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Wie Experten übergangen werden ������������������������������������������������� Seite

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Wie die Politik die Experten übergeht

Die Bundeskanzlerin und MinisterpräsidentInnen der Länder beschlossen, dass sich seit dem 7. Juni auch Kinder ab 12 Jahren impfen lassen können. Dabei wurde eine Einschätzumg der Ständigen Impfkommission gar nicht erst abgewartet. Ein Unding! Von Michael Zäh

Sollen Eltern ihre Kinder impfen lassen? An dieser Frage scheiden sich die Geister. Es ist geradezu unerträglich, wie sich hier Politik und sogar Wahlkampf in die Belange der Wissenschaft einmischt. Eine Empfehlung der „Stiko“ (Ständige Impfkommission), die als Experten dafür zuständig sind, in Deutschland die Impfrisiken einzuschätzen, wurde von Spahn und Co. gar nicht erst abgewartet. Nach dem Motto: Sollen die doch empfehlen, was sie wollen. Wir jedenfalls empfehlen die Spritze für die Kids! Das erinnert entfernt an einen Werbeslogan von früher (Togal-Kopfschmerztabletten). Ist aber trotzdem nicht lustig, weil die Abwägung für Eltern und Kinder dann doch zu ernst ist.

Es kann ja nicht sein, dass jetzt die Politiker die Ärzte ersetzen, nur weil ihnen das in den Kram passt. Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsident/Innen der Länder haben sich darauf verständigt, dass sich Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren mit Ablauf der Priorisierung seit 7. Juni impfen lassen können. Die Europäische Arzneimittelagentur hat den Impfstoff zuvor auch für Kinder ab zwölf Jahren freigegeben. Und so wurde also die Last der Risikoabschätzung mal eben auf die Schultern der Eltern abgewälzt. Die Stiko sprach eine Empfehlung dann nur für Kinder mit Vorerkrankungen aus und nicht für alle Kinderund Jugendlichen. Denn es ist schlicht und einfach so, dass längst nicht genug Daten darüber vorliegen, ob es bei Kindern und Jugendlichen nicht doch zu seltenen, schweren Nebenwirkungen kommen kann. Von Erkenntnissen über Langzeitfolgen ganz zu schweigen. Weil ja bei Jugendlichen das Immunsystem noch ausreift, können Daten der Erwachsenen nicht berücksichtigt werden. Da hingegen das Risiko in dieser Altersgruppe, schwer an Covid 19 zu erkranken, sehr gering ist, könnte das Impfen gefährlicher sein als das Ansteckungsrisiko. „Die Zahl der geimpften Kinder ist einfach zu gering, um eine belastbare Aussage über die Sicherheit in dieser Altersgruppe zu machen,“ so Stiko-Chef Thomas Mertens. Immerhin 1,3 Prozent der 1100 in einer Studie geimpften Kinder hätten schwere Reaktionen gezeigt. „Den Kindern bietet man ja kein Lakritzbonbon an, das ist ein medizinischer Eingriff“, so Mertens. Die nach Gabe von BionTech aufgetretenen Herzmuskelentzündungen waren bei den 16- bis 19-Jährigen am häufigsten.

Dem gegenüber steht also das politische Ziel, möglichst rasch die Corona-Pandemie in den Griff zu kriegen. Man könnte auch sagen: Wo die Politik bisher völlig versagt hat, soll nun die Impfung diese Fehler kaschieren. Bestes Beispiel ist da die Schulpolitik. Bildungsministerin Anja Karliczek (CDU) möchte, dass sich vorerkrankte Jugendliche ab zwölf Jahren bis zum Beginn des neuen Schuljahres gegen Corona impfen lassen können. Damit könne diesen Kindern der Schulalltag nach den Sommerferien erleichtert werden. Ja, schon klar! Der Schulalltag war nun seit über einem Jahr praktisch ausgesetzt. Lösungen für Probleme gab es kaum. Die digitale Ausstattung an Schulen war quasi vorsintflutlich.

Karliczek winkte mit dem Zaunpfahl. Die „Erleichterungen“ in der Schule und im Alltag, bei wieder möglichen Treffen mit den Freunden oder auf Reisen mit den Eltern sind eine große Sehnsucht vieler Kinder. Ein guter Impfgrund?

Zurück in die Zukunft oder auf zu neuen Ufern?

