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kmu life

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Editorial

Liebe leserin und lieber leser

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at Honan ist auf der Höhe der Zeit was IT-Technologien betrifft und aktuell für das Technologie-Magazin «Wired» tätig. Der Kollege ist ein international bekannter Blogger und selbstverständlich nutzt er unterschiedliche Cloud-Dienste. Das ist für ihn als alter Macianer auch ganz praktisch. Er kann Dokumente, Fotos, Lesezeichen, Videos oder Apps im Web ablegen, um mit jedem Gerät überall Zugriff auf seine Daten zu haben. Macht er mit dem iPhone einen Schnappschuss, kann das Bild wenige Sekunden später auch auf dem iPad betrachtet werden. Das ist alles sehr smart und trendig. Aber der Kollege erlebte eine böse Überraschung. Eine Hackergruppe mit dem klangvollen Namen Clan Vv3 löschte seine iCloud-Daten, kaperte seinen Gmail-Account und drang in sein Amazon-Konto ein. Last but not least gab es über Twitter rassistische Botschaften von ihm zu hören. Solche Meldungen lassen verunsicherte Laien zurück. Und es trifft ja nicht nur private User. Vielleicht erinnern sich noch einige an den Datendiebstahl bei Sony. Zunächst stellt sich die Frage, um was geht es?

Mat Honan aus und kann so, wenn er oder sie rhetorisch geschickt ist, eine Sicherheitsfrage elegant umgehen. Dann gibt es ein neues Passwort, mit dem das Opfer geschädigt werden kann. Es geht bei den neuen Bedrohungen folglich nicht um technische Probleme. Eher darum, dass ein Kundendient schlampig mit Passwörtern umgeht oder von Nutzerseite keine Sicherungskopien gemacht werden. Der Mensch ist eben aus einem krummen Holz geschnitzt. Für Unternehmensverantwortliche heisst dies, eine Firmenkultur zu entwickeln, die diese Bedrohungen kennt und mit ihnen privat, aber auch im Kundengespräch aktiv thematisieren und umgehen kann. In unserem vorliegenden Themenschwerpunkt haben wir unter anderem unsere Autoren gebeten, auf die Hürden, die es auf dem Weg in die Cloud gibt, vertiefend einzugehen. Daneben geht es aber auch um die vielen Vorteile, die mit Cloud-Lösungen realisiert werden können. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg auf dem Weg in die Wolke.

Immer mehr Unternehmen bieten ihren Kunden die Möglichkeit, ihre Daten in der Cloud abzulegen, etwas verkürzt formuliert einer Art Festplatte im Netz. Auch wir im kmu life haben schon viele Lösungen präsentiert und Interviews mit Unternehmen geführt. Nach solchen Medienmeldungen sind aber die, die Zweifel an der Cloud haben, keine Hinterwäldler mehr, die auch irgendwann auf den Zug aufspringen werden, sondern Experten, die berechtiget Fragen stellen. Bei solchen Bedrohungen geht es nicht um fiese Spionageprogramme, sondern die Bad Guys setzen auf «social engineering». Dabei sammeln die Akteure persönliche Informationen des Opfers, um anderen Personen vertrauliche Informationen zu entlocken. Der Hacker kontaktierte zum Beispiel den Kundendienst, gibt sich wie in unserem Fall als

Georg Lutz Chefredaktor kmu life g.lutz@lifemedien.ch

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Inhalt

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In der Wolke

Generation Internet

Der andere Blick

Nachdem zunächst vor allem Grossunternehmen den Schritt in die Cloud unternahmen, entscheiden sich zunehmend auch kleine und mittlere Betriebe dafür. Trotzdem gibt es noch viele Berührungsängste. Bevor ein entsprechender Einsatz von Cloud-Services im Unternehmen geplant wird, sollten sich daher die Unternehmen intensiv mit den Möglichkeiten der Wolke auseinandersetzen und dementsprechend «ihre» Cloud-Strategie definieren.

Die neuen iPad-App-Lösungen sorgen dafür, dass Mitarbeitende mit iPads unterwegs, von zu Hause aus oder bei Kunden direkt auf Firmendaten zugreifen und mit ihnen arbeiten können. In dem Beitrag werden die Hinter- und Beweggründe, die zu diesen Neuentwicklungen geführt haben, erläutert.

Die Finanzbranche kämpft um ihre Reputation. Die Ermittlungen um die Manipulation des Libor zeigen, dass es nicht mehr nur um wenige Bad Guys geht. So sollen mehrere Banken den Referenzzins für Kredite, Sparprodukte und Wertpapiere überall auf der Welt künstlich nach oben und unten getrieben haben. In einem Interview mit unabhängigen Anlageexperten loten wir die Gründe für diese Fehlentwicklungen aus.

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Rubriken Editorial 01 Kommentar 05 Das Thema 06 Finanzen & Versicherungen 28 Aussenwirtschaft 44

Human Resources 50 Marketing 56 Mobility 66 Gadgets 78 Impressum 80

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Durchblick verschaffen

Erfolgsfaktor Frau

Mobilität von morgen

International tätige mittelständische Handels- und Industrieunternehmen könnten viel Geld sparen und ihre Aussenhandelsrisiken verringern, wenn sie mehr Prozesse automatisieren würden. Wir präsentieren Lösungswege.

Einer der zehn Megatrends in der Welt ist neben der Gesundheit, die Frauen. Was heisst das für ein Unternehmen? Was zeichnet «Frau» aus? Was bringt sie dem Unternehmen und der Welt für einen Nutzen? Der Beitrag beleuchtet den Megatrend Frauen aus einer neuen Perspektive und möchte aufrütteln.

Die Gesellschaft ist so mobil wie noch nie. Ob auf Strasse oder Schienen: Die Anforderungen an die Mobilität sind gestiegen und die effizienteste Fortbewegung hat oftmals Priorität. Mit der optimalen Firmenmobilität setzen sich ebenfalls Unternehmen auseinander und gleisen heute Veränderungen auf, damit in Zukunft alles rund läuft.

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KMU LIFE · 01/2012


Kommentar

Cloud Computing ist Vertrauenssache

V von Roger Eder

ertrauen Sie Ihrem Arzt oder Rechtsanwalt? Hoffentlich! Dennoch können Sie sich nie zu hundert Prozent sicher sein, ob Ihr Arzt die richtige Diagnose stellt oder ob Ihr Anwalt Sie korrekt berät. Das wissen Sie erst, wenn eine Operation erfolgreich war oder Sie einen Rechtsstreit zu Ihren Gunsten entscheiden konnten. Ähnlich verhält es sich mit Cloud Computing. Mögliche negative Folgen sind bei der Entscheidung für einen bestimmten Dienstleister nicht im Vornherein auszuschliessen. Wie bei der Wahl eines Arztes oder Anwalts gibt es auch hier kein Patentrezept – ausser Vertrauen. Zwar kann man Angebote prüfen, vergleichen und das passendste auswählen. Aber Sie begeben sich auch hier in eine Abhängigkeit. Ihre Daten sind in diesem Zusammenhang unter zwei Aspekten zu betrachten: Hinsichtlich des Schutzes und der Sicherheit. Daten, die in eine Public Cloud gestellt werden, können gehackt werden. Ausserdem fehlt bei globalen Anbietern oft die Kontrolle darüber, wo sie gelagert sind und ob darauf zugegriffen werden kann, beispielsweise von Behörden. Bei einem Systemausfall können Sie auf die Daten überhaupt nicht mehr zugreifen, falls Sie keine lokale Kopie angelegt haben. Dennoch kann ein Cloud-Dienst Sinn machen, zum Beispiel wenn es um Anwendungen wie E-Mail, Kalender oder OfficeProgramme geht.

Lesen Sie das Kleingedruckte und wählen Sie einen auf Ihre Bedürfnisse zugeschnittenen Leistungsvertrag. Geschäftskritische Daten sollten Sie aber auf keinen Fall ins Web stellen, sondern in ihrem lokalen Netzwerk vorhalten. Mit einer Private Cloud, egal ob diese nun in ihrem eigenen Rechenzentrum steht oder bei Ihrem Dienstleister, sind Sie deshalb hinsichtlich des Datenschutzes auf jeden Fall auf der sicheren Seite. Sie wollen Ihre Geschäftsdaten ja nicht wirklich «public» – also öffentlich – machen. Alles in allem gibt es bei der Frage «Cloud Computing – ja oder nein» keine eindeutige Antwort. In vielen Fällen macht eine hybride Lösung Sinn: Wenn Sie eine Leistung hochstandardisiert, schnell verfügbar und ohne Investitionen in eigene Infrastruktur benötigen und es nicht um kritische Daten geht, ist die Cloud die Lösung Ihrer Wahl. Unabhängig von Datenschutz und -sicherheit gilt aber: Bereits mittelgrosse Unternehmen kommen nicht darum herum, sich eine eigene IT zu leisten – ob selbst betrieben oder ausgelagert, spielt keine Rolle. Denn meistens sind die Geschäftsprozesse stark ITgetrieben und individualisiert. Das widerspricht per se dem Cloud-Ansatz. Muss also ein Dienst in bestehende Anwendungen integriert werden, lohnt sich eine Cloud-Anwendung in der Regel nicht. Die Kosten dafür sind schlicht zu hoch.

Es muss ja nicht immer gleich Amazon sein. Auch hiesige Anbieter haben entsprechende Produkte im Angebot, die auf jeden Fall kostengünstiger sind, als wenn man sie selbst betreibt. Man bedenke: E-Mails gehen ihren Weg sowieso durchs Internet. Was macht es also hinsichtlich des Datenschutzes für einen Unterschied, ob ich meinen E-Mail-Server einem Provider anvertraue oder mich selbst um die Infrastruktur kümmere? Wenn Sie allerdings mit Ihren Mails sensible Daten versenden, sollten Sie auf jeden Fall eine digitale Signatur verwenden oder noch besser die Mails gleich verschlüsseln.

Weitere Informationen Was den Datenschutz angeht: Ihre vertraulichen Informationen kann ein unbefugter Mitarbeiter auch über sein privates Web-Mail nach aussen senden, einen Screenshot erstellen oder auf einem Memory-Stick mitnehmen. Dass Ihre Daten gespeichert und im Notfall wiederhergestellt werden können, nicht verloren gehen und gleichzeitig hoch verfügbar sind, ist eine Frage der Datensicherheit. Auch hier gilt: Wenn Sie die Daten zur Aufbewahrung einem Dienstleister in die Hand geben, müssen Sie ihm vertrauen.

Roger Eder ist CEO des IT-Dienstleisters FRITZ & MACZIOL Schweiz.

www.fumgroup.ch

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Chancen nutzen und Risiken minimieren In fünf Schritten in die Cloud von Michael Fell

Nachdem zunächst vor allem Grossunternehmen den Schritt in die Cloud unternahmen, entscheiden sich zunehmend auch kleine und mittlere Betriebe dafür. Trotzdem gibt es noch viele Berührungsängste. Bevor ein entsprechender Einsatz von Cloud-Services im Unternehmen geplant wird, sollten sich daher die Unternehmen intensiv mit den Möglichkeiten der Wolke auseinandersetzen und dementsprechend «ihre» Cloud-Strategie definieren.

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Das Thema

Wege in die Cloud sind mit einigen Herausvorderungen gepflastert.

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ach wie vor ist das Thema Sicherheit ein dominanter, wenn nicht der entscheidende Faktor in der Debatte rund um Cloud-Computing. Die Frage, inwieweit geschäftskritische und vertrauliche Daten in der Cloud sicher sind, ist durchaus berechtigt – immerhin tragen diese massgeblich zum Unternehmenserfolg bei. Die meisten Anbieter von Cloud-Services haben sich darauf eingestellt: Daten und Anwendungen der einzelnen Kunden sind wie bei einem klassischen Outsourcing durch anerkannte Sicherheitsverfahren mittels Verschlüsselung voneinander getrennt. Beim Risikofaktor Mitarbeiter sollten KMU-Verantwortliche darüber hinaus direkt mit dem Anbieter klären, welche Personen auf welche Daten Zugriff haben. So können die Risiken identifiziert und einzeln bewertet werden. Letztlich muss das Unternehmen für sich selbst entscheiden, welches die passende Strategie in Bezug auf Verfügbarkeit, Vertraulichkeit und Datenintegrität ist. Der dement-

sprechende Einsatz von Cloud-Services ist ein bewusster Prozess.

Dienstleistungen der Private Cloud und eignet sich daher für die meisten Arten von Daten.

Drei unterschiedliche Wege Dabei stehen grundsätzlich drei Arten von Clouds zur Auswahl:

KMU-Verantwortliche sollten den Schritt in die Wolke ernsthaft in Betracht ziehen: Da bei einer Cloud-Lösung keine Ressourcen wie Hard- und Software «lokal» vorgehalten werden müssen, lassen sich die IT-Kosten bei wirtschaftlichen Schwankungen entsprechend angleichen. Ist die Wirtschaftslage angespannt, können ITKosten entsprechend schnell gesenkt werden. Geht es dem Unternehmen gut, können Kapazitäten ohne grossen Investitions- und Zeitaufwand dynamisch gesteigert werden. Diese Flexibilität sowie Skalierbarkeit der Leistungen, die Umschichtung von Investitions- in Betriebskosten und die geringeren Wartungsaufwände bieten eine höhere Planungssicherheit. Viele KMU haben dies inzwischen erkannt und erhoffen sich von der Cloud eine bessere Wettbewerbsfähigkeit, eine höhere Innovationskraft und Produktivität. Am Anfang steht allerdings

• Public Cloud: Die kostengünstige Variante, die allerdings auch den geringsten Schutz im Sinne von Vertraulichkeit bietet. Sie eignet sich daher für die Verwahrung und Verarbeitung allgemeiner Daten. • Private Cloud: Wesentlich sicherer, dafür aber auch entsprechend teurer. Bei dieser Variante verläuft der Datenaustausch nicht über das Internet, sondern über ein gesichertes Netzwerk des Anbieters. Sie ist für alle Arten von Daten und deren Verarbeitung geeignet. • Hybrid Cloud: Ist die Mischung aus der kostengünstigen Public Cloud mit erweiterten

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Das Thema

Mit Cloud-Strategien die Wettbewerbsfähigkeit erhöhen.

die Frage, ob das Unternehmen bereit ist für die Wolke – die sogenannte «Cloud Readiness». Der Weg in die Wolke Folgende «fünf Schritte» unterstützen bei der Entscheidung und erklären, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, um das Konzept des Cloud-Computing erfolgreich zu nutzen. 1. Entwicklung der Cloud-Strategie: Bei der Strategieentwicklung müssen sich Unternehmen an den Geschäftsprozessen orientieren. Eignen sich die Prozesse für einen Transfer in die Cloud? Unterstützt eine Verlagerung in die Wolke die Business-Ziele? Daher sollte zum einen die Cloud-Strategie in enger Abstimmung zur Geschäftsstrategie aufgebaut und über die Unternehmensstrukturen hinaus betrachtet werden. Zum anderen müssen der erwartete Nutzen sowie die Potenziale identifiziert werden: möchte das Unternehmen die Kosten senken, wechselnde Markt- und Geschäftsanforderungen gezielt, schnell und

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bedarfsgerecht mit IT-Mitteln unterstützen oder geht es darum, die Qualität der IT-Infrastruktur zu steigern? Wenn Fragen wie diese umfassend geklärt sind, ist der Grundstein für eine wirksame, zweckmässige und wirtschaftliche Cloud-Strategie gegeben. 2. Analyse der eigenen Applikations- und Prozesslandschaft: Steht einer Cloud-Lösung prinzipiell nichts im Weg, folgt eine detailliertere Analyse des Ist-Zustandes. Welche IT-Services lassen sich in die Cloud verlagern? Um diese Frage zu klären, spielen technologische und rechtliche Faktoren eine Rolle: Die technologischen Faktoren beziehen sich auf Aufwand und Kosten. Gibt es zum Beispiel IT-Bereiche, die eng mit anderen Applikationen und Prozessen gekoppelt sind? Gibt es einen sogenannten «Cloud-Backbone», der dafür sorgt, dass die Leistung und Zuverlässigkeit der CloudDienste stets auf demselben Niveau bleiben? Der Backbone ist eine Art «doppelter Boden» für den Gang in die Wolke und führt genau

die richtige Menge an gesicherten NetzwerkRessourcen zum richtigen Zeitpunkt dorthin, wo sie gebraucht werden. Hinsichtlich des rechtlichen Rahmens sind folgende Punkte zu beachten: Bewegt sich das Cloud-Computing innerhalb der internen (Sicherheits-) Guidelines? Bleibt das Unternehmen mit dem Schritt in die Wolke im Rahmen der Gesetzgebung «compliant»? Zum Beispiel ist das Verarbeiten von personenbezogenen Daten vom Gesetzgeber des jeweiligen Landes abhängig. Darüber hinaus gilt es sicherzustellen, dass die Geschäftsprozesse mit der agilen IT-Nutzung aus der Cloud auch Schritt halten kann. 3. Auswahl der Cloud-Services: In einem weiteren Schritt steht die Auswahl der Cloud-Services an. Dies sollte stets unter dem Gesichtspunkt «Think Big – Start Small» geschehen. Die Frage dahinter lautet: Welche Ziele verfolgt das Unternehmen mit der Auslagerung bestimmter Applikationen und deren Prozesse? Es sollten deshalb nur jene Cloud-Dienst-


Das Thema

leistungen zum Einsatz kommen, die dem Unternehmen auch wirklich einen Mehrwert bieten. Denn nicht in jedem Fall ist eine Auslagerung in die Wolke die beste Lösung. 4. Planung der Roadmap: Nachdem die CloudStrategie entworfen, die Analyse der ITLandschaft vorgenommen und die Auswahl der Cloud-Services getroffen wurde, steht die Umsetzungsplanung an. Dazu zählt nicht nur die zeitliche Komponente, sondern auch die entsprechenden Kapazitäten sollten bedacht werden – zum Beispiel wenn es darum geht, die Anwendungen und Daten in die Cloud zu migrieren. Die wichtigste technische Voraussetzung für den Weg in die Wolke sind leistungsfähige Netzwerke, das heisst neben der entsprechenden Netzanbindung vor allem eine ausreichende Bandbreite – quasi die «Datenautobahn» zur Cloud. 5. Umsetzung und Transformation: Sind alle obigen Punkte entschieden und umgesetzt,

+ =

Ziel der Cloud-Strategie ist es, langfristig von den Vorteilen der Cloud zu profitieren und so die eigene Automatisierung von Geschäftsprozessen zu optimieren. Das bedeutet, dass die Arbeiten auch nach abgeschlossener CloudTransformation nicht beendet sind. Stattdessen

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kann das Unternehmen den Übergang zur Cloud-Lösung in Angriff nehmen. Dabei gilt, wer seine Anwendungen schnell, sicher und flexibel in die Wolke übertragen möchte, sollte dazu standardisierte Migrations- und Systemintegrationslösungen nutzen. Dies ermöglicht eine automatische Umstellung der Daten auf die neue Betriebsumgebung und eine nahtlose Integration der Cloud-Anwendungen in die bestehende IT-Infrastruktur. Zum Schluss stehen Tests und anschliessend der Live-Start der Anwendungen in der Cloud an. Dabei sollten Unternehmen auch frühzeitig daran denken, die Mitarbeitenden bezüglich neuer Prozesse und Anwendungen zu schulen.

sollten die Cloud-Services regelmässig analysiert sowie einem Benchmarking unterzogen werden. Gegebenenfalls sind Optimierungen vorzunehmen, um diese wieder auf den aktuellsten Stand zu bringen. Nur dann generiert die Cloud für ein Unternehmen einen nachhaltigen Mehrwert.

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Mobilität als Herausforderung KMU und IT von Michael Berchtold

Immer noch haben wir unsere Software und Hardware auf neben oder unter unserem stationären Schreibtisch. Aber schon heute beginnt ein Prozess, der diese Situation verändert. So arbeiten wir mit mobiler Hard- und Software immer mehr ortsunabhängig. Es stellt sich die Frage, wie Unternehmensverantwortliche diesen Veränderungsprozess strategisch angehen, der die gesamte Unternehmensphilosophie betrifft.

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is im Jahr 2016 werden rund 50 Prozent aller E-Mails in den Unternehmen von Smartphones und Tablets abgesetzt. Und der Trend zur Mobilität geht ungebremst weiter: Die «Digital Natives», die ab 1980 Geborenen, sind mit Internet, Notebooks und Smartphones aufgewachsen. Sie erwarten ganz selbstverständlich, dass sie überall und sofort auf ihre Daten und Anwendungen zugreifen können – und zwar von jedem Endgerät, das sie im Einsatz haben. Diese Entwicklung ist für alle Unternehmen anspruchsvoll. Sie können sich den Erwartungen ihrer Mitarbeitenden nicht entziehen – gleichzeitig ist die technische Umsetzung, insbesondere die Integration von unzähligen Endgeräten mit häufigen Betriebssystem-Updates, sehr

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anspruchsvoll – ganz abgesehen davon, dass sich die Angriffsflächen für Cyber-Angriffe beträchtlich vergrössern.

die mobilen Endgeräte integriert werden können. Und drittens ist zu garantieren, dass die ganze Lösung sicher ist.

Herausforderungen für kleine Unternehmen Während grosse Unternehmen ganze Projektgruppen für den Aufbau einer entsprechenden Infrastruktur einsetzen, sind KMU auf schnelle, «pfannenfertige» Lösungen angewiesen. Grundsätzlich stehen sie vor drei Herausforderungen: Erstens müssen die Daten und die Anwendungen zentral vorgehalten werden – nur so ist es möglich, dass von verschiedenen Endgeräten auf sie zugegriffen werden kann. Zweitens muss eine Netzwerk-Infrastruktur aufgebaut werden, die eine permanente Verbindung gewährleistet und in die insbesondere

Umsetzungen in der Wolke Damit dies auch KMU schnell und kostengünstig umsetzen können, hat HP eine Referenzarchitektur definiert. Kernstück der Lösung ist die sogenannte Desktop-Virtualisierung. Sie entspricht einer fundamentalen Veränderung der ganzen IT-Philosophie: In einem traditionellen Konzept geschieht die Datenverarbeitung und -speicherung oft lokal, auf dem «fetten» PC. Bei der Desktop-Virtualisierung ist der PC (oder welches Endgerät auch immer) nur noch ein Eingabe- und Visualisierungsinstrument. Denn die Anwendungen, die Daten sowie die Nutzerprofile werden auf einem zentralen Ser-


Das Thema

Standardisierte und einfache Lösungen für kleine Unternehmen zur Verfügung stellen.

ver vorgehalten. Eine Anwendung wie etwa Microsoft Word ist auf dem Server installiert, wie auch die jeweiligen Dokumente, die ein Benutzer erstellt hat. Ruft er ein Dokument von einem beliebigen Endgerät auf, wird es zwar auf seinem Bildschirm dargestellt und kann durch Tasteneingaben bearbeitet werden – aber die Anwendung wie auch die Daten bleiben auf dem Server. Wie wird das umgesetzt? In einem ersten Schritt sollten KMU eine Bestandesaufnahme machen: Was brauchen die Nutzer? Welche Applikationen können virtualisiert werden? Wo gibt es Grenzen? HP hat dafür eine Softwarelösung speziell für KMU, die Daten von bis zu 500 Desktops im Unternehmen sammelt und das Nutzer- und Applikationsverhalten analysiert. So können KMU die für ihre Virtualisierung benötigten Ressourcen besser planen und ihre Mobilitäts-Projekte schneller und günstiger umsetzen. Bedürfnisse für und von KMU erfüllen Bei der konkreten Umsetzung können sich KMU dann auch die Referenzarchitektur «HP

Client Virtualization SMB» stützen: Sie gibt detaillierte Umsetzungsanleitungen auf der Basis von drei führenden Software-Anbietern vor – und kombiniert sie mit den besten Hardware-Lösungen. Darin enthalten sind umfassende Sicherheitsvorkehrungen, die in einem Workshop noch ergänzt werden können, um jeweils unternehmensspezifische Anforderungen. Spezielle Speichersysteme, die auf die Bedürfnisse von KMU abgestimmt sind, unterstützen die Anforderungen einer virtualisierten Umgebung: Die Funktion «BranchCache» etwa reduziert den Netzwerk-Datenverkehr zwischen Zentrale und Aussenstellen, indem häufig aufgerufene Daten lokal zwischengespeichert werden. «FileClassification» hilft, sehr wichtige Daten gesondert zu behandeln und alte Daten ins Archiv zu verschieben. Ergänzt wird die Referenzarchitektur schliesslich durch Netzwerkkomponenten, welche es erlauben, Endgeräte sowohl kabelgebunden wie auch kabellos sicher und zuverlässig einzubinden und die ganze Umgebung auch höchst einfach zu verwalten.

Die Referenzarchitektur ermöglicht es KMU, schnell virtualisierte Infrastrukturen aufzubauen, die bezüglich Sicherheit und Funktionalität den Implementierungen bei Grossunternehmen in nichts nachstehen, bezüglich Leistung und Kosten aber den Bedürfnissen und Möglichkeiten von KMU angepasst sind.

Weitere Informationen

Michael Berchtold ist Director Technology Services bei HP (Schweiz) GmbH.

www.hp.com/ch

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Das Thema

Auf der einen Seite sind wir mit 25 Jahren noch jung, auf der anderen Seite haben wir in diesem schnellen Markt schon ein reifes Alter erreicht. Wir gehen auch dieses Jahr einen erfolgreichen Weg. Das heisst aber nicht, dass wir uns ausruhen. Unter anderem haben wir dieses Jahr ein ganz neues Produkt für ganz kleine Unternehmen auf den Markt gebracht.

Dazu kommen wir noch. Werfen wir doch zunächst einen Blick in die Geschichte. Business und Software vor 25 Jahren. Wie präsentierte sich dieses Paar damals und wie ging in dieser Situation für SolvAxis die Tür in die Businesswelt auf?

Moderen Lösungen für ganz kleine Akteure Die IT-Branche und das gezielte Ansprechen von unterschiedlichen Kunden

Interview mit Pierre-Alain Schnegg mit Georg Lutz

25 Jahre in der IT-Branche zu bestehen ist nicht selbstverständlich. Die Verantwortungsträger mussten schnelle Veränderungs- und Technologiezyklen in ihre Unternehmensphilosophie einspeisen. Wie dies gelingen kann, beweist das folgende Interview mit dem CEO der IT-Schmiede SolvAxis.

Sie feiern ein silbernes Jubiläum: 25 Jahre SolvAxis. Herzlichen Glückwunsch! Danke. Die zentralen Feierlichkeiten liegen aber noch vor uns. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Wir haben Events mit Kunden und Mitarbeitern geplant. Der Höhepunkt ist sicher aber unser User Day, auf den wir sicher noch zu sprechen kommen.

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Was gibt es neben der Jahreszahl zu feiern? Erstens sind wir stolz darauf, 25 Jahre Unabhängigkeit in der IT-Branche feiern zu können. Das ist keine Selbstverständlichkeit.

Ja, da sind schon einige vom Markt verschwunden oder mussten unter ein grösseres Dach schlüpfen.

Die Gründer der Firma haben in der IT-Abteilung eines Uhrenunternehmens gearbeitet. Dort hat man auch zunehmend Softwarelösungen für andere Kunden entwickelt und angeboten. 1987 wollte die Firma der Abteilung eine neue Hardware-Orientierung geben. Das war der Auslöser für eine Gruppe von Personen, zu der ich gehörte, die sich entschieden haben, den Weg der Eigenständigkeit zu fahren. In einem Restaurant wurden dann Nägel mit Köpfen gemacht: Wir haben uns zum Ziel gesetzt, Software für KMU zu entwickeln und zu verkaufen. Es ging uns um eine Standardlösung. Damals war es eher so, dass eine Lösung für ein bestimmtes Unternehmen entwickelt wurde und dann daran weiter gearbeitet wurde. Wir wollten das anders machen und uns von einem etablierten Standard (aus) weiter entwickeln.

Damals gab es ja im Unternehmen selbst meist nur Insellösungen. Unser Ziel war es schon damals, mit integrierten Lösungen zu arbeiten. Wir wollen seither Kernbereiche wie Buchhaltung, Logistik und Produktionsplanungs- und Steuerungssystem (pps) für KMU zur Verfügung stellen. Mit den damals neuen Netzwerken, die beispielsweise von Novell organisiert wurden, hatte man einen Rahmen. Aber für KMU fehlte der Inhalt, sprich die passende Software. Wie Sie erwähnten, gab es viele Insellösungen. Hier ein kleines Buchhaltungspaket, (oder) dort eine Fakturierungslösung. Demgegenüber wollten wir ein


Das Thema

integriertes Paket auf den Markt bringen. Man sprach noch nicht von ERP, aber es ging in diese Richtung.

Wie sahen die weiteren Meilensteine in Ihrem Hause aus? Wir sind der Linie optimale Standard-Software für KMU treu geblieben. Das war und ist unser Kernbusiness. Am Anfang haben wir auch noch Hardwareangebote dabei gehabt. Das hat man schnell fallen lassen, obwohl die Margen gar nicht so schlecht waren. Aber es sollte ein Angebot aus einem Guss sein und das hat sich bis heute bewährt.

Lassen Sie uns zu einem speziellen Angebot für kleine Unternehmen kommen. Bin ich richtig informiert, dass sie hier tätig werden wollen? Das ist richtig. «Amanda» ist bereits seit anfangs Jahr auf dem Markt.

