Steirische Wirtschaft, Ausgabe 4

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Nr. 4 · 3. Februar 2012

Neue Steuern

Einmal mehr soll dem Mittelstand das Geld aus der Tasche gezogen werden. Seiten 4–5 und 18–19

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Die Zeitung der Wirtschaftskammer Steiermark · 11. Jahrgang

Alles blockiert Streik-Horror in Italien, steirischer Frächter war „live“ dabei.

Alles im Umbruch Diese Chancen und Risken bietet Nigeria für die Exportwirtschaft.

Alles blüht Blumen werden in der Grünen Mark immer öfter fair gehandelt.

Seiten 6–7

Seiten 20–21

Seiten 28–29


Nr. 4 · 3. Februar 2012

2 · Steirische Wirtschaft

Magazin Inhalt Themen der Woche

Editorial ‣ 4–11

Foto: GEOPHO

Frächter in Not: Martin Lindner war mit­ tendrin im Horror-Streik in Italien. Was er erlebte, lesen Sie auf den Seiten ‣ 6–7

Gerichtsvollzieher im Minus: Die Zahl der Pfändungen und der offenen Summen ist im Steirerland rückläufig. ‣ 8–9 Service

‣ 15–17

Jetzt kommen die ersten FeinstaubFahrverbote. Wir klären auf, was Sie alles beachten müssen. ‣ 15 Branchen

‣ 26–34

Fass ohne Boden Von Chefredakteur Mario Lugger Die Verhandlungen ums Sparpaket gehen in die heiße Phase. Nichts für schwache Nerven, steht doch nicht weniger als die Zukunft unseres Landes auf dem Spiel. Und da geht es nun um eine richtungsweisende Entscheidung: Soll der finanzmarode Kahn Österreich durch neue Steuern oder durch Reformen wieder flott gemacht werden? Die Wirtschaft pocht auf zweiteres – zu Recht! Schließlich spielt Österreich schon jetzt in der „Steuern-ChampionsLeague“, weitere Abgabenerhöhungen würden dem Standort massiv schaden, wie aktuelle Untersuchungen zeigen (siehe S. 4/5 und S. 18/19). Und sinnvoll wären sie obendrein nicht. Wer will schon Geld in ein Fass ohne Boden werfen? Neuesten Zahlen aus dem Finanzministerium zufolge sind die Gesamteinnahmen des Staates 2011 (Jänner bis

November) um mehr als 4,1 Milliarden Euro gestiegen, jene der Länder und Gemeinden um fast 2 Milliarden Euro. In Prozenten ausgedrückt bedeutet das ein Plus von fast 7 Prozent für den Bund und von 11 Prozent für die Länder und Kommunen. Wo ist dieses Geld? Was wurde damit finanziert, welche Löcher gestopft? Antworten darauf blieben unsere Wiener Volksvertreter bis dato schuldig ... Ein weiterer Beweis dafür, dass zuerst Strukturen reformiert werden müssen, bevor das Wort „Steuererhöhung“ in den Mund genommen werden darf.

Foto: Fischer

Gewerbe: Fairer und ökologischer Blu­ menhandel hat in der grünen Mark seinen Siegeszug angetreten. ‣ 28–29

Tourismus: Unternehmensberater Her­ mann Blach verrät Wirten das Rezept für ein erfolgreiches Wirtschaften. ‣ 28–29 Unternehmer

‣ 35–38

Diamanten sind nicht nur die besten Freun­ de der Frauen, ein Obersteirer garantiert damit auch für reines Wasser. ‣ 32 Menschen

‣ 38–40

Eine energiegeladene Nacht lieferten die Organisatoren beim Ball der Technik ‣ 38 Traumhaftes Ambiente und entspannte Gäste bei der Opernredoute. ‣ 40

Steirischer Tourismus setzt Erfolgskurs fort Gute Nachrichten für den heimischen Touris­ mus: Erst zwei Mal (2003 und 2010) konnte die magische Zahl von 800.000 Nächtigun­ gen in Graz überschritten werden, 2011 verbuchte man mit 907.964 Nächtigungen gleich einen neuen Rekord. Das entspricht einer Steigerung von 10,2 Prozent gegen­ über dem Vorjahr. Gleichzeitig konnte die

Marketingkooperation „Steiermark Conven­ tion“ mit der Steirischen Tourismus GmbH auf weitere drei Jahre verlängert werden. „Auch zukünftig wird das Grüne Herz im Tou­ rismus für starkes Herzpochen sorgen“, freut sich Chef Georg Bliem. Am Foto zu sehen: die Gründungssitzung der Steiermark Conven­ tion am 31. Jänner im Congress Schladming.


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· Magazin · 3

Zahl der Woche

Fotos: GEPA, Fotolia

4.113

Millionen Euro konnte der Bund von Jänner bis November 2011 gegenüber dem Vorjahr an Mehreinnahmen verbuchen. Das bedeutet ein Plus von fast sieben Prozent.

Die Woche in 64 Zeilen

‣‣Brrrrr:

Sibirische Kälte hält Österreich fest im Griff. Temperaturen um minus 20 Grad lassen auch die Steirer bibbern, ein Ende der Kältewelle ist vorerst nicht in Sicht. ‣‣Besteuern: Die SPÖ pocht weiterhin auf neue Steuern für Reiche, das Gerangel ist noch nicht entschieden. ‣‣Brisant: Schon öfters hat Ex-Finanzminister Karl Heinz Grasser zu seinem Vermögen Stellung beziehen müssen. Laut dem „Falter“ wissen die Behörden nun, dass seine Aussagen

der Realität widersprechen. Die Ermittlungen laufen weiter. ‣‣Bürgerkrieg: Die Kämpfe zwischen syrischen Oppositionellen und den Truppen von Präsident Assad nehmen an Härte zu. Eine UNO-Resolution wird (bis dato) durch das Veto Russlands verhindert. ‣‣Burschenschafter: Der Ball des Wiener Korporationsrings sorgte für einigen Wirbel. Zahlreiche Demonstranten drückten ihren Unmut aus. ‣‣Bedenken: Da H. C. Strache sich auf oben genanntem Ball zu

unbedachten Äußerungen hinreißen ließ, will Bundespräsident Heinz Fischer ihm nun das „Große Goldene Ehrenzeichen mit dem Stern“ verweigern. ‣‣Bond: „Ex-007“ Roger Moore soll mit Dschungelqueen Brigitte Nielsen dem Opernball den nötigen Glanz verleihen. ‣‣Börsen: Die EU-Kommission verweigert der Deutschen Börse und NYSE Euronext den Segen, damit ist die Traumhochzeit geplatzt. Die US-Börse will nun die Fusionsvereinbarung auflösen.

‣‣Beharrlich

schweigen will Ex-Vizekanzler Hubert Gorbach zu den Zahlungen der Telekom Austria an ihn. Damit bleibt es weiterhin erstaunlich still im Korruptions-U-Ausschuss – in den ersten beiden Runden sind die geladenen Zeugen erst gar nicht erschienen. ‣‣Bevormundung: Deutschland will EU-Sorgenkind Griechenland die Kontrolle über wesentliche Entscheidungen entziehen. Die EU schiebt der Idee aber den Riegel vor, davon sei abzusehen. ■

Anhaltende Kälte zwingt steirische Pannendienste zum Dauereinsatz Die Industrie kann sich über mehr Aufträge freuen. Foto: Fotolia

Für die österreichische Industrie geht es jetzt wieder spürbar bergauf Allen Unkenrufen zum Trotz ist die Lage der Wirtschaft weit besser als erwartet. So gibt es auch für die Industrie eine erkennbare Trendwende nach oben: Das bestätigt der Einkaufsmanager-Index der Bank Austria für den Jänner 2012. Erstmals seit Juni des Vorjahres haben die österreichischen Industriebe-

triebe ihre Produktionsleistung gegenüber dem Vormonat wieder erhöht. Dafür soll die kräftig steigende Nachfrage aus dem Inland gesorgt haben. Obwohl die Produktionsleistung infolge der gestiegenen Nachfrage stark ausgedehnt wurde, sind die Auftragspolster sogar gewachsen. ■

Bis zu fünf mal mehr Einsätze als normalerweise um diese Jahreszeit sehen die Autofahrerklubs auf sich zukommen. Deswegen wurde ein Urlaubsstopp für die Pannenfahrer verhängt, der ÖAMTC bietet seine gesamte steirische Flotte von 70 Fahrzeugen und 130 Mitarbeitern auf. Für das

Autofahrer­ clubs sind im Winter beson­ ders gefordert. Foto: Fotolia

Wochenende rechnet man mit bis zu 1.000 Einsätzen pro Tag, bis zu 3.500 Anrufe werden täglich in der ÖAMTC-Pannenzentrale registriert. Vor allem die Autobatterien leiden unter der Kälte, bis zu 300 von ihnen wechselt der ÖAMTC pro Tag aus. In zwei von drei Fällen reicht aber Starthilfe. ■


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4 · Steirische Wirtschaft

Thema Wie soll das Budgetpuzzle gelöst werden? Der Abgabencountdown läuft: Schon in den nächsten Tagen soll das Sparpaket enthüllt werden. Wir werfen einen Blick hinter die Kulissen und rechnen vor, wen die neuen Steuerpläne tatsächlich treffen. Von Mario Lugger mario.lugger@wkstmk.at Die Zeiten weit offener Spendierhosen sind endgültig passé. Unser Staat muss sparen – und das nicht zu knapp. Laut Medienberichten sollen bis zu 30 Milliarden Euro dem Rotstift zum Opfer fallen. Wo und wie? Dazu hält man sich in der Bundesregierung (noch) bedeckt. Doch das wird sich in Bälde ändern: Insider rechnen schon in den kommenden Tagen mit der Bekanntgabe des Sparpakets. Bis dahin darf noch gefeilscht werden. Gewerkschaft und Arbeiterkammer wollen einmal mehr die Wirtschaftstreibenden zur Kasse bitten (siehe S. 18/19). So auch Steiermarks AK-Präsident Walter Rotschädl, er fordert neue Vermögenssteuern im Ausmaß von knapp sechs Milliarden Euro. Diese sollen, so Rotschädl, über eine ausgeweitete Grundsteuer, eine progressive Erbschafts- und Schenkungssteuer sowie über eine neue Finanztransaktionssteuer und durch die Abschaffung von Stiftungsprivilegien in die leeren Kassen gespült werden. Doch das würde dem Standort massiv schaden, sind sich WKPräsident Josef Herk und WK-Di-

rektor Thomas Spann einig: „Dass Vermögenssteuern den Mittelstand nicht belasten, ist eine glatte Realitätsverweigerung.“

Österreich spielt in „Steuern-ChampionsLeague“ Eine Realitätsverweigerung mit schwerwiegenden Folgen, rechnet eine aktuelle Studie des Instituts für Wirtschafts- und Standortentwicklung in Kooperation mit dem Studiengang Rechnungswesen und Controlling der Fachhochschule Campus 02 vor (siehe auch Info rechts). Demnach würde eine Erhöhung der vermögensbezogenen Abgaben in erster Linie den Mittelstand – und zwar sowohl

Unternehmer als auch Arbeitnehmer – treffen. Dieser trägt schon jetzt die Steuerhauptlast. „Tatsächlich leisten nur elf Prozent der Arbeitnehmer 52 Prozent des gesamten Lohnsteueraufkommens“, so Spann. Insgesamt münden derzeit 43 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Steuern und Sozialabgaben – damit spielt Österreich in der „Steuern-Champions-League“. „Deshalb sollte die Abgabenquote mittel- und langfristig auch auf gar keinen Fall steigen“, betonen Herk und Spann. Sie fordern eine Verwaltungsreform und eine damit einhergehende ausga-

benseitige Konsolidierung der Haushalte. „Wenn man wie Walter Rotschädl von ,Zeichen setzen‘ spricht und damit neue Steuern auf Vermögen und Grundstücke meint, dann fragt man sich, wo das Zeichen für Reformen bleibt“, merkt die WKSpitze kritisch an. Doch wie sehen Sie das? Wie soll das Fass ohne Boden namens Staatshaushalt gestopft werden? Sind vermögensbezogene Steuern der richtige Weg oder sollte man ausgabenseitig die Sparschrauben andrehen? Schreiben Sie uns (siehe Info unten)! ■

Ihre Meinung zählt! Arbeiterkammer und Gewerkschaft wollen die öffentlichen Haushalte mit einem massiven Belastungspaket „sanieren“, die Wirtschaft pocht auf Reformen und eine ausgabenseitige Konsolidierung. Insgesamt soll der Gürtel laut diversen Medienberichten um bis zu 30 Milliarden Euro enger geschnallt werden. Eine Bürde, die wieder einmal auf den Mittelstand abgewälzt werden soll.

Darum bittet die „Steirische Wirtschaft“ nun Sie zu Wort. Wie soll der finanzmarode Kahn Österreich wieder auf Kurs gebracht werden? Wo sollen die Sparschrauben angedreht werden und wo darf nicht gespart werden? Schreiben Sie uns Ihre Meinung per E-Mail an redaktion.stwi@wkstmk.at!


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· Thema · 5

„Österreich ist mit einer Steuerquote von 43 Prozent des BIP ein Hochsteuerland. Die Abgabenquote sollte nicht weiter steigen.“ WK-Präsident Josef Herk

Aus der Studie

Vermögenssteuern ‣‣In Österreich ist der Anteil der Steuern und diver-

Wer soll für die noch fehlenden Teile des Budgetpuzzles aufkommen? ­Schreiben Sie uns Ihre M ­ einung per E-Mail an redaktion.stwi@wkstmk.at! Foto: Bilderbox

sen Sozialausgaben mit aktuell rund 43 Prozent des BIP bereits realtiv hoch. ‣‣Im internationalen Vergleich ist die Einkommensverteilung hierzulande relativ gerecht (Platz zwölf der hochentwickelten Länder, gemessen am Gini-Index). ‣‣Die Einführung einer Finanztransaktionssteuer auf zumindest EU-Ebene gilt grundsätzlich als vielversprechend. Bereits geringe Steuersätze zwischen 0,01 und 0,3 Prozent würden zu Einnahmen von 316 bzw. 2.215 Millionen Euro führen. ‣‣Die im Rahmen der Studie durchgeführten An­ alysen haben zudem ergeben, dass eine Erhöhung der Abgabenquote durch neue Vermögenssteuern sich auf den Wirtschaftsstandort Steiermark negativ auswirken würde (Abwanderung).

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6 · Steirische Wirtschaft

Steiermark Heimische Frächter im Streik-Horror

Die Frächterproteste in Italien sorgten für enorme Probleme im Fernverkehr. Mittendrin im Chaos war auch ein Steirer. Von Veronika Pranger veronika.pranger@wkstmk.at Von Schlägereien zwischen streikenden Italienern und ausländischen Fernfahrern, aufgeschlitzten Lkw-Reifen und Bedrohung durch Schusswaffen bis hin zur Körperverletzung und sogar einem Todesopfer: Die Liste der dramatischen Ereignisse, die sich im Zuge des Frächterstreiks der letzten Wochen vor allem in Süditalien abgespielt haben, ist lang. Begonnen haben die Proteste auf Sizilien, kurze Zeit später dehnten sie sich auch aufs Festland aus und sorgten landesweit für enorme Probleme. Mittendrin auch Martin Lindner, Transportunternehmer aus der Obersteiermark und seit vielen Jahren beruflich im Süden Italiens tätig. Er und einer seiner Fahrer haben auf Sizilien hautnah miterleben müssen, wie ernst den Streikenden der Kampf um die „gemeinsame“ Sache ist. Tagelang war er, wie einige andere österreichische Frächter auch, gezwungen, zwischen Chaos und Gewalt auszuharren.

Foto: Fotolia

Waffengewalt

In den letzten Wochen hieß es für viele Warten: Streikende Frächter blockierten Süditaliens Autobahnen.

„Mein Fahrer wurde in der Nähe von Catania von einem Unbekannten mit einer Waffe am Aufladen von Orangen gehindert“, berichtet Lindner. „Es wurde ihm mit Nachdruck gesagt, dass er sofort die Arbeit stoppen müsste. Sonst bekämen er und das sizilianische Unternehmen erhebliche Probleme.“ Doch damit nicht genug. Derselbe Fahrer wurde tagelang von Straßensperren an der Heimfahrt gehindert und auf der Autobahn von einem Pkw in eine stillgelegte Tankstelle abgedrängt. Aber auch Lindners Ner-


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Hunderte Lkw-Fahrer mussten in den vergangenen Tagen unfreiwillig rund um Palermo Halt machen.

