NAKT #18

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nakt

k a n t i z e i t u n g .c h ausgabe #18 Ja n u a r 2 0 1 4

neue aargauer kantonsschulzeitung troubadour

Sparmassnahmen

Auch Kantischüler müssen bald kürzertreten.

magersucht

«Am Anfang wollte ich nur zwei Kilo abnehmen.»

Mike

Müller:

«Gewisse Lehrer sind nur noch angestellt, weil man sie nicht mehr los wird. »


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EDITORIAL

Patrick Züst Chefredaktor

Sebrina Pedrossi Gesamtleiterin

„Sex ist eine tolle Sache, keine Frage.“ Dieser Satz stand ganz am Anfang. Es war der Satz, der alles ins Rollen brachte und die Kanti Wohlen über Nacht berühmt machte. Es war mein Satz – der Einstieg zum Artikel über die beiden Wohler Kantischüler, die von einer Reinigungskraft beim Sex auf dem WC ertappt wurden. Dass ich den Vorfall in der Kantizeitung thematisierte, schien zuerst niemanden zu stören. Kein Skandal, keine Titelgeschichte – keine grosse Sache. Doch schon kurz darauf wurden die grossen Medienhäuser auf unsere Geschichte aufmerksam und haben den Vorfall aufgenommen. Die Premiere machte 20 Minuten online und schon kurz darauf stand der Fernsehsender Tele M1 im Schulhaus. Anstatt Mathematik war für mich ein Interview vor der Kamera angesagt, an Stelle von Geschichte ein Gespräch mit dem Rektor. Blick, Aargauer Zeitung, Tele Züri und diverse Radiostationen sorgten dafür, dass bald die ganze Schweiz über den Vorfall Bescheid wusste. „Es stellt sich natürlich die Frage nach dem Niveau der Zeitung“, sagte Franz Widmer, Rektor der Kantonsschule Wohlen, gegenüber dem Tele M1. Dass der Artikel in der NAKT veröffentlicht wurde, empfand er als nicht tragbar. „Wir schreiben halt darüber, was die Kantischüler bewegt“, habe ich ihm damals geantwortet. Die WCStory war ein grosses Gesprächsthema an der Kantonsschule Wohlen und unsere Leser hatten einen direkten Bezug zum Vorfall. Somit darf ein solcher Bericht in einer Schülerzeitung, deren Leserschaft fast ausschliesslich aus Kantischülern besteht, auch durchaus publi-

Tobias Maurer Layouter

ziert werden. Die Art, wie die grossen Tageszeitungen mit dem Artikel umgegangen sind, finde ich jedoch, und dabei gehe ich mit Widmer einig, nicht verantwortbar. Die veröffentlichten Artikel sind völlig übertrieben und werden der Thematik nicht gerecht. Wieder einmal zeigt sich die simple Funktionsweise der heutigen Medienwelt. Überleben kann nur, wer seine Artikel richtig vermarktet und genügend Klicks bekommt. Dafür eignet sich natürlich nichts besser als eine Sex-Story, welche sogar noch humoristische Züge aufweist. Exemplarisch war dabei das Verhalten der Aargauer Zeitung. In der Print-Ausgabe wurde der Vorfall mit keinem Wort erwähnt – wahrscheinlich wurde er dem Image der Zeitung nicht gerecht. Dies hinderte die Redaktion jedoch nicht daran, den Vorfall auf ihrer Website mit einer grossen Schlagzeile publik zu machen und über verschiedenen soziale Netze zu verbreiten. Dabei wurde jeweils auf den eigenen Online-Artikel verwiesen, der sich jedoch praktisch nur aus Zitaten aus der Kantizeitung und von 20 Minuten zusammensetzte. Grundsätzlich ist Widmers Frage nach dem Niveau der Zeitung demnach gar nicht falsch. Jedoch sollte sie sich nicht auf die NAKT, sondern auf die grossen Tageszeitungen beziehen, welche eine kleine Kanti-Story zur nationalen Titelgeschichte aufblasen. Ja, Sex ist wirklich eine tolle Sache – auch in der Medienwelt. Keine Frage. Patrick Züst, Chefredaktor patrick.zuest@kantizeitung.ch


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INHALT

04 interview: Mike Müller

12 Magersucht: Der Kampf im Körper

22 Festival: One of a Million

24 Facebook: Von Ponys und Hunden

Wenn die Bildung zur Privatsache wird 10 Privatschule 15 Kanti-NEws Neues aus den Aargauer Kantonsschulen 16 sparmassnahmen Wird die Bildung bald auch im Aargau beerdigt? 18 homosexualität «It‘s okay to be gay» 20 platzproblem Bekommt der Aargau bald eine neue Kanti? 26 romanisch Maturidad Bilingua en Rumantsch! 27 Kommentar Warum Verhütung sexistisch ist 28 Rätsel Sind sie zu schwer - bist du zu schwach 31 Fun-Facts Abstruse Tatsachen aus aller Welt 32 reisen Als Touristin in der Bundeshauptstadt Bern 34 SELBSTTEST Welcher Wintersportler bist du? 36 ehemalige schüler Was frühere Kantischüler heute machen 39 AKTE-T Achtung, Satire! 40 FOTOUMFRAGE Was sollte an der Kanti neu eingeführt werden? 46 Impressum Macher und Hintergründe der Kantizeitung 47 das hinterletzte Die NAKT stellt ihre Redaktion vor


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interview

«Ich habe Dinge geschaff t, bei denen man mir sagte, dass sie unmöglich seien.» Mike Müller (50) ist Schauspieler und vor allem für seine Satire-

show „Giacobbo / Müller“ bekannt. Momentan ist er wöchentlich in der Hauptrolle der Krimiserie „Der Bestatter“ zu sehen. Im Inter-

view spricht er mit uns darüber, wie er seine Kantizeit erlebt hat,

warum sein Philosophiestudium 27 Semester dauerte, und wieso es so einfach ist, sich über die SVP lustig zu machen. Text: Patrick Züst, Sebrina Pedrossi & Jane Bossard Fotos: Patrick Züst

Mike, du bist eine feste Grösse im Schweizer Showbusiness, hast eine Fernsehshow und ein eigenes Bühnenprogramm. Wo nahm deine Schauspielkarriere ihren Anfang?

So richtig begann es damals in der Kanti. Ich war zusammen mit ein paar Kollegen in der Theatergruppe Olten. Wir haben da echt gute Sachen produziert, obwohl wir uns teilweise natürlich übernommen haben. Schon damals hatte ich eine gewisse Portion Rampensau in mir. Für den Job, den ich jetzt mache, muss man das einfach haben: Rausgehen und sich dem Publikum aussetzen – vielleicht auch sterben vor Angst und sobald es vorbei ist, eine grosse Klappe haben. Wir sind zwar irgendwann aus der Theatergruppe herausgewachsen, es gibt sie aber noch

heute. Letztes Jahr feierten wir unser 30-jähriges Jubiläum. Was hast du sonst für Erinnerungen an deine Kantizeit?

Jetzt, Jahre danach, erinnert man sich natürlich ans Soziale, an die Freundschaften, die teilweise bis heute halten. Auch erinnere ich mich an Lehrer, die einem wirklich etwas vermitteln konnten – sogar in Fächern, die einen nicht so interessierten. Das war wirklich toll! Aber ich hatte auch einige Lehrer, die ich noch heute schlecht finde. Warum?

wieso: Lehrer, die psychologisieren, haben selber ein Problem und überschätzen sich massiv. Es fehlt ihnen die korrekte Ausbildung, um einen guten Unterricht zu bieten, und zum Psychologen taugen sie schon gar nicht. Das würde ich auch jedem so ins Gesicht sagen. Gewisse Lehrer sind nur noch angestellt, weil man sie nicht mehr los wird. Das ist ein Problem im Bildungswesen.

Faul, unmotiviert, selbstgerecht. Ich mochte es nie, wenn Lehrer psycholo- Was hättest du dir an der Kanti angisierten. Das konnte ich damals schon ders gewünscht? nicht leiden – heute kann ich erklären Ich habe damals die Kanti in einem


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interview

sprachlichen Maturitätsprofil gemacht. Die naturwissenschaftlichen Fächer waren Selektionsfächer, das ist Blödsinn. Dass man für diese Fächer trotzdem so viel Zeit investieren musste, fand ich einfach dumm überlegt. Wenn man in den sprachlichen Fächern gut ausgebildet wird, sind die naturwissenschaftlichen eigentlich nicht so wichtig. Dazu hatten alle noch Latein – eine Qual! Das ist heute nicht mehr so. Es gibt nur noch relativ wenige Lateiner.

Ich hatte 8 1/2 Jahre Latein, regulär wären 7 1/2 Jahre. Das war massiv zu viel und hat mir überhaupt nichts gebracht. Ich habe mich zu Tode gelangweilt! Das Griechisch wiederum hat mir aber sehr geholfen. Besonders ganz am Schluss an der Lizentiats-Prüfung (LIZ) konnte ich mit dem verdammten Griechisch brillieren. Das hat mich dann doch auch ein wenig überrascht. Warst du froh, als du die Kanti endlich abgeschlossen hattest?

Ja, irgendwann ist man einfach froh,

dass man die Matura hat – irgendwann ist es einfach lang genug. Ich hatte einmal einen Streit mit meinem Mathelehrer, weil ich während der Stunde aufs WC wollte. Er fragte mich: „Stehst du einfach so auf?“ Und ich antwortete: „Ja, wenn ich aufs WC gehe, frage ich nicht!“ Ich war zwei Mal im Kindergarten und habe an der Kanti noch einmal wiederholt. Ich war also 20 Jahre alt und in diesem Alter frage ich sicher nicht, ob ich aufs WC darf! Irgendwann ist man dem „Häfeli-Schulsystem“ einfach entwachsen.


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Nach der Kanti hast du dich für ein Philosophiestudium entschieden. Wieso hast du ein so praxisfernes Fach gewählt?

Nach der Matur wusste ich, dass ich studieren will. Philosophie war halt das Einzige, das mich interessierte. Mittlerweile könnte ich mir auch andere Studienrichtungen vorstellen, aber ich würde wahrscheinlich trotzdem wieder Philo wählen. Dann aber mit Phil 1 gerade richtig, das konsequenteste Studium ohne jegliche Empirie – das ist heute noch das gleiche: Das Studium, welches am weitesten weg ist von jeglichen Sozialwissenschaften. Teilweise versucht man, Studien mit Praktika in eine praktische Richtung zu drängen, aber persönlich habe ich das Gefühl, dass man die Praxis eben wirklich nur in der Praxis erlernen kann. Ich halte relativ wenig von der Simulierung der Praxis an den Hochschulen. Bei dir ging das Studium am Schluss 27 Semester. Hat es dir so gut gefallen?

(lacht) Nein, nein, und ich würde ein so langes Studium auch niemandem empfehlen. Ich hab mich einfach eine Zeit lang selber beschissen und verschiedene andere Projekte vorgezogen. Teilweise war es sogar problematisch, denn ganz am Schluss sterben einem die Professoren weg – das ist tatsächlich so. Oder man muss plötzlich mit ganz jungen Studenten irgendwo in ein Proseminar sitzen, schnell eine Seminararbeit schreiben und so weiter. Es ist also eher beschwerlich und ökonomisch gesehen ja auch nicht wahnsinnig sinnvoll. Hat sich nach 27 Semestern nicht irgendwann alles wiederholt?

Das ist in der Philosophie noch schwie-

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Die SVP zieht über andere her, wie es nur irgendwie geht, und fängt dann an zu weinen, weil sie das Gefühl haben, dass alle gegen sie sind.

rig, denn es ist ein riesiges Gebiet. Der Status vom ewigen Student kann auch persönlich zum Problem werden: Plötzlich ist man dreissig, immer noch im Studium und kommt irgendwie einfach nicht vorwärts. Ein Studium abzuschliessen ist jetzt wirklich keine Hexerei. Wenn man eine Matur schafft, schafft man in der Regel auch ein Studium.

Mit welchem Hintergedanken hast du das Philosophie-Studium begonnen? Was wolltest du nachher machen?

Das wusste ich echt nicht, aber das störte mich auch nicht wirklich. Ich finde aber den Gedanken nicht falsch, dass man sich überlegt, was man nachher machen will. Bei mir kam dann schlussendlich alles von selbst. Das Philosophiestudium hat mir dabei siDa hört man aber oft etwas ganz an- cher geholfen: der Umgang mit Sprache, etwas über die Ideengeschichte deres... Ich habe Dinge geschafft, bei denen der Sprache wissen und auch aktiv mit man mir sagte, dass sie unmöglich der Sprache arbeiten, indem man Paseien. Viele Lehrer machen einem pers schreiben muss. Das ist sicher gut. Angst vor der Matur. Es hat lange gedauert, bis ich gemerkt habe, dass unser Lehrer nicht Angst hat, dass wir Sprache spielt ja auch bei deinem jetschlecht sind, sondern, dass er als Pfei- zigen Job eine sehr wichtige Rolle. fe dasteht. Diese Erkenntnis ist mir in Ja, und bei dem was ich mache, kommt der mündlichen Mathematikprüfung noch dazu, dass das meiste mittlerweile gekommen – eigentlich ziemlich spät. auf Schweizerdeutsch ist. Ich versuche Und an der Uni: die ganzen Leute, also auch, mit der schweizerdeutschen die mir nicht zutrauten, dass ich das Sprache genau umzugehen. Vor allem LIZ mache und daneben noch Schule bei der Satire ist das sehr wichtig. gebe! Und dann noch ein, zwei Drehtage beim Fernsehen pro Monat, denn Was macht gute Satire aus? das war gut bezahlt. Ich hatte da Fami- Komik hat eine Eigenart, die es in andelie, es ging nicht anders – wir brauch- ren Künsten so nicht gibt. In der Komik ten das Geld. Morgens zwei Stunden muss man bei sich selbst bleiben und früher aufstehen, Kanne Schwarztee, man muss bei den Dingen bleiben, die Zigaretten, die Bücher lagen schon einem gefallen – sonst kann man nicht bereit – ich war sehr produktiv. Bei so gut sein und die Zuschauer merken es. Angstwarnungen wäre ich also skep- Das ist eine Form von Authentizität. tisch. Was man von uns am Sonntagabend bei


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„Giacobbo / Müller“ sieht, zeigt natürlich auch nicht uns als Personen – wir spielen auch da Rollen. Das ist für die Show aber auch wichtig. Man muss einfach ein bisschen das machen, was einem gefällt. Oftmals hört man Kritik, es gäbe keine neuen Satiriker mehr.

