Best of Basel 06

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BEST OF BASEL

LEBENSART LEIDENSCHAFT MENSCHEN NR.06 FRÜHLING/SOMMER 2013

Architektur Mode Investment Reisen Medizin Stadtentwicklung Interview Beauty&Wellness Services Wohnen


RANGE RANGEROVER ROVEREVOQUE EVOQUE

ERWARTEN ERWARTENSIE SIEDAS DAS UNERWARTETE. UNERWARTETE. EExxkklulussivi,vw , weennigigee

FFaahhrrzzeeuugg e e SSOO

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Vom VomRange RangeRover RoverEvoque Evoquedürfen dürfenSie Sierundum rundummehr mehrerwarten, erwarten,ininder derStadt Stadtwie wieim im ® ® Gelände. Gelände.Denn Dennmit mitTerrain TerrainResponse Response, Adaptive , AdaptiveDynamcis Dynamcisund undseinen seineneffizienten effizienten Motorisierungen Motorisierungenististererim imHerzen Herzenein einwaschechter waschechterLand LandRover, Rover,als alsCoupé Coupéwie wieals als 5-Türer. 5-Türer.Erleben ErlebenSie Sieesesselbst, selbst,auf aufeiner einerProbefahrt. Probefahrt.www.landrover.ch www.landrover.ch


Liebe Leserin, lieber Leser BEST OF BASEL. Die sechste Ausgabe. Heute, zu Beginn in eigener Sache. Mein Jugendfreund und seit der gemeinsamen Entwicklung des BEST OF-Konzepts stets inspirierter Geschäftspartner Markus Zimmermann musste im vergangenen Jahr aus gesundheitlichen Gründen seine Lebens­ planung der neuen Situation anpassen, u.a. all seine geschäftlichen Aktivitäten aufgeben und in diesem Kontext auch aus unserem Magazin-Projekt bzw. der BEST OF… Media GmbH ausscheiden. Ein herber Schlag für ihn und für mich, ein herber Schlag für unsere Idee, wobei der menschliche Aspekt natürlich schwerer wiegt als der unternehmerische. Ich danke Markus Zimmermann deshalb ganz herzlich für die gemeinsamen Zeiten, in denen wir – beide beruflich ja anderweitig voll engagiert – nicht nur unzählige Abendstunden und Wochenenden, sondern vor allem auch Leidenschaft, Begeisterung, adäquaten Anspruch an uns und an die Qualität des Produkts, aber selbstverständlich auch alle nur möglichen Probleme teilten. Wir fühlten uns als junge Pioniere, irgendwie und unserem Alter zum Trotz als mutige Pioniere in diesem eigentlich ja übersättigten Print-Markt, der aber doch noch Platz zu haben scheint für ein unabhängiges, dazu für 99,9 % der Leserschaft kostenfreies Printmedium aus einem Mini-Verlag. Ein Magazin, das der Optik und dem Inhalt Priorität zugesteht, nicht der nummerischen Maximierung von Anzeigen jeden Formats und jeder Couleur. Und zudem eine verlässliche Distribution garantiert, unter anderem mit über 11 000 persönlich adressierten, per Post zugestellten Exemplaren. Inzwischen hat die Zukunft begonnen, BEST OF BASEL 6 (verspätet, Sie mögen bitte Nachsicht haben) liegt in Ihren Händen, BEST OF BASEL 7 wird im Herbst/Winter dieses Jahres folgen. Ich freue mich in diesem Zusammenhang, dass Frau Dominique Walliser ab sofort die Geschäftsführung der BEST OF… Media GmbH übernehmen und damit für eine unabdingbar gewordene permanente Präsenz im Tagesgeschäft unserer Unternehmung sorgen wird. Herzblut und Leidenschaft waren für Markus Zimmermann und mich das Start-up-Motiv, nun aber braucht es neue, zusätzliche Zeitund Kompetenz-Kapazitäten. Einerseits für unsere Magazine, andererseits für den Geschäftsbereich «Events», den wir nun mit Elan und Kreativität, für die wir nicht ganz unbekannt sind, weiter aus­ bauen wollen. Dominique Walliser ist eine Generalistin im besten Sinne, hat eine grosse Affinität zum geschrie­ benen Wort, ein Flair für Stil und Gestaltung, grosse berufliche Erfahrung in Organisation und Administration und verfügt über das nötige Talent und Verkaufsgeschick, die es braucht, um für

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Sie unsere Magazine im Sinne der Gründer- und Inhaber-Idee sowie für unsere Kunden anspruchsvolle Events kreativ und professionell zu realisieren. Zum Inhalt von BEST OF BASEL 6: Vertraut sind Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser von BEST OF BASEL, die Porträts und Reportagen über Unternehmerinnen und Unternehmer, über Firmen, Institutionen und deren Protagonisten. Sie sind das Herz unseres Magazins und haben allesamt unsere Aufmerksamkeit verdient. Berühren wird Sie mit Sicherheit wieder unser Stammkolumnist, der Philosoph Ludwig Hasler, heute im grossen Interview. Es musste einfach sein, dieses Gespräch, wie Sie feststellen werden, beim ersten und … beim fast zwingend nötigen zweiten Lesen. Dabei nämlich erst erinnerte ich mich an Charlie Chaplins «Wir denken zu viel und fühlen zu wenig» und wie Chaplin damit Ludwig Hasler recht gibt, der seinerseits mehr Sinnlichkeit reklamiert, «mehr Sinn fürs Zweckfreie». In eine hoffentlich anregende frühsommerliche Stimmung versetzen Sie Kathy Zarnegin und unser Bündner Gastautor Gion Cavelty mit Texten, die nichts mit Basel, aber viel mit Esprit und mit vergnügter Erotik zu tun haben. Wenn wir schon der Sinnlichkeit das Wort reden, dann grad richtig. Neu haben wir die Rubrik «MEINUNG» ins Magazin gerückt, weil wir intelligenten und engagierten Menschen eine Plattform bieten möchten, ihre prägnanten Ansichten einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Und dies in einem schönen, nachhaltigen Umfeld. Der Unternehmer Klaus Endress und der unabhängige Journalist Peter Knechtli zeigen, dass unsere Absicht Sinn macht. Zwei Episoden, zwei Dialoge aus «Monty Python’s Life of Brian» aus dem Jahre 1979 schliesslich runden das Magazin ab, satirisch, bissig und (leider) einen heutigen Zeitgeist widerspiegelnd: Feilschen und Nörgeln. Ein bisschen Moralin darf deshalb sein, in BEST OF BASEL 6. Unser Vorschlag aber zu Ihrer persönlichen Unterhaltung: Spielen Sie die Szenen, die Dialoge mit einem Partner nach, im Büro oder zu Hause. Aber vor allem leidenschaftlich und temporeich. Viel Spass.

Ich wünsche Ihnen wiederum informative und lustvolle Unterhaltung.

Christoph Hablützel Herausgeber

«Balloon Flower (blue)», 1995–2000, von Jeff Koons (*1955), im Berower Park. Fotografiert von Maria Gambino. Die Fondation Beyeler zeigte 2012 die erste Ausstellung des amerikanischen Künstlers in einem Schweizer Museum.

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«Wir freuen uns sehr, dass wir die Reithalle Wenkenhof in Riehen neu als Pächter verwalten und bespielen dürfen.»

Albrecht Catering I Baselstrasse 15 I 4125 Riehen I T +41 61 643 22 22 F +41 61 643 22 21 I Mail info@catering-basel.ch I catering-basel.ch


Inhalt 03 EDITORIAL 10 basler kantonalbank klarer 14 pure aveda salon & spa get

and feel pure!

18 outdoor design kreative 24 connectiv die

enthusiasten

spezialisten

28 alta aesthetica einfach 34 interview ludwig 44 vista klinik das

schön

hasler: der philosoph reklamiert mehr sinnlichkeit

ganze spektrum

50 bernadette koch massvoll

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inhalt

heimvorteil


56 A+B flachdach dicht 64 V-Zug 100

durchdacht

jahre premium swiss quality

70 divertimento reisen, die

prägen

76 zwimpfer partner architekten/Christoph merian stiftung oslo 84 arcade 55 mit

nord im kunstfreilager

biss zum zielgewicht

08 | 86 KOLUMNEN kathy 22 | 60 meinung klaus 27 | 75 satire «das

zArnegin/gion cavelty

endress/peter knechtli

leben des brian» von monty python

88 VORSCHAU/IMPRESSUM

inhalt

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Kathy Zarnegin All you need is love!

Konfessions- und kulturübergreifend steigen seit gut zwei Jahrzehnten in allen Industrieländern die Scheidungsraten. Lyriker belächeln seit bald hundert Jahren Kolleginnen und Kollegen, die Liebesgedichte schreiben, und immer häufiger sind Menschen in einen virtuellen Partner im Netz verliebt. Die Einzigen, welche heute noch munter klassisch angelegte Bindungen eingehen, sind Grossfirmen mit ihren Fusionen. Die moderne sexuelle Welt scheint von der Brüchigkeit der Beziehungen gekennzeichnet zu sein. Paradoxerweise hat dies der Bedeutung der Liebe im modernen Leben keinen Abbruch getan. Ganz im Gegenteil: 85 % aller Menschen sehen in der Institution Ehe nach wie vor die Idealverwirklichung ihrer Liebe, auch wenn der Abend im Kreis der Familie öfters eher die Hölle ist als eine Metapher für reines Glück. Dabei ist die Vermischung von Liebe und Ehe ein gesellschaftlich vollkommen neues Phänomen, das auf eine Forderung der Romantik im 19. Jahrhundert zurückgeht. Niemals zuvor hatten die Menschen erwartet, dass in der Ehe sich das Liebesglück bewahrheiten müsse, und niemand glaubte bis dahin ernsthaft daran, dass die 08

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Liebe da sei, um uns ewig glücklich zu machen. Der Sexualwissenschaftler Gunter Schmidt hatte vor knapp zwanzig Jahren schon festgestellt, dass wir die ersten Menschen der Weltgeschichte seien, welche Dauer und Liebe verbinden wollen. Dass diese Herkulesaufgabe nicht so einfach und vor allem nicht ohne Widersprüche zu bewältigen ist, erfahren früher oder später die meisten von uns. Viele Menschen, vor allem in reiferen Jahren ihres Lebens, stehen deshalb nicht der Liebe an sich, sondern dem Konzept der ewigen Liebe immer kritischer gegenüber. Was gut nachvollziehbar ist und meines Erachtens keinen Hohn verdient. Allerdings scheint der Verlust der Ewigkeit, genauer des Glaubens daran, die fatale Folge zu haben, dass immer weniger Menschen bereit sind, ekstatisch zu lieben, sich in ihrer Liebe zu verlieren und, ja, sich dabei richtig weh zu tun. Liebeskummer zu haben, scheint Thema für eine therapeutische Behandlung zu sein, und der heftig Liebende wird schnell mit einer Diagnose aus einem pathologischen Register konfrontiert. Die Liebe darf nicht mehr schmerzen, obwohl jeder, der auch nur einmal (!) geliebt hat, weiss, dass man sich in der Liebe weh tut, immer wieder, und dass die Überschreitung der Grenzen, sowohl der eigenen wie auch der des Geliebten, dem Lieben naturgemäss zugrunde liegt.

«Der heftig Liebende wird heutzutage schnell mit einer Diag­nose aus einem pathologischen Register konfrontiert.» So setzt sich unsere Vorstellung von der Idealliebe aus folgenden Ingredienzen zusammen: Dauer bei gleichbleibender Leidenschaft, eine erfüllende Sexualität, Treue, ein Yin und Yang der Nähe-Distanz-Bedürfnisse, ohne dass man leiden müsste. Ein Amalgam aus diesen widersprüchlichen Ansprüchen, Begehrlichkeiten und Ängsten bringt die klassischen Probleme hervor, mit denen sich die meisten – sowohl lang dauernden als auch sich erst anbahnenden – Beziehungen auseinandersetzen müssen. Pauschallösungen gibt es keine, denn jede Liebesgeschichte trägt ihre eigenen Spuren und will individuell erzählt bzw. gelesen werden. Die Einsicht täte gut, dass wir zwar an die romantische Liebe glauben und uns deren Realisierung innig wünschen, dass aber die wenigsten Ehen (auch heute noch!) nur darum zustande

kommen oder darum lange währen, weil man liebt. Sehr oft (jetzt ehrlich sein, liebe Leserin, lieber Leser) spielen auch heute wirtschaftliche Interessen, Klassenzugehörigkeit, Eitelkeit und – nicht selten – auch Kompensationsbedürfnisse aus früheren Beziehungen eine grosse Rolle bei der Partnerwahl. Wer diese Momente ernst nimmt, weiss, dass eine Liebesbeziehung dann nicht mehr nur eine Gefühlslotterie ist – denn tatsächlich: Gefühle sind wandelbar –, sondern auch ein Zusammenspiel von Bedürfnissen und Ansprüchen, und dass man so gut wie nie ein Leben lang für jemanden in gleichen Teilen sowohl der/die sexiest man/woman alive, als auch Freund/in, Partner/in, Zuhörer/in, Ratgeber/in, Familienernährer/in usw. sein kann. Und dass es sich durchaus lohnt, sich die Finger zu verbrennen, denn keine Erfahrung dieser Welt erlaubt uns, nicht nur mit einem anderen Menschen, sondern auch mit uns selbst, mit unseren Wünschen, Macken und Ängsten so direkt in Berührung zu kommen wie in der Liebe. Es könnte ein Trost sein zu wissen, dass bei aller Andersheit des modernen Lebens die Gebärden und die Ansichten der Liebenden aus früheren Zeiten weiterhin ihre Gültigkeit besitzen, da die Sprache der Liebe auch in Zeiten ihrer technischen Codifizierung – zumindest in fragmentarischer Optik – zeitlos ist: BBB, HASE (zu Deutsch: Bis bald, Baby, habe Sehnsucht)! ist gewiss für die Ewigkeit gemacht.

Kathy Zarnegin ist in Teheran/Iran geboren und lebt seit ihrer Jugend in Basel. Sie hat in Basel Philosophie im Hauptfach studiert und in Zürich in Vergleichender Literaturwissenschaft promoviert. Sie ist ausgebildete Psychoanalytikerin und Psychotherapeutin, Lyrikerin und Autorin zahlreicher Essays und wissenschaftlichen Publikationen. Sie befasst sich seit vielen Jahren mit den Liebestheorien und berät in ihrer psychoanalytischen Beratungspraxis in Basel Menschen, die sich ungeliebt fühlen oder in schwierigen Liebessituationen befinden. www.kathyzarnegin.ch KOLUMNE

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INVEST/BANKING


1. Dominik Galliker und Christoph Eberle empfangen ihre Kundinnen und Kunden in den dezenten Räumlichkeiten am Brunngässlein 3 in Basel (v.l.).

Klarer Heimvorteil

Sicherheit, Bescheidenheit, Fairness: Die Werte, welche die Basler Kantonalbank vertritt, sind wenig spektakulär. Aber sie sind durch die Finanzkrise aktueller denn je geworden. Die Bank ist seit über 113 Jahren eine feste Grösse auf dem Finanzplatz Basel – und setzt auch im Private Banking auf Bodenständigkeit.

Dominik Galliker: Wir haben Heimvorteil, sind mit 18 Filialen eine feste Grösse auf dem Bankenplatz Basel. Wie sehr wir hier verwurzelt sind, zeigt das Hypothekargeschäft: Fast jedes dritte Haus wird durch uns finanziert. Einerseits sind wir klein genug, um flexibel und persönlich agieren zu können. Andererseits bieten wir das breite Angebot einer Universalbank. Wir führen als eine der letzten Banken eine Steuerabteilung, die neben Steuerberatung und Erstellung der Steuererklärung auch Unterstützung bei Deklarationen, Erbberatung und Willensvollstreckungen bietet. Christoph Eberle: Wir versuchen, die Kunden in einer frühen Lebensphase abzuholen und sie auf dem ganzen Lebensweg zu begleiten und zu beraten – vom Studium und Berufseinstieg über Familie bis zum Ruhestand und zur Erbplanung. Darüber hinaus haben wir eine Reihe von Angeboten für speHerr Galliker, Herr Eberle, was macht die Basler Kantonalbank zifische Bedürfnisse, etwa die Beratung von Frau zu besser als ihre Mitbewerber? Frau oder von Senioren für Senioren. Bei der Basler Kantonalbank kommt es vor, dass ein Kunde nach einer Beratung nicht gleich das Haus verlässt, sondern zuvor die Kunstausstellung besucht. In den Räumen des Private Banking am Brunngässlein 3 stellt das Institut in Zusammenarbeit mit einer Galerie Bilder aus. Während andere Geldhäuser an ihren Sitzen opulente Sammlungen präsentieren, verzichtet die Basler Kantonalbank auf eine eigene Kollektion. Hier ist Bescheidenheit eine Zier. Kundinnen und Kunden sollen sich unabhängig von der Höhe ihres Vermögens wohlfühlen. Wie das geht, erklären die beiden Basler Dominik Galliker, Mitglied der Geschäftsleitung und Bereichsleiter Privatkunden und Private Banking, und Christoph Eberle, Mitglied der Direktion und Leiter Private Banking Basel und Bern.

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Neben dem Retailgeschäft führt die Basler Kantonalbank ein Pri- einem tiefen Wert. Mit der Umstellung auf die vate Banking für vermögende Kunden. Wie hoch ist die Eintritts- Weissgeldstrategie wird allerdings der Kostenbarriere? druck zunehmen. Abkommen wie mit den USA oder die Abgeltungssteuer im europäischen Raum C.E.: Bei uns ist eine Private-Banking-Bera- führen zu höheren Aufwänden. tung schon ab 200 000 Franken möglich. Bei den Mitbewerbern liegt die Grenze deutlich höher. Schwellenangst darf es bei uns nicht geben. Die Ein aktuell schwieriges Umfeld. Wie ist das Private Banking für Kunden sollen sich wohlfühlen. die Zukunft gerüstet? D.G.: Die Kombination aus Kundennähe, hoher Dies wollen Sie auch mit Ihrem Werbeslogan «Fair Banking» Betreuungs- und Servicequalität, regionaler Versagen. Was bedeutet Fairness im Banking? bundenheit, Fokussierung auf den heimischen Markt und erstklassiger Sicherheit verschafft C.E.: Wir pflegen eine faire Partnerschaft mit uns eine klare Positionierung und eine hervorraKundinnen und Kunden. Das heisst, unsere Kos- gende Ausgangslage für die Zukunft. Auch verfügt ten sind transparent und die Spesen und Gebüh- die Basler Kantonalbank mit der günstigen Kosren massvoll. Individuelle Bedürfnisse statt Mar- tenbasis und solider Eigenkapitalausstattung über gendenken stehen im Vordergrund. einen Vorteil gegenüber vielen anderen Banken. C.E.: Unsere grösste Herausforderung besteht im Auslandsgeschäft. Tendenziell dürfte dieser Trotzdem müssen Sie die Kosten im Griff haben. Anteil eher kleiner werden. In der Schweiz werden wir hingegen unsere starke Position ausbauen. D.G.: Das tun wir auch. Bei der Basler Kanto- Dazu tragen neben Basel auch unsere Privatenalbank ist das Verhältnis zwischen Kosten und Banking-Standorte in Zürich und Bern bei. Einnahmen verglichen mit anderen Banken auf

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INVEST/BANKING


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2. Christoph Eberle: «In der Schweiz wird die Basler Kantonalbank ihre Position ausbauen.» 3. Dominik Galliker: «Gesellschaftliches Engagement ist für uns eine Selbstverständlichkeit.»

