3. ausgabe 2017
in memoriam – Abt Odilo Lechner und Pater Matthias Leidenberger 150. Todestag von König Ludwig I. Aktuelles aus den Wirtschaftsbetrieben
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editorial
L
angsam neigt sich das Jahr seinem
Ende zu. Zum Reformationsjahr 2017 fand unsere erfolgreiche Sommer
akademie im Zentrum Sankt Bonifaz
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Für mich öffnete sich in den letzten
Monaten ein neuer Lebensabschnitt – als Kaplan in Andechs. So möchte ich mich
Ihnen kurz vorstellen. Ich bin in Bad Tölz
Auch in Sankt Bonifaz, das mir weiter
hin Heimat ist, werde ich immer wieder präsent sein. Mit Spannung und Freude sehe ich den Aufgaben und Begegnun
geboren und aufgewachsen. In meiner
gen entgegen. Damit ein neuer Anfang
gruppen aus München und Umgebung
Himmelfahrt als Ministrant und Mit
notwendig loszulassen. Auch in unserer
auf unsere Obdachlosenhilfe bleibt (leider)
2008 gehöre ich zum Konvent der Abtei
hafte Erfahrung, von Abt Odilo und Pater
arbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den
Gemeinschaft in München. Einige kennen
unter dem Thema »Reform und Reforma
tion« statt. Auch konnten wir viele Firm
durch unsere Abtei führen. Der Ansturm
unverändert. Vielen Dank all den Mit zahlreichen Unterstützern.
Auf dem Hl. Berg konnten wir viele
Pilgergruppen begrüßen, darunter
Geburtsstadt war ich in der Pfarrei Maria glied im Pfarrgemeinderat aktiv. Seit
gelingen kann, ist es aber immer auch
Gemeinschaft machten wir die schmerz
Sankt Bonifaz. Bisher lebte ich in unserer
Matthias loslassen zu müssen.
mich vielleicht durch die »Tage im Kloster
nachten feiern, meint, dass wir mit unse
Andechs für junge Männer«. In den letz
ten Jahren studierte ich in Salzburg Theo
Menschwerdung Jesu, die wir an Weih
rem Gott auf dem Weg sind und wir dabei
ganz Mensch sein dürfen. Sicherlich – das
Altbekannte – umso schöner war das
logie. Vom Herbst 2015 bis August 2017 war
Leben hat seine Höhen und T iefen. Der
den Tagen für Männer haben wir wieder
in den Münchener Stadtteilen Au und
lieben Menschen Abschied nehmen
Wiedersehen – und auch Neulinge. Bei
ich als Diakon und Kaplan in der Seelsorge
tiefste Abgrund ist, wenn wir von einem
Gäste aufgenommen, die sich für das
Untergiesing eingesetzt. Seit 1. Oktober
Höhepunkt war sicher das Dreihostienfest,
stütze Pater Anno, der nun als Pfarrer für
Menschwerdung, ist es jedoch nicht weit
unseres Klosters wirkt. Als Kaplan bringe
Jesu. Ich wünsche uns allen, dass wir als
Familienpastoral Erling, Frieding und
den Abgründen auf unserem Lebensweg
benediktinische Leben interessieren. Ein das wir bei strahlendem Sonnenschein
mit Ivo Muser, Bischof von Bozen-Brixen, feierten. Er schenkte uns eine beeindru
ckende Predigt. Viele Kinder kamen trotz
bin ich Seelsorger in Andechs und unter die drei Pfarreien in der Nachbarschaft
ich mich sowohl in die Kinder- und
nasskaltem Wetter zum Familientag.
Machtlfing wie auch in die Firmvorbe
Sonne hervorkam, wimmelte es nur so von
ein gutes Zusammenleben in Andechs,
müssen. Auch der eigene Tod erschreckt
uns oft. Von Weihnachten, dem Fest der
bis Ostern, dem Fest der Auferstehung
österliche Menschen nicht allzu sehr von erschrecken, sondern getrost und mutig
reitung ein. Ein großes Anliegen ist mir
mit Gott unsere Wege gehen.
Familien und wir konnten zum Schluss
weit über den kirchlichen Bereich hinaus.
Segen!
Abt Johannes feiern. Auch hier ein herzli
Pater Anno die Menschen zu Hause. Eine
Spätestens als am frühen Nachmittag die
einen schönen Familiengottesdienst mit
ches Dankeschön an alle Helfer. Die vielen
Begegnungen mit Menschen ganz unter schiedlichen Alters und Herkunft ist für
uns Bereicherung und Ansporn zugleich.
Gerne besuche ich in Zusammenarbeit mit
Dazu gebe uns Gott seinen reichen
Herzensangelegenheit ist mir der Kontakt zu den Menschen in der Flüchtlingsunter
kunft und die Zusammenarbeit mit dem Helferkreis. Darüber hinaus wird man
mich auf dem Heiligen Berg selbst, bei
den Tagen im Kloster für junge Männer
und vor allem in der Wallfahrtszeit sehen.
Pater Luk as Essendorfer
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inhalt
K I R C H E U N D K LO S T E R 4 Zum Gedenken an Altabt Odilo Lechner OSB 18 Requiem und Beisetzung von Altabt Odilo Lechner 23 Predigt von Kardinal Marx beim Requiem für Altabt Odilo im Münchner Liebfrauendom 26 »Ideal und Wirklichkeit von Sankt Bonifaz« – ein geistiges Vermächtnis von Altabt Odilo 34 Interview mit Winfried Nonhoff zum Vermächtnis-Buch von Altabt Odilo Lechner 36 Nachruf zum Tod von Pater Matthias Florian Leidenberger 39 Auszug aus der Predigt von Abt Johannes zum Requiem für Pater Matthias 40 Zum 150. Todestag von König Ludwig I. 46 Der Altarbildmaler Johann Andreas Wolff und seine Gemälde in Andechs 49 Peter Döbbeler über seine ehrenamtliche Tätigkeit im Haneberghaus 50 Frater Emmanuel Rotter erhält Ehrenmedaille der Stadt München
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Wir trauern um Altabt Odilo Lechner
40
K LO S T E R B R AU E R E I 52 Neue Drucktanks für die Klosterbrauerei 54 Klosterbrauerei besteht auch 2017 erfolgreich das EMAS Öko-Audit
G A S T L I C H K E I T 56 10 Jahre Andechser Winterbier
V E R A N S TA LT U N G E N 58 Colloquium Benedictinum 60 Andechser Exerzitien für Manager 62 Tage für junge Männer auf dem Hl. Berg
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PRESSE
150. Todestag König Ludwigs I.
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Aktuelles aus den Wirtschaftsbetrieben
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kirche und klos ter
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Weite des Herzens Zum Gedenken an Altabt Odilo Lechner (1931 – 2017)
Mit Odilo Lechner, dem Altabt von St. Bonifaz in München und Andechs, ist einer der bekanntesten Benediktiner Bayerns heimgegangen. Abt Johannes Eckert würdigt seinen Vorgänger, dessen seelsorg liches und schriftstellerisches Wirken sehr viele Menschen in der Stadt München und weit darüber hinaus erreicht und bereichert hat.
D
ilatato corde – mit weitem Herzen« gemäß seinem äbtlichen Wahl
spruch hat Abt Odilo Lechner fast
vierzig Jahre lang unsere klösterliche
Gemeinschaft geleitet und vielfältig Ver
antwortung in Kirche und Gesellschaft
Die letzten Kriegsjahre verbrachte die
Familie Lechner in Oberpfaffenhofen bei
Weßling. Von hier besuchte sie häufig die nahe Wallfahrtskirche von Andechs, so dass Abt Odilo nicht nur München als
seine Heimatstadt von Kindesbeinen an
übernommen, so dass sein Tod am
vertraut war, sondern ihm schon in jun
ßer Trauer erfüllte.
Herz gewachsen war. 1946 führte der Weg
3. November 2017 viele Menschen mit gro Am 25. Januar 1931 erblickte er in
München das Licht der Welt. Seine Eltern
Max und Berta Lechner, geb. Eitzenberger,
gen Jahren auch das Fünfseenland ans
von Hans Helmut Lechner schließlich an das St.-Michaels-Gymnasium der Bene diktinerabtei Metten, wo er 1949 erfolg
gaben ihrem einzigen Kind die Namen
reich das Abitur ablegte. Gerne erzählte
kind, wie er immer wieder beteuerte, das
ihn unbeschwerte Jahre, in denen ihm
Hans Helmut Maria. Er war ein Sonntags
er Anekdoten aus dieser Zeit. Es waren für
in seinem Elternhaus eine umsorgte Kind
»das benediktinische Mönchtum vertraut
Gebele-Volksschule wechselte Hans Hel
nahmegesuch an Abt Hugo Lang schreibt.
heit erleben durfte. Nach dem Besuch der
und lieb wurde«, wie er in seinem Auf
mut auf das Münchener Wilhelmsgymna
Nach dem Abitur folgten vier Semester
die der heranwachsende Jugendliche in
neten Münchener Universität. Nicht nur
chen Freiraum christlicher Glaube und
es dem begabten Studenten angetan,
sium. Inmitten der Jahre der NS-Diktatur, seiner Schulzeit erlebte, erfuhr er, wel
kirchliches Leben mit sich brachten. Viele Geschichten konnte er erzählen, wie die
eines freien Studiums an der wiedereröff die Theologie und die Philosophie hatten sondern auch Geschichts-, Theater- und
Kunstwissenschaften sowie Germanistik.
Schüler durch linientreue Lehrkräfte oder
Er konnte Romano Guardini hören sowie
wurden.
Wenzl und den Psychologen Philipp Lersch.
Klassenkameraden in Konflikte geführt
»Zum Tod von unserem verehrten Altabt Odilo Ihnen und Ihren Mitbrüdern meine tief empfundene Anteilnahme.«
Herzog Franz von Bayern
die Philosophen Alois Dempf und Aloys
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Als junger Mönch mit Abt Hugo Lang 1955
Abt Odilo als junger Mann (o. J.)
Freilich wusste Hans Helmut Lechner,
22. Oktober 1956 band sich fr. Odilo mit der
P. Benedikt Busch aus Metten, der selbst
Kloster. Im selben Jahr sollte er durch den
dung treffen musste. Auf Anraten von
in Innsbruck bei den Jesuiten studiert
Lechner ins dortige Canisianum ein. Hier
Kardinal Joseph Wendel in St. Bonifaz
diktiner zu werden.
predigt am Stephanstag hielt dem Neu
Eintritt in die Abtei St. Bonifaz 1952
daran gezeigt hat, dass er an ihren Veranstaltungen teilgenommen hat, solange und soweit seine Kräfte dies zuließen.«
Werner Hans Böhm · Vorsitzender
des Vereins der Freunde der Benediktinerabtei
Silbernen Priesterjubiläum 1981 von Abt
zu stellen, führte den hochbegabten
Wissenschaftler und Seelsorger
5. November 1952 von Abt Hugo Lang ein
Kaplan in der Großstadtseelsorge folgten
Nach vier Jahren Einsatz als Katechet und
gekleidet wurde. In seinem Aufnahme
für P. Odilo wiederum Studienjahre in
dass meine liebe Heimat eine bavaria
Jahrzehnte hinweg eng verbunden
priester P. Karl Rahner SJ, der ebenso beim
jungen Mann nach St. Bonifaz, wo er am
gesuch schreibt der damals 21jährige:
geblieben, was sich unter anderem
zum Priester geweiht werden. Die Primiz
Odilo predigte.
»Auch möchte ich ein wenig beitragen,
zu Dankbarkeit, hat Abt Odilo
und schließlich am 21. Dezember 1956 von
Eine große Sehnsucht, sein Leben ganz
in den Dienst Gottes und für die Menschen
sie doch ›erfunden‹ und ist ihnen über
damaligen Würzburger Bischof Julius
Döpfner die Diakonenweihe empfangen
reifte schließlich der Entschluss, Bene
besonderen Anlass zu Trauer wie
Feierlichen Profess für immer an unser
hatte und davon seinem ehemaligen
Schüler vorschwärmte, zog Hans Helmut
»Die Freunde von St. Bonifaz haben
Maximilians-Universität München. Am
dass er für sich eine berufliche Entschei
benedictina und damit benedicta bleibe.«
Salzburg und Würzburg, wo der junge
Wissenschaftler 1963 mit einer Arbeit über »Idee und Zeit in der Metaphysik Augus
tins« bei Professor Rudolf Berlinger zum
Dieser Wunsch sollte auf reiche Weise
Doktor der Philosophie promoviert wurde.
lung gehen. Nach dem Noviziat erhielt
als Sekretär des Philosophischen Insti
in seinem langen Ordensleben in Erfül er bei der zeitlichen Profess am 7. Novem
ber 1953 von Abt Hugo den Ordensnamen
Schon ab 1962 wirkte P. Odilo in Salzburg
tuts unter P. Prof. Viktor Warnach OSB
und war Mitarbeiter am Internationalen
Odilo und damit einen der bedeutenden
Forschungszentrum für Grundfragen
ten erneut Studienjahre an der Ludwig-
junge Geistliche als Spiritual am Kolleg
Reformäbte von Cluny als Patron. Es folg
der Wissenschaften. Zugleich wirkte der
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Pfarrausflug von St. Bonifaz nach Andechs 1953, rechts von Abt Odilo der damalige Chordirektor Brem
Als Diakon (2. v. r.)
St. Benedikt. Aufgrund seiner sensiblen discretio wurde er von den jungen stu
dierenden Mönchen hochgeschätzt, wie
heute noch – freilich inzwischen in die
Jahre gekommen – seine ehemaligen Stu denten aus jener Zeit beteuern.
Wahl zum Abt 1964 Eigentlich wollte P. Odilo seine wissen schaftliche Laufbahn in Salzburg fort
setzen, aber 1964 erhielt sein Leben eine
neue Richtung, als am 14. Juli seine Mit
brüder den damals 33jährigen zum 7. Abt
von St. Bonifaz wählten. Mit seinem ihm eigenen Humor meinte er später, dass
die Wahl nur deswegen auf ihn gefallen
sei, weil er nie zu Hause gelebt hätte und
daher die Mitbrüder einem völlig Unbe
kannten ihr Vertrauen geschenkt hätten, »Mit seinem »weiten Herzen« hat er unser Land reich beschenkt. Sein soziales Engagement war ebenso beispielhaft wie seine einfühlsame Tätigkeit als Seelsorger. Er hat uns mit seinen Schriften und Predigten in turbulenten Zeiten Halt und Orientierung vermittelt. Er hat Gott gedient, indem er sich der Menschen in ihrer Sorge und Not angenommen hat. Das wird in Bayern unvergessen bleiben!«
Dr. Marcel Huber · Leiter der Bayerischen Staatskanzlei
Abtweihe durch den Münchner Erzbischof Julius Kardinal Döpfner am 8. September 1964 in St. Bonifaz
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Silbernes Priesterjubiläum am 23. Dezember 1981 mit Prof. Karl Rahner SJ, dem Primiz prediger, Abt Bernhard Lambert von Scheyern, und Abt Gregor Zasche von Schäftlarn (von links nach rechts) unwissend, auf was sie sich einlassen
würden. Dass es eine sehr gute Wahl
war, sollte sich in seinem langen und
segensreichen äbtlichen Dienst nicht nur
für St. Bonifaz und Andechs bewahrhei
ten. Die Abtweihe erteilte ihm am Fest
Maria Geburt, dem 8. September 1964,
Kardinal Julius Döpfner. Es war die erste
Eucharistiefeier, die nach der liturgischen Erneuerung des Zweiten Vatikanischen
Konzils in der Erzdiözese München und
Freising in Konzelebration gefeiert wurde.
Bis zum Tode von Abt Hugo Lang 1967
wirkte Abt Odilo als dessen Koadjutor.
Äußerer Wiederaufbau und innere Neuausrichtung Eine der ersten und größten Herausfor
Mit August Everding im November 1988
derungen seiner Amtszeit war zunächst
der äußere Wiederaufbau von St. Bonifaz, denn Kloster und Basilika glichen nach »Aus tiefsten Glauben begegnete er den Menschen stets mit einer besonderen Warmherzigkeit und hohem Respekt – das galt auch für Menschen mit einer anderen Religion. So erinnere ich mich dankbar an die Begegnungen, die ich mit Altabt Odilo Lechner sel. A. erleben durfte. Sie waren geprägt von seinem besonderen Verständnis für die Geschwisterlichkeit unserer Religionen und einer großen Herzlichkeit.«
Charlotte Knobloch · Präsidentin der
Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern
dem Ende des Zweiten Weltkrieges einem
Ruinen- und Trümmerfeld. In den 70er
Jahren entstand nach vielen Entwürfen
und Diskussionen anstelle des zerstörten
Langhauses der neoromanischen Basi
lika das »Zentrum Sankt Bonifaz«. Dem
Bildungsauftrag des Zweiten Vatikani
schen Konzils gab Abt Odilo hier mit den
Veranstaltungen rund um das bis heute
stattfindende Colloquium Benedictinum
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Mit Bischof Viktor Joseph Dammertz OSB von Augsburg und der Künstlerin Christine Stadler in der Andechser Versöhnungskapelle (um 1993)
Verkündiger der Frohen Botschaft
ganz konkrete Gestalt. Viele prominente
Wissenschaftler und Künstler waren in
St. Bonifaz zu Gast. Im »Zentrum Sankt
Bonifaz« fanden Gruppen der Pfarrge meinde und unterschiedliche Gottes
dienst-Gemeinden eine Heimat. Nach
mehreren Bauphasen konnte Mitte der
wurde. Auch wenn Abt Odilo nicht direkt auf das operative Tagesgeschäft Einfluss
nahm, so tragen doch einige Ideen seine
Handschrift; so regte er beispielsweise
Anfang der 1990er Jahre an, in Andechs auch ein Weißbier zu brauen.
Ebenso widmete sich Abt Odilo der
1970er Jahre die Umgestaltung der Basilika
Entwicklung der kulturellen Perspekti
schlossen werden. Hier nahm Abt Odilo
dessen letzten Lebensmonaten kennen
zu einem Zentralbau im Innern abge
wesentlichen Einfluss auf die Form des
Innenraums, um – gemäß dem Verständ
ven in Andechs. 1981 lernte er Carl Orff in und ermöglichte schließlich, dass Orff
nach seinem Tod 1982 in der Schmerzhaf
nis des Konzils – den Charakter der Litur
ten Kapelle der Andechser Wallfahrtskir
Gottes zu unterstreichen.
Jahre unterstützte er die Gründung des
gie als Feier der Gemeinschaft des Volkes
Tiefe Verbundenheit mit Andechs Auch in Andechs setzte Abt Odilo rich tungsweisende Akzente. Vor allem im
Sommer verbrachte er mehrere Wochen
auf dem Heiligen Berg. Er rief die Jugend
wochen ins Leben, bei denen junge Män
ner eine Woche am klösterlichen Leben in
che beigesetzt wurde. Mitte der 1980er
Freundeskreises Kloster Andechs, der
seither mit seinen vielfältigen kulturellen
Angeboten aus Andechs nicht wegzuden ken ist.
Sorge für Menschen ohne Obdach Seit Anfang der 1990er Jahre förderte Abt
Odilo in München das Engagement einiger
»Abt Odilo hat wahrhaft im Glauben und in der Treue im Guten unter der Führung des Evangeliums gelebt und hat daran nicht nur die klösterliche Gemeinschaft von Sankt Bonifaz
Andechs teilnehmen können.
