Grossauflage unihockey.ch Dezember 2022

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GOLD FÜR DIE FANS, LEDER FÜR DIE NATI DAS SCHWEIZER UNIHOCKEYMAGAZIN 155 535 FANS MACHTEN DIE HEIM-WM ZU EINEM UNIHOCKEY-FEST. NUR DAS HAPPY-END FEHLTE. Nr. 194 • 12 / 2022 • Fr. 7.90 GROSSAUFLAGE
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Ausgabe

Weltklasse im Printbereich

Die Schweiz gewinnt keine Medaillen mehr. An den letzten zehn Weltmeister schaften holten nur die Frauen je ein mal Silber und Bronze, die Männer und beide Nachwuchs-Nationalteams gin gen acht Mal in Serie leer aus. Während der WM kündigte der Internati onale Verband an, Kleinfeld-Unihockey weltweit fördern zu wollen, da es in vielen Ländern an Grossraumhallen mangelt. Ob es eines Tages zu einer Kleinfeld-WM kommt? Wenn ja, sollte die Schweiz aus sportlichen Gründen auf die Austragung eines solchen Turniers verzichten, denn vor eigenem Publikum tun sich die Schweizer Auswahlen mit Druck besonders schwer. An der HeimWM 2022 blieb die Schweiz bei den ach ten Titelkämpfen auf heimischem Bo den zum fünften Mal ohne Edelmetall. Apropos Druck: Bezüglich UnihockeyPrintmagazin ist die Schweiz unange fochten die Nummer 1 der Welt – und das nicht nur, weil in Schweden, Finn land und Tschechien keine Magazine mehr produziert werden. Nutzen Sie also diese Chance und abonnieren Sie unihockey.ch, falls Sie diese Ausgabe als Empfänger der zweimal pro Jahr produzierten Grossauflage in Händen halten. Oder schenken Sie das Abo je mandem, falls Sie in verdankenswerter Weise selber schon eines haben.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien schöne Festtage, einen guten Rutsch ins neue Jahr – und bei der Lektüre die ser Ausgabe wie immer viel Vergnügen.

06 Kurznews

Mobi-Gala, Shopping in Singapur, Allstars aus zwei Ländern, Drama um Pylsy. Dazu wird gut gebrüllt.

10 Die Ernüchterung

Die Schweiz setzte sich für die Heim-WM hohe Ziele, scheiterte aber schmerzhaft. Am FinalWochenende passte gar nichts mehr zusammen.

18 Wöcke kann auch WM

Der beste Skorer der WM mit Schweizer Pass spielte für Deutschland. Michel Wöcke lieferte elf Tore ab, darunter einen Hattrick gegen Schweden.

22 Pingpong

unihockey.ch nimmt es mit Vanessa Koch (Piranha) und Marc-André Vogt (Wiler-Ersigen) persönlich.

26 Das Beste aus zwei Welten

Alexander Rinefalk bestritt mit Thailand vier Weltmeisterschaften und gehört mit Lok Reinach zu den positiven Überraschungen NLB.

30 Sicherheit abhanden

Alligator Malans im Strichkampf?

Die Herrschäftler reagierten im Oktober mit einem Trainerwechsel und holten Meistertrainer Akseli Ahtiainen zurück. Sportchef Thomas Hitz nimmt Stellung.

34 Ein Duo will abheben

Nach drei NLA-Jahren bei Piranha schnüren Laila Ediz und Marcia Wick ihre Schuhe neu in der Flughafen stadt. Mit den Jets wollen die jungen Bündnerinnen Titel holen.

38 Floorball4all

Unihockey für Strassenkinder in Uganda und Kenia.

40 Ihr Kinderlein kommet

Die Finnen wollen mit einem DraftSystem junge Talente in den Norden locken.

42 Kreatives Bollwerk

Tobias Gustafsson ging seinen eigenen Weg.

46 Kolumne

Sophie A. Mock erinnert sich.

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Abos und Impressum

Schlusspunkt: In den Mund gelegt.

EDITORIAL
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Die Swiss Life Arena bot der Heim-WM 2022 eine per fekte Bühne.
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Drama um Joonas Pylsy

International: Als Joonas Pylsy den Auftakt zur WM ver passte, wurde als Erklärung eine Grippe herumgereicht. Dann war es ganz kurz lustig – Pylsy stand im Viertelfinal auf dem Matchblatt der Finnen, spielte aber nicht und wurde auf der IFF-Website plötzlich als Verteidigerin Sarah Michell geführt. Doch schnell wurde klar, dass der Ausfall des 32-Jährigen einen dramatischen Grund hatte. Während des Warm-Ups vor dem Spiel gegen Norwegen verspürte Pylsy Schwindelgefühle, Krämpfe und klagte über eingeschränk tes Sehvermögen. Per Ambulanz ging es ins Spital, wo eine TIA (Transitorische Ischämische Attacke) diagnostiziert wurde, wobei es sich um eine vorübergehende Unterbre chung des Blutflusses zum Gehirn handelt. Pylsys Familie spricht von einem Albtraum – der Zustand sei zwar stabiler geworden, die nächsten Monate werden aber im Zeichen der Genesung stehen. Ob der zweifache Weltmeister je wieder auf dem Unihockeyfeld stehen wird, ist derzeit völlig offen. unihockey.ch wünscht Joonas Pylsy gute Besserung.

Cupsiegerinnen gesucht

National: Seit 2014 (Zug United) hiess der Cupsieger bei den Frauen immer Jets (bzw. Vorgängerverein UHC Dietlikon) oder Piranha Chur. Nach dem Out Piranhas gegen die Wizards schon im Achtelfinal er wischte es im Viertelfinal sensationell auch die Jets gegen BEO. Neben den Berner Oberländerinnen blei ben die Red Ants, Zug United und die Wizards im Ren nen um den Titel. Für beide Berner Vereine wäre der Cupsieg eine Premiere.

Heikki Luukkonen übernimmt Lettland

International: Während in der Schweiz noch gerät selt wird, wie der Nachfolger von Nationaltrainer David Jansson heisst, haben die Letten einen neuen Headcoach gefunden. Wie schon sein Vorgänger Arto Riihimäki hat auch Heikki Luukkonen eine bewegte Schweizer Vergangenheit (NLA-Aufstieg mit den Jets, Meister mit Wiler-Ersigen, Nati-Assistent an der Heim-WM 2012). Luukkonen steht seit 2017 bei den Esport Oilers unter Vertrag und übernimmt den WMFünften Lettland gleich für vier Jahre.

konnte ich endlich wieder aufbauen und nicht nur überleben.»

«Im Sommer
Tim Braillard vor Beginn der Heim-WM, die für ihn nach vielen Verletzungen wohl trotzdem ein paar Monate zu früh kam. Die Unihockeygemeinde hofft, Joonas Pylsy bald wieder so jubeln zu sehen wie an der WM 2018 in Tschechien. Heikki Luukkonen
6 • DEZEMBER 2022 Kurznews

Superkraft: Topscorer!

National: Am 22. November wurden an der achten Mobiliar Topscorer Gala im Berner Kursaal die besten ihres Fachs ausgezeich net. Über 600 Gäste feierten die Topscore rinnen und Topscorer sowie die Meister teams aus dem Handball, Volleyball, Basketball und Unihockey der Saison 2021/22. Brigitte Mischler (42 Scorer punkte) und Paolo Riedi (43 Scorerpunkte) konnten dabei die Trophäen im Unihockey von Marc-André Berset und Annette Fet scherin in Empfang nehmen. Bejubelt wur den beide von ihren Teamkolleginnen und Teamkollegen – GC Unihockey und die Klo ten-Dietlikon Jets waren als amtierende Meisterteams geschlossen vor Ort.

Shopping in Singapur

International: Ein Vertreter der Frauen-WM 2023 in Singapur hätte der Journalistenschar im Presse zentrum der Swiss Life Arena während der MännerWM einen Besuch des Turniers in seinem Land schmackhaft machen können. Nach der im Eiltempo runtergehaspelten «Präsentation» war aber nur etwas klar: Singapur eignet sich zum Shoppen. Die Spielhalle ist in einem Gebäude mit einem Shop ping-Center. Gleich daneben hat es noch eines. Und die berühmte Orchard Road sei bei Weihnachtsbe leuchtung ein besonderes Shopping-Paradies. Wir hoffen, dass die Veranstalter im nächsten Dezem ber dann doch auch noch den Sport entdecken.

Die Frauen-WM 2023 gastiert in Singapur.

So viele Fans verfolgten die WM 2022. Der zweitbeste Wert nach Prag 2018. 155 535
Die Hallen-Topscorer auf einen Blick.
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Top-Schiri-Duo tritt ab

International: Das Schweizer Ref-Duo Corina Wehinger und Sandra Zur buchen schaffte das, wovon ihre spielenden Landsmänner nur träumen können. Zweimal in Folge leiteten die beiden den WM-Final. Nach 17 Jah ren und über 400 geleiteten Partien treten die beiden am 18. Dezember nach einem letzten Spiel zurück. «Dass wir in Helsinki unseren grossen Traum erfüllten, war bereits sehr emotional und fast unglaublich für uns. An der Heim-WM einen wahnsinnigen Halbfinal zwischen Schweden und

Keine Quotenplätze

Finnland und im gleichen Turnier auch noch den Final zwischen Schwe den und Tschechien zu pfeifen, ist schlicht märchenhaft», sagen die bei den. Zum Vergleich: An der Fussball-WM in Katar stehen 129 Unparteii sche im Einsatz, darunter sechs Frauen. Aus der Schweiz ist kein einziger Ref dabei. Zuletzt wurde Massimo Busacca für die WM 2010 in Südafrika aufgeboten. Vielleicht sollten Wehinger/Zurbuchen eine zweite Karriere im Fussball ins Auge fassen.

International: Das WM-Allstar-Team gibt oft zu reden. Mal sind zu wenige Vertreter des Weltmeisters darin enthalten, mal wird wegen der Nomination an sich die Nase gerümpft. So wie an der WM 2022 fiel das Allstar-Team noch nie aus. Mit Emil Johansson, Hampus Ahrén und Alexander Galante Carlström drei schwedische Weltmeister, mit Marek Benes, Ondrej Nemecek und Goalie Lukas Bauer (im Bild v.l.n.r.) drei tschechische Silbermedail lengewinner. Kein Quotenschweizer, kein Vertreter des drittplatzieren Finnland. Und für einmal schien sich niemand daran zu stören. Die MVP-Auszeichnung ging an Galante Carlström, der im Halbfinal mit dem letzten Penalty Schwedens Finalqualifikation sicher gestellt hatte und auch im Endspiel zweimal traf.

kann ich

Weltmeisterschaften schauen.»

Der HCR-Schwede Jonathan Nilsson trug nach einer Schulter-OP den Arm in der Schlinge, liess sich aber Matchbesuche an der Heim-WM nicht nehmen und freute sich auch auf die WM in Katar. Ab Januar sollte er wieder spielen können.

«Wenigstens
zwei
Das Allstar-Team der WM 2022.
8 • DEZEMBER 2022 Kurznews
Corina Wehinger (l.) und Sandra Zurbuchen treten nach dem zweiten WM-Final zurück.
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ERNÜCHTERUNG

10 • DEZEMBER 2022 Heim-WM 2022 • Rückblick

Zweimal ausverkauftes Haus, zwei Niederlagen. Die Nati erfüllte am Finalwochenende die Erwartungen nicht.

ERNÜCHTERUNG

Die Schweiz setzte sich für die Heim-WM hohe Ziele, scheiterte aber schmerzhaft. Am entscheidenden Finalwochenende passte nichts mehr zusammen. Ein Umbruch in der Mann schaft ist unumgänglich.

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igentlich war alles für ein grosses Fest in der Swiss Life Arena angerichtet. Die Schweiz legte zwar mit dem 4:4 gegen Norwegen einen Fehlstart hin, reagierte aber mit einem starken 7:5 über Finnland und entfachte eine kleine Euphorie. Sie zeigte, was in diesem Team steckt und was mit Entschlossen- sowie Geschlossenheit mög lich gewesen wäre. Es folgte die Bewerkstelligung des 1. Ranges mit einem offensiven Feuerwerk gegen die Slowakei und der irgendwie überstandene, schwierige Viertelfinal gegen ein zähes Lettland.

Auf jedes Szenario sei man vorbereitet, hiess es im Schweizer Lager vor dem Spiel des Jahres, dem Halbfi nal gegen Tschechien. Tatsächlich gelang der Schweiz

Enach einem schnellen Rückstand mit zwei Toren eine angemessene Reaktion. Doch schon zum Ende des ers ten Abschnittes zeichnete sich der Einbruch ab. Zwei vermeidbare Gegentreffer, die auf Stellungsfehler so wie ungenügendes Nachsetzen zurückzuführen sind, ermöglichte Tschechien zur ersten Pause eine leicht erspielte Führung.

Chance auf Wiedergutmachung vergeben

Der kollektive Zusammenbruch im Schweizer Spiel folgte in der ersten Drittelspause. Der eingewechselte Goalie Patrick Eder hatte kaum seine Handschuhe angezogen, da musste er sich schon zweimal geschlagen geben. Weil die Schweiz komplett neben den Schuhen stand und nicht nur den Mut, sondern auch ihr Konzept in der Garderobe liess. Anders sind das zögerliche Ver halten unter gegnerischem Druck (beim 2:4) und beim eigenen Pressing (beim 2:5) nicht zu erklären.

Tschechien erteilte der Schweiz in Sachen Konzentration, Konsequenz und Unerschrockenheit eine Lektion. Die von den Schweizern nach dem Spiel ange sprochene athletische Unterlegenheit war nicht der Grund für die 3:11-Klatsche. Sonst hätte die Nati in der gesamten Vorbereitung einiges falsch gemacht.