· Steiermark · 7

„Ich wurde mit Waffengewalt am Laden gehindert. Im Moment bin ich froh, wieder zu Hause zu sein. Aber ich werde weiter in Süditalien arbeiten.“ Martin Lindner

ven wurden einer harten Probe diese Region ist und bleibt meine unterzogen. Nach langen Tagen wirtschaftliche Heimat.“ des Wartens im Hafen von Palermo entschloss er sich, noch eine Wirtschaftlicher Schaden Ladung zu übernehmen und zu Auslöser der Proteste waren die versuchen, den Heimweg über das Festland anzutreten. Lindner: „Ich Sanierungsmaßnahmen der itawollte in Marsala Flaschen laden. lienischen Regierung. Vor allem Plötzlich kam ein Auto mit zwei die Erhöhung von AutobahngePersonen auf das Firmengelände. bühren und der Mineralölsteuer Einer der beiden hielt mir seine trieben die Frächter auf die BarPistole entgegen und verbot mir, rikaden. Verkehrsknotenpunkte wurden besetzt und der weiterzumachen. Die PoFrachtverkehr stillgelizei kam mir zu Hilfe, legt. Engpässe bei verfolgte die Täter „Zwei Männer der Zulieferung und ich konnte fuhren in einem von Lebensmitzurück in den Hafen fahren.“ alten Fiat vor und be- teln standen Mittlerweile drohten mich mit einer ebenso auf der Tagesordnung ist der ObersteiPistole. Es war ein ein- wie blockierrer wieder zu ziger Albtraum.“ te Häfen, beiHause angekomspielsweise in men. Wie gefährMartin Lindner Genua. Die wirtlich die Situation schaftlichen Auswirfür ihn gewesen war, kungen der Proteste sind sei ihm erst daheim bewusst geworden, sagt er. Dennoch enorm: Allein der Landwirtwird er Sizilien und Süditalien schaftsverband Coldiretti spricht weiterhin beruflich die Treue hal- von über 100 Millionen Euro ten, berichtet er. „Angst hatte ich Schäden nur durch verderbliche zuvor noch nie. Das hat sich jetzt Lebensmittel, die nicht geliefert doch ein wenig geändert. Aber werden konnten. ■

Foto: Fotostudio Weiß

Interview mit…

… Michael Berger

Frächterproteste Wie ist es zum Streik gekommen? Der italienweite Frächterstreik ist vom Verband „Trasportounito“ ausgegangen. Keiner hat damit gerechnet, dass ein Streik durch den kleinen Verband ein Problem mit so schwerwiegenden wirtschaftlichen Folgen produzieren könnte. Die Lage ist verkompliziert worden, da sich an diesem Protest auch weitere Kräfte beteiligt haben. Die Rede ist hier von Landwirten, Fischern. Es wird gemutmaßt, dass auch kriminelle Organisationen wie die Michael Berger ist der öster- Mafia einen Anteil an den krireichische Wirtschaftsdeleminellen Aktionen hatten. gierte in Mailand. Foto: Fischer Standen Sie in Kontakt mit den Betroffenen? Wir wurden von den Frächtern direkt informiert. Der Lebensgefährtin eines Frächters aus Tirol wurde die Hand, einem Fahrer aus Wien sogar ein Arm gebrochen. Wir wurden darüber in Kenntnis gesetzt, dass sich die österreichischen Fernfahrer bedroht und hilflos fühlten. Es wurde uns auch mitgeteilt, dass die Anwesenheit der italienischen Polizei leider wenig hilfreich war.

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Lehrstellensuchende 2010 Lehrstellensuchende 2011

Mag. Karl Heinz Snobe Landesgeschäftsführer AMS Steiermark

Die steirischen Schulen besuchen fast flächendeckend die BerufsInfoZentren (BIZ) der AMSGeschäftsstellen. Viele Jugendliche nutzen dabei auch gleich die Gelegenheit, sich als „Lehrstellensuchend“ vormerken zu lassen. www.ams.or.at/stmk

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Immer noch meldet sich ein Großteil der Jugendlichen für eine Hand voll Lehrberufe. Die Vielfalt im Angebot an Lehrstellen wird aber größer. Wir arbeiten daher massiv daran, vor allem bei den Eltern der Jugendlichen Änderungen im Bewusstsein zu erreichen.

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8 · Steiermark · Steirische Wirtschaft

Der Kuckuck befindet Die 56 steirischen Gerichtsvollzieher haben im Vorjahr 167.470 Exekutionen durchgeführt.

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Workshop „Terminologiearbeit in der Praxis“

Freitag, 10. Februrar 2012 10:00 - 16:00 Uhr Teilnahmegebühr: € 30,Wirtscha skammer Steiermark, Schreiner-Zimmer Da die Teilnehmerzahl auf 20 Personen begrenzt ist, wird um umgehende Anmeldung per Email unter dienstleister@wkstmk.at

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Jedes größere Unternehmen zählt auf Corporate-Wording bzw. Terminologien, die bei jeder Übersetzung angewendet werden soll. Da Terminologiearbeit für eine sprachkonsistente und dadurch qualitativ höherwertige Übersetzung unabdingbar ist, ist sie von der heutigen übersetzerischen Tätigkeit nicht mehr wegzudenken. Aufbau und Pflege von Terminologie-Datenbanken ermöglichen es dem Übersetzer, sofort auf die richtigen Termini zuzugreifen und bei größeren Projekten eine einfachere und effizientere Vereinheitlichung der Teilübersetzungen zu erzielen.

101 Erfolgsstorys aus der Welt der Einzelkämpfer sind in der Welt der Wirtschaft auf dem Vormarsch. In der Steiermark beträgt der Anteil bereits 55 Prozent. Wolfgang Schenk ist einer von rund 32.000 Einzelunternehmern (EPU) in der Steiermark und einer von 101 in einem neuen Buch der Wirtschaftskammer vorgestellten Einzelkämpfern. Vor sechs Jahren entschied er sich, als „One-ManShow“ sein Wissen einzusetzen, das er sich in leitenden Postitionen in verschiedensten Branchen angeeignet hatte. „Als Interims-

manager übernehme ich für bestimmte Projekte zur Gänze eine Managementposition“, erklärt Schenk. „Die Dauer der Aufträge liegt zwischen drei Monaten und zwei Jahren.“ Mitarbeiter braucht er dazu nicht. „Viele EPU wollen Einzelkämpfer bleiben, denn das macht unabhängiges Agieren möglich“, bestätigt Dominic Neumann, Vorsitzender des EPU-Beirats der Wirtschaftskammer, der im Juli 2011 ins Leben gerufen wurde. Für andere ist das Solodasein aber nur der erste Schritt: 31 Prozent der steirischen EPU haben konkrete Wachstumspläne – so das Ergeb-

nis der EPU-Studie 2011. 28 Prozent geben an, über die Aufnahme von Mitarbeitern nachzudenken. „Am wachstumsfreudigsten sind Einzelunternehmer, die hauptberuflich und in Vollzeit selbständig sind, das sind 37 Prozent“, sagt WK-Direktor Thomas Spann. „Jene, die weniger als drei Jahre am Markt sind, denken stärker an eine Ausweitung ihrer Geschäftstätigkeit als solche, die bereits vier oder fünf Jahre selbständig sind.“ Besonders viele EPU gibt es in den Sparten Information und Consulting sowie Gewerbe und Handwerk. Für Neumann ist nicht alles rosig: „Wichtig wären eine


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sich im Sinkflug Von Mario Lugger mario.lugger@wkstmk.at Wenn der Gerichtsvollzieher klingelt, ist in der Regel Feuer am Dach. 167.470 Fahrnisexekutionen (FEX) wurden im Vorjahr von der steirischen Justitia abgesegnet, die Gesamtsumme der offenen Forderungen betrug dabei mehr als 391 Millionen Euro (siehe Info unten). Betroffen davon sind sowohl Private

als auch Firmen. „Erstere stellen den Großteil der Fälle, zweitere den Löwenanteil bei den Forderungen“, berichtet FEX-Regionalchef Bernhard Juch. Und da gibt es einen „positiven“ Trend: Im Vergleich zu 2007 ist die im Steirerland einzutreibende Summe um sage und schreibe 70 Millionen Euro gesunken – nachzulesen in der aktuellen Jahresbilanz des Oberlandesgerichts Graz (OLG). Diese liegt der „Steirischen Wirtschaft“ exklusiv vor, so wie auch Juchs Begründung: „In immer mehr Fällen werden Insolvenzen rechtzeitig angemeldet.“

Mehr Privatkonkurse Arbeitslos werden die 56 steirischen Gerichtsvollzieher deshalb aber noch lange nicht. „Vor allem

ubit

Schlanker, effizienter und kostengünstiger als andere sein?

im Bereich der Privatkonkurse haben wir in jüngster Zeit starke Zuwächse verzeichnet“, weiß Ulrich Leitner, Vize-Präsident des OLG. Zurückzuführen sei das vor allem auf ein regionales Phänomen im Gerichtssprengel Graz-West. Dort seien die Zahlen mit einem Plus von 49,1 Prozent innerhalb von nur zwei Jahren nahezu explodiert. Aus Graz-West kommt übrigens auch ein anderer trauriger Rekord: Im Privatinsolvenzfall Auer von Welsbach haben sich laut Leitner bis dato rund 2.600 Gläubiger gemeldet. Am häufigsten Schulden gemacht werden im Regelfall sonst bei Mobilfunkanbietern und im Versandhandel. „Ich kann nur jedem raten, die Bonität des Kunden so gut es geht zu überprüfen“, betont Juch abschließend. ■

Ja, das ist möglich. Stellen Sie Ihre Abläufe (Geschäftsprozesse) auf den Prüfstand. Alle arbeiten Hand in Hand. Das wäre schön, ist aber leider nicht sehr oft gelebte Realität. Die Praxis zeigt, dass Bereich A mit Bereich C kommuniziert, dabei aber auf Bereich B vergisst. Ihre Abläufe (Geschäftsprozesse) sollten abgestimmt sein damit diese

„Mit klaren Verantwortungen bringen Sie mehr Effizienz in Ihr Unternehmen!“

Bilanz der Gerichtsvollzieher in der Steiermark Jahr

Exekutionen Räumung

Priv.-Konkurse Pfändungen

Offene Forderungen

Erfolg

2009

172.080

1.576

717

3.232

€ 430.477.462

€ 58.466.629

2010

167.367

1.477

762

3.019

€ 415.657.899

€ 53.150.343

2011

167.470

1.533

794

2.847

€ 391.234.493

€ 52.268.203

Udo Lozinsek Geschäftsführung BPMA udo.lozinsek@bpma.at

reibungslos und ohne Kommunikationsverlust funktionieren. Wenn die Rollen definiert sind und alle sich an die aufgezeichneten Abläufe halten, lassen sich die Abläufe (Geschäftsprozesse) auch langfristig in der Praxis umsetzen und leben. Sollte dieses Vorhaben gelingen, sind Kosten- und Zeitersparnisse möglich und auch realistisch umsetzbar.

Solobetriebe Vereinfachung der Steuererklärung, die Berechtigung zum Vorsteuerabzug bei Anschaffung von Klein-Pkw und die Möglichkeit, den Arbeitsplatz Wohnung von der Steuer besser abzusetzen.“ ■

Den althergebrachten Satz „das haben wir schon immer so gemacht“ kann man in der Zwischenzeit mit der Methode der Visualisierung relativ einfach entkräften und den Weg für neue Pfade ebnen. Mit der Visualisierung Ihrer Abläufe stehen Ihnen neue Möglichkeiten zur Verfügung.

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„101 Gesichter – 101 EPU im Porträt“: Das Buch zum zum Thema ist im Webshop der Wirtschaftskammer zum Preis von 14,90 Euro erhältlich. http://bit.ly/AeKMRB

news

Im Einsatz für Einzelunternehmer: Spann, Schenk und Neumann

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Sowohl die Zahl der Fahrnisexekutionen als auch die der Pfändungen und der offenen Forderungen ist im Steirerland rückläufig.

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Ab sofort können Unternehmen und Non-Profit-Organisationen herausragende Qualifizierungsmaßnahmen zum Staatspreis „Knewledge 2012“ einreichen. Der Preis wird vom Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend vergeben. Ende der Einreichfrist ist der 2. März, die Verleihung findet im Juni statt. Online-Bewerbung und weitere Infos auf www.knewledge.at.

Mehr Studienplätze für Pflegestudium Die Medizinische Universität in Graz verdoppelt ihr Kontingent an Studienplätzen in der Pflegewissenschaft. So werden 144 Maturanten im Studienjahr 2012/13 aufgenommen. Interessenten für die Ausbildung zum Bachelor der Pflegewissenschaft müssen sich sowohl an der MedUni und an den Gesundheitsund Krankenpflegeschulen anmelden. Der Auswahltest findet am 6. Juli 2012 statt.

Investment zum Frühstück Die Teilnehmer des ersten Investmentfrühstücks des Bankhauses Krentschker – auf Einladung von Vorstandsdirektor Michael Vollath – im neuen Jahr in der Krentschker-Lounge waren sich einig: Das Jahr 2012 wird abwechslungsreich werden. Es gilt, den Überblick zu bewahren. Ein wichtiges Augenmerk wurde auch auf die nun beschlossene Einhebung von Kursgewinnen gelegt.

Bank-Experten: Fusek, Pucher, Vollath und Wurm (v. l.)

Zahl der Arbeitslosen AMS-Bezirk

Arbeitslose

601-Bruck/Mur 603-Deutschlandsberg 604-Feldbach 605-Fürstenfeld 606-Gleisdorf 607-Graz 609-Hartberg 610-Judenburg 611-Murau 613-Knittelfeld 614-Leibnitz 615-Mureck 616-Leoben 618-Liezen 620-Gröbming 621-Mürzzuschlag 622-Voitsberg 623-Weiz

2.170 2.421 3.178 967 1.267 15.424 3.052 1.570 1.091 971 4.309 1.187 2.122 1.763 645 1.031 1.958 1.386

Veränderung zum Vorjahr in % –5,2 0,7 7,4 5,1 7,5 6,5 –0,5 2,7 3,3 4,2 4,5 8,3 1,1 6,3 8,2 0,0 –3,4 6,7

Offene Stellen 216 171 164 93 186 1.428 102 96 74 51 165 25 130 178 81 84 112 130

Veränderung zum Vorjahr in % –20,3 –16,2 –19,6 24,0 22,4 –37,3 6,2 –33,3 –15,9 –1,9 5,8 –51,9 –19,3 4,7 26,6 –35,4 –20,6 –20,2

Foto: Zukunft Industrie

Staatspreis für Weiterbildung

Mit Kind und Kegel ins Büro Kinder und Beruf zu vereinen, stellt viele vor große Herausforderungen. Hilfe kommt von den Betrieben, die für Betreuung sorgen. Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist zentrales Thema – nicht nur bei Mitarbeitern, sondern auch bei Unternehmern. „Es ist wichtig, Modelle zu entwickeln, die neue Formen der Kinderbetreuung forcieren“, ist WKPräsident Josef Herk überzeugt. Denn von einer gut funktionierenden Betreuung profitierten Mitarbeiter und Betriebe, führt der WK-Präsident weiter aus. „Das Betriebsklima wird besser, die Motivation steigt und der Mitarbeiter wird stärker an das Unternehmen gebunden. Ebenso ist betriebliche Kinderbetreuung für viele Fachkräfte ein wichtiger Beweggrund, sich für den Betrieb zu entscheiden“, so Herk. Wie positiv betriebliche Kinderbetreuung durch Tagesmütter/

Tagesväter angenommen wird, davon überzeugte sich der WKPräsident gemeinsam mit Landesrätin Elisabeth Grossmann kürzlich beim Grazer Leitbetrieb SSI Schäfer Peem. „Das Land unterstützt Betriebe, die Tagesmütter bzw. Tagesväter einführen, mit einer Anschubfinanzierung von 5.000 Euro. Seit Bestehen dieses Modells haben bereits 19 steirische Unternehmen von dieser

Möglichkeit Gebrauch gemacht“, berichtet die Landesrätin. Dass dieses Modell eine Winwin-Situation für alle Beteiligten ist, davon sind Herk und Grossmann überzeugt. Dennoch, so Herk, sei bei allen Anreizen für die Betriebe die Freiwilligkeit wichtig. Herk: „Begeisterung muss vor Auflagen stehen. Und Betriebe wie Schäfer Peem motivieren andere, es ihnen nachzumachen.“ ■

Foto: Fischer

In Kürze

Überzeugten sich vor Ort von der Qualität der Betriebstagesmutterstätte: LR Grossmann und WK-Präsident Herk.