Gibt es für Ausländer überhaupt noch Vorteile, ihr Geld in der D.G.: Durch eine breite Präsenz demonstrieren Schweiz anzulegen? wir unsere Verbundenheit mit der Region Basel und der Bevölkerung. Der Fokus unseres EngaC.E: Absolut. Für viele Ausländer hat eine gements liegt allerdings in den Bereichen Kultur Schweizer Kundenverbindung noch immer einen und Sport. Und zwar auf etablierten Events für hohen Stellenwert. Die Standortvorteile – funk- Jazz und klassische Musik sowie im Laufsport. tionierendes Finanzsystem, Sicherheit, Stabilität – Darüber hinaus unterstützen wir die Fondation sind gross. Was sich hingegen geändert hat, sind Beyeler sowie den FC Basel. Gesellschaftliches die Themen in den Kundengesprächen. Wurde vor Engagement insbesondere im Heimatkanton eifünf Jahren schwerpunktmässig über Anlage- nes Unternehmens ist für uns eine Selbstveroptimierungen diskutiert, so begleiten wir heute die ständlichkeit. ausländischen Kunden vermehrt in Steuerfragen. D.G.: Wir tragen dem Sicherheitsbedürfnis Rechnung, indem wir die Anlagestrategie «Fokus Schweiz» entwickelt haben. Vielen Kunden sind Investi­t ionen in Ländern wie China oder Brasilien wegen der Währungsrisiken zu unsicher geworden. Im Gegensatz zu traditionellen Anlagen wird bei «Fokus Schweiz» ein erhöhtes Gewicht auf Anlagen in Schweizer Franken gelegt. www.bkb.ch Durch das Sponsoring ist die Basler Kantonalbank omnipräsent im öffentlichen Leben Basels, vom Bebby-Jazz über das Rheinschwimmen bis zur Museumsnacht. Ist diese Vielfalt noch zeitgemäss?

Basler Kantonalbank Brunngässlein 3 4051 Basel T +41 (0)61 266 33 33 / F +41 (0)61 266 29 59 welcome@bkb.ch INVEST/BANKING

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beauty & wellness


1. Teresa Da Graça, die charismatische Inhaberin, hat mit ihrem Salon & Spa Pure Aveda eine urbane Oase geschaffen. Eine Oase, die für Frau und Mann ganzheitliches Wohlbefinden kreiert.

GET AND FEEL PURE!

Teresa Da Graça und Vittorio Jenny, erfolgreiche Marketing-Exponenten, wagten den beruflichen Break, nein, wagten einen ziemlich diffizilen Spagat und schafften ihn: Haar-, Spa- und Schönheitsdienstleistungen wurden ihre neue Leidenschaft! Entstanden und mittlerweile fest etabliert in Basel’s City ist mit «Pure» der erste Standort in der Schweiz, an dem der Brand «Aveda» in seiner Ganzheit erlebt werden kann.

Das Herzstück von Aveda ist die vielseitige, wirkungsvolle Welt der Blumen und Pflanzen. Alle Aveda-Produkte enthalten deshalb absolut reine ätherische Öle und basieren auf der indischen Heilkunst Ayurveda. Wörtlich übersetzt bedeutet Ayurveda Lebensweisheit, stammt aus dem Sanskrit, einer Sprachform aus dem Altindischen, und setzt sich aus den Wörtern Ayus (Leben) und Veda (Wissen) zusammen. Teresa Da Graça erklärt uns: «Ayurveda ist eine Kombination aus Erfahrungswerten und einer Philosophie, die sich auf die für unser Wohlbefinden wichtigen physischen, mentalen, emotionalen und spirituellen Aspekte konzentriert. Dadurch hat Ayurveda einen ganzheitlichen Anspruch. David Frawley – ein zeitgenössischer amerikanischer Ayurveda-Experte, schreibt dazu (kein Anlass, beindruckt zu sein von diesem Text, der Autor konsultierte Wikipedia): «Die Grundregel lautet: Was immer wir selbst tun können, um unsere eigene Gesundheit zu stärken, wirkt besser als das, was andere für uns tun.» Was in der Umkehr heisst, dass Teresa Da Graça und ihr Team uns auch lehren möchten, mehr Selbstverantwortung für den eigenen Körper zu übernehmen? Die gebürtige Portugiesin lacht: «Ja, … aber natürlich hier bei uns im Salon. Wir alle wissen, dass man sich zuhause in den eigenen Wänden nur selten wirklich Gutes antut, weil der berufliche

und familiäre Tagesablauf eine Normalität vorgeben, die man nicht ‹einfach so› unterbricht. Es sei denn: mit Ferien.» Und hier hängen Sie und Ihr Team ein? Teresa Da Graça: Genau! Wir bieten Frau und Mann quasi stundenweise Ferien vom Alltag an, individuell zugeschnittene Erlebnisse, ein fein abgestimmtes Wohlfühl-Prozedere. Das kostenlose Aveda-Sinneserlebnis, das durch aroma­ therapeutische Öle eine seelische Ausgewogenheit und ja, eine Art geistige Erneuerung fördert, ist ein besonderes Highlight. «Aveda» ist ganz zentral positioniert in Ihrem Angebot an Dienstleistungen, ist wesentlicher Teil Ihrer Geschäftsphilosophie. Was zeichnet ihn aus, was unterscheidet ihn von anderen Produkten? Wir behandeln hier unsere Kunden und Gäste ganzheitlich, von Haar- über Wellness- bis hin zu Schönheitsdienstleistungen. Dies entspricht der Philosophie, dem Ansatz von «Aveda», welches eben nicht nur für Haut und Haar entwickelt wurde, sondern mit seinen Formeln auch positive Wirkungen auf Körper, Geist und Seele erzeugt. In dieses umfassende Konzept passt ganz besonders auch das Umweltbewusstsein von Aveda. beauty & wellness

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Inwiefern?

zu sauberem Trinkwasser und Hygieneschulungen ermöglicht.

Für den Gründer von Aveda, Horst Rechelbacher, war klar, dass seine Produkte nur im Einklang mit Die Atmosphäre im Salon, die Musik, die ruhider Natur hergestellt werden sollen. Mich hat sein ge Lounge, das Konzept des Unternehmens, die Credo ungemein berührt, darf ich es zitieren? Worte von Teresa Da Graça, ihre ausdrucksstarke Gestik und Mimik, ihr Charme – alles ist stimmig. Was den Autor etwas übermütig werden lässt …: Wir bitten darum! Er schrieb damals, 1978: «Aveda hat sich zum Ziel gesetzt, sorgsam und respektvoll mit der Umwelt umzugehen. Diese Philosophie kommt sowohl in unseren Produkten als auch in unserem Bemühen um das Wohlergehen der Mitmenschen zum Ausdruck. Aveda will im verantwortungsbewussten Umgang mit der Natur und ihren Ressourcen eine Führungsrolle übernehmen – nicht nur in der Welt der Kosmetik, sondern auch zugunsten der Welt, in der wir leben.» Das dies auch heute noch konkret umgesetzt wird, zeigt das Engagement des weltweiten AvedaNetzwerkes, dessen Spenden der Institution «Viva con Agua» zugutekommen, die der Bevölkerung von Indien und Mosambik einen besseren Zugang 16

beauty & wellness

Kommen wir konkret auf spezifische Dienstleistungen von Pure zu sprechen. Nach was verlangt das Äussere unserer BEST OF BASEL-Fotografin (keine Sorge, wir erlauben uns diese Spitzen gegenseitig …)? Teresa Da Graça vergnügt, währenddem sie unsere Fotokünstlerin umarmt: Wie wär’s mit einem neuen Look? Nein, nichts Schräges, don’t worry. Aber unser kreatives Stylistenteam entwirft einen Look, der Ihnen und Ihrem Lifestyle entspricht. Nach einer intensiven Beratung geniessen Sie aber zuerst eine entspannende Kopf-, Nacken- und Schultermassage sowie eine wohltuende Haarwäsche, natürlich einschliesslich einer AvedaPflege. Nach Schnitt und eventuellem Colorieren


2. Ruhe und Entspannung. Und dies mitten in Basel. 3. Das Ambiente passt zum Team, das Team zum Ambiente: Man fühlt sich sofort wohl hier, bei Pure Aveda, in der Bäumleingasse.

(mit Aveda und natürlichen Inhaltsstoffen) geniessen Sie unseren Finishing Touch, in dem entweder Ihr Make-up aufgefrischt wird oder Sie auf einen spezifischen Anlass hin adäquat neu geschminkt werden und so Ihr neues Styling perfekt ins Szene gesetzt wird. Wir überlassen unsere Fotografin der Obhut des Pure-Teams, blättern inzwischen in den Broschüren des Salons, lassen uns die diversen Behandlungszimmer zeigen und konstatieren beeindruckt, dass das Angebot von Pure für einen City-Salon enorm breit und einladend ist: viele pflegende Anwendungen für Haare und Kopfhaut, zum Beispiel eine Shiatsu-Kopfhautmassage aus der traditionellen japanischen Heilkunst, die Blockaden lösen und Kopfschmerzen lindern kann.

Dann die High Performance- oder High Touch-Gesichtsbehandlungen für einen strahlenden Teint mit markanter Verbesserung des Hautbildes und erkennbarer Reduktion von Pigmentflecken. Und natürlich die nährenden und stimulierenden Körperbehandlungen durch Scrub oder Peeling. Teresa Da Graça: «Nach einer kombinierten, ausgiebigen Anwendung und Behandlung ist die Haut rein und genährt, der Körper und Geist erholt und entspannt, unser Ziel erreicht: Kunden, die wir zufrieden und glücklich nach einem kurzen, aber intensiven Ferien-Trip wieder in den Alltag entlassen dürfen.» Am nächsten Tag treffen wir unsere Fotografin wieder. Mit neuem Haarschnitt. Stylish, authentisch. Und in bester Laune.

www.pureaveda.ch pure@pureaveda.ch Pure Aveda Salon & Spa Bäumleingasse 14 4051 Basel T 061 273 77 73 / F 061 273 77 76

3.3.

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1. Hans, Nikolai und Barbara Annen (v.l.): Outdoor-Design ist ihre Leidenschaft, outdoor-design heisst ihre Firma.

KREATIVE ENTHUSIASTEN Die Freude am schönen Wohnen, eine gescheite Idee, ein fester Entschluss, eine konsequente Umsetzung: Beschreiben kann man ein Geschäftsmodell in der Theorie kurz und einfach. Nikolai Annen aber realisierte seinen Traum: outdoor-design. Und lebt ihn nun zusammen mit Gattin Barbara und Vater Hans.

Nach mehrjähriger Tätigkeit in einem bekannten Möbelgeschäft in der Region, war der Entschluss gefasst. Zu gründen nämlich, was Basel und seiner Region noch fehlte: ein Gartenmöbelfachgeschäft, das sich nicht nur in den Frühlings- und Sommermonaten, sondern während des ganzen Jahres dem Outdoor-Lifestyle, dem «Dusse-Wohne», verschrieb. Nikolai Annens Affinität gilt dem Wohnen im Garten, auf dem Sitzplatz, auf der Terrasse oder im Wintergarten. Mit kreativem Enthusiasmus, aber natürlich auch mit kommerziellem Blick auf die sich wandelnde Lebensart unserer Gesell­ schaft, machte er sich 2006 daran, die Firma outdoor-design aufzubauen. Schnell wurden die Eckpfeiler gesetzt: Massenund Billigware aus Asien? Kein Thema. In Konkurrenz treten gegen die Grossverteiler und gegen die Baumärkte im In- und Ausland? Kein Thema. Sondern?

Reicht aber nicht? N.A.: Nein, natürlich nicht. Umso mehr diese selbstverständlichen Absichten ja nur dann Sinn machen, wenn man dem Kunden Einzigartiges, nicht beliebig Austauschbares anbieten kann. Wenn man an jeder Ecke Ähnliches oder gar die exakt gleichen Produkte findet, entscheidet verständlicherweise nichts anderes als der Preis. Dann muss ich davon ausgehen, dass outdoor-design gut und teuer ist? N.A.: Gut ja, teuer nein. Gut, weil unser Sortiment schönes Design, langlebige Materialien, eine überprüft faire Produktion und einen kulanten Service- und Garantieumfang beinhaltet. Wir arbeiten beispielsweise nur mit namhaften Herstellern zusammen, deren Brand seit Jahrzehnten Qualität verspricht, oder mit Schweizer Familienunternehmen, deren hoher Anspruch sich mit unserem deckt.

Nikolai Annen (lacht): Jetzt kommen die klassischen Klischee-Aussagen, die jedes Kleinunter- Und trotzdem wirklich nicht teuer? nehmen als Philosophie und Stärke anführt, wenn es danach gefragt wird: persönliche Beratung, N.A.: Qualität hat natürlich ihren Preis, allersich Zeit nehmen für den Kunden, dessen Bedürf- dings ihren fairen Preis. Und deshalb garantieren nisse präzise abklären, verbindliche Betreuung. wir für unser Sortiment Preissicherheit und er18

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statten dem Kunden die Differenz zurück, falls er unsere Produkte anderswo günstiger einkaufen könnte. Der Entscheid, was Aufnahme findet in Ihrem Sortiment, und die Bestückung Ihres Shoowrooms, der eine spezifische Kapazität hat, stellen wir uns als diffizilen Prozess vor. Barbara Annen: Meine jahrelange Erfahrung als Dekorationsgestalterin im renommiertesten Warenhaus in Basel, mein Talent und die Freude am Gestalten und schönen Wohnen beflügeln mich natürlich, meine Kreativität in Ausstellung und Planung umzusetzen. Mit unseren 700m2 haben wir eine stattliche Verkaufsfläche zur Verfügung. Wichtig ist, dass wir den Spagat zwischen spezialisierter Boutique und einem genügend breiten Sortiment im Sinne der Kundenbedürfnisse schaffen. Wir führen sowohl dem Zeitgeist folgend Puristisches, dann natürlich mediterrane Aussenlounge-Kombinationen, aber eben auch Gartenmöbel vom weltweit ältesten TeakholzGartenmöbel-Hersteller, «Barlow Tyrie» einem Familienbetrieb, der in Perfektion auch die «Britannia», die Yacht der englischen Königsfami­lie, bestückte.

2. Viel Platz für Schönes: der outdoor-design-Showroom. 3./4. Die Mood-Collection von Tribù, hier Daybed und Clubchair, sorgt für natürliche Wohnlichkeit im Aussenbereich. Und ist selbstverständlich Wetter resistent. 5./6. Ein reduziertes, aber kraftvolles Design: das zeigt Tribù mit seinem Lounger und seinem Dining Table (bis 265 cm Länge) aus robustem Teakholz.

Hans Annen: Die Region Basel – wie die Agglomerationen von Zürich und Zug, dort führen wir übrigens in Baar eine Filiale – hat im europäischen Vergleich gesehen eine hohe Lebensqualität, und es leben hier, oft berufen durch die internationalen Konzerne, Menschen verschiedenster Kulturen mit einem ausgeprägten Sinn für schönes Wohndesign und mit einem berechtigten Anspruch auf professionelle, individuelle Beratung. Sie erwarten darüber hinaus spezielle Dienstleistungen, wie das Entsorgen alter oder das Einlagern neuer oder schützenswerter Gartenmöbel, einen regelmässigen technischen Service und das Auffrischen und Renovieren von Teilen, die in die Jahre gekommen sind. Wir müssen unser Konzept also Tag für Tag umsetzen und das entsprechende Sortiment und unsere Dienstleistungen während des ganzen Jahres anbieten. Es kann nicht sein, dass der Kunde bei uns im Herbst – saisonbeDann darf man sich Ihre Kundschaft lokal und international dingte Nuancen wie Accessoires ausgenommen – vorstellen? ein anderes Angebot findet als im Frühling.

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Macht das Ihren Geschäftsverlauf nicht enorm zyklisch? Wer duziert werden können. Es ist tatsächlich so, dass kauft Schönes für den Garten, den Sitzplatz und die Terrasse im das Aussen- und das Innen-Wohnen immer mehr Herbst? Hand in Hand gehen. Eine gediegene Möblierung mit «Tribù» zum Beispiel, einer unserer TopmarN.A.: Klar, private Kundschaft kauft eher im ken, ist beispielhaft für dieses Genre. Frühling und im Sommer, wenn die warme Sonne die Emotionen und die Lust nach Neuem für den Garten weckt. Da haben Sie recht. Unser zweites Ihr Showroom liegt an der nahen Peripherie von Basel, in AllStandbein aber ist der Objektbereich, bei dem schwil. Vor- oder Nachteil? wir schweizweit von Gartenwirtschaften, Hotels bis hin zu Betriebskantinen, Altersheimen oder N.A.: Ein Vorteil ganz klar. Wir haben einen Schulhäusern den Aussenbereich mit unseren grosszügigen Laden, sind problemlos mit den öfMöbeln und Schirmen gestalten dürfen. Da Ob- fentlichen Verkehrsmitteln erreichbar und haben jekt-Kunden in der Regel langfristig planen müs- ausreichend Autoparkplätze direkt vor dem Haus. sen, haben wir auch über die Winterzeit meist alle Hände voll zu tun. Entgegen kommt Ihnen aber auch, dass der Übergang zwischen Aussen- und Innenmobiliar immer fliessender wird? B.A.: Ja, natürlich. Heute sind die Materialien im Aussenbereich viel leichter, das Design wohnlicher geworden. Das gilt besonders auch für die modernen Hölzer, für Metalle und Garne, die ihren Verwendungsursprung im Innenwohnbereich hatten, mittlerweile aber durch eine entsprechende Behandlung winter- und wetterfest pro-

www.outdoor-design.ch outdoor-design GmbH Binningerstrasse 154 4123 Allschwil T 061 303 31 31 / F 061 303 31 33 mail@o-d.ch wohnen

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Klaus Endress

«Die Kantonsfusion? Eine Chance, die wir uns nicht entgehen lassen dürfen!»

Die wirtschaftliche Entwicklung und der Wohlstand eines Landes sind abhängig vom politischen Umfeld. Der Zusammenschluss der beiden Basler Halbkantone bietet die einzigartige, nicht so schnell wiederkehrende Chance, unsere Region wirtschaftlich erfolgreicher und politisch effizienter zu gestalten. Basel-Stadt und Baselland sind zusammen stärker Die Menschen in beiden Basel fühlen sich der gleichen Region zugehörig. Die Universität, der Zoologische Garten, die Fasnacht oder der FC Basel stiften eine gemeinsame Identität. Es bestehen keine sichtbaren Grenzen. Aber das Gebiet, in dem wir leben, arbeiten und die Freizeit verbringen, stimmt nicht mit dem Gebiet überein, in dem wir politisch mitbestimmen und Steuern bezahlen. Diese Diskrepanz ist für die vielen unbefriedigenden Lösungen auf regionalpolitischer Ebene und für unseren geringen Einfluss in Bern verantwortlich. Die Partnerschaft ist ausgereizt Seit der letzten Abstimmung über eine Fusion der beiden Basel vor 40 Jahren hat sich unsere Region entwickelt. Nicht nur die stark gewachsene Bevölkerung, auch der Verkehr, die Wirtschaft und das Bildungswesen haben sich drastisch verändert. Die heutigen Grenzen führen zu unzähligen teuren Doppelspurigkeiten und behindern eine zukunftsgerichtete Entwicklung. Die Partnerschaft ist ausgereizt. Das Dickicht von weit über 100 Partnerschaftsverträgen erlaubt kaum je eine regionale Gesamtsicht. In der Praxis ist es nur selten und wenn, dann mit grossem Aufwand möglich, gute, gemeinsame Lösungen zu finden. Statt beispielsweise zusammen günstig und Sinn stiftend einzukaufen, hat man sich sogar bei der Trambeschaffung zerstritten. Auch die aktuelle

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Diskussion ums Biozentrum oder die millionenteure Planungsgeschichte für ein gemeinsames Geriatriespital sind Beispiele für unnötigen Streit und für eine Politik, die statt einem grossen, gemeinsamen regionalen Ziel in der Mehrheit Partikularinteressen vertritt. Einsparungen bei Staat und Wirtschaft Durch den Zusammenschluss zu einem Kanton Basel können solche Fehler sowie die vielen Doppelspurigkeiten bei Gesetzen und Verwaltung vermieden werden. Eine Fusion kann Einsparungen von 2 bis 5% des staatlichen Aufwandes bewirken. Das sind etwa 200 bis 500 Millionen Franken jährlich. Aber nicht nur der Staat, sondern auch die natürlichen Personen, das Gewerbe, der Handel und die Industrie sparen Zeit und Geld in Millionenhöhe. Weil dies den Produktions- und Forschungsstandort Basel wesentlich stärken wird, unterstützen Wirtschaft und Wissenschaft die Kantonsfusion. Nutzen wir die Chance! Statt diese Summen jedes Jahr in sinnlose Unterschiede zu verschwenden, könnten wir damit viel Sinnvolles auf den Weg bringen: Wir könnten unsere Bildung verbessern, die Universität und die Fachhochschule sowie die Forschung als wichtige Träger unseres Wohlstandes generöser unterstützen. Und wir könnten Steuern senken, gleichzeitig gezieltere Sozialleistungen ermöglichen, einen erschwinglichen Wohnungsbau realisieren und in eine effizientere, moderne Infrastruktur investieren. Einen objektiven Nachteil einer Fusion mag ich nicht zu erkennen, Vorteile aber viele. Sehr viele. Es ist deshalb wirklich im Interesse aller, die Fusion beider Basel in Angriff zu nehmen. Klaus Endress ist CEO von Endress + Hauser, Reinach.


