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Irène Wydler
Strich für Strich
Fotos Kurt Reichenbach
Ihr wichtigstes Werkzeug ist der BlEistifT: Irène Wydler ist Zeichnerin. Eine ausgezeichnete – im wahren Sinne. Hat die Luzernerin doch schon mehrere Preise gewonnen. u Mit einem kratzenden und schleifenden Geräusch gleitet der Stift übers weisse Blatt. Locker führt Irène Wydler, 65, den Winzling in ihrer Hand. «Diese Bleistiftstumpen sind mir die liebsten.» In Stehvermögen Irène Wydler zeichnet stundenlang an der Wand in ihrem Atelier. einem kleinen Gefäss sind Dutzende davon
versammelt, erinnern an Zigarettenstummel. Die an die Wand gepinnten Zeichnungen scheinen zu vibrieren. Ein Kreisen und Schwingen erobert den Raum. Dem Tanz der Linien kann sich der Betrachter nicht entziehen. Dieses Gefühl ist der Zeichnerin vertraut. «Besonders bei grossformatigen Arbeiten gerate ich in diesen Sog der Bewegung.» Doch der Schwung erfordert Disziplin und Zeit. «Ich will diese Flüchtigkeit bewahren, die Kraft, das Treibende nicht erstarren lassen, sondern spürbar machen.» Die Arbeitsspur soll transparent bleiben. u
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