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ist gestiegen 46.512 Steirerinnen und Steirer sind derzeit auf Jobsuche – ein Plus von 3,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Negativtrend am steirischen Arbeitsmarkt setzt sich leider fort: Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Arbeitssuchenden im Jänner um 3,9 Prozent auf insgesamt 46.512 gestiegen. „Besonders betroffen sind Menschen mit Pflichtschule als höchster Ausbildung“, berichtet AMS-Chef Karl-Heinz Snobe. Mehr Jobsuchende gebe es vor allem in den Bereichen Personalleasing, Handel und Verkehr. Einzig Industrie und produzierendes Gewerbe weisen weiterhin ein Minus in der Arbeitslosigkeit aus. Regional betrachtet gilt das

gleiche für die Bezirke Bruck, Voitsberg und Hartberg. Sie verzeichnen im Gegensatz zum Rest der grünen Mark einen Rückgang. Insgesamt wurden dem AMS Steiermark im Jänner 4.969 offene Stellen gemeldet – auch das ist ein Rückgang von 18,2 Prozent. Den stärksten Bedarf meldeten Betriebe für Metall- und Elektroberufe (883 Zugänge) sowie für den Fremdenverkehr (791 Zugänge). Positives gibt es dagegen vom Lehrstellenmarkt zu vermelden. In einer gemeinsamen Aktion mit der WK hat das AMS Firmen eingeladen, ihre Lehrstellen rascher zu melden. Mit Erfolg: Im Jänner wurden um 15,7 Prozent mehr Stellen gemeldet. Grund genug für uns, den Titel „Aufsteiger des Monats“ dieses Mal an den Lehrstellensieger Böhler Edelstahl zu vergeben (siehe rechts). ■

· Steiermark · 11

Aufsteiger des Monats AMS und „Steirische Wirtschaft“ holen einmal im Monat ein Unternehmen vor den Vorhang, das sich durch die Aufnahme besonders vieler neuer Mitarbeiter auszeichnet. Diesmal hat es der Kapfenberger Stahl-Spezialist Böhler Edelstahl auf Platz eins geschafft: Das Unternehmen hat beim AMS in den letzten Monaten bereits 73 freie Lehrstellen gemeldet. „Ab September möchten wir 77 neue Lehrlinge aufnehmen“, sagt Richard Vadlja, seit zwei Jahren der Ausbildungsverantwortlicher des Böhler Edelstahl sucht 77 Jugend- Unternehmens. Dort werden nicht liche für eine Lehre im Betrieb. nur Lehrlinge für den eigenen Foto: Zukunft Industrie Betrieb ausgebildet, sondern auch für andere Unternehmen des Voestalpine-Konzerns – etwa Boehlerit, Böhler Schmiedetechnik oder Voest­ alpine Austria Draht in Leoben. Aktuell sind es 227 angehende Fachkräfte. „Wir sind einer der größten Ausbildungsbetriebe der Steiermark“, sagt Vadlja nicht ohne Stolz. Dennoch sei es immer schwieriger geworden, geeigneten Nachwuchs zu finden. „Lag vor vier Jahren das Verhältnis von offenen Lehrstellen zu Bewerbern noch bei 1:3, so liegt es jetzt bei 1:1,5“, so Vadlja. ■

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12 · Steirische Wirtschaft

Regionen

Foto: Barbic

Leibnitz. Um die Breinwurst ging’s unlängst im Leibnitzer Kulturzentrum: Eine Jury um den Koch Willi Haider testete die Breinwürste der Region. Gesucht wurden die drei besten Kreationen, die dann Anfang Februar bei der Junkerkehrausparty serviert werden sollen.

Willi Haider (links) verkostete die Leibnitzer Breinwürste. * Aktionen wie der Weinwinter schmecken aber nicht nur, sondern locken auch Gäste an. Der örtliche Tourismusverband konnte innerhalb von zwei Jahren die Nächtigungen um 35 Prozent steigern. Neben Leibnitz, Seggauberg und Wagna zählt ab heuer auch die Gemeinde Kaindorf a.d. Sulm zum Tourismusverband.

Klares Nein zur Umweltzone Die Themenliste von Bürgermeister Nagl droht, auf Kosten der Wirtschaft zu gehen. Besonders bedenklich: die Umweltzone.

■ Graz Kürzlich hat Bürgermeister Siegfried Nagl zum Wahlkampfauftakt in die Helmut-List-Halle geladen. Mit im Gepäck: eine Themenliste, die die Murmetropole fit für die Zukunft machen soll. „Ein starkes Programm mit einem nicht übersehbaren Makel, der die Wirtschaft schmerzt“, urteilt WKPräsident Josef Herk. Einige von Nagls Forderungen kämen den Bedürfnissen der Wirtschaft entgegen, den Wünschen des Bürgermeisters nach einer Umweltzone können die Unternehmer allerdings nichts abgewinnen. „Die Umweltzone macht mehr kaputt, als sie tatsächlichen Nutzen bringt“, hält Obfrau Sabine Wendlinger-Slanina fest. Auch eine Studie des Joanneum Research bestätigt: Die Umwelt-

Foto: Fotolia

Graz. Das Land Steiermark hat beschlossen, den Finanzierungsbeitrag von 125.000 Euro für das Europäische Fremdsprachenzentrum in Graz zu leisten. 31 der 47 Staaten des Europarates beteiligen sich an dem 1994 gegründeten Zentrum, das als Plattform und Expertenpool im Bereich Lehren und Lernen von Sprachen fungieren soll. Mehrsprachigkeit und die Erhaltung der Sprachenvielfalt sind zentrale Anliegen. Weitere Infos unter www.ecml.at.

Mit neuen Fahrzeugen können Wirtschaft und Umwelt gleichermaßen geschont werden. zone könnte maximal ein bis zwei Feinstaubtage weniger bringen, aber massive Verluste für die Wirtschaft bedeuten und Arbeitsplätze vernichten. Stattdessen setzt WendlingerSlanina auf die beschlossene Feinstaubverordnung, die sukzessive alte Fahrzeuge aus dem Verkehr ziehen wird. „Richtigerweise setzt die derzeitige Verordnung auch

beim größten Feinstaubverursacher an – beim Hausbrand“, betont sie. „Die Unternehmer als gesellschaftliche Minderheit laufen Gefahr, die Zeche für eine allenfalls falsche Entscheidung bei dieser Frage zu bezahlen. Am Ende jedoch verlieren immer die Bürger – Arbeitsplätze werden verloren gehen“, befürchtet WendlingerSlanina. ■

Hoher Besuch Der Hohe Repräsentant für Bosnien und Herzegowina, Valentin Inzko, fand sich bei Umweltpionier Hans Roth zum ECO-Talk ein. Dabei wurde über ungenützte erneuerbare Ressourcen und das enorme Investitionspotenzial in den neuen Märkten diskutiert. Die Zukunftspläne des Friedensbotschafters und des SaubermacherChefs gehen konform: Der Fokus soll verstärkt auf der Nutzung von Wasser, Wind- und Solarkraft sowie dem schonenden Umgang mit Ressourcen liegen.

Foto: Scheriau

In Kürze


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Ein Hotel der etwas anderen Art soll bis Ende des Jahres in Zeltweg entstehen: Zwei Geschoße bestehen zur Gänze aus Holz.

■ Murtal Was dieser Tage in Zeltweg entsteht, sieht man nicht alle Tage: ein Hotel, das fast zur Gänze aus dem Baustoff Holz besteht. „Wir haben uns bewusst für diesen Baustoff entschieden, da wir die Holzindustrie ja direkt vor unserer Haustüre haben. Das passt zur Region“, erklärt einer der Bauherren, Fritz Mayer. Auf vier Geschoßen werden 46 Hotelzimmer errichtet, die beiden oberen Geschoße sollen zur Gänze aus dem natürlichen Baustoff bestehen. Dazu benötigt man fast 4.000 Quadratmeter

Holz. Die Geschoße werden in Modulboxbauweise gefertigt, für ein Geschoß brauche man etwa eine Woche. „Man zahlt nicht mehr als bei der herkömmlichen Bauweise“, berichtet Mayer. Bis Ende des Jahres soll das Hotel fertiggestellt sein. Dann soll es sich keineswegs um ein Low-BudgetHaus handeln, wie Mayer betont: „Das Hotel wird voraussichtlich drei Sterne verliehen bekommen, aber soll den Gästen dennoch Vier-Sterne-Niveau bieten.“ In unmittelbarer Nähe befinden sich bereits eine Raststation und ein Supermarkt. Durch den nahen Red-Bull-Ring rechnet man sich große Chancen aus. „Die Region befindet sich im Aufschwung, da wollen wir ein modernes Hotel für Business-Kunden zur Verfügung stellen. Wir möchten mehr Veranstalter hierher locken“, erzählt Mayer. ■

Die Bauteile des Holz-Hotels werden in Bad St. Leonhard in Kärnten ­gefertigt.

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Foto: Mitteregger

Zeltweg baut auf Holz


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14 · Regionen · Steirische Wirtschaft

Vorhang auf für heimische Filmbranche Die österreichische Filmindustrie befindet sich im Aufschwung. Kassenschlager wie Karl Markovics’ „Atmen“ sorgen bei Kritikern und Produzenten für Wohlgefallen.

■ Graz Von Markus Rodlauer markus.rodlauer@wkstmk.at

Fotos: Fotolia, EPO-FILM, Luna Filmverleih

Der Countdown zum großen Festival des österreichischen Films läuft: Nur noch sieben Wochen, dann startet am 20. März die Diagonale

2012. Und dass es der heimischen Filmindustrie glänzend geht, belegen nicht nur zahlreiche Festivalauszeichnungen, sondern auch die prall gefüllten Kinokassen. „Die österreichische Filmwirtschaft befindet sich im Aufschwung“, bestätigt Dieter Pochlatko. Er ist Geschäftsführer der epofilm

Produktions-Ges.m.b.h. mit Sitz in Graz und Wien und als solcher Produzent von Kassenschlagern wie etwa „Atmen“, die international für Furore sorgen. „Das Wort ‚Österreich‘ ist mittlerweile zum Markenzeichen für eine ganz eigene filmische Erzählform geworden. Viele der Publikumserfolge der letzten Jahre sind rein österreichisch produziert und gerade deshalb so authentisch“, hält Pochlatko fest. Einen nicht unbeträchtlichen Anteil am Erfolg schreibt Pochlatko dem heimischen Förderwesen zu: „Auch die Politik nimmt den Film mittlerweile ernst. Ein typischer Film aus Österreich hat ein Gesamtbudget

von etwa zwei Millionen Euro, und 60 bis 70 Prozent werden durch Förderungen gestellt“, erklärt er. „Große Erfolge locken ungefähr 80.000 Zuschauer ins Kino, damit lassen sich in etwa die investierten Eigenmittel wieder einspielen, also circa 30 Prozent des Budgets.“ ■

Diagonale Das genaue Filmprogramm wird am 9. März bekanntgegeben, der Kartenvorverkauf startet am 14. März. Alle Infos unter www. diagonale.at.

Facts 2010

‣‣16,5 Millionen Kinobesuche,

837.000 sahen österreichische Produktionen (etwa fünf Prozent Marktanteil). ‣‣Amerikanische Filme konnten 80,4 Prozent Marktanteil

verzeichen, europäische Filme kamen auf 19,2 Prozent. ‣‣Von den 19 heimischen Förderstellen wurden 69,6 Millionen Euro ausgezahlt. ‣‣Umsatz: 697 Millionen Euro.

Die rund einhundert Touristiker in den Naturparkregionen sollen helfen, den Besuchern Naturwissen zu vermitteln. Sieben Naturparke gibt es in der Steiermark: das Almenland, die Steirische Eisenwurzen, das Mürzer Oberland, das Pöllauer Tal, die Sölktäler, das südsteirische Weinland und Zirbitzkogel-Grebenzen. Sie sind Vorbildlandschaften von hohem ökologischen Wert und

haben sich dem bewussten Miteinander von Mensch und Natur verpflichtet. Um diese Werte auch an die Gäste zu vermitteln, hat man sich nun zu einem besonderen Gemeinschaftsprojekt entschlossen. Ziel der Aktion „Wenn Vermieter und Gäste lustvoll ins Gras beißen“ ist es dabei, den Inhabern der Tourismus-Betriebe die Natur rund um ihr jeweiliges Haus fundiert näherzubringen, damit sie diese Infos ihren Gästen weitergeben können. Diese erhalten also mehr

als nur den Tipp zu einem Spaziergang durch einen schönen Wald, sondern sollen lernen, was dort wächst, was man essen kann oder wieso dort gerade dieser Uhu lebt. „Jeder Betrieb wird dabei von einem Biologie-Büro betreut“, erzählt der Geschäftsführer der Naturparke, Bernhard Stejskal. Die sieben Naturparke umfassen 71 Naturparkgemeinden auf 2.306 Quadratkilometern. Die Projektinhalte können auf www. steiermark.com/naturparke verfolgt werden. ■

Foto: Sulza

In den Naturparken wird genussvoll „abgegrast“

Natur bewusst erleben: Das ermöglichen die Naturparke.


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Feinstaub: Jetzt kommen die ersten Verbote in Fahrt

Foto: Fotolia

Nachfolgebörse

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Die Taxler bekommen nur eine kurze Atempause. Statt 1. Februar gelten erste Fahrverbote ab 1. März.

Fahrverbote für Lkw und Taxis in Feinstaubgebieten dürften in den nächsten Monaten zusätzlich viel Staub aufwirbeln. Jetzt macht der Gesetzgeber ernst: Ab 1. März dürfen dieselbetriebene Taxifahrzeuge, Abgasklasse EURO 0, das Stadtgebiet von Graz nicht mehr befahren, ab 1. Jänner 2013 dann, wenn sie älter als sieben Jahre sind (Verbot für Taxis mit EURO 1, 2 oder 3). Ab 1. Juni besteht für Lkw, die vor dem 1. Jänner 1992 erstmals zum Verkehr zugelassen wurden oder deren Abgaswerte schlechter als Euro 1 sind, Fahrverbot in den steirischen Sanierungsgebieten. Ab 1. Jänner 2013 gilt das Fahrverbot für Fahrzeuge der Abgasklasse EURO 1. Die zeitlich

gestaffelten Fahrverbote gelten ganzjährig für Lastkraftwagen, Sattelkraftfahrzeuge und Sattelzugfahrzeuge (über 7,5 t höchst zulässigem Gesamtgewicht). Ab 1. Jänner 2014 gilt das Verbot für Lkw der Abgasklasse EURO 2, diese sind dann älter als 14 Jahre.

330 Gemeinden sind betroffen Peter Postl vom WK Rechtsservice: „Die neue Luftreinhalteverordnung Steiermark enthält ganz klare Regelungen zu Verkehr und Landwirtschaft für 330 Gemeinden in der Steiermark.“ Ausnahmen gelten für nachgerüstete Fahrzeuge, Lkw mit kostenintensiven Spezialaufbauten, Schausteller, historische Lkw und selbstfahrende Arbeitsmaschinen. Mit Spezialfahrzeugen sind

Kehrmaschinen, Tank- und Betonmischwägen sowie Kraftfahrzeuge mit speziellem technischen Equipment (Messtechnikfahrzeuge) und Silo-Lkw gemeint. Der Werksverkehr ist nicht erfasst, wenn die Firma insgesamt nicht mehr als vier Lkw besitzt. Mit Plakette sind für Taxis die geforderten Abgaswerte sichtbar nachzuweisen. ■

Taxi-Pickerl Orange für Fahrzeuge mit Euro-1-Standard, die bis 1. Jänner 2013 in Graz fahren dürfen. Grüne Plaketten für Taxis, die zumindest Euro-4-Standard erreichen und somit keinen Beschränkungen unterliegen.


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Rat & Tat: Praxistipps für Unternehmen Fristenlauf für eine Kündigung Ich möchte einen Angestellten kündigen, wann muss die Kündigung ausgesprochen werden? Dazu Gabriele De Marinis: Der Arbeitgeber hat bei der Kündigung eines Angestellten das Ende eines Kalendervierteljahres (Quartals) einzuhalten. Die Kündigung ist daher zeitlich so auszusprechen, dass zwischen Kündigungsausspruch (Zugang der Kündigung beim Angestellten) und dem Kündigungstermin (Ende des Dienstverhältnisses) die jeweilige Kündigungsfrist eingehalten wird. Fristen: 1. und 2. Dienstjahr: sechs Wochen, 3. bis 5. Dienstjahr: zwei Monate; 6. bis 15. Dienstjahr: drei Monate; 16. bis 25. Dientsjahr: vier Monate, ab dem 26. Dienstjahr: fünf Monate. Durch arbeits- oder kollektivvertragliche Vereinbarung kann festgelegt werden, dass die Kündigungsfrist am 15. oder Letzten eines Kalendermonats endet. Das bedeutet, dass der Arbeitgeber Kündigungen nicht ausschließlich nur mit Austrittstag 31. März, 30. Juni, 30. September bzw. 31. Dezember aussprechen darf, sondern 24 Termine nutzen kann. Sollte im Kollektivvertrag keine Sonderregelung zum Kündigungstermin bestehen, ist die Vereinbarung zum 15. und Letzten eines jeden Kalendermonats jedenfalls zu empfehlen.

