blickpunkt Mensch 3-2004

Page 1

3 2004

4 Geseke: “Versorgungskette” stellt sich vor 6 Bad Ems: Kampf um Anerkennung der Naturheilverfahren 8 Ulm: Kraftspendende Begegnungen auf dem Katholikentag in Ulm

Magazin für Mitarbeiter, Freunde und Förderer

b l i c k p u n kt mensch 1

Schwestern der hl. Maria Magdalena Postel


blickpunkte 2

editorial

Seite 4

Seite 6

, keine falsche Bescheidenheit - unter diesem Motto stellten sich die Geseker SMMPEinrichtungen während der letzten Wochen sowohl auf der Gösselkirmes als auch auf der Wirtschaftsschau vor (siehe Bericht Seite 4 und 5). Sie wissen: In der Seniorenhilfe wird der Wettbewerb härter. Marketing hat auch die Hufeland-Klinik Bad Ems längst für sich entdeckt. Hier kämpft Chefarzt Dr. Rainer Brenke für eine gerechtere Förderung der Naturheilverfahren - denn die würden nach jetzigem Stand der Gesundheitsreform ab nächstem Jahr nur noch auf der Basis von "Fallpauschalen" erstattet (Seite 6 und 7). Schließlich gehen auch die Schwestern in die "Offensive": Sie stellten ihr Engagement in Ulm auf dem Katholikentag vor (S. 8 und 9). Werbung macht man natürlich auch durch erfolgreiche Arbeit. So zieht die Berufsqualifizierungseinrichtung NAMe in Bestwig anlässlich ihres Umzuges nach drei Jahren eine positive Zwischenbilanz (Seite 10). Und wenn 250 Jugendliche und junge Erwachsene zur regionalen Auftaktveranstaltung für den Weltjugendtag ins Bergkloster Bestwig kommen (Seite 13) profitieren die dort ansässigen SMMP-Einrichtungen ebenso. Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen dieser Ausgabe. Und wenn Sie den Eindruck gewinnen, dass sich die Schwestern der hl. Maria Magdalena Postel mit ihren Einrichtungen wirkungsvoll für den Dienst am Menschen engagieren, geben Sie es gerne weiter. Das ist sicher die beste Form des Marketings.

Seite 8

Keine falsche Bescheidenheit: SMMP-Versorgungskette in Geseke

Gesetze machen chronisch krank: Hufeland-Klinik kämpft für Naturheilverfahren

Kraft tanken auf dem Katholikentag: Auch Ministerpräsident Dieter Althaus kam vorbei

Seite 9

Großes Angebot - auch für Kleine: Bergkloster Bestwig lud zum Tag der offenen Tür

Seite 10

NAMe zieht mit neuen Namen an neuen Ort Erfolgreich Langzeitarbeitslose qualifiziert

Seite 11

Ziel ist größere Selbstständigkeit Neue Ergotherapeutische Praxis eröffnet

Seite 12

Kampf gegen Hunger und Armut in Mosambik Schule und Kochen teils ohne Strom

Seite 16

Kasseler Schüler sind erfinderisch Mit dem “EasyFinder” auf Platz Eins

Rubriken: Nachrichten: Schwestern feiern Jubiläum

S.14

372 Abiturienten

S.15

Impressum

S.15

Wechsel beim Bildungswerk

S.16


Gemeinsam stehen die Schwestern des französischen und des deutschen Generalrates vor der Kirchentür in Niederorschel (r.) Unten das Bergkloster Heiligenstadt (l.) und die Abtei SaintSauveur-le-Vicomte (r.).

3

Fotos: SMMP

Annäherung vor dem Jubiläum Deutscher und französischer Ordenszweig wollen 2007 gemeinsame Akzente setzen

K

onkrete Schritte auf dem Weg zum gemeinsamen Jubiläumsjahr 2007 beschlossen jetzt der deutsche und der französische Generalrat der Schwestern der hl. Maria Magdalena Postel. Beide Gremien trafen sich erstmals vom 14. bis zum 22. April in Heiligenstadt. "Das ist schon ein historischer Schritt", stellt die Generaloberin der deutschen Kongregation, Schwester Aloisia Höing, heraus. Thematisch stand der neuntägige Besuch der französischen Schwestern zunächst unter der Überschrift "Auf den Spuren der seligen Schwester Placida Viel". Die Nachfolgerin der Ordensgründerin, der hl. Maria Magdalena Postel, gründete 1862 im Eichsfeld die erste deutsche Niederlassung der Gemeinschaft. Schon diese Auseinandersetzung mit der Ordensgeschichte sorgte für eine erste Annäherung. Seit 1920 sind der deutsche und der französische Zweig voneinander getrennt. Die Beziehungen zwischen Frankreich und Deutschland gestalteten sich nach dem Ersten Weltkrieg schwierig, weshalb die deutschen Bischöfe rieten, sich selbstständig zu machen. Sitz des neuen Generalates wurde Heiligenstadt. Nach dem Zweiten Weltkrieg verlegten die Schwestern ihr Mutterhaus aufgrund der innerdeutschen Teilung zunächst nach Geseke und mit dem Neubau des Bergklosters Bestwig ins Sauerland. Seit 2003 befindet sich das Generalat wieder im Eichsfeld. Mittelpunkt der französischen Stamm-Kongregation ist nach wie vor die ehemalige Benediktinerabtei Saint-Sauveur-le-Vicomte in der Normandie. Dieses Mutterhaus hatte die hl. Maria Magdalena Postel als Ordensgründerin selbst noch aus den Ruinen mit aufgebaut. "Die Freude über die Begegnungen war bei den Teilnehmerinnen acht verschiedener Nationalitäten groß, auch wenn die Vielfalt der

