loginfo 2/2012 deutsch

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4 Seiten technik! NUMMER 2 / 2012 DIE LOGIN-ZEITUNG VON LERNENDEN FÜR LERNENDE

› www.login.org

Die technikprofis von altstetten › Seite 3

tschüss erfolgsstory … › Seite 7

englische Bildungsexperten lernen von login Die aufgaben vom jBt Bollwerk

Hoher Besuch im JBT Landquart: Eine Delegation von Berufsbildungsexperten aus England besuchte die Lehrwerkstatt. Die Lernenden der technischen Berufe erklärten ihre Tätigkeiten, Lehrabläufe und

Projektarbeiten. Und das alles auf Englisch! Ob es den Lernenden gelungen ist, die Experten von der Berufsbildung bei login zu überzeugen?

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von wegen modelleisenbahn!

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2 welcome to landquart!

Die Lernenden des Junior Business Team Landquart erklärten englischen Experten, wie ihr JBT und die schweizerische Berufsbildung funktionieren.

Die Automatiker Rajeeban Sivagulanathan, Armin Kessler und Sascha Jecklin sowie Berufsbildner Thomas Tanner (zweite Reihe, von links) erklären, wie eine Berufslehre abläuft. SaScha jecklin, automatiker im 2. lehrjahr

Eines Morgens wurden wir Lernen­ den vom JBT Landquart von uns­ rem Berufsbildner Thomas Tanner angefragt, ob wir einer englischen Delegation von Bildungsexperten unseren Standort vorstellen möch­ ten. Wir stimmten zu und verein­ barten, dass je ein Lernender die Grundausbildung, unsere Projekt­ arbeiten und die produktive Arbei­ ten präsentieren würde. Wir stellten verschiedene Modelle und Arbeiten zum Vorführen auf und lernten zu­ dem einige technische Begriffe auf Englisch. Am 26. April 2012 war es so weit. Ein Bus mit der engli­ schen Delegation erschien vor unse­ rem JBT auf dem RhB­Gelän­ de. Zuerst besuchten sie die Polymechanikerwerk­ statt, währenddessen gingen wir Automa­ tiker noch ein letztes Mal alles durch.

Projektpräsentation auf englisch Der Berufsbildner führte die Grup­ pe von etwa 20 Personen in unsere Werkstatt. Nach einer Begrüssung starteten wir mit unserer Präsenta­ tion. Trotz anfänglicher Bedenken war unser Englisch recht gut. Nach unserer Präsentation zeigten sich die englischen Fachleute ziemlich interessiert. Sie blieben noch eine Weile in unserer Werkstatt, stell­ ten Fragen und schauten sich unse­ re Projekte an. Einige wollten die Schaltpläne und Zeichnungen der Projekte sehen. Mit anderen führ­ ten wir Gespräche über unsere Plä­ ne und Wünsche nach der Lehre. Alles auf Englisch natürlich. Dann war es Zeit, sich zu verab­ schieden. Wir waren erleichtert, aber auch stolz, ausländischen Gäs­ ten unsere Basisausbildung inklusi­ ve Arbeiten vorgestellt zu haben. Es war etwas komplett Neues, unsere Englischkenntnisse im Berufsleben statt in der Schule anzuwenden. Polymechaniker Jon Andri Mayolani stellt seine Lehre vor.


3 Die technikprofis von altstetten

Im Junior Business Team Technik in Zürich Altstetten absolvieren insgesamt 37 Lernende ihre Basisausbildung. Dabei erlernen sie die theoretischen und praktischen Grundlagen ihrer Berufe. Sara rieSen, unternehmenSkommunikation

Lars Staub, Polymechaniker im zweiten Lehrjahr, führt durch die Mechanikwerkstatt: «Im ers­ ten Lehrjahr stellen wir viele Pro­ bestücke her. So lernen wir die verschiedenen Maschinen ken­ nen. Im zweiten Lehrjahr arbei­ ten wir vor allem produktiv.» Produktiv arbeiten bedeutet, dass die Lernenden selbstständig Pro­ duktions­ oder Reparaturaufträ­ ge einholen, die Arbeiten durch­ führen und kontrollieren, und am Schluss dem Auftraggeber in Rechnung stellen.

Kennt sich aus: Automatiker Pascal Frey.

