SI_2012_08

Page 1

8 Künstler Hans Erni 103-jährig und er malt weiter!

Sexy Xenia

«Ich bin unbezahlbar» Escort-Girl? Affäre mit Alonso? Jetzt spricht Xenia Tchoumitcheva!

! y e n t i h W , e y B Byneimmt die Welt Abschied von So

ton s u o H y e n it h W a iv d p o P

20. Februar 2012 CHF 4.50



Inhalt

HEFT 8, MONTAG, 20. Februar 2012

Titelfotos Thomas Buchwalder, Cineliz/AllPix/laif; Inhaltsfoto Monika Flückiger

18

42

u selbst ist der mann Sich von einem Velorikscha-Fahrer chauffieren zu lassen, kommt für Harry Hohmeister nicht infrage. Er hält das Steuer lieber selber in der Hand. Eine Reise mit dem Swiss-CEO nach Peking.

Titel Xenia Tchoumitcheva Die Tessinerin will nicht auf ihr Äusseres reduziert werden, sondern durch ihre Intelligenz auffallen

7 8 12

14

Leute Editorial von Stefan Regez

Whitney Houston «We will always love you» – Abschied von der Pop-Ikone Leute Martin Tillman, Daniela Kurrle, Andrea Jansen, Martin O.

Party «Alperose» Musical-Premiere in Bern Claudio Righetti 45. Geburtstag

30

Interview Ueli Maurer Der Bundesrat über den Gripen, Demut und sein Sportpensum schweizer illustrierte

3



Inhalt 24 34 48

38

Gesellschaft Hans Erni 103-jährig, aber für den Ruhestand hat der Künstler keine Zeit Die Kinder vom Napf Sie erobern die Herzen der Kinobesucher Damian Meier Wie der «I Quattro»- Star privat seinen Mann Raffael begeistert

Ski alpin Tina Weirather So lebt die Abfahrts-

Prinzessin im Fürstentum Liechtenstein

38

42

Wirtschaft Harry Hohmeister Mit dem Swiss-Chef in Peking. Die Chinesen finden ihn «lustig»

50 54

u Speed im Blut Mutter Hanni Wenzel und Vater Harti Weirather – beide waren in den 70er- und 80er-Jahren mega-erfolgreich im Skirennsport. In ihre Fussstapfen tritt jetzt Tochter Tina Weirather. «Es stört mich nicht, dass man mich an den Eltern misst.»

59

Schöne Schweiz Maria Walliser Mit der Ski-Königin hinter den sieben Bergen – 6. Folge Top Ten im Toggenburg The Place to be, Hotels, Events, Nöldi Forrer & Co.

Shopping Das Magazin für lustvolles Einkaufen Mode, Style, Electronics

69 70

73

Check-up Erektionsstörung Neue Therapie Speiseröhre Wenn Schlucken Mühe macht

Die Besten Das Schweizer Kulturmagazin Kunst, Musik, Bücher, Filme

79

Extra Fernweh Die schönsten Ferientipps

Foto Hervé Le Cunff, Thomas Buchwalder, Remo Nägeli

weltweit – 10 Seiten!

50

30

u heimat Abfahrt vom Säntis nach

u kämpfer Er sei es gewohnt, alleine

Unterwasser: Ski-Star Maria Walliser verrät ihre Geheimtipps im Toggenburg.

dazustehen, sagt Bundesrat Ueli Maurer im Interview zur Gripen-Debatte.

ABO-SERVICE 0800 820 920 Redaktion: Dufourstrasse 23, 8008 Zürich, Tel. 044 - 259 63 63, E-Mail info@schweizer-illustrierte.ch, www.schweizer-illustrierte.ch

Exklusiv auf dem ipad Im Promi-Flash gibts den neuesten Klatsch und Tratsch. Und: Sehen Sie sich zu Hause um eMagazin bei Katy Perry und Russell Brand.

89

Weekend Freizeit, geniessen, rätseln En Guete, GaultMillau, Reisen, Spiele

58 98 90 94

Und … Notabene von Peter Scholl-Latour

Auf einen Espresso mit Frank A. Meyer und Marc Walder Impressum Horoskop

Mehr News, mehr Bilder: www.schweizer-illustrierte.ch

schweizer illustrierte

5



editorial

Goldgräberin oder Karrierefrau? Xenia Tchoumitcheva

Stefan Regez, Chefredaktor a. i.

«In den höheren gesellschaftlichen Kreisen ist die Scheinehe weitverbreitet. Ich rede von den ‹Goldgräberinnen›, die auf ihr Recht pochen, in einen Privatjet einzuheiraten. Die Frauen einer sexualrevolutionierten Welt, die Postfeministinnen spielen ihre vorrevolutionäre Rolle erfolgreich weiter: kurze Röcke, High Heels, Make-up und Schönheits-OPs. Sie nutzen die Vorteile dieser Rolle, sie haben gelernt, dass die trügerische Schablone weiblicher Attraktivität auch weiterhin Türen öffnet. Sie eröffnet ihnen paradoxerweise den Zugang zu jenen Männern, die selbst an den Schalthebeln der Frauenbild-Industrie sitzen.» Wer ist Autorin dieser, ja!, klugen Zeilen? Feministin Alice Schwarzer? Oder Politologin Regula Stämpfli? Es ist Xenia Tchoumitcheva. Vize-Miss, Model, Moderatorin, DJ. Verfasst für das liberale Intellektuellenblatt «Schweizer Monat». Dabei beherrscht doch Xenia Tchoumitcheva seit Wochen die People-Schlagzeilen, sogar im Ausland: Zuerst die angebliche Affäre mit Formel-1-Fahrer Fernando Alonso. Dann ihre Bilder auf einer Escort-Seite in New York. SI-Redaktorin Aurelia Forrer hat die Tessinerin mit russischen Wurzeln in London besucht. Mit ihr über Alonso und Escort-Girls, über ihr Liebesleben und ihre Jobs gesprochen. Sie zeichnet das Porträt einer jungen Frau, smart und sexy, der man vieles zutraut, selbst die eingangs erwähnte Goldgräberin-Rolle, aber auch eine erfolgreiche Karriere mit Köpfchen. Übrigens: Xenias Kolumne trägt den Titel «Glück ist käuflich, aber …». Von sich selber sagt sie jedoch: «Ich bin unbezahlbar.» «Intelligentes It-Girl?» – ab Seite 18.

Ueli Maurer Die Schweiz erlebt mal wieder ein

Fotos Kurt Reichenbach, Monika Flückiger

Weiter Schulweg für die Kinder vom Napf Carolin (l.) und Julia mit SI-Redaktorin Yvonne Zurbrügg (und Hund Beni). Ab Seite 34.

Fast auf Augenhöhe SI-Redaktorin Nina Siegrist (1,60 m gross) und Swiss-Chef Harry Hohmeister (1,90 m) in Peking. Ab Seite 42.

politisches Theaterstück der besonderen Güte: eine Komödie mit Verwechslungen und Skandälchen, mit hohem Unterhaltungswert und wenig Substanz. Ein Drama mit erheiterndem Handlungsablauf, das in der Regel glücklich endet (Definition von Komödie auf Wikipedia). Es geht um die Beschaffung von 22 neuen Kampfjets für 3,1 Milliarden Franken. Um ein profanes Rüstungsgeschäft also. Ob das sicherheitspolitisch nötig und finanziell tragbar ist, darüber kann man zu Recht streiten. Die (mediale) Skandalisierung verläuft zurzeit jedoch entlang des Typenentscheids. Selbst linke, armee­ kritische Politiker sorgen sich ernsthaft, dass der Gripen zu wenig leistungsfähig sei. Grotesk! Vor zwanzig Jahren, als es um den Kauf von 34 F/A-18 ging, lief die Debatte noch anders rum: Der Flieger sei zu stark und zu schnell für unsere Topografie, wurde damals kritisiert. Nicht von ungefähr sagt VBS-Chef Ueli Maurer im Interview mit der Schweizer Illustrierten: «Ich kann mir vorstellen, hätte ich den französischen Rafale-Jet vorgeschlagen, dann hätte man gesagt: Der Maurer spinnt, der Gripen tut es auch.» Es ist erstaunlich, wie entspannt, gelassen, ja gar beflügelt, um im Flieger-Jargon zu bleiben, Ueli Maurer diese KampfjetDebatte führt. Der ehemalige Parteichef der SVP liebt es, wenn die Fetzen fliegen. Und geniesst es, dass er als Bundesrat zu mehr Sport und Schlaf kommt denn als Parteipräsident. «Ich bin es gewohnt, alleine dazustehen» – ab Seite 30. Ich wünsche Ihnen viel Spass mit der Schweizer Illustrierten! schweizer illustrierte

7


Fotos Randee St Nicholas / Contour by Getty Images, CNN / Pool Feed / Xposurephotos.com / Dukas

leute

8

1500 Freunde und Familienmitglieder nahmen Abschied am goldenen Sarg von Whitney houston. Unter ihnen zahlreiche Grössen aus dem Showbusiness. Sie sind sich einig: «Whitney singt jetzt mit den Engeln.»

We will alwa schweizer illustrierte


Goldener Sarg, lila-weisse Blumenbouquets. Beim Abschied von Whitney Houston wird nicht nur geweint, sondern auch gesungen, gelacht und geklatscht.

ys love you! schweizer illustrierte

9


leute

Streng bewacht wird Whitney Houstons Sarg aus der New Hope Baptist Church in Newark getragen.

«wir lachten viel zusammen»

Hollywood-Star Kevin Costner, Whitney Houstons Filmpartner im Kinoknüller «The Bodyguard», erzählte in seiner bewegenden Rede von Probeaufnahmen zum Film: «Whitney hat ihr Make-up selbst erneuert, und wegen der Lampen rann es ihr übers Gesicht. Sie fragte: ‹Hat das jemand gesehen?›»

«Whitney fragte sich immer, ob sie gut genug sei. Whitney, du warst nicht nur gut genug, du warst grossartig. Du warst nicht nur hübsch, du warst wunderschön. Die Leute mochten dich nicht nur, sie liebten dich.» Kevin Costner 10

schweizer illustrierte

Tapfere Tochter Bobbi Kristina erlitt nach dem Tod ihrer Mutter einen Zusammenbruch.

Tapfere Mutter Cissy Houston, gezeichnet von Trauer und Schmerz über den Verlust ihrer Tochter.

Ein Meer von Blumen und Ballons schmückt die New Hope Baptist Church in Newark.


Der unbeliebte Ex Bobby Brown (l.), der Vater von Bobbi Kristina, kam mit seiner Verlobten Alicia Etheridge.

Unter Tränen Sängerin Alicia Keyes singt für Whitney «Send Me an Angel».

The Bodyguard Kevin Costner mit seiner Frau Christine bei der Ankunft in New Jersey.

Danke für Whitney Musiker Stevie Wonder widmet ihr einen persön­lichen Song.

Text sandra casalini schweizer illustrierte

Foto Dukas(6), Splash News, Keystone, Getty Images, Cinetext

N

ew Hope Baptist Church. In Whitney Houstons Geburtsort Newark im US-Bundesstaat New Jersey: Um 11.49 Uhr ­Lokalzeit stimmt der New Jersey Mass Choir vergangenen Samstag sein erstes Lied an. Whitneys Mutter Cissy Houston war lange musikalische Leiterin des Chors. Whitney sang in dieser Kirche erstmals vor Publikum. Jetzt müssen Familie und Freunde Abschied nehmen von der Diva mit der Drei-Oktaven-Stimme. Sie starb am 11. Februar mit 48 Jahren. Ihr engstes Umfeld erinnert sich mit bewegenden Anekdoten an «Nippy», so ihr Spitzname. Familienfreund Tyler Perry erzählt unter Gelächter, wie Whitney auf dem Höhepunkt ihrer Karriere als Background-Sängerin für die Gospelstars CeCe und BeBe Winans auf die Bühne wollte. «Alle sagten: ‹Das kannst du nicht machen.› Und sie sagte: ‹Warum nicht? Wir sind doch Freunde, oder? Und – ihr seid doch pleite, oder?›» Whitneys «Bodyguard»-Filmpartner Kevin Costner rührt die Trauergäste: «Sie wusste schon als Kind, dass sie sein will wie ihre Cousine Dionne Warwick und ihr Gotti Aretha Franklin.» Letztere muss der Feier aus ­gesundheitlichen Gründen fern­bleiben. Sängerin Alicia Keyes ­erzählt unter Tränen: «Wir nannten uns gegenseitig ‹Mima›. Und gestern sagte mein kleiner Sohn aus dem Blauen heraus: ‹Mima›. Ich bin ­sicher, sie war da.» Auch Musiker Stevie Wonder zollt seiner ­Kollegin Respekt: «Wir werden nicht auf­ hören, dich zu lieben!» In letzter Minute hat die Familie entschieden, Whitneys Ex-Mann Bobby Brown doch zu ihrem «Home Going Service» einzuladen. Er soll die gut dreistündige Zeremonie allerdings bereits nach eineinhalb Stunden wieder verlassen haben. Whitney Houstons Entdecker Clive Davies wendet sich schliesslich an ihre 18-jährige Tochter Bobbi Kristina: «Deine Mutter wird immer auf dich aufpassen.» Zu den Klängen ihres Hits «I Will Always Love You» wird der goldene Sarg aus der Kirche getragen. Whitney bekommt auf dem Fairview-Friedhof in Westfield ihre letzte Ruhestätte, neben ihrem geliebten Vater John Houston.

11


leute

wer liebt wen

Das schönste Valentinsgeschenk … u Für Viktor Röthlin, 37, gab es anstelle roter Rosen zum Valentinstag ein Töchterchen. Gattin Renate, 34, und der Marathonläufer freuen sich gemeinsam über ihr erstes Kind namens Luna Julie.

martin tillman & Daniela kurrle

Der Ruf Hollywoods

u Nach acht Jahren Beziehung geben

sich Viola Tami, 30, und Roman Kilchs­ perger, 41, endlich das Ja-Wort. Die Hochzeit soll am kommenden 16. Juni mit einem grossen Fest gefeiert werden. u 3250 Gramm schwer und 48 Zentimeter gross: ­Mylène Elise ist der Sonnenschein von «Dällebach Kari»-Musical-Star Carin Lavey, 33, und ihrem Partner Gögs Andrighetto, 41. Die Kleine kam am 1. Februar per Kaiserschnitt zur Welt.

12

Martin Tillman spielte mit Künstlern wie Sting und Elton John. Es ist bereits sein zweiter Auftritt an der Oscar-Verleihung.

Rose

kaktus

iouri podladtchikov Snowboard-Weltmeister in der Halfpipe u Der Zürcher Snowboard-Star macht ja gern auch mal abseits der Halfpipe von sich reden. Zum Beispiel an der Tankstelle. Dort versorgte er vor Kurzem seinen Audi Q5 mit Benzin – splitterfasernackt. Die Bilder dieser füdliblutten Aktion landeten im Internet – und in der Presse. Vergangenen Samstag sorgt er aber wieder in der Halfpipe für Furore: Nach einem brillanten ersten Run gelingt es den Amerikanern Matt Ladley und Louie Vito nicht mehr, den 23-Jährigen zu übertrumpfen. Iouri Podladtchikov ist Weltmeister! Da schicken wir doch gern unsere Rose. Die können Sie auch ­textilfrei entgegennehmen, Herr Podladtchikov. Zumindest fast – wegen der Dornen empfehlen sich vielleicht Handschuhe.

Martin Senn CEO Zurich Financial Services Group u Früher sprach man einfach von der Zürich Versicherung, und allen war klar, welche Firma damit gemeint ist. Dann, als Finanzdienstleistungen gerade lukrativ und im Trend waren, hiess man plötzlich Zurich Financial Services Group. Und jetzt, wo der Wind wieder gekehrt hat, wo die Finanzbranche mit einem wackligen Image zu kämpfen hat, besinnt man sich subito wieder auf seine Versicherer-Wurzeln und nennt sich neuerdings Zurich Insurance Group AG. Lieber Herr Senn, das ständige Wechseln des Namens, je nach Grosswetterlage, wirkt nicht gerade souverän. Dafür gibts unseren Tadel-Preis. Der hiess früher Kaktus, heisst heute Kaktus und wird auch in Zukunft Kaktus heissen.

schweizer illustrierte

Fotos Jonas Mohr (2), Intertopics, Hervé Le Cunff, Marcel Nöcker, Thomas Buchwalder, Keystone, Handout

Mo–Fr, 18.40 Uhr So, 18.50 Uhr Stars in dieser Woche u Pfarrer Sieber u Heidi Maria Glössner u Oscar-Verleihung u Anna Rossinelli u Premiere «Dällebach Kari»


nachgefragt bei

Andrea Jansen

Andrea Jansen, 31, schürt in ihrer letzten Sendung «SF unterwegs» am kommenden Freitag das Fernweh nach Argentinien.

Für die Oscar-Nacht entwarf Daniela Kurrle ein Kleid. Was und für wen, ist streng geheim! u Sie

ist der heimliche Star im Hintergrund der diesjährigen Oscar-Ver­ leihung am kommenden Sonntag. Die Schneiderin und Designerin Daniela Kurrle, 46, sorgt dafür, dass die Ladys an der Nacht der Nächte wie LeinwandGöttinnen aussehen. Star-Designer Valentino vertraut nur der Bernerin und ihrer Crew seine Kleider für Änderungen an. Martin Tillman, 47, wird mit

seinem Elektro-Cello auf der Bühne zu sehen sein. Der Zürcher Musiker darf im Vorfeld nichts über seinen SpezialAuftritt verraten. Kein Geheimnis macht er jedoch aus seinen Projekten nach den Oscars: «Zurzeit arbeite ich zusammen mit dem Komponisten Hans Zimmer an der Filmmusik zu ‹The Dark Knights Rises› und an meinem eigenen Album.» Marlène von Arx

Martin O.

Musikalischer Gipfelstürmer

Mikrofon und Loop Station – die Instrumente für das mediale Gesamtkunstwerk von Martin O.

u Auf dem Dach daheim im Appenzellerland wirbelt Martin Ulrich, 36, alias Martin O. sein Mikrofon durch die Luft – aus Freude über den Deutschen Kleinkunstpreis. Vor ihm haben nationale Grössen wie Emil oder Ursus & Nadeschkin die Trophäe gewonnen. Viel Ehre also für den St. Galler Stimmenkünstler! Aber auch ein Türöffner. Denn um Martin O. bekann­ ter zu machen, müsste man seine Kunst in einem Satz erklären können. Nicht leicht, denn er singt und klingt und jodelt, vervielfacht alles mit der Loop Station, spielt Geige, Piano – und neu auch mit visuellen Elementen. Der Deutsche Kleinkunstpreis bringt es nun auf den Punkt: Martin O. muss man einfach erlebt haben! Hü

Frau Jansen, wird es ein Junge oder ein Mädchen? Das wissen nur enge Freunde und unsere Familien. Alle anderen dürfen sich über­ raschen lassen. Wie reiste es sich denn mit Babybauch durch Argentinien? Eigentlich gut, nur dass ich viel schneller müde wurde als sonst. Da ich aber diese Sendung auch redaktionell betreute, konnte ich bei der Planung auf meine Situation etwas mehr Rücksicht nehmen. Mussten Sie sich einschränken? Ich versuchte, zwischendurch Pausen einzulegen. Ausserdem habe ich auf rohes Fleisch und Wein verzichtet. Sehr zum Unverständnis der Argentinier. Die haben mir doch tatsächlich erzählt, dass ihre Frauen während der Schwangerschaft jeden Tag ein Glas Wein trinken. Sind Sie traurig, dass die Sendung eingestellt wird? Sehr. Am letzten Drehtag musste ich sogar weinen. Die Männer in meinem Team aber haben meinen Gefühlsausbruch ganz ­pragmatisch auf die Hormone geschoben. Sie und Ihr Lebenspartner Raphael sind Berner, wohnhaft in Zürich. Das Baby wird also Zürcher. Stimmt, das habe ich mir noch gar nicht überlegt. Wenn es aber in Zürich geboren wird, ist dies wohl so. Mir gefällt Zürich unwahrscheinlich gut. Wenn das Bébé also unsere typischen Berner Eigenschaften annimmt und in Zürich aufwachsen darf, ist das doch eine tolle Mischung. Und wann wird zum Babyglück noch geheiratet? Es gibt kein grösseres Bekenntnis zueinan­ der, als Eltern von einem gemeinsamen Kind zu sein. Daher haben wir vorerst noch keine Heiratspläne. Mein Partner und ich sind uns einig, dass wir eines nach dem anderen auf uns zukommen lassen wollen. Interview Nadine Bauer schweizer illustrierte

13


party

Sängerin Lys Assia mit Schauspieler Jörg Schneider und Hündchen Alia. «Sie soll sich an den Ausgang gewöhnen.» Marc Dietrich (Peter, Sue & Marc) mit Ex-Miss-Earth Liza Andrea Kuster. Sie durfte die Show anmoderieren.

Blüemlisalp ire Summernacht … Musical-Premiere «Alperose» in Bern: Polos Hits auf einer spektakulären Bühne

D

er Star des Abends ist 33 Meter breit, lässt sich drehen und dient mal als Café, mal als Bahnhof oder Badi. Die Bühne des Musicals «Alperose» im Musical Theater 4.1 der BernExpo lässt keine Wünsche offen. Der zweite Premieren-Liebling ist natürlich der Schöpfer aller Songs, um die sich das ­Bühnenstück dreht: Polo Hofer. Er freut sich, dass seinem Werk ein Musical gewidmet wird. «Was für eine Auszeichnung!», so der Urvater des Schweizer Mundartrock nach der Vorstellung. «Ich erhole mich noch immer von all den Ein­ drücken.» Umjubelt auch sein Premieren-Gastauftritt als Rosenverkäufer: Er singt «Im letschte Tram». «Singen kann ich nicht», sagt Axpo-Chef Heinz Karrer. «Aber ich kann jedes von Polos Liedern mitsummen.» Nicht so Miss Schweiz Alina Buchschacher: «Ich bin wohl etwas zu jung. Aber ‹Kiosk›, ‹Alperose› und ‹Stüehl ewäg› kenne ich – von den CDs meines Vaters.» Die Handlung des Musicals: eine Liebesgeschichte um zwei Männer und eine Frau. Kein Problem für den Berner SVP-Grossrat Erich Hess, der sich vor Kurzem von seiner Freundin trennte: «Ich habe den Liebeskummer überwunden und bin offen für Neues.» Text sandra casalini, aurelia forrer, Fotos bruno voser

14

schweizer illustrierte

Polo Hofer mit Cüpli und Noten-Socken. Er ist auch von der Kulisse im Foyer beeindruckt: «So etwas Grandioses gabs hier noch nie.»


Musiker und Filmemacher Luke Gasser mit Partnerin Elisabeth Zurgilgen: «Polo erzählt perfekt Witze.»

Axpo-CEO Heinz Karrer mit Gattin Sonja. «Ich kann bei allen Liedern mitsummen.»

Erster öffentlicher Auftritt nach der Trennung von Francine Jordi: Ex-Radstar Tony Rominger.

Der ehemalige Skicrack Mike von Grünigen geniesst den Abend mit seiner Ehefrau Anna.

Polos Ehefrau Alice Hofer sah bereits die Generalprobe: «Das Musical ist toll. Ich bin stolz auf Polo.»

Der ehemalige SwissCEO André Dosé freut sich über einen schönen Abend in Bern.

Liessen sich von Polos Hits mit­ reissen: BDP-Nationalrätin Ursula Haller mit Ehemann Reto Vannini.

Miss Schweiz Alina Buchschacher und ihr Hotelier Art Furrer (l.) mit CVPFreund Fabien Papini. «Ich kenne Polos Präsident Christophe Darbellay Musik von den CDs meines Vaters.» und dessen Gattin Florence Carron.

Emanuel Berger, VR-Delegierter des SBB-Chef Andreas Meyer und Gattin Marie-Theres. Ihm dürfte vor allem der Hotels Victoria-Jungfrau in Inter­ Berner Bahnhof als Kulisse gefallen haben. laken, mit seiner Frau Rosmarie. «Lotti, Lotti, du weisch i wott di.» Alle Jungs wollen Lotti, gespielt von Gölä-Sängerin Rahel Fischer (l.). Fussballer-Nachwuchs: Ramon und Rebecca Egli, Sohn und Tochter von Andy. Sie singt und tanzt im Musical.

SVP-Freundschaft: die Politiker Thomas Fuchs (l.) und Erich Hess an einem Männerabend.

Gastgeber Die «Alperose»-Macher für 2000 Leute Tatort Musical Theater 4.1. der BernExpo Food Risotto, Ghackets mit Hörnli und Öpfelschnitz, im Glas serviert Most wanted Ein Gratis-Glace in der Pause Highlight Fahrende Züge, drehende Häuser, schnorchelnde Schwimmer auf der Bühne Liebling des Stücks Marc Dietrich als Beizenhocker Heiri Hoppla Die Handlung ist etwas dürftig … Party-Rating



«Wen kümmert schon die Handlung, wenn man jeden Song kennt. Eine Hommage an Polo den Grossen!» schweizer illustrierte

Fotos Sacha Geiser (3)

party-facts

15



party

Schwarzer Partnerlook, für einmal ohne Glitter: Francine Jordi und Florian Ast.

FDP-Nationalrat Christian Wasserfallen, Freundin Alexandra Thalhammer.

Bunt: Herzchirurg Thierry Carrel, Gattin Sabine Dahinden Carrel.

Prost! Claudio Righetti und Miss Schweiz Alina Buchschacher.

Schämpis, Schmuck & gute Laune Glamouröser Geburtstag von PR-Mann Claudio Righetti

Auf den Hund Moderatorin Patricia gekommen: Talker Boser zeigt erstmals Kurt Aeschbacher ihre neue Liebe, Gastro- mit Apollo Capone. nom Michel Péclard.

U

rsula Andress singt ihm ein Ständchen am Telefon: «Happy birthday to you!» Claudio Righetti feiert am vergangenen Samstag seinen 45. Geburtstag. Das Bond-Girl schaltet sich wegen eines Sturms telefonisch an die Party ihres Managers im «Du Theâtre» in Bern. Alle andern Gäste folgen der Einladung des Berner PR-Zampanos zur «Original Studio 54 Revival Party». Kurt Aeschbacher, Michael von der Heide, Marco Rima, Christa Markwalder, Rainer Maria Salzgeber – alle glamourös angezogen, wie vom Gastgeber gewünscht. «Bianca Jagger kam damals hoch zu Ross in den legendären Club. Ich hab Apollo Capone dabei», sagt Matthias Mast. Der Jugendfreund von Righetti kommt in Begleitung seines 108-Kilo-Bernhardiners. «Meine drei Kater wären kaum einverstanden, wenn ich mir so einen von meinem Mann wünschen würde», sagt SF-Moderatorin Sabine Dahinden Carrel. Das Studio 54 in New York ist längst Geschichte. Keine an diesem Abend weilt so oft im Big Apple wie Model Ronja Furrer. Sie amüsiert sich prächtig und schlemmt Cheesecake. Obwohl: Ihren 45. Geburtstag werde sie einst anders feiern als Righetti: «In einer Waldhütte. Mit Familie und Bier.» Text yvonne zurbrügg, Fotos hervé le cunff

Glitter und Glamour in Gold und Rot: Chansonnier Michael von der Heide (l.) mit Lebens­partner Willi Spiess und Sängerin Nubya.

party-facts Gastgeber Claudio Righetti für knapp 100 Freunde Tatort «Du Theâtre», Bern Most wanted Gold und Pailletten Food Wintersalat, Coq au Vin, New York Cheesecake Hoppla Nationalrätin Christa Markwalder konnte während einer Darbietung zum Gedenken an Whitney Houston nicht still sein

Model Ronja Furrer kam mit ihrer kleineren, aber älteren Schwester Fiona.

Party-Rating

«Claudio Righetti bringt Glamour in die Hauptstadt»



schweizer illustrierte

17


Titel

Ob als «Escort-Girl» oder «Freundin von Rennfahrer Fernando Alonso»: xenia tchoumitcheva sorgt international für Schlagzeilen. Das Tessiner Model möchte jedoch mit Köpfchen statt Skandalen punkten.

Intelligentes It-Girl?

18

schweizer illustrierte


«Einfach» So beschreibt sich VizeMiss-Schweiz 2006 Xenia Tchoumitcheva. «Ich bewundere mich selber, bewundere, wie ausgeglichen ich trotz all diesen Geschichten bin.»