Wir spüren, dass die Zeit der Corona-Einschränkungen bald enden könnte. Sobald keine Gefahr für Leib und Leben mehr herrscht, wird es im Nachhinein verschiedene Interpretationen geben: Von „gut gemeistert“ bis „hysterisch verhalten“. Von Michael Zäh

Wie wir da rein geraten sind, wissen wir eigentlich noch immer nicht wirklich. Wie wir da jetzt wieder rauskommen werden, ist vielleicht ein noch größeres Fragezeichen. Triviales Beispiel: Seit gefühlten Ewigkeiten gab es einmal die Woche den Kick unter Freunden, bevor Corona kam. Fünf gegen fünf auf dem Kleinfeld im Freien, voller Emotionen, Tricks und Toren. Natürlich gehörte die Umarmung aller Beteiligten vor Beginn des Kicks dazu, ebenso wie das Abklatschen danach. Dann Corona, nix ging mehr. Und nun darf es wieder losgehen. Zutritt haben im Moment halt nur getestete, genesene oder geimpfte Personen. Wobei das Wort „Zutritt“ hier zutreffend ist. Es wird uns schon irgendwie gelingen, wieder miteinander zu kicken. Aber wird es dann die inzwischen eingeübte Faust-an-Faust-Begrüßung sein, oder doch das früher obligatorische Umarmen (nach dem Motto: jetzt erst recht)?

Auf jeden Fall ist es so, dass wir jetzt spüren können, dass die Zeit der Einschränkungen bald enden könnte. Aber auf keinen Fall wird die Erinnerung an die Corona-Pandemie schwinden. Das geht nicht mehr weg. Nicht bei uns und nicht bei anderen. Denn es sitzt tief. Da haben Leute ihre wirtschaftliche Existenz verloren. Da haben Pflegekräfte bis zum Kollaps gearbeitet. Da haben Mediziner viele Menschen auf den Intensivstationen sterben sehen, denen sie nicht mehr helfen konnten. Da haben Schulkinder nicht nur ihren Unterricht versäumt, sondern auch ihre Freunde nicht mehr gesehen. Da haben Studenten den Start in die vielleicht beste Zeit des Lebens versäumt. Da haben Eltern im Home-Office, bei gleichzeitiger Fürsorge für den Home-Unterricht ihrer Kinder, nicht mehr ein noch aus gewusst. Und ja, da gab es auch tiefen Streit mit Freunden und Familienangehörigen, wegen der ganz und gar verschiedenen Einschätzung der Corona- Maßnahmen. Oft stand Not und Verzweiflung dahinter, die man ernst nehmen sollte.

Es gab Erschütterung in fast allen Bereichen, die zuvor als selbstverständlich galten. Und jetzt scheint die Zeit zu kommen, in der sich die Frage stellt: Zurück dahin, wie es vorher war? Oder auf zu ganz neuen Ufern, mit der Erfahrung der Pandemie im Gepäck?

Es ist kaum denkbar, dass es ein einfaches Zurück in die Zukunft geben kann. Es wird auch darum gehen, dass es Erneuerung geben muss. Es wäre wünschenswert, wenn die Erfahrungen, Leiden und Verwerfungen während der Zeit der Isolation sich gemeinsam im Nachhinein neu beurteilen ließen. Es wird wohl kaum noch Leute geben, die glauben, dass es nie mehr eine solche Pandemie geben wird. Vor Corona waren es nur wenige Spezialisten, die vor so etwas warnten. Jetzt geht es darum, die Lehren aus Corona so zu ziehen, dass es nächstes Mal weniger Fehler in der Bekämpfung gibt. Denn solche wurden ja viele gemacht, in der Politik ebenso wie in der Frage der globalen Abhängigkeiten. Sollen nächstes Mal wieder in höchster Not Masken aus China zu überhöhten Preisen benötigt werden (die sich dann auch noch als nicht ganz so gut erwiesen), oder kann Deutschland und Europa sich selbst wappnen?

In der Beurteilung von dem, was war, wird auch der Abstand eine Rolle spielen. Sobald keine akute Gefahr für Leib und Leben mehr herrscht, wird es verschiedene Interpretationen geben: Die einen werden sagen, dass die schmerzhaften Maßnahmen richtig waren und man nur dadurch das Schlimmste abgewendet habe. Die anderen werden behaupten, dass doch alles nicht so schlimm war und man sich hysterisch verhalten habe. Sagen wir mal so: Ein Tor beim „Calcio“ wird sich einerseits besonders geil anfühlen und andererseits nicht mehr so wichtig sein.

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Partner des Jahres

„Vom ersten Moment an war unser Ziel, zu schauen, wie wir die mehr als 350 Juweliere im deutschsprachigen Raum, die unsere Marke verkaufen, unterstützen können“, so Bernd Wolf.

BERND WOLF wurde auf Platz1 als Partner des Jahres der deutschen Juweliere gewählt. Von keinem anderen Unternehmen in der gesamten Schmuckbranche fühlten sich die Juweliere im Corona-Jahr besser unterstützt. 420 Juweliere, Goldschmiede und Uhrmachermeister in Deutschland haben ihre Stimme abgegeben. Auf die Frage, welcher Partner seine Händler in der herausfordernden Zeit durch COVID-19 am besten unterstützt hat, wurde BERND WOLF am häufigsten genannt und erreichte in der Sonderkategorie Platz1 als „Partner des Jahres“. Auf die Frage, wer der Lieblingslieferant über alle Schmuckkategorien hinweg sei, wurde BERND WOLF ebenfalls auf Platz 1 gewählt. Auch auf die Frage, wer der zuverlässigste Silberschmucklieferant sei, erreichte BERND WOLF die meisten Stimmen.