Die mechanikwerkstatt «Wenn ich einen Auftrag über­ nehme, suche ich als Erstes die dazugehörigen Zeichnungen und Dokumente heraus», erzählt Lars und sucht nach einem passen­ den Beispiel. «Bei diesem Auf­ trag stellen wir Metallbolzen mit Stiften in verschiedenen Grös­ sen her.» Die technische Zeich­ nung enthält alle Masse, um das gewünschte Metallteil herzu­ stellen. Anhand einer Checklis­ te sind die einzelnen Arbeits­ schritte abzuarbeiten. «Danach stelle ich alle Hilfsmittel bereit und hole das Material, welches ich dann bearbeite.» Lars macht

sich auf zum grossen Maschi­ nenpark, der einen guten Drittel der gesamten Etage einnimmt. Hier stehen grosse Bohrmaschi­ nen, Fräsmaschinen, Drehbänke und Maschinen, die aussehen wie kleine Kabinen mit einem Com­ puter nebendran. Der werkzeugrevolver An den Fräs­ und Bohrmaschinen sowie Drehbänken wird noch jedes Werkstück einzeln und manuell bearbeitet. Kann man das nicht au­ tomatisieren? Lars klopft auf eine der kabinenähnlichen Maschi­ nen. «Das sind CNC­Maschinen, die sind computergesteuert. Wenn ich 50 Bolzen oder mehr herstellen muss, verwende ich die CNC­Ma­ schine. Ich montiere das richtige Werkzeug und gebe am Compu­ ter ein, wie sich das Werkzeug auf der X­, Y­ und Z­Achse bewegen soll. Den Rest erledigt die Maschi­ ne.» Im Maschinenpark der Lehr­ werkstatt stehen nicht nur CNC­ Maschinen, die entweder fräsen oder bohren oder drehen können, sondern auch verschiedene Metho­ den kombinieren. Lars öffnet die gläserne Türe der grossen Kombi­ CNC­Maschine. Links wird das Metallteil befestigt, rechts befin­ den sich verschiedene Werkzeu­ ge. «Das ist der Werkzeugrevol­

ver», erklärt Lars. «Im Magazin sind bereits verschiedene Bohrer, Fräsen und Drehinstrumente mon­

Benjamin Schnee baut eine Steuerung auf.

tiert. Ich muss nur noch die passen­ den Werkzeuge auswählen und die jeweiligen X­, Y­, Z­Koordinaten eingeben.» Und wenn die 50 Bolzen mit Me­ tallstift fertig sind? «Alle Aufträ­ ge werden mehrmals kontrolliert. Zuerst prüft ein anderer Lernen­ der, ob alle Masse stimmen. An­ schliessend machen die Berufs­ bildner noch eine Kontrolle. Erst dann werden die Bolzen verpackt und verschickt.»

Lars Staub im Maschinenpark des JBT.

Die elektrowerkstatt Er hat das erste Lehrjahr noch nicht abgeschlossen, kennt sich aber bestens in der Elektrowerk­ statt aus. Automatiker Pascal Frey kennt alle Bauteile, die in der Werkstatt verwendet werden, mit den alten und den neuen Na­ men. Und er weiss, in welchem Fach in welchen Regal sie zu fin­ den sind. Der 17­Jährige erklärt, weshalb er Pneumatik einfacher zu verstehen findet als Elektrik: «Pneumatik funktioniert mit Luft. Man spürt sofort, ob die Schaltung funk­ tioniert oder nicht.» Schmun­ zelnd fügt er hinzu: «Bei Strom merkt man es aber auch ziem­ lich schnell.» Pascal zeigt seine Sicherheitsschuhe. «Wir lernen, wie wir uns vor Unfällen schüt­ zen. Aber natürlich habe ich auch schon mal einen kleinen Strom­ schlag abgekriegt.» Benjamins Steuerung Pascals Kollege Benjamin Schnee baut in der Zwischenzeit eine Steuerung auf. Ist die Steuerung erst einmal fertig, wird Benjamin noch die dazu gehörige Dokumen­ tation verfassen.


4 Berufsmeisterschaften made by login Vom 31. Mai bis 2. Juni fanden bei login in Bellinzona die SwissSkills Berufsschweizermeisterschaften für Automatiker, Elektroniker und Konstrukteure statt. Das erforderte viel Vorbereitung, sowohl für login wie auch für den Teilnehmer Daniel Stern.