Zerplatzt war der grosse Gold-Traum, weil die Schweiz mit dem (zum Teil selbst auferlegten) Druck nicht umgehen konnte. «Manchmal geht das besser, manchmal schlechter», bilanzierte Patrick Mendelin nach Turnierschluss. 16 Stunden blieb der Schweiz nur, um die Blamage zu verdauen und sich für das Spiel um Platz 3 wieder aufzuraffen. Das ist wenig für eine

Heim-WM 2022 • Rückblick
Das Aufbäumen im Bronzespiel gegen Finnland kam zu spät.

Im Gruppenspiel wurde die Hürde Finnland noch übersprungen.

Partie, in der es noch um eine Medaille, aber vor allem um Wiedergutmachung und viel Reputation ging. Die Aufgabe war sicher nicht einfach, und dennoch musste ein solches Geschehnis in der Vorbereitung miteinbezo gen werden.

Keine Energie für Bronze

Die Schweiz fuhr aber gegen Finnland dort weiter, wo sie gegen Tschechien aufgehört hatte: ohne Über zeugung, ohne Konsequenz, ohne taktische Disziplin und vor allem ohne Energie. Letzteres konnte nicht von den Fans, die so sehr auf ein gutes letztes Spiel und einen versöhnlichen Turnier-Abschluss hofften, über nommen und übertragen werden. Noël Seiler, Patrick Mendelin, Deny Känzig und Christoph Reich bemühten sich diesbezüglich am meisten. Der Jüngste, der Älteste, der Turnier-Joker und der Ersatz-Torhüter, der erst für die letzte Partie nachnominiert wurde – das sagt eigent lich alles über das so oft thematisierte Energie-Level der Nati aus.

STIMME CHRISTOPH MEIER

Die Stimmung war gigantisch, aber unsere Resultate passten nicht dazu. Das Auf und Ab begann schon gegen Norwegen und zog sich durch die ganze WM. Im Halbfinal war unser Spiel nach schnellen Gegentoren weg – den Tschechen gelang alles, sie konterten uns aus. So ein Spiel darf es nicht geben und trotzdem passiert es. Im Bronzespiel bekommen wir aus drei Schüssen zwei Tore, ohne die Zuschauer wären wir nicht mehr so nahe rangekommen. Verband und Liga sind gefordert und müssen mehr investieren, damit wir an die Spitze kommen. Dieses Ende wird noch lange in meinem Hinterkopf bleiben, auch wenn Frau und Kind zu Hause ablenken.

Auch vom Trainerstaff kamen für das Bronzespiel keine ersichtlichen Impulse, um die Mannschaft aufzu rütteln – oder erst, als es schon zu spät war. Es wurde zu Beginn fast gleich weitergespielt, wie am Samstag. Die Finnen, die am Vortag eine harte Halbfinalnieder lage im Penaltyschiessen zu verdauen hatten und ebenfalls unter Druck standen (Finnland blieb an einer WM noch nie ohne Medaille), kamen ohne grossen Auf wand zu einer 4:0-Führung. Erst als Mendelin in der 37. Minute das zweite Schweizer Tor erzielte, ging

«Der grosse Gold-Traum platzte, weil die Schweiz mit dem zum Teil selbst auferlegten Druck nicht umgehen konnte.»
Von Tschechien überrannt. Der Moment danach. Christoph Meier wird am Ende noch lange zu beissen haben.

STIMME NOËL SEILER

Ich habe von David Jansson eine coole Rolle erhalten und durfte als «Energie-Spieler» meinen Job erledigen. Ich habe schnell ge merkt, dass das Alter auf dieser Stufe keine Rolle spielt und nur Leistungen zählen. Deshalb habe ich den Gedanken, dass ich der Jüngste bin, schnell vergessen. Alles in allem empfand ich es als eine tolle WM, wo bei das Resultat am Ende leider nicht stimmt. Die Atmosphäre, den Umgang mit dem Druck, aber auch spielerische und technische Aspekte dieser WM – ich werde möglichst alles in meinen Erfahrungsruck sack packen und einfach weitermachen.

so etwas wie ein Ruck durch die Mannschaft – die Partie war da aber eigentlich schon verloren, wodurch sich der Druck und die Verkrampfung gelöst hatten. Dass es ein fachere Herausforderungen gibt, als gegen Finnland einen Vier-Tore-Rückstand aufzuholen, ist zudem keine neue Erkenntnis.

ERNÜCHTERUNG SEIT PRAG

Vom Final-Wochenende kann aus Schweizer Sicht zusammenfassend festgehalten werden, dass ab dem zweiten Drittel des Halbfinals bis tief ins Bronzespiel nichts mehr zusammenpasste. Es wirkte, als wäre der Stecker gezogen worden. Die Nati funktionierte in die ser Phase auch nicht mehr als Team, die Spieler hielten sich nicht mehr bedingungslos an den Gameplan, mu tierten zu Einzelkämpfern und versuchten auf eigene Faust etwas zu kreieren. Sie waren mehr mit sich selber beschäftigt, als mit dem Spiel an sich. Tatu Väänänen erklärte während der WM im SRF-Studio die Schwäche seiner Finnen einmal so: «Die fünf Spieler arbeiten nicht gut genug zusammen.» Die Aussage des WilerVerteidigers kann auf den Auftritt der Schweiz am Final-Wochenende umgemünzt werden.

Zum zweiten Mal hintereinander blieb die MännerNati an einer WM ohne Edelmetall – das gab es noch nie. 1998 (Silber in Prag), 2006 (Bronze in Stockholm), 2012

(Bronze in Zürich) und 2016 (Bronze in Riga) schob sich die Nati nach medaillenlosen Titelkämpfen jeweils wie der unter die ersten drei. Stufen- und geschlechterüber greifend holte die Schweiz seit 2019 an sechs Turnie ren nur zweimal eine Medaille (Silber und Bronze für die Frauen in Neuenburg und Uppsala). Die A-Nati der Män ner hat in einem Halbfinal seit der Jahrtausendwende nur einmal (2018 gegen Schweden) mehr als drei Tore erzielt. Das 3:11 gegen Tschechien war zugleich die höchste Halbfinal-Niederlage seit acht Jahren (1:10 in Göteborg gegen Schweden).

Das sind harte Fakten. Sie lassen aber die Schluss folgerung zu, dass bei der Schweiz nach einem erfreuli chen Entwicklungssprung zwischen den Jahren 2014 und 2018 Stagnation Einzug hielt. Zuletzt war sie dem Tiefpunkt (WM 2014) näher als dem Glanzpunkt (2018 in Prag) – Verbesserung der Konkurrenz hin oder her. Es braucht nun einen personellen Umbruch und eine Rela tivierung der Ziele für die kommenden Grossanlässe.

«Der einzige, der sich von Spiel zu Spiel steigerte, wie das Top-Akteure können, war Altmeister Mendelin.»
Etienne Güngerich, Redaktor
Noël Seiler erfüllte seine Rolle als Energie-Spieler.
14 • DEZEMBER 2022 Heim-WM 2022 • Rückblick
Patrick Mendelin zeigte den Willen und die nötige Entschlossenheit.

WER BEERBT JANSSON?

Nach der verpatzten WM von 2014 in Schweden übernahm David Jansson das Amt des Nationalcoachs von Petteri Nykky. Dem Schweden gelang es auf Anhieb, ein neues Team aufzubauen und frische Ideen ins Schweizer Unihockey einzubringen. 2016 und 2018 gewann er mit seinem Team die Bronzemedaille und entwickelte es vor allem im Spiel mit Ball massiv weiter. Doch auch der akribische Jansson schaffte es nicht, die Schweiz einmal in einen WM-Final zu bringen und verpasste zuletzt zweimal in Folge eine Medaille. Nach sieben Jahren als Head coach übernimmt er nun als «Swiss Way Coach» eine neue Aufgabe beim Verband. Bei Redaktionsschluss war noch nicht be

kannt, wer Janssons Nachfolger wird. Als Kronfavoriten gelten Luan Misini, Rolf Kern und Armin Brunner, die allesamt schon bei Schweizer Auswahlen tätig wa ren. Die Chancen von Kern und Misini dürften sich nach dem WM-Auftritt ver schlechtert haben, da sie «vorbelastet» aus dem letzten Turnier kommen. Aus Schweden wird Johan Schönbeck gehan delt, der die Schweiz aus seinen Engagements bei den Unihockey Tigers und Wiler-Ersigen gut kennt. Auch der Name Petri Kettunen wurde in Zürich herumge reicht. Eine Anstellung des Finnen, der mit seinem Heimatland 2016 Weltmeister wurde und danach Tschechien trainierte, wäre allerdings eine Überraschung.

Kein schönes Ende der Ära Jansson. Christoph Reich tröstet nach dem verlorenen Bronzespiel Jan Bürki.

BUSINESS AS USUAL STIMMEN:

Am Schluss war es so wie immer, wenn eine WM in der Schweiz statt findet – Schweden triumphierte. Der zehnte Weltmeistertitel stand nur im Halbfinal auf der Kippe, als die ansonsten enttäuschenden Finnen tapfer dagegen hielten, im Penalty schiessen den Sack aber nicht zuma chen konnten. Die Schweizer bestä tigten den fast schon üblichen «Heim-Nachteil», indem sie ohne Medaille blieben. An der insgesamt achten WM auf Schweizer Boden blieb das Heimteam zum fünften Mal ohne Edelmetall.

Geheimfavorit Tschechen wurde den Erwartungen mit dem ersten Final einzug seit 2004 gerecht. Lettland strauchelte durch die Gruppenspiele, landete aber letztlich doch wieder auf Rang 5, während die Formkurve der Norweger in die andere Rich tung verlief und auf Rang 8 endete. Deutschland und die Slowakei dür fen mit den Rängen 6 und 7 zufrie den sein.

Alle anderen Nationen hatten am Fi nalwochenende bereits Feierabend. Dänemark war «the best of the rest» auf Rang 9. Die beste nichteuropäische Mannschaft war Kanada auf Rang 12. Das Duell gegen den letzten Platz verlor Singapur gegen die Philippinen nach Verlängerung.

DIE WICHTIGSTEN RESULTATE

Schweiz – Norwegen 4:4 Schweiz – Finnland 7:5 Schweiz – Slowakei 9:3

Viertelfinal: Schweiz – Lettland 3:1

Halbfinals: Schweiz – Tschechien 3:11 Schweden – Finnland 4:3 n.P.

Bronzespiel: Schweiz – Finnland 3:5

Final: Schweden – Tschechien 9:3

EMIL JOHANSSON

Unseren Krimi hatten wir im Halbfinal – als die Finnen im Penaltyschiessen mit zwei Toren vorne lagen, hatte ich schon Angst. Im Final gegen Tschechien vermochten wir uns bezüglich Chancenauswertung im Ver gleich zum 3:3 im Gruppenspiel zu steigern, wir waren auf den Punkt bereit. Dass die Tschechen im Schlussdrittel mit 6-gegen-5 so lange den Ball hielten, ruinierte unsere Party nicht. Ich mag es, Schüsse zu blocken und konnte die letzten fünf Minuten richtig geniessen. Für uns war es eine brillante WM in coolen Hallen – bezüglich Malmö 2024 wurde ein hoher Standard gesetzt.

HAMPUS AHRÉN

Als kleiner Junge verfolgte ich die Welt meisterschaften und bewunderte die Spie ler, die Auszeichnungen erhielten. Ich fühle mich sehr geehrt, dass ich nun auch zu die sen Spielern gehöre und Teil des sechsköp figen All-Star-Teams sein darf. Ein unbe schreibliches Erlebnis, zum zweiten Mal Weltmeister zu werden. Wir konnten das positive Gefühl aus dem Halbfinal ins End spiel mitnehmen und durch einen guten Start weiter verstärken. Der Schlüssel zum Erfolg war unsere Defensivarbeit, die es uns erlaubte, die Qualität in der Offensive auszuspielen.

Alexander Galante Carlström wurde zum 3. Mal Weltmeister. Schweden feiert den zehnten Weltmeistertitel. Schwedens starke dritte Formation. Turnier-MVP Alexander Galante Carlström. Hampus Ahrén
16 • DEZEMBER 2022 Heim-WM 2022 • Rückblick
Emil Johansson

Das 3:11 im

LEADER ABGETAUCHT

Bis zum Halbfinal zeigte eine Handvoll Schweizer gute Leistungen. Tobias Heller und Christoph Meier über zeugten mit Courage und Zielstrebigkeit. Claudio Laely holte alles aus seinen Qualitäten heraus, Michael Schiess war spielwitzig und Manuel Maurer lieferte Tore. Doch der Växjö-Stürmer steht sinnbildlich für die Kritik an den Leistungsträgern: ab dem Halbfinal schaute wie so oft nichts Zählbares mehr heraus.

Luca Graf, Tim Braillard oder Joël Rüegger bestritten schon mindestens ihre vierte WM, blieben aber ohne grossen Einfluss aufs Spiel. Von Leistungsträgern wie Jan Zaugg, Nicola Bischofberger oder Pascal Meier kam in der Gesamtabrechnung ebenfalls zu wenig. Und Spie ler wie Nils Conrad, Jan Bürki oder Schiess verpassten den nächsten Entwicklungsschritt.

Der einzige Akteur der sich im Verlauf des Turniers steigerte – so wie es die Top-Spieler der Schweden, Fin nen und Tschechen können – war Altmeister Patrick Mendelin. Bei seiner sechsten WM stemmte sich der Basler gegen das Ungemach und übernahm Verantwor tung, während andere abtauchten.