Mitbrüder, die sich intensiv um Menschen
lichen Wirtschaftsbetriebe war für Abt
Dienste, wie ärztliche Behandlung, Pflege,
Erzbistum und in unserer Gesellschaft
Hier sei nur der komplette Neubau der
zu bündeln, wurden 1995 erste Planungen
Gottsuche zu gehen. Die Erzdiözese
Die nachhaltige Förderung der klöster
Odilo gleichfalls ein großes Anliegen.
ohne Obdach kümmerten. Um mehrere
Essensausgabe und Duschmöglichkeiten
Andechser Klosterbrauerei zwischen 1972
für einen Neubau in Angriff genommen,
gen Cellerar P. Daniel Gerritzen realisiert
eröffnet werden konnte.
und 1983 erwähnt, der durch den damali
der schließlich 2001 als Haneberg-Haus
teilhaben lassen, sondern weit darüber hinaus auch Menschen in unserem inspiriert, den eigenen Weg der verliert mit Abt emeritus Odilo Lechner einen großen geistlichen Führer und Ratgeber. Wir sind dankbar, dass wir ihn erleben durften und er uns in der Erzdiözese Weggefährte war.«
Reinhard Kardinal Marx · Erzbischof von München und Freising
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Vor dem Neubau der Klosterbrauerei Andechs mit Landrat Rudolf Widmann und Pater Daniel Gerritzen (vor 1984)
Engagement für Bayerns Benediktiner Aber auch über das eigene Kloster hinaus
übernahm Abt Odilo in vielfältiger Weise
Verantwortung und prägte das benedik tinische Leben in Bayern und im deut
an den Konzilsbeschlüssen am Herzen
lag. Darüber hinaus war er von 1972 bis
1982 Vorsitzender der Salzburger Äbte
konferenz. In diesen zehn Jahren wurden, ebenfalls im Anschluss an das Konzil, die
schen Sprachraum mit. Über ein halbes
liturgischen Bücher zur Feier des Stunden
schen Benediktinerakademie. Von 1972
konferenz völlig neu bearbeitet.
als Abtpräses der Bayerischen Benedik
diözese München und Freising, hier sei
Jahrhundert war er Mitglied der Bayeri bis 1978 und von 1984 bis 1993 diente er
gebetes unter der Verantwortung der Äbte In verschiedenen Gremien der Erz
tinerkongregation. In dieser Zeit wurden
nur seine Mitgliedschaft im Priesterrat
der Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen
in einer Zeit Gewicht, in der die Kirche
die Satzungen der Kongregation auf Basis
Konzils neu gefasst. In seinem Vorwort zur Neuausgabe unterstrich Abt Odilo,
wie sehr ihm diese Neuausrichtung
genannt, hatte Abt Odilos Rat besonders
vor Ort durch Abbrüche und Umbrüche gekennzeichnet ist.
Verantwortung für Kirche und Gesellschaft Weit über den Binnenbereich der Kirche
»Ich durfte Herrn Abt Odilo als Bürgermeister und Landrat kennen und schätzen lernen. Es waren stets von Vertrauen und Offenheit geprägte Gespräche, die die enge Verbindung zwischen Kloster, Gemeinde und Landkreis betrafen.«
Karl Roth · Landrat des Landkreises Starnberg
hinaus reichte sein breites gesellschaftli
ches Engagement, so zum Beispiel im All
gemeinen Rat der Katholischen Akademie
in Bayern, im Direktorium der Salzburger Hochschulwochen, im Kuratorium der
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Mit Bischof Bernhard Huhn von Görlitz und Kardinal Georg Sterzinsky von Berlin am 11. Oktober 1993 in Andechs anlässlich des Hedwigsjubiläums Mit dem Münchner Erzbischof Friedrich Kardinal Wetter 1996 in Andechs
Münchner Volkshochschule, bis 2015 als
langjähriger Vorsitzender des Vereins der
ßen Erfahrungsschatz der Benediktsregel
mit ihrem Maß und ihrer inneren Weite
Freunde der Abtei Dormitio in Jerusalem
vor Augen gehabt. Mit seinem hintergrün
Freunde des Internationalen Forschungs
Menschen geöffnet. Sein unermüdliches
diert hatte.
diensten wie Taufen, Hochzeiten, Firmun
und bis 2014 als Obmann des Vereins der zentrums in Salzburg, wo er selbst stu
Ehrungen und Auszeichnungen Viele Auszeichnungen erhielt Abt Odilo
im Laufe seines Lebens: den Bayerischen
Verdienstorden (1975), die Medaille »In
Honorem Fautoris« in Gold der Münch
digen Humor hat er die Herzen vieler
seelsorgerliches Engagement bei Gottes
gen, Beerdigungen etc. führte zu vielen eindrücklichen Begegnungen. Für viele
Menschen war Abt Odilo weit mehr als ein wertvoller Gesprächspartner geworden,
sondern ein Lebensbegleiter und Ratgeber,
letztlich ein glaubwürdiger Zeuge des
ner Volkshochschule (1984), das Bundes
Evangeliums mit weitem Herzen. Dabei
taler (1995). Im November 2003 wurde
und dankbare Mitbruder, der auch in den
verdienstkreuz (1989) und den Poeten er durch die Katholisch-Theologische
Fakultät der Ludwigs-Maximilians-Uni versität München zum Doktor der Theo logie ehrenhalber promoviert, worüber
blieb Abt Odilo immer der bescheidene
unsere Gemeinschaft bereicherte.
Obdachlosen in der Millionenstadt war
In den frühen Morgenstunden des
um Umwelt und Gesundheit geehrt.
mittag des 9. November 2017 in der Krypta
St. Bonifaz verstorben, wo wir ihn am Vor
beigesetzt haben. Die überaus große
Ratgeber, Seelsorger, Zeuge der Frohen Botschaft
Anteilnahme am Requiem, das wir am
Abt Odilo hat in seinem weitgespann
Liebfrauendom feiern konnten, zeigte uns
ten – auch schriftstellerischen – Wirken
zur Welt. Er wendete sich vor allem jenen Menschen zu, die vom Schmerz geprüft und von der Not schwer beladen
mit seinem Humor und seinem Charme
3. November 2017 ist unser Altabt in
als Mönch und Priester immer den gro
ihm die Öffnung der Klostermauern
letzten Jahren der schweren Erkrankung
er sich sehr freute. 2005 wurde er mit der
Bayerischen Staatsmedaille für Verdienste
»Seine Stärke im Glauben ermöglichte
Nachmittag desselben Tages im Münchner
.
nochmals, wie beliebt und geschätzt Abt Odilo war.
sind. Die Fürsorge für die Armen und ihm ebenso ein besonderes Anliegen wie die Fürsorge für die Jugend. Menschen, die Halt und Orientierung suchten, die Zweifel am Sinn ihres Daseins oder an der Wahrheit des Glaubens hatten, nahm er fürsorglich bei der Hand, spendete ihnen Trost und gab ihnen wertvolle Hilfen. In ihm verliert nicht nur das benediktinische Mönchtum einen großen Gestalter, sondern unser ganzes Land einen geliebten und geschätzten religiösen Lehrer und väterlichen Freund.«
Horst Seehofer · Bayerischer Ministerpräsident
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Begegnungen mit Abt Odilo
Der Konvent von St. Bonifaz 2015 nach der Wiederwahl von Abt Johannes (rechts von Abt Johannes Abt Barnabas Bögle von Ettal als Präses der Bayerischen Benediktiner kongregation)
Mit dem Konvent in Andechs im Frühsommer 1980
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Als junger Abt
Mit dem evangelischen Landesbischof Hermann von Loewenich bei der Verleihung des Romano-Guardini-Preises an Prof. Hans Maier am 7. Mai 1999
Mit Abt Johannes (2009)
»Mit dem Tode von Altabt Odilo Lechner verliert unsere Gesellschaft eine Stimme, die sich mit schier unerschöpflicher Liebe zu den Menschen und mit weitem Herzen für eine bessere Welt, für Gemeinsinn und gelebte Nächstenliebe eingesetzt hat. Diese Stimme wird uns allen fehlen.«
Generationen von Jugendlichen wurden von Altabt Odilo gefirmt
Barbara Stamm · Präsidentin des Bayerischen Landtages
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In der Bibliothek von St. Bonifaz
»Die Ungarische Benediktinerkongregation ist dem Altabt Odilo und seinen Mitarbeitern, u. a. Br. Fulbert und Euch allen besonders dankbar für die vielartige Hilfe und Unterstützung in der schwierigen Zeit des Kommunismus. Ich erinnere mich gern an die Besuche bei Euch im Kloster, an die Äbtekongresse, wo ich auch Altabt Odilo getroffen habe oder seine Gastfreundlichkeit und Großzügigkeit erleben, erfahren durfte. Er lebte beispielhaft mit offenem Herzen uns allen gegenüber.«
Asztrik Várszegi · Erzabt der Abtei Pannonhalma in Budapest
Mit Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler
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Abt Odilo bei der Grundsteinlegung der Kirche St. Hedwig in Speyer am 18. November 1973 (Foto: Hans Stoltz)
Beim Wandern in den Bergen
Ausflug des Freundeskreises von St. Bonifaz am 12. Oktober 2011: Abt Odilo und Abt Johannes – Werner-Hans Böhm, Vorsitzender, und Abt Theodor Hausmann von St. Stephan.
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Beim 70. Geburtstag am 25. Januar 2001 in Tutzing am Starnberger See
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In Tabgha am See Genesareth 1994
»Er war ein Goldstück nicht nur Eurer Gemeinschaft, sondern für viele Menschen. Möge ihm der Herr nun die Erfüllung schenken, auf die er immer gehofft hat.«
Notker Wolf · ermeritierter Abtprimas der Benediktinerkoföderation
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»Abt Odilo und ich haben uns über Jahrzehnte hin in wachsender Verbundenheit in unserem Leben begleitet. Das begann schon mit der merkwürdigen Übereinstimmung, dass ich mein Amt als Oberbürgermeister im Jahre 1960 im Alter von 34 Jahren angetreten habe und er das seine als Abt im Jahre 1964 mit 33 Jahren antrat. Das war damals ungewöhnlich und auch deshalb das erste Ereignis, über das wir uns persönlich austauschten. Dem sind Hunderte von Begegnungen und Gesprächen gefolgt, bei denen es meist um ernsthafte Fragen ging. Vor allem bei religiösen und bei sozialen Themen war dabei seine Meinung für mich wichtig. Nun hat unsere Weggemeinschaft ein Ende gefunden. Aber in meiner Erinnerung wird er fortleben. Und dieses Gedenken schließt auch die Erinnerung an die beispielhaften Leistungen ein, die er im Laufe seines Lebens für seine Mitmenschen erbracht hat. Der Herrgott wird es ihm danken! Möge er in Frieden ruhen!«
Dr. Hans-Jochen Vogel Altoberbürgermeister der Stadt München
Beim Benediktsfest am 11. Juli 1988
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»Unsere Trauer vereint uns« Requiem und Beisetzung am 9. November Zum Beginn des Requiems für Altabt Odilo im Münchner Liebfrauendom wandte sich Abt Johannes an die weit über 1.000 Menschen, die sich zum Trauergottesdienst versammelt hatten.
»Auch möchte ich ein wenig beitragen, dass meine liebe Heimat eine bavaria
benedictina und damit benedicta bleibe.« Ein benediktinisches Bayern und
damit ein gesegnetes Land. In seinem
langen Ordensleben hat Abt Odilo mit all seinen Kräften sich diesem Wunsch ver
schrieben. Für lange Zeit war er Vorsitzen
der der deutschsprachigen Äbtekonferenz
und Präses unserer bayerischen Benedik
tinerkongregation. So sind wir dankbar, dass seine Nachfolger in diesen beiden
Diensten, Abt Theodor Hausmann von
Augsburg und unserer Abtpräses Barnabas Bögle von Ettal, mit uns diesen Gottes
I
»
n dieser Stunde ist das Herz uns schwer, dabei ergeht es uns Mönchen nicht
anders als Ihnen allen, die Sie heute in
den Dom gekommen sind: Unsere Trauer
vereint uns.
Mit weitem Herzen hat unser Abt
Odilo fast 40 Jahre lang unsere klöster
Unser besonderer Dank gilt Ihnen,
in unsere Krypta überführt und dort bei
Predigt trösten werden, vielen Dank Ihnen
licher Einschnitt für unsere Gemeinschaft
im Liebfrauendom zu Gast sein können,
weiter in Sankt Bonifaz und Andechs wir
das Requiem feiern und uns im Wort der
und dem Herrn Domdekan, dass wir heute
hätte doch – wie man sieht – die große
Anteilnahme am Tod von unserem Abt
in München und Andechs geprägt, jeden
Sankt Bonifaz gesprengt.
einzelnen von uns.
Mit weitem Herzen ist unser Abt Odilo
so vielen Menschen begegnet und daher
sind wir Ihnen allen in dieser Stunde der
Trauer und des Abschieds sehr dankbar,
Odilo die räumlichen Möglichkeiten von Wir danken Ihnen, Herr Kardinal
Wetter, der Sie als unser Erzbischof so
lange zusammen mit Abt Odilo in Stadt und Land gewirkt haben, für all ihr
Wohlwollen und ihre freundschaftliche
dass Sie heute mit uns das Requiem für
Verbundenheit.
für alle Anteilnahme, haben Sie Dank
faz eingetreten – am 5. November vor
die Sie uns in den vergangenen Tagen
seinem Aufnahmegesuch an Abt Hugo
unseren Abt Odilo feiern. Haben Sie Dank
für die vielen Zeichen der Verbundenheit, geschenkt haben: Sie sind uns ein großer
Trost!
Wir haben heute Vormittag Abt Odilo
lieber Herr Kardinal, dass Sie mit uns
liche Gemeinschaft geleitet und hat
damit maßgeblich unsere beiden Klöster
dienst feiern.
Vor 65 Jahren ist Abt Odilo in St. Boni
gesetzt. Auch wenn sein Tod ein schmerz
ist, wollen wir auf diesem Fundament
ken. Die Grabnische ist noch offen, so dass Sie im Anschluss an das Requiem die Mög
lichkeit haben, in der Krypta von Sankt
Bonifaz persönlich von Abt Odilo Abschied zu nehmen.
Auf dem Sterbebildchen für Abt Odilo
ist die Jakobsleiter abgebildet – Ausdruck dafür, dass der Himmel offensteht und
dass sich diese Verheißung des alten Bun
des in Jesus Christus erfüllt, wie wir im
Evangelium hören werden.
In diesem Glauben hat uns Abt Odilo
65 Jahren wurde er eingekleidet. In
immer wieder bestärkt, aus ihm hat er
Lang und den damaligen Konvent schreibt
trauen wollen wir diesen Gottesdienst nun
der damals 21jährige Eintrittskandidat:
gelebt und gewirkt, und in diesem Ver
.
miteinander feiern.«
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Friedrich Kardinal Wetter und Abt Johannes Unten: Blick ins Langhaus des Domes
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Jakobsleiter (Peter Burkart, Basilika St. Bonifaz)
Gedanken von Abt Odilo Lechner zur Jakobsleiter »Im Dunkel der Nacht, im scheinbar
das Herabsinken des goldenen Himmels, das Aufsteigen in die immer hellere
Ferne, die lebendige Beziehung. Diese
unendlichen Abstand von Himmel und
Verbindung ist nicht Werk des Menschen,
Ungewissheit der Zukunft suchen wir
des sich schenkenden Gottes mitten in der
Erde, in der Verlorenheit des Alls, in der nach Orientierung und Halt. Sie wird uns gegeben im Bild der Leiter, die Erde und
Himmel verbindet. Halt gibt also nicht
sondern Huld und Gnade. Die Gegenwart
vergehenden Zeit, der verheißene Segen
für alle Geschlechter wird in Fülle da sein durch den, der zu Natanael sagen wird:
eine feste Einrichtung, eine starre Absi
»Ihr werdet den Himmel geöffnet und die
schweben der Engel, das Spiel der Farben,
über dem Menschensohn.« (Joh 1,51)
cherung, sondern das Auf- und Nieder
.
Engel Gottes auf- und niedersteigen sehen
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kirche und klos ter
Konvent von St. Bonifaz und Geistlichkeit im Chorraum des Domes
1. Lesung aus dem Buch Genesis im 28. Kapitel beim Requiem für Abt Odilo am 9. November im Münchner Liebfrauendom
Abordnungen der Andechser Vereine
Jakob in Bet-El Jakob zog aus Beerscheba weg und ging
nach Haran. Er kam an einen bestimm
ten Ort und übernachtete dort, denn die
sprochen habe.
Jakob erwachte aus seinem Schlaf und
sagte: Wirklich, der HERR ist an diesem
Ort und ich wusste es nicht. Er fürchtete
unter seinen Kopf und schlief dort ein. Da
ist doch dieser Ort! Er ist nichts anderes als
hatte er einen Traum: Siehe, eine Treppe
stand auf der Erde, ihre Spitze reichte bis
zum Himmel. Und siehe: Auf ihr stiegen
Engel Gottes auf und nieder.
Und siehe, der HERR stand vor ihm
und sprach: Ich bin der HERR, der Gott deines Vaters Abraham und der Gott
Isaaks. Das Land, auf dem du liegst, will
ich dir und deinen Nachkommen geben. Deine Nachkommen werden zahl
reich sein wie der Staub auf der Erde. Du
wirst dich nach Westen und Osten, nach
Norden und Süden ausbreiten und durch
dich und deine Nachkommen werden alle
Sippen der Erde Segen erlangen. Siehe,
ich bin mit dir, ich behüte dich, wohin
du auch gehst, und bringe dich zurück in dieses Land. Denn ich verlasse dich
Evangelium zum Requiem für Abt Odilo am 9. November im Münchner Liebfrauendom
nicht, bis ich vollbringe, was ich dir ver
Sonne war untergegangen. Er nahm einen
von den Steinen dieses Ortes, legte ihn
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Die Berufung der ersten Jünger Philippus war aus Betsaida, der Stadt
des Andreas und Petrus. Philippus traf
Natanaël und sagte zu ihm: Wir haben
den gefunden, über den Mose im Gesetz
und auch die Propheten geschrieben
sich und sagte: Wie Ehrfurcht gebietend
das Haus Gottes und das Tor des Himmels. Jakob stand früh am Morgen auf,
nahm den Stein, den er unter seinen Kopf gelegt hatte, stellte ihn als Steinmal auf
und goss Öl darauf. Dann gab er dem Ort den Namen Bet-El-Haus Gottes. Früher
hieß die Stadt Lus. Jakob machte das
Gelübde: Wenn Gott mit mir ist und mich
auf diesem Weg, den ich gehe, behütet,
wenn er mir Brot zum Essen und Kleider
zum Anziehen gibt, wenn ich wohlbehal
ten heimkehre in das Haus meines Vaters, dann wird der HERR für mich Gott sein
und dieser Stein, den ich als Steinmal auf
gestellt habe, soll ein Gotteshaus werden.
.
Von allem, was du mir gibst, will ich dir gewiss den zehnten Teil geben.
Woher kennst du mich? Jesus antwortete ihm: Schon bevor dich Philippus rief,
habe ich dich unter dem Feigenbaum gese hen. Natanaël antwortete ihm: Rabbi, du
bist der Sohn Gottes, du bist der König von
Israel! Jesus antwortete ihm: Du glaubst,
haben: Jesus, den Sohn Josefs, aus Naza
weil ich dir sagte, dass ich dich unter dem
Nazaret etwas Gutes kommen? Philippus
als dieses sehen. Und er sprach zu ihm:
ret. Da sagte Natanaël zu ihm: Kann aus
Feigenbaum sah; du wirst noch Größeres
sagte zu ihm: Komm und sieh! Jesus sah
Amen, amen, ich sage euch: Ihr werdet
über ihn: Sieh, ein echter Israelit, an dem
auf- und niedersteigen sehen über dem
Natanaël auf sich zukommen und sagte kein Falsch ist. Natanaël sagte zu ihm:
den Himmel geöffnet und die Engel Gottes
.
Menschensohn.
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Blick in den Chorraum des Münchner Domes Rechte Seite: Kardinal Marx bei der Predigt Dr. Hans-Jochen Vogel, Herzogin Elisabeth in Bayern, Herzog Max in Bayern, Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler, Herzog Franz von Bayern, Staatsminister Dr. Ludwig Spaenle
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»Zeuge der Menschen freundlichkeit Gottes« Predigt von Kardinal Marx beim Requiem
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Mit Menschen in Berührung kommen, die anders denken, Ideen haben und künstlerisch gestalten Marx betonte, dass Abt Odilo »an die Rän
der« gegangen sei, wie Papst Franziskus es
ausdrücke: »Die Arbeit von St. Bonifaz mit
den Obdachlosen, mit denen, die am Rand sind – welch ein wunderbares großartiges
Zeugnis mitten in dieser Stadt!« Abt Odilo
Kardinal Reinhard Marx hat den verstorbenen Altabt Odilo L echner OSB am Donnerstag, 9. November, beim Requiem im Münchner Liebfrauendom als »Zeugen der Menschenfreundlichkeit Gottes« gewürdigt. In seiner Predigt im vollbesetzten Dom hob der Erzbischof von München und Freising hervor, dass das Lebenszeugnis des Altabts der Münchner Benediktinerabtei St. Bonifaz und des Klosters Andechs Ermutigung und Wegweisung über den Tod hinaus sei.
habe die Kirche aufgerufen, eine inklusive
Pastoral zu pflegen, nicht auszuschließen und nicht in der Mitte stehen zu bleiben,
sondern an den Rand zu gehen. Abt Odilo
sei ein neugieriger Mensch und ein Philo soph gewesen, »einer, der wissen wollte,
erkennen wollte und mit Menschen in
Berührung kommen wollte, die anders
denken, die neu denken, die Ideen haben,
die künstlerisch gestalten«, so Marx. »Wie
arm wäre eine Kirche, wie arm wären wir,
B
ei vielfältigen Begegnungen mit
Dem Hl. Benedikt folgen und Bayern benediktinisch prägen
Jahren, so Kardinal Marx, sei ihm
»Wie sehr dürfen wir hoffen und beten,
Abt Odilo in den vergangenen zehn
klar gewesen: »Hier ist wirklich ein Zeuge des lebendigen Gottes unter uns, ein
dass er auch in der Zukunft Wegbegleiter
für Euch Benediktiner und Benedikti
wenn wir uns in uns verschließen, wenn
wir nicht mehr sehnsüchtig Ausblick hal
ten nach den Möglichkeiten Gottes«, sagte der Erzbischof. Kunst und Kultur seien für
Leben und Glauben der Menschen wichtig.
