Blick Extra Büez

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Dossier Alles, was Sie über KMU-Versicherungen wissen müssen

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Mondaine Uhren

André und Ronnie Bernheim im Interview

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Die Tageszeitung für die Schweiz

Extra | 25. März 2015

Felco Die Scheren

für Gartenprofis auf der ganzen Welt  Seite 11 Editorial Birgitta Willmann Leiterin Publishing Service birgitta.willmann@ringier.ch

Einzahlen – auch wenn es wehtut! Wir sind Weltmeister! In keinem anderen Land der Welt wird pro Kopf so viel für Versicherungen ausgegeben wie in der Schweiz. Laut einer Erhebung der Swiss Re vom Juli 2014 sind es rund 7700 Dollar pro Kopf. Das Bedürfnis, sich gegen fast jede Eventualität zu ­versichern, scheint hierzulande ganz besonders ausgeprägt zu sein. Umso mehr erstaunt es, dass es gerade bei den KMU immer wieder folgenschwere Unterversicherungen gibt. Wie die Recherche unseres Autors Max Fischer ergab (lesen Sie dazu den Bericht auf Seite 3), passiert es häufiger als gemeinhin angenommen, dass etwa Umweltkata­strophen oder die Erkrankung der Eigentümer Betriebe schwer in Bedrängnis, wenn nicht gar um die Existenz bringen. Und immer wieder verarmen einstige KMU-Besitzer im Alter, weil sie in ihren aktiven Jahren auf die regelmässige Einzahlung in entsprechende Altersvorsorge­ einrichtungen verzichtet haben. In unserem Dossier nimmt Büez die ­diversen Versicherungen, die für KMU angeboten werden, unter die Lupe und zeigt auf, wo und für wen welche ­Lösung Sinn macht. Denn so viel ist ­gewiss: Auch wenn die Versicherungsbeiträge in guten Jahren schmerzhafte Lücken in der Betriebskasse hinter­ lassen – im Ernstfall können sie der ­Rettungsanker sein.

Lehrlinge in KMU

Investition in die Zukunft  Seite 5

Gut geschützt Checkliste für KMU-Versicherungen.   Seite 4 News Wissenswertes aus der Welt der KMU.   Seite 4 Fotos: Gerry Nitsch, Stefan Bohrer

Innovative Betriebe setzen bei der Ausbildung ihrer Lehrlinge zunehmend auf «Learning by doing»

Inhalt Minimes Schöne neue Figurenwelt aus dem 3D-Drucker.   Seite 8 Digitale Welt Dank Swisscom Business Booster besser vernetzt.   Seite 9 Guter Rat Experten beantworten Fragen aus dem KMU-Alltag.   Seite 10


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Sicherheit Richtig versichert

Mehr Schutz vor der Katastrophe Es muss nicht unbedingt ein ­Unwetter sein: Auch Diebstähle oder Feuer können Millionen ­kosten und die Existenz der ­eigenen Firma ­gefährden. Ausser man ist richtig versichert. Text Max Fischer

N

ach einem heftigen Unwetter wird Altstätten SG im letzten Herbst von Hochwasser überschwemmt. Zurück bleiben Schutt, Geröll und Morast. Wochenlang wird im Städtchen gebaggert, geschaufelt und geputzt. Das grosse Aufräumen ist das eine – die finanzielle Seite das andere. Zum grossen Schreck kommen die finanziellen Folgen. Doch es braucht keine Katastrophen, um Firmen bei Unwegsamkeiten in Nöte zu bringen. Im Gegenteil: Gemäss Aussagen von Generali Versicherungen betreffen die häufigsten Versicherungsschäden bei KMU Zwischenfälle wie Glasbruch, Wasserschäden und Betriebshaftpflicht. Die höchsten Kosten verursachen dabei laut Generali Umsatzeinbrüche wegen Feuer, Diebstahl und Maschinenbruch. Deshalb ist eine Betriebsunterbrechungsversicherung für eine KMU wie eine Lebensversicherung. «Ein Muss für jeden Unternehmer sind auch Betriebshaftpflichtversicherungen», sagt Stefan Thurnherr, Versicherungsspezialist vom VZ Vermögenszentrum. «Sie sind zwar nicht obligatorisch, aber sehr nützlich. Sie decken Schäden, die Patrons oder ihre Angestellten Dritten zufügen.» Etwa

wenn der Angestellte bei der Montage einer Gegensprechanlage eine Heizungs­ anlage anbohrt. Oder wenn ein Baumeister einen Felsen sprengt, sich dabei grössere Steine als erwartet lösen und Häuser in der Umgebung beschädigen. Gedeckt sind in der Regel aber auch plötzlich eintretende Umweltschäden, beispielsweise wenn austretende Chemikalien das Grundwasser verseuchen oder Altöl in den Boden sickert. Hohe Kosten verursachen vor allem Diebstähle. Heinrich Gossweiler, Leiter Schaden Sachversicherungen der Axa Winterthur, hat jahrelange Erfahrungen mit Einbrüchen. Weshalb ist die Schadenhöhe im Schnitt um 15 Prozent gestiegen? «Es wird immer brachialer und professioneller vorgegangen», stellt der Profi fest. «Dadurch nehmen die verursachten Gebäudebeschädigungen überproportional zu.» Aber auch das schnelle und rücksichtslose Durchstöbern von Räumen, Einrichtungen und Behältnissen hinterlasse immer höhere Schäden an Sachen, die gar nicht gestohlen wurden, sagt Gossweiler. Viele Patrons stellen sich deshalb die Frage: Muss ich mich anders verhalten als eine Privatperson? «Nein», so Gossweiler, «die Vor-

kehrungen sind versicherungsrechtlich grundsätzlich dieselben.» Nur eines: «Handelt ein Betrieb mit diebstahlgefährdeter Ware, ist es unumgänglich, einen Experten beizuziehen.» Noch ein Knackpunkt: Beim Schritt in die Selbständigkeit vergessen viele, sich gegen Krankheit und Erwerbsunfähigkeit abzusichern. Das kann fatale Folgen haben, wie das Beispiel von Othmar F.* zeigt. Nach über 20 Berufsjahren übernahm er an seinem Wohnort einen Betrieb, wollte sein eigener Chef sein. Die Aufträge kamen herein, das Geschäft lief. Nach zwei Jahren traf ihn ein Schlaganfall. Zum medizinischen Notfall kam

zusätzlich das finanzielle Desaster: Othmar F. war ein halbes Jahr ohne Einkommen. «Oft beziehen Selbständige einen wesentlichen Teil ihres Bedarfs als Betriebsaufwand», erklärt Bruno Kaufmann, Experte der Axa Winterthur. Dieser Teil sei dann im Schadensfall nicht gedeckt, «da für die Bemessung von Leistungen aus UVG und BVG grundsätzlich immer der AHV-pflichtige Lohn berücksichtigt wird». Ein sehr grosses Risiko liege auch immer in der Absicherung des Ehepartners. «Wenn etwa die Frau krank wird und sich der Mann neben dem Betrieb plötzlich auch um die Kinder, den Haushalt und


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UNSERE THEMEN

Die wichtigsten Versicherungen für KMU Checklist: So sind Sie garantiert richtig versichert Die Ratschläge des Experten Stefan Thurnherr Die wichtigsten Fakten, die besten Adressen

Das Restaurant Schlüssel in Altstätten SG musste nach der Umweltkatastrophe längere Zeit schliessen. Heute sieht der Gastrobetrieb fast wieder aus wie einst.

Das 1 x 1 der Versicherungen Manche Versicherungen sind gängig, andere den meisten unbekannt. Blick Büez bietet eine Übersicht.

Betriebshaftpflicht Die Betriebshaftpflichtversicherungen sind nicht obligatorisch, aber für jedes KMU zwingend nötig. Sie haben den gleichen Zweck wie private Haftpflichtversicherungen: Sie decken Schäden, die der Patron oder seine Mitarbeitenden Dritten zufügen. Gedeckt sind in der Regel Personenschäden und Sachschäden.

Sachversicherungen Sachversicherungen unterscheiden zwischen dem Gebäude und der Fahrhabe.  Gebäudeversicherung: Diese ist in den meisten Kantonen ­obligatorisch. Sie deckt Feuer- und Elementarschäden an allen ­festen Einrichtungen, die zum Gebäude gehören.  Fahrhabe: Dabei handelt es sich um sämtliche Einrichtungen wie ­Rohstoffe, Maschinen, Büroeinrichtungen, Apparate, die ins Gebäude g­ estellt werden.

Spezialversicherungen Je grösser die Gefahr eines massiven Vermögensschadens, desto eher drängt sich neben den ­Haftpflicht- und Sachversicherungen der ­Abschluss einer Spezialversicherung auf. Maschinenversicherung: Sie versichert installierte oder fahrbare Maschinen, Apparate, Instrumente und technische Anlagen gegen unvorhergesehene und plötzlich eintretende Schäden aus eigenem oder fremdem Verschulden (beispielsweise Bedienungsfehler, Fahrlässigkeit, Kurzschluss, Montagefehler, Versagen).