Sprachen eine hohe Herausforderung bedeutete", beschreibt die deutsche Generaloberin Schwester Aloisia Höing die "schwesterliche Atmosphäre" des neuntägigen Treffens. Auf dem Programm standen unter anderem ein Ausflug zum Bergkloster Bestwig sowie der Besuch der Städte Worbis und Niederorschel im Eichsfeld, wo Schwester Placida wirkte. In Teistungen besichtigten die Generalräte den ehemaligen Grenzübergang, den die Schwestern früher für ihre Reisen zwischen Ost und West nutzten. Darüber hinaus besuchte die Gruppe die Wartburg in Eisenach. Hier lebte die hl. Elisabeth, die Patronin der deutschen Ordenskongregation. Schließlich gab es eine Tagesfahrt nach Berlin und Potsdam. Im Schloss Sanssouci bettelte Schwester Placida einst für den Wiederaufbau der Abtei in Frankreich. Am letzten Tag fassten die Schwestern konkrete Initiativen ins Auge: Eine Gruppe, die sich aus Vertreterinnen beider Zweige zusammensetzt, wird Überlegungen zu gemeinsamen Aktivitäten im Jubiläumsjahr anstellen. Dazu gehören in jedem Fall Pilgerfahrten in die Normandie, die Heimat der Ordensgründerin. Zudem haben die Schwestern Vorschläge für einen Leitgedanken gesammelt. Und die "Gebetsbrücke" zwischen beiden Kongregationen soll intensiviert werden. Schwester Aloisia ist überzeugt: "Das Treffen der Generalräte hat starke Akzente gesetzt und ist ein wichtiger Meilenstein für die Festigung der guten Beziehungen zwischen den beiden Kongregationen, die aus einer Wurzel entstanden sind." Deshalb wollen sich die Generalräte in Zukunft auch regelmäßig wiedersehen. Den Internetauftritt des französischen Ordenszweiges finden Sie unter w w w.mmpostel.com


seniorenhilfe

Blickpunkt Senior e n h i l f e Keine falsche Bescheidenheit SMMP-“Versorgungskette” stellt sich in Geseke der Öffentlichkeit vor 4

D

er Heim- und Betriebsleiter des Altenheims Haus Maria in Geseke, Werner Alz, braucht nur eine Straßenecke weiterzugehen, bis er vor der nächsten Seniorenresidenz steht. Das Land wird immer älter. Aber die Konkurrenz im Pflegebereich auch immer größer. Die Geseker Versorgungskette der Schwestern der hl. Maria Magdalena Postel hat deshalb eine offensive Werbestrategie eingeschlagen. Zunächst präsentierten sich das Seniorenheim, der ambulante Pflegedienst, die Tagespflege Haus Elisabeth, der Mobile MenüService und das Fachseminar für Altenpflege auf der heimischen "Gösselkirmes". "Der Bürgermeister hatte angeregt, dass sich in dem so genannten Zelt der Begegnung diesmal die Gesundheitseinrichtungen des Ortes vorstellen. Da waren wir natürlich dabei", erklärt Werner Alz. Und das mit Erfolg. Bereits kurz nach dem Fassanstich zur Kirmeseröffnung war das "Zelt der Begegnung" gut gefüllt. Insgesamt stellten sich dort neun verschiedene Anbieter vor. Die SMMP-Einrichtungen dominierten aber das Panorama - dank einer neuen, 5,25 mal zwei Meter großen Ausstellungswand. Die setzt sich aus sechs Tafeln zusammen.

Vier von ihnen stellen jeweils eine Einrichtung vor. Eine weitere informiert über den gemeinsamen Träger. "Werbung und Marketing werden auch für den Gesundheits- und Pflegebereich immer wichtiger", weiß Werner Alz, und er fügt hinzu: "Die Konkurrenz schläft nicht." Zwar sei das Haus Maria noch zu 100 Prozent belegt - "doch die Zeiten langer Wartelisten sind inzwischen vorbei", führt der Heim- und Betriebsleiter aus. Eine Ursache dafür liege in der Gesundheitsreform. Die Menschen seien verunsichert. Das wirke sich ebenso auf den ambulanten Pflegedienst aus. Der intensiviert nun auch seine Werbung: "Dabei wollen wir vor allem das Angebot unserer `Gute Nacht-Tour` bekannter machen", sagt die Leiterin dieses Dienstes, Eva Mertins. Durch dieses Angebot hätten hilfsbedürftige Senioren die Möglichkeit, auch abends am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Mit Gute Nacht-Tour Interesse wecken "Wenn sie beispielsweise noch bei einem Grillabend dabei sein wollen, kommen wir eben erst um zehn Uhr und bringen sie dann ins Bett", erklärt Eva Mertins. An sich sei diese Idee gar nicht neu.

Das Angebot der Blutdruckkontrolle (unten) wurde auch auf der Geseker Wirtschaftsschau oft genutzt. Foto: SMMP

Bürgermeister Franz Holtgrewe (r.) besichtigt den Stand der Geseker SMMP-Einrichtungen auf der Gösselkirmes. Margit Rehms (3.v.l.), Leiterin der Tagespflege Haus Elisabeth, Eva Mertins (4.v.l.), Leiterin des mobilen Pflegedienstes, und Fachseminarleiter Hartmut Pingel (2.v.r.) informieren über ihre “Versorgungskette”.

Foto: SMMP


seniorenhilfe

Vom mobilen Pflegedienst (Foto) bis zum stationären Heim hat SMMP in Geseke alles zu bieten. Foto: SMMP

