. Ethisch, 2. Plessur, 3. Staehli, 4. Neuneck, 5. Ehemals, 6. Dauernd, 7. Naehren, 8. Istrien, 9. Gertsch, 10. Nordost, 11. Umsehen, 12. Leonard, 13. Schanze, 14. Harpune, 15. Chappaz, 16. Ernesta, 17. Weltall, 18. Bubikon, 19. Abstrus Lösungssatz: Abwechslung in den Speisen mehrt den Appetit.

schwer

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KREUZWORT-CHAOS

KREUZWORTRÄTSEL

Bei richtiger Deutung der Bilder erhalten Sie das Lösungswort.

REBUS

1 2 3 =

GLOCKE GERUEST BRUECKE GLUECK

SUDOKU mittel 6 2 3 4 1 9 8 5 7

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9 1 7 6 5 8 2 3 4

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Lösung: 213

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Gesamtwert: 735 Franken!

LÖSUNGSWORT

7 3 9 1 6 2 5 4 8

4 5 2 9 8 7 6 1 3

Lösung: KASTANIEN

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9 4 5 1 8 8 1 7 3 2 6 3 2 5 7 2 6 1 9 3 5 8 9 6 4 3 7 4 2 1 7 9 3 8 6 4 9 1 5 6 685 Lösung: 4 2 8 7 5

6 9 4 8 7 5 1 2 3

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7 5 1 4 3 6 2 8 9

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Lösung: 647

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Über die Verlosungen wird keine Korrespondenz geführt. Mitarbeiter der Ringier AG und ihrer Tochtergesellschaften sowie Angehörige sind nicht teilnahmeberechtigt. Automatisierte Teilnahmen sind nicht gewinnberechtigt.

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SCHWEIZER illustrierte ILLUSTRIERTE 85 schweizer


F

Digitale Demenz

erienplanung. Die Eltern haben auf dem Stubentisch eine Landkarte ausgebreitet und machen sich gluschtig auf die bevorstehende Reise. Der kleine Sprössling höselet hinzu, wirft einen interessierten Blick auf das Papier und versucht umgehend, es mit Daumen und Zeigefinger auseinanderzuziehen, um die Ansicht zu vergrössern. Erst einmal Gelächter … Dann beschleicht die Anwesenden ein mulmiges Gefühl. Ist der Junge bemerkenswert gelehrig, oder hat ihn bereits im Vorschulalter die digitale Demenz heimgesucht? Die Diskussion darüber, ob der digitale Fortschritt ein Gewinn ist oder nicht, finde ich müssig. Ich profitiere selber gerne von diesen leuchtenden Hilfsmitteln und Werkzeugen. Als Neohippierocker, der sich nebst der Bühne auch gerne ohne GPS in den Wiesen und Wäldern aufhält, bin ich jedoch bestrebt, dem digitalen Wahn Paroli zu bieten und die gesunde Balance zu finden. Ich hoffe, damit meinem Geist und Körper einen guten Dienst zu erweisen. Einmal mehr macht die Dosis das Gift. Glauben Sie mir: Ich freue mich wahrlich darüber, dass meine Waschmaschine mir den Gang zu Waschbrett und Zuber erspart. Dennoch sitze ich nicht stundenlang davor, um ihr beim Schleudern zuzusehen. Umso mehr erstaunt mich, wie achtlos viele Menschen das echte Leben dem digitalen Pulsschlag opfern. Spazierende Eltern schieben ihre Kinderwagen mit gesenkten Häuptern durch Stadt, Park und Spielplatz. Nicht etwa, um sich auf Augenhöhe mit den Kids zu unterhalten, sondern weil sie sich offensichtlich permanent ihrem Bekanntenkreis mitteilen wollen. Bei den neuen, riesigen Smartphones benötigt man oft beide Hände, um sie zu bedienen. Folglich ist der Handysüchtige praktisch gezwungen, das Babycabrio mit dem Bauch zu schieben und das möglichst erschütte-