Warum braucht es aus Ihrer Sicht eine spezifische Bürosoftware für Unternehmen, die zwischen einem und 30 Mitarbeitern haben?

er aber trotzdem schnell selbstständig arbeiten kann. Mit unserer Lösung «Amanda» kann der Kunde das. Standardlösungen wie ProConcept ERP eignen sich eher für grössere KMU, die bereits über klarere Strukturen verfügen. Ein weiterer Grund ist, dass es auf auf diesem Markt immer noch fast keine Anbieter gibt, die gezielt Cloud-Business Software-Lösungen für Kleinstunternehmen anbieten. Und wir sind überzeugt, dass das die Zukunft sein wird . Aus diesen Gründen haben wir uns entschlossen, eine neue Software zu entwickeln. Wir können so in den KMU-Welten differenzierter agieren.

Es muss einfach sein, trotzdem gilt es, die Bedürfnisse aller an Bord zu haben. Können Sie das mit Beispielen aus dem Businessalltag von kleinen Unternehmen unterfüttern? Absolut. Nehmen Sie die Buchhaltung. Von einfachen Buchungen über Mehrwertsteuerzahlungen bis zu einer Erfolgsrechnung, müssen Sie alles im Griff haben. Sie brauchen die Grundlagen aber in einer anders aufbereiteten Art und Weise. Bei einem grösseren KMU haben Sie sicher einen eigenen Buchhalter, der seinen Kontoplan eröffnen kann. In einem

«Kleine Firmen haben Anforderungen und Bedürfnisse, die nicht deckungsgleich mit grösseren KMU sind.» Kleine Firmen haben Anforderungen und Bedürfnisse, die nicht deckungsgleich mit grösseren KMU sind. Bei einem kleinen Unternehmen werden viele Funktionen von einer einzigen Person wahrgenommen. Das heisst, die Lösung muss sehr simpel in der Bedienung sein. Die Lösung muss auch rasch zu installieren sein. Wenn Sie Unternehmen mit einer handvoll Mitarbeiter oder sogar ein Einzelunternehmen haben, kann man nicht im üblichen Sinne Projekte durchziehen. Auch der Alltag darf viel weniger Hürden haben. Der Finanzverantwortliche, meistens ist es der Chef selber, muss ohne externe Unterstützung buchen können. Oft hat er nur beschränkte Kenntnisse der Buchhaltung. Vielleicht ist er Handwerker. Jetzt müssen wir ihm als Anbieter ein Werkzeug in die Hand geben, das er nicht kennt, mit dem

sehr kleinen Unternehmen erwarten Sie, dass der Kontoplan schon in die Software integriert ist. Es geht dann nur noch um zwei, drei kleine Anpassungen. Das gleiche gilt für die Lohnabrechnung. In einem grossen KMU wollen die Verantwortlichen die verschiedenen Lohnarten und Beträge selbst definieren können. In einem ganz kleinen Unternehmen wollen Sie beispielsweise nur noch einen Stunden- und Monatslohn eingeben. Sie brauchen da viel weniger Parameter. Man will sich nicht um die aktuellen Prozentsätze der AHV kümmern. Das muss die Software leisten.

Ist diese Lösung auf Branchen fokussiert oder allgemein einsetzbar? Das ist bei einer neuen Software eine zentrale Frage.

Grundsätzlich setzen wir auf Branchenlösungen. Es gibt allerdings einen gemeinsamen Kern, der sehr auf den Faktor Standard setzt. Selbstverständlich ist ein Kontoplan eines Treuhandbüros oder eines Handwerkers anders aufgesetzt. Je nach Branche bieten wir verschiedene Modelle an. Zudem haben wir auch branchenspezifische Module entwickelt, die an den Kern andocken können. Es gibt beispielsweise einen Timeplaner für Dienstleistungsfirmen. Aber der standardisierte Kern ist so umfangreich wie möglich angelegt.

Cloud wird seit einigen Jahren von vielen Anbietern angepriesen. Wie sind Sie auf den Zug aufgesprungen? Amanda, unsere Lösung für kleinere Unternehmen, ist eine reine Cloudlösung. Aber Vorsicht, es gilt hier zu differenzieren und genau zu definieren. Man kann eine Lösung extern hosten und von einem beliebigen Ort darauf zugreifen. Das ist aber noch keine Cloudlösung. Eine Cloudlösung bietet alles auf einer Ebene und zusammen an. Es handelt sich nicht um eine isolierte Lösung für einen einzelnen Kunden. Es geht um eine Installation, auf die dann sehr viele zugreifen können. Nur damit können in der Folge auch die Kosten sehr stark reduziert werden.

Einige KMU-Verantwortliche haben aber noch Berührungsängste. Die Sicherheit und Verfügbarkeit sensibler Daten scheint Ihnen gefährdet Was antworten Sie auf solche Vorbehalte? Lassen Sie mich dazu noch ein konkretes Beispiel anfügen. Ein Kollege vom Trend- und Technologie Magazin Wired musste vor einigen Wochen erleben, wie seine iCloudDaten gelöscht, der Gmail-Account gekapert, ins Amazon-Konto eingedrungen und über Twitter rassistische Tweets abgesetzt wurden. Offenbar hat der Kundendienst bei Apple geschlampt und der Kollege hat zudem keine Backups realisiert. Der Mensch macht Fehler. Ist dies bei Cloudlösungen vergessen worden? Ohne Frage, es gibt Probleme, Risiken und daraus resultierende Fragen, die wir ernst nehmen müssen.

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Das Thema

KMU-Verantwortliche brauchen einen starken und verlässlichen Partner.

Was heisst das konkret? Das ist ganz einfach. Sie brauchen erstens starke und verlässliche Partner. Aus diesem Grund haben wir uns entschlossen, mit der Swisscom zusammenzuarbeiten. Die Daten von Amanda sind in der Schweiz und sie werden von Schweizer Firmen betreut. Auch die Backups liegen in der Schweiz. Zweitens geht es um eine Handlungskultur. Keine Frage, Sie können sich gewaltig die Finger verbrennen. Wenn Sie Passwörter intern nicht richtig verwalten und sichern, können Sie in der Cloud böse Überraschungen erleben. Das Beispiel Ihres Kollegen zeigt, dass es hier, selbst bei IT-Experten noch Aufklärungsbedarf gibt.

in Lausanne in Flammen aufgegangen. Das soll kein Ablenken sein. Aber wir haben die Möglichkeiten, diese Risiken zu kontrollieren. Neue Technologien gilt es mit Sorgfalt zu benutzen. Jede neue Technologie hat ihre Tücken. Eine Frage mehr zu stellen ist sicher besser, als eine Frage weniger zu stellen.

Das ist ein Lernprozess? Richtig. Aber auf der anderen Seite kenne ich viel mehr KMU-Verantwortliche, die Daten verloren haben, da Sie ihre Backups und Passwörter intern nicht richtig verwaltet haben.

Die verbreitete Skepsis ist nicht angebracht?

Am 15. November findet ein weiterer SolvAxis UserDay in Bern satt. Was ist das Ziel und was dürfen die Gäste erwarten?

Sie haben in analogen und digitalen Welten Sicherheitsprobleme. Vor einigen Monaten ist eines der grössten Papierarchive der Schweiz

Wir freuen uns, unsere Gäste mit einem spannenden Programm begrüssen zu können. Das diesjährige Thema ist Innovation und Kunden-

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nähe. Wir erwarten auch dieses Jahr wieder über 450 Personen im Stade de Suisse. Zudem haben wir einen Künstler engagiert, der die neuen Technologien mit seiner Kunst zusammenbringt. Das wichtigste ist aber, mit unseren Kunden zusammenzukommen und ein offenes Ohr für Ihre Anliegen zu haben.

Weitere Informationen

Pierre-Alain Schnegg istCEO von SolvAxis SA.

SolvAxis SA Z.I. de la Suze CH-2605 Sonceboz www.solvaxis.com


Das Thema

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Das Thema

Lösungen für die Generation Internet Die neuen i Pad App-Lösungen von ABACUS von Claudio Hintermann

Die neuen iPad-App-Lösungen sorgen dafür, dass Mitarbeitende mit iPads unterwegs, von zu Hause aus oder bei Kunden direkt auf Firmendaten zugreifen und mit ihnen arbeiten können. Im Folgenden werden die Hinter- und Beweggründe, die zu diesen Neuentwicklungen geführt haben, erläutert.

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it den neuen iPad-App-Lösungen bietet sich den Anwendern die Möglichkeit, mobil via Internet multimediale Firmendaten abzurufen, zu erfassen oder zu bearbeiten. Konkret sind das in einem ersten Schritt iPad-Apps für die Leistungserfassung, die Bearbeitung von Serviceaufträgen, Immobilienbewirtschaftung, Personaldatenerfassung für die Human Resources sowie die Darstellung von mehrdimensionalen Geschäftsdaten. Alle diese Apps sind für Aussendienstmitarbeitende, Kundenberater, Servicetechniker und andere mobile Anwen-

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der gedacht, die auf dem iPad ortsunabhängig Geschäftsdaten beanspruchen und sie unterwegs bearbeiten müssen. Sie sorgen dafür, dass Prozessabläufe effizienter, aktueller und Aktivitäten vor Ort wie beispielsweise die Kundenbetreuung umfassender sowie individueller werden. Die Software-Entwickler von ABACUS setzen seit über 25 Jahren alles daran, die jeweils wichtigsten aktuellen IT-Techniken der Gegenwart in dessen ERP-Lösungen adäquat einzubinden.

Heute geht es um die Umsetzung des Konzepts des «ubiquitous Computing», des allgegenwärtigen Rechnens, das bereits 1991 vom USInformatikforscher Mark Weiser theoretisch entwickelt wurde. Der Forscher meinte damit die dritte Welle oder das aktuellste Entwicklungsstadium des Computings. Brachte die erste IT-Welle Grossrechner, bei denen einzelne Systeme von vielen Anwendern gleichzeitig benutzt wurden, lieferte die zweite das Personal Computing, bei dem Anwender ihren eigenen Rechner und Anwendungen zur Verfügung haben. Nun also steht die dritte Welle an, bei der


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die Generation Internet bedient werden muss und der PC durch «intelligente Geräte» mit kommunikationsfähigen, mobilen Kleinstcomputern wie Tablett-Rechner oder Smartphones abgelöst wird, die ihre Anwendungen in Form von Services orts- und zeitunabhängig über das Internet beziehen. Die Frage der Stunde für die Entwickler lautet deshalb: «Wie muss die Schnittstelle zu Firmendaten an die Generation Internet angepasst werden, damit wichtige Informationen genutzt werden können, wann und wo immer sie gebraucht werden?» Einfach und intuitiv zu bedienen wie Facebook Zu diesem Zweck soll eine App auf dem iPad entwickelt werden. Sie sollte elegant gestaltet sowie einfach und intuitiv zu bedienen sein. Mit dem Ziel, Routinevorgänge wie die Erfassung und Bearbeitung von Spesen, Projektdaten, Servicearbeiten, Offerten oder Belegen möglichst komfortabel zu gestalten. Ob morgen andere Plattformen für derzeit noch nicht existierende Lösungen genutzt werden, ist schwer abzuschätzen, aber durchaus vorstellbar. Sicher ist für uns nur, stets die wichtigsten aktuellen IT-Techniken der Gegenwart in den Entwicklungen von ABACUS zu berücksichtigen. Indem die jüngsten Mobilgerätegeneration wie Smartphone und Tablett-Rechner Funk-

tionen für die Verarbeitung von Text, Grafik, Foto, Video und Ton aufweisen, ist nun auch die Medienkonvergenz so weit fortgeschritten, dass auch Arbeitsprozesse davon tangiert sein werden. Dank iPad-Apps sollen Mitarbeiter mit Firmendaten spielerischer umgehen lernen, um so zu unerwarteten Einsichten und auf neue Ideen zu kommen. Und wie privat auf Facebook sollen sie mit dem iPad auch fürs Büro ganz selbstverständlich mit Bildern, Videos und Grafiken arbeiten. So können beispielsweise alle relevanten Arbeitsschritte eines Prozesses, wie beispielsweise einer Wohnungsabnahme, live dokumentiert, visualisiert und kommentiert sowie in ein einziges Formular eingebunden werden. Als eigentliches Novum beinhaltet die App zur Leistungserfassung – ähnlich wie bei Facebook die Chronikfunktion – eine so genannte Timeline, über welche Arbeitsstunden, Spesen oder Fahrten grafisch eingetragen werden können. Die Benutzerführung entspricht dem Standard der iPad-Apps. So muss etwa der Benutzer die Timeline nur antippen, um nachträglich noch Einträge einzufügen. Trotzdem steht ABACUS erst am Anfang eines völlig neuen Kapitels in der ja noch jungen ITGeschichte. Wohin uns die Reise führen wird, sprich, wie und welche Apps noch kommen

werden, steht in den Sternen. Der Phantasie sind jedoch keine Grenzen gesetzt. Sicher ist nur, dass es die ABACUS-Anwender mit jeder neuen Softwaregeneration immer leichter haben sollen: Heute sind sämtliche iPad-Lösungen von ABACUS komplett in die ERP-Software eingebettet. Der Nutzer muss sich deshalb nicht um individuelle Schnittstellen zwischen iPadApplikationen und der Server-basierten ERPSoftware kümmern. Sämtliche mobil erfassten Geschäftsdaten werden automatisch mit dem Serversystem synchronisiert, so dass manuelle Doppelerfassungen wie auch damit verbundene Fehlerquellen wegfallen. Die Initialregistration und die Verbindung eines iPads zum Server, auf dem die eigene ERP-Software betrieben wird, erfolgt über die Plattform AbaSky von ABACUS. Die ABACUS-Apps können über iTunes von Apple heruntergeladen werden.

Weitere Informationen

Claudio Hintermann CEO von ABACUS Research AG aus Wittenbach-St. Gallen.

www.abacus.ch

Als eigentliches Novum beinhaltet die App zur Leistungserfassung – ähnlich wie Facebook die Chronikfunktion – eine so genannte Timeline, über die Arbeitsstunden, Spesen oder Fahrten grafisch eingetragen werden können. Die Benutzerführung entspricht dem Standard der iPad-Apps. So muss etwa der Benutzer die Timeline nur antippen, um nachträglich noch Einträge einzufügen.

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Wissen ist Macht

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von Karl Heinz Mosbach

iese Einsicht kommt oft spät: «Hätte ich das gewusst, hätte ich ganz anders entschieden, das Spiel oder gar die Schlacht gewonnen.» Die richtigen Informationen zu besitzen, war schon immer ein kriegsentscheidender Faktor. Dies ist auch heute noch so, in der Politik, auf dem Kriegsfeld – und in der Wirtschaft. Wissen wird ja vor allem gehortet, um (wirtschaftlich) zu reüssieren. Überquellende Festplatten sind ein Indiz dafür. Der Mensch hat seine Eigenschaften als Jäger und Sammler trotz oder gerade wegen des Einsatzes neuer Technologien nicht aufgegeben. Er bewahrt auf aus Angst, dass man etwas Altes doch irgendwann einmal wieder gebrauchen kann. Generell gilt meist die Denke: Löschen ist out, Vintage ist in! Wer löscht schon E-Mails, selbst wenn es sich um Spam oder Werbung handelt. Muss ja auch nicht sein, kostet Speicherplatz ja ohnehin nichts mehr. Da wird die zentrale IT-Verwaltung zum rückständigen Feindbild für fortschrittliches Arbeiten. Disk Quotas und überzogene Sicherheitsanforderungen sind doch wahrlich eine altertümliche Sichtweise. Vielmehr punkten grenzenlose Informationsvielfalt und Freiheit im persönlichen Arbeitsumfeld, die neudeutsch auch mit Consumerization umschrieben wird. Im Zeitalter von iPad und Co. gilt für den modernen Informationsarbeiter das Prinzip der Multidatenhaltung. Gut, so manches Mal resultiert aus dieser Mehrfachspeicherung die Qual der Wahl bei der Suche nach der jeweils aktuellsten Version. Pessimisten sprechen hier gar vom «Daten-Super-GAU» für das Unternehmen. Festplatten mutieren zu reinen Datengräbern. Nicht zu wenig Wissen, sondern gar ein Zuviel an Wissen droht die Unternehmen künftig zu hemmen.

World Wide Web. Und steht dennoch ein Besuch beim Arzt an, kann man die selbst erstellte Diagnose samt Behandlungsvorschlag gleich per iPad mitbringen. Social Media mit Facebook und Co. runden das Szenario ab. Wissensmanagement bedarf eindeutig einer guten Datenbasis, die kontinuierlich gefüllt werden muss. Wissensund Informations-Sharing zum Wohle aller spielt heute eine grosse Rolle. Die junge Generation macht es uns vor und teilt bereitwillig hoch persönliche Details wie die eigene Geburtstagsfeier mit jedermann. Böse Zungen behaupten, es sei dringend notwendig, weit mehr Informationen auszutauschen. Denn in den Unternehmen würden zu 99 Prozent Daten mit null Informationsgehalt und Aussagekraft gespeichert, wogegen jeder die eigentlich relevanten Informationen schön für sich behält. Nach dem Motto «Was der Kollege nicht weiss, macht ihn nicht heiss.» Nur keinen unnötigen Wettbewerb erzeugen. Warum sollte man auch das hart erarbeitete Wissen einfach so weitergeben, so dass sich womöglich noch der Kollege damit brüstet. Soll das Unternehmen doch zuerst einmal für Copyright- oder Plagiatsschutz sorgen. Bis dahin ist aber noch ein weiter Weg. Denn jede Menge Informationsinseln und die abteilungsbezogene Datenspeicherung sorgen noch lange dafür, dass Herrschaftswissen erst einmal Herrschaftswissen bleibt.

Weitere Informationen Passend dazu gibt es stetig neue Hardware mit immer höher auflösenden Displays und wachsender Leistung. Wer wird denn bei solch scharfen Bildern und so viel technischer Power den Überblick verlieren? Nicht zu vergessen das Internet, das Daten und Wissen ohne Ende bereithält. Und wie es die Menschen und die Welt verändert! «Heute bestellt und morgen geliefert» – wer bewegt sich da noch in die Läden und schleppt Tüten nach Hause? Auch analysiert man Krankheitssymptome doch viel besser selbst im

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Karl Heinz Mosbach ist CEO ELO Digital Office CH AG.

www.elo.com


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Was darf es denn kosten? Aufgaben und Ziele eines strategischen Produktionsmanagements

von Bernd Schröder

Um als Unternehmen marktfähige Produkte zu entwickeln, sollte schon frühzeitig bekannt sein, was diese kosten dürfen und was sie kosten werden. Beantworten lässt sich das mithilfe eines strategischen Produktkostenmanagements, das frühzeitig ansetzt und auf einer durchgängigen Datenbasis aufbaut.

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itten in der europäischen Wirtschaftskrise sah sich ein Schweizer Hersteller für Präzisionswerkzeuge zum Handeln gezwungen. Die über Jahre hinweg kaum veränderte Pro-

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duktpalette musste rasch an die sich wandelnden Rahmenbedingungen angepasst werden. Es galt, mittels innovativer Methoden wettbewerbsfähige Bohrer und Fräsen zu entwickeln und diese mithilfe noch nicht erprobter Ferti-

gungsprozesse herzustellen. Natürlich mussten auch die Kosten ganz neu kalkuliert werden – und hier fingen die Probleme an. Da weder Standards etabliert noch durchgängige und belastbare Daten verfügbar waren, liessen sich


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die Kosten nicht exakt ermitteln. Stattdessen vertraute man auf das Bauchgefühl und lag falsch. Die neuen Werkzeuge stellten sich als zu teuer heraus und konnten sich am Markt nicht durchsetzen. Das Beispiel des Präzisionswerkzeugspezialisten ist zwar fiktiv. Real ist aber, dass Industrieunternehmen die Bedeutung eines professionellen Kostenmanagements im Produktlebenszyklus als sehr groß einschätzen und davon ausgehen, dass diese weiter zunehmen wird. Dieser Meinung waren jedenfalls 94 Prozent der Befragten einer Studie, die der Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik II der Universität Erlangen-Nürnberg 2008 veröffentlichte. Das Ergebnis deckt sich mit den Erfahrungen, die wir im Beratungsalltag bei MHP machen. Das zunehmende Interesse an einem professionellen Produktkostenmanagement

resultiert aus einem seit Jahren steigenden Preis- und Kostendruck, dem viele Unternehmen ausgesetzt sind. Dieser Druck wiederum wird von einer ganzen Reihe von Faktoren verursacht – von den steigenden Preisen für Rohstoffe bis zu immer anspruchsvolleren Kundenanforderungen und damit zu höchst komplexen und variantenreichen Produkten. Vor diesem Hintergrund sind Unternehmen gut beraten, das Produktkostenmanagement als strategische Aufgabe zu begreifen und entsprechend zu verankern. An den richtigen Stellschrauben drehen So sollte sich mithilfe eines solchen strategisch ausgerichteten Produktkostenmanagements schon während des Produktentstehungsprozesses die Fragen beantworten lassen, was ein Produkt eigentlich kosten darf und was es kos-

ten wird – möglichst auf Knopfdruck und ohne grossen Aufwand. Dazu schon frühzeitig exakte Informationen zu erhalten, ist wichtig, weil Entscheidungen, die während der Entwicklung und der Konstruktion gefällt werden, die Gesamtkosten zu etwa 75 Prozent bestimmen. Wird hier also an den richtigen Stellschrauben gedreht, lässt sich später ein marktfähiges Produkt herstellen – was dem Hersteller von Präzisionswerkzeugen aus dem Beispiel nicht gelang. Wer ein auf eine retrograde Kalkulation ausgerichtetes Produktkostenmanagement im Unternehmen verwirklichen möchte, kommt in der Regel nicht drum herum, systematisch Veränderungen bei den Prozessen, den Daten und der Technologie vorzunehmen. Ausgangspunkt ist dabei im Idealfall ein Audit, in dem entlang etablierter Standards und Richtlinien

In einem Audit werden zunächst die strategischen Geschäftsziele definiert. Aus diesen lassen sich die Erfolgsfaktoren ableiten - ein Faktor könnte etwa das strategische Produktkostenmanagement sein. Aus den Erfolgsfaktoren ergeben sich wiederum die konkreten Handlungsfelder.

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– so zum Beispiel der Qualitätsvorausplanung nach APQP oder ISO 9001 – strategische Ziele festgelegt werden. Aus diesen lassen sich dann die Erfolgsfaktoren und die Handlungsfelder ableiten. Zum Abschluss eines Audits wird eine Fit-/Gap-Analyse durchgeführt, aus der sich der konkrete Nachholbedarf ergibt. Durchgängigkeit und Vernetzung Für die meisten Unternehmen wird es vor allem darum gehen, ein Zielkostenmanagement – das so genannte Target Costing – in die bestehenden Geschäftsabläufe zu integrieren. Ausgehend von den spezifischen Produkteigenschaften und dem sich daraus ergebenden Nutzen für die Abnehmer wird dabei zunächst der Zielpreis für ein Produkt bestimmt – es wird also auf Basis von Erkenntnissen aus der Marktforschung oder konkreten Verhandlungsergebnissen der Betrag prognostiziert, den die Kunden bereit sein werden, zu zahlen. Anschließend werden die Zielkosten ermittelt, die sich aus den erlaubten Kosten und den Selbstkosten zusammensetzen. Aus der Verrechnung von Zielpreis und Zielkosten ergibt sich der voraussichtliche Profit für das Unternehmen. Um das zu realisieren, benötigt es vor allem einen durchgängigen Prozess und eine ebenso durchgängige Datenbasis. Das fängt damit an, dass die Anforderungen, die ein Kunde an ein neu zu entwickelndes Produkt stellt, nach den einzelnen Produktkomponenten aufgeteilt in einem Lastenheft exakt aufgeführt sein müssen und verbindlich verabschiedet werden. Die daraus resultierenden Leistungen sind samt Zielparametern detailliert in einem Pflichtenheft niederzuschreiben. «Vernetzung» ist dabei das Zauberwort. Denn Lasten- und Pflichtenhefte dürfen nicht mehr einfach nur statische und isolierte Dokumente sein. Vielmehr gilt es, vernetzte Datenstrukturen zu schaffen, mit deren Hilfe sich jederzeit abrufen lässt, welche Anforderungen die einzelnen Produktkomponenten in welcher Weise beeinflussen. Eingebunden werden müssen dazu auch sämtliche Informationen zur Produktstruktur sowie zu den Einkaufs- und Herstellungskosten. Än-

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Strategisches Produktkostenmanagement frühzeitig einplanen.

dert sich etwas bei den Anforderungen, der Produktstruktur, den Einkaufs- oder Herstellungskosten, muss das mittels Änderungsmanagement exakt dokumentiert werden. Durch die Vernetzung sind die Konsequenzen für das Produkt so unmittelbar zu erkennen. Erreichen lässt sich eine solche vernetzte Datenstruktur nur dann, wenn das PLM-System – und hier vor allem die Module für das Anforderungsmanagement und die Produktstrukturgliederung samt Konfigurationsraum und Kosteninformationen –, das ERP-System sowie eine Target-Costing-Software eng miteinander verbunden sind. Die letztgenannte Lösung muss in den meisten Fällen zwar erst neu eingeführt werden. Sie ist aber erforderlich, um alle Daten zusammenzuführen und aufzubereiten. Zudem hält die Target-Costing-Software eine Reihe von wichtigen Werkzeugen bereit – so zum Beispiel für eine realistische Kostensimulation, für die unternehmensweit gewonnene Daten genutzt werden und mit der sich die Kostentreiber über die gesamte Produktstruktur hinweg identifizieren lassen. Erst die Daten, dann die Software Unternehmen, die in Erwägung ziehen, ihr Produktkostenmanagement umzustellen, sollten

dafür mehrere Schritte einplanen. Wichtig ist, dass von Beginn an die strategische Ausrichtung klar ist, dass Erfolgsfaktoren abgeleitet und dass Handlungsfelder festgelegt wie priorisiert sind. Die Reihenfolge der erforderlichen Schritte ist nun massgebend. Dabei sollte der Fehler vermieden werden, die Einführung einer Software als Lösung für alle Probleme in den Vordergrund zu stellen. Stattdessen gilt es zunächst, für die Datendurchgängigkeit, eine sinnvolle Produktstrukturierung und die Einführung der erforderlichen Auswertungsmethoden zu sorgen. Bei der Umsetzung eines strategischen Produktkostenmanagements werden sich auch Änderungen innerhalb der Organisation und hinsichtlich der Tätigkeiten der Mitarbeiter ergeben: So erstellt der Produktmanager auf einmal neue Lastenheftstrukturen und gibt diese frei. Bei Änderungen informiert er die anderen Fachbereiche über einen Änderungsdienst – und nicht mehr per Zuruf. Der Projektleiter im Bereich Engineering erteilt nicht mehr nur die technischen Freigaben, sondern bewertet gemeinsam mit dem Produktmanager kontinuierlich die Kostenseite. Und das Controlling stellt Daten für das Zielkostenmanagement bereit. Für den Erfolg des gesamten Projekts ist es da-


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her enorm wichtig, die betroffenen Mitarbeiter von Anfang an mitzunehmen. Dieses bedeutet, frühzeitig einen Change-Prozess zu gestalten und dabei die beteiligten Fachbereiche und Menschen einzubinden.

men in der Lage sein, zu jeder Phase des Produktentstehungsprozesses die Anforderungen aus dem Lastenheft zu messen und bei der Entwicklung falls erforderlich gegenzusteuern.

Nach welcher Zeit sich die Investition in ein strategisches Produktkostenmanagement auf jeden Fall amortisiert hat, ist kaum zu sagen und kommt ganz auf den Einzelfall an. Wird auf diesem Wege allerdings vermieden, ein Produkt zu entwickeln und zu fertigen, das sich schliesslich nicht am Markt durchsetzt, könnte sich ein solches Projekt sehr schnell rechnen. Denn sobald die Erfolgsfaktoren für ein neues Produkt umgesetzt sind, sollte das Unterneh-

Weitere Informationen

Bernd Schröder ist Senior Manager bei MHP und verantwortlich für den Bereich Produktkostenmanagement.

MHP Value Assessment MHP Value Assessment ist ein auf etablierten Standards basierendes Vorgehensmodell, mit dessen Hilfe sich die strategischen Ziele, die Erfolgsfaktoren und die Handlungsfelder für die Umstellung von Prozessen und IT im Unternehmen ermitteln lassen – so zum Beispiel beim Produktkostenmanagement. Eingesetzt werden verschiedene Methoden und Werkzeuge, die sich auf den spezifischen Bedarf jedes Unternehmens anpassen lassen. Diese erhalten damit eine objektive Fit-/Gap-Analyse, die ihnen zeigt, wo noch Nachholbedarf besteht.

www.mhp-switzerland.com

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KMU und ihre IT Es existieren keine uninteressanten Netzwerke von Frank Thonüs

Cyber-Angriffe wie Flamer erzielen zwar mediale Wirkung, verleiten aber zu falschen Schlüssen. Denn solche Hightech-Übergriffe kommen selten vor und richten sich nur gegen gewisse Zielpersonen. Massenschadcodes sowie gezielte Wirtschaftspionage und Datendiebstahl aber passieren täglich, vor allem bei kleinen und mittelständischen Firmen. Es ist die Mischung aus Sorglosigkeit und Freiheit spannende IT-Dienste gleich auszuprobieren, die aus KMU leichte Ziele macht.

