loginfo 4/2011 deutsch

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XXL Ausgabe NUMMER 4 / 2011 Die LOGIN-zeitung von lernenden für lernende

› www.login.org

Total international!

› Seite 4

Die Exoten › Seite 6

Top in der Lehre und im Sport Über den Gotthard wie anno 1900 › Seite 9

Ganz nach oben aufs Siegertreppchen! Einmal die Goldmedaille gewinnen. Das ist der Traum vieler login-Lernenden, die sich intensiv dem Sport widmen. Damit sorgen sie immer wieder für Erfolgsstorys. Daneben meistern sie noch ihre Ausbildung.

In dieser XXL-Ausgabe erzählen die Sportlerinnen und Sportler auf vier Spezialseiten von ihren Ambitionen und wie sie den Traum vom Profisport mit ihrer Lehre vereinbaren.

Forschungsobjekt: Junior Team › Seite 5

› Seite 10

› Seite 5


2 Nachgefragt : Wenn ich dann mal 18 bin … 18 – eine fast schon magische Zahl, sie verheisst Freiheit und Unabhängigkeit. Was wünschen sich die Lernenden von der ersehnten Volljährigkeit? Topantwort: Autofahren!

Ich freue mich darauf, dass ich t­heoretisch an jeden An lass und in jedes Lokal kann, und aufs Auto- und Töfffahren.

ch in Mit 18 werde ich no hoffe ich d un in, se e hr Le der erfolgreich se die natürlich, dass ich ue mich vor alabschliesse. Ich fre . Mit dem Fühlem aufs Autofahren mehr Freiheirerschein werde ich ngiger sein. hä ab un ten haben und

Davi d Jerg Automat iker, 1. Lehr jahr

Ich freue mich darauf, endlich unabhängiger zu sein, mein Leben selber gestalten zu können und Sachen selber entscheiden zu können. Das Autofahren ist für mich noch kein Thema. Mein Kollegenkreis ist sowieso älter als ich und die meisten sind schon im Besitz eines Führerscheins. Ich bin mit meinem GA glücklich.

te s Yasmin e M er jahr KVR b, 1. Le hr

Manu ela Wälchli KVöV, 1. Lehrjahr

Jul ian Suter KVöV, 1. Lehrjahr

Wenn ich 18 Jahre alt bin, werde ich meine Lehre erfolgreich abschliessen. Aber au ch die Autoprüfung werde ich ab solvieren, wenn das Geld und die Zeit ­drinliegen. Ich freue mich da rauf, zu den Erwachsenen zu ge hören.

Am 9. Mai 2015 ist der 70. Jahrestag des Sieges im Grossen Vaterländischen Krieg (der Krieg, den die damalige Sowjetunion im Rahmen des 2. Weltkriegs gegen NaziDeutschland geführt hat). Dieser Tag wird in Russland gross gefeiert. Da würde ich gerne nach Moskau reisen und ein paar Tage russische Luft schnuppern.

Damian Häu sler KVöV, 1. Lehr jahr

Nach der Lehre will ich die Lizenz als Privatpilot machen und später als Ingenieur bei der Luftwaffe arbeiten. Riccardo Sign orell i Polymech, 1. Lehr jahr

Sobald ich 18 bin, mache ich die Autoprüfung. Gözde Ön ceb e KVöV, 1. Lehrjahr

Ein halbes Jahr in Amerik a wäre super, am besten mit Fre unden. Sonst habe ich nicht so vie l geplant für die Zukunft, da ich jem and bin, der jeden Tag geniesst.

Ich kann es kaum erw arten, alleine in den Au sgang zu gehen und in de r Politik meine Meinung ein zubringen.

Athavan Selvadurai KVöV, 1. Lehr jahr Dan iele Cro ce Logist ike r Lager, 1. Leh

rjahr


3 Deine Stimme hat Gewicht!

Hinten, von links: Jonathan Kipf, Oliver Kraft, Bhavesh Tharmalingam, Martin Seeger, Jenny Spielmann, Dario Müller, Tristan Clément, Claudio Albin. Vorne, von links: Liridon Murati, Priska Rutschmann, Sinduja Balasubramaniam, Kathrin Weber. Auf dem Foto fehlen: Lukas Diggelmann, Robin Felder, Tobias Schubiger, Seraina Suter, Alexandre Tozzini.

Martin Seeger, Automatiker, 3. Lehrjahr

Anfang September wurde die erste Sitzung der neuen Lernendenkommission (LeKo) durchgeführt. Viele Lernende aus dem ersten Lehrjahr haben dank unseren Präsentationen in der login-Woche den Weg zu uns gefunden. Vertretung In der LeKo sind alle Berufsfelder vertreten. Momentan sind dies: vier KVöV, vier Gleisbauer, vier Logistiker/innen, zwei Gebäudereiniger/innen, ein BMPraktikant, ein KV Reisebüro und ein Automatiker.

Aufgabe Die LeKo bearbeitet Anliegen, die das Gesamtwohl aller Lernenden und Praktikanten betreffen. Es ist ihr erklärtes Ziel, dass alle Berufsgruppen und Sprach­ regionen möglichst ausgewogen in der LeKo vertreten sind. Organisation Die Mitgliedersitzungen finden zwei bis drei Mal im Jahr statt. In der Regel ist auch Michael Schweizer, Leiter Grundbildung von login, anwesend. Der LeKoVorstand trifft sich weitere vier Mal im Jahr, jeweils vor und nach den Mitgliedersitzungen.

Mitarbeit Jedes Jahr wird von uns das Berufsbildungs-ABC überarbeitet. Wir schauen darauf, dass wichtige Punkte vertreten sind. U ­ nklares versuchen wir besser und verständlicher zu formulieren, sodass für alle Lernenden das ABC die erste Adresse für Fragen ist. Die login-Geschäftsleitung fragt uns auch häufig, wie wir gewisse Dinge sehen. Denn es ist ihr wichtig, dass sie unsere Meinung hat, um Entscheidungen zu treffen, welche unsere Ausbildungen beeinflussen. Kontaktiere uns Wir freuen uns, wenn wir eure Anregungen zu verschiedenen The-

men bekommen. Ihr erreicht uns unter folgender E-Mail-Adresse: leko@login.org. Im passwortgeschützten Bereich auf www.login.org findet ihr uns ebenfalls. Dort sind alle Kontaktdaten, die Mitglieder, die Sitzungsdaten und weitere Informationen aufgeführt.

› Wir suchen … … noch Mitglieder aus dem Berufsfeld der technischen Berufe! Bist du interessiert? Dann verfasse ein kurzes Motivationsschreiben, und melde dich bei deinem/r Ausbildungsleiter/in.