Was hat das Familienunternehmen BERND WOLF unternommen, um diesen besonderen Erfolg zu erreichen. Wie konnte die Manufaktur aus dem Dreisamtal die Einzelhändler in dieser schwierigen Zeit so gut Familie Wolf, Bild: Ramesh Amruth

unterstützen? Bernd Wolf: „Vom ersten Moment an war unser Ziel, zu schauen, wie wir die mehr als 350 Juweliere im deutschprachigen Raum, die unsere Marke verkaufen, unterstützen können.“

Wie ging das konkret? „Schon im März 2020, wenige Tage nach dem ersten Lockdown haben meine Kinder Annalea und David, die beide im Unternehmen mitwirken, ein Webinar in Zusammenarbeit mit einem professionellen Unternehmensberater veranstaltet, bei dem unsere Juweliere Strategien erfahren haben, wie sie die Zeit des Lockdowns bestmöglich nutzen können. Hier kamen dann Konzepte zur Sprache wie die Juweliere ihre Online Präsenz verbessern können und wie sie für die Zeit danach erfolgreiche Marketing-Maßnahmen planen können. Anstelle von „Kopf in den Sand stecken“ war Aktivität angesagt. Die teilnehmenden Händler waren begeistert und den Erfolg spürten viele sofort“, erläutert Bernd Wolf.

Natürlich spielen beim postiven Image bei den Einzelhändlern auch Faktoren mit, die seit Jahren das Unternehmen prägen. BERND WOLF erhielt wiederholt die wichtigsten Auszeichnungen, die ein Unternehmen seiner Branche erhalten kann, wie den German Brand Award in Gold als beste Marke für hochwertige Konsumgüter. Die Manufaktur erhielt für besondere gelungene Designs den Red Dot Award, den German Design Award und den höchsten Preis der Schmuckbranche, den Inhorgenta Munich Award. „Dass wir gerade jetzt die richtigen Zeichen gesetzt haben, liegt vielleicht auch an unserer Strategie: Ich spiele zwar kein Schach, aber in allen Situationen ist es mir wichtig, stets vorauszublicken und im Kopf verschiedene Szenarien und Optionen durchzuspielen“, so Bernd Wolf.

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Ein schlecht gespieltes Schurkenstück

Wieso kommt der SPD-Arbeitsminister Hubertus Heil nach mehr als einem Jahr plötzlich mit dem Vorwurf um die Ecke, dass Jens Spahn ein ganz böser Menschenverachter sei? Die SPD-Spitze setzt im Wahlkampf auf Diffamierung. Das ist durchschaubar und dumm. Von Michael Zäh

Es sollte ein Schurkenstück werden und ist dann zu einer Schmierenkomödie verkommen. Wie der „Spiegel“ berichtete, soll Jens Spahn (CDU) im März 2020 für eine Milliarde Euro Masken in China gekauft haben - wir erinnern uns, es war die Zeit der Maskennot. Hubertus Heil (SPD) war dann als Arbeitsminister für die Sicherheit dieser Masken zuständig. Er befand sie nicht für sicher genug. Und jetzt Gretchenfrage: Wieso kommt Heil und die SPD erst jetzt, mehr als ein Jahr später mit dem Vorwurf um die Ecke, Spahn wollte minderwertige Masken an Obdachlose, Behinderte und Hartz-IV-Empfänger verteilen?

Die Vorwürfe gegen Spahn wurden von der SPD dermaßen zugespitzt, dass dies gleich verdächtig schien. SPD-Chef Walter-Borjans (68) warf Spahn in der „BILD am SONNTAG“ gleich „Menschenverachtung“ vor: Spahn habe Menschen „absolut untaugliche Masken“ geben wollen, um „ihr Leben eben nicht zu schützen.“ Und in die gleiche Kerbe schlug SPD-Chefin Esken: „Sollten sich die Vorwürfe gegenüber Jens Spahn und dem Bundesgesundheitsministerium bewahrheiten, ist er in seinem Amt nicht mehr haltbar. Wer minderwertige Masken an Menschen mit Behinderung, Obdachlose und Pflegeeinrichtungen verteilen will, um sein Versagen zu kaschieren, handelt respektlos.“

Das ist starker Tobak. Aber die schweren Vorwürfe halten einer Prüfung weniger stand als es die beanstandeten Masken taten. Zwar hatten die eilig eingekauften Dinger keine EU-Zertifizierung, doch wurden sie immerhin vom TÜV geprüft. Das Gesundheitsministerium legte nun ein vierseitiges „Faktenblatt“ vor, demnach es nie Zweifel daran gegeben habe, dass die eingekauften Masken dem Infektionsschutz genügt hätten. Es sei lediglich darum gegangen, welche Prüfnorm gelten solle, CPI oder CPA. Beide seien aber in Hinsicht auf den Infektionsschutz gleich. Der Unterschied bezieht sich auf den Arbeitsschutz (CPA), etwa bei der (nicht geprüften) Frage, wie sich die Masken bei einer Temperatur von 70 Grad verhielten, wenn sie dieser 24 Stunden ausgesetzt seien.