Auch das sei ein Zeugnis Abt Odilos.
Zeuge der Menschenfreundlichkeit Gottes,
nerinnen sein wird«, so Marx zu den
im Tiefsten heiter und gelassen, voller
deutlich gemacht, was es heiße, dem
Kardinal Marx würdigte zudem die
benediktinisch zu prägen, nämlich »ein
benen Altabtes. Er habe einen suchenden
der Zuwendung Gottes zu den Menschen:
Ordensangehörigen im Dom. Odilo habe
Hoffnung.« Es gelte bei der Feier des Ab
Heiligen Benedikt zu folgen und Bayern
»als Anruf für uns jetzt bedeutet, als Glau
Menschenfreund zu sein und ein Gottes
Geschenk Gottes für die ganze Welt. Bei
fügte den innigen Wunsch hinzu, »dass
schieds zu entdecken, was dieser Mensch
bensermutigung«. Jeder Mensch sei ein
Abt Odilo sei dies in besonderer Weise
spürbar gewesen. Dies drücke sich auch in
Odilos Wahlspruch aus: »Dilatato corde –
Mit weitem Herzen«. Abt Odilo sei durch und durch Benediktiner gewesen.
Ein suchender Glaube theolog ische Blickrichtung des verstor
Glauben gehabt, »nicht einen, der sich im
freund«, hob der Kardinal hervor und
Besitz der Wahrheit weiß und den Glau
die benediktinischen Klöster viele junge
verteidigen muss, sondern als einen Weg,
Weg neu öffnen«.
Geheimnisse Gottes hinein«.
Menschen anziehen, die sich auch diesem
ben versteht als eine Zitadelle, die man
.
als eine Suchbewegung in die größeren
Quelle: Pressestelle des Erbischöf lichen Ordinariates
München und Freising
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Abschied von Abt Odilo
Aufbahrung von Abt Odilo in St. Bonifaz
Das letzte Geleit für Abt Odilo zur Krypta von St. Bonifaz
Beisetzung Abt Odilos in der Krypta von St. Bonifaz, daneben die bereits vermauerte Grablege von Pater Matthias
Abt Odilo R. I. P.
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»So tritt der Auf
erstandene aus dem
Reich des Todes hervor als der Kommende, als der Vollender. Unsere Geschichte hat eine
Richtung, ein Ziel, den wiederkommenden Christus, der alles vereint – auf diese
Vollendung hin dürfen
wir sehnsüchtig beten, denken und arbeiten. Zugleich dürfen wir
auch alles Bruchstück hafte, Vergebliche,
Versagende unseres
Lebens und Wirkens
ertragen, weil Er der Vollender ist.« abt odilo
Christus, der Vollender – Skulptur von Friedrich Koller, 2003, im Innenhof der Benediktinerabtei St. Bonifaz in München
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»Aus ganzem Herzen zum Herrn hinwenden« Ideal und Wirklichkeit von Sankt Bonifaz Im Jahr 2000 feierte Sankt Bonifaz sein 150-jähriges Gründungs jubiläum – u. a. mit einer Ausstellung im Bayerischen Hauptstaatsarchiv, zu der auch ein Katalog erschien. Abt Odilo schrieb dazu ein Kapitel über »Ideal und Wirklichkeit von St. Bonifaz«, das in seiner Klarheit und Pointiertheit auch im Rückblick von 17 Jahren als geistiges Vermächtnis gelten kann.
D
ie Regel St. Benedikts hat ihre
Lebenskraft durch die Jahrhun derte gerade dadurch erhalten,
schaftlichen Aufgabe und der Pflege der
Frömmigkeit, zwischen Kirche und Welt, zwischen innen und außen, zwischen
dass sie nach einer Einheit sucht, ohne
Liberalität und Bindung.
Lebens zu ignorieren. Die »discretio«, die
Gründung von St. Bonifaz in der Frage,
die Vielheit, ja Gegensätzlichkeit des
unterscheidende, abwägende Maßhal
tung, sucht der Spannung der Wirklich
keit gerecht zu werden. Benedikt weiß um die Einheit aller in Christus und zugleich
Die Spannung zeigt sich schon bei der
woher der erste Abt berufen wird, aus
Metten oder aus dem König Ludwig I. libe raler erscheinenden Augsburg.
Der aus Augsburg gerufene Abt Paulus
um die Eigenart jedes Einzelnen. Er
Birker sollte freilich weniger mit einer zu
nennen darf, weil allen alles gemeinsam
gen Lebensordnung Anstoß erregen und
betont, dass niemand etwas sein Eigen
ist, aber auch, dass nicht alle das Gleiche erhalten, sondern jeder das, was er
braucht. So ist es die Aufgabe des Abtes,
alles so zu ordnen, dass die Starken finden,
was sie suchen, und die Schwachen nicht abgeschreckt werden. Die Formel »quod
absit – was ferne sei« benennt immer wie der in der Regel die Spannung zwischen dem, was sein soll, und der konkreten
Wirklichkeit.
So können für die Geschichte von
St. Bonifaz Ideal und Wirklichkeit durch Satzungen und programmatische Ent
würfe einerseits, durch Visitations
berichte und Kapitelsverhandlungen
liberalen als vielmehr mit einer zu stren
schließlich schon 1854 scheitern. Zweifels
ohne aber hat er St. Bonifaz ein hohes
Ideal vorgegeben. Es spiegelt sich wider in den ersten Statuten von St. Bonifaz, die
eine Neuschöpfung von Abt Paulus sind.
Während die anderen wiedererrichteten
Klöster nur ihre Gewohnheiten ausbilde
ten, aber sich sonst an die Satzungen der
alten Bayerischen Benediktinerkongrega tion, die von 1684 bis 1803 existierte, hiel
ten, wollte er Statuten »aus frischem Guß« machen. In einem Schreiben an das Bay erische Kultusministerium vom 24. Feb
ruar 1852 verteidigt er diesen eigenen Weg,
weil so am besten die Regel des heiligen
anderseits beleuchtet werden. Denn seit
Benedikt »auf die jetzigen Verhältnisse,
faz in einem besonderen Spannungsver
würde. Er hatte seine Satzungen am
seiner Gründung steht die Abtei St. Boni
Zeit- und Klosterbedürfnisse« angewandt
hältnis. Es ist die Spannung zwischen
26. Dezember 1851 durch die oberhirtliche
zwischen dem Stadtkloster und dem Land
erhalten.
klösterlichem Leben und Stadtseelsorge, kloster Andechs, zwischen der wissen
Stelle von München und Freising bestätigt
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3 Uhr und die Fleischabstinenz sollte auf
alle Tage ausgedehnt werden. Auch sollten einzelne Mönche die Erlaubnis erhalten, sich ganz dem beschaulichen Leben hin
zugeben. Solche Forderungen erwiesen
sich als mit den St. Bonifaz übertragenen
Aufgaben der Seelsorge, des Schulunter richts und der Lehrtätigkeit nicht ver
einbar. Beim Trauergottesdienst für Abt
Paulus am 1. Dezember 1888 sagte P. Odilo
Rottmanner über ihn: »einsichtsvoll und gewissenhaft, wie er war, stellte er sich die Frage: Was soll St. Bonifaz werden,
sein und bleiben?« Odilo Rottmanner gibt
in seinen Worten darauf Antwort: »nicht
nur eine Stätte, von der aus die Geschäfte der Seelsorge, des Unterrichts und der
Erziehung verrichtet werden, sondern
ein »Haus Gottes, das von Weisen weise
verwaltet wird«, ein geistiger Bau, ausge führt aus lebendigen Steinen, bestimmt zur Erbauung der Gemeinde, … eine
Quelle, aus der unaufhörlich frisches
und erfrischendes Wasser hervorströmt, so dass die Gläubigen mit Freude aus der
Heilsquelle schöpfen, … ein Licht und
Feuerherd, von dem aus nach allen Seiten Funken erleuchtend, erwärmend und
entzündend in die Welt hinaussprühen«.
Odilo Rottmanner bezeugt Abt Paulus,
er sei dem Ideal bis zum letzten Augen
blick seines Lebens im Wesentlichen treu geblieben, auch wenn er in den Jahren
reiferer Erfahrung über manche Dinge
anders gedacht habe. Weil er an seinem
Ideal unerschütterlich festgehalten habe, resignierte er nach vier Jahren, weil er
sich nicht den Zumutungen beugen wollte,
in denen er eine unzeitige Überbürdung der noch jungen Stiftung erblicken
musste. Mit Recht habe Paulus Birker als
Hauptcharakter des heiligen Benedikts
Benediktsfigur vom Brunnen vor dem Haneberghaus in St. Bonifaz in München Sehr treffend gibt er das Ziel der klei
nen Gemeinschaft von St. Bonifaz wieder:
»sich selbst und andere aus ganzem Her
In einem Entwurf von 1854 beginnt das Chorgebet schon um 3 Uhr und die Fleisch abstinenz sollte auf alle Tage ausgedehnt werden.
und seines Ordens »Gottseligkeit und
Leutseligkeit« bezeichnet. (…)
Kloster und Seelsorge
zen zum Herrn, unserem Schöpfer hinzu
Am 4. Oktober 1854 wurde Daniel Bonifa
gelungen, die die Sendung von St. Bonifaz
Birker gewählt. Mit der ganzen Kraft und
wenden.« Hier ist eine Formulierung
als monastische und apostolische Gemein schaft treffend zusammenfasst. Freilich
tius Haneberg zum Nachfolger von Paulus
Leidenschaft seiner Persönlichkeit stellte er sich der doppelten Aufgabe klöster
waren die aszetischen Anforderungen
lichen Lebens und rastloser Seelsorge. Er
Statuten und Entwürfen von Abt Paulus
keit, sondern ein innerlich zutiefst bejah
1854 beginnt das Chorgebet schon um
betonte er immer wieder, wie der Konvent
ungemein hoch und wurden in neuen
noch verschärft. In einem Entwurf von
sah darin nicht nur äußere Notwendig
tes Ideal. In seinen Kapitelansprachen
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Urkunden auch mit den Frauenklöstern ausgetauscht, etwa mit den Benedikti
nerinnen von Nonnberg in Salzburg aus dem Jahre 1876. (…) In besonderer Weise
war freilich Abt Bonifaz Haneberg, auch
schon vor seiner Bischofsernennung 1872,
auf die universalen Anliegen der Kirche
ausgerichtet. Auf sein Betreiben kam 1868 eine Versammlung deutschsprachiger
Benediktineräbte in Salzburg zustande.
Auch dort kam sein altes Anliegen der
Missionstätigkeit zur Sprache, vor allem auch durch den Dialog, auch mit dem
Islam. Ein besonderes Anliegen war ihm
auch die Ausbildung des Nachwuchses
und die wissenschaftliche Fortbildung in den Klöstern. Für St. Bonifaz betonte ein
Antrag an das Generalkapitel 1885 die Not wendigkeit, auf eine gute humanistische
Ausbildung aufzunehmender Novizen und auf eine gediegene theologische Ausbil dung zu achten.
Dass sich in der ersten Hälfte des
20. Jahrhunderts unter Abt Bonifaz
Wöhrmüller und jungen, wissenschaft lich interessierten Mönchen wie Hugo Lang, Romuald Bauerreiß, Ludger Rid
und Willibald Mathäser ein reges geisti
ges Leben im Kloster zeigte, bestätigt
der Visitationsrezess vom 2. Januar 1934:
»Möge die Freude an wissenschaftlicher
und literar ischer Betätigung, die unver
drossene Arbeit im Weinberg des Herrn,
der Eifer für Chorgebet und Gottesdienst,
kurz der ganze schöne Familiengeist, den
Hl. Bonifatius (Peter Burkart, Basilika St. Bonifaz)
die Visitatoren wiederum vorfanden, sich
von St. Bonifaz gerade wegen seiner vielen
als Unterpfand des göttlichen Schutzes
Innerlichkeit, Gebetsgeist und Meditation
bewähren.«
Tätigkeit in besonderer Weise zu Stille,
verpflichtet sei. Schon in einer Profess
in schwerer Zeit und künftigen Stürmen
predigt am Lichtmesstag 1852 »vom innern
Stadt und Land – Spiritualität und Ökonomie
betont er, dass Armut und eheloses Leben
In dem Spannungsfeld der beiden Häuser
den Menschen ganz frei zu machen für die
auch das Verhältnis von Kloster und seiner
und äußern Berufe des Bendiktinerordens«
für ihn darin den tiefsten Sinn hätten,
St. Bonifaz und Andechs stand immer
Bezeugung des Evangeliums. (…)
wirtschaftlichen Fundierung. Andechs
Das Einzelne und das Ganze
lage von König Ludwig I. zugestiftet, hatte
So sehr benediktinisches Leben sich im einzelnen Kloster vollzieht, so muss es
war ja gerade für die ökonomische Grund aber nicht zuletzt durch die Bedeutung als Wallfahrtsort, durch die Schönheit
doch sich immer dem Ganzen der Kirche
von Kirche und Landschaft und die vielen
bundenheit mit den anderen Klöstern
Gewicht. Zunächst war der landwirt
Zusicherung des gegenseitigen Gebetes
den eigenen Kräften der zahlreich ein
verpflichtet fühlen. Ausdruck der Ver sind die Gebetskonföderationen. Die
für die Verstorbenen wurde in eigenen
übernommenen Aufgaben sein eigenes
schaftliche Betrieb, vor allem wo er mit
tretenden Brüder geführt wurde, der tra
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gende wirtschaftliche Faktor. (…) Wie sehr sich wirtschaftliches und soziales Denken
verbinden ließen, zeigte die Zustimmung
bei dem durch den im 20. Jahrhundert ein setzenden Rückgang gerade der Zahl der
Andechser Mitbrüder die weltlichen Mit
kesselhauses und der Mälzerei in Andechs
Die Probleme des Verhältnisses von Kloster
Dass in der schweren Zeit nach dem Ersten
Hugo Lang nach seinem Amtsantritt 1951
und des Anstaltsgebäudes in Rothenfeld.
Weltkrieg auch die immer mehr an Bedeu tung gewinnende Brauerei harte Opfer
arbeiter sie um ein Vielfaches überwiegen. und Wirtschaft wurden deutlich, als Abt die Brauerei zu modernisieren begann
unter maßgeblichem Einfluss auch von
von St. Bonifaz forderte, zeigt die Kapitels
Laien. (…)
den Gersteneinkauf ein Darlehen von
schreibt Abtprimas Bernhard Kaelin:
beratung vom 3. Oktober 1921, in der für
In einem Brief vom 7. Januar 1955
100.000 Mark von einem anderen Kloster
»Gewiß müsse jedes Kloster danach stre
die Verpfändung der Stiftsbibliothek dafür
für das geistige und geistliche Leben zu
erbeten wurde. Allerdings erschien dann
als ein zu großes Opfer, was mit dem
Selbstverständnis der Abtei nicht zu ver
ben, die notwendige materielle Subsistenz schaffen. Aber es gilt heute wie zur Zeit
St. Benedikts für den Abt und die Kommu
einbaren war.
nität der Grundsatz: Quaerite primum
die Landwirtschaft als Wirtschaftsfak
vobis. Daß Laien … ein Kloster nur unter
gewann die Brauerei noch mehr an Bedeu
betrachten, ist verständlich, aber für uns
In der Mitte des 20. Jahrhunderts trat
tor noch mehr in den Hintergrund und tung. Das erforderte auch ein anderes
wirtschaftliches Denken und mehr und
mehr auch die Mitarbeit von Fachleuten
aus dem Laienstand. Die Brauerei ist
Basilika St. Bonifaz in München
heute ein moderner Wirtschaftsbetrieb,
des Kapitels am 2. April 1906 zum Vor
haben Abt Gregors zum Bau des Dampf
Die Verpfändung der Stiftsbibliothek erschien als ein zu großes Opfer, was mit dem Selbstverständnis der Abtei nicht zu vereinbaren war.
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regnum Dei et haec omnia adicientur dem wirtschaftlichen Gesichtspunkt
ist dies nicht der einzige und vor allem nicht der erste Gesichtspunkt.«
Dass eine solche Abwägung zwischen
den klösterlichen Zielen und den wirt
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Kloster Andechs schaftlichen Notwendigkeiten und die
zu Priestern weihen lässt (vgl. Regel
Einbeziehung der recht motivierten Mit
Kap. 62 »Die Priester des Klosters« und
allgemein und speziell bei unserer Abtei
Das mittelalterliche Benediktinerkloster
hundert stellende Aufgabe ist, steht außer
übernommenen apostolischen Aufgaben
arbeit von Laien in klösterlichen Betrieben eine sich auch und verstärkt im 21. Jahr
Zweifel. Ein von den Mitarbeitern 1999
Kap. 60 »Die Aufnahme von Priestern«).
war vor allem durch die von den Klöstern zu einem Priesterkloster geworden. Die
erstelltes Leitbild der klösterlichen Unter
Eingliederung von einfachen Mitarbei
feld zwischen klösterlichem Leben und
mit einem kürzeren Gebetspensum hatte
nehmungen meint sogar: »Im Spannungs gewinnorientiertem Wirtschaften entste
hen positive, gegenseitige Einflüsse.« Im dritten Leitsatz heißt es: »Unsere Tradi
tion ist es, fortschrittlich zu sein; unseren
tern des Klosters in das klösterliche Leben zur Ausbildung eines zweiten Standes im
Kloster geführt. Die eigentlichen Mön
che mit Kapitelsrechten und Feierlicher
Profess waren die Priestermönche. Die
Fortschritt verdanken wir einer großen
»Brüder« hatten nur einfache Profess und
Priester und Laien
vor allem durch ihre große Anzahl in
Tradition.«
keine Kapitelsrechte. Im neugegründeten Kloster St. Bonifaz gewannen die Brüder
Die Regel St. Benedikts ist eine Regel für
Andechs mit seinen landwirtschaftlichen
mönchen, die aber Priester aufnimmt
Betreuung auch der Waisenkinder und
des Klosters aus ihren Reihen Mönche
ragende Bedeutung. So standen um die
eine Gemeinschaft vor allem von Laien
und auch nach den Notwendigkeiten
und handwerklichen Betrieben, mit der
Zöglinge eine das Übliche weit über
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Jahrhundertwende in Andechs etwa
Abhängigkeit; er ist nicht mehr und nicht
zeigte sich darin, dass sie auch Fratres
und zur Wohlfahrt der Gemeinde«. Die
weniger als ein Diener Christi im Interesse
genannt wurden und ihr Stundengebet,
Umsetzung dieses idealen Verhältnisses
Sprache verrichteten. Freilich brachte
in St. Bonifaz oft zu Wünschen übrig. Vor
das marianische Offizium, in lateinischer
Anfang des 20. Jahrhunderts die Anglei chung an die Kongregationssatzungen
von Priester und Laien ließ freilich auch allem Abt Hugo Lang ließ nach seinem
Regierungsantritt 1951 viel menschliches
und das kirchliche Recht für viele Fratres
Wohlwollen den Laienbrüdern zuteil
den nun allgemein Brüder genannt (im
Vatikanischen Konzils und das Generalka
Priesteramt vorbereiteten). Bezüglich des
brachte die in St. Bonifaz sehr rasch
eine schmerzliche Enttäuschung, sie wur
Gegensatz zu den Fratres, die sich auf das marianischen Offiziums hatten die Visita
toren die provisorische Erlaubnis erteilt,
auch an Werktagen statt des Rosenkran zes diesen zu rezitieren und den Rosen
werden. Erst der Durchbruch des Zweiten
pitel der Bayerischen Benediktiner 1967/68 erfolgende rechtliche Gleichstellung der
Brüder, die nun wieder Fratres genannt
wurden. Zeichen für die Wertschätzung der Laienmönche ist, dass sie immer
kranz privatim zu beten. Eine Anfrage an
wieder in das Seniorenkapitel gewählt
dies so bleiben könne und ob trotz gegen
1967 zweiter Zellerar, 1971 Subprior und
zium auch in lateinischer Sprache verrich
wurde. Subprior wurde in Andechs 1973
Rom gewährte nur gütig (benigne) die
chen 1999 Fr. Emmanuel Rotter (heute
die römische Religiosenkongregation, ob
teiliger Statutenvorschrift sie das Offi
ten dürften, wurde negativ beschieden.