Fotos: Hervè le Cunff, Ruth Wanner

Das Unwetter in Altstätten SG im vergangenen Herbst machte vor nichts halt und zerstörte sowohl Baustellen als auch Restaurants – mit entsprechenden finanziellen Folgen für die Eigentümer.

die Pflege der Frau kümmern muss, kommt er schnell an seine Grenzen.» Alles Gründe, welche für eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung sprechen. Für Bruno Spicher, Leiter Sach- und Unternehmensversicherungen bei der Allianz Suisse, ist es wichtig, dass ein Pa­ tron die Versicherungssituation ganzheitlich betrachtet. «Zum grossen Teil sind bei KMU die Patrons auch die Eigentümer. Deshalb ist es wichtig, dass sie

die Versicherungsfragen für die Firma lösen – aber auch für sich als Einzelperson.» Das gelte besonders für die Vorsorgelösungen, so Spicher. Oft stecken Firmenchefs alles Geld während Jahrzehnten in ihre Firma. Sie gehen davon aus, dass der Mehrwert so steigt und sie das Unternehmen mit 65 oder 70 zu einem bestimmten Preis verkaufen können. Mit dem erzielten Erlös wollen sie ihre Pension finanzieren.

Vielfach geht diese Rechnung aber nicht auf. Meist tun sich zwischen den Angeboten künftiger Käufer und den Preis­ vorstellungen des Verkäufers Welten auf. «Deshalb ist es entscheidend, dass sich ein Firmenchef frühzeitig mit seiner Altersabsicherung befasst», sagt Spicher. Generell lohnt es sich für KMU-Chefs, sich Zeit zu nehmen und ihre aktuelle Police mit einem Experten durchzugehen.

Das kostet zwar ein wenig Zeit. Doch dieser Aufwand schützt vor bösen Überraschungen. Was ist gedeckt und wo bestehen möglicherweise Deckungslücken? Entsprechen die Haftungsgrenzen dem derzeitigen Wert der Reparatur- oder Ersatzkosten des Schadens? Wird eventuell eine verlängerte Haftzeitklausel für die Deckung der Betriebsunterbrechung benötigt, um das Unternehmen bis zu einem Ergebnis-Niveau wie vor dem finanziellen Verlust zu unterstützen? Für die meisten ist das zu viel Fachchinesisch. Einfacher geht es mit dem Risk Tracer www. sef4kmu.ch/online-risk-tracer – hier können Unternehmenschefs schnell, einfach und erst noch gratis ihre individuelle Risikoexposition herausfinden. * Name der Redaktion bekannt Mehr zum Dossier Versicherungen auf der nächsten Seite. 

Betriebsunterbrechungsversicherung: Diese Police deckt die ­finanziellen Folgen (fixe Kosten, entgangener Gewinn) eines ­Unterbruchs nach einem Schaden. Sie kann für praktisch alle Risiken ­abgeschlossen werden (beispielsweise Feuer, Einbruch­ diebstahl, Wasser). Eine solche Police lohnt sich für Firmen, die bei Betriebsunterbrüchen keine alternativen Produktionsmöglichkeiten besitzen. Weniger empfehlenswert ist sie für reine Handelsoder Bürobetriebe. EDV-Versicherung: Wenn der Computer aussteigt (beispielsweise wegen Fahrlässigkeit, Böswilligkeit, Sabotage, Cyber-Risk oder Materialfehler), kann dies für KMU verheerende Folgen haben. Versicherbar sind ­unter anderem die Anlage, die Datenträger samt den Daten sowie die Mehrkosten, wenn auf eine andere Anlage ausgewichen werden muss. Allgemeine Versicherung für technische Anlagen: Darin sind Schäden versichert, die plötzlich und unvorhergesehen entstehen – als Folge von menschlichen Einwirkungen (unsachgemässe Handhabung, Fahrlässigkeit, elektrische Einflüsse wie Kurzschluss, Spannungsschwankungen oder Diebstahl-, Wasser-, Feuer- und Elementarereignisse). Sinnvoll ist diese Versicherung vor allem bei teuren Maschinen, die von verschiedenen Betriebsangehörigen benützt werden. Epidemieversicherung: Diese bietet Schutz gegen die finanziellen Folgen von verdorbenen Waren oder von Betriebsunterbrüchen, deren Ursache auf Mensch und Tier übertragbare Krankheiten sind. Nicht versichert ist dagegen die Grippe. Sehr wichtig ist die Versicherung für Firmen, die im Gesundheitswesen und in der Gastronomie tätig sind.


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Mittwoch, 25. März 2015

Sicherheit

Checkliste Versicherungen

NEWS

kurz & knapp

So können Sie beruhigt schlafen

Seco weitet sein Angebot aus Zeitersparnis für KMU Das KMU-Portal des Seco hat sein Angebot um die Rubrik ʺOnlineDienste Kantoneʺ ergänzt. Nun sind auch die zahlreichen OnlineDienste der Kantone auf der Plattform verfügbar: vom Formular für die Abfallentsorgung über die Bewilligungen für den Strassenverkehr bis zur Steuererklärung. Die neue Rubrik steht seit dem 5. März 2015 zur Verfügung und soll den kleinen und mittleren Unternehmen in der Schweiz Zeitersparnis und administrative Entlastung bringen.

Einige sind obligatorisch, die meisten optional: Das Angebot an ­Versicherungen für KMU ist gross. Blick Büez gibt einen Überblick. ! Obligatorische

Versicherungen

 Unfall UVG/SUVA: Übernimmt Heilungskosten und versichert ­Löhne bis 106 800 Franken

online-services.admin.ch

 Pensionskasse BVG  Gebäudeversicherung gegen Feuer-, Wasser und Elementarschäden

Die Grössten unter den Kleinen KMU Swiss Forum 29015 Nischenanbieter sind die Hidden Champions auf dem Markt. Klein, fein, innovativ und einzigartig! Damit sind sie national und international erfolgreich unterwegs. Mee-too-Strategien sind diesen erfolgreichen Unternehmen fremd. Am KMU SWISS Forum vom 7. Mai 2015 präsentieren erfolgreiche Persönlichkeiten aus verschiedenen Bereichen und Branchen deren Nischen-Strategien.

! Versicherungen,

die Sie mit einem Sachverständigen prüfen sollten Sachversicherung

 Erdbebenrisiko: Sachschäden an Gebäude sowie Inventar; Betriebsunterbruch

kmuswiss.ch

 Betriebshaftpflicht: Sach- und Personenschäden Dritter, eventuell auch reine Vermögensschäden

 Kollektiv-Krankentaggeld  Kollektiv-Krankenkasse  Kollektiv-Reiseversicherung  Kaderversicherung

 K&R Kidnapping & Ransom: ­Lösegeldforderung, Erpressung

Personenver-­ sicherungen

 Keyman-Deckung: Vorsorge bei Ausfällen von Schlüsselpersonen

 Vertrauensschaden: Vermögensdelikte, Veruntreuung

 UVG-Zusatzversicherung: UVG Ergänzung für Löhne über UVG-Maximum

Vermögens­ versicherungen

 Kundenunfall: Unfallversicherung für Kunden und Besucher

 Rechtsschutzversicherung: ­Betriebs- und Verkehrsrechtsschutz

 IP Intellectual Property: Schutz des geistigen Eigentums, Markenschutzverletzungen  Organhaftpflicht (D&O): Per­ sönliche Haftung der faktischen ­Organe; Stiftungsräte der PK

Weitere Versicherungen

KMU Kontaktbörse

 Dienstfahrtenkasko: Fahrten ­anlässlich der beruflichen Tätigkeit mit dem privaten Auto  Transportversicherung: für Warentransporte, Veranstaltungen/Messen etc.  Technische Versicherungen: für spezielle Geräte und Maschinen  EDV-Versicherung: Netzwerke mit Verkabelung, Laptops in Zirkulation

Fotos: Hervè le Cunff

 Inventar/Fahrhabe: Versichert Sie je nach Ausrichtung gegen Feuer/Elementar, Einbruchdiebstahl und Beraubung, Wasserschäden, Glasbruch, Betriebsunterbruch/­ Ertragsausfall, Mehrkosten

Unternehmertreffen Seit 2006 werden Unternehmertreffen in allen Regionen der Deutschschweiz durchgeführt, an die im Gegensatz zu den Publikums- oder Gewerbemessen ausschliesslich aktive Unternehmer eingeladen werden. Ziel dieser Anlässe ist die Vergrösserung des ­eigenen Netzwerks und das Finden von neuen Synergiepartnern sowie die Anbahnung neuer Kontakte und Kooperationen. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, auch die­ ­eigene ­Firma, Produkte und Dienstleistungen zu präsentieren. An den Anlässen nehmen je nach Region zwischen 80 und 250 KMU teil. kmuverband.ch

Experte

Stefan Thurnherr (50)

Versicherungsexperte beim VZ Vermögenszentrum in Zürich

WWW

«Die Unterschiede der Offerten sind riesig»

TIPPS

Welche Versicherungen braucht ein KMU? Was ist nötig, was Luxus? Stefan Thurnherr vom VZ Vermögenszentrum sagt, worauf Sie achten müssen. Herr Thurnherr, Patrons müssen sich nicht nur um den Versicherungsschutz für sich und ihr Personal kümmern… Stefan Thurnherr: … sondern auch um die Absicherung von Risiken im Betrieb. Je nach Branche gibt es Risiken, welche die Existenz einer Firma gefährden können. Betriebshaftpflichtversicherungen sind freiwillig … … aber ein Muss für jeden Unternehmer. Sie haben den gleichen Zweck wie private Haftpflichtversicherungen. Sie decken Schäden ab, die der Inhaber oder die Angestellten Dritten zufügen. Was ist denn eine Berufshaftpflichtversicherung?