Mich stört es wirklich sehr, wenn 50oder 60-jährige Kabarettisten behaupten, es käme nichts Neues mehr nach. Da kommen mir meine schlechten Lehrer in den Sinn und deshalb finde ich solche Aussagen sehr gefährlich. Wenn man sieht, was beispielsweise im Poetry Slam so alles passiert, habe ich nicht die kleinsten Bedenken. Und wenn mal 10 Jahre nichts Neues kommt: so fucking what? Im Gegensatz zu ähnlichen Shows im Ausland seid ihr bei „Giacobbo / Müller“ sehr zurückhaltend. Wieso geht ihr nicht weiter?

Viele sagen, dass unsere Show zwar aktuell ist, aber dass ein bisschen blödeln keine scharfe Satire ist. Das mag sein, ist aber genau das, was Viktor und ich wollen. Was in unserer Sendung kommt, bestimmen alleine wir – zusammen mit unseren Redaktoren. Für uns ist es die richtige Mischung, alles andere wäre nicht echt. Ob einem das zu lasch ist oder nicht: Geschmackssache. Müsst ihr aufpassen, dass ihr nicht immer die gleichen Parteien aufs Korn nehmt?

Ja, das ist auch etwas, das wir immer wieder überprüfen. Manchmal ist es wichtig, dass wir erst einmal gegen andere schiessen – nicht nur immer gegen die SVP.

Ist es einfacher, sich über die SVP lustig zu machen als über andere Parteien?

Ja, ein bisschen. Die SVP ist natürlich eine Partei, die sich selber isoliert. Sie ziehen über andere her, wie es nur irgendwie geht, und reiben sich dann die Augen und fangen an zu weinen, weil sie das Gefühl haben, dass alle gegen sie sind. Dazu kommt noch, dass die SVP eine wahnsinnig gut geführte Partei ist – vermutlich sogar die am besten geführte Partei. Dass sie sich auch nicht zu schade ist, sehr populistische Dinge zu machen, ist für einen Satiriker natürlich ein Thema. Und dann kommt noch dazu, dass diese SVP die grösste Schweizer Partei ist, insofern die mächtigste Partei und sicher die Partei mit dem meisten Geld. Satire sollte sich immer mit den Mächtigeren beschäftigen und nicht mit den ganz Schwachen. Also sicher nicht mit der FDP, die sind ja schon ziemlich am Boden. Geben soziale Medien der Satire einen neuen Weg?

Ja, dadurch verändert sich natürlich sehr viel. Besonders Twitter passt sehr gut zu unserem Konzept. Durch die Zeichenbeschränkung muss man in einer kurzen sprachlichen Form einen Gedanken gut auf den Punkt bringen. Das ist die engste Art von Satire – und die kurzlebigste. Wir haben auch einige unserer Pointenschreiber über Twitter gefunden.

Wie viel machen du und Viktor bei „Giacobbo / Müller“ noch selbst?

Immer noch mehr als die Hälfte. Die Einspieler sind meistens von Viktor oder mir oder unserem Headwriter Domenico Blass. Bei von mir oder Viktor erfundenen Kunstfiguren wollen auch wir selber die Texte schreiben, wir kennen die Figuren einfach besser, und das ist auch ein Autorenrecht. Beim Wochenrückblick stellen wir die Pointen in unsere Datenbank, genauso wie die Autoren auch. Am Schluss wählen Viktor und ich sie dann einfach aus, wobei wir mit unserem eigenen Material aber genau so gnadenlos umgehen wie mit dem der anderen. Lange kannte man dich nur als Komiker. Momentan läuft die zweite Staffel der Krimiserie „Der Bestatter“ im Fernsehen. War es anfangs schwer, sich in so einer seriösen Rolle zu etablieren?

Nein, überhaupt nicht. Ich nehme jeden Job ernst, egal ob er lustig ist oder nicht. Wenn man dreissig Mal im Jahr eine Comedy-Sendung macht, ist man dafür bekannt – das ist klar. Eine seriöse Rolle kann ich deshalb trotzdem spielen. Man sagt mir schon sehr lange, dass ich mich zwischen lustigen und ernsten Rollen entscheiden müsse, aber das war bisher noch nie der Fall. Ich entscheide mich für gar nichts – solange es geht, mache ich das, was ich will. Man muss das halt selber etwas regulieren, aber das kann man auch.

« » Irgendwann ist man dem ‚Häfeli-Schulsystem‘ entwachsen!


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interview

Bist du zufrieden mit den neuen Folgen?

Ja, eigentlich bin ich schon zufrieden. Aber sich selber auf einem Bildschirm zu sehen ist nicht der angenehmste Teil der Arbeit. Das hat sich auch nach so vielen Jahren nicht geändert. Man sieht immer nur die Fehler. Die Serie spielt in Aarau – gibt es spezielle Gründe dafür?

dem du beteiligt warst, „Das Missen Massaker“, erntete sehr negative Kritik.

teilweise haben wir auch die Nächte durchgearbeitet. Das ist streng, auch Als die Idee von „Missen Massaker“ körperlich – da stinkt man am Schluss. entstand, kam Regisseur Michael Stei- So ist es halt beim Steini, aber es hat ner zu mir nach Hause und hat mir das Spass gemacht. Es gibt aber schon Drehbuch gezeigt. Es war Sommer und auch Rollen, die ich lieber nicht angewir hatten beide nicht viel zu tun. Wir nommen hätte. Da wird einem erst im haben damals draussen Kaffee gesof- Nachhinein bewusst, dass man schon fen und gedacht: „Diese Geschichte ist beim Durchlesen des Drehbuchs hätte lustig – komm, das wagen wir!“ Dass merken müssen, dass etwas so nicht die Filmszene keine Freude hat, wenn funktioniert. man einen Film mit jungen und unbekannten Schauspielerinnen dreht – das Zum Abschluss: Gibt es etwas, dass war mir schon klar. Dennoch habe ich du uns Kantischülern mit auf den mir mehr erhofft. Ich finde, dass „Mis- Weg geben kannst? sen Massaker“ von den Medien zu fest Nein, ich mochte solche allgemeinen dran gekommen ist, aber wie diese Me- Ratschläge noch nie. Sie stimmen auch chanismen genau funktionieren, weiss nie. Irgendwann ist man alt genug, um ich auch nicht. Dass ein „Scary-Movie“ herauszufinden, was einem gut tut. auf Schweizerdeutsch nicht so einfach Aber man muss auch herausfinden, was ist, wurde uns erst im Nachhinein klar. einem nicht gut tut.

Zuerst diskutierte man Lenzburg, aber ich fand, dass Aarau einfach eine schlaue Idee ist. Im Mittelland hat man in vielen Städten nicht so einen wahnsinnigen Stolz und das macht die Arbeit um einiges angenehmer. Aarau hat eine herzige Altstadt, rundherum Industrie – es hat Spitäler, eine Fachhochschule, Kantonsschulen, super Bibliotheken, ein Kunstmuseum – halt einfach alles, das man braucht! Und das ist gut für einen Krimi, denn so spielt alles sehr Bereust du es, an dem Film mitgear- Das war ein gutes Schlusswort. Vienah am Alltag. In Aarau ist einfach al- beitet zu haben? len Dank für das Interview. les möglich! Nein, ich würde es wieder machen. Wir waren immerhin in Thailand und das „Der Bestatter“ feiert sehr grosse Er- war eine tolle Erfahrung – vom Land folge. Anders sieht es bei den Spiel- selbst habe ich zwar nichts gesehen. filmen aus. Der letzte grosse Film, an Wir arbeiteten 14 Stunden pro Tag,


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privatschulen

Wenn Bildung zur Privatsache wird Der Ruf von Schülern, die eine Privatschule besuchen, ist nicht der beste: Sie

halten sich für etwas Besseres, werden verwöhnt und wenn sie genügend zahlen, wird ihnen der Abschluss sowieso geschenkt. Diesem Image stehen die

Schulleiter der privaten Schulen entschlossen gegenüber. Urs Suter, Unterneh-

mensleiter der Aargauer Minerva Schulen (Aarau, Baden), sprach mit der NAKT darüber, was an den vielen Unterstellungen wirklich dran ist. Text: Sarah Kamp Foto: Patrick Züst

Wenn es um Privatschulen geht, hört man viele Gerüchte: Der eine hat sein Maturazeugnis bekommen, ohne je eine Prüfung abgelegt zu haben, der andere muss noch nicht einmal den Unterricht besuchen. Die Privatschulen selbst betonen jedoch, dass sie vom Staat her genauso streng kontrolliert werden wie die staatlichen Schulen, daran gäbe es nichts zu rütteln. Der jeweilige Kanton fordert dabei von den Privatschulen Daten ein, kontrolliert die Lehrpläne, die Qualifikationen und die Vorschlagsnoten der Lehrkräfte. Als zusätzliche Kontrollinstanz existieren sowohl kantonal als auch national Organisationen wie beispielsweise der „Verein Privatschulen Aargau“, der „Verband Schweizerischer Privatschulen VSP“ oder der „Verband Schweizerischer Handelsschulen VSH“. Wenn eine Schule einer solchen Organisation angeschlossen ist, unterzieht sie sich auch deren Qualitätsanforderungen. Nicht zuletzt trägt jede Privatschule von Ruf auch offizielle schweizerische oder europäische Qualitätslabels, die

jährlich erneuert werden müssen. „Die Annahme, dass Privatschüler aus besonders begüterten Familienverhältnissen stammen, ist vollkommen an den Haaren herbeigezogen“, sagt Suter. „Viele Eltern sparen sich die Schulgelder am Mund ab, weil sie ihren sen, sondern ihnen auch andere Werte Kindern möglichst gute Startchancen zu vermitteln. Die Matur an einer Privatschule zu absolvieren, ist im Kanton bieten wollen.“ Aargau allerdings nicht möglich – private Gymnasien gibt es lediglich in den Lehrer haben sehr viele Freiheiten An privaten Schulen haben die Leh- Nachbarkantonen. rer sehr viel Spielraum bezüglich der Umsetzung der Lehrpläne und dürfen „Bezahlt wird die Ausbildung – nicht Unterrichtsmaterialien und auch viele der Abschluss“ ihrer Unterrichtsinhalte selbst wäh- Irgendeinen Grund muss es aber denlen oder adaptieren. Das sei allerdings noch geben, dass Eltern so viel Geld in auch an staatlichen Schulen so – jeder die Schulausbildung ihrer Kinder inveFranzösischlehrer dürfe schliesslich stieren. Alle Privatschulen betonen unisein eigenes Buch aussuchen. Auch sono, dass man nicht für den Abschluss Privatschulen ohne Benotung existie- bezahlt, sondern für die Ausbildung. ren. Ein Beispiel dafür sind Rudolf „Natürlich leisten Schüler an PrivatSteiner Schulen, wo es zwar individu- schulen genauso viel wie Lernende elle Bewertungen, jedoch keine Noten anderer Schulen, sie werden dabei im eigentlichen Sinn gibt. Dadurch nur besser betreut“, sagt Suter zu den versucht man, die Kinder nicht zu stark Erfolgschancen der Privatschulabsolventen, „dadurch werden sie besser für leistungsorientiert aufwachsen zu las


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privatschulen

ihre Zukunft vorbereitet.“ Auffällige Tendenzen oder gar Studien, die belegen, dass Schüler aus Privatschulen an Universitäten besser abschneiden, gibt es allerdings nicht. Nach Aussage Suters wird das auch gar nicht erhoben und wäre deshalb schwer zu belegen. Jeder Schüler sei ein Individuum, das sich auf seine eigene Art und Weise entwickle. Auf diese unterschiedlichen Entwicklungstempi hätten die privaten Bildungsanbieter meistens die besseren Antworten parat als die öffentlichen Schulen. „Schüler erreichen oftmals einen Abschluss an Privatschulen, den sie an öffentlichen Schulen nicht oder nur mit sehr viel Mühe schaffen würden“, sagt Suter. Die Kosten für eine Privatschule können sich auf mehr als tausend Franken pro Monat belaufen. Teilweise sind die Gebühren auch vom

Einkommen der Eltern abhängig. Fokus auf individuelle Förderung „Der Stoff ist nicht einfacher und nicht schwerer als der an staatlichen Schulen“, sagt ein Schüler, der gerade von einem staatlichen an ein privates Gymnasium gewechselt hat. „Der Unterricht ist eine Spur lockerer und die Lehrer gehen auf unsere Anliegen ein, lassen auch mal eine schlecht geratene Prüfung wiederholen.“ Die Verantwortlichen der Privatschulen sind sich einig, dass insbesondere Schüler ausserhalb der Norm an einer privaten Schule gut aufgehoben sind. Hochbegabte oder auch Schüler mit einer Lernschwäche oder einer leichten Behinderung können problemlos in den Klassenverband integriert werden und profitieren von der intensiveren Betreuung an Privatschulen.

Tagesschule nach M. Montessori Brugg Existiert seit: 1996 «Hilf mir, es selbst zu tun.» Rudolf Steiner Schule Schafisheim Existiert seit: 1978 «Das Kind in Ehrfurcht empfangen, in Liebe erziehen und in Freiheit entlassen.» Minerva Aarau Existiert seit: 1955 «Wir machen Bildung attraktiv» «Lern mit» Wohlen Existiert seit: 1999 «Wo Schule Freude macht»


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Magersucht

Der Kampf mit dem eigenen Körper

«Am Anfang wollte ich nur zwei Kilo

abnehmen, dann noch mal zwei und

dann noch mal zwei. Trotzdem gefiel ich mir immer noch nicht – selbst mit

zehn Kilo weniger als zuvor.» Die persönlichen Erfahrungen, die uns eine Aargauer Kantischülerin anvertraut,

stehen stellvertretend für die Leidensgeschichten vieler junger Frauen.