4 Total international! SBB Cargo International regelt den Güterverkehr auf der Nord-Süd-Achse, von Deutschland bis Italien. Der Hauptsitz des Unternehmens liegt in Olten, wo auch drei KVöV-Lernende ihren Lehrplatz haben. Kundenaufträgen werden hier die Züge, das Lokpersonal und die Fracht disponiert und überwacht. Die Disponenten telefonieren entsprechend viel mit den Kunden in Deutschland, ­ Italien und den Benelux-Staaten. Kundeninformation Wir werden häufig in der Kundeninforma­ tion eingesetzt. Wir ias Schalk sind abklären ab, ob sich Julian Geisseler und Tob lle und im Backoffice. Kundenwünsche umwechselnd in der Leitste setzen lassen. Wenn ein Kunde zum Beispiel kurzfristig zwei Julian Geisseler und Tobias Schalk, KVöV, 3. Lehrjahr Wagen mehr will, klären wir ab, ob das auf der Strecke möglich Wir sind beide im Schwerpunkt- ist oder ob der Zug zu lang wird jahr und arbeiten in der Produk- und in einem Bahnhof den übrition. Wir haben zwei Einsatzgebie- gen Verkehr behindert. te, in denen wir uns abwechseln. Einer von uns wird jeweils in Statistiken der Leitstelle eingesetzt und un- Unser zweites Einsatzgebiet ist terstützt die Disponenten bei ih- das Backoffice. Wir erstellen Ausrer täglichen Arbeit. Gemäss den wertungen, zum Beispiel wann

wie viele Loks welchen Typs im Einsatz sind. Wir führen auch die Pünktlichkeitsstatistik, welche jede Woche an die Geschäftsleitung und an alle Mitarbeitenden geschickt wird. Organisation Wir unterstützen auch die Leitung, zum Beispiel bei der Organisation der Praxiswoche für neue Disponenten. Während mehrerer Tage

lernen die neuen Mitarbeitenden die Bahnhöfe kennen, von Basel bis Domodossola, und wir organisieren sowohl das Tagesprogramm wie auch die Übernachtung. Mehrsprachigkeit Klar, dass da nicht nur deutsch, sondern auch italienisch und französisch gesprochen wird! Wenn wir mal Sprachprobleme haben, hilft uns immer jemand weiter.

Dominique Süess, KVöV, 2. Lehrjahr

Ich arbeite in der HR-Abteilung von SBB Cargo International und unterstütze die Mitarbeitenden bei allen ihren Aufgaben. Von der Personaleinstellung über die Entlöhnung bis hin zum Austritt von Angestellten. Mit den Mitarbeitenden kommunizieren wir hauptsächlich auf Deutsch und Italienisch, aber auch auf Französisch. Ich bin froh, dass fast alle ein bisschen Deutsch können, denn ich spreche leider kein Wort Italienisch.

Dominique Süess hat ihre

n Lehrplatz in der HR-Abteilung.

Gold für Gelb Du kennst sie: die gelben Plakate, unsere Webseite, die Erfolgsstory-Shirts und natürlich die loginfo: Alles ist gelb und hat den eigens kreierten login-Style. Andrea Müller, Praktikantin Unternehmenskommunikation

Das ist kein Zufall: Es wird genau darauf geachtet, dass die Produkte einheitlich gestaltet und auch inhaltlich aufeinander abgestimmt sind und dass sie zum richtigen Zeitpunkt erscheinen. Dazu gehören auch das Facebook-Profil, der YouTube-Account, die Radiospots und die Berufsbroschüren.

Bekanntheit von login verdoppelt Dieser Ausgestaltung der Kommunikation liegt ein Konzept zugrunde. Das darin formulierte Ziel, login bekannter zu machen, wurde erreicht: Vor der Einführung des neuen Auftritts 2007 kannte nicht mal jeder Sechste in der Schweiz login, heute aber schon fast jeder Dritte!

Team Unternehmenskommunikation mit dem Preis: Sara Riesen, Richard Bachmann, Mirjam Staudenmann, Christof Spöring, Andrea Müller (von links). Es fehlen Stephanie Kriesel und Karin della Torre.

Hauptpreis für login Im September folgte die «Krönung»: login gewann den Award Corporate Communications, ein

Preis, welcher an Unternehmen mit besonders einfallsreichen und wirkungsvollen Kommunikationskonzepten überreicht wird.


5 › Die Erfolgsstory

Forschungsobjekt: Junior Team Zwei Jahre lang wurden die login Junior Teams erforscht, die Lernenden befragt, das Ausbildungskonzept analysiert. Im September stellten die Lernenden die Forschungsergebnisse einem breiten Publikum vor. Der grosse Auftritt an der Uni In acht Workshops präsentierten die Lernenden ihre Junior-Firma. Für uns sieben Lernenden des JBT Landquart und der JS Sargans war es aufregend, login vorzustellen und mit Fachleuten zu diskutieren. Wir gaben Inputs zu den verschiedenen Kompetenzen und beantworteten Fragen über unsere Ausbildung in den Junior Teams. Mit beispielhaften Situationen aus unserem Alltag versuchten wir, die letzten Wissenslücken bei den Diskussionsteilnehmer/innen zu füllen.

Einen Nachmittag lang diskutierten die Lernenden mit Berufsbildner/innen, Lehrpersonen, Berufsberater/innen und Fachleuten aus der Wirtschaft. Marcel Accola, Polymechaniker, 2. Lehrjahr

Vor rund zwei Jahren fragte die Universität Liechtenstein bei login Landquart an, ob wir bereit wären, an einem Forschungsprojekt mitzuwirken. Im Zentrum des Projektes stand die Entwicklung von Kompetenzen bei Jugendlichen in einer Junior-Firma. login im internationalen Vergleich Das internationale Forschungsprojekt untersuchte Junior-Firmen im Fürstentum Liechtenstein, in Österreich, Deutschland und in der Schweiz. Von login nahmen die Junior Business Teams Spiez, Bern, Trimbach, Zürich Altstetten und Landquart sowie die Junior Station Sargans teil. Fragen, Fragen, Fragen Wir Lernenden wurden während des Projekts mindestens zweimal

befragt: beim Eintritt ins Junior Team und nach einem Jahr. Dazu füllten wir umfangreiche Fragebogen zu verschiedenen Themen aus: zum Beispiel Selbstwirksamkeit, also die eigene Erwartung, eine Handlung erfolgreich selbst auszuführen, weil man die nötigen Kompetenzen hat. Oder Führung und Verantwortung, Zufriedenheit mit dem Junior Team und schliesslich noch verschiedene Persönlichkeitseigenschaften … Ganz schön kompliziert! Wie Ideen laufen lernen Im September stellte die Uni Liechtenstein die Forschungsergebnisse an einer Tagung vor. Berufsbildner/innen, Lehrpersonen, Berufsberater/innen, Fachpersonen aus Wirtschaft und die beteiligten Junior-Firmen erfuhren, «wie Ideen laufen lernen» – so der Titel der Tagung. Am Vor-

mittag referierten Professoren und Forscher über das Projekt und die Hintergründe, der Nachmittag gehörte den Lernenden der Junior-Firmen.

login bald als Uni-Lehrgang? Sich mit Ausbildungsfragen auf Uni-Niveau auseinanderzusetzen, war eine grosse Herausforderung. Aber die Zeit verging wie im Flug, und wir hatten Spass daran, Universitätsluft zu schnuppern. Wer weiss, vielleicht gibt es bald einen Lehrgang namens login?