"Wir machen das schon seit längerem", fügt sie an. Aber dieser Service sei ebenso wenig selbstverständlich. Und deshalb wirbt ihr Team dafür nun auch selbstbewusst in der Öffentlichkeit. Trotz des regnerischen Wetters während der Gösselkirmes zogen die Verantwortlichen in Geseke eine positive Bilanz: "Wir sind mit vielen Menschen ins Gespräch gekommen. Das ist es, worum es uns letztlich geht", sagt Werner Alz. Blutdruckmessung zieht Besucher an Der nächste öffentlichkeitswirksame Auftritt der Geseker SMMPEinrichtungen folgte bereits vier Wochen später. Vom 16. bis zum 20. Juni bauten sie ihren Stand auf der heimischen Wirtschaftsschau auf. "Auch hier waren wir mit der Resonanz sehr zufrieden", resümiert die kommissarische Pflegedienstleiterin des Hauses Maria und Assistentin der Geschäftsführung im Bereich Seniorenhilfe, Andrea Marx. "Obwohl wir feststellen mussten, dass selbst viele ältere Leute meinen, sie müssten sich mit dem Thema Pflege noch nicht beschäftigen," fügt sie hinzu. Dabei kann die Angewiesenheit auf solche Dienste auch ganz plötzlich auf einen zukommen, versuchten die Mitarbeiter der Geseker Versorgungskette den Besuchern klarzumachen. Wie schon bei der Gösselkirmes lockte auch auf der Wirtschaftsschau das Angebot einer Blutdruck- und Blutzuckermessung viele Interessenten an. "So kamen wir mit den Menschen ins Gespräch", erklärt Andrea Marx. Und da auch andere Anbieter aus dem Pflege- und Gesundheitsbereich auf der Messe vertreten waren, sei das wichtig gewesen: "Vielleicht behält uns nicht jeder in Erinnerung. Aber hätten wir nicht teilgenommen, wäre es aufgefallen." "Es lohnt sich immer, Präsenz zu zeigen und Kontakte zu pflegen", weiß auch Werner Alz. Er definiert das Werbeziel so: "Wenn sich die Menschen mit den Dienstleistungen im Pflegebereich beschäftigen, muss ihnen das Haus Maria mit seinen Einrichtungen sofort einfallen." Bescheidenheit sei dafür das falsche Mittel. Unter dem Motto "Der Einfluss der Demenz" lud die Tagespflege Haus Elisabeth im April zu einem Angehörigenabend ein. Auch solche Veranstaltungen dienen dazu, die Einrichtungen im Ort bekannter zu machen. Die Referentin Frau Dr. Leiser stellte 30 Interessierten in der Aula des Fachseminars die verschiedenen Formen der Demenzerkrankung vor. Je früher sie erkannt würde, desto besser die medikamentösen Behandlungschancen, betonte sie. Das verdeutlichte die Referentin am Verlauf der geistigen Leistungsfähigkeit und der subjektiven Beschwerden unter dem Einsatz entsprechender Präparate. Angehörige schilderten, wie belastend der Umgang mit demenziell Erkrankten sein kann.

5

Info In Geseke unterhalten die Schwestern der hl. Maria Magdalena Postel (SMMP) nicht nur das Altenheim Haus Maria. Die Seniorenhilfe SMMP gGmbH ist auch Träger der Tagespflege Haus Elisabeth sowie der ambulanten Pflegedienste und des Mobilen Menü-Services Haus Maria. Mit einer solchen " Versorgungskette" bietet SMMP in Geseke ein umfangreiches, qualifiziertes Pflegeangebot aus einer Hand. Darüber hinaus bildet der Orden an dem gegenüber liegenden Fachseminar für Altenpflege Pflegekräfte aus. Das Fachseminar wurde für seine neuen Ansätze in der Entwicklung einer kombinierten Ausbildung von Kranken- und Altenpflege erst im letzten Jahr von der Robert Bosch-Stiftung gewürdigt. Die Schwestern sind bereits seit 1920 in Geseke tätig und damit in der Stadt schon eine Institution. Das Altenheim Haus Maria verfügt über 79 Einzelzimmer und 25 Doppelzimmer sowie zwölf Kurzzeitpflegeplätze. Alle Zimmer haben ein eigenes Duschbad und sind komfortabel ausgestattet. Die Tagespflege ist werktags von 7.30 bis 16.15 Uhr geöffnet und bietet Seniorinnen und Senioren ein umfangreiches Pflege- und Betreuungsangebot. Sie verbringen den Tag im Haus Elisabeth, die Nächte und Wochenenden aber weiterhin in der eigenen W ohnung. Der ambulante Pflegedienst arbeitet an sieben Tagen in der Woche und das rund um die Uhr. Als Besonderheit bietet er ab 21.30 Uhr eine "Gute Nacht-Tour" an. So können die Seniorinnen und Senioren z.B. auch noch am Grillabend teilnehmen, bevor sie ins Bett gebracht werden. Und schließlich versorgt der Mobile Menü-Service zahlreiche Menschen in der Region mit seinem "fahrbaren Mittagstisch". Täglich stehen drei


gesundheitshilfe

Gesetze machen chronisch krank Gesundheitsreform: Dr. Rainer Brenke kämpft für eine stärkere Förderung der Naturheilverfahren

6

D

er medizinische Trend zu den Kräften der Natur hält an. Gleichzeitig stehen die so genannten Naturheilverfahren vor dem Hintergrund der aktuellen Gesundheitsreform jedoch enorm unter Druck. "Diese Therapien beginnen oft erst nach einer Woche zu greifen. Aber die Gesetzgebung sieht ab kommendem Jahr nur noch eine Abrechnung über festgelegte Fallpauschalen vor. Längere Klinik-Aufenthalte werden dann von den Krankenkassen praktisch nicht mehr erstattet", beschreibt der Chefarzt der Abteilung Naturheilverfahren an der Hufeland-Klinik Bad Ems, Privatdozent Dr. Rainer Brenke, das Problem. Die Hufeland-Klinik hat sich deshalb schon an die Spitze einer bundesweit agierenden Arbeitsgruppe gesetzt, die sich für eine Ausnahme der Naturheilverfahren von dem so genannten DRGPrinzip bzw. für deren sachgerechte Abbildung einsetzt. DRG steht für "Diagnosis Related Groups". Krankheitsbilder werden in Gruppen zusammengefasst und der medizinische Behandlungsaufwand nach Fallpauschalen von den Krankenkassen an die Hospitäler erstattet. "Doch ergibt dieses System für Naturheilverfahren keinerlei Sinn", kritisiert Dr. Brenke. Denn der Heilungsprozess lasse sich, anders als bei einem Leistenbruch, nicht standardisieren. "Andererseits erkennen immer mehr Ärzte den Erfolg der Naturheilverfahren an", weiß der renommierte Mediziner. Neueren Studien zufolge verhielten sich zwei Drittel aller niedergelassenen Ärzte diesen Verfahren gegenüber sehr aufgeschlossen. In der Ge-