Text: Sebrina Pedrossi & Fiona Wiedemeier Fotos: Patrick Züst


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Magersucht

Nach den vielen offensichtlichen Fällen von Magersucht im Modelbusiness sind wir es uns schon fast gewohnt, Frauen zu sehen, bei denen man Rippen zählen kann. Diese Trends auf dem Laufsteg sind der schockierende Beweis für den sich in unserer Gesellschaft stark verbreitenden Magerwahn. Vor allem Jugendliche werden von solchen Schlankheitsidealen stark beeinflusst. Wie Madeleine Bielmann, Psychologin des Beratungszentrums Baden, erklärt, liegt der Ursprung für die Magersucht jedoch nicht nur in diesen Schönheitsidealen. Meist sei eine Kombination von mehreren Faktoren auslösend für die Krankheit. Nebst den kulturellen Gründen gibt es auch biologische und psychologische Faktoren, warum es zu einer Magersucht kommt: „Magersucht ist grundsätzlich immer eine multifaktorielle und psychische Erkrankung und keine Sucht, wie der Name impliziert“, betont Bielmann. Das Wort „Sucht“ im Namen betont lediglich, dass Betroffene eine Art Suchtverhalten entwickeln. Sie wollen Macht über den eigenen Körper haben. Man nimmt an, dass es gewisse genetische Veranlagungen gibt, die Magersucht – oder auch andere Essstörungen wie Bulimie oder Binge Eating – begünstigen. Das Risiko, selbst an Magersucht zu erkranken, ist ausserdem fast zehn Mal höher, wenn ein naher Verwandter bereits davon betroffen ist. Meist gibt es mehrere Faktoren, welche die Magersucht auslösen. Solche Faktoren können auch psychisch belastende Situationen wie eine Trennung, ein Schulwechsel, eine ungünstige familiäre Situation oder auch Mobbing sein.

toren, die das Auftreten der Krankheit begünstigen. Iris Cook, Mitarbeiterin der Arbeitsgemeinschaft Ess-Störungen AES in Zürich, fällt auf, dass insbesondere stark angepasste und leistungswillige Personen an einer Magersucht erkranken. Brigitte Hiestand, Abteilungsleiterin des Jugendpsychologischen Dienstes des ASKs, fügt an, dass auch starker Perfektionismus eine typische Charaktereigenschaft von Betroffenen sei: „Häufig haben Betroffene mit Selbstwertstörungen zu kämpfen. Sie fühlen sich als Person wertlos und ungenügend. Das kann dazu führen, dass sie ihr Selbstwertgefühl fast ausschliesslich an Leistungen knüpfen, welche mit dem Aussehen und dem eigenen Körpergewicht verknüpft sind. Die Gewichtsabnahme wird mit sozialer Anerkennung verbunden. Die Betroffenen spüren die Kontrolle über den eigenen Körper und auch über das private Umfeld. Die Fähigkeit, trotz starkem Hunger keine Nahrung zu sich zu nehmen, wird als Stärke empfunden. Meist erhält man dafür anfangs sogar noch Bewunderung für die Disziplin,

sogenannten Körperschemastörung. Sie nehmen ihren Körper nicht mehr so wahr, wie er tatsächlich ist. Sie finden ihn, egal wie dünn sie bereits sind, dick und hässlich. Das Hungern wird zum Kampf gegen den eigenen Körper. Mit dieser Krankheit kann man eine gewisse Zeit leben, aber irgendwann macht der Körper das nicht mehr mit. Anfangs wird das Hungergefühl weniger und mit der Zeit verschwindet es ganz. Schlafstörungen, Haarausfall und Depressionen kommen dazu und Betroffene ziehen sich aus ihrem sozialen Umfeld zurück. Einerseits wollen sie zunehmen, um für Familie und Freunde keine Belastung darzustellen, andererseits wollen sie sich selbst gefallen. Viele Betroffene lassen sich durch kritische Worte jedoch nicht beeinflussen. Teilweise werden negative Äusserungen sogar noch als Ansporn aufgefasst.

Magersucht an den Kantis Obwohl Magersucht ein von den Medien häufig thematisiertes Problem ist, gibt es an den Aargauer Kantis vergleichsweise wenige Fälle von Ma«Man bemüht sich, gersucht. Auf unsere Anfrage hin befür jeden Einzelfall stätigte ein Aargauer Kanti-Rektor lediglich vier Fälle innerhalb der letzten eine individuelle acht Jahre. Experten gehen davon aus, Lösung zu finden.» dass ungefähr ein Prozent der jungen Kanti-Rektor Frauen in der Schweiz von Magersucht die man zeigt. Ist dann das angestrebte betroffen ist. Bedenklich ist das ReGewicht erreicht, hören nicht alle mit sultat einer Studie aus dem Jahr 2000, dem Hungern auf. Dieses Gefühl von welche zur Erkenntnis kam, dass rund Stärke, von Macht über den eigenen 90 Prozent aller weiblichen Teenager Körper, wird zur Sucht. Es geht nicht abnehmen wollen. Für betroffene Permehr darum, einem bestimmten Ide- sonen, die in einer der Aargauer Kantis al nachzueifern – es geht darum, die zur Schule gehen, gibt es in den meisten Kontrolle zu haben. Der eigene Körper Fällen interne Beratungsstellen. „Man bemüht sich, für jeden Einzelfall eine wird zum Feind. individuelle Lösung zu finden“, sagt Abnehmen als Leistungsnachweis der Rektor der betroffenen Kantischü Neben den auslösenden Faktoren „Im Spiegel bin ich dick“ gibt es auch sogenannte Risikofak- Meist leiden Betroffene unter einer lerin. Ihr wurde auf ihren Antrag hin


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magersucht

eine mehrmonatige Auszeit genehmigt. „Solche Spezialregelungen sind zwar vom Gesetz nicht vorgesehen, aber es kann natürlich sein, dass eine mehrmonatige stationäre Therapie erforderlich ist. Wie auch bei einem schweren Unfall oder einer längeren Krankheit wird anschliessend besprochen, ob ein Wiedereinstieg in die gleiche Klasse sinnvoll oder überhaupt möglich ist“, so der Rektor. Für den Wiedereinstieg müssen die Betroffenen mit einem ärztlichen Zeugnis beweisen, dass sie wieder vollumfänglich schulfähig sind und die Belastungen der Schule für sie zumutbar sind. Der Weg hinaus Wer schon mal in der Situation war, dass jemand aus dem Freundeskreis oder aus der Klasse magersüchtig zu werden schien, kennt das Dilemma. Man will der Person helfen, gleichzeitig aber auch keine Belastung oder Störung für die Betroffene darstellen. Brigitte Hiestand erklärt, dass es sehr wichtig ist, Initiative zu ergreifen und den oder die Betroffene auf die Problematik anzusprechen. Man solle vor allem die eigenen Sorgen ansprechen. Ratschläge oder gar Drohungen seien kontraproduktiv. Auch sei es nicht sinnvoll, zu versuchen, die Person zum essen zu verführen oder gar zu zwingen. Das Ziel sollte sein, die Betroffenen zu einer Behandlung zu motivieren. Jedoch sollte man unbedingt akzeptieren,

gersucht ist eine psychische Krankheit. Das Untergewicht ist nur ein Symptom dieser Krankheit. Mit dem Bekämpfen der Symptome erreicht man noch lange keine Heilung. Es ist wichtig, die auslösenden Faktoren zu kennen, um später vermeiden zu können, wieder in eine solche Situation zu gelangen. Wenn man in der Therapie den ursprünglichen Auslöser ausfindig machen kann, wissen die Betroffenen nach der Heilung, in welchen Situationen sie besonders Acht «Die Therapie hat mir geben müssen, um nicht wieder in alte gezeigt, dass ich stärker Gewohnheitsmuster zurückzufallen. bin, wenn ich mir das Viele Betroffene haben ihr Leben lang Essen erlaube.» mit der Krankheit zu kämpfen. Auch Schülerin gibt es leider viele Patienten, die nicht geheilt werden können. Zehn bis zwanzig Prozent aller Personen, welche an Lebenslanges Risiko Wenn sich eine Magersucht entwi- Magersucht leiden, sterben an den Folckelt hat, muss auf alle Fälle profes- gen der Krankheit. sionelle Hilfe gesucht werden. Zahlreiche Beratungsstellen, Psychologen Der betroffenen Kantischülerin geht und Kliniken bieten dazu Hilfe an. Der es heute nach einer dreimonatigen staerste Schritt einer Therapie ist immer tionären Therapie zum Glück wieder die erneute Gewichtszunahme. Ist die besser. Sie muss jedoch noch immer Magersucht aber schon fortgeschritten, aufpassen, nicht wieder mit dem Abnehmuss zuerst stationär im Spital behan- men anzufangen. Für die professionelle delt werden, damit der Patient über- Betreuung ist sie sehr dankbar: „Die haupt die Kraft für die nachfolgende Therapie hat mir gezeigt, dass ich stärPsychotherapie hat. Das Ziel des Klini- ker bin, wenn ich mir das Essen erlaube, kaufenthaltes ist es, die Gewohnheiten, als wenn ich mich stark fühle, weil ich die zur Krankheit gehören, innerhalb mir das Essen verbieten kann. Ich fühle von 4 bis 6 Wochen zu unterbinden. Die mich wieder wohl in meiner Haut, bin Magersucht bleibt aber auch nach der wieder gerne unter Leuten und untervorläufigen Heilung ein Problem, das wegs mit meinen Freundinnen“. immer wieder ausbrechen kann. Mawenn die Unterstützung nicht angenommen wird. Weiterhin da zu sein, ist aber trotzdem wichtig. Auch sollte man sich nicht täuschen lassen. Viele Betroffene zeigen sich nach aussen kooperativ und beteuern vielleicht sogar, dass sie, jetzt da sie von der Krankheit wissen, ohne Hilfe mit ihr klar kommen. Oftmals ist das aber leider nicht der Fall.


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kantinews

KSWE

Cafeteria Wettingen neu ohne Pfeffer Text: Lisa Gianotti

Es ist Mittagszeit. Die Cafeteria der Kantonsschule Wettingen füllt sich langsam – es wird gequatscht und gelacht. Eigentlich ein ganz normaler Tag, aber etwas fehlt. Die grosse Frage steht im Raum: „Wo ist die rothaarige Cafeteria-Mitarbeiterin, die uns tagtäglich unser Essen serviert?“ Es wird diskutiert und spekuliert, aber bald schon verschafft ein Aushang in der Cafeteria Klarheit über das mysteriöse Verschwinden von Monika Pfeffer. Sie selber hat ihn aufgehängt, um Gerüchte zu vermeiden und sich von der Schülerschaft zu verabschieden. Sechs Jahre lang arbeitete Pfeffer in der Cafeteria der Kantonsschule Wettingen. Sechs Jahre lang schmierte sie Brote, klopfte Sprüche und verlieh der biederen Schulatmosphäre etwas Pep. Diese Ära ist nun zu Ende. Kündigung unerklärlich Am 29. November wurde Monika Pfeffer durch Kurt Wiedermeier, Rektor der Kantonsschule Wettingen und Präsident der Genossenschaft Mensa, per sofort freigestellt. Nach einem fünfzehnminütigen Gespräch musste sie ihre Schlüssel abgeben und wurde gebeten, in Zukunft nicht mehr zur Arbeit zu erscheinen. „Mir hat diese Kündigung nicht nur den Boden unter den

Füssen weggezogen, mit 52 muss ich jetzt auch meine Zukunft neu planen“, sagt sie gegenüber der NAKT. Bis heute versteht sie nicht, weshalb sie ihren Job so plötzlich verloren hat. Sie vermutet, dass sie freigestellt wurde, weil sie Missstimmungen im Team angesprochen und sich als Frau gegen die männerdominierende Genossenschaft gewehrt hat. Viele der Mitarbeiterinnen hätten sich bei ihr beklagt, dass sie von den Köchen der Mensa als Frauen nicht respektiert, sondern lediglich als Putzkraft gesehen würden. Diese Spannungen habe sie versucht in Teamsitzungen zu thematisieren.

Mehrere Verwarnungen Für Wiedermeier ist die Kündigung eine eindeutige Angelegenheit. In seiner Stellungnahme gegenüber der NAKT betont er, dass die Kündigung aufgrund von wichtigen betriebswirtschaftlichen und arbeitsrechtlichen Überlegungen erfolgt sei. Nennen kann er die konkreten Kündigungsgründe jedoch nicht, da es dafür ein schriftliches Einverständnis von Monika Pfeffer bräuchte. Wie die NAKT inoffiziell in Erfahrung bringen konnte, sei es jedoch schon vor der eigentlichen Kündigung zu mehreren Verwarnungen gekommen, welchen sich Pfeffer aber strikte wiedersetzt habe.


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Sparmassnahmen

Wird die Bildung bald auch im Aargau beerdigt? „Lasst uns die Zukunft – sonst nehmen wir sie euch.“ Unter diesem Motto gingen im

vergangenen Dezember rund 1‘500 Luzerner Schülerinnen und Schüler auf die Strasse. In einem symbolischen Trauermarsch beerdigten sie die Bildung. Grund dafür waren die

angekündigten Zwangsferien für Luzerner Kantischüler – eine Budgetkürzung, mit welcher

der Kanton jährlich bis zu acht Millionen Franken einsparen wollte. Auch im Kanton Aargau sind in den kommenden Jahren Sparmassnahmen geplant. Bis 2017 will man gesamthaft 35 Millionen bei der Bildung einsparen – davon sind auch die Kantonsschulen betroffen. Text: Patrick Züst

Die Wogen gingen hoch, als der Luzerner Regierungsrat ankündigte, dass Kantons- und Berufsfachschulen künftig eine Woche mehr pro Jahr geschlossen bleiben sollen. Geplant war die Einführung einer zusätzlichen Herbstferienwoche, in welcher die Schüler selbstständig zu Hause arbeiten sollen. Um gegen diese Massnahmen zu demonstrieren, schlossen sich die Luzerner Kantonsschüler zusammen

und organisierten einen Trauermarsch, bei welchem die Bildung symbolisch zu Grabe getragen wurde. Rosa-Lynn Rihs, OK-Mitglied des Trauermarschs, ist überzeugt, dass besonders die schwächeren Schüler unter den Zwangsferien leiden würden: „Man kann von den Schülern nicht erwarten, dass sie den ganzen Stoff selbstständig zu Hause erarbeiten, nur damit der Kanton sparen kann. Diese Idee ist abstrus.“ Aufgrund

der heftigen Reaktionen forderte der Kantonsrat vom Luzerner Regierungsrat, auf die Zwangsferien zu verzichten. Der Antrag für die Sparmassnahme wurde danach abgelehnt, und die Zwangsferien werden in den kommenden Jahren nicht umgesetzt. Kanti bleibt nicht verschont Auch im Aargau muss die Regierung sparen. Trotz ausschliesslich positiven


Rechnungen in den vergangenen zehn Jahren ist für die nächsten Jahre ein Defizit zu erwarten. Gründe dafür sind unter anderem die aktuelle Wirtschaftslage und die vom Bund auf die Kantone abgewälzten Kosten. Wie vor Kurzem bekannt wurde, fallen die Einnahmen des Aargaus in diesem Jahr zusätzlich geringer aus, da die Nationalbank keine Ausschüttungen an Bund und Kantone machen wird. Mit insgesamt 197 Massnahmen will der Kanton den steigenden Aufwand pro Jahr um bis zu 120 Millionen Franken reduzieren.

len bereits jetzt für den Instrumentalunterricht – dass Kantonsschüler da keine Sonderstellung haben sollen, ist nachvollziehbar.“ Die Gebühren für das Freifach sollen sich auf rund 800 Franken pro Jahr belaufen. Weiterhin kostenlos bleibt der Instrumentalunterricht für Schüler, welche das Grundlagenfach Musik gewählt haben.