Der junge Noël Seiler hat noch einen langen Weg vor sich und setzte nicht alles perfekt um, doch mit seiner Unbeschwertheit versprühte er als einer der wenigen am Final-Wochenende zumindest Energie. Gleiches gilt

für Deny Känzig, der nur sporadisch eingesetzt wurde, aber befreit auftrat. Dass gerade sie belebende Ele mente im Schweizer Spiel waren, muss kein Zufall sein. Sie stiessen erst später zum Team und waren entspre chend nicht so sehr von der hohen Zielsetzung und dem damit verbundenen Druck eingenommen wie einige ihrer Mitspieler.

Nur gerade drei neue Gesichter hatte die Nati im Vergleich zur WM vor vier Jahren in Prag. Kontinuität ist oft erfolgsversprechend, doch in diesem Fall war es für die Schweiz – rückblickend betrachtet – wohl des Guten zu viel, zumal sich einige Leistungsträger in ihren Klubs schon seit Monaten in schwacher Form befanden.

Im seit 2014 ältesten WM-Team (sieben Spieler über 30 Jahre alt) wird es zweifellos zu einem Umbruch kom men, auch wenn noch niemand konkret seinen NatiRücktritt angedeutet hat. Die Zeit ist gekommen, um Akteuren wie Jan Ziehli, Yann Ruh, Yannis Wyss, Florian Wenk, Stefan Hutzli, Claudio Schmid, Simon Laubscher, Levin Conrad oder Pascal Michel eine (weitere) Chance zu geben. Der Spielerpool muss auf jeden Fall wieder weiter geöffnet werden.

Kommentar von Etienne Güngerich, Redaktor unihockey.ch

KOMMENTAR WWW.UNIHOCKEY.CH • 17
Halbfinal gegen Tschechien gehört zu den dunkelsten Kapiteln der Schweizer Unihockey-Geschichte.

WÖCKE

KANN AUCH WM

Der beste Skorer der WM 2022 mit Schweizer Pass spielte für Deutschland. Michel Wöcke lieferte elf Tore ab, darunter einen Hattrick gegen Schweden.

Während Patrick Mendelin im Dress der Schweiz mit fünf Toren und drei Assists als teaminterner Topskorer den 40. Platz der WM-Skorerliste belegte, schrammte Michel Wöcke mit elf Treffern und zwei Assists nur knapp an den Top Ten vorbei. Besonders erwähnenswert: Die Tore erzielte er vor allem gegen die grossen Nationen. Drei gegen Schweden, eines gegen Tschechien und drei ge gen Lettland in der Gruppenphase, eines im Viertelfinal gegen Finnland. Nur zwei Tore beim Kantersieg Deutschlands gegen Kanada in der Zwischenrunde wa ren «billig», nur im abschliessenden Spiel um Rang 5 gegen Lettland traf er nicht.

Anders ausgedrückt: Hinter Michael Dudovic, Alexan der Galante Carlström, Teamkollege Jakob Heins und Ronald Gasparik war Wöcke der fünftbeste Skorer der «A-Nationen», die vor ihm lie genden Dänen und Esten kamen gegen leichtere Gegner einfacher zu Punkten.

PUNKTE JA, NATI NEIN

Wöckes Bilanz wirft die Frage auf, warum der Mann nicht für die Schweiz spielt. Gewiss, auf den ersten zwei Me tern ist der 27-Jährige nicht der Schnellste. Mit seiner Körpergrösse von 1.95 Metern und einem Gewicht von rund 90 Kilogramm wirkt er auch optisch nicht immer explosiv. Doch der Ostschweizer weiss, wo das Tor steht und wie man es trifft. Schon beim HC Rychenberg trug er in fünf Saisons immer wieder mal das Topskorer-Shirt, obwohl er unter schiedliche Rollen hatte, ehe er im Frühling 2021 zu IBK Dalen nach Schweden wechselte. Und für seine fast 100-prozentige Quote beim Verwerten von Penaltys per Zorro-Move ist er ebenfalls schon lange bekannt.

Mehr als zur Teilnahme an einer Studenten-WM reichte es für Wöcke in der Schweiz nie. Kein Aufgebot für eine Junioren-Nati, kein Thema bei der A-Nati. Um es plakativ auszudrücken: Er war an seiner ersten WM auf Anhieb doppelt so produktiv wie Joël Rüegger, der für sieben Tore vier Weltmeisterschaften benötigte. Oder gleich effektiv wie Paolo Riedi an drei Titelkämpfen. Nach dieser Heim-WM lässt sich sagen, dass es mit Wöcke kaum schlechter herausgekommen wäre.

WM OHNE PASS

Dass der Algetshauser überhaupt die WM für Deutsch land bestreiten wird, entschied er im Mai dieses Jahres. Seine Grossmutter stammt aus Deutschland, heiratete aber in den 60er-Jahren einen Schweizer, zog mit die sem in die Schweiz und gab ihren deutschen Pass auf. Eine doppelte Staatsbürgerschaft gab es damals nicht. Seit 2020 gilt in Deutschland ein Gesetz, dass in solchen Fällen den Nachkommen der Erwerb des deutschen Passes vereinfacht wird. Dieses Verfahren läuft aber noch immer – dass Wöcke die WM ohne deutschen Pass bestreiten durfte, liegt an einer Sonderregel der IFF. «Ich musste lediglich nachweisen, dass meine Grossmutter Deutsche war. Das gelang mit dem Familienbüchlein», sagt Wöcke. Schon nach einer Woche erhielt er die Spielbewilligung mit einer Auflage – ein Dokument musste noch auf Englisch übersetzt werden. Dann war für den deutschen Nationalspieler Michel Wöcke alles geregelt. Er bestritt mit seinen neuen Teamkollegen zum Aufwärmen Ende September die 6-Nations-Challenge in Weissenfels – das Pendant zur Euro Floorball Tour der Nationen ausserhalb der Top 4 – und dann die WM. Als treffsicherster Schweizer.

TEXT : DAMIAN KELLER FOTOS : MARKUS AESCHIMANN, DIETER MEIERHANS, PER WIKLUND Wöckes Zorro in der SSL.
18 • DEZEMBER 2022 Heim-WM 2022 • Michel Wöcke
Michel Wöcke landete mit Deutschland nur zwei Ränge hinter der Schweiz.
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Michel Wöcke zeigte eine überragende Weltmeisterschaft.

«DIE PLUS-/ MINUSBILANZ IST MIR WICHTIGER»

Noch läuft das Verfahren, das dir den deutschen Pass einbringen wird. Hast du dich an der WM trotzdem als Deutscher gefühlt?

Michel Wöcke: Ja. Im Sommer hat es im Kopf Klick ge macht und ich fühlte mich als deutscher Nationalspieler, der stolz die Heimat seiner Grossmutter vertritt.

Wie verlief der Einstieg?

Sportlich an der 6-Nations-Challenge gut – wir schlugen Lettland und unterlagen Norwegen nur knapp. Da reifte das nicht ausgesprochene Ziel, an der WM Rang 5 zu be legen, was wir letztlich mit Rang 6 nur knapp verpassten.

Wie viel Zeit stand dem deutschen Team in der Vor bereitung zur Verfügung?

Ich las in der letzten Ausgabe von unihockey.ch, wie Da vid Jansson sagte, er habe mittlerweile keine Hemmun gen mehr, Zusammenzüge schon am Morgen beginnen zu lassen. In Deutschland ist es nach wie vor so, dass aufgrund der beruflichen Pflichten der Spieler Camps erst am Freitagabend beginnen und am Sonntagmittag wieder enden. Wir hatten im September und direkt vor der WM je ein solches kurzes Camp.

Unter guten Bedingungen?

Es steht mehr Geld zur Verfügung als früher, als die Spieler sogar das WM-Hotel selber bezahlen mussten. Nun wird alles vom Verband übernommen. An der WM logierten wir in einem Apartment-Hotel in Uster. Ein pensionierter Koch verköstigte uns, wobei wir Spieler Ämtli wie den Abwasch übernahmen. Ich begrüsse das, da wir so demütig und dankbar bleiben.

Dein ehemaliger HCR-Kollege Niklas Rutz wohnt in der Nähe der Axa Arena und fährt per Velo zur Halle, wenn nicht gerade WM ist. Hast du nach bald zwei Jahren in Schweden noch ein Heim in Winterthur? Nein. Ich kam einige Tage vor dem Team an, da wir bei Dalen vor der WM kein Teamtraining mehr hatten. Ich pendelte zwischen den Gästezimmern bei meinem Va ter und der Schwester – das brauchte Planung und eine grosse Tasche voller Kleider, die ich auf dem Weg zur Arbeit und ins Training immer dabei hatte (schmunzelt).

Stichwort Arbeit: Als Teilzeitangestellter der HCRGeschäftsstelle hast du die WM mitorganisiert. Ich kümmerte mich um das Helferwesen im Vorfeld. An der WM selber hatte ich damit nichts mehr zu tun, da wurde ich von meiner Freundin vertreten. Vor dem ers ten Spiel schaute ich noch rasch vorbei, ob alles läuft.

Das erste Spiel gegen Schweden hatte es gleich in sich – ein 4:19 gegen Schweden...

Wir beschlossen, auch gegen die grossen Nationen möglichst aktiv aufzutreten, auch wenn es so hinten mehr «kachelt» als wenn wir uns einigeln. Dafür erziel ten wir auch vier Treffer, was gegen Schweden noch nie gelang.

MICHEL WÖCKE IM INTERVIEW
«Wenn ich zwei offensiv starke Mitspieler im Block habe, muss ich nicht auch noch nach vorne rennen, um Punkte zu jagen.›»
Michel Wöcke
20 • DEZEMBER 2022 Heim-WM 2022 • Michel Wöcke
Michel Wöcke kann auf eine gelungene Premieren-WM zurückblicken.

WAS BRINGT DIE

WM?

So kennt man Michel Wöcke in der Schweiz.

Drei Tore gingen auf dein Konto – darunter ein Penalty, bei dem dir Jon Hedlund wild entgegen stürmte. Hast du das so schon einmal gesehen? Nein (lacht). Ich sah ihn schon von Weitem kommen und war darum nicht überrascht. Ich nahm den Ball auf die Schaufel und konnte einfach an ihm vorbei schiessen.

Meinst du, der Hattrick gegen Schweden erhöht dein Standing bei Dalen? In den Partien vor der WM warst du auf der Bank oder gar auf der Tribüne. Ich hoffe es, weiss aber nicht, wie sehr das in Schweden wahrgenommen wurde. Wenn die nächste Chance kommt, werde ich sie packen.

Erwartest du nach der WM spannende Angebote?

In der Schweiz wissen wohl alle, dass ich ein Rychenber ger bin und auch für den Verein arbeite – und in Schwe den ist das Interesse an Ereignissen ausserhalb der Top4-Nationen gering. Zudem brauche ich keine Angebote als Selbstbestätigung. Ich stelle die Ambitionen des Ver eins immer über die monetäre Entschädigung.

Als Schweizer Nationalspieler wärst du gerade noch in den Top 4... Hättest du dich selber für die Nati aufgeboten?

Das ist nicht meine Aufgabe. Ich bekam nie Signale, zu diesem Kreis zu gehören. Ich kenne meine Stärken und Schwächen – im Antritt bin ich nicht der Schnellste, aber ich kann andere Qualitäten ausspielen und meinen Kör per einsetzen.

Und Tore schiessen.

Ja, wobei mir meine Plus-/Minusstatistik immer wichti ger war als Skorerwerte. Wenn ich zwei offensiv starke Mitspieler im Block habe, muss ich nicht auch noch nach vorne rennen, um Punkte zu jagen. Dann sichere ich lie ber ab, das ist für das Team wertvoller.

An der WM hattest du im deutschen Team mit plus 6 den besten Wert.

Für mich ist entscheidend, dass meine Trainer meinen Beitrag sehen. Das fällt bei meinem Stil einem Klubtrai ner vielleicht leichter als einem Nationaltrainer. Aber ich bin zufrieden, wie es ist. Ich konnte mich an dieser WM mit den Besten messen und beweisen, dass ich nicht so weit weg von der Spitze bin.

Vor, während und nach der WM war oft die Frage zu hören: Was jetzt? Welchen Einfluss hat die WM auf das Unihockey in der Schweiz, die Liga und die Zuschauerzahlen? Die Antwort dürfte gleich lau ten wie nach den Heim-Weltmeisterschaften 2004 und 2012 – keinen grossen Einfluss, solange nicht aktiv etwas unternommen wird. Die Zu schauerzahlen in der höchsten Liga der Männer sind seit rund 20 Jahren ziemlich konstant. Die Ausnahmen: Floorball Köniz und vor allem der HC Rychenberg, seit diese Vereine neue Heimhal len erhalten haben und etwas daraus machen. Der HCR verkaufte im Sommer erneut über 1000 Saisonkarten, obwohl der Preis von 50 Franken auf 83 Franken (Gründungsjahr des Vereins) ange hoben wurde. Als einziger Verein der Schweiz weist der HCR einen vierstelligen Zuschauer schnitt auf. Der Besucheraufmarsch bedingt aber auch einen grossen Aufwand im Helferwesen, das Michel Wöcke von Schweden aus managt. «Im Normalfall benötigen wir pro Heimspiel rund 60 Helferinnen und Helfer», rechnet er vor.

AUF- UND ABBAU 6

JURYTISCH (Spielsekretär, Speaker, Technik, DJ) 5

SPIELBETRIEB (Zeitnehmer, Bandenrichter) 7

LIVESTREAM (Kameras, Regie, Kommentatoren) 8

EINGANG (Tageskasse, Kontrolle) 6 VIP-BEREICH (Zugangskontrolle, Lounge-Betreuung) 5

GASTRO (Foodboxen, Aussenstände) 22 FANSHOP 2

Zusätzlich werden zu allen Heimspielen Gastver eine oder Firmen eingeladen, auch der VIP-Raum wird mit Anlässen bespielt. Ohne professionelle Strukturen auf der Geschäftsstelle des Vereins wäre dieser Aufwand nicht zu stemmen. Und auch dann wird immer noch Herzblut benötigt. Oder wie es Wöcke formuliert: «Offiziell bin ich zu 30 Pro zent angestellt – das effektive Arbeitspensum geht eher Richtung 60 Prozent. Die Differenz ist Ehrenamt und eine Herzensangelegenheit.»