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älle wie Stuxnet, Duqu und jüngst Flamer schaffen es auf die Titelseiten, denn sie spiegeln eine interessante Facette der Cyberwelt wieder: Hier werden mit Hilfe von Schadcodes gezielt Informationen gestohlen und kritische Systeme sabotiert. Schnell werden politische Absichten vermutet, die diesen Fällen den Anstrich hochgeheimer Operationen geben. Dadurch aber verblassen die täglichen Ereignisse aus der Welt der Cyberkriminalität. Die Millionen neuer Schadcodes, Phishing- und Spam-Mails jeden Tag und die rund 82 täglichen gezielten Attacken sind für die breite Masse der Anwender und Firmen in der Schweiz die wahre Gefahr. Die Statistiken sprechen eine klare Sprache: Die Zahl der Cyber-Angriffe stieg im letzten Jahr um 81 Prozent auf 5,5 Milliarden Angriffe

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weltweit. Insgesamt entdeckte Symantec im vergangenen Jahr 403 Millionen neue Schadcodes. SMB als Steigbügelhalter Besonders auffällig dabei ist, dass sich immerhin die Hälfte aller IT-Angriffe weltweit gegen Unternehmen mit weniger als 2‘500 Mitarbeitern richten. Rund 20 Prozent der betroffenen Organisationen waren mit weniger als 250 Angestellten sogar wesentlich kleiner. Es gibt klare Ursachen, eine davon der Mythos, man sei nicht interessant genug, um Opfer zu werden. Ein Trugschluss, denn die Akteure nehmen gezielt kleine und mittelständische Firmen ins Visier, da sie Zulieferer oder Partner grosser Firmen sind. Gute Bedingungen also, sich durch diese Hintertür Zugriff zu Konzernen zu ver-

schaffen. Zudem ist gerade der Mittelstand ein Hort an interessanten Patenten und Informationen, für die es in kriminellen Kreisen durchaus einen lukrativen Markt gibt. Die Angreifer konzentrieren ihre Aktionen bei mittelständischen Firmen auf andere Zielpersonen als bei Grossunternehmen. Anstelle von Geschäftsführern oder Personen mit leitenden Funktionen haben 58 Prozent der Angriffe Mitarbeiter aus den Bereichen der Personalabteilung, der Public Relations oder dem Vertrieb ins Visier genommen. An die entsprechenden Kontaktdaten zu kommen ist in der Welt des Internet kein Problem. Ausserdem ist es diese Zielgruppe gewohnt, auf Anfragen unbekannter Quellen zu reagieren, Angebote als E-MailAnhang zu erhalten und diese zu öffnen. Trotz


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dieser Fakten neigen Entscheider in kleinen und mittelgrossen Firmen dazu, das Risiko für die eigene Infrastruktur falsch einzuschätzen. Gerade kleinere Unternehmen sehen Cyberattacken noch immer zu gelassen entgegen. Darum werden selbst einfachste Schutzmassnahmen wie sichere Passwörter in vielen Betrieben geflissentlich ignoriert. Das zeigt etwa die Symantec-Umfrage «2011 SMB Threat Awareness Poll». Demnach rechnet die Hälfte der Befragten aus weltweit 1‘900 Unternehmen nicht damit, Opfer eines Cyberangriffes zu werden. Nur 39 Prozent der Interviewten gaben an, Virenschutzsoftware auf sämtlichen Desktops im Unternehmen installiert zu haben. Weitere 47 Prozent vernachlässigen den Schutz ihrer E-Mail-Server und 63 Prozent sichern die Computer, mit denen sie Online-Banking betreiben, nicht ab.

Mitarbeiter können mit ihrer Nutzung von File-Sharing-Diensten grossen Einfluss auf die Sicherheitslage nehmen. Danach gefragt, was Mitarbeiter tun, wenn sie eine Datei mit jemandem austauschen wollen, sagte die Hälfte der Umfrageteilnehmer, dass sie ihre IT-Abteilung um Hilfe bitten (51 Prozent). 42 Prozent verlassen sich auf aber die Empfehlungen von Kunden, Partnern oder Lieferanten. Zahlreiche Studienteilnehmer sind sich der Gefahren dieser Dienste bereits bewusst. Sorgen bereiteten den Befragten neben der Nutzung unautorisierter Lösungen (44 Prozent) auch Schadsoftware (44 Prozent), der Verlust ver-

traulicher Informationen (43 Prozent), unbefugter Zugriff auf sensible Daten (41 Prozent), Ruf- und Imageschäden (37 Prozent) und der Verstoss gegen interne Richtlinien (34 Prozent). Viele meinen, das Risiko steige mangels klarer Regelung: So gab mehr als ein Fünftel (22 Prozent) an, dass sie keine Leitfäden entwickelt hätten, wie Angestellte auf Daten zugreifen und diese mit anderen teilen dürften. Verantwortliche in KMU sehen das Potential dieser Dienste, schliesslich können ihre Mitarbeiter dank File-Sharing produktiver arbeiten. So gaben 74 Prozent der Studienteilnehmer an, File-Sharing-Dienste zu nutzen, weil dadurch deren Produktivität massiv steigt. Eine Auffassung, die ansteckt: Rund 61 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass Angestellte ihre Kollegen zum Teil sehr stark beeinflussen, wenn es darum geht, derartige Lösungen zu adaptieren. Was bequem und leicht zu nutzen ist, steckt an und verbreitet sich schnell. Schwindende Kontrolle bei immer mehr Daten Die so geteilten Dateien auf den Festplatten der Mitarbeiter und den Servern werden immer grösser. Vor drei Jahren gaben nur sechs Prozent der Befragten an, dass eine Datei durchschnittlich mehr als ein Gigabyte umfasst. Heute beziffert einer von sieben Befragten (14 Prozent) die aktuelle Durchschnittsgrösse auf mehr als ein Gigabyte.

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Die grosse Lust auf Bequemes Es ist anspruchsvoll, das Risiko für das eigene Unternehmen richtig einzuschätzen und dem ganzen einen betriebswirtschaftlichen Faktor zuzuordnen. Dies gilt insbesondere dann, wenn die EDV richtigerweise nur Mittel zum Zweck ist und eine reine IT-Fachkraft in der kleinen Firma fehlt, weil sie wirtschaftlich nicht zu rechtfertigen ist. Die richtige Risikoanalyse ist schwieriger geworden, nicht nur weil sich die Bedrohungslage in den vergangenen zwei Jahren verschärft hat.

In den KMU weltweit tritt noch das Phänomen der Konsumerisierung auf. Angestellte bringen Arbeitsweisen, die sie auf ihren privaten Rechnern erlernen, in das Firmennetz mit. Dazu zählt besonders die Nutzung von Online-Speicher- und File-Sharing-Diensten. Angestellte greifen gerne auf solche Angebote zurück, die für den Einsatz in Unternehmen ungeeignet sind. Denn mangelhafte Sicherheitsvorkehrungen bieten Kriminellen dort leichtes Spiel. Firmen sollten gewarnt sein: 71 Prozent der KMU, die von einem Cyber-Angriff betroffen waren, haben sich davon nie wieder erholen können. Dies geht aus der Studie «SMB File Sharing Survey 2012» von Symantec hervor, an der weltweit insgesamt 1‘325 Entscheidungsträger aus KMU mit fünf bis 500 Mitarbeitern teilnahmen.

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ABACUS Business Software – Version Internet > Vollständig neu in Internetarchitektur entwickelte ERP-Gesamtlösung > Skalierbar und mehr sprachig > Rollenbasiertes Benutzerkonzept > Unterstützung von Software-as-a-Service (SaaS) > Lauffähig auf verschiedenen Plattformen, Datenbanken und Betriebssystemen www.abacus.ch

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Informationen von Unternehmen werden immer noch unzureichend geschützt.

Dieses exponentielle Datenwachstum ist nicht auf bestimmte Konzerne beschränkt, sondern trifft auf alle Unternehmen weltweit zu. Derzeit sind insgesamt 2,2 Zettabyte an geschäftsrelevanten Daten weltweit gespeichert. Dabei entfallen 100‘000 Terabyte auf grössere Firmen und rund 563 Terabyte auf kleine und mittelständische Betriebe (KMU). Doch der Mittelstand holt auf: Umfrageteilnehmer prognostizieren KMU einen höheren Anstieg an Informationen (178 Prozent) als grossen Unternehmen (67 Prozent). Ein durchdachtes Informationsmanagement für diese Daten ist heute wichtiger denn je, aber für Unternehmen auch mit Kosten verbunden. In einem typischen 50-Mann-Betrieb werden beispielsweise rund CHF 175‘000 für das Informationsmanagement aufgewendet. Weltweit summieren sich diese Ausgaben auf 1,1 Billionen US-Dollar, aufgesplittet auf die unterschiedlichen Disziplinen ergibt sich folgendes Bild: Um den Zugriff auf die Daten zu ermöglichen werden 117 Milliarden Dollar ausgegeben, für Compliance 295 Milliarden, für die Speichersysteme 309 Milliarden und für die Sicherheit der Informationen 324 Milliarden Dollar pro Jahr.

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Freie Wahlen Der Wert von Informationen wird mehr und mehr akzeptiert, dennoch schützen Unternehmen ihr geistiges Gut noch unzureichend. In der Schweiz verloren im vergangenen Jahr fast die Hälfte der befragten Unternehmen (41 Prozent) wichtige Dokumente. Die Gründe dafür waren vielfältig und reichten von menschlichem Versagen und Geräteausfall über Sicherheitslücken bis hin zu vergessenen oder gestohlenen Geräten. Der Trend zu neuen, schnellen Diensten und Modellen wie Cloud oder Mobile Computing wird den Kontrollverlust über die Daten weiter beschleunigen. KMU brauchen Antworten auf diesen Kontrollverlust, die allerdings exakt auf sie zugeschnitten sein sollten. Mit isolierten Punktlösungen werden sich KMU auf Grund ihrer IT-Budgets langfristig schwer tun, da sie zu viele Ressourcen binden und zu wenige Synergien schaffen. Eines der wichtigsten Kriterien wird sein, dass die Firmen frei wählen dürfen, ob sie die Lösungen in-house in Eigenverantwortung, vorgefertigt in Form einer Appliance, direkt als Dienst aus der Cloud beziehen oder den Dienst gemeinsam mit einem engen Partner im Hybridmodell betreiben wollen. Diese Freiheit

muss bei allen wichtigen IT-Disziplinen greifen – angefangen bei Archivierung über Backup und Endpunkt-Sicherheit bis hin zur umfassenden Web-Security. KMU sollten die freie Wahl haben, wie sie ihre Informationen umfassend schützen wollen. Nur dieser Ansatz wird dem Risiko und zugleich der Freiheit eines KMU gerecht, fortschrittliche IT-Dienste im Unternehmen zu nutzen.

Weitere Informationen

Frank Thonüs ist Managing Director bei Symantec Switzerland.

www.symantec.ch


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Updates? Kein Problem! Dank patentierter Package- und Vererbungstechnologie

Neue Versionen, Branchenlösungen oder firmenspezifische Zusatzprogrammierungen docken als gekapseltes Package an die Standardversion an. Alles bleibt, wie es ist. Nur besser. Fragen Sie nach der Zukunfts- und Investitionssicherheit, bevor Sie sich für eine ERPSoftware entscheiden!

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Der andere Blick Die Finanzbranche auf den Prüfstand

Interview mit Martin Heinemann und Salvatore Di Secli von Georg Lutz

Banker haben in der Öffentlichkeit viel Kredit verspielt. Bei den täglichen Medienmeldungen ist das auch kein Wunder. Die Ermittlungen um die Manipulation des Libor zeigen, dass es nicht mehr nur um wenige Bad Guys geht. Es geht um ein System. Mehrere Banken sollen diesen Referenzzins für Kredite, Sparprodukte und Wertpapiere überall auf der Welt künstlich nach oben und unten getrieben haben. Die UBS soll Kunden in ganz Europa zur Steuerhinterziehung überredet haben. Jetzt will man diese Spuren zum Beispiel via Singapur verschleiern. Die HSBC, nach Bilanzsumme die grösste Bank Europas, hat offenbar über Jahre hinweg mexikanischen Drogenbaronen bei der Geldwäsche geholfen. Die Beispiele könnten jeden Tag aktualisiert und fortgesetzt werden. kmu life ging in das Herz des Finanzplatzes nach Zürich und sprach mit zwei unabhängigen Anlageberatern (Heinemann, Di Secli und Partner AG Zürich) über ihre Branche, die Akteure und wie sie in ihrem Geschäftsmodell eine andere Philosophie praktizieren.

Was ist die Klammer der Skandale und dem Reputationsverlust der Finanzbranche? Di Secli: Skandale hat es in der Geschichte der Finanzbranche immer gegeben und wird es auch immer wieder geben. Früher hatte man aber nicht die Möglichkeit, so schnell und offen zu agieren. Wenn heute in der Branche

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ein Skandal ans Tageslicht kommt, weiss es innerhalb von wenigen Sekunden die ganze Welt. Sie können heute kein Stillschweigeabkommen vereinbaren und dann interne Lösungsstrategien entwickeln wie man das Problem löst. Heute findet sich fast immer ein Whistleblower, der Informationen weitergibt. Durch die vielen Entlassungen ist die Frustration in der Branche heute hoch. Da finden sich

schnell Angestellte, die Datensätze auf dem Markt anbieten.

Moment. Das zentrale Problem sind doch nicht die Medien oder Whistleblower? Heinemann: Das ist nur ein Baustein. Versuchen wir einen umfassenden Blick. Die Finanz-


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branche hat in den letzten dreissig Jahren einen fundamentalen Wandel durchlaufen. Früher hat die Mehrzahl der Banker eine Lehre absolviert. In den 90er Jahren haben junge, sehr ehrgeizige Akademiker die Bankenwelt umgekrempelt. Plötzlich waren Quereinsteiger gefragt wie zum Beispiel Physiker, Mathematiker, Chemiker und HSG Absolventen.

In welchem Sinne? Heinemann: Ganz einfach: Im Privatkundengeschäft sind die Kunden früher in die Bank gekommen. Ab den neunziger Jahren wurden

sich die Beteiligten aufgrund der schnellen und umfassenden Erfolge sich in einem Lügengebäude verstrickt haben. Sie wollten nicht mehr das sehen, was zu sehen gewesen wäre, wenn man innegehalten, einen Schritt zurück gemacht und dann auch die Probleme dieses Weges gesehen hätte. Man wollte sich lieber in den Rausch der Geschwindigkeit und der puren Profitmaximierung ergeben. Aus meiner Zeit bei der Vorgängerbank der UBS, dem Schweizerischen Bankverein, weiss ich dass die Führungsspitze sehr genau wusste, welche Transaktionen mit sehr solventen Kunden gemacht wurden.

«Man sieht kaum jemanden, der gegen den Mainstream der Branche argumentiert.» die Kundenberater angehalten mehr zu reisen, um vom Kunden eventuell neue Kontakte zu bekommen und vor allem um mehr Details über den Kunden zu erfahren. Man wollte jetzt alles über den Kunden wissen. Und hat ihn dazu gedrängt, jede Optimierungschance zu ergreifen. Die rechtliche Grauzone lag so unausgesprochen auf dem Tisch. Früher lag die Lösung beim Kunden selbst. Wenn er das Geld aus seinem Land rausholen wollte, musste er das selbst realisieren. Jetzt stehen die Banker vor seiner Tür. Das hat die Problematik, mit deren Ergebnissen wir jetzt zu kämpfen haben, massiv erhöht.

Di Secli: Diese Veränderung hat aber gerade auf der mittleren Kaderebene einen ungeheuren Druck ausgeübt. Wenn der Chef dir sagt, Du musst jedes Jahr 10 bis 15 Prozent Neugeld realisieren und an diesem Kunden 20 bis 30 Prozent zusätzlich verdienen, dann setzt dich dies unter einen gewaltigen Stress. Unter diesem Druck haben Mitarbeiter sicherlich Geschäfte getätigt, deren Konsequenzen nicht hinterfragt wurden.

Früher hat man mit Bankern Stil verbunden. Mit dem Tod von Hans J. Bär ist für mich in der Schweiz auch endgültig ein Typ des klassischen

Bankers von der historischen Bühne verschwunden. Er hat ja die Auswüchse auch auf eine fast schon intellektuelle Art kritisiert. Gibt es solche Charakterköpfe in Ihrer Branche nicht mehr? Di Secli: Doch es gibt sie noch. Nur äussern sie sich nicht mehr. Früher waren es die Genfer Banquiers, die manchmal etwas gegen den Wind gepfiffen haben. Das machen sie nicht mehr. Die Abhängigkeiten sind zu gross geworden. Man sieht kaum jemanden, der gegen den Mainstream der Branche argumentiert. Es gibt innerhalb der Branche kaum Diskussionen. Aber genau diese wären in der aktuellen Situation notwendig.

Bis vor kurzem gab es aber Konrad Hummler, der in einer ganz anderen Richtung den Agent Provocateur gegeben hat. Die Kombination von liberalem Vordenker und heftigem Kritiker der USA ist von der amerikanischen Regierung zum Anlass genommen worden, die Bank Wegelin in den juristischen Schwitzkasten zu nehmen. Di Secli: Richtig, es war kein Zufall, dass sie sich die Bank Wegelin ausgesucht und zur Kasse gebeten haben. Es war keine Kantonalbank und auch keine Grossbank, die ein Systemrisiko dargestellt hätte. Heinemann: Die Situation war schon dubios. Auf der einen Seite kritisierte Hummler die

Lassen Sie uns nochmals in die 80er Jahre zurückschauen. Das war ja auch ein Aufbruch, als im Zuge der Öffnung der Geldmärkte sich ungeheure Handlungsspielräume auftaten. Die klassischen Bankgeschäfte wirkten plötzlich sehr altbacken. Eine neue Banker-Generation drehte am grossen Rad und realisierte unglaubliche Profite. In Romanform konnten wir das auch schon damals in «Fegefeuer der Eitelkeiten» von Tom Wolfe nachlesen. Haben hier eigentlich die Kontrollmechanismen versagt? Heinemann: Ich bin mir nicht sicher, ob das so ist. Genau so wahrscheinlich ist für mich, dass

Die Finanzlobby bestimmt die Wirtschaftslobby.

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Finanzen & Versicherungen

Die neue Generation von Bankern, die inzwischen ganz alt aussehen.

Richtung. Heute hat sich das Verhältnis doch mindestens gedreht? Di Secli: Der Einfluss der Finanzbranche auf die Wirtschaft ist ohne Frage viel grösser geworden. Heute bestimmt die Finanzlobby die Wirtschaftslobby. Das ist das Problem. In den USA kann man das drastisch erleben. Wir müssten eigentlich in den USA aber auch hier die «Too Big to Fail» Problematik angehen. Was ist im Zuge der Finanz- und Wirtschaftkrise in den USA passiert? Es sind hunderte kleine Institute vom Markt verschwunden und diese sind vielfach von den vier grossen Finanzplayern in den USA aufgekauft worden. Die Problematik hat sich nicht vermindert, wie dies Politiker gerne versprechen, sondern noch verschärft. Man muss heute kein Verschwörungstheoretiker sein, um klar belegen zu können, dass die Wirtschaftsführer heute Marionetten der Banken sind. Auch die Politiker stehen in Abhängigkeit von Bankern…

…oder sie waren selbst Banker wie Mario Monti und Mario Draghi aus Italien. Di Secli: Auf jeden Fall können Sie mit der Drohung, wenn ihr nicht so handelt, dann krachen morgen die Börsen, gewaltigen Druck aufbauen.

Finanz- und Wirtschaftspolitik der USA auf das heftigste…

…ich hatte manchmal den Eindruck, dass an diesem Punkt ein Alt-1968er argumentiert… ...auf der anderen Seite beteuerte er, dass seine Kunden keine US Wertpapiere besitzen, gleichzeitig hat die Bank von der UBS US-Kunden übernommen. Damit hat Hummler seine Glaubwürdigkeit aufs Spiel gesetzt.

Dabei war er ein spannender intellektueller Kopf, der sich jetzt zurückgezogen hat. Heinemann: Absolut. Er war zum Beispiel einer der wenigen, die klar gesagt haben, dass das Bankgeheimnis nicht eine Erfindung von einer Bank war. Es war in einer historischen

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Situation in den dreissiger Jahren des letzten Jahrhunderts ein gewolltes finanzpolitisches Instrumentarium der Eidgenossenschaft. Die Banken haben den gesetzlichen Rahmen in Ihrem Sinne für ihre Geschäfte ausgenutzt, und die ganze Schweiz hat davon profitiert.

Im Zeichen der Finanzkrise ist die Stärke der Finanzbranche deutlich geworden. Aus meiner Sicht hat sie gegenüber der restlichen Wirtschaft und Politik Erpressungstrümpfe in der Hand. Haben sich nicht auch die Machtverhältnisse fundamental verändert? Der frühere Börsenguru André Kostolany verglich das Verhältnis der Wirtschafts- und derFinanzwelt mit einem Mann und einem Hund. Der Hund, sprich die Börse, tollt herum und der Mann geht ruhig seinen Weg. Beide gehen aber in die gleiche

Während die Banken von Rekord zu Rekord eilten, haben viele normale Kunden, die nicht jeden Tag zwei riesige Bildschirme vor sich haben und Bloomberg TV schauen, kaum Geld verdient, ja teilweise massiv verloren. Zu viele Unwägbarkeiten wie zum Beispiel enorme Währungsschwankungen und mehrere Finanzkrisen haben bei den Anlegern einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen. Wo sehen Sie das Positive? Di Secli: Was der Branche gut getan hat ist die Diversifikation. Heute kann ein Kunde auch Geld verdienen, wenn die Tendenz nach unten zeigt. Heute kann ein Kunde investieren, aber gleichzeitig sein Portfolio auch absichern. Wir können jetzt unseren Kunden sagen: Lass die guten Titel laufen, aber kaufe zwischendurch immer auch eine Versicherung. Das funktioniert recht gut.

Es gibt nicht nur wie früher sichere Papiere und risikoreiche Titel, son-


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dern Sie haben eine breitere Auswahl zur Verfügung? Di Secli: Das ist richtig. Es spielt eigentlich kaum eine Rolle, was Du kaufst. Du musst es nur richtig versichern. Auch Titel wie Nestlé oder Siemens schwanken heftig. Früher ging man bei solchen Titeln von einer Schwankungsrate von maximal 10 Prozent pro Jahr aus, heute müssen Sie mit solchen Schwankungsbreiten innerhalb einer Woche rechnen.

nicht ganz einfach den Berater zu wechseln. Ein Vertrauensverhältnis wechselt manch nicht wie ein Hemd. Man muss zunächst die Ziele des Kunden analysieren um dann zu realisieren, dass er gemäss seinen Vorstellungen nicht richtig investiert war.

auf den Kunden fixiert. Wenn bei der Bank ein Kunde abspringt, hat der Bankangestellte nicht unbedingt weniger Lohn. Bei uns ist das schon der Fall.

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Jetzt sagt natürlich jeder Anbieter in Ihrer Branche, dass der Kunde im Mittelpunkt steht. Wo liegt der Unterschied?

Martin Heinemann ist Partner von Heinemann, Di Secli und Partner AG Zürich. mheinemann@hdsp.ch

«Bei uns zahlt der Kunde unseren Lohn. Bei der Bank zahlt die Bank dem Berater seinen Lohn.» Der Kunde kommt in solchen Situationen gestresst zu Ihnen? Heinemann: Ja, und wir analysieren zunächst seine Anlagesituation. Das muss sehr nüchtern passieren. Die Emotionen müssen raus. Es ist

Di Secli: Bei uns zahlt der Kunde unseren Lohn. Bei der Bank zahlt die Bank dem Berater seinen Lohn. Das sagt alles. Jeder Kundenberater ist darauf angewiesen, Produkte zu verkaufen und Umsatz zu generieren. Die Vermögensverwaltungsbranche zu der wir gehören ist eher

Salvatore Di Secli ist Partner von Heinemann, Di Secli und Partner AG Zürich. sdisecli@hdsp.ch

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Der unternehmerische Generationenwechsel ist in den letzten Jahren komplexer geworden. Sie stehen vor keiner leichten Aufgabe. Deshalb haben wir für Sie einen Ratgeber zusammengestellt. In diesem erfahren Sie, welche Schlüsselfragen anstehen, wie Sie Ihre Ziele konkretisieren können, welche Nachfolgelösungen möglich sind und welche steuerlichen, rechtlichen und finanziellen Aspekte es zu berücksichtigen gilt. Bestellbar bei unten stehendem Kontakt oder direkt online unter www.pwc.ch/nachfolge. Kontakt: Sascha Beer, +41 58 792 15 39, sascha.beer@ch.pwc.com kmu life · 04/2012

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© 2012 PwC. All rights reserved. “PwC” refers to PricewaterhouseCoopers AG, which is a member firm of PricewaterhouseCoopers International Limited, each member firm of which is a separate legal entity.


Umfassender Rechtsschutz Die Möglichkeiten im Überblick

Rechtsstreitigkeiten kosten nicht nur Nerven, sondern auch viel Zeit und vor allem Geld. Ob es sich um die Kündigung einer Mietwohnung, eine Streitigkeit mit einem Lieferanten oder einen Verkehrsunfall handelt: Man ist schneller in einen Rechtsfall verwickelt, als man denkt. Mit einer Rechtsschutz-Versicherung können die finanziellen Risiken als Privatperson oder Unternehmen kalkuliert werden.

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ie AXA-ARAG bietet verschiedene Rechtsschutzlösungen und Module an, damit der optimale Versicherungsschutz gewährleistet ist. In einigen Bereichen können durch einzelne Zusatzdeckungen oder Deckungserweiterungen die Versicherungsleistungen noch exakter auf die Bedürfnisse des Kunden abgestimmt werden. Folgende Fallbeispiele zeigen auf, dass ein Rechtsschutz durchaus sinnvoll ist: Sie kaufen ein teures Notebook – doch als Sie es zu Hause zum ersten Mal ausprobieren wollen, funktioniert es nicht. Der Verkäufer behauptet, Sie hätten den Schaden selber verschuldet. Was tun? Lohnt es sich, den juristischen Weg zu beschreiten oder müssen Sie das Verdikt des Verkäufers einfach hinnehmen?

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Bei der Rechtsschutzversicherung für Privatpersonen können alle Module als Einzel- oder Familienversicherung abgeschlossen werden. Ob als Verkehrsteilnehmer, als Mieter oder Wohneigentümer, am Arbeitsplatz oder in der Freizeit. Sie können zwischen folgenden Versicherungsmodulen wählen: • Privatrechtsschutz

Rechtsschutzversicherung für Selbständigerwerbende Mit der Rechtsschutzversicherung für Selbstständigerwerbende ist man als Privatperson und als Firmeninhaber rechtlich geschützt. Und um den Versicherungsschutz optimal auf die persönlichen Bedürfnisse auszurichten, kann man als Ergänzung zu den Grundmodulen Privat-, Berufs- und Verkehrs-Rechtsschutz verschiedene Zusatzdeckungen, wie zum Bsp. weitere Personen, Liegenschaften, den Betrieb des Lebenspartners, wählen.

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Rechtsschutzversicherung Durch den modularen Aufbau der AXA-ARAGRechtsschutzversicherung für Unternehmen kann der Rechtsschutz an die spezifischen juristischen Bedürfnisse der jeweiligen Firma angepasst werden.


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Unternehmensvorsorge in schwierigen Zeiten Vollversicherung oder höheres Risiko?

Interview mit Donald Desax von Georg Lutz

Sicherheitsorientierte Anlagestrategien sind in Krisenzeiten wesentlicher Bestandteil eines längerfristigen und nachhaltigen Risikomanagements. Donald Desax von den Helvetia Versicherungen gewährt Einblicke in die Anlagestrategie eines Versicherungsunternehmens und zeigt letztlich auf, wie es möglich ist, ein bestehendes Risiko durch Versicherungsdienstleistungen zu minimieren.

Anlagestrategien sind in den heutigen volatilen Zeiten ein heisses Eisen. Viele, auch KMU-Verantwortliche, haben zum Beispiel mit geschlossenen Fonds oder Schiffsbeteiligungen im wahrsten Sinne des Wortes Schiffbruch erlitten. In den Medien liest man ja auch jeden Tag über einen Skandal. Haben Sie auch schon verunsicherte Kunden bei sich erlebt? Ja, hie und da wenden sich Kunden an uns, die Genaueres über unsere Anlagestrategie und unsere Risikofähigkeit wissen möchten. Wir können diese Kunden aber immer schnell wieder beruhigen. Bei der Helvetia dominiert das Geschäftsmodell der sogenannten Vollversicherung. Das heisst, dass alle Risiken, insbesondere auch das Anlagerisiko, durch einen Versicherungsvertrag gedeckt sind. Das Versicherungsunternehmen muss alle Verpflichtungen eigenständig absichern, und es muss jederzeit über genügend Eigenkapital verfügen, damit es die abgegebenen Garantien einhalten kann. Der Deckungsgrad beträgt deshalb immer 100 Prozent: Den eingegangenen Verpflichtungen stehen immer 100 Prozent Vermögenswerte gegenüber, mit denen diese Verpflichtungen zu jeder Zeit vollumfänglich erfüllt werden könnten. Diese Sicherheit bieten nur die Lebensversicherer.

Auch wer in den letzten Jahren konservativ in Aktien angelegt hat, hat Verluste oder Stagnation erlebt.

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Selbst scheinbare «Dickschiffe» wie die UBS oder die CS haben Schlagseite bekommen. Wie gehen die Experten Ihres Hauses damit um?

in den letzten Jahren äusserst erfolgreich. Mit einer durchschnittlichen Rendite zwischen vier und fünf Prozent haben die Immobilien alle übrigen Anlageklassen regelmässig ausgestochen.