Diese deckt spezielle Risiken gewisser Berufsgruppen ab wie von Ärzten oder Architekten. Neben Personen- und Sachschäden beispielsweise auch Vermögensschäden, die durch eine Sorgfaltspflichtverletzung entstehen.

Konkret? Das sind alle Gegenstände, die ein Mieter oder Besitzer in ein Gebäude hineinstellt. Also Maschinen, Büroeinrichtungen etc. Und je nach Betrieb auch Rohprodukte, Handelswaren und Waren in Fabrikation.

Manchmal lohnt sich auch eine Epidemieversicherung.» Stefan Thurnherr Was muss man bei Sachversicherungen im Auge behalten? Die Gebäudeversicherung ist in den meisten Kantonen obligatorisch. Im Vordergrund steht deshalb die sogenannte Fahrhabe.

Was ist bei der ­Deckung wichtig? Die richtige Versicherungssumme verursacht schon bei der Hausratversicherung einiges Kopfzerbrechen. Die Sachversicherung eines Betriebs verlangt ein noch feineres Vor­ gehen. Man muss zuerst die ver­ sicherten Waren und Betriebs­ einrichtungen bewerten. Erst

dann kann die Versicherungssumme bestimmt werden.

te Firmen lohnt sich aber auch eine Epidemieversicherung.

Dann gibt es aber auch noch Spezialversicherungen. Je grösser die Gefahr eines Vermögensschadens, desto eher drängen sich zusätzliche Lösungen auf.

Was vergessen Unternehmer? Wichtig ist, dass der Patron selber genügend versichert ist gegen die Risiken Tod und Invalidität. Auch an die Altersvorsorge denken Unternehmer oft zu spät.

Können Sie Beispiele nennen? Wenn ein Ausfall von bestimmten Maschinen zu einem Engpass führen würde, drängt sich eine Maschinenversicherung auf. Weiter gibt es EDV-Versicherungen für den Fall, dass die Computer wegen Fahrlässigkeit oder Böswilligkeit aussteigt. Für bestimm-

Wie sollte man bei Versicherungsabschlüssen vorgehen? Man sollte Offerten diverser Anbietern vergleichen – die Unterschiede sind riesig. Und wer bei derselben Gesellschaft mehrere Versicherungen abschliesst, kann Kombirabatte herausholen.

Der Experte: Stefan Thurnherr ist Partner beim VZ Vermögenszentrum in Zürich und ist für den Bereich Versicherungen zuständig.

Studien, Tools und Ratgeber netzwerk.ch Die Unternehmensplattform von KMU für KMU hilft bei allen anstehenden Fragen weiter: Egal ob juristischer Rat, Fragen zur Lehrlingsausbildung oder Expertenvermittlung gewünscht sind. startupticker.ch Die Onlineplattform bietet Start-ups die Möglichkeit, ihre Unternehmen vorzustellen. Die Informationen aus der Szene werden täglich aktualisiert. kmu-businessworld.ch Hier werden Fragen von KMU zu modernen IT-Lösungen, OnlineMarketing oder etwa Kommunikation beantwortet.


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Fünf von acht Lehrlingen der STS in Schänis: Einmal pro Jahr bekommen die Auszubildenden eine Aufgabe, die sie gemeinsam lösen müssen.

Lehrlingsprojekte

Learning by doing Nichts schult besser als praktische Erfahrung: Immer mehr Betriebe setzen daher bei ihrem Ausbildungsprogramm auf das selbständige Erarbeiten von Projekten. Text Marysia Morkowska Foto Gerry Nitsch

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rgendetwas ist hier anders. Die Stimmung ist über­ durchschnittlich einladend. Und die jungen Menschen am Schalter knistern fast vor Auf­ merksamkeit. Ab und zu ver­ schwinden sie kurz, um sich hinter den Kulissen zu beraten. Willkommen in der Lehrlings­ filiale der Post in 8038 ZürichWollishofen! Seit sieben Jahren führen jeweils zwölf Lernende des zweiten und dritten Lehrjahres diese Poststelle. Zwei Coa­ ches stehen ihnen im Hinter­ grund zur Seite. Einer von ihnen ist Urs Schanz, und er betont: «Wir sind nicht die Chefs.» Jeder einzelne der Lernenden übernimmt zwei Monate lang die Leitung der Fi­ liale – inklusive der gesamten Verantwortung. Und das funkti­ oniert bestens. Das Fazit von Urs Schanz lautet: «Rundum eine Erfolgsgeschichte.» Die Lernen­ den nehmen den weiten Weg bis von Einsiedeln und Marthalen her in Kauf, so begehrt sind die­ se Ausbildungsplätze. Solche Lehrlingsfilialen gibt es in der Schweiz immer mehr. Pionierin war die Migros, die 1999 den «Junior Market» an der Grenzacherstrasse in Basel eröffnete. Der Volg zog nach, dann der Denner. Und seit letz­ tem Jahr auch der Aldi, aller­ dings nur wochenweise. Was im Detailfachhandel gang und gäbe ist, greift zuneh­ mend auch auf andere Bran­

chen über. Die rund 67 000 Schweizer Lehrlinge arbeiten immer öfter auch an Projekten, bei denen sie sich weitgehend selbständig erproben können. Es ist ein «Learning by doing», das die Fähigkeiten optimal schult. Etwa in der Firma STS in

Schänis, die auf Stanz-, Schliessund Befestigungstechnik spezi­ alisiert ist. Hier bekommen die acht Lehrlinge aller Abteilungen jedes Jahr eine Aufgabe, die sie gemeinsam lösen. Mit einem kompetenten Götti an der Seite. Aktuell ist die Umplatzierung

der Produktionsmaschinen an­ gesagt, um die Arbeitsabläufe zu optimieren. «Wir lernen Sit­ zungen abhalten, Konzepte aus­ arbeiten, Interviews machen, Budgets planen und vor der Ge­ schäftsleitung präsentieren», erzählt Tanja Kistler, KV-Stiftin

«Dezent überfordern und optimal unterstützen»

Die Sevitec AG in Eschlikon setzt bei ihren Lehrlingen auf möglichst hohe Selbständigkeit. Die Sevitec AG in Eschlikon ­bietet Informatiklösungen an, welche ihre Auszubildenden zu einem Vorzugspreis ausarbeiten. Wie genau darf man sich das vorstellen?

net der IST Investmentstiftung für Personalvorsorge erstellt. Oder die interne Messaging-Lösung einer Grossfirma mit 2500 Filialen und über 20 000 Usern.­

Die Lernenden arbeiten weitestgehend selbständig mit den Kunden, angefangen bei der Bedürfnisanalyse über das Programmieren bis hin zum Support. Möglicherweise stellen sie viele Fragen, und die Aus­ führung dauert etwas länger. Dafür ist die Lösung hoch­ qualitativ, da stets erfahrene Informatiker zur Seite stehen. Können Sie uns konkrete ­Beispiele nennen?

Unsere Lernenden haben unter anderem das Intra- und Extra-

Wie erleben die Lernenden diese Erfahrung?

Das in sie gesetzte Vertrauen motiviert sie, sie sind richtig hungrig danach und geben ihr Bestes. Der anfängliche Sprung ins kalte Wasser ist zwar hart, doch das Erfolgserlebnis hinterher ist enorm. Und was hat die Firma davon?

Manuel Domeisen, Geschäftsführer der Sevitec Informatik AG in Eschlikon.

Diese Kundenprojekte bieten den Lernenden gerade wegen der grossen Verantwortung ein einzigartiges Lernfeld. Und wir gewinnen im Gegenzug neue Kunden. Da es in unserer Branche an guten Fachleuten fehlt, ermöglicht uns dieses Vorgehen, gute Fachleute auszubilden, die wir danach in die Firma einzubinden versuchen.

im dritten Lehrjahr. Das Schöns­ te an diesen Projekten ist für sie das Erfolgserlebnis. «Ich bin über mich hinausgewachsen.» Die erarbeiteten Vorschläge übernimmt die Geschäftslei­ tung dann mehrheitlich. Weil dieser neue Hang zur pädagogisch wertvollen Selbständigkeit in diversen Branchen um sich greift, ist das Bouquet der Projekte breit gefächert. In Dü­ bendorf entwickeln die Physik­ labor-Lehrlinge der Eidgenössi­ schen Materialprüfungsanstalt (Empa) eine preisgekrönte Ta­ schenlampe aus dem 3D-Dru­ cker. In Steffisburg tüfteln die angehenden Konstrukteure der Fritz Studer AG am Prototyp eines marktfähigen Dachrin­ nenreinigers. Und in Leibstadt erstellte eine Lehrlingsequipe des Bauunternehmens ERNE AG den Rohbau eines 7-ZimmerEinfamilienhauses. Weitestge­ hend in Eigenregie! Auftragge­ ber ist der Ausbildungsverant­ wortliche der ERNE AG, Nicolas Scherer. Mit dem Resultat ist er sehr zufrieden. «Die Lohnkos­ ten lagen zwar tiefer, aber die Stundenanzahl war höher», sagt Scherer, «das glich sich aus.» Und was genau hat die Fir­ ma davon? «So sorgen wir für gut ausgebildeten Nachwuchs und sind als Arbeitgeber attraktiv», sagt Scherer. Weitere oft genannte Gründe der ausbildenden Firmen sind das Schulen der Teamfähigkeit sowie der Kontakt der verschie­ denen Abteilungen untereinan­ der. Bei der Bauunternehmung Kibag etwa arbeiten rund 80 Lernende in 15 verschiedenen Berufsfeldern. Das Unterneh­ men stellt die geballte Power seiner Jungmannschaft jedes Jahr eine Woche lang einer Ge­ meinde zur Verfügung. Die Ler­ nenden errichten zum Beispiel Trockenmauern, Wanderwege, Brückengeländer oder Sicker­ leitungen. Bisher haben unter anderem die Orte Elm, Vicosop­ rano und Romanshorn profi­ tiert. Die Gemeindeverantwort­ lichen bescheinigen den Aus­ zubildenden rundum hervorra­ gende Leistungen.