Möglichkeit zur Erlaubnis, »dass die Lai
enbrüder, die bisher das marianische Offi
zium gemeinsam (puplice) zu feiern pfleg
wurden, dass Fr. Fulbert Haggenmiller von 1995 bis 1999 Hausprior in St. Bonifaz
Fr. Lantfried Brunnenmeyer und in Mün Prior; Anm. der Redaktion).
Bindung und Liberalität
ten, es aus reiner Frömmigkeit privatim
Als der 1872 ausgetretene P. Petrus Hamp
Kloster eine unheilvolle Spaltung zwi
schen Bischof Reinnkens um Aufnahme in
persolvieren könnten«. So wurde auch im
am 20. Oktober 1873 an den altkatholi
schen Klerus und Laien erhalten, die doch
die altgläubige Gemeinde schrieb, führte
kirche wenig den biblischen und monasti
Hanebergs das versöhnliche, c almierende
die maßgebenden Kräfte in St. Bonifaz
war und das fanatische, oder wie es sich
zeigt etwa eine Primizpredigt von Odilo
behauptete, entschloß ich mich, unver
gerade im klösterlichen Modell der Klein
Die Spannung zwischen wissenschaftlicher Redlichkeit und Frömmigkeit, zwischen Liberalität und Kirchlichkeit sollte die Geschichte von St. Bonifaz bestimmen.
nis der Herrschaft oder Dienstbarkeit oder
60 Brüder nur sieben Patres gegenüber.
Eine gewisse Wertschätzung der Brüder
Eine gewisse Wertschätzung der Brüder zeigte sich darin, dass sie auch Fratres genannt wurden und ihr Stundengebet in lateinischer Sprache verrichteten.
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schen Vorgaben entsprach. Dabei waren
durchaus diesem Urbild verbunden. Das Rottmanner (in seinen »Predigten und
Ansprachen« in München 1893 veröffent licht), in der er vom dreifachen Priester tum spricht. »Leider ist die so wichtige
Lehre vom allgemeinen Priestertum in der
Regel ebenso wenig erkannt, wie die Lehre vom ewigen, himmlischen Hohepriester
er u. a. aus: »Als nach dem Weggange
(beruhigende) Element ausgeschieden
nannte, entschiedene Heerlager das Feld meidliche Collisionen voraussehend, zum
Austritt.« Die Spannung zwischen wissen
schaftlicher Redlichkeit und Frömmigkeit,
zwischen Liberalität und Kirchlichkeit
hatte das Leben Hanebergs durchzogen und sollte auch die Geschichte von
St. Bonifaz bestimmen. Die Weise, wie
tum Christi.« Erst aus der Bedeutung und
Haneberg wissenschaftliche Wahrheits
einzigen Priestertums Christi und des
Toleranz und Treue zur Kirche verband,
Rechtfertigung des besonderen, welche
Predigt vom 6. November 1870 über »Die
dem gegenseitigen Verhältnis des einen,
allgemeinen Priestertums ergebe sich die das eine mit dem allgemeinen vermittelt
und zur Eintracht bringt. Darum ist
suche und fromme Hingabe, freiheitliche
wurde besonders schön deutlich in seiner gegenwärtige Lage des Hl. Vaters in Rom«. Sie war ein echtes Treuebekenntnis zum
Demut die erste Pflicht des Priesters. Er ist
Papst, der des Kirchenstaats beraubt wor
der Gemeinde aufgestellt«. Zwischen ihm
Er machte darauf aufmerksam, dass die
ja vom Herrn bestellt, nicht zum »Herrn
und der Gemeinde bestehe »kein Verhält
den war, vermied aber alle Einseitigkeit. oberste Leitung der Kirche, wie vordem,
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auch ohne Herrschaftsgebiet möglich ist, dass bei einer Vertreibung aus Rom Jeru
salem die beste Stätte für den Papst wäre
keit bisweilen, auch von Seiten anderer
Klöster, angezweifelt werden und es auch
und dass das Streben nach der Wieder
innerhalb des Klosters zu Auseinander
Deutschlands das schönste Geschenk für
durchhaltende heroische Haltung blieb
der Basilika hielt Haneberg die letzte
St. Bonifaz maßgebendes Vorbild. Seine
herstellung der Einheit der Christen
den Papst wäre. Zum 25-jährigen Jubiläum
setzungen kommen, seine die Spannung
doch durch die ganze Geschichte von
große Predigt: »Eine heilige, katholische
weise Maßhaltung zeigt sich schon in
sich als Weg durch die katholische Kirche
für die Mönche, die am Albertinum
und apostolische Kirche«. Christus zeigt
in seiner allumfassenden Menschen
den 1864 erlassenen Verhaltungsregeln
tätig waren, etwa wenn es dort heißt:
freundlichkeit. Er zeigt sich als Wahrheit
»Die Abendunterhaltungen dauern in
Leben durch die heilige, heiligende Kirche.
besonders verbunden und Hüter seines
durch die apostolische Kirche und als das
Chorkapelle von St. Bonifaz in München
Mochte auch Hanebergs treue Kirchlich
der Regel nicht weit über 9.00 Uhr«. Ihm
Geistes war P. Odilo Rottmanner, bei
dessen Einkleidung am 17. Februar 1865
er über die »Geistliche Freiheit« gepredigt
hatte. In dessen Deutinger und Haneberg
gewidmeten 1893 erschienenen Predigten
findet sich auch das Wort zum Fest der
Beschneidung Christi: »Im Namen der
Freiheit ist das Christentum in der Welt
aufgetreten; die Freiheit der Söhne Gottes
ist das Ziel und die Frucht des Glaubens an
Christus. Mit dieser Aufgabe des Christen
tums stimmt die höchste Bestrebung
und Bestimmung unserer Zeit überein.«
Das Freiheitsstreben des neuzeitlichen
Menschen wird also durchaus ernstge nommen. Zur Freiheit soll aber gerade
die Bindung etwa in den Ordensgelüb
den führen. So heißt es in einer Predigt
zur Erneuerung der Gelübde: »Was heißt
frei sein anderes als Gott dienen, der die ewige Freiheit ist?« Ordensleben ist für
ihn darum vor allem das Hören des Wortes
Gottes: »Die unbegrenzte treue Hingebung
an das Wort Gottes, das innige persön
liche Verhältnis zum ewigen, himmli
schen Hirten und Lehrer gibt jene wahre
Freiheit, die das höchste Ziel und Gut
des menschlichen Geistes ist.« Von Men schen, die im Wort Gottes ihren Schutz
und Schirm und eine Quelle reichsten
Trostes finden, gilt: »Heil und Segen
einem Hause, in welchem nicht nur eine
Tracht, sondern auch Eintracht herrscht.« Da bringen dann selbst die »unter Men
schen unvermeidlichen Fehler Heil, weil sie gegenseitig mit Geduld ertragen und
dadurch in Tugenden verwandelt werden.«
In einer Einkleidungspredigt bezeichnet
Rottmanner das Ordensleben als Schule
der Gottes- und Selbsterkenntnis. Darum
ist ein Kennzeichen gerade des Benedikti
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Kapitelsaal im Kloster Andechs
nischen der Friede. »Das gemeinschaft
enden benediktinischen Haltung handelt
Vorzug eine Stätte des Friedens Gottes sein,
Wöhrmüller »Gottes Lieblingsandacht«
lichen Bedingungen dieses Friedens in
haben wir viele Beispiele einer offenen,
Darum konnte Odilo Rottmanner bei der
diktinischen Haltung. In einer Untersu
Zeit, die Gott entweder lästert oder ihm
(Festvortrag zur Görrestagung, Salzburg
bloß Tätigen, die sich selbst dabei verlie
liche religiöse Leben kann und soll mit
weil und insoferne hier mit den wesent besonderer Weise ernst gemacht wird.«
Feier des 50. Jubiläums von St. Bonifaz
am 25. November 1900 davon sprechen,
ein kleines Büchlein von Abt Bonifaz
Lob auf eine Gemeinschaft Gleichstreben
aus dem Jahr 1922. Von Abt Hugo Lang
Wirken in großer Kontinuität ermöglicht.
liberalen und doch entschiedenen bene
des »benediktinischen Gotteslobes in einer
chung über die benediktinische Discretio
dass König Ludwigs I. Vorliebe für die
1959) schreibt er: »Wenn unnervöse Geduld
dete, »dass der Benediktinerorden seinem
Gottes an den Menschen und allen Gott
Benediktiner in der Überzeugung grün
Wesen und seiner Geschichte nach nicht
nur menschen- und kulturfreundlich ist,
sondern dass der wahre Benediktiner sich
in hingebender Pflege aller Geschenke
dienens der Menschen benediktinisch
sind, dann werden sie immer wieder eine
unvertretbare Mission haben.« Abt Hugo
stets freihält oder doch freihalten soll von
Lang schrieb im Rückblick auf 100 Jahre
von unnützer Polemik und von ungebühr
tischen Möglichkeiten des Mönchtums
jeder Einmischung in politische Händel, licher Beeinflussung der Höfe.«
Von der Hingabe an Gottes Willen als
der fundamentalen und wahrhaft befrei
sich Versuch und Erfahrung«. Er singt das
St. Bonifaz, dass unser Haus alle dialek
gewissermaßen für viele durchgeprobt
hat: »vom Eremitentum bis zur Annähe rung an weltpriesterliche Art erstrecken
der, die Heimat gibt und seelsorgliches
Und er spricht von der rettenden Macht
gegenüber stumm bleibt, in einer Zeit der
.
ren«. An diese rettende Macht glauben wir
auch im 21. Jahrhundert.
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»Offen für ein großes Geheimnis – Mein Leben« Ein Gespräch mit Winfried Nonhoff zum Vermächtnis-Buch von Altabt Odilo Lechner
bergecho: Sie haben in den letzten Jahren zwei Bücher in Briefen zusammen mit Altabt Odilo Lechner veröffentlicht. Das soeben erschienene Buch »Offen für ein großes Geheimnis – Mein Leben«, an dem beide Autoren bis kurz vor dem Tod des Altabtes gearbeitet haben, unterscheidet sich von den Vorgängern.
genauesten Überprüfungen unterzogen
winfried nonnhoff: Das ist so. Bald nach dem Erscheinen des zweiten
Brief-Buches ließ mich Abt Odilo wissen,
Hatten Sie denn den jetzigen Erschei nungstermin, Mitte November, bereits geplant?
dass er Freude daran hätte, mit mir
ein weiteres Buch zu bedenken. Nach
Nein. Abt Odilo wünsche sich das Buch
etlichem Überlegen stimmte ich zu.
zum 87. Geburtstag im Januar 2018. Der Verlag plante entsprechend. So traf ich
wurde. Nach Freigabe durch den Abt
unternahm ich die Endredaktion. Man ches wurde gefeilt, umgestellt und neu
komponiert. Odilo musste sich auch noch
einige neue Fragen gefallen lassen. Im Juli waren die Arbeiten abgeschlossen und der Text ging an den Verlag.
Wollte aber dieses Mal die Rollen entschie
Abt Odilo das letzte Mal wegen der letz
den verändern: »Wenn Du magst, dann
ten Korrekturen am bereits abgesetzten
möchte ich Dich interviewen, mit Dir
Umbruch des Buches erst in der zweiten
Gespräche über Dein Leben, Deine Wege
Oktoberhälfte. In voller geistiger Präsenz
im Orden, Deine Erfahrungen mit der Kir
überreichte er mir seine Anmerkungen. Nun sind daraus »letzte Worte« gewor
che und vor allem zu Deinen Einsichten des Alters führen.«
Was brachte Sie denn auf die Idee, Abt Odilo gerade diesen biografischen Ansatz vorzuschlagen?
den. Er freute sich am Umschlag, erteilte gleichsam seinen Segen fürs Ganze und,
von Abt Odilos heiterer, durchaus abgrün
Und wie lief dann die konkrete Arbeit an diesem, nun auch tatsächlich letzten Buch des Altabtes? Wie wurde es zu seinem Vermächtnis?
licher Weisheit zu tun. Dann aber auch
chen, bereits nach Kapiteln geordneten
Das hat einmal mit meiner Faszination
diger und dabei immer menschenfreund
Ende 2016 legte ich ihm einen umfangrei
mit meinem Alter: Ich höre zunehmend
Fragenkatalog vor. Er stimmte den Fragen
gerne anderen Menschen, die etwas zu
sagen haben, zu. Mich interessieren ihre Lebenslösungen, wenn man so will, ihre Botschaften. Dazu kam, dass ich, dass
auch Abt Odilo wusste, ein weiteres Buch werden wir nicht realisieren.
zu, nahm da und dort Veränderungen vor. Bald im Jahr 2017 trafen wir uns zu Vorbe sprechungen und dann zu den gezielten
trotz seiner Gebrechlichkeit, wiederholte
er immer wieder seine Dankbarkeit. Nun, dann starb er doch sehr schnell, nicht
unerwartet, aber doch für mich bestür zend. Das Buch war von unserer Seite
fertig. Der Verlag beeilte sich nun sehr mit der Drucklegung und der Realisierung der letzten Korrekturen. Am ersten Advents
sonntag konnten Abt Johannes Eckert und ich das Buch in St. Bonifaz präsentieren.
auch spontane Fragestellungen ergaben
Das Buch ist, so deuteten Sie an, autobiografisch akzentuiert, ist aber auch weitreichender angelegt. Sie sprechen auch von einem »Vermächtnis«. Was macht es dazu?
gen. Die langjährige Mitarbeiterin von
heit, ihm wesentliche Erinnerungen an
Sitzungen fürs Buch. Diese Gespräche
wurden aufgezeichnet. Eine hohe Kon
zentration war vom Altabt verlangt und er brachte sie bestens vorbereitet auf. Denn
sich auf Grund seiner konkreten Äußerun
Der Altabt nutzt sehr gezielt die Gelegen
Abt Odilo, Sieglinde Aumann, erstellte
bestimmte Lebensstationen prägnant
nun ein Manuskript, das immer wieder
zu fassen. Seine Kindheit in der Nazizeit
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Buchveröffentlichungen
Vom Gewicht der Zeit. Graz, Wien, Köln 1980
Geschenke für den Tag. Graz, Wien, Köln 1981
Licht und Schatten mit Stift und Aqua.
mungen zu lesen. Mich überraschte da
Könnten Sie abschließend eine be stimmte Stelle im Buch, einen besonderen Inhalt benennen, der für Sie typisch Abt Odilo ist und exem plarisch, was das Vermächtnis betrifft?
für den früheren Erzbischof von München
die Abt Odilo begegnet sind, persönlich
spielt da eine große Rolle. Doch auch
sein Weg ins Kloster kommt zur Sprache. Besonders schön sind seine Auskünfte zu prägenden Gestalten und geistigen Strö zum Beispiel seine hohe Wertschätzung
Das ganze Buch wird die vielen Menschen,
und Freising, Kardinal Julius Döpfner.
ansprechen. Vieles wird ihnen dazu an
Doch neben solchen Auskünften berühren einen ganz direkt Odilos Gedanken zum Leben im Allgemeinen, zum Geheimnis
seines Glaubens, zur Freude an der Kirche und ihren Liturgien. Was er über sein
Leben an der Schwelle, den nahen Tod
und seine Hoffnungen auf die Zeit danach sagt, wird tatsächlich zu einem Ver
mächtnis, das weit mehr umgreift als die Person Odilo Lechner.
Sie erwähnen, dass sein Weg als Benediktiner, als Mönch und Abt in St. Bonifaz eine große Rolle spielt. Wie steht es denn mit Andechs? Das Buch ist in vielfacher Weise eine
Liebeserklärung des Altabtes an »sein« Andechs. Er erzählt mit spürbarem Schwung von der Geschichte dieses
besonderen Ortes, er thematisiert den
Wandel der Wallfahrts-Spiritualität, hebt den versöhnenden Charakter des Ortes
hervor, erzählt anrührend von Carl Orff. Und wir kommen mit Vergnügen und
Nachdenklichkeit aufs Bier zu sprechen. Odilo erzählt mit Schmunzeln, wie er
als frisch gewählter Abt allmählich vom
Limonaden-Trinker zum Biertrinker wer den musste. Dem Weißbier, auch dem
nicht alkoholischen, gilt seine Aufmerk
samkeit. In Klarheit benennt er die wirt
schaftliche Notwendigkeit der Andechser
Klosterbetriebe für die vielfältigen Aufga ben der gesamten Abtei.
eigenen Erinnerungen einfallen. Der Ori ginalton ist deutlich vernehmbar, da wir
München 1991
Auf dem Weg der Hoffnung. München 1987 Die Schöpfung. Augsburg 1994 Mit den Augen der Seele. München 1984 (zusammen mit Hans-Günther K aufmann)
Am Fluß des Lebens. München 1986 Der Weg der großen Sehnsucht, Santiago de Compostella. München 1986 Sehnsucht nach dem Geheimnis. Rosenheim 1992
ja aus lebendigen Gesprächen geschöpft
Lourdes. In der Kraft der Hoffnung.
subjektiv, herausgestellt. Bei unserem
Die Kraft der Stille. Augsburg 1994 Bayrisch katholisch. Augsburg 1995 Wie Mönche leben. Augsburg 1997 Hallo Abt Odilo: Antworten auf die Glaubensfragen unserer Zeit. Augsburg 1998 Das Geheimnis erfahren – Mit Abt Odilo durch das Jahr. München 2000 Terra benedictina. Dachau 2001 Weite dein Herz. 5. Auflage, München 2002 Warum ich bete. München 2003 Sieben Geheimnisse für ein gutes Leben.
haben. Aber eine Stelle sei doch, gewiss letzten Treffen kurz vor seinem Tod
übergab er mir mit den anderen Korrek turen eine inhaltliche Ergänzung, um
deren Einfügung er dringend bat. Zum
Abschluss des Kapitels zu den sich wan delnden Aufgaben eines Klosters, von
Andechs und Sankt Bonifaz formuliert er: »Wir haben die Verpflichtung, Schönes zu erhalten und das Schöne zu pflegen. Aber das Schöne darf nicht Selbstzweck wer
den, darf nicht die Nachfolge des armen Christus zurücktreten lassen. Das kann Entscheidungen herausfordern.« Diese
Korrektur ist für mich auch ganz persön lich eine Weisung, ein Vermächtnis und
ein Zeugnis. Sie spiegelt mir den vermiss
Innsbruck 1993
München 2003
Engel. München 2004 Wege zum Leben: Benedikts Weisung für die Zukunft. München 2005 Andechs, Der Heilige Berg. Dachau 2005 Damit der Glaube weitergeht. Münster schwarzach 2005
sten. Da redet einer nicht nur, da hat einer
Die Fülle des Lebens. Leipzig 2006 Mit Leib und Seele leben. München 2008 In der Stille finde ich die Mitte. Gütersloh
Herzlichen Dank für dieses Gespräch.
Leben nach Maß: Die Regel des heiligen Benedikts für Menschen von heute.
ten Gesprächspartner aus seinem Inner ein Leben entsprechend ausgerichtet.