Der Gesetzgeber hat zahlreiche «Sicherungen» ins System eingebaut, die dafür sorgen, dass die Versicherungsgesellschaften ihre Verpflichtungen auch tatsächlich wahrnehmen. Insbesondere können wir die Vorsorgegelder, die uns von den Kunden anvertraut werden, nicht einfach nach Gutdünken und mit einem beliebigen Risiko anlegen; hier bestehen klare Vorschriften und Beschränkungen.

Die Helvetia hat sich immer auf eine hohe Rating-Qualität ausgerichtet; das hat sie vor grösseren Wertberichtigungen bewahrt. Staatsanleihen von Problemländern sind kontinuierlich abgebaut worden. Investments gibt es, bis auf kleinere Bestände, einzig noch in Italien und Spanien, in Ländern also, in denen die Helvetia selbst tätig ist.

Die Helvetia verfolgt ein sicherheitsorientiertes Anlagekonzept. Wir stützen uns auf qualitativ hochstehende Investments, die breit gestreut sind und ansprechende Cash-flows generieren.

Ein Unternehmen wie die Helvetia muss zunächst einen konservativen Ruf haben. Was heisst das in der heutigen Zeit? Bei den Anlagen zeigt sich die eher konservative Ausrichtung unter anderem in einer Aktienquote, die unter fünf Prozent liegt. Weil die stetigen Cash-flows eine wichtige Rolle spielen, prüfen wir zur Zeit, wie wir die attraktive Dividendenrendite innerhalb dieser Anlageklasse zur Renditesteigerung einsetzen können. Zudem hat sich die Helvetia-Gruppe immer stark im direkten Immobiliengeschäft engagiert. Die immobilienorientierte Anlagestrategie war insbesondere

Was die angebotenen Produkte und Dienstleistungen angeht, so kann man es – in einem durchaus positiven Sinn – als konservativ bezeichnen, dass die Helvetia im Bereich Kollektivleben den Fokus weiterhin auf das Vollversicherungsmodell legt. Die Nachfrage nach diesem Modell zeigt vor allem in unsicheren Zeiten, dass wir damit immer noch richtig liegen.

Bei der Vollversicherung steht das Thema Sicherheit im Vordergrund. Was ist heute noch sicher? Früher galten zum Beispiel fast alle europäischen Staatspapiere als sicher. Das sind sie seit einigen Jahren nicht mehr. Die Helvetia hat schon vor zehn Jahren als Folge der «Dotcom-Krise» die Aktienquote massiv reduziert. Die Quote liegt nun unter fünf Prozent. Gleichzeitig haben wir das Risikomanagement so gestaltet, dass wir zeitnah und schnel-


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ler auf Marktentwicklungen reagieren können. Die Finanzkrise von 2008 hat gezeigt, dass wir damit auf dem richtigen Weg sind. Damals war die Verschuldung im Finanzsektor das Thema, für das wir eine Lösung finden mussten; heute fordert uns das gleiche Phänomen wieder heraus, diesmal aber bei einzelnen Staaten. Deshalb haben wir die Anlagestrategie nochmals verfeinert. Zusätzlich zur Diversifikation in verschiedene Anlageklassen, die ohnehin zu jeder Anlagestrategie gehört, haben wir die Streuung innerhalb einer Kategorie ausgeweitet. Bei den Einzelinvestments haben wir einen absoluten Höchstwert definiert, der nicht überschritten werden darf. Ziel dieser Beschränkung ist es, Klumpenrisiken im Bestand möglichst zu vermeiden.

In welche «Anlagetöpfe» investiert die Helvetia, und wie sind diese Töpfe gewichtet? Das Modell der Vollversicherung verlangt nach einer sicherheitsorientierten Anlagestrategie. Der Hauptfokus liegt deshalb auf festverzinslichen Wertpapieren. Deren Anteil im Portfolio beträgt 56.09 Prozent; die Bonität ist durchwegs sehr gut. Beinahe 60 Prozent der Anleihen weisen ein AAA Rating auf. Weitere wichtige Anlagekategorien sind Hypotheken mit 17.83 Prozent sowie Immobilien mit 12.89 Prozent. Der Anteil an Aktien und Anlagefonds fällt mit 4.29 Prozent hingegen bescheiden aus.

werden riskantere Anlagen deshalb direkt oder über Absicherungen sofort zurückgefahren.

Wie würden Sie den Menschentyp beschreiben, der auf eine Vollversicherung setzt? Der Vollversicherungskunde ist tendenziell sicherheitsorientiert; er mag keine grossen Risiken. Er ist eher konservativ und will sich zumindest im Markt der beruflichen Vorsorge nicht mit dem Kapitalmarkt beschäftigen.

Bei den (teil-)autonomen Lösungen Ihres Hauses steht demgegenüber ein höheres Risiko im Vordergrund. Was heisst dies genau? Ich will ja trotzdem nicht «in ein fallendes Messer greifen», um ein altes Börsenbild aufzugreifen. Der Kunde unserer neuen ergänzenden Lösung ohne Kapitalgarantie – das Produkt heisst «BVG Invest» – sieht trotz aller aktuellen Schwierigkeiten die mittel- bis langfristigen Chancen in den Kapitalmärkten. Aktuell ablaufende Entwicklungen, die solche Chancen bieten, sind etwa das Bevölkerungswachstum in vielen Emerging Markets und das Entstehen einer zahlungskräftigen Mittelschicht. Ausserdem, das muss man klar betonen: Die aktuellen Probleme betreffen primär die staatlichen Haushalte. Die meisten privaten Unternehmen stehen nach wie vor gut da.

«Die Helvetia verfolgt ein sicherheitsorientiertes Anlagekonzept.» Gibt es allgemein vorbestimmte Schritte innerhalb dieser Anlagestrategie? Vorbestimmt ist lediglich, dass die Umsetzung einer strategischen Asset Allocation innerhalb der Grenzen der Risikofähigkeit stattfinden muss. Die Helvetia bestimmt ein Risikobudget für jedes ihrer Anlagegefässe – das heisst auch für jenes, das der Bedeckung der Ansprüche aus der Vollversicherung gilt (das «gebundene Vermögen Kollektivleben»). Die Asset Allocation wird dann so gesteuert, dass dieses Risikobudget mit der vorgegebenen Wahrscheinlichkeit auch eingehalten wird. In schwierigeren Zeiten

Wie ist bei diesem neuen Produkt das Risiko verteilt? Der Aktienanteil von BVG Invest beläuft sich auf 30 Prozent, wobei Schweizer Aktien einen Anteil von 21 Prozent am Gesamtportfolio ausmachen. Der Immobilienanteil beträgt 24 Prozent. Alternative Anlagen wie Hedge Funds und Rohstoffe machen zwölf Prozent aus; der Obligationenanteil 34 Prozent, wobei der Anteil an Schweizer Anleihen am Gesamtportfolio 29 Prozent beträgt. Sie sehen: Rund 75 Prozent der Mittel von BVG Invest werden in der Schweiz investiert. Der

Kunde profitiert damit überdurchschnittlich von der Entwicklung dieses hochkompetitiven Wirtschaftsraumes. Zudem sind Fremdwährungsrisiken minimiert. Ein hoher Anteil an Realwertinvestitionen (Aktien, Immobilien, Rohstoffe) schafft zusätzlich einen Inflationsschutz. Gerade in Zeiten der Erholungs- respektive Boomphasen wird die Asset Allocation der teilautonomen Lösung «BVG Invest» bei der Performance besser abschneiden als die der Vollversicherung. Aktien werden künftig wieder eine gewichtigere Rolle als Werttreiber einnehmen.

Bei diesem Produkt muss ich ja aber selbst die Entwicklung an den Finanzmärkten verfolgen. Das kostet doch Zeit, die ich eigentlich nicht habe? Dank den sehr gut aufbereiteten Informationen, die Sie von uns erhalten, hält sich dieser Aufwand in engen Grenzen. Mit der Helvetia Anlagestiftung steht BVG Invest eine etablierte und erfahrene Anlagestiftung zur Seite. Das Reporting wird so aufgebaut, dass der Kunde die relevanten Informationen jederzeit im Internet zur Verfügung hat. Der Jahresbericht der BVG Invest Sammelstiftung sorgt für weitere Transparenz.

Können Sie auch hier eine kurze Skizze des in diesem Fall renditeorientierten Kunden liefern? Der BVG Invest-Kunde sucht Mehrrendite, ist optimistisch, risikobereit und auch gewillt, gegebenenfalls eine Börsenbaisse durchzuhalten. Er hat bezüglich der Kapitalanlagen eine Langfristoptik und sieht dabei die mittelfristigen globalen Wachstumschancen. Er interessiert sich generell für Finanzmarktthemen.

Weitere Informationen

Donald Desax ist Leiter Marktbereich Vorsorge Unternehmen bei der Helvetia.

www.helvetia.com

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Sichere Start-ups
 Welche Versicherungen sind Notwendig? von Markus Müller

So unterschiedlich die Ideen für ein Start-Up sind, so unterschiedlich sind auch die notwendigen Versicherungen. Pauschale Aussagen zum Deckunsbedarf bei einem Start-up lassen sich leider keine machen. Für einen selbstständig Erwerbenden besteht in der Schweiz kein Obligatorium, eine Versicherung abzuschliessen, solange man sich für die Einzelunternehmung als Rechtsform entschieden hat. Wenn man jedoch eine Aktiengesellschaft oder eine GmbH gründet, sieht es anders aus. Da die meisten Start-ups Einzelunternehmen sind, konzentrieren wir uns in diesem Text auf diese Rechtsform.

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rundsätzlich kann man die Versicherungen, um es ein wenig zu vereinfachen, in drei Hauptkategorien unterteilen; Personen-, Sach- und Vermögensversicherungen.
 Personenversicherung Folgende Versicherungen werden in der Schweiz zu den Personenversicherungen gezählt:
 • AHV und IV
- Berufliche Vorsorge (BVG)
 • Unfallversicherung (UVG)
 • Arbeitslosenversicherung (ALV)
 • Krankenversicherung (KVG)
 • Erwerbersatzordnung (EO)
 • Mutterschaftsentschädigung (MSE)
 • Militärversicherung (MV) Als Arbeitnehmer ist man automatisch sozialversichert. Selbstständigerwerbende müssen sich jedoch persönlich um die Sozialversicherungen kümmern. Als Einzelunternehmen muss man sich am Geschäftssitz mit der zuständigen Ausgleichskasse in Verbindung setzen, um die Anerkennung der selbstständigen Erwerbstätigkeit abzuklären. Die Beiträge betragen 5,223 Prozent bis 9,7 Prozent des jährlichen Erwerbs-

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einkommen, mindestens aber CHF 475 im Jahr. Jedoch kann es hier Ausnahmen geben.

ten bieten heutzutage auf KMU zugeschnittene Pakete an, die alle Gefahren optimal abdecken.

Die berufliche Vorsorge, also die zweite Säule, dient zur Sicherung der gewohnten Lebensstandards. Wer infolge Alter oder Invalidität pensioniert wird, hat Anspruch auf eine Rente. Als Arbeitnehmer ist man auch hier automatisch versichert, als Selbständigerwerbender in der Regel nicht. Als Inhaber eines Einzelunternehmens mit Angestellten hat man die freie Wahl, wie man sich gegen die Risiken Alter, Invalidität und Tod absichern möchte. Entweder geschieht das über die zweite Säule oder über die Säule 3a. Beide Säulen kann man entweder bei einer Bank oder bei einer Versicherung errichten.

Vermögensversicherungen Die Vermögensversicherung soll primär das Vermögen des Gründers schützen. Zu der wichtigsten Versicherungen gehört die Betriebs-/ Berufshaftpflichtversicherung. Wird einer Drittperson, sei es aus Absicht oder aus Fahrlässigkeit, einen Schaden zugefügt, kann dies haftbar gemacht werden. Die Versicherungsgesellschaft prüft die Forderungsansprüche, bezahlt gerechtfertigte Ansprüche und wehrt ungerechtfertigte Forderungen ab. Diese Versicherung sollte unbedingt abgeschlossen werden, um im Falle eines Personen- oder Sachschadens infolge der beruflichen Tätigkeit geschützt zu sein.

Einzelunternehmen ohne Angestellte können sich nur über ihren Branchenverband oder bei der Stiftung Auffangeinrichtung BVG innerhalb der zweiten Säulen versichern. Als Alternative stehen dem Inhaber des Einzelunternehmens die Möglichkeit der Säule 3a zur Verfügung.
Gegen Unfall ist ebenfalls der Inhaber des Einzelunternehmens selbst verantwortlich, in diesem Fall gibt es ein breites und sehr unkompliziertes Angebot bei diversen Versicherungsanbietern.

Versicherungen können bei einem unerwarteten Ereignis den Schaden minimieren, deshalb sind sie speziell für Selbstständigerwerbende, und insbesondere Start-ups enorm wichtig. Um eine individuelle und optimale Deckung zu erhalten, vereinbaren Sie am besten ein Beratungsgespräch bei einem kompetenten Versicherungsberater. Weitere Informationen

Sachversicherung Sachversicherungen schützen den Selbstständigen vor finanziellen Folgen, die durch Beschädigung, Zerstörung oder Verlust von Sachen infolge Feuer, Wasser, Glas oder Diebstahl entstehen können. Die meisten Versicherungsgesellschaf-

Markus Müller ist freier Redaktor bei der Life Medien GmbH.

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Die berufliche Vorsorge Im Lebenszyklus der Unternehmung von Martin Baltiswiler

Am Anfang einer erfolgreichen Unternehmung stehen oft eine unternehmerische Idee, das notwendige Kapital für die Umsetzung sowie eine gehörige Portion Mut. Der Schritt zur Gründung einer Firma bietet Chancen, birgt jedoch auch einige Gefahren und Risiken. So wurden im Jahre 2010 in der Schweiz über 12'000 Unternehmungen neu gegründet. Auch wenn dies im Vergleich zum Vorjahr einer Zuwachsrate von beinahe 10 Prozent entspricht, liegt die Überlebensrate eines neu gegründeten Unternehmens nach fünf Jahren gerade einmal bei 50 Prozent.

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urde mit der Gründung die erste Hürde erfolgreich überwunden, ist dies noch kein Garant für den weiteren Unternehmenserfolg. Jedes Unternehmen durchläuft während seines Bestehens verschiedene Phasen, in denen es sich immer wieder den unterschiedlichsten Herausforderungen stellen muss. In jedem Abschnitt können sich auch die Bedürfnisse und Ansprüche an die berufliche Vorsorge verändern. Die Vorsorgelösung, die beim Start-up gewählt wurde, kann den Anforderungen schon bald nicht mehr genügen und muss regelmässig neu überdacht und allenfalls angepasst werden. Start-up Bei der Gründung einer Unternehmung stellt sich in erster Linie die Frage der Finanzierbarkeit. Reichen die eigenen Ersparnisse des Neuunternehmers für den Schritt in die Selbständigkeit nicht aus, besteht die Möglichkeit, das bis dahin erworbene Altersguthaben aus der 2. Säule für diesen Zweck zu beziehen. Dies

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allerdings nur, falls der Gründer als selbständig Erwerbender im Sinne eines von der Ausgleichkasse anerkannten Haupterwerbs anerkannt ist. Wird das Start-up als AG oder GmbH gegründet, gelten die Gründer als Arbeitnehmer, weshalb sie zwingend der beruflichen Vorsorge unterstehen und ein Barbezug des Pensionskassenguthabens nicht möglich ist. In der Startphase müssen angehende Risiken eingeschätzt und gegebenenfalls abgedeckt werden. Dazu gehört auch die berufliche Vorsorge, welche für die Arbeitnehmenden und – je nach gewählter Rechtsform – auch für den Gründer zu den gesetzlich vorgeschriebenen Versicherungen gehört. Aufgrund der meist beschränkten finanziellen Mittel und der ungewissen Entwicklung von neuen Unternehmungen reicht für die erste Phase eine Vorsorgelösung, welche den gesetzlichen Minimalanforderungen entspricht und möglichst tiefe Kosten aufweist. In der Regel verfügen Gründer weder über die Zeit

noch die Ressourcen, sich eingehend mit den komplexen Ausgestaltungsmöglichkeiten der beruflichen Vorsorge zu befassen. Einfachheit der Vorsorgelösung, möglichst tiefe Kosten sowie Konstanz und Planbarkeit der anfallenden Beiträge stehen erfahrungsgemäss im Vordergrund. Vorsorgeeinrichtungen, welche ein quartalsweises Inkasso sowie mehrjährige konstante, leicht budgetierbare Prämien anbieten, sind klar im Vorteil. Die Planbarkeit der Geldflüsse erleichtert Neuunternehmern angespannte Liquiditätssituation erfolgreich zu bewältigen. Unternehmung im Aufbau und Wachstum Wurden die ersten Herausforderungen nach der Gründung erfolgreich gemeistert und konnten Kunden gewonnen werden, wächst das Unternehmen kontinuierlich an. Mit dem Wachstum sind bald Veränderungen der Strukturen und der Organisation gefragt. Um dieser Entwicklung zu genügen, sind individuell angepasste,


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flexible Personalvorsorgelösungen von Vorteil, die jederzeit neuen Gegebenheiten angepasst werden können. Mitarbeiter, die sich in den verschiedensten Lebenssituationen befinden, haben Bedürfnisse, welche über die obligatorisch zu versichernden Leistungen hinaus gehen und nur mit einer weitergehenden beruflichen Vorsorge für das Unternehmen zu gewinnen sind. Mitarbeiter, die neu zur Unternehmung stossen, vergleichen neue mit bisherigen Vorsorgelösungen und machen Anpassungen der Vorsorgeprogramme und -leistungen oft unumgänglich. Ein modularer Aufbau erlaubt ohne tiefgreifende Revisionen auf individuelle Bedürfnisse einzugehen. Reifephase der Unternehmung Mit der Erweiterung der Mitarbeiteranzahl und zusätzlich geschaffenen Hierarchiestufen tauchen oft Fragen auf, ob und wie weit die aktuelle Vorsorgelösung überhaupt noch den Bedürfnissen und den Ansprüchen der Mitarbeiter und der Unternehmung entspricht. Häufig sind es Mitarbeiter mit höherem Einkommen, die sich bei der Personalvorsorge mehr Flexibilität und Mitbestimmung wünschen. Die Möglichkeiten für die Ausgestaltung der Personalvorsorgelösungen sind vielfältig. Hier einige Fixpunkte, die beachtet werden sollten. • Lohnabhängig definierte Risikoleistungen, die auf die Leistungen der 1. Säule, der AHV/ IV und die Unfallversicherungen abgestimmt sind • Separate Vorsorgepläne für Kader- und Geschäftsleitungsmitglieder, BVG-umhüllend oder als Zusatzversicherung ausgestaltet • Vorsorgepläne mit Wahlmöglichkeit der Höhe der Altersgutschriften

• Flexible Anlage der Vorsorgegelder aufgrund einer selbst gewählten Anlagestrategie (Individuelle Anlagestrategie oder Client InvestLösungen)

beitgeber auslösen kann. Es empfiehlt sich, die entsprechenden Regelungen bereits bei der Implementierung von Vorsorgelösungen zu klären und mit Alternativen abzuwägen.

• Individuelle Anlage der Vorsorgevermögen nach Wahl der Versicherten (gilt nur für Lohnanteile ab 150 Prozent des oberen BVGGrenzbetrages von z.Zt. CHF 125'280)

Zudem muss im Hinblick auf eine Auflösung von Anschlussverträgen geprüft werden, wie mit Rentenbezügern umgegangen wird, ob beispielsweise Rentner von einer neuen Vorsorgeeinrichtung übernommen werden müssten. Müssen die Rentner bei Neuregelungen auf die neue Vorsorgeeinrichtung übertragen werden, können aufgrund unterschiedlicher versicherungstechnischer Berechnungsgrundlagen Differenzen bei den Rentendeckungskapitalien entstehen, die durch den Arbeitgeber auzufinanzieren sind und damit eine neue Ordnung erschweren, wenn nicht sogar verhindern. Finanzierungsforderungen der Vorsorgeeinrichtung bei Reorganisationen müssen bei der Beurteilung (Due Diligence) eines Unternehmens berücksichtigt werden und haben unter anderem Auswirkungen auf den Übernahmepreis.

• Steueroptimierung durch mehrjährige Glättung des Ertrages der Unternehmung mit der Bildung von Arbeitgeberbeitragsreserven • Bildung firmeneigener Stiftungen mit der Möglichkeit, die berufliche Vorsorge vollständig der Unternehmensstrategie und -kultur anzupassen Es empfiehlt sich Vorsorgeprogramme, ihre Kosten und Effizienz sowie die Übereinstimmung mit der Unternehmenskultur und Personalpolitik periodisch kritisch zu hinterfragen, zu überprüfen und mit anderen Angeboten zu vergleichen. Verkauf eines Unternehmens Die frühzeitige Regelung der Nachfolge ist für den Fortbestand des Unternehmens von essentieller Bedeutung. Häufig muss wegen fehlenden Nachfolgern eine Firma verkauft werden. Betreffend Personalvorsorge besteht dabei der Grundsatz, dass die Personalvorsorge dem Personal folgt.

Wie Sie sehen, können falsche Entscheidungen bei der betrieblichen Vorsorge während der Aufbau- und Ausbauphase eines Unternehmens zu finanziellen Konsequenzen in der Zukunft führen. Aus diesem Grund lohnt es sich, das Thema Pensionskasse sehr gründlich zu überlegen und externe Unterstützung beizuziehen.

Weitere Informationen Wird das Personal in eine bereits bestehende Personalvorsorge der übernehmenden Unternehmung integriert, erfolgt bei der abgebenden Stiftung in der Regel eine Teilliquidation. Bei gleichzeitiger Unterdeckung können Altersguthaben der Versicherten im Umfang des Fehlbetrages gekürzt werden, was mit dem Personal zu Diskussionen führen und die Forderung einer Ausfinanzierung durch den Ar-

Martin Baltiswiler ist Leiter Vertrieb bei der B+B Vorsorge AG.

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Im Dreisäulensystem wird man besser nicht krank Vorsorgelücken im Überblick von Stephan Wirz

Das Dreisäulensystem der Schweiz gilt weit herum als vorbildlich, was die Vorsorge für Alter, Tod und Erwerbsausfall anbelangt. Betrachtet man allerdings genauer, inwiefern das Vorsorgesystem die krankheitsbedingte Invalidität absichert, lassen sich grosse Lücken erkennen.

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ird ein Angestellter durch Krankheit arbeitsunfähig, ist der Arbeitgeber zu einer gesetzlichen Lohnfortzahlung verpflichtet, die allerdings auf wenige Wochen beschränkt ist. In der Praxis verfügen die meisten Arbeitgeber aber über eine kollektive Krankentaggeldversicherung, die den Lohnausfall während maximal 720 Tagen zu rund 80 Prozent finanziert. Führt die Krankheit zur Invalidität, setzen nach dieser Frist die Leistungen aus der Invalidenversicherung (IV) und der Pensionskasse ein. Allerdings decken sie dann je nach Lohnniveau und Pensionskassenreglement nur noch 50 bis 60 Prozent des Lohnausfalls ab. Dies im Gegensatz zu einer Invalidität durch Unfall, wo der Lohn von Angestellten mit den Leistungen aus der ersten Säule (IV) und der Komplementärrente aus der Unfallversicherung des Arbeitgebers zu rund 90 Prozent gedeckt ist und dies lebenslänglich. Vorsorgelücke im Krankheitsfall Grundsätzlich liesse sich die Vorsorgelücke im Krankheitsfall zwar schliessen, indem eine Kapitalversicherung bei Tod oder Invalidität bei einer Krankenkasse abgeschlossen wird. Eine weitere Möglichkeit ist die Erwerbsunfähigkeitsrente im Rahmen der privaten Vorsorge. Solche Versicherungsdeckungen sind jedoch teuer und übersteigen vielfach die finanziellen

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Möglichkeiten eines Angestellten. Die Prämien der Erwerbsunfähigkeitsrenten werden abgesehen vom Alter des Versicherungsnehmers und der Höhe der versicherten Rente zusätzlich durch den Beruf beeinflusst. Handwerker bezahlen in der Regel höhere Prämien als beispielsweise kaufmännische Angestellte. Raucher bezahlen ebenfalls häufig höhere Prämien. Weiter bedingt der Abschluss solcher Versicherungsdeckungen einen guten Gesundheitszustand. Bei bestehenden Leiden kann ein solches Produkt nicht abgeschlossen werden. Die Invalidität stellt auch für Hausfrauen, Studenten und Kinder ein grosses Risiko dar. Bei einer Erwerbsunfähigkeit werden zwar Leistungen aus der 1. Säule entrichtet. Die Höhe dieser Leistungen wird aufgrund des durchschnittlichen AHV-Einkommens berechnet, einem Durchschnittswert der vergangenen Jahre. Es liegt auf der Hand, dass diese Renten somit tief ausfallen. Ein erwerbsunfähiger Jugendlicher wird nach Erreichen des 18. Altersjahres lediglich CHF 1547 pro Monat erhalten. Das gilt auch für den Studenten, der zwar bereits eine Stelle in Aussicht hat, aber vor dem Stellenantritt eine Krankheit erleidet, die zur Invalidität führt. Kinder und Studenten erhalten keine Leistungen aus der 2. Säule, da sie noch kein Erwerbseinkommen erzielt haben. Sie sind auf Ergänzungsleistungen

angewiesen, wenn sie arbeitsunfähig werden. Es kann davon ausgegangen werden, dass die Mehrheit der Hausfrauen, Studenten und Kinder bei Invalidität durch Krankheit schlecht versichert sind. Denn um ihre finanziellen Möglichkeiten, die Vorsorgelücke zu schliessen ist es meist noch schlechter bestellt als bei Angestellten. Potential für neue Versicherungslösungen, die Hausfrauen besser absichern, würde auch dahingehend bestehen, als bei ihrem krankheits- oder unfallbedingten Ausfall zusätzliche Kosten für eine externe Haushaltshilfe und/oder Kinderbetreuung anfallen. Vorsorgelücke durch steigende Lebenserwartung Eine mögliche Vorsorgelücke eröffnet sich auch durch die steigende Lebenserwartung. Die vor diesem Hintergrund nötige Senkung des Umwandlungssatzes in der beruflichen Vorsorge und eine mögliche Senkung der AHV-Renten haben zur Folge, dass die zukünftigen Rentnergenerationen weniger Geld zur Verfügung haben werden. Tatsache ist jedoch, dass diese Generationen in den ersten zehn bis 15 Jahren nach der Pensionierung meist nicht weniger Geld brauchen werden, als in ihrer aktiven Berufszeit. Nach diesem Zeitpunkt wird der Bedarf an Leistungen im Bereich der Pflege und Palliativmedizin allerdings erheblich steigen, und dies im Umfeld einer überalternden Bevölkerung – ist doch schon 2025 über ein Drittel der Bevölkerung über 65 Jahre alt. Dementsprechend müssten die Versicherten für das gebrechliche Alter vorsorgen, auch wenn das für viele, die 30 Jahre und mehr in AHV und Pensionskasse einbezahlt haben, auf den ersten Blick Unverständnis hervorruft. Doch im Pflegefall ist das verbleibende Vorsorgevermögen rasch aufgebraucht. Die Versicherten müssen sich auch bewusst sein, dass dies bei rückläufigen Renten unter Umständen zu finanziellen Engpässen respektive Einschränkungen führen kann, wenn sie mit dem Schliessen dieser Vorsorgelücke erst im Rentenalter beginnen. Szenarien herausarbeiten um Vorsorgelücken zu schliessen Im Bereich der Vorsorge für den Pflegefall ist auch das grösste Potential für neue Versicherungslösungen auszumachen. Vorstellbar wäre beispielsweise eine freie Vorsorge im Rahmen einer neu zu schaffenden Säule 3c, um die nächste Familie finanziell zu entlasten sowie

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Finanzen & Versicherungen

die öffentliche Hand und damit alle Steuerzahler. Bezogen auf die Situation in der beruflichen Vorsorge wäre auch vorstellbar, dass der technische Zinssatz frei gegeben wird, er sich also entsprechend der Wirtschaftslage entwickelt. Parallel dazu könnten in der dritten Säule flexible Produkte entwickelt werden, die insbesondere in den Tiefzinsphasen vermögensseitig den Ausgleich schaffen. Vor diesem Hintergrund ist es unerlässlich, dass der Versicherte mit Hilfe einer professionellen Beratung möglichst früh die möglichen Szenarien im Fall von Alter, Tod und Invalidität durchspielt und erkennt, welche Vorsorgelücken sich daraus ergeben können, respektive dass er Lösungen präsentiert bekommt, die er im Rahmen der vorhandenen Mittel ausschöpfen kann, um allfällige Lücken zu schliessen. Leider ist es häufig so, dass die Einsicht erst im elo_anzeige_ch_PerfektOffice_kmulife_1208.ai 1 Schadenfall und damit zu spät kommt.

In jungen Jahren lebt der Versicherte unbeschwert und will keine Gedanken an später verschwenden. Dies ist aber meist genau die Phase, wo er viel Geld zur Verfügung hat. Denn gründet er erst einmal Familie, wird das verfügbare Budget schmaler. Und mit 45 bis 50 Jahren wird die Zeit dann bereits wieder knapp, eine ausreichende Vorsorge aufzubauen. Bedenken sollte er auch, dass ihn die Invalidität im Krankheitsfall jederzeit treffen kann. Finanzielles Risiko bei Konkubinatspaaren Die verschiedenen Szenarien und die daraus entstehenden Risiken zu betrachten, wird auch angesichts der Tatsache, dass heute viele Versicherte im Konkubinat in Patchworkfamilien leben, immer wichtiger. So hat der überlebende Partner im Todesfall keinen gesetzlichen Anspruch auf Witwen- bzw. Witwerrenten. 28.08.2012 11:35:47 Bei Konkubinatspaaren mit Kindern besteht

beim Wegfall eines Erwerbseinkommens infolge eines Todesfalls ein erhebliches finanzielles Risiko – unabhängig davon, ob es gemeinsame Kinder sind oder nicht. Der überlebende Konkubinatspartner muss für das Haushalteinkommen aufkommen, ohne dass er oder sie Witwen- bzw. Witwerrenten erhält. Dieses Risiko muss im Rahmen der privaten Vorsorge abgesichert werden.