Nun ja, vor allen Dingen aber war es ja so, dass diese Masken gar nicht verteilt wurden. Die Erzählung der SPD dazu geht so: Nur weil wir im zuständigen Arbeitsministerium es verhinderten, haben diese Masken kein Unheil für bestimmte Bevölkerungsgruppen angerichtet. Die Erzählung der CDU dazu geht so: Obwohl die Masken den Anforderungen an den Infektionsschutz entsprochen hätte, wurde deren Einsatz vom Arbeitsministerium verhindert und konnten in der zweiten und dritten Welle der Corona-Pandemie nicht helfen.

Es wird noch irrer. „Es war übrigens eine Idee des Arbeitsministeriums selbst, mit einem Sonderkontingent an Obdachlose und Eingliederungshilfe Masken zu verteilen“, konterte Spahn. Wie man es auch dreht und wendet, es scheint klar zu sein, dass ein gemeinsames Regieren der zuständigen Ministerien, selbst wenn es damals auch Auseinandersetzungen gab, nun für Wahlkampfzwecke missbraucht wird. Die Geschichte vom bösen Spahn, der von oben herab verachtend auf die Menschen schaut, ist zu schlecht um wahr zu sein.

Wer sich übrigens bisher nicht in diese Debatte eingebracht hat, ist ausgerechnet der SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz. Der hat ja als Finanzminister mit der von den G7-Ländern angekündigten globalen Mindeststeuer für die großen Konzerne gerade einen fetten Pluspunkt für die sozialdemokratische Politik gemacht. Er will sich vielleicht auch nicht damit klein machen, dass die SPD-Spitze unter Wahlkampf einfach nur Diffamierung versteht.

Fotos Achim Keller

Leidenschaft und Liebe für Musik

Der neue Plattenladen eröffnet in der Schiffstraße und füllt die Lücke, die das frühere CDC hinterlassen hat. Die neuen Inhaber sind Holger Dehno, Tom Lissy und Markus Muffler

Der physische Tonträger lebt! In der Schiffstraße gegenüber von Schwarzwaldcity eröffnet „Der Plattenladen“ und schließt damit das Vakuum welches das Compact Disc Center (CDC) nach seiner Schließung hinterlassen hat. Die drei Inhaber, Holger Dehno, Tom Lissy und Markus Muffler, leben damit ihre Leidenschadt für CDs und Schallplatten.

Sind CDs und Vinyl noch gefragt? Gehört nicht Streamingdiensten wie Spotify die Zukunft? Holger Dehno: Die Fangemeinde des Vinyls wird immer größer. Auch junge Leute wollen zunehmend weg von den digitalen Streamingdiensten und wieder analog ein ganzes Album durchhören. Und auch die CDs leben. Gerade über 50-Jährige, die eine gute Anlage haben, möchten ihre Musik mit physischen Tonträgern hören. Tom Lissy: Es ist eine Frage der Wertschätzung. Wer streamen Die Inhaber des neuen Plattenladens: Tom Lissy, Markus Muffler und Holger Dehno, (v.l.) Der neue Plattenladen in der Schiffstraße in Freiburgs Innenstadt

möchte soll das tun, doch das führt meist dazu, dass der musikalische Horizont nicht erweitert wird. Wer die Beatles gehört hat, dem werden danach die Rolling Stones vorgeschlagen. Hinzu kommt die Haptik einer Schallplatte und das Ritaul des Auflegens. Markus Muffler: Es geht letztlich darum, die Musikliebhaber anzusprechen, die sich nicht durchs Radio berieseln lassen. Das sind Menschen, die sich ganz bewusst mit der Kunstform Musik auseinandersetzen. Und vergangenes Jahr war die Künstlerin mit dem größten Vinylumsatz weltweit Billie Eilish, die ja sicher nicht auf dem Radar der Generation 60+ ist.

Sie, Herr Muffler, waren Geschäftsführer des Lörracher Burghofs und Leiter des Stimmen-Festivals. Wieso der Sprung in den Plattenladen? Markus Muffler: Ich hatte mich mit der Stadt Lörrach aufgrund der Fi-

nanzierung und Grundausrichtung überworfen und dort aufgehört. Die Musik ist meine Liebe und Leidenschaft, ich war immer Kunde im früheren CDC und habe immer bei Herrn Dehno und Herrn Lissy nachgefragt, was sie Neues haben. Und als der alte Laden zu machte, da haben wir uns zusammen gefunden und euphorisch beschlossen, das machen wir! Markus Muffler: Der großartige Nick Cave hat zusammen mit seinem langjährigen musikalischen Direktor der Bad Seeds, Warren

