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Deutsche Winzersekte

Siegbert Bimmerle (rechts) bewirtschaftet eine sich über mehr als 90 Kilometer erstreckende Rebfläche. Zwei Pinot Brut Varianten gehören zu seinen begehrten Sekten

Sektmanufaktur Strauch

Mit der Gründung der Destillerie im Jahre 1995 vereinen sich seit 2011 bei Strauch in Osthofen nun alle Generationen mit einem gemeinsamen Ziel: Die Herstellung besonderer, sortentypischer und von Aromen geprägter Sekte sowie der Erzeugung markanter, fassgereifter und geschmacksintensiver Brände. Doch bleiben wir bei den Sekten, alle mit Bio-Zertifizierung. Riesling, Silvaner, Chardonnay und Weißburgunder lassen den Brut mit Nuancen von Apfel und Pfirsich mit angenehmer Säure hellgelb im Glas leuchten. Mindestens zehn Monate Hefelager. Dieses ist beim Crémant Chardonnay Brut mit seiner Harmonie von Zitrus, Nuss und Mandel nach dem Ausbau im Holzfass auf mindestens 30 Monate in der Flasche ausgedehnt. Nuancen von Erdbeeren und roten Früchten zeigen sich im Rosé Brut (unter anderem Spätburgunder und Saint Laurent) nach mindestens elf Monaten auf der Hefe. Die Steigerung zum Rosé Prestige Brut (Chardonnay mit Pinot Meunier und Pinot Noir Dosage) erfreut einen frisch, fruchtig mit zartem Schmelz. Grundweinausbau im Holzfass und Barrique, mindestens 31 Monate Hefelager in der Flasche. www.strauch-sektmanufaktur.de

Weingut Bimmerle

1936 vom Großvater Josef Bimmerle gegründet, wird das Weingut Bimmerle in Renchen in der dritten Generation geführt. Aktuell bewirtschaftet man rund 145 Hektar mit sich über 90 Kilometer erstreckende Rebflächen, beginnend in der nördlichen Ortenau mit Baden-Baden über das Renchtal bis in die südliche Ortenau, den nördlichen Breisgau bei Ettenheim. Diese Ausdehnung der Weinlagen auf vier Gebiete ermöglicht eine Vielfalt an Geschmack. Zum Beispiel der mit schönem Mousseux fein perlende Riesling (Jahrgang 2018) der Rebsorte Klingelberger. Er zeigt sich feinfruchtig (Zitrusaromen) mit dezenter Hefe und sanfter, cremiger Säurestruktur. Der Pinot Brut aus Spätburgunder 2018 duftet nach gebackener Mirabellentarte und gibt sich am Gaumen „druckvoll mit Cremigkeit und Schmelz bei gleichzeitig lebendiger Frische“. Die rosé-goldene Variante des Spätburgunders liefert Fruchtaromen von Himbeere und Erdbeere, wirkt lebendig und spritzig mit wunderbarer Säurestruktur. www.bimmerle.de

Mit prickelnden

Profilen

Bekanntlich sind die Deutschen Weltmeister beim Sektkonsum. Sicher mit ein Grund dafür, dass sich Winzersekte als fester Bestandteil im Portfolio vieler Weingüter etabliert haben. Deren Inhaber profilieren sich mit prickelnder Individualität. Von Hans-Herbert Seng

Die ersten deutschen Sektkellereien wurden Anfang des 19. Jahrhunderts gegründet. Als älteste unter ihnen wird die nach eigenen Angaben die 1826 in Esslingen gegründete Sektkellerei Kessler genannt. Den heute bekannten Winzersekt gibt es in Deutschland seit Ende der 1980er Jahre. Seitdem wird diese Tradition recht erfolgreich weiter gepflegt. Selbstverständlich müssen hohe Qualitätsstandards eingehalten werden. So dürfen nur Trauben aus den eigenen Weinbergen der jeweiligen Winzer die Grundlage bilden – prickelnde Individualität ist somit garantiert. Der Winzer bestimmt die Eigenschaften seines Sektes in allen Details, von der Zusammensetzung der Grundweine bis hin zur Geschmacksrichtung. Außerdem müssen alle Winzersekte in traditioneller Flaschengärung hergestellt werden. So zum Beispiel diese:

Isabel Strauch-Weißbach und Tim Weißbach zu den Sekten von Strauch: „Bei uns in der Familie sprechen wir vom ‚Geist‘ und der ‚Seele‘, die wir unseren Trauben entlocken. Und jeder unserer Sekte ist ein Unikat, außergewöhnlich mit starkem Charakter und eigenem Stil.“