Weitere Infos

Internet löst Papier in Unternehmer, die Post von der Statistik Austria bekommen, müssen ihrer Informationspflicht nachkommen. Jetzt wird der Datentransfer online abgewickelt. Statistiken sind unverzichtbar. Sie spiegeln Konsumverhalten, Exportquoten und vieles andere mehr im Land wider. Das Rohmaterial für die monatliche Konjunkturstatistik liefern heimische Firmen. Gertrude Schmölzer konkretisiert: „Die monatliche Konjunkturerhebung im produzierenden Bereich ist eine der zentralen Informationsquellen für die Beobachtung der konjunkturellen Entwicklung Österreichs und des europäischen Binnenmarktes.“ Welche Unternehmen Daten liefern müssen, lässt sich nicht ganz exakt beschreiben. Es hänge, so Schmölzer, von verschiedenen branchenabhängigen Indikatoren wie zum Beispiel Umsatz oder Mitarbeiterzahl ab. Wenn allerdings der Meldebogen der Statistik Austria zur

Weitere Infos Ihr Draht zu den Experten: Tel. 0316/601-601

Datentransfer online Im Klartext: Die Aufforderung zur Meldung und die Zugangsdaten für die Übermittlung erhalten die betroffenen Unternehmen nach wie vor mit der Post, alles andere wird online erledigt. Schmölzer empfiehlt den Firmen, der Informationspflicht im Netz nachzukommen, „weil das wirklich Berge von Papier einspart“. Traditionalisten können natürlich auch in Zukunft auf einem Fragebogen per Post be-

Die monatliche Konjunkturerhebung liefert Futter für das grafische Stimmungs­ barometer.

harren. Schmölzer warnt davor, die Aufforderung zum Mitmachen in den Wind zu schreiben: „Unternehmer, die keine Daten liefern, werden angezeigt und müssen mit einer Geldstrafe rechnen, die von der Bezirkshauptmannschaft eingehoben wird.“

Kurz notiert

Albanien

Ein Fachreport gibt einen Einblick in die Geschäftschancen in Albanien. Besonderer Fokus: „Zugang zu EU- und IFI-finanzierten Projekten“. Publikationsart: Download. Mitgliederpreis: Gratis. Download unter www. webshop.wko.at.

Saudi-Arabien Gabriele De Marinis WK-Sofortservice Tel. 0316/601 DW 601

monatlichen Konjunkturerhebung (bis dato) brieflich ins Haus geflattert ist, dann ist das eine verpflichtende Aufforderung, diesen auch auszufüllen. Seit 2011 geht die Statistik Austria neue Wege. Schmölzer: „Da bereits eine Vielzahl der Unternehmen ihre Meldung für die monatliche Konjunkturerhebung im produzierenden Bereich auf elektronischem Wege erstattet, werden den Unternehmen seit der Berichtsperiode Jänner 2012 erstmals keine Papierunterlagen mehr über­mittelt.“

Exportmarkt- und Wirtschaftsinformationen zur Umwelttechnik in Saudi-Arabien bietet ein Bericht der WK. Das Königreich steht gerade am Beginn seiner

Bemühungen, die eigene Wirtschaft nachhaltiger zu gestalten. Im Wassersektor etwa sind hohe Investitionen geplant, gleiches gilt für die Bereiche Müllsortierung und -verbrennung sowie Green Building. Umfang: 32 Seiten. Publikationsart: Download. Mitgliederpreis: Gratis. Weitere Informtionen und Download unter www.webshop.wko.at.

Marokko

„Erneuerbare Energien“ behandelt ein Bericht über die Situation in Marokko. Über 90 Prozent der

Energie importiert das Land in Form von fossilen Brennstoffen – dementsprechend hoch ist die Motivation, in erneuerbare Energien zu investieren um sich aus der Importabhängigkeit zu befreien. Österreichische Exporteure haben hier Möglichkeiten, staatlich geförderte Projekte zu lukrieren und das Entwicklungspotenzial des Landes zu nutzen. Umfang: 98 Seiten. Publikationsart: Download. Mitgliederpreis: Gratis. Weitere Informationen und kostenloser Download unter www.webshop.wko.at.


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Im WK-Service­team für Sie da: Gabriele Köberl, Tel. 0316/601 DW 601

n der Statistik ab

Arbeitsunfähig nach einem Unfall

Foto: Markus Langer - Fotolia

Firmenchefs, die der Meinung sind, mit dem Bezahlen der Strafe ihrer Informationspflicht entgehen zu können, irren. Schmölzer: „Der Fragebogen muss in jedem Fall – auch im Nachhinein – ausgefüllt werden.“ Um die Meldung für die Unternehmen so einfach

wie möglich zu gestalten, werden auf der Homepage von Statistik Austria unter www.netquest.at zwei kostenlose elektronische Meldemedien (der Webfragebogen eQuest/Web Neu bzw. das PC-Programm e-Quest Version 2) für eine effiziente und au-

tomationsunterstützte Meldung angeboten. Infos und der Zugang zum Fragebogen: www.netquest. at. Hotline der Statistik Austria: Tel. 01/71128-7272, E-Mail. pk@ statistik.gv.at. Technische Fragen: Tel. 01/ 71128-8009, E-Mail helpdesk@statistik.gv.at. ■

sowie der Voranschlag der Wirtschaftskammer Steiermark und der Fachgruppen für das Jahr 2012 gemäß § 132 Abs. 3 Wirtschaftskammergesetz zur Kenntnis gebracht. Die Voranschläge werden vom 6. 2. 2012 bis 5. 3. 2012 Montag bis Freitag in der Zeit von 8.00 bis 16.00 Uhr in der Wirtschaftskammer Österreich, Abteilung für Finanz- und Rechnungswesen, 1040 Wien, Wiedner Hauptstraße 63, Bauteil 1, 1. Stock, Zimmer A1 33 (Voranschlag der WK Österreich) und Zimmer A1 01 (Voranschläge der Fachverbände), sowie in der

Wirtschaftskammer Steiermark, Abteilung für Finanz- und Rechnungswesen, 8021 Graz, Körblergasse 111–113, 1. Stock, Zimmer 106 (Voranschlag der Wirtschaftskammer Steiermark und Fachgruppen), zur Einsicht für die Mitglieder aufliegen.

Verlautbarung

Die Wirtschaftskammer Österreich und die Fachverbände sowie die Wirtschaftskammer Steiermark und die Fachgruppen geben Einsicht. Dem Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend wurden der Voranschlag der Wirtschaftskammer Österreich und die Voranschläge der Fachverbände

Mitglieder haben Einsicht.

Wann gebührt ein Zuschuss zur Entgeltfortzahlung? Dazu Andreas Müller: Im Falle der Arbeitsunfähigkeit von Arbeitnehmern leistet die AUVA dem Arbeitgeber einen Zuschuss zur Entgeltfortzahlung. Anspruch besteht für alle Arbeitnehmer, die bei der AUVA unfallversichert sind, und nur für Unternehmen mit weniger als 51 Arbeitnehmern. Der Zuschuss gebührt bei einer Arbeitsunfähigkeit, die länger als drei zusammenhängende Tage dauert und aufgrund eines Freizeit- oder Arbeitsunfalls eingetreten ist. Er wird ab dem ersten Tag der Entgeltfortzahlung für die Dauer von maximal 42 Kalendertagen pro Arbeitsjahr (Kalenderjahr) gewährt. Der Zuschuss gebührt auch für einen Krankenstand über mehr als zehn zusammenhängende Tage aufgrund einer Krankheit und wird ab dem elften Tag der Entgeltfortzahlung für die Dauer von maximal 42 Kalendertagen pro Arbeitsjahr (Kalenderjahr) gewährt. Antragstellung (wenn möglich elektronisch): innerhalb von drei Jahren nach Beginn des Entgeltfortzahlungsanspruches. Die Höhe des Zuschusses beträgt zirka 50 Prozent des jeweils fortgezahlten Entgelts zuzüglich eines Zuschlages für die Sonderzahlungen in Höhe von 8,34 Prozent.

Weitere Infos

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Voranschläge 2012

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Andreas Müller WK-Rechtsservice Tel. 0316/601 DW 601


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Österreich Steuerkeule von AK und ÖGB schadet dem Wirtschaftsstandort Als „Anschlag auf den Wirtschaftsstandort“ sieht WKÖ-Generalsekretärin Anna Maria Hochhauser die Vorschläge von AK und ÖGB, um Budgetprobleme ausschließlich mit höheren Steuern zu lösen. „Die schlimmsten Befürchtungen der Wirtschaft haben sich bewahrheitet: Die Arbeitnehmervertreter wollen eine neue Steuerlawine für den

Foto: WKO

Budgetprobleme lassen sich nicht mit der Steuerkeule lösen.

gesamten Mittelstand, eine massive Erhöhung der ohnehin unerträglich hohen Lohnnebenkosten und eine massive Belastungswelle für die Betriebe“, so Hochhauser. Nicht anders seien die Forderungen von AK-Direktor Werner Muhm und dem leitenden Sekretär des ÖGB, Bernhard Achitz, zu verstehen, wonach etwa Arbeitgeber für jede Überstunde einen Euro an Sondersteuer abführen, die Körperschaftssteuer erhöht, der Boden für eine Erhöhung der Sparbuchsteuer bereitet werden, die Gruppenbesteuerung massiv eingeschränkt und der Gewinnfreibetrag als Äquivalent des 13./14. Gehalts für Klein- und Kleinstunternehmer abgeschafft werden sollen. „Alle diese Maßnahmen laufen auf eine massive Erhöhung der betrieblichen Steuern und Lohnnebenkosten hinaus“, so die WKÖ-Generalsekretärin. „ÖGB und AK dokumentieren mit ihrer ,Steuerbelastungsliste der Schande‘, dass sie nicht sparen

können und wollen, dass sie allen notwendigen Strukturreformen ablehnend gegenüber stehen.“

Neuerliche Belastungswelle nicht verkraftbar „Eine neuerliche Belastungswelle ist schlicht und einfach nicht mehr verkraftbar, sie kostet Wachstum, das wir bitter benötigen, um den Wohlstand zu sichern, und sie zerstört Arbeitsplätze“, warnt Hochhauser. Vorschläge für substanzielle Einsparungen ließen AK und ÖGB hingegen weiterhin schmerzlich vermissen. „Wer ernsthaft glaubt, die österreichischen Budgetprobleme ließen sich mit der Steuerkeule beheben, braucht sich über eine Rückkehr zum Triple-A keine Gedanken zu machen. Überfällige Reformen müssen endlich in Angriff genommen werden. Österreich hat kein EinnahmenProblem, wir haben ein Ausgabenproblem“, so Hochhauser. ■

So wollen ÖGB und AK die Betriebe mit bis zu 4,5 Milliarden höheren Steuern belasten: Mit bis zu insgesamt 4,5 Mrd. Euro wollen AK und ÖGB den Steuerzahler belasten. Hier ein Auszug aus ihrem Belastungspaket: Pensionsversicherung:

‣‣Beitragssätze in der PV der

Selbständigen um 0,5 Prozentpunkte auf 22,8% heben. ‣‣Höhere Beiträge gemäß Nachtschwerarbeitsgesetz. ‣‣Anhebung der Höchstbeitragsgrundlage im ASVG, BSVG und GSVG um 300 Euro. ‣‣Kein weiteres Absenken der

Mindestbeitragsgrundlage GSVG. Körperschaftssteuer: ‣‣Erhöhung der KöSt von 25 auf 28% angedacht, oder alternativ: ‣‣Gruppenbesteuerung: einge-

schränkte Verwertbarkeit von Auslandsverlusten und keine Firmenwertabschreibung. Arbeitsmarkt:

‣‣U.a. Sondersteuern für Unternehmen (siehe Faksimile).

Erhöhung der Lkw-Maut Erbschafts- und Schenkungssteuer nach dem AK-Modell Vermögenssteuer nach dem ÖGB-Modell


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· Österreich · 19

Statt Belastungslawine für Betriebe mit Reformen zurück zum Triple-A Nur durch Strukturreformen kann Österreich das Budget nachhaltig sanieren und das verlorene Triple-A zurückgewinnen, betonen die Präsidenten der Wirtschaftskammer Österreich und der Industriellenver­ einigung, Christoph Leitl und Veit Sorger, unisono. 5% bei Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialversicherungen sei das von der Regierung angekündigte Sparvolumen von zehn Milliarden Euro innerhalb der nächsten fünf Jahre zu realisieren – und zwar ohne höhere Steuern und ohne Sozial- und Beschäftigungsabbau. „Eine dauerhafte Erhöhung der Steuern und Abgaben um eine Milliarde Euro senkt das BIP langfristig um zwei Milliarden Euro und kostet 15.000 Arbeitsplätze“, so der WKÖ-Präsident. Sorger brach eine Lanze für die Gruppenbesteuerung als Stand-

Foto: WKO

Die von Arbeitnehmerseite geforderte Erhöhung von Steuern und Abgaben würde dem Wirtschaftsstandort hingegen massiv schaden, das 2012 ohnehin nur bescheidene Wachstum weiter bremsen und damit Arbeitsplätze kosten, so die beiden Präsidenten in einer Pressekonferenz. Leitl erneuerte seine Forderung nach einer raschen und ausgabenseitigen Budgetkonsolidierung inklusive einer umfassenden Verwaltungsreform. Mit dem letzten Sparpaket und einer weiteren Ausgabenkürzung um

Christoph Leitl und Veit Sorger ort-Asset Österreichs: „Sie ist kein Geschenk, sondern lediglich eine Steuerstundung, die Arbeitsplätze sichert.“ Angehen müsse man vielmehr die „Hacklerregelung“ und die Effizienzsteigerung im Gesundheitssystem. Einig waren sich Leitl und Sorger, dass mit

dem Sparpaket finanzielle Mittel für Zukunftsinvestitionen wie Bildung und Ausbildung, Forschung und Entwicklung sowie Infrastruktur frei gemacht werden sollen. „Österreichs Wirtschaft muss wachsen und darf nicht still stehen.“ ■

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International Erdöl lässt Wirtschaftsmotor brummen

Ist es für heimische Unternehmen ratsam, in Nigeria aktiv zu werden? Nella Hengstler: Hier herrscht ein mitunter recht schwieriges Investitionsklima. Als Produktionsstandort ist Nigeria etwa aufgrund der mangelnden Infrastruktur ungeeignet. Vor allem Stromausfälle stehen an der Tagesordnung. Dafür ist es ein sehr großer Markt mit ausgezeichneten Geschäftschancen, in vielen Bereichen ist man wirklich noch der Erste, der einen Markt besetzt. Nigeria lockt mit Gewinnspannen wie sonst nirgends auf der Welt – Erfahrung mit Entwicklungsländern ist aber auf jeden Fall empfehlenswert. Welche Branchen sind gewinnbringend? Hengstler: Das Geschäft mit dem Erdöl ist die stärkste wirtschaftstreibende Kraft, und ich kann für Zulieferfirmen durchaus noch Chancen ausmachen. Für den Öl-Sektor braucht man allerdings einen nigerianischen Partner. Ansonsten gilt: Nigeria erzeugt fast nichts selber, es besteht ein großer Bedarf an Dienstleistungen und Know-how. Auch für Maschinen besteht ein großer Markt, hier wird Wert auf hohe Qualität aus Europa oder Amerika gelegt. In welchen Branchen sind heimische Unternehmen bereits aktiv? Hengstler: Das berühmteste Produkt ist Red Bull. Der Markt für

Energy-Drinks boomt. Stickwaren aus Vorarlberg gelten in Nigeria als absolutes Luxusgut, der Textilmarkt ist allerdings stark umkämpft. Vor allem chinesische Textilunternehmen drängen mit Masse auf den Markt. In letzter Zeit gab es vor allem negative Schlagzeilen über Nigeria. Wie ernst ist die Lage? Hengstler: Darüber streiten sich auch Sicherheitsexperten. Momentan scheint die Sekte „Boko Haram“ (dt.: „Westliche Bildung ist eine Sünde“, Red.) eine große Bedrohung für den nigerianischen Staat zu sein. Ob das tatsächlich nur auf radikalen Islamismus zurückzuführen ist oder auch politische Hintergründe hat, ist nach wie vor unklar. Fakt ist: in Lagos, dem „New York Afrikas“, gab es noch keine Anschläge, offensichtlich kann sich die Sekte hier nicht durchsetzen. Von Reisen in den Norden raten wir aber derzeit ab. Ist die nigerianische Bevölkerung generell Ausländern feindlich gesinnt? Hengstler: Nein, ganz im Gegenteil. Die Menschen hier sind Ausländern gegenüber sehr freundlich und höflich, Weiße genießen hier trotz der Kolonialvergangenheit ein hohes Ansehen. Geschäftspartner haben sich meist schon europäische Gepflogenheiten wie Pünktlichkeit angeeignet – und achten dann auch sehr streng auf ihre Einhaltung. Man sollte Nigerianer auf keinen Fall anders behandeln als europäische Gesprächspartner. ■

Foto: Wikipädia

Von Markus Rodlauer markus.rodlauer@wkstmk.at

Nella Hengstler

Noch sind veraltete Generatoren wie dieser im Einsatz, doch die Wirtschaft in Nigeria legt immer mehr Wert auf Qualität.

Foto: Fotolia

Wirtschaftsdelegierte Nella Hengstler über Chancen und Risiken eines Engagements im „Melting Pot“ Nigeria.

Nigeria

‣‣Nigeria liegt in Westafrika und grenzt an Benin,

Niger, Tschad und Kamerun. Mit über 152 Millionen Einwohnern ist es das bevölkerungsreichste Land Afrikas. ‣‣Die nigerianische Wirtschaft lebt vom Erdöl: 80 Prozent der Staatseinnahmen und 95 Prozent der Exporteinnahmen gehen auf sein Konto. ‣‣Kontakt: Außenwirtschaftscenter Lagos. +234-1 280 1304-5, lagos@wko.at.