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1. Ihr grosses Netzwerk macht Connectiv stark: Geschäftsführerin Caterina Schneeberger.

die spezialisten Weil für beruflich, gesellschaftlich und familiär engagierte Menschen eine ausgewogene Work/Life-Balance stark an Bedeutung und Stellenwert zunimmt und die Wertschätzung von Qualität erneut ihren Platz in der Gesellschaft einnimmt, haben Nischenanbieter wie Connectiv ihre Chance erkannt und gepackt. Und wie!

Menschen zu beauftragen, sein eigenes Privatleben zu optimieren und dadurch mehr Zeit und Musse zu generieren, braucht ein schönes Mass an Vertrauen und Sympathie. Umso essenzieller ist es, wenn man einerseits realisiert, dass der Geschäftsidee von Connectiv sehr Sinnvolles und ohne Ausnahme Pragmatisches zugrunde liegt und andererseits sofort spürt, dass die Mitarbeitenden von Connectiv mit ihrer ganzen Attitüde das vermitteln, was man sich wünscht als Kunde, der bisher Privates nun in «fremde» Hände übergeben möchte: nämlich Verbindlichkeit, Professionalität, Diskretion, Freundlichkeit, Stil. Diese Eigenschaften, die vermögende Menschen sonst von ihren Finanz-, Treuhand- und juristischen Beratern erwarten, wird hier auf die Ebene des täglichen Lebens, der alltäglich nötigen Arbeiten oder des Supports in jeglicher Lage und für jeden Bedarf heruntergebrochen. Connectiv versteht sich dabei als Partner für Concierge- und VIP-Services, der fast jeden Wunsch erfüllen, für fast jedes Problem Lösungen aufzeigen und schliesslich realisieren kann. Caterina Schneeberger, Geschäftsleiterin und Gründerin des Unternehmens, geht sogar noch einen Schritt weiter: «Unser Anspruch ist es, die Erwartungen unserer Kunden zu übertreffen. Heisst: wir möchten nicht nur Zufriedenheit, sondern durchaus auch Begeisterung auslösen.» Sie lacht, so selbstbewusst wie charmant, die ehemalige Marketing- und Event-Managerin eines global tätigen Finanzinstituts, die sich durch ihr 24

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Betriebswirtschaftsstudium, diverse Auslandaufenthalte und durch ihre Tätigkeiten in der Region Basel ein eindrückliches Know-how und Netzwerk aufgebaut hat, das sie nun generalistisch in die Geschäftsphilosophie von Connectiv einfliessen lassen kann. Die Breite der Dienstleistungspalette des jungen, aber schon erfolgreichen Unternehmens ist beachtlich. Botengänge und Einkäufe, Haus- und Wohnungsbetreuung bei Ferienabwesenheiten, ein Geschenkservice, der empfiehlt und besorgt, Chauffeurdienste und Limousinenservice, Hostesseneinsätze für Messen und Ausstellungen, die Planung von Privatanlässen jeder Art, in kleinstem oder grösstem Rahmen, das Besorgen von Tickets für exklusive Konzerte und Events, die ganze Terminkoordination des privaten Lebens inklusive professioneller Unterstützung für alles Administrative – dies alles und noch viel mehr erledigt Connectiv für Menschen, die Zeit und damit Lebensqualität gewinnen möchten. Wie rekrutiert und koordiniert Connectiv alle Allrounder und Spezialisten, um eine qualitativ hervorragende Equipe stets zur Disposition zu haben? Armin Faes, Projektleiter und eine Institution in Basel durch seine vielfältigen Aktivitäten in der Event-, Marketing-, Gesellschafts- und Medienszene, erklärt es: «Kontakte, Kontakte, nochmals Kontakte und dann natürlich Erfahrung und Kreativität sind die zentralen Punkte. Wir wissen, wer die besten sind, wir wissen, was es braucht, um Qualität zu garantieren.»


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2. Erfahren und effizient: Das Connectiv-Team mit Armin Faes, Michelle Muchenberger, Caterina Schneeberger, Kaya Usher, Franziska Dornblut und Isolde Degen (v.l.).

Ein ganz wichtiger Pfeiler in der Dienstleistungspalette von Connectiv ist Relocation, die Unterstützung von Menschen beim Wechsel ihres Lebensmittelpunkts. Denn Basel wird immer internationaler, die Zahl der Zuzüger mit hohen Ansprüchen an Lebensqualität in den Bereichen Wohnen, Bildung, Kultur und Freizeit steigt jährlich. Was kann Connectiv für diese Zuzüger tun? Beziehungsweise natürlich für die Arbeitgeber von Expats, die ihren neuen Mitarbeitenden eine möglichst schlanke, motivierende Integration ermöglichen wollen? Caterina Schneeberger: «Ganz grundsätzlich: Wir helfen den Zuzügern dabei, sich schnellstmöglich richtig zuhause zu fühlen. Gerade für Ehepartner und Kinder bedeutet ein Standortwechsel in markantem Masse einen Neuanfang. Mit fachkundiger Beratung und einer individuellen Betreuung bei allen Fragen in den genannten Bereichen, aber auch in der Kommunikation mit Behörden können wir entscheidend helfen. Da die Situation jedes Einzelnen anders aussieht, wissen wir, wie wichtig es ist, spezielle und persönliche Dienstleistungen anzubieten. Bei Bedarf greifen wir deshalb auch bei Bank- und Finanzangelegenheiten sowie bei rechtlichen, steuerlichen und medizinischen Fragen auf unser Netzwerk

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qualifizierter Partner und Experten zurück. Wichtig für uns und unsere Kunden ist dabei natürlich die Kostentransparenz. Deshalb formulieren wir unser Angebot en détail und immer mit Optionen, dieses aus- oder eben wieder abzubauen.» Bleibt die Frage nach eben diesen Kosten zum Schluss unseres Besuches bei Connectiv im schönen Gellert-Quartier. Caterina Schneeberger spricht es offen an: «Natürlich haben all unsere Dienstleistungen einen adäquaten Preis – aber er ist geringer als das Mass an Lebensqualität, das wir damit für unsere Kunden steigern können.»

www.connectiv.ch Connectiv AG Grellingerstrasse 9 4052 Basel T 061 227 99 99 / F 061 227 99 90


das leben des Brian «Das Leben des Brian» (Originaltitel: «Monty Python’s Life of Brian») ist eine bissige Komödie des britischen Komikerteams Monty Python aus dem Jahr 1979. Der naive und unauffällige Brian, zur gleichen Zeit wie Jesus geboren, wird durch Missverständnisse unfreiwillig als Messias verehrt. Seine Begegnungen und Dialoge mit den damaligen Zeitgenossen greifen mit Blick auf die heute weit verbreitete Feilsch- und Nörgler-Attitüde als Realsatire. Kritiker bezeichnen «Monty Python’s Life of Brian» aufgrund seiner kohärenten Geschichte und intellektuellen Substanz als das reifste Werk der Kultkomiker. Wir meinen: Die beiden ausgesuchten und aus der jeweiligen Geschichte losgelösten Dialoge regen an, sich selbst (und anderen natürlich erst recht …) den Spiegel vorzuhalten. Schmunzelnd. Die 2. Episode lesen Sie auf Seite 75.

Szene: Ladengeschäft. Charaktere: Brian. Händler. Burt. Brian: Wie viel? Schnell! Händler: Was? Brian: Es ist für meine Frau. Händler: Oh, ähhh, zwanzig! Brian: Fein. Händler: Was? Brian: Da, bitte sehr, zwanzig. Händler: Moment mal. Brian: Was? Händler: Ja, wir müssen erst feilschen. Brian: Nein, nein, nein. Ich muss schnell … Händler: Was meinen Sie mit nein, nein, nein? Brian: Ich hab keine Zeit für … Händler: Dann geben Sie es zurück.

Brian: Was? Händler: Feilschen Sie wie ein vernünftiger Mensch. Ist doch keine neunzehn wert. Brian: Sie sagten gerade, es wäre zwanzig wert. Händler: Oh, meine Güte, meine Güte. Los kommen Sie, feilschen Sie. Brian: Na schön. Ich gebe Ihnen zehn. Händler: Schon besser so. Zehn? Sie wollen mich wohl beleidigen, Mann! Mich, mit einer im Sterben liegenden Grossmutter. Zehn? Brian: Na gut, dann gebe ich Ihnen elf. Händler: Ja, so geht das. Er sagt elf? Hab ich richtig gehört, er sagt elf, und mich hat es zwölf gekostet. Wollen Sie mich ruinieren? Brian: Siebzehn. Händler: Na, na, na, na! Siebzehn? Brian: Achtzehn? Händler: Nein, nein. Sie sollten jetzt bei vierzehn sein.

Brian: Nein, nein. Ich habe bezahlt. Händler: Burt!

Brian: Na, dann gebe ich Ihnen vierzehn. Händler: Vierzehn? Das soll doch wohl ein Witz sein.

Burt: Ja? Händler: Dieser Mensch will nicht feilschen. Burt: Will nicht feilschen?

Brian: Aber wieso? Sie haben doch gesagt, ich soll das sagen. Sagen Sie mir, was ich sagen soll, bitte. Händler: Offerieren Sie mir vierzehn.

Brian: Also gut. Wenn’s denn sein muss. Brian: Ich gebe Ihnen vierzehn. Händler: Na gut. Hören Sie. Ich will zwanzig dafür. Händler: Hört ihr, er will vierzehn zahlen für dieses Stück …? Brian: Sie haben sie ja gekriegt. Händler: Wollen Sie etwa behaupten, Brian: Fünfzehn. es wäre nicht zwanzig wert? Händler: Siebzehn, mein letztes Wort und keinen Dinar weniger oder mich soll der Schlag treffen. Brian: Nein. Händler: Sehen Sie sich das an. Fühlen Sie Brian: Sechzehn. die Qualität! Händler: Gemacht. War nett, mit Ihnen Geschäfte zu machen. Brian: Dann gebe ich Ihnen neunzehn dafür. Händler: Oh, nein, nein, nein, kommen Sie, so macht das keinen Spass. satire

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1. Ein Star in der Welt der ästhetischen Chirurgie: Dr. med. Dietmar Löffler, Chefarzt in der neuen Klink Alta Aesthetica in Rheinfelden.

EINFACH SCHÖN In Rheinfelden wird die Tradition des ehemaligen Grand Hôtel des Salines fortgesetzt. In der Privatklink Alta Aesthetica bieten seit März 2012 Spezialisten ein einzigartiges medizinisches Spektrum an. Im Ambiente und mit der Gastfreundschaft eines 5-Sterne-Hotels.

Der Chefarzt der Premium-Klinik Alta Aesthetica, Dr. med. Dietmar Löffler, Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie, empfängt uns so, wie wir’s uns erhofft hatten: auf gleicher Augenhöhe, gescheit, redegewandt, herzlich und humorvoll. Er ist ein Star unter den Ärzten seiner Zunft mit 18 500 selbst durchgeführten Operationen, er ist Berater und Experte von informativen TV-Sendungen wie «Hart aber fair» (ARD) oder «Reporter» (ZDF), er ist gesuchter Vortragsredner auf internationalen Fachkongressen und er ist Autor zahlreicher Bücher und Fachpublikationen. Dietmar Löffler hat im aargauischen Rheinfelden, direkt am Rheinufer und eingebettet ins Parkresort, umgeben von purer Natur, im ehemaligen Grand Hôtel des Salines – nach vielen Jahren erfolgreicher Chirurgentätigkeit in Deutschland – eine neue Aufgabe gefunden. Eine Aufgabe, so Löff-

ler, «die so faszinierend wie anspruchsvoll ist, weil sie alles beinhaltet, was ich mir im Laufe meiner Berufskarriere als Kompetenz aneignen durfte.» Dazu gehörte auch das Zusammenstellen eines Teams von renommierten Spezialärzten, die in einer fantastischen, von privaten Investoren geschaffenen Infrastruktur (wir sahen unsere Fotografin noch selten so beeindruckt, und sie hat schon viel gesehen), ein grosses Leistungsspektrum der ästhetischen Chirurgie anbieten: Nasenkorrekturen, Brustvergrösserungen und -verkleinerungen, Facelifting, Oberlidstraffung, Lippenkorrekturen, Fettabsaugen (der Autor schielt unbemerkt in den Spiegel; wir stehen – ausgerechnet jetzt! – in einem der beiden futuristischen Operationssäle), funktionale Verbesserung der Nasenatmung sowie Nasen- und Nebenhöhlenoperationen. medizin

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All diese chirurgischen Eingriffe, die allein schon ein grosses Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patienten voraussetzen, werden vom erfahrenen Anästhesisten Dr. Herbert Bauer begleitet, der in der Vergangenheit über 25 0 00 komplikationslose Anästhesien durchführte und viel Wert darauf legt, die Patienten ausführlich zu informieren, zu beraten und sie vor, während und nach der Operation persönlich zu betreuen. Sicherheit und beste Verträglichkeit für den Patienten haben für Herbert Bauer dabei grösste Priorität. Wir fragen Dr. Dietmar Löffler, wie er «seine ästhetische Chirurgie interpretiert, wie Schönheit bewertet werden kann und ob der Grat zwischen sinnvoller und unsinniger ästhetischer Chirurgie ein breiter oder ein schmaler ist:

herangetragen werden, die sich aufgrund meiner grossen Erfahrung kurz- oder mittelfristig negativ auf Physis und Psyche des Patienten auswirken würden. Der Grat zwischen sinnvoll und unsinnig ist aber dennoch ein relativ grosser, weil – mit gesundem Menschenverstand gepaart – der optimale Entscheid für oder gegen eine Operation offensichtlich ist.» Diese Operationen führen die Spezialärzte in den besagten beiden Operationssälen des grossartig renovierten Gebäudes aus (das 1893/94 von den Architekten Curjel & Moser errichtet wurde) und die mit einer Infrastruktur und Technik – wie Video-, IT-, Sterilisierungs-, Tomographen- und OP-Mikroskop-Einrichtungen der neuesten Generationen – ausgestattet sind, die dem obersten Qualitätsanspruch einer Grossklinik entsprechen. Im Zusammenspiel mit der Kompetenz der Ärzte können hier medizinische Spitzenleistungen garantiert werden. Dass alle verwendeten Implantate, sonst regelmässig Bedenkenerzeuger von Patienten, ebenfalls die besten aus dem Medizinalmarkt sind, scheint selbstverständlich.

Dr. Dietmar Löffler: «Schönheit ist zweifellos individuell, obwohl es natürlich eine objektive Schönheit gibt, die wir behutsam und mit grossem Einfühlungsvermögen in die Gespräche mit den Patienten einbringen. Ästhetik bedeutet für uns vor allem, die Wünsche der Patienten in Einklang mit Körper und Seele zu bringen. Denn es geht ja nicht nur um die reine Funktionalität, sondern (vor allem) um Selbstwertgefühl, Lebensqualität und Wir gehen ins Aufwachzimmer, gleich neben vor allem um das Glücklicherwerden nach dem den Operationsräumen gelegen und normalerweioperativen Eingriff. Deshalb habe ich auch eine se ein Ort, der vieles hat, nur nicht ein Ambienklare Haltung, wenn operative Wünsche an mich te des Wohlfühlens. Wir aber denken hier sofort

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2. 1893/94 gebaut, 2012 prächtig restauriert: hier, am Rhein, residiert nun die Premium-Klinik Alta Aesthetica. 3. Der Empfang, die Lobby, die Lounges im Erdgeschoss der Klink: stilvolle Qualität prägt das Ambiente.

liebevoll ausgesuchten Möbel-Einzelstücken, seien es Design-Klassiker, seien es neueste Kreationen. Im Hotelführer würde man lesen können: alles auf höchstem 5-Sterne-Niveau.

Dass dieses Qualitätsprädikat auch das Essen, die Lobby und die Lounges der Klinik im Erdgeschoss (Chapeau vor der Stilsicherheit, Respekt vor den unaufdringlich und trotzdem markant an Schönstes, an Ferien. Denn aus dem sorgfäl- platzierten Kunstobjekten) umfasst, ist fast tig renovierten Eckzimmer in einem der beiden schon selbstverständlich … wäre es eben nicht Schloss­t ürme, sieht man direkt in das Blau des doch so einzigartig. Himmels und, besonders spektakulär, auf den Aber noch mehr: Der klassische Anbau an das Verlauf des Rheinbetts Richtung Basel. Die Gefahr, dass der aus der Narkose erwachende Pa­ ehemalige Grand Hôtel des Salines, im rechten tient zuerst erschrickt, weil er sich wie im Himmel Winkel dazu errichtet, beherbergt die Dentalklinik wähnt beim ersten Eindruck, kann dabei durch- für Implantologie sowie die Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie. Unter der Leitung von Dr. Dr. Silke aus vernachlässigt werden … Becker wird auf höchstem Niveau das gesamte Dr. Dietmar Löffler drückt – und seine Augen la- Spektrum zahnmedizinisch-chirurgischer Leischen so stolz wie verschmitzt – auf den Liftknopf: tungen und dentaler Implantologie angeboten. «Kommen Sie, wir fahren wieder runter, ich zeig’ Für alle oralchirurgischen Interventionen stehen Ihnen nun das, was wir unter Komplettbetreuung eine innovative technische Ausrüstung wie digitale Volumentomographen und Operationsmikroverstehen, ambulant wie stationär.» skope sowie ein modernst eingerichtetes ZahnWas wir im 1. Stock der Alta-Aesthetica-Klinik techniklabor zur Verfügung. antreffen, ist atemberaubend: grosse, stilvoll einDr. Dr. Silke Becker sieht Korrekturen in der gerichtete Suiten und Einzelzimmer, alle mit einer grossartigen Rheinterrasse, luxuriösem Bad und zahnärztlichen Chirurgie immer im Kontext mit medizin

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4. Fachärztin für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie: Dr. Dr. Silke Becker

einer optimalen Funktion und einem ansprechenden ästhetischen Erscheinungsbild. Für ein strahlendes Lachen oder ein unbeschwertes Zubeissen braucht es manchmal nur kleine Korrekturen wie ein Aufhellen zu dunkler oder verfärbter Zähne mit Bleaching oder dann eine Verschönerung der Frontzähne durch dünne, aufgeklebte Verblendschalen, den sogenannten Veneers. Dank einer Vielfalt zahnmedizinischer Behandlungsmöglichkeiten und einem auf den Kunden zeitlich massgeschneiderten Angebot kann die Klinik vielen Wünschen entsprechen. Zahnschonend, minimalinvasiv und schmerzarm. Mit örtlicher Betäubung, ambulant im Dämmerschlaf oder unter Kurznarkose. Zur Meisterklasse der plastisch-ästhetischen Chirurgie zählen die Mund-, Kiefer- und Gesichts­

chirurgie. Sie befasst sich mit Verletzungen, Störungen und Fehlbildungen im Bereich der Mundhöhle, des Kiefers und des Gesichts. Die ästhetisch gelungene Wiederherstellung der Kiefer- und Gesichtsfunktionen ist eine der komplexesten und anspruchsvollsten Aufgaben des medizinischen Bereichs, sagt Dr. Dr. Silke Becker. Bei jedem Eingriff müssen viele Funktionen, wie die Atmung, das Kauen, Schlucken und Sprechen, sichergestellt und vor allem die Mimik berücksichtigt werden. Der Aufbau des Kieferknochens etwa zur Einbettung von Zahnimplantaten und die kieferchirurgische Schaffung eines normalen Bisses durch eine Kieferkorrektur sind Behandlungen, die einen erfahrenen Spezialisten benötigen. Genauso wie die Wiederherstellung des Gesichts nach einem Unfall, die Korrektur angeborener Fehlbildungen und Schönheitsfehler sowie funktioneller Störungen. Als Fachärztin für Mund-, Kiefer- und Gesichts­ chirurgie hat Dr. Dr. Silke Becker eine lange Ausbildungszeit durchlaufen. Ein Studium der Humanmedizin, der Zahnmedizin und langjährige klinische Facharztweiterentwicklung bilden die Basis ihrer Kompetenz. Wir verabschieden uns von Dr. Dietmar Löffler, Silke Becker und von der Klinik Alta Aesthetica, und zwar in dem Masse beeindruckt, wie wenn Mensch etwas Schönes und sinnstiftendes zum ersten Mal gesehen hat.