Ganz offensichtlich packen die Lernenden ihre Chance, wenn sie sie bekommen. Erst recht in Branchen, in denen die junge Generation die Nase sowieso vorne hat. In Brüttisellen ist mit ContentMakers eine Firma ent­ standen, die in der MultimediaWelt zu Hause ist und welche die Lehrlinge selbst führen. ContentMakers unterstützt ihre Kunden bei der Produktion von Webvideos oder Imagefilmen sowie bei der Entwicklung von Werbe- und Kommunikations­ konzepten. Zum Angebot ge­ hört auch die Social-Media-Be­ ratung. Diese ist hier so authen­ tisch wie nirgendwo sonst: von Jungen für Junge. 

Gut zu wissen

So gelingen Lehrlingsprojekte Solange die Bildungspläne und Lernziele eingehalten werden, haben die Betriebe freie Hand. Wichtig sind kompetente Coaches, die rundum ansprechbar sind und sich im Hintergrund halten. Ihr Tonfall muss stimmen: Unterstützen statt tadeln führt zum Ziel. Bei den Lernenden ist eine Kombination aus Selbständigkeit, Kommunikationstalent und Teamfähigkeit gefragt. Gute Noten allein nützen nichts. Die übertragene Verantwortung muss echt sein. Mit Pseudo-Aufgaben funktioniert der Lerneffekt nicht. Das Projekt braucht am Schluss ein sichtbares Resultat. Das fördert den Stolz und das Selbstbewusstsein optimal. Und es steigert den Teamgeist.


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Mittwoch, 25. März 2015

Zur Person Während sich André Bernheim (56) in erster Linie ums operative Geschäft kümmert, ist Ronnie (64) für strategische Projekte zuständig. Als zäher Kämpfer lieferte er sich ein Duell um die Markenrechte gegen die Migros und forderte die Swatch Group bei der Swissness-Vorlage heraus. Privat kämpft Ronnie Bernheim gegen Rassismus und Antisemitismus.

Ohne Fehler bringen wir Produkte und Vermarktung nicht vorwärts.»

Keine faulen Kompromisse: Die Brüder Ronnie (l.) und André Bernheim verstehen sich blind. Sie finden immer eine Lösung – aber nie eine halbherzige.

Ronnie Bernheim

Ronnie und André Bernheim von Mondaine

«Wir sehen Chancen, wo andere zögern» Ronnie und André Bernheim leiten zusammen die Uhrenfirma Mondaine. Als Inhaber wissen sie nicht nur, wie Uhren ticken. Sie wissen auch, wie ein Familienbetrieb selbst gegen die Branchenriesen bestehen kann. Text Max Fischer Fotos Stefan Bohrer

Herr Bernheim, was die wenigsten noch wissen: 1983 lancierten Sie mit der Mondaine M-Watch gemeinsam mit der Migros die erste Volksuhr, eine Woche vor der ­An­kündigung der Swatch. Ronnie Bernheim: Wir entwickel-

ten die Uhr in lediglich 28 Tagen. Der Traum unseres Vaters Erwin ging in Erfüllung: eine qualitativ und preislich attraktive Uhr für das Volk, der VW der Uhrenindustrie. Und im Gegensatz zum Konkurrenzprodukt konnte die M-Watch repariert werden. Weltweit für Aufsehen sorgen Sie allerdings im Jahr 1986 mit der SBB-Bahnhofsuhr für das Hand­ gelenk.

Diese wurde mit ihrem schlichten Design und den Farben Weiss, Rot und Schwarz zum ­internationalen Klassiker. Diesen Erfolg wollen Sie jetzt an der Baselworld wiederholen.

Mit der Mondaine Helvetica 1, basierend auf der weltweit am häufigsten gebrauchten Schrift aus der Schweiz, wollen wir eine zweite Schweizer Zeitikone aufbauen. Die Uhr soll nicht nur

für gutes und zeitloses Schweizer Design stehen. Sie soll auch unser Hightech-Know-how demonstrieren. Was kann die Helvetica 1 besser als andere?

Es ist die erste international angekündigte Schweizer Smartwatch, mit konventionellen Zeigern und Informationen, die sich auf einen Blick ablesen lassen. Sie lässt sich mit Smartphone oder Tablet verbinden. Über eine App und Cloud können beispielsweise die täglich zurückgelegten Schritte gezählt oder ein Weck-System aktiviert werden, das einem nicht gerade in einer Tiefschlafphase aus dem Schlaf reisst und den Tag besser beginnen lässt. Die Medien haben weltweit positiv reagiert mit Aussagen wie «die bisher schönste Smartuhr, dazu muss man sie nicht einmal aufladen». Ihre Affinität zur Technik zeigt sich auch bei den sportlichen LuminoxModellen. Mondaine produziert Luminox-Uhren für die Schwesterfirma, an der Sie zu fünfzig Prozent beteiligt sind.

Je mehr man die Leute in die Verantwortung nimmt, mit desto grösserer Begeisterung arbeiten und denken sie mit.» Ronnie Bernheim

Gründung Erwin Bernheim (Bild) erlernte wie sein Vater den Beruf eines Schneiders. Während des Zweiten Weltkriegs traf er mit vielen Kriegsflüchtlingen zusammen. Als diese nach dem Krieg nach Hause zurückkehrten, war der Bedarf nach hochstehenden Uhren hoch. Bernheim entdeckte das Uhrenbusiness und gründete Mondaine Watch.

Überhaupt nicht! Wir scheuen uns nicht, externe Berater zuzuziehen. Das ist wichtig, um auch den Aussenblick zu haben. Und untereinander fighten wir mit viel Respekt, bis wir beide mit dem Ergebnis oder Weg einverstanden sind. Kein Heimatschutz?

Wenn Sie meinen, dass wir uns aus brüderlicher Liebe zu faulen Kompromissen hinreissen lassen, dann täuschen Sie sich. Wir müssen beide von einer Lösung überzeugt sein. Erst dann geht es weiter. Wo und wie tanken Sie Energie, um immer wieder einen Tick schneller zu sein als die Konkurrenz?

Die Leuchtstoffröhrchen mit Leuchtkraft, die Jahrzehnte anhält, sorgen dafür, dass man in stockdunkler Nacht bequem die Zeit ablesen kann. Das ist für Abenteuersportler wie für ­Rettungsorganisationen, Militär und Polizei ein entscheidender Vorteil. Wie sieht es bezüglich der Produktion aus?

Wir gehen auch dort neue Wege. In unserem neuen Produktionsund Logistikzentrum in Biberist SO haben wir vor wenigen Jahren für zehn Millionen Franken wegweisende, staubfreie und klimakontrollierte Produktionsräume gebaut, mit Erkenntnissen aus der Pharmabranche.

Sie führen zusammen mit ihrem Bruder André ein Familienunternehmen. Wie können Sie den ­Grossen immer wieder ein Schnippchen schlagen?

Wir sind sehr agil und seit über dreissig Jahren ein harmonisches Team. Wir haben sehr gute und überaus loyale Mitarbeitende, welche die Uhren­ industrie aus dem Effeff kennen. Als Familienunternehmen reagieren wir schnell auf Veränderungen, die Risikoeinschätzung liegt ausschliesslich bei uns. Dazu kommt, dass mein Bruder und ich uns blind verstehen und einander zu hundert Prozent vertrauen. Das Resultat sind kurze Wege und rasche Entscheidungen.

64 Jahre Mondaine Watch 1951

Besteht nicht die Gefahr von ­Betriebsblindheit?

1970 Digitalisierung Animiert durch den Volkswagen, wollte Erwin Bernheim eine Volksuhr entwickeln. Er begann selber kostengünstige Metall- und Plastikuhren für den Export zu produzieren. Mit Partnerfirmen leistet das junge ­Unternehmen Mondaine Pionier­ arbeit bei den ersten Digitaluhren mit den roten LED und der noch ­heute aktuellen LCD-Anzeige.