86 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

Mein Slogan für die Youngsters im 2013: Schockier deine Eltern – lies ein Buch, eines aus Papier! rungsfrei. Es ist wohl eine Frage der Zeit, bis sich auch dieses Problem mittels digitalem Spielzeug lösen lässt und das Kind ferngesteuert spazieren fährt. Unterdessen kann Mama der Kollegin das süsse Filmchen weiterleiten, welches der Kollege ihr geschickt hat. Und sie können sich gegenseitig per Wazäpp entzückte «Jööös» zusenden, weil das ZeichentrickBärli oder -Kätzli auf dem Display so putzig trällert. Der Nachwuchs sieht auf seiner Spazierfahrt andere Dinge: zum Beispiel zwei Hunde, die sich beschnuppern und begrüssen. Die Vierbeiner tun das natürlicherweise. Sie sind nicht im Besitze eines Smartphones und holen sich ihre Informationen über das andere Wesen auf diesem Weg. Sie wissen von nun an, ob sie den Kollegen Lumpi riechen können oder nicht. Die Eigenart des digitalen Sozialkontaktes ist ja, dass man gar nicht mitkriegt, welcher Körpergeruch den anderen umgibt. Die digitale Welt stinkt nicht. Das Buch «Digitale Demenz» von Manfred Spitzer zeigt uns auf, wie nahe und gefährlich die digitale Sucht ist. Er

mag die Sache etwas überspitzen – nomen est omen – aber sicherlich ist Doc Spitzer nicht einer, der haltlos Wände mit dem Teufel bemalt. Der bekannte Hirnforscher bringt alarmierende Fakten. Wer einem Kindergartenkind erlaubt, am Computer zu spielen, wer seinem Teenager gestattet, jeden Tag Stunden mit Spielkonsole und in Online-Netzwerken zu verbringen, fügt dem Nachwuchs vor allem Schaden zu. Erwachsene haben fertige, entwickelte Gehirne, Kinder nicht. Nachgewiesen sind Aufmerksamkeits-, Schlaf- und Lesestörungen, Ängste, Übergewicht, Gewaltbereitschaft und Abstumpfung. Die Empfehlungen für achtsame oder überforderte Eltern: Leben Sie die Dosis und Ihre Werte klar vor. Was andere Kinder in der Schule und der Freizeit machen, muss mein Kind nicht unbedingt auch machen. Keine Technik im Kinderund Jugendzimmer, sonst verlieren die Verantwortlichen sämtliche Kontrolle über Konsum und Missbrauch. Und die wichtigste Botschaft: Es geht nicht darum, nur Spass zu haben, sondern Spass zu haben bei Aktivitäten, an denen man wachsen kann. Wenn jemand besonders viele virtuelle «Freunde» hat und sich durch zahlreiche Einträge auf sozialen Plattformen auszeichnet, dann tut er mir fast leid. Welcher Schmachtlappen vernachlässigt schon seine Liebsten und setzt sich mausbeinallein vor den Computer, um an seinen diversen Profilen zu schrauben? Wie egal müssten mir Heim und Garten, Leidenschaften, Beruf und meine Freunde sein, wenn ich derart im Netz hänge? Ja, ich bin ein hausbackener Mensch, denn dies alles ist mir heilig. Bin ich nun schon wieder modern und rebellisch? Mein Slogan für die Youngsters im 2013: SCHOCKIER DEINE ELTERN – lies ein Buch, eines aus Papier!! ---------Chris von Rohr, 61, Musiker, Produzent und Autor

Foto Daniel Rihs

Notabene Chris von Rohr


Dölf Ogi Live-Talk an der Lenk Das Schweizer Tourneetheater DAS ZELT – Chapiteau PostFinance gastiert bereits zum siebten Mal auf dem Schulhausareal an der Lenk und bringt am 28. Januar 2013 alt Bundesrat Dölf Ogi für eine seiner begehrten Lesungen an die Skipiste.

TIPP!

DAS ZELT

Schulhausareal, 3775 Lenk

 Montag, 28. Januar 2013  Beginn: 20 Uhr  Dauer: 2 Stunden  Eintritt: CHF 20.–

Im Gespräch mit dem Chefredaktor der Schweizer Illustrierten, Stefan Regez, erlangen Sie unmittelbare Einblicke in das facettenreiche Lebenswerk des charismatischen Staatsmannes. Dölf Ogi erzählt im Rahmen seiner aktuellen Tournee zu seiner Biografie «Dölf Ogi – So wa(h)r es!» Episoden und Anekdoten aus seinem reichen politischen Leben. Der grosszügig bebilderte Band erschien im letzten Jahr im Weltbild Verlag mit Unterstützung der Schweizer Illustrierten und zeigt den aussergewöhnlichen Lebenslauf vom einfachen Kandersteger Buben zum Bundespräsidenten der Schweiz und zum Uno-Untergeneralsekretär.