Ellis, während der Coronazeit das Album „Carnage“ aufgenommen. Nick Cave ist für mich der zur Zeit größte lebende Songwriter. Der Soundtüftler Warren Ellis bringt diese Musik und diese Texte mit seiner teilweisen großen Schwermut dermaßen auf den Punkt, dass ich Gänsehaut bekomme. Das Album soll am 18. Juni erscheinen, wir haben alles was geht bestellt. Holger Dehno: Matthew Halsall, ein englischer Trompeter, Arrangeur und Komponist, der auch ein kleines Label namens Gondwana Records hat, brachte vergangenes Jahr die Platte „Salute to the Sun“ heraus. Und die ist für mich ein ganz außergewöhnliches Kunstwerk. Nicht nur weil das Artwork des Covers so wunderschön ist, sondern auch weil die Musik eine

Mischung aus Jazz, zeitgenössischer klassischer Musik ist und auch Weltmusik-Einflüsse hat, die einen auf eine Reise mitnehmen. Wenn man dieses Album beispielsweise mit Kopfhörer anhört, ist man der Welt entrückt. Ein ganz wunderbares Werk.

Herr Dehno, Herr Lissy, Sie waren ja früher angestellt im CDC. Erfüllt sich jetzt ein Traum mit dem eigenen Plattenladen? Holger Dehno: Ich fing 1991 als Aushilfe im CDC an, von1997 an war ich fest angestellt. Meine Liebe gehört der Musik und mein Anlie-

gen war es immer, den Kundinnen und Kunden gerne gute Musik zu verkaufen.Das Geschäft als Mitinhaber zu übernehmen ist eher ein Traum, der gewachsen ist.

Ich würde gerne jeden von Ihnen noch um einen ganz persönlichen Platten- bzw. CD-Tipp bitten. Tom Lissy: Ich bekam vom Kollegen Muffler den Tipp, dass es da eine neue britische Band mit dem Namen Black Country, New Road gäbe. Das Album heißt „For the First Time“. Also habe ich mal rein gehört und mir ist das Hirn explodiert. Das Album hat viele Ecken und Kanten, das ist Musik zum Zuhören, ein Verschmelzen der verschiedensten Musikstile. Diesen jungen Engländern gelingt die Quadratur des Kreises, sie verbinden Weltmusik mit Pop, Dance mit kontemporärer klassischer Musik, Experimentelles mit eingängigen Rhythmen. Ich war völlig überwältigt.

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Psychosomatische Erkrankungen

Hilfe beim Gesundheitsforum im Bürgerhaus Seepark

Die Zahl der psychischen Erkrankungen in Deutschland ist aufgrund gesellschaftlicher und beruflicher Veränderungen seit Jahren angestiegen. Schon vor Ausbruch der Corona-Pandemie litten etwa 11 Prozent der Betroffenen an psychosomatischen Störungen, die sich in einer Vielzahl von Symptomen äußern können. Am Mittwoch, 30. Juni 2021 um 19 Uhr findet im Bürgerhaus Seepark (Gerhart-Hauptmann-Straße 1 in Freiburg) ein Gesundheitsforum zum Thema „Hilfe bei psychosomatischen Erkrankungen“ statt. Die Referenten Professor Dr. Christoph Bielitz, Ärztlicher Direktor und Dr. Thomas Fuchs, Leitender Oberarzt der psychiatrischen Privatklinik Sigma-Zentrum Bad Säckingen stehen auch nach ihren Vorträgen für Fragen zur Verfügung.

Die häufigsten und in der Bevölkerung am meisten verbreiteten psychosomatischen Krankheitsbilder sind die schmerzhaften Erkrankungen des Muskel-, Bindegewebs- und Skelettapparates, speziell der Wirbelsäule, häufig assoziiert mit sogenannten Verspannungen und Spannungskopfschmerzen. Die hiermit verbundenen, zum Teil großflächig auf den ganzen Rücken projizierten Schmerzen können im Zusammenhang mit psychischen Belastungen oder Erkrankungen dann zum Teil schwere Ausmaße annehmen. Gerade nach traumatisierenden Erfahrungen berichten Menschen oft von quälenden Symptomen, die deren Leben stark beeinträchtigen: innere Bilder des Traumas, verstärkte Anspannung und die Vermeidung von Situationen, die an das Trauma erinnern. „Betroffene leiden häufig nicht nur an psychischen Symptomen, sondern auch an Schmerzen und vielfältigen körperlichen Symptomen. Hier haben wir oft ein komplexes Wechselspiel mit körperlichen und psychischen Faktoren. Schmerzen triggern Erinnerungen an traumatische Erlebnisse, und Erinnerungen an traumatische Erlebnisse führen zu hoher Anspannung im Körper und vielfältigen Körpersymptomen wie z.B. Übelkeit, Druck auf der Brust oder Schmerzen“, weiß Dr. Thomas Fuchs aus der Praxis zu berichten. Psychische oder psychosoziale Faktoren sind in unterschiedlichem Ausmaß an der Auslösung oder Verschlimmerung solcher Erkrankungen bzw. ihrer Beschwerden beteiligt. „Beim multimodal-multiprofessionellen Therapiekonzept ist es wichtig, neben einer guten Ausstattung im Bereich der Psychotherapie u. a. ein umfangreiches allgemeinmedizinisch-diagnostisches und körperlich-therapeutisches Angebot vorzuhalten“, betont Professor Dr. Christoph Bielitz. Im Sigma-Zentrum stehen erfahrene Allgemeinmediziner und Internisten zur Verfügung, die im Bedarfsfall z. B. mit den benachbarten Radiologen und dem benachbarten spezialisierten Schmerzzentrum intensiv zusammenarbeiten.