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www.altaaesthetica.ch Klinik Alta Aesthetica AG Roberstenstrasse 33 4310 Rheinfelden T 061 835 0 835 32

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game on Swiss Indoors Basel 19.-27. Oktober 2013 ATP World Tour 500 • Euro 1,975 Mio.

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LUDwig hasler

DER philosoph reklamiert mehr sinnlichkeit.

Thales von Milet, leidenschaftlicher Sternenbeobachter, Mathematiker und Kosmologe, soll einst von einer Magd beobachtet worden sein, als er in einen Brunnen fiel. Typisch Philosoph, meinte die Magd, will die höchste Weisheit, aber sieht nicht, was vor seinen Füssen liegt. Der Philosoph Ludwig Hasler hingegen steht mit beiden Beinen auf der Erde – nicht nur in seinem herrlich verwunschenen Garten. Ludwig Hasler hat sich als Heizungsmonteur sein Studium verdient. War Hochschuldozent für Philosophie und Medientheorie, Mitglied der Chefredaktion, erst beim «St. Galler Tagblatt», dann bei der «Weltwoche». Heute ist er hauptsächlich als Vortragsreisender unterwegs, referiert auf Ärztekongressen, Managersymposien, Bildungstagungen und ist ein unbestechlicher Beobachter unserer schönen neuen Welt. Ludwig Hasler entdeckt die praktische Intelligenz der Sinne: in der ärztlichen Kunst, im Führungsstil des Managers, in der Verführung zum Shopping.

Hier unten aber weicht die kosmische Romantik dem wissenschaftlichen Realismus, der konsequenten Rationalisierung der Welt. Wo Es war, soll Ich werden. Wo Glaube war, soll Vernunft werden. Was dann doch nicht ganz klappt. Jeder, der nicht auf den Kopf gefallen ist, hat es tausendfach erfahren: Wo das Leben konkret, also praktisch und ernst wird, da spielt Wissen im exakten Sinn kaum eine Rolle, da übernimmt Glauben die Regie – in vielfältigen Formen vom existenziellen Totalvertrauen bis zur abwägenden Ars probabilitatis. Gehen Verliebte nach Methoden wissenschaftlicher Evaluation vor? Sie verfehlten genau damit ihre «Wahrheit», das Geheimnis der Liebe, die den Andern sieht, wie er sich selber nicht kannte. Wie entscheidet der Manager die neue Produktelinie? Wissenschaftlich? Da gibt es nichts zu wissen. Er braucht einen Riecher, Erfahrung plus Fantasie, eine Lust zu kombinieren.

Ludwig Hasler ist kein lebensfremder Sternegucker, er stolpert auch nicht in den Brunnen, wenn eine Frau ihn anlächelt, denkt aber ähnlich leidenschaftlich nach wie Thales von Milet – in jüngster Eine schöne Portion Irrationalität also? Zeit etwa über den Glauben. Brauchen wir den Himmel noch? Irrational wäre, mit den vermeintlich irratioLudwig Hasler: Ab und zu, etwa wenn wieder nalen Kräften nicht zu rechnen. Das wird stets einmal die Nachricht kursiert, auf dem Mars gäbe deutlich, wenn etwas schiefläuft im zeitgemässen es Spuren von Wasser; dann sehen wir nachts hi- Glaubenssystem. Wenn zum Beispiel im Jahr 2000 nauf zu den Sternen: Hallo, ist da noch jemand? eine Concorde abstürzt. Ein symbolischer Ein34

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schlag in unser Weltbild. Die Concorde hebt die Gesetze der Schwerkraft auf, überwindet unsere irdische Niedergezogenheit! Ein solitäres Versprechen, dass Technik und Ästhetik sich finden. Mit dem Absturz stürzt auch diese Verheissung ab. Das Vertrauen in Technik, die aktuelle Form von Religion, ist – anders als der alte Gottesglaube – auf einen Schlag zu enttäuschen. Dann muss es mit vereinten Kräften – Gottesdienst, Regierungszeremonien, grandiose Entschädigung der Hinterbliebenen – rituell wiederhergestellt werden. Wo Technik die Lebensbasis ist, wird der Glaube an die Maschinen zur kostbarsten aller Ressourcen.

«Je tüchtiger Medizin den Menschen entübelt, desto unerträglicher wird das eine Übel, das bleibt.»

Kirchen werden zu Event-Hallen umgerüstet – hat der alte Gottesglauben ausgedient? Himmelsglaube und Erlösungsglaube sind Konstanten. Sie antworten der Eintagsfliege Mensch auf die zwei ewig offenen Fragen: Wie halte ich es aus auf diesem Planeten? Wie halte ich es aus mit mir selber? Beide Fragen vermischen sich im Laufe der Moderne. Technischer Fortschritt und Entzauberung der Welt gehen Hand in Hand, so dass die Frage neu lautet: Wie halte ich es aus mit einem Planeten, der immer mehr nach Mensch aussieht? Dank Fortschrittsglauben.

Mutter. Der Hausarzt übersah, dass ihr Kropf nach innen wuchs, ihr alle Energie aussaugte, bis ein Medizinstudent den Arzt vertrat, sofort schaltete und die Mutter ins Spital einlieferte. Mobilisierte Gott den Medizinstudenten? Oder hätte meine Mutter dem Hausarzt besser misstraut? Auffällig ist: Je brenzliger die Lage, umso eifriger reden alle von Vertrauen – Politiker, Banker, Pfuscher.

Der Glaube, das Leben werde immer besser dank Wissenschaft, Aber ist, wer vertraut, nicht am Ende der Dumme? Vielleicht auch Technik, Handel? medizinisch? Wir Patienten sind ja Laien; Fachleute können uns erzählen, was sie wollen. Sollen wir darum blind vertrauen? Es wird auch besser, bloss verhält sich jeder Fortschritt zwiespältig; gleichzeitig wird das LeDer sogenannt mündige Patient, der dem Arzt ben immer schlimmer. auf Augenhöhe begegnet, ist ein Phantom. Wenn ich zum Arzt gehe, bin ich am Ende meines Lateins, habe Schmerzen, keine Argumente. Liege Wo zum Beispiel? da mit meinen Lebensängsten, Lebenslüsten, Lebenslügen. Da wird Medizin ein existenzieller Fall, In der Medizin wird ersetzt, laufen die auffäl- die Arztpraxis, die Klinik zum Spätling religiöser ligsten Fortschritte. Infektionskrankheiten sind Stätten. Ich brauche so etwas wie Empathie. Ich im Griff, kranke Nieren usw. Wir werden immer ge- will kein Pauschalfall sein – Fallpauschale hin sünder immer älter – gleichzeitig immer häufiger oder her. Nur wer meine Einmaligkeit wahrnimmt, dement, weil der Körper den Geist überlebt. Womit hat mein Vertrauen. Apparate können noch so toll der Fortschritt sich selber einholt. Mit jedem Übel, funktionieren, von mir haben sie keinen Schimmer. das die Medizin beseitigt, schafft sie ein neues, Die Wissenschaft dito. Für sie ist meine Seele Geweil sie die Nebenwirkungen nie zum vornherein fühlsdusel, ein Wahrheitskiller. Doch wie soll Heiüberblickt. Hinzu kommt ein subjektiver Aspekt: lung passieren, wenn die Seele nicht mitspielt? Je tüchtiger Medizin den Menschen entübelt, des- Gesunden kann nur, wer sich von innen her verto unerträglicher wird das eine Übel, das bleibt; standen fühlt. Das ist das Grundbedürfnis jedes heute hängen sich Lebenskrisen an Vorkommnis- Menschen. Das Menschenrecht auf Respekt vor se wie Knochenbrüche oder Haarausfall, die bis- seiner Individualität. Ohne diese Empathie ist keiher schlicht normales Pech waren. Die Schatten, nem zu helfen. Was habe ich davon, wenn der Arzt die das menschliche Dasein wirft, überspringt mir sagt, bei 53 von 100 Patienten wirke die Thekein technischer Fortschritt. rapie? Ein 53-prozentiges Vertrauen ist gar keines. Ich will gesund werden, dazu brauche ich eher den Heiler als den Hausierer mit Statistiken. Der HeiKlingt wie ein Wink zurück zum alten «Gottvertrauen» – nach ler glaubt, dass ich gesund werde. dem Motto «Der Mensch denkt, Gott lenkt»? Es ist nicht sonderlich fromm, eher klug, auf Kann Empathie nicht auch zu weit gehen? eine höhere Macht zu bauen. Meine private Kurzansicht dazu: Ohne Vertikale in unserem Leben lieKlar! Geteiltes Leid ist nicht halbiertes Leid. Die gen wir erst recht flach. Indes: Auch Gottvertrauen Superempathischen legen uns bloss fest auf das, gibt keine Garantie. Vor 50 Jahren erkrankte meine was wir gerade sind: krank, frustriert. Hätte ich interview

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«Ohne Vertikale in unserem Leben liegen wir erst recht flach.»

Starke Marken von Jesus bis Apple holen etwas aus uns heraus, was wir im Zweckbetrieb des Alltags meist vergessen: einen Sinn fürs Zweckfreie, ein Auge für das scheinbar Nutzlose, das dann als das existenziell Unverzichtbarste erscheinen kann, als Schönheit, als Würde. Erlösungsglaube verzweigt sich in den vielfältigen Glauben an Verführung zum Humanen. So lief schon die allererste Verführung. Warum biss Eva in den Apfel der Schlange? Sie langweilte sich, sie wollte raus aus dem paradiesischen Einerlei.

mit meiner Mutter seufzen sollen, als sie dement im Altersheim lag? Ich erzählte ihr lustige Begebenheiten aus vergangenen Tagen, summte eine Bach-Kantate. Sie strahlte. Passierte mit Bach, was Hirnforscher «Resonanz» nennen? Zum Klingen bringen, statt bloss hineinfühlen? Vitalisieren, statt bloss empathieren? Der Mensch ist kein fertiges System, kein biochemischer Apparat. Eher ein Spiegel der andern – vor allem emotional. Lächelt unser Gegenüber, lächeln wir zurück. Wirkt es verdrossen, reagieren auch wir verdriesslich. Diese Bereitschaft, spontan den emotionalen Ausdruck anderer zu spiegeln, mogelt sich sogar an unserer Kontrolle vorbei, sie passiert uns unwillkürlich. Das Menschenleben – ein einziges Resonanztheater. Menschen verhalten sich nun einmal nicht von Hirn zu Hirn zueinander, sondern von Auge zu Auge, von Ohr zu Ohr, von Hand zu Hand. Darum ist ärztliche Kunst – bei aller Wissenschaftlichkeit – stets eine sinnliche Kunst. Manchmal, sagte mir ein Onkologe, bedeutet ein Händedruck mehr als die ganzen Laborwerte.

Nach diesem Muster läuft Verführung. Ein vagabundierender Drang nach Veränderung – und eine verlockende Offerte, die dem Drang eine Richtung gibt. Vom paradiesischen Sündenfall lässt sich für den spätmodernen Verwandlungsglauben allerlei lernen; in der Lust zu shoppen wirkt die Sehnsucht nach Veränderung. Ob ein Kleid von Issey Miyake, ein Stift von Montblanc, ein Sessel von Eames, eine Uhr von Jaeger-LeCoultre … Wir kaufen Träume, nicht Produkte. Wir trauen auf deren magische Kraft, wir glauben, sie verzauberten uns, machten unser Leben poetischer, reicher, intensiver. Was Menschen antreibt, ist der Glaube an Optimierung. Der Mensch, alles andere als prosaischer Homo oeconomicus, ist eine Sehnsuchtsschatulle, unter der coolen Schale unstillbar romantisch. Diese romantische Schicht will sich verbinden mit dem Glanz schöner Dinge. Die Dinge als Spiegel der Seele. Und die Shopping-Center als Kathedralen des neuen Glaubens? Es gab eine Zeit, da verliessen die Gläubigen das Hochamt durchaus verwandelt. Geläutert, hochgestimmt, die Sinne erfrischt von Prachtsmusik, Prunkgewändern, Weihrauchschwaden. Die katholische Messe bot Gläubigen, was sie in ihrem Jammertalleben vermissten: Hoffnung und

Krank oder gesund: Die Erlösung vom unerfüllten Dasein steht fett und rot in unserer Agenda der Sehnsüchte. Sie nimmt nur andere Formen an – weg von der existenziellen Nachfolge Christi, hin zum Glauben ans Glück durch glänzende Dinge. Vom Er­ lösungsglauben zum Glücksglauben, von der Spiri­ tualität zum Shopping. Ein weiter Weg. Der Kern aber heisst in beiden Fällen Verwandlung. Glaube an Verwandlung – nicht irgendwohin, sondern in meine bessere, in meine Bestform. In beiden Fällen spielt eine Logik, die man «Dornröschen-Syndrom» nennen mag. Superstar Jesus lässt durch sein Exempel im Gläubigen etwas anklingen, das der bisher als Bedürfnis kaum wahrnahm, das ihm jedoch sogleich erstrebenswert erscheint, weshalb er sein Leben auf den Kopf stellt – auf Liebe und Hoffnung. Genau so holt eine Marke uns nicht einfach da ab, wo wir sowieso sitzen, sie befriedigt nicht bloss unsere explizite Nachfrage, sie klopft an den Tresor unserer verborgenen Wünsche, sie weckt unsere Träume. 38

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«Starke Marken von Jesus bis Apple holen etwas aus uns heraus, was wir im Zweckbetrieb des Alltags meist vergessen: einen Sinn fürs Zweckfreie.»


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Ertragen wir unsere Vergänglichkeit nur, indem wir auf etwas bauen, das grösser ist als wir?

«Der Mensch ist eine Sehnsuchtsschatulle, unter der coolen Schale unstillbar romantisch.»

Glanz. Sie offerierte den grösstmöglichen Trost – Aussicht auf Himmelsfreuden – und entfaltete darum herum eine ästhetische Pracht, die zer­ zausten Erdenbürgern das Gefühl gab, am Himmelreich schon mal zu schnuppern. Sie gingen erhobenen Sinnes von dannen. Man war wieder einmal Mensch, nicht bloss Knecht.

Dazu fällt mir die Legende der drei Steinhauer ein. Auf die Frage, was sie hier tun, antwortet der Erste: Ich haue Steine. Der Zweite: Ich verdiene mein Brot. Der Dritte: Ich baue mit an der neuen Kathedrale unserer Stadt. Ich muss nicht sagen, welcher der dreien der glücklichste Mensch, der beste Steinmetz war. Es geht um Sinn. Ums Mitwirken in einem übergeordneten Theater, das lange vor mir schon spielte – und lange nach mir spielen wird. Um Sinn für die Vergänglichkeit allen Lebens – im Wissen, dass das Leben seinen Wert ausgerechnet von der Endlichkeit bezieht. Zeit haben wir nur, weil wir wissen, dass wir nicht endlos Zeit haben. Der Augenblick glänzt, weil wir wissen, er könnte unser vorletzter sein. Interview: Franziska Schläpfer

Nun, Höhergerichtetes gibt die Shopping Mall nicht her. Da mag die jüngste Theorie noch so betonen, Konsum sei als Angebot zur «Transformation» anzurichten, nicht bloss als Bewirtschaftung von Erlebnissen. Der Mensch bleibt – Erlebnis hin, Transforma­ tion her – allein. Seine Verwandlung bleibt Selbstverwirklichung. Die wird zwar immer feudaler – dank Aufnahme von Lifestyle-Medizin ins Sortiment: ästhetische Dermatologie, Ernährungsdoktrin, Zahnmedizin usw. Damit beschränkt sich der Glaube ans Optimieren der Existenz nicht auf die Magie der Dinge, er nimmt im eigenen Körper Gestalt an. Der säkularisierte Erlösungsglaube verwandelt den Körper zur ewigen Baustelle, an der Body-Designer ihre Künste entfalten: schlank, faltenlos, fit. Medizin als Investition ins Lebensglück. Bis irgendwann die Wahrheit kommt. Und die heisst: Ohne metaphysische Tiefe oder spirituelle Höhe kann der Ichglaube die tollsten Gottesdienste mit sich selbst feiern, er verbraucht sich dabei schliesslich selbst.

Dr. Ludwig Hasler lebt in Zollikon. Seine Reden, Essays, Kolumnen sind in zwei Bänden nachzulesen: «Die Erotik der Tapete. Verführung zum Denken» und «Des Pudels Fell. Neue Verführung zum Denken». Beide sind im Huber Verlag erschienen und Anleitungen für mehr Kultur, mehr Sinnlichkeit, mehr Lebensfreude.

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Hochwertiges Wohnen und Arbeiten. In Basel. Beim Tellplatz. Möbel Rösch AG, Güterstrasse 210, 4052 Basel, Tel. 366 33 33 www.roesch-basel.ch.


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Augenmedizin


1. Dr. med. Eduard Haefliger ist der Gründer und Inhaber der Vista-Klinik-Gruppe.

Das ganze Spektrum

Die Vista Klinik gehört zu den bedeutendsten Zentren der Augenmedizin der Schweiz. Vor 25 Jahren von Augenarzt Dr. Eduard Haefliger als Halbtagespraxis in Binningen gegründet, deckt sie heute das ganze Spektrum der Augenmedizin ab und verfügt über internationale Strahlkraft. Trotz der Grösse herrscht noch immer Pioniergeist.

Femtosekunden sind Billiardstelsekunden. So kurz dauern die Lichtblitze, mit denen die Hornhaut des Auges modelliert wird, um eine Fehlsichtigkeit zu korrigieren. Das Femtosekunden­ lasergerät gehört zu den fortschrittlichsten Werkzeugen der Augenmedizin. In der Schweiz wurde es Ende 2011 unter der Ägide des Augenarztes Dr. Eduard Haefliger erstmals auch für die Operation des Grauen Stars (Femto-Kataraktchirurgie) eingesetzt. Der Gründer der auf Augenmedizin spezialisierten Vista Klinik übernahm damit einmal mehr eine Vorreiterrolle. Auf ihr basiert das starke Wachstum der Vista-KlinikGruppe. Mit rund 200 Mitarbeitenden an mehreren Standorten von Basel über Zürich bis nach Chur zählt sie zu den bedeutendsten Zentren der Augenmedizin der Schweiz. Zur Gruppe gehören die Vista Klinik, die Augenlaserzentren von Laser Vista und die Vista Diagnostics. Warum ein solch umfangreiches Netzwerk den Patienten und den Medizinern gleichermassen zugutekommt, erklären Prof. Dr. Christian Prünte und Dr. Theo Signer, Chefarzt und stellvertretender Chefarzt der Vista Klinik.