2008
Freiburg 2009
Das Leben ist ein Pilgerweg – Unterwegs zu sich selbst. München 2009 Zeichen auf dem Weg. Freiburg 2011 Wohin gehen wir? Münsterschwarzach 2013 Wozu sind wir auf Erden? [ mit Winfried Nonhoff ] Münsterschwarzach 2016
Der Andechser Kreuzweg. Lindenberg 2016 Engel an meiner Seite. München 2017
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»Der Friede sei mit dir!« Am 30. Oktober verstarb unser lieber Mitbruder Pater Matthias Florian Leidenberger Nachdem Pater Matthias am 30. Oktober 2017 zur Mittagszeit zu einem Termin nicht erschienen war, war es schon bald schreckliche Gewissheit, dass er sich das Leben genommen hatte. Er stand im 6. Jahr seiner Profess und im 2. Jahr seines Priestertums. Sein Tod belastet und lässt uns fassungslos zurück, auch wenn Pater Matthias hinterließ: »Niemanden möchte ich anklagen, mit dem, was ich tue!« Wir wünschen unserem Pater Matthias, dass in der Stunde seines Todes der Auferstandene ihm begegnet ist und ihm voller Liebe wie Thomas zugesprochen hat: »Streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite: Der Friede sei mit Dir!«
P
ater Matthias wurde am 21. Juni
Bewusst wollte er neu anfangen,
konnte mit P. Matthias lachen – beim
manches hinter sich lassen und sich
Fußballschauen z. B. erlebten wir ihn
Leidenberger (geb. Jost) gaben ihm den
Am Allerheiligentag 2009 wurde er ein
immer wieder zuvorkommend im Umgang
Bruder wuchs er in Köln auf, wo er auch
er die Zeitl iche Profess ablegen, bei der
zur Last fallen wollte. Engagiert machte
1969 in Heidelberg geboren und seine Eltern Freimut und Hannelore
Namen Florian. Zusammen mit seinem
seine schulische Laufbahn 1989 mit dem
nach dem ausstrecken, was vor ihm liegt. gekleidet und am 30. April 2011 konnte
er den Ordensnamen Matthias erhielt.
sehr gelöst. Im klösterlichen Alltag war er
und man spürte, dass er niemandem es ihm Freude, bei Veranstaltungen
Abitur beendete. Es folgten der Zivildienst,
Mit dem Wintersemester 2010 begann er
und Feiern zu fotografieren. In der Seel
Beginn des Studiums der Rechtswissen
katholischen Theologie, das er im Früh
Gesprächspartner, nobel im Umgang.
abschloss. Am 2. Oktober 2015 empfing er
mit ihm lebte, der kam aber auch an seine
eine Banklehre und schließlich der
an der LMU München das Studium der
schaft an der Universität Köln, das er aber
jahr 2016 erfolgreich mit dem Lizentiat
Leidenberger zog es in die Filmbranche,
zusammen mit unserem P. Lukas Essen
nach einigen Semestern abbrach. Florian
wo er die kommenden Jahre in unter
schiedlichen Projekten als Cutter erfolg
reich wirken sollte.
Eine tiefe Sehnsucht führte ihn im
dorfer in Andechs die Diakonenweihe, am
ihn irgendwie gefangen hielten, freilich
die Priesterweihe. Nach seinem Pastoral
September 2017 nach St. Bonifaz zurück.
August 2017 absolviert hatte, kehrte er im
der benediktinischen Spiritualität und
Hier sollte er sich nun als Kaplan in die
Suchens wuchs in Florian Leidenberger
und er freute sich darüber, wieder daheim
einzuschlagen, so dass er am Pfingstfest
2009 in unserer Gemeinschaft das Postulat beginnen konnte.
und Flexibilität ging. Man spürte etwas
praktikum in der Pfarreiengemeinschaft
mit Fragen des christlichen Glaubens,
der Wunsch, selbst den klösterlichen Weg
Grenzen, wenn es etwa um Spontanität
von seinen Ängsten und Nöten, von inne
Weilheim, das er von Ostern 2016 bis
des kirchlichen Lebens. In dieser Zeit des
Wer Pater Matthias näher kannte und
Hochfest des Hl. Bonifatius in München
Januar 2005 erstmals in die Abtei Maria
Laach. Hier beschäftigte er sich intensiver
sorge fand man in ihm einen sensiblen
Seelsorge unserer Stadtpfarrei einbringen zu sein.
Pater Matthias war gewinnend im
Auftreten und korrekt in der Form, stets gut vorbereitet bis ins Kleinste. Man
ren Anspannungen und Zwängen, die
nie ahnend, wie schwer ihn diese seel i schen Nöte quälen mussten, so dass er
am 30. Oktober 2017 für sich den Weg der
Befreiung suchte. Am 6. November 2017 haben wir unseren lieben Mitbruder in
der Krypta von St. Bonifaz beigesetzt. Wir
.
bitten um das Gebet und Gedenken bei der
hl. Messe.
abt und konvent
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Lesung aus dem Johannes-Evangelium im 20. Kapitel zum Requiem für Pater Matthias am 6. November in Sankt Bonifaz Am Abend des ersten Tages der Woche,
als die Jünger aus Furcht vor den Juden die Türen verschlossen hatten, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen:
Friede sei mit euch! Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine
Seite. Da freuten sich die Jünger, dass sie
den Herrn sahen. Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich
der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sprach zu ihnen: Empfangt
den Heiligen Geist! Wem ihr die Sünden
vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr die Vergebung verweigert, dem ist sie
verweigert. Thomas, genannt Didymus
(Zwilling), einer der Zwölf, war nicht bei ihnen, als Jesus kam. Die anderen Jün
ger sagten zu ihm: Wir haben den Herrn
»Der Lanzenstich« (Peter Burkart, Basilika St. Bonifaz)
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Auszug aus der Predigt von Abt Johannes zum Requiem für Pater Matthias am 6. November in Sankt Bonifaz gesehen. Er entgegnete ihnen: Wenn
ich nicht die Male der Nägel an seinen
Händen sehe und wenn ich meinen Finger nicht in die Male der Nägel und meine
Hand nicht in seine Seite lege, glaube ich nicht. Acht Tage darauf waren seine Jün
Sein Tod belastet, weil er unweigerlich die
Frage nach der Schuld stellt! Und es ist gut und heilsam, wenn wir uns angesichts
des Todes diese Frage stellen – jeder ein
zelne von uns, stets mit dem Wissen, dass
zeigt uns seine Wunden gerade auch im
ander immer etwas schuldig bleiben: »Wir
sind meine Hände! Streck deine Hand aus
darf, und so zum Glauben – zum Frieden
chen Gemeinschaft zu leben, dass wir ein
kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte:
Thomas: Streck deinen Finger aus - hier
geheilt, indem er die Wunden begreifen
findet. Das ist unser Glaube in dieser
Beziehungen einlassen, wenn wir versu
Friede sei mit euch! Dann sagte er zu
Tage darauf in seinen Verwundungen
wenn wir uns auf das Leben und seine
ger wieder versammelt und Thomas war
dabei. Die Türen waren verschlossen. Da
Selbst Thomas, der nicht der Zweifler
ist, sondern der Verzweifelte, er wird acht
gehen nicht schuldlos durchs Leben!«
Und daher ist Erlösung und ein Erlöser
so notwendig. Am Ostersonntagabend
bedrückenden Stunde: Der Auferstandene
Leben und Sterben von unserem Pater
Matthias. Es waren nicht immer leichte
Jahre, aber gute acht Jahre miteinander, und dafür sind wir sehr dankbar: Mat
und leg sie in meine Seite und sei nicht
und acht Tage darauf erscheint der Aufer
thias ist und bleibt für uns das, was sein
wortete ihm: Mein Herr und mein Gott!
nicht die Frage nach der Schuld: Warum
und dafür danken wir ihm.
ungläubig, sondern gläubig! Thomas ant
standenen seinen Jüngern. Er stellt ihnen
Jesus sagte zu ihm: Weil du mich gesehen
habt ihr mich verlassen? Warum habt ihr
sehen und doch glauben.
Kein Wort darüber, was sie ihm schuldig
.
hast, glaubst du. Selig sind, die nicht
Ordensname bedeutet: Geschenk Gottes Und wir wünschen unserem Pater
mir nicht vertraut – mir nicht geglaubt?
Matthias, dass in der Stunde seines Todes
geblieben sind. Der Auferstandene zeigt
ihm voller Liebe wie Thomas zugespro
seinen Freunden seine Wunden und holt
sie ab in ihren Verwundungen: »Ich kann
mitfühlen welche Not ihr habt – aber jetzt
ist es gut!«
der Auferstandene ihm begegnet ist und
chen hat: »Streck deine Hand aus und leg
.
sie in meine Seite: Der Friede sei mit Dir!
Amen.
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Zum 150. Todestag von König Ludwig I. (25. August 1786 – 29. Februar 1868)
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Ort und Entstehung der Grablege in St. Bonifaz Die Überlegungen Ludwigs zum Ort sei ner Grablege verbanden sich zunächst
mit Kloster Scheyern, das 1838 von ihm
wiederbegründet worden war. Die Nähe zur Stammburg der Wittelsbacher war
hier wohl ebenso ausschlaggebend wie
die Anknüpfung an die mittelalterliche
Haustradition. Sie zeigt sich in den in
der Fürstenkapelle beigesetzten frühen
Wittelsbachern ebenso wie in den spä
testens 1623 auf Holztafeln übertragenen
Malereien mit Bildern aus dem Leben der
wittelsbachischen Ahnen. Warum Ludwig dann letztlich davon Abstand genommen
hat, ist nicht bekannt.
Am 29. Oktober 1854, drei Tage, nach
dem Königin Therese an der Cholera ver storben war, schreibt Ludwig in der für
ihn typischen bruchstückhaften Weise
in sein Tagebuch: »… Nicht in dieser, in
der vorhergegangenen Nacht (…) kam mir
der Gedanke, wenn der Raum es gestattet,
in der Kapelle, die bestimmt in Basilika St. Bonifaz für das h<eilige> Grab, was
aber nicht da stattfindet, Seitenstück
der Taufkapelle, ist mein Wunsch, daß
Thereses und meine Grabstätte werde
(zwei marmorne Sarkophage, wo an mei
Porträt König Ludwigs I. aus dem Kapitelsaal von St. Bonifaz
nem schon die Inschrift nur wie natürlich mit Auslassung meiner Sterbezeit. So
befinden wir uns denn noch unter den
Lebenden, wie in Palermo Kaiser Fried rich II. in Aula, nicht abgesondert, ver
schlossen in moderiger Gruft. Einbalsa
Ende Februar 2018 jährt sich zum 150. Mal der Todestag König Ludwigs I., dem die Benediktinerabtei St. Bonifaz in München und Andechs auf besondere Weise verbunden ist. 1850 hat Ludwig I. St. Bonifaz gegründet, nachdem er den Bau von Basilika und Kloster initiiert und finanziert und 1846 das ehemalige Kloster Andechs aus privater Hand zurück gekauft hatte, um es als Wirtschaftsgut und damit Lebensgrundlage der zukünftigen Abtei in München zu übergeben. Bald schon bestimmte der König St. Bonifaz auch zu seiner Grablege, wohin er dann nach seinem Tod in Nizza überführt werden sollte. Am 28. Februar wird mit einer Eucharistiefeier in St. Bonifaz des Königs von den bayerischen Benediktinern gedacht und auch die Sommerakademie im Juni/Juli wird ihm gewidmet sein.
miert, <…> unsere irdischen Hüllen.). (…)
Wenn ich nur gleich nach dem Tode mit ihr vereinigt werde! Ihr Leben war rein,
meines nicht...« Unmittelbar nach dem
Tod der Königin bestimmte Ludwig also
St. Bonifaz zur Grablege für sich und seine
Gemahlin.
Am 8. April 1855 sandte Georg F riedrich
Ziebland, der Baumeister von Kirche und
Kloster St. Bonifaz, dem König mit einem
Handschreiben »in drei Blättern einen
Entwurf der in der heiligen Grabkapelle
der Basilica sancti Bonifacii in München
aufzustellenden Sarkophage« sowie
den Kostenvoranschlag über insgesamt
13.000 Gulden: 1.300 Gulden für das Fun
dament aus Nagelfluh und Ziegel, 900 Gul den für den Sockel aus Neubeurer Granit,
9.000 Gulden für die Sarkophage aus
weißem Schlanders-Marmor, 1.100 Gulden
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für die darauf ruhenden beiden Kronen
kirche und klos ter
die Krypta betreffend, die in der an dem
gehen lag in der Tatsache, dass Therese
Kapelle in der Basilika ist. Werde machen
Gedankengänge, die heute nicht mehr
mit Zepter und Schwert für den König und
anderen Stük der Taufkapelle befindlichen
100 Gulden für die Abänderung des Ein
lassen Thereses Hülle in ihr beizusetzen,
den »für Bestreitung unvorhergesehener
den Sarkophag, weil es die curia romana
die beiden Wappen aus vergoldeter Bronze,
gangsgitters in die Kapelle und 600 Gul
Ausgaben«. Ziebland war ein vorsichtiger Mann. Die beiden Inschriften auf der
Vorderfront der Sarkophage waren betont
der evangelischen Kirche angehört hatte,
nachvollziehbar sind. Am 11. November
unter meinem in diese Kapelle kommen
2001 wurde der Sarg der Königin deshalb
nicht gestatten würde, daß sie neben mir
wand der Basilika eingelassen wurde, bei
da käme.«
Auch in der oberhirtlichen Genehmi
in einem neuen Grab, das in die Außen
gesetzt – nun auf gleicher Höhe mit dem Sarkophag des Königs.
schlicht gehalten – neben Name, Titel
gung für die Grablege des Königs in
Herkunft (bei Therese) nur Geburts- und
von einem Sarkophag die Rede. Für die
Marmorsarg für Ludwig war bereits am
Billet vom 22. Juli 1855 ging der Entwurf
beigesetzte Königin ist nun kein eigenes
19. März nach St. Bonifaz überführt wor
einer kleinen Krypta, die unter dem für
seine letzte Ruhestätte. An der Stelle
(Bavariae Rex bzw. Bavariae Regina) und Sterbedatum und -ort. In einem kleinen
an Ziebland zurück mit der Mitteilung im
Auftrag des Königs, »daß Seine Majestät den Entwurf schön finden, aber densel
ben nicht ausführen lassen wollen, da
St. Bonifaz vom 15. April 1856 ist nurmehr zunächst in der Gruft der Theatinerkirche
Grabmal mehr vorgesehen. Sie sollte in Ludwig in einer Seitenkapelle der Basi
die sehr viel einfachere Lösung entstan
Therese erteilt, wobei diese jedoch – wie
schlichter Sarkophag, der nur im unteren
aller Stille und ohne jeden kirchlichen
verschlungenen Akanthusgewächsen und
Engelsköpfen verziert ist. Für Entwurf
seines Herzens, das alter Wittelsbacher
war am 21. März 1857 von Abt Haneberg
Ordinariates wurde auch die Erlaubnis für
Teil durch einen Ornamentstreifen mit
den. Am 9. März 1868 fand Ludwig hier
genannten Schreiben des Erzbischöflichen
häuft sind«.
den sein, die heute noch zu sehen ist: ein
9. April 1857 aufgestellt, Therese am
Tradition folgend nach Altötting gebracht
worden war, ihre letzte Ruhe finden. Im
In den nachfolgenden Monaten dürfte
Der den Sarkophagen der Normannen
könige in Monreale nachempfundene
lika zu errichtenden Sarkophag erbaut
derselbe zu viel Geld-Aufwand erfordern
würde, Seine Majestät mit Ausgaben über
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wurde, liegt sein Trauring. Thereses Herz aus der Klostergruft in die dafür vorgese
die Übertragung des Sarges der Königin
hene Urne in der Krypta gebracht worden,
vom König auch versichert worden sei – in
er immer bei sich getragen haben soll. Ein
Ritus zu geschehen habe. Die unausge sprochene Begründung für dieses Vor
zu der Ludwig einen Schlüssel besaß, den zweiter Schlüssel war im N ovember 1857
an Abt Haneberg gegangen – mit der Auf
lage, nur engsten Familienangehörigen
und Umsetzung zeichnet nun nicht mehr
Georg Friedrich Ziebland, sondern Leo von
Klenze verantwortlich. Am 16. April 1856
verfügt Ludwig für seinen Sarkophag
und die Krypta für die Beisetzung seiner
Gemahlin eine Summe von 6.700 fl., von der 2.700 fl. für den Sarkophag im Bud
get von 1856/57 enthalten, die restlichen
4.000 fl. aber aus der Hauptreserve oder einer anderen Position zu decken sind.
Eine Aktennotiz vom 26. September 1856
informiert dann über verschiedene Aus
gaben »in specie die Gruft bey St. Bonifaz, so wie die Herstellung des Sarkophages
und der Krypta betreffend«. Zwischen
Mai und Juli 1855 – noch vor der Absage
an Ziebland – hatte Klenze den Auftrag
für die Gestaltung der Grablege erhalten,
wobei auch drei Tage nach der Absage an
Ziebland immer noch von einem Marmor sarkophag auch für die Königin die Rede
ist, der dann jedoch bis April 1856 der Bei setzung in der Gruft zum Opfer gefallen sein muss – mit gleichzeitiger Reduzie
rung der Kosten um mehr als die Hälfte.
In sein Tagebuch schreibt Ludwig am
15. April 1856: »Mit Geheimrat von Klenze, den ich zu mir beschieden, gesprochen
Entwurfszeichnung zur Grablege
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bzw. vom König autorisierten Personen
König fand am Montag, den 9. März 1868,
Hausarchiv, Nachlass Ludwigs I., 54/3/3½).
ten ausführlichen Programm dokumen
erisches Hauptstaatsarchiv, Geheimes
In einem im Zusammenhang mit der
Empfangsbestätigung Hanebergs überlie
statt und ist in einem vom 5. März datier
tiert. Um 2 Uhr nachmittags setzte sich der Leichenzug von der Hofkapelle der
ferten zweiten Schreiben an Ludwig bittet
Residenz in Bewegung – eine lange Reihe
Königin mit Kränzen auszuschmücken,
Militär, Beamtenschaft, Schulen, das
als unnötig bezeichnet wird (ebd.).
Leichenwagen unmittelbar voraus gingen
der Abt um die Erlaubnis, die Grablege der
was von Ludwig rundweg abgelehnt und Ludwigs Grablege in St. Bonifaz, vor
allem für ihn und daneben auch für seine Gemahlin bestimmt, entspricht damit
ganz seinem Selbstverständnis: noch im
von Vertretern des öffentlichen Lebens:
gesamte Personal des Hofes u. v. m. Dem
vor den persönlichen Bediensteten des
toten Königs das Kapitel zu St. Kajetan und der »übrige Hof = Clerus mit Vocal = Musik; das Dom = Capitel; vier Bischöfe, der Erz
Tod Individualist und nicht einer unter
bischof mit seinen Assistenten«.
Hinblick auf die Gestaltung der Grablege
von einem königl. Stallmeister und von
mit den von ihm verpflichteten Künstlern
Pferden bespannt« befand sich der Sarg,
vielen eines Herrschergeschlechts. Im
wird deutlich, was für Ludwigs Umgang
gilt: Sie »wurden ihrer Arbeit entfremdet und nach Belieben des Unternehmers
Ludwig in die Produktion eingesetzt, oder
Auf dem Leichenwagen, »geführt
zwei königl. Bereitern, und mit acht
geschmückt mit den Reichsinsignien und den Attributen der königlichen Hausor
den. Flankiert wurde er u. a. von zehn
ausgetauscht.« (Winfried Nerdinger,
Edelknaben, die brennende Kerzen in den
politik Ludwigs I. in: Romantik und Restaura
war vertreten durch die Prinzen des
1825 – 1848, hrsg. v. Winfried Nerdinger, München
Ludwig II., Enkel Ludwigs I., wird nicht
Der Tod des Königs
Königsplatz ging der Zug über die Luisen-
Weder Hadrian noch Augustus – Zur Kunst
tion. Architektur in Bayern zur Zeit Ludwigs I.
1987, S. 9 – 16, hier S. 14/5.)
Die Nachricht vom Tod Königs Ludwigs I.
Händen hielten. Die königliche F amilie
Königlichen Hauses, der regierende König genannt.
Über die Briennerstraße und den
zur Karlstraße und machte vor dem
wurde den Münchnern in einem Extra
Haupteingang von St. Bonifaz Halt: »Hier
»Sonnabend, den 29. Februar 1868« im
Hülle des Allerhöchstseligen Königs und
blatt der Augsburger Postzeitung vom
empfängt die gesammte Geistlichkeit die
Wortlaut des aus Nizza empfangenen
wird der dieselbe umschließende Sarg auf
45 Minuten Vormittags ist König Ludwig I.
gesetzt, von der anwesenden Geistlichkeit
Telegramms mitgeteilt: »Heute um 9 Uhr von Bayern in Nizza verschieden.« Merkwürdig berühren die sich
anschließenden Notizen, die im Zusam menhang mit der Todesnachricht depla
ziert wirken: »In der heutigen Sitzung der
eine vor dem Katafalke errichtete Estrade die Vesper abgebetet und von dem Herrn
Erzbischofe die Einsegnung verrichtet.