Der Eintritt ist kostenfrei, aufgrund der begrenzten Kapazität ist eine Anmeldung erforderlich. info@sigma-institut.de, Telefon 0761 1518713-0

Keramiktage am Alten Wiehrebahnhof

Bald sind sie wieder da: die Freiburger Keramiktage am Alten Wiehrebahnhof. Nicht wie immer Ende Juni, aber pünktlich zum Sommer. Viele schöne und neue Dinge aus Ton sind unter den Monate andauernden Lockdownbedingungen entstanden und gebrannt worden - am Marktwochenende erwarten diese Skulpturen, Gefäße und Objekte Begutachtung und Bewunderung. Viele Stücke warten darauf, einen neues Zuhause zu finden. Trotz aller Widrigkeiten kommt die große Truppe der in ihren keramischen Werkstätten unermüdlich Suchenden und Gestaltenden am zweiten Juliwochenende nach Freiburg, denn gegenüber allem Auftrieb, den das Online-Einkaufen erfahren hat, ist bei Keramik die echte Betrachtung, der Kontakt mit den Händen ein unersetzliches Vergnügen. Das liegt an der unendlichen Vielfalt an Tonen, Glasur- und Engobefarben, an Formen und Oberflächen, die in immer wieder neuen Kombinationen und mit immer wieder neuen Ideen seit vielen tausend Jahren bisher ungesehene schöne Dinge hervorbringt. Das Keramikforum hat es in die Hand genommen, alle Neugierigen und Interessierten, alle Liebhaber*innen zu sicheren Bedingungen auf dem schönen Platz in der Wiehre zu empfangen. Es gilt ein durchdachtes Konzept mit maximaler Personenzahl, Abständen, Wartebereichen, Desinfektionsmöglichkeiten, aber auch den schönen Dingen des Lebens - schöne Dinge, viel abwechslungsreiche Kreativität, einen Café dazu oder auch etwas Verköstigung in Oma‘s Küche nebenan.

31. Freiburger Keramiktage am Alten Wiehrebahnhof Sa 10. Juli 10-18h So 11. Juli 11-18h, www.keramiktage.org

Rundflüge durch die Milchstraße

Endlich wieder Sterne gucken: Das Planetarium Freiburg hat bereits seit dem 7. Juni wieder seine Türen auf

Das Warten hat ein Ende – Reisen zum Mond, Rundflüge durch die Milchstraße und Entdeckungstouren zu schwarzen Löchern sind wieder möglich. Für den Besuch im Planetarium gelten bis auf weiteres die bekannten Hygienevorschriften (Abstand, Hygiene, medizinische Maske) sowie die 3G-Regel (Zutritt nur geimpft, genesen oder getestet). Nachweise über Schnelltests dürfen nicht älter als 24 Stunden sein und müssen von einer offiziellen Teststelle stammen. Die Kontaktdaten werden wahlweise per Luca-App oder Formular zum Ausfüllen registriert. Wer diese Hürden gemeistert hat, kann sich auf den Sternenhimmel freuen. Wegen der Abstandregeln ist das Sitzplatzkontingent auf etwa 50 Plätze pro Veranstaltung beschränkt. Eine Reservierung wird daher empfohlen. Das Team des Planetariums hat die veranstaltungsfreie Zeit gut genutzt und unter anderem das Angebot für weiterführende Schulen neu konzipiert. Es knüpft nun mit kombinierbaren Programm-Modulen besser an die Inhalte des Bildungsplans an. Lehrkräfte können somit passgenaue Veranstaltungen im Planetarium buchen. Auch bei der Technik gibt es Innovationen: Ein neues Justage-System optimiert die Bildschärfe der digitalen Projektionsanlage. Nicht zuletzt wurde das Foyer renoviert und auch Teppiche und Sitzpolster erstrahlen nach eine Grundreinigung in neuem Glanz. Natürlich kann sich das Publikum auch beim Blick auf den Spielplan auf viele neue oder überarbeitete Programme freuen.

Details und aktuelle Infos zum Programm gibt es unter www.planetarium-freiburg.de Dort sind auch Ticket- Reservierungen möglich, ebenso unter Tel. 0761 / 38 90 630 (Mo-Fr: 8.30-12 Uhr). Der Eintritt ins Planetarium kostet für Kinder 5 Euro, für Erwachsene 7,50 Euro. Familienkarten sind ab 8 Euro bzw. 12 Euro (bei zwei Erwachsenen) erhältlich.