Herr Prünte, Herr Signer, in der Vista Klinik werden jährlich 20 000 Augenoperationen durchgeführt, mehr als in jeder anderen Schweizer Klinik. Wo liegen die Schwerpunkte? Christian Prünte: Wir haben das Spektrum in den letzten Jahren laufend erweitert und sind nun in der Lage, mit unseren Spezialisten sämtliche Teilgebiete der Augenheilkunde abzudecken. Operationen des Grauen Stars, in der Fachsprache Katarakt genannt, machen den grössten Anteil aus, aber auch Netzhaut- oder Makulaoperationen haben einen hohen Stellenwert. Wir bieten zudem auch sehr spezielle Behandlungen an wie Hornhauttransplantationen oder Augenchirurgie bei Neugeborenen. Theo Signer: Auch auf dem Gebiet der plastischen Chirurgie, etwa zur Behandlung von Fehlstellungen der Augenlider oder von Tränenwegs­ problemen, haben wir eine führende Stellung. Dank unserer Grösse können wir komplexe Probleme lösen, die den Einsatz von mehreren Spezialisten erfordern – auch von solchen aus Gebieten ausserhalb der Augenheilkunde, falls dies erforderlich ist. Augenmedizin

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sätzlich arbeiten wir mit dem EFQM-System der European Foundation for Quality Management. Es dient dazu, unsere Stärken, Schwächen und Verbesserungspotenziale zu erkennen, die Unternehmensstrategie auf diese auszurichten und uns dadurch laufend zu verbessern. Welchen Nutzen bringt das erlangte ISO-Zertifikat? Ch.P.: Es erlaubt uns, gegen innen und aussen auf nachvollziehbare Weise zu dokumentieren, dass wir besonders gute Arbeit leisten. Die Tatsache, dass wir seit Anfang 2012 auf der Spitalliste für den Kanton Basel-Landschaft figurieren, ist eine Folge davon. Sie erlaubt uns, jeden Patienten unabhängig von seinem Wohnort und seiner Versicherung stationär zu behandeln. Damit verbunden ist ein Leistungsauftrag für das gesamte Spektrum der Augenheilkunde. T.S.: Als Folge der Aufnahme auf die Spitalliste haben wir das dritte Stockwerk am Standort Binningen ausgebaut und permanent geöffnet für stationäre Patienten. Diese erhalten eine komplette medizinische Nachbetreuung, je nach Bedarf über mehrere Tage und Nächte. Der wissenschaftliche und der technische Fortschritt gehen rasend schnell. Wie stellen Sie sicher, stets auf dem neusten Stand zu sein? Ch.P.: Durch meine Professuren an der Universität Basel und der Universität Wien bin ich in verschiedene wissenschaftliche Projekte und Gremien eingebunden. Wir haben in den letzten Jahren eine umfangreiche wissenschaftliche Abteilung Die Vista Klinik ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen. aufgebaut, dank der wir uns über die neusten Entwicklungen der Augenheilkunde auf dem LauWarum ist Grösse erstrebenswert? fenden halten. Wir stellen unsere Erkenntnisse Ch.P.: Damit alle Spezialisten genügend Erfah- auch anderen Institutionen zur Verfügung. rung sammeln und einen Know-how-Austausch pflegen können. Nur so kann die Qualität der Dienstleistungen und Behandlungen erhalten Mit der Grösse nimmt auch die Komplexität der Organisation zu. werden. Um mit dem technischen und medizini- Welche Herausforderungen bedeutet dies? schen Fortschritt mitzuhalten, sind hohe InvesT.S.: Ich setze mich dafür ein, dass trotz der titionen nötig, die nur ab einer gewissen Grösse tragbar sind. Ein Beispiel ist das Femtosekun- Komplexität des Tagesgeschäfts die persönlidenlasergerät, das hierzulande bei uns erstmals che Kommunikation mit den Mitarbeitenden und für die Operation des Grauen Stars zum Einsatz Ärzten sichergestellt bleibt. Wir suchen also beikam. spielsweise das Gespräch, anstatt eine E-Mail zu T.S.: Das Netzwerk hat auch eine wichtige schreiben. Funktion in der Aus- und Weiterbildung der SpeCh.P.: Auch die Kommunikation mit externen zialisten. Diese finden bei uns attraktive Rah- Partnern wie Ärzten, Behörden, Versicherern oder menbedingungen, die Möglichkeit zum Austausch Universitäten hat einen hohen Stellenwert. Wie mit Berufskollegen und Karriereperspektiven. Da gut wir eingebunden sind, zeigt die Tatsache, dass den Ärzten der administrative Aufwand abgenom- wir vergangenes Jahr als europäische Referenzmen wird, können sie sich voll auf die Patienten klinik von einer Delegation chinesischer Augenärzte besucht wurden. Auch indische und amekonzentrieren. Ch.P.: Die Anforderungen an die Qualität stei- rikanische Delegationen liessen sich schon die gen laufend. Es braucht eine gewisse Grösse, Klinik zeigen. Die Vernetzung trägt Früchte. um eine Qualitätskontrolle zu initiieren, zu etablieren und weiterzuentwickeln. Die Vista Klinik war die erste private Augenklinik der Schweiz, die das Zertifikat nach ISO 9001:2008 erlangte, eine weltweit anerkannte Auszeichnung. Zu-

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2. Prof. Dr. med. Christian Prünte, Chefarzt der Vista Klinik. 3. Dr. med. Theo Signer, stellvertretender Chefarzt der Vista Klinik.

Wie haben Sie die Hürden genommen?

T.S.: Die Patienten kommen zu uns, weil sie wissen, dass wir durch unsere Grösse viel Erfahrung haben. Bei jedem Eingriff ist ein erfahrener Operateur im Team. Komplikationen sind extrem selten. Ch.P.: Mit dem «Critical Incident Reporting System» haben wir ein internes System aufgebaut, das allen Mitarbeitenden die Möglichkeit bietet, ein Problem oder eine Lösung anonym zu melden. Dieses System trägt dazu bei, unsere Dienstleistungen und Behandlungen laufend zu verbessern.

Sie setzten ausschliesslich auf organisches Wachstum und bauten neben der Vista Klinik die Laser Vista und die Vista Diagnostics an Standorten ausserhalb des Kantons auf. Welchen Stellenwert hat Binningen noch?

E.H.: Indem ich auf bilateralem Weg die Zusammenarbeit mit dem Staat suchte. Ich informierte Beamte und Politiker über die Entwicklung im Ausland zu den Augenklinik-Ketten. Ich machte ihnen klar, dass wir mit dem Ausland Schritt halten müssen, wenn wir nicht von ausländischen Anbietern überrollt werden wollen. Diese sind ja Obschon Augenoperationen als sicher gelten, gibt es wohl keinen nun auch gekommen. Der Konkurrenzdruck ist Patienten, der sich nicht davor fürchtet. Wie können Sie beruhi- gross. gen?

E.H.: Einen grossen, denn in Binningen ist unser Hauptsitz, hier laufen die Fäden zusammen. In Zürich sind die Zuwachsraten allerdings bereits höher als in Basel. Das hat mit der Grösse des Einzugsgebiets zu tun. Vom Standort Zürich aus bedienen wir nicht nur die Stadt, sondern auch die Regionen Winterthur und Zürichsee bis Der Gründer der Vista Klinik, Dr. Eduard Haefliger, in den Kanton Aargau. Um gut, nachhaltig und gehört auch mit 62 Jahren noch zu den treiben- günstig arbeiten zu können, ist eine gewisse Masden Kräften der Gruppe, sei es im Operations­ se unerlässlich. kittel oder im Businessanzug. Als Arzt, Chirurg, Wissenschaftler und Unternehmer gilt er seit seiner wissenschaftlichen Ausbildung in Basel und in den USA als einer der Pioniere der Augenmedizin. Mehrere von Dr. Eduard Haefliger entwickelte Geräte der Kataraktchirurgie finden international Verbreitung. Herr Haefliger, Sie haben Ihr ganzes Berufsleben der Augen­ medizin gewidmet. Was gab den Ausschlag? Eduard Haefliger: Sicher ein gewisser Hang zur Perfektion. Als ich mich für das Studium der Augenmedizin entschied, sah es so aus, dass sich das Auge in sämtlichen Teilgebieten von einer Person medizinisch erfassen lässt. Heute zeigt sich, dass dies ein Irrtum war: Um das Auge als Ganzes abzudecken, braucht es mehrere Spezialisten. Es sind mehr Teilgebiete dazugekommen, als damals vorhanden waren. Was mein Interesse an der Materie aber nicht geschmälert hat, im Gegenteil.

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Sie sind nicht nur Augenarzt und Wissenschaftler, sondern auch erfolgreicher Unternehmer. Welches waren die grössten Herausforderungen beim Aufbau der Klinik? E.H.: Das Volumen hat eigentlich von selbst zugenommen – nur schon weil die Menschen älter werden und länger Auto fahren wollen … Die grössten Schwierigkeiten waren rechtlicher Natur, im Zusammenhang mit Anstellungsverträgen, Spitalbewilligungen oder Spitallisten. Die Verfahren hier sind sehr bürokratisch, teuer und häufig unnötig. Dies hat das Wachstum nicht verhindert, aber verzögert. Augenmedizin

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«Unsere Spezialisten decken sämtliche Teilgebiete der Augenheilkunde ab.» Entscheidend mitverantwortlich für die Umsetzung der Unternehmensphilosophie ist die neue CEO Angela Sgura, die Anfang 2013 zur Vista-KlinikGruppe stiess. Die Staatwissenschaftlerin und diplomierte Wirtschaftsprüferin verfügt über eine langjährige Erfahrung im Gesundheitswesen und gilt als Generalistin, die u. a. in führenden Positionen in der Meconex (früher «Krankenversicherung HMO Gesundheitsplan») und in den letzten Jahren im Wie gelingt es Ihnen, trotz des Wachstums den Pioniergeist auf- Ringier Konzern tätig war. Dort verantwortete die rechtzuerhalten? 45-Jährige die Finanzen und das Controlling des Bereichs «Elektronische Medien». E.H.: Indem ich versuche, eine gute Arbeits­ atmosphäre zu schaffen, die von Sachlichkeit und Grosszügigkeit geprägt ist. Ganz wichtig ist mir Angela Sgura, von Ringier zur Vista-Klinik-Gruppe – das könnte auch eine sportliche Haltung: Wenn ich 5,20 Meter ein Aussenstehender als veritablen Kulturschock bezeichnen? weit springe, darf ich nicht behaupten, 5,50 Meter gesprungen zu sein. Angela Sgura: (lacht) Ich kann Sie beruhigen, Es ist zwingend, kompromisslos im Sinne des ich habe diese berufliche Neuausrichtung besPatienten zu kommunizieren. Es klingt wie eine tens verdaut. Wenn man den Medienmarkt und Werbefloskel, ist aber absolut ehrlich gemeint: das Gesundheitswesen vergleicht, so sind die Wir suchen immer die beste Lösung für den Pa- Anforderungen an das Management gar nicht so tienten – ohne eine Sekunde ans Geld zu denken. unterschiedlich. Man muss Produkte oder DienstLetztlich ist dies der Schlüssel zu unserem Erfolg. leistungen so anbieten, dass sie vom Markt ak4. Hier – am Hauptsitz der Vista Klinik in Binningen – empfangen Prof. Dr. med. Christian Prünte und Dr. med. Theo Signer ihre Patientinnen und Patienten.

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5. Angela Sgura, die neue CEO der Vista-Klinik-Gruppe.

Gibt es Baustellen in der Vista-Klinik-Gruppe?

A.S.: Das kann man so nicht sagen, reparieren muss man nichts. Aber ein Unternehmen, das sich konstant im Wachstum befindet und das – in diesem Fall – von medizinischem Pioniergeist beflügelt ist, birgt die Gefahr in sich, dass sich die verschiedenen Elemente voneinander entfernen. Meine Aufgabe ist es, Finanzen und Organisazeptiert und geschätzt werden. Der «Markt» der Vista-Klinik-Gruppe ist der Patient, er steht im tion, Technik und IT, Marketing und Ausbildung Zentrum unseres ganzen Schaffens, wie es schon gesamtheitlich und parallel zum Wirken der Ärzte weiterzuentwickeln und dabei – und das ist das Dr. Eduard Haefliger angeführt hat. Allerwichtigste – alle Mitarbeitenden mit steter Transparenz und zeitgerechter, verbindlicher Kommunikation auf ein gemeinsames Ziel einzuUnd Ihre Aufgabe ist es nun …? schwören. A.S.: … zusammen mit der Geschäftsleitung der Vista-Klinik-Gruppe, alles, was nicht unmittelbar zwischen unseren Ärzten und unseren Patienten passiert, so zu hegen oder zu entwickeln, dass eine Arbeitsbasis geschaffen wird, die den Fokus www.vistaklinik.ch Vista Klinik auf Modernität, Effizienz und Vertrauen legt. Ich habe hier ein elanvolles Team angetroffen; Hauptstrasse 55 das macht es für mich umso motivierender, meine 4102 Binningen bei Basel Erfahrungen und Intentionen in diese neue Stelle T 061 426 60 00 / F 061 426 60 01 info@vistaklinik.ch einzubringen.

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1. Showroom, Atelier, Design-Oase: bei Bernadette Koch lebt man in und mit der Mode.

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Die Kreationen von Bernadette Koch zeichnen sich durch ihre klare Schnittführung und zeitlos schlichte Variabilität aus. Mit der Verwendung raffinierter Materialien, Farben und inspirierender Stoffe aus der renommierten Kollektion von Jakob Schlaepfer gelingt ihr ein harmonisch-sensitiver und eigenständiger Mix von Couture und Casual Styling in einer begeisternden und unverwechselbaren Einzigartigkeit. Mode, die sämtliche unserer Sinne anzusprechen vermag.

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2. Jan Bluthard: Hemd von Bernadette Koch/Satin Print von Jakob Schlaepfer. 3. Brigitte Kraushaar: Kleid von Bernadette Koch/Crèpe Print von Jakob Schlaepfer.

Ein Bijou ist es, das Atelier an der St. Johanns Vorstadt: Puristisch, wohltuend klare Linien, zurückhaltend eingerichtet, aber mit Reserve – eine Spiegelung von Bernadette Kochs gereifter Persönlichkeit und ihrem Anspruch an Qualität und kulturelle Inspiration. Seit 2010 hat sie sich, nach intensiver Familienzeit als fünffache Mutter, hier auf Massanfertigungen und Kleinkollektionen vom Feinsten spezialisiert. Bei der Realisierung ihrer Kundenwünsche lässt sie ihr Flair für hochwertigste Materialien einfliessen. Die traumhaften und innovativen Stoffe der Jakob Schlaepfer Manufaktur kommen seit März 2013 deshalb nicht nur für ihre Kollektion zur Anwendung, sondern sind exklusiv in Bernadette Kochs Showroom auch unverarbeitet für den Individualbedarf verfügbar. Neben der Auswahl von exquisiten Stoffen ist für Bernadette Koch das wichtigste Anliegen, die Bedürfnisse ihrer Kundinnen (und zunehmend auch Kunden) zu erfassen, sie persönlich zu begleiten. «Ich möchte die Vorzüge und Individualität der Persönlichkeit herausstreichen, passend zu ihrem Lebensbereich, ob in Business oder Alltag. Dabei nehme ich mich auch ihrer Problemzonen an, um diese optimal zu kaschieren. Denn auch Frauen mit schwierigeren Figuren sollen sich in einem auf sie zugeschnittenen Kleid rundum sicher und attraktiv fühlen.» Ihre Kundinnen und Kunden honorieren diesen individuellen Service, das Eingehen auf die ganz persönlichen Bedürfnisse. «Extrem wertvoll sind diese Erfahrungen auch für mich und mein Team», sagt Bernadette Koch. «Denn wir verwerten diese wiederum beim Einkauf unserer Materialien und bei der Gestaltung von neuen Modellen.» Diese hohe Qualität und persönliche Beratung haben selbstverständlich auch ihren Preis. Um dem grossen Bedürfnis nach individueller Mode zu entsprechen, wird daher erstmals ein Kollek-

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tionsverkauf lanciert: für die Kunden sind ausgewählte Modelle in der entsprechenden Grösse zur Anprobe und Kauf verfügbar. Dieses Konzept einer nicht voll massgefertigten und dadurch etwas günstigeren Kollektion findet enormen Anklang und soll daher ausgebaut werden. Seit jeher mit einer Affinität zur formalen Kunst versehen, bietet Bernadette Koch in ihrem Atelier Künstlern und Designern eine Plattform, ihre Unikate zu präsentieren. Spannende Synergien entstehen so, in diesem anregenden Zusammenspiel mit ihren eigenen Kleiderkreationen. Die Inspiration durch diesen künstlerischen Austausch ist für Bernadette Koch extrem wichtig. Sie möchte diese Aktivitäten in Zukunft noch ausdehnen. So fühlt es sich an bei Bernadette Koch: nach natürlicher Verbindung von Mode und Kunst, unverkrampft, animierend. Das sinnliche Bedürfnis ist geweckt, sich von dieser kreativen, von ihrem Handwerk, dem jungen Team und der Leidenschaft für Menschen und schöne Materialen inspirierten, lebenserfahrenen Frau ein paar wunderschöne Teile anfertigen zu lassen. Eine fliessende Seidenbluse? Einen leichten Woll-Mantel? Oder vielleicht doch eher ein Business-Outfit?

www.bernadettekoch.ch Bernadette Koch GmbH Kollektionen und Massanfertigung St. Johanns-Vorstadt 23 4056 Basel email@bernadettekoch.ch T 061 261 37 65



1. Das Führungsduo der A+B Flachdach AG: Andreas Alt (Inhaber und Geschäftsleitung) und Manfred Müller (Partner und Leiter Bauführung), (v.r.).

DICHT DURCHDACHT Nein, einverstanden, mit dem Begriff «Flachdach» assoziieren wir nicht ein über die Massen reizvolles Thema. Umso erstaunlicher deshalb, dass wir bei Andreas Alt, einem Firmenchef in dritter Generation, eine veritable Leidenschaft für das Abdichten erkennen konnten.

Hinter dem Torbogen, der durch die harmonische Häuserzeile am verkehrsberuhigten St. JohannsRing führt, öffnet sich das firmeneigene Gelände der A+B Flachdach AG. Von dort schwärmen morgens die Lieferwagen auf die verschiedenen Baustellen in der Region aus. Seit der Gründung der vormaligen Asphalt + Baumaterial AG 1924 ist das Betriebsgelände mit eigenem Firmengebäude hier lokalisiert. Dass diese langjährige Verwurzelung am Platz nicht nur eine geografische ist, zeigt sich im Gespräch mit Andreas Alt, dem Inhaber und Geschäftsführer. Man glaubt dem offen und authentisch wirkenden jungen Unternehmer die Begeisterung, mit der er vom überlieferten Know-how im Umgang mit Flachdächern und deren Abdichtungen spricht. Und immer wieder spürbar ist der Respekt für die Leistung seiner Vorfahren, von denen er 2006 den Betrieb in 3. Generation übernommen hat. Andreas Alt, wie ist Ihre Faszination für das – nicht wirklich emotionsbefrachtete – Metier «Flachdach» zu erklären? Andreas Alt: Schon als Kind wurde ich von meinem Vater Jürg Alt, der während 42 Jahren Firmenchef war, von der Leidenschaft für die Materie angesteckt. Das Studium der Betriebsökonomie in Kombination mit einer grundsätzlichen und sicher auch familiär vermittelten Be56

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geisterung fürs Unternehmertum weckten den Wunsch, unsere Tradition weiterzuführen. Nach einer gemeinsamen und sehr konstruktiven Übergangszeit von 8 Jahren habe ich von ihm die Firma übernommen. Diesem Generationswechsel haben wir unseren äusseren Auftritt und unser Angebot angepasst. Die Namensänderung und das neue Logo signalisieren die Spezialisierung auf unser Kerngeschäft für Flachdachabdichtungen mit Schwerpunkt bituminöse Abdichtungen, «Schwarzdächer» genannt. Wo genau kommen diese Abdichtungen mit Bitumen zur Anwendung? Bitumen, insbesondere der heutige Polymer­ bitumen, ist ein organischer, aus Erdöl gewonnener Stoff, den wir wegen seiner wasserabstossenden und sehr langlebigen Eigenschaften für Flachdächer und deren Abdichtung verwenden. Dank der extrem hohen Haltbarkeit entsprechender Dachbahnen können wir für diese Langfristigkeit auch entsprechende Garantien übernehmen. Mit dieser aussergewöhnlichen Lebensdauer und ökologischen Struktur hat Bitumen grosse Vorteile gegenüber anderen Materialien und kommt bei den verschiedensten Abdichtungsarbeiten zum Einsatz. Das über Generationen weitergegebene Wissen hat auch bei mir zu einer Passion für diese Materie geführt.