Die Lernenden des JBT Landquart und der JS Sargans stellen login an der Uni Liechtenstein vor.


6 › Die Exoten

Metallbauer/in Schweissen, schleifen, bohren und montieren – das ist der Arbeitsalltag als Metallbauer. Laurin Derungs ist zurzeit der Einzige bei login, der dieses vielseitige Handwerk erlernt. Laurin Derungs, Metallbauer, 2. Lehrjahr, Interviewt von Sara Riesen, PR-Fachfrau

Welche Eigenschaften muss man mitbringen, um diesen Beruf auszuüben? Es braucht ein sehr gutes Vorstellungsvermögen, um einen Plan oder eine Zeich­ nung richtig zu lesen und dann die Metallbaute herzu­ stellen. Ausserdem muss man sehr genau arbeiten, denn Fehler passieren schnell und können kaum mehr rückgän­ gig gemacht werden.

Wie bist du auf den Beruf des Metallbauers aufmerksam geworden? Mein Bruder hat auch eine Lehre zum Metallbauer gemacht. Ich habe mich zuerst für eine Ausbil­ dung zum Metallbaupraktiker EBA beworben. Während der zweijäh­ rigen Attestlehre an den Lehr­ werkstätten in Bern hat mir das Schweissen besonders gut gefal­ len. So habe ich mich entschieden, noch die Lehre zum Metallbauer EFZ zu machen. Bei der login-Mit­ gliedsfirma Sersa in Burgdorf bin ich direkt ins zweite Lehrjahr ein­ gestiegen. Hier werde ich mich auf Schmiedearbeiten spezialisieren. Wie erklärst du jemandem deinen Beruf? Meinen Beruf kann ich an konkreten Beispielen erklären, denn fast über­

Laurin Derungs Lieblingstätigkeit: das Schweissen.

all gibt es Metallbauten. Etwa ein Geländer aus Metall, welches ge­ schmiedet wurde. Oder ein Vordach, für das ein Metallbauer die Bautei­ le gefertigt und später montiert hat.

Worauf bist du stolz in deinem Beruf? Der Metallbauer ist wahr­ scheinlich der vielseitigste Hand­ werksberuf. Ich verarbeite nicht nur verschiedene Metalle, sondern auch Kunststoffe und Holz. Und dies von Hand mit Feile, Hammer und Meissel oder mit der Hilfe ver­ schiedener Maschinen.

Wie läuft eine typische Metallbauerarbeit ab? Zuerst studiere ich die Zeichnung oder den Plan für die Metallbaute. Dann trage ich das benötigte Ma­ terial zusammen. Danach schnei­ de ich das Material zu und bringe es in Form, indem ich bohre oder schleife. Anschliessend schweisse ich die verschiedenen Einzelteile zusammen. Was motiviert dich, jeden Tag zur Arbeit zu gehen? Ich habe die Lehre gerade erst angefangen, im Moment ist alles spannend. Und weil ich gute Leis­ tungen erbringen will, stehe ich jeden Morgen ziemlich früh auf. Nächstes Jahr möchte ich mich für den BMS-Vorkurs anmelden, da­ mit ich gleich nach der Lehre noch die Berufsmatur machen kann.

Lernende suchen Lernende

Bei uns kannst du 400 CHF verdienen! Kennst du jemanden, der eine Lehrstelle für Sommer 2012 sucht, bei der handwerkliches Geschick, Genauigkeit und Teamarbeit wichtig sind? In diesem Fall ist eine Lehre als Gleisbauer/ in ein Volltreffer! Oder kennst du jemanden, der Interesse an Fragen rund um Hygiene, Reinigung und Chemie hat und handwerkliches Geschick mitbringt? Dann ist eine Lehre als Gebäudereiniger/in genau das Richtige!

Und so gehts : Dein/e Bekannte/r bewirbt sich mit dem Bewerbungsformular auf www.login.org. Du meldest die Vermittlung mit untenstehendem Talon an. Die Bewerbung und der Talon müssen bis spätestens 30. April 2012 bei login eintreffen. Nach der überstandenen Probezeit des/r Bewerbers/in erhältst du mit dem nächsten Lohn 400 Franken. Vermittlungstalon (gültig bis 30.4.2012)

Folgende Person hat sich bei login als Gleisbauer/in Gebäudereiniger/in beworben

Angaben zu meiner Person :

Vorname / Name

Vorname / Name

Adresse

Adresse

PLZ / Ort

PLZ / Ort

Geburtsdatum

UE-Nr.

Talon einsenden an : login Berufsbildung, Bewerbungszentrum, Riggenbachstrasse 8, 4601 Olten, Telefon 0848 822 422, bewerbung@login.org, www.login.org


7 Zwei Schwestern im Dienste der Ausbildung Natascha und Désirée Rumpl entschieden sich für die gleiche berufliche Karriere. Beide schlossen die Lehre als Logistikerin Verkehr ab und wurden anschliessend Berufsbildnerinnen. Zwei Schwestern, die ihren Beruf und die Arbeit mit Lernenden lieben. ders guten betrieblichen Leistun­ gen ausstellen konnte. Désirée: Positiv war immer, ver­ schiedene Charaktere kennenzu­ lernen. Ein besonderes Erlebnis war für mich, dass ich die Lernen­ den in der Lehre begleiten und ih­ nen die Praxis näherbringen durfte. Haben Sie sich gegenseitig Tipps als Berufsbildnerinnen gegeben? Beide: Durchaus haben wir Situa­ tionen besprochen und einander Tipps gegeben.

Berufsbildnerinnen in der Logistik (links Désirée Rumpl, rechts Natascha Rumpl). Natascha und Désirée Rumpl, Berufsbildnerinnen Logistik, Interviewt von Karin della Torre, Kommunikationsassistentin

Seit wann sind Sie Berufsbildnerinnen? Natascha: Seit 2006 bin ich als Berufsbildnerin im Beruf Logisti­ kerin Lager tätig.

Die Schwestern arbeiten gerne mit den Lernenden zusammen.