Daniel Stern (links) trainiert an einer MPS-Station für die Berufsschweizermeisterschaft.

Daumen drücken für Daniel! Daniel Stern, Automatiker im 3. Lehrjahr Interviewt von Sara Riesen, Unternehmenskommuni kation

Wie bist du auf die Berufsmeisterschaften aufmerksam geworden? Mit Kollegen habe ich 2010 an den RobOlympics teilgenommen, das hat mir gut gefallen. Und ich habe mitbekommen, wie andere Schüler der Berufsfachschule an die Berufsweltmeisterschaft gefahren sind. Deshalb habe ich in meiner Freizeit an einem Einführungskurs teilgenommen, die Aufgaben kennengelernt und mich anschliessend für das Selektionsverfahren angemeldet. Welche Aufgaben musstest du im Selektionsverfahren lösen? An der Vorselektion mit 37 Teilnehmern musste ich einen Psychologietest und einen Multiple-Choice-Test über die Berufstheorie absolvieren.

Zudem stellte ich mich in einem Interview mit der Jury vor. An der Vorausscheidung waren dann noch 24 Personen aus der ganzen Schweiz dabei. Hier mussten wir in einer bestimmten Zeit und unter Anleitung eines Experten MPS-Stationen (Mechatronische Systeme) aufbauen und programmieren. Anschliessend hielten wir eine persönliche Präsentation vor der Jury. Jetzt bist du am Trainieren – wie muss man sich das vorstellen? Da der Wettbewerb international ausgerichtet ist, übe ich keine typischen Automatiker-Aufgaben. Vielmehr trainiere ich mit den MPS-Stationen der Firma Festo. Jede MPSStation muss zuerst aufgebaut werden und hat eine eigene Steuerung, die programmiert werden muss. Es gibt ca. 16 verschiedene MPS-Stationen. Für jede Schweizermeisterschaft wird eine neue Station entwickelt. Bis jetzt konnte ich mit acht verschiedenen Stationen trainieren, wobei es von einer MPS-Station immer verschiedene Versionen gibt.

Wie unterstützen dich login und dein Lehrplatz? Ich habe meinen Lehrplatz bei der SBB in Oberwinterthur, bin aber nicht mehr oft dort. An zwei Tagen habe ich Schule, an weiteren zwei Tagen Training und am fünften Tag habe ich meistens auch noch Verpflichtungen. login und die SBB geben mir die nötige Zeit zum Trainieren und um mich optimal auf die Schweizermeisterschaft vorzubereiten. Ohne diese Unterstützung wäre die Teilnahme an der Berufsmeisterschaft gar nicht möglich.

Wie sich Daniel an den Berufsschweizermeisterschaften geschlagen hat, erfährst du unter www.login.org/ swissskills.

Francesco de Giacomi, Leiter Grundbildung Bellinzona

Obwohl die Berufsmeisterschaften nur drei Tage dauerten, liefen die Vorbereitungen dazu über Wo­ chen. Wir mussten zum Beispiel ei­ nen Veranstaltungsort finden, der gross genug ist. Fündig geworden sind wir im Industriewerk der SBB. Dringend gesucht: Tische und Stühle Dann sollten wir Tische und Stüh­ le für die Teilnehmenden, die Ex­ perten und das Publikum organi­ sieren. Keine einfache Sache! Wir haben die umliegenden Schulen angefragt, aber in Bellinzona fan­ den genau dann Schulprüfungen statt. Bei Schulen ausserhalb von Bellinzona konnten wir dann zum Glück doch noch die nötigen Stühle und Tische ausleihen. Während der Berufsschweizer­ meisterschaften war unsere Lehr­ werkstatt für interessierte Schul­ klassen geöffnet und unsere Lernenden begleiteten die Gäste.