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Ihre Augen leuchten ja richtig! So faszinierend dieser Stoff auch ist, allein davon kann Ihre Begeisterung doch nicht herrühren? Manchmal hat Dichten ja durchaus etwas Poetisches …, um einen Sinnspruch aus unserer Firmenbroschüre zu zitieren. Mit der Übernahme der Firma bin ich natürlich als Unternehmer und Mensch in hohem Masse neu herausgefordert und inspiriert worden. Ich orientiere mich in meinem Führungsstil gerne am Sport, der mir auch persönlich sehr wichtig ist: Fairplay, Ehrlichkeit, Konzentration auf ein Kerngebiet, Mut zu eigenen Grenzen und Transparenz. Die Umsetzung dieser eigenen, der familiären Tradition aber verpflichteten Philosophie ist mir sehr wichtig. Die täglichen Herausforderungen der Firmenführung, der Umgang mit Kunden und Mitarbeitenden haben so gesehen für mich auch einen sportlich faszinierenden Aspekt. Man muss Niederlagen einstecken können, freut sich aber auch an Erfolgen aufgrund von richtigen Entscheidungen oder einer zielgerichteten Teamleistung. Verantwortung, Verpflichtung und damit verbundener leidenschaftlicher Einsatz verzehren nicht nur, sondern geben Energie zurück.

2. Ja, das gibt’s noch, nur Männer im Unternehmen. Das erfolgreiche A+B Flachdach-Team beweist: Das passt! 3. Flachdachsanierung auf dem Swissôtel Le Plaza Basel. 4. Sanierung des Pyramiden-Platzes beim Theater Basel. 5. Flachdach- und Terrassensanierung im Altersheim Langmatten, Binningen. 6. Ein Flachdach als Teil der Architekturidee: neues Einfamilienhaus in Binningen.

kleinen Kostenstruktur. Dies ermöglicht uns, neben der langjährigen Etablierung als Spezialisten, marktgerechte Preise anbieten zu können. Trotz Treue gegenüber der eigenen Linie dürfen wir aber nicht im Tunnelblick verharren. Das Angebot muss den Bedürfnissen des Marktes angepasst werden, ohne den Fokus auf die eigenen Kernkompetenzen zu verlieren. So verarbeiten wir mittlerweile auch die stark verbesserten Kunststoff-Dichtungsbahnen und haben die firmen­ eigene Spenglerei ausgebaut. Weitere Dienstleistungen sind: Blech- und Gummidächer (EPDM Kautschuk), Blitzschutz- und Photovoltaik-Anlagen sowie Taubenschutz. Die Sanierungen und Die Baubranche ist kein Streichelzoo. Wie behaupten Sie sich in Neubauten von Flachdächern sind unser Kerngediesem Umfeld? schäft. Nebst vielen Privatkunden und Architekten dürfen wir praktisch alle namhaften Firmen in Als Nischenbetrieb mit Schwerpunkt auf Sa- der Bau-/Immobilienbranche zu unseren Kunden nierungen haben wir den Vorteil einer relativ zählen.

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Sie wirken nicht wie ein Patron der alten Schule. Wie führen Sie Gibt es schon Anzeichen für eine 4. Unternehmensgeneration? Ihre MitarbeiterInnen? Dazu ist es wohl noch etwas früh. Meine Kinder Achtung: Als reiner Männerbetrieb sind wir sind erst 13, 11 und 5 Jahre alt. Die Vorstellung, wohl auch in dieser Hinsicht ein Unikat (schmun- sie mit der Faszination für mein Metier anzustecken und für die Unternehmensführung inklusive zelt). Mit Manfred Müller als Chef der Bauführung damit verbundener Verantwortung zu begeistern, habe ich einen kompetenten Partner an meiner ist durchaus reizvoll und vorstellbar. Ganz ehrlich: Seite, mit dem ich mich perfekt ergänze. Er war Ich würde mich sehr freuen, die Firma inklusive schon vor mir im Betrieb und verfügt über eine «family groove» und Herzblut einmal an meine unschätzbare Erfahrung. Mittlerweile beschäfti- Kinder weiterzugeben. gen wir ca. 40 Festangestellte (vorwiegend ausgebildete Fachkräfte) und bei Vollbetrieb noch ca. 10 Temporärkräfte. Der «family groove», wie ich meine traditionelle Verpflichtung bezeichne, hat auch Auswirkung auf meinen Führungsstil: ich setze auf flache Hierarchien, habe hohe Ansprüche an Teamfähigkeit und suche auch im Verhältnis zu meinen Angestellten Langfristigkeit. Dieses Konzept bewährt sich. Wir verfügen über mehrheitlich langjährige www.abflachdach.ch Mitarbeiter, haben kaum Fluktuationen oder Pro- A+B Flachdach AG bleme in der Personalrekrutierung. Die einzige St. Johanns-Ring 127 Schwierigkeit zeigt sich, wie leider in der Bau- 4012 Basel branche üblich, bei der Besetzung von leistungs- T 061 381 70 00 / F 061 381 70 20 bereiten Lehrlingen (Polybauer). team@abflachdach.ch bau

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PETER KNECHTLI

«FCB-Fans führen Politiker an der Nase herum.»

Es war Pfingstmontag – und das gewohnte Bild, wenn Basel gegen Zürich Fussball-Krieg führt. Die Rede ist von den FCB-Fans, die sich vor dem Cupfinal in Bern mit GC-Anhängern blutig prügelten, Sachbeschädigungen begingen und sich auf dem Waisenhausplatz statt – wie vereinbart – auf dem Kornhausplatz sammelten. Sie brannten im «Stade de Suisse» Pyros ab, was gemeingefährlich und jedem nach Werten und Identität suchenden Pubertierenden ein mieses Vorbild ist. Sie spielten mit den Behörden Katz und Maus, Und dies, so paradox es tönen mag, ganz zu Recht: Die Partner der Zivilgesellschaft haben ihnen die Macht zugeschanzt, die sie jetzt ausspielen. Wohl mag man die relativ kleine Gruppe der gewaltbereiten Hooligans und ihr beträchtlich grösserer moderater Anhang als parolensingendes Fussvolk des kommerziellen Fussballgeschäfts und Huldiger kommender und gehender Ballkunst-Söldner betrachten. In Wahrheit aber sind sich die Fans bewusst geworden, dass sie, die Ewigtreuen, die Unterstützenden, die Fürsten der Stehplätze, nicht ganz unten in der Hierarchie der Fussballfirma stehen, sondern ganz oben. Sie sind die Machthaber der Toreschiess-Gesellschaft. Die Fans sind die eigentlichen Konzernchefs und Triebwerke des Geschäfts. Deshalb huldigen ihnen die realen Bosse der Fussballfirmen. Denn die Fans wissen: Ohne sie geht nichts. Ohne sie bricht alles zusammen. Nicht auszudenken, wenn sich ihre Stimmung sogar plötzlich gegen den eigenen Club richtete. Nicht die Millionen verdienenden Ballakrobaten auf dem Rasen sind in Wahrheit die Helden, sondern die treu zahlenden Schlachtenbummler, die in ihrer geballten Form 60

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und zahlenmässiger Stärke mächtiger sind als die grosszügigste Mäzenin. Das ist längst kein Geheimnis mehr. FCB-Mediensprecher Josef Zindel sagt es offen: Die 6000 Club-Anhänger in der «Muttenzerkurve» seien «das mit Abstand wichtigste Gut, das unser Club hat». Deshalb gilt es, die Fans sorgfältig bei Laune zu halten und ja nicht zu vergraulen.

«Kein Politiker, der noch Ambitionen auf höhere Weihen hat, wird sich mit der Fussballpartei anlegen.» In einer Region wie Basel, in der Fussball die Gesellschaftsschichten der Entscheidungsträger stärker durchdringt als anderswo in diesem Land, ist die Fanfraktion zu einer relevanten politischen Kraft geworden. Kein Politiker, der noch Ambitionen auf höhere Weihen hat, wird sich mit der Fussballpartei anlegen – das könnte entscheidende Stimmen kosten. Kein Basler Sicherheitsdirektor, der nochmals gewählt werden möchte, würde es wagen, so entschlossen für den Beitritt zum Hooligan-Konkordat zu votieren wie der freisinnige Berner Hans-Jürg Käser. Die offizielle Politik ist schleichend Teil der Fan-Bewegung geworden. Darum herrscht Omertà von links bis rechts. Umso lauter setzen sich jene ins Szene, die eine «differenzierte liberale Praxis» einschneidenden staatlichen Anstandsvorschriften auf Fussball-


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plätzen und drum herum vorziehen. Kaum mehr eine politische Rede, in der eine billige «Cham­ pions League»-Metapher oder die Forderung, «den Ball flach zu halten», fehlt. Wir sind verfussballerisiert. Es erstaunt zuweilen, mit welcher Gleichgültigkeit die Gewählten auf klare kriminelle Handlungen reagieren. Ein Rechtsbruch scheint tolerierbar, wenn er nur von einem Fussballfan verübt wurde. Man braucht ihn nur als Kavaliersdelikt zu verharmlosen.

«Die kritische Reflexion von Sportgewalt-Ausbrüchen ist in Basel so gut wie inexistent.» Die kritische Reflexion von Sportgewalt-Ausbrüchen ist in Basel so gut wie inexistent. Was darauf jeweils folgt, ist das übliche populistische Vertuschungs-Ritual: Haben Basler Fans in fremden Städten wieder einmal «die Sau rausgelassen» (Käser), stellen fussballliberale Politiker wie der Baselbieter FDP- beziehungsweise FCB-Landrat Balz Stückelberger oder der Basler SVP-Grossrat Heinrich Ueberwasser der Regierung halbbetroffen und halbsuggestive Fragen über die nun allenfalls gefährdete «Fortsetzung der Toleranz von Behörden, Stadionbetreiber und Fussballclubs gegenüber den Fussballfans und für eine möglichst spontane, nicht kommerzialisierte Fankultur». 62

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Gegenüber der «Basler Zeitung» empört sich Basler Sicherheitsdirektor Baschi Dürr: «Es beschämt mich als Basler und es beschämt mich als Sicherheitsdirektor.» Der Freisinnige spricht vom beschädigten «Ruf unseres Kantons», beantragt dem Grossen Rat regierungskollegial den Beitritt zum Hooligan-Konkordat – lehnt diesen persönlich aber ab. Bis zum nächsten Krawall. Die Befürworter der «differenzierten Fankultur» führen ins Feld, die Gewaltsituation habe sich seit der berühmten Eskalation am 13. Mai 2006 deutlich gebessert. Die Vorfälle in Bern sprechen eine andere Sprache. Die Verbesserung mag vorübergehend eingetreten sein, nachhaltig ist sie nicht. Die Politiker sind unter der Knute. Der Club schweigt. Der Staat zahlt mit. Die privaten Geschädigten grollen. Den Ton – und das Faustrecht – geben die radikalen Fans vor, die gesichtslosen Löwen der Rampen. Die Politiker, die Club-Manager und alle, die Krawall schweigend billigen, machen sich dafür mitverantwortlich. Der viel beschworene Rechtsstaat gibt sich der Willkür, ja der Lächerlichkeit preis, wenn Strafverfolger triumphierend einen armseligen Ladendieb verhaften und gleichzeitig Begleiterscheinungen von Sportveranstaltungen, die an Kriegsszenen erinnern, wie Naturereignisse tolerieren.

Peter Knechtli ist Gründer und Chefredaktor von OnlineReports (onlinereports.ch), einer Internet-News-Site aus Basel, die vorwiegend regionale Nachrichten und Kommentare publiziert. OnlineReports verzeichnet jährlich 920 000 Visits und über 2,1 Millionen aufgerufene Seiten.


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1. V-Zug-Direktionspräsident Dr. Jürg Werner: «Der innere Antrieb ist ein kraftvolles, permanentes Merkmal unserer Unternehmung, sodass die Gefahr eines Stillstands gar nie gegeben ist.»

100 JAHRE PREMIUM SWISS QUALITY

Direktionspräsident Dr. Jürg Werner wirkt selbstbewusst, gelassen, zufrieden. Gründe dazu hat er jede Menge. Denn die V-Zug AG überzeugt auch im Jubiläumsjahr als fortschrittliches Unternehmen, das immer wieder mit Pionierleistungen und Weltneuheiten seine Kompetenz und seine Markleaderstellung in Küche und Bad beweist. 4 Millionen Geräte stehen landesweit im Einsatz; nicht ganz so viele, aber die besten sind in der grosszügigen V-Zug-Ausstellung in Basel zu sehen.

1913 wurde die Verzinkerei Zug gegründet, seit dann blieb sie stets in Familienbesitz. Mittler­ weile über 1300 hochqualifizierte Mitarbeitende entwickeln und produzieren für das Hightech-Unternehmen in der Schweiz hochwertige Haushaltgeräte, die unseren Alltag in Küche und Waschraum vereinfachen. Erfindungen und Inno­ vationen aus Zug setzen aber auch weltweit immer wieder neue Standards. Denn seit Jahrzehnten setzt die V-ZUG AG auf bewährte Werte wie Qualität, Präzision, Innovationskraft, Kunden­ orientierung sowie ganz viel Schweizer Ingenieurs­kunst und Know-how.

wurde die erste Kleinwaschmaschine für den Haushalt im Markt eingeführt, «Tempo» hiess sie. Und im Jahr darauf folgte die erste «Unimatic» für das Mehrfamilienhaus. Dieser Name steht noch heute für Robustheit und Langlebigkeit. Ende der 1950er- und Anfang der 1960er-Jahre wurde das bestehende Sortiment durch die Waschautomaten, Wäschetrockner und Geschirrspüler der «Adora»-Reihe vervollständigt. 1976 schliesslich fusionierte dann die Metallwarenfabrik Zug, die damals Marktführerin bei Kochherden und Backöfen war, mit der Verzinkerei Zug und trat ab diesem Zeitpunkt unter dem neuen Firmennamen V-ZUG AG auf. Kurz: eine Schweizer Erfolgsgeschichte.

Herr Dr. Werner, werfen Sie für uns zuerst paar kurze Blicke zurück in die Vergangenheit? Dr. Jürg Werner: Gerne, vielleicht mit einer Begebenheit, die viele nicht oder nicht mehr wissen? Während des Zweiten Weltkriegs unterstand die Verzinkerei Zug nämlich wie alle Schweizer Firmen der Anbaupflicht. Das Unternehmen bewirtschaftete deshalb zusammen mit anderen Zuger Firmen einen grossen Kartoffelacker auf dem Zugerberg. Gleichzeitig wurde in der Fabrik aber weitergetüftelt. Vielleicht dachten die damaligen Forscher bereits an die Kartoffel-Zubereitung der Moderne? Aber: Ein technischer und vielleicht auch emanzipatorischer Quantensprung war zuerst dann die Entwicklung der ersten elektrischen Waschmaschine; ein Quantensprung, der für alle Hausfrauen zu viel Zeit- und Krafteinsparung führte. 1949

100 Jahre – wir gratulieren! Birgt eine solch schöne Tradition auch Gefahren und kann zu Stillstand und Lethargie verführen? Wie sorgen Sie dafür, dass diese Haltung im Unternehmen keine Chance hat? Wissen Sie, wir sind einerseits Getriebene durch die Motivation unserer Mitarbeitenden aus den verschiedenen Bereichen. Kaum ist ein neues Gerät auf dem Markt, suchen unsere Designer nach noch mehr optischer Attraktivität, kaum haben unsere Techniker eine spitzentechnologische Weltneuheit entwickelt, forschen sie nach weiteren Verbesserungen oder kreieren bereits die nächste Innovation. Und kaum haben wir ein gestecktes Ziel mit Blick auf die Energieeffizienz erreicht, setzen wir uns neue Massstäbe bezüglich Langlebigkeit und Sparsamkeit im Gebrauch unhaustechnologie

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serer Geräte. Gerade jetzt, in unserem Jubiläumsjahr, konnten wir erstmals einen Waschautomaten mit Wärmepumpentechnologie präsentieren, der bezüglich Energieeffizienz einen Weltrekord aufstellte. Sie sehen, dieser innere Antrieb ist ein kraftvolles, permanentes Merkmal unserer Unternehmung, sodass die Gefahr eines Stillstands gar nie gegeben ist. Dieser Elan ist sicher aber in den heutigen Zeiten auch darauf zurückzuführen, dass der Markt selber, die Konsumenten also, heute immer nach den neuesten Produkten suchen, die technologisch top, ökologisch auf dem neuesten Stand und dazu möglichst billig sind? Ja, natürlich. Nicht zuletzt durch das Internet verfügt der Endkunde heute nicht nur über ein breites, sondern vor allem auch über ein tiefes Wissen über alle technologischen Teile, die sein Leben im Alltag begleiten. Daraus entstehen dann immer wieder mal neue Begehrlichkeiten und Trends nach Dingen, die es bisher nicht gab auf dem Markt. Wir kennen das ja aus den LifestyleBereichen. In der Küche dagegen revolutionierte das Gourmet-Dämpfen mit dem Combi-Steam 66

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das Kochen. V-Zug war und ist an vorderster Front dabei. Aber klar, man kann sich durchaus philosophisch fragen: Brauchte das die Welt wirklich? Und? Tut sie es? Bewahrer brauchen es nicht, Menschen mit Esprit und Lebenslust auf jeden Fall. Natürlich können sie alle ihre Mahlzeiten über offenem Feuer oder (auch das war ja ein Fortschritt seinerzeit) auf dem Holzkohlengrill zubereiten. Diese Tradi­ tion hat sich glücklicherweise bewahrt, wobei weniger die Qualität des Grillguts das Hauptargument für das Grillieren ist, sondern vielmehr das Ambiente, die Romantik. Da wir Menschen heute aber halt mehrheitlich hektisch leben – dagegen kann nicht einmal V-Zug etwas tun, und wir können viel, glauben Sie mir (lacht) –, war der Ansatzpunkt für all unsere erfolgreichen Innovationen: einfacher, komfortabler, zeitsparender. Und dies alles mit einem hohen Qualitätsanspruch. Heute sitzen Sie als Gastgeber dank unseren Geräten mit Ihren Gästen zusammen am Tisch und müssen nicht den halben Abend in der Küche verbringen.


Ja, diese Zusammenarbeit macht uns sehr stolz, weil ja derart etablierte und vor allem auch innovative Köche sich auf keinen Fall für ein Produkt hergeben, mit dem sie sich nicht identifizieren könnten. In ihren Küchen stehen all unsere modernsten Technologien. Vor allem auch deshalb, weil in und mit V-Zug-Geräten Lebensmittel Diese Qualität wird Ihnen auch von diversen Spitzenköchen in der schonend, aber speditiv gekocht sowie die Menus Schweiz attestiert, indem sie sich als Testimonials für die V-Zug- leicht und bekömmlich zubereitet werden können. Kochgeräte verpflichteten. 2. Dr. Jürg Werner: «Auch in den ausländischen Märkten ist V-Zug sehr beliebt. Wir nutzen jede Marktchance aus, um uns auch weltweit überall an der Spitze zu positionieren.» 3. Das Ausstellungs- und Beratungscenter präsentiert das aktuelle V-Zug-Sortiment in grosszügigen Räumlichkeiten, hoch über Basel.

Nicht nur in der Schweiz! V-Zug ist auch in den ausländischen Märkten sehr beliebt, und deshalb nutzen wir jede Marktchance aus, um uns auch weltweit überall an der Spitze zu positionieren, gerade im Premium-Markt. In Australien – übrigens dem Land des Grillierens schlechthin, weil ich es gerade davon hatte – sind wir seit neuem im obersten Premiumsegment mit unseren Küchengeräten erfolgreich unterwegs. Aber lassen Sie uns noch auf unsere Zusammenarbeit mit diversen Schweizer Spitzenköchen zurückkommen.