Unkompliziert Xenia Tchoumi­tcheva lebt vorwiegend in London. Dort wohnt sie und bewegt sich im Stadtbezirk Kensington und Chelsea – zu Fuss oder mit der Tube, der U-Bahn.


titel

Text aurelia forrer Fotos thomas buchwalder

E

s ist eine ungewöhnliche Be­ gegnung im März 2007: Politische Powerfrau trifft auf sexy Männer­ traum. Das damals 19-jährige Model ­Xenia Tchoumitcheva spricht mit FDPParlamentarierin Christine Egerszegi zum Tag der Frau über Kinder, Kerle, Karriere – und das auf Augenhöhe. «Sie ist nicht nur schön», korrigiert sich Egerszegi im «Facts»-Interview, «sondern auch sehr intelligent.» Xenia Tchoumitcheva besitzt fortan in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit nicht mehr nur ein hübsches Köpfchen, son­ dern auch eines mit Hirn. Am 9. Februar 2012 titelt «20 Minu­ ten»: «US-Seite verkauft Xenia als EscortGirl». Trotz ihrem umgehenden Demen­ ti erwacht das alte Image sofort wieder. Im Finale der Miss-Schweiz-Wahl 2006 zieht Xenia Tchoumitcheva gegen Kon­ kurrentin Christa Rigozzi den Kürzeren. Das «Gewinnerfoto» zeigt Verliererin ­Xenia mit einem Lätsch. Einem Schmoll­ mund, sehr sexy sogar. Eine Debatte entfacht, warum nicht sie, die erotische Kindfrau mit dem lasziven Blick und ­vollen Lippen, die Miss-Wahl gewonnen habe. Sie sei vielleicht sogar zu «sexy» für eine Miss Schweiz, hiess es vielerorts zur Begründung. Xenia hat nichts dagegen, «sexy» zu sein. «Warum sollte ich? Es ist keine schlimme Sache.» Was sie stört, ist das Klischee: blond, schön und sexy gleich dumm. Dabei hat sie neben ihren Auf­

tritten auf roten Teppichen und Model­ aufträgen nachweislich noch anderes zu bieten. Sie studierte Betriebswirtschaft, erlangte den Bachelor und absolvierte danach in London Praktika im Invest­ ment-Banking bei Merrill Lynch, beim Hedgefonds Duet Group und JP Morgan. In Interviews beweist sie immer wieder aufs Neue, dass sie fünf Sprachen – Ita­ lienisch, Russisch, Deutsch, Französisch und Englisch – fliessend spricht. Den Umgang mit den Medien be­ herrscht sie professionell. Sie redet über vieles, auch über ihre Familie, zieht aber Grenzen. Details über ihre Eltern, beide Russen, mit denen sie im Alter von sechs Jahren aus einem Vorort in Moskau nach Lugano TI zog, sind bisher in keinem Medium erschienen. «Ich will mein Pri­ vatleben schützen, die Familie ist mir das Wichtigste.» So wichtig, dass sie sich ­sogar vorstellen kann, irgendwann mit ihren getrennten Eltern, deren Partnern und später den eigenen Kindern gemein­ sam unter einem Dach zu leben. Über ihre Liebesbeziehungen dringt sechs Jahre lang kaum etwas nach aussen – bis vor wenigen Wochen. Keine Skandale, keine Affären, keine Tränen. Die letzte Beziehung hatte sie vor drei Jahren, ein Jahr lang, mit einem Italiener. Mit ihm wohnte sie in London, wo sie auch heute noch lebt. Die Öffentlichkeit erfuhr nichts davon. «In ihn war ich wirk­ lich verliebt. Aber er war zu eifersüch­ tig», sagt sie heute. Weibliche Freunde hat sie wenige und wenn, dann sicher nicht aus derselben Branche. «Es wird immer gleich ein Wettbewerb daraus.»

Auch sonst gebe es nicht viel Auf­ regendes in ihrem Privatleben. «A simp­ le person», sagt sie. Seit zwei Jahren trinkt sie keinen Alkohol, auf Fleisch kann und will sie nicht verzichten, auf Käse muss sie «leider» wegen einer Allergie. Eine wilde, laszive Russin? Die Tessinerin sieht sich eher als Italienerin, gerade was das Temperament betreffe. Russinnen findet sie zu kalt. Ihr Look, ihre Ambitionen, gut, das könne viel­ leicht auf ihre russischen Wurzeln hindeuten. Aber sonst? Besitzen tue sie jedenfalls «nur» den Schweizer Pass. Arbeiten tut sie auch für ihr Geld – auch wenn immer wieder gemunkelt wird, sie lasse sich von Männern aus­ halten. «Das sind Geschäftsbeziehun­ gen, beide Seiten profitieren.» Sie arbei­ tet als Model, als DJ, als Moderatorin (an der Miss-Schweiz-Wahl 2011 stellt sie alle Kandidatinnen in den Schatten). Und als Managerin – von sich selbst. Bald auch zur Hälfte in New York. Dort hat die 24-Jährige zwar bezüglich ihres Alters um zwei Jahre geschummelt, denn «eine Frau sagt nie ihr Alter. Ich bin für immer 19», sagt sie und lacht. Im Gegensatz zu anderen It-Girls gibt es aber von ihr kei­ ne unzähligen Ex-Freunde, keine Obenohne-Bilder, keine Sexvideos. Eigentlich macht sie also alles richtig. Dennoch traut man ihr vieles zu. Selbst die Sache mit dem Escort-Service scheint zu passen, irgendwie. «Fairerweise muss gesagt werden, dass Xenia noch jung ist und sehr früh ins Rampenlicht kam», sagt Kommunikationsexperte Patrick Rohr. u

Die schweizer Schönheit und der spanische rennfahrer Tchoumitcheva beruflich für ihre Kolumne im «Haute Living» ans Formel1-Rennen in Abu Dhabi. Die Fotos – darunter eines mit Fernando Alonso, 30

– stellt sie ins Netz. Danach tauchen immer neue Bilder der beiden im Internet auf. Die internationale Presse sieht eine neue Frau an Rennfahrer Alonsos Seite – bis er am 10. Februar

Der Start Am Formel-1-Rennen im November in Abu Dhabi trifft sie auf Fernando Alonso.

Das bisherige Ende Anfang Februar erscheinen die vorerst letzten, jedoch …

u Im November 2011 reist Xenia

zur «Gazetta dello Sport» sagt: «Jeder, der mich kennt, weiss, dass, wenn ich eines Tages eine neue Freundin habe, diese keine Fotos von uns ins Internet stellen würde.»

… eindeutigsten Bilder der beiden. Sie turteln in Hongkong. Fünf Tage später dementiert Alonso. schweizer illustrierte

21



titel

«Sie ist noch auf der Suche. Allerding muss ich nach verschiedenen Begegnungen sagen, dass ich ihr das Showgirl mehr abnehme als die Intellektuelle, vielleicht fehlt bei Letzterem halt doch noch etwas die Substanz.» Einerseits in ihrer Kolumne im liberalen Intellektuellenblatt «Schweizer Monat» über Nietzsche zu philosophieren und am nächsten Tag an der Seite von Prominenten zu posieren. «Beides zusammen geht nicht», findet Rohr. Auch für Werber Frank Bodin ist diese Kombination schwierig. «Das momentane Erfolgsgeheimnis von Xenia ist ihr Spiel mit der Erwartung. Man traut ihr etwas zu und ist gespannt darauf, was kommen wird», sagt der ­Werber. «Da und dort blitzt dann Überraschendes von ihr auf, wie ihre Kolumnen. Doch ewig geht das allerdings nicht.» In der Escort-Angelegenheit hat ­Xenia sich jetzt einen Anwalt genommen. Ob es was bringt, wisse sie nicht. Das US-Recht sei kompliziert. Doch als sie wöchentlich an der Seite von Formel-1Rennfahrer Fernando Alonso auf Bildern erscheint, ohne diese zu kommentieren, trauen ihr die Schweizer vieles zu: Die Russin packt sich entweder einen erfolgreichen Mann oder kriegt anders ihr Geld. Frank Bodin charakterisiert das Image von Xenia sec. «Vize-Miss, russische Wurzeln, umtriebig, nicht auf den Kopf gefallen», sagt er. «Sie wird sich entscheiden müssen, ob sie Ex-Vize-Miss bleiben möchte, ein Fotomodel oder eine junge Frau, die etwas aus sich macht.»

u

Xenia Tchoumitcheva, in den vergangenen Wochen sorgten Sie für Schlagzeilen – ob als Affäre von Formel-1-Fahrer Fernando Alonso oder als mögliches Escort-Girl. Sind Sie stolz darauf? Mir ist es egal, denn all diese Schlag­ zeilen beziehen sich nicht auf meinen Job. Sie geschehen, ohne dass ich etwas dafür tue. Es sind empty, leere, Neuigkeiten. Aber auch schlechte News sind gute News. Das finde ich überhaupt nicht. Für mein Image und meine Arbeit ist es schlecht, denn sie liefern keine Sub­stanz. Ich will wegen meiner Arbeit in der Öffentlichkeit sein. Auf einem Escort-Service-Portal in New York wurden Sie angepriesen. Wie fanden Sie das? Für mich war es anfangs einfach nur lächerlich. Ich habe davon morgens um 4 Uhr in New York erfahren, als die ersten Medien anriefen. Ich dachte: «Machen Sie Witze? Muss ich jetzt wirklich aufstehen, um diese dumme Sache zu kommentieren?»

«Ich finde Russinnen zu kalt. Ich bin temperamentvoll» xenia tchoumitcheva

Selbstständig Xenia Tchoumitcheva managt sich selber, lebt in London, Lugano und bald vermehrt in New York. Es gibt nicht wenige Leute, die Ihnen das zutrauen … Danke schön … das sind die Klischees, ich bin Russin und blond. Zudem habe ich in der Schweiz den Stempel «sexy». Aber sorry, niemand kann glauben, dass ich ein Escort-Girl bin. Come on! Aber wieso passiert Ihnen so etwas? Es passiert auch anderen Models, die nur in einem Land bekannt sind. Dann werden ihre Fotos vom Internet genommen und in einem anderen Land verwendet, da niemand denkt, dass es entdeckt wird. Das ist keine grosse Sache. Es kann auch sein, dass ein Stalker dahintersteckt, der mich hasst. Es gibt wirklich einen, der meine Reputation zerstören will. Aber solange nichts Gefährliches passiert, kannst du nicht rechtlich dagegen vorgehen. Ich hatte schon mehrere Stalker. Manche sind einfach verliebt, andere böse. Wäre es denn für Sie abwegig, als EscortGirl zu arbeiten?

Glauben Sie, ich brauche es? Oder ich würde eine solche Sache tun? Schaue ich so unmoralisch aus? Wie viel würde Xenia Tchoumitcheva für eine Nacht kosten? There’s no price – da gibt es keinen Preis. Weil Sie es gratis tun würden? (Lacht.) Nein, weil es sich niemand leisten könnte. Im Moment wollen Sie eh nur Fernando Alonso? Kein Kommentar. Ich habe es nicht gerne, wenn solche Themen in den Medien sind. Das geht niemand was an. Die Leute sind sehr neidisch und machen alles, um mein Privatleben zu zerstören. Wie kommen die Fotos von Ihnen und Fernando Alonso ins Internet – wenn nicht von Ihnen? Das erste habe ich aus beruflichen Gründen in meiner Kolumne im Magazin «Haute Living» veröffentlicht, mit vielen anderen Fotos. Mehr sage ich nicht. Irgendwann hatte Fernando Alonso genug von den Spekulationen und dementierte. Dazu schweigen Sie auch? Ich habe gesagt, dass ich diese Dinge in den Medien nicht sehen will. Ich will kein Öl ins Feuer giessen. Je weniger, desto besser. Der einzige Weg ist, nichts zu sagen. Fernando Alonso sagte: «Meine Freundin würde keine Fotos von uns ins Internet stellen.» Sie taten es. Sie sind nicht seine Freundin? Dies ist eine unfaire Frage, weil ich nicht darauf antworten kann. Ich will mein Privatleben nicht kommentieren. Meine Freunde, meine Beziehungen, Leute, die ich treffe, sind privat. Meine Arbeit ist publik. Das heisst, Alonso gehört zu Ihrem Privatleben? Ja, sicherlich. Danke. Kürzlich veröffentlichte seine NochEhefrau ein Foto von sich mit ihm. Es wird vermutet, sie kommen wieder zusammen. Darauf antworte ich nicht. Xenia Tchoumitcheva, so heissts, will sich bloss einen erfolgreichen Mann angeln. Schlimm. Es ist schwierig, sich vor all diesem zu schützen. Egal. Nochmals ein Klischee über Russinnen. Sie sind gebürtige Russin. Aber kulturell gesehen, fühle ich mich eher als Italienerin. Ich finde Russinnen zu kalt. Ich bin temperamentvoll und liebe viele Dinge. Auch wenn ich verliebt bin, bin ich wie eine Italienerin.  schweizer illustrierte

23


103 Jahre und kein bisschen Ruhe. Hans Erni w端rde seinen Geburtstag am liebsten vergessen. Grund: die Arbeit. Zum Gl端ck h辰lt ihm Darling Doris seit 65 Jahren den R端cken frei.

Jeder Tag ein

24

schweizer illustrierte


kunst

Fünf Jahrzehnte liegen zwischen diesen Aufnahmen. Damals wie heute arbeitet der Künstler bis zu zehn Stunden im Atelier. Doris Erni, 84, lernte ihren Mann 1942 kennen. Die Handelsschülerin traf ihn für einen Aufsatz – und war beeindruckt von seiner Kreativität.

Geschenk

25


kunst

Blick ins Familienalbum Hans Erni (Mitte oben) mit den Geschwistern Berthi, Griti, Maria, Toni, Paul und Walter (von oben links nach unten rechts). Vier starben, Berthi ist 95, Maria feierte kürzlich ihren 105. Geburtstag.

«Mein Geburtstag ist Freude und Frust zugleich. Lieber würde ich nur malen, malen, malen» hans Erni

Die flinksten Hände der Schweiz Hans Erni bezieht seit 38 Jahren AHV und arbeitet noch immer wie besessen. Für ein kleines Meisterwerk braucht er zehn Minuten. Auch grosse Aufträge warten: Für Coop gestaltet er das vierte Plakat, sein 60-Meter-Wandbild für die Uno in Genf wird um 30 Meter verlängert.

26

schweizer illustrierte


Text Caroline Micaela Hauger Fotos Kurt Reichenbach

A

m liebsten würde Hans Erni den 21. Februar aus dem Kalender streichen. Entspannt um sieben Uhr aufstehen, seine Milch trinken und im Atelier bis abends malen, malen, malen. Der Tag ist Freude und Frust zugleich. «Würde mir meine Frau Doris nicht bei den Briefen und Anfragen helfen, hätte ich keine freie Minute», sagt er. Mittlerweile türmt sich die Post das ganze Jahr – als hätte er jeden Tag Geburtstag. Er beklagt sich nicht. Mit Dankbarkeit erntet Erni die Früchte

eines arbeitsamen Lebens. Kein Schweizer Künstler wird für sein Schaffen und sein Talent so bewundert wie der 103-jährige Weltenbürger aus Luzern. Atelierbesuch in Luzern Hans Erni im eigenwilligen Lacoste-Malerkittel, klassische Musik im Hintergrund. Das schneeweisse Haupt ist voller Locken. Seine wasserblauen Augen leuchten. Er sagt zufrieden: «Jeder Tag ist ein Geschenk.» Seit drei Jahren geht er am Stock. Noch lassen ihn Hirn, Hand und Herz nicht im Stich. Gerade hat er eine Pilatus-Serie beendet. Mal wird der Luzerner Hausberg von der Wintersonne liebkost, mal türmen

sich düstere Wolkenformationen auf dem Gipfel. Blickt der Maler morgens aus dem Schlafzimmerfenster, wirkt das 2128 Meter hohe Massiv zum Greifen nah. Erni, der mit sechs Jahren zum ersten Mal auf dem Pilatus stand, nimmt jede Verän­ derung wahr. «So kreideweiss wie heute habe ich die schneebedeckten Hänge noch nie gesehen!» Die Kraft seines Lieblingsberges gibt er in Aquarell- und Tempera-Bildern wieder. Sein künstlerisches Markenzeichen: Die virtuose Kombina­ tion von Realismus und Abstraktion. Schon früh fallen Hans Ernis elegante Linienführung und das Gespür für anatomische Details auf. Nach dem Tod u schweizer illustrierte

27



kunst

Kraftort Pilatus Noch heute hält Hans Erni den Luzerner Hausberg auf Leinwand fest (u.). Mit sechs Jahren bestieg er ihn zum ersten Mal. Familienausflug 1957 mit Doris und den Töchtern June (l.) und Simone, die heute auch Künstlerin ist.

«Ich bereiste die Welt, lebte in China, Indien und Afrika. Doch mein Herz ist immer hier ge­blieben» Hans erni u seiner

jüngeren Schwester, die an der Spanischen Grippe stirbt, müssen die Eltern sieben Kinder durchbringen. Und dann will der kleine Hans auch noch ständig Papier! Vater Gotthard arbeitet als ­Maschinist auf dem Vierwaldstättersee. Manchmal bringt er alte Fahrpläne von seinem Dampfschiff, der «Uri», mit nach Hause. Er kritzelt sie von oben bis unten voll. Glücksmomente für den stillen Buben, der sonst nur ein paar Holzschuhe besitzt und sich das Bett mit seinen Brüdern teilt. «Wir waren arm, trotzdem erinnere ich mich gerne an meine Kindheit.» Bei der Verwandtschaft von Mutter Maria hilft er in der Freizeit auf dem Feld und im Stall. «Ich musste so viele Kühe melken und Pferdehintern striegeln, dass ich nie mehr ein Modell brauchte.» Die intensiven Begegnungen mit den Tieren und der Natur prägen bis heute sein künstlerisches Schaffen. Im Wohnzimmer hört man Vogelgezwitscher. Aufgeregt flattern die Wellensittiche Pio und Pius im Käfig umher. Obwohl Hans Erni seinen Geburtstag erst in ein paar Tagen im engsten Familien-

kreis feiert, ist schon leise Hektik zu s­ püren. Doris, 84, ist die gute Seele des Hauses. Sie hat ein Gedächtnis wie ein Computer und hält die Fäden des ErniImperiums zusammen. Ihr Liebesgeständnis? «Ich habe alles getan, damit Hans für seine Kunst frei ist.» 1942 tauscht das Paar im Luzerner Lido bei einem Volley-Ball-Turnier zum ersten Mal verliebte Blicke aus. Als die siebzehn Jahre jüngere Handelsschülerin den stadtbekannten Künstler kurze Zeit später zu einem Interview trifft, hat Amor längst die Weichen gestellt. Sieben Jahre später heiraten sie. Seither nennt Hans seine Doris «Darling» – «mindestens einmal am Tag», wie er scherzhaft betont. Er ist Fisch im Sternzeichen, sie Waage. Sie ist der Ruhepol, er der Freigeist. Die ersten Jahre lebte das Paar in Paris und London. Später in einer kleinen Wohnung an der Hirschmattstrasse in ­Luzern. Die gemeinsamen Kinder June, Sybille und Felix kommen zur Welt. June stirbt mit sieben Jahren an Leukämie. ­Erni hat eine hoffnungsvolle Karriere vor sich. Seine Arbeiten werden mit Werken

von Wassily Kandinsky und Alberto Giacometti verglichen. Die internationale Presse lobt die avantgardistische Sichtweise. Am Friedenskongress 1946 in Polen spricht er mit Pablo Picasso über dessen Keramiken. «Ich nehme Erde und Wasser und forme ein Gefäss, aus dem man essen und trinken kann», erklärt ihm der Spanier. Erni ist von Picassos Klarheit fasziniert. Picassos Monumentalwerk «Guernica» ist für ihn das wichtigste Werk der Kunstgeschichte. Hans Erni schenkt sich zum Geburtstag eine Ausstellung im eigenen Museum in Luzern. Zu sehen sind Bilder, die er während seiner Reisen nach In­ dien, China und Afrika schuf. Gleich­zeitig verleiht er am 25. Februar erstmals auch den Hans Erni Preis. Lucas Beck und ­Tobias Siegfried heissen die jungen Gewinner mit Doktortitel. Seit Jahren forschen sie nach Lösungen bei Wasserkonflikten in Entwicklungsländern. Das mit 50 000 Franken dotierte Preisgeld geht an Menschen, die sich für Frieden, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit einsetzen. «Wollen wir eine menschenwürdige Zukunft, müssen wir jetzt die Samen säen», sagt Hans Erni und macht den ersten Schritt – mit 103 Jahren.  «Reise im Bild» – Werke aus Indien, China und Afrika. Ab dem 25. Fe­bruar im Hans Erni Museum Luzern. www.verkehrshaus.ch schweizer illustrierte

29


w Intervoiceh e W r e d Ueli Maurer mit

Ist der Gripen-jet gut genug für die Schweiz? «Auf jeden Fall», sagt Bundesrat Ueli Maurer. Der VBS-Chef über die Schweiz im Mittelmass, Demut vor dem Volk und sein Training für den Wasa-Lauf.

«Ich bin es gewohnt, alleine dazustehen» Text aLEJANDRO VELERT und ­Stefan regez, Fotos REMO NÄGELI

D

em Gripen-Kauf droht der Absturz. Bundesrat Ueli Maurer steht unter Druck – könnte man meinen. Denn der VBS-Chef empfängt die Schweizer Illustrierte bestens gelaunt in seinem Büro im Bundeshaus Ost. «So, wie gehts?», fragt er mit lauter Stimme, gefolgt von einem kräftigen Händedruck. In der direkten Konfron­ tation blüht der Bauernsohn aus dem Zürcher Oberland auf.

Herr Bundesrat Maurer, braucht die Schweiz überhaupt neue Kampfjets für 3,1 Milliarden? Ja! Bundesrat und Parlament sind dieser Meinung. Die Mehrheit im Land schaut einen Ersatz als notwendig an, und ich gehöre zu dieser Mehrheit. Unterschiedlich war zu Beginn die Zeitachse. Der Bundesrat wollte die Flieger für 2015, das Parlament sofort. Das war die politische Antwort. Wieso dienen Kampfjets unserer Sicherheit? Der Tiger hat sein Lebensende erreicht, der F/A-18 fliegt bis 2030. Jetzt reden wir von einem Kampfjet, der bis 2045 oder 2050 fliegen muss. Wenn man Sicherheit will, muss man in diesen grossen Zeiträumen denken. Die objektiv und subjektiv wahrnehmbare Unsicherheit wächst: Bevölkerungswachstum, Kampf um Ressourcen, Erpressungen, der Missbrauch des nationalen Luftraums – in diesen Bereichen müssen wir präsent sein. Trotzdem bezweifeln selbst armeefreundliche Bürgerliche die Notwendigkeit. Bisher fand noch gar keine eigentliche Diskussion statt. Ich bin überzeugt, dass die Bevölkerung im Rahmen einer allfälligen Abstimmung und nach einer

30

schweizer illustrierte

breiten Debatte neue Kampfjets befürworten würde. Wieso braucht es genau 22 Gripen? Die Anzahl erscheint etwas willkürlich. Mit 22 Gripen bekommen wir zwei Staffeln für die Überwachung des Luftraums. Sie ermöglichen zwei Ablösungen und eine Steigerung der Durchhaltefähigkeit auf bis zu vier Wochen. Das entspricht einem realis­ tischen Bedrohungsszenario. Früher hatte die Schweiz rund 600 Flieger, künftig werden es nur noch 55 sein, nämlich 33 F/A-18, 22 Gripen. Das ist eine sehr bescheidene Zahl. Deshalb wünscht sich die Luftwaffe mehr Kampfjets. Die Luftwaffe muss auch mehr wollen, das ist ihr Job. 22 Gripen sind das Minimum für den Auftrag, den die Armee erfüllen muss. Mehr lässt das Budget nicht zu. Ich kann mir vorstellen, hätte ich den französischen Rafale-Jet vorgeschlagen, dann hätte man gesagt: Der Maurer spinnt, der Gripen tut es auch (lacht)! Der VW unter den Kampfjets, wie Sie gesagt haben, nicht der Ferrari? Mit dem Gripen haben wir eine solide, für die Schweiz angemessene Lösung. Ein Rüstungsniveau, das auch Mess­ latte für andere Beschaffungen ist. Wir sind nicht in einer akuten Bedrohungslage und brauchen deshalb auch nicht absolutes Hightech-Material so wie andere Staaten. Wir wollen eine gut, aber vernünftig ausgerüstete Armee. Bei Ihrem Amtsantritt wünschten Sie sich noch die beste Armee der Welt. Dazu stehe ich. Aber die beste Armee besteht nicht nur aus dem besten Kampfjet, sondern aus dem besten Piloten, dem besten Mann am Boden, einer Bevölkerung, die für die Armee einsteht. Und aus Journalisten, die uns kritisch, aber positiv begleiten (lacht).

willi

«Es ist, wie der Gripen, zwar auch kein Ferrari, Herr Bundesrat, aber ich könnte Ihnen für 1 Milliarde 100 Stück davon beschaffen.»


Heimatverbunden In Maurers Büro steht ein Holz-Stier. «Eine wunderschöne Brienzer Schnitzerei.» Auf einem anderen Gestell sammelt der VBS-Chef kleine Holz-Kühe. «Und in Adelboden habe ich eine eigene, die gerade gekalbert hat.»

Die Kritik der letzten Tage hat der Armee eher geschadet. Es braucht immer eine gewisse Pro­ vokation, damit die Diskussion in Gang kommt. Und ich habe es wirklich gerne, wenn einem alles um die Ohren fliegt. Man darf die Armee kritisieren, damit habe ich kein Problem. Wir erhalten aber auch Dutzende, ja Hunderte von Briefen und Anrufen, in denen uns Bürger ihre Unterstützung zusichern. Vergangene Woche gab es sogar Rücktrittsforderungen … Als Parteipräsident und Parlamentarier habe ich auch oft den Rücktritt von anderen gefordert. Das gehört zum Vocabulaire (schmunzelt). Hat Ihnen die «Gripen-Affäre» nicht den Sonntag vor einer Woche verdorben? Nein, eigentlich nicht. Ich war über den Artikel orientiert, aber in Elm am Skifahren und realisierte erst am

Abend die Dimension dieser Medien­ geschichte. Und gingen am Montag auf Tauchstation. Wir haben die Lage VBS-intern ana­ lysiert. Es wäre ja möglich gewesen, dass es sich bei dieser Indiskretion über die Evaluationsberichte tatsäch­ lich um etwas Neues handelt. Wir haben dann festgestellt, dass dem nicht so ist. Wieso haben Sie dann am Dienstag die gesamte Armeespitze für die Medien­konferenz aufgeboten? Der gemeinsame Auftritt ergab sich zufällig, weil wir unmittelbar vorher einen Armeeführungsrapport hatten. Der Auftritt war ein Zeichen gegen aussen und innen, dass sich die Armee­ führung einig ist. Trotzdem: Der Gripen, den Sie kaufen möchten, existiert erst auf dem Papier. Alle Hersteller mussten aufzeigen, wie

ihr Flugzeug vom Stand der Luftund Bodenerprobung bis zum Termin der Auslieferung weiter­ entwickelt wird. Beim Gripen ist die Entwicklung am grössten, so entstand wohl die Verunsicherung um seine Leistungsfähigkeit. Der Gripen ist als Gesamtpaket für uns das beste Flugzeug. Nach der Bundesratswahl im Dezember waren Sie frustriert. Wie geht es jetzt? Ich übe mein Amt sehr gerne aus, mein «Job» ist interessant. Dass mit der Zusammensetzung des Bundes­ rats ein wesentlicher Teil der Be­ völkerung – die SVP-Wählerschaft – in der Regierung untervertreten ist, finde ich frustrierend. Die SVP-­ Wähler sind gute und seriöse Leute, sie werden aber oftmals als dumm und hinterwäldlerisch hingestellt. Das ärgert mich besonders. u schweizer illustrierte

31


Ueli Maurer

1

familienmensch mit sechs kindern

Seit 35 Jahren sind Ueli Maurer und seine Frau Anne-Claude verheiratet. Sie haben sechs Kinder, vier Söhne und zwei Töchter, die zwischen 15 und 33 Jahre sind.

2

sportminister mit sportbegeisterung

Der ehemalige Militär-Radfahrer fährt gerne mit dem Velo ins Bundeshaus. Sein Geheimtipp, um fit zu bleiben: «Ich esse pro Tag mindestens drei Äpfel. Und viele Rüebli.»

3

Bundesrat mit bauernWurzeln

Ueli Maurers Vater war Kleinbauer. 1992 wollten die Maurers nach Kanada auswandern und eine Existenz als Landwirte aufbauen, entschieden sich aber dagegen.