5 › Die erfolgsstory

von wegen modelleisenbahn! Während ihrer Freizeit haben Mathis Gitzel und David Lörtscher in unzähligen Bautagen und Nachtschichten eine ganze Zugkomposition für eine Kleineisenbahn gebaut. mathiS Gitzel, automatiker im 2. lehrjahr DaviD lÖrtScher, PolYmechaniker im 3. lehrjahr

Im zarten Alter von 11 und 12 Jah­ ren begannen wir unsere «Karri­ ere» bei der Kleinbahn Bern auf dem Gurten. Der Gurten ist Berns Hausberg und wohl jedem ein Be­

griff, sei es auch nur wegen dem Openair­Festival. Obwohl die Gurten­Kleinbahn eigentlich eine Modellbahn ist, werden Fahrzeu­ ge in diesem Massstab (1:8 – 1:4) bereits als kleine Originale ange­ sehen. Fahrzeuggewichte von 100 bis 900 kg sind eher die Regel als die Ausnahme. Bald hegten wir den Traum, eigene Fahrzeuge zu

besitzen. Als Schüler scheiter­ ten wir jedoch an den Kosten wie auch am Können. Die erste eigene lok … In der Lehre zum Automatiker bzw. Polymechaniker (eine idea­

beschlossen wir, die Lok zu kaufen. In monatelanger Arbeit bauten wir die Lok wieder auf: Zuerst wurde der mechanische Teil instand ge­ stellt oder wo nötig neu hergestellt. Anschliessend konnte auch die Neuverkabelung der Lok erfolgen. Damit der Lokführer die Lok be­ dienen kann, bauten wir nach eige­ ner Idee einen Begleitwagen. Wir

gen. Nach der einjährigen Bauzeit konnten wir die Lok im Frühjahr 2011 in Betrieb nehmen. … und die passenden wagen Wir entschieden uns, noch zwei passende Wagen zu bauen, damit wir einen stilreinen Zug bilden können. Trotz ersten Erfahrun­ gen unterschätzten wir den Kos­

Vom Rohbau…

le Kombination) konnten wir eine kleine Lokomotive zu einem fai­ ren Preis kaufen. Leider war die Maschine in einem desolaten Zu­ stand, unter anderem fehlte der ganze Antrieb. Ohne abschätzen zu können, welcher immense Auf­ wand auf uns zukommen würde,

… zum fertigen Wagen.

bauten diverse technische Spiele­ reien ein, welche das Fahren inte­ ressanter machen. Zwar geriet der Beiwagen etwas zu gross für die Lok, aber wir konnten dadurch alle benötigte Komponenten unterbrin­

ten­ und Zeitaufwand massiv. Nach neun Monaten intensiver Bauzeit konnten wir die beiden Wagen im Frühling 2012 endlich in Betrieb setzen. Danke jBt Spiez! Wir danken allen Personen aus dem JBT Spiez herzlich, welche uns mit kleineren Arbeiten immer wieder unterstützen. Selbstver­ ständlich gilt dieser Dank auch den Berufsbildnern (A. Riedo, H. Zim­ mermann, M. Weber), an welche wir uns bei Fragen und Schwierig­ keiten immer wenden konnten.

Der Restaurantzug (Gesamtgewicht 550 kg) wird auf dem Gurten in Betrieb genommen.


6 mein lehrplatz Geniales arbeitsumfeld bei der mGB

vielseitige aufgaben bei der Sersa

lara DuBach, kvÖv im 2. lehrjahr

wo hast du zurzeit deinen lehrplatz? Zurzeit arbeite ich bei der MGB Matterhorn Gotthard Bahn in Brig. Hier setze ich mich mit der Personaldisposition auseinander. welche aufgaben erledigst du dort? Meine Hauptaufgabe ist es, die Dienstpläne der Lokführer und Zugbegleiter der verschiedenen Depots zwischen Zermatt und Disentis zu erstellen. Jeden Morgen hole ich auf dem Perron die Post und sortiere diese nachher im Büro. Alle zwei Wochen hat meine Abteilung eine Sitzung bei der ich die Protokollführerin bin. Ansonsten erledige ich die allgemeinen Büroarbeiten.

was gefällt dir besonders gut? Mir gefällt, dass ich flexible Arbeitszeiten habe und selbstständig arbeiten kann. Dazu habe ich habe ein geniales Arbeitsumfeld, alle sind sehr hilfsbereit und nett. was gefällt dir weniger gut? Im Moment könnte ich keine negativen Punkte aufzeichnen. Nur, dass das Telefon immer nur dann klingelt, wenn ich alleine im Büro bin und meine Kollegen in der Pause weilen … was ist dein nächstes ziel während der lehre? Ich möchte das zweite Lehrjahr erfolgreich abschliessen und einen guten Start ins dritte Lehrjahr haben. Sodass ich mit viel Erfolg und Motivation die Lehre abschliesse.