Info Naturheilverfahren wenden sich vor allem an chronisch kranke Patienten. Sie versuchen die natürlichen Heilungskräfte des O rganis-mus anzuregen. Das funktioniert zum einen über die Z u f ü h rung bestimmter Reize - wie Licht oder Temperatur. Dazu kommen die klassischen Disziplinen, zu denen die Kneipptherapie, pflanzliche Mittel, Bewegungstherapie, Ernährungsmedizin und Ordnungsver-fahren gehören. Homöopathie, Akupunktur und Neuraltherapie sind verwandte Mittel, welche die Naturheilverfahren ergänzen. Der Chefarzt der Abteilung für Naturheilverfahren an der Hufeland-Klinik Bad Ems, Privatdozent Dr. Rainer Brenke, hält die Psychosomatik zudem für einen essentiellen Bestandteil einer ganzheitlich geprägten Behandlung. Deren Ziel besteht immer in der "Entchronifizierung" des Patienten. Die setzt auch eine

samt-Bevölkerung sind es sogar 72 Prozent. Nun hofft Dr. Brenke, dass Krankenkassen und Gesetzgeber zu derselben Ansicht gelangen. Und wenn schon nicht aus medizinischen, so doch aus rein finanziellen Gründen: "Wenn wir es schaffen, Patienten von chronischen Leiden zu erlösen, spart das auch eine Menge weiterer Behandlungskosten", so der Chefarzt. Denn genau darin besteht das hoch gesteckte Ziel der Naturheilverfahren. Chronische Erkrankungen nehmen zu "Entchronifizierung heißt, einem Menschen durch medizinische Hilfe und die Umstellung eigener Lebensgewohnheiten zu einem Leben ohne ständige Behandlungen zu verhelfen", erläutert der gebürtige Potsdamer. Und er fügt hinzu: "Denn es bringt nichts, wenn wir jemanden von der ständigen Einnahme irgendeines Schmerzmittels abbringen, ihn dafür aber von der Akupunktur abhängig machen." Die stetig zunehmende Anerkennung und Inanspruchnahme der Naturheilverfahren nimmt Dr. Brenke schon seit Beginn seiner Medizinerlaufbahn in den 70er Jahren wahr. "Wir haben in Deutschland eine hervorragende Akut-Medizin", stellt der habilitierte Chefarzt fest. Deren Weiterentwicklung bedeute aber auch, dass immer mehr Patienten nach einer Akut-Behandlung chronisch krank bleiben, die früher gar nicht überlebt hätten. "Zum anderen werden die Menschen immer älter", nennt er das demografische Argument. Eine weitere Entwicklung lässt ihn allerdings vermuten, dass Naturheilverfahren künftig noch aus einem ganz anderen Grund stärker gefragt sein könnten: "Wenn sich Krankenhausaufenthalte durch die Einführung der DRG´s weiter verkürzen und Patienten sogar in instabilem Zustand entlassen werden, provoziert das chronische Leiden." Ebenso wichtig sei es, die Naturheilverfahren nicht von diesen Fallpauschalen abhängig zu machen: "Wenn wir da keine Ausnahmeregelungen oder - besser Möglichkeiten für eine der Realität entsprechende Abbildung im DRG-System finden, stehen wir vor einem Problem."


gesundheitshilfe

Chefarzt PD Dr. Rainer Brenke (l.) plädiert für eine Ausnahmeregelung für die Naturheilverfahren in der Gesundheitsreform. Foto: SMMP

7

Naturheilverfahren brauchen Marketing

In Deutschland gibt es sieben Krankenhäuser, die neben anderen Stationen über eine Akut-Abteilung Naturheilverfahren verfügen. In Rheinland-Pfalz ist die Hufeland-Klinik mit ihren 40 Betten für diesen Bereich sogar das einzige. Alle Häuser haben sich nun zu einer gemeinsamen Initiative zusammengeschlossen, deren Sprecher Dr. Rainer Brenke ist. "Wir stehen in ständigem Kontakt zu Landespolitikern und den Krankenkassen", beschreibt er die Arbeit dieses Gremiums - "denn wir wollen ab nächstem Jahr nicht gezwungen sein, Naturheilverfahren auf eine Weise zu betreiben, die für uns nicht vertretbar ist." 2004 rechnen die Krankenkassen noch nach dem bisherigen Standard ab.

Um die Naturheilverfahren bekannter zu machen, bringt die Hufeland-Klinik Bad Ems in regelmäßigen Abständen Presseartikel heraus, die an über 300 Zeitungen und Zeitschriften verschickt werden. Zudem bietet die Hufeland-Klinik Verbänden und Verbandsvorständen ein Forum für ihre Tagungen. Auch im Fernsehen ist Dr. Rainer Brenke als Experte ein gefragter Gast. Und schließlich hält er zahlreiche Vorträge. "Das alles trägt sicher dazu bei, unsere Abteilung für Naturheilverfahren bekannt zu machen", räumt der Chefarzt ein.

Neue Argumente gegenüber den Krankenkassen Schon in diesem Sommer wird ein Ökonomie-Student die bisher an der Hufeland-Klinik ausgefüllten Patientenbögen unter die Lupe nehmen. Auf denen durften die Betroffenen ihre Zufriedenheit mit der Behandlung und ihre Beschwerdestärke im Behandlungsverlauf bewerten. "Das bringt uns weitere Argumente gegenüber den Krankenkassen", hofft Dr. Brenke. Auch eine Langzeituntersuchung in Bayern habe die nachhaltige Wirkung angewandter Naturheilverfahren bewiesen - "und ich denke nicht, dass sich der Bayer anatomisch oder physiologisch sehr von uns unterscheidet." D r. Rainer Brenke w u rde 1952 in Potsdam geboren. Von 1970 bis 1975 studierte er in Berlin Hu-manmedizin. Nach seiner Facharztausbildung für die innere Medizin wandte er sich später überwiegend der physikalischen Medizin zu. Bis 1993 arbeitete er in der renommierten Berliner Charité, wo er 1991 habilitierte. Von 1994 bis 2000 wirkte er an der ersten deutschen Modellklinik für ganzheitliche Grundversorgung in Simbach am Inn. Dann wechselte er zur Hufeland-Klinik. Hier arbeitet auch seine Frau Dr. Angelika Brenke als Oberärztin in der