Persönlich

Fotos Kurt Reichenbach

u Geboren in Wetzikon ZH am 1. 12. 1950

32

karriere Gelernter Buchhalter, 1978– 1986 Gemeinderat Hinwil ZH, 1983–1991 Kantonsrat ZH, 1991–2008 Nationalrat. 1994–2008 Geschäftsführer des Zürcher Bauernverbandes, 1996–2008 SVP-Präsident. Armee-Rang: Major. Seit 2009 VBS-Chef schweizer illustrierte

u Fühlen Sie sich im Bundesrats­kollegium

eigentlich wohl? Ja. Wir haben ein gutes persönliches und sehr offenes Verhältnis. Zum Arbeiten ist es angenehm. Und dass ich politisch immer wieder mal alleine bin, daran habe ich mich gewöhnt (lacht). Sie wären auch als Strassenwischer glücklich, haben Sie mal gesagt. Rücken Sie mit solchen Aussagen das Amt nicht in ein schlechtes Licht? Das ist nicht meine Absicht und hat mit meinem persönlichen Verständnis fürs Amt zu tun. Nicht der Bundesrat steht in der Schweiz zuoberst, sondern das Volk. Wir haben in unseren Zeug­ häusern Leute, die ziehen seit vierzig Jahren Bändel in die Schuhe. Deren Leistung fürs Land ist ebenso gross wie meine. Der Unterschied ist, dass diese Leute andere Fähigkeiten und wohl nicht so viel Glück hatten wie ich. Sie sehen sich trotz Ihrer Position als einer von vielen?

Und mit meinem Chauffeur gehe ich noch an den Engadiner Ski-Marathon. Mit Ihrem Chauffeur? Ich konnte ihn motivieren, gemeinsam mit mir auf die Loipe zu kommen, statt jeweils bloss auf mich zu warten. Obwohl er bisher eigentlich eher unsportlich war. Das freut mich sehr. Treiben Sie jetzt als Bundesrat mehr Sport als früher? Ich versuche sooft als möglich, mich sportlich zu betätigen, und benutze beispielsweise auch den Arbeitsweg dazu, indem ich mit dem Velo ins Büro fahre. Überhaupt bin ich fit wie schon lange nicht mehr. Als Parteipräsident war ich mehr unterwegs, hatte weniger Zeit für Sport und meist auch etwas weniger Schlaf. Ihre Sportbegeisterung zeigt sich auch bei Ihrem Engagement für die Olympiakandidatur von 2022 in Davos und St. Moritz. Ich bin der Meinung, dass unser Land mal wieder etwas Grosses wagen müss­

«Ich bin fitter denn je. Ziel ist, jede Woche sechs bis acht Stunden Sport zu treiben» Ja, selbstverständlich. Ich bin ein Angestellter des Volkes und jedem Bürger gegenüber verantwortlich. Gegenüber dieser Verantwortung verspüre ich Demut. Ich mag es nicht, wenn jemandem der Erfolg in den Kopf steigt. Für mich ist die Würde, die für viele andere den Glanz dieses Amtes ausmacht, meist eine Bürde. Zumindest an Sportanlässen zeigen auch Sie sich gerne! Ich war schon immer ein grosser Sport­ fan. Ich mag Sportveranstaltungen wegen der grossen Emotionen. Wenn mich das Fieber packt, leide ich fast körperlich mit. Jedoch muss ich oft kämpfen, um aus dem VIP-Bereich zum eigentlichen Sportanlass zu gelangen. Wie oft treiben Sie selber noch Sport? Sooft es geht. Ziel sind sechs bis acht Stunden pro Woche, vor allem Langlauf. Ich bereite mich auf den 90 Kilometer langen Wasa-Lauf in Schweden vor, den ich zum sechsten Mal bestreite. Und bis anhin immer beendet haben? Aber sicher doch (lacht)! Deshalb spule ich möglichst viele Kilometer ab.

te. Die Schweiz droht in verschiedenen Bereichen ins Mittelmass ab­zurutschen. Wir könnten mit Olympischen Spielen das Herz und die Seele der Menschen berühren. Der Sport schafft Emotionen, ist eine Brücke zwischen Jung und Alt, Dick und Dünn, Arm und Reich. Was mit Steuergeld finanziert werden müsste. Praktisch alle Ausrichter der letzten Jahre verloren Milliarden. Deshalb ist unser Konzept eine völlige Abkehr zu dem, was man bisher hatte. Wir würden die Infrastruktur benutzen, die wir haben, und wenig Neues bauen. Wir möchten zurück in die Berge, in den Schnee, zum Wintersport. Und Sie denken, dass Sie das IOC mit einem solchen Konzept überzeugen können? Sie sollen es nehmen oder lassen, aber wir machen nichts anderes. Wir bieten dem IOC eine grosse Chance: weg von Gigantismus und Naturzerstörung hin zu einem wegweisenden Projekt für die nächsten Jahrzehnte. Wären Sie dann noch als Sportminister dabei? (Lacht.) Dann wohl eher als Zuschauer! 



Heimweg Die Bergbauerntรถchter Carolin (r.) und Julia aus Romoos LU auf ihrem Schulweg. Sie wohnen fast zuoberst auf dem Napf.

34

schweizer illustrierte


gesellschaft

Foto Roland Popp/bsd-photo-archiv

Bauernkinder werden Stars Plötzlich berühmt Thomas, Carolin, Laura und Julia (v. l.) auf dem roten Teppich an der Berlinale.

In einem Dokumentarfilm erobern «die kinder vom napf» zurzeit die Kinos. Im Alltag gehen die kleinen Leinwandhelden gern auf Mäuse­jagd. Vor Kurzem sassen sie erstmals im Flugzeug – an die Berlinale. schweizer illustrierte

35


gesellschaft

Text yvonne zurbrügg Fotos kurt reichenbach

E

ine BMW-Limousine wartet auf die kleine Gruppe aus der Schweiz und chauffiert sie vom Flughafen Berlin direkt zum roten Teppich. «Zwei Männer haben die Autotüren aufgemacht, und alle haben fotografiert!», sagt Thomas, 12. Und dann geht es in den ­Kinosaal, dorthin, wo «ihr» Film gezeigt wird. Viermal insgesamt, einmal sogar vor 1500 Zuschauern. Als er zu Ende ist, gehen Thomas, Carolin, 11, Julia, 9, und Laura, 8, auf die Bühne und beantworten Fragen. «Ein Bub wollte wissen, wie wir die Berge im Hintergrund gemacht haben», erzählt Carolin kopfschüttelnd. Unglaublich, dass einer denkt, ihren Napf gebe es gar nicht. Als könne man ihre Heimat am Computer zeichnen. Der Napf ist Unesco-Biosphäre. Oder wie die vielfach preisgekrönte ­Filmemacherin Alice Schmid, 60, sagt: «Eine Landschaft mit runden Hügeln, schön wie Brüste.» Ihr Dokumentarfilm «Die Kinder vom Napf» rührt das Publikum in der Schweiz und erobert eines der wichtigsten europäischen Filmfestivals, die Berlinale. 365 Tage lang hat sie die fünfzig Bergbauernkinder mit der Kamera begleitet. Ohne Drehbuch. Dafür auf Augenhöhe. Nur das blaue Bähnli führt über die 200 Meter tiefe Goldbachschlucht, jahrein, jahraus, von der Breitäbnet runter nach Romoos. Sitzen Carolin und ihre kleine Schwester Julia in der kleinen

Gondel, seilt Nachbar Fritz sie hinunter. Die Mädchen müssen still sitzen, dürfen nicht aufstehen, nicht wanken und schon gar nicht die Tür aufmachen. Bei der Talstation wartet der Schulbus – hell wird es erst, wenn die Kinder das einzige Schulhaus erreichen, das in Romoos LU noch in Betrieb ist. Bilder aus dem 87-minütigen Film, den Alice Schmid aus 400 Stunden Filmmaterial zusammengeschnitten hat. Ein einjähriger Prozess, erst mit der zwölften Version ist sie zufrieden. Sie will das Leben der Bergbauernkinder so authentisch wie möglich darstellen, kein verklärtes oder idealisiertes Bild zeichnen. «Das Leben im Napf bietet trotz aller ländlichen Idylle keine Traumkindheit», sagt die Filmemacherin. Vor der Klasse erzählt Thomas von seinem Locher. Damit stanzt er keine Löcher in Papier, sondern Mäuse aus dem Boden. «Letztes Jahr habe ich 120 gefangen. Papi gibt mir 50 Rappen pro Maus.» Die Viecher fressen ihnen sonst die Wurzeln der jungen Apfelbäume ab.

«Am Tisch haben die uns die Stühle weggezogen!» carolin, 11, über das 5-sterne-hotel maritim

Das Napflied sitzt In der Stube von Alice Schmid in Romoos proben die vier Kinder für ihren Auftritt an der Berlinale.

36

schweizer illustrierte

Die Natur. Jäger, Gejagte. Geburt und Metzgete: Das ist Alltag für die Kinder vom Napf. Sie wissen, wie man die Hühner vor dem Habicht schützt. Im Schulzimmer ist auch der Wolf ein Thema. Die Kinder wissen, dass der Räuber sich nicht mit einem Schaf zufriedengibt, lieber beisst er gleich aus mehreren ein Stück. Nach der Schule wartet die Arbeit auf dem Hof. Heuen, Hühner misten, Kälber tränken. In Berlin logieren die Bergbauern­ kinder im Hotel Maritim. Fünf Sterne. Und Hallenbad. «Am Tisch haben die uns die Stühle weggezogen!» Carolin macht beim Frühstück ihre ganz eigene Er­fahrung mit dem Luxus-Service. Ihr geht die Nutella aus. Wieder zurück am Tisch, fehlt ihr Teller samt angebissenem


So entsteht ein Film Alice Schmid zeigt ihren vier Haupt­ darstellern an ihrem Arbeitstisch Sequenzen aus dem 400-stün­ digen Videomaterial.

Weggli! Bevor sie sich wieder zum Buffet aufmacht, sagt sie zu ihrer Schwester: «Ich hol noch ein Weggli. Pass mir ja auf meine Nutella auf!» Diese grossen, hohen Betten, so viele Spiegel im Bade­ zimmer und der grosse Fernseher: Laura ist so fasziniert vom Hotel, dass sie die Schlüsselkarten zu ihrem Zimmer nach den vier Tagen gleich einpackt. Vielleicht kommt sie ja wieder, wenn sie Star wird anstatt Bäckerin. Mit sechzehn Jahren entdeckt Alice Schmid ihre Liebe zum Napf. Sie mietet ein lottriges Bauernhaus. Für 80 Franken im Jahr. Dreissig Jahre dreht sie ­Dokumentarfilme auf der ganzen Welt. Nach ihren Reisen fährt sie jeweils direkt in den Napf. Der Wunsch, hier oben zu drehen, wird immer grösser.

«Dieser Film ist mein Lebenswerk», sagt sie. Ihre Stadtwohnung am Zürcher Pa­ radeplatz hat sie nach dreissig Jahren aufgegeben und sich im ausgemusterten Schulhaus Chrummatt in Romoos ein­ gerichtet. Für die Reise an die Berlinale sitzen Thomas und die drei Mädchen zum ersten Mal im Flugzeug. Die Berge plötzlich unter sich. Die Häuser klein wie Läuse. Laura und Julia tauschen immer wieder den Sitz, um hinunterzusehen. Dann die Landung in der Betonstadt, wo Thomas’ Locher gar nicht funktioniert – aber mitgenommen hat er ihn. Jetzt hat der Schulalltag die Kin­ der vom Napf wieder. Laura, Carolin, ­Julia und Thomas sind von so viel Blitz­ lichtgewitter noch etwas von der Rolle. Und von so viel Berühmtheit. Schliess­

lich haben sie jetzt auch in Deutschland Fans. Julia: «So berühmt, wie wir jetzt sind, ist okay.» Carolin: «Ja, nur ja nicht so wie Michael Jackson!» Thomas: «Doch, das wär doch cool!» In der Stadt möchte Julia nie leben. «Wenn ich dort das Apfelmus zum Abkal­ ten vors Fenster stellen würde, könnte es ja jeder nehmen.» Lieber wohnt sie auf der Breitäbnet mit Sicht über den Napf. Heim gehts im blauen Bähnli. Carolin und Julia nehmen Platz. Drehen an der Kur­ bel und werden dann am Telefon verbun­ den mit Fritz. Der fragt: «Chöimer fah­ re?» Die Mädchen bejahen, dann ruckelt die Gondel aus der Station und schwebt hoch über der Goldbachschlucht nach Hause. In ihr Paradies. Nutella gibts schliesslich auch im Napf.  schweizer illustrierte

37


Die Mutter ist Liechtensteinerin, der Vater Ă–sterreicher, ihr Team jenes der Schweiz. Und auch das Potenzial der tina weirather scheint grenzenlos. Jetzt ist sie dabei, die Skiwelt zu erobern.

Schnelle Gren


ski alpin

Gelassen Zu Hause bei Tina Weirather in Triesenberg FL täuscht nur der Bonsai Grösse vor. Die Skirennfahrerin ist dabei, eine richtig Grosse zu werden.

zgängerin

schweizer illustrierte

39


Starkes Team Tina mit Mutter Hanni Weirather-Wenzel und Papa Harti. «Was sie geleistet haben, macht mich stolz.»

Text iso niedermann Fotos hervé le cunff

E

inmal kurz zum Physiotherapeuten ins Ausland, eine Stunde später wieder zurück zum zweiten Teil des Fotoshootings. Diesmal in der zentralen Landesregion. Und dann nach Hause in den Süden der Nation. Ruck, zuck geht das bei Tina Weirather, 22. Keine zwei Stunden braucht es für den länderübergreifenden Trip. Geografisch stösst man schnell an die Grenzen, wenn man in einem Land wohnt, das ein Ländle ist. 25 Kilometer lang, 12 Kilometer breit, das Fürstentum Liechtenstein, zwischen St. Galler Rheintal, Graubünden und Österreich gelegen. Etwas weniger als 40 000 Menschen wohnen hier. Unter ihnen ein Fürst, der Hans-Adam heisst und der Landesoberhaupt ist, sowie eine Prinzessin auf dem Weg zur Königin. Ski­ königin. In den sportlichen Adelsstand

40

schweizer illustrierte

erhoben wird Tina Weirather am vergangenen 2. Dezember, als sie bei der Abfahrt von Lake Louise, Kanada, mit Startnummer 40 auf Rang 2 fährt. Ihr erstes Weltcup-Podest! Drei weitere in Abfahrt und Super­-G folgen. Das reicht für einen Top-Ten-Zwischenrang im Gesamtweltcup. Und in der AbfahrtsDisziplinenwertung ist sie derzeit die Einzige, die der Weltcupsiegerin Lindsey Vonn einigermassen folgen kann. Das Prinzessinnenkrönchen gibts für die junge Frau aus dem ­Fürstentum schon 2006. Da wird das Megatalent wenige Monate nach ihrem Weltcup-Debüt als 16-Jährige Junioren-Weltmeisterin im Riesenslalom. Ein Jahr später wiederholt sie den Coup in der Abfahrt. Der Weg zur grossen Krönung scheint frei. Doch dann schlägt das Schicksal zu. 13. März 2007: Sturz beim Abfahrtstraining von Lenzerheide, Riss beider Kreuzbänder, neun Monate Pause. 10. März 2008: Sturz beim Riesenslalomtraining im Pitztal, Riss des

Selbstständig Tina wäscht ihre Skikleider. «Aber niemals den Renndress. Sonst ist er ruiniert.»


ski alpin

Hometraining Bei klarem Wetter steht der Rad-Ergometer andersrum. Dann gibts Aussicht auf die Schweiz.

Podest Tina ­Weirather (r.) feiert in GarmischPartenkirchen neben Lindsey Vonn ihren dritten Abfahrtsrang.

diesem Winter reist und trainiert sie mit den Schweizerinnen, wenn sie auch ihren eigenen Trainer, Pascal Hasler, mitbringt. «Ich bin eine, die nicht gern allein ist. Deshalb schloss ich mich noch so gerne dem Swiss Team an.» Heute, sagt sie, schlägt ihr Herz fast ebenso sehr für die Schweiz wie für das Fürstentum. Mit Fränzi Aufdenblatten hat sie zudem eine Kollegin im Schweizer Team, die für sie «eine Art Ersatzmama geworden ist». Und Österreich, dessen Staatsbürgerschaft sie dank ihrem Vater ebenfalls besitzt? «Das war nie wirklich eine Option für mich. I bi halt a Liachtaschtaaneri!» Ihre Brüder Herbi, 24, der an der Technischen Uni München studiert und Schweizer Meister im Kunstflug ist, sowie Tom, 17, in Paris an der Tennisakademie auf dem Weg zum Profi, sieht sie selten. Dafür geniesst sie neuerdings vermehrt die Zweisamkeit mit ihrem Freund Claudio. Mit ihm bewohnt Tina Weirather seit zwei Monaten eine traumhaft hoch über Triesenberg gelegene Attikawohnung. Von da sieht sie bis weit in die Schweiz hinein. Grenzen haben sie noch nie wirklich eingeschränkt. Weder geografische noch gesundheitliche. 

tina persönlich

Geboren in Vaduz FL am 24. 5. 1989 u hobbys Tennis, Lesen, Klavierspielen, Gleitschirmfliegen u sie setzen auf tina Sponsor: LGT Bank, Partner: City-Garage Vaduz, Onyone Skibekleidung, Adidas. Ausrüster: Atomic (Ski und Bindung), Tecnica (Schuhe), Uvex (Helm, Brille), Leki (Stöcke), Reusch (Handschuhe) schweizer illustrierte

Foto Giovanni Auletta / AP Photo / Keystone

rechten Kreuzbandes, Ausfall für die folgende Saison. 23. Januar 2010: Sturz in der Abfahrt von Cortina, erneut Kreuzbandriss, ein Jahr Wettkampfpause. «Ans Aufgeben dachte ich da schon kurz einmal, aber nicht so richtig.» Nun ist sie zurück. Dort, wo man sie längst erwartet. Nicht nur ihres Durchhaltewillens wegen, sondern auch aufgrund ihres Erbguts. Mutter Hanni Wenzel, 55, war in den 70er- und 80erJahren zweimal Ski-Olympiasiegerin, viermal Weltmeisterin und einmal Gesamtweltcup-Siegerin, Vater Harti Weirather 1982 Abfahrts-Weltmeister. Klar werden da wie selbstverständlich Erfolge erwartet. Ein lästiger Druck? «Kein bisschen. Mich beleidigt nicht, wenn man mich immer an meinen Eltern misst. Ich bin vielmehr stolz auf das, was sie in ihren Karrieren geleistet haben.» Dass ihre Eltern im liechtensteinischen Gamprin eine SportmarketingFirma führen, die international zu den

Marktleadern gehört, hat auf Tinas Karriere noch wenig Einfluss. Die beiden lassen sich von Tinas jungen Erfolgen nicht blenden. «Man muss den Ball flachhalten», sagt Papa Harti. «Wir streben jetzt nicht die fetten Werbeverträge an. Wichtig ist, dass sie endlich gesund bleibt. Tina ist ein zartes Pflänzchen.» Mutter Hanni erkennt in ihrer Tochter zwar das Potenzial einer Gesamtweltcup-Siegerin. Aber es muss auch für sie nicht alles so schnell gehen wie in Tinas Kinderzeit. «Wir schulten sie ein Jahr früher ein, weil sie so aufgeweckt und intelligent war, schon als ganz Kleine eine totale Leseratte.» Nachdem Tina Weirather mit 13 ins Sportinternat in Schruns und mit 15 in die österreichische Talentschmiede, das Skigymnasium Stams, eingetreten war, hatte sie nach der Rückkehr die ­Matura im Sack und genau eine Weg­ gefährtin im Ländle-Spitzen-Skisport. Doch Kollegin Marina Nigg folgte nicht in ihrer Erfolgsspur. Tina wurde zum Liechtensteiner Einfrau-Team. Da kam ihr, die nebenbei ein Bachelor-Fern­ studium in Wirtschaft absolviert, das Angebot von Swiss-Ski genau recht. Seit

41


wirtschaft

42

schweizer illustrierte

Hoo-me


Spritztour Swiss-CEO Harry Hohmeister fährt Rikscha mit chinesischen Touristen. Im Hintergrund: der Glockenturm, eine von Pekings Sehenswürdigkeiten.

Er hält das Steuer am liebsten selber in der Hand. Swiss CEO Harry Hohmeister erkundet seine neuste Asien-Destination höchstpersönlich. Und ist, wie die Chinesen finden, «very funny». Auf Jungfernflug mit dem Airline-Chef.

i-stee in Peking


Text Nina Siegrist Fotos Monika Flückiger

D

ie chinesischen Journalisten am Flughafen Zürich sind sich einig: Dieser «Hoo-mei-stee», sagen sie und zeigen auf Swiss-CEO Harry Hohmeister, der vor dem Abflug-Gate steht, sei «very funny» – sehr lustig. Mit seinen 1 Meter 90 ist der Big Boss eine der längsten «Langnasen», die sie je gesehen haben. Lustig finden sie ihn aber vor allem, weil er so gar nicht in ihr Bild einer Autorität passt. Zum Beispiel wenn der 47-Jährige, wie wenig später, den ­kichernden Journalisten höchstpersönlich und mit viel pantomimischem Geschick die Bord-Speisekarte näherbringt (Dorsch im Parmaschinken-Mantel,

44

schweizer illustrierte

Rindsfilet mit Kakao-Spitzen). Jetzt aber gilt es für Hohmeister erst mal ernst: Swiss fliegt neu direkt nach Peking, Wirtschaftsvertreter, Reiseveranstalter und Journalisten aus beiden Ländern sind an diesem Samstag, dem 11. Februar, zur Eröffnungszeremonie geladen. Hohmeister steht am Gate, vor ihm ein rotes, noch unzertrenntes Band, neben ihm Bundesrätin Doris Leuthard, Swiss-VR-Präsident Bruno Gehrig und der chinesische Botschafter Wu Ken, alle hoch konzen­ triert, in der Hand eine Schere. Ein gemeinsames Schnipp, ein Applaus, ein paar Fotos, dann hebt der bereitstehende Airbus A340-300 ab zum rund zehnstündigen Jungfernflug nach Peking. An Bord werden Glückskekse verteilt. Frau Bundesrätin sucht ihr Glück

schon bald im Séparée der First Class. Sie will sich für die bevorstehenden Minister-Treffen vorbereiten. Auch SwissPräsident Gehrig ruht sich aus. Nur CEO Hohmeister wirbelt an allen Ecken und Enden für die neue Flugdestination, posiert im Jahr des Drachen mit einem Drachen-Maskottchen für ein chinesisches Online-Portal, schäkert mit den Stewardessen und bewegt sich im ­Flieger ein bisschen so, als wäre es sein Ein­ familienhaus. Hohmeisters Vater war Techniker bei der Lufthansa, schon als zwei Monate ­altes Baby fliegt er mit der Mutter von ihrem Wohnort Bremen nach Hamburg, wo der Vater stationiert ist. Später macht er eine Lehre als Luftfahrtskaufmann, beginnt selber zu fliegen – mit


wirtschaft

«Ein guter Pilot reagiert auf ­Turbulenzen nicht erst, wenn er mittendrin steckt. Deshalb müssen wir ­sparen» Harry Hohmeister Nach Hause telefonieren Der Swiss-Chef testet das öffentliche Telefon eines Pekinger Kiosks.

Verpflegungsstopp Bevor seine Meetings starten, gönnt sich Hohmeister eine Nudelsuppe mit Gemüse. «Mopeds», wie er die kleinen, einmoto­ rigen Maschinen nennt. Der Lufthansa und ihren Tochterunternehmen bleibt er treu, wechselt 2005 zur Swiss, zieht mit seiner Frau Anita und Sohn Patrick, heute 19, in die Schweiz, wird 2009 CEO. Angekündigt als «die Walze aus Deutsch­ land», gewinnt er schnell Sympathien, bringt die Airline mit harter, aber fairer Hand auf Kurs. Peking im Morgengrauen Ein Bus holt die Schweizer Delegation am zweit­ grössten Flughafen der Welt ab, fährt sie ins Swissôtel. Der Verkehr verstopft die Strassen bereits, ein grauer Dunst ­umhüllt Chinas Hauptstadt. Präsident Gehrig plaudert mit «Häri», wie er Har­ ry Hohmeister nennt, zeigt auf die Wol­ kenkratzer links und rechts der Strasse,

Pantomime Hohmeister erklärt den Pekinger Strassenarbeitern, dass es in der Schweiz noch viel kälter sei. sagt: «Wahnsinn, wie sich doch alles ver­ ändert hat», fragt, wie lange die Fahrt denn noch dauere. «Gleich sind wir da», sagt Hohmeister. Er hat nicht mitge­ zählt, wie oft er in den letzten vier Jah­ ren hier in Peking war, aber sein Pass ist voller chinesischer Stempel. Auch dieses Mal will er mit Flughafenverantwort­ lichen und Zulieferern verhandeln, noch bessere Abflugzeiten, noch bessere Ser­ viceleistungen herausholen. Vorher aber bleiben ihm ein paar Stunden Zeit. Mit dem Taxi geht es in die Hutongs, jene alten Viertel Pekings, in denen man noch das ursprüngliche China mit Ge­ müseständen, kleinen Krämerläden und unzähligen Fahrrädern spürt. Harry ­Homeister will hier eine «Original-Nu­ delsuppe» essen. Ja, natürlich könne er

vorher noch fürs Foto Rikscha fahren, sagt er, allerdings lieber vorne auf dem Sattel als hinten im Anhänger. Hohmeister hält das Steuer am liebsten selber in der Hand. «Die AirlineBranche ist kein Business für entschei­ dungsschwache Menschen», sagt er. Er spaziert vorbei an ein paar älteren, ­Karten spielenden Chinesen, die ihn neugierig beäugen. Schuldenkrise, star­ ker Franken, steigende Energiekosten – die Voraussetzungen um das Flug-Ge­ schäft vernünftig zu betreiben, würden immer schlechter, erklärt er. Ausserdem komme die Politik vermehrt auf die Idee, Steuern zu erheben und neue Regeln zu erfinden. «Ja, ich mache mir oft Sorgen um die Zukunft», sagt Hohmeister. «Nachts, wenn ich wachliege, mor­ u schweizer illustrierte

45


wirtschaft

gens wenn ich zur Arbeit fahre und im Büro, wenn ich die Zahlen studiere und denke, mein Gott, jetzt hat die Mann­ schaft schon wieder eine Sitzauslastung von 87 Prozent erreicht und am Ende ist doch recht wenig in der Kasse ge­ blieben.» Er bückt sich und tritt durch einen niedrigen Türrahmen hinein in ein mit bunten Lampions dekoriertes Restaurant. Geschickt fischt Harry Hohmeister eine Nudel aus seiner Suppe, klemmt sie mit den Stäbchen fest und führt sie vor­ sichtig zum Mund. Ein guter Pilot, sagt er, reagiere auf vorhersehbare Turbulen­ zen nicht erst, wenn er mittendrin ste­ cke. Das sei auch der Grund, warum die Swiss Kurskorrekturen vornehmen und sparen müsse, obwohl sie im Vergleich zu anderen Airlines in den letzten Jahren gute Ergebnisse ausweisen konnte. Dass die Mitarbeiter das zuweilen nicht nach­ vollziehen können, versteht er: «Erst hört man von Passagierrekorden, dann von Sparmassnahmen – das irritiert.» Aber es herrschten nun mal ­dramatische Zeiten, das würden die Insolvenzen von Spanair, Malev oder Cirrus ja nun zeigen. Er nimmt einen Schluck Tee aus dem walnussgrossen Tässchen, spricht von Wettbewerb und dem «sportiven Charak­ ter» seines Geschäfts. Dann geht es zurück ins Hotel: Der offizielle Teil des Aufenthalts beginnt. Am Abend lädt die Swiss zum GalaDinner. Vor einem grossen geheizten Zelt stehen rund zwanzig Chinesen auf Kunstschnee, fotografieren mit blitzen­ den Kameras etwas ziellos die eintref­ fende Schweizer Delegation, inklusive Bundesrätin Leuthard. Harry Hohmeis­ ter begrüsst am Rednerpult die Gäste – auf Englisch, denn ausser Ni hao (Hal­ lo), Xie xie (Danke) und Gan bei (Prost) könne er kein Chinesisch. Eine Chinesin übersetzt Hohmeisters erste fünf Sätze in gefühlte zwei Wörter – der CEO wartet, ob noch was kommt, lacht und spricht dann weiter, während die chinesischen Gäste an den Tischen «Verbier» und «Lugano» schon mal But­ ter auf die komischen Dinger, genannt Brötchen, schmieren und sich zustim­ mend zunicken. Dienstagmorgen Es geht zurück in die Schweiz. Harry Hohmeister tourt er­ neut durch den Flieger, schüttelt Hände. Er ist müde, nicht nur wegen der Ver­ handlungen und Sitzungen: Ausgerech­ net er, der Kaffee-Fanatiker, bekam die ganze Zeit nur Grüntee serviert, erzählt er der Delegation witz- und gestenreich. Gelächter. Ist er nicht funny, dieser «Hoo-mei-stee». 

u

Unterhaltung Mit SwissPräsident Bruno Gehrig schaut Hohmeister an Bord einen Film. Sein ganzes Kinowissen, sagt er, habe er sich auf Flügen angeeignet.

