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Steirerkrone lobt sich

HINTERGRUND STEIRERKRONE lobt sich für „50 Jahre Mut“

Jahrelanger Fight zwischen „Krone“ und „Kleine“ um die Nummer 1 in der Steiermark

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Die „Steirerkrone“ feierte kürzlich ihren 50. Geburtskürzlich ihren 50. Geburtstag. Aufgrund von Corona tag. Aufgrund von Corona sogar verspätet. Die östersogar verspätet. Die österreichweite Ausgabe gibt es seit 1959. Damals kaufte es seit 1959. Damals kaufte Hans Dichand den alten „KroHans Dichand den alten „Krone“-Namen und gründete die ne“-Namen und gründete die „Neue Kronen Zeitung“ Zum „Neue Kronen Zeitung“ Zum Jubiläum erschien auch eine Jubiläum erschien auch eine umfangreiche Sonderbeilage umfangreiche Sonderbeilage mit dem Titel „50 Jahre Mut“. mit dem Titel „50 Jahre Mut“. Diese Beilage ist auch der AusDiese Beilage ist auch der Auslöser für den folgenden Beitrag, löser für den folgenden Beitrag, in dem auch der im Juni 2010 in dem auch der im Juni 2010 verstorbene Zeitungszar Hans verstorbene Zeitungszar Hans Dichand und dessen EntscheiDichand und dessen Entscheidungen beleuchtet und analysiert dungen beleuchtet und analysiert werden.

Hans Dichand hatte sich zum Ziel Hans Dichand hatte sich zum Ziel gesetzt, die „Krone“ auch in der gesetzt, die „Krone“ auch in der Steiermark zur meistgelesenen Steiermark zur meistgelesenen Zeitung zu entwickeln und damit Zeitung zu entwickeln und damit den damals unangefochtenen den damals unangefochtenen Platzhirschen „Kleine Zeitung“ Platzhirschen „Kleine Zeitung“ auf Platz 2 zu verweisen und zum auf Platz 2 zu verweisen und zum „ersten Verlierer“ zu machen. In den „ersten Verlierer“ zu machen. In den 1950er-Jahren war Hans Dichand 1950er-Jahren war Hans Dichand Chefredakteur der „Kleinen ZeiChefredakteur der „Kleinen Zeitung“ und musste dann ungewollt tung“ und musste dann ungewollt seinen Abschied nehmen. seinen Abschied nehmen.

1970 richtete Hans Dichand in Graz eine eigene Redaktion ein. Was den „Krone“-Eigentümer Hans Dichand ärgerte, reizte, aber auch antrieb: Von Seiten der „Kleinen Zeitung“ hieß es ständig, die steirische Ausgabe der „Kronenzeitung“ sei lediglich ein Wiener Blatt, das halt über den Semmering gekarrt werde und sich ein weiß-grünes Mäntelchen umhängt.

Mit aufwändigen Leser-Abo-Aktionen versuchte man, der „Kleinen Zeitung“ Platz 1 streitig zu machen. Teure, langwierige Gerichtsverfahren mit gegenseitigen Beschuldigungen im Sinne des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb waren die Folge. Die Sommerolympiade und das Grazer Stadtfest waren zum Beispiel zwei Highlights in dieser Zeit. Vom Stadtfest, bei dem mehr als 100.000 Menschen die Innenstadt überfl uteten, erfuhren die Leser der „Kleinen Zeitung“ nichts oder nur in einem Einspalter darüber.

Für seinen Feldzug gegen die „Kleine“ hatte „Kronenzeitung“-Chef Hans Dichand den ehemaligen „Profi l“-Journalisten Georg Nowotny nach Graz geholt und diesen mit allen Vollmachten ausgestattet.

man im direkten Duell Leser der „Kleinen mit der „Kleinen“ mit exklusiven Zeitung“ nichts oder nur in einem Geschichten punkten konnte. Die Verkaufszahlen der „Steirerkrone“ kletterten stark nach oben.

die man im direkten Duell mit der „Kleinen“ mit exklusiven Geschichten punkten konnte. Die

Mission erfüllt

In der Ära von Georg Nowotny wurde aus der steirischen Ausgabe der „Kronenzeitung“ kurz und prägnant die „Steirerkrone“.

Damals existierte noch kein Internet, erfuhren die Steirer erst am nächsten Tag, früh morgens aus der Zeitung, was sich in der Steiermark Neues, Schreckliches, Erfreuliches, im Sport oder auch sonstwo zugetragen hatte. Jeden Morgen wurde gebangt, gezittert, aber auch gejubelt in der Redaktion, wenn Und dann der lang erhoffte Moment: In der Media-Analyse, die für das Inseratenaufkommen wichtig war, überholte die „Steirerkrone“ mit Chefredakteur Georg Nowotny erstmals die „Kleine“, was den Zuwachs bei den Leserzahlen in der Steiermark und die Abonnenten betraf. Hans Dichand und die „Krone“ zelebrierten diesen Sieg gebührend. Damit mussten auch die Verantwortlichen im Land, sprich die steirische Landesregierung, Farbe bekennen. Für die steirischen Tageszeitungen – „Kleine Zeitung“, „Südost Tagespost“ und die „Neue Zeit“ – gab es zu dieser Zeit großzügige Millionen-Förderungen durch das Land. Jahrelang war die „Kronenzeitung“ in der Steiermark davon ausgeschlossen geblieben. Als Nummer 1 konnte man aber an

der „Steirerkrone“ der „Steirerkrone“ nun nicht mehr vornun nicht mehr vorbei. Die Fördermilbei. Die Fördermillionen von Seiten lionen von Seiten des Landes erhöhdes Landes erhöhten die beträchtten die beträchtlichen Gewinne der lichen Gewinne der „Krone“ noch einmal „Krone“ noch einmal um einige Nullen. um einige Nullen.