Die Akut-Abteilung Naturheilverfahren der Hufeland-Klinik verfügt über 40

Doch viel wesentlicher als die Hinwendung zum Patienten sei dafür die Diskussion mit den Ärzten. "Als Dozent leite ich Seminare für Naturheilverfahren. Und dadurch kommen relativ viele Kollegen zum Hospitieren zu uns", weiß der 52-Jährige. So könnten sie sich vom Sinn und Zweck dieses ganzheitlichen Therapieansatzes überzeugen. "Zwar zeigen sich nach Umfragen zwei Drittel aller Ärzte gegenüber Naturheilverfahren aufgeschlossen. Aber oft bezieht sich dies nur auf ein bestimmtes Segment wie zum Beispiel die Akupunktur. In anderen Bereichen verweisen sie doch viel zu oft auf die klassische Schulmedizin". Umgekehrt legt Dr. Brenke großen Wert darauf festzustellen: "Auch wir sind nicht Alles-Heiler. Und unsere Methoden bedeuten keine Ablehnung der Schulmedizin." Eine Philosophie, die auch in den Pressemitteilungen deutlich wird. Egal, ob sie sich auf den positiven Effekt der Sauna, die schwer zu diagnostizierende Schmerzkrankheit Fibromyalgie oder die Wirkung des Heilfastens beziehen...


orden

V iele Jugendliche übten sich am SMMPStand im Bemalen von Taschen (r.). Die Ergebnisse konnten sich sehen lassen... Foto: SMMP

Ministerpräsident Dieter Althaus (2.v.r.) und seine Frau Katharina (l.) freuten sich, den Schwestern der hl. Maria Magdalena Postel in Ulm zu begegnen. Während des Gespräches kamen auch einige Vinzentinerinnen aus

8

Heiligenstadt dazu. F: SMMP

Kraft getankt in Ulm Ministerpräsident Dieter Althaus am SMMP-Stand auf dem Katholikentag

E

rstmals seit längerem präsentierten sich die Schwestern der hl. Maria Magdalena Postel in Ulm wieder auf einem Katholikentag mit einem eigenen Stand. "Und die große Resonanz hat uns positiv überrascht", zieht Schwester Laetitia Müller nach der Rückkehr zufrieden Bilanz. Die Tage standen unter dem Motto “Leben aus Gottes Kraft”. Prominentester Besucher an den drei "Messetagen" war der thüringische Ministerpräsident Dieter Althaus. Ausführlich redete er mit den Schwestern über ihr Engagement im Eichsfeld. Althaus, selbst in Heiligenstadt geboren, kennt die Gemeinschaft seit seiner Kindheit. "Und ich weiß noch genau, wie wir Schwester Pia Elisabeth davon überzeugten, die Bergschule Heiligenstadt nach der Wende wieder aufzubauen." Heute zeigt er sich dankbar, dass der Orden dies tat: "Aus dem Eichsfeld sind Sie kaum wegzudenken..." Doch auch sonst herrschte an den drei "Messetagen" in Halle 4 reger Betrieb. Dort war der SMMP-Stand zu finden. Zehn Schwestern aus Heiligenstadt, Bestwig, Ahaus, Menden und Bad Ems hatten den Weg nach Ulm auf sich genommen. Sie wechselten sich bei der Betreuung ab. Ihre Erfahrungen waren immer dieselben. "Wir haben viele Gespräche geführt. Und es hat sicher dazu beigetragen, die Gemeinschaft bekannter zu machen", fasst Schwester Maria Elisabeth Goldmann zusammen. Sie besetzt zusammen mit Schwester Laetitia das Büro der Berufungspastoral im Bergkloster Bestwig. Diesem Team gehören außerdem Schwester Theresita Maria Müller aus Heiligenstadt und Schwester Dorothea Brylak aus den Niederlanden an. Ziel dieser Arbeitsgruppe ist es, junge Frauen für den Orden zu interessieren (siehe Infobox rechts). Während der Tage in Ulm war das Publikum bunt gemischt. Mehrere tausend Menschen haben an dem Stand der Schwestern angehalten. Ältere Besucher freuten sich oft, bekannte Schwestern wie-

der zu sehen. Anderen, denen der Name der Gemeinschaft nichts sagte, wurde der für den Katholikentag neu produzierte Kurzfilm gezeigt. Der stellt die Geschichte, Aufgaben und Einrichtungen des Ordens vor: von den Schulen über die Kliniken bis zur Seniorenhilfe; von der Pastoral- und Jugendarbeit bis zur Missionstätigkeit in Südamerika, Rumänien und Mosambik. Darüber kamen die Interessenten dann mit den Ordensfrauen am Stand ins Gespräch. 150 Taschen bunt bemalt Vor allem Kinder und Jugendliche machten von der Möglichkeit Gebrauch, Stofftaschen zu bemalen. Von einer Seite waren die bereits mit dem SMMP-Logo und der Internet-Adresse des Ordens bedruckt. Die andere Seite stand zur freien Verfügung. "Ich denke, dass hier 150 Leinenbeutel gestaltet wurden", sagt Schwester Laetitia. Manchmal war der Stand sogar derart überfüllt, dass einige Kinder auf dem Boden lagen und Taschen bemalten. Solch eine kreative Pause legten auch Dayna Kremer, Nicole Woestmann und Anikka Albrecht aus Nordwalde im Münsterland ein. Sie waren als Betreuerinnen einer 19-köpfigen Firmgruppe in Ulm mit dabei.


orden

V iele kamen zum Tag der offenen Tür "Wir haben schon an Workshops teilgenommen, Konzerte besucht und selbst Party gemacht", erzählt Dayna. Nicole fügt hinzu: "Das mit den Stoffbeuteln ist `mal etwas anderes. Eine gute Idee." Wieviele Gespräche die mitgereisten Ordensfrauen mit Katholikentagsteilnehmerinnen und -teilnehmern führten, vermögen sie kaum zu schätzen. Vor allem am Samstag, dem dritten "Messetag", herrschte riesiger Andrang. Die letzte Gelegenheit, die so genannten "Orte der Begegnung" auf dem Messegelände zu besuchen, nutzten besonders Berufstätige und Schüler aus dem Umland. Sie hatten sich dafür eine Tageskarte geholt. "Die Stimmung war richtig gut. Wir trafen viele Bekannte und Interessierte”, bilanziert Schwester Lucia Maria Schiefner. Auch beim nächsten Katholikentag vom 24. bis zum 28. Mai 2006 in Saarbrücken wollen die Schwestern wieder dabei sein. "Aber dazu könnten wir uns wieder etwas ganz Anderes einfallen lassen. Vielleicht gehen wir dann mit einem Mitmachangebot ins Jugendzentrum", denkt Schwester Maria Elisabeth schon einmal vor...