Die Axa Arena war beim WM-Spiel der Schweiz gegen die Slowakei ausverkauft.

#10

#44

PERSÖNLICH

Nickname: Vani/Väni

Geburtsdatum: 16.4.2001

Beruf: Steuersekretärin Position: Sturm

Meine letzte Busse: Parkbusse, 40 Franken (es war kein Parkfeld mehr frei)

Das koche ich gern: Penne alla Fiamma (Rezept meiner Grossmutter)

Meine Stärken: offen und kommunikativ Meine Schwächen: Dinge merken, Ordnung halten

FAVORITEN

Lieblingsbuch: Harry Potter

Lieblingsgegenstand: mein Bett

Lieblingsfilm: Drei Haselnüsse für Aschenbrödel

Lieblingslied: ändert sich regelmässig Schönster Ort der Welt: zu Hause oder am Meer Mein nächstes Reiseziel: London

SPORT

Mein erster Verein: UHC Domat/Ems Vorbild zu Juniorenzeiten: mein älterer Bruder Beste Auswärtshalle: Kantonsschule Zug Schlechtester Hallenboden: Sandgruben Basel Meine Beschäftigung auf Carfahrten: Musik hören, Klatsch und Tratsch

Im Car sitze ich: ziemlich genau in der Mitte Ins Training fahre ich: mit dem Auto Meine Sternstunde: Polish Cup 2020 / Supercup 2022

Peinlichster Moment: hatte es so eilig aufs Feld zu gehen, dass ich die volle Zuschauertribüne hinuntergefallen bin Bester Spieler: Aaro Helin Beste Spielerin: Lara Heini Lieber mit als gegen: Martina Repkova Sollte ihr Comeback geben: Seraina Ulber Kann ich besser als andere: Frisuren flechten

PERSÖNLICH

Nickname: Mede Geburtsdatum: 10.9.2000 Beruf: Student Position: linker Flügel Motto: «The only person you should try to be better than is the person you were yesterday.»

Das habe ich mal geklaut: Schoggimilch im Coop Meine letzte Busse: 120 Franken (Blitzer) Das koche ich gern: Aufläufe, Spätzlipfanne

FAVORITEN

Lieblingsbuch: Die verdammte Generation Lieblingsgegenstand: meine Hoodies Lieblingsfilm: Inglourious Basterds Heimlicher Schwarm: Margot Robbie

Die schönsten Augen hat: Iza Rydfjäll Schönster Ort der Welt: Les Prés-d’Orvin Mein nächstes Reiseziel: Irland

SPORT

Mein erster Verein: SVWE Vorbild zu Juniorenzeiten: Adrian Zimmermann/ Matthias Hofbauer Beste Auswärtshalle: Axa Arena (exkl. Boden) Schlechtester Hallenboden: Kirchberg Im Car sitze ich: neben Noah Siegenthaler Peinlichster Moment: «Broken Ankles» gegen Krister Savonen im Training Bester Spieler: Albin Sjögren Beste Spielerin: Emelie Wibron Schönster Spieler: Gianluca Persici Schönste Spielerin: Klara Loneberg Lieber mit als gegen: Philipp Affolter Sollte sein Comeback geben: Adrian Zimmermann Kann ich besser als andere: Milch trinken

Gewählt: Koch wählt Mario Bardill (Alligator Malans), Vogt wählt Jeanne Sollberger (BEO)

Vanessa Koch Piranha Chur
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Das Beste aus

Alexander Rinefalk bestritt mit Thailand schon vier Weltmeis terschaften und gehört mit Lok Reinach zu den positiven Über raschungen NLB. Der Center hat in seiner Karriere schon viel erlebt – und das auf drei Kontinenten.

Besonders viel Aufsehen erregte die Transfermeldung nicht, als NLBAufsteiger Lok Reinach im Juli die Verpflichtung von Alexander Rine falk bekanntgab. Der 24-Jährige spielte vor seinem Wechsel in die Schweiz bei Örebrö in der zweithöchsten schwedischen Liga und kam 2021/22 auf 13 Skorerpunkte in 20 Spielen. Doch der mittlerweile vierfache WM-Teilnehmer hat schon viel erlebt und ist einer der Stars der thailändischen National mannschaft, die sich seit ihren ersten Län derspielen 2015 stark entwickelt hat und mittlerweile als bestes Team der Region Asien/Ozeanien gilt.

Im vergangenen halben Jahr bestritt Ri nefalk mit seinem Team Länderspiele auf drei verschiedenen Kontinenten – nichts Un gewohntes für den 1,72 Meter kleinen Cen ter, der schon im Juni 2015 beim allerersten offiziellen Länderspiel der Thais als Teena ger im Aufgebot stand.

TYPISCH SCHWEDISCHE LAUFBAHN

Der Sohn eines Schweden und einer Thai länderin wuchs in Südschweden im be schaulichen Tranås (15 000 Einwohner) auf.

«Wir haben lediglich unser Minimalziel erreicht, das beste Team aus Asien zu sein.»
26 • DEZEMBER 2022 Heim-WM und Männer NLB • Alexander Rinefalk
Alexander Rinefalk

zwei Welten

ALEXANDER RINEFALK

Geburtsdatum: 22.4.1998 • Nationalität: Schwedisch-Thailändischer Doppelbürger • Be ruf: Studierter Betriebswirtschaftler • Wohn ort: Reinach AG • Herkunft: Tranås (SWE) • Stationen als Spieler: IBF Tranås (Nach wuchs, Division 1), Smålands IBF (Nachwuchs), Linköping FBC (Division 1 und 2), IBF Örebrö (SSL, Allsvenskan), Lok Reinach (NLB, seit 2022) • SSL: 32 Spiele, 3 Tore, 2 Assists • NLB: 11 Spiele, 5 Tore, 8 Assists • Internatio nal: 52 Länderspiele, 56 Tore, 81 Assists

Im Alter von «sechs oder sieben Jahren» begann er mit Unihockey, wie die meisten Sportler in Schweden war er polysportiv und träumte von einer Karriere als Eisho ckeyprofi. Auch im Fussball und im Ringen war er aktiv. Die Entscheidung fiel im Alter von 15 Jahren, als Rinefalk erstmals mit den Männern von IBF Tranås trainieren und

spielen durfte. 19 Spiele in der Division 1 (dritthöchste schwedische Liga) bestritt er in der Saison 2013/14.

Es folgten drei Jahre in Linköping, wo Rinefalk zum Stammspieler bei den Aktiven reifte und mit seinem Team den Aufstieg von der Division 2 in die Division 1 er reichte. Dann wechselte er nach Örebrö, wo

er ein BWL-Studium absolvierte und sich dem lokalen SSL-Verein anschloss. 2018/19 bestritt er seine bis heute einzige kom plette SSL-Saison, die für Örebrö mit dem Abstieg in die Allsvenskan endete. Dort hielt Rinefalk seinem Verein die Treue, warf aber auch erstmals den Blick ins Aus land. Der Wechsel kam aber erst 2022 zu stande, da in Schweden – im Gegensatz zur Schweiz – während Corona fast durchge hend gespielt werden konnte. Für einen Nationalspieler ein wichtiger Faktor. Dass die WM 2022 in der Schweiz stattfand, spielte bei seinem Wechsel im Sommer ebenfalls eine kleine eine Rolle. «Eine Art Bonus, aber kein Muss», meint Rinefalk. Im Vergleich zur Schweizer Liga sieht Rinefalk sein Nationalteam in etwa auf dem Niveau eines guten 1.-Ligisten – eine Spur schwä cher als sein Vereinsteam.

aus
WWW.UNIHOCKEY.CH • 27
Für Lok-Reinach-Legionär Alexander Rinefalk war das Turnier in Zürich und Winterthur eine Art Heim-WM.

MIT LOK AUF KURS

Bei Lok Reinach hat Rinefalk einen 1-Jah resvertrag unterzeichnet, kann sich aber gut vorstellen, länger in der Schweiz zu bleiben. «Ich schaue von Jahr zu Jahr», sagt er. In Reinach formt er gemeinsam mit dem zweiten neuen Ausländer Marius Pedersen (WM-Teilnehmer mit Norwegen) und dem routinierten Tschechen Tomas Vojtisek (seit 2016 in der Schweiz) das wohl vielfältigste Ausländertrio der Nationalliga. Und die Mi schung passt: Mit 21 Punkten aus elf Spie len stiess der Aufsteiger kurz nach der WM auf den 4. Platz der Liga vor. Rinefalk trug fünf Tore und acht Assists dazu bei.

Pedersen und Rinefalk wohnen zusam men in einer WG in Reinach, knapp fünf Minuten Fussweg von der Heimspielhalle Pfrundmatt entfernt. Neben dem Engage ment als Spieler und der Wohnung hat der Verein für Rinefalk einen Teilzeitjob in einem Industriebetrieb im 15 Kilometer entfernten Sempach organisiert. In der Zweier-WG über

nimmt er das Kochen, obwohl das sonst nicht zu seinen Lieblingsbeschäftigungen gehört. «Meine Mutter ist die beste Köchin der Welt», sagt er schmunzelnd – Mitbewohner Pedersen sei hingegen noch weniger moti viert als er für die Arbeit am Herd.

ENTWICKLUNGSARBEIT IN ASIEN

In Zürich und Winterthur gehörte Rinefalk wie üblich zu den auffälligsten Spielern des thailändischen Teams. Der wirblige Center

spielt neben Malmö-Stürmer Pawat Thaidit im ersten Block. Das Turnier endete mit einer Enttäuschung, das Spiel um den 13. Platz gegen Australien ging wegen eines Treffers nach 59:58 Minuten knapp verlo ren. «Wir haben lediglich unser Minimalziel erreicht, das beste Team aus Asien zu sein», zeigt sich Rinefalk enttäuscht. Elf Monate zuvor in Helsinki kamen die Thais auf den 13. Platz, das diesjährige Ziel waren die Top 12 und somit die Playoffs gegen ein Land aus den zwei stärkeren Gruppen.

Für seine Teamkollegen, die allesamt zum ersten Mal in der Schweiz waren, konnte er sich nur bedingt als «Fremden führer» zur Verfügung stellen. «Für die Jungs aus Asien war hier schlicht alles viel zu teuer.» Etwa die Hälfte der Nationalspie ler stammt aus Asien, die andere Hälfte lebt und spielt in Europa. Diese Mischung ist ge wollt, der Verband achtet auf ein gutes Gleichgewicht. «Das Beste aus beiden Wel ten» solle die Nationalmannschaft gemäss Rinefalk vereinen – zudem spielt sie auch regelmässig auf beiden Kontinenten. «Die Wettbewerbe in Asien sind für uns sehr wichtig. Dort wollen wir bei jedem Anlass Gold holen.» Trainiert wird jeweils dort, wo das nächste Turnier stattfindet, also mal in Europa und mal in Asien.

STIPENDIEN IM BASEBALL

Mit dem Sieg an den SEA-Games 2019 und dem ersten Platz bei der WM-Qualifikation Anfang Juni 2022 konnte die gesteckten Ziele zuletzt erreicht werden. Die SEA-Ga mes, eine Art Asien/Ozeanien-Olympiade, haben einen hohen Stellenwert: «Jeder Spieler bekam von der Regierung einen An zug geschenkt», schwärmt Rinefalk. Anders als im Stadtstaat Singapur – dem Erzrivalen der Thais um die Vormachtstellung in der Region – steckt Unihockey in Thailand noch in den Kinderschuhen. Eine offizielle Meis terschaft gibt es nicht. «Es finden Bemü hungen statt, den Sport an Schulen bekannt zu machen. Das ist ein wichtiger Schritt –doch alle Kinder möchten im Baseball oder Landhockey reüssieren, wo man Stipendien erhalten und Profi werden kann.»

So verfolgen die Unihockey-Thais wei terhin das Ziel, sich Schritt für Schritt den europäischen Nationen anzunähern. Bisher gab es noch keinen Sieg gegen eine Mann schaft aus Europa. Dafür waren die World Games in den USA im Juli ein riesiges High light für die Asiaten. Dort durften sie sich mit Schweden (1:20) und der Schweiz (3:10) messen. Gegen die Schweiz blieb Rinefalk ein Torerfolg verwehrt, dafür gelang ihm in seiner neuen Heimat mit neun Skorerpunkten eine gute WM.

Rinefalk holte 9 Skorerpunkte. Rinefalk liess mit Thailand Erzrivale Singapur hinter sich.
28 • DEZEMBER 2022 Heim-WM und Männer NLB •
Alexander Rinefalk ist mit Lok Reinach gut unterwegs.
Alexander Rinefalk

SOMMER CAMPS

09.–14. 07. 2023

Lenk I (Jahrgänge 2009 bis 2013)

16.–21. 07. 2023

Frutigen (Jahrgänge 2007 bis 2011) LinthArena, Näfels (Jahrgänge 2009 bis 2013)

30. 07.–04. 08. 2023

Lenk II (Jahrgänge 2007 bis 2011)

Leitung: Erfahrene Trainer, NLA-SpielerInnen und Special Guests sorgen für ein abwechslungsreiches und lehrreiches Camp.

Programm: Tägliches Unihockeytraining, polysportive Aktivitäten und Rahmenprogramm.