Schon wieder die Musiklehrer In den vergangenen zehn Jahren ist dies bereits das sechste Mal, dass man auf Kosten der Instrumentallehrer spart. Auch Widmer bedauert dies: „Dass sich weniger Schüler für Instru«Dass sich weniger Schümentalunterricht anmelden werden, soler für den Instrumentalunbald dieser kostenpflichtig ist, versteht terricht anmelden werden, sich von selbst. Dadurch sind es schon wieder die Instrumentallehrkräfte, welversteht sich von selbst.» che weniger Lektionen geben können Franz Widmer, Rektor KSWO und so auch weniger verdienen. So schafft es der Kanton, durch die erhoBewusst nicht zum Thema gemacht hat benen Gebühren einerseits mehr einzuman die aktuelle Aargauer Steuerpoli- nehmen, andererseits aber gleichzeitig tik. Die Regierung will den tiefen Steu- auch weniger auszugeben.“ erfuss aus der Steuerreform 2008 beibehalten und lieber sparen. Betroffen Lehrerverband wehrt sich sind vor allem die Bereiche, in denen Neben zahlreichen Lehrkräften der Kanton auch sehr hohe Ausgaben spricht sich auch der Aargauische Lehrerinnen- und Lehrerverband ALV ganz hat: Gesundheit und Bildung. Von den Sparmassnahmen betroffen klar gegen das Sparpaket aus: „Was sind damit auch die Aargauer Kantons- alle denkenden Menschen vermuten, schulen. Im Gegensatz zur Volksschule zeigt die Forschung sehr deutlich: werden die Gymnasien vom aktuellen Menschen mit Bildung sind wirtschaftSparpaket jedoch lediglich peripher lich erfolgreicher, weniger arbeitslos, tangiert. Konkret verändern wird sich weniger krank und weniger häufig im ab 2015 nur etwas im Freifach Instru- Gefängnis. Wer also bei der Bildung mentalunterricht. Dort nämlich soll spart, verursacht enorme Folgekosten neu eine Kostenbeteiligung eingeführt und gefährdet das wirtschaftliche, gewerden, wodurch man sich bis 2018 sellschaftliche und politische Wohl eine Kostenersparnis von rund 1.7 Mil- des Staates“, ist in einer öffentlichen lionen Franken erhofft. Franz Widmer, Analyse des ALVs zu lesen. Gemäss Rektor der Kantonsschule Wohlen, dieser Stellungnahme seien neben den hat ein gewisses Verständnis für die- Massnahmen, welche die Anstellungsse Massnahme: „Schüler der gleichen bedingungen der Lehrpersonen schwäAltersgruppe an Berufsschulen bezah- chen, vor allem die Bestimmungen,

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Sparmassnahmen

welche die Begabungsförderung und die Förderung von lernschwachen Kindern einschränken, als sehr schädlich zu beurteilen. Speziell aus dem Massnahmenkatalog sticht dabei auf der Primarstufe die Abschaffung der Einschulungsklassen hervor. Demnach sollen schwächere Schüler neu in den regulären Unterricht eingegliedert und dort mit zusätzlichen Angeboten individuell gefördert werden. Auch an der Bezirksschule soll sich zukünftig einiges verändern: So soll nicht nur das Normalpensum der Bez-Lehrpersonen angepasst werden – das Wahlfächerangebot wird zusätzlich drastisch reduziert. Realienpraktika, die vielen Schülern einen differenzierten Einblick in naturwissenschaftliche Bereiche boten, werden zukünftig weniger oder gar nicht mehr durchgeführt. Auch an der Kanti wird man dies merken, glaubt Widmer: „Obwohl die Auswirkungen natürlich sehr schwer messbar sind, bin ich der Meinung, dass diese Wahlfächer-Reduktion an den Bezirksschulen auch indirekt die Kantonsschulen betreffen wird. Dass man Schülern vor der Kanti keine Möglichkeit mehr bietet, Erfahrungen in diesen Bereichen zu sammeln, halte ich für bedenklich.“ Obwohl die Kantonsschulen in dieser Sparrunde verhältnismässig glimpflich davonkamen, ist der Wohler Rektor dem Sparpaket gegenüber kritisch eingestellt: „Dass man bei der Bildung sparen will, finde ich grundsätzlich nicht falsch. Bei Budgetkürzungen darf und muss man auch diese Ausgaben hinterfragen – da kann man sich nicht ausschliessen. Jedoch finde ich, dass einem die Bildung auch etwas wert sein sollte und man eher über zusätzliche Einnahmen in anderen Bereichen nachdenken sollte – schliesslich ist unser Land abhängig von gut ausgebildeten Leuten.“


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Hintergrund

«It’s t

kay be gay »

Kantonsschulen gelten als weltoffen und tolerant. Homosexualität stellt

aber vielerorts noch immer ein Tabu-Thema dar. Mit der neu gegründe-

ten Gruppe „It‘s ok“ will man an der Kanti Wettingen genau gegen solche Missstände sensibilisieren. Text: Mara Jenni

Entstanden ist die Gruppe, nachdem Schülerinnen in einer Umfrage ihrer Maturaarbeit ein Bedürfnis nach einem Treffpunkt für Homosexuelle festgestellt haben. Mittlerweile zählt sie ein gutes Dutzend Mitglieder – sowohl homosexuelle als auch bisexuelle Schüler der Kantonsschulen Wettingen und Baden haben sich ihr angeschlossen. Geleitet wird die Gruppe von Eva Sarrazin, Geographie- und Biologielehrerin an der Kanti Wettingen und selbst offen homosexuell. Keine Selbsthilfe, sondern eine Hilfsgruppe Ziel der Gruppe ist es, eine Anlaufstelle für homosexuelle Schüler zu sein, die sich noch nicht geoutet haben oder sich mit Problemen konfrontiert sehen. Bereits jetzt kann man sich in solchen Fällen per Mail an ein Gruppenmitglied wenden und Unterstützung bei der Bewältigung von Problemen anfordern. In Planung seien des Weiteren Flyer- und Plaka-

taktionen, durch welche die Gruppe zum ersten Mal wirklich Präsenz an der Schule zeigen will. Natürlich tauscht man sich auch innerhalb der Gruppe aus. Die meisten Mitglieder sehen sich jedoch bereits gefestigt in ihrem Leben und nicht als Teil einer Selbsthilfegruppe. „Wenn wir uns treffen, diskutieren wir oft darüber, wie wir in Erscheinung treten wollen. Die Idee, sich politisch zu betätigen, ist zwar auch schon aufgekommen, doch beschränken wir uns fürs Erste darauf, Hilfestellung in der Schule zu leisten“, erklärt Eva Sarrazin. Die bisexuelle C.L. sagt: „Bis jetzt nehmen uns die Leute noch nicht so wirklich als Gruppe wahr. Viele meiner Kollegen fragen mich, was der Sinn dahinter ist.“ Rückmeldungen habe man bis jetzt jedoch nur gute erhalten. Für eines der nächsten Treffen hat sich auch bereits ein weiterer Lehrer angekündigt, der sich intensiv mit dem Thema Diskriminierung beschäftigt.

Diskriminierung – noch immer ein Thema Die Frage, ob sich die Mitglieder in ihrem Alltag an der Kanti je diskriminiert gefühlt haben, wird verneint. „Hier an der Kantonsschule hat man sich mir gegenüber noch nie feindlich geäussert“, sagt R.F. „Auch in meiner Klasse haben mich alle so akzeptiert, wie ich bin.“ Trotzdem fühle man sich angegriffen, wenn Schüler Wörter wie „Homo“ oder „schwul“ als Schimpfwörter benutzen. Wieso diese Begriffe noch immer eine solch negative Färbung haben? Gemäss den Mitgliedern der Gruppe habe sich das wohl einfach eingebürgert. Vor allem beim männlichen Geschlecht sind Schwulenwitze immer noch sehr beliebt und oftmals ist man sich gar nicht bewusst, wie verletzend diese sein können. „Am meisten nervt mich, dass seit meinem Outing immer wieder Mädchen zu mir kommen und mich als ihren neuen ‚besten schwulen Freund‘ bezeichnen – das kann ich


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hintergrund

gar nicht haben“, sagt der schwule J.C. und sein Freund pflichtet ihm bei: „Es gibt nichts Schlimmeres als weibliche Mitschülerinnen, die mich fragen, ob ich mit ihnen shoppen gehen möchte!“ Aber im Allgemeinen sei die Situation um Welten besser als noch in der Bezirksschule. „Wenn man sich noch nicht geoutet hat, kämpft man oft mit Problemen, sich selbst zu akzeptieren“, sagt L.C., „Dabei macht man sich den grössten Druck meist selbst. Mein Umfeld hat eigentlich relativ gut auf meine Homosexualität reagiert.“ Und sowieso könne man nie genau wissen, wie Eltern oder Bekannte wirklich auf das Outing reagieren. Der Schlüssel zu einem glücklichen Leben liege somit in der Selbstakzeptanz. Outing- nötiges Übel oder praktische Hilfe? „Ich denke, dass sich jeder früher oder später outen muss, egal wie privat dieses Thema eigentlich ist“, erklärt L.C. „Fast alle durchlaufen doch das gleiche Schema: In der ersten Phase muss man sich zuerst selbst finden und verstehen, dass es kein Fehler ist, eine andere sexuelle Orientierung als die Mehrheit zu haben. In der zweiten Phase ist man mit sich selbst im Reinen, möchte das Ganze aber noch geheim halten. Bald merkt

man jedoch, wie schwierig es sein kann, alle immer anzulügen. – vor allem dann, wenn man sich bereits in einer Beziehung befindet. Freunde und Eltern sollten sich doch eigentlich mit einem freuen können. Die «Ich denke, dass sich jeder früher oder später outen muss, egal wie privat dieses Thema eigentlich ist.» L.C, Mitglied „it’s ok“ dritte Phase beginnt mit dem eigentlichen Outing. Dabei kann man immer noch selbst bestimmen, wen man einweihen möchte und wen man lieber aussen vor lässt.“ Ein öffentliches Outing trägt auch immer dazu bei, dass das Thema Homo-, und Bisexualität enttabuisiert werde. Je normaler man damit umgehe, desto stärker werde sich auch die Gesellschaft daran gewöhnen. „Oft habe ich das Gefühl, dass sich viele Mitschüler gar nicht mehr trauen, etwas gegen sexuell anders Orientierte zu sagen. Das kann durchaus

positiv sein, da es zeigt, dass die Mehrheit der Jugendlichen sich diesbezüglich von früheren Generationen unterscheidet. Auf der anderen Seite reden sie dann trotzdem hinter deinem Rücken über dich“, meint E.J.. Ob sie nicht Angst hätten, nach ihrem Outing nur noch über ihre sexuelle Orientierung wahrgenommen zu werden? „Eigentlich nicht. Meine Freunde, die ich schon lange kenne, definieren mich über ganz andere Sachen“, erzählt N. Und doch wird es wohl noch einige Zeit dauern, bis man knutschenden, gleichgeschlechtlichen Pärchen auf dem Schulgelände nicht dumm anschaut. Die „it’s ok“-Gruppe ist jedoch ein wichtiger Schritt in diese Richtung.

Namen von der Redaktion geändert


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platzproblem

Pavillon, KSBA August 2012, provisorisch

Bekommt der Aargau bald eine neue Kanti? Die Aargauer Kantonsschulen platzen aus allen Nähten.

Jetzt hat auch der Kanton das Problem erkannt und begon-

nen, eine Lösung zu suchen. Die aktuelle Pflasterpolitik – der

unnachlässige Bau von neuen Provisorien – kann keine langfristige Antwort auf die steigenden Schülerzahlen sein. Mit

einem neuen Standort- und Raumkonzept der Sekundarstufe II soll eine Lösung für das Platzproblem gefunden werden. Text: Laura Rufer Fotos: Muriel Klußmann & Patrick Züst

In den letzten Jahren stiegen die Schülerzahlen aller Kantonsschulen, jedoch mit unterschiedlicher Geschwindigkeit. Während die Alte Kantonsschule Aarau und die Kantonsschule Baden jährlich fast 100 Schüler zugelegt haben, betrug das Wachstum an der Neuen Kantonsschule Aarau, an der Kantonsschule Wettingen und an der Kantonsschule Wohlen rund 50 Schüler pro Jahr. Die Schülerzahl der Kantonsschule Zofingen blieb mehr oder weniger konstant. Anlässlich des Standort- und Raumkonzepts wurden bereits Studien lanciert, welche erstaunliche Resultate hervorbrachten: Die beteiligten Forscher sind zur Erkenntnis


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platzproblem

gekommen, dass genügend Schulraum auf der Sekundarstufe II zur Verfügung steht und dieser nur schlecht verteilt ist. Die Schülerzahlen sind steigend und eine Abflachung ist nicht absehbar. Aus diesem Grund ist es jetzt an der Zeit, Platz für die kommenden Schüler zu schaffen. Denn jede Schule hat eine Grenze – ein Maximum. Wenn sie voll ist, ist sie voll. Massnahmen oftmals nicht nachhaltig Die Kantonsschulen suchen selbst Lösungen für die Platzprobleme. Es werden verschiedene Mensa-Schichten eingeführt, mehr Tische zum Essen bereitgestellt, Räume gemietet oder Provisorien gebaut. An der Kantonsschule Wohlen wurde im vergangenen Jahr ein neues provisorisches Schulhaus eingeweiht und vor wenigen Monaten wurde eine neue Sporthalle in Betrieb genomen – ebenfalls provisorisch. Auch die Kanti Baden hat eine neue Turnhalle und nahm 2012 einen Pavillon in Betrieb, um dem Platzmangel entgegenzuwirken. Die letzten Auswege, welche die Schulen sehen, ist eine Verlängerung der Schulnachmittage oder eine Vergrösserung der Klassen. Dies bestätigt Franz Widmer, Rektor der Kantonsschule Wohlen. Auch die Umsiedlung der WMS an Berufsschulen ist beim Kanon im Gespräch.