Nr. 4 · 3. Februar 2012 Steirische Wirtschaft

· International · 21

„Das Wichtigste: Schauen wir darauf, dass wir unsere Mitarbeiter qualifzieren und motivieren. Denn es kommt eine Zeit nach der Krise.“ Andrea Mandl, Obmann der WK-Sparte Handel

Wie war’s in China?

Foto: Fischer

Drei Jahre lang lag China im Fokus des Internationalisierungscenters Steiermark (ICS), 2012 läuft das Programm aus. Auf http://tiny. cc/32k3i kann man sein Feedback zum Programm abgeben.

Holz für die Türkei Was ist für Holzbetriebe im „Land der zwei Kontinente“ möglich? Das klärt eine Informationsveranstaltung am 15. Februar in St. Ruprecht / Raab. Beginn 15.30 Uhr, Holz Bau Weiz. Ansprechpartnerin: Kerstin Schmoll, Tel. 0316/58 78 50.

Gipfeltreffen Am 28. Februar stehen die Wirtschaftsdelegierten aus Ungarn, Tschechien, der Slowakei, Slowenien, Polen und Lettland interessierten Unternehmern mit Rat und Tat zur Seite. Wirtschaftskammer Steiermark, SchreinerZimmer. Anmeldung unter http://tiny.cc/pjukb.

Erwägen gemeinsame Interessen: Maria Oyeyinka Laose (li.) im Gespräch mit Jürgen Roth und Claus Tüchler.

Gast aus dem Herzen Afrikas Die Botschafterin Nigerias ruft bei ihrem Besuch heimische Unternehmen zu verstärktem Engagement in ihrem Heimatland auf. Vor allem in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts waren österreichische Unternehmen in Nigeria sehr präsent, mittlerweile hat sich das aber geändert. Um dem entgegen zu wirken, hat die nigerianische Botschafterin Maria Oyeyinka Laose der Wirtschafts-

kammer Steiermark einen Besuch abgestattet. „Nigeria liegt im Herzen Afrikas, von hier aus kann man den gesamten Kontinent strategisch bearbeiten“, berichtet sie. „Der Markt steht den österreichischen Unternehmen offen, aber sie müssen schnell sein: Vor allem die Chinesen sind bereits sehr aktiv.“ Dass es sich bei Nigeria um ein wirtschaftlich interessantes und rasant wachsendes Land handelt, betont auch WirtschaftskammerVizepräsident Jürgen Roth. „Die heimischen Unternehmen müs-

sen ihre Absatzmärkte erweitern, nur etwa ein Prozent aller Exporte gehen nach Afrika.“ Gemeinsam mit ICS-Chef Claus Tüchler will er im laufenden Jahr Interessenten für ein Engagement in Nigeria finden und sie mit potenziellen Geschäftspartnern aus dem Land zusammenbringen. „Es ist enorm wichtig, dass steirische und nigerianische Unternehmen im persönlichen Kontakt zueinander finden. Das ist oft der erste Schritt auf dem Weg zur Partnerschaft“, erklärt Roth. ■

Um steirischen Firmen den Sprung ins Ausland zu erleichtern, fördert das Wirtschaftsressort internationale Messeauftritte. Rund die Hälfte der steirischen Wertschöpfung von rund 35 Milliarden Euro pro Jahr wird im Ausland erwirtschaftet, jeder zweite Arbeitsplatz ist vom Erfolg der Unternehmen außerhalb der österreichischen Grenzen abhängig. Der erste Schritt über die Grenze

ist für viele Unternehmen der Auftritt auf internationalen Messen. Die Steirische Wirtschaftsförderung (SFG) unterstützt hier deshalb ab sofort kleine und mittlere Unternehmen. Konkret werden die ersten beiden Auftritte bei internationalen Messen gefördert, bei denen das Unternehmen zum ersten Mal vertreten ist. Darüber hinaus werden Architekturbüros und Ingenieurkonsulenten bei der Teilnahme an internationalen Wettbewerben unterstützt. „Der erste Schritt auf einen neuen

Markt ist für viele Unternehmen der schwierigste“, weiß Landesrat Christian Buchmann. „Das neue Förderungsprogramm ist daher ein wichtiger Impuls, um insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen den Zugang zu neuen Exportmärkten zu erleichtern.“ Pro Unternehmen können Projektkosten von maximal 8.000 Euro für Europa und maximal 16.000 Euro für Märkte außerhalb Europas angerechnet werden. Nähere Infos: www.sfg.at, Tel. 0316 / 70 93-0. ■

Foto: Fischer

Zaster für steirische Grenzgänger

Fördert heimische Unternehmen: Landesrat Christian Buchmann.


Nr. 4 · 3. Februar 2012

22 · Steirische Wirtschaft

Franchise

„Es ist leichter, als Franchise-Nehmer unternehmerisch durchzustarten als von der grünen Wiese.“ Susanne Seifert, Franchise-Verband

Gemeinsam und doch nicht zusammen

Kurz beschrieben bedeutet Franchising, eine erfolgreiche Geschäftsidee zu multiplizieren. Der Franchise-Geber hat ein Unternehmenskonzept entwickelt, das der Franchise-Nehmer als selbständiger Unternehmer übernehmen und umsetzen kann. Dafür bezahlt der FranchiseNehmer an den Franchise-Geber eine Einstiegsgebühr, die Höhe ist abhängig von der Bekanntheit der Marke und dem Entwicklungsstand des Franchise-Systems. Der Franchise-Geber verpflichtet sich darüber hinaus, dem Franchise-Nehmer regelmäßige Unterstützung zu geben und das System und die notwendigen Dienstleistungen auch laufend weiterzuentwickeln. Dafür verrechnet der FranchiseGeber laufende Gebühren, die meist vom Umsatz abhängig gemacht werden. Der FranchiseNehmer verpflichtet sich, das Konzept systemkonform umzu-

setzen, und übernimmt dafür auch die Verantwortung. Die Basis des Franchising ist also die Partnerschaft selbständiger Unternehmer, die ein gemeinsames Ziel verfolgen, nämlich ein erfolgreiches Konzept für alle gewinnbringend umzusetzen.

Tipps von der Expertin Susanne Seifert vom „Österreichischen Franchise-Verband“ warnt allerdings vor zu großer Euphorie, „weil viele Interessenten denken, dass sie sich als FranchiseNehmer ohne viel Zutun eine goldenen Nase verdienen“. Die Expertin stellt auch ganz klar, dass der Verband weder eine Berufsberatung noch eine Datenbank ist, aber dass ganz klar geholfen wird, wenn Unternehmer in spe wissen, in welcher Branche sie sich als Franchise-Nehmer selbständig machen möchten: „Wir haben Kontakt mit unseren Mitgliedern und wissen natürlich, welche Marken unternehmerische Verstärkung am Markt suchen.“ Seifert fordert auch ganz klar Unternehmergeist und Verantwortungsbewusstsein ein, „weil auch ein FranchiseBetrieb ein Unternehmen ist“. ■

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Nr. 4 · 3. Februar 2012

26 · Banken · Steirische Wirtschaft

Branchen Versicherer raten zu Demenz-Vorsorge Laut einer aktuellen Allianz-Studie wird die Zahl der Demenzkranken weltweit von heute 36 Millionen auf bis zu 115 Millionen im Jahr 2050 ansteigen. Europa ist davon stark betroffen, wobei der größte Anstieg in Irland zu verzeichnen ist: 2050 wird es dort mit 120.000 Demenzkranken dreimal so viele Betroffene geben wie heute. Auch in Österreich ist mit mehr als einer Verdoppelung der Fallzahlen von derzeit 120.000 auf 269.000 Demenzkranke zu rechnen. Die volkswirtschaftlichen Kosten der Krankheit sind beträchtlich: Im Schnitt der EU-27 liegen die Kosten für Pflege pro Patient und Jahr bei 24.000 Euro, in Österreich bei 17.000 Euro. Die

Bandbreite zwischen häuslicher und stationärer Pflege ist jedoch sehr groß: Liegen die Kosten in häuslicher Pflege bei 10.000 Euro, steigen sie bei stationärer Behandlung auf 43.000 Euro. Wolfgang Littich, Vorstandsvorsitzender der Allianz Gruppe in Österreich, hält fest: „Demenz ist ein schwieriges Thema, bei dem alle – Staat, Unternehmen und auch jeder Einzelne – gefordert sind. Es gilt, Defizite in der medizinischen Versorgung und der Pflege für Demenzkranke zu verbessern. Letztendlich muss sich jeder Einzelne so früh wie möglich mit dem Thema beschäftigen.“ Seit der erstmaligen Beschreibung der Krankheit im Jahre 1906 wurden zwar erhebliche Fortschritte bei der Erforschung der Demenz gemacht, eine Heilung ist bislang nicht möglich. Präventiv wirken aber geistige und sportliche Aktivität – und eine entsprechende Versicherung für den Fall der Fälle. ■

Eine Demenz kann Kurzzeitgedächtnis, Denkvermögen und Persönlichkeitsstruktur beeinträch­ tigen.

Foto: libzia - Fotolia

Die Zahl der Demenzkranken wird dramatisch ansteigen. Da die Sozialausgaben sinken, steigt der Bedarf nach Absicherung.

Ein Klimt für die eigene Brieftasche Die „Goldene Adele“ gilt als eines der bedeutendsten Werke Gustav Klimts – und ist jetzt auch als 50-Euro-Münze erhältlich.

Ein echter Klimt auf 22 Millimetern

Zum 150. Geburtstag von Gustav Klimt werden 2012 so viele seiner Werke wie nie zuvor in den Wiener Museen ausgestellt, jedes einzelne viele Millionen wert. Wer nach einem etwas preiswerteren Klimt sucht, kann jetzt zur neuen Klimt-Münze greifen, die

bei einem Nennwert von 50 Euro vergleichsweise erschwingliche 505 Euro kostet. Die Münze Österreich widmet dem Meister eine eigene Serie, die insgesamt fünf von Klimts Frauen zeigen wird. Jedes Jahr wird eine veröffentlicht, den Auftakt macht das Konterfei von Adele BlochBauer. Die „Goldene Adele“ gilt als eines der bedeutendsten Werke des österreichischen Jugendstils. Auf der Wertseite der Münze ist ein Porträt geprägt, das den Künstler selbst zeigt. 2013 ist es „Die

Erwartung“, 2014 „Judith II“ und 2015 „Hygieia“. Den Abschluss wird der berühmte „Kuss“ im Jahr 2016 machen. „Wir erwarten großes Kaufinteresse, nicht nur bei Münzsammlern, sondern auch bei Kunstinteressierten, die Freude an ihrer eigenen ‚Klimtausstellung‘ haben“, sagt Münze-Generaldirektor Gerhard Starsich. Die Münzen bestehen aus zehn Gramm Gold, erscheinen in einer Auflage von maximal 30.000 Stück und sind ab sofort erhätlich. ■


Nr. 4 · 3. Februar 2012 Steirische Wirtschaft

· Industrie · 27

„Unsere F&E-Quote beträgt 3,5 Prozent des Umsatzes. Das selbstgesteckte Ziel, jährlich eine Produktinnovation auf den Markt zu bringen, übertreffen wir regelmäßig.“ Manfred Gaulhofer, Hans Heiling (v. l.)

Gaulhofer zählt zu den führenden Fensterproduzenten in Österreich. Das Unternehmen setzt auf Wachstum. Von Petra Mravlak petra.mravlak@wkstmk.at Trotz schwacher Baukonjunktur im Jahr 2011 erwirtschaftete der Fensterhersteller Gaulhofer einen Umsatz von 82 Millionen Euro, das sind um zwei Millionen mehr als im Jahr davor. „Die Fensterbranche hängt stark von der Bauwirtschaft ab, das vergangene Jahr war aber nicht so schlecht, wie von vielen befürchtet“, sagt Manfred Gaulhofer, Chef des Familienbetriebs. Produziert wird an zwei Standorten in Österreich: In der Zentrale in Übelbach sind es Türen und Fenster aus Holz und Holz-Alu und in Mäder in Vorarlberg Kunststofffenster und -türen. Insgesamt verließen letztes Jahr 230.000

Fenster- und 5000 Türeinheiten die Produktionshallen. 38 Prozent davon wurden exportiert. Nach den Plänen Gaulhofers sollen es künftig noch mehr werden. Die wichtigsten Auslandsmärkte sind Deutschland und die Schweiz, dort wird das gesamte Sortiment angeboten. In anderen europäischen Ländern, den USA und Kanada setzt man vor allem auf High-End-Produkte.

High-Tech-Fenster „Ein Fenster ist heute ein hochtechnologisches Produkt, das unterschiedlichsten Anforderungen an Wärme- und Schallschutz, Behaglichkeit, Sicherheit und Ästhetik gerecht werden muss“, sagt Gaulhofer. Der Trend gehe dahin, die spezifischen Gegebenheiten des jeweiligen Gebäudes bei der Auswahl von Fenstern und Türen stärker zu berücksichtigen. „So sollte eine große, direkt der Sonne ausgesetzte Glasfläche an einer Südfassade andere Eigenschaften

aufweisen als ein Element auf der schattigen Nordseite“, führt er weiter aus. Ungebrochen sei der Trend zu immer größeren verglasten Flächen. Dank statisch und wärmetechnisch hervorragender Eigenschaften von modernen Fenstern wirkt sich das aber nicht mehr negativ auf die Energiebilanz aus. Mittlerweile gibt es sogar rahmenlose Ganzglaselemente mit effizienter Dämmung und Dichtung. „Bei uns liegt die F&E-Quote bei 3,5 Prozent des Umsatzes“, ergänzt Geschäftsführer Hans Heiling. ■

Unternehmen 1919 gründet Karl Gaulhofer eine Bau- und Möbeltischlerei in Frohnleiten. 1975 übersiedelt die Firma nach Übelbach. 1987 kommt der Standort Mäder hinzu. Seit 2008 steht Manfred Gaulhofer an der Firmenspitze.

Ein Tag im Zeichen des Lernens Am Dienstag, dem 7. Februar, von 9.30 bis 17 Uhr wird in der Wirtschaftskammer Berufsorientierung groß geschrieben. Die Messe IBOBB (Information, Beratung und Orientierung für Bildung und Beruf) bietet Lehrern die Gelegenheit, sich über die neuesten Entwicklungen zu informieren. So können Pädagogen zu neuen Impulsen für die Gestaltung ihres Unterrichts im Bereich der Berufs­ orien­ tierung finden. Die Impulsvorträge behandeln Themen wie „Lehre und Wirtschaft“, „Trends am Arbeitsmarkt“ und die „Trends und Erwartungen in der Industrie“.

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Weitblick mit neuen Fenstern

In Kürze

Schüler brauchen gezielte Berufsorientierung

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Online-Ratgeber für Lehrbetriebe

Im Gaulhofer-Headquarter in Übelbach werden Fenster und Türen aus Holz hergestellt.

Der neue Online-Ratgeber für Lehrbetriebe im Internet gibt aktuelle Rechts- und Serviceinformationen zu den wichtigsten Fragen rund um die Lehrlingsausbildung: sei es die Suche nach geeigneten Lehrlingen, der Abschluss oder die Lösung eines Lehrvertrages oder die Ausbildung in einem neuen Lehrberuf. Den Ratgeber finden Sie unter http://wko.at/ratgeber/ lehrling.


Nr. 4 · 3. Februar 2012

28 · Gewerbe · Steirische Wirtschaft Nachrichten

Fernsehbäcker Christian Ofner wird in Zukunft als Backexperte in der ORF-Sendung „Frisch gekocht“ mitwirken. Nach einem Gastauftritt im Herbst wird er „Andi und Alex“ nun regelmäßig besuchen: So am 6. Februar, 13.15 Uhr, ORF 2. Der gebürtige Steirer möchte mit seiner „mobilen Backstube“ Bewusstsein für gesundes Brot schaffen.

Bau Thermoprofit

Seit Jänner sind 50 steirische Floristen dem Label „Fair Flowers Fair Plants“ beigetreten. Die weltweit gültige Marke steht für die Einhaltung fairer sozialer und ökologischer Standards. Von Petra Mravlak petra.mravlak@wkstmk.at Eine Informationsveranstaltung des Blumenbüros Österreich im Dezember des Vorjahres hat den Stein ins Rollen gebracht und zu einer wahren Beitrittswelle geführt: In der Steiermark gibt es nun bereits rund 70 Floristen und drei Großhändler, die auf das „Fair Flowers Fair Plants“-Label (FFP) setzen (Info rechts). Damit soll die Einhaltung sozialer und ökologischer Richtlinien in Produktion und Handel garantiert werden. 50 neue Partner gibt es allein seit Anfang 2012. Im Vergleich dazu liegt die Mitgliederzahl österreichweit insgesamt erst bei 100. „Das soll sich rasch ändern“, sagt Rudolf Hajek, Bundesinnungsmeister der Floristen und Präsident des Blumenbüros. „Die Nachfrage nach fair produzierten Blumen und Pflanzen nimmt von

Foto: Jean Kobben - Fotolia

Das Land Steiermark führt die Thermografie- und Beratungsaktion Thermoprofit durch. Ein professionelles Beratungspaket mit Maßnahmenvorschlägen, die Energie sparen und die Umwelt schonen sollen, werden dabei vom Land gefördert. Abgewickelt wird das Projekt von der Grazer Energieagentur. Weitere Informationen unter Tel. 0316/811848, E-Mail office@grazer-ea.at oder auf der Homepage der Grazer Energieagentur unter http:// www.grazer-ea.at.