Nachdem hierauf die Allerhöchsten und
Höchsten Herrschaften, sowie die anwe
senden Herren und Damen die Kirche ver
Abgeordnetenkammer wurde der Antrag
lassen haben, wird der Sarg unter Vortritt
ehe mit 74 gegen 52 Stimmen abgelehnt. –
von dem königl. Hofmarschall Baron von
auf Einführung der obligatorischen Civil
Im Wahlbezirke Schweinfurt wurde Meder
ins Zollparlament gewählt.« Erst dann
der benöthigten Geistlichkeit und gefolgt
La Roche nach dem Sarkophage getragen, in denselben gesenkt, und wird von dem
scheint man sich wieder auf den eigentli
königl. Obersthofmeister doppeltes Siegel
wenn es heißt: »Soeben bringen die tiefen
waren demzufolge bei der Beisetzung des
chen Anlass des Extrablattes zu besinnen,
Klänge der Bennoglocke, sowie Trauerge
Extrablatt der Augsburger Postzeitung zum Tod König Ludwigs vom 29. Februar 1868
Die Leichenfeier für den verstorbenen
den Zugang zur Gruft zu gestatten (Bay
läute vom Frauendome und allen Thür
angelegt.« Die nächsten Angehörigen Königs nicht zugegen.
Im Rahmen der Exequien für Ludwig I.
men den Bewohnern der Hauptstadt die
wurden an den auf die Beisetzung folgen
Königs Ludwig I.«
nerstag, 12. März – in St. Bonifaz jeweils
erschütternde Botschaft vom Hinscheiden
den drei Tagen – Montag, 9. März, bis Don
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um 10.30 Uhr Predigt und Requiem gehal
ten. Am Dienstag, 10. März, sprach Ignaz
von Döllinger »Zum Gedächniß Seiner
Majestät des Königs Ludwig I. und seiner Regierung«, am nächsten Tag legte der
Abt von St. Bonifaz, Daniel Bonifaz von
Haneberg, einen »Kranz auf den Sarko
phag Seiner Majestät des Königs Ludwig I.
von Bayern«. Beide Reden wurden im glei chen Jahr im Druck veröffentlicht, wobei
Döllinger in seinem Vorwort auf einige
Kürzungen des mündlichen Vortrags hin
weist, die aufgrund der beschränkten Zeit vonnöten waren, nun aber rückgängig gemacht wurden.
Döllinger preist vor allem die deutsche
Gesinnung des jungen Kronprinzen und späteren Königs, die sich schon früh im
Gedanken der Walhalla manifestierte,
»auf daß Teutscher der Teutsche aus ihr
trete, besser als er gekommen«. Ludwig
habe sich als Erzieher und Bildner sei
nes Volkes verstanden, vor diesem Hin
tergrund sei sein politisches Handeln
ebenso zu verstehen wie sein Bemühen
um die Kunst und die Tatsache, dass
»wenn irgend ein Fürst seit Constantin den Namen eines Kirchenerbauers und
Kirchenausschmückers verdient, so ist
es König Ludwig«. Auch die Abdankung
Ludwigs bleibt nicht unerwähnt und
unkommentiert, für Döllinger wird sie
»immer eine sehr merkwürdige Begeben
heit« bleiben, geschah sie doch in Ludwigs
Vollbesitz an geistigen und körperlichen
Kräften und ohne den in ähnlichen Fällen folgenden Rückzug aus der Welt in die
Abgeschiedenheit z. B. eines Klosters wie etwa bei Karl V. Im Gegenteil, auch wäh
rend seines zwanzigjährigen Privatlebens sei Ludwig in der ihm vertrauten Umge
bung geblieben.
Programm zur L eichenfeier für König Ludwig I. am 9. März 1868
Abt Haneberg geht in seiner Trauer
rede ähnlich vor, wenngleich sie allge
meiner gehalten ist. Wichtig ist ihm in
besonderer Weise der Dank seines Klosters und seines Ordens, denn »wenn hier die
Leichenfeierlichkeiten zu Ende sind, wird die Trauerkunde über dem Ocean ankom
men; da wird von New York an bis nach
Kansas in vielen Gemeinden, Töchter
schulen, Waisenhäusern, in Abteien und
Prioraten des Benediktinerordens, eine
Trauer anheben, wie um einen theuern einzigen Vater«.
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kirche und klos ter
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Das Grab in St. Bonifaz Durch die Zerstörung der Basilika im
Zweiten Weltkrieg wurde auch der Sarko phag Ludwigs stark in Mitleidenschaft gezogen. Durch starke Sprünge drang
Regen und Schnee ein, so dass am
16. Januar 1950 zur Wiederherstellung
des Sarkophags der Leichnam des Königs
entnommen und zunächst in der Kloster
krypta aufgebahrt wurde. P. Romuald
Bauerreiss beschreibt den toten König
mumifiziert in einem offenen Eichen
sarg liegend, »im Gesichtsausdruck noch
deutlich erkennbar. Er trug bayerische
Generalsuniform mit roter Generals
schärpe. Eine Rose lag auf seiner Brust.
Die wenigen kleinen Orden waren voll
Rost und Grünspan. Die Hände trugen
Rosenkranz und Sterbekreuz. Das Kloster bettete den Stifter in einen Eichen- und
dann in einen Zinnsarg und brachte nach
der raschen Restaurierung des Sarkophags
ihn wiederum dorthin.«
Auch der Architekt des Wiederaufbaus
nach dem Krieg Hans Döllgast berichtet
von der Instandsetzung des Sarkophages und ihren Begleitumständen – in einem
kleinen Zeitungsartikel unter der Rubrik
Stadtspiegel in der Ausgabe des Münchner
Der Sarkophag K önig Ludwigs I. vor der Zerstörung der Basilika im Zweiten Weltkrieg
Merkur vom 18. Januar 1950 (siehe S. 42): »Am 16. Januar, gegen Einbruch der
Nacht, wurde in der Basilika St. Bonifaz
der Leichnam König Ludwig I. aus seinem
Sarkophag gehoben und in die Mönchs
gruft im Kloster der Benediktiner überge
führt. Den Steinsarg haben im Jahre 1944
Bomben und Brand zerstört. Der Bayeri
sche Staat hat die Mittel aufgebracht, ihn
wieder instand zu setzen, und die Kapel lenwände samt der darunter liegenden
Gruft mit dem Sarg der Königin in einfa cher Form wiederherzustellen. Man will
die Trümmer der riesigen Deckplatte und
die verschobenen Wände aus Untersberger
Marmor möglichst ohne Ergänzungen
wieder aneinanderfügen, den durch die
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kirche und klos ter
Glut zerstörten Boden und die ehedem
hölzernen Abschlussgitter erneuern, im übrigen aber dem Monument, das nicht einmal den Namen des Königs trug, die
alte, ergreifend einfache Form erhalten. Zur hundertjährigen Wiederkehr der
Bauvollendung im Herbst dieses Jahres
werden die Arbeiten ihren Abschluss fin
den. Man war überrascht, nach Abnahme der vielfach zerrissenen und in ihren Tei
len verschobenen Deckplatte statt eines
Zinnsarges nur mehr Reste eines eichenen
vorzufinden. Das machte eine rasche Ber gung im Zeitraum weniger Stunden not
wendig, die vom städtischen Bestattungs amt unter Leitung der Herren Direktoren
Böck und Gscheitmeier übernommen
wurde. Der tote König wurde unversehrt mit allen Beigaben in einen Zinnsarg
mit vornehmer und einfacher eichener
Umhüllung gebettet. Er trägt die verbli
chene königsblaue Uniform, mit karmoi sinroter Schärpe. Die gefalteten Hände
umfassen das Sterbekreuz. Seine Haltung
ist schmal und straff. Unter der rund
gewölbten Stirn liegen tief eingefallen die
erloschenen Augen. Abt, Prior, Brüder und
Ordensgeistliche vom Kloster St. Bonifaz,
Poliere und Bauleiter begleiteten den Sarg, den noch der Lorbeer deckt, der ihm vor
hundert Jahren beigegeben wurde.«
Nach der Restaurierung des Sarkopha
ges wurde der tote König wieder dorthin übertragen. Alljährlich, bei der Eucha
ristiefeier zum Todestag Ludwigs, ziehen die Mönche von St. Bonifaz nach dem
Segen dorthin und sprechen das Toten
gebet für den Stifter. Am 28. Februar 2018
werden sich dazu auch Vertreter der ande ren bayerischen Benediktinerklöster in
St. Bonifaz einfinden, denn ohne König
Ludwig I. wäre nach der Säkularisation
benediktinisches, ja klösterliches Leben
.
nicht mehr möglich gewesen. Und das sollte man ihm nie vergessen!
Dr. Birgit ta Klemenz, Stiftsarchivarin
Der Sarkophag König Ludwigs I. heute
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kirche und klos ter
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Ein bemerkenswerter Vertreter der Altarbildmalerei Johann Andreas Wolff (1652–1716) und seine Gemälde in Andechs
Wegen der überwältigenden Fülle an Bildwerken aller Art weiß man beim Besuch der Andechser Wallfahrtskirche gar nicht, wohin man zunächst genauer schauen soll. Natürlich zieht vor allem der prächtige Hochaltar mit dem Gnadenbild der Muttergottes im Strahlenkranz den Blick auf sich. Doch dann nimmt man auch schon die dazu kulissenartig hinführenden vier Seitenaltäre an den Freipfeilern wahr. Sie sind Werke des Münchner Rokokobildhauers Johann Baptist Straub aus der Mitte des 18. Jahrhunderts und umrahmen barocke, also etwas ältere Ölgemälde verschiedener Künstler, darunter Johann Andreas Wolff (1652 –1716). Ihr Bildprogramm spielt auf die Vorgeschichte von Andechs, seine Heiltümer, den hier wirkenden Benediktinerorden und die Marienverehrung an. Ein Beitrag von Lothar Altmann über die Altargemälde von Wolff in Andechs.
Graf Rasso – Altarbild in der Wallfahrtskirche
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D
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diversen bedeutenden Stadtkirchen –
Wolff ab 1681 eigenständig für den Münch
Benediktbeuern, Dießen, Fürstenfeld,
1680er Jahre von den Zunftzwängen befreit
bau sind Werke des Münchner Hofmalers
Kremsmünster, St. Florian, Waldsassen
haben, ohne allerdings bei Hof jemals fest
wie Signatur und Datierung am rechten
es mehrheitlich immer noch sind?
ie beiden östlichen (also dem
Gnadena ltar zunächst platzierten)
Altarblätter in spätbarockem Kolo
rit und zueinander spiegelbildlichem Auf
Johann Andreas Wolff (1652 – 1716) von 1703, Gemälde verraten (nicht am linken, wie in
z. B. auch in den Klöstern Altomünster,
Garsten, Göttweig, Indersdorf, Kaisheim, oder Weihenstephan zu sehen waren bzw.
ner Hof. Er muss also schon ab Anfang der gewesen sein und »Hofschutz« genossen
angestellt zu sein.
Wohl auszuschließen sind für
Johann Andreas Wolff die für Gesellen
der Literatur behauptet wird). Sie zeigen
Wolffs Anfänge
St. Benedikt von Nursia am Gründonners
zember 1652 in der Münchner Frauen
auch, weil von seinem langjährigen
seiner Geburt. Seine Eltern waren der
ausdrücklich betont wird, dass Wolff
einerseits den Tod des Ordensvaters
Johann Andreas Wolff wurde am 11. De
tag 547 – wie überliefert – im Stehen. Er
kirche getauft, vermutlich noch am Tag
(»Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, wie
Münchner Bürger und Maler Jonas Wolff
liest noch den Lobgesang des Simeon
du gesagt hast, in Frieden scheiden«),
doch schon brechen seine Augen und er
muss von Mitbrüdern aufgefangen wer
und dessen Gemahlin Maria Helena, geb. Schön. Als Taufpate fungierte der Hof
bauschreiber Andreas Saltner, dem Wolff
den, die seine Seele bereits auf einem
wohl seinen zweiten Vornamen verdankte.
Ein Engelskind (Putto) im Vordergrund
lich eine Lehrzeit in der väterlichen Maler
Lichtteppich zum Himmel fahren sehen.
Wolff absolvierte höchstwahrschein
zeigt ein zersprungenes Trinkglas, dem
werkstatt. Akademisch-anatomische
einen vereitelten Giftanschlag auf den
chen Hofbildhauer Balthasar Ableithner
eine Schlange entweicht – Hinweis auf Heiligen.
Andererseits ist der in Verehrung
Mariens niedersinkende hl. Rasso/Rath zu sehen, auch er in fortgeschrittenem Alter,
aber von hünenhafter Gestalt und im Har nisch. Dieser wie die Wappenkartusche,
Kenntnisse soll er sich beim kurfürstli
vorgeschriebenen Wanderjahre – nicht
nur, weil sie nicht belegt sind, sondern Schüler und Mitarbeiter Johann Degler
»nicht weiter ist gekommen, als einmal mit einem seiner guten Freunde nach
Salzburg, ein andersmal nach Augspurg,
und Passau«. Als Kurfürst Max Emanuel
den Künstler auf Staatskosten zur Weiter
bildung nach Paris schicken wollte, soll
Wolff ihn gebeten haben, ihn in seinem
Vaterland zu belassen.
Heirat und Kinder
erworben haben. Obwohl für ihn offen
Johann Andreas Wolff hat man angeblich
zur Ausführung des Malerhandwerks in
die »im 36ten Jahr seines Alters«, also 1688
sichtlich nicht alle Voraussetzungen
München entsprechend den damaligen
Zunftstatuten gegeben waren, arbeitete
zur Heirat gleichsam überreden müssen,
erfolgt ist. Die Auserwählte war Maria Eva
Katharina Neu, Tochter eines Landshuter
die ein Putto vor ihm präsentiert, weisen
ihn als Grafen von Andechs aus. In seiner
Rechten hält er die Benediktsregel, trat
er doch später in das von ihm gegründete
Kloster Wörth (Grafrath) ein. Ein Pagen engel an seiner Seite trägt auf einem
Samtkissen eine Schatulle mit den vom
Grafen erworbenen »Herrenreliquien«,
Gegenständen, die mit Jesus in Berührung gekommen sein sollen und dank Rasso
den Grundstock des berühmten Andechser
Heiltums bilden. Beachtenswert ist auch die stimmungsvolle Ansicht des Klosters
Andechs zu Füßen des Heiligen.
In den von Engeln dargebotenen Oval
bildern Wolffs über den beiden Altarblät
tern ist auf die heiligen Päpste Gregor den Großen (links; zugleich Benedikts erster
Biograph) und Leo IX. (rechts) hingewie
sen. Auf sie gehen – wie auf den Gemälden
auch angedeutet ist – die Heiligen Drei Hostien in Andechs zurück.
Wer aber war der Maler dieser vier hier
beschriebenen Bilder, dessen Stil, Gelehr samkeit und Erfindungsreichtum schon
von den Zeitgenossen bewundert wurden und von dem Altargemälde – außer in
Kupferstich aus der Staatl. Graphischen Sammlung München
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Bildhauers. Sie dürfte mindestens 13 Jahre
Marianischen Männerkongregation am
Wolffs Persönlichkeit
muss auch sehr gekränkelt haben; denn
ber 1705 aufgenommen wurde.
Degler Glauben schenken darf, war Wolff,
jünger als ihr Gemahl gewesen sein und mit dieser Begründung bat Wolff im
August 1700 den Freisinger Bischof, ihm
das Privileg einzuräumen, in seiner Haus
kapelle sonntags die Hl. Messe feiern zu
dürfen. Auch starb sie fast sechs Jahre vor
ihrem Ehemann. Das Ehepaar Wolff hatte nachweislich sieben Töchter, von denen
Bürgersaal, in die Wolff am 29. Novem Die erfolgreiche Zusammenarbeit
Wenn man der Charakterisierung durch der sehr ehrbar und maßvoll lebte, von
zwischen Giovanni Antonio Viscardi (1645–
Jugend auf nicht sehr gesellig. Allerdings
künstlerischer Beeinflussung«. Außer
Männern. Obwohl Wolff anscheinend so
gemeinsame Projekte beispielsweise der
häufige und gründliche Studium von
1713) und Wolff erfolgte »in wechselseitiger dem Münchner Bürgersaal (1710/11) waren
Kongregationssaal im dortigen Jesuiten
liebte er offenbar Gespräche mit gelehrten gut wie nie verreiste, war er durch das
Büchern künstlerisch wie religiös sehr
gebildet. So konnte er auch zu einem aus
allerdings nur zwei die Eltern überlebten.
kolleg (1698), die Kapelle des Benediktine
dann ebenfalls im Jugendalter verstorben
und wahrscheinlich die Maximilianska
als Inventarisator, Schätzer und Gutachter
Angeblich gab es auch zwei Söhne, die
rinnenklosters Lilienberg ob der Au (1701)
gewiesenen Kunstkenner heranreifen, der
sein müssen.
pelle am Freisinger Dom (1710). Hierbei
Künstlerisches Umfeld am Münchner Hof
gewann Wolff als bedeutender Raumaus
tion seiner Bilder kann der Schluss gezo
dies schon 1696 in der Signatur Wolffs
geprägte Malerpersönlichkeit« war.
statter bzw. Innenarchitekt an Profil, wie
gefragt war. Aus all dem und der Konzep
gen werden, dass Wolff eine »intellektuell
Johann Andreas Wolff war wie schon sein
am Chorgewölbe der unter seiner Regie
als im bürgerlichen Milieu Münchens
St. Maria Thalkirchen aufscheint.
Das ergibt sich nicht nur daraus, dass eine
der Kontakt Wolffs zu den gleichaltrigen
Wolffs Arbeitsweise
Wolff die Bibel offenbar durch und durch
zu den bürgerlichen Meistern. So soll er
die Arbeitsweise Wolffs: »Wenn er ein
Vater und Großvater mehr im höfischen
beheimatet. Auch auftragsbedingt scheint
umgebauten Pfarr- und Wallfahrtskirche
Im Hause Wolff muss eine prägende
religiöse Atmosphäre geherrscht haben. eigene Hauskapelle vorhanden war und
kannte, sondern auch daraus, dass sich
Hofkünstlern enger gewesen zu sein als
Johann Degler berichtet ausführlich über
freundschaftliche Beziehungen etwa zu
Altarblatt zu machen gehabt, hat ers
leben entschieden.
maler Johann Anton Gumpp und (Ober-)
Malen kommen, und dann ist fast alles
hagerer Mann mit schwarzen Haaren, der
unterhalten haben. Ab 1704/05 führte
schon halb gemalt war, hat er wieder
Haus ging – nach neuester Mode eine
Hofbildhauer Andreas Faistenberger, Hof Hofbaumeister Giovanni Antonio Viscardi
zwey bis dreymal gezeichnet, bis er zum
wieder anders geworden, ja, wenns auch
Wolff neben dem Titel eines kurfürst
ausgestrichen, und die Sache vollkomme
fürstlichen Hofmalers und Kammer
Eingebungen, und Gedanken, wie man
Ehrentitel auch im Sodalenverzeichnis der
darinn am beßten wirke …«
lichen Hofmalers auch den eines »Hoch dieners« zu Freising. So finden wir diesen
ner gemacht; denn er hatte eine Menge
eine Begebenheit vorstellen sollte, daß sie
zwei Wolff-Schüler später für ein Kloster Wolff war ein hochgewachsener, eher
adrett gekleidet war und – wenn er außer schwarze Perücke trug. Das »um 1700«
gemalte Selbstbildnis im Halbprofil, das
den Endvierziger ohne Künstlerattribute
oder sonstiges schmückendes Beiwerk in
privater Sphäre wiedergibt, konzentriert sich auf das hell erleuchtete Gesicht, an
dem sofort die hohe Denkerstirn auffällt.
Alles in allem drückt sich in dem Porträt ein gesundes Selbstbewusstsein aus.
Wolffs Tod vor 300 Jahren Mag sein, dass die wiederholt kritisierte
»Langsamkeit« Wolffs und vielleicht auch sein Widerwillen gegen Reisen teilweise
krankheitsbedingt waren. In der Tat soll der Maler schon 1693 einen Schlaganfall
erlitten haben. Im September 1714 hören
wir von Wolff selbst in einem Brief, dass
er von »einer todtgefehrlichen Khrankheit
heimbgesuecht« wurde.