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Stephan Wirz ist Mitglied der Geschäftsleitung und Sozialversicherungsfachmann mit eidg. FA.

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Finanzen & Versicherungen

Es gibt Unterschiede Treuhanddienstleistung versus ganzheitliche Vermögens- und Steuerplanung

Interview mit Georgios Skarlakidis von Georg Lutz

Der Unterschied ist viel grösser, als man denkt! Obwohl er jahrelang durch eine renommierte Treuhandgesellschaft beraten wurde, versteuert Dr. H. heute jährlich CHF 150’000.– weniger. Auch der Unternehmer und Bäckermeister F. spart alleine durch eine ganzheitliche Vermögens- und Steuerplanung jährlich Steuern in Höhe von CHF 35’000.–. Der Psychologe W. mindert durch eine neue Auslegung seiner Vorsorge- und Steuerplanung seine Steuerlast um CHF 18’000.– pro Jahr. Unzählige solcher Beispiele könnten angeführt werden und folgende Frage drängt sich auf: Was läuft hier schief?

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karlakidis Georgios, Key-AccountManager, erläutert im folgenden Interview die Geschäftsphilosophie der VPZ | Vermögens Planungs Zentrum AG und kann so die Unterschiede zu einem Steuerexperten in einer Treuhandgesellschaft aufzeigen.

Wo liegt der Unterschied zwischen Ihrer Dienstleistung und der eines

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Treuhänders und worin liegt deren Mehrwert? Um es einfach auszudrücken: Der Treuhänder setzt sich mit der Vergangenheit auseinander und berücksichtigt die möglichen Abzüge innerhalb der Ist-Situation und der gesetzlichen Bestimmungen. Er ist ebenfalls «Spezialist» für steuerliche Themen, allerdings nicht im Bereich

ganzheitliche Planung. Wir dagegen gestalten die Zukunft unter Berücksichtigung sämtlicher Vermögenselemente. Wir nehmen zwar den Status quo unserer Klienten minuziös auf, richten aber sämtliche Vermögensbestandteile für die nächsten Dekaden aus und koordinieren sie. Die Neuorientierung erfolgt nicht nur in strategischer, sondern auch in taktischer Hinsicht. Diese Vorgehensweise wiederum verschafft dem Treuhänder


Finanzen & Versicherungen

erweiterte steuerliche Abzugsmöglichkeiten, die letztendlich dem Klienten zu gute kommen.

Wo liegen Vorteile?

jetzt

die

konkreten

Die Vorteile liegen in der Optimierung von Erträgen, der Minimierung von Steuern und der Absicherung von Risiken. Ferner hat die Flexibilität der Instrumente einen hohen Stellenwert. Durch eine fortwährende Überprüfung und Plausibilisierung der Planung kann rechtzeitig und schnell auf Veränderungen reagiert werden.

Wenn ich richtig verstehe, so ergänzt sich Ihre Dienstleistung mit der eines Treuhänders und steht nicht als Alternative im Raum? Ja, genau so ist es! Ein Treuhänder ist wichtig und soll auch nicht unbedingt ersetzt werden. Unsere langjährige Erfahrung zeigt, dass ungefähr 50 Prozent unserer Klienten sich durch eine Treuhandunternehmung betreuen lassen. Wir haben jedoch andere Aufgaben und bieten weitergehende Beratungsdienstleistungen, was vielen Menschen nicht bewusst ist. Wir sind gewissermassen die Architekten einer erfolgreichen Vermögens- und Steuerplanung und binden je nach Bedarf und Ziel der Mandanten zusätzliche Experten in die Konzeption mit ein. So entwickeln wir in vielen Fällen weitere Optimierungsmöglichkeiten.

Rentabilität eines Produktes auch die Bonität des Emittenten, die Kosten und Gebühren sowie die steuerlichen Aspekte. Im heutigen Umfeld tiefer Zinsen, hoher teileuropäischer und USamerikanischer Staatsverschuldung sowie eines potenziellen Inflationsszenarios sind angepasste und individuelle Lösungen gefragter denn je. Der Spielraum für die Ertragsoptimierung wird immer kleiner und die Risikobereitschaft ist erheblich zurückgegangen.

Das ist Ihr Kerngeschäft, aber Ihre Klienten haben sicher weitere Fragen, zum Beispiel zur Altersvorsorge? Das ist ohne Frage richtig. Weitere Elemente unserer Praxis sind unter anderem Eigenheimfinanzierung und Vorsorgeanalyse. Auch hier gibt es einen ungemein grossen Spielraum für Optimierungen, die mehrere tausend Franken pro Jahr ausmachen können. Viele unserer Klienten denken aber auch an eine Frühpensionierung oder planen ihre Selbständigkeit. Für diese Belange sind wir die richtigen Partner. Wir zeigen ihnen Chancen und Gefahren auf, bieten Sicherheit durch Transparenz und erarbeiten eine solide Entscheidungsgrundlage. Unsere Dienstleistung wird stets durch eine abgestimmte Nachlassplanung abgerundet. Diese ist essentiell und gehört zur Standardberatung unserer Klienten.

«Da wir keine eigenen Produkte anbieten, besteht kein Interessenkonflikt.» Können Sie ein Beispiel aus der Praxis nennen? Unser Tätigkeitsbereich ist weit und geht über eine banken- und versicherungsunabhängige sowie neutrale Wertschriftenanalyse hinaus bis hin zur Erbschafts- und Nachlassregelung. Häufig begegnen wir unzufriedenen und verunsicherten Anlegern, die nach alternativen Anlagelösungen suchen. Manche geplagten Investoren haben in den letzten zehn Jahren mit traditionellen Anlagen wie Obligationen und Aktien erhebliche Verluste erlitten. Wir zeigen Alternativen auf, die nachhaltig und sicherheitsorientiert sind. Wir erstellen nicht nur ein detailliertes Risikoprofil, sondern bewerten neben der

Finanzdienstleister gibt es in jeder Versicherung und jeder Bank. Wo liegen die zentralen Unterscheidungsmerkmale, was Ihr Haus betrifft? Da wir keine eigenen Produkte anbieten, besteht kein Interessenkonflikt. Wir leiten Massnahmen ein, von denen ein Banker oder Versicherungsberater absehen würde, da für ihn kein Ertrag herausspringt. Ausserdem ist die VPZ AG zu 100 Prozent in Privatbesitz. Wir haben weder Aktionäre noch Verwaltungsräte von Banken oder Versicherungsgesellschaften, die unsere Lösungsansätze beeinflussen und steuern könnten. Der entscheidende und wesentliche Punkt ist aber, dass wir unsere Dienstleistung gegen Entgelt an-

Weitere Informationen

Georgios Skarlakidis (MBA I dipl. BVF-Finanzplaner) ist Key-Account-Manager der VPZ | Vermögens Planungs Zentrum AG am Hauptsitz Zürich-Flughafen.

VPZ | Vermögens Planungs Zentrum AG Hauptsitz Zürich-Flughafen Balz Zimmermann-Strasse 7 Postfach 8058 Zürich-Flughafen CH-8302 Kloten Telefon +41 (0) 44 880 11 11 info@vpz.ch www.vpz.ch

Geschäftsstelle St. Gallen Schuppisstrasse 7 CH-9016 St. Gallen Telefon +41 (0) 71 282 22 88 Geschäftsstelle Rapperswil Zürcherstrasse 82 CH-8640 Rapperswil Telefon +41 (0) 55 220 02 50 Die VPZ | Vermögens Planungs Zentrum AG ist der eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (FINMA) unterstellt und engagiert sich im Verein zur Qualitätssicherung von Finanzdienstleistungen (SRO/VQF).

bieten. Wir arbeiten unabhängig und neutral auf Honorarbasis. Aus diesem Grund können wir als spezialisiertes Beratungsunternehmen die Interessen unserer Klienten in den Mittelpunkt stellen und eine absolut banken- und versicherungsunabhängige Beratung gewährleisten. Diese Tatsache verbessert unsere Dienstleistung und erhöht das Optimierungspotenzial. Die Fachkenntnisse unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden durch ausgesuchte Kooperationen mit marktführenden Vermögensverwaltungen, Banken, Versicherungsgesellschaften, Anwälten, Revisions- und Treuhandgesellschaften sowie Immobilienspezialisten ergänzt, die bei Bedarf in die Vermögens- und Steuerplanung einbezogen werden.

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Kreditversicherung maximale Sicherheit für Exportgeschäfte von Peter Schnorf

Die systemische Krise in Europa, die konjunkturell unsichere Entwicklung der Weltwirtschaft sowie der starke Franken: Allesamt Faktoren, die die Gewinnmargen von vielen exportorientierten Unternehmen in der Schweiz erheblich schmälern. Kommen in einem solch schwierigen Marktumfeld verspätete Kundenzahlungen oder gar Forderungsausfälle hinzu, können Unternehmen in ernsthafte Liquiditätsengpässe, unter Umständen sogar in existenzielle Schwierigkeiten geraten.

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m dies zu verhindern sind gerade auch KMU gefordert, ein gesundes Gleichgewicht zwischen Rentabilität und Liquidität zu schaffen. Unternehmen agieren in der Leistungserbringung und der Aufwandplanung für gewöhnlich sehr kompetent. Schwachstellen sind hingegen oft in der konsequenten Umsetzung des Kreditund Debitorenmanagements auszumachen. Bewährtes Gegenmittel – die Kreditversicherung Um Forderungen im B2B Geschäft gegenüber Neu- und Bestandeskunden abzusichern und somit das Ausfallrisiko kalkulierbar zu machen, sind Kreditversicherungslösungen ein bewährtes Mittel. Die Partnerschaft mit einem Kreditversicherer beschränkt sich aber längst nicht nur auf das Vermitteln von Versicherungsschutz. Moderne Kreditversicherungsinstitute agieren primär als verlässliche Kreditmanagement-Partner, die Versicherungsnehmer in Auslandsmärkte begleiten und mit einem umfassenden Produktangebot entlang der gesamten Risikomanagement-Prozesskette unterstützen. Ziel dabei ist es stets, Kreditrisiken frühzeitig zu erkennen, sie zu bewerten und schliesslich zu bewältigen.

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Am Anfang einer Partnerschaft mit einem Kreditversicherer stehen das Beratungsgespräch und die genaue Abklärung der individuellen Risikokonstellation beim Kunden. Wie sieht die Kundenstruktur beim Versicherungsnehmer aus? Werden die Umsätze durch einige, wenige Grosskunden erzielt? In welche Länder wird geliefert? Welche Zahlungsziele werden gewährt? Wie und wann werden Neu- und Bestandeskunden auf ihre Finanzkraft und Bonität hin überprüft? Wie sehen die internen Richtlinien hinsichtlich Kreditvergabe aus und welche Risikophilosophie vertritt das Unternehmen? Basierend auf dieser umfangreichen Erstanalyse werden massgeschneiderte Lösungskonzepte ausgearbeitet, die das jeweilige Kundenbedürfnis optimal abdecken. Eine klassische Kreditversicherungslösung beinhaltet in der Regel die folgenden Dienstleistungen: Bonitätsprüfung/Vergabe der Kreditlimite Am Anfang steht immer die Bonitätsüberprüfung. Sie bietet einen schnellen und verlässlichen Einblick in die Zahlungsfähigkeit Ihrer

Geschäftspartner und steht durch die permanente Überwachung der Bonität während der gesamten Laufzeit einer Kundenbeziehung für Nachhaltigkeit und Sicherheit. Der Kreditversicherer übernimmt Deckungsschutz in der Höhe der ausgewiesenen Kreditlimite. Die Bonitätsprüfung hilft dem Versicherungsnehmer, sich ein genaues Bild über die Bonität seiner Kunden zu machen. Das hat präventive Wirkung: Der Unternehmer fokussiert sich dadurch automatisch auf Kunden, die ihre Rechnungen auch vertragskonform begleichen können. Trotzdem kann auch ein bonitätsgeprüfter Abnehmer säumig werden. In diesem Fall kommt die eigentliche Kreditversicherung zum Zuge. Kreditversicherung Abgesichert wird dabei der Forderungsausfall, verursacht durch Zahlungsunfähigkeit (Insolvenz) oder Zahlungsverzug bei wirtschaftlichen Ereignissen im In- und Ausland. Bei Coface im Versicherungsvertrag ebenfalls abgesichert sind politische Risiken (Unruhen, Kriege, etc.) und Transferrisiken. Sinnvoll kann auch eine zusätzliche Absicherung des Fabrikationsrisikos sein. Hierbei werden die Fabrikationskosten des Versicherungsnehmers abgesichert, für den Fall,


Aussenwirtschaft

dass ein Kunde infolge Insolvenz die bestellten Waren gar nicht mehr abnehmen kann. Mit so genannten Single Business Risk Lösungen können zudem Forderungsausfälle aus langfristigen Investitionsgeschäften oder aus revolvierenden Geschäften mit einzelnen, strategisch wichtigen Abnehmern abgesichert werden. Vereinfacht ausgedrückt entschädigt der Kreditversicherer den Versicherungsnehmer immer dann, wenn ein Kunde nicht bezahlt! Inkasso Wenn alle Stricke reissen, werden Forderungen durch den Kreditversicherer direkt vor Ort im Land des jeweiligen Schuldners eingetrieben. Gelingt dem Kreditversicherer das Einkassieren innerhalb einer vordefinierten Zeit (Karenzfrist), erhält der Versicherungsnehmer 100 Prozent der Forderung zurückerstattet. Erst wenn die Forderung innerhalb der Karenzfrist nicht einkassiert werden kann, tritt der eigentliche Schadenfall ein. Der Kreditversicherer entschädigt dabei den Versicherungsnehmer in der Höhe der offenen Forderung, abzüglich des vereinbarten Selbstbehaltes von in der Regel 10 Prozent.

Kosten einer Kreditversicherung Um die Prämie für die Risikoübernahme möglichst transparent und einfach zu gestalten, wird der Prämiensatz an den Umsatz mit den versicherten Kunden gekoppelt. Andere Faktoren für die Prämienberechnung sind beispielsweise die Zahlungsbedingungen, die Sie mit Ihren Kunden vereinbaren, die Risikostreuung in Ihrem Kundenportfolio, die Risikobewertung des Abnehmer-Landes, die Branche Ihres Abnehmers, und last but not least natürlich das konkrete Deckungskonzept im Einzelfall. Welche Risiken möchte der Versicherungskunde mit einer Police abdecken? Ist der Versicherungsnehmer möglicherweise bereit, einen Teil des Risikos selbst zu übernehmen? Oder wie hoch soll in einem Versicherungsjahr die Höchstentschädigungsleistung des Kreditversicherers sein? Sie sehen also: Wie die Kreditversicherungslösung selbst, ist auch das Pricing sehr individuell. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass sich die Höhe der Kreditversicherungsprämie für die meisten Kreditversicherungskunden im unteren Promillebereich des Umsatzes bewegen und daher sehr attraktiv sind.

Den richtigen Kreditversicherer wählen Wichtig sind langjährige Erfahrung und Knowhow in den Bereichen Kredit- und Risikomanagement. Der Kreditversicherer muss ein enger Geschäftspartner der kundeneigenen Kreditmanagement Abteilung werden, der es versteht, auf die individuellen Bedürfnisse der Kunden einzugehen. Der Kreditversicherer muss sowohl das Debitorenmanagement wie auch integrierte Inkassodienstleistungen aus einer Hand anbieten.

Weitere Informationen

Peter Schnorf ist Office Manager des weltweit tätigen Kreditversicherers Coface SA in Zürich. peter_schnorf@coface.com

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Exportieren? Aber sicher. Besteht bei Ihren Kunden im Ausland das Risiko eines Zahlungsausfalls? Birgt das Exportland besondere wirtschaftliche oder politische Risiken? Wir versichern Ihre Exportgeschäfte und geben Ihnen die Sicherheit, dass Ihre Lieferungen bezahlt werden. Im Auftrag des Bundes decken wir Risiken, für die der private Markt keine Lösungen anbietet.

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Aussenwirtschaft

Den Durchblick verschaffen Risiken senken und Kosten sparen mittels Prozessautomatisierung

von Thomas Kofler

International tätige mittelständische Handels- und Industrieunternehmen könnten viel Geld sparen und ihre Aussenhandelsrisiken verringern, wenn sie mehr Prozesse automatisieren würden.

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leine und mittelständische Unternehmen (KMU) sind die Hauptpfeiler des Schweizer Aussenhandels. Die fortschreitende Globalisierung stellt sie jedoch vor immer höhere Anforderungen. Aus Kostengründen gibt es bei den wenigsten

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einen Compliance Officer. Bei vielen wurde der Versandleiter eingespart und seine Aktivitäten wurden fremdvergeben. Obwohl die beauftragten Spediteure ihr Bestes geben, führt dies nicht immer zu optimalen Ergebnissen. Es fehlt dem Spediteur häufig – genauso wie seinem

Auftraggeber – der Überblick über die unzähligen Handels-, Zoll- und Steuervorschriften, die in den über 190 Ländern weltweit gelten. Darüber hinaus sind sich Ein- und Verkauf selten bewusst, welche Kostenauswirkungen Veränderungen der Warenströme haben. Sie schauen erst einmal nur auf den Ein- oder Verkaufspreis. Sicherlich treibt ein KMU nicht mit allen Staaten rund um die Welt Handel, doch auch bei einer geringeren Zahl Länder bleibt die Lage kompliziert. Ein-, Aus- und Durchfuhrbewilligungen, Mehrwertsteuerbehandlung bei so genannten Reihengeschäften, Ursprungsnachweise, Direktversandregeln, Lieferanten- und Rechnungserklärungen… Wer hat da immer den Durchblick, was benötigt wird und was welche Auswirkungen entlang der Wertschöpfungskette hat? Währungs- und Preisschwankungen (bei Rohstoffen), Kundenbeistellungen und die Lohnbearbeitung können Präferenzkalkulationen beeinflussen. Ein Wechsel des Lieferanten oder Lieferlandes können eventuell


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Aussenwirtschaft

Wie funktioniert Trade Wizards? Bei Eingabe von Produkt und Transportroute zeigt die Applikation die notwendigen Genehmigungen und Dokumente auf und kalkuliert die anfallenden Steuern, Zölle und sonstigen Abgaben binnen weniger Minuten. Es können auch Kostenveränderungen auf Grund von Umbuchungen/Transportroutenänderungen errechnet werden. Bei Eingabe von Adressen wird ausserdem überprüft, ob Lieferant oder Empfänger auf einer der fast 250 Sanktionslisten weltweit stehen. Über die web-basierte IT-Lösung Trade Wizards erhält ein Unternehmen Zugriff auf Amber Roads Global Knowledge®, eine der umfassendsten Handelsdatenbanken weltweit. Rund 200 Mitarbeitende sind täglich damit beschäftigt, neue Aussenhandelsund Zollvorschriften, Steuer- und Zollsätze sowie sonstige Gebühren aus 120 Ländern einzupflegen. 2011 wurden 8,5 Mio. Updates durchgeführt. Trade Wizards wird von Hunderten von Firmen weltweit genutzt. Die Standards werden von Grossunternehmen mit Tausenden von Transaktionen pro Monat gesetzt. Aber auch KMU profitieren von diesem IT-Tool.

Auch Zollvorschriften aus 120 Ländern müssen neu erfasst werden.

zum Verlust der Präferenzberechtigung beim Vorprodukt oder beim Endprodukt führen. Die Einsparung im Einkauf kann so vielleicht den Verkaufsgewinn mindern. Aber auch die Verzögerung einer Auslieferung oder die Änderung der Transportroute kann manchmal zum Verlust von Präferenzberechtigungen oder Zollund Steuervorteilen führen. Darüber hinaus gilt es eine Vielzahl von Im- und Exportkontrollen, Sanktionsvorschriften und so genannte Schwarze Listen zu berücksichtigen (siehe KMU Life 06/2011, S. 20 ff.). Diese sowie Produktklassifizierungen, Zölle, Steuern und Abgaben sowie Dokumentenvorschriften ändern beinahe täglich.

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Unternehmen, die nur wenige Aussenhandelstransaktionen pro Jahr durchführen, können sich selbst oder mit Hilfe des SECO einen Überblick über die relevanten Vorschriften verschaffen. Je höher die Zahl der Transaktionen, umso aufwändiger wird die Suche und Kontrolle. Ein Ignorieren der Vorschriftenflut, nach dem Motto «Augen zu und durch», kann vielleicht eine Zeit lang gut gehen, aber auch sehr teuer und für KMU existenzbedrohend werden. 2010 haben allein US-Behörden europäische Firmen mit Strafen in Höhe von 1,4 Mrd. USD für Handels- und Bestechungsvergehen belegt. Hinzu kamen Strafen von europäischen und nationalen Behörden in Millionenhöhe. In der Schweiz wur-

Amber Road, Inc. Amber Road (ehem. Management Dynamics) ist der führende Anbieter von Global-Trade-Management-Lösungen, die die Leistungen globaler Lieferketten für Importeure, Exporteure, Logistiker und Frachtführer verbessern. Die Lösungen des Unternehmens synchronisieren den Informationsfluss zwischen Handelspartnern. Sie vereinfachen Lieferkettenentscheide und straffen Import- und Exportprozesse, um die Einhaltung von Vorschriften zu gewährleisten und die mit grenzüberschreitenden Transaktionen assoziierten Kosten und Risiken zu senken. Die bewährten Lösungen von Amber Road werden weltweit von über 500 Firmen (Transport- und Logistikdienstleistern, Herstellern, Einzelhandelsunternehmen und Hochtechnologiefirmen) genutzt.


Aussenwirtschaft

den bereits mehrfach Produzenten wegen Verstössen gegen Embargos, Exportkontrollen oder Antiterrorlisten mit Millionenbussen belegt. Die Lösung aus dem Web Unternehmen können sich jedoch mit webbasierten Lösungen zu relativ geringen Kosten (auf Transaktionsbasis) den notwendigen Überblick verschaffen und sich so gegen Risiken absichern. Ausgefeilte Systeme informieren ein Unternehmen nicht nur, welche Vorschriften zu beachten sind, welche Dokumente notwendig sind und welche Handelsabkommen genutzt werden können. Sie zeigen dem Nutzer auch, wo für ihn als Industrie- und Handelsunternehmen oder Logistikdienstleister, insbe-

sondere als AEO, Risiken bestehen. Gute Applikationen können modellhaft abprüfen, wie sich die Gesamteinstandskosten (Landed Costs) bei neuen Lieferquellen oder alternativen Transportrouten verändern. Nicht immer führt ein niedrigerer Einkaufspreis auch zu niedrigeren Gesamtkosten. Ein wichtiger Aspekt ist auch die Überprüfung von Lieferanten und Empfängern. Trade Compliance-Lösungen eignen sich vor allem für die Eigenkontrolle. Für die Rechts- und Compliance-Abteilung, die für die Integrität der Supply Chains eines Unternehmens verantwortlich zeichnet, ist eine klar organisierte Kontrolle mit vertretbarem wirtschaftlichem Aufwand

essentiell. IT-basierte Prüfmechanismen unterstützen nicht nur solche Kontrollen, sondern dokumentieren auch die Prüfungsvorgänge bei Bedarf.

Weitere Informationen

Thomas Kofler ist Leiter Verkauf der Amber Road Switzerland AG.

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kmu life · 04/2012 49 A Brand of Scandinavian Business Seating


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Die Nadel im Heuhaufen Hochwertige und begehrte Spezialisten suchen und finden

von Alexander Walz

Speditionsunternehmer sucht Controller mit Erfahrung in der Logistikbranche – Automatenhersteller sucht Ingenieur mit «Embedded Systems» Kenntnissen – Versicherungskonzern sucht Buchhalter mit Erfahrung bei internationalen Konzernabschlüssen – die Liste kann unendlich weitergeführt werden, aber wie finden Sie die Nadel im Heuhaufen?

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enn Unternehmen einen Mitarbeiter mit einer besonderen Expertise su-chen, kommen sie mit den herkömmlichen Stellenanzeigen erfahrungsge-mäss nicht weit. Die Spezialisten sind in der Regel rar. Ausserdem haben die meisten bereits ein zufriedenstellendes, berufliches Engagement. Entsprechend professionell muss deshalb die Personalsuche und -auswahl gestaltet werden. Die Anforderungen klar definieren Ein detailliertes Anforderungsprofil für den gesuchten Spezialisten existiert in den Unternehmen oft nicht. Ein Grund kann die ungenügende Kommunikation zwischen der Personalabteilung und der suchenden Fachabteilung sein. Dieser Informationsaustausch ist jedoch ratsam. Denn oftmals ist die Personalabteilung zuwenig über die Anforderungen an den neuen Mitarbeiters informiert. Ferner beurteilt die Fachabteilung die Arbeit des bisherigen Stelleninhabers oft als selbstverständlich. Also artikuliert sie die Anforderungen nicht. Deshalb sollten sich Unternehmen vor der Suche folgende Fragen stellen: Was macht der gesuchte Spezialist im Unternehmen genau? Mit wem muss er kooperieren? Über welche fachlichen Fähigkeiten und persönlichen Eigenschaften sollte er verfügen? Scheinbar sind das ganz banale Punkte, aber genau hier liegt die Gefahr. Oft geben sich Unternehmen vorschnell mit Worthülsen zufrieden, statt zum Beispiel nachzufragen: Was bedeutet es konkret, dass der neue Controller «unternehmerisch denken» soll? Soll er die Geschäftsprozesse im Unternehmen verstehen? Sollen von ihm auch Veränderungsimpulse ausgehen? Soll er bei seiner Arbeit die Marktentwicklung und die künftigen technischen Möglichkeiten im Blick haben? Die Anforderungen gewichten Sind die Anforderungen definiert, gilt es diese zu gewichten. Denn für die Suche von hochqualifizierten Spezialisten gilt: Oft ist es unwahrscheinlich, dass das Unternehmen seinen Traumkandidaten findet. Also muss es Abstriche machen und sich zum Beispiel fragen: Ist es wirklich notwendig, dass der neue Buchhalter sich mit den «International Financial Reporting Standards» auskennt, oder können wir ihm das nötige Wissen auch vermitteln?

Ein verlockendes Angebot schnüren Sind die Anforderungen klar definiert stellt sich die Frage: Was können wir dem Wunschkandidaten bieten? 2000 oder 3000 Euro mehr Lohn im Jahr? Das ist für viele Top-Leuten unwichtig. Sie nehmen für dieses Angebot auch keinen Ortswechsel in Kauf. Bieten wir die Aussicht auf eine gehobene Führungsposition? Eine solche Stelle kann und will das Unternehmen dem Spezialisten aber nicht offerieren. Denn die Fachkraft ist ja wegen ihres Spezialwissens interessant. Womit also die Spezialisten ködern? Oft reizen Experten die fachlichen Ent-wicklungsperspektiven, die ihnen eine Stelle bietet. Ein weiterer Trumpf können die Ressourcen sein, die ihnen zur Verfügung gestellt werden. Auch die Art wie Aufgaben in einem Unternehmen erledigt werden, kann ein Pluspunkt sein. Schon mancher Spezialist wechselte seine Stelle, weil er zum Beispiel das permanente «Trouble-shooting» bei seinem ehemaligen Arbeitgeber leid war. Ebenfalls ein Trumpf kann der Zugang zu fachlicher Weiterbildung sein. Das ist für Spezialisten, deren Fachwissen schnell veraltet, oft ein Motiv zum Stellenwechsel. Denn sie wissen: Wenn ich mich fachlich nicht weiterbilde, sinkt mein Marktwert langsam, aber kontinuierlich. Und keinesfalls sollten Unternehmen die Bedeutung der weichen Standortfaktoren unterschätzen. Oft ist ein Entscheidungskriterium auch: Welches Schul- und Freizeitangebot bietet mir/uns der neue Wohnort?

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Firmen mit möglichen Kandidaten ermitteln Sind das Anforderungsprofil und das Angebot formuliert, beginnt die eigentliche Kandidatensuche. In Einzelfällen kann das Durchforschen von Online-Portale wie Xing und LinkedIn hilfreich sein. Doch qualifizierten Spezialisten finden sich selten auf diesem Weg.

Die neue Tool-Generation

Also bleibt den Unternehmen oft nichts anderes übrig als Firmen zu ermit-teln, in denen mit hoher Wahrscheinlichkeit Kandidaten für die vakante Stelle arbeiten, um diese abzuwerben. Hierbei benötigen sie in der Regel Unterstützung. Denn meistens kommen ihnen nur die unmittelbaren Mitbewerber und die BranchenGiganten in den Sinn. Nur selten denken sie an

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kunft des neuen Mitarbeiter nicht vor und überlegen sich frühestens am Vorabend, bevor dieser erscheint: Wie wollen wir ihn empfangen? Die Folge: Der Spezialist, in dessen Suche das Unternehmen so viel Mühe investierte, fragt sich schon am ersten Tag: Wo bin ich hier gelandet? War meine Entscheidung richtig? Nicht nur aufgrund der Art, wie er empfangen wurde, sondern auch, weil keine systematische Einarbeitung und Einfüh-rung erfolgt. Der Neue soll vielmehr vom ersten Tag an so funktionieren, als arbeite er schon immer für das Unternehmen – was er selbstverständlich nicht kann, weil ihm noch viele Infos fehlen.