Benjamin wüthrich, BaumaSchinenmechaniker im 1. lehrjahr

wo hast du zurzeit deinen lehrplatz? Bei der Sersa Group AG in Burgdorf. welche aufgaben erledigst du dort? Unterhalt und Reparatur von Baumaschinen sowie Metallbearbeitung (Drehen, Bohren, Fräsen, Schweissen usw.)

was gefällt dir besonders gut? Das Arbeiten mit grossen Maschinen, die vielseitigen Aufgaben, Probleme lösen. was gefällt dir weniger gut? Jeden Freitag die Werkstatt zu reinigen. was ist dein nächstes ziel während der lehre? Meine Methodenkompetenzen verbessern.


7 tschüss erfolgsstory … … hallo filmreifer Moment! Für die neue Werbekampagne von login reisten zwei Fotografenteams und 36 Models durch die Schweiz. Ab August kannst du die neuen Plakate sehen. anDrea müller, unternehmenSkommunikation

«Starte deine Erfolgsstory in der Welt des Verkehrs!» Mit diesem Slogan haben wir Jugendliche wie dich für eine Lehre bei login be­ geistert. Die gelben Plakate fielen auf und machten login schweizweit bekannt. Nach fünf Jahren ist es nun an der Zeit, den Auftritt zu ändern. «Lehr­ stellen mit filmreifen Momenten» heisst es bei login ab August 2012.

Die Plakate mit den Erfolgsge­ schichten machen Fotos von film­ reifen Situationen Platz. coole location Das Fotoshooting für die neue Wer­ bekampagne ging im April erfolg­ reich über die Bühne. Dabei meisterten wir so einige Heraus­ forderungen: Am Zürich Hauptbahnhof sperrten wir einen Tag lang einen Abschnitt in der Bahnhofshalle. Meterhohe Lampen wurden aufgestellt, um

den optimalen Lichteffekt zu erzeu­ gen. Die Visagistin sorgte dafür, dass die Models faltenfrei blieben und die Stylistin war für die passen­ de Kleidung zuständig. Wozu der ganze Aufwand? Das Bild zeigt einen Gebäudereiniger, der mit seinem Reinigungsfahrzeug einen so sauberen Boden hinkriegt, dass sogar die coolsten Breakdan­ cer der Stadt kommen, um in der Halle ihre Moves zu demonstrieren. Auf die Plakate kommen neben

Fotoshooting bei der BLS in Spiez …

Neben den login-Plakaten mit gelbem Rand werden auch Plakate für login-Lehren mit Absender SBB aufgehängt. … und am Zürich Hauptbahnhof .

dem Gebäudereiniger auch die Lo­ gistikerin, der Kaufmann öV, die Polymechanikerin, der Automati­ ker und der Gleisbauer. auch die loginfo wird filmreif Wir verabschieden uns an dieser Stelle auch von der Rubrik «Er­ folgsstory» und freuen uns, in der nächsten Ausgabe die Seite «film­ reife Momente» zu begrüssen.


8 Mit Kopf und Kraft an der Arbeit

Das SBB Bahntechnik Center in Hägendorf ist der Geburtsort aller Weichen der ganzen Schweiz. Mergim Faqi, Gleisbauer im 2. Lehrjahr, will uns beweisen, dass Gleisbauer der am meisten unterschätzte Beruf ist. Die Wette gilt! Andrea Müller, Unternehmenskommunikation

Die Halle ist riesig. An der De­ cke sind Kräne befestigt, die ton­ nenschwere Weichen von einer Arbeitsplattform auf die andere transportieren. Überall sprühen Funken, und aus allen Ecken lär­ men die Maschinen. Von Kopf bis Fuss in Orange gekleidete Gleisbauer hantieren in Teams und packen gemeinsam an. Sie «binden die Weichen ab», sa­ gen Gleisbauer, also konstruie­ ren sie. Nachdem auch wir mit Sicher­ heitswesten, Arbeitsschuhen und Helmen ausgerüstet sind, führt uns Mergim Faqi (20) durch die Halle. Am Flipchart erklärt er, wie Weichen entstehen. «Zuerst wird alles mit Formeln berech­ net und auf Pläne gezeichnet. Die Abstände und Verbiegun­ gen müssen auf den Millimeter genau stimmen, denn die Zug­