Dass man wegen Platzmangel häufig nicht mehr an die Kanti seiner Wahl kommt, ist schon lange bekannt. Als „Ausweichschule“ für überschüssige Schüler stellt momentan besonders die Kantonsschule Zofingen, welche mit ihren 350 Schülern über viel Spielraum verfügt, eine attraktive Möglichkeit dar. Durch die langen Reisewege kann dadurch jedoch oftmals keine befriedigende Lösung erreicht werden. Investitionskosten im Millionenbereich

Als längerfristige Massnahme wird der Bau einer neuen Kantonsschule nicht ausgeschlossen. Obwohl der Bau einer neuen Kantonsschule die wohl kostenintensivste Lösung wäre, ist sie momentan eine der meist diskutierten. Der Aargauische Mittelschullehrerinnen- und Mittelschullehrerverein (AMV) ist der Meinung, dass diese in der Region zwischen Aarau und Baden am besten platziert wäre. Im Gespräch sind die Gemeinden Brugg und Lenzburg. Auch das Fricktal wäre eine Lösung, da man so die Abwanderung nach Basel eindämmen könnte. „Unterricht wird an Qualität verlieren“

Obwohl der Kanton sich momentan mit der Problematik befasst, wird die Umsetzung des Standort- und Raumkonzepts der Sekundarstufe II wohl auf

«Atrium», KSWO August 2012, provisorisch

sich warten lassen. Michael Bouvard, Mitglied des AMV und Lehrer an der Alten Kantonsschule Aarau, befürwortet die strategischen Ziele des Projekts, jedoch ist für ihn fraglich, ob die Ziele korrekt umgesetzt werden: „Wenn ich das Projekt durchführen könnte, würde ich sofort mit dem Bau beginnen“,.Dem AMV liegt viel an einer sinnvollen Lösung. Alle Mitglieder des Vereins sind Lehrer, welche die Problematik hautnah miterleben. Die Platznot ist auch für das Wohlbefinden der Schüler problematisch. Für Michael Bouvard ist die Schule eine grosse Familie, deren Zusammenleben Platz und Freiräume braucht. Sind diese zu wenig oder gar nicht vorhanden, wirkt sich das auf die Stimmung der Schüler aus. Nicht nur das Zusammenleben, sondern auch die Qualität des Unterrichts sieht Michael Bouvard bedroht: „Durch die grösseren Klassen wird auch der Unterricht an Qualität verlieren.“ Das Horrorszenario wäre, wenn sich Schüler aufgrund der Platzprobleme gegen die Kanti entscheiden würden. Damit es nicht so weit kommt, sollen seiner Meinung nach auch die Schüler und Lehrer etwas tun: „Eine solche Situation kann auch immer eine Chance sein. Schülerorganisationen könnten meiner Meinung nach durchaus etwas bewirken.“

Turnhalle, KSWO Oktober 2013, provisorisch


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festival-tipp

«One Of A Million»

One Of A Kind

„Not just a festival but an attitude“. So lautet das Motto

des diesjährigen „One Of A Million“-Festivals in Baden.

Den Fokus setzt man nicht auf grosse Namen, sondern schlicht und einfach auf die Liebe zur Musik. Während

neun Tagen herrscht in Baden Ausnahmezustand. Der

Charme des Festivals erobert die Stadt an der Limmat – vorbeischauen lohnt sich.

Text: Lisa Gianotti Fotos: Tatjana Rüegsegger

Wenn die letzten Tannenbäume entsorgt werden, wenn der einst weiss glitzernde Schnee sich in braune Pfützen verwandelt, wenn Guggenmusik allgegenwärtig zu sein scheint und wenn einem Weihnachtsguetzli endgültig zum Hals raushängen – dann wird man sich bewusst, dass der Februar angefangen hat. Wer jetzt aber glaubt, dem natürlichen Zyklus der Niedergeschlagenheit könne nicht entgegengewirkt werden, täuscht sich. In Baden gibt es ein Wundermittel gegen die postweih-


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Festival-tipp nachtliche Depression, das sogar das nicht selten vor, dass die Künstler jetiefste Winterloch zu stopfen scheint: weils nach den Konzerten von der Bühne stiegen und sich direkt ins Publikum Das „One Of A Million“- Festival. begaben. Dort verweilten sie jeweils für ein Gespräch, ein paar Bierchen Musiker in der eigenen Stube In Baden gibt es das „Bluesfestival“, oder um sich die nächste Band anzusedas „Figura“ -Theaterfestival, das Fe- hen. „This is a nice and cozy festival stival für Animationsfilm „Fantoche“ with lots of smiling people“, beschrieb und seit 2011 auch das „One Of A Mil- Efterklang-Sänger Casper Clausen lion“ -Musikfestival. Es ist zwar nur nach seinem Auftritt im vergangenen eines unter vielen, aber eben doch ganz Jahr die Stimmung am Festival. speziell. Während neun Tagen bespielen mehr als 30 Künstler aus der ganzen Welt die «Das Festival findet nicht Bühnen des Merkkers, Royals und der nur in Baden statt, es ist in Stanzerei. Die drei Hauptlokalitäten Baden zu Hause.» befinden sich allesamt im Stadtkern Badens, sind klein und fein und ermöglichen genau deshalb Konzerte im intimen Rahmen. Es wird bewusst auf Auf der Website des Festivals heisst riesige Konzerthallen verzichtet, um es : „Das ‚One Of A Million‘-Festival dem Zuhörer das Gefühl zu vermitteln, findet nicht nur in Baden statt, es ist in die Musiker in der eigenen Stube zu Baden zu Hause.“ Wer sich also zwihaben. Bescheidenheit, Intimität und schen dem 31. Januar und dem 8. FeNähe zum Publikum wird bei den Ver- bruar in Baden rumtreibt, wird wohl anstaltern gross geschrieben. Organisa- kaum darum herumkommen, etwas tor Nik Fischer beschreibt seine Philo- „One Of A Million“ -Luft zu schnupsophie folgendermassen: „Wir wollen pern, oder zumindest ein bisschen am unseren BesucherInnen tolle Bands im Festival teilzuhaben. Musikbegeisterte familiären Rahmen bieten, kein grosses treiben sich durch die Strassen der BäGeklotze, keine Hypes, sondern ein- derstadt, in den Gassen wird geraucht, fach nur die Freude an der Musik und getrunken, man unterhält sich über die Musik, die Konzerte, die Venues. Den am Zusammensein vermitteln.“ So kam es im vergangenen Jahr sonst zu später Stunde ausgestorbenen

Strassen wird ein wenig Leben eingehaucht und die Stadt erwacht für einen Augenblick aus ihrem tiefen Winterschlaf. Mit offenen Ohren Von Pop über Folk bis hin zu Rock n’ Roll sind am „One Of A Million“ verschiedenste Genres vertreten. Die Veranstalter nehmen sich die Freiheit, Künstler aus verschiedensten Stilrichtungen zu einem sogenannten „Boutique Festival“ zu vereinen, denn etwas haben all diese Künstler gemeinsam: sie sind weder weltberühmt, noch spielen sie für ein Millionenpublikum. Dies ermöglicht den Besuchern, Neues zu entdecken und in Musik hinein zu hören, der man sonst vielleicht keine Aufmerksamkeit schenken würde. „Menschen mit offenen Ohren und Augen haben am OOAM die Chance, neue Bands zu entdecken, die unserer Meinung nach Potenzial nach ganz weit oben haben: Bands, denen die Zukunft gehört“, so Nik Fischer. Dem „One Of A Million“ -Festival gelingt es jedes Jahr aufs Neue, gute Musik nach Baden zu bringen, das Publikum zu begeistern und dadurch dem einen oder anderen den tiefen kalten Winter zu versüssen.


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hintergrund

Es war einmal..

ein Pony, ein Hund und ein Mädchen

Nach Castingshow-Stars und den deutschen Topmodels stehen endlich neue Idole am Horizont: Die Facebook-Sternchen. Text: Darja Keller

Ich bin gescheitert. Pony M. wollte sich nicht von mir interviewen lassen – der Zukkihund auch nicht. Von Jamie Curry aus dem fernen Neuseeland ganz zu schweigen. Und warum? Die drei sind verdammt beschäftigt. Sie sind begehrt. Sie kriegen tausend Likes pro Facebook-Post, Heiratsanträge und Fannachrichten: „Du berührst mich. Du bringst mich zum Lachen. Ich lese jeden Tag deine Texte – schaue deine Videos. Du bist ein Genie!“ Sie erzählen uns von ihren Bettgeschichten und ihren Pendlertraumata. Wir kennen sie. Oder auch nicht. Sie sind schliesslich nur einen Klick entfernt, einen Klick im digitalen Netz.

wieso schauen wir Jamie zu, wie sie un- In seinem verknappten Züritütsch ter ihr Bett kriecht, über Tische springt erzählt der Zukkihund vom Nachtleben im Kreis 4, von schlechten One Night und hysterisch herumschreit? Stands, Geschlechtskrankheiten und seinem „Psüchologieh“-Studium. DaZukkihund Der Zukkihund wurde von Grafiker bei macht er sich nicht nur über sich Rafi Hazera erschaffen. Im Frühling selbst, sondern auch über alles lustig, 2012 begann er damit, Bilder von Hus- was ihm sonst so begegnet – seien es kies mit derben Sprüchen zu versehen Hipster, Quitten oder Skispringer. Der und an Freunde zu verschicken. Später Zukkihund lebt von seiner politischen nannte er diesen Husky „Zukkihund“, Unkorrektheit sowie vom simplen, angelehnt an den Club ‚Zukunft‘ in Zü- aber genialen Zusammenspiel seiner rich. Seine Freunde waren begeistert. Fotomontagen mit Text. Die Bilder wurden so häufig geteilt und Er führt das Leben, das man gerne aus der Ferne beobachtet: Partys feiern, Frauen abschleppen, verkatert aufwachen und auf den nächsten Freitag warten. Unseres ist nie so aufregend. Aber auch nie so peinlich. Wir sind eben kei Facebook-Sternchen. Das ist Cyperne Huskies. kapitalismus, das ist die „Vom-Sprücheklopfer-zum-Künstler-Karriere“, Pony M. das ist irgendwie berühmt sein, ohne es Der Zukkihund hat eine gute Freunirgendwo gedruckt zu sehen. Aber eben din. Sie heisst Pony M. und lebt an der doch überall zu sein – und ‚überall‘ heiZürcher Langstrasse. Man sagt, sie sei sst heute: Auf jedem Bildschirm. Hier die Erste gewesen, die den Zukkihund kennt man sie – den Hund, das Pony auf Facebook geliket hat. Er soll sie und das Mädchen. bei ihrem ersten Post verlinkt haben. Was macht die drei aus? Wieso klicken wir uns durch Zukkihunds Husky- weiter verschickt, bis Rafi beschloss, Sie wurden also sozusagen gemeinbildchen? Wieso lesen wir Ponys Texte dem Hund seine eigene Seite auf Face- sam gross. Pony schreibt jeden Tag ein Textchen – übers Blutspenden, H&Müber ihr hippes Leben im Kreis 4? Und book zu widmen.

Z U KKI H U N D


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Hintergrund Einkäufe und die S12. Sie schreibt über Themen, zu denen jeder und jede eine Meinung hat. Meist sind die Reaktionen in den Kommentaren zustimmend und euphorisch, denn Pony vertritt typische Stammtischmeinungen, die wohl auch unsere Eltern unterschreiben würden: „Schweizerdeutsch ist eine tolle Sprache“, „Kinder sollten wieder höflicher werden“, „Erste Klasse fahren ist scheisse“. Sie ist eine Identifikationsfigur und geht an unserer Stelle durch die Strassen, sitzt in voll besetzten Zügen und betrinkt sich. Sie beobachtet scharf und erzählt uns anschliessend, was wir zwar alle schon wissen, aber leider nicht so hübsch in Worte fassen können wie sie. Häufig wird Pony von den Medien dafür gelobt, ihre Meinung schonungslos kundzutun. Man sagt, ihre Texte würden die Leser zum Nachdenken anregen. Zweifellos: Pony M. ist rhetorisch und humoristisch begabt. Dafür, dass ihr aber so viel Tiefsinn zugesprochen wird, lehnt sie sich überraschend

Pony M. wenig weit aus dem Fenster. Könnte sie nicht noch mehr? Ponys Texte sind so leicht, flüssig und unterhaltsam, als würden wir uns auf der Oberfläche eines endlosen Sees treiben lassen. Pony sollte uns mal hinunterstossen,

in Untiefen tauchen lassen, bis wir keine Luft mehr bekommen. Bestimmt könnte sie das. Nur wäre ihr dann nicht mehr dieselbe Publikumsbreite an Studis, Büroangestellten und gesetzten Bürgern sicher. Deshalb bleibt sie an der Oberfläche hängen. Jamie‘s World Wir sehen Jamie beim Umziehen im Schwimmbad zu, wir sehen, wie sie ihren vermeintlichen Freund Channing Tatum anruft oder sich beim Autofahren versucht. Die Videos, die sie täglich postet, dauern nicht länger als zwei Minuten. Jamie trägt fast immer TShirts, Pyjamas, und wenn sie mal ein Kleidchen trägt, meint sie es ironisch. Jamie Curry ist 16 und lebt in Neuseeland . Meist setzt sie ein verstörtunbeholfenes Gesicht auf. Ihre molligen Wangen helfen ihr dabei. Aber ihre perfekt gezupften Augenbrauen, die brav getuschten Wimpern und die hübsch geglätteten Haare verraten: Alles Kalkül. Jamie ist, wie Pony M., eine Identifikationsfigur – nur für eine andere Zielgruppe. Jamie weiss nicht was anziehen, Jamie isst zu viele Süssigkeiten und fühlt sich dick, Jamie tanzt zu Trashmusik. Mit mehr Distanz wirkt das Ganze etwas aufgesetzt. Ein wenig, wie wenn Taylor Swift in einem ihrer Videos eine Brille aufsetzt, um die unbeliebte Streberin zu mimen: Wir nehmen es ihr nicht ab. Dazu ist das Gesicht unter der Brille zu perfekt. Nach ein paar Videos hat man das Jamie-Prinzip verstanden: Sie versucht sich in etwas Alltäglichem – und scheitert. Dabei zeigt sie eine für ihr Alter beeindruckende Unerschrockenheit und Selbstironie. Sie hat keine Angst davor, sich selbst blosszustellen, selbst wenn das bedeutet, in einem Neoprenanzug zu „Don‘t Cha“ von den Pussycat Dolls um ein Auto herumzutanzen. Mit

ihren Videos nimmt sie den typischen Alltagsdramen eines Teenagers die Ernsthaftigkeit. Mag sein, dass ihre antrainierte Tollpatschigkeit dabei stört. Mag sein, dass ihr Dummes-Mädchen-

Jamie‘s Wor ld Image auf die Nerven geht und man ihr zuschreien will: Jetzt stell dich nicht so an, nur damit du noch mehr Likes bekommst. Mögen muss man sie aber irgendwie trotzdem. Übrigens: Jamie Curry will Schauspielerin werden. Wer hätte das gedacht. Die Zukunft in den Sternen Die Ära der Facebook-Sternchen hat erst begonnen. Mit dem Wandel der neuen Medien werden sich auch die Internet-Stars immer wieder neu anpassen. Pirmin Steiner ist der Gründer der Firma Steiner Media & Design und verwaltet gewerblich Facebook-Seiten. Immer mehr erkennt er auch einen wachsenden finanziellen Aspekt: „Die nächste Frage bei diesen Stars wird sein, wie sie den grossen zeitlichen Aufwand in Geld umwandeln könnten. Niemand kann nur von Videos, Fotos und Texten leben, die auf einer Seite erstellt werden.“ Wir dürfen gespannt sein, wie es mit Facebooks Wunderkindern weitergeht und inwiefern sie bald auch die Menschen abseits der Bildschirme erreichen werden.