Überraschenderweise verzeichnet das
Meisterbuch der Münchner Malerzunft
den Tod des Nichtmitglieds Wolff. Dem
nach ist – noch nicht einmal ganz 64 Jahre
alt – »der edl und khunstreiche Herr
.
Johann Andreas Wolff« »anno 1716, den 9. Abril, … in Gott seelig verschiden«.
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»Warum ich im Haneberghaus mitarbeite« Aus dem Haneberg-Jahresbericht 2016 Peter Döbbeler arbeitet einmal pro Woche ehrenamtlich im Haneberghaus, er sitzt an der Infothek im E ingang und lenkt den nie versiegenden Strom der Bedürftigen. Hier erzählt er, warum er das seit J ahren tut.
D
ie französische Mystikerin
Gabrielle Bossis hat in einem geist
lichen Tagebuch ihre Gespräche
mit dem Herrn aufgezeichnet. Einmal
sieht sie einen armen Mann, der im Freien
auf einer Bank schläft. Sie bittet den
körperlich Behinderten, die anschließend
amtlichen Frauen und Männern, darunter
in der Früh Betrunkenen, Migranten aus
und Geldspendern, die sich oft seit ihrer
in den Fußgängerzonen betteln, die schon
auch Ordensangehörigen, den vielen Sach-
Südosteuropa und Asylanten aus Afrika,
Jugend St. Bonifaz verbunden fühlen.
ziert werden kann. Wer will ihnen ver
gen, die ich nicht missen möchte. Es gibt
mit denen nur über Zeichen kommuni
übeln, auf ein besseres Leben bei uns zu
hoffen? Fünfzehn oder mehr Nationen in bunter Mischung halten sich in einem
Raum auf. Kein Platz ist mehr frei. Mitun ter führen dann Banal itäten zu heftigem
Es sind auch persönliche Erfahrun
in unserer schönen reichen Stadt eine
von bitterer Armut und Hoffnungslosig
keit geprägte Parallelwelt, die viele gar nicht wahrnehmen. Manche Besucher
breiten ihr halbes Leben vor mir aus. Wie
Streit. Allen in benediktinischer Freund
rasch kann der Absturz erfolgen, wenn
unterschiedslos die Hilfe zu gewähren, die
ergehen? Ich sehe, wie jemand einem
lichkeit zu begegnen (RB 66) und allen
möglich ist – das ist eine Herausforderung,
Herrn um Erbarmen. Er antwortet: Von
sich Unglück einstellt! Wie würde es mir
anderen die Tür aufhält und den Vortritt
lässt. Anständigkeit ist nicht an Reich
sein gebunden. Eine gut aussehende Frau
dir erwarte ich mehr.
redet offen über ihre Armut. Ein Mann im mittleren Alter kommt mit einem Herun
Barmherzigkeit üben
tergekommenen, den er sozusagen an die
Ich spüre auch, in der Pflicht der christli
Hand nimmt. Er unterweist ihn in den
zu üben und Bedürftigen beizustehen.
das doch sehr viel Geduld und Zeit erfor
einfachsten Dingen. Ich bemerke, dass
chen Tradition zu stehen, Barmherzigkeit
Ein Vormittag in der Woche gehört der
dere, und frage ihn, was ihn motiviere.
Benediktinerabtei St. Bonifaz in der Nähe
Er sei selbst in einer Notlage gewesen,
an der Tür des Haneberghauses und bin
anderen. Jemand fragt nach einer Beicht
des Münchner Hauptbahnhofs. Ich stehe
Gott habe ihm geholfen, und nun helfe er
Ansprechpartner für die Ein- und Ausge
gelegenheit.
henden. Viele, die kommen, gehen wort-
Samariter sein
und blicklos an mir vorbei. Man sieht
ihnen an, dass sie die Nacht im Freien
verbracht haben. Was sie besitzen, tragen sie mit sich, sofern sie es nicht irgendwo
zurückgelassen haben. Jeder hat unge
hindert Zutritt in den Aufenthaltsraum, zur Essensausgabe und zum Sozialbüro.
Die Mutter einer Schülerin erzählt, ihre
die eigentlich nur Engel leisten können.
Ich bewundere alle, denen es gelingt.
Soziale Arbeit ist nicht nur ein Geben,
sie ist auch ein Empfangen. Es ist schön,
Den Zugang ins Untergeschoss zur Arzt
bedankt zu werden, wenn jemand frisch
derkammer regele ich mit der Ausgabe
Haneberghaus wie neugeboren verlässt.
praxis, der Bäderabteilung und der Klei nummerierter Karten. Manche Besucher
kenne ich schon seit langen Jahren, als
ich nachts unterwegs war und Suppe und Schlafsäcke an Obdachlose verteilt habe.
Auf Socken unterwegs Es ist dennoch immer wieder aufs Neue bedrückend, all die Not zu sehen, zum
Beispiel den Mann, der auf Socken daher kommt. Ein anderer trägt kurze Hosen
im Schnee. Die psychisch Kranken, die
geduscht und mit sauberer Kleidung das
Geben und Empfangen God bless you, so ein Schwarzafrikaner
beim Gehen. Dabei hat der Dank doch in
erster Linie anderen zu gelten, dem Kon
vent, der unter großen Anstrengungen
Tochter habe kürzlich im Haneberghaus
ein Praktikum absolviert und gesagt, end
lich habe sie einmal etwas Vernünftiges gemacht. Ein überall Tätowierter über
rascht mich beim Abschied: Jetzt gehe er
in die Kirche zum Beten. Zwei Beamte der
Münchener Polizei bringen die Habselig
keiten eines auf der Straße Lebenden vor bei, die sie gefunden haben.
Wie gut hatte es doch der biblische
Samariter, der uns Vorbild sein soll! Er
verband die Wunden des unter die Räuber Gefallenen, setzte ihn auf sein Lasttier
und lieferte ihn in der nächsten Herberge
nun schon seit fünfundzwanzig Jahren
ab. Dann beglich er die Kosten und ging
ständig ausbaut und die Kosten weit
täglich, dreihundertfünfundsechzigmal
die Infrastruktur der Obdachlosenarbeit
gehend aus eigenem Wirtschaften trägt; dem großen Team an haupt- und ehren
seines Weges. Im Haneberghaus wird tag
.
im Jahr, der Stein bergauf gewälzt.
Peter Döbbeler
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kirche und klos ter
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Medaille »München leuchtet« für Frater Emmanuel
I
n Anerkennung seiner besonderen Ver
Zusammen mit einem Mitbruder initiierte
München Frater Emmanuel Rotter, den
ses in St. Bonifaz, in dem sämtliche Ange
dienste im sozialen Bereich hat die Stadt
Prior der Benediktinerabtei St. Bonifaz,
mit der Medaille »München leuchtet – Den
Freundinnen und Freunden Münchens« in
er vor 16 Jahren den Bau des Haneberghau
einen wichtigen Beitrag zur Grundversor
bote für arme und wohnungslose Men
umständen«, betonte Bürgermeister
schen unter einem Dach gebündelt sind.
Im Haneberghaus werden Männer und
Silber ausgezeichnet. Bürgermeister Josef
Frauen ohne festen Wohnsitz mit dem
Medaille jetzt im Rathaus. »Wenn es nicht
Leben auf der Straße zu erleichtern. Zu
Schmid überreichte Frater Emmanuel die Menschen wie Sie gäbe, wäre unsere
Gesellschaft sehr viel ärmer«, würdigte
Schmid bei der Verleihung der Medaille
Frater Emmanuels langjährigen Einsatz insbesondere für Obdachlose.
In der Benediktinerabtei St. Bonifaz im
»Das Haneberghaus leistet damit
Notwendigsten versorgt, um ihnen das den Angeboten des Hauses gehören neben Essens- und Kleiderausgabe sowie Duschund Aufenthaltsmöglichkeiten auch eine Sozialberatung und medizinische Versor gung.
Frater Emmanuel leitet das Haus seit
gung von Menschen in prekären Lebens Schmid. Hilfe sei dort an keine Voraus
setzungen gebunden. Das Angebot richte
sich an alle Menschen in einer derartigen Lebenssituation – auch an solche, die
keinen Anspruch auf Sozialleistungen
haben. »Mit diesem niedrigschwelligen Angebot ergänzen Sie die soziale Arbeit
der Stadt genau da, wo öffentliche Stellen Hilfsbedürftige nicht erreichen können«, hob Schmid hervor.
Für ihr Engagement für Obdachlose
Herzen Münchens legte der gelernte Kran
der Eröffnung 2001. Seitdem war es an
wurden Frater Emmanuel und sein Team
Mönch ab. Seit über 25 Jahren kümmert er
200 Personen besuchen die Einrichtung
30 ehrenamtlichen Helfern bereits im
kenpfleger 1991 sein Ordensgelübde als
sich dort mit einem Team aus haupt- und
ehrenamtlichen Helfern um Obdachlose.
keinem einzigen Tag geschlossen. Rund Tag für Tag. Das Motto der Arbeit dort lau tet: »Keine Vorschriften machen, sondern Türen auftun.«
aus zehn festangestellten und rund
.
vergangenen Jahr vom Katholikenrat geehrt.
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klos terbr auerei
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Mehr Platz für Qualität Neue Drucktanks sichern hohe Qualität und Wirtschaftlichkeit der Filtration
Lange haben wir sie erwartet. Seit Ende Oktober nun sind die beiden neuen Drucktanks mit einem Fassungsvermögen von je knapp 600 hl an der Kloster brauerei aufgestellt und montiert worden. Vor allem benötigt unsere Brauerei die Tanks, um das alkoholfreie Weißbier schonend und bei niedrigen Temperaturen vor Ort in Andechs entalkoho lisieren zu können. Betriebsleiter Alexander Reiss erklärt, warum auch Gär- und Lagerkeller, die Filtration und die Abfüllung von den neuen Drucktanks profitieren.
B
ei den Umbaumaßnahmen der ver
gangenen Monate ist mir wieder
besonders deutlich geworden, dass
unsere Klosterbrauerei sehr gut mit einem
Neben den beiden neuen Drucktanks
mit moderner Füllstandanzeige für den
Filterkeller gehört dazu auch ein umfas sendes neues Rohrleitungssystem, der
lebendigen Organismus verglichen wer
Einbau neuester Ventilknoten-Technik,
der verbunden sind und optimal aufeinan
anlage und die weitere Optimierung und
den kann, wo alle Teilbereiche miteinan der abgestimmt sein müssen, um ein
hochklassiges Bier brauen zu können.
die Erneuerung der Wasser-Entgasungs
Automatisierung im Bereich der stark aus gelasteten Entalkoholisierungsanlage für unser alkoholfreies Weißbier.
Zwei neue Drucktanks mit insgesamt knapp 1.200 Hektoliter Fassungsvermögen
Bessere Wirtschaftlichkeit der Filtrationsprozesse
Die beiden neuen Drucktanks sind im
Die beiden neuen Drucktanks mit einem
Zusammenhang mit diesen Umbauten
nur der von außen besonders auffällige bzw. sichtbare Teil einer ganzen Reihe
Volumen von je 600 Hektoliter helfen, zum einen die Produktqualität zu sichern und zum anderen die Produktion im Filter
von Maßnahmen, mit denen wir in den
keller dem hohen Technik-Standard
haben, die hohe Qualität unserer Kloster
anzupassen. Aber auch im Blick auf die
letzten Monaten intensiv daran gearbeitet biere und die Wirtschaftlichkeit unserer
Produktionsprozesse gleichermaßen
weiter voranzubringen.
der Klosterbrauerei Andechs insgesamt
Wirtschaftlichkeit der Filtrationsprozesse konnten wir einen deutlichen Sprung
machen. So sind nun wirtschaftlichere
Filtrationen von einer Gesamtcharge von
53
bis zu 1.000 Hektoliter möglich. Damit
Entalkoholisierungsanlage
möglich, wenn auch das Wasser, mit dem das Bier in Berührung kommt, sauer
entspannt auch merklich die starke Inan
Unser alkoholfreies Weißbier erfreut sich
im Gär- und Lagerkeller.
in diesem Bereich ein Teil der Produktion
verwendete Wasser immer zuverlässig
Neueste Ventilknotentechnik und bedienungsfreundliches Rohr leitungssystem
gestaltet.
ebenfalls modernisiert und an den aktu
Wasserentgasungsanlage erneuert
Ein Teil des Filterkellers wurde in diesem
Um unser Bier unbeschadet und in hoher
spruchnahme unserer Lagerkapazitäten
Zuge auch mit neuester Ventilknotentech nik ausgestattet, sodass kein manueller
sehr großer Beliebtheit, daher wurde auch
automatisiert und bedienerfreundlicher
Qualität in Fass und Flasche zu bekom men, haben wir schon lange Jahre eine
Eingriff mehr durch einen unserer Mitar
Wasserentgasungsanlage im Betrieb. Sie
in unserer Klosterbrauerei der Umlenkung
dem Bier bis zur Abfüllung in Berührung
beiter nötig ist. Die Ventilknoten dienen
sorgt dafür, dass das Wasser, das mit
von Bier, Wasser und Reinigungsmitteln
kommt, absolut sauerstofffrei ist. Denn
teil, dass sie auf relativ kleinem Raum
als der größte Feind des Bieres. Er führt
haben wir eigentlich nie genug. Hierzu
in vielen Fällen das Aromaprofil des
und haben den für uns sehr großen Vor
montiert werden können. Denn Platz
kommt auch ein neues Rohrleitungssys
tem, das wesentlich einfacher aufgebaut und daher deutlich bedienungsfreund
licher ist. Ein klarer Vorteil für die Pro duktqualität und -sicherheit.
Sauerstoff ist in allen Brauereien bekannt zu Oxidationen, verändert und verdirbt
Bieres und beeinträchtigt die Haltbarkeit. Darum gilt es bei allen Produktions
schritten zu verhindern, dass Sauerstoff
ins fertige Bier gelangt. Das ist aber nur
stofffrei ist. Aus diesem Grund muss das
entgast werden. Diese Anlage wurde nun ellen Stand der Technik angepasst. Somit
können wir auch für die Zukunft beste
.
Bierqualität in Fass und Flasche gewähr leisten.
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klos terbr auerei
Weniger Energie verbraucht trotz erweitertem Anlagenpark Klosterbrauerei Andechs besteht auch 2017 erfolgreich das EMAS Öko-Audit
Die Klosterbrauerei Andechs hat Mitte 2017 erneut die Öko- Auditierung nach den strengen EMAS-Richtlinien erhalten. EMAS steht für »Eco-Management Audit Scheme« und ist eines der weltweit anspruchsvollsten Systeme für nachhaltiges Umweltmanagement. Mit Investitionen von weit über einer Million Euro konnte die Klosterbrauerei Andechs ihren Gesamt-Energieverbrauch seit 2012 trotz Umbaumaßnahmen und der Einführung des alko holfreien Weißbieres um weitere 7 % senken.
I
m Rahmen des EMAS-Umweltaudits
»Wir sind auf dem richtigen Weg«
und Umweltmanagementprozesse in der
Alexander Reiss, ist das vor allem
kamen seit Anfang 2017 alle Produktions-
Klosterbrauerei erneut auf den Prüfstand.
Über den erfolgreichen Abschluss des
Audits freut sich der Cellerar des Klosters, Frater Leonhard Winkle, besonders: »Als verantwortungsvolles Unternehmen
wollen wir sorgsam mit den natürlichen
Für den Betriebsleiter der Klosterbrauerei,
Ansporn: »Dieses positive Expertenurteil zeigt uns, dass wir auch mit den geplan
ten großen Umbaumaßnahmen für die nächsten Jahre auf dem richtigen Weg
sind. Wir sind dankbar, dass unsere enga
gierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Ressourcen umgehen. Seit 2013 haben
mit uns gemeinsam diesen Weg gehen«.
effizienz – weiter massiv in unsere Kloster
Geschäftsführer der Intechnica, eines
wir – nicht nur im Bereich der Energie
Dr. Reiner Beer, Auditor und
brauerei investiert, um umweltschonende
weltweit tätigen Unternehmens, das
gestalten.«
finde es wichtig, dass gerade ein tradi
damit als einzige Brauerei mit einem
wie die Klosterbrauerei Andechs nicht nur
P roduktionsprozesse noch effektiver zu Die Klosterbrauerei Andechs gehört
klösterl ichen Eigentümer zu den derzeit
25 von rund 650 mittelständischen und
großen Brauereien in Deutschland, die
Zertifizierungen vornimmt, ergänzt: »Ich tionsreiches Mittelstandsunternehmen
Nachhaltigkeit propagiert, sondern auch in nachweisbare Prozesse umsetzt.«
haben. Damit sind weniger als 4 % dieser
Gesamt-Energieverbrauch gesunken trotz erweitertem Anlagenpark
fiziert.
im Bereich Energieeffizienz weiter massiv
dieses EMAS-Audit erfolgreich absolviert
Brauereien in Deutschland EMAS-zerti
Seit 2012 hat die Klosterbrauerei nicht nur
investiert, um umweltschonende Produk
55 Links: Wieder ein wichtiger Schritt zu mehr Nachhaltigkeit: (v. l. n. r.) Freude bei Philipp Poferl (Arqum GmbH), Christian Rieger (kfm. Leiter der klösterlichen Wirtschaftsbetriebe) Alexander Reiss (Betriebsleiter Klosterbrauerei) und Andreas Weikenstorfer (Umweltmanage ment-Beauftragter der Klosterbrauerei). Nicht im Bild: Dr. Reiner Beer (Geschäftsführer der i ntechnica Cert GmbH)
Andreas Weikenstorfer erläutert die Funktionsweise der Anlage zur zentralen Kälteerzeugung.
Pressekonferenz im Sudhaus der Klosterbrauerei. Dr. Reiner Beer, der die Klosterbrauerei zertifiziert hat, ist per Skype zugeschaltet und erläutert die Ergebnisse des Öko-Audits
tionsprozesse noch effektiver zu gestalten.
Umweltfreundlichere Reinigungsmittel
Kontinuierliche Verbesserung der Ökobilanz
Der Gesamt-Energieverbrauch konnte seit
Der Einsatz von Reinigungsmittel ist in
Hektoliter (hl) reduziert werden. Das sind
bar. Hygiene-Standards werden selbstver
Wirtschaftsbetrieben auf eine intakte
sel auf umweltfreundlichere Alternativen –
Wallfahrtsort Bayerns als auch als Aus
säure mehr eingesetzt – ist der absolute
Besucher und Produzent hochwertiger
das Risiko einer Umweltbeeinträchtigung
gisches Handeln gehören für das Kloster
2012 von über 47 kWh auf unter 44 kWh pro über 3 kWh pro hl oder 7 % weniger. Der
Stromverbrauch ging von fast 10 kWh pro
der Klosterbrauerei natürlich unabding
ständlich eingehalten. Durch den Wech
hl 2012 auf knapp unter 9 kWh pro hl 2016
ab 2015 haben wir keine Mono-Bromessig
zurück. Das sind über 10 % weniger. Dieser
Verbrauch gegenüber 2012 zwar gestiegen,
erfreulicher, als drei Hochdruckpumpen
aber deutlich gesunken.
gekommen und neue Elektrostapler ange
Wasserverbrauch leicht gestiegen
dass der Dieselverbrauch der Stapler pro
2012 zwar von 510 Liter auf 570 Liter Wasser
Drittel gesenkt werden konnte.