Mit der Swiss direkt nach Peking

Verewigt ABB-Schweiz-Chefin Jasmin Staiblin (mit Claudio Facchin, ABB China) ist ebenfalls Teil der offiziellen Delegation.

u WiederEinführung Nachdem die Destination Peking 2003 mangels Nachfrage eingestellt werden musste, investiert Swiss wieder stark in die aufstrebende Metropole: Bis Ende Mai wird Peking fünf- bis siebenmal pro Woche, danach täglich angeflogen (Flugdauer: 10 Stunden) u Preise Economy-Tickets gibts ab 850 Franken, Business-Flüge ab 4530 Franken u Feierlichkeit Am Jungfernflug vom 11. Februar nahmen rund fünfzig Wirtschaftsvertreter, Reiseveranstalter und Journalisten teil

Schnipp! Chinas Botschafter Wu Ken, Bundesrätin Doris Leuthard, Swiss-Präsident Bruno Gehrig und Swiss-CEO Harry Hohmeister (v. l.) weihen die neue Strecke ein. Volles Rohr Alphorn-Bläserin Eliana Burki begeistert das Publikum am GalaEmpfang der Swiss in Peking.

Erfahren Katja Zimmermann (l.) und Brigitte Pfenninger flogen früher häufig nach Peking und freuen sich, bei der Wiederaufnahme der Destination an Bord zu sein.

46

schweizer illustrierte


Näher bei den Stars. Täglich. www.schweizer-illustrierte.ch Ernährungstipp Beatrice Bolliger Wöchentlich zeigt die Ernährungs­ beraterin, wie Sie fit und gesund bleiben. Dieses Mal dreht sich alles um das Thema Fasten.

Schwedischer Hof Daniel und ­Victoria Das Paar erwartet sein erstes Kind. Wir wissen, wie das Royal-Baby heissen soll und wen es als Paten haben wird.

Luca Hänni in top 15? Der Schweizer gilt als Favorit bei «Deutschland sucht den Superstar». Gemäss einer geheimen Liste soll er es sogar in die Liveshows schaffen. SI online hat die Details.

iPad

Bestellen Sie jetzt Ihr Jahresund Halbjahresabo

Name

Mit Maria Walliser durchs Toggenburger Land Wir haben wunderbare Panorama-Ansichten für Sie.

Bitte Coupon einsenden an: Schweizer Illustrierte, Leserservice, Postfach, 4801 Zofingen. Angebot gilt nur für Neu­ abonnenten in der Schweiz. Preis inkl. 2.5 % MwSt. und Versandkosten. www.schweizer-illustrierte.ch und www.online-kiosk.ch Tel. 0800 820 920 (gratis)

C

Fotos RTL, Thomas Buchwalder, Dukas

nJ A, ich bestelle ein Jahresabo der Schweizer Illustrierten (inkl. Sonderhefte) und bezahle jährlich CHF 193.–. Ich spare CHF 41.– gegenüber dem Einzelverkauf. nJ A, ich bestelle ein Halbjahresabo der Schweizer Illustrierten (inkl. Sonderhefte) und bezahle CHF 101.–. Ich spare CHF 16.– gegenüber dem Einzelverkauf.

Vorname Strasse PLZ Ort Telefon E-Mail SJa, ich bin damit einverstanden, dass Ringier AG mich künftig via E-Mail über weitere interessante Angebote informiert (gegebenenfalls bitte streichen).

60005231


Im Takt der Lieb Beruflich mit I QuattrO, privat mit seinem Mann Raffael: Die Musik ist der Kitt für die Beziehungen im Leben von Damian Meier. Und sie hält ihn ganz schön auf Trab. Text Christa Hürlimann Fotos Marcel Nöcker

S

eit einiger Zeit klingelt der Wecker bei Damian Meier, 38, etwas später. Dafür kommt er abends auch später ins Bett. Früher musste er beizeiten aus dem Haus, da unterrichtete er zu 80 Prozent Gesang und trat 20 Prozent auf. Seit «Die grössten Schweizer Hits» 2009 ist es umgekehrt. Mit Roger Widmer aus Zürich, Simon Jäger aus Küngoldingen AG und Matthias

48

schweizer illustrierte

Aeberhard aus Güttingen TG wurde er damals vom Schweizer Fernsehen engagiert, um Schweizer Volkslieder zu interpretieren. Die Tenöre haben die Herzen nicht nur von Klassik-Fans im Sturm erobert. Es folgten ausverkaufte Konzerte, vier CDs – und vier Gold- und Platinauszeichnungen. Statt in der Oper treten sie in populären Shows auf, im TV oder bei Das Zelt. Nur für Damian Meier hat sich stilmässig nicht viel verändert: Er stand schon früher in Musicals oder mit San­ dra Studer und Nubya auf der Bühne.

Auch die Jukebox im Entree daheim in Oberdorf bei Solothurn ist gefüllt mit Pop- und Rocksongs. Sie war ein Geschenk zur Hochzeit. Nach sechseinhalb Jahren haben Damian Meier und Raffael Ingold, 32, ihre Partnerschaft kürzlich eintragen lassen. Und auch wenn Raffael bald ebenso oft unterwegs sein wird, weil er in Solothurn sein Blumen­geschäft aufbaut, wollen sie demnächst ihr Miethaus kaufen. Um sich ihre Oase am Fusse des Weissensteins für immer zu ­sichern. Wie zum Beweis, dass es der


musik

Shootingstars I Quattro mit Damian Meier, Simon Jäger, Roger Widmer und Matthias Aeberhard (v. l.) gehen seit den «Grössten Schweizer Hits» 2009 gemeinsam auf Tour.

e

Liebespaar Von den Konzerten mit I Quattro erholt sich Tenor Damian Meier (l.) am besten daheim. Sein Mann Raffael Ingold sorgt als Florist für die perfekte Ambiance in ihrer Ruheoase in Oberdorf SO.

richtige Entscheid ist, strahlt die Sonne durch die Fensterfront. Und in der Ferne zeichnet sich durch den Dunst das fantastische Alpenpanorama ab. Während die Besucher ins Schwär­ men geraten, huscht Damian Meier aus dem Wohnzimmer und kommt mit dem Staubwedel zurück. Das Sonnenlicht macht den Staub auf dem Flügel sicht­ bar … Dabei wird das Instrument oft be­ nützt. Damian Meier übt damit Lieder ein. Das Akkordeon daneben gehört Raf­ fael. Bei einem gemeinsamen Konzert­ engagement hat sich das Paar kennen­ gelernt. Auch in der Beziehung geben Damian Meier und Raffael Ingold den Ton gemeinsam an. Sind offen und direkt miteinander. Raffael ist nicht nur Dami­ ans grösster Fan. Sondern auch sein

härtester Kritiker. Er versteht es aber auch, ihn aufzubauen. Denn ein Zwischentief hat I Quattro mittlerweile erlebt. In der Qualifikation für den Eurovision Song Contest schaff­ ten es die Tenöre nur auf den vierten Platz. «Wir waren unterschiedlich stark enttäuscht. Ich war es besonders», sagt Damian Meier. Als Einziger stand er schon einmal auf der grossen Euro­ visions-Bühne: mit Gunvor 1998 in Bir­ mingham. «Ein unglaubliches Erlebnis!» Bald ist wieder Kofferpacken angesagt. Die Plattenfirma hat grosse Pläne mit I Quattro. Verhandelt für Tour­ neen in Deutschland und Österreich. Nach dem Engagement bei Das Zelt soll es losgehen. Dann auch mit Eigenkom­ positionen, nicht nur mit Coversongs.

Das bedeutet noch weniger Zeit zu Hau­ se! Doch wie die venezianischen Masken und weitere Souvenirs im üppig deko­ rierten Haus zeigen, ist Damian Meier gern auf Reisen. Als Jugendlicher kam er mit den Solothurner Singknaben und dem Chor Up With People herum. Bei über 150 Gastfamilien übernachtete er schon! Und mit Raffael hat er sogar schon von Auswandern gesprochen. Die Träumereien sind nun aber auf Eis gelegt – der Blumenladen will eröffnet werden, die Tournee mit Das Zelt hat begonnen. Der Wecker ist gestellt!  Im neuen Programm «Movie Classics» interpretieren I Quattro die grössten Filmhits, zu erleben auf Tournee mit Das Zelt (www.daszelt.ch). schweizer illustrierte

49


6. Folge

n in z Ferieh ei w c S r de den Ski-Stars Mit iste auf die P : Heute burg Toggen

Der Ausblick reicht bis nach Deutschland und Österreich hinein. Im oberen Toggenburg hat maria walliser gelernt, sich der weiten Welt zu öffnen. Wer zum Skifahren und Boarden hierherkommt, fühlt sich dem Himmel etwas näher.

50

Über den Ho schweizer illustrierte


Maria Walliser

u gestern WM: dreimal Gold

(Abfahrt 1987/1989, Super-G 1987), einmal Bronze (Riesenslalom 1987). Olympia: einmal Silber (Abfahrt 1984), zweimal Bronze (Riesenslalom, Kombination 1988). Weltcup: 25 Rennsiege, 2 Gesamtsiege (1985/86, 1986/87). Disziplinensiege: zweimal Abfahrt, Super-G, Riesenslalom und Kombination. u Heute Präsidentin Stiftung Folsäure Offensive Schweiz, Hobby-Winzerin. Verheiratet mit Guido Anesini, 57, zwei Töchter: Siri, 20, und Noemi, 15.

Top of Toggenburg Maria Walliser macht Pause auf dem Gipfel des Chäserrugg (2262 m ü. M.). Im Hintergrund links der Bodensee und Deutschland, rechts das Rheintal und Vorarlberg sowie in der Mitte das Alpsteinmassiv mit dem Säntis (vom rechten Ski verdeckt).

rizont hinaus


Im Schwung Maria Walliser kurvt ob Wildhaus von der Gamsalp Richtung Freienalp. «Ich brauche nicht zahllose Pistenangebote.»

Text iso niedermann Fotos thomas buchwalder

D

ie einen fahren ganz schnell hinunter, die anderen klettern flink wie die Gämsen hinauf. Sie ist mit beiden Richtungen vertraut: Maria Walliser hat 2001 sämtliche sieben Gipfel des Churfirsten-Massivs im St. Galler Toggenburg innert neun Stunden bestiegen. Selun (2205 m), Frümsel (2267 m), Brisi (2279 m), Zuestoll (2235 m), Schibenstoll (2236 m), Hinterrugg (2306 m) und Chäserrugg (2262 m) – für ambitionierte Alpinisten mögen das keine besonders herausfordernden Namen und Höhen sein. Doch das 14 Kilometer lange Gebirge, das gegen Süden furchterregend steil zum Walensee abfällt, gegen Norden aber charakteristisch sanft ins Toggenburg «auszufliessen» scheint, ist eine Bergkette, die auf vielfältige Art prädestiniert ist als Sportregion. Auch für den Wintersport, obwohl das Dorf Wildhaus am obersten Ende des Tals gerade mal auf 1095 m ü. M. liegt. Aus dieser Region stammen grosse Namen im Schweizer Wintersport: Simon Ammann, Karl Alpiger, Walter Steiner

52

schweizer illustrierte

und natürlich Maria Walliser. Aufgewachsen ist die heute 48-jährige Mutter zweier Töchter zwar im mittleren Toggenburg in Mosnang SG. Dort lernte sie das Skifahren auch gleich hinter ihrem Zuhause am Skilift, den ihre Eltern betrieben. Doch die Karriere der dreifachen Weltmeisterin wurde ganz oben im Tal richtig ­lanciert, auf den Pisten von Wildhaus und Unterwasser, am Gamser- und Chäserrugg.

«Wer einmal im Toggenburg war, der kommt immer wieder», sagt Maria Walliser. Und sie muss es wissen. Seit vielen Jahren schon lebt sie mit ihrem Ehemann Guido Anesini in Malans in der Bündner Herrschaft. Und das Kompliment an ihre alte Heimat erhält umso mehr Gewicht, als die Familie eine Ferienwohnung in Davos besitzt, wo es wintersportlich natürlich noch ganz andere Möglichkeiten

Völlig losgelöst Auf dem Vierersessellift vom Oberdorf hinauf auf die Gamsalp geniesst man tolle Ausblicke auf das Dorf Wildhaus.


«Mein Geheimtipp: Die Geländeabfahrt vom Säntis nach Unterwasser» Maria Walliser

Freundinnen Maria Walliser (l.) geniesst zusammen mit Marlise Stump einen Bergkafi im «Gamsalp-Stübli». Die beiden kennen sich seit Kindertagen und stiegen zusammen in den Weltcup auf.

Exklusiv auf dem iPad: Wir zeigen Pisten und sonnige Plätze im 360°-Panorama. Und machen Ihnen mit Videos und Link-Empfehlungen Lust auf mehr.

25-fache Weltcup-Rennsiegerin. «Mit ihr ging ich dann auch erstmals in den Ausgang und entdeckte die ‹grosse Welt› ausserhalb Mosnangs.» Heute entdeckt Maria Walliser mit und bei ihrer Freundin mehr die gastronomischen Vorzüge des Obertoggenburgs. Marlise Stump-Wittenwiler führt zusammen mit Ehemann Birger das beste Haus am Platz, «Stump’s Alpenrose». Diese ist nebst dem «Säntis» in Unterwasser das einzige Viersternehotel in der Region. «Diesbezüglich gibt es schon

Die Top Ten von Wildhaus: süsse Quelle, Schlittelspass, Hüttenzauber. 4 Seiten

Nächste Woche

Mit Silvano Beltrametti auf der Lenzerheide

• Der querschnittgelähmte SkiStar auf dem Monoski-Bob

• Top Ten: Après-Ski, Shoppen, Wellness, Schlittelspass

Foto Remo Nägeli

gibt. «Aber jedes Mal wenn ich vom Rheintal hochfahre ins Toggenburg, heimelt mich dieses unverwechselbare Pa­ norama mit den sieben markanten Churfirsten-Gipfeln im Süden und dem Säntis auf der nördlichen Talseite an.» Die Topografie der Pisten sei anspruchsvoll, und sie brauche kein riesiges Skigebiet mit unzähligen Abfahrtsmöglichkeiten. «Gerade die Kompaktheit der zusammengeschlossenen Skigebiete von Wildhaus und Unterwasser ist eine ihrer Stärken.» Weil ihre ältere Tochter Siri, 20, in Luzern studiert und die jüngere Noemi, 15, die Sportmittelschule Davos besucht, fährt Mama Maria schon mal allein für einen Skitag ins Toggenburg. Nicht häufig, aber jedes Mal mit viel Vorfreude. Eine, die sie dann besonders gerne trifft, ist Marlise Stump-Wittenwiler. Die beiden Freundinnen kennen sich seit Kindertagen. Gleichzeitig und oft gemeinsam haben sie auch ihre Rennfahrer-Karrieren bis in den Skiweltcup vorangetrieben, wo Maria dann wesentlich mehr Furore machte. «Aber als Mädchen war Marlise mein grosses Vorbild, zu dem ich aufgeschaut habe», erzählt die

noch Nachholbedarf hier oben», sagt Maria Walliser, «dafür sind die Leute nett, und die Gastfreundschaft ist gross.» Das hatte sie einst als Mädchen schon erfahren. Ihr Vater hatte Klein Maria am Skilift an der Kollersweid in Wildhaus abgesetzt, als er auf dem Weg zu einem Viehhandel ins Rheintal war. Doch während seine Tochter am Nachmittag wie vereinbart am Treffpunkt darauf wartete, dass er sie wieder auf den Heimweg mitnimmt, verspätete sich der Papa. «Da ging ich ganz allein ins nahe Restaurant, wo sich eine nette Serviertochter meiner erbarmte und mich verpflegte, bis ich abgeholt wurde.» Inzwischen kennt die wohl berühmteste Tochter des Toggenburgs das Gebiet in- und auswendig. Eines ihrer «Musts» ist die Einkehr im «GamsalpStübli» auf 1700 m ü. M., das Marlise Stumps Tochter Lisa führt. Maria Walliser rät: «Hier muss man unbedingt den ‹Schlorziflade› probieren, ein typisches Gebäck aus der Region mit Birnenguss!» Doch mehr noch locken sie die Pistenhighlights. «Eine lange, gerade Abfahrt in der Falllinie wie beim Stöfelihang zum Beispiel findet man nicht oft. Das war schon früher eine Herausforderung für uns.» Aber auch die Munggepfiff-Piste am Gamserrugg oder die Ostabfahrt vom Chäserrugg durchs Gelände bezeichnet die Ski-Queen als «Challenge». «Und wenn man mit der Seilbahn vom Iltios auf den Chäserrugg hochfährt und an den Gämsen in der Felswand vorbeischwebt, ist das ein absolut einzigartiges Erlebnis.» Ihr Geheimtipp für ToggenburgBesucher? «Auch mal die andere Tal­ seite entdecken! Zmorge auf dem Säntis, mit der Seilbahn talwärts, bei Masten zwei aussteigen und die lange Abfahrt durchs Gelände bis zur Thurwies ob u Unterwasser geniessen!»

• Manuela Pesko: Die Geheimtipps des Snowboardstars

schweizer illustrierte

53


Top Ten Destination Obertoggenburg

Markant Die ChurfirstenGipfel – hier Zuestoll (M.) und Brisi (r.)– bilden eine unverwechselbare Kulisse beim Skispass.

Facts & Figures & Fun-faktor

Hinter den sieben Bergen Geheimtipp! Das obere Toggenburg, Tal der Schwingerkönige. Aber Wintersport? Und wie! Am Fuss der Churfirsten gehts richtig zur Sache. u Böse und Goldene Für die schweren Männer scheints ein ebenso nahrhafter Boden zu sein wie für die ganz leichten. Mit Nöldi Forrer und Jörg Abderhalden stammen zwei Schwingerkönige ebenso aus dem oberen Toggenburg wie der vierfache Olympiasieger im Skispringen, Simon Ammann. Doch für das breite Publikum scheint das sanft ansteigende Tal zwischen Wil SG und dem Rheintal eine unbekannte Grösse zu sein. Trotz markanter Kulisse mit den sieben Churfirsten-Gipfeln im Süden und dem Alpstein im Norden. Dabei gehts ganz oben im Tal,

Ein Hauch von Alaska Huskystuff.ch bietet SchlittenhundeTouren an. Ein echtes Abenteuer!

54

schweizer illustrierte

Shopping wettzumachen, so ist es doch vorerst noch eine beschauliche Ferien­ destination. Ideal für Familien. Das drückt sich auch in einer schweizweit wohl Sportmekka einmaligen Aktion dieses Winters aus: Ski alpin und norJeder Freitag wird zum «Happy Friday» disch, Boarder-Fun, an dem es 30 Prozent Rabatt auf Ski­ Curling (hier die tickets gibt – sowie Konzerte oder Halle in Wildhaus) – die Wintersport- günstige Übernachtungs-Pauschalen.

Möglichkeiten sind vielfältig. in den drei Wintersport-Orten Alt St. Jo­hann, Unterwasser und Wildhaus äus­serst sportlich zu und her. Siebzehn An­lagen bringen Skifahrer und Snowboarder auf die sechzig Kilometer abwechslungs­ reichster Pisten am Gamser- und am Chä­serrugg. Die drei Gebiete sind durch lange Abfahrten verbunden. Dazu kommen hundert Kilometer Langlauf-Loipen – teils nachts beleuchtet – sowie tolle Schlittelpisten oder eine grosse Curling-Halle. u Genuss für Familien Auch wenn das Obertoggenburg dabei ist, seine Mankos punkto Top-Gastronomie, Nightlife oder

www.toggenburg.org

iso niedermann, nadine bauer

Die Preise

57.– u Tageskarte Erwachsene CHF 57.–, Jugendliche/Studenten CHF 49.–, Kinder CHF 30.–. Spezialangebot «Happy Friday»: immer freitags CHF 39.–, 33.–, 30.– u halbtags Ab 12.00 Uhr: CHF 47.–, 41.–, 25.–; ab 13.00 Uhr: CHF 42.–, 36.–, 22.– u woche 7 Tage CHF 282.–, 244.–, 149.– u familien 10 % Rabatt auf Mehrtages-Skipässe ab 3 Ta­gen für Kinder, wenn gleichzeitig mit einem Eltern-Abo gelöst u info www.toggenburg.ch


Jetzt buchen!

Zu Gast bei Freunden. Wir haben für Sie eine Auswahl an Unterkünften zusammengestellt. Schneeschuhwandern Auf leisen Sohlen geht es durch unberührte Landschaften. Spass abseits der piste

Raus an die frische Luft u Schneeschuh-touren Das Gelände ist ideal, die Auswahl gross. Wer jedoch nicht auf eigene Faust losmarschieren möchte, kann sich einer geführten Tour anschliessen. www.toggenburg.org u Iglu-bauen Unter fachmännischer Anleitung kommen Freizeit-Eskimos noch bis Ende März hier voll auf ihre Kosten. Schneeschuhe, das notwendige Werkzeug sowie warme Schlafsäcke werden zur Verfügung gestellt. www.invia.ch u schlittenhunde-tour Einmal mit Husky Kettu und seinem Rudel das Toggenburg auf eine andere Art erleben. Andrea Beerli und Michi Kobler machen es möglich und bieten halb-, ganz- sowie mehrtägige Schlittentouren an. www.huskystuff.ch

u esel-wandern Ein Erlebnis der

besonderen Art für Jung und Alt ist das Wandern mit Eseln. Gemeinsam mit den Grautieren geht es ganz entspannt durch verschneiten Landschaften. www.esel-wanderungen.ch

näher an der sonne

u «stump’s Alpenrose» Viersternehaus

mit 350 Quadratmetern Wellness-Bereich. Zwei Nächte mit Frühstücksbuffet, CandleLight-Dinner, Spa-Eintritt und Gutschein im Wert von CHF 75.– ab CHF 750.– pro Doppelzimmer. Gültig bis 31. 5. 2012. Webcode: x42036

Eskimo-Feeling Die Nacht im Schneehaus ist ein unvergessliches Erlebnis.

wohlfühl-oase u hotel

hirschen Sieben Nächte im Dreisternehotel mit Frühstücksbuffet und Halbpension, 6-Tages-Skipass und Nutzung der kleinen Wellness-Attika inklusive, ab CHF 1129.– pro Person im Doppelzimmer. Gültig bis 7. 4. 2012. Webcode: x41884

Erlesene Getränkekarte In der «Bankk» werden auch Whisky-Spezialitäten ausgeschenkt. the place to be

Achtung, Bankk-Überfall!

Fotos HO (9)

u Party

statt Anlagegespräche: Initiative Personen aus der Region haben die ehemaligen Räume einer Bank in Wildhaus in eine trendige Bar namens Bankk umgebaut. Hier gibt es regelmässig Livekonzerte, die jeweils unter dem Label «Bankküberfall» angekündigt werden. Für Gäste ab 18 Jahren ist das Lokal an der Hauptstrasse im Dorfzentrum von Sonntag bis Donnerstag von 17 Uhr bis 24 Uhr geöffnet, Freitag und Samstag von 17 Uhr bis 2 Uhr. Die Alternative dazu, in der sich vor allem die jüngere Snowland-Community trifft, ist die Gräppele-Bar im Hotel Alpenblick, ebenfalls im Zentrum von Wildhaus.

Gut und gemütlich

u Hotel Schönenboden Das Zweisternehotel bietet Aussicht auf die Churfirsten, Liechtenstein und Österreich. Der Skibus hält direkt vor dem Haus. Eine Nacht inkl. Frühstück beläuft sich auf CHF 118.– pro Doppelzimmer. Webcode: 12882

Angebot buchen mit Webcode auf www.myswitzerland.com schweizer illustrierte

55


events

Toggenburger Gaumenfreuden Winterzauber Im «Gade» ob Unterwasser gibts regionale Spezialitäten und Hüttenromantik. u rustikal «Gade» – der Name ist Pro-

gramm: Die umgebaute Scheune ob Unterwasser lädt entweder in den Kuhstall mit offenem Cheminée-Feuer oder in den Heustock im Obergeschoss. Feinste regionale Küche mit Frischprodukten im urgemütlichen Hüttenambiente. www.gade.ch u vielseitig Der Begriff «Bergrestaurant» ist für das Gasthaus Oberdorf Wildhaus eher irreführend. Nebst dem bedienten Restaurant (260 Plätze) gibt es ein gemüt­ liches Cheminée-Stübli und eine Apéro-Bar. www.bergbahnenwildhaus.ch u verzaubert 155 Hexen aller Art leisten nicht nur kleinen Gästen bei der Einkehr in der «Häxä-Stubä» in der «Sonne» Wildhaus Gesellschaft. Wie wärs mit einem Hexensud (Chnoblisuppe) oder Besenzauber (Filetvariationen)? www.beutler-hotels.ch

56

Modern Das Berggasthaus Oberdorf Wildhaus ist mit der Sesselbahn bequem erreichbar.

Walpurgisnacht Nette Gesellschaft für die Gäste der «Häxä-Stubä» in Wildhaus.

Simon Ammann, 30, Hannes vierfacher Olympia- Schmid, 65, Sieger Skispringen. Star-Fotograf.

Roman Kilchsperger, 41, Moderator.

Christian Kohlund, 61, Schauspieler.

Jörg Abderhalden, 32, dreifacher Schwingerkönig.

Ralph Stöckli, 35, Olympia-Bronze­ gewinner im Curling.

Gold-Simi wohnt zwar in Schindellegi SZ. «Doch ich bleibe immer ein Toggenburger, egal, wo ich mich niederlasse. Diese Region hat mich stark gemacht.»

Als Kind war der Radio- und TV-Moderator oft in Unterwasser. In den «schönen Churfirsten» hat der Moderator damals das Skifahren gelernt.

Der gebürtige Basler drehte 2010 auf dem Chäserrugg «Charlys Comeback». Der TVStar war tief beeindruckt vom Alpsteinmassiv.

In Nesslau wohnt der Über-Schwinger an der nach ihm benannten Königsstrasse. Er schätzt, «dass dich die Leute hier kennen, dir aber trotzdem deine Ruhe lassen».

Der Spitzencurler leitet seit ein paar Jahren die ausgebuchten Curling-Seminare in Wildhaus und verrät dort den Kursteilnehmern seine Tricks.

schweizer illustrierte

Der Künstler verbringt jede freie Minute im Toggenburg. «Der Wohlfühlfaktor und die Lieblichkeit ver­ mitteln eine Atmosphäre wie in der eigenen Stube.»

Fotos Christoph Sonderegger, Dietmar Walser (2), Schweiz Tourismus, Prima, Ex-Press, RDB (4), People Picture, Keystone

zu tisch

25. Februar Urchige Jodler-Klänge kombiniert mit einem winterlichen BBQ: Das Berggasthaus Oberdorf lädt zum Grille & Johle. Preis pro Person CHF 39.–. www.bergbahnenwildhaus.ch 10. bis 18. März Beim Warmtobel Jam wird der Spass grossgeschrieben. Acht Tage lang zeigen Snowboarder und Freeskier ihr Können im Funpark. Den krönenden Abschluss macht die Afterparty am 17. März im «Krempel» in Buchs. www.snowland.ch 10. und 31. März Bei der Après Soleil Party in der Gräppele-Bar warten die Gastgeber mit DJs und Livebands auf. Der Eintritt ist kostenlos. www.snowland.ch 31. März Beim Seniors Strike Back werfen sich die Oldies unter den Snowboardern und Freeskiern über Kickers und Rails. www.snowland.ch Jeden freitag bis 6. April Im Anschluss an die geführte Schneeschuh-Tour gibt es einen Fondueplausch im Berggasthaus Oberdorf. Preis pro Person CHF 58.–. www.bergbahnenwildhaus.ch


Kids & Co

Langweile? Ein Fremdwort! Abheben im Natur-Funpark Snowboarder und Freeskier können hier ihren Style perfektionieren.

Freestyle-Eldorado Snowland k­ önnen sich Boarder und Freeskier nach Herzenslust austoben. Innerhalb kürzester Zeit hat sich der Natur-Funpark vom ­Insider-Tipp zur Top-Adresse gemausert. www.snowland.ch u Beliebter Wintertreffpunkt ist von Novem­ber bis März die Outdoor-Kunst­ eisbahn. Dort stehen für die kleinsten Eis­läufer die beliebten Pingus bereit, die Sicherheit auf dem Eis bieten. www.toggenburg.org u Kleine und grosse Feinschmecker lernen in der Käseakademie die Zubereitung von Frischkäse. www.kaeseakademie.ch u Im

Schlittschuhlaufen Die Pinguine bieten den Eisbahnfrischlingen den nötigen Halt.

Der kleine Nachbar

Mal Abwechslung: Malbun

Idylle Malbun im Saminatal, welches durch einen Hügelkamm vom Rheintal abgetrennt ist. u Wenzel,

Frommelt, Büchel – irgendwo müssen doch die auffallend vielen grossen Skicracks aus dem Zwergstaat Fürstentum Liechtenstein so gut Ski fahren gelernt haben! Klar, mit Malbun hat das Ländle ja auch ein eigenes Skigebiet aufzuweisen, das es in sich hat. Auf 1600 Metern, hoch über Triesenberg, wo auch der jüngste Liechtensteiner Erfolgsexport Tina Weirather wohnt (siehe Artikel S. 38), bringen fünf Liftanlagen – darunter ein Sechser-Sessellift mit beheizten Sitzflächen – Skifahrer und Boarder an den Start von 23 Kilometern Pisten bis auf 2000 Meter hinauf. Das Ski­gebiet trägt das Label «familienfreundlich». Das abgeschiedene, schmucke Walserdorf Malbun im Saminatal, welches durch einen 800 Meter langen Auto­ tunnel mit dem Rheintal verbunden ist, empfängt Gäste in rund 300 Hotelbetten und acht Restaurants. Hier kommen Skikarrieren in Schwung!