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Romanisch

Maturitad Bilingua en Rumantsch! Eine zweisprachige Matur kann an sehr vielen Gymnasien gemacht werden. Einmalig ist aber das Angebot der Bündner Kantonsschule. Die Schüler haben dort die Möglichkeit, die Matur mit Immersion Rätoromanisch zu machen. Text: Larissa Riner

Seit dem Jahr 2000 können Schüler an der Bündner Kantonsschule eine zweisprachige Maturität ablegen – entweder „italiano/tedesco“ oder „rumantsch/tudestg“. Neben dem Fach Rätoromanisch werden dabei noch zwei weitere Fächer in Romanisch gehalten. Zudem können die Schüler der Bündner Kantonsschule Rumantsch auch als Schwerpunktfach belegen. Kein ‚Standard-Romanisch‘ Als einziger Kanton der Schweiz hat der Kanton Graubünden drei Landessprachen. Der grösste Teil der Bevölkerung spricht Deutsch – etwa 15% Rätoromanisch und 10% Italienisch. Rätoromanisch ist dabei vor allem die Sprache, welche die Leute untereinander sprechen. Obwohl Deutsch für den späteren Werdegang der Schüler eine sehr bedeutende Rolle spielt, ist auch die Matur auf Rätoromanisch sehr beliebt. Der Unterricht in Rätoromanisch

wird dadurch erschwert, dass es im Kanton Graubünden insgesamt fünf verschiedene Idiome gibt, welche sich jeweils klar voneinander unterscheiden. Weil Schulmaterial nicht in allen fünf Dialekten zur Verfügung steht, versuchte man, sich auf ein Idiom zu beschränken. Die Einführung des Rumantsch-Grischuns als ‚StandardRomanisch‘ löste jedoch grossen Widerstand aus. Mehrwert der Sprache erkennen Für den Erhalt der Rätoromanischen Sprache setzt sich unter anderem die „Lia Rumantscha“, Dachorganisation aller Romanischsprachigen, ein. Der Verband wurde 1919 gegründet und macht seither immer wieder mit öffentlichen Aktionen auf sich aufmerksam. Das Ziel der „Lia Rumantscha“ ist es, dass man sich dem Mehrwert der Romanischen Sprache und der Romanischen Kultur bewusst wird. Das Rumantsch soll auch in Zukunft

auf natürliche und authentische Weise verwendet werden. Neben Angeboten für Romanischkurse findet man auf ihrer Website auch Tipps für Eltern, deren Kinder nicht Romanisch sprechen wollen. Daneben bietet die „Lia Rumatscha“ auch einen professionellen Übersetzungsdienst an, was jedoch bei den fünf Idiomen der rätoromanischen Sprache mit eigentümlichen Wortprägungen eine grosse Herausforderung darstellt. Mit einer Matur auf Rätoromanisch erhalten die Schüler an der Kantonsschule Graubünden die einmalige Möglichkeit, ihre eigene sprachliche Kompetenz zu erweitern. Ausserdem helfen die Schüler dadurch auch mit, die vom Aussterben bedrohte Sprache zu erhalten. Schlussendlich sind es Kinder und Jugendliche, welche dafür sorgen, dass Rätoromanisch auch in Zukunft als eigenständige Sprache existieren kann.


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Kommentar

Wo bleibt die Pille für den Mann? Warum Verhütung sexistisch ist Text: Mara Jenni

Wenn Mädchen in meinem Alter regelmässig Geschlechtsverkehr haben, verhüten sie nebst mit Kondomen auch mit der Pille. Logisch. Ist ja auch sicherer. Schliesslich sind es die Frauen, die im Endeffekt schwanger sind – somit ist es an ihnen, dieses Problem zu lösen. Die Natur ist halt nicht immer fair. Sie würden sie ja auch nicht nehmen, wenn sie nicht müssten. Dies sind nur einige der Argumente, die mir immer wieder zu Ohren kommen und an denen ich mich immer wieder störe. Eines vorneweg: Es geht mir hier nicht darum, irgendjemandem die Einnahme der Pille zu verbieten. Doch es scheint, als ob die Antibabypille heutzutage schon vollkommen zur Normalität gehört. Dadurch wird oft vergessen, dass es ein starkes Medikament ist, welches einen ernsthaften Eingriff in den weiblichen Körper bedeutet. Die Pille in drei Minuten Obwohl auch im vergangen Jahr oft über die Risiken und Nebenwirkungen dieser hormonellen Verhütungsmethode diskutiert wurde, fühlen sich weibliche Mitschülerinnen meinerseits noch

immer nicht betroffen. Es werde ihnen doch nichts passieren – wie hoch sei schon das Risiko. Selbst der von den Medien thematisierte Fall der jungen Céline, die nach Einnahme der Antibabypille eine schwere Behinderung hatte, zeigte keine Wirkung. Immerhin wird die Pille ja von Ärzten verschrieben – die wüssten schon was sie tun. Doch ist das wirklich der Fall? Laut einem Artikel des Tagesanzeigers soll die Verschreibung des nötigen Rezeptes gerade mal drei Minuten dauern. Eine Zeit, die niemals ausreicht, um zu klären, ob die Familiengeschichte der Patientin ein erhöhtes Thromboserisiko aufweist, oder ob diese selbst gewisse Risikofaktoren zeigt. Seit 2009 sind insgesamt fünf Frauen nach der Einnahme der Pille an einer Lungenembolie gestorben – rund 800 Nebenwirkungen sind bis heute bekannt. Meiner Meinung nach sprechen diese Zahlen für sich. Depressive Frauen akzeptiert Schauen wir uns die Thematik mal aus der Genderperspektive an: Verhütung scheint nach wie vor ein Frauenthema zu sein, in Anbetracht dessen,

dass bis zum heutigen Tage noch keine Antibabypille für den Mann entwickelt wurde. Die Forschung nach einem solchen Mittel wurde vor zwei Jahren eingestellt. Grund waren Nebenwirkungen psychischer Natur, wie Depressionen und Stimmungsschwankungen, aber auch physische Konsequenzen, namentlich eine schwache Libido. Alles Effekte, die ironischerweise bei Frauen zuhauf auch auftreten, mittlerweile jedoch als vollkommen legitim betrachtet werden. Es geht hier also nicht nur um das Risiko für jede einzelne Frau, sondern auch um das System, welches auf heterosexuelle Frauen einen enorm hohen Druck ausübt, die Pille zu nehmen. Mit den Nebenwirkungen hat man sich abzufinden, während Männer kein medizinisches Risiko auf sich nehmen müssen. Die Frau hat dafür zu sorgen, dass sie nicht schwanger wird. Punkt. So schreiben es uns die Pharmakonzerne vor. Aber seien wir ehrlich: Wären die Leiden der Männer bei einer Schwangerschaft so gross wie jene der Frauen, bin ich davon überzeugt, dass es die Pille für den Mann schon längstens gäbe.


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Rätsel

Rätsel

Wenn sogar der Fensterplatz zu langweilig ist

rd

von: Jane Bossa

Fünf Schüler haben während einer Woche Prüfungen – jeder in einem anderen Fach und an einem anderen Wochentag. Damit es dann auch mit der guten Note klappt, bringen die Schüler jeweils einen Glücksbringer mit. Welcher Schüler hat an welchem Tag welche Prüfung? Und welche Glücksbringer benötigen sie?

Name fach Wochentag glücksbringer

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Laura hat ihre Prüfung nicht an einem Montag. Am Freitag wird Glückstee getrunken. Die Französisch-Prüfung findet an einem Donnerstag statt. Simons Glücksbringer ist ein Stift – glücklicherweise hat er keine Geschichtsprüfung. Daniel braucht seine Glücksmünze. Für die Biologieprüfung braucht jemand ein Glücksarmband. Daniel hat keine Französisch- und keine Biologie-Prüfung. Julia hat ihre Prüfung an einem Montag. Die Physikprüfung findet einen Tag nach der Biologieprüfung statt. Die Mathematik-Prüfung ist die letzte Prüfung der Woche. Am Dienstag wird weder ein Glücksstift noch ein Glücksarm- band benötigt. Stephan hat seine Prüfung drei Tage nach Daniel. Daniel findet an seinem Prüfungstag ein Armband, das am Vortag liegengelassen wurde. Am Mittwoch sind Glückssocken wichtig.


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rätsel

Die ungleichen Schwestern An einem schönen Frühlingsnachmittag beschlossen zwei Schwestern, ihr altes Gartenhäuschen aufzuräumen und alles schön sauberzumachen. Als sie ihre Arbeit beendet hatten, war das Gesicht der einen Schwester schmutzig, das der anderen jedoch sauber. Daraufhin wusch sich die Schwester, deren Gesicht sauber war, die andere aber nicht. Warum wohl?

Fräulein Fischer Frau Fischer wohnt im 25. Stock eines Hauses. Wenn sie von der Arbeit zurück kommt und alleine im Lift ist, fährt sie mit dem Lift nur in den 20. Stock und läuft den Rest. Wenn sie aber nicht alleine im Lift ist oder wenn draußen schlechtes Wetter ist, dann fährt sie bis in den 25. Stock. Warum?

Leicht

Schwer

Lösungen auf nächster Seite


30

lĂśsungen

Die beiden Schwestern kĂśnnen ihr eigenes Gesicht ja nicht sehen, sondern nur das der jeweils anderen. So vermutet die saubere Schwester dass ihr Gesicht auch dreckig geworden ist, wie das ihrer Schwester, und die andere vermutet, dass ihr Gesicht sauber ist.

Name

Julia

Daniel

Laura

Simon

fach

Biologie

Physik

Geschichte

FranzĂśsisch Mathe

Montag

Dienstag Mittwoch

Wochentag

Frau Fischer ist zu klein um an den Knopf fĂźr die 25. Etage zu kommen. Wenn sie nicht alleine im Fahrstuhl ist kann Sie die andere Person bitten den Knopf zu drĂźcken, bei schlechtem Wetter nimmt Sie ihren Schirm zu Hilfe.

glĂźcksbringer

Armband MĂźnze

Socken

Stephan

Donnerstag

Freitag

Stift

Tee

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leicht

schwer

ZU M M KO

S N U HAUSE U Z IB E L ODER B

Sozialeinsätze  im  Aargau

    Â

Mentoring fßr fremdsprachige Kinder Hilf  einem  zugezogenen  Kind,  dass  der  neue  Wohnort  zur  Heimat  wird. *# +$ % -., ,+ 0 :"4& ")

Sport mit FlĂźchtlingen "."&0" /5) "3". ".+ "&+" 3" %/)1+$ 61* ))0 $ &+ !". +0".(1+#0 *# +$ 4 % -., ,+ 0 / */0 $/

Nachhilfe fĂźr benachteiligte Kinder "3 %." !&" % + "+$)"& %%"&0 #8. ))" &+!". 1+0"./0806" /&" "&* )".+"+ 1+! 2"./0"%"+ *# +$ % -., , %" ."$")*7//&$

Besuche im Altersheim ."##"+ !". "+". 0&,+"+ ))" % "+ +." %0 1# 1/0 1/ % 1+! 3" %/)1+$ *# +$ 4 % -., ,+ 0 / */0 $/ 333 /.( .$ 1 % '1$"+!.,0(."16 # " ,,( ,* 1$"+!.,0(."16 .$ 1

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8.ch a m e n i c . w ww


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Entertainment

Fu n s t c Fa

Die längste je verhängte Gefängnisstrafe dauert 384‘912 Jahre. 1972 wurde sie in Spanien gegen einen 22-jährigen Pöstler ausgesprochen. Der Grund war, dass er insgesamt 42‘768 Briefe nicht ausgeliefert hat. Skorpione können sechs Tage am Stück die Luft anhalten.

Nordkoreanische „Forscher“ haben herausgefunden, dass Nordkorea hinter China das zweitglücklichste Land der Welt ist. Stephen Hawking versuchte einst, Zeitreisende aus der Zukunft aufzuspüren. Er organisierte eine Party, verschickte die Einladungen jedoch erst danach.

Im Jahr 1938 wurde Adolf Hitler vom Time Magazine zum Mann des Jahres gewählt. Eine Kakerlake kann neun Tage lang ohne ihren Kopf überleben.

Ein Chinese liess sich von seiner Frau scheiden und verklagte sie anschliessend, weil ihre gemeinsame Tochter hässlich war. Er gewann den Fall und seine ExFrau musste ihm 750‘000 Yuan (umgerechnet 110‘000 Franken) Schadensersatz zahlen.

Russen geben durchschnittlich fast zehn Prozent ihres Einkommens für Wodka aus.

Je mehr Bartwuchs ein Mann hat, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass er eine Glatze bekommt.

Wenn ein weibliches Frettchen länger als ein Jahr keinen Sex hat, stirbt es. Chinesische Wissenschaftler produzierten einen Porno-Film für Pandabären, um deren Paarungstrieb zu verstärken.