20 TICKETS ZU GEWINNEN: NUR FÜR ABONNENTEN! Wir verlosen 10 x 2 Tickets für den Live-Talk mit Dölf Ogi in DAS ZELT an der Lenk. Füllen Sie den unten stehenden Coupon aus, und mit etwas Glück dürfen Sie und Ihre Begleitung am 28. Januar 2013 den Talk geniessen. Coupon ausfüllen und bis 20. Januar 2013 einsenden an:

Name

SCHWEIZER ILLUSTRIERTE, Dölf Ogi, Abteilung ZWE, Dufourstrasse 23, 8008 Zürich

Abonnentennummer

J ET Z T MITMA CH E N

Vorname

Strasse Nr. PLZ Ort

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Jeder Coupon nimmt an der Verlosung teil. Teilnahmeschluss ist der 20. Januar 2013. Die Gewinner werden telefonisch und schriftlich benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Über die Verlosung wird keine Korrespondenz geführt. Die Teilnehmer erklären sich mit diesen Bedingungen einverstanden. Mitarbeiter der Ringier AG und deren Tochtergesellschaften sowie Angehörige sind an dieser Verlosung nicht teilnahmeberechtigt.


Party

In Partystimmung: Banker Eric Sarasin mit Gattin Esme. ER ST PA PA ,

Silvester-Apéro bei Marquards

Der reichste Inder der Schweiz bei seinen St. Moritzer Nachbarn: Mittal & Usha Lakshmi, Raquel & Jürg Marquard.

Korkenknallen mit den Schönsten & Reichsten Der Silvester-Apéro von Jürg und Raquel Marquard: ein Nachbarschaftstreffen. Die meisten Gäste wohnen über CHRISTA HÜRLIdie Feiertage einen MANN & AURELIA Purzelbaum vom FORRER aus dem «Palace» «Palace» entfernt in St. Moritz St. Moritz. Allerdings: Der Weg dorthin ist nicht steinig, aber eisig. Und so kommen mehrere mit Arm in der Schlaufe. Etwa Hotelbesitzerin Ljuba Manz. «Man hat mir Hals- und Beinbruch gewünscht. Und ich rutsche aus und breche mir den Arm!» Auf dem weichen Teppich der Marquards herrscht zum Glück keine Rutschgefahr. So gibt es beim Outfit keine Grenzen. Gastgeber Jürg Marquard: «Vor allem die Damen freuen sich, ihre schönsten Roben auszuführen.» Fürs Styling haben aber viele nicht allzu viel Zeit aufgewendet. Zu 88 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

schön war das Wetter am Silvestertag, zu verlockend die Pisten. Haribo-Mitinhaberin Nina Riegel machte sich in einer Viertelstunde parat, weil sie möglichst lange vorschlafen wollte. Ebenso Zahnärztin Haleh Abivardi, jedoch aus einem anderen Grund: «Ich musste auch noch unsere vier Kinder zurechtmachen.» Den Kleinen gehört auch ihr Vorsatz fürs 2013: «Ich will möglichst viel Zeit mit ihnen verbringen.» Die meisten Gäste nehmen sich extra keine Vorsätze. Martin Wittig, CEO Roland Berger Consultants: «Ich schaue lieber Mitte Jahr zurück und korrigiere, was schiefgelaufen ist.» Der Start ins 2013 ist jedenfalls geglückt. Mit Cüpli in der einen und Häppli in der anderen Hand. Gebrochener Arm hin oder her.

U DA NN DR AC

LA

ro im Turm des Nach dem Apé ce» ist für Jürg «Badrutt’s Pala Philipp mit Marquards Sohn Freunden d Geschwistern un b angesagt. lu C la Party im Dracu

Bebaut gerade sein 45-MillionenAreal: Milliardär Jan Kulczyk.

Verabschieden 2012 im Turm: Unternehmer Piero Dillier und Gattin Kristina.

FOTOS THOMAS BUCHWALDER

PARTY-RATING



Die High Society an St. Moritz’ bester Lage – hochkarätiger gehts nicht

Langjährige Stammgäste: John Schnell und seine Partnerin Christine Vögeli.

S k R


Schönes Duo: Gummibärchenkönigin Nina Riegel (Haribo), Raquel Marquard (r.).