Mein Toggenburg Nöldi forrer, 33

2001 Eidgenössischer Schwingerkönig, 35 Kranzfestsiege, Käsermeister, wohnt in Stein SG. Das obere Toggenburg ist meine Heimat und ein Sportparadies. Das beginnt gleich hinter meinem Haus in Stein. Da starte ich zur Skitour auf den Stockberg. Es gibt hier oben viele tolle Touren ohne gefährliche Lawi­ nenhänge. Und jeweils im Frühling ist die Säntisabfahrt «Pflichtprogramm» für mich; entweder Richtung Seealpsee oder nach Unterwasser. Doch auch auf der Piste bietet das «Toggi» einiges. Eigentlich sollte mein Geheimtipp geheim bleiben, aber ich verrate ihn jetzt trotzdem: Wir Einheimischen fahren um 7.50 Uhr mit der Personalbahn von Unterwasser auf den Iltios hoch. Dann gibt man ungestört Vollgas auf der Piste. Wenn so ab 10 Uhr die Touristen kommen, gehts rüber an den Ruestel, wo eine Tal­ abfahrt nach Alt St. Johann nicht fehlen darf. Zwischen 14 und 15 Uhr hat man dann so viele Pistenkilometer in den Beinen, dass man sich getrost einen Apéro und einen Jass im «Stöfeli» oder in der Zinggbar im Ruestel gönnen darf. Noch «insideriger» ist mein Tipp für jene, die nicht Ski fahren oder boarden. Von Stein oder Nesslau führt ein urgemütlicher Spaziergang von maximal eineinhalb Stunden ins Seitental, wo ganz zu­hinterst in der Laad ein urchiges Bauernbeizchen zu Tisch lädt. Dort trifft man auch die Einheimischen. Am Abend lässt sich an den Iglu-Bars in Alt St. Johann und Unter­wasser jeder Skitag stimmungsvoll abschliessen. Ich gehe auch gerne in den «Hirschen» in Wildhaus, wenn an jedem zweiten Freitag eine Liveband spielt. Und meldet sich der Hunger, gehts natürlich in die Schwingerstube im «Sternen» Unterwasser. Dort kann man nicht nur Schwingerpreise von Urban Götte und mir sehen, sondern sich an Nöldis XXLCordon-bleu wagen. Wers schafft, das 650-Gramm-Stück aufzuessen, bekommt eine Urkunde … 

schweizer illustrierte

57


notabene

Am Rande des Bürgerkriegs Peter Scholl-Latour

58

schweizer illustrierte

Foto Fabienne Bühler

W

ie lange sich das weit grössere Toleranz geniessen, als das bei Regime des syrischen einem politischen Durchbruch der Sunniten Präsidenten Baschar der Fall wäre. Zu erwähnen sind ebenfalls die Minderheit der Drusen – auch eine Assad gegen das kuriose Geheimreligion – sowie ein relativ ­Kesseltreiben seiner starkes Kontingent von Kurden, die an Nachbarn und die zuder Grenze zur Türkei siedeln und dort für nehmend militante Unruhe sorgen. Opposition seiner eigenen Bevölkerung beWer sich heute im Westen vorstellt, ein haupten kann, ist ungewiss. Die Volksbefragung Sturz des Assad-Regimes würde das Ent­ über eine neue liberale Verfassung, die Assad stehen harmonischer und demokratischer angeboten hat, wird ihm wenig helfen können. Zustände zur Folge haben, irrt ebenso Immerhin wird jetzt offiziell eingestanden, dass gründlich wie jene Ignoranten, die ein die sogenannte Syrische Freiheitsarmee, die paar Wochen lang geglaubt hatten, die sich gegen die regierende Baath-Partei in Millionen von liberalen Intellektuellen vom Damaskus erhoben hat und sich angeblich aus Tahrir-Platz in Kairo würden sich gegen die Deserteuren der regulären Streitkräfte zusambeiden wirklichen Machtfaktoren im Niltal, mensetzt, vom Ausland – sei es der Libanon, gegen die Armee und gegen die Islamisten, Jordanien, die Türkei und vor allem die Anbarmit ihren fortschrittlichen Idealen durch­ Provinz des Irak – nicht nur mit humanitärer Hilfe, sondern auch mit Waffen beliefert wird. setzen. Syrien steht am Rande eines grauenhaften Bürgerkriegs. Wenn auch Es besteht nicht der geringste Grund, die blutrünstige Diktatur der Assad-Dynastie «Wer denkt, ein Sturz eine Vielzahl gemässigter Sunniten des zu verharmlosen oder gar in Schutz zu nehmen. des Assad-Regimes Mittelstandes sich von extremistischen Aber angesichts des chaotischen Zustandes, Stellungnahmen fernhalten, so könnte es auf den sich Ägypten seit dem Aufstand auf würde demokratische dennoch zu einer unerbittlichen Auseinandem Tahrir-Platzes zubewegt, angesichts auch Zustände zur Folge dersetzung zwischen den «Dschihadisten», der grausamen Stammesfehden, die das vom den sunnitischen Kämpfern des Heiligen Tyrannen Gaddafi befreite Libyen belasten, haben, irrt» Krieges, und der zum Äussersten entschlosmuss man sich fragen, wie die zurecht entrüssenen alawitischen Gemeinde kommen. teten Prediger von Demokratie und Meinungsfreiheit sich die Zu- Den Alawiten stände nicht nur der Machtverlust bevor, sondern kunft Syriens vorstellen. Die inneren Gegensätze – konfessioneller es käme zum Abschlachten dieser von vielen verhassten Aussenund ethnischer Art – wurden hier bislang nur durch die eiserne Faust seiter. des jetzigen Machthabers und seines Clans zusammengehalten und Wer dem noch jungen Präsidenten Baschar Assad begezähmt. Ohne Kenntnis der vielfältigen Spaltungen, denen die Re- gegnet, entdeckt einen hochgewachsenen, höflichen Gesprächspublik von Damaskus ausgesetzt ist, lässt sich die jetzige Situation partner. Seine Gegner verhöhnen ihn als die «Giraffe». An die Spitnicht analysieren. Seit dem Putsch des Luftwaffen-Generals Hafez ze des Staates ist er nur gelangt, weil sein Bruder Basil bei einem Assad, des Vaters des jetzigen Staatschefs, im Jahr 1970 kontrolliert Autounfall ums Leben kam. Er selbst liess sich in London zum nämlich die geheimnisvolle Sekte der Alawiten fast alle Schlüssel- ­Augenarzt ausbilden und besass keine politischen Ambitionen. Aufpositionen in Armee und Verwaltung. sehen erregte seine Frau Asma Assad, eine in England geborene Bei den Alawiten, die höchstens 12 Prozent der Gesamt­ sunnitische Syrerin, deren angesehene Familie aus der heute heiss bevölkerung Syriens ausmachen, handelt es sich nicht – wie oft umkämpften Stadt Homs stammt. Asma Assad verfügte beim Volk behauptet wird – um einen Zweig der schiitischen Glaubensgemein- über hohes Ansehen. Sie galt als relativ liberal und sozial engagierschaft, sondern um eine okkulte Gemeinde, die – ähnlich wie die te Intellektuelle. Wenn sie sich heute vorbehaltlos auf die Seite Aleviten der Türkei – präislamischen, fast schamanistisch anmuten- ihres Mannes stellt, so liegt das wohl an der Tatsache, dass sie ihm den Bräuchen anhängt. Für die rechtgläubigen Sunniten sind das Schicksal des zu Tode gefolterten Libyers Gaddafi ersparen will. sie ein Gräuel der Ketzerei. Unter der langen osmanischen Herr- Es mutet ja auch seltsam an, dass gerade die reaktionärsten und inschaft wurden die Alawiten immer wieder massakriert. Erst das tolerantesten Staaten der Araber-Liga – gestützt auf Al Kaida – eine französische Völkerbundsmandat hat ihnen die Chance des sozialen Kampagne gegen Syrien betreiben, an deren Ende der Zerfall des Aufstiegs geboten. Staates sowie ein Blutbad sondergleichen stehen dürften. UnweiZwar darf ein Alawit seine religiösen Überzeugungen gerlich würde sich der konfessionelle Konflikt auf die Nachbar­ verheimlichen und sogar – wie die Familie Assad es praktizierte staaten Libanon und Irak ausweiten. Darüber hinaus wird in Sy­rien – den Übertritt zum sunnitischen Islam proklamieren. Aber die die fundamentale Feindschaft ausgetragen, die zwischen dem konfessionellen Gräben wurden dort längst nicht zugeschüttet. Sie Königreich Saudi-Arabien – mithilfe der USA – und der Islamischen brechen heute mit extremer Virulenz wieder auf. Zu erwähnen sind Republik Iran um die Vorherrschaft am Persischen Golf entbrannt  auch die Christen Syriens – etwa 10 Prozent der Bevölkerung – die ist – eine Konfrontation von globaler Bedeutung. unter der säkularen Staatsdoktrin der allmächtigen Baath-Partei, die übrigens von einem orthodoxen Christen gegründet wurde, eine Peter Scholl-Latour, 87, Nahost-Experte und Buchautor


Shopping

top ten Grooming Angela Kaeser mit Produkten von Kevin.Murphy, www.angelakaeser.ch. Model Edison K. @ Scout

der Woche

Mann mags bunter u Nach grauen, monochromen Wintertagen sehnen wir uns jedes Jahr nach frischer Farbe. Dieses Frühjahr kann Mann sich freuen. Was für Ladys gilt, gilt auch in der Männermode: Es kommt mächtig Farbe ins Spiel! Eyecatcher in Smaragd-Grün, Kobalt- oder Türkis-Blau und kräftiges Purpur werden mit klassischen Teilen in dezenteren Tönen kombiniert. Und somit alltagstauglich. Knallfarbene Chinos (Baumwollhosen, ursprünglich aus dem Uniform-Bedarf), umgekrempelt am Saum, trägt Mann ganz lässig zu schicken Schnürschuhen. Ein Hemd mit Strickcardigan oder Blazer rundet den neuen urbanen Dandy-Look stilvoll ab.

Redaktion nina lienhard Fotos geri born Styling melanie albisser

Farbenfroh Hemd, Krawatte und Gilet, Tommy Hilfiger. u CHF 139.–, 99.–, 229.– Blazer Roy Robson. u CHF 399.90 Chinos Peak Performance. u CHF 149.– Schuhe, Alden, DeeCee. u CHF 798.– schweizer illustrierte

59


Shopping top ten he der Woc

Es knallt im Männerschrank!

Gentleman-like Hemd Tommy Hilfiger. u CHF 159.– Krawatte und Blazer, Hackett. u CHF 150.–, 599.– Strickcardigan Filippa K. u CHF 239.– Chinos Lacoste Live. u CHF 129.–

60

schweizer illustrierte


Trendy Hemd Lacoste Live. u CHF 129.– Strickjacke mit Raffia-Verschluss und Ellbogen­ flicken, Tommy Hilfiger. u CHF 369.– Jeans, G-Star Raw, Big Boyz. u CHF 189.–

Locker-lässig Jacke, Firma/Berlin, Apartment. u CHF 798.– Hemd, Graham, On y Va. u CHF 169.– Pulli, A.P.C., Apartment. u CHF 189.– Fliege, J Lindeberg. www.jlindeberg.com u CHF 110.– Jogjeans Diesel. u CHF 249.– Schuhe Tommy Hilfiger. u CHF 229.–

Jung & munter Strick­ cardigan mit Zopfmuster, Lacoste Live. u CHF 249.– Hose QS by S.Oliver. u CHF 99.90 Schnürschuhe Lacoste. u CHF 99.–

Smart Brille, Ray-Ban, Visilab.

u CHF 240.– Blazer, J Lindeberg.

www.jlindeberg.com u CHF 670.– Pullunder Hackett. u CHF 240.– Uhr Diesel. u CHF 309.– Hose, Stone Island, DeeCee. u CHF 229.–

schweizer illustrierte

61


Shopping top ten he der Woc

Objekt der Begierde

Der Ruf des Hahns u Sein Bauch ist eingezogen, die Brust aufgeplustert, sein Gang bewusst lässig. Der Gockel bewohnt fast jeden Mannes Seele und tritt meist dann in Aktion, wenn es um Eroberungsfeld­ züge geht. Der französische Mode­ schöpfer Jean Paul Gaultier ­widmet jetzt dem eitlen Aspekt der Männerseele seine neue Duftkreation: Kokoriko, was im deutschsprachigen Raum mit «Kikiriki» übersetzt werden kann. Der Hahnenschrei dient dabei sowohl als Symbol für Männlichkeit als auch für gockelhaftes Gebärden­ spiel. Der Duft dazu? Überraschend relaxed, warm, nobel und von inter­ essanter Dissonanz mit aphrodisisch wirkender Kakaobohne, Zedernholz, Patschuli und Vetiver. Auf alle Fälle ist Kokoriko eine sinnlich-geballte La­ dung an Männlichkeit. Kristina Köhler

online-tipp

www.nikeid.com u Dieses Design-Tool lässt die Herzen von Sneaker-Freaks höherschlagen. Auf www.nikeid.com kann man sich seinen persönlichen Turnschuh-Traum erfüllen. Beliebte Modelle aus der gesamten Nike-Kollektion – etwa der NikeAirMax oder NikeFree – stehen zur Auswahl und können schrittweise aus

62

schweizer illustrierte

einer grossen Farb- und Material-­ Palette individuell gestaltet werden. Zum Schluss personalisiert man den Sneaker mit seinen Initialen oder (Glücks-)Zahlen. nina lienhard mehr online-tipps: www.schweizer-illustrierte.ch

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Geri Born, HO, Styling Kristina Köhler

Geballte Männlichkeit Jean Paul Gaultiers neuestes Duft-Werk: Kokoriko. Ab März im Fachhandel. u ab CHF 85.–


Männer-Blousons

Laufsteg

Ethno-Chic

Kurz, knapp und äusserst cool u Schauspieler-Legende James Dean (1931–1955) machte sie unsterblich, die coolen Filmhelden aus den 40erund 50er-Jahren verhalfen ihnen zu Weltruhm: Die Rede ist von Baseball­ jacken. Für Männer sind sie die idealen Frühlingsbegleiter, da sie perfekt zu Jeans genauso wie zur klassischen Hose passen. Highlights sind die Modelle des amerikanischen Labels Dehen (exklusiv zu finden bei DeeCee), die nach tradi­ tioneller Art gefertigt werden und einen Hauch von Vintage-Glamour versprühen. Aber auch die Teile mit viel französischem Flair aus der Hand des neuen Designteams von Lacoste rund um den Portugiesen Felipe Oliveira Baptista oder Trend-Stücke aus dem Warenhaus (z. B. Manor) können sich sehen lassen.

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Geri Born, Paul Seewer, iMaxtree, Auswahl Blousons Melanie Albisser

Sexiness trifft auf Ethno Mantelkleid aus der F/S-Kollektion von Burberry.

beatrice schönhaus

Meisterstück Trendy Teil aus der Kollektion von Lacoste Live. Infos www.lacoste.com u CHF 259.–

Beatrice Schönhaus, Ressortleitung Shopping, entdeckt 3 Trends in 1. u «Mir gefallen Dinge, deren Her­ stellung viel Zeit braucht», sagt Christopher Bailey, Chefdesigner von Burberry. Und dies in einer Welt, wo Facebook, Twitter und Youtube den Alltag ungemein beschleunigen. In seinem Mantelkleid für die Linie Burberry Prorsum stecken gleich drei der Frühling/Sommer-Trends: die Farbe Türkis zum Thema Wasserwelten/Blautöne; Details, die anmuten, als seien sie handgefertigt; und die afrikanischen Ethno-Elemente, passend zum Stil «Ethno-Exotik». Christopher Bailey verhalf übrigens der Sommerparka zu neuem Glamour, indem er ihr kurzerhand eine mit Raffia besetzte Kapuze verpasste.

Vintage Blouson vom Kultlabel 55 DSL. Diesel. Einzelne Teile auch über www.zalando.ch u CHF 135.–

Begleiter Zweifarbiges Modell von Beach Mountain. www.beachmountain.ch u CHF 139.–

Preppy Chic Modisches, zweifarbiges Stück mit Bordüren, entdeckt bei Manor. u CHF 59.90

Handwerkskunst Exklusive Jacke von Dehen bei DeeCee. www.deeceestyle.ch u CHF 890.– schweizer illustrierte

63


Shopping top ten he der Woc

Lieblinge der redaktion

Personal Trainer Die Nike+ Sportwatch GPS misst Zeit, Entfernung, Geschwindigkeit und Kalorienverbrauch. u CHF 249.–

Modern Ryffel Running by SportXX mit neuem Fussanalysegerät, Hinterbergstrasse 40, 6312 Steinhausen.

Barfuss-Gefühl Mit dem Adipure Trainer folgt Adidas dem Trend von Barfuss-Schuhen. u CHF 149.–

ryffel running by sportxx

Laufen wie ein Weltmeister Running ist ein Mekka für Läufer. Die riesige Auswahl an Laufschuhen und Bekleidung wird ausnahmslos von Markus Ryffel und seinem Team einem Härtetest unterzogen. Zur kompetenten Beratung gehört auch seit 1984 eine Fussanalyse mit einem Fussspiegel. Neu wird mit zwei Kameras gearbeitet. Dieser Service wird nicht nur in den Stammgeschäften in Bern und Uster angeboten. Durch die Zusammenarbeit mit vier Migros-SportXX-­Filialen können jetzt auch Kunden aus der

u Ryffel

ganzen Schweiz profitieren. Ein Tipp vom Olympia-5000-Meter-Silbermedaillengewinner: «Die alten Laufschuhe mitbringen, so erkennt der Verkäufer die Belastungszonen.» stephan gubler

Innovation Laufen mit dem Nike Free 3.0 stärkt die Fussmuskulatur und minimiert Verletzungen. u CHF 159.–

Öffnungszeiten Mo–Do 9–19 Uhr, Fr 9–21 Uhr, Sa 8–17 Uhr. Infos www.sportxx.ch oder www.ryffel.ch weitere shops im shopping-guide:

Nagelbrett Die Shakimatte löst mit Akupressur-Technik Verspannungen und erhöht die Blutzirkula­tion. u CHF 99.90

www.schweizer-illustrierte.ch

Verspielte Alleskönnerin

Spielen ohne Grenzen Sonys PS Vita setzt interaktive Mass­stäbe. http://ch.playstation.com u ab CHF 299.–

64

schweizer illustrierte

u Gamer feiern: Die neue portable Sony-Playstation kommt in die Schweizer Läden! Die PS Vita ist eine inter­aktive Alleskönnerin. Videos, Fotos und Spiele sehen auf dem 5-ZollOLED-Touchscreen atemberaubend aus. Gesteuert wird über das Touchpad auf der Rückseite, zwei Analog-Sticks und Bewegungssensoren. Zwei Kameras sind ebenso eingebaut. Über Wi-Fi surft, chattet und spielt man online. Die teurere Version bietet sogar Zugang ins 3G-Handynetz. stephan gubler

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Dick Vredenbregt, HO

game-Tipp



Shopping top ten

Falten weg! Anti-FältchenRoll-on von Lift and Roll. Filialen über www. beauty-­alliance.ch u CHF 55.–

he der Woc

Feuerwehr! Feuerlöscher mit Hundeprint von Dnc Tag. Über www.aproposstore.com u ca. CHF 115.–

Sauberkeit Dusch-Gel Pure Impact versorgt die Haut mit Feuchtigkeit. Nivea. u CHF 3.60 Männer-Beauty

Helden in Aktion

Frische A Man’s Cologne von Gravel. Über www. ausliebezumduft.ch u CHF 155.–

u Wann ist ein Mann ein Mann? Und: Wie mögen sich Männer am liebsten selbst? Bei der grossen Freiheit von Entfaltungsmöglichkeiten, die bei uns gegeben ist, fällt es oft nicht leicht, sich selbst zu (er-)finden. Umso mehr ist der Spieltrieb gefragt, der die Freiheit dazu

Kampf gegen HIV Lippen-Pomade von Viva Glam by Mac. In limit. Edition. u CHF 20.–

Haarpracht Dercos Aminexil Pro, Ampullen-Kur gegen Haarausfall, Vichy. 18 Stück u CHF 69.–

nutzt, verschiedene Rollen auszuprobieren und mit ihnen zu experimentieren. Und das immer wieder aufs Neue. Das Äussere kann dabei als Spiegel dienen. Ob als unrasierter Softie oder geschniegelter Abenteurer, die Welt der Selbst­ inszenierung steht den Männern heute


Star-geflÜster

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Geri Born, Getty Images

Guter Zweck

Auf Reisen Eau de Toilette Bleu de Chanel, Reisesprays. Chanel. 3 × 20 ml u CHF 104.–

Ab an die Riviera Duft Dior Homme Sport mit Limone, Iris, Zedernholz. Dior. u ab CHF 89.50

offen. Kosmetika und GroomingHilfen können dabei als Unter­ stützung dienen. Insbesondere auch Düfte, die meist auf fast unmerkliche Weise das angestrebte Lebensgefühl des Trägers verraten. Aber Düfte können auch den Träger selbst beflügeln. Ein

Energie! Duft Loaded mit Pfeffer, Ingwer, Vetiver. Ab März. Von Strellson. u CHF 52.–

Cologne-Klassiker etwa, der an Abenteuer und die grosse Freiheit erinnert. Oder ein modernes Eau, das dank munter machenden Inhaltsstoffen wie Limone oder Ingwer Energie schenkt und zu allerlei neuen Taten animiert. Kristina Köhler

u Ricky Martin, 40, ist das Gesicht der Viva-Glam-Kampagne 2012 der Make-up-Marke Mac. Alle Einnahmen aus dem Produkteverkauf kommen dabei dem Mac-Aids-Fond zugute.


Shopping

Femme fatale Dita Von Teese, 39, amerikanischer BourlesqueStar und Stil-Ikone. www.dita.net

top ten he der Woc

kolumne

Alexandra Kruse, 33, Stylistin, träumt von Paris.

interview mit Dita Von Teese

«Mein Elixier: grüne Smoothies!» Dita Von Teese, Ihre Haut scheint aus Porzellan. Ihr Geheimnis? Danke sehr. Meine Haut ist sehr sensibel, deshalb trage ich emsig Sonnenschutz. Für die Nacht brauche ich etwas Retinol, und ich mag Crème de la Mer. Aber ich denke nicht, dass Hautschönheit von teuren Cremes abhängt. Ich folge der Diät nach Kimberly Snyder («The Beauty Detox Solution»). Sie hat definitiv mein Leben verändert. Sie haben Ihr erstes Parfum lanciert, das nach Rosen, Bourbon-Pfeffer und rauchigem Holz duftet … Ich habe ein Jahr lang hart an diesem Projekt gearbeitet. Generell sind Prominente nicht so in den Entstehungsprozess mit einbezogen. Der Duft entspricht wirklich mir. Welche Kosmetika tragen Sie stets bei sich? Kompaktpuder, einen roten Lipliner, roten Lippenstift sowie ein paar Haarnadeln für schnelle Chignons.

Wie halten Sie sich als BourlesqueTänzerin fit? Ich tanze Ballett und trainiere Pilates. Tagsüber trinke ich meist grüne Smoothies, dafür esse ich abends richtig, oft auch auswärts. Ich achte dabei darauf, kein Brot zu essen – aus­ser ich bin gerade in Paris. Der Käse ist einfach zu traumhaft! Sie gehen gerne auswärts essen. Ihre Tipps? In L. A. gibt es das tolle RohkostRestaurant Cru. Dann mag ich das «Chateau Marmont». Dort kann man perfekt Leute beobachten. Mein ParisTipp: Das «Lapérouse» mit privaten Salons. In diesen hatte ich schon erinnerungswürdige Dates. Und das Restaurant 1748 mit Galerie und Tee-Salon. Was motiviert Sie für Ihren aussergewöhnlichen Beruf? Evolution. Ich will stets neue Shows mit immer höheren Levels hinsichtlich Technik und Opulenz kreieren. Interview Kristina Köhler

Ditas lieblinge

Geheimnisvoll Eau de Parfum mit bulgarischer Rose, Holznote, Dita Von Teese. u CHF 26.–

68

schweizer illustrierte

Nostalgisch Haar-Nadeln im Vintage-Look von Yes. Etwa in Coop-City-Filialen. u CHF 11.90

Erotisch Rowana Bra, Big Brief, Agent-Provocateur. Jelmoli. u CHF 110.–, 145.–

Auf meinen Ausflügen ins ­Mode-Abenteuerland habe ich schon einiges erlebt. Erhabene Mode-Momente, z. B. Kate Moss rauchend auf dem Laufsteg, ein Karussell voll mit den schönsten Mädchen der Welt in hauchzarten Roben, Anna Wintour, die einem freundlich zunickt, die Prada-Kollektion als eine der Ersten bewundert und sogar ein privates Konzert von Amy Winehouse. All diese Momente gab es. Sie gehören quasi zum Leben einer Stylistin und sind ein fairer Ausgleich für all die Stunden, in denen man zu schwer trägt, die Kleider nicht passen, die Kunden nicht zufrieden sind oder man schlicht den zweiten Schuh sucht. Und doch hab ich noch einen grossen Traum: Einmal bei den Haute-Couture-Schauen in Paris eingeladen zu sein. Quasi der Königsdisziplin der Mode. Es werden dort Kleider gezeigt, die es nur einmal auf der Welt gibt – und die für die überreichen Frauen der Welt von Hand gefertigt werden. Die man nie mehr wiedersieht, weil sie in den Nahen Osten, nach Russland oder in die Schränke reicher Texanerinnen, deren Männer ein Vermögen mit schmierigen Ölgeschäften gemacht haben, verschwinden. Kleider wie aus einem Märchen, die Geschichten erzählen. Aber vielleicht werden ­Märchen doch wahr. Wenn morgen die kleine Fee bei mir vorbeikommt, dann werd ich mir (neben dem Weltfrieden und viel Liebe) auch einen Besuch der Pariser HauteCouture-Schauen wünschen. Und dazu ein Cinderella-Kleid, aber natürlich nur ein ganz kleines. Einfach so zur Erinnerung daran.

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Geri Born, Paul Seewer, HO, Dita Von Teese Steve Erle/Corbis Outline

Grosse Träume


Check-up Teetrinker leben länger

ft f i r tile t e b Erek on ti k n fu D ys

u perth Australische Forscher

Stosswellen für die Potenz

Erektionsstörungen sind Dank Potenzpillen für viele Männer kein Thema mehr. Doch bei jedem dritten Mann mit ­Impotenz versagt die Pille. Eine neue Therapie macht Hoffnung. Text VERENA THURNER

Foto Dick Vredenbregt

V

or vierzehn Jahren revolutionier­ te die erste Potenzpille das Sex­ leben der Männer. Die Ur-Angst vor Impotenz, die Männer seit Jahrtausen­ den um den Schlaf bringt, schien mit der Pille plötzlich beseitigt zu sein. Doch rund ein Drittel der Männer mit Erektions­ störungen spricht nicht auf die entspan­ nende Wirkung des PDE-5-Blockers – die Substanz, die in den drei Potenz­pillen ent­ halten ist – an. Jetzt gibt die Therapie mit niedrig dosierten Stosswellen bei sogenannten Nonresponders auf Potenzpillen Hoff­ nung. Bereits vor fünf Jahren wurden Ver­ suche damit gemacht, und zwar am Herz. «Die nach einem Herzinfarkt abgestorbe­ nen Areale wurden mit niedrig dosierten Stosswellen therapiert», erklärt Dr. Peter Karrer, Facharzt für Urologie. Ziel war es, die Areale wieder zu durchbluten. Das Resultat war eine Neu­bildung von Blut­ gefässen sowie eine anhaltende Durch­ blutungsverbesserung. Diese Erkenntnisse waren die Grund­ lage für die Studie einer israelischen ­Arbeitsgruppe an Männern mit einer vaskulären erektilen Dysfunktion. «Das

Verfahren wurde vor allem an Männern mit Potenzstörungen aufgrund einer diabetischen Erkrankung getestet», präzisiert Dr. Karrer. Während zweimal drei Wochen mit einer dazwischenliegen­ den dreiwöchigen Pause erhielten die Pa­tienten zweimal wöchentlich eine The­ rapie mit niedrig dosierten Stosswellen. Die Resultate waren erstaunlich: Rund 70 Prozent der Probanden hatten danach eine befriedigende Erektion, das heisst, sie waren in der Lage, eine Penetration zu vollziehen. Auf Wunsch erhielten die Dia­ betiker zwei Monate nach der Therapie einen PDE-5-Hemmer. Und siehe da, auch dieser zeigte jetzt Wirkung. Dr. Peter Kar­ rer, der das Verfahren bereits anwendet, erstaunt das Resultat nicht. «Wenn Stoss­ wellen die Durchblutung am Herz ver­ bessern, warum nicht auch beim Penis.»