Désirée: Ich war eineinhalb Jahre Berufsbildnerin. Ebenfalls im Be­ rufsfeld Logistik, aber in der Ab­ teilung Logistik und Gepäck. Weshalb wurden Sie Berufsbildnerinnen? Natascha: Mir bereitet die Arbeit mit jungen Menschen Freude, und ich gebe gerne mein Wissen weiter. Désirée: Mir machte die Arbeit mit den Lernenden Spass. So konn­ te ich aktiv mithelfen, die Lernen­ den auf die Abschlussprüfung vor­ zubereiten. Was haben Sie vorher gemacht? Natascha: Die dreijährige Lehre als Logistikerin Verkehr. Damals hiess der Beruf noch Logistikassis­ tentin. Danach stand die zweijäh­ rige Weiterbildung zur Warehouse­ logistikerin an. Nebenbei habe ich noch den Kurs zur Prüfungsexper­ tin absolviert. Désirée: Ich habe die Lehre zur Logistikerin Verkehr gemacht.

Welche Erfahrungen haben Sie mit den Lernenden gemacht? Natascha: Mehrheitlich habe ich mit den Lernenden gute Erfahrun­ gen gemacht. Das einzige Negati­ ve ist, wenn man Lernenden das Lehrverhältnis auflösen muss. Toll war, als ich einem Lernenden eine Leistungsprämie für seine beson­

Wie ist das, wenn die Schwester eine ähnliche berufliche Richtung einschlägt? Natascha: Sicher bin ich stolz, dass meine Schwester die gleiche berufliche Richtung gewählt hat. Wer ist nicht gerne ein Vorbild für seine «kleine» Schwester. Es war aber ganz speziell, als Désirée für ein halbes Jahr «meine» Lernen­ de war. Haben Sie sich gegenseitig bei Ihrem Berufsweg beeinflusst? Natascha: Ich glaube schon, dass ich meine Schwester beeinflusst habe.


Oscar Carneiro, Gleisbauer, 1. Lehrjahr. Ich wünsche mir für 2012 Gesundheit, Erfolg, Glück und dass es in der Gesellschaft besser wird.

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Reisebüro, Elodie Maye, KV r. jah 2. Lehr tsgeschenk Mein Weihnach etwas früerhalte ich schon ewelpen. nd Hu en ein r: he

Oh du fröhliche Weihnachtszeit! Weihnachten steht vor der Tür. loginfo wollte wissen, wie die Lernenden Weihnachten feiern und was sie sich vom Christkind wünschen.

Daniela Rosalie Oettli, KVöV, 3. Lehrjahr. Mein Weihnachten wird dieses Jahr ganz speziell: eine Waldweihnacht. Mit der Familie und meinem Freund gehe ich in den weissen, stillen Wald. Dort sitzen wir gemütlich um ein grosses Lagerfeuer, schlürfen heisse Getränke und erzählen uns Geschichten aus der Vergangenheit und der Gegenwart. Ich möchte meiner Familie und meinem Freund jeweils Spezielles und Unerwartetes schenken, das braucht aber viel Zeit, bis ich für jeden etwas Passendes gefunden habe.

Dennis Mettler, KVöV, 2. Lehrjahr. Ich beschenke mich selbst mit einer E-Gitarre im Look meiner Lieblingsband Placebo. Da ich eine Band gründen möchte, wünsche ich mir vom Christkind, dass ich bald einige Musiker und eine Sängerin oder einen Sänger finde.

Mirko Tarantino, Logistiker Verkehr, 2.Lehrjahr. Ich bin Italiener und wir feiern Weihnachten sehr traditionell mit der gan zen Verwandtschaft in Italien. Meinen Eltern schenke ich ein Wochen ende in Mailand und wünsche mir von ihnen eine Smartbox Adrenalin.

Nadia Gugger, KVöV, 1. Lehrjahr. Was ich meiner Familie zu Weihnach ten schenke, verrate ich an dieser Stelle nicht. Sonst ist es keine Überraschung mehr, denn meine Mutter und meine Schwester sind eifrige loginfoLeserinnen.

ann, KVöV, Cindy Schwesterm 1. Lehrjahr. mir bloss dieses Was wünsch ich ich bin glückJahr? Nichts, denn Ich wünsche hr. wa ist lich, und das r Frieden auf Ermir in diesem Jah n sollen glückden; alle Mensche lich werden.

David Heinzmann , KVöV, 1. Lehrjahr. Ich wünsche mir eine schneereiche Skisaison mit viel Pulverschnee, um jeden freien Tag auf den Skiern zu verbringen. Meine Familie bekommt dieses Jahr einen Kalender fürs 2012 mit Fotos von meinem aufregenden ersten Halbjahr als Skilehrer und meinem Sprachaufenthalt in Vancouver BC, Canada.

Alexander Dressler, KVö V, 1. Lehrjahr. Wir feiern zwei Mal Wei hnachten – am 24. Dezember bei meinen Grosseltern mütterlicherseits und am 25. Dezember mit der Familie des Freundes mei ner Mutter. Ich beschenke alle mit Fotokalendern, selb stverständlich mit selbst geknipsten Natur-, Ferienund Freizeitfotos.

Frohe Festtage und ein gutes neues Jahr! Das loginfo-Team wünscht allen Leser/innen eine schöne Adventszeit und einen guten Rutsch ins 2012!


9 Über den Gotthard wie anno 1900

Seit 2008 ist Alessandro Andreoli aktives Mitglied beim Dampfbahn-Verein Zürcher Oberland. Ein Highlight: die Fahrt in einem historischen Zug.

ge und andere Events durchführt. Kurz vor Lehrbeginn 2008 meldete ich mich aus reiner Neugierde an und wurde aktives Mitglied. Seither durfte ich auch schon als Zugchef mitwirken! Andere spannende Posten sind Dampflokheizer, Technikmitarbeit z.B. im Lok-

Alessandro Andreoli, Automatiker, 4. Lehrjahr

Der DVZO (Dampfbahn-Verein Zürcher Oberland) ist ein Verkehrsunternehmen, welches historische Wagen und Lokomotiven betriebsfähig erhält und damit Dampfbahnfahrten, Vereinsausflü-

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Die Wörter sind in alle möglichen Richtungen geschrieben (vertikal, horizontal, vorwärts, rückwärts etc.).

unterhalt oder in der Infrastruktur auf der Strecke und Hilfe im Buffetwagen. Die Mitarbeit im eigenen Bahnunternehmen finde ich eine tolle und interessante Sache. An Spass fehlt es nie. Extrazüge im Stil der Titanic-Epoche über den Gotthard bis

nach Locarno zu begleiten, ist immer wieder ein Highlight. Mitmachen kann jeder, der Freude am Geschehen im DVZO hat und gerne tolle Leute kennenlernt. Wer sich anmelden oder mehr über den Verein erfahren will, kann unsere Webseite besuchen: www.dvzo.ch.