Erleichterung und Aufatmen nach dem Finden.

die Nischenanbieter in ihrem Arbeitsumfeld, oder an Unternehmen ausserhalb ihrer Branche, in denen Spezialisten mit einem ähnlichen Profil arbeiten. Doch genau an solchen Orten findet man meistens die wirklich guten Kandidaten. Kandidaten kontaktieren Sind die Zielfirmen definiert, gilt es, die Namen der Personen zu ermitteln. Diese Aufgabe übertragen Unternehmen oft Personalberatern – unter anderem weil diese meist über Netzwerke verfügen, die das Ermitteln der Namen erleichtern. Sind diese bekannt, gilt es die Kandidaten zu kontaktieren. Das erfordert Fingerspitzengefühl und Spezial-Know-how. Denn diesen Fachkräften, die wahrscheinlich schon einen guten Job haben, muss die vakante Stelle schmackhaft gemacht werden, damit sie einen Stellenwechsel überhaupt erwägen. Dies gelingt nur Personen, bei denen die kontaktierten Kandidaten das Gefühl hat: Mein Gesprächspartner kennt mein Tätigkeitsfeld und kann den Wert meines Know-hows einschätzen.

doch allen klar sein: Das Unternehmen wirbt um eine begehrte Top-Kraft, die mehrere bis sehr viele Optionen hat. Entsprechend sollte der Kandidat umworben werden, um ihm die gewünschte Wertschätzung zu signalisieren. Dazu zählt auch, dass zum Beispiel beim Vorstellungsgespräch ein Experte aus der betreffenden Fachabteilung anwesend ist. Denn gerade die absoluten Top-Kandidaten wollen, bevor sie sich entscheiden, sicher sein: Finde ich in dem Unternehmen (auch personell) ein hoch-professionelles Milieu vor, das mir ideale Entfaltungsmöglichkeiten bietet? Zudem haben sie konkrete fachliche Fragen, und auf diese wollen sie eine Antwort haben. Sie wollen einschätzen können: In welchem (technischen) Umfeld würde ich künftig arbeiten? Und: Vor welchen konkreten Herausforderungen würde ich im Arbeitsalltag stehen? Sofern möglich sollte deshalb auch der bisherige Stelleninhaber in das Auswahlverfahren einbezogen werden – zumal er am besten einschätzen kann, welcher Kandidat am ehesten über die erforderliche Kompetenz verfügt.

Eingeladene Top-Kandidaten überzeugen Sind die möglicherweise wechselwilligen Kandidaten identifiziert, beginnt ein reguläres Personalauswahlverfahren. Dabei sollte je-

Den Neuen einführen Ist der gesuchte Spezialist gefunden, atmen die Verantwortlichen in den Unternehmen meist erleichtert auf und kehren zu ihrer Alltagsarbeit zurück. Das heisst: Sie bereiten sich auf die An-

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Entsprechend ernüchternd und oft sogar frustrierend sind für die neuen Mit-arbeiter die ersten Arbeitstage. Doch nicht nur für sie – auch für das beste-hende Team kann es zu einer Belastung werden. Anstelle der erhofften Arbeitserleichterung stellen sie sich die Frage: Wenn dieser ihnen in den ersten Wochen immer wieder mit «dummen» Fragen zur Last fällt – ist das der richtige Mann (oder die richtige Frau)? Entsprechend gross ist die Gefahr, dass sich die Wege des Spezialisten und des Unternehmens nach der Probezeit wieder trennen. Mit der Konsequenz, dass die zeit- und kostenintensive Suche nach einem Spezialisten mit dem gewünschten Profil von vorne beginnt. Und die Aufgaben, die er eigentlich erledigen sollte? Sie bleiben oft liegen.

Weitere Informationen

Alexander Walz ist Geschäftsführer der Personalund Managementberatung Conciliat GmbH, Stuttgart.

www.conciliat.de


Wasserspender von Oxymount liefern erfrischendes Trinkwasser direkt vom Wasserhahn. Still, oder angereichert mit Kohlensäure und Sauerstoff. Oxymount Wasserspender sind die ökologische und ökonomische Lösung für mehr Power und längeren Atem Ihrer Mitarbeiter. Testen Sie das passende Gerät für Ihren Betrieb jetzt einen Monat lang gratis und franko. Mehr Informationen unter www.oxymount.ch oder 044 783 86 66.

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WERBEANSTALT.CH

Human Resources


Erfolgsfaktor Frau Weibliche Fähigkeiten, die zum Unternehmenserfolg verhelfen von Caroline Bernardi

Einer der zehn Megatrends in der Welt ist neben der Gesundheit, die Frauen. Was heisst das für ein Unternehmen? Was zeichnet «Frau» aus? Was bringt sie dem Unternehmen und der Welt für einen Nutzen? Dieser Fachartikel beleuchtet den Megatrend Frauen aus einer neuen Perspektive und möchte wach machen und aufrufen.

D

ie Veränderungen in der Welt und somit auch in der Wirtschaft zeigen, dass wir mit unserem alltäglichen linearen Denken nicht mehr weiterkommen. Die Wirtschaftskapitäne der Welt stossen an ihre Grenzen. Vor Jahren noch konnte eine kurz-, mittel- und langfristige Planung für das Unternehmen und seine Stossrichtungen erstellt werden. Heute ist jedoch viel Flexibilität gefordert, da viele unvorhergesehene Ereignisse eintreten können. Dadurch kann man sich nicht mehr auf die mittel- und langfristige Planung abstützen. Es sind viele «Feuerwehraktionen» gefordert. Ziel dahinter ist, den Eindruck nach Aussen zu erwecken, dass das Unternehmen alles im Griff hat. Dabei stellt sich die Frage, wie man Veränderungen, welche unbekannt und komplett neu sind, meistern kann. Hier unterstützt der Erfolgsfaktor Frau. Dieser Erfolgsfaktor wird in diesem Fachbeitrag als die weiblichen Fähigkeiten beleuchtet. Mann und Frau tragen weibliche und männliche Fähigkeiten in sich. Die weiblichen Fähigkeiten sind jedoch seit Urzeiten der Frau näher als dem Mann. Wenn «Mann» sich dem ganzheitlichen Denken und Handeln öffnet, welches die Ebenen Körper,

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Emotionen, Inneres Feuer, Verstand und Spiritualität beinhaltet, dann verfügt auch er über weibliche Fähigkeiten und kann aus der Fülle schöpfen. Die grossen Denker wie Plato, Goethe und Einstein sind Männer, die sich dem Unsichtbaren und Nicht-greifbaren zugewendet haben. Sie haben in der Welt neue Impulse gesetzt. Am Anfang wurden sie belächelt und heute hält die Quantenphysik Einzug, die solches Wissen salonfähig macht. Erfolgsfaktor Frau Ein wesentlicher Punkt, den die erfolgreiche Frau auszeichnet, ist der angeborene Instinkt zum Wohle der Gemeinschaft zu schauen. «Mann» möchte meist nur Macht für sich, für seinen Erfolg, für seinen Wohlstand. Dabei vergisst er, dass alles miteinander verbunden ist, was wiederum die Quantenphysik bestätigt. Dieser Faktor zeigt auf, dass es einem Menschen nur wirklich gut gehen kann, wenn es auch den anderen gut geht. Dieses Denken ist noch neu und braucht etwas Zeit, bis es sich etabliert hat. Für den nachhaltigen Unternehmens- und auch den persönlichen Erfolg ist ein Umdenken notwendig. Die Machtgesellschaft darf der Wohlstandgesellschaft Platz machen.

Wegweiser in Zeiten der Veränderung Viele unvorhergesehene Dinge geschehen und die klassischen Management-Werkzeuge versagen. Ein Beispiel hierfür ist der Wertschriftenhandel, der aufzeigt, dass intuitive Händler am meisten Erfolg im Wertschriftenmarkt haben. Die, welche sich auf die klassischen Zahlen und Fakten abstützen, werden meist nur mit kleinen Gewinnen belohnt. Selbstverständlich spielen da noch viel mehr Faktoren mit. Der Wertschriftenhandel zeigt jedoch auf, dass die Intuition erfolgversprechend ist und Erfolge bringt. Intuition, welche im Volksmund auch als «Bauchgefühl» bezeichnet wird, ist eine Fähigkeit, die die Frauen und Männer auszeichnet, die sich dieser Ebene öffnen. Der Steuermann Verstand kann hier nicht mithalten. Er findet, dass ein mulmiges Gefühl im Bauch lächerlich ist und bezieht sich lieber auf die alten gewohnten Denk- und Handlungsweisen. Was die «Kopfmenschen» jedoch vergessen und ausser Acht lassen ist, dass die Intuition eine Fähigkeit ist, auch aus der Vogelperspektive Dinge zu betrachten und unabhängig von vorgefertigten Meinungen Erkenntnisse zu gewinnen. Sobald die Intuition in Unternehmen salonfähig ist, kann diese Fähigkeit in unsicheren Zeiten genutzt werden, um kreative Lösungen zu gewin-


Human Resources

nen und Innovationen hervorzubringen. Dazu ist es wichtig, dass die Menschen und vor allem die Frauen angehört werden. Es ist ein Gewinn für jedes Unternehmen, wenn die Intuition, das Bauchgefühl Gehör erhält. Erfolgfaktor Frau ganz konkret Ein kleiner Tipp zum Schluss unterstützt dabei in Zukunft den Erfolgsfaktor Frau und hilft somit den weiblichen Fähigkeiten Platz zu schaffen. Verschiedene Vorgehensweisen in unterschiedlichen Situationen helfen weiter: • Lösung Alltagssituation: Stellen Sie dazu die Frage nach der Lösung nach Innen und hören Sie auf die ersten Impulse, seien es Bilder, eine innere Stimme oder ein Gefühl, das auftaucht. • Lösung Geschäftssituation: Nehmen Sie sich zwei bis drei Stunden Zeit für «ruhige Stunden». Legen Sie sich oder setzen Sie sich an einem ruhigen Ort hin oder machen Sie sonst etwas, was Ihrer Seele gut tut. Bevor Sie die ruhige Zeit antreten, bitten Sie um Lösungen

für die Geschäftssituation oder das Thema, wo Sie nicht weiterkommen. • Lösung Geschäftssitzung: Visualisieren Sie, wie Sie den Verlauf der Sitzung gerne hätten und was Ihr Ziel dabei ist. Wichtig ist, dass Sie auch das Gefühl spüren, welches den gewünschten Verlauf und Ihr Ziel ausmacht. Richten Sie Ihre Gedanken auf Ihr Ziel aus, auch während der Sitzung. Denn, wo Sie Ihre Aufmerksamkeit hinrichten, dahin geht Ihre Energie, Ihre Aufmerksamkeit. • Lösung Teamkonflikt: Hören Sie bei der Angehens-/Vorgehensweise auf Ihre inneren Impulse. Sie sagen Ihnen, ob es im Moment sinnvoll ist zu schweigen, etwas zu unternehmen oder was sonst angebracht ist. Wort zum Schluss Weiblichen Fähigkeiten in Unternehmen kann wieder Platz geschaffen werden, indem Frauen mehr angehört werden und auch bestärkt werden zu sagen, was sie spüren und wahrnehmen.

Folgende Tugenden dürfen in Zukunft auch in der Wirtschaft und in Unternehmen Einzug haben: Ehrlichkeit, Gerechtigkeit, Wahrhaftigkeit, Liebe, Respekt und Vertrauen. Dadurch hebt sich schlussendlich die Ebene Erfolgsfaktor «Frau»/- «Mann» auf.

Weitere Informationen

Caroline Bernardi ist CEO von BERNARDI – Persönlichkeit.Potential.Erfolg., Betriebsökonomin FH, Coach und Seminarleiterin.

info@bernardi.li www.bernardi.li

„Gassi gehen und auf dem Festnetz erreichbar sein?“ „Wau!“

Weniger kann auch mehr sein: Bei e-fon nutzen Sie Ihre Festnetznummer sowohl im Büro als auch unterwegs. So sind Sie immer unter einer Nummer erreichbar. Und das ist nur einer der vielen Vorteile von e-fon. Mehr dazu erfahren Sie unter: www.e-fon.ch

So einfach wie telefonieren.

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Marketing

Mehr Sein als Schein – auch im Internet Ein Schweizer Webpionier im Gespräch

Interview mit Andy Rauch von Georg Lutz

Das Internet ist ein regelrechter Datendschungel. Jeden Tag versuchen wir uns durchzukämpfen. Andy Rauch, CEO von HELP Searchengines AG, bietet seit 1996 mit seinen Such- und Informationsplattformen Orientierung. Ein Gespräch mit dem Betreiber des grössten Schweizer Online-Medien-Netzwerks – und Herrn über eine Vielzahl von Domains.

Suchplattformen im Internet gibt es heute sehr viele. Können Sie uns verraten, welche Qualitätskriterien Unternehmensverantwortliche beachten sollten, wenn sie passende Lösungen für ihr Unternehmen suchen?

… genau so war es.

Können Sie uns vielleicht drei, vier historische Zyklen skizzieren, um die Veränderungen respektive die Ansprüche von Unternehmen an das Netz verstehen zu können?

Zunächst geht es schlicht um die Übersichtlichkeit und die Navigation. Wenn Sie auf einer Seite sind und innerhalb weniger Klicks schnell zu den gewünschten Informationen kommen, dann können Sie sich mit der Seite weiterbefassen. Wenn Sie nach Eingabe eines Suchbegriffs auf 100 Google-AdWords-Anzeigen treffen, dann sind Sie auf einer kommerziellen Seite, die wenig Inhalt – oder in der IT-Sprache formuliert – wenig Content anzubieten hat.

1996 war das Internet eine Spielwiese. Es hatte sich gerade aus dem wissenschaftlichen Bereich herausgewagt. Einige wenige Unternehmen probierten damals die neuen Möglichkeiten aus. Man wollte Präsenz zeigen und auf einen Trendzug aufspringen. Kommerzielle Ergebnisse, ausser Branding, waren folglich nicht zu erwarten. Das Motto hiess: Wir sind auch dabei. Seither hat sich das Netz unzählige Male verändert.

Gibt es auch positive Kriterien, die Sie nennen können?

Wie lauten hier die zentralen Stichworte?

Ein positives Qualitätskriterium ist die Mitgliedschaft im Schweizer Adressbuch- und Datenbankverleger-Verband (SADV). Damit haben Sie eine verlässliche Arbeitsgrundlage zur Verfügung. Auf den Seiten finden Sie das Label in der Regel unten rechts publiziert.

Von der reinen Inhaltspräsentation ging es in Richtung Mehrwerte. Dann standen plötzlich Verlinkungen im Vordergrund, wollte man bei Google ganz oben erscheinen. Später waren Banner angesagt, heute sind es die SocialMedia-Möglichkeiten, welche die Verantwortlichen beschäftigen.

Lassen Sie uns kurz einen Blick in die Geschichte werfen. Wann haben Sie angefangen?

Wie kann man das Businesskonzept Ihres Hauses in der Anfangszeit des Webs zusammenfassen?

Das war vor 16 Jahren, also bereits 1996.

Da steckte das Internet ja noch in seinen Kinderschuhen. Da haben wir noch fast alle mit dem Fax kommuniziert …

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Zunächst einmal gab es das Web in unserem heutigen Sinne gar nicht. Wir sassen alle auf einer Insel – vor unseren einzelnen Rechnern – und mussten meist über Klon-Lösungen Kontakt mit dem Internet halten. 1996 kam es zu

einem qualitativen Sprung, da es zum ersten Mal Vernetzungen im heutigen Sinne gab.

Und diese Vernetzung muss man organisieren? Richtig. Das war die Faszination. Ich publiziere etwas und dann sehen es plötzlich zehn Menschen und wenig später Hunderte von Menschen. Das ist ein absolut spannender Prozess, der immer noch anhält.

Heute gibt es sehr viele Internetplattformen. Wenn ich einen Job suche, gehe ich auf Xing oder monster. Wenn ich lokale Bedürfnisse habe oder in einer spezifischen Branche suche, habe ich heute ebenfalls mehrere Angebote. Was macht den spezifischen Charme von help.ch aus? «help.ch – your e-guide» führt Sie durchs Leben. Bei uns finden Sie das richtige Unternehmen für Ihren nächsten Einkauf. Vielleicht sind Sie in einen neuen Wohnort umgezogen und suchen den Bäcker gleich um die Ecke – oder die passende Versicherungsgesellschaft. Unsere Plattform unterstützt Sie dabei. Ganz egal, ob Sie auf der Suche nach Krankenkassenprämien oder der aktuellen Wettervorhersage sind – help.ch hilft Ihnen weiter.

Das tönt nach «Viele, viele bunte Smarties». Sie haben da wohl eine andere zusammenfassende Antwort? Wir sind weder eine reine Eventplattform noch ein reines Businessportal. help.ch ist ein E-


Marketing

Orientierung im Datendschungel schaffen.

Guide, der einem im Alltag Leitplanken zur Verfügung stellt. Auf unserer Seite sind alle Informationen zu finden, die man im Netz benötigt.

Ist die Breite dieses Ansatzes nicht auch ein Problem? Wir kennen das ja auch von Google. Wir haben bei einer Anfrage Tausende Treffer und wissen gar nicht, wie wir damit umgehen sollen. Besteht nicht auch bei help.ch die Gefahr, dass man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht? Die Antwort ist ganz einfach: Die Daten müssen strukturiert sein. Dann kommt der Konsument rasch zum Ziel und wird die Plattform wieder besuchen.

Es handelt sich aber auch um unterschiedliche Zielgruppen, die schnell ihre jeweiligen Kanäle entdecken müssen. Absolut. help.ch ist im Prinzip unser Dach, unter dem wir alle unsere Informationen anbieten. Dieses Dach gliedert sich dann in 100 eigenständige Suchmaschinen und um die 5000 Internet-Adressen auf. Diese betreiben und verwalten wir eigenständig.

Kommen wir zum Angebot Ihres Hauses für Unternehmen. Worin un-

terscheidet Sie sich dieses von demjenigen anderer Anbieter? Das klassische Firmenprofil – sprich Adresse, Informationen zur Firma, Kontaktinformationen und Ortsbeschreibung – bietet heute jeder an. Das ist Standart. Unsere Angebotspakete bieten mehr. Grundlage dafür ist unsere Domainvielfalt. Es gibt auf unserem Medienbooster Publikationsmöglichkeiten für Pressemitteilungen oder Eventhinweise. Aber auch Aktionen und Rabattmöglichkeiten können gesondert hervorgehoben werden.

«Die Daten müssen strukturiert sein.» Nehmen wir ein konkretes Beispiel. Ich feiere mit meinem Unternehmen Silberhochzeit, sprich 25 Jahre Firmengeschichte. Wie sieht dies dann auf help.ch aus? Der Kunde erhält bei uns ein Passwort und kann dann sein Firmenjubiläum beispielsweise in Form eines Flyers mit Text, Bild und Logo bei seinen Zielgruppen ankündigen. Zudem kann er den Event in allen Einzelheiten darstellen: Spezifische Zielgruppen wie Medienverantwortliche erreicht er wiederum über einen anderen Kanal.

Wagen wir einen Blick in die Zukunft. Was sehen Sie für Trends, die sich in den nächsten Jahren durchsetzen? Wir fokussieren uns auf Inhalte. Der Content der Internetseite wird sehr viel wichtiger sein als deren Design. Fürs Layout gibt es heute Standards, die jeder PC-Interessierte umsetzen kann.

Als Redaktor freut mich das zu hören. Nicht der Schein bestimmt das Bewusstsein, wie man dies aus dem Marketing kennt, sondern das Sein? Ganz genau. Wichtig ist, dass ich die gewünschten Informationen schnell und gut aufbereitet vorfinde. Dann kann ich daraus für mich und mein Business den gewünschten Mehrwert ziehen.

Weitere Informationen

Andy Rauch ist CEO von HELP Searchengines AG.

www.help.ch

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Marketing

Fit für den Kundendialog

W

von Claudia Stalder

ie schreibt man einen Werbebrief, der Reaktionen auslöst? Wie führt man ein Verkaufsgespräch am Telefon zu einem erfolgreichen Abschluss? Wie baut man einen lesefreundlichen Online-Text auf? Wie schafft man einen guten Draht zu den Medien und wie verwandelt man eine Reklamation in eine Gelegenheit zur Stärkung der Kundenbeziehung?

Direct Marketing ist die effizienteste Methode zur Kundenbindung und der Gewinnung von Neukunden. Wer das Instrumentarium des Kundendialogs beherrscht, löst im Markt Resonnanz aus und schafft nachhaltige Kundenbeziehungen. Das Erfolgsrezept heisst «gewusst wie». Hier setzt das breit gefächerte Weiterbildungsangebot der Post an. Es deckt alle relevanten Disziplinen des Direct Marketing ab und vermittelt konsequent praxisbezogenes Wissen für die gezielte Marktbearbeitung.

Direct-Marketing-Wissen in umfassender Vielfalt So vielfältig wie die Herausforderungen im Direct Marketing ist das Aus- und Weiterbildungsangebot der Post für alle, die auf einer soliden Wissensgrundlage im Markt etwas bewegen wollen. Renommierte Referentinnen

Herausforderungen im Direct Marketing lösen

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Marketing

Links zum Praxiswissen Direct Marketing Aktuelles Programm und Direktbuchung Tagesseminare: www.post.ch/dm-seminare Anmeldung für kostenlose Online-Kurse: www.post.ch/dm-onlinekurse Online-Plattform für wirkungsorientiertes Direct Marketing: www.post.ch/directpoint

Unser kreatives Potenzial professionell zum Leben erwecken.

und Referenten vermitteln im Rahmen von Tagesseminaren Fachinputs, Impulse, Tipps und Tricks zu allen wichtigen und aktuellen Themen im Direct Marketing. Die Programmschwerpunkte umfassen Texten und Telefonieren, aber auch Kreativtechniken, Elektronische Medien, Rhetorik sowie Medienarbeit, Verkauf, Eventmarketing und Beschwerden-Management. Der gemeinsame Nenner heisst Praxisbezug Unabhängig vom Thema zeichnen sich die Seminare dadurch aus, dass sie von Praktikern für die Praxis entwickelt wurden. Das Gelernte lässt sich umgehend im Berufsalltag anwenden. So meint Stephan Dünner von der Firma ascon contactlinsen AG, der im Seminar «Umgang mit

verständlich und spannend vermittelt! Konnte das Gelernte bereits mehrmals umsetzen.» Mobilisierung von kreativem Potenzial Eine ketzerische Frage, die sich Kommunikations- und Marketingverantwortliche immer wieder stellen lautet: Ist Kreativität überhaupt erlernbar? Die Antwort: In jedem Menschen schlummert kreatives Potenzial. Um es zu nutzen, gilt es, den Kreativitätsprozess mit Methode anzugehen. Eben genau so, wie es die Referenten und Referentinnen in Seminaren der Post praktizieren. Wer skeptisch ist, besucht am besten den Workshop «Creative Thinking – Kreativität auf Knopfdruck», der sich im aktuellen Kursprogramm wie viele andere Seminare als Renner etabliert hat.

Ergänzend zu den Tagesseminaren können Wissensdurstige und Lernfreudige via Website der Post ein attraktives E-Learning-Angebot zum Nulltarif nutzen. Bereits haben sich 40'000 Teilnehmende in einen oder mehrere der zurzeit 14 Online-Kurse eingeschrieben. Ihr einhelliges Urteil: «So macht Lernen Spass.»

Weitere Informationen

«Rasch anmelden lohnt sich. Viele DirectMarketing-Seminare sind jeweils in kurzer Zeit ausgebucht.» Reklamationen und Beschwerden» seine diesbezügliche Sozialkompetenz weiterentwickelt hat: «Das Highlight war ein eindrückliches und emotionales Fallbeispiel, welches ich so in einer ‚gestellten’ Situation noch nie erlebt habe. Echt empfehlenswert!». Lobende Worte findet auch die Teilnehmerin des Kurses «Texten fürs Web», Isabella Dürrenmatt, von der Berner Bank BEKB I BCBE: «Ein praxisorientierter, kompakter Kurs mit nützlichen Tipps und Beispielen. Einfach,

Claudia Stalder ist Leiterin der DM-Marktentwicklung der Schweizerischen Post.

Daniela Riecker, Kathrin Rieder, Produktmanager Seminare

Die Schweizerische Post PostMail Direct Marketing Viktoriastrasse 21 CH-3030 Bern Telefon +41 (0) 58 338 77 56 dmseminare@post.ch www.post.ch/dm-seminare.ch

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SuisseEMEX 2012 Ganz im Zeichen der virtuellen Kommunikation? Interview mit Ewa Ming von Georg Lutz

Die SuisseEMEX ist die führende Schweizer Business-to-Business Messe und zugleich die grösste Netzwerkveranstaltung der sich stark wandelnden Marketing-, Kommunikations- und Eventbranche. In drei Messetagen begrüsst die EMEX jeweils rund 13`000 marktorientierte Unternehmer und Fachspezialisten aus allen Marketingrichtungen. kmu life war vor Ort und unterhielt sich mit der verantwortlichen Geschäftsführerin Ewa Ming über aktuelle Trends und die Zukunft der Messe

Beginnen wir mit den Neuigkeiten der Messe, die es letztes Jahr noch nicht gab. Zum einen ist das die Eventhalle, das andere sind die Kreativinseln, welche Firmen ansprechen, die nicht ein so grosses Budget haben. Wie ist da die Resonanz, sind die Leute damit zufrieden? Was ist ihr Eindruck? Ja, die Leute sind sehr zufrieden. Gerade in der Kreativzone können kleinere Auftritte realisiert werden. Grundsätzlich versuchen wir ja auf die Bedürfnisse der Aussteller einzugehen. Bei den Ausstellern gibt es immer wieder solche, die ein Ressourcenproblem haben und bei einer minimalen Standgrösse von 12m2 sind viele überfordert. Wir haben die Kreativinseln entwickelt, um diesen Ansprüchen auch gerecht zu werden. Die Eventhalle ist natürlich sehr attraktiv und stellt nebst der ganzen Onlinewelt einen Magnetpunkt dar, der auch verbunden ist mit der Marketingwelt. Da findet man die ganze Thematik der Live Communication. Letztes Jahr hat man mit einem Speakers Corner begonnen, der immer sehr voll war. Darum haben wir uns entschieden, dass wir dieses Jahr eine inszenierte grosse Plattform bieten.

In den letzten Jahren ist die virtuelle Kommunikation immer wichtiger geworden. Die reale Welt ist da ver-

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loren gegangen. Sehe ich das richtig, dass sie genau da ein bisschen umgesteuert haben? Wie sehen Sie das Verhältnis von virtuellen und realen Welten hier an der Messe? Glücklicherweise kann man schon sagen, dass die analoge Welt noch stärker ist, aber das Interesse an den digitalen Themen ist hoch im Kurs. Deshalb vermitteln wir mit unserem Motto «Messen machen Märkte». Es ist nicht eine Online-Marketing Messe oder nur eine Druckmesse. Wir müssen immer schauen, dass der gesamte Marketing-Mix abgedeckt wird. Es braucht alles. Print, Produktion, Online- und Direct-Marketing, Druckereien bis hin zu Werbegeschenken.

Sie haben «noch» gesagt. Heisst das, dass die digitalen Medien die realen Welten weiter verdrängen oder diese auf gleicher Augenhöhe agieren werden? Wie sehen sie das? Ich sehe beide Bereiche auf gleicher Augenhöhe, da sich Firmen auch anpassen müssen. Es gibt einige Unternehmen, die plötzlich Onlineangebote zur Verfügung stellen oder klassische Werbeagenturen, die eng mit Social MediaAgenturen zusammenarbeiten. Sogar Druckereien sind auf Onlineangebote angewiesen. Das Wort «vernetzte Marketingwelt» zeigt sich jedoch vor allem dadurch, dass die Grenzen

zwischen klassischen und digitalen Produkten oder Dienstleistungen fliessend sind.

Eine Messe zu organisieren ist ein schwieriges Geschäft. Es gibt kritische Stimmen, die behaupten, dass die Besucherzahlen am ersten Tag der EMEX doch etwas zu wünschen übrig liessen. Am zweiten Tag hat sich das geändert. Was ist da aus ihrer Sicht der Grund? Ich glaube, das ist Ihr persönliches Empfinden. Andere Aussteller fanden es beispielsweise super. Es ist vielleicht auch entscheidend, wo man stationiert ist und inwiefern man von vorbeilaufenden Messebesuchern profitieren kann. Ich kann nur sagen, dass wir dieses Jahr zahlentechnisch besser gestellt sind als letztes Jahr. Manche, die schon immer dabei waren, fanden den ersten Tag sensationell. Wir können letztendlich sehr zufrieden sein.

Ist es problematisch, wenn man grössere Unternehmen, wie beispielweise die Post, von der Ausstellerfläche her stärker gewichtet als kleinere? Wie sehen sie das? Die Grossen werden doch eher bevorzugt. Es ist natürlich individuell. Manche Besucher erschrecken sogar fast an so grossen Ständen. Aber da ist jeder selbst gefordert, die gegebene


Marketing

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Marketing

Messen nutzen, um Netzwerke zu pflegen.

Plattform zu nutzten und aktiv zu sein. Viele nutzen die Messe um Termine zu vereinbaren, um letztlich vor allem das Netzwerk zu pflegen oder auszubauen. Für jeden Aussteller sollte sich letztlich die Frage stellen: Welche und wie viele Ressourcen möchte man aufwenden, um den Nutzen eines Messestandes zu maximieren?