Kosten: Fr. 495.–. Darin enthalten sind Kost und Logis sowie alle Trainingsangebote. An- und Abreise sowie Versicherungen erfolgen auf eigene Kosten.

Ausrüstung: Alle Teilnehmer erhalten ein Camp-Shirt. Mehr: www.unihockey.ch/camps

ANMELDETALON

09.–14. 07. 2023: Lenk I

16.–21. 07. 2023: Frutigen 16.–21. 07. 2023: Näfels 30. 07.–04. 08. 2023: Lenk II

Anmeldefrist: 31. Mai 2023 (Beschränkte Teilnehmerzahl) Anmeldung schicken an: unihockey.ch Schauenbergstrasse 1 8400 Winterthur

E-Mail
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Name Vorname Spielerposition Geburtsdatum Strasse/Nr. PLZ/Ort Verein Telefon
Konfektionsgrösse (S, M, L…) Unterschrift der
WEITERE INFOS & ANMELDUNG: WWW.UNIHOCKEY.CH/CAMPS
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Wenn die Sicherheit abhanden kommt

Alligator Malans im Strichkampf? Ein ungewohntes Bild. Die Herrschäftler reagierten im Oktober mit einem Trainerwechsel und holten den letzten Meistercoach Akseli Ahtiai nen zurück. Sportchef Thomas Hitz nimmt Stellung.

Der schlechte Saisonstart von Alli gator Malans mit nur einem Sieg aus den ersten sechs Runden blieb nicht ohne Folgen. Sportchef Tho mas Hitz ersetzte Cheftrainer Pius Caluori durch den ehemaligen Meistertrainer Akseli Ahtiainen. Im Interview spricht er über Un sicherheiten im Team, den neuen Chef an der Bande, den Nachwuchs und weshalb Lukas Ujhelyi statt Robin Nilsberth bei den Herrschäftlern aufläuft. Trotz der aktuellen Lage glaubt Hitz, der sein Amt in der 14. Saison ausübt, dass im Frühling in einem allfälligen Playoff-Viertelfinal niemand gerne gegen Alligator spielen wird.

Der Blick auf die Tabelle ist aus Sicht von Alligator Malans gewöhnungsbe dürftig. Weit weg von einem Top-4Platz, erst kurz nach der WM kurz über den Strich gerutscht. Wie geht es dir als Sportchef damit?

Thomas Hitz: Die Tabellensituation gefällt mir nicht. Noch gewöhnungsbedürftiger ist aber die Art und Weise, wie die Mannschaft bis zur WM-Pause aufgetreten ist. Die Leis tungen führten dazu, etwas zu verändern. Wir merkten, dass wir ohne Inputs von aussen diese Unsicherheit nicht wegbrin gen würden und ersetzten deshalb Trainer Pius Caluori durch Akseli Ahtiainen.

Wie kam diese Unsicherheit ins Team, das noch im Frühling 2021 nur knapp am Superfinal vorbeischrammte?

Wir kamen schon zu Beginn dieses Jahres nicht auf Touren. Zwar gab es in den Play offs gegen Zug einen kurzen Aufwärts trend, aber mit dem frühen Ausscheiden im Viertelfinal war die sonst so selbstver ständliche Sicherheit und Lockerheit weg.

Wie war das Gefühl nach der Vorberei tung im Sommer?

Wir waren positiv gestimmt, gut gearbeitet zu haben. Aber schon die ersten Partien zeigten, dass die Unsicherheit nicht weg

30 • DEZEMBER 2022 Männer UPL • Alligator Malans
TEXT STEFAN SALZMANN • FOTOS ERWIN KELLER, DIETER MEIERHANS, DAMIAN KELLER

THOMAS HITZ

Alter: 41 Wohnort: Fideris Sportliche Laufbahn: aktiv als Spieler bis 2004, Trainer auf diversen Juniorenstufen (Wildcats Schiers, Alligator Malans) seit 1999, NLA-Staff Alligator (2005-09), Sportchef Alligator seit 2009

war. Es kam mir manchmal so vor, als wür den fünf Fragezeichen auf dem Spielfeld herumlaufen. Deshalb sind wir zur Erkennt nis gelangt, dass wir einen neuen Input von aussen brauchen. Eine andere Stimme und frische Ideen können vieles verändern. Das Team kann ja seine Qualität nicht in einem halben Jahr komplett eingebüsst haben.

Weshalb konnte das Ruder nicht ohne Trainerwechsel herumgerissen werden? Das hat viel mit Vertrauen zu tun. Und zwar nicht nur innerhalb des Teams und von den Spielern gegenüber dem Staff, sondern im ganzen sportlichen Bereich. Weil die Verun

sicherung nicht verschwand, suchten wir offen das Gespräch mit Pius Caluori. Wir fragten uns, ob es realistisch ist, die Kehrt wende hinzukriegen. Schnell sind wir zu sammen zum Schluss gekommen, dass es nicht gehen wird und wir auf neue Impulse angewiesen sind.

Diese neuen Inputs kommen von Akseli Ahtiainen, während Pius Caluori in seine frühere Rolle als Assistent zurückkehrt.

Das wirkt alles sehr harmonisch.

Das ist es auch, denn Pius Caluori hat den Entscheid mitgetragen. Er hat unbestrittene Qualitäten, sonst wären wir vor zweieinhalb

Thomas Hitz Jahren nicht mit ihm diesen Weg gegangen. Rückblickend wird es nach dieser Entwick lung immer Leute geben, die diesen Weg als Fehlentscheidung sehen. Für mich ist es keine. Er hat es verdient, diese Chance zu erhalten, weil er über alle Trainerstufen bei Alligator Erfolge feiern konnte. Auch rück blickend würde ich diesen Entscheid wieder genau so fällen.

Ist das Projekt mit einem Trainer aus den eigenen Reihen gescheitert? Mit Blick auf die nackten Resultate kann das so gesehen werden. Aber Alligator Malans hat schon vor Caluori länger

«Wenn wir im Moment davon sprechen ein TopTeam zu sein, verkennen wir die Realität»
WWW.UNIHOCKEY.CH • 31
Akseli Ahtiainen hat die Aufgabe, Alligator wieder zu stabilisieren.

keine Titel mehr geholt. Es sind zweifellos viele verschiedene Faktoren ausschlagge ben und wir müssen uns auch selbstkritisch hinterfragen, ob das Setup für ihn das rich tige war – ob der eingeschlagene Weg das eine oder andere Jahr zu früh kam. Da sind einige Fragen, mit denen auch ich mich als Sportchef kritisch auseinandersetzen muss. Im Endeffekt bin ich aber nach wie vor total davon überzeugt, dass Pius Caluori über ge nügend Qualitäten verfügt, um ein erfolg reicher NLA-Trainer zu sein. Seine Leiden schaft und sein Engagement sprechen ebenfalls dafür.

Die Türe für Coaches aus den eigenen Reihen ist also in der Zukunft nicht ge schlossen. Ganz sicher nicht. Obwohl ich betonen muss, dass wir diesen Weg mit einem eige nen Trainer nicht als Vereinsstrategie sahen oder auf Biegen und Brechen gehen wollten. Es war einfach so, dass sich Calu ori mit seiner jahrelangen und erfolgrei

chen Arbeit aufdrängte und es deshalb verdiente. Es wird oft und gerne von der Entwicklung eigener Spieler gesprochen. Dasselbe sollte für die Trainer und ihre Karrieren gelten.

Mit Akseli Ahtiainen ist der Meistertrai ner von vor zehn Jahren zurück an der Bande. Wie gelang diese Verpflichtung mitten in der Saison?

Ich blieb mit den meisten Trainern in Kon takt, die mal für Alligator Malans gearbeitet haben. Ahtiainen kam ja nach seiner erfolg reichen Tätigkeit vor zehn Jahren nochmals zu uns zurück und war in den Saisons 2017/18 und 2018/19 bei uns im Nach wuchs tätig. Ihm war es auch nie egal, was mit dem Verein geschieht. Ab und zu war er auf Besuch, kam im Winter zum Skifahren. Als wir uns überlegten, wer uns weiterhel fen könnte, kamen wir schnell auf Akseli Ahtiainen. Von der ersten Kontaktauf nahme bis zur Vertragsunterschrift dauerte es keine zwei Wochen.

Seit Mitte Oktober arbeitet der Finne täglich mit der Mannschaft. Was hat sich geändert?

Akseli Ahtiainen ist eine extreme Respekts person mit grossen Führungsqualitäten. Gefühlt war ab der ersten Minute alles an ders als zuvor. Nun steht eine andere Per son, eine neue Stimme mit frischen Ideen vor dem Team.

Die Physis der Spieler soll dem neuen Cheftrainer sehr wichtig sein.

Das ist so – und wer die WM verfolgt hat, muss ihm recht geben. Wer dort nicht 100 Prozent bereit war, hatte keine Chance. Doch auch spielerisch legt er Wert auf Dinge, die von aussen einfach aussehen, aber in unserer Situation wichtig sind. Dazu hat er einen extremen Anspruch auf Inten sität in den Trainings. Diesen Einsatzwillen fordert er brutal ein. Eine einfache Struktur und klare Ansagen sind entscheidend, um einer verunsicherten Truppe am schnellsten und am besten helfen zu können. Ich bin

32 • DEZEMBER 2022 Männer UPL • Alligator Malans
Mathias Larsson mit der Meister-Trophäe am Ende der Saison 2012/13.

Mit Lukas Uihelyi ist der Sportchef zufrieden.

überzeugt, dass er den Spielern bis spätes tens zu Beginn der Playoffs die Unsicher heit nehmen kann.

Ein Trainer schiesst aber keine Tore. Bist du von der Qualität des Kaders wei terhin überzeugt?

Das Kader besitzt Potenzial und Qualität. Es gilt nun hart zu arbeiten und Schritt für Schritt zu gehen, damit dies auch wieder auf dem Feld richtig zur Geltung kommt.

Vorab geht es um Stabilität, dann kommen auch die Tore wieder. Wenn wir im Moment davon sprechen ein Top-Team zu sein, ver kennen wir die Realität. Dass dies im Kopf jedes einzelnen Spielers ankommt, ist keine zu unterschätzende Herausforderung. Wir sind uns der aktuellen Situation bewusst und wissen, wo wir aktuell stehen – aber auch, wohin wir wollen.

In den erfolgreichen Jahren konnte sich Alligator neben einem starken Gerüst an Schweizern auch auf überdurch schnittliche Ausländer verlassen. Einige von diesen hatten gar Weltklasse-For mat. Nun stehen ein Tscheche, der im Nationalteam keine Rolle mehr spielt, und ein slowakischer Internationaler unter Vertrag. Reicht das?

Esa Jussila war einer der Baumeister des Titels von 2006.

Wir hatten im Meisterjahr 2006 eine andere Struktur im Team und mit Esa Jussila, Martin Olofsson und Mathias Larsson tatsächlich drei überragende Ausländer im Kader, die

und die Frage eher lautet, was es in Ergän zung zu diesen und dem eigenen Nach wuchs braucht, um die Saisonziele errei chen zu können.

Trotzdem würdest du auf der Ausländer position statt Lukas Ujhelyi lieber einen schwedischen Weltmeister wie Robin Nilsberth verpflichten, oder?

Das ist eine Frage der Finanzen. Punkt, Aus, Amen. So einen Spieler können wir uns nicht leisten. Nicht nur finanziell, sondern auch in Sachen Arbeitsmöglichkeiten in Graubünden. Der Vergleich zwischen zwei derart unterschiedlichen Personen ist ohne hin nicht fair. Ich bin mit Lukas Ujhelyi zu frieden und bin sicher, dass er uns diese Saison noch viel Freude bereiten wird.

Wichtig ist und bleibt die Entwicklung im Nachwuchsbereich.

Natürlich ist das so. Und es ist ja auch keine Strafe, sondern eine schöne Sache, dass wir die eigenen Spieler entwickeln wollen. Denn die Zeiten, als Alligator Malans rief und internationale Topstars kamen, sind vorbei. Da es gibt es in zentraler gelegenen Regionen der Schweiz beste Alternativen.

Kann Alligator Malans in Zukunft trotz dem noch um Titel mitspielen?

den Unterschied ausmachten. Aber vor zehn Jahren, als wir nochmals Meister und Cupsieger wurden, hatten die Ausländer nicht mehr derart entscheidenden Einfluss. Dort hatten die jungen Wilden um Claudio Laely, Tim Braillard, Kevin Berry und Remo Buchli schon tragende Rollen. Bereits 2006 fragten wir uns als Verein, ob das Kader fähig ist, die Saisonziele zu erreichen. Das ist heute nicht anders. Geändert hat sich höchstens, dass das Standing der aktuellen Nationalspieler ein anderes ist als früher

Davon bin ich überzeugt, auch wenn die Herausforderungen gross sind. In der Aus bildung müssen wir noch viel mehr Qualität hinbekommen. Die Quantität im Nach wuchsbereich ist nicht das Problem. Die Frage ist, was wir in den kommenden Jahre herausholen können.

Was holt die erste Mannschaft in dieser Saison noch heraus?

Zunächst geht es darum, die Sicherheit zu rückzuerlangen. Gelingt uns das, steht für mich ausser Frage, dass wir die Playoffs er reichen werden. Dann bin ich auch sicher, dass niemand gerne gegen uns spielen möchte. Doch in der aktuellen Situation müssen wir nicht darüber sprechen, was im Frühling sein wird.

«Es kam mir manchmal so vor, als würden fünf Fragezeichen auf dem Spielfeld herumlaufen»
Thomas Hitz
Pius Caluori trat ins zweite Glied zurück. Malans braucht Tim Braillard in guter Form.