Floristen setzen neue

Winterfeste Immobilien

Baukultur Der Verein Baukultur vergibt die Auszeichnung „Gerambrose“ für besondere Leistungen bei der Erhaltung und Schaffung einer qualitätsvollen Baukultur. Thematische Schwerpunkte: gemeinschaftliche Räume aus den Bereichen Arbeit, Bildung, Kultur und Soziales. Weitere Informationen online unter der Rubrik „Geramb­ rose“ auf www.baukultursteiermark.at.

„Die Nachfrage nach fair gehandelten Pflanzen nimmt von allen Seiten zu.“ Rudolf Hajek, Bundes­ innungsmeister

Foto: Fischer

allen Seiten zu, und das ist auch gut so.“ Dem stimmt auch der Grazer Blumengroßhändler Martin Leitner zu: „Jeder Mensch soll für seine Arbeit bezahlt werden, und der planlose Einsatz von Pestiziden ist zu verurteilen.“ Er weist darauf hin, dass aber schon bisher ein Großteil der in Österreich verkauften Blumen aus nachhaltiger und fairer Produktion stammte – auch wenn dies nicht ausdrücklich mit einem Label gekennzeichnet wurde. „Denn viele Blumen und Pflanzen werden in Österreich oder der EU gezüchtet, hier ist das Einhalten strenger Gesetze Pflicht.“ So stammen 95 Prozent der Pflanzen, die Leitner an seine Kunden – etwa 200 Blumenfachgeschäfte – weiterverkauft, entweder aus Europa oder sind FFP-zertifiziert.

Bedingungen verbessern „Es ist wichtig, dazu beizutragen, dass die Bedingungen besser werden“, ist auch Erwin Plettig überzeugt. Er betreibt eine Gärtnerei und fünf Blumenfachgeschäfte und ist Arbeitgeber von 30 Mitarbeitern. Seit Anfang des Jahres ist auch er Label-Partner. „Wir verkaufen Blumen aus der ganzen Welt und zu 20 Prozent heimische, etwa Gerbera oder Rosen. Ein Zertifikat tragen diese nicht, aber es ist klar, dass die Bedingungen für Mitarbeiter und Umwelt in Österreich in Ordnung sind.“ Auch Floristin Maria Orasch (Blumen Leitner) bietet in ihrem Geschäft

Maria Orasch setzt auf FFPzertifizierte und heimische ­Blumen.

in Graz Blumen mit dem FFP-Label an: „Es ist notwendig, darüber nachzudenken, woher Produkte stammen. Kunden sind heute informierter und aufgeschlossener, und sie fragen nach.“ Seit Sommer 2011 setzt auch Bellaflora auf das Gütesiegel. Gleichzeitig führt das Unternehmen ein eigenes Zertifikat („Mit gutem Gewissen“). Aktuell stammen zehn Prozent des Zimmerpflanzensortiments und sämtliche Frühlingsblumen, wie Tulpen oder Narzissen, aus nachhaltigem Anbau. Das Unternehmen beschäftigt in der Steiermark 75 Mitarbeiter. ■


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· Gewerbe · 29

Foto: Fischer

Maßstäbe für fairen Handel

Valentinstag

Fair Flowers Fair Plants

Stärkster Tag

Label für fair produzierte Pflanzen

Für die Floristen ist der 14. Februar der verkaufsstärkste Tag im Jahr. Im Durchschnitt werden zum Valentinstag 20 Millionen Schnittblumen und zwölf Millionen Topfpflanzen verkauft. Bei den Blumen dominieren Tulpen (5 Millionen), gefolgt von Narzissen (4 Millionen) und Primeln (2 Millionen). 90 Prozent der Tulpen werden in Österreich angebaut.

Das FFP-Label gibt es seit 2005, es ist weltweit anerkannt und garantiert, dass die Produzenten Blumen und Pflanzen unter sozial verträglichen und umweltfreundlichen Bedingungen züchten. Das Label ermöglicht die Rückverfolgung des Produktionswegs von der Züchtung bis zum Verkauf an den Endkunden. Die Stiftung umfasst weltweit bereits an die 1700 Mitglieder – vom Produzenten in Kenia, Ecuador, Costa Rica, den Niederlanden oder Belgien bis hin zum Blumenhändler

in der Steiermark. Um die Einhaltung der Anforderungen an das Gütesiegel sicherzustellen, werden fallweise Kontrollen durch Mystery Shopper durchgeführt. Kontrolliert werden die FFP-Teilnehmernummern, der Kauf und Verkauf von FFP-Produkten, die Seriennummern auf den Labels und die Kommunikation durch die FFP-Kette. Anmeldung und weitere Informationen im Internet unter www. fairflowersfairplants.com. Dort sind auch sämtliche Teilnehmer aufgelistet.


Nr. 4 · 3. Februar 2012

30 · Handel · Steirische Wirtschaft

Ungebremster Online-Trend

Der Einzelhandel zieht Bilanz

Aktuelle Studie zum Internethandel: Mehr Einzelhändler verkaufen online, mehr Kunden nutzen das Angebot.

„Keine Benachteiligung österreichischer Händler gegenüber ausländischen Anbietern!“ Bundesspartenobfrau Bettina Lorentschitsch

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Studienergebnisse

‣‣Nach Umsatz betrachtet ent-

fällt der größte Teil der Ausgaben mit etwa 840 Millionen Euro auf Bekleidung/Textilien. ‣‣Nach Anzahl der verkauften Produkte sind Bücher die am häufigsten gekauften Waren. ‣‣Im Durchschnitt gibt ein Inter-

netkäufer pro Jahr 1.800 Euro aus. Besonders ausgabenfreudig: die Gruppe der 45- bis 54Jährigen mit durchschnittlich 2.000 Euro. ‣‣Die gesamte Studie zum Download: www.derhandel.at

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Online-Shopping wird immer beliebter – zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Studie „Internet-Einzelhandel in Österreich“. Konkret: Mit dem Internet-Einzelhandel wurden 2010 Umsätze in der Höhe von 1,9 Milliarden Euro erwirtschaftet, was 3,6 Prozent des gesamten Einzelhandelsvolumens entspricht. Im Vergleich zu 2006 ist das eine Verdreifachung des Umsatzes. Ebenso verdreifacht haben sich auch die Ausgaben der Kunden in den in- und ausländischen Webshops: Insgesamt 4,5 Milliarden Euro waren den Österreichern Produkte aus dem Netz wert. Das bedeutet, dass Waren im Wert von 2,6 Milliarden im ausländischen Einzelhandel erworben wurden. Das Angebot des heimischen Handels bleibe also, so die Studie, hinter der Nachfrage zurück. Diesem weniger erfreulichen Ergebnis will man nun mit Taten entgegentreten. Bundesspartenobfrau Bettina Lorentschitsch: „Neben verstärkten Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung bei den Händlern werden wir uns gegen die Benachteiligung österreichischer Händler gegenüber ausländischen OnlineHändlern einsetzen.“ ■

Die Konjunkturbeobachtung der KMU-Forschung Austria für 2011 bestätigt dem ös­ terreichischen Einzelhandel ein nominelles Plus von 1,2 Prozent gegenüber 2010 – das entspricht real einem Minus von 1,7 Prozent. Insgesamt betrug der Umsatz im statio­ nären Einzelhandel im Vorjahr 51,2 Milliarden Euro. Mit 1,57 Milliarden Euro (brutto) im Weihnachtsumsatz konnte der Rekordumsatz von 2010 gehalten werden. Branchensieger im Weihnachtsgeschäft waren der Möbel- und Elektroeinzelhandel. Der Branchenprimus für das vergangene Jahr war mit einem Plus von drei Prozent der Lebensmitteleinzelhandel. Neben stabilem Umsatz bestätigt die jüngste Erhebung dem Handel ein Plus bei den Beschäftigungszahlen. Im Schnitt fanden 2011 im Einzelhandel um 2,6 Prozent mehr Menschen Beschäftigungals 2010. Alle Infos zur Bilanz: www. derhandel.at

Der Handel hat gerechnet: stabiler Umsatz, mehr Jobs

Nachrichten

Nach der Deponieverordnung müsste ab diesem Jahr die elek­ tronische Meldung und Aufzeichnung beginnen. Dieser Termin wurde verschoben. Für den Beginn des verpflichtenden elektronischen Datenmanagements gibt es keinen fixen Termin. Es müssen erst Spezifikationen zur PortalSchnittstelle vorgenommen wer-

den, danach wird es noch eine Übergangsfrist von etwa einem Jahr geben, damit die Betriebe die nötigen technische Anpassungen vornehmen können. Weitere Infos online unter http://goo.gl/phgRk.

Altlastenatlas Neuerungen gibt es bei der Altlastenatlasverordnung. Novelliert wurden unter anderem die Prioritätenklassen und der Katasterplan mit den Grundstücksnummern. Das Gesetzblatt mit den Änderungen kann online eingesehen werden unter http://goo.gl/HNt6t.

Weinhandel Digitales Datenblatt Die Weingesetz-Formularverordnung wurde im Bundesgesetzblatt I, Nummer 13/2012 verlautbart. Unter bestimmten

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Sekundärstoff- und Altwarenhandel Elektronische Meldepflicht

Digitale Trauben-Erfassung

Voraussetzungen ist es in Zukunft möglich, ein digitales, edv-mäßig verarbeitetes Datenblatt statt der klassischen Transportbescheinigung „vom Empfänger“ zu verwenden. Die Transportbescheinigung wird für die Beförderung von Trauben oder Meische benötigt und vom Empfänger oder einem Dritten ausgestellt. Wird das neue, digitale Datenblatt verwendet, muss es innerhalb von einer Woche ab Empfang der Ware beim zuständigen Bundeskellereiinspektor eingereicht werden. Das Formu-


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· Handel · 31

Kandidaten für Karriere gesucht Nachwuchskräften hat der Handel einiges zu bieten. Auf der Berufsinfowoche informierten sich 1.700 ­potenzielle Kandidaten. Von Veronika Pranger veronika.pranger@wkstmk.at Gut ausgebildete Mitarbeiter sind der Schlüssel zu wirtschaftlichem Erfolg. Und in Zeiten des demografischen Wandels wird der Kampf um die besten Nachwuchskräfte immer härter. Unterschiedlichste Berufsangebote sowie vielfältige Qualifizierungsmöglichkeiten sind notwendig, um die besten Neo-Fachkräfe für sich gewinnen zu können. Dass der Handel in der Nachwuchskräfteakquise den richtigen Weg beschreitet, das beweisen einmal mehr die Lehrlingszahlen: Im Vorjahr konnte der steirische Handel

einen Zuwachs von 14,6 Prozent bei Lehrlingen im ersten Lehrjahr (im Vergleich zu 2010) verzeichnen. Aktuell befinden sich in über 700 steirischen Betrieben 2.481 Nachwuchskräfte in der Ausbildung. „Der rege Zustrom an Lehrlingen bestätigt, dass Handelsberufe ganz klar Karriereberufe mit Zukunft sind“, betonen die Spartensprecher für die Berufsausbildung, Susanne AignerHaas und Ferdinand Roth. „Zahlreiche Möglichkeiten, von Lehre mit Matura bis

zum akademischen Handelsmanager, stehen den jungen Menschen offen.“ Dieses gelte es auch verstärkt publik zu machen, betonen die beiden Sprecher. „Das, was die vielen Ausbildungsbetriebe täglich leisten und Jugendlichen an Chancen anbieten, muss in der Öffentlichkeit stärker präsent werden. Diese Imagearbeit ist dringend not-

wendig“, sind sich Aigner-Haas und Roth sicher. Aktuelles Beispiel für den Schritt nach draußen: die Berufsinformationswoche des Handels in der Wirtschaftskammer. AignerHaas: „Rund 1.700 Schüler aus dem ganzen Land haben sich hier über Berufszweige und Ausbildungsmöglichkeiten informiert. Und darunter sind wieder zahlreiche Lehrlinge von morgen.“ ■

Der Handel bietet z­ ahlreiche Möglichkeiten, beruflich durchzustarten.

Informationen

‣‣Sämtliche Informationen zum Thema „Lehr-

Agrarhandel Hygienepraxis Die allgemeine Hygieneleitlinie enthält Vorschriften, die eingehalten werden müssen. Wie sich das in den einzelnen Sparten am besten umsetzen lässt, erläutern Leitlinien, die den Unternehmern

bei der Ausführung und Kontrolle helfen sollen. Das Gesundheitsministerium hat nun die Leitlinie für eine gute Hygienepraxis für die Schlachtung und Verarbeitung von Fischen aus Wildfang oder eigener Aquakultur her-

ausgebracht. Diese Leitlinie ist online verfügbar unter http://goo. gl/ZDvqT. Weitere Informationen dazu erhalten Sie unter Tel. 05/90900-290, E-Mail agrarhandel@wko.at.

Lebensmittelhandel Pflanzenschutzmittel Foto: Fotolia

lar kann auf der Seite der WK heruntergeladen werden unter wko. at/agrarhandel. Weitere Informationen dazu erhalten Sie unter Tel. 0316/601-580 oder E-Mail ggfknittelfelder@wkstmk.at.

Foto: Fotolia

linge“, Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten, betriebliche Qualifizierung, akademische Lehrgänge und Co. finden Sie auf der Homepage der Sparte Handel. ­­­­­ wko.at/stmk/handel. ‣‣Von der Suche nach dem geeigneten Lehrling bis hin zur Anstellung – der Online-Ratgeber informiert: wko.at/stmk/ratgeber/lehrling

Hygieneleitfaden für Fische

Einzelhandelsunternehmen, die Pflanzenschutzmittel für den Haus- und Kleingartenbereich anbieten, müssen ihren Kunden Informationen über die Risiken der Mittel zur Verfügung stellen.

Das sieht die Pflanzenschutzmittelverordnung von 2011 vor. Grundsätzlich sollte die Information am Regal bei den Pflanzenschutzmitteln erfolgen. Es ist jedoch erlaubt, am Regal lediglich einen Hinweis anzubringen (z.B. Regalstopper), wo der Letztverbraucher die Information selbst entnehmen kann (z. B. Folder) oder auf Anfrage ausgedruckt erhält. Ein entsprechender Folder ist online verfügbar unter http:// goo.gl/ncBR6. Weitere Informationen dazu erhalten Sie unter Tel. 0316/601-580.


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32 · Verkehr · Steirische Wirtschaft

Erneut wurden sieben steirische Schigebiete mit dem Pistengütesiegel für die nächsten drei Jahre ausgezeichnet. Mit der Einführung des Pistengütesiegels vor elf Jahren hat eine wahre Erfolgsgeschichte der steirischen Liftbetreiber begonnen. Heute tragen 13 Schigebiete das Gütesiegel und stehen damit für zertifizierte Qualität und Sicherheit. Das sind rund 85 Prozent der steirischen Pistenfläche. „Das Ergebnis ist vielfach messbar“, freut sich Karl Schmidhofer, Obmann der steirischen Seilbahnen. „So hat die Steiermark mit 1,16 Unfällen pro 1000 Schitage die sichersten Schipisten der Welt“, zitiert Schmidhofer aus einer Datenerhebung des Vereins „Große schützen Kleine“.