Elegantes Paar: Uschi Agosti mit Manish Bhoopad.

Victoria’s-SecretModel Jeisa Chiminazzo (l.), GastgeberTochter Bianca Gubser.

Sie trägt Schmuck von der Queen: Alfiya und Timur Kyanyskev.

Ganz in Schwarz: Sergio Mantegazza und Brigitte Rink.

Wie der Name, so ihr Kleid: Andreas und Alexandra Knapp Voith.

Im VintageKleid von Chanel: Verlegerin Anja Heyne.

Gastro-Unternehmer Wolf Wagschal mit Verlobter Monica Babilon.

Prosit: «Baur au Lac»Besitzer Gigi Kracht mit Ehefrau Andrea.

Unternehmer Clau dio Cisullo mit rotem Hingucker und Pa rtnerin Tamara Raich .

Kathy Dobers, Cartier, Kommunikationsfrau Silvia von Ballmoos (r.).

Modisch im Bild: Galeristinnen Isabel und Mutter Krystyna Gmurzynska.

Modisch am Ball: Stav Jacobi, Volero Zürich, mit Gattin Inga.

Michel Burckhardt, Zurich Open, mit Partnerin Bettina Stach. SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 89


Leser schreiben

SRF-«Meteo» Sandra Boner (r.), Thomas Bucheli, Daniela Schmuki.

Da fehlt doch einer vom «Meteo»-Dach

Das Trio vom «Meteo»-Dach, SI 1/2013 Ja aber hallo, in der Geschichte über die Moderatoren der Wettersendung von SRF fehlt doch einer. Seid Ihr nicht ein Quartett? Was ist denn mit Herrn Siegrist? Der gehört doch auch dazu. Und mit seinem gemütlichen Berndeutsch moderiert er die Wettervorhersage immer sehr ausführlich und gut verständlich. Ich vermisse ihn auf der sonst gut gelungenen Titelseite der SI. Susanne Keller, per E-Mail

Schuld nicht Leichen im Keller Jahresrückblick, SI 52/2012 Im Jahresrückblick auf 2012 schreibt die SI, schuld an meiner Entlassung an der Universität Zürich seien die Leichen im Keller meines Museums gewesen. Dies ist unrichtig. Erstens war es meine Aufgabe als Konservator, präparierte Leichenteile aufzubewahren, und zweitens entsprach die Lagerung konservatorischen Grundsätzen. Schuld an meiner Entlassung war einzig und allein meine politische Haltung als SVP-Nationalrat. Warum sonst kritisierte mein neuer Chef, Flurin Condrau, meine Politik im Jahresbericht und rügte mich schriftlich, wenn ein Blocher-Fax im Institut gefunden wurde? Wenn es einreisst, dass künftig allen Mitbürgerinnen und Mitbürgern mit SVP-Gesinnung gekündigt wird, bedeutet dies das Ende von Meinungsfreiheit und Milizsystem. Christoph Mörgeli, per E-Mail

Foto Christian Dietrich

In eigener Sache Die Schweiz trauert mit Belgien, SI 12/2012 Der Schweizer Presserat rügt den «Blick», die Schweizer Illustrierte und «L’illustré» für den Abdruck von Fotos, welche die Todesopfer des Carunglücks von Siders vom März 2012 zeigen. Es genüge nicht, wenn die Bilder der Opfer bei der Abdankungsfeier gezeigt würden, um daraus das Recht abzuleiten, die Bilder dürften auch in den Medien abgedruckt werden. Solche Bilder dürften nur mit ausdrücklicher Ein-

willigung der Angehörigen gezeigt werden. Allerdings attestiert der Presserat allen drei Redaktionen auch, dass sie die Opfer nicht in sensationsheischender Art dargestellt haben, welche Menschen zu blossen Objekten degradiert. Der Presserat griff den Fall nicht aufgrund einer Beschwerde, sondern von sich aus auf. Redaktion SI

Willi

«Mir reichts jetzt dann mit deinen Materialtests, Vater! Du bist doch nicht Carlo Janka.» SCHREIBEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Schweizer Illustrierte, Leserbriefe, Dufourstrasse 23, 8008 Zürich, Fax 044 259 86 22, E-Mail info@schweizer-illustrierte.ch. Anonyme Zuschriften werden nicht veröffentlicht. Die Redaktion behält sich vor, Briefe zu kürzen.




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