Weingut Prinz Salm

Neben Charakter ist auch Eigensinn das Ziel der Erzeugung authentischer Weine im VDP.Prädikatsweingut Prinz Salm in Wallhausen. Als Winzersekt stellt Inhaber Felix Prinz zu Salm-Salm den La Principessa Rosé vor. Herkunft: Binger Rosengarten, Sommerlocher Ratsgrund, Wallhäuser Johannisberg. 97 Prozent Spätburgunder und drei Prozent Merlot. Ausbau im großen Holzfass und 30 Monate Hefelager. Rose und Holunderblüte sind seine charakteristischen Merkmale. Zum An- und Ausbau heißt es enthusiastisch: „Wir setzen auf die Kräfte der Natur, sorgen für gut versorgte Böden, vitale Reben, für reduzierte Erträge und für gesundes Lesegut. Nur von Hand ausgelesene Trauben dürfen auf die Kelter und in den Keller. Derart sorgsam behandelt, werden ihre kleinen Beeren zuverlässig alle guten Anlagen, Fruchtaromen und Mineralien bereits mit sich bringen.“ Oder kurz gesagt: „Der Wein wird im Weinberg gemacht und nicht im Keller.“ www.prinzsalm.de

Andreas Oster Weinkellerei

Sie sind Kreationen der Andreas Oster Weinkellerei in Cochem: die 7Stein Winzersekte. Hier ein Riesling Brut mit Aromen von reifen Aprikosen, Birnen, Zitrusfrüchten, dort der Pino Noir Rosé Extra Brut, saftig nach roten und dunklen Früchten, von Kirschen und Brombeeren. Beide reifen mindestens neun Monate auf der Flasche. Jeder der Grundweine für diese Sekte „erzählt von den tiefgründigen und fruchtbaren Sand- und Lehmböden seiner Heimat.“ Eine Heimat für rheinhessische Weinkultur am Rhein zwischen Worms, Mainz und Alzey. www.7stein-weine.de (Andreas Oster Weinkellerei)

Deutsches Weintor

Eine neue Kreation von Deutsches Weintor in Ilbesheim ist der Pinot Noir Brut in Rosé, produziert nach der handwerklich sehr anspruchsvollen Méthode Rurale. Bei diesem ältesten Herstellungsverfahren werden ausschließlich beste Trauben aus Qualitätslagen schonend und mit wenig Druck gepresst, um im Falle des Pinot Noir nur wenig Farbstoffe aus der roten Traube zu erhalten. Diese Line Extension Pinot Noir Rosé – 2021 hat Deutsches Weintor nach der gleichen anspruchsvollen Methode einen Sauvignon Blanc herausgebracht – überzeugt mit Aromen von dunklen Früchten sowie einem Hauch von Brombeere. Feine Perlage, verführerischer Duft, mineralischer Abgang machen diesen Jahrgangssekt zum idealen festlichen Begleiter. Zur optischen Präsenz heißt es: „Wir haben in der Ausstattung extra auf Weißglas gesetzt, um das zarte Rosé des Sektes zu unterstreichen.“ Auch unterstreicht das schwarze Etikett mit gold-geprägtem Logo die Hochwertigkeit. www.weintor.de

Weingut Fürst Hohenlohe Oehringen

Pinot Extra Brut 2019 und Riesling Brut 2018 sind Biosekte von Fürst Hohenlohe Oehringen. Ersterer ist eine Cuvee aus Pinot Meunier und Pinot Noir, beide gemeinsam hell gekeltert. Helles Steinobst, Honigmelone sowie Aprikose und zartes Karamell beherrschen Duft und Geschmack. Beim Riesling mit mehr als 30 Monaten auf der Flaschenhefe sind dies Aprikose, Apfelschale sowie Zitrusfrucht und Apfel. Als traditionsreiches VDP.Prädikatsweingut und „nachweislich ältestes Familienunternehmen Deutschlands“ blickt man in der 27. Generation auf eine 1253 beginnende „Geschichte des Weinbaus“ zurück – auf einen 17 Hektar umfassenden Monopol-Weinberg Verrenberger Verrenberg sowie auf ausgewählte Parzellen in Verrenberg, Harsberg und Untersteinbach. Die Reben für Riesling, Lemberger, Spätburgunder stehen auf Keupersandstein mit Muschelkalkhorizont, „was für die Hohenloher Ebene einzigartig ist.“ www.verrenberg.de (Fürst Hohenlohe Oehringen)