EIN DUO WILL ABHEBEN

Nach drei NLA-Jahren bei Piranha Chur schnüren Laila Ediz und Marcia Wick ihre Schuhe neu in der Flughafenstadt. Mit den Jets wollen die 20-jährigen Bündnerinnen Titel holen.

Nach den Abgängen von Leistungs trägerinnen wie Brigitte Mischler, Mirjam Hintermann, Iza Rydfjäll und Philippa Blom bediente sich der Meister im Sommer bei der direkten Konkurrenz, um die Verluste abzufedern. Unter anderem sicherten sich die Jets die Zusagen der Superfinal-Gegnerinnen Mar cia Wick und Laila Ediz – die Piranha-Eigen gewächse waren schon früh zu wichtigen Teamstützen für die Bündnerinnen gewor den.

Nach der ersten Phase der Meister schaft darf gesagt werden, dass die Jets trotz des zweiten grossen Umbruchs innert zwei Jahren das gejagte Team bleiben. Sechs Siege in Folge bis zur WM-Pause, die Tabellenführung. Einen wesentlichen Bei trag dazu leisteten Ediz und Wick, die in der teaminternen Skorerliste hinter Nina Metz ger auf den Rängen 2 und 3 folgen. Die Bündnerinnen wollen nach ihrem Wechsel «endlich wieder einen Pokal nach Hause nehmen». Einer ist allerdings schon weg. Nach dem völlig überraschenden 2:8 gegen BEO Ende November in der Liga schieden die Jets auch im Cup-Viertelfinal gegen die Berner Oberländerinnen aus.

TEXT NICOLA CATHOMAS • FOTOS DIETER MEIERHANS, SWISS UNIHOCKEY/CLAUDIO SCHWARZ
34 • DEZEMBER 2022
Bei Piranha lief Marcia Wick oft an der Seite Corin Rüttimanns auf. Jetzt muss sie sich in einem neuen Umfeld bewähren.
UPL •
Frauen Laila Ediz und Marcia Wick

DIE ANFÄNGE IN DER HEIMAT

Schon als 16-Jährige wurden die Churerin nen zu einem Teil des NLA-Kaders bei Piranha. «Wir hatten fast den gleichen Wer degang», beschreibt Laila Ediz den gemein samen Weg. Begonnen haben die Karrieren, wie üblich in Chur, in den gemischten Klein feld-Teams von Chur Unihockey, ehe der Wechsel in den Nachwuchs von Piranha er folgte und die Entwicklung so richtig Fahrt aufnahm. «Nach kurzer Zeit in der U17 wurden wir schon in die U21 befördert», blickt Marcia Wick zurück. Ebenso schnell wurde das Duo Bestandteil des PiranhaFanionteams und etablierte sich in drei Jah ren als feste Grösse der «Orange-Schwar zen». Seit diesem Sommer spielen die

Churerinnen in Kloten bei der direkten Kon kurrenz, ohne vergessen zu haben, woher sie kommen. So meint Ediz: «Die Farben Orange und Schwarz bedeuten mir immer noch sehr viel und ich werde sie nie verges sen.» In ihrer Zeit in der Heimat entwickel ten sich viele Freundschaften mit Team kolleginnen, unter anderem diejenige zwischen Marcia und Laila. «Die Freund schaften waren auch der Grund, weshalb mir der Entscheid zum Wechsel zu den Jets so schwer fiel. Die Zeit in Chur war sehr schön», bestätigt Marcia Wick.

Nach dem Wechsel in die Flughafenstadt trafen die Bündnerinnen im Rahmen des Supercups schon früh ein erstes Mal auf ihre «alte Liebe». «Ich hatte das Gefühl,

dass ich das falsche Trikot trage», be schreibt Ediz ihre Emotionen während der Partie. So war es für Wick und Ediz, die na türlich noch mit einigen ehemaligen Team kolleginnen in Kontakt stehen, ein «sehr spezielles Spiel». Von Erfolg gekrönt war die erste Begegnung gegen das alte Team jedoch nicht. Die Jets mussten eine 3:4-Nie derlage im Final hinnehmen.

LANDUNG IN DER FLUGHAFENSTADT

Die Transfer-Offerte der Jets löste einen Prozess an Gesprächen mit Familie, Trainern und Freunden aus. Erstmals überlegten sich die Bündnerinnen, das gewohnte Umfeld ihres Stammklubs zu verlassen. «Mit der Anfrage machte ich mir erste Gedanken,

MARCIA WICK

Geburtsdatum: 6.5.2002 • Position: Center • Ausbildung: Praktikum im sozia len Bereich • Ich in drei Worten: Viel am Lachen • Hobbys: wandern, pilzeln, «bäd ala», lecker Essen • Lieblingsserie: White Collar • Lieblingsessen: Fischknusperli • Traumblock: Sara Christen, Dina Koch; Marcia Wick, Seraina Fitzi, Linn Larsson

Der Traum vom Double ist vorbei. Klappt es mit dem Meistertitel?

LAILA EDIZ

Geburtsdatum: 24.9.2002 • Position: Center • Ausbildung: Studentin • Ich in drei Worten: tollpatschig, spontan, gedul dig • Hobbys: «bädala», Brändi-Dog-Batt les, Ping Pong • Lieblingsserie: Prison Break • Lieblingsessen: Capuns • Traum block: Chiara Gredig, Linn Larsson; Laila Ediz, Oona Kauppi, Wilma Johansson

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CHAMPIONS CUP IN FINNLAND

Nachdem im Januar 2020 und 2021 der in Winterthur geplante Champions Cup zweimal wegen Corona abge sagt werden musste, findet das Turnier nun wieder statt. Am 7. und 8. Januar 2023 messen sich die Meister der vier Topnationen in Lempäälä (Finnland). Bei den Frauen treffen die Jets im Halbfinal auf Thorengruppen, den schwedischen Meister mit dem Starensemble um die finnischen Kauppi-Zwillinge, dazu kämpfen TPS Turku (mit Seraina Fitzi) und FBC Ostrava um den Final einzug. Bei den Männern bekommt es Schweizer Meis ter GC mit dem finnischen Ligakrösus Classic zu tun, den

anderen Halbfinal bestreiten IBF Falun und Mlada Bo leslav. Seit der Einführung des aktuellen Formats 2011 gewannen bei den Frauen ausschliesslich schwedische Teams, darunter dreimal Thorengruppens «Vorgänger verein» IKSU. Bei den Männern vermochten nur SSV Helsinki und Classic zweimal die schwedische Dominanz zu brechen. Gold für die Schweiz gab es schon lange nicht mehr. Bei den Frauen gewannen Dietlikon (2007 und 2008) sowie die Red Ants (2005) die früheren For mate Europacup und Euro Floorball Cup, bei den Män nern war einzig Wiler-Ersigen 2005 siegreich.

wie es bei einem anderen Verein aussehen könnte», denkt Ediz an den Moment der Anfrage zurück. Nicht nur der sportliche As pekt musste geklärt werden, auch die Frage der persönlichen Zukunft stand im Zentrum. «Ich fragte mich, wie ich mein kommendes Jahr gestalten wollte und ob ein Wechsel mit meinem Alltag vereinbar wäre», be schreibt Wick ihre Gedankengänge.

Letztlich war bei beiden der Reiz der neuen Herausforderung in Kloten aus schlaggebend. «Mit dem Wechsel wollten wir raus aus unserer Komfortzone, um uns weiterzuentwickeln und gemeinsam neue Erfahrungen zu machen», sagen sie. Am 20. Februar konnten die Jets die Transfers als fix verkünden. Dass die Wechsel gleich zeitig vollzogen wurden, kam nicht von un

gefähr. Die Freundinnen hatten gemeinsam besprochen, ob sie den nächsten Schritt in ihrer Karriere gehen sollen. «Wir wussten von Anfang an, dass wir den Wechsel zu sammen oder gar nicht machen würden»,

sagt Ediz und Wick fügt an: «Die Jets frag ten uns bewusst beide gleichzeitig an, da sie wussten, dass wir nur im Doppelpack kommen würden.»

IN DER NATI ETABLIEREN

An der U19-WM 2021 in Uppsala gehörten die Bündnerinnen zu den Leistungsträgerin nen des Schweizer Teams, nun soll in der Frauen-Nati der nächste Schritt folgen. Beide erlebten im September bei den ersten Testspielen unter Oscar Lundin in St. Gallen ihre Feuertaufe, Ediz war auch im Novem ber an der Euro Floorball Tour in Schweden dabei. «Unser Ziel lautet, dass wir uns in der Nati aufdrängen und etablieren kön nen», sagen die ehemaligen Piranhas.

Die beste Basis dafür ist das Schultern

«WIR WOLLEN TITEL GEWINNEN»

Marcia Wick: Ich fühle mich sehr wohl in Kloten. Wir haben ein tolles Team und es macht Spass, sich im Training mit vielen an deren talentierten Spielerinnen zu messen. Der Konkurrenzkampf führt dazu, dass sich alle stetig steigern müssen, um sich einen Platz unter den besten 15 zu verdienen.

Laila Ediz: Wir wohnen zusammen in einer WG mit Céline Stettler, der Finnin Sara Piispa und der Tschechin Veronika Kopecka. Ein bunter Haufen.

Wie läuft es im Team?

Ediz: Die Stimmung ist bestens. Ich freue mich über die neue Herausforderung. Der von Marcia erwähnte Konkurrenzkampf kann in gewissen Fällen ja auch zum Zerfall eines Teams und Problemen führen, aber bisher können wir den Konkurrenzkampf zu unseren Gunsten nutzen. Für mich ist er auch der entscheidende Faktor, warum wir aktuell so erfolgreich sind. Wir pushen uns gegenseitig, was uns als Gruppe zusam menschweisst.

Nehmt ihr andere Rollen in als in Chur?

Ediz: Das ist noch schwierig zu sagen. Bei Piranha lernten wir früh, Verantwortung zu übernehmen und eine Linie zu führen. Die ses Wissen nahmen wir mit. Trotz unseres Alters haben wir bald vier Jahre NLA-Erfah rung, was in einem so jungen Team wie den Jets immer förderlich ist.

Wie habt ihr euch nach dem Umzug in den ersten Monaten im Kanton Zürich eingelebt?
«In unserem Alter haben wir noch genügend Zeit, um uns international durchzusetzen.»
Marcia Wick
INTERVIEW MIT LAILA EDIZ UND MARCIA WICK
36 • DEZEMBER 2022
UPL • Laila
Spiele gegen Piranha werden für Ediz noch lange speziell bleiben.
Frauen
Ediz und Marcia Wick

von Verantwortung im Verein. Unter Druck setzen lassen sich die 20-Jährigen jedoch nicht. «In unserem Alter haben noch genü gend Zeit, um uns international durchzuset zen. Aktuell gehören wir immer noch zu den jüngeren Spielerinnen im Kader, die liefern dürfen und noch nicht die volle Verantwor tung tragen müssen.»

Bezüglich der weiteren Pläne geben beide nicht viel Preis. «Ich bin ein Mensch, der im Moment lebt und spontane Entschei dungen trifft», beschreibt sich Ediz, wäh rend Wick sagt: «Solange mir der Sport zusagt und er mit dem Alltag vereinbar ist, bleibe ich dem Sport treu.» Ein Engagement im Ausland wäre zwar «sehr reizvoll, jedoch müsste sich die richtige Situation ergeben», halten sie sich alle Optionen offen.

Welche Ziele habt ihr euch gesetzt?

Wick: Wir wollen Titel gewinnen. Nach dem Cupsieg mit Piranha Chur gegen die Jets im Frühling 2020 wird es Zeit, wieder mal einen Kübel zu gewinnen..

Ihr habt im Herbst eure Nati-Taufen er lebt, nun steht beim Champions Cup der nächste internationale Auftritt an. Wie wollt ihr euch dort präsentieren?

Ediz: Wegen der Auslosung, bei der uns Thorengruppen IBK zugewiesen wurde, sind wir so realistisch, dass es vielleicht nicht ganz für den Finaleinzug reichen wird. Dennoch erwarten wir von uns selbst, dass wir mutig auftreten und so zeigen, dass die Schweizer Liga attraktiv ist. Am Czech Open bewiesen wir im Sommer gegen Falun, dass wir auch international ein Wörtchen mitre den können. Das wollen wir nun am Champi ons Cup bestätigen.

Marcia Wick sorgt für Torgefahr.

Unihockey im Osten Afrikas

Mit dem Verein Unihockey für Strassenkinder in Uganda und Kenia. Zwei Länder, zwei Kulturen.

Ein siebenköpfiges Team, bestehend aus motivierten Unihockey-Spielern aus der Schweiz, Finnland und Deutschland, machte sich im August vom Flughafen Zürich auf nach Uganda. Nach einer Nacht im Flugzeug und einer rumpligen Busfahrt erreichte das Team das Resort von «Vision for Africa», 40 Kilometer östlich von Ugandas Hauptstadt Kampala.

Dort wurde der erste Floorball4all Trai nerkurs des Landes durchgeführt. Montags trafen die Teilnehmenden ein, kurzerhand schnappten sich alle einen Stock und be stritten einige Aufwärmspiele. Alle waren gespannt, was für Leute und welches

Niveau die Ausbildner erwarten würden. Die 23 Teilnehmenden wurden in die Gruppen Beginner und Advanced aufgeteilt, dann konnte der Kurs richtig losgehen. Die Moti vation war riesig.

Stickhandling, Passtraining, gefolgt von Schussübungen, Goalie-Training und Schiedsrichterkurse liessen die Tage nur so vorüberrauschen. Die Teilnehmenden lern ten schnell, die Stimmung war ausgelassen und stets fröhlich. Die Abende wurden mit Infoblöcken zu Floorball4all, Themenberei chen zur IFF (International Floorball Fede ration) sowie mit gemütlichen Spielrunden genutzt und gefüllt.