Finde die 10 Schweizer Städte. 1. Bern 2. Genève 3. Bellinzona 4. Basel 5. Zuerich 6. Chur 7. Lausanne 8. Biel 9. Lugano 10. Luzern Wenn du auch noch die 11. versteckte Stadt findest, kannst du mit etwas Glück einen Gutschein nach Wahl im Wert von CHF 50.– gewinnen. Und so gehts : Hast du das Wort gefunden, gehe auf www.login.org/raetsel und trage das Lösungswort und deine Personalien ein. So nimmst du an der Verlosung teil! Von der Teilnahme sind login-Mitarbeitende ausgeschlossen. Der Einsendeschluss ist der 16. 1. 2012. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Rätsellösung der Oktoberausgabe war: Halbtax. Einen InterDiscount-Gutschein im Wert von CHF 50.– hat Jan Köhli, Automatiker im 1. Lehrjahr, gewonnen. Herzliche Gratulation!


10 Unsere Sportler/innen! Viele login-Lernende sind auch ambitionierte Nachwuchssportler/innen. Neun Lernende berichten über ihre Sportart, ihre Erfolge und über die Schwierigkeit, Lehre und Sportlerkarriere unter einen Hut zu bekommen.

Wassersport für Individualisten Andres Becher, Polymechaniker, 1. Lehrjahr

Ich fahre seit 2008 Kajak. Wettkämpfe fahre ich aber erst seit einem Jahr. Mir gefällt vor allem, dass der Kajaksport sehr individuell ist. Man ist meistens ganz auf sich alleine gestellt, daher kann man auch das tun, was man will. Was mir natürlich auch sehr gefällt, sind das Wasser und die Landschaften. Training Ich gebe mir Mühe, dass ich drei bis vier Mal pro Woche aufs Wasser gehen kann. Aber leider geht

das nicht immer. Dann werden es vielleicht nur zwei Mal, 52 Wochen im Jahr. Ich kann mein Trainingsprogramm sehr selbstständig gestalten. Andres Becher mit seinem Kajak im Wettkampfeinsatz.

Wettkämpfe Ich habe sieben Wettkämpfe im Jahr. Ein Wettkampf besteht aus dem klassischem Rennen von 5 - 10 km und einem Sprint von 200 - 300 Metern. Die Wettkampfteilnahme als solches macht mir am meisten Freude. An diesen Wettkämpfen ist es nie so ernst wie bei anderen Sportarten.

Das heisst, auch mit den Gegnern hat man eine freundschaft­liche Beziehung. Erfolge An der Schweizer Meisterschaft 2011 holte ich den 1. Platz. Sonst bin ich ein bisschen weiter hinten, aber noch im vorderen Feld.

Sport und Lehre Bis jetzt ging alles gut, und ich konnte mein Programm so weiterführen, wie ich es vor der Lehre gemacht habe. Ich hoffe, dass es so bleibt und ich keine Rückschläge erleiden muss.

Körpereinsatz und Teamgeist André Carvalho Oliveira, Logistiker Verkehr, 1. Lehrjahr

Ich spiele seit drei Jahren American Football beim Lausanner Club LUCAF. Die Trainings finden immer Dienstag- und Freitagabend statt. Westschweizer Meister Mir gefallen besonders der Kampfgeist, der Körpereinsatz und der Teamgeist. Das macht einen Match unglaublich spannend und intensiv. An der Schweizer Meisterschaft, welche von April bis Juli dauert, wurde mein Team Vierter, die Meisterschaft der Romandie haben wir bereits einmal gewonnen.

Das Beste daraus machen Wenn wir einen Match verlieren, versuchen wir daraus das Beste zu machen. Wir trainieren dann sehr gezielt, damit sich Spielfehler nicht wiederholen. Flexible Arbeitszeiten am Lehrplatz Es gelingt mir ganz gut, Lehre und Sport unter einen Hut zu bringen. Meine Arbeitszeiten sind flexibel genug, dass ich den Lehrplatz etwas früher verlassen kann, wenn ich Training habe. Die verlorene Arbeitszeit hole ich dann an den anderen Tagen wieder auf.

André Carvalho Oliveira beim Spiel Lausanne gegen Winterthur.


11 Mit dem Velo die Schweiz entdecken Lars Schnyder, Polymechaniker, 4. Lehrjahr

Welche Sportart übst du aus? Ich fahre seit acht Jahren Renn­ velo, die letzten zwei Jahre auf ho­ hem Niveau. Ich habe mich schon immer für Sport interessiert und mehrere Sportarten ausprobiert, bis ich mich aufs Rennvelofahren festgelegt habe. Was gefällt dir daran? Es ist ein Ausdauersport, und man ist immer draussen. Bei meinen Trainings fahre ich quer durch den Kanton, immer mit wechselnder Strecke und bei unterschiedlichem Wetter. Und bei meinen Rennen entdecke ich die ganze Schweiz.

Wie oft trainierst du? Ich trainiere pro Woche rund zehn Stunden. Im Winter, wenn ich nicht so oft aufs Velo kann, gehe ich drei Mal pro Woche ins Fitness. Die Rennsaison dauert von März bis Juni und von August bis Septem­ ber, da bin ich fast jedes Wochen­ ende an einem Rennen, einige da­ von im Ausland. Belohnt wurde ich mit einigen Siegen an Regio­ nalrennen. Hast du dich schon mal verletzt? Ja, mehrmals sogar. Einmal muss­ te ich sogar eine Nacht im Spital verbringen. Bei einem Rennen ist ein Fahrer vor mir vom Velo gefal­ len, und ich bin über ihn gestürzt.

Zum Glück habe ich mir nichts ge­ brochen, sondern mir «nur» die Hüfte geprellt. Wie bringst du den Sport und deine Lehre unter einen Hut? login und die SBB geben mir pro Woche zwei Stunden frei zum Trai­ nieren, manchmal lasse ich die Be­ rufsschule ausfallen, wenn ich an einem Rennen teilnehme. Den Stoff hole ich dann nach, denn der Lehr­ abschluss ist mir doch wichtiger als der Sport.

Lars Schnyder fährt während der Saison fast jedes Wochenende ein Rennen.

Blickfeld Fussball jedes Wochenende. An den Turnieren gefällt mir die Vielseitigkeit, die man in den Einzelspielen nicht hat. Ziel im Fussball Mein grösstes Ziel ist die Frauennationalmannschaft. Andere Ziele sind, die Meisterschaft zu gewinnen und vielleicht mal im Ausland zu spielen.