Welcome back in Freiburg

Die RVF WelcomeKarte inklusive Städtische Museen, Frelo und Schauspielführungen ist die ideale Kombination für Besucher Freiburgs. Aufgrund der Corona-Pandemie kam der Städtetourismus Ende 2020 weitgehend zum Erliegen. Deshalb wird für 2021 erneut ein attraktives Gesamt-Paket für Besucher Freiburgs geschnürt, um mit Bus und Bahn oder Leihfahrrad die Stadt zu erkunden, den Ausblick vom Schauinsland zu genießen oder die städtischen Museen zu besuchen. Das gemeinsame „Aktionsangebot WelcomeKarte“ von RVF, VAG Schauinslandbahn und Frelo powered by nextbike sowie den Städtischen Museen Freiburg mit Unterstützung der FWTM beinhaltet: Das 3-Tage-KombiTicket für den ÖPNV im gesamten RVF-Gebiet inklusive Nutzung der Schauinslandbahn. Die WelcomeKarte berechtigt zum freien Eintritt in alle fünf Städtischen Museen Freiburg. Zusätzlich gibt es beim Kauf der WelcomeKarte einen Gutscheincode für den 3-Tage-Tarif von Frelo, dem Freiburger Fahrradverleihsystem. Neu dazu kommt der ermäßigte Preis bei den öffentlichen Schauspielführungen von Living History in Freiburg. Zusammen mit den bestehenden Ermäßigungen auf die offenen Stadtführungen von Freiburg Kultour und Freiburgerleben sind bis zu 12 Euro Ersparnis drin – und das bei einem unveränderten Gesamtpreis der WelcomeKarte von 26 Euro für Erwachsene und 16 Euro für Kinder. Das „Aktionsangebot WelcomeKarte“ ist gültig bis einschließlich 7. November 2021.

Extra Monat einsparen

Für alle Azubis und Schülerinnen und Schüler, die regelmäßig Bus und Bahn nutzen, gibt es das bequeme SchülerAbo. Bereits rund 26.000 Jugendliche und Kinder sind inzwischen mit dem SchülerAbo unterwegs und so das ganze Jahr über mobil. Das SchülerAbo spart Zeit, Geld und Nerven – im SchülerAbo kostet die Monatskarte aktuell nur 37,30 Euro anstatt 44,00 Euro. Das ist finanziell attraktiv und darüber hinaus für alle bequem: Die Monatskarte kommt nach Hause, das Geld dafür wird abgebucht. Man muss nicht mehr daran denken, rechtzeitig die neue Monatskarte zu besorgen. Eine Stammkarte wird überflüssig; und sollte die Monatskarte mal verloren gehen, gibt es problemlos Ersatz. Vergünstigungen oder Berechtigungen werden auch im SchülerAbo angerechnet. Besonders lohnt es sich für Familien oder Azubis zum neuen Schuljahr ins SchülerAbo einzusteigen: denn alle, die jetzt ein SchülerAbo abschließen, erhalten zusätzlich einen Gratismonat; im Dezember 2021 wird die Monatsrate nicht abgebucht. Das SchülerAbo kann ganz einfach online beantragt werden, und zwar auf den Internetseiten der VAG, die die Abo-Verträge für den RVF verwaltet, unter https://abo.vag-freiburg.de/schueler/Abo/Neuantrag Alternativ dazu gibt es die Anträge für das SchülerAbo in den Sekretariaten der Schulen im Verbundgebiet. Diese bescheinigen dann auch, dass die Schülerin oder der Schüler die jeweilige Schule besucht.

Weitere Infos sowie einen Tarifrechner finden Interessierte unter www.rvf.de

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Beim Pflegen nicht auf der Strecke bleiben

Wer die Pflege eines Angehörigen übernimmt, entscheidet sich damit für eine verantwortungsvolle, schwere und nicht selten auch langwierige Aufgabe.

Am Anfang denken Betroffene darüber oft kaum nach, denn die Belange des Hilfsbedürftigen stehen im Zentrum ihrer Aufmerksamkeit. Doch auf längere Sicht ist die körperliche und seelische Gesundheit des Pflegenden ebenso wichtig wie die des Gepflegten. Gut für sich selbst zu sorgen, die eigenen Grenzen zu erkennen und alle Möglichkeiten zur Unterstützung und Entlastung zu nutzen, sind deshalb Voraussetzungen, um die Pflegesituation dauerhaft zu bewältigen. Denn nur wer fit ist, kann auch für andere da sein.