reisenden spüren eine Ungenau­ igkeit sofort.» Die körperliche Kraft kommt dann später zum Einsatz, wenn ein ganzes Team die Schienen befestigt, mithilfe grosser Maschinen. Klingt nach einer Menge Her­ ausforderungen. «Für mich ist es ein Traumberuf», sagt Mergim. «Dank der Lehre reise ich in der ganzen Schweiz herum. Bei der Arbeit brauche ich sowohl Kopf wie auch Körper. Meistens ar­ beiten wir im Freien, und ein paar Mal war ich schon nachts im Einsatz. Das hat Spass ge­ macht – und es hat den Vorteil, dass ich danach lange ausschla­ fen kann und trotzdem noch den ganzen Nachmittag frei habe.» Als Nachteil empfindet er denn Schulstoff. Da die Gleisbauler­ nenden zusammen mit den Stras­ senbauern Unterricht haben, müssen sie einen grossen Teil Theorie lernen, den sie im Be­

rufsalltag nicht umsetzen kön­ nen. Doch Mergim weiss jetzt schon, dass er sich nach der Leh­ re noch weiterbilden wird: «Ich würde gerne mal als Vorarbeiter oder Polier arbeiten.»

Dieser Beruf hats also in sich! Mergim hat mich überzeugt – und die Wette gewonnen!

Alle Weichen der Schweiz werden im SBB Bahntechnik Center Hägendorf «abgebunden».

Hohe Fachkompetenz: Mergim Faqi weiss, wovon er spricht, und erklärt ausführlich die Berechnungen.


9 vom Büro ins Gleisfeld Einen Tag lang in einen anderen Beruf reinschnuppern – der Lernendentag bei der SBB Basel machte es möglich.

ecem Doru, kvÖv im 1. lehrjahr

Am letzten Freitag im April fand der Lernendentag der SBB Nie­ derlassung Basel statt. Alle vier Lernenden kamen zusammen und stellten ihre Berufe vor. Mit dabei waren auch die Berufs­ bildner und Teamleiter sowie die Verantwortlichen von login. Für mich als KVöV war es inter­ essant zu sehen, wie die Polyme­ chaniker und die Gleisbauer ih­ ren Arbeitsalltag verbringen. So ging es zum Beispiel in oranger Sicherheitskleidung in Muttenz ins Gleisfeld. Im Gegenzug konn­ te ich ihnen zeigen, dass die Ar­ beit im Büro nicht so langweilig ist, wie die meisten vermuten. So verbrachten wir einen sehr spannenden und lehrreichen Tag, den ich nur weiterempfehlen kann.

SBB-Mitarbeiterin Michelle Rief, KVöV, Ecem Doru und Gleisbauer Dajan Vrhovac geniessen den Lernendentag.

loginfo-rätsel

Greetings from …

Du weisst, welche Stadt gezeigt wird? Mit etwas Glück gewinnst du einen Gutschein nach Wahl im Wert von 50 Franken! Geh auf www.login.org/raetsel und trag die richtige Antwort und deine Personalien ein. Einsendeschluss ist am 13. August 2012. login-Mitarbeitende sind von der Teilnahme am Wettbewerb ausgeschlossen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Rätsellösung von Ausgabe 1/2012 war BERLIN! Marc Fleischmann, zukünftiger Gebäudereiniger, hat einen Interdiscount-Gutschein gewonnen. Herzliche Gratulation!


10 Dienstleister für ein ganzes Bürogebäude Ob Gäste begrüssen, Post verteilen oder Arbeitsmittel für neue Mitarbeitende bestellen: Die neun Lernenden des Junior Business Team Bollwerk sind die ersten Ansprechpersonen. ajnure emini, kvÖv im 3. lehrjahr

Wir neun Lernenden im JBT Boll­ werk in Bern sind Dienstleister und für viele verschiedene Auf­ gaben verantwortlich. Diese sind in verschiedene Touren einge­ teilt, die vier wichtigsten wollen wir hier vorstellen.