Dr. Peter Karrer, Facharzt FMH für Urologie mit eigener Praxis in Zürich.

konnten in einer Studie zeigen, dass Schwarztee den Blutdruck senkt. Eine Untersuchung mit 95 Probanden ergab: Wer täglich drei Tassen davon trinkt, senkt seine Herz-Kreislauf-Sterblichkeit um rund 10 Prozent. www.aerztezeitung.de

Narzissmus macht krank

u Ann Arbor Wer ein aufgeblähtes Ego hat, schadet seiner Gesundheit. US-Forscher fanden heraus, dass Personen, die sich selbst überschätzen, mehr vom Stress­ hormon Kortisol aufweisen. Männer sind übrigens häufiger davon betroffen. www.medical-tribune.ch

Sicher durch den Winter u Schönbühl Gut vorbereitet und

geschützt durch den Winter: Im neuen TCS-Ratgeber gibt Bernhard Russi Tipps rund um die Sicherheit auf der Skipiste – vom Aufwärmen bis zur perfekten Kleidung. GratisBroschüre zu bestellen unter www.eti.tcs.ch oder 0800 888 855.

tipp

«Dopen» Sie Ihr Gehirn natürlich! Ein Glas Milch am Tag verbessert laut einer US-Studie die Gedächtnisleistung.

schweizer illustrierte

69


Check-up Speiseröhren-Erkrankung

Wenn Schlucken gefährlic Wenn das Schlucken plötzlich Beschwerden macht, das Essen nicht mehr hinunterrutschen will und man zu ersticken droht, könnte es sich um eosinophile Ösophagitis handeln. Im schlimmsten Fall ist die Speiseröhren-Erkrankung lebens­gefährlich. Immer mehr Menschen leiden darunter. Text nathalie Beck

H

aben Sie sich schon einmal gefragt, wie oft Sie an einem Tag schlucken? Es sind bis zu 2000 Mal. Obwohl wir diesen komplizierten Vorgang willentlich auslösen, läuft er völlig unbewusst und automatisch ab, und wir spüren nichts davon. Diese gut abgestimmte Bewegung von Rachen und Speiseröhre dauert wenige Sekunden und dient dazu, den Bissen oder den Speichel von der Mundhöhle in den ­Magen zu transportieren. Was nun, wenn es beim Schlucken hinter dem Brustbein plötzlich stockt, wenn die Speisen verzögert nach unten rutschen oder sogar stecken bleiben? Dann ist etwas mit der Speiseröhre nicht mehr in Ordnung. Eine der häufigsten Ursachen von Schluckbeschwerden ist heute die eosinophile Ösophagitis, kurz EoE genannt.

Prof. Dr. med. Alex Straumann, Magen­ darmspezialist und EoE-Experte aus Olten.

«EoE ist eine chronische Entzündung der Speiseröhre und ist erstmals vor gut zwanzig Jahren gleichzeitig in Europa, den USA und in Australien aufgetreten», erklärt Prof. Alex Straumann, Mit-Entdecker und Namensgeber der EoE. «Sie nimmt seither massiv an ­Häufigkeit zu, und heute lebt in jedem grösseren Dorf mindestens ein Patient, welcher beim Essen von faserigen und trockenen Speisen wie zum Beispiel Brot, Fleisch, Reis oder rohen Äpfeln Probleme mit dem Runterschlucken hat.» Einmal eingeklemmte Bissen werden dann entweder zurückgewürgt, oder sie führen zu einem vollständigen Verschluss der Speiseröhre – dabei kann nicht einmal mehr Wasser getrunken werden. «Dies sind lebensgefährliche ­Situationen, welche oftmals zu notfallmässigen Spitaleinweisungen führen», sagt Prof. Straumann. Wenn die Betroffenen aber nicht gerade beim Essen sind, fühlen sich völlig gesund und sind voll leistungsfähig, obwohl in der Schleimhaut der Speiseröhre dieser meist männlichen Patienten eine Entzündung vorhanden ist. «Diese Entzündungszellen, die eosinophilen Granulozyten, sind eine Unterart der weissen Blutkörperchen, welche vor

a­ llem bei allergieartigen Entzündungen wie zum Beispiel beim Asthma vorkommen», erklärt Prof. Straumann. Die EoE ist deshalb eine Art Asthma der Speiseröhre. «Weshalb diese Krankheit gleich­ zeitig auf den drei Kontinenten Europa, USA und Australien neu entstanden ist, ist auch heute, trotz weltweit gros­ sen Forschungsanstrengungen, noch unklar», sagt Prof. Straumann. Man diskutiert derzeit Einflüsse unserer modernen Ernährung, vor allem allergieartige ­Reaktionen auf Weizen und Kuhmilch. «Ich bin immer wieder erstaunt, wie viele Patienten solche Schluckstörungen einfach hinnehmen», sagt der Experte. «Statt zum Arzt zu gehen, entwickeln die Betroffenen Ausweichstrategien. Sie vermeiden feste Speisen oder schneiden das Essen in ganz feine Stücke.» Doch mit diesen Einschränkungen muss man nicht leben. Im Gegenteil, man muss sogar etwas dagegen unternehmen. Unbehandelt können nämlich Speisen jederzeit und unvermittelt stundenlang in der Speiseröhre eingeklemmt bleiben. Das kann auch zu lebensgefährlichen Einrissen der Speiseröhre führen. «Weiter führt unbehandelt eine eosinophile Entzündung zur Bildung von Narbengewebe, und die Wand der Speiseröhre wird verdickt, brüchig und starr», erklärt Prof. Straumann. Eine gute Behandlung verhindert das und beseitigt auch die lästigen Schluckbeschwerden. Danach können Patienten wieder essen,


h wird! EoE-Häufigkeit

50 Anzahl Patienten 40

Im Vormarsch In den letzten zwanzig Jahren nahm EoE in der Schweiz stetig zu. Die Angaben beziehen sich auf die Anzahl Patienten pro 100 000 Einwohner.

42,8

30

26,6 20

7,9 0

11,5

12,5

13,4

3,6

1989-1991 1992-1994 1995-1997 1998-2000 2001-2003 2004-2006 2007-2009

was sie möchten, und nicht nur das, was sie schlucken können. Zur Diagnosestellung ist es wichtig, einen Arzt aufzusuchen, der die Speiseröhre untersucht. Prof. Straumann: «Mit einer Endoskopie (Magenspiegelung), welche heute meist in einem Kurzschlaf gemacht wird, kann der Magendarmspezialist die Speiseröhre genauestens untersuchen und wird beim Vorliegen einer EoE meistens verdächtige Veränderungen finden und zudem Gewebsabstriche abnehmen.» EoE wird hauptsächlich mit Medikamenten behandelt. Bestens erprobt und gut wirksam sind rein örtlich wirkende Kortisonpräparate. Diese von Asthmatikern seit vielen Jahren verwendeten Medikamente werden bei der EoE aber nicht inhaliert, sondern geschluckt. Sie wirken dann wie eine Salbe auf der Schleimhaut der Speiseröhre und haben somit praktisch keine Nebenwirkungen. «Allerdings ist noch kein Präparat im Handel, welches speziell für EoE-Patienten entwickelt wurde», sagt Prof. Straumann. Deshalb behilft man sich zurzeit noch mit den verfügbaren Asthma-Medikamenten. Bei korrekter Anwendung setzt fast immer innerhalb weniger Tage eine eindrückliche Besserung der Beschwerden ein. Leider muss die Therapie aber über längere Zeit durchgeführt werden, da sonst häufig Rückfälle auftreten. Wenn die Speiseröhre sehr eng ist, muss sie gelegentlich aufgeweitet werden,

SIgrafik

10

und in einigen Fällen hilft auch eine ­Allergen-arme Diät. Mit einer passenden Behandlung erholt sich die Speiseröhre meistens sehr gut. Nach einer gewissen Therapiedauer ist die Krankheit meist nicht mehr erkenn- und spürbar.

k n ch ec te l l o s Da s w is sen Sie  Eosinophile

Ösophagitis (EoE) ist eine allergieartige Entzündung der Speiseröhre, die immer häufiger vorkommt.  Beschwerden beim Schlucken fester Speisen sind praktisch immer Ausdruck einer ernsthaften Erkrankung der Speiseröhre und damit ein Alarmsymptom.  Bei starken Schluckbeschwerden unbedingt einen Facharzt aufsuchen.  EoE muss und kann einfach behandelt werden.


Check-up

Spielend gegen den Arthrose-Schmerz Schmerzen Ihre Gelenke? Haben Sie Beschwerden, die auf Abnützung hindeuten? Wollen Sie ­wissen, ob Sie das Beste für Ihre Gelenke tun? Das neue Arthrosespiel hilft.

A

rthrose ist zur Volkskrankheit ge­ worden. Vier von fünf Menschen spüren im Laufe des Lebens den Gelenkverschleiss. Die Arthrose ist eine chronische Erkrankung, die stetig voranschreitet, wenn man nichts unter­ nimmt und keine wirksame Behandlung macht. Der Verlauf ist jedoch sehr unterschiedlich. Beschwerdefreie oder beschwerdearme Intervalle wechseln sich mit entzündlichen und schmerz­ haften Krankheitsschüben ab. Das verleitet dazu, die Abklärung und eine Therapie zu verschleppen, weil man fälschlicherweise annimmt, die Arth­rose sei zum Stillstand gekommen. Das Angebot an Behandlungen ist bei der Arthrose gross. Vor allem frei ver­ käufliche Präparate boomen, die aber unterdosiert sind und nie den Nachweis erbringen konnten, gegen Arthrose wirk­ sam zu sein. Mit dem Arthrosespiel ­können Sie auf spielerische Weise her­

TV-Tipp

Samstag, 25. Februar, 18.10 Uhr

ausfinden, ob Sie mit Gelenkbeschwer­ den zum Arzt gehen sollten und ob Sie die richtigen Therapien anwenden. Je früher Sie eine allfällige Gelenk­ abnützung behandeln, desto eher kann das Gelenk funktionsfähig erhalten wer­ den und desto länger lässt sich ein even­ tueller Gelenkersatz hinauszögern oder sogar ganz vermeiden. Achten Sie deshalb auf Frühzeichen der Arthrose wie Anlauf­ schmerzen oder Gelenkschmerzen bei körperlicher Belastung, und konsultieren Sie unbedingt rechtzeitig einen Arzt. Das Arthrosespiel soll Ihnen helfen, die verschiedenen Behandlungsmöglich­ keiten kennenzulernen und ein möglichst beschwerdefreies Leben zu führen. Sie brauchen dazu lediglich Figür­ chen wie bei jedem Gesellschaftsspiel und einen Würfel. Wer zuerst alle Hin­ dernisse überwindet und das Zielfeld – ein beschwerdefreies Leben – erreicht, ist Sieger.

Bestellen Sie Ihr Gratis-Exemplar. Senden Sie ein mit CHF 1.80 frankiertes, an Sie adressiertes C4-Couvert an MediService, Arthrosespiel, Ausserfeldweg 1, 4528 Zuchwil

Spielend gegen den Schmerz Das Arthrosespiel zeigt, wann man zum Arzt gehen muss.

Morbus Sudeck Eine Touristin verletzte sich auf einer ­Marokko-Reise geringfügig am Finger. Was alles daraus geworden ist, sehen Sie in der Sendung: eine seltene entzündliche neuro­logisch-orthopädische Krankheit namens Morbus Sudeck. www.gesundheitsprechstunde.ch


Die Besten 10 Kultur- und Eventtipps

Entspannt im Hier und Jetzt Der Star-Trompeter Till Brönner, 41. Till brönner im kkl luzern

Fotos Till Brönner / Bam Bam Music, STAR-MEDIA

Jazzgrössen unter sich u Er ist jung, gut aussehend und gehört zu den weltbesten Jazz-Trompetern: Till Brönner, 41. Sein Album «Rio» war eine Hommage an den Bossa nova, die aktuelle CD «At the End of the Day» orientiert sich eher am Pop. Der Deutsche gilt als musikalischer Brückenbauer, der mit Spielwitz gegen längst überkommene Stilgrenzen vorgeht, wie sein Vorbild Charlie Parker. Da trifft

es sich gut, dass das Konzert vom exzellent besetzten Quintett von Heiri Känzig, dem Schweizer Grandseigneur des Kontrabasses eröffnet wird. Ebenfalls mit von der Partie: der Bandeonist Michael Zisman. Ein Jazzabend der Superlative. Nicht verpassen. rea Kkl Luzern, 15. 4. um 19 Uhr, Tickets unter Tel. 041 - 226 77 77, www.kkl-luzern.ch schweizer illustrierte

73


Die Besten kultur

Chantal michel in der Villa Gerber in Thun

Das Märchenhaus Die Berner Foto-, Video- und Performance-Künstlerin Chantal Michel inszeniert in der Villa Gerber ihre ganz eigene Märchenwelt. Auf mehreren Etagen entsteht eine Gesamtinstallation.

Auf Eis gelegt Ungewöhnliches Porträt in einem Kühlschrank: Die Künstlerin Chantal Michel, 43, ist ihr eigenes Lieblingssujet.

74

schweizer illustrierte

u Herrschaftlich steht die Villa Gerber an einer viel befahrenen Kreuzung mitten in Thun. Die Farbe des Hauses passt zum winterlich verhangenen Himmel. Das Verwaltungsgebäude der ehemaligen Käsefabrik wirkt verlassen, die Fensterläden sind geschlossen. Nur im obersten Stock brennt Licht. An der Tür keine Klingel, dafür eine Telefonnummer. Wer hier anruft, dem wird auch geöffnet: Willkommen im Märchenreich von Chantal Michel. Die Berner Künstlerin hat ein Faible für leer stehende Häuser. Ob Hotel, Schloss oder Villa, Chantal Michel nimmt die Stimmung der ihr zur Verfügung gestell­ ten Gebäude auf und verwandelt die Räume in eine ganz eigene Welt. Letzten Sommer ist sie hier eingezogen, nun atmet das ganze Gebäude, das sie bis zur Umnutzung bewohnen und be­ spielen kann, die eigenartige Mischung zwischen privatem Haus und einer künstlich-künstlerischen Märchenwelt. Die «Hausherrin» empfängt persönlich

und führt durch einen dunklen Gang ins Zentrum des Gebäudes – mitten in ihre neuste Gesamtinstallation «Das Ereignis». Im schummrigen Licht entdecken die Besucher ausgestopfte Tiere, an den Wänden geheimnisvolle Porträts, von Ferne erklingt Klaviermusik, irgendwo plätschert Wasser. Gleich beim Eingang ein Hotelzimmer mit Doppelbett, gemütlicher Couch und flauschigem Teppich. Ein paar Zimmer weiter ein Salon mit Teetischchen, schweren Vorhängen, heimelig, aber in der Leere auch etwas unheimlich. In einem ande­ ren Zimmer hängen alte, mit Rüschen und Spitzen verzierte Hochzeitskleider, ein Video zeigt die Künstlerin als Braut, die sich am Boden um sich selbst dreht. Irgendwie schön, irgendwie befremdend. Das ist bezeichnend für die Arbeiten der Foto-, Video- und Performance-Künstlerin Chantal Michel. «Ich möchte Menschen Geschichten erzählen, sie auf sinnlich-spieleri­


diese woche in museen und galerien

Verrusst. Verspielt. Verborgen Radikal

u Kopf und Rumpf sind pechschwarz, die dünnen Ärmchen empor­ gehalten, als ob die Figur einen Tanz vorführen würde. Die Augen sind auf den Betrachter fixiert. «Schauen» heisst das 13-teilige Werk, das Miriam Cahn 1982 auf Brotpapier mit geschwärzter Kreide malte (r.). Die Baslerin gehört zu den bedeutendsten und radikalsten Vertreterinnen der Schweizer Kunst seit den 80er-Jahren. Nebst einzelnen losen Werken sind in der Schau auch zwei bemalte Hefte zu sehen. km

Zauberhaft «Das Zelt», Installation, 2010, von Chantal Michel.

hilfiker kunstprojekte Luzern. Bis 9. 3. Mi–Sa 13–17 Uhr, Tel. 041 - 248 60 80, 16.–18. 3. wegen Fasnacht geschlossen, www.hilfikerkunstprojekte.ch

manipuliert

u Jean François Rauzier ist ein Magier. Der Franzose erstellt am Com-

puter virtuelle Bilder von Interieurs und Landschaften. Aus Hunderten von Fotografien, die er zuvor mit einem Teleobjektiv aufgenommen hat. Die so entstandenen Räume sind atemberaubend schön und zugleich verwirrend («Chapelle Royale», r.). Vor knapp zehn Jahren erfand Jean François Rauzier diese Methode, die er «Hyperphotos» nennt. Seither steht seiner Fantasie nichts mehr im Wege. km hammer gallery Zürich. Bis 17. 3. Di–Fr 11.30–19, Sa 11.30–18 Uhr, Tel. 043 - 817 62 10, www.hammergallery.ch

exzessiv

Fotos Chantal Michel, HO

Poetisch «Der fünfte Tag», Videoinstallation, 2012.

sche Weise in die Welt der Kunst entführen.» Staunend betritt man die verschiedenen installativ gestalteten Räume, in denen alte und neue Werke der Künst­lerin ebenso ihren Auftritt haben wie Licht, Temperatur und Geruch. Mit den aus Brockenhäusern zusammengetragenen Möbeln wirkt das Haus, als ob hier schon jahrzehntelang jemand wohnen würde. Weltabgewandt, etwas verrückt, in einem stillen, geheimnisvollen, ganz eigenen Kosmos. Doch Chantal Michel will sich nicht abwenden, im Gegenteil. Wie im Schloss Kiesen serviert die Künstlerin auch hier persönlich gekochtes Abendessen. Wer auch dann noch nicht in die Realität zurückwill, auf den wartet das Gästezimmer inklusive Frühstück mit der Künstlerin. Zauberhaft. anina rether Villa Gerber Thun BE. Bis auf Weiteres. Nur auf telefonische Anmeldung: 031 311 21 90, www.chantalmichel.ch

u Eine progressive Paralyse als Folge der Syphiliserkrankung führt den Maler Hans Brühlmann (1878–1911) in die Psychiatrie des Kantonalen Asyls Wil. Nebst Selbstporträts entstehen dort auch seine ­«Gefangenenbilder» (Ausschnitt, r.) sowie Darstellungen exzessiver Liebesspiele, in denen der Künstler seine Einsamkeit wie seine unbändige Lust auslotet. «Verborgene Schätze aus Schweizer Psychiatrien» ist eine überraschende Begegnung. km

museum im lagerhaus St. Gallen. Bis 11. 3. Di–Fr 14–18, Sa/So 12–17 Uhr, Tel. 071 - 223 58 57, www.museumimlagerhaus.ch

theater

Auf der Suche nach der wahren Liebe u Iwan

Wyrypajew, 33, gehört zu den bekanntesten zeitgenössischen Regisseuren und Dramatikern Russlands. In «Illusionen» lässt er zwei befreundete Paare jenseits der 80 über ihr verstrichenes Leben nachdenken. Kurz vor dem Tod gestehen sie sich ihre glücklosen Lebens- und Liebeslügen. War die Liebe nur eine Illusion? Am Ende ist nichts gewiss, ausser der Tod. Auf der Bühne stehen drei Schauspieler: Karin Enzler, Patrick Güldenberg und Janina Schauer. Regie führt Julia Burger. km schauspielhaus pfauen/kammer Zürich, 21./22. 2. um 20.30 Uhr, weitere Vorstellungen im März, Theaterkasse Tel. 044 - 258 77 77, www.schauspielhaus.ch

schweizer illustrierte

75


Die Besten kultur 5 Fragen an ein buch

Jennifer Egan

«WAR HORSE» (GB/USA)

Hengst Joey im Krieg Südwestengland, Grafschaft Devon. Der Farmer Ted Narracott (Peter Mullan) kauft an einer Pferde­ versteigerung ein rassiges Fohlen anstelle eines kräftigen Arbeitstiers; zum Ärger seiner Frau Rose (Emily Watson) und zur Freude seines Sohnes Albert (Jeremy Irvine), der sich des Fohlens Joey annimmt. Doch bald steht der Erste Weltkrieg vor der Tür. Ted Narracott steckt in Geldnot und verkauft – ohne das Wissen von Albert – Joey ans Militär. Für das edle Pferd beginnt eine grausame Odyssee. u Der Star Eindeutig Joey. Aber Ach­ tung: Der Star ist nicht nur ein einziges Pferd, es sind deren acht. So viele wurden nämlich für die Rolle des aus­ gewachsenen Vierbeiners eingesetzt. u Der Regisseur Steven Spielberg u Die Story

76

schweizer illustrierte

(­ «Jurassic Park», «Schindlers Liste») lässt in «War Horse» keine Gelegenheit aus, auf die Tränendrüsen zu drücken. Zu den Dreharbeiten sagt Spielberg: «Ich war verblüfft, wie ausdrucksstark Pferde sind und wie sehr sie ihre Ge­ fühle zeigen können.» u Der Satz Rose Narracott sagt zu ihrem Mann, als dieser vorhat, Joey an das Militär zu verkaufen: «Vielleicht werde ich dich mehr hassen, aber niemals weniger lieben.» u Das Fazit Die berührende Geschichte eines Pferdes in den Wirren des Ersten Weltkrieges. Atemberaubende Bilder, tief emotional. Taschentücher sind bei dem Film unerlässlich. kati moser 8 8 8 8 8 Länge: 149 Min. Regie: Steven Spielberg. Im Kino.

Worum geht es? Das Buch ist eine Zeitreise vom Los Angeles der 70erJahre in die ferne Zukunft New Yorks. Im Zentrum stehen Musik­ produzent Bennie Salazar und die Menschen, die ihn umgeben. Dazu gehören seine Assistentin und ­Jugendfreunde. Jeder macht traurige oder glückliche Wandlungen durch. Ganz so wie das Leben spielt. Wer ist die Autorin? Jennifer Egan, 49, lebt mit ihrer Familie in Brooklyn, New York. Für «Der grössere Teil der Welt» hat sie den Pulitzer-Preis 2011 erhalten. Was zeichnet diesen Roman aus? Eigentlich ist er eine Sammlung von Kurzgeschichten: Jedes Kapitel spielt zu einer anderen Zeit und wird von einer anderen Person erzählt. Das ist anfangs verwirrend. Weil aber alle Figuren miteinander verknüpft sind, fügt sich das Puzzle im Kopf des Lesers schnell zusammen. Das ungewöhnlichste Kapitel? Kapi­ tel 12 besteht aus Powerpoint-Folien. Wie liest sich das Buch? Wie eine Serie: eine Menge Figuren mit Pro­ blemen sorgen für gute Unterhaltung. Barbara Halter

Jennifer Egan Der grössere Teil der Welt (Schöffling & Co.)

Fotos HO (3), Geri Born

Innige Freundschaft zwischen Albert und Joey. Der charismatische Hengst löst überall grosse Bewunderung aus.

Was die Zeit anrichtet


Wandelbar Snow Patrol haben Folkrock gegen Stadion-Sound getauscht. demnächst

Maria Mena. Comedy. Udo

Song-perlen

uEs kann doch kein Problem sein, einen per-

fekten Song zu schreiben. «All This Time» oder «Just Hold Me» jedenfalls klingt bei der Norwegerin Maria Mena so unverschämt ­natürlich, dass einem der Atem stockt. hv maria mena Volkshaus Zürich, 24. 3. um 20 Uhr, www.goodnews.ch snow patrol

Grosse Töne auf Patrouille kauzigen Namen Polar Bear müssen sich Sänger und Gitarrist Gary Lightbody und Bassist Mark McClelland gleich wieder abschminken, weil es schon eine Band dieses Namens gibt. Und auch das 1998 unter dem neuen Namen Snow Patrol veröffentlichte, trotzig «Songs for Polar Bears» betitelte Debüt-Album des britischen Tandems kommt nicht recht vom Fleck. Immerhin erreichen die melancholisch-zerbrech­ lichen Folkrock-Songs live eine stetig wachsende Fangemeinde. Doch erst als sich die Schnee-Patrouilleure

cd-Tipp

Zarte Romantik u Carl Maria von Weber ist

ein genialer Klangmaler: Da klingts mal wie grosse Oper, mal hell und zart wie der Frühling. Klarinettist Karl-Heinz Steffens und die Bamberger Symphoniker haben diese Temperamente virtuos drauf. Hans uli von erlach KLARINETTENKONZERTE von C. M. von Weber (Tudor)

nach einer musikalischen Kehrtwende zum Indierock-Quintett formieren und ihr drittes Album, «Final Straw», herausbringen, geht die Rechnung auf: Die Single-Auskopplung «Chasing Cars» schafft es 2006 in die Top Ten Gross­ britanniens, bleibt insgesamt 142 Wochen in den UK Top 100 und ist damit die Single mit der höchsten Verweildauer in den UK-Charts. Als die Band 2009 als Vorgruppe bei der 360-Grad-Tour von U2 durch die Fussballstadien Europas und Amerikas tourt, ist ihr Status als eine der ganz Grossen des Brit-Poprock definitiv gefestigt. Auf ihrer neuen Erfolgs-CD «Fallen Empires» lassen Snow Patrol ihre Vergangenheit einmal mehr hinter sich und bieten Synthie-lastigen Stadion-Sound, wie man ihn von U2 und Coldplay kennt. Die St. Jakobshalle bietet den perfekten Rahmen dafür. hanspeter vetsch snow patrol St. Jakobshalle Basel, 5. 3. um 20 Uhr, www.snowpatrol.com tickets für die besten events!

Spass-Appenzeller

u «Wer nicht über sich selber lachen kann, darf sich nicht wundern, wenn andere über ihn lachen», findet das Comedy-Duo Messer und Gabel. Das neue Bühnenprogramm ist ein abendfüllender Appenzeller Witz. hv

Duo Messer und Gabel – alptraum Schweizer Tournee ab 14. 3., www.dmug.ch

Altmeister-Show

u «Der ganz normale Wahnsinn» heisst die Tournee von Udo Jürgens. Keineswegs normal, sondern eher etwas wahnsinnig will es scheinen, dass der Entertainer seit über fünfzig Jahren von Applaus zu Applaus eilt. hv

Udo Jürgens Hallenstadion Zürich, 16. 3. und 28. 10., www.musical.ch schweizer illustrierte

Fotos HO

uIhren

77



Ab in die Ferien! Ein Magazin der Schweizer Illustrierten im Auftrag von Tasari Atelier Bern

Schiff ahoi Die schönsten Hafenstädte des Nordens mit der MSC Kreuzfahrten-Flotte erleben, im Bild die «MSC Opera». Mit MSC Kreuzfahrten nach Nordeuropa

Lichter des Nordens D

as Tor zum Baltikum und die faszinierenden Fjorde in Nordeuropa mit dem Schiff bereisen: die MSC Kreuzfahrten-Flotte macht den Traum von den schönsten Naturwundern wahr. Viele Sehenswürdig­keiten, spannende Städte und ausgedehnte Landgänge bieten Sommerferien in Bestform. Auch Luxus und Ent­spannung kommen nicht zu kurz. Die «MSC Magnifica» zeichnet sich durch besonderen Komfort, grosszügig

designte Kabinen und mehrere Restaurants sowie die neusten Technologieund Umweltstandards aus. u Frühbucherpreise Die Nordeuroparouten sind jetzt zum Frühbuchertarif buchbar, z. B. eine Kreuzfahrt an Bord der «MSC Magnifica»: Route 1 führt in 8 Tagen / 7 Nächten zu den norwegischen Fjorden von Kiel nach Flåm, Bergen, Stavanger, Oslo, Kopenhagen, Kiel. Auf Route 2 sind die Hafenstädte der Ostsee zu entdecken von Kiel nach

Stockholm, über Tallinn nach St. Petersburg, Kopenhagen und zurück nach Kiel. Buchbar ab CHF 1000.– p. Person (Innenkabine, Kat. 1 mit Vollpension, zusätzliche Gebühren, z. B. Servicegebühr etc., gemäss AGB Katalog 2012).

uInfos MSC Kreuzfahrten AG Weisse Gasse 6, 4001 Basel Tel. 0800 260 100 info@msccruises.ch www.msckreuzfahrten.ch

Highlights auf der «MSC Magnifica» Geräumige Kabinen, MSC Aurea Spa, Spezialitätenrestaurant, Spielsalon. schweizer illustrierte

79


Ab in die Ferien! PolarreisE mit der «MS Fram»

Abenteuer Antarktis

Die «MS Fram» ist ein Expeditionsschiff der Hurtigruten. Höhepunkte sind Spitzbergen, Grönland und die Antarktis.