Weingut Wilhelmshof

Winzerin Barbara Roth weiß um die Bedeutung der naturnah bewirtschafteten, biologisch zertifizierten eigenen Weinberge für den Erfolg ihrer Winzersekte. Weitere Grundlagen dafür sind: Selektive Ernte der Trauben von Hand, mehrere unterschiedliche Lese-Durchgänge, „um nur die Trauben zu ernten die für den jeweiligen Sekt oder Wein geeignet sind.“ Dann schneller Transportweg ins Kelterhaus zur Ganztraubenpressung mit Unterteilung der schonenden Pressung mit geringem Druck in Pressfraktionen (die Cuvée und die Taille). „Wir verwenden für die Sekte in der klassischen Flaschengärung lediglich den Saft aus der Cuvée, da dieser vielschichtiger ist und mehr Fruchtsäuren enthält.“ Lagerungszeit auf der Hefe ist mindestens 15 bis 30 Monate, für die Privé-Sekte vier bis fünf Jahre mit acht bis neun Monate im Barrique. „1996 bereits stellten meine Eltern die PatinaSerie vor: Sekte, die fünf bis 35 Jahre auf der Hefe lagerten.“ Schließlich ist man sich bewusst, dass sich die Sekte nur auf der Hefe positiv weiterentwickeln. Für das Gastgewerbe hat man den Wilhelmshof Brut aus den klassischen drei Champagnersorten Chardonnay, Pinot Meunier und Pinot Noir gekeltert – und zwar 2016er Reserveweine und 2017er Sektgrundweine. Seine Reifezeit auf der Hefe dauert 42 Monate. www.wilhelmshof.de

Mehr Informationen zu den Sekten, auch zu den Alkohol-, Restzucker- und Säure-Werten, erfährt man über die Websites der Winzer

Präsentiert ihren Wilhelmshof Brut: Winzerin Barbara Roth

HYGIENE UND BRILLANZ OHNE POLIEREN

Glas ist nicht gleich Glas. Tatsächlich macht es einen großen Unterschied, ob feine Weingläser oder robuste Bierkrüge gespült werden. Nur wenn Spülmaschine, Spülchemie, Wasseraufbereitung und Körbe optimal auf das Glas abgestimmt sind, können brillante Spülergebnisse mit streifenfreier Trocknung erzielt werden. Die variable Spüldruckanpassung VarioPower löst Verschmutzungen wie Lippenstift, Milchschaum, Verfärbungen oder Fruchtfleisch zuverlässig und garantiert gleichzeitig eine schonende Behandlung der Gläser. Glasbruch wird reduziert und hygienisch saubere und glänzende Ergebnisse sind garantiert – ganz ohne Nachpolieren.

www.winterhalter.de/glaeser

Abtauchen vom Alltag

Darf eine Gastronomie sich dem Gast präsentieren wie eine Bühne? Den Gast in Staunen versetzen, wenn er die Bar oder das Restaurant betritt? Warum nicht?! Schließlich will man beim Ausgehen etwas anderes erleben als beim gemütlichen Abend zuhause. Eine Auszeit für alle Sinne. Von Silvia Geuker

Penelope’s im Hotel Amano Covent Garden, London

Party Zone Penelope‘s heißt das neue Restaurant im kürzlich eröffneten Hotel Amano im pulsierenden Covent Garden in London. Das Hotel ist das erste internationale Haus der Berliner Hotelgruppe Amano. Kulinarisch kombiniert das Restaurant spanische und israelische Aromen. Von beiden Küchen wurde Ariel Schiff, der Mitbegründer von Amano, geprägt, als er zwischen Tel Aviv und Südspanien aufwuchs. Penelope ist der Name seiner Tochter.

Tanzen auf den Stühlen Neben monatlichen Partys im Penelope‘s gibt es eine umfangreiche Speisekarte mit israelisch-spanischen Cross-over Gerichten voll spannender Aromen. In Berlin haben sich die monatlichen IsramaniPartys der Amano Group zu einer beliebten Eventreihe entwickelt. Die Partys sind häufig innerhalb von Minuten ausverkauft. Bei den Events in Berlin Mitte werden Levante Menüs und Drinks mit ausgelassener Stimmung kombiniert. Oft tanzen die Gäste schon vor der Hauptspeise auf den Stühlen. Ähnlich soll es nun in London zugehen.

Theater-Stimmung Das Look and Feel des Restaurants wird von der Haptik edler Stoffe und Materialien geprägt. Stimmungsvolle Beleuchtung, Spiegeldecken und Sitzecken verbreiten ein extravagantes Gefühl, fast wie in einer Theatershow. Die weiche Stimmung des Speiseraums wird durch Samt und Leder, Kronleuchter mit Quasten und Federmotiven erzeugt – rundherum fließt die strukturierte Tapete, die eine magische Kulisse aus Vogelsilhouetten und Pflanzen schafft. Eine erhöhte Plattform und private Essbereiche sorgen für Logen-Feeling und die Möglichkeit, sich zurückzuziehen. Seit der Eröffnung im Frühsommer 2022 zieht das Hotel Amano Covent Garden mit seiner Bar im Untergeschoss und der bis spät in die Nacht geöffneten Dachterrasse, Londoner und Besucher gleichermaßen an. Penelope‘s mischt seit dem 1. Dezember die Partyszene auf. www.amanogroup.de

Fotos: Die genannten Hotel, Stefan Bunkofer (Hilton Pigeon Post Bar)

Das Look and Feel des Restaurants Penelope‘s im Hotel Amano Covent Garden in London wird von der Haptik edler Stoffe und Materialien geprägt. Stimmungsvolle Beleuchtung, Spiegeldecken und Sitzecken verbreiten eine Theaterstimmung

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