Sieben Pistengütesiegel – sieben Mal Qualität und Sicherheit Das Geheimnis für den Erfolg sieht Schmidhofer in der steten Verbesserung der Qualität und der Sicherheit: „Zwar muss man gewisse Standards erfüllen, um das Gütesiegel zu erhalten, aber auf den Lorbeeren darf man sich nicht ausruhen“, so der Obmann. „Permanent wird evaluiert und verbessert, um das Pistengütesie-

Schiverbandspräsident Helmuth Lexer, WK-Vizepräsident Jürgen Roth, LAbg. Barbara Eibinger und Seilbahnen-Obmann Karl Schmidhofer (v. l.) gel, das alle drei Jahre neu verliehen wird, halten zu können.“ Sieben Schigebiete haben sich wieder für das Pistengütesiegel (siehe Infobox) qualifiziert. „Wir freuen uns über die Wiederverleihungen, aber wir wollen natürlich auch noch die restlichen 15 Prozent der Pistenfläche unter das Gütesiegel bekommen“, so auch WK-Vizepräsident Jürgen Roth. „Denn das Gütesiegel garantiert nicht nur Qualität und Sicherheit, sondern ist auch ein Werbefaktor“, fügt Barbara Eibinger, LAbg. und Tourismussprecherin, hinzu. ■

Gütesiegel Sieben steirische Schigebiete erhielten für die nächsten drei Jahre das Pistengütesiegel: ‣‣Ski-Hohentauern Seilbahnen ‣‣Murtal (Kreischberg) ‣‣Loser Bergbahnen ‣‣Präbichl Bergbahnen ‣‣Reiteralm Bergbahnen ‣‣Riesneralm-Bergbahnen ‣‣Bergbahnen Turracher Höhe

Einen wichtigen Impuls im Kampf gegen den Feinstaub setzt das Land Steiermark, indem es die steirischen Frächter beim Ankauf von emissionsarmen Neu-Lkw finanziell unterstützt. Insgesamt stellt das Land 480.000 Euro zur Verfügung. Gefördert wird der Ankauf von Euro-6- bzw. „Enhanced Environmentally Friendly Vehicle“ (EEV)-Fahrzeugen mit je 5000 Euro pro Lkw für maximal drei Fahrzeuge pro Unternehmen. „Zuletzt hörten wir Frächter in der Feinstaubdebatte nur das Wort Fahrverbot. Die finanzielle Unterstützung ist nun ein Lichtblick nach einem Jahr der enormen Kostenbelastungen, u. a. durch die exorbitant gestiegenen Dieselpreise“, freut sich der Obmann Albert Moder. Verkehrslandesrat Gerhard Kurzmann: „Diese Förderung soll heimische Frächter beim vorzeitigen Umstieg auf schadstoffärmere Fahrzeuge unterstützen.“

Foto: Mitteregger

Die „besiegelten“ Sieben

Mehr saubere Lkw für die Steiermark

Obmann Albert Moder freut sich über die Förderzusage.

MöSt-Plus: Hohe Kosten, kaum Mehreinnahmen

Foto: WKO

Mineralölsteuer (MöSt), Maut, Kfz-Steuer: Die Belastungen im Straßengüterverkehr sind hoch und schlecht für den Standort.

Erhöhung der MöSt senkt Attraktivität des Wirtschaftsstandortes.

Laut Berechnungen der Bundessparte Transport und Verkehr in der WKÖ betragen die Steuerbelastungen für schwere Lkw mehr als 660 Millionen Euro pro Jahr. „Das ist eine der größten Steuerbelastungen im Land“, so Obmann Alexander Klacska.

Die Erhöhung der MöSt zu Jahresbeginn 2011 hat der Transportwirtschaft zwar enorme Mehrkosten verursacht, dem Staat aber kaum Mehreinnahmen gebracht. „Um direkte und indirekte Effekte korrigiert, betragen die Mehreinnahmen durch die MöSt nur 108 Millionen Euro. Gleichzeitig kamen für die Österreicher durch den Rückgang beim Tanktourismus aber Mehrbelastungen von 350 Millionen Euro dazu. Von einem Euro Mineralölsteuer kommen also nur 30 Cent beim Staat

an“, verweist Klacska auf eine Studie von Universitätsprofessor Sebastian Kummer von der WU Wien. Eine weitere Erhöhung der Mineralölsteuer hätte negative Auswirkungen, wie Kummer errechnet hat: „Eine weitere MöStErhöhung in Österreich um fünf Cent würde zu einer Reduktion der Staatseinnahmen von 342,42 Millionen Euro führen. Unter fiskalpolitischen Gesichtspunkten wäre eine solche Maßnahme sehr kritisch.“ ■


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· Tourismus · 33

Der Steuermann auf der Zahlenbrücke Er kennt das gastliche Steirerland: Unternehmensberater Hermann Blach, der im Auftrag der Fachgruppe Gastronomie mit Wirtsleuten das Steuer herumreißen möchte, bevor Bilanzen existenzbedrohend kippen. Der steirische Tourismus verbucht Höhenflüge, trotzdem brauchen viele Gastronomen „Nachhilfe“. Warum? Blach: Die Steiermark ist ein höchst inhomogenes Land. Wir haben auf der einen Seite die Spitzengastronomie, auf der anderen Seite kämpfen viele Wirtsleute ums Überleben. Wo orten Sie die schwersten Fehler bei den gastlichen Problemkindern? Blach: Die fehlende Positionierung ist der Knackpunkt. Viele Wirte verkaufen zum Beispiel nur deshalb Pizze, weil die italienische Küche im Moment in ist. Eine Pizza aus dem Tiefkühler lockt aber niemanden. Jeder Wirt muss sich fragen, welchen Zusatznutzen kann ich meinen Gästern bieten. Von der Deko über die Kleidung der Kellner bis zur Musik. Nicht alle Wirtsleute sind auch rechenbegabte Unternehmer. Wie kann man helfen? Blach: Viele Gastronomen setzen nach wie vor Umsatz mit Gewinn gleich. Es herrscht außerdem in vielen Betrieben eine erschreckende Kostenignoranz. Vor allem in der Küche. Speisekarten mit hunderten Gerichten sind ein klarer Indikator, dass weder Frische noch die Kalkulation stimmen. Wenn Sie kritisieren, das gastliche Angebot im Land sei zu wenig unterschiedlich, dann muss man sich fragen, wo gibt es Nischen? Blach: Es gibt in Österreich 500.000 zuckerkranke Menschen, oder denken wir an die vielen Allergiker, die auch gerne gut essen. Veränderte Ernährungsgewohnheiten bieten viele Nischen. Wirte müssen keine Diät anbieten, aber sie sollten auf die vielen „neuen“ Bedürfnisse bei Tisch eingehen.

Die Versorgung mit Essen und Trinken ist im Gasthaus nicht mehr das Primärthema. Was suchen die Gäste noch? Sie suchen ganz klar die Kommunikation. Der Stammtisch wird wieder zum Frequenzbringer. Nicht in der alten Form, sondern mit neuen Inhalten, die auch die Jugend locken. Mehr gute Wirte und wir brauchen weniger Psychiater. Marketing und Werbung werden als Allheilmittel gepriesen, um Gäste zu ködern. Vielen Wirten fehlt aber das Geld. Was tun? Blach: Die beste Werbung ist die Mund-zu-Mund-Propaganda. Das setzt aber zufriedene Gäste voraus. Es ist sicher sinnvoll, in die Qualität der Küche zu investieren, statt teure Inserate zu schalten, in denen viel versprochen wird, was nicht gehalten werden kann. Das Seminar ist kostenlos, wer sollte es besuchen? Blach: Alle Gastronomen, die etwas verändern wollen oder die wirtschaftlich Probleme orten. Die Seminare dauern von 14.30 bis 17.00 Uhr, ich stehe im Anschluss auch gerne für ein persönliches Gespräch zur Verfügung. Achtung: begrenzte Teilnehmerzahl.

„Auch ein Wirt kann keine eier­ legende Wollmilchsau sein. Er muss zur Marke ­werden.“ Hermann Blach

Seminar-reihe für Gastronomen

‣‣Thema: „Mit mehr Gewinn in eine sichere Zu-

kunft“. Ort: in den Regionalstellen bzw. WK Graz

‣‣28. Februar, Leibnitz ‣‣12. März, Judenburg, ‣‣13. März, Voitsberg ‣‣26. März, Weiz ‣‣16. April, Bruck ‣‣17. April, Südost ‣‣18. April, Hartberg ‣‣19. April, Graz ‣‣26. April, Deutschlandsberg ‣‣30. April, Graz ‣‣2. Mai, Gröbming ‣‣Anmeldung: E-Mail gastronomie@wkstmk.at

Reißt auch als begeisterter Skipper das Steuer im Notfall herum: Hermann Blach.


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34 · Consulting · Steirische Wirtschaft

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Die Lesereise: Gutes Geschäft für die Buchhändler und All-InclusiveAngebote für Leseratten.

Viele Abenteuer und ein spannender Buchstabenritt auf der Lesereise Ab Februar gehen Kinder- und Jugendbuchautoren wieder auf große Lesereise quer durch die Steiermark. Die Buchhändler spielen für Schüler & Co. Reiseleiter. Wenn einer eine Reise tut, dann kann er viel erzählen. Wenn Schüler auf die Lesereise gehen, dann sind spannende Abenteuer im Kopf vorprogrammiert. Um alle Bücherwürmer in der Grünen Mark auf einen ganz besonderen Buchstabenritt einzustimmen, sind jetzt die Buchhändler im ganzen Land gefordert.

Jetzt Termine sichern Friedrich Hinterschweiger, Kurator des österreichweiten „Service-Centers für Leseförderung“ über die Modalitäten. „Die Händler können sich ab sofort mit Schulen in Verbindung setzten, um Wunschlesetermine mit Wunschautoren zu vereinbaren.“ Sechs Kinder- und Jugendbuchautoren aus dem Pool des Service-Centers stehen ihnen dafür zwischen 27. Februar und 15. Juni zur Verfügung. Die Autorenliste: www.buchwirtschaft.at. Haben die Schüler ihren Lieblingsautor ge-

wählt, dann steht einer aufregenden Lesestunde in der Schule oder auch in der Buchhandlung nichts mehr im Weg. Hinterschweiger, Obmann der Fachgruppe Buchund Medienwirtschaft: „Die Lesereise wird massiv gefördert (siehe Kasten), die Fachgruppe leistet zusätzlich einen Beitrag von 20 Euro pro Lesung.“ Dass die Lesereise ein leistbares Vergnügen ist, das bestätigt Reinhard Pachernigg, Buchhändler in Liezen. „Ich bin seit vielen Jahren dabei und kann mir Frühling und Herbst ohne diesen Ausflug in die gedruckte Welt gar nicht mehr vorstellen.“

Finanziell erfolgreich Pachernigg spricht auch von zwei Fliegen auf einen Schlag. „Es wird nicht nur die Lust am Lesen bei Sechs- bis Zwölfjährigen nachhaltig geschürt, auch der finanzielle Erfolg für meine Buchhandlung kann sich durch-

aus sehen lassen.“ Schüler – und natürlich auch die Eltern – werden gezielt und live auf erstklassige Autoren aufmerksam, deren Bücher auch gerne gekauft werden. Pachernigg möchte alle Kollegen motivieren, mit Schülern auf eine spannende Reise zu gehen.

200.000 Zuhörer Das Service-Center für Leseförderung wurde 2004 auf Initiative von Hinterschweiger gegründet. In rund 4000 Lesungen wurden bis dato 200.000 Schüler angesprochen. Hinterschweiger spricht von einem nachhaltigen Erfolg, den er gar nicht mit Zahlen belegen möchte, „weil die Initiative einfach vom Wunsch getragen wird, Kinder und Jugendliche verstärkt für das Buch zu begeistern“. Wichtig ist es, sich jetzt rasch anzumelden, um aus dem Pool den Lieblingsautor zu wählen, der dann zum gewünschten Termin zur Verfügung steht. Dann kann der Startschuss für eine spannenden Lesereise fallen. Ganz nach dem Motto „Wer zuerst kommt, liest zuerst“! ■

Kinder bis zwölf Jahre sind echte Leseratten, die dieses ungewöhnliche Reiseangebot begeistert annehmen. Reinhard Pachernigg

Die Förderungen

‣‣Die Lesereise wird massiv ge-

fördert. Vom „Service Center für Leseförderung“, aber auch von der Fachgruppe Buch und Medienwirtschaft. Die genauen Sätze und Kostenbeiträge sind nachzulesen: www.buchwirtschaft.at. ‣‣Auskunft im Detail gibt allen Buchhändlern auch Alexandra Pichler, Tel. 0316/601-549 oder -539, E-Mail alexandra. pichler@wkstmk.at.


Nr. 4 · 3. Februar 2012 Steirische Wirtschaft

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Unternehmer Diamanten für „lupenreines“ Wasser

Von Veronika Pranger veronika.pranger@wkstmk.at „Diamonds are a girl’s best friend“ – das wusste schon Marilyn Monroe. Aber dass Diamanten auch Wasser im wahrsten Sinne des Wortes „lupenrein“ machen können, das wissen noch die wenigsten. Ein Leobener Unternehmer hat dieses Potenzial erkannt und daraus eine erfolgreiche Geschäftsidee entwickelt, die mittlerweile weltweit Maßstäbe setzt. „Pro Aqua“-Gründer Michael Schelch: „Sauberes Wasser wird in Zukunft noch viel wichtiger sein, als vielen heute noch bewusst ist. Wir haben eine Methode entwickelt, bei der mit Diamanten beschichtete Elektroden Abwässer keimfrei und damit wieder nutzbar machen.“ Bereits im Zuge seiner Arbeit an der Montanuni Leoben hat sich der Umwelttechniker mit

Fakten

‣‣2002: Erste Unternehmens-

schritte als Spin-off der Montanuni Leoben. ‣‣2004: Gründung der „Pro Aqua Diamantelektroden Produktion GmbH“ ‣‣Team: Seit 2008 ist Wolfgang Staber als geschäftsführender Gesellschafter mit an Bord. ‣‣Infos: www.proaqua.cc

Innovative Geister Serie

dem Thema befasst. „2004 haben wir die GmbH gegründet. Für die Entwicklung von Kunststoff-Diamantelektroden halten wir mehrere Patente und sind weltweit die einzige Firma, die diese anbietet“, berichtet der Obersteirer.

Schwarze Diamanten Für Schmuckzwecke seien die schwarzen Industriediamanten, die auf das Trägermaterial aufgebracht werden, nicht geeignet, erklärt Schelch. Sehr wohl aber dafür, ohne Zugabe von Chemikalien im Abwasser elektrochemische Oxidationsprozesse auszulösen. „Kosmetikpartikel, Öle, Mikroorganismen, Arzneimittelrückstände und Industriechemikalien werden dadurch aufgelöst. Was übrig bleibt, ist Wasser in sehr hoher Qualität“, erklärt Schelch. Angewandt wird die revolutionäre Technik bereits nicht nur in der Lebensmittelindustrie zur Anlagenreinigung, sondern auch von einem führenden amerikanischen Whirlpoolhersteller. Weitere Projekte befassen sich mit der Reinigung von Klärwasser. Und auch für die Zukunft ist man im Niklasdorfer Unternehmen bestens vorbereitet. „Trinkwasseraufbereitung ist bei uns noch ein Zukunftsthema“, so Schelch. „Solange es genug gutes Trinkwasser gibt, solange ist dieser Bereich für die Gesellschaft nicht relevant. Doch wenn es so weit ist, sind wir gut gerüstet.“ ■

Foto: Morgenstern

Sauberes Wasser ist ein wertvolles Gut. Ein Obersteirer hat ein Verfahren entwickelt, welches das auch in Zukunft garantiert.

Michael Schelch und Wolfgang Staber (v. l.) sorgen mit Diamant-Elek­ troden für kristallklares Wasser.

Quergefragt Als Kind wollte ich immer werden… Architekt oder eine Art „Gestalter“. Ich bin in einer kleinen Gemeinde aufgewachsen und habe als Kind immer den Gemeindearbeiter beim Randsteinsetzen und bei Bauarbeiten begleitet. Das brauche ich zum Kreativsein…

Um Probleme zu lösen oder Neues zu entwickeln, brauche ich Ruhe. Die finde ich zu Hause. In zwanzig Jahren klingelt mein Telefon… Mit Sicherheit irgendwo in Österreich. Das ist mein Lebensmittelpunkt, und hier habe ich auch meinen Traumberuf gefunden. Ans Auswandern denke ich nicht.


Nr. 4 · 3. Februar 2012

36 · Unternehmer · Steirische Wirtschaft

Fotos: Melbinger

So sind Sprachen nie mehr fremd

Thomas Vollmann: „Als IT-Praktiker sichert man sich am WIFI ein professionelles Update des Wissens.“

Ein Computer-Netzwerk vom Atlantik bis zur Beringsee Durch 2.000 PCs und Laptops in 25 Ländern sind die Mitarbeiter von JCL Logistics vernetzt – betreut vom IT-Zentrum in der Steiermark. Thomas Vollmann ist als Mitarbeiter des IT-Teams von JCL für die Systemadministration verantwortlich: „Vom 1st-Level-Support bis zur Serverbetreuung läuft alles von unserem Standort in Werndorf aus.“ JCL betreibt mit 60 Niederlassungen operative Aktivitäten in den Bereichen Transport- und Produktlogistik sowie E-Commerce. Seine ersten Erfahrungen in der EDV hat Thomas Vollmann schon während der Lehre zum Einzelhandelskaufmann gesammelt, war als Berufssoldat Systembetreuer, hat in der IT der „messegraz“ gearbeitet und war IT-Trainer. Und warum besucht ein erfahrener Profi wie er am WIFI den Lehrgang für SystemAdministratoren? „Da kommen einige Komponenten zusammen. Eine ist die Auffrischung des Wissens, eine das systematische Kennenlernen der aktuellsten Neuentwicklungen und eine, und das kann man nur im Lehrgang am WIFI: einmal Varianten und Lösungswege aus-

probieren können – im laufenden Betrieb könnte man so etwas nicht riskieren.“

Profis unter sich Den entscheidenden Unterschied zu Zertifikatskursen einzelner Hersteller sieht Thomas Vollmann darin: „Hier ist man nicht so detailbezogen, sondern orientiert sich an den Anforderungen der täglichen Praxis.“ Dafür sorgen Trainer, die nicht nur die Theorie beherrschen, sondern selbst beruflich auf den

Gebieten arbeiten, für die sie ihr Wissen weitergeben. „Und darum kennen sie auch die häufigsten Fallen, die sich in Theorie und Realität nicht unbedingt decken.“ Der Lehrgang zum SystemAdministrator am WIFI geht in mehreren Modulen auf spezielle Aufgaben in komplexen Netzwerken ein. Das setzt fundierte Kenntnisse über Netzwerktechnologien, Server- und ClientBetriebssysteme und Internetanbindung voraus. Man bringt sie aus der Praxis mit – oder sichert sie sich im WIFI-Lehrgang zum Netzwerk-Administrator. „Das war seinerzeit, noch mit anderem Titel, auch meine Ausbildung am WIFI“, erzählt Thomas Vollmann. ■

Das Entscheidende ist: den besten Weg zu finden, mit großem Lernerfolg Neues dazuzulernen und ständig in Übung zu bleiben. Das gilt für alle Fremdsprachen. Ob man sich nun daran macht, sich Grundkenntnisse in der Sprache seiner Geschäftspartner anzueignen, was viel positiven Eindruck machen kann, oder ob man in einer der Weltsprachen die Kenntnisse vertiefen will, wichtig ist ein professionelles Trainingsprogramm. Michael Kraker hat kürzlich „English Non Stop“ am WIFI ausprobiert: Man kann frei wählen, wann man damit beginnt und wann man fortsetzt, „dazwischen übt man interaktiv online am Computer. So bleibt man ständig in Übung“. Die Mischung aus Kursstunden und E-Learning ist ein guter Weg für alle, die sich ihre Termine flexibel einteilen wollen. Einen Test für den optimalen Einstieg findet man unter www.wifi.at/sprachentests.