9

G

roßen Zuspruch fand der erste Tag der offenen Tür am Sonntag, 20. Juni, im Bergkloster Bestwig. Während in den vorherigen Jahren der sogenannte „Tag der Begegnung“ nicht öffentlich war, eröffneten die Schwestern dieses Jahr allen Interessierten die Möglichkeit eines Einblicks ins Kloster sowie der Begegnung mit den Schwestern und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ihrer Einrichtungen und Dienste.

Info Die Arbeitsgruppe “Berufungspastoral” w u rde in Folge der Um-strukturierung des Ordens mit neuem Generalat in Heiligenstadt und Europäischem Provinzialat vor einem Jahr in Bestwig ins Leben gerufen. Dieser Gruppe gehören aus Bestwig Schwester Maria Elisabeth Goldmann, Schwester Laetitia M ü l l e r, Schwester Theresita Maria Müller aus Heiligenstadt und Schwester Dorothea Brylak aus den Niederlanden an. Gemeinsam entwickeln sie Ideen, wie sich junge Frauen für das O rdensleben interessieren lassen. Jüngste Projekte waren ein neu erstellter Flyer, der auch auf spirituelle Angebote in Heiligenstadt und Bestwig hinweist. Oder der neue Kurzfilm, der für den Katholikentag produziert worden ist. Außerdem gibt es einen erweiterten Kreis von Schwestern, der bei größeren Aktionen - wie dem Stand in Ulm - zur Seite steht. Zwei neu gegründete Konvente - der Nikodemus-Konvent in Heiligenstadt und der Emmaus-Konvent in Bestwig - erlauben es Interessentinnen zudem, für eine gewisse Zeit im Kloster mitzuleben. "Davon machen junge Frauen auch in regelmäßigen Abständen Gebrauch", hat Sr. Maria Elisabeth während des letzten halben Jahres bereits erfahren. Diese Zeit werde dann für intensive Gespräche genutzt. "Aber nicht nur diese Frauen müssen zu der Überzeugung kommen, dass die Schwesterngemeinschaft für sie die richtige Lebensform ist auch wir müssen uns davon überzeugen können, dass sie zu uns

Farbenfroh ging es auf dem Tag der offenen Tür in Bestwig zu.

Foto: SMMP

In Führungen durch die Klosteranlage, Diavorträgen zu der Missionsarbeit der Schwestern sowie einem Videoclip zur Ordensgemeinschaft erfuhren die Gäste viel Neues über die Arbeit und Ziele des Klosterbetriebes. Daneben gab es Spiel und Spaß für die ganze Familie. Mit der alten, neuentdeckten Kunst des Geschichtenerzählens verstand es Ralf Stallein aus Delbrück seine Zuhörer in den Bann zu ziehen. Für Verzauberung sorgte der junge Bestwiger Magier Sven Schultze. Als Ordensschwestern mit ungeahnten Qualitäten zeigten sich die Hausleiterin Schwester Verena Kiwitz bei einem Hindernisparcours sowie Schwester Klara Maria Breuer beim Torwandeinsatz. Der Grillstand und die Kaffeetafel boten reichlich Gelegenheit, sich mit Gutem aus der Klosterküche zu stärken und miteinander ins Gespräch zu kommen. Der Familiengottesdienst zu Beginn und die Vesper zum Ausklang rundeten einen gelungenen Tag ab.


bildung

19 Langzeitarbeitslose konnte die NAMe gGmbH schon in den ersten Arbeitsmarkt vermitteln. Die Mitarbeiter werden vor allem für die Metallund Holzverarbeitung ausgebildet. Foto: SMMP

10

NAMe mit neuen Namen an neuem Ort Einrichtung qualifiziert und re-integriert erfolgreich Langzeitarbeitslose ie Berufsqualifizierungseinrichtung “Neue Arbeit mit Menschen” gGmbH in Bestwig - kurz NAMe - ist innerhalb des Ortes umgezogen. Zudem haben in der Einrichtung der Schwestern der hl. Maria Magdalena Postel drei neue Mitarbeiter ihren Dienst angetreten. Sie kümmern sich darum, Langzeitarbeitslose für das produzierende Gewerbe zu qualifizieren und in den ersten Arbeitsmarkt zu vermitteln.

D

und Metallverarbeitung. Derzeit arbeiten hier 22 Menschen. Neben dem festen Personal nehmen zwölf Männer und Frauen an einer Qualifizierungsmaßnahme teil, sechs sind über das Programm "Arbeit statt Sozialhilfe" beschäftigt. Ob Gartenstühle, Kinderspielzeug oder Kerzenständer: Die hergestellten Produkte können in den 652 Quadratmeter großen Räumen der NAMe neben dem Bestwiger Rathaus auch käuflich erworben werden.

Der Umzug und das neue Team stellen zweifellos einen Umbruch dar. Aber NAMe will konstant weiterarbeiten und an seinen Zielen festhalten. Nach drei Jahren ziehen die Verantwortlichen eine durchweg positive Zwischenbilanz. "Von den 47 Praktikanten, die wir in einen Zeitvertrag übernommen haben, konnten wir 19 weitervermitteln", resümiert Bürokauffrau Petra Klingenberg. Qualifiziert werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer während der sechsmonatigen Maßnahmen vor allem für Tätigkeiten in der Holz-

Erfahrenes Anleiter-Team Das seit Anfang Mai neu zusammengestellte Team der festen Mitarbeiter besteht aus Siegfried Vittighoff, Manfred Schäfers und Ludger Ramspott. Siegfried Vittighoff verfügt als Sozialarbeiter bereits über eine 22-jährige Erfahrung im Bereich der Re-Integration von Arbeitslosen. Zuletzt arbeitete der 52-Jährige bei der Initiative für Jugendliche, Bildung und Arbeit mit Sitz in Lippstadt. Der Esloher Manfred Schäfers ist Tischlermeister und Restaurator. Auch er hatte schon Praktikanten und Auszubildende beschäftigt. Während eines achtwöchigen Projektes in Brasilien baute er eine alte Villa zusammen mit Jugendlichen zu einem Begegnungszentrum um. Ludger Ramspott kommt aus Bestwig. Der 55-jährige Heizungsbauer will die Teilnehmer der Qualifizierungsmaßnahmen vor allem für die Metallverarbeitung schulen. "In der alltäglichen Arbeit achten wir darauf, vorrangig Aufträge anzunehmen, die sonst ins Ausland abgegeben würden", erklärt der Schulleiter des Berufskollegs Bergkloster Bestwig, Fritz Henneböhl. Er und Schulverwaltungsleiter Aloys Häger fungieren als Prokuristen für die NAMe gGmbH. Geschäftsführerin der Einrichtung ist die Generalökonomin des Ordens, Schwester Maria Dolores Bilo. Kontakt: NAMe gGmbH, jetzt Bundesstraße 152, 59909 Bestwig Tel.: 02904 / 976466 Email an Siegfried Vittighoff: vittighoff@smmp.de Das neue NAMe-Team: Petra Klingenberg, Siegfried Vittighoff, Manfred Schäfers, Ludger Ramspott (v.l.). Foto: SMMP