N

autisch anspruchsvolle Ge­wässer haben bei Hurtigruten Tradition. Das erste norwegische Hurtig­ ruten-Schiff stach vor 119 Jahren in See, war Postdampfer, Frachter und Pas­ sagierschiff zugleich. Seit 2007 ergänzt das hochmoderne Expeditionsschiff «MS Fram» die Flotte. u 114 Meter lang, 136 Kabinen Die wendige «Fram» ist mit der Eisklasse 1B für den Einsatz in polaren Gewässern ausgestattet. Die Reisen nach Spitzbergen, Grönland und in die Antarktis werden von erfahrenen Expeditions-Teams begleitet. An Land geht man mit Polar-­ Circle-Booten. Zu den Highlights in der Antarktis zählt die Begegnung mit Pinguinen. Diese Reisen finden in unserem Winterhalbjahr statt. Sie sind oft schon ein Jahr im Voraus ausgebucht. Es lohnt sich, die Ferien-Expedition frühzeitig zu planen!

Könige der Eisberge Mit der «MS Fram» zu den Pinguinen in die Antarktis reisen.

uInfos Glur Reisen, Spalenring 111

4009 Basel, Tel. 061 205 94 94 reisen@glur.ch, www.glur.ch

Spezialangebote im «Eden Roc»

Frühlingserwa Sehnsucht nach Sommer? Das Hotel Eden Roc in Ascona lockt Tessin-Liebhaber mit zwei Spezial-Arrangements in den Sonnenkanton.

E Mediterrane Gefühle weckt ein Besuch im Hotel Eden Roc am Ufer des Lago Maggiore.

80

schweizer illustrierte

in Resort zum Verlieben: Das «Eden Roc» liegt direkt am Lago Maggiore und gehört mit seinen 95 Zimmern und Suiten zu den TopAdressen Europas. Ein privater Badestrand samt Badesteg, Pool und WellnessBereich de luxe sorgen für entspannte Momente. Im Fünfsterne-Haus wird gepflegte Kulinarik ge- und erlebt: Diniert wird in vier ausgezeichneten Gourmet-


Wohlbefinden Spiel, Spass und Entspannung wird bei AIDA gross­ geschrieben. AIDA KIDS CLUB Für kleine Gäste

Familienspass an Bord A

IDA ist die schönste Verbindung aus Kreuzfahrten, Städtereisen und Naturerlebnis. Es kommen auch kleine Gäste auf ihre Kosten. Kinder ab drei Jahren toben sich im AIDA Kids Club aus, für Teenies gibts DJs, Tanzworkshops, Schminkkurse. u Profi-Betreuung Im Kids Club hat es einen Kinderpool, Showprogramme und Tischzeiten, bei denen keine Eltern

­stören. Diese können die AIDA Fitness-, Wellness- und Entertainmentangebote geniessen. Ob Schatzsuche oder Bastel­ kurs: Die Betreuung der Kinder wird täglich für 7 Stunden angeboten, nach vorheriger Anmeldung auch ganztags. u Familienkabinen Am 12. Mai startet die «AIDAmar» in die Sommersaison, das neunte Schiff der AIDA Flotte. Das Body & Soul Spa im indonesischen Stil erlaubt Er­

holung auf 2600 Quadratmetern. Familien übernachten in 3- oder 4-Bett-Kabinen, Junior-Suiten, Suiten und Kabinen mit Ver­ bindungstüren. Kinder bis 15 Jahre reisen als 3. oder 4. Person in der Kabine der Eltern in der S- und A-Saison gratis. uInfos AIDA Service Center,

Tel. 0848 10 10 16, (Mo–Fr 8–22 Uhr, Sa/So 9–20 Uhr), www.aida.ch

Ascona

chen im Süden Restaurants. Gleich zwei Angebote ver­ süssen das Warten auf den Sommer: u «One more Night» beinhaltet vier Übernachtungen zum Preis von drei sowie das «Resort Dine around». Das Angebot ist gültig bis 22. März, Preis ab CHF 660.– pro Person. u «Mediterrane Lebensgefühle» bietet drei Übernachtungen, «Resort Dine around» sowie eine Aromaöl-Massage im Eden Roc Spa, gültig bis 22. März, ab CHF 780.– und ab 23. März bis 14. Juni (Feiertage ausgenommen), Preis ab CHF 990.– pro Person.

Bunt Die Suiten sind modern und luxuriös.

Hell Doppelzimmer mit Balkon und Seesicht.

Luftig Dinieren im Restaurant Marina.

Blau Abtauchen im edlen Wellnessbereich.

u Infos Hotel Eden Roc, Via Albarelle 16

6612 Ascona, Tel. 091 785 71 71 info@edenroc.ch, www.edenroc.ch

schweizer illustrierte

81


Ab in die Ferien! Türkisfarbene Buchten Auf Ko Samui kann die ganze Familie entspannt Ferien machen.

Badeferien in Thailand

Inselperle Ko Samui Ob Flitterwochen oder Familienplausch: In Thailand werden Badeträume Wirklichkeit. Vor allem Ko Samui steht hoch im Kurs.

A

uf Ko Samui locken Luft und Meer mit Temperaturen um 30 Grad. Das Archipel ist auch für Familien bestens geeignet. Im Schatten der Kokospalmen, die ins Meer

hinausragen, laden Sandstrände dazu ein, die Seele im Takt der Wellen baumeln zu lassen. Attraktiv für Schweizer Gäste: die hervorragenden Flugverbindungen. u Inselhopping Der sechs Kilometer lange Chaweng Beach an der Ostküste gilt als Ko Samuis Traumstrand. In Spas lässt man sich nach dem Wassersport mit einer Thai-Massage verwöhnen. Aufenthalte sind kombinierbar mit den Nachbarinseln Ko Phangan und Ko Tao. Vom

Hafen in Nathon fahren täglich Boote zum Nationalpark Mu Ko Angthong. u Vorschau Im Thailand-Reisemagazin 2012 findet man auf 128 Seiten Infor­ mationen und Hoteltipps zu den beliebtesten Destinationen in ganz Thailand. uInfos Thailändisches Fremdenverkehrsamt Zähringerstrasse 16, 3012 Bern Tel. 031 300 30 88, info@tourismthailand.ch www.tourismthailand.ch

Wein-Eldorado Burgenland

Österreichs S Mediterranes Klima, unberührte Natur und kulinarische Höhepunkte: Im Burgenland gedeiht prächtiger Wein, und man kann herrlich speisen.

D Heurigen Auch «Tatort»-Kommissar Harald Krassnitzer mags gemütlich.

82

schweizer illustrierte

as Burgenland ist ein einzigartiger Landstrich im Herzen Europas. Im Sommer sind Open-AirFestivals und Sport rund um den Neusiedler See Trumpf. Dank 300 Sonnentagen zaubern Köche und Winzer herrliche Gaumenfreuden auf den Teller und ins Glas. Während der Herbstlese haben Weinfeste in Gasthäusern und ­Buschenschenken Hochkonjunktur.


Charmant Die «Excellence Coral» befährt Gewässer in Deutschland und den Nachbarländern.

mit der «Excellence Coral» in Europas Norden

Kultur und Natur

Ob Schleusenkonzert oder Auenlandschaft: die «Excellence Coral» bietet Routen, die nur wenige Schiffe befahren können.

F

lussliebhaber sind von der «Excellence Coral****» begeistert. Mit 82 Metern Länge und einer besonderen Technik kann sie niedrige Gewässer, tiefe Brücken, enge Schleusen und nahe Küstengebiete befahren. u Persönliches Flair Zu den beliebtesten Routen gehört Deutschlands Norden und seine Nachbarländer. Von Berlin bis

Prag werden Baudenkmäler besichtigt. Ob Oder, Elbe oder Havel-Kanal – wer auf der «Excellence Coral» eincheckt, wird vom Komfort der Kabinen, dem Bord-Restaurant und den vielseitigen Ausflugsprogrammen begeistert sein. u Auf zu neuen Ufern Die Schleusenkonzerte in Magdeburg garantieren ­Musik an Orten von beeindruckenden Dimen­

sionen. Vogelkundlern schlägt das Herz in den Naturparks von Vorpommern höher, wo Kraniche auf ihrem Weg in den Süden rasten. uInfos Reisebüro Mittelthurgau Fluss- und

Kreuzfahrten AG, Oberfeldstrasse 19 8570 Weinfelden, Tel. 071 626 85 85 info@mittelthurgau.ch, www.mittelthurgau.ch

onnenstube

der Wahl 80 Kilometer von Wien entfernt liegt das Feriendorf Vila Vita Pannonia am Neusiedler See – ein Hideway der Ruhe und Erholung. Im Landhotel Birkenhof, dem Winzerhaus Casa Peiso, dem Brennerei- und Wellness­hotel Lagler und der Landhofmühle erleben Gäste eine vielseitige Gastronomie und grosse Wellness-Auswahl sowie Sport-Aktivitäten wie Golf, Tennis, Biken und Reiten. u Qual

uInfos Burgenland Tourismus,

www.burgenland.info, +43 2682 633 84-0 Hotelangebote: www.vilavitapannonia.at www.birkenhof-gols.at, www.casapeiso.at www.lagler.cc, www.landhofmuehle.at

Winzerparadies Der Pannonische Herbst gilt als perfekte Reisezeit fürs Burgenland.

schweizer illustrierte

83



Ab in die Ferien! Faszination Türkei

Goldküste Dalaman Mit dem Schiff die Südküste der Türkei entdecken: Auf der Blauen Reise rund um Dalaman segelt man durch ein magisches Naturparadies.

A

ussergewöhnliche und eindrückliche Buchten schmücken die Küste Dalamans, besonders in der Umgebung der Halbinsel Kapidag und des malerischen Fethiye. Leider sind die schönsten Flecken nur auf dem Seeweg erreichbar. Früher dienten «Gulets» als Transportmittel, heute sind die traditionellen Holzschiffe schwimmende Hotels mit hohem Komfort. u Majestätische Segler Je nach Lust und Laune können bei der «Blauen Reise» Zwischenstopps eingelegt werden, um im türkisfarbenen Wasser zu baden, an einsamen Stränden spazieren zu gehen oder eine Shoppingtour in einem Küstendorf zu machen. Tui und Kuoni bieten vom 19. Mai bis 20. Oktober jeweils samstags einen Charterflug mit Edelweiss Air von Zürich nach Dalaman an. uInfos Kultur- und Tourismusbüro Türkei

Stockerstrasse 55, 8002 Zürich Tel. 044 221 08 12, info@tuerkeitourismus.ch, www.goturkey.com

Bucht von Fethiye Die Strände rund um Dalaman sind unverbaut und stehen unter Naturschutz.

Reka-Feriendörfer im Mittelmeerraum

Ferienträume für Wasserratten Günstige Familienferien am Meer: Die Reka-Feriendörfer machens möglich.

D

er Reiseanbieter Reka bietet nebst dem beliebten Reka-Feriendorf Golfo del Sole in der Toskana noch weitere günstige Top-Angebote für Familien im Mittelmeerraum. Club oder Camping? Auch das Hotel Giverola an der Costa Brava überzeugt mit Schweizer Gastfreundschaft. Warum nicht einmal Campingferien machen? Das Sant’Angelo Village an der Adria ist ein faszinierender Camping-Park mit vielen Highlights. Weitere SelectcampAngebote im neuen Katalog. uInfos Schweizer Reisekasse (Reka) Genossenschaft Neuengasse 15, 3001 Bern, Tel. 031 329 66 99 ferien@reka.ch, www.reka.ch

Mit Wasserpark Das Selectcamp Sant’Angelo Village liegt direkt an der Adria. schweizer illustrierte

85


Ab in die Ferien! Havel-radweg vor den Toren Berlins

Brandenburg ist ein Wasserund Radlerparadies. Auf dem Havel-Radweg kann man einen Gang runterschalten und die intakte Natur geniessen. Fluss- und Seenreich Der Havel-Radweg ist ein Erlebnis auf zwei Rädern.

K

iefernwälder, Schlösser und ­Badeseen entlang der Havel: Die Kulisse des Havel-Radweges kann sich sehen lassen. Über 388 Kilometer Radwege führen von Mecklenburg-

Vorpommern über Brandenburg bis nach Sachsen-Anhalt. Ein Stopp in der Wasserstadt Fürstenberg lohnt sich ebenso, wie der Besuch von Potsdam mit den Schlössern und Gärten von Sanssouci ein Muss ist. u Musikreise per Rad Die Fahrradkonzerte an 23 Orten in und um das Potsdam von König Friedrich II. trumpfen am 17. Juni mit sechzehn Konzerten, Schloss-, Museums- und Gartenbesichtigungen auf. Railtour Suisse, Baumeler Wanderreisen und Eurotrek bieten ausgewählte Velotouren und spannende ­Erlebnisreisen auf zwei Rädern. So fährt man auf der Sternfahrt Potsdam auf den Spuren des Dichters Theodor Fontane. uInfos www.reiseland-brandenburg.de

www.radeln-in-brandenburg.de www.railtour.ch, www.baumeler.ch www.eurotrek.ch

Fotos Glienicker Brücke TMB-Fotoarchiv Koral, TMB-Fotoarchiv NBL-Boldt

Radeln in Brandenburg



Ab in die Ferien! Mit Edelweiss Air neu Direkt nach Tampa

Strandparadies Florida Floridas Westküste boomt. Kilometerlange Sandstrände und Themenparks lassen keine Wünsche offen. Ab dem 25. Mai fliegt Edelweiss Air direkt von Zürich nach Tampa. Endlos schön Floridas Westküste geizt nicht mit ihren Reizen.

Tampa Bay Jetzt direkt von Zürich erreichbar.

T

rend-Destination Florida: Der südlichste Bundesstaat der USA bietet alles, was Ferien an der Sonne perfekt macht: preisgekrönte Strände, Wassersport, Ausgehmöglichkeiten und die schönsten Golfplätze. Die Stadt Tampa befindet sich an der Westküste und bildet mit den Städten Saint Petersburg und Clearwater die Region

Tampa Bay mit 2,7 Millionen Einwohnern. Insider-Tipps in Tampa sind die historische Ybor City oder der Abenteuerpark Busch Gardens. u Neue Destination Edelweiss Air fliegt ab dem 25. Mai direkt von Zürich nach Tampa. Orlando mit seinen Themenparks (SeaWorld, Disney Land, Kennedy Space Center) liegt 90 Auto­minuten entfernt.

Von Tampa aus lassen sich die Städte Sarasota, Fort Myers, Cape Coral und Naples problemlos erkunden. uInfos Edelweiss Air AG, Operation Center

PO Box, 8058 Zürich Airport, 0848 333 593 (Mo–Fr 8–17 Uhr), commercial@edelweissair.ch, www.edelweissair.ch


En Guete

Leichte Kost Fisch auf Gemüse.

Ferien in der Küche

Gerichte, die mit nur einer Pfanne zubereitet werden, haben zwei Vorteile: Sie schmecken gut und geben weniger Arbeit beim Abwaschen.

1

Fischpfanne

Zutaten (für 4 Personen) Fischpfanne 1 Esslöffel Olivenöl, 2 Schalotten, in feinen Streifen, 1 Knoblauchzehe, gepresst, 30 g in Öl eingelegte, getrocknete Tomaten, abgetropft, grob gehackt, 300 g Fenchel, in feinen Streifen, 200 g Rüebli, in feinen Streifen, 1/4 Teelöffel Salz, wenig Pfeffer aus der Mühle, 2 dl Weisswein, 2 dl Fischfond oder Gemüsebouillon, 1/4 Teelöffel Salz, wenig Pfeffer aus der Mühle, 1 Zweiglein Dill, 3 Zweiglein glattblättrige Petersilie, 500 g gemischte Fischfilets (z. B. Seewolf, Steinbutt, Pangasius, Lachsforelle, Zander), in ca. 4 cm breiten Streifen, 8 rohe Crevettenschwänze, geschält (siehe Tipp), 12 kleine Tintenfische (Sepia, ca. 100 g), 8 Jakobsmuscheln, Salz, Pfeffer, nach Bedarf Baguettes mit Zitronenbutter 50 g gesalzene Butter, weich, 1/2 Bio-Zitrone, abgeriebene Schale und 1/2 Esslöffel Saft, wenig Pfeffer aus der Mühle,

4 kleine Baguettes, quer schräg halbiert, 4-mal längs eingeschnitten Vor- und zubereiten ca. 45 Min. Backen ca. 10 Min. u Für die Fischpfanne Öl in einer weiten Bratpfanne warm werden lassen. Scha­ lotten, Knoblauch und Tomaten an­ dämpfen. Fenchel und Rüebli beigeben, ca. 5 Min. mitdämpfen, würzen. Wein und Fischfond dazu­giessen, aufkochen, Hitze reduzieren, würzen, Kräuter darauflegen, zuge­deckt ca. 10 Min. köcheln. Die Hälfte der Fische und Meeresfrüchte auf eine Platte legen, zugedeckt kühl stellen. Rest aufs Ge­ müse legen, mit Koch­flüssigkeit über­ giessen, zugedeckt ca. 5 Min. ziehen lassen. Pfanne von der Platte nehmen, Kräuterzweiglein heraus­nehmen, würzen. Für die Baguette mit Zitronenbutter Butter mit Zitronenschale und -saft sowie Pfeffer mit den Schwingbesen des Handrührgerätes ca. 5 Min. rühren, bis die Masse hell ist. Baguette-Einschnitte

TIPP Crevetten bis zum Schwanzende schälen. Crevetten unter fliessendem, kaltem Wasser abspülen, trocken tupfen. Crevetten mit einem scharfen Messer bis zum Schwanzende einschneiden. Wenn ein Darm vorhanden ist (erkennbar als dunkler Faden), diesen entfernen.

damit bestreichen, Baguettes auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen. Backen ca. 10 Min. in der Mitte des auf 220 Grad vorgeheizten Ofens. Servieren Pfanne auf ein grosses Rechaud (z. B. Fondue-Rechaud mit Gasbrenner) auf den Tisch stellen, Sud darf nur leicht köcheln. Fisch und Meeresfrüchte mit wenig Gemüse und Kochflüssigkeit in vorgewärmten Suppentellern anrichten. Baguettes mit Zitronenbutter dazuservieren. Die kühl gestellten Fische und Meeres­ früchte auf das restliche Gemüse legen und zugedeckt ziehen lassen.

2

Pasta mit Spinat und Pinien­ kernen

Zutaten (für 4 Personen) 500 g Teigwaren (z. B. Penne), Salzwasser, siedend, 300 g Spinat, tropfnass, in breiten Streifen, 1 Esslöffel Olivenöl, 2 Knoblauch­ zehen, in Scheibchen, 3 Esslöffel Pinienkerne, grob gehackt, 1 Zwiebel, fein gehackt, 180 g Crème fraîche, 80 g geriebener Sbrinz, 1/2 Teelöffel Salz, 1 Messer­spitze Muskat, Pfeffer aus der Mühle Vor- und zubereiten ca. 40 Min. schweizer illustrierte

89


En Guete u Teigwaren im siedenden Salzwasser al dente kochen, abtropfen. Spinat zugedeckt in einer grossen Pfanne bei mittlerer Hitze zusammenfallen lassen, abtropfen, beiseitestellen. Öl in dersel­ ben Pfanne heiss werden lassen, Knob­ lauch, Pinienkerne und Zwiebel gold­ braun braten. Beiseitegestellter Spinat, Crème fraîche und Sbrinz darunter­ mischen. Sauce nur noch heiss werden lassen, würzen. Teigwaren darunter­ mischen. Schneller gehts Statt Spinat 300 g Jung­ spinat verwenden. Beim Jungspinat erübrigt sich nicht nur das Waschen. Zart, wie er ist, kann er sogar in ganzen Blättern und roh für unsere Penne verwendet werden: Statt gedämpften Spinat 300 g Jungspinat unter die fertigen Teigwaren mischen. Bei mittlerer Hitze ca. 3 Min. rühren, bis der Spinat zusammenfällt.

3

Rüebli-NussRisotto

Zutaten (für 4 Personen) 1 Esslöffel Rapsöl, 1 Zwiebel, fein gehackt, 250 g Rüebli, fein gerieben, 350 g Risottoreis, (z. B. Arborio, Vialone), ca. 1 Liter Gemüsebouillon, heiss, 80 g Frischkäse (z. B. Cantadou mit Meerrettich, St-Môret), 70 g Hasel­

nüsse, fein gehackt, Salz, Pfeffer, nach Bedarf Vor- und zubereiten ca. 30 Min. u Öl warm werden lassen. Zwiebel andämpfen. Rüebli und Reis beigeben, unter Rühren dünsten, bis der Reis glasig ist. Bouillon unter häufigem Rühren nach und nach dazugiessen, sodass der Reis immer knapp mit Flüs­ sigkeit bedeckt ist. Ca. 20 Min. köcheln, bis der Reis cremig und al dente ist. Pfanne von der Platte nehmen. Frisch­ käse und Nüsse sorgfältig darunter­ rühren, Risotto würzen, sofort servieren.

4

u Fleisch und Mehl in einer Schüssel mischen. Bratbutter im Brattopf heiss werden lassen, Fleisch portionenweise ca. 3 Min. braten, herausnehmen, salzen, zugedeckt beiseitestellen. Hitze reduzieren, Bratfett mit Haushaltpapier auftupfen, evtl. wenig Bratbutter bei­ geben. Zwiebeln und Knoblauch in derselben Pfanne andämpfen. Bouillon dazugiessen, aufkochen, Hitze redu­zieren, Flüssigkeit auf die Hälfte ein-kochen. Kichererbsen mit dem Fleisch beigeben, mischen, nur noch heiss werden lassen, Pfefferminze und Feta beigeben, mischen, würzen. 

impressum Nr. 8, 101. Jahrgang. Erscheint montags

Kichererbsentopf mit Lamm

Zutaten (für 4 Personen) 3 Lammhüftli (je ca. 150 g), in ca. 2 cm grossen Würfeln, 11/2 Ess­ löffel Mehl, Bratbutter zum Braten, ¼ Teelöffel Salz, 2 Zwiebeln, halbiert, quer in feinen Streifen, 1 Knoblauch­ zehe, gepresst, 4 dl Fleischbouillon, 2 Dosen Kichererbsen (je ca. 400 g), abgespült, abgetropft, 1 Esslöffel Pfefferminzblätter, fein geschnitten, 100 g Feta, zerbröckelt, Salz, nach Bedarf, wenig Pfeffer aus der Mühle Vor- und zubereiten ca. 35 Min.

Beglaubigte Auflage 232 519 Exemplare ISSN 0036-7362 Abonnements-Dienst (Telefon gratis) 0800 820 920 Mo bis Fr: 7.30–18.00 Uhr, aboservice@ringier.ch Redaktion Schweizer Illustrierte, 8008 Zürich, Dufourstrasse 23, Tel. 044 - 259 63 63, Fax 044 - 259 86 22, info@schweizer-illustrierte.ch Geschäftsführer Zeitschriften Urs Heller Chefredaktor a. i. Stefan Regez MITGLIED DER Chef­redaktion Stephan Sutter Bekanntgabe von namhaften Beteiligungen i. S. von Art. 322 StGB: Betty Bossi AG; Energy Schweiz Holding AG; Energy Bern AG; Energy Zürich AG; ER Publishing SA; Eventim CH AG; Geschenkidee.ch GmbH; Good News Productions AG; Goodshine AG; GRUNDY Schweiz AG; Infront Ringier Sports & Entertainment Switzerland AG; Investhaus AG; JRP Ringier Kunstverlag AG; 2R MEDIA SA; media swiss ag; Original S.A.; Previon AG; Presse TV AG ; Qualipet Digital AG; Ringier Africa AG; Ringier Studios AG; Rose d’Or AG; Sat.1 (Schweiz) AG; SMD Schweizer Mediendatenbank AG; SMI Schule für Medienintegration AG; Teleclub AG; The Classical Company AG; Ringier Axel Springer Media AG; Ringier France SA (Frankreich); Ringier Publishing GmbH (Deutschland); Juno Kunstverlag GmbH (Deutschland); Ringier (Nederland) B.V. (Holland); Ringier Kiadó Kft. (Ungarn); Népszabadság Zrt. (Ungarn); Ringier Pacific Limited (Hongkong); Ringier Print (HK) Ltd. (Hongkong); Ringier China (China); Ringier Vietnam Company Limited (Vietnam); Get Sold Corporation (Philippinen). Der Nachdruck sämtlicher Artikel und Illustrationen ist verboten. Für den Verlust nicht verlangter Reportagen übernimmt die Redaktion keine Verantwortung.


GaultMillau Grand Hotel National Restaurant Trianon Haldenstrasse 4 6006 Luzern Tel. 041 - 419 09 09 Sonntag und Montag geschlossen Alle Kreditkarten ausser Diners EC-Direct, keine Postcard www.national-luzern.ch

Junger Chef in einem Hotel mit grosser Tradition Der Berliner Stefan Sellin punktet im Luzerner «National».

Kalb im «Trianon», Kaviar an der Bar Restaurant Trianon, Hotel National, Luzern Der Neue am Herd kann was: Stefan Sellin heisst der jugendliche Chef. Er bittet zum Diner, zum Sonntagsbrunch und zu Kaviar an der Bar.

Das «National» hat die Turbulenzen (Direktor NEU weg, Küchenchef weg) getestet überstanden. Der Vize steht jetzt am Herd und macht seine Sache gut: Der junge Berliner Stefan Sellin schreibt seine Karte so, dass seine achtköpfige Brigade hart arbeiten muss; der Gast weiss es zu schätzen. Sympathisch der doppelte Gruss aus der Küche: ein gelbes ZucchiniSüppchen, eine elegant geformte und trotzdem rustikale OchsenschwanzPraline. Auf das (violette) Kartoffelcreme-Süppchen verzichteten wir zugunsten des «sämigen Tessiner Risottos». Keine schlechte Entscheidung, auch

wenn Zwiebeln und Rucola im RotweinRisotto ziemlich reichlich dosiert waren. Alternative: Ravioli für Vegetarier – mit Senffrüchten, Kürbis, Curry und Mini-Jakobsmuscheln. Zwei Klassiker im Hauptgang: ein Wolfsbarsch aus dem Sud, etwas trocken geraten, mit Beluga-Linsen, Artischocken und violetten Kartoffeln. Und zwei pralle Kalbsmedaillons, saftig gebraten, von Lardo umhüllt, an dezentem Meerrettichschaum. Angenehm aufgefallen sind uns die «luftigen» Kartoffelgnocchi dazu. Abends wird (für zwei Personen) am Tisch serviert und tranchiert: Seezunge und Riesenscampi (mit La-RatteKartoffeln und Pommerysenfsauce!), Rehrücken in zwei Gängen.

Es gibt mindestens drei gute Gründe, das «National» häufiger zu besuchen. 1. Die Bar Die schönste der Stadt. Mit Champagner und Zwyer-Kaviar zu vernünftigen Preisen. 2. Der Sonntagsbrunch (für 59 Franken): Rührei mit Crevetten, pochiertes Ei auf Spinat, Lachs auf Orangenwirz, Riesencrevetten und Risotto, Entenbrust mit Spätzle und Zürcher Geschnetzeltes werden in der Küche à la minute zubereitet und in Mini-Portionen serviert! 3. Die Terrasse Schlemmen am See! Zum grossen Glück fehlt uns in diesem Haus eigentlich nur noch eine ordentliche Smokers Lounge. 

KNote für eine wegweisende, überragende Küchenleistung J Note für ausserordentliche Kochkunst und Kreativität I Note für beste HG Hoher Grad an Kochkunst und Qualität FE Sehr gute Küche, die mehr als das Alltägliche bietet 12/20 Herkömmliche, gute Küche ohne besondere Ambitionen

20/20 Idealnote, bis heute in der Schweiz nie vergeben Qualität und hohe Konstanz

Foto Bruno Voser

Wein-Tipp Zu Pasta & Fleisch Bolgheri ist eine Region in der Toskana, aus der zahlreiche Topweine des Landes stammen. Wie der Sassicaia oder der Ornellaia. Bolgheri ist Terroir für barocke Rotweine mit viel Schmelz, Fülle und Tiefe. Meist sind die Weine

auch schon in jungen Jahren genussbereit – wenn man reife Fruchtaromen, Schokolade und nicht zu dominante Gerbstoffe schätzt. Der Donne Fittipaldi 2009 (14 %) ist eine Assemblage aus Cabernet Sauvignon, Merlot, Cabernet Franc und Petit Verdot, leuch-

tet dunkel im Glas und duftet nach Backpflaumen, Cassiskompott und schwarzen Kirschen. Im Gaumen ist er intensiv und sehr verführerisch. Der erste Schluck macht sofort Lust auf einen zweiten! Perfekt zu Pastagerichten und rotem Fleisch.