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Unbekanntes in der Heimat

A l s To u r i s t i n i n d e r Bundeshauptstadt Wir alle lieben es, zu reisen. Je weiter weg, desto besser. Ich war schon an vie-

len Orten: Prag, Paris, Berlin, Dubai – die ganze Liste ist noch um einiges länger. Aber ich muss gestehen, ich war bisher noch nie wirklich in Bern. Von unserer

Bundeshauptstadt kenne ich lediglich den Bahnhof und das historische Museum

– eigentlich eine Schande und höchste Zeit, das zu ändern! Ich besorgte mir eine Stadtkarte, kreiste die grössten Sehenswürdigkeiten ein und stieg in den Zug. Text: Jane Bossard

Als erstes fiel mir das Wetter auf: Auch im Aargau war es trüb und kalt, aber hier schien es irgendwie trüber – und vor allem kälter. Ich bahnte mir meinen Weg aus dem Bahnhof. Es schien tatsächlich so, als würden die Menschen langsamer gehen als in anderen Grossstädten. „Bestimmt bloss Einbildung“, sagte ich mir und machte mich forschen Schrittes auf in Richtung Bundeshaus. Das Bundeshaus, ein Gebäude das ich bisher nur als Hintergrundbild in der Tagesschau gesehen hatte, ist ein wirklich imposanter Anblick. Leider durfte ich es mir nicht von innen ansehen. Für meine Exkursion in Bern suchte ich mir nämlich genau den Tag aus, an dem Didier Burkhalter zum neuen Bundespräsidenten gewählt wurde. Das muss ich wohl ein anderes Mal nachholen. Weiter ging es mit der Altstadt. Besonders faszinierend fand ich die alten Kellergewölbe, deren Zugang nicht im Innern der Häuser, sondern draussen auf der Strasse liegt. Die Marktgasse

ist die Haupteinkaufsstrasse. Man findet hier beinahe jedes bekannte oder unbekannte Geschäft. Sogar die Keller wurden zu kleinen Läden umgebaut – ein Standort am Berner Pendant zur Bahnhofsstrasse in Zürich ist begehrt. Ich war etwas zu früh dran, es war noch nicht viel los. Auch auf dem

Weihnachtsmarkt waren die meisten Stände noch nicht geöffnet. Ausserdem froren mir beinahe die Finger ab und so machte ich eine Kaffeepause. Ich halte nicht viel von Starbucks und wollte lieber in ein kleines, gemütliches Café. Es verschlug mich dann ins Einsteinhaus, das auch auf meiner Sehenswürdigkeiten-Liste stand: Die Wohnung, in der Albert Einstein wohnte, als er einige seiner grössten Thesen aufstellte. Aber 10.- zahlen, um sich eine alte Wohnung anzusehen? Selbst in der touristischen Bundeshauptstadt grenzt das an Abzocke. Ich begnügte mich mit einem Kaffee, obwohl mich auch der nicht wirklich zu überzeugen vermochte. Nachdem meine Finger wieder aufgewärmt waren und ich wieder bei vollen Kräften war ging es weiter. Der nächste Punkt auf der Liste war der Bärengraben. Diese Sehenswürdigkeit konnte ich nicht auslassen, schliesslich sind


33

Unbekanntes in der Heimat

die Tiere sogar auf dem Kantonswappen verewigt. Am Graben war viel los. Damit hatte ich nicht gerechnet, da die Bären eigentlich Winterschlaf hielten. Dann entdeckte ich, was die Touristen fotografierten: nicht das leere Gehege, sondern die Aussicht. Vom Bärengraben her hat man einen wunderbaren Blick auf die Altstadt. Ich befand mich nun auf der anderen Seite der Aare. „Wie praktisch“, dachte ich mir, denn der botanische Garten befindet sich ebenfalls auf dieser Seite. Nach einer halben Stunde Fussmarsch kam ich an. Im Park war es ruhig, hier und da fand sich sogar noch etwas Schnee. In den Frühlings- und Sommermonaten muss die Aussenanlage ein Traum sein – im Winter wirkt sie jedoch kahl und verlassen. Doch die drei Gewächshäuser waren den Fussmarsch allemal wert. Besonders schätzte ich das angenehme Klima

im Palmenhaus, da ich schon wieder fror. Für alle, die der Stadt und dem Winter für eine kurze Zeit entfliehen wollen, ist dieses geheizte Gewächshaus genau das Richtige. Nach einem Blick auf die Karte war mir klar, dass ich gar nicht so weit vom Zentrum entfernt war, wie ich zuerst angenommen hatte. Ich nahm das Tram und schon die nächste Station war der Hauptbahnhof. Dort stieg ich aus und setzte meine Visite fort, diesmal in die andere Richtung. Schon nach wenigen Querstrassen fand ich eine kleine Bäckerei, die meinem hungrigen Magen gerade recht kam. Die Altstadt weit hinter mir, war ich nun in einem moderneren Stadtteil namens Monbijou. Beinahe wäre ich daran vorbei gegangen, nur aus dem Augenwinkel sah ich ein kleines Schild „Bücherbergwerk Monbijou“. Nie hätte ich gedacht, dass sich hinter dem un-

scheinbaren Bürogebäude ein solches Bücherparadies befindet. In dem alten Luftschutzkeller fand ich eines der besten Buchantiquariate, die ich kenne. Ein wahrer Himmel für Bücherliebhaber wie mich. Ich vergass die Zeit. Als ich aus dem Bergwerk heraus kam, wurde es schon dunkel. Schnell ging ich noch einmal durch die Altstadt. Ich wollte noch einige Fotos machen, doch dann ging meiner Kamera der Akku aus. Ich hatte alle Punkte auf meiner Sehenswürdigkeiten-Liste abgehakt. Zwar bezweifle ich, dass ich auch nur annähernd alles gesehen habe, was unsere Hauptstadt zu bieten hat, doch ich war müde und meine Füsse taten weh. Ich setzte mich also in den Zug und fuhr erschöpft nach Hause. Bern ist definitiv einen Besuch wert – ich werde auf jeden Fall wieder hingehen.


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Selbsttest

Welcher

Wintersportler

bist du?

1

Immer mit vollem Tempo auf der Piste oder doch eher gemütlicher Stubenhocker? Profi oder blutiger Anfänger? Après-Ski-Traditionalist oder eher verwöhnter Hotelrestaurantbesucher ? Wolltest du schon immer wissen, zu welchem Typ Wintersportler du gehörst? Dann bist du hier genau richtig! Text: Mara Jenni Illustrationen: Mia Jenni

An einem schönen Montagmorgen im November wachst du auf, schaust aus dem Fenster und siehst, dass die ganze Landschaft schneebedeckt ist. Was ist dein erster Gedanke? B. Geil! Krasse Sache! Mal sehen, ob ich bereits auf meinem Board in die Schule fahren kann. C. Nein, nicht schon wieder... Ich hasse, hasse, HASSE es, wenn der Schnee so früh kommt! Der Winter in der Schweiz dauert immer sooo lange... D. Schnee zum Ansehen ist ja schön und gut, aber wehe es kommt zu einer Schneeballschlacht und meine ganze Frisur wird zerstört. A. Hach, wie die Schneeflocken schön im Sonnenlicht glitzern und glänzen!

Später werden in der Schule Anmeldungen für das diesjährige Skilager verteilt. Willst du auch mitgehen?

2

C. Ganz sicher nicht! Jeden Tag hinaus in die Kälte und dann noch Sport treiben – nein danke! A. Eigentlich würde ich gerne teilnehmen, aber ich weiss nicht, ob mir das meine Eltern überhaupt erlauben würden. B. Am liebsten würde ich gleich zwei Wochen bleiben. Mit meinen Homies die Pisten unsicher machen ist für mich das Grösste. D. Ich muss mir das noch überlegen. Mit anderen Menschen ein Zimmer – und vor allem ein Bad (!) – zu teilen, ist sooo anstrengend und gefährlich. Am Schluss bekomme ich noch Flöhe!

3

Wie sieht dein erster Tag auf der Piste aus? D. Piste? Welche Piste? Ich bevorzuge sauberes, gut poliertes Glatteis. B. Wieso nur ein Tag? Da wird gleich auch noch die ganze Nacht durchgefahren! YOLO! A. Aufstehen– hinfallen, aufstehen– hinfallen, aufstehen – hinfallen... (to be continued) C. 10% Fahren, 30% Mittagessen, 20% NachDemMittagessenUnnötigSitzenBleiben. Und den Rest verbringe ich zu Hause im Sessel.

Winterzeit ist Après-Ski-Zeit – ist das etwas für dich? B. Ja klar, da wird gefeiert bis sich die Balken biegen! Skifahren ohne einen deftigen Jagertee oder einen Kafi Schnaps ist doch nur halb so lustig. Und ausserdem – YOLO! A. Ich weiss nicht, muss ich da Alkohol trinken? D. Naja, da läuft jetzt nicht ganz so die qualitativ hochwertige Musik und die Leute entsprechen auch nicht wirklich meinem natürlichen Habitat. C. Après-Ski wird überschätzt – ein kühles Bierchen kann ich auch bei mir zu Hause trinken. Ganz in Ruhe. Ohne Stress. Allein.

4


35

Selbsttest

5

Wie reagierst du auf einen Sturz mitten auf der Piste? D. „The Show must go on!” Tränen trocknen, aufstehen und das Ganze in Würde zu Ende bringen. Das Publikum liebt mich! B. Blaue Flecken sind die Trophäen meiner Kunst – das gehört doch dazu. C. Ich freue mich natürlich. So ein Sturz ist die beste Ausrede dafür, am nächsten Tag nicht mehr auf die Piste zu müssen. A. Als erstes werde ich mich wohl bei den anderen fünf Personen entschuldigen müssen, in die ich hinein gerast bin...

Es ist Mittagszeit. Nach welchen Kriterien wählst du deine Skihütte aus?

6

D. GaultMillau-Punkte natürlich! C. Sie sollte gross genug sein, damit es den anderen Personen im Raum nicht auffällt, dass ich schon seit zweieinhalb Stunden Pause mache. A. Älplermagronen wären gut – gibt es die irgendwo? B. Hauptsache easy und schnell. Ich will so bald wie möglich wieder auf die Piste.

AufLösung: Vorwiegend A, wie „Ah, sorry – ich bin Anfänger“:

Du trägst noch Skikleider aus dem letzten Jahrhundert, doch mit dem Skifahren selbst beschäftigst du dich erst seit kurzem. Den Berg runter kommst du natürlich immer – entweder auf einer Bahre oder auf dem Hintern. Was dich nicht davon abhält, in Höchstgeschwindigkeit die Pisten hinunterzusausen. Was dir im Weg steht, wird halt umgefahren. Dein Unwissen (und deine Unfähigkeit) machst du mit deinem unbändigen Willen wieder wett. Schliesslich haben deine Eltern dir das Ganze schon bezahlt und du willst sie auf keinen Fall enttäuschen.

Vorwiegend B, wie „Boah, hesch min BackfLip gseh?“:

Keine Frage, auf der Piste bist du der Star! Du beherrschst nicht nur die wahnsinnigsten Tricks, du bist auch noch durchgeknallt genug, sie zu jeder Zeit und in jedem Gelände auszuprobieren. Doch auch wenn du nicht auf dem Brett stehst, gibst du den Tarif durch: Dein Leben ist eine einzige grosse Paaartyyyy! Deine Kleider müssen entweder von Burton, Volcom Stone, Bench, oder irgendeiner anderen coolen Marke sein, denn die stehen dir einfach am besten. Nein, natürlich bist du keine Markentusse, es ist ja nicht so, als würdest du das ganze Jahr in diesen Kleidern rumlaufen...*hust*

Vorwiegend C, wie „Chasch mich mal in Rueh lah mit dem Schnee?“:

Gehst du mal auf die Piste, dann um Schlitten zu fahren – und auch das nur für kurze Zeit. Es ist ja auch so kalt. Wieso zur Hölle solltest du dich quälen? Zu Hause ist es eh viel gemütlicher. Wieso deine Komfortzone verlassen? Der Winter ist nicht unbedingt deine Lieblingsjahreszeit. Hohe Heizungs- und Elektrizitätskosten vermiesen dir deine eh schon ziemlich depressive Laune. Mit Sommer und ein wenig Sonne wärst du wohl besser gelaunt – oder vielleicht auch nicht.

Vorwiegend D, wie „Das ischs mer ned Wert!“:

Jede einzelne deiner Bewegungen strotzt nur so vor Spannung und Eleganz. Hocherhobenen Hauptes gehst du deinen Weg. Überheblich? Aber nicht doch, du begegnest nur gerne Personen, die deinen Sozialstatus teilen. Und das am liebsten auf dem Eis. Nichts übertrifft das Gefühl, tänzelnd übers Eis zu schweben und dir dabei die Aufmerksamkeit aller zu sichern. Ohne Maniküre und perfektes Haarstyling verlässt du nie das Haus – auch dann nicht, wenn es nur ins Training geht. Sozialkompetent bist du zwar nicht unbedingt, doch das kratzt dich auch nicht wirklich, stehst du doch über der Meinung anderer (und auch über ihnen selbst).


36

ehemalige-kantischüler

AKSA

Von der Kantizeitung zum SRF Maurice Velati (33) ging früher an die Alte Kantonsschule Aarau und arbeitet jetzt als Journalist beim SRF Regionaljournal Aargau Solothurn. Text: Ronja Rohr

Er war nicht der perfekte Kantischüler. In Physik, Chemie und Mathematik versagte er bereits im ersten Jahr. Dass Maurice Velati für die Kanti fünf statt vier Jahre brauchte, ist darauf zurückzuführen, dass er seine Prioritäten nicht wirklich bei der Schule setzte. Das Musikmachen und das Schreiben für die Kantizeitung waren ihm wichtiger. „Ich bin ein aufsässiger Schüler gewesen“, sagt Velati im Rückblick auf seine Kantizeit. „Mehr als einmal habe ich in meinen Artikeln bei der Kantizeitung die Schule und die Lehrer kritisiert.“ Mit einem Schmunzeln erzählt er, dass es Gerüchte gab, die Lehrer hätten irgendwann gesagt: „Komm, wir geben ihm jetzt die Matur, damit er endlich geht!“ Velati war zu jener Zeit bei der Kantizeitung, als diese sich von einer schulinternen Zeitschrift der Alten Kanti Aarau zu einer kantonalen Zeitung entwickelte. „Es war ein beflügelndes Gefühl, zu wissen, dass auch Lehrer in Wohlen es lesen, wenn ich Kantilehrer in Aarau kritisiere“, sagt er zurückblickend. Die Kantizeitung hat

sich seit Velatis Zeit stark verändert. Er selbst freut sich über diese Entwicklung: „Ich finde es toll, dass Artikel der NAKT heute auch ab und zu von den nationalen Medien aufgegriffen werden. Dass dies häufig Themen sind, die nicht so seriös sind, ist kein Zeichen dafür, dass die Kantizeitung schlecht ist, sondern zeigt einfach, was die grossen Medien wirklich interessiert.“ Velati selbst hatte nach der Matura die Nase voll von der Schule und absolvierte ein Praktikum beim Radiosender Kanal K. „Das Konzept von Kanal K ist vergleichbar mit dem der Kantizei«Mehr als einmal habe ich in meinen Artikeln bei der Kantizeitung die Schule

und die Lehrer kritisiert» Maurice Velati

tung“, so Velati. „Man kann Dinge tun, die man bei einem öffentlich-rechtlichen Sender als Informationsjournalist nie dürfte.“ Obwohl seine Freiheit bei SRF nicht mehr dieselbe ist wie bei Kanal K,

merkt man, dass es ihm ein Anliegen ist, seine Zuhörer und Leser mit wahrheitsgetreuen Informationen zu versorgen. Auch die Kanti wurde Velati nie ganz los. An der Neuen Kanti Aarau unterrichtete er einige Jahre lang Medienkunde – ohne Studium, dafür mit Lohnabzug. Dabei sei ihm aufgefallen, dass sich die Gesprächsthemen in den Klassen seit seiner Kantizeit kaum verändert hätten. Anders sei jedoch das Medienverhalten: „Ich habe jeweils abends im Bett noch Reportagen im Radio gehört – so etwas gibt es heute nicht mehr.“ Die heutigen Kantischüler seien deshalb aber nicht weniger informiert: „Wenn eine News wichtig ist, dann kommt sie zu dir. Allerdings bin ich der Meinung, dass man heute vermehrt nur noch in den Bereichen informiert ist, für die man sich wirklich interessiert.“ Maurice Velati ist ein weiteres Beispiel dafür, wie die Kantizeitung das Sprungbrett zu einer journalistischen Karriere sein kann.