Das eine ist arbeiten, arbeiten und nochmals arbeiten. Und das andere ist die Neugierde und ein gewisser Wettkampfgeist. Wenn wir nicht gerade schlafen, sind unsere Antennen ständig auf Empfang aus allen Richtungen eingestellt. Dieser Gwunder, dieses Suchen nach neuen, besseren und für den Kunden komfortableren Lösungen, ist der tägliche Antrieb. Aber auch Zeit für Familie und Freunde.

Sie müssen ja auch keine Analysten und Investoren überzeugen, bevor Sie ein neues Projekt lancieren.

Da es unser eigenes Geld ist, ist es unser Risiko. Deshalb gibt es aber auch keine Entscheidungen der Börse zuliebe. Das führt auch dazu, dass innerhalb der Familienmitglieder über die Jahre ein Feu sacré entsteht, das bei einem CEO-­ geführten Unternehmen wahrscheinlich seltener anzutreffen ist. Das bedingt allerdings auch, dass wir auch als Fami­ lienbetrieb profes­ sionell arbeiten müssen, sehr offen miteinander sind und jeder auch um die Stärken und Schwächen des andern weiss. Sind Sie risikobereiter als Ihre Konkurrenten?

Es gibt das halbleere und das halbvolle Glas. Sie lachen … … nur zu …

Ist das auch der Unterschied zu ­Firmen, die von einem CEO geführt werden?

Es gibt viele CEOs, die genau so denken und agieren. Aber in ­unserer schnelllebigen Zeit wird die Verweildauer in Führungspositionen immer kürzer. Bei uns war schon der Vater aktiv, jetzt sind wir am Ruder. Das führt zu Kontinuität sowie ­Stabilität und ist damit typisch für ein Schweizer KMU.

Bei uns ist es immer zu drei Vierteln voll, der Rest sind Zweifel, an denen wir uns immer wieder reiben. Konkret?

Wir sehen Chancen, wo andere zögern. Und wir sind konservativ finanziert, aber aggressiv im Marketing, damit die Ideen am Markt auch gehört werden.

1975 Pionierarbeit Mitte der 1970er-Jahre wurde in Zusammenarbeit mit Brown, ­Boveri & Cie. für die kundenspezifische LCD-Anzeige und einen Chiphersteller eine Digitalquarzuhr entwickelt. Sie erlaubte erstmals eine digitale Gangkorrektur durch den Benutzer, indem der elektronische Frequenzteiler durch Knopfdruck verändert werden konnte.

1980 Zwischenhoch Die Türen der Schweizer Uhrenfachgeschäfte öffnen sich für Mondaine – aber nur für kurze Zeit. Als Mondaine jedoch unter der Marke «Mirexal» eine Kollektion für die Migros lanciert, verschwindet Mondaine über Nacht aus den Auslagen des Fachhandels. Migros galt zu ­jener Zeit immer noch als der Schreck und Tod des Einzelhandels.


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Tag, 00. Monat 201X

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Helvetica No 1 Bold smart

Die erste Schweizer Smartwatch

Fünf Ratschläge

Die Mondaine-Besitzer Ronnie und André Bernheim zeigen an der aktuellen Baselworld ihren neusten Hit: die Smartwatch Helvetica 1. Inspiriert von der «Sanserif»Schrift ist das Design. Die bekannte Druckschrift ist zeit- und schnörkellos. Das schöne Design wird ergänzt von technologischen Features wie Kalorienzähler, Wecker und Schrittzähler. Im Herbst kommt der Ticker für 800 bis 1000 Franken in die Läden.

für KMU von Ronnie und André Bernheim

1.

Freude

2.

Neugierde

3.

Transparenz

Bewahren Sie sich den Spass und die Begeisterung an Ihrem Job. Und sorgen Sie für eine ausgewogene Work-Life-Balance. Das ist der Schlüssel zum Erfolg.

Man kann in ­einer Sitzung oder an e­ inem Workshop nicht auf Knopfdruck kreativ sein. Halten Sie jeden Tag die Augen offen, sprechen Sie mit den unterschiedlichsten Menschen und seien Sie immer gwunderig.

Ehrlichkeit und Offenheit sind match­entscheidend, auch ­Schwächen kann man eingestehen. Und zwar gegenüber Kunden, Partnern und den Mitarbeitenden. Natürlich gibt es im Geschäftsleben auch Geheimnisse, vor allem gegenüber der Konkurrenz – da hat Transparenz ihre Grenzen.

4.

Loyal

5.

Risiko

Investieren Sie in Ihre Mitarbeitenden und respektieren Sie diese. Sie ­werden es Ihnen mit aussergewöhn­ lichen Leistungen danken. Leute mit ­guten Fähigkeiten und Willen zur Zusammenarbeit werden ihr Unternehmen nicht so schnell verlassen.

Nur wer wagt, der gewinnt. Vielen geht heute der Mut zum Risiko ab. Doch um erfolgreich zu sein, braucht es Risikobereitschaft. Seit jung funktioniert bei mir die Entscheidungsfindung, geschäftlich wie privat: Wenn das Gefühl Ja und der Kopf nicht Nein sagt, dann ziehe ich eine Sache durch.

Zwei starke Macher. Ronnie (l.) und André Bernheim führen das Familienunternehmen Mondaine Watch gemeinsam. Seit 2009 produziert die Firma in der neuen Hightech-Fabrik im solothurnischen Biberist. Die Uhrenschmiede beschäftigt 120 Mitarbeitende.

1983 Volksuhr Mondaine lanciert gemeinsam mit Migros die erste M-Watch – eine Woche vor der Ankündigung der Swatch. Die Bedingung der Migros: Die ersten 500 Modelle mussten innert 28 Tagen vorliegen. Bis 2010 wurden über den Vertriebskanal Migros über sieben Millionen Mondaine-Armbanduhren verkauft.

1986 SBB-Armbanduhr Fürs Handgelenk werden die ersten Uhren mit dem Design und der lizenzierten Bezeichnung «Official Swiss Railways Watch/SBB» von Mondaine produziert und vertrieben.

2013 Markenstreit Der juristische Streit über den Markennamen M-Watch wird vom Zürcher Handelsgericht im Februar 2013 zugunsten von Mondaine entschieden. Ein Rekurs beim Bundesgericht führt jedoch am 30. September 2013 zur Zurückweisung des Entscheids an das Zürcher Handelsgericht – mit der Auflage, die Entstehung der M ­ arke ­M-Watch erneut abzuklären.

Fehlentscheide kennen Sie nicht?

Wer entscheidet, entscheidet auch falsch. Wichtig ist, dass man mehr richtige als falsche Entscheide fällt. Und zu allem kommt auch noch eine Portion Glück hinzu. Wie lautet Ihr persönliches Credo in der Führung?

Als Patron muss man authen­ tisch sein. Es gibt für Kunden, Partner und Mitarbeitende nichts Schlimmeres als Füh­ rungskräfte, die sich hinter einer Maske verstecken. Das ­ kann eine Zeit lang gut gehen, früher oder später geht das aber nicht mehr auf. Und dann ist ­alles ­verloren. Das bedeutet aber auch, dass Egotrips nicht drinliegen?

In unserem Unternehmen ken­ nen wir das nicht. Mein Bruder, ich und die Belegschaft ziehen am gleichen Strick – und vor ­allem auch in die gleiche Rich­ tung. Es gibt im Gegensatz zu Grossfirmen keine Grüppchen, die für sich allein unterwegs sind oder sogar andere intern bekämpfen. Auch die eierlegende Wollmilchsau …

… in Form eines übermächtigen CEOs hat bei uns keinen Platz. Bei uns wird Teamwork gross­ geschrieben. Wir versuchen, in den verschiedensten Teams die unterschiedlichen Charakteren sowie Stärken und Schwächen so zu mischen, dass das optima­ le Resultat herauskommt. Je mehr man die Leute in die Ver­ antwortung nimmt, mit desto grösserer Begeisterung arbeiten und denken sie mit. Die finalen operativen Entscheidungen fällt seit Jahren mein Bruder, Strate­ gisches entscheiden wir ge­ meinsam. Und die Fehlerkultur?

Die Leute dürfen Fehler ma­ chen, auch wir als Inhaber ge­ stehen uns dies ein. Ohne Feh­ ler bringen wir Produkte und die Vermarktung nicht vor­ wärts. Nur: Man muss aus den gemachten Fehlern lernen, die nötigen Schlüsse ziehen und die Massnahmen auch konsequent umsetzen. Sie und Ihr Bruder könnten sich ein angenehmes Leben auf dem Golfplatz oder auf einer Yacht leisten. Haben Sie keine Lust auf einen Börsengang?

Wir sind beides passionierte Segler und Skifahrer, lieben das harmonische Familienleben. ­Einen Börsengang können wir uns nicht vorstellen. Wie wir es momentan mit der ersten Schweizer Smartwatch bewei­ sen, haben wir noch genug aus­ sergewöhnliche Ideen, die wir als Familienunternehmen am besten realisieren können. Noch ist unsere aktive Zeit nicht ab­ gelaufen.