Vivando Weine Hünenberg ZG Tel. 041 - 781 11 73 www.vivandoweine.ch Bis 2014 geniessen. u CHF 28.50

schweizer illustrierte

91


Auto

schon gefahren TOYOTA GT 86

Eine Herzenssache Statt immer nur Sparspass bietet Toyota ab diesem Sommer endlich auch wieder Fahrspass: Das neue Sportcoupé GT 86 ist eine äusserst attraktive und nicht zu teure Fahrmaschine.

I

n langen Berufsjahren abgebrüht und selbst durch exotische Supersportwagen kaum mehr wirklich zu beeindrucken, leiden auch Autojournalisten häufig unter einer «déformation professionelle». Nur noch selten vermag ein neues Modell, den Lausbuben im Redaktor zu wecken – vielleicht der Lamborghini Aventador oder ein Fiat 500. Oder jetzt der Toyota GT 86. Das breite Grinsen der Fachjournalisten nach den ersten Testrunden auf der Rennstrecke sagt eigentlich alles: Der GT 86 macht Spass. «Endlich», ist man versucht zu sagen. Denn seit Jahren nagt die Fahrspassgemeinde bei Toyota am emotionalen Hungertuch. Klar sind Hybridautos wie Yaris (ab Sommer), Prius oder Auris beeindruckend – aber

92

schweizer illustrierte

leider auch bis zum Gähnen ökologisch korrekt. Nun aber beweist der legitime Celica-Erbe GT 86, dass Toyota nichts verlernt hat. Das Partnerprojekt mit Subaru (dort heisst dieses Coupé dann BRZ) punktet mit tiefem Schwerpunkt,

Sportstudio Die Oberflächen im gefahrenen Prototyp werden noch überarbeitet, aber das Styling und die perfekten Sitze gefallen.

handlichen 4,24 Metern Länge, gerade mal 1,2 Tonnen Gewicht, 200 PS und Heckantrieb. Unsere Testfahrt auf der Rennpiste beseitigt unsere letzten Zweifel, der GT 86 könnte zu brav sein. Im Gegenteil: Er fährt sich genauso aufregend, wie er aussieht. Diese Leichtigkeit, mit der er sich in Kurven wirft, ist beeindruckend. Dirigieren lässt er sich mit der feinen Lenkung, mit dem Gasfuss – und mit dem Allerwertesten. Der Boxermotor dreht gierig hoch und faucht schön. Im Alltag könnte es ihm zwar an Durchzug aus dem Drehzahlkeller fehlen (205 Nm erst ab 6600/min). Doch ein schlüssiges Urteil dazu – und auch zum offenbar ordentlichen Fahrkomfort – werden wir uns aber erst nach dem ersten Test auf der Strasse erlauben. Keine Frage aber ist, dass der im Fond knapp geschnittene GT 86 dem Fahrer auch dann ein Grinsen ins Gesicht zaubert. Timothy Pfannkuchen


News

FIAT FREEMONT 4 x 4 SIEBEN PLÄTZE JETZT MIT ALLRADANTRIEB u Wer einen siebensitzigen Van mit Allradantrieb sucht, wurde zuletzt ausser beim VW-Konzern nirgends mehr fündig. Jetzt stösst Fiat in die Lücke: Nach den Versionen mit Frontantrieb rollt der Freemont nun als 4 x 4 an. Der 4,89 Meter lange Van wurde erst letzten Sommer anlässlich der Verwandlung vom Dodge Journey zum Fiat Freemont rundum überarbeitet: Vor allem das schickere Cockpit und das agilere Fahrwerk sind ein deutlicher Gewinn. Der 280 PS starke V6-Benziner kostet mit 4 x 4 ab CHF 42 950.–. Die Allrad­ version mit dem 2,0-Liter-Diesel, 170 PS und nur 7,3 l/100 km Verbrauch gibt es inklusive der üppigen Serienausstattung zu einem Preis ab CHF 45 800.–.

Spassmacher Der GT 86 belebt endlich die Tradition der Toyota-Sportcoupés neu – und fährt genauso gut, wie er aussieht.

Toyota GT 86 Kurz und knackig Der Laderaum ist zwar gross genug, der Fond dafür ziemlich knapp.

u Motor 2,0-Liter-Benziner, 200 PS u 0 bis 100 km/h ca. 7 s u Spitze ca. 230 km/h u Verbrauch ca. 7 l/100 km u CO2-Ausstoss ca. 160 g/km u Energieeffizienz noch unbekannt u Verkauf ab Juni 2012 u Preis ab ca. CHF 40 000.– u Konkurrenten Alfa Romeo Brera, BMW

1er Coupé, Citroën DS3, Honda CR-Z, Mazda MX-5 Roadster-Coupé, Mini

Coupé, Hyundai Veloster, Hyundai Genesis Coupé, Peugeot RCZ, Subaru BRZ, VW Scirocco u. a. u Unser Urteil Lange liess sich Toyota Zeit, aber gut Ding will eben Weile haben: Nach all den «grünen» Autos lassen die Japaner wieder ein Spassmobil ersten Ranges von der Leine. Der GT 86 ist emotional gestylt, leicht statt über­ motorisiert und bietet so viel Fahrspass zu einem voraussichtlich fairen Preis.

SMART FORTWO EINE FRISCHZELLENKUR UND BALD DER STROMER u Noch vor dem Verkaufsstart der Elektroversion gehen im Frühjahr die «normalen» Versionen des Smart ForTwo frisch aufgehübscht auf Kundenfang. Erkennbar sind die Coupés und Cabrios des neuen Jahrganges am erstmals mitten im Grill platzierten Markenlogo. Dazu gibt es unter anderem Tagfahrlichter, eine wuchtigere Frontschürze, neue Farben und Stoffe sowie weitere Veredelungsvarianten – zum Beispiel mehrere Verdeckfarben für das Cabrio. Die Palette bietet auch weiterhin 61 bis 102 PS bei Verbrauchswerten ab nur 3,3 l/100 km. Die Preise starten ab CHF 13 900.–; jeweils ­inklusive sind dabei zehn Jahre bzw. 100 000 Kilometer Gratisservice. schweizer illustrierte

93


Horoskop

«Wichtiges gleich Anfang Woche erledigen»

das Ende der Woche mit einer Spannung zwischen Mars und Saturn, was häufig auf blutige Ausschreitungen, Terrorakte, manchmal auch Unfälle (Bahn?) oder Extremismus hinweisen kann. Wichtige Entscheidungen oder Termine sollten Sie ­deshalb möglichst vor dem 29. über die Bühne bringen.

widder 21.–30. 3. Sie neigen am 27. zu leichtsinni­ gen Ausgaben. Am 29. können Sie interessante Kontakte anknüpfen oder ein Missverständnis aufklären. Um den 24. Geborene gehen völlig neue Wege 31. 3.–9. 4. Sie schlagen am 25. über die Stränge, sollten Ihre Leber schonen! Und vermeiden Sie überstürzte Gesten (u. a. am Steuer, im Haushalt). Am 1. treffen Sie den richtigen Ton. 10.–20. 4. Ihr spontaner Charme wirkt, Sie erobern die Herzen im Flug (28., 2.). Aufregende Begegnungen, harmonische Stunden oder kulturelle Highlights?

stier 21.–30. 4. Sie haben alle Trümpfe in den Händen, um ein grosses neues Vorhaben zu realisieren (25., 28., 29.). Oder ein tolles Angebot? Gleichzeitig ver­ ändern sich viele grundlegend und positiv. Neue Wege, neuer Partner, Neubeginn? 1.–10. 5. Sie sind physisch in Bestform (27.). Bei (chronischen?) Problemen ist eine rapide Besserung möglich. Nur am 2. nicht zu weit gehen! 11.–20. 5. Sie gewinnen neue Freunde. Ihre Argu­ mente kommen gut an. Exzellent für neue Projekte (z. B. eine Reise, Studien, ein Treffen usw.), speziell am 28.

zwillinge 21.–31. 5. (Kleine) Hindernisse am ­Wochenende, aber freie Bahn ab dem 27. Folgen Sie am 29. Ihrem Instinkt, überprüfen Sie eine neue Idee. Um den 24. Geborene könnten eine positive Wende erleben (neue Partnerschaft, Angebot, Umzug?). 1.–10. 6. Sie sollten sich körperlich mehr schonen (26., 1., 2.)! Einige sind anfälliger als sonst (Infektionen, Stürze?). Ver­ meiden Sie jedes Risiko (Sport, Verkehr usw.)! 11.–21. 6. Highlights in der Liebe oder neue Freunde! Ihr Charme ist unwiderstehlich (25., 28., 2.). Gehen Sie aus!

krebs 22. 6.–1. 7. Sie gehören zu den Favoriten, einige treffen ins Schwarze (25., 27., 29.). Jupiter ebnet den Weg nach oben, sorgt für eine Erfolgsserie. Gleich­ zeitig kündigt sich eine positive Wende an, manchmal ein Neuanfang, eine Renaissance! 2.–12. 7. Sie sind in Bestform, verdanken Mars Energien. Ideal für Sport oder eine gesündere Lebensweise (Ernährung?). Nur am 2. schlagen einige über die Stränge. 13.–22. 7. Sie agieren klug und verhandeln geschickt (25., 28.). Günstig u. a. für Examen, Schreibarbeiten, Diskussionen, Reisen.

löwe 23. 7.–1. 8. Sie sollten (finanziell?) etwas kürzertreten, sich nicht mit Vorgesetzten (oder dem Fis­ kus) anlegen! Um den 26. Geborene haben grünes Licht für ein neues Vorhaben oder einen Neubeginn (der sich oft schon letztes Jahr abgezeichnet hat). 2.–12. 8. Vor­ wiegend neutral. Am 25. und 1. sind Sie gut gelaunt, freu­ en sich über eine Nachricht. Am 27. sind Sie dickköpfig. 13.–23. 8. Sie amüsieren sich. Venus signalisiert Harmo­ nie und schöne Stunden, aufregende Begegnungen für Singles. Ein Liebeshoch am Wochenende oder am 2.

jungfrau 24. 8.–2. 9. Am 27. sind Sie gut gelaunt, am 29. kurz angebunden, vorübergehend in einem Formtief. Nach dem 30. Geborene verändern sich sehr vorteilhaft (exzellent der 28.) 3.–12. 9. Sie sind etwas nervös und reizbar, speziell am 26. oder 1. Gönnen Sie sich eine kleine Pause, schalten Sie einen Gang zurück (am 27.) 13.–23. 9. Diskussionen (speziell mit Ihrem Partner) können sehr nützlich sein, wenn Sie (z. B. am 28.) Verständnis für die Argumente zeigen. Am 2. aber sind Sie ungeduldig und nicht sehr tolerant.

waage 24. 9.–3. 10. Akzeptieren Sie eine grössere Umstellung, das Beste daraus machen. Um den 28. bietet sich eine gute Möglichkeit dafür. Am 1. stehen Sie im Mittelpunkt, Ihre gute Laune steckt an. 4.–13. 10. Sie sind am 25. ungeduldig, hören Sie bei Diskussionen auf die Meinung der anderen! Am 1. freuen Sie sich über die Haltung einer Angehörigen. 14.–23. 10. Ihr Partner zeigt sich von seiner besten Seite. Am 26. sollten Sie ihm einen Schritt entgegenkommen, am 2. erleben einige eine grosse innere Bereicherung (durch Kunst, ein Buch etc.).

skorpion 24. 10.–2. 11. Ein idealer Zeitpunkt für neue Kompetenzen, einen Neuanfang (am 28.). Einige haben Glück durch den Partner, am 25. bieten sich gute Chan­ cen (z. B. für eine Begegnung). 3.–12. 11. Sie kommen gut über die Runden, speziell ab dem 28. Eine gute Pha­ se, um etwas mit Ihren Kindern zu unternehmen. Einige haben auch Glück im Spiel. 13.–22. 11. Sie zeigen sich sehr ­redegewandt (25., 28.). Eine exzellente Woche für wichtige Verhandlungen, die Unterzeichnung eines Ver­ trags. Am 27. sollten Sie kein Detail ausser Acht lassen!

schütze 23. 11.–2. 12. Tapetenwechsel, über­ raschende Begegnung? Am 29. könnte es anders kom­ men als erwartet, aber Sie sollten gut über die Hürden kommen. 3.–12. 12. Sie sind übermütig, sollten sich ge­ sundheitlich mehr schonen. Mars verleitet Sie zu voreili­ gen Reaktionen (am 26., 2.). Tun Sie etwas gegen chro­ nische Probleme. Günstig wäre dafür der 27. 13.–21. 12. Venus verdoppelt Ihren Charme, Sie sind im Einklang mit Ihrem Partner, Ihrer Umgebung. Noch ungebunden? Aufregende Begegnungen am Wochenende oder 2.

steinbock 22.–31. 12. Jupiter verspricht gute Nach­ richten, manchmal einen Kontozuwachs (Nachzahlung, Gewinn?). Am 25., 28. haben Sie gute Karten, u. a. für einen Neuanfang. Nützen Sie die günstige Konstellation bis Mitte März! 1.–10. 1. Mars spornt Sie an, Sie sind physisch in top Verfassung. Ideal für mehr Bewegung, eine gesündere Ernährung (27.). Am 1./2. nichts er­ zwingen! 11.–20. 1. Eine exzellente Woche für Kontakte, Studien, Reisen, schriftliche Arbeiten. Merkur verspricht erfolgreiche Verhandlungen oder Verträge (28.).

wassermann 21.–30. 1. Erwarten Sie von einem Angebot nicht zu viel, in Gelddingen vorsichtig sein! Am 27. sind Sie nicht objektiv, mehr Verständnis zeigen (z. B. für An­ gehörige). Am 29. amüsieren Sie sich im engsten Kreis. 31. 1.–9. 2. Sie sind am 25. auf dem richtigen Weg, können ein früheres Missverständnis aufklären. Günstig für ein Treffen. Am 27. stehen einige mit dem linken Fuss auf. 10.–19. 2. Sie sind charmanter denn je, gewinnen Sympa­ thien. Gehen Sie aus, nehmen Sie Einladungen an (am 28. und 2.). Harmonie und Gleichklang mit dem Partner.

fische 20. 2.–1. 3. Jupiter kann ein Plus auf Ihrem Konto, neue und einflussreiche Freunde oder eine ­Beförderung bewirken (besonders für um den 26./27. Geborene). Sie sind optimistisch, voller Selbstvertrauen (am 25.), einige gehen neue Wege (28.). 2.–10. 3. Sie kommen gut vorwärts, sollten sich aber körperlich scho­ nen. Diskussionen könnten am 1. oder 2. ausarten. Folgen Sie am 27. Ihrer Intuition! 11.–20. 3. Sie sind sehr schlag­ fertig, können interessante Kontakte knüpfen. Merkur begünstigt Verhandlungen, Examen, Reise (am 28.).

ihr tages-horoskop 94

Mit dem Astro-Telefon haben Sie einen direkten Draht zu Elizabeth Teissier. Fr. 2.50/Min. + Fr. 2.50/Anruf (vom Festnetz)

0901 - 59 89 01

u zum persönlichen Astro-Code

0901 - 59 89 02

u Zugang mit persönlichem Astro-Code

Illustrationen Michael Husmann Tschäni; bearbeitet und übersetzt von Gerhard Hynek

woche vom 25. 2. bis 2. 3. 2011 Zwei positive Aspekte der Sonne (am 25. zu Jupiter und am 28. zu Pluto) könnten auf eine relativ ruhige Woche hinweisen, in deren Verlauf man erfolgreiche Entscheidungen (Wirtschaft, Geldwesen, Politik) trifft, und für positive Schlagzeilen sorgen. Etwas schwieriger

Dr. Elizabeth Teissier


KREUZWORTRÄTSEL Gewinnen Sie 3 × eine Woche Ferien für 2 Personen, offeriert von Thermalp Les Bains d’Ovronnaz, im Wert von je 762 Franken!

Gesamtwert: 2286 Franken!

Heilbäder im Herzen der Walliser Alpen. Erholung und Wellness während 6 Tagen im Thermalzentrum in einer gemütlichen 2-Zimmer-Wohnung. Mehr Informationen unter: www.thermalp.ch

Und so nehmen Sie teil: Telefon 0901 908 119 (CHF 1.–/Anruf vom Festnetz) SMS Schicken Sie ein SMS mit SI, Ihrer Lösung und Ihrer Adresse an die 530 (CHF 1.–/SMS) Beispiel SI SONNE an 530 Chancengleiche WAP-Teilnahme ohne Zusatzkosten http://m.vpch.ch/SCH24521 (gratis übers Handynetz)

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Über die Verlosung wird keine Korrespondenz geführt. Mitarbeiter der Ringier AG und ihrer Tochtergesellschaften sowie Angehörige sind nicht teilnahmeberechtigt. Automatisierte Teilnahmen sind nicht gewinnberechtigt. Teilnahmeschluss Sonntag, 26. Februar 2012

95


ZITAT ZWISCHEN ZAHLEN Die Zahlen sind durch Buchstaben zu ersetzen. Dabei bedeuten gleiche Zahlen gleiche Buchstaben. Bei richtiger Lösung ergeben die ersten Buchstaben, von oben nach unten gelesen, und die vierten Buchstaben, von unten nach oben gelesen, ein Sprichwort, Teile davon (grün) das Lösungswort. ZAHLENSCHLÜSSEL

Gewinnen Sie 1 × ein Wochenende für 2 Personen im Hotel Golf Panorama****S in Lipperswil TG im Wert von 1500 Franken!

Gewinnen Sie einen 2-tägigen Wochenend-Aufenthalt für 2 Personen im Komfort DZ sowie je eine Apfel-Aromamassage und eine Gesichtsbehandlung pro Person im Wellnesshotel Golf Panorama****S in Lipperswil im Thurgau. www.golfpanorama.ch

Wert: 1500 Franken!

Und so nehmen Sie teil: Telefon 0901 908 101 (CHF 1.–/Anruf vom Festnetz) SMS Schicken Sie ein SMS mit ZAHLEN, Ihrer Lösung und Ihrer Adresse an die 530 (CHF 1.–/SMS) Beispiel ZAHLEN REGEN an 530 Chancengleiche WAP-Teilnahme ohne Zusatzkosten http://m.vpch.ch/SCH24522 (gratis übers Handynetz) Teilnahmeschluss Sonntag, 26. Februar 2012

WER HÄTS – OHÄ LÄTZ Die nebenstehenden Zeichnungen unterscheiden sich durch zehn Abweichungen. Kreisen Sie bitte diese Abweichungen auf der unteren Zeichnung ein. SO KÖNNEN SIE 20 FRANKEN GEWINNEN: Unter den richtigen Lösungen bei «Wer häts – ohä lätz» verlosen wir jede Woche 5 × 20 Franken. Bitte schneiden Sie Ihre Lösung aus, kleben Sie sie auf eine Postkarte (Briefe sind leider ungültig) und schicken Sie die Karte an: Schweizer Illustrierte, Postfach, 8099 Zürich. Bitte schreiben Sie Ihren Namen und Vornamen deutlich, damit Verwechslungen bei der Gewinnauszahlung vermieden werden. Einsendeschluss Sonntag, 26. Februar 2012

KREUZWORT-CHAOS

LÖSUNGSWORT

96

Die Buchstaben der Lösungswörter stehen alphabetisch geordnet. Suchen Sie nach dem richtigen Wort und vervollständigen Sie das Kreuzworträtsel.


SUDOKU Füllen Sie die leeren Felder so aus, dass in jeder Zeile und Spalte und in jedem 3 × 3-Kästchen die Zahlen 1 bis 9 nur einmal vorkommen. mittel

8 9

2 4 7

1 7 9

6

7

1

3

Gesamtwert: 1000 Franken!

Gewinnen Sie 2 × einen AIR-O-SWISS Luftwäscher 2055D im Wert von je 500 Franken!

5 1

3 5

8 9 3

4 6

Conceptis Puzzles

Und so nehmen Sie teil: Telefon 0901 908 120 (CHF 1.–/Anruf vom Festnetz) SMS Schicken Sie ein SMS mit SUDOKU, Ihrer Lösung und Ihrer Adresse an die 530 (CHF 1.–/SMS) Beispiel SUDOKU 512 an 530 Chancengleiche WAP-Teilnahme ohne Zusatzkosten http://m.vpch.ch/SCH24524 (gratis übers Handynetz)

Hausstaub, Pollen und Schmutzpartikel sind nur einige der Substanzen, die unsere Raumluft belasten. Der Luftwäscher AIR-O-SWISS 2055D verwandelt unreine, trockene Luft in saubere, gesunde Luft. Er ist das ganze Jahr einsetzbar und für Allergiker nicht mehr wegzudenken.

6 1 9

www.airoswiss.ch

Teilnahmeschluss Sonntag, 26. Februar 2012

06010014126

Gewinnen Sie 1 × 2 Übernachtungen für 2 Personen im Sorell Hotel Zürichberg, inkl. Sonntagsbrunch, im Wert von 1000 Franken! Verbringen Sie zwei Nächte im Espace Doppelzimmer Seeseite im 4-Sterne Sorell Hotel Zürichberg, inkl. Willkommenschampagner und Sonntagsbrunch für 2 Personen. Geniessen Sie das einzigartige Design Hotel hoch über der Stadt Zürich. Einlösbar am Wochenende. www.zuerichberg.ch

schwer

Wert: 1000 Franken!

3

Und so nehmen Sie teil: Telefon 0901 908 103 (CHF 1.–/Anruf vom Festnetz) SMS Schicken Sie ein SMS mit ZIFFER, Ihrer Lösung und Ihrer Adresse an die 530 (CHF 1.–/SMS) Beispiel ZIFFER 473 an 530 Chancengleiche WAP-Teilnahme ohne Zusatzkosten http://m.vpch.ch/SCH24528 (gratis übers Handynetz) Teilnahmeschluss Sonntag, 26. Februar 2012

3 4

4 1

9 5

6

8

7

6 7 5 9 8 2

5

Conceptis Puzzles

WER HÄTS – OHÄ LÄTZ

KREUZWORT CHAOS

ZITAT ZWISCHEN ZAHLEN 1. Dublone, 2. Erreger, 3. Steiner, 4. Karpfen, 5. Irrsinn, 6. Nominal, 7. Dagegen, 8. Einbaum, 9. Saastal, 10. Engadin, 11. Rendite, 12. Sittsam, 13. Trossen, 14. Elritze, 15. Refrain, 16. Liberte, 17. Eintopf, 18. Hamster, 19. Riniker, 20. Mineral Lösungssatz: Des Kindes erster Lehrmeister ist das Beispiel.

REBUS

Lösung: STEIL

EULE ROHR W (P) A S S E R EUROPA

3 4 9 1 5 8 2 7 6

5 7 1 6 9 2 4 8 3

1 5 7 8 4 9 3 6 2

Lösung: 416

2 8 4 7 6 3 9 1 5

4 9 3 5 7 1 6 2 8

9 06010014421

LÖSUNGSWORT

Gesamtwert: 777 Franken!

Lösung: VORURTEIL

Gewinnen Sie 3 × eine OPTUS Z1 Elektroraffel im Wert von je 259 Franken!

schwer 9 3 6 2 1 5 8 4 7

4

6

Bei richtiger Deutung der Bilder erhalten Sie das Lösungswort.

KREUZWORTRÄTSEL

SUDOKU mittel 6 2 8 4 3 7 1 5 9

2

7

3

REBUS

AUFLÖSUNG AUS HEFT 7

1 2 3 =

9

6

8 6 5 3 2 4 7 9 1

7 1 2 9 8 6 5 3 4

06010014125

2 9 1 7 5 8 5 7 6 2 4 6 3 1 9 9 1 8 4 3 5 3 2 9 6 6 7 4 5 8 1 8 6 2 4 3 1 7 2 9 685 Lösung: 3 4 5 8 7

Lösung: 961

4 3 8 7 1 2 9 5 6

3 9 7 6 8 1 5 4 2

8 1 2 5 4 3 7 6 9

6 4 5 2 7 9 3 8 1

06010014420

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Über die Verlosungen wird keine Korrespondenz geführt. Mitarbeiter der Ringier AG und ihrer Tochtergesellschaften sowie Angehörige sind nicht teilnahmeberechtigt. Automatisierte Teilnahmen sind nicht gewinnberechtigt.

Der beliebte Küchenklassiker ist zurück: die Elektroraffel zum mühelosen Schneiden, Reiben, Raffeln und Mahlen von Früchten und Gemüse sowie Käse, Nüssen, Schokolade und hartem Brot. Jetzt wieder im Fachhandel erhältlich. www.optus.ch

Und so nehmen Sie teil: Telefon 0901 908 140 (CHF 1.–/Anruf vom Festnetz) SMS Schicken Sie ein SMS mit REBUS, Ihrer Lösung und Ihrer Adresse an die 530 (CHF 1.–/SMS) Beispiel REBUS ABFAHRT an 530 Chancengleiche WAP-Teilnahme ohne Zusatzkosten http://m.vpch.ch/SCH24525 (gratis übers Handynetz) Teilnahmeschluss Sonntag, 26. Februar 2012

97


Auf einen Espresso

Frank A. Meyer und Marc Walder

Über Friends, Freundschaft und Freund Zuckerberg Ich sehe schon: Sie haben keine Ahnung. Eine Ahnung habe ich durchaus, kenne aber die Modalitäten nicht. Also, was ist denn nun Ihre Ahnung? Um das Angebot sozialer Plattformen im Internet zu be­ urteilen, muss man nicht zwingend bekennender und prakti­ zierender Facebooker, Xinger, Twitterer oder Tumblr sein. Man muss das Phänomen nur intellektuell durchdringen. Sie behaupten, etwas davon zu verstehen, verweigern sich aber der praktischen Teilnahme … … in der Verweigerung, in der bewussten Nicht-Teilnahme, drückt sich ja schon die Erkenntnis über das zentrale Merkmal von Facebook aus: Wer einmal drin ist, hat sich preis­gegeben. Und wer sich durch dauerndes «Posten» und «Liken» immer tiefer hineinwühlt in diesen Dschungel der Selbstpreisgabe, verzichtet zunächst auf Privatheit, dann auf Intimität, schliesslich auf die Verfügung über sich selbst. Wer sich Facebook zum Frass vorwirft, macht sich zur Ware, die der geniale Geschäftemacher Mark Zuckerberg lukrativ an Werbekunden verkauft – und sich an der Börse Milliarden holt. Lieber Frank A. Meyer, Menschen auf der ganzen Welt tun auf Facebook nichts anderes, als ihre Freundschaften zu pflegen. Freundschaften, sagen Sie? Facebook betreibt wohl den eklatantesten Missbrauch dessen, was Freundschaft bedeu­ tet. Facebook-Freundschaften entsprechen den SubprimeHypotheken in den USA, die 2008 die grosse Krise ausgelöst haben: Kein Mensch weiss, was in der Masse dieser täglich mit Nonsens genährten Mitteilungen wirklich steckt.

Freundschaft entwickelt man im Leben, von Angesicht zu Angesicht, indem man einander berührt und spürt. Man wächst zusammen. Dieses Zusammenwachsen braucht Behutsamkeit. Behutsamkeit braucht Zeit – und nicht die virtuelle Flüchtigkeit von Facebook. Mit Freunden erlebt man Wirklichkeit. Und wirkliche Freundschaften halten ein Leben lang. Jetzt klingen Sie aber schon ein bisschen kitschig. Wenn man fünf Freunde hat, hat man viele; wenn man gegen Ende des Lebens noch von ein oder zwei Freunden begleitet wird, dann erlebt man Glück. Ich weiss, lieber Marc Walder, das Wort Freund unterliegt nicht nur bei Facebook einer masslosen Inflation. Auch im Gesellschaftsleben, in der Politik und im Business ist man ja sehr schnell «Freund». Und nun klingen Sie melancholisch! Ich klinge nur wie ein Mensch, der sich prüft, bevor er sich bindet, bevor er sich einer Freundschaft verpflichtet. Wir kennen doch die Geburtstagsfeste, auf denen der Gefeierte – je nach Rang – zweihundert oder dreihundert oder auch fünfhundert Freunde begrüsst. Kaum aber ist er in der gesellschaftlichen Hackordnung nach unten gerutscht, durch Rückzug oder Sturz, löst sich seine Freundes-Armee jäh auf. Es bleiben, im besten Fall, ein, zwei Jugendfreunde. Denn das ist auch in Zeiten von Facebook immer noch so: In der Jugend schliesst man nicht nur die ersten, sondern auch die engsten Freundschaften. Ich schliesse daraus, dass Sie wohl auch in Zukunft nie auf Facebook gehen werden? Das ist so: Ich bleibe ich.  MARC Walder, 46, ist CEO Ringier Schweiz und Deutschland Frank A. Meyer, 68, arbeitet als Journalist im Hause Ringier. Er lebt in Berlin

Ihre Meinung interessiert uns: Diskutieren Sie mit – auf www.schweizer-illustrierte.ch

clever suchen. clever buchen.

Trinken Sie Ihren Espresso in Rom? Oder New York? Oder auf den Malediven?

Foto Thomas Buchwalder

Sagen Sie mal, Frank A. Meyer, sind Sie eigentlich Mitglied bei Facebook? Muss man da Mitglied sein?




Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.