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Nichts ist so, wie es scheint

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Kunst an der Weinstraße: Bei der „Aperitivo“Pop-Up-Bar beim Weingut Potzinger.

Die, die Rudi Oberrauter kennen, wissen, dass er Genießer ist und sein Leben auch so gestaltet (lebt) – verbunden mit einem starken Sinn für Ästhetik.

Das spürt man sofort, wenn man sich in seinem Studio in der Grazer Innenstadt umschaut, dem er den Namen „Aurarius Art“ gegeben hat. Es ist seit rund sieben Jahren sein Arbeitsraum, den er mit viel persönlichem Arbeitseinsatz und entsprechendem „G’spür“ selbst gestaltet hat. Praktisch jeder Zentimeter des denkmalgeschützten Raums ist mit viel Geschick genutzt. Wo man auch als Gast gerne sitzen bleibt und seine Zeit verbringt. Vom Künstler mit Getränken und mit Musik in einer Tonqualität versorgt – je nach dem, was man hören will und die für den früheren Hobby-DJ bei seiner künstlerischen Arbeit einfach dazu gehört.

Eingefangen von seinen raffi niert montierten, hoch sensiblen Kameras und präzise platzierten Lichtquellen bekommen Objekte aus unserem täglichen Leben, aus Rudi Oberrauters Blickwinkel fotografi ert – nein, sie sind komponiert –, eine völlig neue, zusätzliche Dimension. Lassen den Betrachter Dinge aus unserem Leben plötzlich neu „sehen“. Ob das Weingläser sind, die Korken einer Flasche, eine zubereitete Speise mit Meeresfrüchten, ein Golfball („damit habe ich angefangen“), die Instrumente eines Zahnarztes, die Frontpartie eines Oldtimers oder Schmuckstücke – die Ideen dazu entstehen „sehr oft während des Fotografi erens“, beschreibt Rudi Oberrauter seinen Arbeitsstil. „Mit der Makrofotografi e kann ich unter verschiedenen Lichteffekten in einer Stunde mehrere schöne Dinge machen.“ Und da nützt er als Designer vor allem das Laser-Licht und das UV-Licht.

Am Ende sind es dann einige Bilder, die er auswählt – „die mir gefallen, denn ich mach’ das für mich“. Natürlich freut es ihn, wenn sich aus seinem persönlichen Umfeld Freunde dafür interessieren, Arbeiten von ihm erwerben und dann ihr Zuhause, das Büro damit schmücken oder sie als künstlerischen Rahmen für Kongresse genutzt werden. Und so seine Arbeiten mit den Gedanken und mit deren Blickwinkel und deren Erinnerung ganz anders interpretiert werden. „Nichts ist so, wie es scheint“, philosophiert Rudi Oberrauter.

Nachdem er vor eineinhalb Jahren gesundheitliche Aufgaben zu lösen hatte, zog sich der gelernte Goldschmied aus seinem Brotberuf – „ich habe ihn gerne gemacht“ – als erfolgreicher Versicherungsfachmann völlig zurück. Und er genießt es, nun noch mehr Zeit dafür zu haben, die Welt, die ihn umgibt, aus seinem Blickwinkel, durch seine Arbeiten für andere erlebbar zu machen.

Nichts ist so, wie es scheint Nichts ist so, wie es scheint

Rudi Oberrauters eigener Blick