Stimmt für die Aussteller das Verhältnis zwischen Aufwand und Ertrag?

Am Leitfaden entlang, Ideen realisieren.

Es ist etwas schwierig, weil die Marketingbranche da sehr speziell ist. Die meisten meinen, sie wüssten, wie es geht. Natürlich haben wir schon mit verschiedenen Formen Unterstützung angeboten, zum Beispiel durch Infoabende, Checklisten und weiteren Tools. Zudem bieten wir ein Messetraining, was jedoch viel zu wenig in Anspruch genommen wird. Die Unternehmen möchten es einfach besser wissen. Trotzdem kehrt zum Teil die Ernüchterung ein, wenn dann der Erfolg ausbleibt.

«Wir müssen immer schauen, dass der gesamte Marketing-Mix abgedeckt wird.» Es gibt solche, die extrem aktiv sind. Ich gebe Ihnen ein Beispiel: Ein Aussteller hat 600 Tickets bezogen, um seine Kunden einzuladen. Dieser Aussteller hat dementsprechend viele Kontakte und kann den maximalen Nutzen aus der Messe ziehen. Jeder muss sich überlegen, wie er die Plattform nutzen möchte. Viele machen gezielte Termine, die sonst wochenlang koordiniert werden müssten. Andere verstehen noch nicht ganz, wie man die Messe am optimalsten nutzen kann. Es kann auch passieren, dass Partner bei grossen Ständen enttäuscht sind, weil sie nicht den Erfolg haben, den sie sich zuvor versprochen hatten.

Neu sind die Thementage, die auf einzelne Firmen ausgerichtet sind, wie zum Beispiel der Google-Day oder der XING-Event. Wie bewährt sich das? Was ist der besondere Charme daran?

Heisst das für Sie, dass sie als Messe zum Beispiel Fortbildungen anbieten müssten, wie man als Unternehmen Messen optimal nutzen könnte? Nach dem Motto: «Wie mobilisiere ich Leute für meinen Messestand?»

Am ersten Tag der Agenturen war uns wichtig, dass die verschiedenen Inhaber präsent sind. Dazu haben wir auch alle Medienplaner gezielt eingeladen. Dort versuchten wir auch das Ganze mit dem Programm zu steuern. Da sind immer gute Ideen gefragt.

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Wir versuchen, den Besuchern einen Leitfaden oder Ideen zu geben, wo man am besten hinpasst. Es ist auch eine innovative Massnahme für die Messe, dass beispielsweise Google als Partner Werbeaktionen oder andere Promotionen startet, um auf unsere Messe aufmerksam zu machen. So verkörpert die EMEX keinen Provinzcharakter.

Also dürfen wir uns auch nächstes Jahr auf eine EMEX freuen, was ja in der heutigen Zeit nicht mehr selbstverständlich ist? Messen sind keine Selbstläufer… Ja, ich denke schon. Sagen wir es so: Ich weiss noch nicht, wie der Wind wehen wird, aber wenn ich so durch die Gänge schaue und auch mit den Leuten spreche, bin ich sehr zuversichtlich, dass die EMEX auch nächstes Jahr stattfinden wird. Die Veranstaltung lebt jedoch von ihren Partnern. Deshalb ist die Entwicklung dieser Messe stark branchenabhängig. Auch wir als Messe verändern uns und müssen uns den Entwicklungen anpassen. Darum arbeiten wir auch gezielt an neuen Möglichkeiten, damit jede Zielgruppe abgedeckt werden kann. Wir arbeiten intensiv weiter, um hauptsächlich für alle Beteiligten attraktiv zu bleiben.

Weitere Informationen

Ewa Ming Geschäftsführerin EMEX Management GmbH.

www.suisse-emex.ch


FREDDY BURGER MANAGEMENT PRÄSENTIERT

Marketing

SHOW HIGHLIGHTS 2012/13

Das Musical mit den Songs von udo Jürgens Ab November 2012 Theater 11 Zürich

Die spektakuläre Opernshow – Welturaufführung 13. bis 15.12.2012 Hallenstadion Zürich

40 Jahre Jubiläumstournee 27. bis 30.9.2012 Musical Theater Basel

Der ganz normale Wahnsinn Sonntag, 28.10.2012 um 19 Uhr Hallenstadion Zürich

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0900 800 800 CHF 1.19/min., Festnetztarif

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Das Original Musical von Queen und Ben elton Ab 14.12.2012 Musical Theater Basel

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Marketing

«Einfach mehr Freude ins Büro bringen» Mit Sympathie zum Erfolg von Nicolas Ottenheimer

Seit mehr als 70 Jahren beliefert der grösste Schweizer B2B Bürobedarfsanbieter kleinere und grössere Unternehmen. Alles hat in einer Garage und mit dem Vertrieb von Kohlepapier per Velo in Berns Gassen begonnen.

H

eute ist die iba ein modernes Unternehmen mit vielfältigen Vertriebskanälen. Während des Jubiläumsjahres 2009 hat die iba verstärkt in innovative Projekte investiert und einen entscheidenden Grundstein für eine erfolgreiche und nachhaltige Zukunft gelegt: Mit einem modernisierten Logistikzentrum und einem neuen E-Shop festigt die iba ihre starke Stellung im Markt weiter. Durch die iba gelangt mehr Freude ins Büro. ISO 9001-Zertifizierung Im Jahr 2011 erlangte die iba die Zertifizierung nach ISO 9001. Ein standardisiertes Managementsystem ermöglicht es dem Bürobedarfsversender, jeden Prozess gegen aussen und innen zu dokumentieren, Qualität und Zufriedenheit von Kunden und Mitarbeitern zu sichern und sicher zu stellen. Die Geschäfts-

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leitung der iba erarbeitete ein Jahr lang unter dem Mission Statement «Einfach mehr Freunde ins Büro bringen» Prozesslandschaften, ein Wertesystem und die Organisationskultur mit der Versprechung, permanent und auf allen Firmenebenen nach Verbesserungen zu suchen und diese umzusetzen. C-Artikel Management – Alles aus einer Hand Für viele Firmen bedeutet das Beschaffen von C-Artikeln viel Zeitaufwand und Kosten, unternehmerisch sinnvoller ist es, die Ressourcen stärker auf das wertschöpfungsbringende Kerngeschäft zu konzentrieren. Hier bietet iba die Dienstleistung «C-Artikelmanagement» als Lösung: Kundenspezifische Gesamtkonzepte von der Beschaffung, Lagerung, Logistik bis hin zur Bewirtschaftung werden in enger Zusammenarbeit mit dem Kunden entwickelt.

Das Produktespektrum umfasst alle Büromaterialien, Verpackungs- und Hygieneartikel, Toner und Tintenpatronen sowie Drucksachen und Werbeartikel. Aber auch kundenspezifische Artikel, die für die Firmen speziell beschafft oder an Lager gelegt werden. Durch die Prozessoptimierung, welche mit den Kunden in Workshops erarbeitet wird, können signifikante Kosteneinsparungen erreicht werden. Neues Logistikzentrum Nach intensiven Umbauphasen und einer Gesamtinvestition von 4.5 Millionen Franken tätigte der Bürobedarfsversender im letzten Jahr mit neuer Fördertechnik einen wichtigen und nachhaltigen Schritt in die Zukunft. Die iba konnte das komplexe Projekt mit eigenem Know-how gestalten, vom kompletten Lager-


Marketing

Bei der Beschaffung und Lieferung werden möglichst kurze Wege zurückgelegt.

umbau über die technische Planung bis hin zur gesamten Umsetzung mit den Fördertechnikspezialisten und IT-Zulieferern. Mit dem neuen Zentrum konnte die Tageskapazität sowie die Effizienz gesteigert werden. E-Shop mit Silber ausgezeichnet Im Geschäftskundenbereich gehört der ibaWebshop zu den besten der Schweiz. Anlässlich der ersten Swiss E-Commerce Award Verleihung im Mai 2012 nahmen 90 Online-Unternehmen in 10 Wettbewerbskategorien teil. Die Jury aus 10 E-Commerce Experten bewertete Funktionalität, Prozesse und Übersichtlichkeit beim Online-Einkauf. Daneben standen die Präsentation des Sortiments, die Benutzerfreundlichkeit, das Einkaufserlebnis sowie die Transparenz im Visier. iba wickelt rund die Hälfte ihrer Bestellungen online ab. Das stellt für das Unternehmen eine weitere Motivation dar, den E-Shop noch attraktiver und kundenfreundlicher zu gestalten. Europaweit verbunden Die iba ist bestrebt, durch ein internationales Netzwerk bestehende Produkte und Dienstleistungen weiter zu verbessern und für den Kunden zu optimieren. Zu diesem Zweck ist die iba Mitglied der EOSA. Die EOSA ist eine Allianz aus unabhängigen, europäischen Bürobedarfs-

Anbietern, die in ihrem jeweiligen Land zu den führenden Unternehmen gehören. Dank der nationalen Kundennähe und der Kenntnis des lokalen Marktes sind alle EOSA-Partner in der Lage, rasch zu handeln und besser auf die nationalen Kundenbedürfnisse einzugehen. Die iba als Schweizer EOSA-Mitglied liefert deshalb genau die Artikel, die sich hier bewährt haben, verbunden mit den Dienstleistungen, die in der Schweiz geschätzt werden. Die Partnerschaft bringt iba-Kunden entscheidende Vorteile: Bei international tätigen Herstellern kann EOSA als globaler Einkäufer bessere Preise aushandeln. International tätige Unternehmen, die mit EOSA globale Verträge abschliessen, erhalten auch in der Schweiz ihre internationalen Konditionen. Ökologisch aus Verantwortung Wer gesunde Luft atmen und Sorge zur Natur tragen will, muss etwas dafür tun. Dieser Grundsatz ist fester Bestandteil sämtlicher Arbeitsprozesse der iba. Bei der Beschaffung und Lieferung wird darauf geachtet, dass möglichst kurze Wege zurückgelegt werden. Umweltfreundlich wirkt sich sicher die Tatsache aus, dass viele Artikel in der Schweiz oder in benachbarten Ländern hergestellt werden und nicht aus einem Billigherstellungsland um den halben Globus transportiert werden müssen.

Ein starkes Umweltengagement zeigt die iba vor allem bei der Rücknahme von Tonern und Tintenpatronen. In Zusammenarbeit mit Partnern werden die Zentraleinheiten wieder verwendet und garantieren trotzdem eine einwandfreie Funktionalität. Tonern und Patronen liegt ein Rückversandkleber bei. Bei grösseren Mengen organisiert die iba sogar die Rücknahme durch das jeweilige Transportunternehmen. Über iba Unter dem Motto «Echt Schweiz» umfasst der um 100 Seiten ausgebaute Jahreskatalog 2012 ein Sortiment von rund 7’000 Artikeln. Auch die Bilanz des Jahres 2011 lässt sich sehen: der Umsatz konnte um 4.5 Prozent auf über CHF 60 Millionen, die Arbeitsplätze auf rund 150 Stellen ausgebaut werden. Im ersten Halbjahr 2012 konnte der Umsatz um erfreuliche 11 Prozent gesteigert werden. Nicolas Ottenheimer ist Redaktor der Life Medien GmbH.

Weitere Informationen iba ag Gewerbestrasse 16 CH-3065 Bolligen Telefon +41 (0) 31 925 25 25 info@iba.ch www.iba.ch

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Ein Blick in die Zukunft mobilitätskonzepte in der debatte

von Pia Krättli

Wie wird sich die zukünftige Mobilität verändern? Fahren wir wieder öfters Fahrrad? Teilen wir das Auto mit dem Nachbarn? Oder bewegen wir uns immer öfter auf der digitalen Datenautobahn anstelle der Strassenautobahn.

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as ist Mobilität eigentlich? Bei Mobilität geht es nicht alleine um das Auto, die Eisenbahn oder um das Flugzeug. Nein, Mobilität bedeutet, von A nach B zu gelangen. Mobilität ist unsere Beweglichkeit. Egal wie, es kann auch zu Fuss sein. Wir Menschen sind seit Urzeiten mobil, und das wollen wir auch bleiben. Tatsache ist, dass sich die Art und Weise der motorisierten Mobilität verändert hat und sich in Zukunft weiter wandeln wird. Vielleicht waren die Veränderungen noch nie so nötig wie zum heutigen Zeitpunkt. Verstopfte Strassen, überfüllte Eisenbahnen, und der belastende Grund für einen Wandel ist – der CO2-Ausstoss. Die Entwicklung der städtischen Mobilität Unterscheiden sollte man zwischen den städtischen und den ländlichen Gegenden. In Europa besitzen immer weniger Stadtbewohner ein eigenes Auto. Wenig Parkmöglichkeiten – und wenn doch, mit hohen Kosten verbunden – verstopfte Strassen und schlechte Luft. Als Alternative steht der städtischen Bevölkerung ein gutes öffentliches Verkehrsnetz zur Verfügung. Rechnet man die Parkkosten, die Versicherung für das Auto und die Zeit wo man öfter steht als fährt, zusammen, taucht die Frage auf: Lohnt sich ein eigenes Fahrzeug überhaupt noch? Kann man mit einem ÖV-Abo nicht auch Geld sparen?

Für jede Ladung.

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In Zukunft auf Alternativen setzten.

Am Podiumsgespräch – organisiert von der Firma LeasePlan AG – im Gottlieb Duttweiler Institute in Rüschlikon/Zürich, trafen sich Mobilitätsexperten, um der Frage nach der «Zukunft der Mobilität» nachzugehen. Veränderungen in der Mobilität werden uns angekündigt. Aber braucht es überhaupt einen Wandel? Was geschieht, wenn wir so weiter machen wie bisher? Wie würde dann die Mobilität weiter vorangehen? Auf diese Fragen reagiert Ruedi Ott1 mit einer passenden Antwort: «Es ist ein Irrglauben zu

meinen, es geschehe nichts, wenn man nichts macht. Denn die Umweltsituation verändert sich laufend und darauf müssen wir uns einlassen. Die heutige Mobilitätsstrategie der Stadt Zürich basiert nach wie vor auf der Verkehrspolitik von 1974. Schon dazumal war der stadtgerechte Verkehr, und somit die Lebensqualität der Bewohner, ein Thema. Im Laufe der Zeit haben sich aber die Gesellschaft wie auch die Technologie verändert. Nun muss sich auch die Verkehrspolitik anpassen. Und wie bisher sollte das Ganze von Konstanz, Pragmatismus und Vernetzung geprägt sein». Sinnvolle Alternativen Martin Randelhoff bemerkt, «wir wollen alle den alten und bisherigen Standard beibehalten, aber schon wegen der Rohstoffknappheit müssen wir Alternativen suchen»

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Die Umweltverschmutzung wie auch die Rohstoffknappheit zwingen uns, Alternativen zu suchen. Laut den Experten werden wir in 50 Jahren ganz anders mobil sein. Car-Sharing, Elektromobile und die Kommunikation durch das Web2.0 (das einige Reisen überflüssig macht) sind Schlagwörter zu diesem Thema.

Im öffentlichen Verkehr haben Anbieter schon vor einiger Zeit auf die unterschiedlichen Mobilitätsansprüche reagiert. Zusätzlich zu dem Abo kann eine Mobility-Karte gekauft werden. So kann der Reisende spontan entscheiden, welchen Teil er mit dem Auto fährt, und wo er in die Bahn, den Bus oder ins Tram umsteigt. Frau Tschannen-Süess2 präsentiert zu diesem Thema das Projekt «white cat services». Der Kunde gibt entweder via Smartphone, per Computer oder telefonisch sein Reiseziel durch, und der cat-Service sucht die beste Reiseverbindung heraus. Das kann mit dem öffentlichen Verkehr sein, oder aber auch mit dem SocialNetworking Mitfahrsystem. Eine weitere mögliche Entwicklung ist das Auto, und somit auch die Kosten , zu teilen. Unternehmer stellen das Firmenfahrzeug verschiedenen Benutzern zur Verfügung. Denn das Reisen wird immer teurer, und dies nicht nur mit dem öffentlichen Verkehr. Die Kosten für Benzin, Diesel und Unterhalt für das Fahrzeug werden weiter steigen. Bei dem Gedanken, wie viele Stunden das Auto ungenutzt vor der Haustür steht, bietet sich das Car-Sharing System als die Gelegenheit an, um Geld zu sparen. Auch raten die Mobilitätsexperten,den Fokus nicht auf den Besitz eines Fahrzeuges zu setzten, sondern auf den Nutzen der verschiedenen Verkehrsmöglichkeiten.

Und jedes Budget. Der Ford Transit bietet neben seinem grossen und vielseitig nutzbaren Laderaum sensationell tiefe Betriebskosten von nur 27 Rappen/km all-inclusive. Dazu erfüllen alle Ford Transit Modelle die Euro-5-Abgasnorm und sind schnell verfügbar.

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Teilnehmer an der Podiumsdiskussion: Ruedi Ott war bis Mitte 2011 Leiter Mobilität+Planung beim Tiefbauamt der Stadt Zürich. Heute ist er teilpensioniert. Seit 1990 ist er als Vertreter der Stadt Zürich in der Fachkommission «Verkehrsplanung» des Deutschen Städtetages aktiv. 1

Monika Tschannen-Süess ist Unternehmerin, Mobilitäts- und Projektmanagerin, Gesellschafterin und GL-Mitglied der selbstgegründeten «Rundum Mobil GmbH», und ist VR-Mitglied bei «White Cat Services AG». 2

Martin Randelhoff studierte Verkehrswissenschaft an der Universität Dresden und ist heute Herausgeber und aktiver Blogger von «Zukunft Mobilität» (2011 ausgezeichnet mit dem Grimme Online Award). Er ist Berater im Bereich Nachhaltigkeit und Zukunft der Mobilität sowie Mitglied im Netzwerk «Intelligente Mobilität».

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Datenhighway und Autobahn.

Mobilitätsveränderungen für Unternehmen Auch für Unternehmer wird die Mobilität immer teurer. Einige nehmen ab einer gewissen Distanz keine Aufträge mehr an und andere wiederum verpflichten ihre Mitarbeiter zu Fahrgemeinschaften. Der beste Parkplatz, der neben dem Lift, wird zum Veloabstellplatz umfunktioniert, und Mitarbeiter werden zum Benutzen der ÖV aufgefordert. Die Auslastung der öffentlichen Verkehrsmittel beträgt im Moment rund 30 Prozent. Hier besteht also noch grosse Kapazität. Ideen wie zum Beispiel die Verschiebung der Arbeitszeiten sollten die morgendlichen- und abendlichen Spitzenzeiten entlasten und damit zu einer ausgewogeneren Belastung beitragen. Und falls doch ein neues Fahrzeug angeschafft werden muss, raten die Experten, auf Elektromobile umzusteigen. «Wir sollen die Mobilität nicht verlieren, sondern neue Formen finden. Eine Form die uns auch Spass macht, wie zum Beispiel ein Elektromobil zu fahren», meint auch 3Dr. Jörg Beckmann zum Thema E-Mobil. Obwohl deren Anschaffungskosten im Moment noch eher hoch seien, werde sich dieser Schritt irgendwann auszahlen. Argumente wie: zu teuer, zu kleine Reichweite, keine Ladefläche, würden im Laufe

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der Zeit nicht mehr zählen. Dies jedenfalls prophezeit der Zukunftsexperte 5Lars Thomsen. Ein Ausblick «Zehn Prozent unseres Lebens werden sich verändern», prognostiziert Lars Thomsen, der sich mehr für den Trendbruch als für den eigentlichen Trend interessiert. Zur Veränderung trägt auch die Entwicklung der künstlichen Intelligenz bei. Maschinen, die mit uns denken, würden in Zukunft auch im Verkehr selbstverständlich sein. Fahrzeuge, die (fast) selbständig einparken, sind jetzt schon Gegenwart. Die künstliche Intelligenz im Auto könne eines Tages Strassenbeschilderung, Gefahren auf der Fahrbahn, ja sogar die Konzentration und die Wachsamkeit des Lenkers erkennen. Genauso überzeugend argumentiert Thomsen für die Vorteile und die Möglichkeiten vom Elektromobil der Zukunft. «Wir stehen am Anfang vom Ende der Rohstoffgewinnung. Grössere Batterien für längere Fahrzeiten werden das E-Mobil konkurrenzfähig machen. Die erste Generation Elektromobile sind Vergangenheit. Autoingenieure arbeiten an der Zweiten. Längere Fahrzeitmöglichkeit, mehr Kraft und mehr Platz zum beladen. Bald zählen die Negativargumente von heute nicht mehr.» Lars Thomsen geht davon aus, dass schon in wenigen Jahren die Elektrofahrzeuge günstiger als die Benzinautos sein werden.

Dr. Jörg Beckmann leitete den europäischen Verkehrssicherheitsrat, ist seit 2008 Direktor der Mobilitätsakademie in Bern und damit verantwortlich für das «Schweizer Forum Elektromobilität». 4

Special Act mit Lars Thomsen Gründer und Chief Futurist der future matters AG mit Sitz in Uerikon/Zürich und zählt zu den renommiertesten Zukunftsexperten Europas. 5

Weitere Informationen Pia Krättli ist Redaktorin der Life Medien GmbH.

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Die besten Werkzeuge für Profis: VW Nutzfahrzeuge. Wer hart arbeitet, braucht dafür robuste und zuverlässige Werkzeuge. Der flinke Caddy, der praktische Transporter, der geräumige Crafter und der kräftige Amarok sind jeder Aufgabe gewachsen. Wirtschaftlich und zuverlässig erledigen sie ihren Job und unterstützen Sie bei jeder Herausforderung. Entscheiden Sie sich also für die richtigen Werkzeuge: Damit Sie sich voll und ganz Ihrer Arbeit widmen können.

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Scheinalternativen erkennen Fahrzeuge direkt importieren von Beat Imwinkelried

Der Import von Fahrzeugen aus der Eurozone in die Schweiz ist auch für KMU eine beliebte Frage, vor allem dann, wenn der Wechselkurs günstig ist. Was gilt es beim Angebotsvergleich zu beachten, damit Äpfel mit Äpfeln verglichen werden? Und welche Auswirkungen hat das neue CO2-Gesetz auf die Vergleichsberechnungen? Man will seinen Fuhrpark doch einfach nur günstig einkaufen oder leasen.

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etrachtet man den Anteil der gewerblichen Fuhrparknutzer, welche Aussendienst- oder Servicefahrzeuge benötigen, so befinden sich beliebte Marken wie beispielsweise VW, Renault, Ford, Toyota, Opel oder Citroën im Einsatz. Bei den Kaderfahrzeugen werden oft Marken wie BMW, Mercedes und Audi bevorzugt. Die meisten dieser Fahrzeugmarken werden nicht nur in unseren europäischen Nachbarländern produziert, die Verkaufspreise liegen zudem in aller Regel unter jenen in der Schweiz – auf den ersten Blick. Vergleichsbasis genau anschauen Wer hat nicht bereits mit dem Gedanken gespielt, seine Fahrzeuge jenseits der Grenze zu kaufen? Sieht man bei dem Handel doch bereits die Tausender Noten, welche man sparen könnte. So geht man meist ins Internet, um ein bestimmtes Fahrzeug zu konfigurieren. Aber die vielfältigen Ausstattungsmerkmale oder -pakete unterscheiden sich in Deutschland und in der Schweiz. Auch die Beschreibungen liefern meist nicht den gewünschten und benötigten Detaillierungsgrad. Am besten lässt man sich die in Frage kommenden Fahrzeugmarken und -modelle doch bei einem Schweizer und einem ausländischen Händler rechnen. Dabei ist unbedingt darauf zu

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achten, dass die Fahrzeugausstattung genau gleich definiert wird. Denn die Sonderausstattungen kosten auch im Ausland ihr Geld. Aufgrund des Euro-Kursrutsches im letzten Jahr und der massiven Euro-Boni sind die Fahrzeuge hierzulande wieder attraktiver geworden. Zugegeben, es besteht ein Preisunterschied, aber was beinhaltet dieser? Einige Aspekte müssen bei den Kostengegenüberstellungen berücksichtigt werden, und die pauschal genannten Einsparungsprozente im Ausland sind kritisch zu hinterfragen. • Auf bestimmte Marken und Modelle werden zwischen zwei und sieben Jahre Garantie gewährt. Ebenso werden Verschleissreparaturen bis 100‘000 km garantiert. In Deutschland beträgt die Garantie in der Regel nur zwei Jahre. Der Abschluss einer Garantieversicherung für weitere Jahre ist der Werksgarantie jedoch nicht gleichzusetzen. • Bestimmte Marken und Modelle beinhalten in der Schweiz einen so genannten Gratis-Service bis zehn Jahre und/oder bis 150‘000 km, so zum Beispiel BMW, Audi oder Volvo. GratisService ist im Neuwagenpreis zwar bereits berücksichtigt, stellt aber für den Kunden im laufenden Betrieb einen geldwerten Vorteil dar.

• Aus dem Euroraum selbst importierte Fahrzeuge kommen beim Wiederverkauf als Occasion generell schlechter, das heisst mit einem Wertverlust, weg. Der Wertverlust bei Occasionen kann im mittleren Preissegment bis 10 Prozent vom Eurotax-Verkaufswert betragen. • Die gewünschte Ausstattung im Schweizer oder ausländischen Angebot muss exakt übereinstimmen. Vorteile mit Flottenmanagement Weitere finanzielle Vorteile kommen zum Tragen, wenn die Geschäftsfahrzeuge beim Flottenmanager geleast und verwaltet werden. Die speziellen Rabattkonditionen für den Fahrzeugkauf, welche der Flottenmanager beim Schweizer Fahrzeugimporteur geniesst, werden vollumfänglich an den Flottenkunden weiter gegeben und wirken sich entsprechend positiv auf die Leasingrate aus. Ausserdem stellen Leasingraten objektbezogene, kalkulierbare Verbindlichkeiten in Form eines durchlaufenden Rechnungspostens dar. Die Liquidität des Flottenkunden bleibt vollumfänglich für eigene wichtige Investitionen erhalten, weil kein Kapital durch den Kauf von Betriebsmitteln gebunden wird. Im Rahmen einer Full Service-Dienstleistung überwacht der


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Flottenmanager auch die Wartungskosten und fordert allfällige Gratisreparaturen oder Garantiefälle ein.

zeugen mit grösserem Hubraum oder solchen, welche die Emissionsgrenzwerte übersteigen, kosten seit Juli 2012 zusätzlich.

Weitere kostensenkende Faktoren sind zum Beispiel Fahrertrainings. Sie helfen, den Verschleiss und die Wartungskosten am Fahrzeug zu verringern, zum Beispiel für Getriebe und Reifen. Die Treibstoffkosten reduzieren sich und nicht zuletzt sinkt das Unfallrisiko durch erhöhte Fahrersicherheit, was sich positiv auf Versicherungsprämien und unfallbedingte Absenzen auswirkt. Nebenbei haben reduzierte Kosten durch verringerten Verbrauch noch einen positiven Effekt auf die CO2-Bilanz.

Ein Preis- und Leistungsvergleich Auf der Basis der eingangs gemachten Überlegungen wurde der Preisvergleich für ein typisches Kaderfahrzeug angestellt. Zu erwähnen ist, dass hier noch keine Händlerrabatte in Abzug gekommen sind, da diese händlerbezogen variieren können. Es ergab sich folgende Gegenüberstellung:

CO2-Steuer beachten Das revidierte CO2-Gesetz und die Ausführungsverordnung sind am 1. Mai 2012 in Kraft getreten. Hierin wurden die Zielwerte für CO2Emissionen pro Kilometer in einer Übergangszeit bis zum Jahr 2015 und danach festgelegt. Die Emissionsvorschriften müssen für Erstimmatrikulationen seit dem 1. Juli 2012 eingehalten werden. Details können am besten aus erster Hand auf der Webseite des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) nachgelesen werden. Beim Einzelimport eines Neuwagens ab Juli 2012 mit einem Emissionswert von beispielsweise 170 g CO2/km und einem Leergewicht von 1‘649 kg liegt die Zielverfehlung bei 31 g CO2/km und einer damit fälligen Lenkungsabgabe in Höhe von CHF 2‘637.40. Eines der Ziele der CO2-Steuer ist es, dass sich der private oder gewerbliche Import von Neufahrzeugen auf Autos mit niedrigen Emissionswerten beschränkt. Es werden damit Treibstoffeinsparungen von jährlich rund 770 Millionen Schweizer Franken erwartet (Quelle: Eidgenössisches Departement UVEK). Es gibt auch kritische Stimmen, welche sagen, dass diese Lenkungsabgabe letztlich im Wesentlichen zur Bestandswahrung und Förderung des inländischen Fahrzeugabsatzes beitragen soll. Falls Sanktionen fällig werden, sollen diese Einnahmen im Jahr 2012 mittels Reduktion der Krankenkassenprämien an die Bevölkerung zurückverteilt werden. Ab 2013 fliessen die Einnahmen gemäss Gesetz in den Infrastrukturfonds. Beschränken wir uns auf die Fakten: der eigene Import von Neufahr-

Weitere Informationen

Beat Imwinkelried ist Vorsitzender der Geschäftsleitung und Präsident des Verwaltungsrates bei Auto-Interleasing.

www.auto-interleasing.ch

BMW 525d Limousine bei gleicher Ausstattung, ohne Händlerrabatte CO2-Emissionen: 126.0 g/km Preise: Stand Juni 2012, seit Juli 2012 können diverse Modelle optimiert sein Angebot aus Deutschland

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357.00 CHF 72'695.95 CHF

CO2-Steuer

0.00 CHF

Zulassung BL

100.00 CHF

Total 72'695.95 CHF Total 79'070.00 CHF Zuzüglich allfälliger Speditionskosten Inklusive drei Jahre / 100'000 km Garantie Zuzüglich Zeitaufwand für Zulassung und Verschleissreparaturen im Wert von Zuzüglich Wertverlust bei Wiederverkauf CHF 1100.– (5–10 Prozent vom Eurotax Verkaufswert) Inklusive Gratis-Service zehn Jahre / 100'000 km im Wert von CHF 3'100.– für dieses Modell

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Einen Schritt weiter Nachhaltigkeit dank erneuerbarer Energie

von Peter Arnet

Alpiq E-Mobility AG setzt auf die zukünftigen Lösungen in der Mobilität. «In Charge of E-Mobility» heisst das Schlagwort dazu.