Dr. Werner, ihre Karriere war eine technische, führte Sie über die ETH Zürich 1996 in die V-Zug, wo Sie vor Ihrer Ernennung zum Direktionspräsidenten als Leiter «Entwicklung» tätig waren. Die V-Zug AG ist ein erfolgreiches Unternehmen, hervorragend aufgestellt, mit ausserordentlichem Sortiment. Sehen Sie aktuell aber auch Probleme in Ihrer Branche und generell? Ja natürlich, wir leben ja nicht im Paradies, müssen uns tagtäglich beweisen. Es gibt einiges, was mir nicht gefällt. Probleme, die Haus- bzw. von unserer Branche gemacht sind, können wir beeinflussen und lösen – aber natürlich auch solche, die den Zeitgeist widerspiegeln, politisch und gesellschaftlich.

Andreas Caminada, Philippe Rochat, Stefan Meier und natürlich – für uns in Basel interessant – Tanja Grandits vom Restaurant Stucki auf dem Bruderholz?

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4. In Zug entwickelt und produziert: Die Wasch/Trocken Kombination «Adora» mit technischen Weltneuheiten.

Zum Beispiel? Sorgen bereitet uns die stete Rekrutierung von gut ausgebildeten Mitarbeitenden; es gibt keinen richtigen Markt dafür, und wir müssen deshalb inhouse enorm viel Engagement in die Weiterbildung investieren. Dazu kommt, dass Zug natürlich unsere Heimat ist, die wir ohne Not nicht verlassen würden – im Gegenteil, wir bauen aktuell unsere Infrastruktur markant aus; aber natürlich können wir uns nicht mit dem Personalmarkt von Zürich oder Basel messen. Öfters auf dem Magen liegt uns auch die in Bern gemachte Wirtschaftspolitik. Ich erkenne nicht, ob sie eine wirtschaftsfreundliche ist – die auch mal Rückgrat zeigen und Widerstände überwinden muss – oder ob sie in erster Linie politischem Kalkül folgt. Toll und von gegenseitigem Support getragen ist hingegen in Zug die Zusammen­a rbeit mit den kantonalen Behörden. So sollte es eigentlich auch national sein.

die Zukunft. Sondern es bleibt als Kompensation für die erodierte Marge nur noch, und das gilt auch für aktuell erfolgreiche Firmen, der schleichende, aber markante Stellenabbau. Und dies, obwohl wir jetzt ja in einer wirtschaftlich pulsierenden Phase sind! Ist das nicht eine verkehrte (Wirtschafts-)Welt? Die aber für die V-Zug AG in Basel trotzdem (noch) Freude macht? (lacht) Ja, weil wir hier einerseits seit Jahrzehnten grossartig etabliert sind – beim privaten Endkunden, aber auch bei kommerziellen Bauträgern. Wir haben das Gefühl, dass hier unsere Swissness besonders greift. Und natürlich, weil wir seit ein paar Jahren an der Münchensteinerstrasse über eine überaus attraktive Ausstellung und schon immer über ein tolles Team verfügten, dass unsere Marke grossartig repräsentiert. Dr. Werner, herzlichen Dank für das Gespräch.

Ein Sorgenkind sind aber auch sicher die Preise geworden, in Basel ja besonders, vor allem mit Blick auf die Euro-Problematik und den Einkaufstourismus. Wie beurteilen Sie diese Konstellation? Die Preiserosion der letzten 3 –4 Jahre ist tatsächlich ein Dauerthema. Das gilt für alle Branchen, klar, aber ganz besonders für die Haushalt­ apparate. Da müssen sich alle Anbieter auch an die eigene Nase fassen. Näher darauf einzugehen, würde hier aber den Rahmen sprengen. Doch wir müssen uns alle schon fragen, ob die «Geiz ist geil»-Mentalität und das Suchen nach immer mehr Qualität für immer weniger Geld das Ei des Kolumbus ist. Denn wo aus Verkaufserlösen kein konformer Gewinn mehr generiert werden kann, bleiben keine Mittel für Investitionen, für Forschung, für Ausbildung, für Anstellungen, … für 68

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www.vzug.ch V-Zug AG Industriestrasse 66 6300 Zug T 041 767 67 67 Ausstellung Basel: V-ZUG AG Münchensteinerstrasse 43 4052 Basel T 061 416 06 70 / F 061 416 06 79 basel@vzug.ch


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1. Vom diplomierten Opernsänger zum erfolgreichen Konzert manager zum exklusiven Kulturreisen-Veranstalter: Peter Potoczky.

REISEN, DIE PRÄGEN Wenn Geschäftsidee und Umsetzung derart gut zum Protagonisten eines Unternehmens passen, ja quasi eins werden, dann lässt der Erfolg nicht lange auf sich warten. Ein Beispiel: das Konzertreisen- und KultureventUnternehmen Divertimento und Peter Potoczky. Mehr Authentizität geht gar nicht.

Das Loftoffice von Divertimento in einem Hinterhof im historischen St. Alban-Quartier hat exakt den Charme und die Individualität, die man von einem kleinen Unternehmen erwartet, das – welch schönes, selbst kreiertes Wortbild – «… nicht nur den Körper seiner Kunden auf eine Reise schickt, sondern mit ihm den Geist». Die Musik, die Oper, die Kultur – sie stehen immer im Zentrum der Reisen, über die uns Peter Potoczky anlässlich des anregenden, immer wieder von spannenden Anekdoten untermalten Gesprächs erzählt. Die Reisegruppen von jeweils 15 bis 25 Personen führt er, immer persönlich dabei und immer für einen hohen Standard der Organisation besorgt, an Orte, die einerseits als to do-Kulturreisen gelten wie London, Prag, Dresden, New York, Mailand und Venedig, aber auch an viele Ziele, die überraschen – ok, ok, den Laien überraschen, ehrlich geschrieben. Nach Oman, Warschau, Istanbul, Amalfi/Capri. Und bald Armenien. Wie das? «Armenien zum Beispiel», Peter Potoczky’s Augen leuchten, und man spürt sofort, dass nicht Mainstream-, sondern von ihm aufgespürte Reiseideen und die Leidenschaft, seine Ideen zu ver70

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mitteln, damit Leute zu begeistern, zentraler Antrieb seiner Arbeit sind. «Armenien ist ein fantastisches, komplett unterschätztes Land, das unglaublich viel zu bieten hat. Allein schon wegen seiner atemberaubenden Optik ist es die Reise wert. Fruchtbare Regionen, sattgrüne Täler, tiefblaue Seen – es ist grossartig. Das alles noch gepaart mit 3000 Jahren Kultur, seiner sakralen Architektur hier am Kreuzpunkt zwischen Asien und Europa, und der herzerwärmenden Gastfreundschaft, welches sich dieses gepeinigte Volk bewahrt hat, machen das Naturund Kulturparadies Armenien zu einem Highlight unserer vielen Reisekompositionen.» Es wird einem schnell klar, im Gespräch mit Peter Potoczky, was der ehemalige Opernsänger will für seine vielen treuen, aber auch immer wieder neuen Kunden (die meist durch die von keiner Werbeagentur zu toppenden Strategie, der Mundzu-Mund Propaganda begeisterter DivertimentoReisenden nämlich, motiviert werden, sich eine perfekte Reise zu leisten): Bis ins letzte Détail organisierte musikalische und kulturelle Erlebnisse, so liebevoll wie stilsicher inszeniert.


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Geht da nie etwas schief auf neuen, noch nicht ausgetretenen Reisepfaden, an Orten, wo die westliche Perfektion vielleicht noch gar nicht angekommen ist? Peter Potoczky: Peter Potoczky ist sich der diversen Risiken – gerade mit neuen, vom globalen Reisetourismus noch nicht geprägten Destina­ tionen – natürlich bewusst. Deshalb ist es für ihn unabdingbar, dass jeder Ort, jedes Hotel, jede Führung, jedes Restaurant, jeder Konzertsaal, jedes Museum von ihm vorher rekognosziert, die zuständigen Personen vor Ort gebrieft, das ganze Programm durchgespielt wird und alle Eventualitäten in Betracht gezogen werden. «Wenn man derart akribisch plant, die Menschen und Gegebenheiten vor Ort schon kennt, gibt es einem nebst Sicherheit und Selbstvertrauen auch die Möglichkeit, die Reise mit den Gästen zusammen zu geniessen. Ich möchte ja nicht den aufgeregten, verschwitzten Reiseführer geben müssen, sondern zwar leitender, aber eben doch auch animierender, Ruhe, Professionalität und Herzlichkeit ausstrahlender Teil der Reise sein. Ich denke, meine Kunden spüren dies und fühlen sich deshalb so wohl – einerseits als Teil der Gruppe, andererseits als Individuum, für das ich mir Zeit nehmen kann.»

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2. Die Suche nach neuen, faszinierenden Destinationen ist für Peter Potoczky (hier mit Mitarbeiter Fabian Wölfle) permanenter Antrieb. 3. Der Ararat: heiliger Berg, erhabene Majestät Armeniens und «Mutter der Welt». 4. Kloster am Sevan-See – die blaue Perle Armeniens. 5. Der Palast auf dem Wasser im Lazienki-Park, Warschau. 6. Impression aus Warschau.

Diese Reisegruppen, setzen sich die meist aus Paaren zusammen? «Natürlich, das ergibt sich schon demoskopisch. Aber: Wir haben immer wieder, nein, immer mehr Einzelreisende dabei, Männer und Frauen, welche den respektvoll gediegenen Umgang, den wir untereinander pflegen, sehr schätzen. Wir organisieren und vermitteln ja keine Anima­ tionsferien, ja, eigentlich überhaupt keine Ferien im common sense. Obwohl Erholung und Ruhe ebenfalls immer ihren nötigen Platz im Programm haben. Kultur nicht nur visuell und akustisch geniessen, sondern auch einen stilvollen Umgang untereinander pflegen – auch das ist unsere Intention beim Kreieren unserer Reisen.


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Es ist dabei fantastisch, wie die Reisenden von den Erfahrungen, auch der Lebenserfahrung, der anderen profitieren, wie sich die Gäste untereinander austauschen, diskutieren, sich gegenseitig mit ihrem Wissen befruchten. Kultur und klassische Musik – wenn man diese Interessen teilt – sind halt schon eine wunderbare Basis, um zusammen unvergessliche Tage zu erleben. Beste Hotels und kulinarische Höhenflüge als sicherer Wert dazu – das macht die Divertimento-Reisen dann eben oft (wie wir immer wieder hören von unseren Kunden) zum persönlichen Highlight des Jahres. Und darauf sind wir stolz.» Der berufliche Werdegang von Peter Potoczky ist so spannend wie stimmig. Irgendwie ’angekommen’ ist er, möchte man schreiben. Denn nach einer abgeschlossenen kaufmännischen Ausbildung studierte Peter Potoczky am Meistersinger Konservatorium in Nürnberg klassischen Operngesang. Bereits während seines Studiums war er dabei im internationalen Musikmanagement tätig. Vor allem seine organisatorischen Aufgaben, die er während 7 Jahren als Manager Logistik für das Nationale Jugendorchester der Bundesrepublik

blendend erfüllte und in dieser Zeit über 20 Tourneen des Orchesters in Europa und Übersee mitorganisierte, sind heute für ihn von unschätzbarem Erfahrungswert. Von 1998 bis 2005 war Peter Potoczky dann als Konzertmanager für den grössten Veranstalter klassischer Konzerte in Basel tätig, was ihm erlaubte, ein eindrückliches Beziehungsnetz mit grossen internationalen Künstlern, Agenturen und Veranstaltern von klassischen Konzerten auf der ganzen Welt zu knüpfen. Ein Umstand, ein Glücksfall, welcher für ihn die Basis seiner heutigen Tätigkeit als Reiseveranstalter geworden ist. Denn bereits damals organisierte er mit grossem Erfolg Kultur- und Konzertreisen, schuf beste Kontakte zu Hotels, Opern- und Konzerthäusern und lernte Kunsthistoriker persönlich kennen, welche die von ihm veranstalteten Reisen zu grossartigen Erlebnissen werden liessen. 2006 gründete Peter Potoczky sein heutiges Unternehmen Divertimento, nun eben spezialisiert auf Musik- und Opernreisen der Extraklasse.

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Tönt alles nach grosser Welt. Peter Potoczkys Lebens-Mittelpunkt ist aber Basel, sein Lebens­ partner der bekannte Couturier Raphael Blechschmidt. Auch das passt. Wie sein Beruf. Denn wenn so viel Kreativität und Leidenschaft zusammenkommen, muss man sich über den Erfolg nicht wundern. Und wir tun’s auch nicht. Sondern blättern in den Broschüren von Divertimento und versinken Zum Beispiel? Und wie teuer sind Buchungen bei Divertimento? in unseren Gedanken über eine mal ganz andere Nur etwas für eine vermögende Klientel? Reise. 7. Die Wahiba Sands-Wüste in Oman – endlose Weite und beglückende Stille. 8. Birkat al-Mauz, die Oasenstadt bei Nizwa, Oman. 9. Die Bosporus-Brücke in Istanbul – Verbindung zwischen Orient und Okzident. 10. Die Sultan Süleymaniye-Moschee in Istanbul – ein Kronjuwel osmanischer Architektur.

«Natürlich bieten wir keine Billigreisen an, unsere Leistungen haben einen hohen Qualitätsstandard und deshalb ihren verdienten Preis. Luxusreisen sind es aber keinesfalls und elitär schon gar nicht. Wertvoll würde ich sagen. Und deshalb oft auch einzigartig, weil wir mit meinen Erfahrungen und Beziehungen Erlebnisse organisieren können, die man sonst auch mit viel Geld nicht geniessen könnte. Ein Galadinner ist die Tower Bridge in London, Privatführungen ausserhalb der regulären Öffnungszeiten im Museum Of Modern Art in New York, Privatkonzerte in Wohnhäusern und vieles andere mehr.» 74

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www.divertimento.ch Divertimento GmbH Konzertreisen und Kulturevents Malzgasse 7a 4052 Basel T 061 281 11 88 / F 061 281 11 77


das leben des Brian (Quelle: «Das Leben des Brian», von Monty Python, 1979.)

Szene: Auf dem Weg nach Hause. Charaktere: Brian. Seine Mutter. Ex-Leprakranker.

Mutter: Hör zu, er wird dir kein Geld geben, verstanden? Und jetzt verpiss dich!

Brian: Hab ich doch gar nicht. Mutter: Du hast nichts anderes im Kopf. Morgens, mittags und abends. Mögen die Mädchen dies, mögen die Mädchen das? Findest du ihn zu gross, findest du ihn zu klein.

Brian: Und was ist passiert? Ex-Leprakranker: Ich wurde geheilt, Sir.

Ex-Leprakranker: Okay, okay. Mein letztes Angebot. Einen Halben für einen Ex-Leprakranken. Brian: Habe ich eigentlich eine grosse Nase, Brian: Sagtest du die ganze Zeit «Ex-Leprakranker?» Mama? Mutter: Hör endlich auf, immer nur an Sex zu den- Ex-Leprakranker: Ganz recht, Sir. Sechzehn Jahre ken. hinter der Glocke und mächtig stolz darauf, Sir.

Ex-Leprakranker: Almosen für einen Leprakranken … Almosen für einen Ex-Leprakranken! Immer dasselbe mit diesen Eselzüchtern. Nie haben die Kleingeld. Oh, die beiden kann ich anhauen. Spenden Sie einen Taler für einen Ex-Leprakranken? Mutter: Schwirr ab. Ex-Leprakranker: Spenden Sie einen Taler für einen alten Ex-Leprakranken? Mutter: Einen Taler? Das ist mehr als der Junge in einem Monat verdient.

«Jesus war’s. Auf einmal kommt er angesaust und heilt mich.»

Brian: Geheilt? Ex-Leprakranker: Ja. Ich war ein verdammtes Wunder, Sir. Gott segne Sie. Brian: Wer hat dich geheilt? Ex-Leprakranker: Jesus war’s, Sir. Ich komm da meines Weges gehüpft, grüble über dies und das, ja. Und auf einmal kommt er angesaust und heilt mich. Brian: Heilt dich? Einfach so? Ex-Leprakranker: Ja, eben noch ein Leprakranker mit einem Gewerbe, im nächsten Moment arbeitslos. Er hat mich nicht mal gefragt, ob er darf. Er sagte nur: Du bist geheilt, Kumpel. Verdammter Wohltäter.

Brian: Nun, warum gehst du dann nicht zu ihm und sagst ihm, dass du wieder Lepra haben willst? Ex-Leprakranker: Ja, das könnte ich natürlich tun, Sir. Ja, ich schätze, das ginge schon klar. Ich denke mir aber, dass es vielleicht besser wäre, Ex-Leprakranker: Dann einen halben Taler. wenn er …, wenn er mir einmal in der Woche ein Brian: Zieh Leine. lahmes Bein verschafft. Also etwas, womit man betteln kann, aber nicht gerade Lepra. Die ist wie Ex-Leprakranker: Lassen Sie uns feilschen. Na die Pest am Arsch, um offen zu sein. Entschuldilos Krummnase! gen sie bitte, Sir. Brian: Was? Brian: Da, bitte. Ex-Leprakranker: Gut, ohne Feilschen. Sagen wir, Ex-Leprakranker: Danke, Sir. Danke. Was? Einen du hast mit zehn eröffnet. Ich habe mit zweitau- Halben nur? Einen halben Taler für meine ganze send angefangen … verdammte Lebensgeschichte? Brian: Verschwinde. Brian: Manchen kann man es wohl nie recht maEx-Leprakranker: Dann würden wir uns bei chen. neunzehn neunzig treffen. Ex-Leprakranker: Genau das, was Jesus auch geBrian: Nein. sagt hat, hä, hä, hä. Ex-Leprakranker: Siebzehn neunzig? Brian: Verschwinde! Lesen Sie dazu auch auf Seite 27. Ex-Leprakranker: Siebzehn fünfzig? Mutter: Du lässt den Jungen jetzt zufrieden! Ex-Leprakranker: Also gut. Zwei. Nur zwei. Macht doch Spass, oder? satire

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1. Felix Leuppi von der Christoph Merian Stiftung sowie Alexander Furter und Jan Krarup von Zwimpfer Partner Architekten (v.l.) sind die Protagonisten des Projekts OSLO NORD.

OSLO NORD IM KUNSTFREILAGER Was 2002 mit einer Vision und einer städtebaulichen Studie von Herzog & de Meuron begann, wird zwischenzeitlich von der Grundeigentümerin des Dreispitzareals, der Christoph Merian Stiftung, sowie der involvierten Gemeinde und den beiden Kantonen partnerschaftlich weiterentwickelt. Am weitesten fortgeschritten ist das Kunstfreilager, wo sich das Büro Zwimpfer Partner Architekten mit OSLO NORD einbringt, einem Gebäude mit grosser Ausstrahlung.