Um Betroffene in ihrer schwierigen Situation zu unterstützen, gibt es mittlerweile spezielle Angebote, zum Beispiel die Präventionsberatung für pflegende Angehörige von der compass private pflegeberatung. Unter der Nummer 0800101-8800 kann jeder sich kostenlose Tipps von erfahrenen Fachkräften holen. Sie helfen dabei, eigene Bedürfnisse wahrzunehmen, Belastungen zu reduzieren und bewusst Entscheidungen zu treffen. Für Privatversicherte sind zusätzlich Beratungstermine und Unterstützung vor Ort möglich. Um sich auf das Gespräch vorzubereiten und die eigene Situation zu reflektieren, kann ein Selbsttest helfen, der unter www.pflegeberatung.de im Bereich Beratung & Planung/Prävention zu finden ist. Dort gibt es auch viele weitere Informationen zum Thema sowie die Gratisbroschüre „Gesund bleiben bei der Pflege von Angehörigen“ mit Tipps und Übungen für einen achtsamen Umgang mit sich selbst.

So sollten Pflegepersonen darauf achten, sich zwischen ihren Pflichten regelmäßig kleine Auszeiten zu gönnen: eine kurze Meditationseinheit, ein paar Gymnastikübungen, eine gute Tasse Kaffee oder ein Telefongespräch mit der Freundin. Das gibt Kraft für die nächste „Runde“. Raum und Zeit für die eigene Erholung können auch Leistungen der Pflegeversicherung schaffen, etwa die Angebote zur Unterstützung im Alltag. Sie lassen sich zum Beispiel für Nachbarschaftshelfer, eine Alzheimergruppe oder Mithilfe im Haushalt einsetzen. Ab Pflegegrad 2 ist auch Verhinderungs- oder Kurzzeitpflege möglich, wenn ein Urlaub oder eine Reha auf dem Programm stehen. Angehörige von Pflegebedürftigen sollten sich gut beraten lassen, um alle Möglichkeiten zu kennen und für sich einsetzen zu können. (djd)

Hilfsbedürfnis auf dem Prüfstand

Bei der Pflegebegutachtung sind Betroffene oft unsicher – Beratung kann helfen

Wer nicht mehr für sich selbst sorgen kann, hat Anspruch auf Leistungen der Pflegeversicherung. Doch zuvor muss erst das Ausmaß der Pflegebedürftigkeit festgestellt werden. Das geschieht bei der Pflegebegutachtung.

Normalerweise kommt dafür ein Gutachter des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen (MDK) oder, bei Privatversicherten, der Firma Mediproof ins Haus. Doch aufgrund der Corona-Pandemie werden Termine zurzeit oft auch telefonisch durchgeführt. Die Gutachter bewerten die Pflegebedürftigkeit anhand von sechs Modulen: Mobilität, kognitive und kommunikative Fähigkeiten, Motorik und Psyche, Selbstversorgung, Bewältigung von krankheits- oder therapiebedingten Anforderungen, Alltagsleben und soziale Kontakte. Am Ende steht eine Punktzahl, die über den Pflegegrad entscheidet.

Ängste und Schamgefühle

Gutachten, Bewertung, Punktzahl – diese Wörter stehen auch für das, was den Termin für viele Antragsteller schwierig macht. „Schließlich kommt hier ein völlig fremder Mensch, der meine Fähigkeiten bewertet“, verdeutlicht Frank Herold von der compass private pflegeberatung. „Das fördert Ängste und führt auch zu Schamgefühlen. Über die eigene Inkontinenz zu berichten oder über die Probleme, alleine eine Konservendose zu öffnen, ist schwer für die Menschen.“ Gerade wenn Betroffene der Begutachtungssituation alleine gegenüberstehen, ist häufig die Nervosität groß. Oft versuchen sie dann, sich von ihrer besten Seite zu zeigen, mobilisieren alle Kraftreserven und verschweigen Probleme. „Dann kommt der Gutachter manchmal

zu einer Entscheidung, die die Angehörigen nicht nachvollziehen können. Deshalb gilt es, einen möglichst objektiven Eindruck von den Gegebenheiten zu vermitteln“, so Herold. Um dabei zu unterstützen, ist es wichtig, dass möglichst immer die Pflegepersonen beim Termin anwesend sind.

Achtung: Zahngold

Zahle bis 60 € pro Zahn-/brücken. Kaufe Bernsteinschmuck, Modeschmuck, Goldschmuck (bis 40 €/g), Zinn und versilbertes Besteck. Zahle bar, komme gleich.

Tel. 0157 /34 28 22 37 oder 0761/464 68.

Beratung und Vorbereitung

Eine gute Vorbereitung kann zusätzlich helfen, dem Gutachtertermin gelassener entgegenzusehen. Kostenlose Pflegeberatung gibt es bei compass unter der Rufnummer 0800-101-8800. Unter www.pflegeberatung.de stehen außerdem ein Pflegeprotokoll zum Ausfüllen sowie Broschüren zum Thema Begutachtung zum Download bereit. Einen Notizblock mit wichtigen Fragen, alle ärztlichen Befunde sowie die benötigten Medikamente mit Dosierungsanweisungen sollten ebenfalls bereitstehen. Ist schon ein Pflegedienst involviert, muss die Pflegedokumentation vorliegen. So wird die Begutachtung einfacher und man bekommt die Unterstützung, die man braucht.