2015 Avantgarde Mondaine präsentiert an der Baselworld seine erste Smartwatch – die Mondaine Helvetica No 1 Bold smart. Sie kann Schritte zählen, den Kalorienverbrauch berechnen und den Träger morgens genau dann wecken, wenn er aus dem Tiefschlaf auftaucht.


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Büez

Mittwoch, 25. März2015

BUCH

Zukunft 3D-Drucker

Tipps

Firmengründung

In Form gegossen

«Ich mache mich selbständig» Norbert Winistörfer, Beobachter

Was in Amerika schon lange boomt, ist dank junger Firmen auch bei uns im Kommen: My3Dworld druckt dreidimensional. Selbst Menschen und Tiere.

 Marktanalysen erstellen  Geschäfts- und Marketingstrategie entwickeln  Die geeignete Rechtsform wählen  Steuern und Versicherungen optimieren  Finanzierung planen und gegenüber Kreditgebern richtig auftreten  60 Checklisten zum Downloaden

Text Marysia Morkowska Fotos Philippe Rossier

68 Franken

Alles über Löhne «Das Lohnbuch 2015» Philipp Mülhauser, Orell Füssli

 umfassender Überblick über die in der Schweiz gültigen Branchen-, Berufs- und Mindestlöhne  über 8000 Lohnangaben aus Gesamtarbeitsverträgen und Empfehlungen schweizerischer Berufs- und Arbeitgeber verbände sowie Statistiken des Bundes  Mit einem Vorwort des bekannten Schweizer ­­­ Ökonomen und Politikers Rudolf Strahm

Anfänglich mussten unsere Kunden noch mühsam mit der Handkamera erfasst werden.»

74.90 Franken

Stevens Senn

Preussisches Gedankengut «Strategisches Denken in KMU und die Lehren von Clausewitz» Alois Camenzind und Urs Fueglistaller, NZZ Libro

Die Autoren wenden die Strategiegrundsätze des preussischen Generals und Denkers Carl von Clausewitz auf die unternehme­ rische Praxis an. Ausser der geschichtlichen Einordnung von Clausewitz geht es den Autoren um die Bedeutung und die Anwendbarkeit von strategischem Denken für KMU, Familienunternehmen und unternehmerisch ­geführte Organisationen. 50 Franken

Impressum BLICK Büez vom 25. März 2015 ist eine Publikation des ­Blick-Verlags. Auflage: 163 412 (WEMF/SW-beglaubigt 2014) Leser: 667 000 (MACH Basic 2014-2, Deutschschweiz) Adresse: Blick, Dufourstrasse 23, 8008 Zürich, Telefon 044 259 62 62, Fax 044 259 66 65, E-Mail: redaktion@blick.ch Redaktionsleitung: Birgitta Willmann, Publishing ­Service Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Beilage: Max Fischer, Marysia Morkowska Layout: Basilius Steinmann Korrektorat: Peter Hofer, Regula Osman, Kurt Schuiki Bildbearbeitung: Ringier Redaktions-Services Geschäftsführer: Michael Voss Leiter Werbemarkt: Thomas Passen Herausgeber: Ringier AG, Zofingen Druck: Ringier Print, 6043 Adligenswil Herausgeber: Ringier AG, Brühlstrasse 5, 4800 Zofingen

Stevens Senn hält sich selbst in der Hand: Seine Firma My3Dworld druckt mit 3D-Druckern Abbilder der Kunden als Figuren aus (l.). 3D-Drucker bei der Arbeit (u.).

E

ndlich bekommen die besonderen Momente im Leben ihr ultimatives ­ Denkmal – in Form von persönlichen Skulpturen aus dem 3DDrucker. Ein kniender Mann, der mit einem grossen Blumenstrauss seinen Heiratsantrag macht. Eine Hochschwangere, die ihre Hände in Herzform vor den Bauch legt. Oder eine Frau, die sich zur Abschreckung verewigen lässt, bevor sie 25 Kilo abnimmt. Sogar Künstler arbeiten mit diesen Figuren. Pascal Danz etwa stellt ein bekanntes Barock-Gemälde von Nicolas Poussin mit einem Sans-Papier in zwölf verschiedenen Posen nach. Die Minimes, wie die Skulpturen aus dem 3D-Drucker auch genannt werden, erobern Regale und Kunsthallen – vor allem aber die Herzen. Denn sie wirken erstaunlich ­lebensecht und verströmen viel Charme. Die Figuren sind zwischen 10 und 38 Zentimeter hoch und bestehen aus Gips­ keramik. Die Farbe der Aussenhülle ist drei Millimeter tief ­eingeprägt, sodass die Minimes einen kleinen Kratzer unbeschadet überleben. Diese eindrücklichen Statuetten entstehen im Flagship­ store von My3Dworld an der Ankerstrasse in Zürich. Das Start-up-Unternehmen setzt

die innovative Idee seit dem 1. Dezember 2013 um. Es war Geschäftsführer Stevens Senn, der das Konzept aus den USA mitbrachte und es in Zürich implantierte. «Anfangs mussten die posierenden Kunden noch mühsam mit dem Handscanner erfasst werden», sagt er. Heute steht eine komfortable, futuristisch wirkende Shotbox bereit. Dort klicken 64 rund­herum installierte Kameras gleichzeitig. Innert 45 Minuten rechnet der Computer die digitalen Daten dreidimensional um. Anschliessend feilt noch ein 3D-Designer an den Berechnungen, damit die Gestaltung der Details möglichst optimal ausfällt. Das kann mehrere Stunden in Anspruch nehmen. Dieser virtuelle, bildhauerische Schlussschliff verleiht den Minimes das gewisse Extra. Die Drucker bauen dann die 3D-Skulpturen Schicht um Schicht auf.

Die Aufnahmezeit von zwei Hundertstelsekunden ist die weltweit schnellste dieser Art. Sie ermöglicht die fotorealistische Umsetzung mit der Lebendigkeit eines Schnappschusses. Und so können nun auch zappelnde Kinder oder besonders anstrengende, akrobatische Posen für die Ewigkeit festgehalten werden. Auch ältere

Kunden, die rasch ermüden, oder aufgeregte Haustiere sind kein Problem. Im Moment sind vor allem Minimes von Frauchen oder Herrchen mit dem vierbeinigen Liebling auf dem Arm der Renner. Auch Kompositionen von grösseren Menschengruppen sind möglich. Die Beteilig-

Minimes

Plastiken aus dem Drucker Nähere Informationen zu den Minimes sind online unter 3dfigur.ch zu finden. Die Statuen sind in 280 verschiedenen Grössen zu haben, die Preise liegen zwischen 249 und 939 Franken. Ab der zweiten Reproduktion kosten die Figuren nur

noch die Hälfte. Bis man die Werke abholen kann, dauert es zwei bis drei Wochen. My3Dworld ist an der Ankerstrasse 53 in 8004 Zürich gegenüber dem Bezirksgebäude domiziliert und erreichbar unter 044 520 03 03 oder info@my3dworld.ch.

ten werden paarweise abgelichtet und die separat ausgedruckten Figuren am Schluss zusammengefügt. Kann man sich auch verschönernde Effekte wünschen? «Selbstverständlich,» sagt Stevens Senn, «digitale Chirurgie machen wir auch.» Und ja: Man kann sich ungeniert auch als Aktskulptur unsterblich machen. Michel­ angelo lässt grüssen. My3Dworld beschäftigt inzwischen 13 Mitarbeiter und hat sich weiterentwickelt. Das Unternehmen bietet zahlreiche Dienstleistungen im Bereich des 3D-Drucks an. Die Kunden kommen aus allen Bereichen. Einige lassen nicht mehr erhältliche Ersatzteile von Maschinen drucken, Architekten Modelle für ihre Häuserentwürfe fertigen. Und für Ärzte werden nach EMRI-Bildern Bohrschablonen für besonders komplizierte Knochenbrüche hergestellt. Ausserdem können Privatleute Kurse und Seminare besuchen, bevor sie den hier gekauften 3D-Drucker mit nach Hause nehmen. Demnächst ergänzt noch ein Foodprinter das Sortiment. Er wird Schokolade und Zucker zu kleinen Kunstwerken in jeder gewünschten Form verarbeiten. Dann ist das nachgebaute 3D-Schlaraffenland vollkommen. 