Schwester Mirjam Grüßner (Foto links) leitet die neue

gesundheitshilfe

Ergotherapeutische Praxis in Heiligenstadt. Zur Eröffnung und Einsegnung der Räume (Foto unten) kamen mehr als 50 Gäste. Foto: SMMP

11

Ziel ist größtmögliche Selbstständigkeit Neue ergotherapeutische Praxis in Heiligenstadt eröffnet

D

er Bedarf ist da. Die Räume standen leer. Und der Nutzen, der sich auch für die benachbarten Bergschulen ergibt, ist offensichtlich. Ende Juni eröffneten die Schwestern der hl. Maria Magdalena Postel (SMMP) in Heiligenstadt eine neue Ergotherapeutische Praxis. Dabei handelt es sich um die vierte Einrichtung dieser Art in Trägerschaft von SMMP. Weitere Ergotherapeutische Praxen befinden sich in ArnsbergOelinghausen, Meschede Freienohl und am Bergkloster Bestwig. "Auch in Bestwig kann ein Teil der Schüler, die im benachbarten Berufskolleg die entsprechende theoretische Ausbildung erfahren, auf diese Weise praktische Erfahrungen sammeln. Derselbe Nutzen soll sich hier in Heiligenstadt für die berufsbildende Bergschule St. Elisabeth ergeben", erklärt Schwester Mirjam Grüßner. Die Ergotherapeutin leitet nun die Einrichtung in Heiligenstadt. Arbeiten wird sie dort vorerst allein. Ergotherapie dient dazu, reduzierte oder verloren gegangene physische, psychische oder geistige Fähigkeiten zu fördern bzw. wiederherzustellen. "Damit stehen wir im Auftrag unserer Ordensgründerin", führte Generaloberin Schwester Aloisia Höing anlässlich der Einsegnung der Räume vor über 50 Gästen aus. Die hl. Maria Magdalena Postel

habe gesagt: "Ich liebe die Armen, die Bedürftigen und Gebrechlichen, denn sie begleiteten Jesus auf der Erde." Schwester Mirjam wünschte sie, "dass Sie jeden Tag neu mit Vertrauen den Weg unter die Füße nehmen, um den Ihnen anvertrauten Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen helfend, unterstützend und begleitend nahe zu sein und ihnen zu mehr Leben zu verhelfen." Anschließend segnete Pater Elmar Koch aus Heiligenstadt die 85 Quadratmeter großen Therapieräume ein. Auch Schwester Mirjam bedankte sich bei den Besuchern des Eröffnungstages für ihr Interesse - sowie bei allen, die zum Gelingen des Vorhabens beigetragen hatten: "Ich hoffe, dass wir den Menschen, die zu uns kommen, mehr Lebensqualität und Selbstständigkeit vermitteln können." Wechselvolle Geschichte Das Gebäude neben den Bergschulen St. Elisabeth hat bereits eine wechselvolle Geschichte hinter sich: Es diente als Handarbeitsschule, als Wohnheim für Jugendliche sowie als Unterkunft für Lehrer und Familien. Noch heute befinden sich in der oberen Etage Zimmer für junge Leute. "Unsere Anstreicher aus Bestwig haben selbst drei Wochen lang hierin gewohnt, bis sie das Haus von außen und innen gestrichen hatten", bedankt sich auch Schwester Aloisia. Aus dem mausgrauen Gebäude wurde nun ein harmonischer Farbtupfer zwischen dem modernen Schulgebäude und den älteren Fassaden der Nachbarschaft. So soll sich die Praxis auch in das bestehende ergotherapeutische Angebot in Heiligenstadt einfügen. Schwester Mirjam ist optimistisch: "Nach meiner Einschätzung aus vielen Gesprächen ist der Bedarf durchaus vorhanden." Kontakt: Schwester Mirjam Grüßner, Ergotherapeutin SI-dve Tel. 03606/ 673-346 oder Email: sr.mirjam@smmp.de


eine welt

SMMP-Missionsprokuratorin Schwester Christa Maria Henninghaus zu Besuch beim Schwesternkonvent in Metarica/Mosambik

1122

Mosambik im Kampf gegen Hunger und Armut

Im April reiste Missionsprokuratorin Sr. Christa M. Henninghaus nach Mosambik, um sich vor Ort ein Bild von der Arbeit ihrer Mitschwestern zu machen. Begleitet wurde sie von Sr. Maria Ludwigis Bilo aus Brasilien. Die Ordensgemeinschaft ist seit Juli 2001 mit einer eigenen Kommunität im Distrikt Metarica im Norden des Landes, in der Provinz Niassa, vertreten.