Georg Nowotny war Georg Nowotny war Wiener und hatte Wiener und hatte von Anfang an klar von Anfang an klar gemacht, dass Graz gemacht, dass Graz nicht das Endziel seiner nicht das Endziel seiner journalistischen Laufjournalistischen Laufbahn sein werde. Er bahn sein werde. Er hatte Dichands Zusage, hatte Dichands Zusage, bei seiner Rückkehr bei seiner Rückkehr nach Wien zum Chefredakteur aller Bundesländer-Ausgaben zu werden. Dabei schlug er den Autor des Berichts als Nachfolger vor. Erst als eine geheime Abstimmung aufgrund des Redaktionsstatuts über den Nachfolger Nowotnys mit 20 zu 2 Stimmen für mich ausging, entschloss ich mich, das Angebot anzunehmen.

Und dabei kam mir der Zufall zu Hilfe, hatte ich Glück. Über einen Informanten erfuhr ich von einer unglaublichen Geschichte: In der Druckerei des Styria-Konzerns in Graz, zu der die „Kleine Zeitung“ gehört, werde ein Pornomagazin produziert und gedruckt. In den 1980er-Jahren kam das einer Todsünde gleich. Ich dachte anfänglich, das sei ein übler Scherz – heute würde man sagen: Fakenews. Erst als mir ein Styrianer diese unglaubliche Geschichte bestätigte, informierte ich Hans Dichand. „Ich kann

50 Jahre Mut“

„Mut“ zum Verschweigen im Konfl ikt um Pornomagazin in der Styria und einen Alkohol-Unfall mit Verletzten und Fahrerfl ucht. Zweck heiligt die Mittel ...

mir das nicht vorstellen und glaube es erst dann, wenn Sie mir die Beweise dafür vorlegen“, stimmte er zu, dass ich die Sache recherchieren könne und bewilligte auch die nötigen Mittel dazu. Das gelang.

Wie du mir, so ich dir ...

Die Vorbereitungen für die Serie waren fast abgeschlossen, die einzelnen Folgen bereits geschrieben. Plötzlich verschob sich der schon festgesetzte ursprüngliche Start dafür. Bei Nachfragen in Wien hieß es nur, es gäbe Probleme. Bis mich Hans Dichand aufklärte: In Gesprächen mit der „Kleinen“ habe diese darüber informiert, dass ein Redakteur der „Steirerkrone“ in Graz im alkoholisierten Zustand einen schweren Verkehrsunfall mit Fahrerfl ucht begangen habe, in der Grazer Innenstadt und in den Nachtstunden, mit Verletzten. Im Polizeibericht, den es damals täglich gab, der den Tageszeitungen zur Verfügung gestellt wurde, in dem praktisch auch jeder kleine Vorfall stand, fand sich aber am nächsten Tag keine einzige Zeile über diesen schweren Unfall. Von Seiten der „Steirerkrone“, so die Nachricht an Herrn Dichand, war durch Redakteure der Lokalredaktion bei der Polizei interveniert worden, diesen Vorfall zu verschweigen, also nicht in den täglichen Bericht aufzunehmen. Wie die „Krone“ hat natürlich auch die „Kleine“ Sympathisanten innerhalb der Grazer Polizeiführung, die dieses sensible Schmankerl an Kollegen in der „Kleine Zeitung“-Lokalredaktion weitergaben. Auf den Punkt gebracht: Sollte die „Steirerkrone“ über das Pornomagazin und den Druck in der Styria berichten, so würde die „Kleine“ über die Doppelmoral der „Krone“ ebenfalls umfangreich berichten. Klarerweise war ich nicht einverstanden mit diesem Abtausch, musste ihn aber zur Kenntnis nehmen. Für mich war in der „Krone“ als Zeitung Nummer 1 immer wichtig, dass wir die Deutungshoheit über Themen erlangen und nicht nach dem Motto: „Was bei uns nicht vorkommt, hat euch (als Leser) nicht zu interessieren.“ Von Hans Dichand stammt der Satz: „Jedes Land hat die Zeitung, die es verdient ...“

Nur wenige Monate später kam es zur Trennung zwischen mir und der „Krone“. Da ich für die damalige Zeit als Journalist ein extrem hohes Einkommen hatte, konnte ich mit der (großzügigen) Abfertigung meinen eigenen journalistischen Weg fortsetzen.

Ach, ja. Der Journalist mit dem Verkehrsunfall wurde dann langjähriger Chefredakteur – nein, nicht der Kinder- und Bildpost, wie die Kollegen vorher über seinen Wunsch witzelten, sondern … erraten!

J.L.

Die vollständige Story gibt‘s auf: www.klippmagazin.at

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