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lektroantrieb ist eine Technologie der Zukunft, welche die Stromlieferanten vor eine neue Herausforderung stellt. Im Unterschied zum Ausland verfügt die Schweiz über eine nahezu CO2-freie und weitgehend erneuerbare inländische Elektrizitätsproduktion; die ideale Voraussetzung für Elektromobilität. Die Schweiz könnte somit bei der Entwicklung elektrischer Individualmobilität eine Vorreiterrolle spielen. Das Umweltbewusstsein der Bevölkerung ist gross und spielt in der nationalen politischen Agenda eine wichtige Rolle. Schweizer Strom ist praktisch CO2-frei und wird das auch bleiben. Die Möglichkeiten für Klimaverbesserungen sind also maximal. Richtig laden – mit der massgeschneiderten Lösung In Charge of E-Mobility heisst für die Alpiq, Verantwortung zu übernehmen, aber auch die technologische Entwicklung mitzubestimmen und Produkte anzubieten, die ökologisch wie ökonomisch führend sind. Schliesslich steht in Charge of E-Mobility auch für «richtiges Laden». Nur wenn die Konzeption einer Ladeinfrastruktur präzise auf die Bedürfnisse des jeweiligen Einsatzes abgestimmt ist, sind Energieeffizienz und Anschaffungs- beziehungsweise Betriebskosten optimal. Jeder Kunde hat unterschiedliche Anforderungen an das Laden von Elektrofahrzeugen. «Overnight Charging» in Hotels, Schnell-Ladestationen dort, wo ein

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Kunde nur eine Viertelstunde verweilt, grossflächige Infrastrukturen an Bahnhöfen, Flughäfen und an öffentlichen Plätzen. Diese Varietät zeigt, dass Know-how und Erfahrung bereits in der Planung entscheidend für die spätere Effizienz und Wirtschaftlichkeit sind. Von der Energieproduktion über die Energieverteilung bis zum Energieeinsatz ist Alpiq der Wissensträger in der Schweiz, mit einem flächendeckenden Service- und Stützpunktnetz an über 80 Standorten. Als Energiedienstleister ist die für Elektromobilität spezialisierte Alpiq E-Mobility AG der kompetente Partner für die Planung, Konzeption und Installation von Ladeinfrastrukturen im privaten und öffentlichen Bereich und kennt die Anforderungen an Projektierung und Installation moderner Elektroanlagen genau. E-Mobility-Lösung für Grosspeter Die Grosspeter AG, der grosse Autohandelspartner in der Nordwestschweiz, bekennt sich zur erneuerbaren Energie und möchte damit Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein als Geschäftsvision durchsetzen. In der E-Mobilität nimmt das Unternehmen eine Vorreiterrolle ein und bietet seinen Kunden sowie der Öffentlichkeit professionelle Ladeinfrastrukturen an. In Zukunft werden sogar bei allen Bauprojekten der Grosspeter AG professionelle Ladeinfrastrukturen zur Grundausstattung der Garage gehören.

Die Alpiq E-Mobility AG erarbeitete zusammen mit ihrem Auftraggeber die passende Lösung und durfte die geeignete Infrastruktur für das zukunftsorientierte Unternehmen installieren. Massgebend bei der damit einhergehenden Produkteevaluation war, dass nur ein Produkt in Frage kam, welches nicht nur die Bedürfnisse von heute, sondern auch die Anforderungen von morgen erfüllen kann. Ein Mehrwert, den Alpiq rund um die Installationen erbringt, sind Service und Support als Bestandteil der Dienstleistungen. Dieser Mehrwert wird von Mitarbeitenden der Grosspeter AG sowie von anderen Kunden der Alpiq äusserst geschätzt.

Weitere Informationen

Peter Arnet ist Geschäftsführer der Alpiq E-Mobility AG.

Alpiq E-Mobility AG Hohlstrasse 188 CH-8026 Zürich www.alpiq-e-mobility.ch


Mobility

Arval spricht Ihre Sprache. Garantiert.

Kennen Sie das Sparpotenzial Ihrer Flotte? Setzen Sie auf Full-Service-Leasing. Damit haben Sie den Kopf frei und wir helfen Ihnen zu sparen beim Fahren: Wir analysieren tagesaktuell, was in Ihrer Flotte passiert, können rechtzeitig steuernd eingreifen und das Optimum an Verbesserungen und Spareffekten herausholen. Wissen Sie übrigens, dass das Fahrerverhalten eine Hauptrolle in Ihrer Flotte spielt und entscheidend zur Kostenreduktion beitragen kann? Sparen können Sie sogar, wenn Sie etwas für die Umwelt tun: Mit tiefer motorisierten Fahrzeugen lassen sich Treibstoff- und Versicherungskosten senken. Wir wünschen Ihnen sichere und gute Fahrt! Für weitere Informationen rufen Sie uns bitte an unter 041 748 37 00 oder surfen Sie auf arval.ch.

arval.ch kmu life · 04/2012

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Heute an die Mobilität von morgen denken Unternehmer sind mit dem Flottenmanagement gefordert Interview mit Caroline Mahieu von Pia Krättli

Die Gesellschaft ist so mobil wie noch nie. Ob auf Strasse oder Schienen: Die Anforderungen an die Mobilität sind gestiegen und die effizienteste Fortbewegung hat oftmals Priorität. Mit der optimalen Firmenmobilität setzen sich ebenfalls Unternehmen auseinander und gleisen heute Veränderungen auf, damit in Zukunft alles rund läuft. Einen Blick in die Zukunft wagen auch vier Mobilitätsexperten, die sich im Rahmen der LeasePlan Veranstaltungsreihe «MyPlan Event» zu einer Podiumsdiskussion mit dem Thema «Die Zukunft der Mobilität» zusammengefunden haben. kmu Life hat sich im Vorfeld der Diskussion mit Caroline Mahieu, Managing Director von LeasePlan (Schweiz) AG und Vize-Präsidentin des Schweizerischen Leasingverbands (SLV), unterhalten, um aus erster Hand zu erfahren, was Unternehmen gegenwärtig beschäftigt.

Die Mobilität ist im Wandel. Die grosse Anzahl von Businesspassagieren im öffentlichen Verkehr und die Benutzung von SBB Mobility sind Zeichen der Veränderung. Wie deutlich spüren Sie diesen Trend? Die Ansprüche an die Fortbewegung haben sich geändert, doch die Mobilität wird immer ein Grundbedürfnis bleiben. Die höchst mobile Bevölkerung stellt den Strassenverkehr wie auch den öffentlichen Verkehr vor grosse Herausforderungen in Sachen Kapazität. In Zukunft wird deshalb das Mobil-Sharing, also die Kombination beider Systeme, an Bedeutung gewinnen. Fehlt es beispielsweise an Parkplätzen im Stadtzentrum ist es sinnvoller, die ÖV zu benutzen. Dabei sollte jedoch das KostenNutzenverhältnis genau geprüft werden. Für Dienstleistungsunternehmen wird das MobilSharing – je nach Standort und Ware, die be-

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fördert werden muss – weniger ein Thema sein, da diese Firmen häufig nicht auf das Fahrzeug verzichten können.

je mehr der ökologischen Verantwortung bewusst und setzen nachhaltiges Flottenmanagement gezielt als Reputationsinstrument ein.

Viele Menschen pflegen eine emotionale Bindung zu einer bestimmten Automarke. Welchen Wünschen wird in der heutigen Zeit mehr nachgegeben: Traumauto oder ökologisch sinnvollere Fahrzeuge?

Wie gross ist die Akzeptanz von Elektromobilen bei Schweizer Unternehmen?

Dies hängt sehr stark von der Unternehmensphilosophie einer Firma ab. Leistungsstarke Fahrzeuge sind in der heutigen Zeit aber tendenziell immer weniger in der Unternehmensflotte vertreten, da diese dem Image einer Firma nicht immer zuträglich sind. Insbesondere internationale Firmen müssen sich für solche Personenwagen sogar rechtfertigen, da die Stakeholder für dieses Thema sensibilisiert sind. Unternehmen sind sich jedoch je länger

Das Elektromobil stösst bei Unternehmen auf grosse Neugier. Die kurze Reichweite und der begrenzte Laderaum sind jedoch für viele ein Problem. Dazu kommen die noch relativ hohen Anschaffungskosten. Deshalb konnte sich die Elektromobilität bisher nicht auf breiter Front durchsetzen. Ausnahmen sind Firmen, welche pro Tag weniger als 100 Kilometer fahren und nur kleine Mengen transportieren müssen. Obwohl die Elektrofahrzeuge CO2-neutral unterwegs sind, braucht es technische Weiterentwicklungen sowie eine gesetzliche


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Mit dem Flottenmanagement von LeasePlan Zeit und Geld sparen.

Rahmenbedingung – zum Beispiel über die Verkehrsabgabebesteuerung –, um die Unternehmer für die Elektromobilität zu gewinnen.

Wo sehen Sie Entwicklungspotential in Sachen Flottenmanagement von Unternehmen?

Ist Car-Sharing ein Thema bei Schweizer KMU?

Es gibt noch sehr viel Potential in der Schweiz. KMU kaufen ihre Fahrzeuge nach wie vor mit

«Die Mobilität wird immer ein Grundbedürfnis bleiben.»

Das Car-Sharing wird in der Schweiz bis heute nur ganz selten angewendet. Städtische Unternehmen sind eher zu dieser Lösung bereit, weil es häufig an Parkplätzen mangelt. Mit dem Car-Sharing System können Mitarbeiter die Firmenfahrzeuge nicht mehr privat nutzen, was diese als nachteilig empfinden können. Darüber hinaus darf nicht vergessen werden, dass ein eigenes Geschäftsauto auch zur Motivation und zur Befriedigung der Mitarbeiter beiträgt und häufig als «benefit in kind» beziehungsweise als Teil der Entlohnung angesehen wird.

Vorliebe selber und geben den Fahrzeugkauf nicht gerne aus der Hand. Grund dafür können die vorhandene Liquidität, gute Beziehungen zu einer Garage oder anderen Servicepartnern sein, oder auch die Angst, die Kontrolle über den Fuhrpark zu verlieren. Dabei fällt paradoxerweise auf, dass gerade die Kostentransparenz oft fehlt. Hinzu kommt, dass der Fahrzeugpark je nach Grösse einen enormen Aufwand bezüglich Administration bereitet. Es braucht noch viel Überzeugungsarbeit, damit die KMUs die Vorteile vom Operational Leasing erken-

nen: Wir sind jedoch markenneutral, stehen den Firmen bei der Wahl aber gerne mit Rat zur Seite. Unser Flottenmanagement kümmert sich nicht nur um die Beschaffung, sondern auch um Wartung und Reparaturen, Pannenhilfe, Reifenservice, Ersatzfahrzeug, Treibstoffkartenmanagement, Versicherung und Schadenhandling sowie die Fahrzeugrückgabe. Durch die Optimierung dieser Prozesse können die Firmen nur profitieren, und sie werden erkennen: Wer den Schritt wagt, merkt was er spart.

Weitere Informationen

Caroline Mahieu ist Managing Director, LeasePlan (Schweiz) AG und Vize-Präsidentin des Schweizer Leasingverbandes (SLV).

www.leaseplan.ch

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Umdenken ist angesagt Argumente für das Flottenmanagement Interview mit Eric Fulchéri von Georg Lutz

Der eigene Fuhrpark ist eine Visitenkarte des Unternehmens. Viele Verantwortliche scheuen den Schritt in die Welt des Flottenmanagements. Die Vorbehalte können aber ausgeräumt werden.

Die Schweiz hat in unternehmerischen Bereichen im europäischen Vergleich einige Vorteile aufzuweisen. Gerade beim Thema Flottenmanagement hat sie aber noch Luft nach oben. Warum ist das so? Ja, es ist absolut richtig, dass die Schweizer Wirtschaft im europäischen Vergleich besser aufgestellt ist, auch wenn durch den starken Anstieg des Schweizer Franken, gegenüber dem Euro, gewisse Branchen stärker gefährdet sind. Das trifft insbesondere den Automobilbereich. Im Flottenmanagement-Sektor ist der Schweizer Markt immer noch «konservativ» aufgestellt. Der Barkauf und Standard-Finanzleasing machen immer noch über 85 Prozent der Firmenflotten aus. Dagegen ist Operating Leasing, eine Lösung, die es ermöglicht, dass die Flotte nicht als Anlagevermögen, sondern als Betriebsausgabe zu betrachten ist und die ganze Verwaltung einer spezialisierten Firma übertragen wird, hier in der Schweiz relativ unbedeutend. Und dies, obwohl es die am meisten verwendete Flottenmanagement-Lösung in anderen Teilen Europas darstellt. Ein Grund dieses relativen Konservatismus der Schweizer Unternehmen ist, dass sie insgesamt eine sehr gesunde Bilanz und wenig Finanzierungs- und Liquiditätsprobleme haben. Allerdings glaube ich immer noch, dass die aktuelle Situation für die Unternehmen nicht die effizienteste ist. Aus finanzieller und operativer Sicht.

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Hat sich an der statistischen Situation in den letzten Jahren etwas verändert?

Das heisst, Ihr Haus entlastet nicht nur Unternehmen, sondern bietet auch mehr Transparenz?

Nun, der Anteil an Operating Leasing unter der Schweizer Firmenflotte hat in den letzten Jahren zugenommen, aber sehr langsam. Gemäss unseren eigenen Statistiken waren es im Jahr 2007 13.9 Prozent. Heute sind es um die 14.5 Prozent.

Auf jeden Fall! Mit den von Arval vorgeschlagenen Lösungen können unsere Kunden von vielen Mitteln profitieren, um einen transparenten und verständlichen Überblick über die gesamten Betriebskosten der Flotte zu erhalten: detaillierte Monatsrechnungen (mit Kosten pro Fahrzeug und pro Abteilung), Online-Reporting über «MyArval», detaillierte Flottenanalyse, welche alle Bereiche einschliesst, inklusive Fahrerverhalten (Unfälle, Bussen, Falschtankungen….), und mindestens einmal pro Jahr ausgehändigt wird. Natürlich, je mehr Dienstleistungen direkt über Arval verwaltet werden, desto transparenter und detaillierter werden diese Reportings sein.

Viele Unternehmensverantwortliche wollen offensichtlich weiter die Hand, sprich die Kontrolle auf/über ihre Fahrzeuge haben? Für jedes Unternehmen ist ein Fuhrpark etwas Wichtiges und Wertvolles. Ein Fuhrpark ist ein Mittel der Produktion und des Verkaufs. Für die Reputation und das Branding der Geschäftsleitung ist es ein Mittel zur Gewinnung und Bindung der effizientesten und talentiertesten Mitarbeiter. Die «Kontrolle», die Sie erwähnen, ist völlig verständlich. Aber «Kontrolle» der Flotte muss nicht unbedingt heissen, dass die Unternehmen ihre Fahrzeuge selber kaufen oder interne Mitarbeiter mit der täglichen Verwaltung dieser Flotte beauftragen müssen. Ich glaube, dass die meisten Unternehmen von einer grösseren Auslagerung ihres Flottenmanagements profitieren können, um sich auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren. Was nicht heisst, dass sie die Kontrolle über strukturelle Entscheidungen verlieren.

Können Sie die Dienstleitungen im Rahmen von «MyArval» noch genauer skizzieren?? Dies ist ein Kundenportal, wo Kunden Lösungen finden und die Flottenmanager, oder auch Fahrer selber, jederzeit Zugang zu sehr detaillierten und aktuellen Informationen über Ereignisse und Kosten ihrer Fahrzeuge abrufen können. Natürlich können Arval-Mitarbeiter und vor allem unsere Account Manager, welche langfristig für ein Portfolio mit zugeordneten Kunden verantwortlich sind, auf Anfrage umfassende Analysen oder Beratung liefern.


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Kostenreduktion des Automobilparks ist ein Thema ganz oben auf der Agenda. Wie setzten Sie hier an?

effizienterem Fahrverhalten zu kommen? Wie werden diese in Ihren Angeboten eingesetzt?

Meistens haben wir, auch als Privatperson, die Tendenz, nur die Kosten für den Erwerb eines Fahrzeugs oder die Finanzierung und die Abschreibung zu berücksichtigen. Aber der «Total Cost of Ownership (TCO)» ist viel breiter, da er die Kosten für Kraftstoff, Wartung und Reparatur, Pannenhilfe, Schäden, Reifen, diverse Steuern und Verwaltungskosten beinhaltet. Dank unserer langjährigen Erfahrung und umfassender technischer Datenbank wissen wir genau, wie der TCO zu berechnen ist und wie wir unsere Kunden beraten müssen, um diesen zu senken ohne die Leistung oder die Attraktivität ihrer Flotte zu beeinflussen.

Telematik-Technologie hat sich in den letzten Jahren extrem schnell entwickelt und deckt ein breites Spektrum an Lösungen. Von Flottenortung (mit GPS), die in kommerziellen Flotten verwendet wird, bis zu Anti-Diebstahlgeräten und anderen «Black Boxen». Diese ermöglichen es, Kilometerstand, reellen Kraftstoff- und CO2Verbrauch und eine Reihe von technischen Parametern auf einen Blick zu erkennen. Aber die Technologie ist aus meiner Sicht noch nicht vollständig ausgereift. Der Mangel an Standardisierung stellt noch eine grosse Hürde dar. Viele Akteure aus der Industrie, einschliesslich der Automobilhersteller selber, verwenden zu

«Ich glaube, dass die meisten Unternehmen von einer grösseren Auslagerung ihres Flottenmanagements profitieren können.» Können Sie das an einem Beispiel verdeutlichen? Die Reduzierung der gesamten CO2-Emissionen der Flotte ist nicht nur ein umweltfreundlicher Ansatz, sondern ermöglicht es auch, beträchtliche Kosten zu sparen. Dies geschieht durch einen geringeren Kraftstoffverbrauch und einer niedrigeren Steuerbelastung. Und das Angebot der Automobilhersteller in Bezug auf CO2-effiziente Fahrzeuge wird täglich vielfältiger.

Ihr zentraler Service-Ansatz besteht aus einem Vierklang: Advice, Manage, Commit und Report. Spiegeln diese Kernpunkte ein standardisiertes Vorgehen beim Kunden wider? Absolut. Wie Sie vielleicht wissen ist Arval ein internationaler Konzern, der heute in 26 Ländern vertreten ist und diese «vier Säulen» sind weltweit Teil unserer DNA.

Kommen wir spezifisch zur technischen Seite. Hier gibt es beispielsweise Telematik-Systeme, um zu

viele verschiedene Technologien. Einige Probleme mit dem Datenschutz in Verbindung mit «Tracking»-Lösungen stehen ebenfalls noch auf der Agenda. Arval verfolgt heute aufmerksam die technischen Fortschritte der TelematikGeräte und ist in der Lage, relativ einfache und kostengünstige Lösungen anzubieten, die eine genaue und Echtzeit-Überwachung von Laufleistung und Verbrauch, technische Warnungen und einige Parameter in Bezug auf das Verhalten des Fahrers bieten.

Aber der zentrale Punkt ist doch nicht die neue Technik, sondern die Frage, ob es eine Veränderung im Denken gibt? Sie haben vollkommen recht. Die Technologie ist nicht die zentrale Hürde. Der Schlüssel sind die Daten und die Intelligenz, mit der wir in der Lage sind, aus Millionen von verschiedenen Datensätzen die richtigen Lösungen zu wählen. In dieser Hinsicht ist die Erfahrung sowie die historische und Risiko-Datenbank eine grosse Hilfe, Informationen mit grossem Mehrwert zu erhalten. Aber wie Sie erwähnten, muss immer noch das Fahrerverhalten beeinflusst werden.

Training (auf der Strasse, E-Learning, Simulation) und Ausbildung sind eine Grundlage für eine entscheidende Veränderung. Hier bieten wir auf Anfrage unserer Kunden spannende Dienstleitungen an.

Ich würde am Schluss gerne noch zum Punkt E-Mobility kommen. Gerade erleben E-Bikes in der Schweiz einen Durchbruch in Richtung Massenmarkt. Beim Auto stecken wir hinsichtlich alternativer Antriebe noch in der Nische. Inwieweit können hier Dienstleistungsanbieter wie Arval etwas bewegen? Das ist ein absoluter Schlüsselpunkt. «Nachhaltige Mobilität» betrifft die gesamte Bevölkerung und Arval nimmt eindeutig teil an der Debatte. Allerdings gibt es viele Dimensionen zu berücksichtigen. Erstens glaube ich, dass die Nutzung von alternativen Energien für den «Massenbedarf», zumindest in den nächsten zehn Jahren, überschaubar bleiben wird, da es noch an ausgereifter Technologie, Infrastruktur und Standardisierungen mangelt. Das heisst aber nicht, dass sich technische Verbesserungen mit dem Ziel einer Verringerung, insbesondere der CO2-Emissionen, nicht stark entwickeln werden. Zweitens bleibt E-Mobility (Autos oder Fahrräder) aus meiner Sicht eine Lösung, die auf privaten Gebrauch ausgerichtet ist und sich auf grosse Städte und ihre Vororte konzentriert. Dort hat sie eindeutige Wachstumsmöglichkeiten. Demgegenüber macht die überwiegende Mehrheit unserer Kunden Geschäfte in der gesamten Schweiz und auch im EU-Raum. Zudem transportieren sie manchmal auch Werkzeug oder brauchen beim Kunden andere schwere Gegenstände. Und hier hat EMobility noch keine überzeugende Lösung.

Weitere Informationen

Eric Fulcheri ist Managing Director Arval Schweiz.

www.arval.ch

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Gadgets

All-in-one – Gadgets die es in sich haben Wieso noch ins Kino gehen, wenn man zu Hause ein komplettes Home-Entertainment System besitzen könnte? Was ist mit den vielen schweren alten Büchern, die in den verstaubten Regalen liegen? Und wieso ist HDTV schon längst veraltet? Wir liefern Ihnen Antworten.

Kino? Ich bleibe lieber zu Hause. Holen Sie sich das 3D Blu-ray Home-Entertainment-System von Samsung nach Hause und machen Sie es sich auf dem Sofa gemütlich. Das integrierte WLAN des 3D Blu-ray Home-Entertainment Systems bietet schnellen Zugang zum Internet und gewährleistet so eine mustergültige Konnektivität. Neben dem hervorragenden Sounderlebnis sorgt AllShare Play zusätzlich für problemlosen Austausch mit anderen Geräten. www.samsung .ch

Klein, aber fein Das unglaubliche Ultrabook: Das ZENBOOK ist weit mehr als ein gewöhnliches Notebook zur Erledigung von alltäglichen Aufgaben. Es folgt seiner ganz eigenen Philosophie, die optimale Balance zwischen fortschrittlicher Technologie und anspruchsvollem Lifestyle zu erschaffen. Bei einem Federgewicht von 1,3 kg Sind sie nicht nur unterwegs, sondern auch zu Hause flexibel und mobil. Eine 256 GB grosse Solid State Drive unterstützt Sie zudem bei der schnellen Navigation durch Ihr gewohntes Betriebssystem. www.asus.com

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Gadgets

Umfassender Schutz für Ihren PC Die Daten auf Ihrem PC sagen meist genauso viel über Sie und Ihre Privatsphäre aus wie andere persönliche Dinge Ihres Lebens. Wenn es darum geht, Ihr digitales Leben vor Viren, Trojanern, Hackern und anderen komplexen Internet-Bedrohungen wirkungsvoll zu schützen, können Sie sich auf Norton AntiVirus 2012 verlassen. Norton bietet Ihnen professionellen Support und schützt Sie und Ihr Unternehmen. Das Programm entdeckt, schützt und eliminiert auch Makro-Viren. Die hohe Erkennungsrate und die einfache Bedienung machen Norton AntiVirus 2012 zu einem der besten Antiviren-Scanner, die zurzeit zu haben sind. www.symantec.com

1'200 Bücher für zuhause oder unterwegs Der neue Sony PRS-T2 Reader lässt die Herzen aller Buchfreunde höher schlagen und ermöglicht es, die komplette Heimbibliothek flexibel und kompakt zu transportieren. Die Bedienung erfolgt einfach und intuitiv über ein monochromes E-ink Display mit 16 Graustufen. Dieser eBook Reader ist das Äquivalent zu einem Taschenbuch, nehmen Sie ihn überallhin mit. Klein und leicht passt er in jede Tasche, sei es Handtasche oder Rucksack. Circa 1'200 Bücher passen auf den internen Speicher. Lesen Sie Texte wie auf Papier gedruckt auf einem 8,8 mm dünnen 6 Zoll Bildschirm, bei einem Gewicht von nur 167g. www.sony.ch

Ihr eigenes Fernsehprogramm Mit Apple wird sogar das Fernsehen nie langweilig. Mit dem neuen Apple TV mit 1080p HD haben Sie auf Ihrem HD Fernseher direkt Zugriff auf fantastische Inhalte – Blockbuster, Sport, Musik, Fotos und mehr. Mit AirPlay können Sie zudem Inhalte von Ihrem iOS Gerät via Apple TV einfach drahtlos an den HD Fernseher und Lautsprecher streamen. Oder alles, was Sie auf Ihrem Gerät sehen, auf den grossen Bildschirm bringen. Mit Apple TV schauen Sie TV nach Ihren eigenen Wünschen und Bedürfnissen. www.apple.ch

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Impressum

Jahresabo (6 Ausgaben plus 2 Sonderausgaben) CHF 49 anstatt CHF 64

kmu life – Fünfte Ausgabe 2012 kmu life

Kontaktieren Sie bitte info@lifemedien.ch

Am 09. November erscheint die fünfte Ausgabe von kmu life. Folgende Punkte stehen auf unserer Agenda: Richtig loslegen Passende ICT-Lösungen für Start-ups Integrierte Software Komplexe Organisation zwischen Technik und Mitarbeitern Die Datenwelle bändigen Dokumentenmanagement in der Praxis Verzweifelt gesucht Fachkräftemangel und Lösungsszenarien

In der Wolke Risiken sehen und Chancen nutzen

Lösungen in Sicht mit passenden Versicherungen

Herausgeber Life Media Group AG Kreuzstrasse 26 CH-8008 Zürich info@lifemedien.ch Verleger Rolf Hess Verlagsleiter Hasan Dursun / h.dursun@lifemedien.ch Chefredaktor Georg Lutz / g.lutz@lifemedien.ch Redaktion Valérie Ziegler / v.ziegler@lifemedien.ch Pia Krättli / p.kraettli@lifemedien.ch Nicolas Ottenheimer / n.ottenheimer@lifemedien.ch Verkauf Sandra Baumgartner / s.baumgartner@lifemedien.ch

Flottenmanagement gibt dem Fuhrpark ein neues Gesicht

Autoren Peter Arnet Martin Baltiswiler Michael Berchtold Caroline Bernardi Roger Eder Michael Fell Bianca Grischott Claudio Hintermann Beat Imwinkelried Thomas Kofler Karl Heinz Mosbach Markus Müller Peter Schnorf Bernd Schröder Claudia Stalder Frank Thonüs Alexander Walz Stephan Wirz

Produktion und Art Director Kathrin Ganz / k.ganz@lifemedien.ch Aboservice info@lifemedien.ch Korrektorat / Lektorat Sven Wilms Bettina Thalmann Druck Kliemo Printing AG

Bilder Alpiq E-Mobility AG Apple Inc. ASUSTeK Computer Inc. Die Schweizerische Post LeasePlan (Schweiz) AG Mieschke Hofmann und Partner Samsung Electronics Austria GmbH Shutterstock Sony Europe Limited SuisseEMEX Symantec Corporation

Szenarien im Vergleich Die Zukunft der Logistik

Kundenverzeichnis Abacus Research AG 25 Alpiq E-Mobility AG 72 AMAG Automobil- und Motoren AG 69 ARVAL (Schweiz) AG 73 Atupri Krankenkasse 37 Auto Interleasing AG 70 - 71 AXA-ARAG Rechtsschutz AG 32 - 33 / 61 B&B Vorsorge AG 33 Die Schweizerische Post 15 / 58 - 59 E-fon AG 55 ELO Digital Office GmbH 41 eNVenta ERP Schweiz AG 27 Ford Motor Company (Switzerland) 66 - 67 Freddy Burger Management Group 63 Helvetia Versicherungen 34 - 35 Hewlett-Packard (Schweiz) AG 9 iba AG 47 / 64 - 65 LeasePlan (Schweiz) AG 74 - 75 MO Moll GmbH 49 NetJets Europe GmbH 19 Oxymount AG 53 PRICE WATERHOUSE Coopers 31 Solvaxis SA 12 - 14 SERV Schweizerische Export-Risikoversicherung 45 SuisseEMEX 60 / 62 Sunrise Communications AG 4 SWICA Krankenversicherung AG 23 Victorinox AG 51

Helvetia Versicherungen Der Schweizerische Beobachter LeasePlan (Schweiz) AG

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2. Umschlagseite 3. Umschlagseite 4. Umschlagseite


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André Siegrist Leiter Technik und Mitglied der Geschäftsleitung

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