«Die Weiterentwicklung des Dreispitz ist ein Generationenprojekt. Neben Kreativität, Dynamik und Fachwissen braucht es vor allem einen langen Atem. Zudem erfordert es die Fähigkeit, all dies den unterschiedlichen Anspruchsgruppen entsprechend zu kommunizieren», sagt Felix Leuppi, Leiter der Abteilung Immobilien der Christoph Merian Stiftung, auf die Frage, worin die Herausforderung bei der Transformation des Dreispitz besteht. «Dabei setzen wir den Willen des Stifterpaares Christoph und Margaretha Merian gewissenhaft und verantwortungsvoll um.» BEST OF BASEL weiss: Christoph Merian (1800 – 1858) verfasste vor seinem Tod ein für das Stiftungswesen wegweisendes Testament und bestimmte, dass der Ertrag seines Vermögens zur «Linderung der Noth und des Unglücks» und zur «Förderung des Wohles der Menschen» eingesetzt werden. Verfügt wurde dabei vom Erblasser, dass nur der Ertrag, aber keinesfalls Teile des Kapitals für die Aktivitäten der Stiftung eingesetzt werden und die Tätigkeiten der Stiftung sich auf die Stadt Basel zu beschränken haben. Der Ertrag nun, aus Mieteinnahmen von rund 2000 Mietobjekten, aus Baurechtszinsen von 340 Baurechtsgrundstücken (darunter das Dreispitzareal) und schliesslich aus Wertschriften, ermöglicht es, pro Jahr rund 11 Millionen Franken für die Kultur, für Soziales, für eine gesunde Umwelt und für die Lebensqualität in Basel einzusetzen. Felix Leuppi betont, dass die Vision Dreispitz, die Transformation von einem für die Öffentlichkeit weitgehend abgeschlossenen, reinen Gewerbeareal (mit heute rund 400 Gewerbebetrieben)

zu einem offenen Stadtquartier mit gemischter Nutzung, für Basel einen Prozess initiierte, der den Zielen der Stiftung entspricht, aber auch denjenigen des im Dreispitz ansässigen Gewerbes. «Der Dreispitz bleibt ein attraktiver Arbeitsort», hält Felix Leuppi fest. «Denn der Strukturwandel, der zum Wegzug von produzierender Industrie sowie von Logistikbetrieben aus urbanen Gebieten führt, schafft Platz für andere gewerbliche Nutzungen. Im Endausbau soll die Anzahl der Arbeitsplätze auf dem Dreispitz von derzeit 4000 auf rund 10 000 erhöht werden.» Für Gewerbenutzungen werden zusätzliche 250 000 Quadratmeter Geschossfläche zur Verfü­ gung stehen. Geplant ist, in Teilen des Dreispitz Wohnen und Arbeiten näher zusammenzubringen, um ressourcenraubende Pendlerströme einzudämmen. Bildlich gesprochen: Im Arbeitsmeer Dreispitz entstehen einzelne Inseln, auf denen Wohnen, Freizeit und Kultur möglich sind. Wie muss man sich das konkret vorstellen? Felix Leuppi: Was wir ermöglichen wollen, ist eine nachhaltige und sozial verträgliche Entwicklung von einem Gewerbeareal zu einem belebten, urbanen Quartier mit gemischter Nutzung. Für die Bevölkerung der Region Basel soll damit ein Mehrnutzen generiert werden. Es handelt sich dabei um eine Operation am lebenden Organismus und ist deshalb anspruchsvoll. Nur Neues zu schaffen, war nie unsere Absicht. Wir müssen Altes und Neues zusammenfügen und die Stadt mitentwickeln mit dem Fernziel und dem STADTENTWICKLUNG

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Wunsch, dass im Jahr 2030 rund 2500 Menschen auf dem neuen Dreispitz wohnen werden. 70 000 m2 Grün- und Freiflächen werden ihm den ökologischen Stempel aufdrücken, neue Arbeitsplätze dem Anspruch an Wertschöpfung entsprechen, die Hochschule für Gestaltung und Kunst und das Haus für elektronische Künste für Bildung und Kultur Akzente setzen und ein attrak­ tiver Mix von Geschäften, Ateliers und Gastro­ betrieben die Ansprüche der Menschen bedienen. Ich denke, die Christoph Merian Stiftung zeigt, dass sie hier engagiert und mit Lust gestaltet, und ja, durchaus auch etwas riskiert. Beim Startschuss war vieles mit offenen Fragen behaftet, z.B. wie all die verschiedenen, zum Teil widersprüchlichen Ziele und Erwartungen der unterschiedlichsten Interessengruppen an den Dreispitz unter einen Hut zu bringen sind. Wie sich diese Erwartungen über die doch lange Zeitspanne der Entwicklung verhalten und verändern, ist ungewiss – man hat es ja immer mit Menschen zu tun.

glücklich mit unseren Partnern auf dem Dreispitz, verstehen aber auch, dass man andere Ansichten haben kann, haben darf. Die Idee zum Beispiel, möglichst nichts zu verändern und allein das Bestehende zu pflegen, erachten wir als gefährlich. Eine solche Haltung ist mit dem Risiko verbunden, dass beim Wegzug von Industrie und Logistik Brachen entstehen, die weder im Interesse der Landeigentümerin noch der Bevölkerung sind. Es ist an uns, Überzeugungsarbeit zu leisten, Bedenken auszuräumen, Lösungen zu finden und Härtefälle, die es immer gibt bei derartigen Veränderungsprozessen, minimal zu halten. Aber wir sind auf einem sehr guten Weg und deshalb auch dementsprechend motiviert. Jan Krarup, Sie als CEO von Zwimpfer Partner Architekten, bei den Ausführungen von Felix Leuppi, spürte man die Begeisterung in Ihren Augen – Sie sind restlos überzeugt von der Vision Dreispitz

Jan Krarup: Ja, wir haben uns im Rahmen einer Testplanung für die Südspitze des Dreispitz mit Ihre Erfahrungen? der Vision auseinandergesetzt. Durch diese Arbeit ist uns das grosse Potenzial für die Region Basel F.L.: Eine Transformation bedingt partner- stärker bewusst geworden, und unsere Idee war schaftliches Handeln. Wir sind sehr zufrieden und geboren.

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2. OSLO NORD: 2013 entworfen von Zwimpfer Partner Architekten, ab 2015 belebt von einem attraktiven Nutzer-Mix. Und direkt an der Grünfläche des «Pocket-Park» gelegen. 3. Die 12 Attikawohnungen in OSLO NORD. 4. Das neue Dreispitzareal 1. Das Projekt OSLO NORD 2. Ehem. Zollfreilager (Umbau zur Hochschule für Gestaltung und Kunst) 3. Neubau Hochschule für Gestaltung und Kunst 4. Transitlager (Umbau in ein Wohn- und Geschäftshaus) 5. Freilagerplatz und Pocket-Park 6. Atelierhaus Oslo-Strasse 10 7. Haus der elektronischen Künste 8. Internationale Austauschateliers Basel 9. Dreispitzhalle 10. Ausstellungs- und Wohngebäude von Herzog & de Meuron 11. Parkhaus.

Wir sind auf Felix Leuppi zugegangen, mit der Vorstellung, ein eigenes Projekt zu entwickeln und an diesem urbanen Transformationsprozess aktiv teilzunehmen. Daraus ist unser Projekt OSLO NORD entstanden. Wir haben versucht, den städtebaulichen Entwicklungsprozess in unser Gebäude einzuarbeiten.

halb des Gebäudes aufnimmt. Es wird kein monofunktionales Gebäude werden, sondern eine flexibel nutzbare Grundstruktur, die dem Wohnen, Arbeiten und der Freizeit dient. Das Erdgeschoss bietet einen 1000 m2 grossen, vier Meter hohen, von Schaufensterfronten umschlossenen Raum, der sich ideal für publikumsorientierte Nutzungen eignet. Dieser Raum als Teil des Kunstfreilagers ist aus unserer Sicht prädestiniert für Nutzungen aus dem kulturellen oder gestalterisch orientierten kommerziellen Bereich. Hier möchten wir, angrenzend an den Pocket-Park, zudem ein gastronomisches Angebot etablieren. Das Haus, Alexander Furter, welches Sie OSLO NORD nennen, weil es das nördlichste an der Oslo-Strasse ist, wird aber auch neues Domizil von Zwimpfer Partner Architekten werden.

Alexander Furter: Wir können damit tatsächlich einen Traum erfüllen und einerseits Büroräumlichkeiten nach eigener Intention an diesem inspirierenden Ort erschaffen, andererseits ein Haus bauen, welches Arbeiten, Kundenfrequenz und Wohnen unter einem Dach vereinigt. Das ErdWie müssen wir uns das vorstellen? geschoss hat Jan Krarup bereits beschrieben, auf J.K.: Mein Partner Alexander Furter hat mit den darüber liegenden zwei Etagen werden grossseinem Team ein Haus entworfen, das den ange- zügige Büro- oder Atelierräumlichkeiten geschafstrebten Nutzungsmix des Dreispitzareals inner- fen, und im 3. und 4. Stock werden zwölf Attika­

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wohnungen mit Wohnflächen zwischen 65 und 120 m2, die ihre zukünftigen Mieter oder Käufer in einer ganz speziellen Atmosphäre erwarten.

5. Richtung Basel-City verschlankt sich OSLO NORD elegant.

Welchen Typ Bewohner erwarten Sie da? A.F. : Menschen, die sich über eine rundum pulsierende Atmosphäre freuen, aber auch den Rückzug in einen individuellen Kokon schätzen, denn jede Wohnung verfügt über eine Dachterrasse. Man ist in einem sehr vielfältigen und städtischen Umfeld eingebettet, hat aber auch individuelle begrünte Rückzugsflächen und einen Bezug zum Himmel. Jan Krarup, wird OSLO NORD ein architektonisches Highlight auf dem Dreispitzareal? J.K.: Es gibt einige, teilweise sehr renommierte Architekten, welche dem neuen Dreispitz das Gesicht geben werden. Wir sind gespannt, welche Rolle OSLO NORD im Kunstfreilager einnehmen wird. Wir streben ein einprägsames Gebäude an, das sich gut in die Situation einfügt, aber durchaus Ecken und Kanten haben darf. Das Gebäude orientiert sich einerseits an der Rauheit einiger Lagerhäuser im Umfeld, andererseits werden wir 82

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mit der Wechselwirkung von glänzenden und matten Materialien arbeiten, um eine Fokussierung auf den Publikumsbereich zu erzielen. In erster Linie soll es ein inspirierender Arbeits- und Wohnort werden und nicht versuchen, andere zu überstrahlen.

www.zpa.ch Zwimpfer Partner Architekten Hardstrasse 43 4052 Basel T 061 315 15 15 info@zpa.ch www.merianstiftung.ch Christoph Merian Stiftung St. Alban-Vorstadt 5 4052 Basel T 061 226 33 33 info@merianstiftung.ch


Jeder hat individuelle W端nsche und Bed端rfnisse und seine eigene Ordnung. Wir haben das passende System. bulthaup b3 passt sich Ihren Vorstellungen an, immer und immer wieder.

bulthaup basel Ein Unternehmen der Dreba K端chen AG Kirschgartenstrasse 14 4051 Basel Tel. 061 201 03 03 Fax 061 201 03 09 info@.bulthaup-basel.ch www.bulthaup-basel.ch

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MIT BISS ZUM ZIELGEWICHT

Zuerst eine fundierte Ernährungsberatung, dann 6 bis 12 Sitzungen mit modernster Behandlungsmethodik, Geduld und Durchhaltewille über eine professionell begleitete Periode von 10 bis 12 Wochen: Dies ist das Konzept von Ernährungsberaterin Alexandra Alt, um Fettpolster an den Problemzonen zu reduzieren. Markant zu reduzieren.

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Die Nervosität ist unbegründet. Schon die ersten Worte, die ruhige Stimme von Alexandra Alt, ihre zurückhaltende Art und Ausstrahlung im geschmackvoll eingerichteten Studio arcade 55 verheissen: Hier bist du richtig! Am richtigen Ort mit deinen etwas, na sagen wir: unzähmbaren Hüften, dem dir etwas zu selbstbewusst vorausgehenden Bauch oder, ok, ja: mit deiner Gesamtsituation … . Grosser Vorteil – man ist alleine im Studio, alleine mit Alexandra Alt. Und kann deshalb prima reden, über diese Schwäche, kann besser umgehen mit ihr, jetzt zu Beginn der Behandlung mit Elan verschaffender Motivation. Und 3 –4 Monate später, widerspiegelt sich das Ergebnis nicht nur in Zahlen, sondern auch in einem gestärkten Selbstwertgefühl und einer inneren Zufriedenheit über das Erreichte. Für Alexandra Alt ist diese persönliche Betreuung das Wichtigste, denn: «… So kann ich meine Kundinnen und Kunden gezielt durch das Programm begleiten und auf ihre Bedürfnisse eingehen.» Denn Ziel ist es, Defizite, die durch eine falsche Ernährungs- und Lebensform entstanden sind, zu besiegen und so « … mit Biss, dieser ist unabdingbar», bekräftigt Alexandra Alt, ans Zielgewicht zu gelangen. Die Methode von Alexandra Alt basiert, erklärt uns die diplomierte Ernährungsberaterin HF, auf dem Stufenkonzept von Ernährungsberatung, der Osmolipocel-Ultraschalltechnik, von Bewegung und Betreuung. Teil jedes Termins ist deshalb immer auch eine individuelle Kräftigung des Körpers

auf dem Swissplate und/oder dem Home-Velo von 10 bis 20 Minuten. Denn wer nachhaltig abnehmen will, muss sich nebst der ausgewogenen Ernährung regelmässig bewegen. Und das wird in der arcade 55 ein bis zwei Mal wöchentlich, parallel zur Ernährungsumstellung, getan. Selbstverständlich werden dabei regelmässig die Resultate mittels einer Körperanalyse festgehalten. Die Osmolipocel-Ultraschalltechnik übrigens – bis zu 40 Ultraschallköpfe werden mit Kontaktgel auf den Problemzonen platziert – arbeitet mit niederfrequenten Ultraschallwellen im Bereich von 29 kHz. Diese bewirken, vollkommen schmerzfrei, eine kontinuierliche Entleerung der Fettzellen durch die Kombination von Zentrifugalkraft und der besseren Durchlässigkeit der Zellmembrane. Das Fett wird dabei grossflächig, aber auch punktuell gewollt, abgebaut und erlaubt so die Optimierung der Körpersilhouette. Wir fassen also zusammen. Ein individuell zusammengestellter Ernährungsplan, basierend auf dem Prinzip der Ernährungspyramide; die modernste Methode gegen Fettdepots, die Osmolipocel-Ultraschalltechnik; und verschiedene Bewegungseinheiten auf dem Swissplate und/ oder dem Home-Velo: Mit diesem Konzept haben in der arcade 55 an der Baslerstrasse in Binningen schon viele Frauen und Männer ein Ergebnis erreicht, das zu einer selbstbewussten, neuen und optisch attraktiven Körperbefindlichkeit führte. Und dies ganz ohne Jojo-Effekt. Uns überzeugt Alexandra Alt. Sie auch?

1. Ran an den Hüftspeck! Alexandra Alt hilft Ihnen dabei.

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gion mathias cavelty Ein Bündner staunt über Zürich.

Als Bündner werde ich in Zürich immer wieder überrascht. Am Laufmeter. Das hört einfach nicht auf. Was es hier für Sachen gibt! Und was für Leute! Wir in Graubünden können uns das schlicht und einfach nicht vorstellen. Bis zu meinem neunzehnten Geburtstag war das Erste, was ich am Morgen nach dem Aufstehen jeweils erblickte, der Calanda direkt vor meinem Fenster (der Berg, nicht das Bier). Viel anderes sah ich auch in den kommenden sechzehn Stunden nicht. Dann ging ich wieder ins Bett. Und am nächsten Morgen begann das Spiel von neuem. The circle of life. Doch hier in Zürich! Unglaublich! In fünf Minuten Zürich erlebe ich so viel wie in 500 Jahren Chur. Letzthin zum Beispiel habe ich an einer Degustation von südafrikanischen Weinen einen Geschäftsmann kennengelernt, der an einer Dildo-Firma beteiligt ist, finanziell irgendwie. Von Wirtschaft verstehe ich nichts, in Graubünden habe ich immer in Naturalien bezahlt, vornehmlich Selbstgejagtem (ein herausragender Jäger war ich leider auch nie. Zwei, drei entlaufene griechische Landschildkröten sind mir im Jahr durchschnittlich vor die Flinte gekrochen). 86

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Wie auch immer: Mein Gesprächspartner, eine ausgesprochene Frohnatur, erzählte mir, dass er etwas zu feiern habe, weil gerade ein Kunde 110 Dildos auf einmal bestellt habe. Modell INEZ. 18 Kt vergoldet. Preis: 13 499 Franken. Pro Stück. Den Rest des Abends verbrachte ich in ehrfürchtiger Erstarrung. 110 Mal 13499 Franken – das ergibt ja eine Summe von … von … weit über einer Million! Beim Käufer handelte es sich sicher um einen Scheich, der seinem Harem eine kleine Freude machen wollte: ein Dildo für Adelheid, einer für Adolfine, einer für Agathe, einer für Almtrud, einer für Annebärbel … Zuhause habe ich sofort im Internet nachgeschaut, ob es diesen Wunderdildo auch wirklich gibt. Nun – es gibt ihn in der Tat. In einer überwältigenden goldenen Goldenheit strahlt er dem Betrachter von der Homepage entgegen, eine fast schon sakrale Aura verbreitend. «Überzeugt mit kräftigem Schnurren», steht in der Produktbeschreibung daneben zu lesen. Der nächste Satz lautet: «Metall, das sich verführerisch und aufreizend auf der nackten Haut anfühlt, verspricht all jenen ein Höchstmass an Erregung, die zum sinnlichen Einsatz von Hitze und Kälte bereit sind.»

«Seht nur, was da aus dem Unterland zu uns gekommen ist! Ein Dildo aus Gold! Es ist ein Wunder!» Reine Poesie! Ja, ich muss zugeben, dass ich seit Zoë Jennys Debütroman «Das Blütenstaubzimmer» nichts so Poetisches mehr gelesen habe. Man sollte den Text unverzüglich an die Programmkommission der Solothurner Literaturtage schicken. Ich trage mich ernsthaft mit dem Gedanken, der Bündner Regierung den Kauf eines INEZ-Dildos vorzuschlagen, zwecks Erweiterung des Volkshorizontes, sozusagen. Man könnte ihn auf dem Regierungsplatz mitten in Chur aufstellen, dort, wo heute das Vazerol-Denkmal steht, auf einem passenden Marmorsockel. Die Leute würde ihren Augen nicht trauen. Ungläubig würden sie flüstern: «Seht nur, was da aus dem Unterland zu uns gekommen ist! Ein Dildo aus Gold! Es ist ein Wunder!» Der Vollständigkeit halber muss man erwähnen, dass es auch in Graubünden eine Dildotradition

gibt. Diese wird aber ausschliesslich in der rätoromanischen Surselva aufrechterhalten. Im Dorf Trun lebt ein Grossteil der Einwohner seit dem frühen 15. Jahrhundert vom Dildoschnitzen. «Ils dildos da Trun» werden aus Ahornholz hergestellt und sind 3 Meter 70 lang. In praktisch jeder Stube im Bündner Oberland hängt ein solches Protzstück über dem Kachelofen. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich das extrem vulgär finde. Ein Mal im Jahr – am Sonntag vor dem Sächsi­ lüüte übrigens – wird der im Jahre 765 erstmals urkundlich erwähnte «Dildo von Tello» (er misst 17 Meter) von den vier stärksten Männern im Dorf feierlich um die Pizzeria Centro getragen. Die Bevölkerung singt und trommelt dazu und wirft gesegnete Walnüsse in die Luft. Anschliessend wird mit dem Dildo das erste Auto mit Zürcher Nummernschild gerammt, das sich dem Dorf nähert. Den erschrockenen Insassen wird gestattet, sich aus dem Wrack zu befreien und sich hundert Schritte weit zu entfernen. Dann wird ihnen mit dem Dildo von Tello nachgesetzt. Wenn es die Gejagten über den Oberalppass schaffen, sind sie frei. Andere Kantone – andere Sitten, muss man da wieder einmal sagen. Tja, da kann man noch lange den Kopf darüber schütteln. Und ich finde: Wer einigermassen bei Verstand ist, müsste das auch. Sinseveser, wie der Bündner Oberländer sagt!

Gion Mathias Cavelty ist 1974 in Chur geboren und aufgewachsen. Er lebt heute mit seiner Frau und einer vierjährigen Tochter als freischaffender Autor in Zürich. Cavelty ist journalistisch und als Kolumnist für verschiedene Medien tätig. Sein Erstroman «Quifezit» erschien 1997. 2012 erhielt Cavelty den Zürcher Journalistenpreis. Seine Bücher und Publikationen finden sich auf seiner Website www.nichtleser.com. KOLUMNE

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