Seraphine Traub nach einem Fussballspiel. Seraphine Traub, KVöV, 1. Lehrjahr, Sportlehre

Ich spiele seit 2001 begeistert Fussball. Alles begann im Kindergarten, als ich mit meinen Kameraden Fussball spielte. Mittlerweile spiele ich bei GC und bin seit diesem Sommer im Kader der U16-Fussballnationalmannschaft. Vielfalt Mir gefällt die Vielseitigkeit am

Fussball. Es ist nicht immer das Gleiche. Beim Fussball muss man das ganze Feld im Blick haben und immer eine gute Idee für eine Fortsetzung oder einen Trick. Spielpraxis Ich trainiere im Normalfall fünf Mal die Woche. Ich habe im Sommer jedes Wochenende ein Meisterschaftsspiel. Im Winter haben wir Hallenturniere, jedoch nicht

Lehre und Sport Ich erhielt von meinem Ausbildungsleiter die Chance, eine vierjährige Lehre zu absolvieren. Diese spezielle Lehre beinhaltet einen Arbeitstag von sechs Stunden und zusätzliche Tage, die ich für den Sport einziehen kann. Glücksgefühle Im Sport überwiegt das Gefühl des Sieges. Wenn ich eine gute Note schreibe, ist es für mich nicht wie ein Sieg. Sondern etwas, für das ich selbst gelernt und Zeit investiert habe. Da ich Mannschafts-

sport betreibe, kann ich einen Sieg nicht selber verursachen. Das geht nur im Team.

› Der Schnellste bei login … Mirko Berri, Polymechaniker im 4. Lehrjahr, hat bei den Athletik-JugendSchweizer-Meisterschaften U23 und U20 zwei Mal Gold geholt. Auf 100 und 200m hat Mirko alle hinter sich gelassen und dazu noch seine persönliche Rekordzeit verbessert!


12 Auf dem Eisfeld gross geworden Andreas Schneider, KVöV, 3. Lehrjahr, Sportlehre

Welche Sportart betreibst du und seit wann? Mein Vater ist immer mit uns aufs Eisfeld gegangen, ich spiele schon von Kindesbeinen an Eishockey.

Als mein älterer Bruder mit einem coolen Pullover vom EVZ (Eis­ hockeyverein Zug) nach Hau­ se kam, wollte ich auch so einen und bin deswegen ebenfalls dem Klub beigetreten. Das ist etwa zwölf Jahre her.

Andreas Schneider macht sich fürs Training bereit.

Was gefällt dir daran? Mir gefällt das schnelle und tech­ nisch hochstehende Spiel. Man muss nicht nur körperlich, sondern auch im Kopf topfit sein. Wie oft trainierst du? Ich habe drei Mal pro Woche mor­ gens und nachmittags Training, an einem weiteren Tag nur am Abend und dann noch zwei Matches am Wochenende. Dann kommen noch die Krafttrainings dazu. Da ich die Sportlehre absolviere, habe ich die Möglichkeit, diese vielen Trai­ nings zu besuchen und mich dem Sport zu widmen. Trotzdem fehlt mir manchmal die Zeit, die schu­ lischen Pflichten zu erfüllen, und manchmal kommt auch der Schlaf etwas zu kurz. Hast du dich schon mal verletzt? Ja, als ich mal von hinten von ei­ nem gegnerischen Spieler in die Bande befördert worden bin. Da habe ich mir das Handgelenk ge­

Gegnerinnen auf dem Platz – Freundinnen neben dem Platz Nina Tarnutzer, KVöV, 3. Lehrjahr, Stefania Daniele, KVöV, 3. Lehrjahr

Wie seid ihr zum Fussball gekommen? Nina: Ich spielte in der Schule immer mit den Jungs Fussball. Dann ging ich in ein Probetrai­ ning von der Mädchenmann­ schaft. Stefania: Ich ging immer mit mei­ nem Bruder an seine Fussball­ turniere und schaute zu. Dann habe ich bei den F-Junioren angefangen.

Wie oft trainiert ihr? Nina: Wir haben drei Mal in der Woche Training und jeden Sonn­ tag ein Spiel. Stefania: Wir haben zwei Mal in der Woche Training und jedes Wo­ chenende ein Spiel. Wie bringt ihr Fussball und die Lehre unter einen Hut? Nina: Ich gebe meinem Chef im­ mer die Trainings- und Spieldaten an, sodass er mir die passenden Touren einteilen kann. Stefania: Mein Arbeitgeber ist

sehr flexibel, und ich kann jedes Wochenende an die Spiele. Was macht euch glücklicher – ein gewonnenes Spiel oder eine gute Prüfungsnote? Nina und Stefania (la­chend): ein gewonnenes Spiel.

Nina Tarnutzer spielt beim FC Chur 97 in der Verteidigung. Stefania Daniele spielt beim DFC Ems als Torhüterin.

brochen und war nach einer Ope­ ration etwa zwei Monate ausser Gefecht. Wie gehst du mit einer Niederlage um? Da wir jede Woche mindestens einen Match haben, können wir nicht lange an einer Niederlage herumstudieren. Wir müssen wei­ terschauen und uns für das nächs­ te Spiel verbessern. Dafür freue ich mich riesig, wenn wir ein Spiel gewonnen haben und noch mehr, wenn ich gut gespielt habe. Was ist dein Ziel im Sport? Mein Ziel im Sport ist es, in die NLA zu kommen (National League A). Das ist die höchste Spielklasse in der Schweiz. Die höchste der Welt ist die NHL (Na­ tional Hockey League). Diese ist eher ein Traum als ein Ziel, denn um dort aufgenommen zu werden, muss man wirklich ein Riesen­ talent sein!


13 Lieber spät als nie Adrien Rossi, KVöV, 2. Lehrjahr

Bis 13 habe ich Fussball gespielt. Dann sind wir nach Lausanne umgezogen, wo alle meine Freunde Eishockey spielten. Sie überredeten mich zum gemeinsamen Hockeyspielen, um mich zu necken. Ich bin etwa hundert Mal umgefallen, aber die Sportart hat mich total gepackt. 100-prozentige Form Mir gefällt die Kombination aus Schnelligkeit, Ausdauer, Körpereinsatz und Genauigkeit. Wenn man nicht 100 Prozent in Form

ist, sondern leicht verletzt, müde oder abgelenkt, verliert man den Match. Lausanne Vipers Mittlerweile spiele ich in der dritten Liga bei den Lausanne Vipers. Für eine grosse Eishockeykarriere habe ich zu spät mit dem Training angefangen, aber vielleicht steige ich in ein oder zwei Jahren in die zweite Liga auf. Zwei Trainings, zwei Spiele pro Woche Normalerweise trainiere ich zwei Mal pro Woche, während der Meis-

terschaft spielen wir einen Match pro Woche, manchmal auch zwei. Ich würde gerne wieder mehr trainieren, aber mit der Arbeit und der Berufsschule liegt das nicht drin. Fünf Tage Bettruhe Kürzlich traf mich ein Puck am rechten Knöchel. Daraufhin musste ich fünf Tage zu Hause bleiben, konnte weder zur Schule noch zur Arbeit. Ich konnte es kaum erwarten, bis ich wieder aufs Eis durfte.