UNIHOCKEY BEGEISTERT UGANDA

Neuland war auch die Euphorie, die wäh rend der Kurstage für das Eingeben von Unihockey-Projekten entstand. Von 23 Teil nehmenden bekam das Floorball4all Team 16 Projektvorschläge zugesteckt. Dies war weitaus mehr als erwartet und überstieg das mitgebrachte Material. So wurden die Unihockey-Materialsets auf drei Regionen aufgeteilt, die Kursteilnehmenden mussten sich organisieren und teilen.

Nachdem am Mittwochabend die Diplom feier stattfand, wurde am Donnerstag noch ein Turnier gespielt, bevor man schweren Herzens Abschied nehmen musste. Das

Beim Trainerkurs in Uganda war die Motivation riesig.
38 • DEZEMBER 2022 Background • Unihockey für Strassenkinder

Floorball4all-Team besuchte am Freitag und Samstag noch zwei Schulen mit bereits lau fenden Unihockey-Projekten. Es blieb auch noch Zeit für eine Bootstour auf dem Victo ria See, bevor es am Samstag hiess: Koffer packen und weiterreisen.

EIN BESUCH IN DEN SLUMS

VON NAIROBI

Über Nacht fuhr das Einsatzteam mit einem Bus 16 Stunden bis nach Nairobi in Kenia. Nach dieser langen und nicht gerade ange nehmen Fahrt kamen alle völlig übermüdet an und waren froh, den Rest des Sonntages zur Erholung nutzen zu können. Am Montag begann der Trainerkurs in Kenia. Anderes Land, andere Leute. Das Einsatzteam musste sich auf Teilnehmende einstellen, die ein wenig verschlossener, akademischer und auch weniger unihockeybegeistert waren. So gestaltete sich die Woche in Kenia trotz gleich intensivem Programm weniger eupho risch als jene in Uganda. Vielleicht lag es da ran, dass Unihockey in Kenia bereits etwas bekannter ist als dies in Uganda der Fall war.

Prägend war für das Floorball4all-Team der Besuch eines Hilfswerks in einem Slum von Nairobi. Das von einer Schweizerin ge führte Projekt «Maisha Mema» (Suaheli für: besseres Leben) ermöglicht Familien Schul bildung für die Kinder, einen Ort, wo sie Hausaufgaben machen können. Zudem wer den die Eltern bei der Suche nach Arbeit un terstützt. Dass dort mit den Kindern ein Nachmittag verbracht und Unihockey ge spielt werden konnte, war für alle Kursleiter ein bleibendes Erlebnis. Auch die Kinder waren begeistert und bekamen eine kom plette Goalie-Ausrüstung geschenkt.

INTERNATIONALES TURNIER IN UGANDA GEPLANT

Kurz darauf war der zweiwöchige Einsatz auch schon vorbei und das Team machte sich, gefüllt mit vielen Eindrücken aus Afri

kas Osten, auf den Weg zurück in die Schweiz. Zwei Monate später wurde die Geschäftsstelle von Floorball4all darüber informiert, dass die NGO (gemeinnützige Organisation) «Chosen Charity Home» in Uganda daran ist, ein internationales Cha rity-Unihockey-Turnier zu organisieren. Dieses Turnier soll vom 27. bis 28. Dezem ber 2022 in der Hauptstadt Kampala in Uganda stattfinden und dazu dienen, die Unihockey-Community in Afrika zusammen zubringen, um Kontakte zu knüpfen und sich gegenseitig kennenzulernen. Die Eu phorie für Unihockey scheint also bestens entfacht worden zu sein.

EINSATZ IN BURUNDI UND TANSANIA 2023

Wie es der Ausbildungsphilosophie von Floorball4all entspricht, nach einem ersten Trainerkurs im Folgejahr das Gelernte zu vertiefen und weiterzuentwickeln, wird auch im Jahr 2023 wieder ein Trainerkurs in Uganda durchgeführt. Dieses Mal steht zu sätzlich ein Besuch in den Nachbarländern Burundi und Tansania auf dem Programm. So kann Floorball4all auch 2023 neue Pro jektländer gewinnen, in denen hoffentlich wiederum mit Unihockey ein Unterschied gemacht werden kann.

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Uganda wird auch 2023 besucht. Einsatz in Uganda. Zwei Wochen im Osten Afrikas. Besuch im Kinderheim in Nairobi.
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Die Kursteilnehmenden in Kenia.

Ihr Kinderlein kommet

Die Finnen wollen mit einem neuen Draft-System junge Talente in den Norden locken. Ob die Idee zum Fliegen kommt?

Aufregung am ersten Viertelfinal tag der WM: Der finnische Ver band kündigte an, bei einer Pres sekonferenz eine Weltneuheit zu vermelden. Im Vorfeld wollte niemand ver raten, worum es geht – ein Promo-Spiel auf Eis oder einer Fähre? Dann wurde die Katze aus dem Sack gelassen. Im Frühling soll ein Draft-System für junge Spieler aus dem Ausland starten. Dabei ist Finnland bisher mehr für den Spieler-Export bekannt.

In drei Runden können die zwölf Teams der F-Liiga je drei ausländische Talente zwi schen 18 und 23 Jahren «draften», wobei die schlechtesten Teams zuerst wählen können, der Meister kommt zuletzt zum Zug. Die gewählten Namen werden publi ziert, zum ersten Mal im Rahmen der F-Liiga-Galanacht am 17. Mai 2023. Die Vereine sind verpflichtet, die gewählten Spieler auch tatsächlich zu kontaktieren.

BESSERES SCOUTING ERHOFFT

Da Finnland in Europa liegt, wo Arbeits rechte gelten und nicht wie in der NHL Spieler wie Ware verschoben werden kön

nen, gilt es gleich mal eine Frage zu klären. Was ist, wenn sich zum Beispiel Oulu die «Rechte» an Noël Seiler sichert, dieser aber – wenn er denn nach Finnland will – für Clas sic spielen möchte, weil in Oulu die Sonne nie scheint? «Das müssen wir mit unserer Rechtsabteilung noch im Detail ausarbei ten», sagt F-Liiga-Repräsentat Ilari Isotalo, «vermutlich wird in solchen Fällen eine Ent schädigung von etwa 1000 Euro fällig.» Liga-CEO Kimmo Nurminen bezeichnet die F-Liiga als «beste Liga der Welt», die es Talenten einfacher machen will, nach Finn land zu wechseln. «Spieler können sich hier

nicht nur sportlich in einem professionellen Umfeld weiterentwickeln, sondern auch Sport und Ausbildung miteinander verbin den», so Nurminen mit dem Verweis auf kostenlose Studiumsplätze in Finnland. Das Scouting-System der Vereine werde sich verbessern – nicht nur bezüglich der jungen Talente. Denn natürlich seien auch weiter hin ältere Spieler in der Liga willkommen.

KOMMERZIELLE INTERESSEN

Selbstverständlich hat das neue System auch oder gar vor allem eine MarketingKomponente. Die F-Liiga will sich als inter national beachtete Liga verkaufen und mit mehr Spielern aus aller Welt das Interesse erhöhen. «Mehr Spieler aus mehr Ländern tragen ihren Teil dazu bei, dass die F-Liiga ihren kommerziellen Wert erhöht. Das be trifft auch unseren Kanal F-Liiga TV, in dem die Spiele zu sehen sind», sagt Nurminen.

Wir werden sehen, welche Spieler sich die Vereine im Frühling aussuchen werden – und welche davon tatsächlich nach Finn land ziehen. Bei den Frauen startet das Draft-System ein Jahr später.

Jami Manninen (l.) spielte mehrere Saisons in der NLA. Ex-HCR-Stürmer Mikko Hautaniemi bei TPS Turku. SPV gegen Nokian KrP mit ex-Thurgauer Valtteri Viitakoski.
«Internationale Spieler tragen dazu bei, den Wert der F-Liiga zu erhöhen.»
40 • DEZEMBER 2022 Finnland • Neues Draft-System
Kimmo Nurminen
Seit 2004 Pflichtlektüre für Unihockeyfans www.unihockey.ch | www.unihockey.ch/magazin | www.unihockey.ch/camps | www.unihockey.ch/training-days www.unihockey.ch/leserreisen | www.unihockey.ch/shop Schnellstarter Diese Neulinge schlugen ein 16 Existenz-Kempf Wie dünn wird die Luft für Laupen? Offenes Rennen Die 1. Liga der Männer im Fokus 36 HEIMISCH GEWORDEN Vor sechs Jahren verliess Robin Markström ist Ad Astra Sarnens Teamstütze in Obwal den sesshaft geworden. WELTMEISTER Das Wiler-Trio TATU VÄÄNÄNEN, KRISTER SAVONEN UND JOONAS PYLSY muss die Titelverteidigung im eigenen Land um ein Jahr verschieben. 10 GROSSAUFLAGE MEISTER! DAS SCHWEIZER UNIHOCKEYMAGAZIN FLOORBALL KÖNIZ und die KLOTEN-DIETLIKON JETS triumphieren in den Superfinals. In Schweden besiegt Falun Storvreta und Corona. Nr. 175/176 05/21 Fr. 7.90 LUST AUF MEHR DAS SCHWEIZER UNIHOCKEYMAGAZIN LARA KIPF zeigte ihre beste Saison und stürmte mit Skorpion Emmental in den Superfinal. Und bei einem Final soll es für die 27-Jährige nicht bleiben. Zorro-König Wie Michel Wöcke in die SSL fand Transferhammer Vorfreude auf Jan Zaugg und Alexander Rudd Endlich klappt es Vorschau auf die beiden U19Weltmeisterschaften Nr. 177/178 06/21 Fr. 7.90 THUNER TRUMPF NICOLAS AMMANN ist an jedem zwei ten Tor des UHC Thun beteiligt. Alleine wird der 24-Jährige seinen Verein aber nicht in der NLA halten können. Weit gereist Tomas Sladky ist Duo geht voran Die WaSa-Urgesteine Livia Resegatti und Lara Eschbach Galante Carlström auf Rekordjagd AAAAACHTUNG! Sportsoldat NOAH PÜNTENER meldet sich zum Dienst bereit. Der 22-jährige HCR-Stürmer bezahlt die Spitzen sportförderung der Armee mit Skorerpunkten zurück. Der Pendler Luca Rizzi zwischen Sarnen und Davos Allzweckwaffe Brigitte Mischler im Vorwärtsgang Seitenwechsel Raphael Röthlin zieht es in die Frauen-NLA DAS SCHWEIZER UNIHOCKEYMAGAZIN Nr. 185 03 2022 Fr. 7.90 Grosse Fussstapfen DAS SCHWEIZER UNIHOCKEYMAGAZIN MARCO LOUIS trägt seit dieser Saison bei Wiler-Ersigen die Captainbinde und folgt prominenten Vorgängern Bissiger Büezer Remo Buchli zeigt bekannte Tugenden Junge Zauberinnen Noelle Weis und Lisa von Arx starten durch Ungleiche Stars Robin Nilsberth und Jonathan Nilsson Nr. 186 04 2022 Fr. 7.90 DAS SCHWEIZER UNIHOCKEYMAGAZIN Nr. 187/188 05/22 Fr. 7.90 MEISTER! Der Grasshopper Club Zürich und die Kloten-Dietlikon Jets sind die grossen Gewinner der Comeback-Saison 2021/22. 10 HOL DIR JETZT DEIN JAHRES-ABO!

Kreatives Bollwerk

Gold. In Schweden zählt schlicht kein anderes Edelmetall, wenn es um Unihockey geht. Folglich war To bias Gustafsson enttäuscht, als er bei seiner ersten Weltmeisterschaft in Riga 2016 nur Silber gewann. Als das Mutterland des Unihockeys zwei Jahre später in Prag den Finnen erneut zum Titel gratulieren musste, platzte Gustafsson der Kragen. Er wollte seine beiden Silbermedaillen entsor gen. «Meine Eltern dachten erst, das sei ein Scherz. Als sie merkten, dass es mir ernst war, nahmen sie mir die Medaillen weg und bewahrten sie in ihrem Haus auf», erzählt

Tobias Gustafsson in der Lobby des Parkho tels in Winterthur, wo die Schweden bis und mit Viertelfinal der WM 2022 logierten.

Rückblickend ist er seinen Eltern dank bar. «Wenn ich später einmal meine Karriere Revue passieren lasse, werden auch diese beiden Medaillen ihren Wert haben, weil sie eine Geschichte erzählen und mit Menschen verbunden sind», sagt der 30-Jährige. Gold ist ihm trotzdem lieber. Deshalb nahm er an der WM in Helsinki im letzten Jahr das Heft gleich selber in die Hand und erzielte im Final gegen Finnland 97 Sekunden vor Schluss den wegweisenden Treffer zum

5:4, ehe Hampus Ahrén per Empty-Netter den Sack zumachte. Die Goldmedaille brachte Gustafsson, der auch ins AllstarTeam des Turniers gewählt wurde, seinen Eltern. «Ich fand es nicht fair, dass sie nur die silbernen Auszeichnungen aufbewahren dürfen», sagt er lachend.

IM EISHOCKEY AUSSORTIERT

Tobias Gustafsson träumte als Jugendlicher nie davon, eines Tages die schwedische Unihockey-Nationalmannschaft als Captain an eine WM zu führen oder sie gar zum Titel zu schiessen. Bis er 15 Jahre jung war,

Zweimal innerhalb von elf Monaten Weltmeister zu werden, kann nicht jeder. Tobias Gustafsson ging seinen eigenen Weg und hat es geschafft.
42 • DEZEMBER 2022
Der zweifache Weltmeister Tobias Gustafsson gehört bei Storvreta zu den absoluten Leaderfiguren. Schweden • Tobias Gustafsson

stand Eishockey im Vordergrund. Das Prob lem: Zu diesem Zeitpunkt war er lediglich 1.60 Meter gross.