ne öV­Verbindungen mehr haben. Und wer seine Kaffeekarte aufla­ den möchte, ist bei der Loge richtig. tour 3: der chef Ein Schwerpunktlernender sorgt für den reibungslosen Betrieb des JBT. Dazu werden jeden Morgen alle Aufgaben auf einem Plakat aufgelistet und jeweils nach Er­ ledigung abgehakt. Er oder Sie ist dafür verantwortlich, dass alle Lernenden ihre Aufgaben richtig ausführen. Die Chefin oder der Chef führt auch die Auftragsliste.

tour 4: Post und materialbestellungen Jeweils um 8 Uhr wird die Post geholt und an die Bereiche und Mit­ arbeitenden verteilt. Um 16 Uhr

leeren wir den internen Briefkas­ ten, sortieren die Briefe und Pa­ kete und verschicken sie. Tour 4 verwaltet auch die Eintritts­ und Austrittsliste der Mitarbeitenden, bestellt das nötige Arbeitsmate­ rial und schiesst das Mitarbeiten­ denfoto für die Fotowand. nichts vergessen? Jede Aufgabe bearbeiten wir nach Prozess. Wenn jemand mal unsi­ cher ist, ist der Prozess immer griffbereit im Prozesshandbuch hinterlegt.

tour 1 und 2: die loge Die Loge, also der Empfang im Bollwerk 10, ist durchgehend ge­ öffnet. Tour 1 übernimmt den Mor­ gen, Tour 2 den Nachmittag. Wir begrüssen und verabschieden die Leute, die ein­ und ausgehen. Wir bestätigen die Reservationsanfra­ gen der Sitzungszimmer und der Wohnungszimmer für Mitarbeiten­ de, welche nachts arbeiten und kei­

Die Lernenden des JBT Bollwerk: Stéfanie Müller, Stefanie Höhener, Michael Lanz, Tatjana Fink, Davis Kwakye, Laureta Morava, Lukas Schenk, Ajnure Emini und Pascal Bendoza (von links).


11 was wurde aus… Claudio Gritsch wusste schon früh, dass der Fahrdienst genau sein Ding ist. Deshalb absolvierte er die Zusatzausbildung zum Zugverkehrsleiter. Heute dirigiert er Personen- und Güterzüge durch die ganze Ostschweiz. clauDio GritSch, kvÖv 2007–2010 interviewt von Sara rieSen, unternehmenSkommunikation

weshalb haben Sie sich damals für eine lehre bei login entschieden? Mich faszinierte die Eisenbahn schon als kleines Kind. Deshalb habe ich die Lehre als KVöV absolviert. Dabei konnte ich in viele Bereiche der SBB und RhB hineinschnuppern. Der Fahrdienst gefiel mir am besten. Dank meinem Ausbildungsleiter verbrachte ich zwei Jahre im damaligen ZVL-Nachwuchsteam in Chur. nach der lehre sind Sie zur zugverkehrsleitung in St. Gallen gegangen. weshalb? Eigentlich wäre ich gerne im Fernsteuerzentrum Chur geblieben, da ich die Region, den Fahrplan und die Mitarbeitenden gut kannte. Aber in Chur gab es einen Personalüberbestand, sodass mir geraten wurde, die Zusatzausbildung zum ZVL in St. Gallen zu absolvieren. Anfangs war ich ein wenig skeptisch, doch mittlerweile bin froh, diesen Schritt gemacht zu haben. So konnte ich mich beruflich wie auch persönlich weiterentwickeln. wo werden Sie heute eingesetzt? Bis Ende Mai arbeitete ich im Fernsteuerzentrum der SBB in St. Gallen und leitete den Zugverkehr in der gesamten Ostschweiz – von Buchs SG bis Weinfelden und Wil sowie dem Bodensee entlang bis fast nach Schaffhausen. Per 1. Juni bin ich mit meinem Sektor von St. Gallen in die Betriebszentrale Ost in Zürich gewechselt. wie sieht ihre tägliche arbeit aus? Da ich im Schichtbetrieb arbeite, ist kein Tag wie der andere. Am Tag gilt es, die unzähligen Personen- und Güterzüge sicher und pünktlich ans Ziel zu leiten. Zusätzlich informiere ich auch

Zwei Jahre seiner Lehre verbrachte Claudio Gritsch im ZVL-Nachwuchsteam in Chur.