Hart am Limit Lukas Gerber, KVöV, 3. Lehrjahr, Sportlehre

Vor knapp vier Jahren habe ich aus Neugier ein Rennvelo ausprobiert, und es hat mir sofort gefallen. Heute trainiere ich zwischen acht und elf Mal in der Woche und gehe fast jedes Wochenende an Rennen. Sieger vom GP Oberbaselbiet Was mir daran besonders gefällt, ist, dass man seinen Körper immer wieder ans Limit führen kann und dass neben der Stärke auch das taktische Verhalten einen enormen Einfluss hat. Dieses Jahr hat beim GP Oberbaselbiet alles gestimmt: Ich habe das Rennen gewonnen. Es war ein unbeschreibliches Gefühl, nach dem harten Rennen und den vielen Trainings als Erster über die Ziellinie zu fahren. Eine besonders schöne Erfahrung war auch die Junioren-Europameiserschaft in Italien.

Zwangspause wegen Verletzung Dass es nicht immer rund läuft, erlebte ich im Dezember vor einem Jahr, als ich einen Monat wegen einer Entzündung am Knie pausieren musste. In dieser Zeit ging ich in die Physiotherapie und viel schwimmen. So konnte ich meinen Kreislauf trainieren, ohne die Beine zu belasten. Traum Tour de France Für mich würde ein Traum in Erfüllung gehen, wenn ich irgendwann mal die Tour de Suisse oder die Tour de France fahren könnte. Bis dahin ist es noch ein sehr weiter und steiler Weg. Zum Glück unterstützt mich login voll und ganz: Dank der guten Zusammenarbeit kann ich die Arbeitszeit meinem Trainingsplan optimal anpassen und auf den Sport fokussieren. Wer mehr über mich und meine Wettkämpfe erfahren möchte, kann meine Webseite besuchen: www.lukasgerber.ch

Lukas Gerber gewinnt den Grand Prix Oberbaselbiet.


14 29 Lernende arbeiten Hand in Hand 12 Automatiker, 1 Automatikerin, 13 Polymechaniker, 1 Produktionsmechaniker, 1 Kauffrau öV und 1 BM-Praktikant – im Junior Business Team Technik in Bellinzona ist immer etwas los!

Irene Attisani, KVöV, 1. Lehrjahr, Nicola Zurmühle, Polymechaniker, 2. Lehrjahr, Davide Palazzi, Automatiker, 2. Lehrjahr, Claudio Marques, Produktionsmechaniker, 1. Lehrjahr, Simone Boo, BM-Praktikant, Interviewt von Sara Riesen, PR-Fachfrau

Was sind eure Aufgaben im JBT? Irene Attisani: Ich stelle die Ar­ beitspläne des JBT zusammen, nehme Bestellungen entgegen und verschicke und verrechne die ge­ fertigten Produkte. Nicola Zurmühle: Ich muss mich mit den verschiedenen Metallen und Legierungen auskennen, die ich dann mit Millimetergespür be­ arbeite, zum Beispiel durch Fräsen oder Drehen. Davide Palazzi: Ich montiere und verdrahte gemäss Schaltschema Steuerungen, dazu besuche ich Kurse in Pneumatik und Elektronik. Claudio Marques: Ich drehe, frä­

se, verdrahte und schweisse ver­ schiedene Teile. Dazu brauche ich viel Geschick und Präzision. Wie arbeitet das JBT zusammen? Irene Attisani und Simone Boo: Wir nehmen die eingehende Be­ stellung auf und bestellen das be­ nötigte Material. Anschliessend besprechen die Techniker mit ih­ ren Berufsbildnern die verschie­ denen Aufgaben. Später organi­ sieren wir den Versand, füllen den Lieferschein aus und bereiten die Rechnung vor. Davide Palazzi und Nicola Zurmühle: Sind alle technischen Auf­ gaben verteilt, machen wir uns an die Arbeit. Entweder an der je­ weiligen Maschine oder auch von Hand. Wir prüfen gegenseitig die

Qualität der gefertigten Produkte. Wenn alles in Ordnung ist, verpa­ cken die Polymechaniker die Wa­ ren für den Versand. Welche Produkte stellt euer JBT her? Nicola Zurmühle: Unser Haupt­ kunde ist die SBB, für die wir schweizweit Bremsstabhalter fer­ tigen und montieren, zum Beispiel am Hauptbahnhof Zürich, in Basel und in Luzern. Davide Palazzi: Wir stellen für die SBB auch Prototypen her und war­ ten und reparieren ihre Anlagen. Was gefällt euch besonders gut an der Arbeit im JBT? Nicola Zurmühle: Ich finde es sehr sinnvoll, dass wir unser Handwerk durch das Anfertigen konkreter

Produkte erlernen. Irene Attisani und Simone Boo: 29 Lernende aus verschiedenen Berufen arbeiten Hand in Hand zusammen – das ist toll!

› Lernende als Ausbildner Seit 2009 ist das JBT Bellinzona auch in der Erwachsenenbildung tätig. In Abendkursen erlernen im Moment 16 Erwachsene den Beruf des Produktionsmechanikers. Dabei werden sie von den Polymechaniker- und AutomatikerLernenden unterstützt. Der Einsatz ist freiwillig und wird geschätzt. Denn so können die jungen loginLernenden ihr Wissen festigen und weitergeben.


15 Was wurde aus . . . Gut zuhören konnte Matthias Scheidegger schon während seiner Lehre zum KVöV. Nach längeren Reisen durch Südamerika und Ozeanien nimmt er nun hauptberuflich die Rückmeldungen von Kundinnen und Kunden entgegen.

Matthias Scheidegger, KVöV 2003-2006

Die Welt des Verkehrs hat mich schon immer interessiert: Als kleiner Bub besuchte ich oft den Bahnhof Bern und beobachtete Züge und Menschen, als Schulabgänger entschied ich mich für die Lehre zum Kaufmann öffentlicher Verkehr. Meine Lehre begann ich bei der Regionalverkehr Mittelland AG, welche später mit der BLS fusionierte. So wurde ich zum login-Lernenden. Ein offenes Ohr für die Kunden Während der Lehre hatte ich einige Begegnungen mit Kunden, die mir in Erinnerung geblieben sind. An einem Sonntagmorgen erzählte mir eine Kundin am Schalter ihre Lebensgeschichte. Inklusive der unschönen Details wie der Scheidung. Nach fast einer Stunde bedankte sich die Kundin; ich sei der Erste gewesen, der ihr zugehört habe.