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Mittwoch, 25. Märzt 2015

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D

ie Bilder sind eindrücklich. Ein Berg. Ein Grat. Ein Mann und eine Frau, die sich bei eisigem Wind, der ihnen ins Gesicht bläst, durch den Schnee nach oben kämpfen. «Ich schätze, es hatte mehr als minus 30 Grad», sagt Michael Fischer fröhlich, «das war erfrischend.» Das Besondere an der Aktion ist, dass der Aufstieg auf den Piz Roseg im Engadin von einer Filmcrew festgehalten wurde. Fischer ist nämlich nicht ein x-beliebiger Bergsteiger, sondern der Gewinner des Swisscom Business Booster vom vergangenen Oktober. Und als solcher ist er auch ein bisschen ein Medienstar, denn die Aktion wird nicht nur gefilmt, sondern auch medial begleitet. Wer wissen will, wie es Fischers Gartenbaufirma Arte Verdana in Dintikon AG ergangen ist, kann sich auf der Website der Swisscom schlaumachen. Denn seit Arte Verdana den Wettbewerb gewonnen hat, ist viel passiert. Der SechsMann-Betrieb hat Prozesse umgestellt. «Ich wollte meine ITTools früher so einfach wie möglich halten», sagt Fischer, der ein kritisches Verhältnis zur OnlineKommunikation pflegt. Da er nicht mit Smart­ phones und Tablets arbeiteten wollte, musste er jeweils zu Randzeiten ins Büro, um die Papierarbeit zu erledigen. Und zudem war das Telefon tagsüber, sobald er sich auf die Baustellen begab, nicht besetzt. Und da der Chef auch die Buchhaltungsarbeiten selbst macht, sass er jeweils frühmorgens und am Abend regelmässig während Stunden vor dem Computer und erledigte die schriftlichen Arbeiten. Für den begeisterten Freizeitsportler und passionierten Bergsteiger ein unhaltbarer Zustand. «Meine Freizeit wurde mit steigendem Auftragsvolumen immer knapper.» Als Fischer den Aufruf der Swisscom für den Business Booster sah, spürte er, dass es an der Zeit war, ­ etwas zu ändern. «Ich brauchte einen Anstoss.» Dass der Gartenbauer den Wettbewerb gewann und aus über 220 KMU ausgesucht wurde, war für ihn eine grosse Überraschung. Ende Januar war es so weit, ein LKW brachte die Swisscom-Business-Booster-Box nach Dintikon, platzierte sie vor dem Schopf, und los gings. «Das mobile Büro war dann sozusagen der geistige Werkhof», sagt Fischer. Ein Team bestehend aus SwisscomSpezialisten der verschiedensten Fachbereiche stand ihm anschliessend zur Seite, analysierte die Bedürfnisse des Betriebs und realisierte die Lösungen. Für Fischer ein Aha-Erlebnis: «Es ist grossartig, wenn man auf jede Frage sofort eine kompetente Antwort erhält.» Das Team half ihm, eine neue Webseite zu erstellen, zeigte ihm, wie er diese selber bearbeiten kann, und installierte ein neues Kommunikationsangebot. Das system erlaubt es, unabhängig von Aufenthaltsort und End­ gerät im Festnetz zu telefonie-

Michael Fischer profitierte enorm von der Arbeit des Business Booster Teams der Swisscom (unten links) mit Michael ­Heiniger, Tanja Jovanovic, Seyran Tunç und Yves Wengi (v. l.).

Telekommunikation

Per App verbunden

Er dachte, es gehe auch ohne. Doch dank dem Swisscom Business Booster hat Michael Fischer von Arte Verdana die Segnungen der Digitalisierung zu schätzen gelernt. Text Birgitta Willmann

ren und auch auf diesem erreichbar zu sein. Dank diesen Massnahmen kann Fischer nun auch unterwegs mit der Festnetznummer des Büros telefonieren und Anrufumleitungen so verwalten, dass er weniger

auf seiner privaten Handynummer angerufen wird. «Und ich kann es mir einteilen, wann ich Zeit zum Sprechen habe.» Ausserdem werden nun dank dem Einsatz von Tablets die ­Arbeitszeiten und Kundenrap-

Swisscom Business Booster

Eine Idee macht Schule Arte Verdana ist nach der 2013 geboosteten Confiserie Züger in Murten das zweite Schweizer KMU, das in den Genuss der speziellen Swisscom-Dienstleistung kam. Ziel der Aktion ist es, der Infrastruktur eines ausgewählten KMU einen kräftigen Schub zu verleihen. Das Business-Booster-Team zeigt dem Kunden vor Ort auf, wie sich dank innovativen Kommunikationslösungen die Effizienz im Unternehmen steigern – sprich «boosten» – lässt. Der Vorteil für die Firmen: Indem sie effizienter arbeiten können, gewinnen sie mehr Freiraum, um sich dem eigentlichen Kerngeschäft und den Kunden zu widmen – oder wie im Falle von Michael Fischer seiner Leidenschaft, dem Klettern. Neben den beiden grossen Fällen boostete die Swisscom in einem kleineren Rahmen auch die Air Zermatt und die Emmentaler Schaukäserei und stattete die beiden Firmen mit modernen, zukunftsorientierten Lösungen aus. Informationen unter www.swisscom.ch/booster

porte vor Ort aufgenommen und in den Computer eingespeist. Genial findet Fischer auch den neu installierten SMSAlarm: «Droht eine Ungezieferplage, kann ich die Leute vorwarnen und einen Spritzdienst anbieten.» Weitere Informationen schickt er aber per Newsletter, «ich will meine Kunden nicht verärgern, indem ich sie mit SMS bombardiere». Noch ist alles brandneu, doch die Technik funktioniert, und Fischer spürt bereits eine Erleichterung. «Es ist grossartig, wenn ich um 18 Uhr joggen gehen kann.» Gibt es danach noch etwas zu erledigen, macht er das auf dem Tablet vor Ort und nicht mehr im Büro. Und als er kürzlich ein paar Tage mit Skilaufen in Davos verbrachte, «da stellte ich mein Handy um und meldete mich auf der Rückfahrt wieder zurück». Die so gewonnene Freizeit will der Sportler seinem Hobby, dem Bergsteigen, widmen. «Im Juli mache ich elf Viertausender in sieben Tagen.» 


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Büez

Mittwoch, 25. März 2015

Unser Handelsbetrieb macht rund 1 Mio. Jahres­ umsatz – allerdings mit grossen saisonalen Schwan­ kungen. So erleben wir immer wieder Liquiditäts­ engpässe. Was halten Sie in dieser Situation vom ­sogenannten Factoring?

chern. Dazu stehen Ihnen zwei Versicherungen in Form von Finanzderivaten zur Verfügung. Um das Währungsrisiko zu minimieren, kann ein Devisentermin­ geschäft abgeschlossen werden. Es handelt sich hierbei um eine Art Versicherung gegen Währungskursveränderungen. Dieses Termingeschäft erlaubt Ihnen bereits heute, den Währungskurs in einem Jahr abzusichern. So haben Sie Planungssicherheit. Vereinfacht dargestellt: Liegt der aktuelle Kurs bei 1.06 Franken je Euro, könnte ein Absicherungskurs zu knapp 1.06 Franken in einem Jahr vereinbart werden. Ganz gleich, ob der Kurs bis dahin bei 1.00 oder 1.20 Franken liegt – Sie werden Ihren abgesicherten Euro-Umsatz zu 1.06 Franken tauschen können. Dieses Devisentermingeschäft ist mit relativ geringen Absicherungskosten verbunden und kann häufig über Hausbanken abgeschlossen werden. Eine weitere Möglichkeit sind Devisenoptionen. Damit können Sie sich gegen eine Frankenabwertung versichern, im Falle einer Aufwertung aber dennoch von dieser profitieren. Beispielsweise kann ein Mindestkurs von 1.06 Franken abgesichert werden. Liegt der Franken in einem Jahr dann bei 1.20, können Sie die Versicherung ungenutzt verfallen lassen und den Euro-Betrag zum höheren Satz ein­ tauschen. Aufgrund der erhaltenen Chance fallen bei Devisenoptionen allerdings deutlich höhere Absicherungskosten an. Die beiden «Währungsversicherungen» helfen IhSebastian nen, Umsatz- und Gewinnschwankungen vorübergeBodemer, Unternehmens- hend abzufedern. Generelberater, Autor len Auf- oder Abwertungsund Dozent im trends kann man sich jeBereich Finanz- doch nicht entziehen. Solkann nur mit effizienund Risikoma- chen ten Prozessen, nachhaltinagement, Bo- gen Kostenstrukturen und demer Consul- Innovationen begegnet ting, Männedorf werden. www.bodemer.ch

B

eim Factoring tritt ein Unternehmen seine Rechnungen gegenüber Kunden oder Abnehmern laufend an ein Finanzinstitut ab. Das Finanzinstitut («Factor») bezahlt die ausstehenden Summen sofort an das Unternehmen (den «Factoring-Kunden»), sobald es die Forderung übernimmt. Auch trägt der Factor das Ausfallrisiko und erledigt das Debitoren-Management. Dafür erhebt er eine Factoring-Gebühr und einen Zins. Für ein Unternehmen ergeben sich durch Factoring drei grosse Vorteile: Es ist gegen Zahlungsausfälle abgesichert, sein Debitoren-Management wird entlastet, und – für Ihren Fall der interessanteste Punkt – es profitiert von einer verbesserten Liquidität. Zu beachten ist allerdings, dass Factoring nur für Betriebe in Frage kommt, die ihre Leistungen zu 100 Prozent vor der Rechnungsstellung erbringen. Zudem stellen einige Factors Mindestumsatz-Anforderungen. Es gibt aber auch Institute, die sogar Start-ups entsprechende Daniel Lösungen anbieten. So ist Trochsler, es also auf jeden Fall Geschäftsleiter empfehlenswert, diese KMU Finanz AG, interessante Möglichkeit St. Gallen genauer zu prüfen. www.kmufinanz.ch/

Ich möchte den Energie­ verbrauch in meinem Unter­ nehmen senken und habe dazu schon von «Green IT» gehört. Was ist das genau und wie erfahre ich, ob es für mein Unternehmen in Frage kommt?