Infos

‣‣WIFI-Sprachkurse

in acht Sprachen ‣‣Start ab 6. Februar ‣‣Einstieg je nach Vorkenntnissen – Online-Test kostenlos ‣‣English Non Stop und Business English Non Stop: Start jederzeit! ‣‣Informationen: (0316) 6021234 ‣‣www.stmk.wifi.at/sprachen

Infos

‣‣WIFI-Lehrgang: Netzwerk-Administrator ‣‣Die Basisqualifikation für Server und Betriebssysteme

‣‣24. 2.–6. 4. 2012, Wochenendkurs, WIFI Graz ‣‣WIFI-Lehrgang: System-Administrator ‣‣Die Ausbildung zum Profi für MS Windows und Linux in heterogenen Netzwerken:

‣‣27. 4.–30. 6. 2012, Wochenendkurs, WIFI Graz ‣‣Informationen und Anmeldung: (0316) 602-1234 ‣‣www.stmk.wifi.at/edv

Michael Kraker: „Nur Übung gibt sprachliche Sicherheit.“


Nr. 4 · 3. Februar 2012 Steirische Wirtschaft

· Unternehmer · 37

Mit großen Maschinen an die Spitze

Von Veronika Pranger veronika.pranger@wkstmk.at Hätten Sie gedacht, dass ein Frohn­ leitener Unternehmen in Sachen Abfallbehandlung den Weltmarkt beherrscht? Die 1992 gegründetete Umwelttechnik-Firma Komptech zählt zu den Pionieren, wenn es um Maschinen und Anlagen für die Behandlung von Abfällen und Biomasse geht. Mittlerweile sind die steirischen Innovationen, die klingende Namen wie Hurrikan, Mustang oder auch Terminator tragen, auf der ganzen Welt im Einsatz. Doch was ist das Erfolgsgeheimnis? Komptech-CEO Josef Heissenberger: „Beharrlichkeit und der Glaube an die eigenen Visionen sind für unseren Erfolg

verantwortlich.“ Ebenso sei auch die Forcierung von Forschung und Entwicklung das Um und Auf, wenn man sich an der Marktspitze behaupten wolle, betont der Geschäftsführer. „Wir investieren hier zwischen sieben und acht Prozent. Das ist das Doppelte vom Branchendurchschnitt.“ Dass das der richtige Weg ist, belegen eindrucksvolle Zahlen: Exportquote von 97 Prozent, über 500 Mitarbeiter und ein Umsatz (2011) von 110 Millionen Euro. Alle Infos zum Unternehmen: www.komptech.com ■

Hidden Champions Heimische „Hidden Champions“ sind Unternehmen, die am Weltmarkt an 1., 2. oder 3. Stelle stehen oder in Europa Nummer 1 sind. Jahresumsatz: weniger als 200 Millionen Euro.

Komptech-CEO Josef Heissenberger

Foto: Geidl

Wir präsentieren die „Hidden Champions“: Mit dabei ein Unternehmen, das in der Abfallbehandlung weltweit Maßstäbe setzt.

Im Blitzlicht italienischer Ästhetik Die rund 6.600 steirischen Unternehmer mit fremden Wurzeln sind ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Wir ­präsentieren Ihnen ihre Erfolgsgeschichten. Von Veronika Pranger veronika.pranger@wkstmk.at

Foto: Pabis

Hat ihr Business fest im Griff: Nadia Gentile vom gleichnamigen Fotostudio in Graz.

Der Anteil der Unternehmer mit nichtösterreichischer Staatsbürgerschaft beträgt in der Steiermark 11,5 Prozent. Über 25.000 Menschen werden von diesen 6.600 Unternehmern beschäftigt. Grund genug, einige davon vor den Vorhang zu holen. Gelernt hat sie ihr Handwerk in Italien, eingesetzt hat sie es schon mehrere Male für Reportagen in Brasilien – ihre berufliche Heimat jedoch ist längst die Steiermark. Nadia Gentile hat es in den Neunzigern in die steirische Landeshauptstadt verschlagen. „Ich bin der Liebe wegen hierher gekommen und geblieben“, erinnert sich die in

Udine geborene Fotografin. In Graz hat sie Sozialwissenschaften studiert und sich als versierte Fotokünstlerin, vor allem im Hochzeits- und Businessbereich, einen Namen gemacht. Und ja, sicherlich hätte es zu Beginn ihrer Selbständigkeit auch Hürden zu meistern gegeben, berichtet Gentile, doch diese wären allgemeiner Natur gewesen und hätten sich nicht dezidiert auf ihren Migrationsstatus bezogen. „Es gibt in den Köpfen der Menschen leider mehrere Abstufungen von Migration. Ich hatte Glück. Als Italienerin war vieles leichter, auch bei Behörden“, erzählt Gentile. „Italien ist für die Menschen hier positiv besetzt. Es ist Nachbar- und Urlaubsland.“ Und auch ein weiteres, „positives Vorurteil“ komme ihr beruflich entgegen, so Gentile. „Italien bedeutet für viele Kunst, Design und Ästhetik. Und das verbinden sie auch mit mir.“ ■


Nr. 4 · 3. Februar 2012

38 · Menschen · Steirische Wirtschaft

Menschen Medaille von Fischer Unternehmerin Friederike Polzhofer wurde von Bundespräsident Heinz Fischer die „Wilhelm-Exner-Medaille“ verliehen. Damit ehrt der österreichische Gewerbeverein (ÖGV) Unternehmerpersönlichkeiten.

Foto: Schiffer

Große Ehre für F. Polzhofer: Medaille vom Präsidenten

Gastlichkeit im Zelt „Volles Zelt“ vermeldeten die gastgewerblichen Fachgruppen unter Hans Hofer, die 150 Wirte zum Nightrace nach Schladming geladen hatten. Die Landesräte Johann Seitinger und Chris­ tian Buchmann kamen auf einen Besuch vorbei.

Buchmann, Hofer, Seitinger (v. l.) und Wirtinnen

Rektor Harald Kainz, Ehefrau Andrea, Kathryn und Helmut List bewiesen viel Energie auf der Bühne (v. l.)

Ball der Technik: volle Power Wenn Techniker zum Tanz bitten, dann muss man sich auf einen energiegeladenen Abend einstellen. Heuer hatten sich die Organisatoren beim Ball der Technik auch noch dem Motto „Mobility“ verschrieben, was zusätzlich für viel gesellige Schwungkraft gesorgt hat. Sehr zur Freude von Rektor Harald Kainz, der sich über den Besuch seiner „Kollegen“

Impressum Medieninhaber, Herausgeber (Verleger) und Produzent: Wirtschaftskammer Steiermark, 8021 Graz, Körblergasse 111–113, Tel. 0316/601-657, Fax 0316/601-308. Redaktion: Mag. Mario Lugger (Chefredakteur), Mag. Petra ­Mravlak; redaktionelle Mitarbeiter der WKO|Inhouse GmbH: Veronika Pranger, Bakk. phil., Mag. Markus Rodlauer. Kontakt: redak­tion.stwi@wkstmk.at Anzeigenverwaltung: TRICOM

OG, Grabenstraße 46, A-8010 Graz, Mobil: 0664/467 10 12, www.tricom.at Druck: Druck Styria, Graz Fotos ohne Autorenhinweis stammen aus unserem Archiv. Die in mit „Werbung“ gekennzeichneten Artikeln vertretene Meinung muss nicht mit jener der Wirtschaftskammer Steiermark übereinstimmen. Die inhaltliche Verantwortung selbiger liegt beim jeweiligen Auftraggeber. Verbreitete Auflage Inland (1. Hj. 2011): 59.954

Christa Neuper (KFU) und Josef Smolle (Med-Uni) sichtlich freute und unter den vielen Größen aus der Wirtschaft auch Helmut List (AVL) und seine Kathryn begrüßen konnte. Die Landesrätinnen Kristina Edlinger-Ploder und Bettina Vollath, Stadtrat Detlev EiselEiselsberg und der Altbürgermeister von Graz, Alfred Stingl,

mit seine Eleonore verfolgten aus sicherer Distanz die Tanzbegeisterung der Gäste zu brasilianischen Rhythmen. Nicht weniger als 2000 Gäste nutzten die vielen Unterhaltungsmöglichkeiten bis fünf Uhr früh und bewiesen auch zu später bzw. früher Stunde, dass Mobility sehr viel mit Energie und Bewegung am Tanzparkett zu tun hat. ■

Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz Die Wirtschaftskammer Steiermark, gesetzliche Interessensvertretung der gewerblichen Wirtschaft in der Steiermark mit dem Sitz in Graz, ist alleinige Eigentümerin von „Steirische Wirtschaft“. Aus dem Grundsatzprogramm der Wirtschaftskammerorganisation ergeben sich auch die medienpolitischen Ziele von „Steirische Wirtschaft“: Neben einer umfassenden Information der Wirtschaftskammermitglieder über aktuelle Fragen der Wirtschaftspolitik und über branchenspezifische

Belange (Information nach innen) trägt „Steirische Wirtschaft“ einen wesentlichen Teil der Öffentlichkeitsarbeit für die Wirtschaft und die Wirtschaftskammerorganisation (Information nach außen). Im Mittelpunkt der Bemühungen steht das Eintreten für die „Soziale Marktwirtschaft“ mit ihren Grundwerten Freiheit, Leistung, Wettbewerb, Privatinitiative, Privateigentum und soziale Gerechtigkeit. Damit wird um Verständnis für die Anliegen unternehmerischer Menschen geworben und die Durchsetzung ihrer gesellschaftlichen Ziele gefördert.


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Foto: Fischer

Nr. 4 · 3. Februar 2012 Steirische Wirtschaft

Georg Wailand (3.v.l.) referierte über die Finanzmärkte: Gemeinderat Mario Kowald, Christian Buchmann, Josef Herk und Hannes Dolzer (v. l.).

Neujahrsempfang mal zwei Die Fachgruppe der Finanzdienstleister lud unter Obmann Hannes Dolzer zum Neujahrsempfang auf den Grazer Schlossberg. Georg „Gewinn“-Herausgeber Wailand gab höchst kompetente Anlegertipps. Sehr zur Freude von Landesrat Christian Buchmann und WK-Präsident Josef Herk, der sich beim Neujahrsemp-

17. Februar 2012

Messecongress graz Einlass: 18.30 Uhr Beginn: 20.00 Uhr

fang der Versicherungsmakler in der Grazer Alten Universität mit Bundesobmann Gunther Riedlsperger austauschte, der Grawe-General Othmar Ederer, Eduard Hamedl in Vertretung von LH-Stellvertreter Hermann Schützenhöfer und Ronald Barazon als Referent begrüßen konnte. ■

ausverkauft! unsere Partner

Foto: Fischer

“Wir sind stolz als regionales, steirisches Unternehmen diesen Bauernbundball wieder begleiten zu dürfen. Es ist eine Auszeichnung und zugleich auch ein Auftrag, bei diesem traditionellen Ball wieder Produkte von Murauer Bier ausschenken zu können.“ Josef Rieberer, Geschäftsführer Murauer Bier

Folgten begeistert dem Vortrag von Barazon (4.v.l.): Ederer, Riedlsperger, Hamedl und Herk (v. l.)

Ein gesunder Wettbewerb Gmeinbauer, zu einem Infotag in die Wirtschaftskammer geladen. Dort plauderten auch Klaus Seybold, Personalleiter Stahl Judenburg, Herbert Fasching, Braugasthaus Fürsten-Bräu, und BGF-Expertin Helga Pesserer (Betriebliche Gesundheitsförderung) aus der Schule. Ihr Fazit: Mitmachen beim Gesundheitspreis, www.fitimjob.wkstmk.at. ■

Christian Jauk, Vorstandsvorsitzender der Capital Bank - GRAWE Gruppe AG

Gesunder Wettbewerb, gesunde Jause: Seybold, Fasching, Pesserer und Gmeinbauer laden alle Unternehmer ein, Konzepte einzureichen (v. l.).

Kreation, Konzeption und Umsetzung:

Foto: Fischer

www.mediaevent.at

„Fit im Job“ ist keine Fitnessbewegung, sondern der „Steirische Gesundheitspreis“. Auch heuer sind die heimischen Firmen aufgerufen, Konzepte einzureichen, die für einen gesunden betrieblichen Alltag sorgen. Um auf den Wettbewerb einzustimmen – die Einreichfrist endet am 29. Februar –, hat die neue Obfrau der Fachgruppe Freizeit- und Sportbetriebe, Daniela

„Tradition wird in der Bankengruppe der Grazer Wechselseitigen Versicherung groß geschrieben, aus diesem Grund freuen wir uns beim traditionellen Bauernbundball mit dabei zu sein.“

„Der frisch-saftig-steirisch Apfel verbindet wie der Bauernbundball Tradition mit Moderne. Im Namen aller Apfelbauern wünsche ich Ihnen viel Spaß am Ball.“

DI (FH) Thomas Reiter, Geschäftsführung OPST Obst Partner Steiermark GmbH


Nr. 4 · 3. Februar 2012

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Zwei Söhne lassen wenig Zeit: Elisabeth und Thomas Böck

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte: glitzernde Krönchen, schwarz-weiße Eleganz, perfekter Auftritt.

Beate und Georg Brandstätter

Ein Tanz ohne Eitelkeiten Die Opernredoute ist keine Pflichtveranstaltung, sie ist das Lieblingsevent von Unternehmern, Politikern und Szenetigern. Bernd Pürcher und Michael Tomec haben es als Organisatoren geschafft, das Grazer MegaEvent vor steifem Snobismus zu schützen. So traf sich auch bei der 14. Redoute die Gesellschaft in ungewohnt lockerer Atmosphäre, um einen eleganten Ball in vollen Zügen zu genießen. Dass

man sich trotz vollem Haus nicht auf die Füße tritt, das werteten nicht nur Tanzbegeisterte wie Vera Russwurm oder Roberto Blanco als unglaublichen Bonus, sondern auch die Wirtschaftsgrößen auf der Gastromeile, die der Treffpunkt des Abends war. Inteco-Boss Harald Holzgruber nutzte mit

seiner Susanne die gastlichen Stopps für den Smalltalk mit Karl (Holz) Scheucher, Hans Christof oder Angelika und Otto Kresch (Remus/Sebring) sowie Klaus Weikhard (UhThomas renhaus). Böck (Kastner & Öhler) und seine Elisabeth freuten sich über entspannte Stunden, was bei zwei kleinen Söhnen Luxus ist. „Mr. Botarin“ Georg

Brandstätter und seine Beate begeisterten sich für die vielen eleganten textilen „Botschafterinnen“, unter ihnen Riki Vogl (Öbau Vogl) und Edith Hornig. Hupo Neuper genoss mit Christian Jungwirth, Kunstfotograf, das Bad in der Menge. In der WK-Loge fehlte Präsident Josef Herk. Aufgrund einer Grippe übernahmen die Vizes Benedikt Bittmann und Jürgen Roth die Rolle als Gastgeber von Staatssekretär Wolfgang Waldner und Richard Schenz, Vizepräsident der WKÖ. ■

Harald und Susanne Holzgruber mit Angelika und Otto Kresch (v. l.)

Gruppenbild ohne WK-Präsidenten Josef Herk: Benedikt Bittmann, Wolfgang Waldner, Jürgen Roth, Richard Schenz (v. l.)

„Mr. Kulm“ Hupo Neuper mit Starfotograf Christian Jungwirth


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