Vom Reiseberater zum Reisenden Nach dem Lehrabschluss arbeitete ich noch etwa sieben Monate als Reiseberater bei der BLS, dann erkundete ich selbst die Welt: Ich reiste während vier Monaten von Nord nach Süd durch Südamerika, war in Ecuador, Peru, Boli­vien, Chile und Argentinien. «Hopp Schwiiz!» Wieder zurück in der Schweiz, ging gerade die Fussball-Europameisterschaft los. Ich fand eine Stelle im Bereich Ticketing des Schweizerischen Fussballverbandes. Die EURO 2008 war eine spannende und intensive Zeit für mich. Anschliessend kümmerte ich mich um das Ticketing der Heim- und Auswärtsspiele der A-Nationalmannschaft. Dies beinhaltete die Planung des Vorverkaufs, die Einteilung der Sektoren im Stadion, die Ticketzuteilung für Sponsoren und Gönner und die Rechnungsstellung. Zudem beantwortete ich

die Fragen der Fans rund ums Ticketing. Zwischendurch zog es mich wieder in die Ferne, ein halbes Jahr war ich in Neuseeland und Australien unterwegs. Matthias weiss, wo die Kunden der Schuh drückt Seit 2010 arbeite ich nun im Kundendienst der BLS. Dort nehme ich Kundenrückmeldungen aller Art entgegen und beantworte diese ausführlich. Anschliessend werte ich die Rückmeldungen aus und kann detailliert aufzeigen, wo die Kundinnen und Kunden der Schuh drückt. Ich arbeite in einem tollen Team und kann Verantwortung übernehmen, die Arbeit macht mir viel Spass. Fachmann öffentlicher Verkehr in spe Parallel dazu absolviere ich die Weiterbildung zum Fachmann öffentlicher Verkehr. Der Lehrgang ist breit gefächert und deckt mei-

ne vielseitigen Interessen gut ab. Für den weiteren Berufsweg stehen mir mit dem Abschluss alle Türen offen. Auch das Reisen bleibt weiterhin ein Thema: Es gibt noch viele Flecken auf der Welt, die ich besuchen möchte.

› Kurzmeldungen In eigener Sache Nach viereinhalb Jahren login verabschiede ich mich aus der Welt des Verkehrs. Es hat Spass gemacht, gemeinsam mit meinem Team die Marke login zu prägen und bekannter zu machen. Eine besondere Freude war es dabei, die loginfo als Plattform von Lernenden für Lernende zu installieren und zu sehen, wie ihre Fangemeinde wächst! Ich werde meinen beruflichen Weg bei der Agentur «Branders» fortsetzen, wo ich Firmen zum Thema Marken beraten werde. Allen loginfo-Leser/innen wünsche ich viele spannende Erfolgsstorys – im Heft und im Leben! Herzliche Grüsse Stephanie Kriesel, Leiterin Unternehmenskommunikation

››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››› Keine Lokführervorschule mehr Bisher konnten Lernende in der Deutschschweiz die Fachrichtung «Lokführervorschule» wählen. Per August 2012 stellt login dieses Angebot ein. Grund dafür ist, dass Aufwand und Ertrag in einem ungünstigen Verhältnis stehen. Der Traum vom Führen einer Lok ist damit natürlich nicht geplatzt: Nach der Lehre kann weiterhin die Zweitausbildungen zum/zur Lokführer/in absolviert werden: www.login.org/lokfuehrer Wenn Matthias Scheidegger nicht gerade das Echo der Kunden entgegennimmt, reist er um die Welt.


16 10 Fragen an . . . Name:

Fredy Brönnimann

Daria z’Graggen und Andrea Stamm, KVöV, 3. Lehrjahr

Beruf: KVöV Aktueller Einsatzort: SBB JS Langenthal

1. Ich bin bei login, weil … …  ich vom Ausbildungskonzept überzeugt bin. Speziell die Vielsei­ tigkeit finde ich super. 2. An meinem Beruf gefallen mir vor allem … … die abwechslungsreiche Arbeit und der Kundenkontakt. 3. Mit 30 werde ich … … das dauert noch ein paar Jahre ... :) 4. Ich kann nicht leben ohne … … Sport und Schoggi. 5. Am Wochenende mache ich … … Unihockey oder unternehme mit Freunden etwas.

7. Am öffentlichen Verkehr finde ich toll … …  dass er in der Schweiz mehr als eine Alternative zum Individual­ verkehr ist und so die Umwelt stark entlastet!

Da wir beide im Moment bei der Südostbahn SOB im Einsatz sind, wurden wir für die Lok-Taufe im September angefragt. Gemeinsam mit den Chefs, dem Gemeindeprä-

8. Mein letzter Kinofilm war … … zu lange her … aber wahrschein­ lich «Pirates of the Caribbean». 9. Als Kind wollte ich sein wie … …   Slava Bykov (russischer Eis­ hockeyspieler). 10. Mein grösster Traum ist … … eine Trekking-Rundreise in Neu­ seeland.

sidenten und Presseleuten machten wir uns auf den Weg ins Galgentobel. Zuerst wurden einige Reden gehalten. Als dann die login-Lok daherrollte, war es schon ein tolles Gefühl. Wir begrüssten das Publikum und tauften die neue Lok Re 446 mit einer Champagnerdusche. Das war ein spezieller Moment! Von den Gästen bekamen wir gute Feedbacks, und auch die login-Verantwortlichen waren mit unserem Auftritt zufrieden. Die Lok verkehrt auf dem Netz der SOB zwischen Romanshorn und Luzern sowie zwischen Einsiedeln und Zürich Altstetten. Zuletzt haben wir sie in St. Gallen gesehen, und wir freuen uns jedes Mal, wenn sie vorbeifährt.

Deine Idee für die loginfo 2012 … ... suchen wir! Welche Rubrik fehlt dir? Über welche login-Themen willst du mehr erfahren? Wie können wir die loginfo noch besser machen? Schick deine Rückmeldung bis am 31. Dezember 2011 an community@login.org. Unter allen Einsendungen verlosen wir 2 x 2 Eintrittskarten für das Verkehrshaus Luzern. Teilnahmeberechtigt sind alle login-Lernenden, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

P.P.

4601 Olten

6. Mein letztes Erfolgserlebnis in meiner Ausbildung war … … QV Englisch und IKA.

Fünfte login-Lok ist in der Ostschweiz unterwegs

› Impressum loginfo – die Zeitung von Lernenden für Lernende Herausgeber : login Berufsbildung, Olten Erscheinungsweise : dreisprachig in einer Gesamtauflage von 5’330 Exemplaren Redaktion : Stephanie Kriesel ( Leitung ), Sara Riesen Realisation : Hofer AG Kommunikation BSW, Bern Feedback und Adressänderungen : community@login.org


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