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nter Green IT versteht man zum einen die umweltverträgliche Nutzung von IT-Geräten. Zum anderen gehört auch der Einsatz von IT dazu, wenn damit an anderer Stelle Energie gespart wird. Mit unseren Geräten für Informatik und Telekommunikation verbrauchen wir in der Schweiz jährlich etwa so viel Strom, wie das Atomkraftwerk Mühleberg produziert. Aus Studien weiss man: Mindestens ein Drittel davon verpufft ungenutzt – der geringe, aber dauernde Stromverbrauch wird nicht bemerkt. Schon einfache Massnahmen reduzieren den Verbrauch beträchtlich. Während Sitzungen oder in der Mittagspause können Computer und Drucker beispielsweise in den Ruhezustand versetzt, über Nacht und am Wochenende sollten sie konsequent abgeschaltet werden. Auch eine Reduktion der Bildschirmhelligkeit spart Strom ein. Oft sind Computer zudem überdimensioniert, das heisst, sie verbrauchen viel Energie für Leistungen, die gar nicht benötigt werden. Wird ein Gerät erneuert, macht deshalb ein optimal dimensionierter

Ersatz Sinn. Viel Strom, Wartungs­ arbeiten und – längerfristig – Kosten können auch durch eine Zentralisierung der Informatik im Unternehmen gespart werden. Beispiele dafür, dass dank Technik an anderer Stelle weniger Energie ­benötigt wird, sind Videokonferenzsysteme oder mobiles Arbeiten. Erstere machen viele Geschäftsflüge un­ nötig, Letzteres ersetzt den täglichen Arbeitsweg. Und beide reduzieren ­ den CO2-Ausstoss. Auch der Versand von E-Rechnungen oder elektronischen Handbüchern anstelle von Papierversionen schont Ressourcen. Green IT steht also für einen ganzen Strauss von Massnahmen und macht in verschiedener Hinsicht Sinn: fürs Budget, fürs Klima und nicht zuletzt für das Image des Unternehmens. Gute Argumente, die eigentlich für jeden Betrieb gelten, also auch für Ihren! Lassen Sie sich beraDr. Doris Slezak, ten, welche Green-ITÖkologin und Massnahmen für Sie in Umweltberate- Frage kommen. Mehr Informationen rin, greenITplus auf www.greenit.s-i.ch GmbH, Bern und auf www.proofit.ch.

Unser Dienstleistungs­ unternehmen hat ein grosses Auftragsvolumen im EU-Raum. Nach dem Frankenschock frage ich mich: Wie kann ich künftig das Währungsrisiko im Auge behalten?

Z

unächst sollten Sie bei allen Offerten in Euro die Währungsentwicklungen berücksichtigen. So können Sie jeweils die aktuelle Marge kalkulieren. In einem zweiten Schritt ist diese Marge abzusi-

Einer meiner Mitarbeitenden will eine berufsbegleitende Weiter­ bildung machen. Soll ich mich an den Kosten beteiligen? Und wenn ja, mit welchem Betrag und welchen Vereinbarungen?

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Monica Fischer, Geschäftsführerin Fischer Consulting, HR Services & Management Advisory, Küssnacht am Rigi

enn Sie sich an den Ausbildungskosten beteiligen, tätigen Sie damit eine Investition in Ihren Mitarbeitenden. Eine Kostenbeteiligung macht also durchaus Sinn, sofern auch Sie ein Interesse daran haben, dass er die ­Weiterbildung absolviert. Der Betrag ist dabei der Grösse Ihres Unternehmens anzupassen. Ich empfehle Ihnen, dass Sie als Arbeitgeber rund zwei Drittel der Ausbildungskosten übernehmen und der Arbeitnehmende ein Drittel selbst bezahlt. Sie können sich zudem mit ­Zeitgutsprachen oder der Übernahme von Spesen beteiligen. Sinnvollerweise zahlen Sie die Kosten semesterweise aus. Auch sollten Sie den Verlauf der Ausbildung begleiten und mit Ihrem Mitarbeitenden besprechen. Optimal ist es, wenn er zudem die Möglichkeit bekommt, das erlernte Wissen schrittweise im Betrieb umzusetzen. Das beflügelt die Motivation, und Sie profitieren ­beide von einer Win-Win-Situation. Oft werden Mitarbeitende vertraglich an die Firma gebunden, wenn diese sich an Weiterbildungskosten beteiligt. Die Dauer einer solchen Bindung sollte zwei Jahre nicht überschreiten. Scheidet der Mitarbeitende vorzeitig aus, wird eine Rückzahlung pro rata fällig. Grundsätzlich stellt sich aber die Frage, ob es sinnvoll ist, einen Mitarbeitenden binden zu wollen. www. fischer-hrservices.ch


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Mittwoch, 25. März 2015

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Der internationale Rolls-Royce ­unter den Baum-, Reb- und Kabelscherenherstellern: Die in Les Geneveys-sur-Coffrane ansässige Felco war schon ein Global Player, als es diesen Begriff noch gar nicht gab. 1945 gründete der Mechaniker und Autodidakt Félix Flisch sein ambitiöses Projekt in einer ehemaligen Uhrenfabrik. Sein Credo: Die innovativste Baum-, Reb- und Gartenschere herstellen. Das Unternehmen mit 150 Mitarbeitern ist in dritter Generation im Besitz der ­Familie Perrin.

Die Scherenprofis

Bei Felco werden auch über 40 Jahre alte Scheren problemlos repariert. Die Spezialisten aus ­Neuenburg sind weltweit die Nummer eins bei professionellen Baum-, Reb- und Kabelscheren. Text: Max Fischer

von zehn Franken im Ausland. Doch laut Nicolet ist der Schweizer Markt dennoch von grosser Bedeutung. Hier werden gemessen an der Grösse des Landes die meisten Scheren verkauft. Der Grund, weshalb Felco als Rolls-Royce unter den Gartenscheren gilt, liegt nicht nur in der unglaublichen Qualität, sondern auch in der schier grenzenlosen Modellpalette. Ob einoder zweihändig, grösser oder kleiner, für Links- oder Rechtshänder, mit einem kleinen Mo-

Christophe Nicolet: Der Geschäftsleiter von Felco leitet seit 2013 die Geschicke der Firma in der Schweiz.

Unsere hochqualifizierten Mitarbeiter sind unser grösstes Kapital.» Christophe Nicolet, Geschäftsleiter Felco

A

Über 80 % der Felco-Produktion gehen in den Export.

1 Mio. Einhandscheren verkauft Felco jährlich.

40 000

Einzelteile für Gartenwerkzeuge werden bei Felco täglich produziert.

Fotos: Pablo Fernandez

lle tragen sie mit sich herum – ob Gärtner, Bauer oder Hobbygärtner. Für sie ist eine Schere oder Zange von Felco, stets griffbereit im Werkzeuggürtel, sozusagen der verlängerte Arm bei der Arbeit. Denn keine ist zuverlässiger, liegt besser in der Hand und lebt länger als das Original aus dem neuenburgischen Les Geneveyssur-Coffrane. Der kleine Familienbetrieb (150 Angestellte, 40 Millionen Franken Umsatz pro Jahr) ist für die grünen Profis aus aller Welt der Grösste. In 120 Länder vertreibt das Unternehmen sein Gartenwerkzeug. «Firmengründer Félix Flisch hat schon früh mit dem Export der professionellen Scheren nach Europa und Übersee begonnen», sagt Christophe Nicolet, der seit 2011 die Firma führt, als erster Geschäftsleiter, der nicht aus der Gründerfamilie stammt. Felco war damit schon ein Global Player, als dieses Wort noch kein Mensch in den Mund nahm. Heute verdient die Firma neun

tor oder ohne und mit langen oder kurzen Griffen: Wer etwas zu schneiden hat, der findet bei Felco das optimale Gerät. Und dieses hält garantiert Jahrzehnte. Ab und zu treffen bei der Firma über 40 Jahre alte Scheren zur Reparatur ein. Kein Problem! Alle Teile lassen sich problemlos ersetzen. Felcos Stärke sind die Mitarbeitenden. «Sie sind der wichtigste Erfolgsfaktor», sagt Nico­ let. Jeder einzelne weiss, was es braucht, um eine Top-Schere zu fabrizieren. Jeder Griff im Herstell- und Verkaufsprozess sitzt perfekt – von der Entwicklung bis zur Montage, von der maschinellen Fertigung bis zum Schleifen, von der Härtung über Versand bis hin zum Marketing. Täglich werden in der Stanzerei 40 000 Einzelteile produziert. Und im Lager warten rund 400 Tonnen Karbonstahl darauf, zu Klingen verarbeitet zu werden. Stolz ist Nicolet auch auf das ­soziale Engagement des Unternehmens: «Wir bieten 15 Menschen mit einer Behinderung ­einen Arbeitsplatz.» Stete Innovation und Verbesserung der Produkte sind seit ­jeher die Triebfeder der Firma – aktuell wurde sogar an den bewährten roten Griffen gearbeitet, um sie noch bequemer in der Hand liegen zu lassen. Es ist genau dieser Perfektionismus, der die Felco-Scheren weltweit zur Nummer eins macht.


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