NKSA

37

ehemalige-kantischüler

Wortakrobatin auf Erfolgskurs Ein Schwergewicht im Slam-Zirkus Patti Basler (37) besuchte einst die Neue Kantonsschule Aarau und ist jetzt Lehrerin und Slam-Poetin. Text: Laura Rufer

„Ich wurde schon als Slam-Poetin geboren“, sagt Patti Basler und nimmt sich einen der selbstgebackenen Kekse. Moderieren und Dichten bereiteten der Mutter schon seit ihrer Kindheit Freude. Eigentlich wollte sie nach der Kanti Schauspielerin oder Schriftstellerin werden, aber die Vernunft siegte. Patti Basler wurde Lehrerin. „Ich liebe die Vielseitigkeit, den Kontakt mit jungen Menschen und den Druck, sich ständig weiterzubilden“, sagt sie zu ihrem Beruf.

mehr wurde als nur ein Hobby. Für sie ist und bleibt es jedoch weiterhin ein Traum, hauptberuflich als Slam-Poetin zu arbeiten und damit ihren Lebensunterhalt zu verdienen.

Ihren Kindheitstraum gab die Wortakrobatin jedoch nie auf. Sie schrieb nebenbei Gedichte und moderierte diverse Veranstaltungen – auch an der „Uselütete“ am Ende ihrer Kantizeit stellte sie ihre Moderationskünste unter Beweis. Was am Anfang bloss ein Hobby war, entwickelte sich immer mehr zum Beruf. Der Aufwand und die investierte Zeit waren einfach zu gross, um nicht richtig in die Branche einzusteigen. Sie fing an, Geld für ihre Moderationsjobs zu verlangen und hatte Erfolg. Patti Basler bekam immer mehr Angebote, sodass Slam-Poetry bald

Patti Basler

Die Schüler könnten etwas mehr mitdenken, hinterfragen und kritisieren, findet die Wortakrobatin. Generell sei das Bild eines Kantischülers früher besser gewesen: „Als Kantischüler galt man als Teil einer intelligenten und in Die Kantonsschule hat Patti Basler in tellektuellen Spezies. Heute ist das weguter Erinnerung. Sie glaubt, dass die niger so“, sagt die Slam-Poetin. Dafür Kanti ihr Allgemeinwissen verbessert hätten sich die Tore etwas geöffnet und hat und rät allen Kantischülern, diese deutlich mehr Schüler haben die MögChance zu nutzen und so viel wie mög- lichkeit, die Matur zu machen. Auch die Einführung von FMS, WMS und «Die Maturaprüfungen müssten IMS erachtet Patti Basler als vorteilhaft. deutlich schwieriger sein.» „Was man aber dringend überdenken lich zu profitieren. „Es herrschte eine sollte, sind die Maturaprüfungen – die ausgelassene und fröhliche Stimmung müssten deutlich schwieriger sein. An an der Kanti“, erinnert sie sich. Einen der Uni sehe ich teilweise Leute, die da Lehrer jedoch konnte sie gar nicht einfach nicht hingehören“, meint die ausstehen. Der, dessen Name nicht ge- Oberstufenlehrerin. Sie schreibt zurzeit nannt werden darf, schlief während der selbst an ihrer Masterarbeit in ihrem Stunden und Unterrichtsvorbereitung Zweitstudium Erziehungswissenschafschien für ihn ein Fremdwort zu sein. ten. Auch sonst hat das selbsternannte „Ein guter Lehrer sollte nicht nur sein Schwergewicht im Slam-Zirkus geFach, sondern auch seine Schüler lie- nügend zu tun – bis 2015 ist sie sogar ben. Man sollte sich immer weiterbil- komplett ausgebucht. Ihren nächsten den und den pädagogischen Zugang zu Auftritt hat sie am 23. Januar an der Kanti Wohlen. den Schülern finden“, meint sie.


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Akte-T

akte-T SchlafLos an der NKSA Sport ist Mord – können wir das unseren Schülern wirklich zumuten? Diese Frage hat sich die Schulleitung der NKSA aufgrund zahlreicher Unfälle im Sportunterricht gestellt. Jetzt haben sie sich dafür entschieden, den Sportunterricht durch ein weniger Risiko bergendes Fach zu ersetzen. In den sogenannten „Schlafstunden“ können sich die Schüler vom Schulstress erholen. Das Lernziel dieser Stunden ist die komplette Erholung. Die Notengebung richtet sich nach der Länge und der Tiefe des Schlafs. Weil bei den Knaben das lauteste Schnarchen mit der Bestnote ausgezeichnet wird, bleibt auch der sportliche Ehrgeiz der Schüler erhalten. Durchfallen kann nur, wer den Schlaf konsequent verweigert und somit den Sinn dieser Stunden nicht anerkennt. Damit Schlaftabletten als Doping nicht Einzug halten, arbeitet die Forschungsabteilung der NKSA momentan an einer Möglichkeit, die in Schlafmittel enthaltenen Stoffe über den Urin nachzuweisen. Die Schulleitung glaubt fest an den nachhaltigen Erfolg der neuen Fachrichtung. Die AKSA hat die Sportkanti – die NKSA die Schlafkanti. Das ist doch auch etwas!

„Tea Time“ an der KSBA Alles wird teurer in der Mensa – so auch der beliebte Wintertee. Damit das winterliche Trendgetränk den Schülern weiterhin die Seele wärmen und die Köpfe der fleissigen Schüler auf Trapp halten kann, hat sich die Organisation „ Tea Time“ gebildet. Das Ziel der Vereinigung ist es, unserer winterlich wirtschaftlichen Misere der ewig leeren Portemonnaies ein Ende zu bereiten. Die Wunderwaffen aus Wasserkochern, Thermosflaschen, Tassen und Teebeuteln haben sich zusammengefunden um die Effizienz und Produktivität der Schüler

ins Unermessliche zu steigern und ihr Glück zu garantieren. Die vollkommen freiwillige Bewegung der „Tea Time“ hofft weitere Anhänger zu finden, damit die unsichtbare Hand der Ökonomie die Kanti Baden nicht weiterhin in ihrer Gewalt hat. Sie hofft ausserdem, die Herzen der Mensafrauen zu erwärmen, damit ihr Tee auch unsere Herzen erwärmen kann.

KSWO Finanziert ALDI-Filiale Täglich strömen die Wohler Kantischüler während Mittagspausen und Zwischenstunden in den nahe gelegenen ALDI. Obwohl man annehmen könnte, dass die Schulleitung nicht besonders gut auf die ALDI-Pilger zu sprechen ist, trifft Gerüchten zufolge genau das Gegenteil zu. Es gibt diverse Indizien dafür, dass die Kanti Wohlen und die ALDI-Filiale Wohlen enger zusammenarbeiten als bisher angenommen. Insidern zufolge finanziert sich der ALDI Wohlen bereits seit längerem nur noch über die Einkäufe von Kantischülern. Die in der Mensa verlangten „acht föfzg“ können in der Deutschen Supermarktkette weitaus besser investiert werden. Um die Existenz der Wohler ALDI-Filiale zu sichern, hat sich die Kanti anscheinend vertraglich dazu verpflichtet, dafür zu sorgen, dass das Mensaessen weder ess- noch bezahlbar ist. Als Gegenleistung für das Spaghetti-Mousse und die Lasagne-Suppe an der Mensa offeriert ALDI der Kanti angeblich Lehrpersonal aus den eigenen Reihen. Scheinbar haben schon zahlreiche erfahrene ALDI-Mitarbeiter den Sprung zur Lehrkraft an der Kanti Wohlen geschafft. Welcher Lehrer seine Karriere hinter einer ALDI-Kasse begonnen hatte, wurde von der Schulleitung nicht bekannt gegeben, und es wird weiterhin nur spekuliert.


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Fotoumfrage

NKSA

Was sollte an der Kanti neu eingeführt werden?

u re r v o n To b ia s M a y & A d ri a n M é tr

Am Nachmittag keine Schule, damit ich mich meinem Melatoninspiegel widmen kann Dana G2A

Man müsste alle Computer in der Schule durch Katzen ersetzen

Oliver F2F

In jedes Schulzimmer ein Bett – und ein Kiosk

Sina G3C

Ein Kochherd in der Mensa, damit die Vitamine in meinem Essen nicht kaputt gehen Melanie G3E


41

Fotoumfrage

KSZO e fe ly v o n B é le n H a

Sitzheizungen

Tanja 3B

Schlafräume mit Betten

Sirina 3B

Neue Computer

Hannah 3D

Eine Sitz-und Getränkelounge

Yannick 2C

Einen Weihnachtsbaum mit Dekoration Michelle 1E


42

F oto u mfrage

KSBA ßmann v o n M u ri e l K lu r & L a ri s s a R in e

Definitiv ein Fotostudio

Nikola G2B

Ein Autonomes Zimmer

Patrick, Pierre, Aurelio, Tino & Jannis

Ein Fumoir und ein Geldautomat

Dominik, Gjergj, Linus G2G

Eine Masseurin, welche man einmal pro Monat besuchen kann

Dominic & Sarah G2G

Ein zusätzlicher Fussgängerstreifen bei der Kanti, damit man nicht andauernd fast überfahren wird Marina, Virginia, Larissa G2G & 2F


43

F oto u mfrage

AKSA Free hugs for everyone!

von Ser a in a

Ummel

Samira & Adriana, G3K & 3E

Schlafräume für die Mittagspausen

Marc & Moritz, G3K

Eine Rutschbahn, mit der wir vom 7. Stock bis nach unten sausen können

Nora & Sophia, G3K

Ein Karussell und ein Riesenrad

Roger G3H

Ein Raum voller Technik-Spielzeuge Tizian, Rafael & Sebastian, G4D


44

Fotoumfrage

KSWO st v o n P a tr ic k Z ü

Im Winter Felle an den Fenstern

Noémie G3D

Ein Schoggibrunnen

Deven G2A

Ein Schlafraum – dann müsste man nicht mehr aufs Frauen-WC! Corinne G3D

Ein Wellnessbereich mit Sauna

Raphael G4F

Ein Hiltl-Buffet in der Mensa Sofie & Julie G1H


45

Fotoumfrage

Was sollte an der Kanti neu eingeführt werden?

KSWE von Lisa Gianotti

Für jeden ein Stück Kuchen pro Tag – vom Staat subventioniert Marco Bonadei, Lehrer

Eine Kugel, in die man sich zurückziehen und schlafen kann

Paulina & Melanie G1H

Ein Liftschlüssel für alle Schüler

Diandra & Mirjam F2D

Davis: Schülerparkplätze Manuel: Scheiss auf Schülerparkplätze – komm mit dem Zug, du Idiot! Davis & Manuel G4B


46

Impressum

# 18 Januar 2014 Gedruckt bei AZPrint Auflage: 3‘100 Chefredaktion Sebrina Pedrossi, Gesamtleiterin Patrick Züst, Chefredaktor Tobias Maurer, Layout Elia Blülle (in Abwesenheit) Lektorat Tabea Wullschleger Sarah Kamp Muriel Klussmann Redaktion Sebrina Pedrossi, NKSA Stefan Gugler, NKSA Jane Bossard, KSWE Belén Haefely , KSZO Patrick Züst, KSWO Mara Jenni, KSWE Darja Keller, KSWE Lisa Gianotti, KSWE Muriel Klußmann, KSBA Mia Jenni, KSWE Ronja Rohr, NKSA Seraina Ummel, AKSA Fiona Wiedemeier, AKSA Sarah Kamp, KSWE Larissa Riner, KSBA Laura Rufer, NKSA Postanschrift Verein Troubadour Redaktion NAKT Postfach 5001 Aarau

Kontakt www.kantizeitung.ch info@kantizeitung.ch


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Das hinterletzte

Stefan Gugler, Redaktor

«Heute ist nicht alle

Tage, ich komm wieder, keine Frage!» -Pink Panther

«Ce qui est essentiel est invisible pour les yeux.» – Antoine de Saint-Exupéry

«Provokation ist ein Prinzip der Lebendigkeit.»

- Michel Piccoli Die NAKT dankt dem Brockenhaus Zürich für die freundliche Unterstützung. www.zuercherbrockenhaus.ch

Foto: Lou Goetzmann


F L Ö S S 25 .01 14 .02 04 .04 S A M S

F R E I

F R E I

T A G

T A G

T A G

BRAVO HITS PARTY BRAVO SPORT GAMES

LIVE LOUD 2

30 .01 28 .02 D O N N E R S

PRES. BY PROGRESSIV VERGIFTUNG

WAIO (BRASIL) ACE VENTURA (ISR.) D J F LY I N G F I S H

F R E I

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GOA-FLÖSSER

ELECTRIC MOONPONY 8

CALL ME PETER ROCK, LIVE

T A G

MOUSTACHE PA R T Y T U N E S

05 .04 04 S A M S T A G

01 .02 22 .03 26 .04 29 .03 S A M S T A G

S A M S

EN PROFONDEUR

SPRING-BREAK

HOUSE, ELECTRO, MASH-UP

T A G

BLEIMAGNET

S A M S T A G

DEEPHOUSE, TECHNO

DEEPHOUSE

S A M S T A G

BAND X AARGAU

BRAVO HITS PARTY

ON TWO FLOORS 2ND FLOOR HOSTED BY THE ZERO YEARS

DAS NACHWUCHSBAND- FESTIVAL

J U G E N D K U L T U R H A U S F L Ö S S E R P L A T Z 5 0 0 0 CLUB

A A R A U

WWW.FLOESSERPLATZ.CH


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