die Kunden am Bahnhof. In der Nacht liegt das Hauptaugenmerk auf der Sicherung von Baustellen auf dem Schienennetz und dem Bewältigen des Güterverkehrs. was gefällt ihnen an ihrem Beruf? Bei Dienstantritt weiss ich nie, was mich erwartet: Eine Störung kann innerhalb von Sekunden den ganzen Zugsbetrieb auf den Kopf stellen. Ich freue mich jeweils, wenn ich durch eine gute Disposition einen Güterzug vorzeitig an sein Ziel leiten konnte. Und wenn die Lokführer und Rangiermitarbeitenden zufrieden mit meiner Arbeit sind.

was gefällt ihnen weniger gut? Ich arbeite sehr gerne im Schichtbetrieb, vor allem die Nachtschichten gefallen mir gut. Da wird es selten langweilig. Nur das frühe Aufstehen beim Frühdienst müsste nicht sein … wo sehen Sie sich in fünf jahren? Ich werde hoffentlich noch einige Jahre bei der SBB arbeiten und mich zum Disponent Bahnverkehr weiterbilden, um so eines Tages Schichtleiter eines Sektor zu werden. alle infos zum Beruf zvl und aktuelle ausbildungsplätze gibt es auf www.login.org/zvl.

› kurzmeldungen Dritter kv-Beruf bei login Im August 2013 werden 7 Lernende ihre Lehre auf Kaufleute Treuhand/Immobilientreuhand beginnen. 6 Lernende werden ihre Lehrplätze bei SBB Immobilien in Olten, Zürich und Lausanne haben, 1 Lernende/r bei der RhB in Chur.

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12 10 Fragen an . . . Name:

Ramona von Känel

Beruf:

Elektroplanerin

Aktueller Einsatzort: SBB Energie, Zollikofen

1. ich bin bei login, weil… …ich mich für die Welt des Verkehrs interessiere und natürlich die Stelle bekommen habe.

6. mein letztes erfolgserlebnis in meiner ausbildung war… …die Elektrik eines Einfamilienhaus von Grund auf zu planen.

2. an meinem Beruf gefällt mir vor allem… …das Zeichnen und Planen verschiedener Projekte.

7. am öffentlichen verkehr finde ich toll,… …dass man immer fast überall hin gute Verbindungen hat und man z. B. am Morgen im Zug noch dösen kann.

3. mit 30 werde ich… …entweder eine Familie haben oder noch an der Karriere arbeiten. Soweit habe ich noch nicht vorausgeplant.

8. mein letzter kinofilm war… …Titanic in 3-D, kitschig, aber immer wieder spannend. 9. als kind wollte ich sein wie… …Laura Tomatis, schweizerische Unihockey-Nationaltorhüterin.

5. am wochenende mache ich… …viel mit meinen Freunden oder gehe fotografieren.

10. mein grösster traum ist… …es, in einem Jahr die LAP erfolgreich zu bestehen.

am jubiläum! Wenn login am 5. September in Bern seinen 10. Geburtstag feiert, wartet ein filmreifes Programm auf dich. Du bist dabei, wenn login mit deiner Hilfe den Weltrekord als grösstes menschliches Mosaik knackt. Während des ganzen Tages steht dir ein voll ausgerüstetes TV-Studio zur Verfügung, um deinen filmreifen Moment zu kreiieren. Am Nachmittag sorgen zwei Bands für gute Laune. Die Rockband «United to be Famous» um Musicstar-Kandidaten Michu und den ex-login-Lernenden Chrigu wird es ordentlich krachen lassen. Zum Tanzen bringen dich die Hip-Hopper «New Jack», die es mit ihrem Sound bereits ins Halbfinale von «Die grössten Schweizer Talente» geschafft haben. Dein Eintrittsticket, inklusive Detailprogramm und Fahrplan für die Anreise, schicken wir dir im August per Post zu.

P.P.

4601 Olten

4. ich kann nicht leben ohne… …meine Familie, meine Freunde und mein Handy.

› 10 jahre login – das erwartet dich

› impressum loginfo – die login-zeitung von lernenden für lernende herausgeber : login Berufsbildung, Olten erscheinungsweise : dreisprachig in einer Gesamtauflage von 5’340 Exemplaren redaktion : Sara Riesen (Leitung), Team Unternehmenskommunikation realisation : Hofer AG Kommunikation BSW, Bern Feedback und adressänderungen : community@login.org


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