«In Schweden werden im Nachwuchs schon recht früh die besten Kräfte forciert. Mit meiner Grösse gehörte ich nicht dazu. Und wenn du nicht zu den Besten gehörst, verlierst du den Glauben daran, es schaffen zu können», blickt Gustafsson zurück. Er fokussierte sich fortan aufs Unihockey, das er schon parallel zum Eishockey gespielt hatte. Dass er in den folgenden Jahren in nert kurzer Zeit fast 30 Zentimeter wach sen würde, konnte ja niemand wissen.

STETIG AUFWÄRTS

«Keine Ahnung, was aus mir geworden wäre, wenn ich dem Eishockey treu geblieben wäre», sagt der heute 1.87 Meter grosse Verteidiger. «Aber ich verspüre keine Reue. Ich wollte immer gut in allem sein, was ich mache – und das ist mir im Unihockey nicht schlecht gelungen.» In der Tat. Sowohl im Verein als auch im Nationalteam gilt er als kompromissloser Verteidiger, der sich immer wieder in die Offensive einschaltet. Ein kreatives Bollwerk gewissermassen.

TOBIAS GUSTAFSSON

Geburtsdatum: 17.10.1992 • Wohn ort: Uppsala • Zivilstand: vergeben an Evelina • Beruf: Student (Elektroin genieur) • Hobbys: Golf, MathematikRätsel (Sudoku, Rubik Cube) • Lieb lingsfilm: The Green Mile • Lieblingsgetränk: Holunder-Limo nade • Stationen: Hölö/Mörkö IF, Södertälje IBK (Junioren und Div. 3), Onyx IBK (Allsvenskan), Balrog (Alls venskan), Linköping IBK (SSL, 201317), Storvreta IBK (seit 2017) • Er folge: 2 x WM-Gold (2021 und 2022), 2 x WM-Silber (2016 und 2018), 2 x Meister mit Storvreta

Im Nationalteam verteidigt Gustafsson seit Jahren an der Seite von Robin Nils berth, auch bei Storvreta waren die beiden während fünf Saisons ein Back-Paar und feierten zwei Meistertitel. Doch anders als Nilsberth, der schon die U19-WM 2007 in der Schweiz bestritt, wurde Gustafsson nie für Schwedens Junioren-Nati aufgeboten. Sein Aufstieg verlief langsamer – aber ste

tig – über die Allsvenskan in die SSL. In seiner dritten Saison bei Linköping wurden Rufe laut, er gehöre ins Nationalteam.

«Spieler, die in unwichtigen Partien glänzen oder viele Tore schiessen, gibt es jede Menge. Die Nationaltrainer hingegen achten besonders darauf, wie sich Spieler unter Stress bewähren – vor allem in den Playoffs. Akteure von Falun oder Storvreta haben diesbezüglich die beste Plattform, weil sie seit Jahren oft bis in den Final vor stossen – damals gehörte aber auch Lin köping zu den besten Teams der Liga», erinnert sich Tobias Gustafsson an seine internationalen Anfänge.

Letztes Jahr wurde er vom schwedischen Innebandymagazinet zum besten Spieler der Welt ausgerufen. Vor ihm war mit Emil Johansson erst einem Verteidiger diese Ehre zugekommen. Mit diesem Johansson teilt er sich heute alternierend das Captain-Amt –am 13. November stemmten die beiden in nerhalb von elf Monaten zum zweiten Mal den WM-Pokal gemeinsam in die Höhe. Und die Goldmedaille dieser WM? «Die behalte ich jetzt mal für eine Weile bei mir», sagt Gustafsson in der Mixed Zone nach dem End spiel. Seine Eltern werden es verstehen.

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Defense first, lautet Gustafssons Motto.

«Es hilft, von besseren Spielern Dinge abzuschauen»

In 17 Jahren wurden mit Emil Johansson und dir erst zwei Verteidiger als beste Spieler der Welt bezeichnet. Werden Abwehrspieler zu wenig geschätzt?

Tobias Gustafsson: Mag sein, dass man ih nen nicht den gleichen Wert zuschreibt wie Stürmern. Aber ich muss zugeben, dass auch ich mehr von Stürmern beeindruckt bin, die kreativ sind und im höchsten Tempo alles können, statt nur destruktiv zu verteidigen.

Destruktiv bist du ja nicht, du hast in den letzten sieben SSL-Saisons immer einen Punkt oder mehr pro Spiel abge liefert – und dann war da dieser Treffer im WM-Final von Helsinki.

Dieses Tor hat bei der Wahl zum besten Spieler der Welt sicher geholfen (lacht). Sa gen wir es so: Viele Verteidiger haben sich in den letzten Jahren offensiv entwickelt, da sonst viel weniger Tore fallen würden.

Warum wurdest du nie für die schwedi sche Junioren-Nati berücksichtigt?

Ich war in dem Alter gut – aber nicht gut ge nug. Ich bin meinen Weg gegangen, indem ich schrittweise in besseren Teams von stärkeren Mitspielern umgeben war und von diesen gelernt habe. Das ist mein Tipp – es hilft immer, sich von besseren Spielern Dinge abzuschauen.

Was oder von welchen Spielern kannst du heute noch lernen?

Vor allem von offensiv ausgerichteten Spie lern. Ich schaue, wie Albin Sjögren bei voller Ballkontrolle immer den Kopf oben hält und so wählen kann, ob er schiesst oder passt. Ich bewundere Johan Samuelssons Technik bei Höchstgeschwindigkeit. So gut wie sie werde ich in diesen Bereichen nicht mehr werden, aber ihnen etwas näher zu kom men, wäre bereits gut.

Wie gehen Johansson und du als Cap tains des schwedischen Nationalteam vor? Macht es die Sache einfacher oder schwieriger, eine Truppe voller erfolgs verwöhnter Alphatiere zu führen?

Ich sehe es als Vorteil, dass wir über so viele natürliche Leaderfiguren verfügen. Alle sind sich gewohnt, Verantwortung zu tragen, so mit muss der Captain nicht dauern pushen. Manchmal braucht es kleine Erinnerungen, was unser Weg ist – aber solche Kritik wird angenommen, weil alle wissen, wie hoch unsere Ziele sind. In erster Linie haben wir als Captains die Aufgabe, auf dem Feld mit dem richtigen Einsatz den Takt anzugeben.

Du schliesst im kommenden Sommer dein Studium als Elektro-Ingenieur ab und löst in deiner Freizeit gerne mathe matische Räsel – hilft dieses logische Denken auf dem Feld?

Ich fürchte, Unihockey ist dafür etwas zu schnell (lacht).

Ein Zahlenrätsel – warum spielst du bei Storvreta mit der Rückennummer 77 und im Nationalteam mit der 14?

Bei den Junioren trug ich die Nummer 66, aber als ich zu Balrog wechselte, war diese besetzt – also entschied ich mich für ein «Upgrade» auf die 77, die ich seit bald zehn Jahren trage. Die 14 auf dem schwedi schen Trikot fasste ich vor der WM in Finn land, als unser Ausrüster keine Trikots be drucken konnte. Da es mit dieser Nummer mit WM-Gold klappte, blieb ich dabei.

TOBIAS GUSTAFSSON IM INTERVIEW
Tobias Gustafsson in der Mixed Zone der Swiss Life Arena nach dem WM-Final 2022.
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Johansson und Gustafsson stemmen die WMKübel Schwedens gemeinsam.
Schweden
Tobias Gustafsson
Name Vorname Spielerposition Geburtsdatum Strasse/Nr. PLZ/Ort Verein Telefon E-Mail Konfektionsgrösse (S, M, L…) Unterschrift der Eltern Winterthur Maienfeld Schönbühl 27. Dezember 28. Dezember 29. Dezember 30. Dezember ANMELDEFRIST BIS 12. DEZEMBER 2022 (Beschränkte Teilnehmerzahl) Anmeldung schicken an: (wenn via Internet nicht möglich) unihockey.ch, Schauenbergstrasse 1, 8400 Winterthur INFOS & ANMELDUNG: WWW.UNIHOCKEY.CH/TRAINING-DAYS 27. bis 30. Dezember 2022 • Eulachhallen, Winterthur • Sporthalle Lust, Maienfeld • UnihockeyARENA, Schönbühl Alle Tage einzeln oder komplett buchbar. Das Programm variiert. Teilnehmer: Juniorinnen und Junioren mit den Jahrgängen 2006 bis 2012 Leitung: Diverse NLA-Spieler Programm: Unihockey Trainingstag, inklusive Mittagessen Kosten: Fr. 75.– pro TeilnehmerIn und Tag Kontakt: trainingdays@unihockey.ch TRAINING DAYS ANMELDETALON LERNEN VON DEN BESTEN AUSRÜSTER:

Weis- und Heiterkeiten

Unsere grossmütterliche Kolumnistin erinnert sich an ganz frühe Zeiten. Als in der Schweiz auch noch die Top-Ligen auf dem Kleinfeld spielten und an den Delegier tenversammlungen hunderte Vereinsvertreter über die Zukunft des Sports stritten.

Einen WM-Kater hat Sophie A. Mock aber trotz der verfehlten Medaille nicht.

Wer hier kennt eigentlich noch Esa Karjalainen? Wer das ohne nachzugoogeln mit einem aufrichtigen «Ja» beantworten kann, ist mit Sicherheit seit Urzeiten im Unihockeysport dabei. Der Mann mit dem scheinbar finnischen Namen war in den ersten Jahren auf inter nationalem Parkett der Superstar der schwedischen Nationalmannschaft. Und der Esa staunte nicht schlecht, als die schwedische Nationalmannschaft zum allerersten Mal in der Winterthurer Eulachhalle zu einem Länderspiel gegen die Schweiz auftauchte. Da mussten die stolzen Schweden doch tatsächlich neben einem normalen Spiel auf dem in Skandinavien immer üblichen Grossfeld ein zweites Match auf dem damals in der Schweiz auch in der NLA noch üblichen Kleinfeld austragen. Selbstredend gewannen die Wikinger dann auch dieses Spiel.

Alle durften mitreden Es waren damals noch wilde Zeiten. An der jährlichen Delegiertenversammlung des SUHV trafen sich hun derte Vertreter. Jeder Verein entsandte ein meist äusserst kreatives Mitglied, das über das Schicksal des Schweizer Unihockeysports mitentscheiden sollte. Ein hier nicht namentlich genannter Zürcher Verein schlug der geselligen Runde einige Jahre lang regel mässig vor, dass der Torhüter mit einem Baseball-

Fanghandschuh spielen sollte. Der Entscheid zum Wechsel der Top-Ligen auf das Grossfeld war denn auch eine Zangengeburt. Schliesslich konnte der UHC Hinterpfupfikon und zahlreiche unterklassige Gleich gesinnte mit dem gleichen Stimmrecht votieren wie der damalige Serienmeister Rot-Weiss Chur.

Alles ist relativ Allfällig WM-Enttäuschte müssen die Entwicklung unseres Sports auch einmal aus dieser Sicht sehen. Zwar zählte die Schweiz vor mehr als drei Jahrzehn ten zu den Gründer-Nationen unseres Sports. Doch wenn man die enorme, auch strukturelle, Entwicklung in Skandinavien oder auch Tschechien betrachtet, dann wurde auch im Schweizer Unihockey in den letz ten drei Jahrzehnten schon gute Arbeit geleistet. Sonst könnte man mit den anderen grossen Drei schon längst nicht mehr auf einer ähnlichen Augen höhe mithalten und wäre langsam eher auf das Level von Lettland, Deutschland oder der aufstrebenden Slowakei abgesoffen. Dass wir Schweizer also immer noch zur absoluten Weltklasse zählen, auch wenn die Medaille verfehlt wurde, sollte uns ruhig auch ein bisschen stolz ma chen. Auf das, was wir seit dem ersten Besuch von Esa Karjalainen in der Schweiz erreicht haben.

Kolumne • Sophie A. Mock
46 • DEZEMBER 2022

Ich sagte dir doch – iss nichts mit Knoblauch vor den Spielen!

VORSCHAU

Die nächste Ausgabe erscheint am 24. Januar 2023. Unter anderem mit folgenden Themen: Analyse: Welche Verän derungen braucht das Schweizer Unihockey?

Männer NLB: Sarganser land überrascht positiv Mike Trolle: Der cooly Typ im dänischen Tor

Tschuldigung...

IMPRESSUM

Nr. 194, Dezember 2022 unihockey.ch – Das Schweizer Unihockey Magazin

Herausgeber: unihockey media & events GmbH, Schauenbergstrasse 1, 8400 Winterthur www.unihockey.ch http://magazin.unihockey.ch IBAN CH 32 0900 0000 8514 8982 0

Kontakt: damian.keller@unihockey.ch Auflage: 25 000 Exemplare

Erscheint: 12 Ausgaben pro Jahr (September und Dezember Grossauflage)

Jahresabonnement: Fr. 78.– für 12 Ausgaben.

Ohne Kündigung verlängert sich das Abo automatisch um ein Jahr. Adressänderungen laufend an: aboservice@unihockey.ch

Chefredaktor: Damian Keller

Mitarbeiter: Nicola Cathomas, Florian Geissbühler, Etienne Güngerich, Simon Kurt, Sophie A. Mock, Constantin Streiter.

Fotos: Markus Aeschimann, Fabrice Duc, Romel Janeski, Erwin Keller, Dieter Meierhans, Michael Peter, Claudio Schwarz, Roland Wick, Per Wiklund, IFF, F-Liiga

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Druck: Jordi AG, Aemmenmattstrasse 22, 3123 Belp

Die Red-Ants-Coaches Raphael Röthlin und Steven Tsao im Gespräch.
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