Dies hat seinen Grund zum einen in der
Weniger Erdgas verbraucht
ursache ist allerdings die Entalkoholisie
(inkl. Stromverbrauch der Elektrostapler)
Rückgang im Vierjahresvergleich ist umso der Entalkoholisierungsanlage hinzu
schafft worden sind. So erklärt sich auch,
produziertem hl Bier seit 2012 um fast zwei
Der Wasserverbrauch 2016 ist gegenüber
pro 100 Liter produziertem Bier gestiegen. noch konsequenteren Reinigung. Haupt
Generell ist unser Kloster samt seinen
Umwelt angewiesen, sowohl als ältester
flugsziel für jährlich knapp eine Million Lebensmittel. Ökonomisches und ökolo zusammen und sind daher nach wie vor zwei Seiten einer Medaille. Die Kloster
brauerei steht in diesem Zusammenhang für ein langfristig ausgerichtetes organi
sches Wachstum und für eine kontinuier
liche Verbesserung ihrer Ökobilanz. Dabei tragen die Wirtschaftsbetriebe finanziell das umfangreiche soziale und kulturelle
Engagement des Klosters in München und
2016 ist der Verbrauch von Erdgas im Ver
rungsanlage, die als Wasserverbraucher
Andechs. Diese Aktivitäten finanziert
34 kWh pro hl gesunken. Das zeigt eine
Weißbieres hinzugekommen ist.
steuer.
gleich zum Jahr 2012 um über 3 % auf unter effizientere Gestaltung der Brauprozesse
und eine weiter optimierte Gebäude
heizung.
für die Herstellung unseres alkoholfreien
.
das Kloster ohne Mittel aus der Kirchen
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ga s tlichkeit
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10 Jahre Andechser Winterbier
A
m späten Vormittag des Martins
wie dunkles Münchner Malz und edler
rem Bräustüberl die erste Halbe
im traditionsreichen Mehrfach-Maisch
tages hat Pater Valentin in unse
Winterbier ausgeschenkt und damit die
Hallertauer Aromahopfen verwendet und
verfahren gesotten. Das benötigt zwar
10. Winterbiersaison eröffnet. Was 2007
25 % mehr Zeit und Energie, verleiht aber
zehn Jahre zu einer festen Institution im
aromatischen Charakter. Die natürlichen
als Experiment begann, ist im Laufe der
dem Winterbier seinen besonderen malz
Andechser Bräustüberl geworden. Allein
Trübstoffe wie Eiweiß und Hefe lassen
36.000 Halben Winterbier auf rund
stehen und ein besonders angenehmes
von 2011 bis 2016 stieg der Ausschank von
ein ganz eigenes Geschmacksbild ent
46.000 zwischen dem 11. November und
»Gaumengefühl« beim Trinken. So steht
Geburtshelfer des Winterbieres
klösterlicher Biere, die vor Erfindung der
dem 19. März.
das Winterbier in der lebendigen Tradition
waren im Laufe des Jahres 2007 unser
Filtration gegen Ende des 19. Jahrhunderts
zusammen mit Josef Eckl, dem Haupt
filtriert und kellertrüb waren.
stüberl. Aus dieser auf der Terrasse des
bieres stellen wir fest, dass sich immer
Alexander Reiss, Betriebsleiter der Kloster
chen und darüber hinaus verabreden,
Wirtschaftsleiter Frater Leonhard Winkle abteilungsleiter im Andechser Bräu Bräustüberls geborenen Idee ersann
brauerei, auf Basis des Andechser Export
vor allem dunkel, malzaromatisch, un-
Seit dem ersten Ausschank des Winter
mehr Freunde des Winterbieres aus Mün das Ganze mit einer bis zu 20 Kilometer
Dunkel ein besonders malzaromatisches
langen Wanderung durch das kalte und
Klosters Andechs werden ausschließ
Heiligen Berg verbinden, um dann das
Dunkles. Wie für alle anderen Bier des lich Rohstoffe bayerischer Lieferanten
mitunter auch sonnige Winterwetter zum
.
Winterbier im Bräustüberl zu genießen.
Mehr Infos zum W interbier unter www.andechs.de
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GENUSS & NATÜRLICHKEIT Eine bayerische Brotzeit beginnt mit einem Andechser dunkel aus der Hofpfisterei
www.hofpfisterei.de
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ver ans taltungen
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C O L LO Q I U M B E N E D I C T I N U M
▪▪ Burgund – Geschichte, Landschaft und Kunst einer berühmten Region
▪▪ »Provokation Wüste«
Burgund – dessen hügelige, anmutige
lichen Tradition als spiritueller Ort eine
der Saône, der Yonne und anderen Flüssen
Die Wüste spielt in der jüdisch-christ
bedeutende Rolle. Immer wieder haben
sich Menschen in die Einsamkeit zurück
gezogen, um dort Gott zu suchen und zu sich selbst zu finden. Letztlich entstand
Alle Veranstaltungen, wenn nicht anders angegeben, finden im Zentrum Sankt Bonifaz, Karlstr. 34, statt. Der Eintritt ist frei, sofern keine Angaben gemacht werden. Anmeldung Benediktinerabtei St. Bonifaz Karlstr. 34, 80333 München Tel. 089/55171-112 Fax 089/55171-103 colloquium@sankt-bonifaz.de www.sankt-bonifaz.de
tige Rolle ein: seine Bau- und Kunst
denkmäler aus dem Mittelalter und der
Die Wüstenmütter
Stück abendländischer Kulturgeschichte
vorzüglich erhaltenen Stadtensembles ein
Dr. Gabriele Ziegler, Mitglied des Vorstands
in eindrucksvoller Weise.
schwarzach
Dienstag, 6. März 2018, 20 Uhr
Wüste – Tor zur Unendlichkeit
(Dokumentarfilm über eine spirituelle
Wüstenreise)
Max Kronawitter, Filmemacher, Ikarus
Filmproduktion
Dienstag, 13. März 2018, 20 Uhr
Mutter der Karawane
Agnes von Helmolt, Wüstenreisende
Mittwoch, Mittwoch, 14. März 2018, 20 Uhr
Dijon – die Hauptstadt burgundischer Kultur
Mittwoch, 11. April 2018, 20 Uhr
Durch Ostburgund entlang der Saône zur Landesmitte
Mittwoch, 9. Mai 2018, 20 Uhr Durch den Süden Burgunds
referent: Richard K. Blasy, Fotopubli
zist für Architektur und Kunstgeschichte
▪▪ Qi-Gong »Ruhe in der Bewegung – Bewegung in der Ruhe«
▪▪ Von Brunelleschi bis Bramante – Architektur und Stadtbaukunst der italienischen Renaissance
Es sind Übungen zur Entfaltung der
In Florenz – dem Zentrum einer neu
jedem Menschen innewohnenden Lebens
die Renaissance mit den Bauten Filippo
jedermann ausgeführt werden können.
platonisch geprägten Ästhetik – begann
i n f o r m at i o n
in der Geschichte Frankreichs eine wich
Neuzeit vergegenwärtigen ebenso wie die
der Johannes-Cassian-Stiftung Münster
Auszug aus dem aktuellen Programm von Dezember 2017 bis Mai 2018
durchzogen bzw. begrenzt wird – nahm
so auch das Mönchtum.
D ienstag, 27. Februar 2018, 20 Uhr
Colloquium Benedictinum
und waldreiche Landschaft von der Seine,
Brunelleschis und nahm bald nachhal
tigen Einfluss auf den Sakral- und Profan bau Italiens. Diese neuen architektoni
Selbstheilungskräfte, zur Gesunderhal
tung und Kräftigung, zur Pflege der
energie. Es sind leichte Übungen, die von
Bitte bequeme Kleidung mitbringen. Der Kurs findet einmal wöchentlich statt.
Montag, 8. Januar, bis Montag, 19. März 2018,
schen und städtebaulichen Ideale fanden
20 bis 21 Uhr (10 Einheiten), Montag, 9. April,
gen in die geistig-künstlerischen Ideale
leitung: Oskar Brandner,
seit 1500 eine Steigerung und Überhöhun
der Hochrenaissance, die sich am gül
tigsten in den römischen Bauten und Ent
würfen Donato Bramantes verkörperten. Mittwoch, 17. Januar 2018, 20 Uhr
Anfänge in Florenz und deren regionale Nachfolgen
Mittwoch, 21. Februar 2018, 20 Uhr
Regionale Höhepunkte und ihre Vollendung in Rom
referent: Richard K. Blasy, Fotopubli
zist für Architektur und Kunstgeschichte
bis Montag, 23. Juli, 20 bis 21 Uhr (14 Einheiten)
Telefon 089 / 3 24 31 20 Gebühr: 88 Euro
▪▪ Meditationstage: Das Herz ist von Natur aus ruhig Samstag, 24. Februar 2018, 9 bis 17 Uhr Samstag, 26. Mai 2018, 9 bis 17 Uhr
leitung: Oskar Brandner,
Telefon 089 / 3 24 31 20 Gebühr: 25 Euro
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ver ans taltungen
Andechser am Dom
– im Herzen von München „Das Andechser am Dom ist eines der 200 besten Restaurants in Deutschland.“ Der Feinschmecker
Weinstraße 7a | 80333 München | info@andechser-am-dom.de Reservierungen: +49 89 24 29 29 20 | Öff nungszeiten: Mo - So, 10.00 - 0.00 Uhr Infos & unser Speisenangebot fi nden Sie unter www.andechser-am-dom.de
KO N Z E R T JA N UA R 2 018 ▪▪ Konzert zum Abschluss der Weihnachtszeit Samstag, 6. Januar 2018
Basilika St. Bonifaz, 16.30 Uhr
Motetten und Orgelwerke von Hans
Leo Hassler, Orlando di Lasso, Johann Sebastian Bach, Josef Gabriel Rhein
berger, Max Reger, u. a.
Vocalsolisten St. Bonifaz
Martin Fleckenstein, Orgel
Eintritt frei / für Spenden sind wir Ihnen dankbar
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ver ans taltungen
Andechser Exerzitien für Manager Geistlicher Übungsweg für Menschen mit Führungsverantwortung
Die Andechser Exerzitien für Manager bieten beruflich stark engagierten Führungskräften durch einen intensiven Mitvollzug des benediktinischen Lebensrhythmus die Gelegenheit, zu sich selbst zu kommen und in Ruhe über sich nachzudenken. Abt Johannes Eckert leitet die Exerzitien in Andechs.
D
ie Andechser Exerzitien verstehen sich als geistlicher Übungsweg.
Die Teilnehmer sind während der
Exerzitien Gäste in der Klausur des
Klosters. Daher können an den Exerzitien nur Männer teilnehmen.
Die Arbeitseinheiten der Andechser
Exerzitien leiten dazu an, die eigene
Situation als Führungskraft genauer
zu betrachten. Anhand von ausgewähl
ten Beispielen aus der Bibel werden
Führungssituationen reflektiert und auf die eigene Lebens- und Unternehmens situation übertragen.
Im Mittelpunkt dieser Exerzitien steht
die bewusste Lektüre der Benediktsregel.
i n f o r m at i o n Andechser Exerzitien 2018 14. bis 18. Februar 2018 28. November bis 2. Dezember 2018 Anmeldung und Information Kloster Andechs Tagungsmanagement Elke Zeitler Tel. +49(0)8152/376-279 Fax +49(0)8152/376-239 seminare@andechs.de www.andechs.de
Gespräche, Texte und Meditationen geben
Anregung und Anleitung für eine ganz
persönliche Besinnung und Neuorientie
rung. Sie möchten Bausteine auf dem Weg zu einer integrierten Lebensgestaltung
und Mitarbeiterführung sein. So können die Teilnehmer Hilfen für eine konkrete
.
(Um-)Gestaltung des eigenen Lebens und
Arbeitens gewinnen.
»In größeren Gemeinschaften gebe man [dem Cellerar] Helfer. Mit ihrer Unterstützung kann er das ihm anvertraute Amt mit innerer Ruhe verwalten. Zur bestimmten Stunde werde gegeben, was zu geben ist, und erbeten, was zu erbitten ist. Denn niemand soll verwirrt und traurig werden im Hause Gottes.« Aus der Benediktsregel im 31. Kapitel über den C ellerar, den Wirtschaftsleiter eines Klosters
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020 Anz. Bergecho 19x24_neu.qxd
13.04.2006
15:24 Uhr
Seite 1
Schöne A u s s i c h t e n für Ihren Gaumen.
Ein Schlückchen Himmel auf Erden. Die Schnäpse vom Kloster Andechs. Vom Heiligen Berg ins ganze Land. Wo Sie unsere feinen Schnäpse erhalten, erfahren Sie über unseren Vertriebspartner Schwarze & Schlichte unter Telefon +49 (0) 2522/9302-223/-224. Oder bestellen Sie Ihr Schlückchen Himmel auf Erden ganz bequem im Internet unter www.schwarze-schlichte.de – Zum Wohlsein!
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ver ans taltungen
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Ferien einmal anders Tage für junge Männer zwischen 16 und 26 Jahren im Juli/August 2018 Vom 28. Juli bis 4. August 2018 laden die Benediktiner von Andechs junge Männer zwischen 16 und 26 Jahren auf den Heiligen Berg dazu ein, eine Woche in der klösterlichen Gemeinschaft mit zuleben. Neun Teilnehmern steht diese Möglichkeit offen. Pater Lukas Essendorfer, seit Anfang Oktober nun als Seelsorger fest in Andechs, begleitet die Teilnehmer zusammen mit einer Gruppe von Mitbrüdern. Über seine Erfahrungen, die er in den letzten Jahren während der »Tage für junge Männer« gesammelt hat, spricht er im Interview.
Pater Lukas, was bringt junge Männer eigentlich dazu, in den Sommerferien für eine Woche ins Kloster zu gehen und nicht – zum Beispiel – nach Mallorca zu fliegen, zu feiern und zu »chillen«?
gen kommen sie aus ganz Deutschland.
Ich bin immer wieder erstaunt, wie
Gemeinsam aber ist allen Teilnehmern,
unterschiedlich die Gründe sind, bei uns eine Woche mitzuleben. Der eine will
einfach raus aus dem Alltag, egal ob aus Schule, Studium oder Beruf. Der andere
will einfach Ruhe finden und neue Kraft
schöpfen. Das höre ich immer wieder bei Gesprächen im Vorfeld. Aber da ist auch Neugierde auf etwas ganz anderes bei einigen zu spüren.
Wer meldet sich zu solchen Tagen? Wo kommen die jungen Männer her?
Auch religiös sind die Teilnehmer ganz
unterschiedlich geprägt. Einige nehmen
intensiv am kirchlichen Leben teil, ande ren haben nur einen sehr losen Bezug. Das macht die Gespräche so anregend.
dass sie offen sind für unsere benedikti
nische Lebensgemeinschaft. Wir Mönche
heißen ja alle bei uns willkommen, gleich ob sie katholisch oder protestantisch
sind, einem anderen religiösen Bekennt nis angehören oder als Agnostiker oder
Atheisten ihren Weg gehen. Die einzige
Voraussetzung von unserer Seite ist, dass
man sich auf den klösterlichen Rhythmus einlässt, was sicherlich auch ein gewisses Maß an Disziplin fordert.
So unterschiedlich die Beweggründe der
jungen Männer sind, so unterschiedlich
Was erwartet die Teilnehmer in dieser Woche?
ist auch ihre Herkunft. Aus handwerk
lichen und kaufmännischen Berufen, als
Ich will natürlich nicht zu viel verraten,
Jungunternehmer und aus natur- und
aber es ist eine ausgewogene Mischung. Wir beten und arbeiten gemeinsam,
geisteswissenschaftlichen Studiengän
machen Ausflüge und gestalten mitein
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ver ans taltungen
ander unsere Freizeit. Wir beginnen den
sich genutzt, um in Ruhe und im Aus
Im Anschluss an das Frühstück und nach
nachzudenken und zu reflektieren. Immer
Tag mit dem klösterlichen Morgenlob.
einer kurzen Morgenmeditation gehen die Teilnehmer bis Mittag in die Arbeitsein
sätze im Kloster oder in seinen Betrieben. Nach Mittagslob und Mittagessen mit
den Mönchen unternehmen wir Ausflüge in die Umgebung. Meist besuchen wir
tausch mit den anderen und uns Mönchen wieder suchen Teilnehmer noch später den Kontakt zu uns und lassen durch
blicken, dass sie wieder mit mehr Mut und neuer Kraft in den Alltag zurückgekehrt sind.
dem Abendlob, der gemeinsamen Eucha
Welches Ziel verfolgt die klösterliche Gemeinschaft selbst mit diesen Tagen? Nachwuchs gewinnen?
ristiefeier und dem Abendessen bieten wir noch Impulse zur benediktinischen Spiri
Das mit dem Nachwuchs ist Sache des Hei
tualität, zum Lesen der Heiligen Schrift,
ligen Geistes. Wir Mönche sollten ihm da möglichst nicht im Wege stehen. Uns ist
Liturgie und christlicher Praxis an. Je
nach Wetter und Stimmung lassen wir die Abende hin und wieder bei einem kühlen Getränk gemütlich ausklingen.
Was nehmen die Teilnehmer mit? Hören Sie wieder von ihnen? Für einige Teilnehmer konnten sich grö ßere Abschnitte im Leben klären. Nicht
immer läuft alles glatt im Leben, und die Tage bei uns hat der eine oder andere für
Beginn Sa., 28. Juli 2018, 16.00 Uhr Treffpunkt Pforte Kloster Andechs Ende Sa., 4. August 2018, nach dem Mittage ssen gegen 14.00 Uhr Teilnehmer maximal neun Personen
und Spiel zum lockeren Austausch. Nach
Badeseen und nutzen die Zeit bei Sport
i n f o r m at i o n
Unterkunft in einfachen Einzelzimmern mit Etagendusche Kosten Kost und Logis sind frei, dafür wird um Mitarbeit im Kloster gebeten
den gemeinsamen Tagen profitieren auch
Schriftl. Anmeldung Kloster Andechs Pater Lukas Essendorfer OSB Bergstraße 2 82346 Andechs Tel. +49/08152-376-0 Fax +49/08152-376-143 Mail: lukas@andechs.de
nur als Gastgeber und Impulsgeber. Son
Anmeldeschluss Sa., 21. Juli 2018
es zuallererst einmal wichtig einfach vor
zuleben, dass gelebter christlicher Glaube lebensfroh und zeitgemäß sein kann. Das zeigen auch viele Freundschaften, die in
diesen Tagen in Andechs gewachsen sind.
Und ebenso wichtig ist uns Mönchen: Von wir. Wir verstehen uns nämlich nicht
.
dern wir empfangen und lernen in diesen Tagen selbst auch viel.
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Willkommen im
-Himmel “Datschi.eu” Die Datschi Cafe Kandlinger ist spezialisiert auf regionale bayrische Kuchenspezialitäten“Datschi`s”- eben Bekannt und beliebt vor allem durch den
Zwetschgendatschi. Wenn auch Sie in den Himmel möchten, dann können Sie uns besuchen im bayrischen Oberland in Hausham.(50 km südlich v. München) t
chliess r und s 9.00 Uh m u t e n 0 Uhr mel öff m 17.0 Der Him forten u hetag P e in e s stag-Ru d Dien n u g Monta außer
In Hausham am Bahnübergang
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“Heimat” “Heimat”
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Sie r ü f Wir rt. O r vo
Wir kennen unsere Region und ihre Stärken. Daher übernehmen wir Verantwortung und engagieren uns regional. Damit sichern wir aktiv die Entwicklung und Zukunft unserer Region und das schon seit über 120 Jahren.
VR Bank
Starnberg-Herrsching-Landsberg eG
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pre s se
Süddeutsche Zeitung, 4. November 2017
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bergecho 3 · 2017
impre s sum
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V. i. S. d. P. P. Valentin Ziegler Bergstraße 2 · 82346 Andechs Telefon 08152 / 376-0 · Fax 08152 / 376-267 www.andechs.de
redak tion Christian Bolley, Martin Glaab, Birgitta Klemenz
ver ant wortlich für anzeigen Martin Glaab
ge staltung Mellon Design GmbH, Augsburg druck Agentur Beckenbauer, München Gedruckt auf umweltfreundlichem Papier
bildnachweis Titelfoto: Monika Reduhn Alle Fotoaufnahmen durch Benediktiner abtei Sankt Bonifaz in München und Andechs, außer: Bernhard Susanne (S. 39); Cornelius Michael (S. 4); Döbbeler Peter (S. 49); Kiderle Robert (S. 18, 19, 21, 22, 23, 24, 50); Schmid Thomas (S. 3, 14, 30, 40); Schwierz Bommi (S. 25, 27); Staatliche Graphische Sammlung, München (S. 47); Stoltz Hans (S. 15); VERBO -Kirchen zeitung (S. 36); Vollmar Rene (S. 24); Weigand Stefan (S. 13, 17, 32) Da wir leider nicht alle Rechteinhaber von Bildmaterial erreichen konnten, bitten wir etwaige Rechteinhaber, sich mit der Kloster brauerei Andechs unter pr@andechs.de oder 08152 / 376-290 in Verbindung zu setzen. Das nächste Andechser Bergecho erscheint voraussichtlich im Mai 2018
Die Tagespost, 4. November 2017
Scannen und mehr erfahren
»Das gebeugte Knie und die hingehaltenen leeren Hände sind die beiden Urgebärden des freien Menschen.« Alfr ed Delp, epiphanie 1945
Allen Freunden, Wohltätern, Gästen, allen Mitarbei terinnen und Mitarbeitern ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Weg durch das neue Jahr 2018