N

ach viertägiger Anreise per Flugzeug und über Land durch unwegsame Pisten sind die Schwestern aus ganzem Herzen dankbar, angekommen zu sein. Es ist stockdunkel, als sie das im letzten Jahr fertig gestellte Schwesternhaus, das die Diözese gebaut hat, erreichen. Zwar gibt es seit einigen

Schülerinnen und Schüler kommen aus einem Umfeld von 80 Kilometern, da es sonst weit und breit keine Möglichkeit des so genannten Intermedio-Abschlusses (8., 9. und 10. Klasse) gibt. Ir. Maria Ana Soares de Souza arbeitet in gesunden Tagen im nahe gelegenen kleiMonaten Strom im Ort, doch nur für vier Stunden am Tag - soweit er nicht ausfällt. Hier leben Ir. Fátima Sehnem und Ir. Maria Ana Soares de Souza aus Brasilien. Die Schwestern kochen zum Teil noch auf einer offenen Kochstelle im Hof, um Gas zu sparen. Für den Brunnen gibt es seit neuestem eine elektrische Pumpe, die ohne Strom aber nutzlos wird. Auch sonst ist das Leben notgedrungen spartanisch. Einfaches Leben in Strohhütten

Unterernährte Kinder werden mit ihren abgemagerten Müttern in Cumba, der zweitgrößten Stadt der Provinz, im von der Kirche eingerichteten “Zentrum für Kinderpastoral” aufgepäppelt. Foto: SMMP

Die Region Metarica besteht aus kleinen, weit verstreuten Dörfern. Die Menschen wohnen in einfachen Strohhütten. Auch die Kapellen, die die Schwestern in den nächsten Tagen besuchen, sind so gebaut. Für eine neu gebaute Kirche wurde die Ordensgründerin, die hl. Maria Magdalena Postel, als Patronin gewählt. Ein Zeichen, dass die Arbeit der Schwestern Anerkennung findet. Ir. Fátima Sehnem hat die Aufsicht über die kirchliche Schule in Metarica, die in der Nähe des Schwesternhauses steht. Die

Ir. Maria Ana Soares de Souza hat den giftigen Schlangenbiss gut überstanden und widmet sich trotz noch nicht verheilter Wunde schon wieder den Kindern, die sie über alles lieben. Foto: SMMP

nen Maternidade, wo Frauen entbinden können. Außerdem kümmert sie sich um Leprakranke. Mit ihrer Arbeit wollen die Schwestern dazu beitragen, dass die Menschen in Mosambik wieder "...das Leben haben, und es in Fülle haben..."(Johannes 10,10).


eine welt

Ein Auftakt mit Visionen 250 Interessierte sammelten Ideen für die regionale Gestaltung des Weltjugendtages 13

W

ir haben hier viel diskutiert. Und ich nehme viele konkrete Anregungen mit nach Hause", resümiert Leonie Heimes aus Schmallenberg. Die 15-Jährige war eine von 250 Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die am Samstag, 24. April, im Bergkloster Bestwig den regionalen Auftakt für die Vorbereitungen des Weltjugendtages 2005 in Köln miterlebten. "Jetzt wird diese Großveranstaltung für die Seelsorgeregion Hochsauerland-Waldeck konkret", äußerte sich auch Michael Kloppenburg zufrieden. Der Jugendreferent der Dekanatsstelle für katholische Jugendarbeit in Meschede gehörte mit seinen Amtskollegen aus Arnsberg, Bigge-Medebach, BrilonMarsberg, Sundern, Wormbach und Waldeck sowie dem Bund der deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Hochsauerlandkreis zu den Veranstaltern des Auftakt-Tages. Tatkräftige Unterstützung bot auch das Jugendbüro des Bergklosters Bestwig. Unter dem Motto "Denken gegen das Bedenken" rüttelte Anja Göke, Referentin für katholische Jugendarbeit in Attendorn, die Gäste mit kabarettistischen Impulsen wach. Man solle auch bereit sein, zu Hause Jugendliche bei sich aufzunehmen: "Die Bedenken der Hausfrauen: `Ja, was essen die denn?` gelten da nicht." In der folgenden Podiumsrunde berichteten Teilnehmer vergangener Weltjugendtage von ihren Erfahrungen. Frank Manegold, Referent für katholische Jugendarbeit in Brilon-Marsberg, sieht den Papst seit seiner Teilnahme 2000 in Rom mit anderen Augen: "Ich habe gespürt, dass er der Jugend viel Vertrauen schenkt." Und Hartmut Schröder faszinierte bei den Treffen in Paris und Rom vor allem die Gastfreundschaft: "Nach ein paar Tagen war die Verständigung trotz der verschiedenen Sprachen kein Problem mehr ." 800 000 junge Menschen erwartet Zu dem Weltjugendtag vom 11. bis zum 15. August 2005 in Köln kommen voraussichtlich mehr als 800.000 junge Menschen aus aller Welt. In der Woche davor sind sie auch Gäste der umliegenden Bistümer. Allein 40.000 überwiegend 18- bis 30-Jähriger werden daher für vier Tage im Bistum Paderborn erwartet. Mit der

Planung dieser Tage beschäftigen sich bereits sogenannte LOKs, Lokale Organisationskomitees. In ihnen arbeiten haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Jugendarbeit, aber auch Pfarrgemeinderäte und interessierte Erwachsene. Viele von ihnen waren beim Auftakt im Bergkloster Bestwig dabei. Die Gäste sollen so weit wie möglich in Familien schlafen und tagsüber die Möglichkeit haben, sich zusammen mit deutschen Jugendlichen sozial und kreativ zu betätigen. "Man könnte zum Beispiel einen Spielplatz renovieren. Oder gemeinsam mit Jugendlichen aus Südamerika in Seniorenheimen singen. Oder Sozialverbände anfragen, wie man dort einen Tag lang helfen kann", nennt Leonie Heimes konkrete Überlegungen aus dem von ihr besuchten Workshop. Zwölf Workshops Vormittags und nachmittags gab es je zwölf Angebote. Dazu gehörten Foren zu kulturellen Veranstaltungsmöglichkeiten, zu organisatorischen Fragen, zur Pressearbeit oder zu spirituellen Impulsen. Darüber hinaus informierten Stände der Weltjugendtagsbüros aus Paderborn und Köln über den Ablauf der Veranstaltung. Auch das Jugendbüro des Bergklosters stellte seine Arbeit vor. Und die Schwestern der hl. Maria Magdalena Postel standen zu ihrem Angebot “Missionar auf Zeit" Rede und Antwort. "Vorher war ich ja skeptisch. Ich hatte keine Ahnung, was dieser Weltjugendtag ist, aber jetzt denke ich anders darüber", zieht Steffen Michel aus Waldeck Bilanz. So wie er fuhren auch die 250 anderen Jugendlichen und jungen Erwachsenen nach dem gemeinsamen Abschlussgottesdienst zufrieden nach Hause. In den eigenen Pfarrgemeinden, Jugendverbänden und Pastoralverbünden werden sie ihre Ideen jetzt einbringen. Michael Kloppenburg hat der Auftakt überzeugt: "Wir haben gesehen, dass viele Kontakte geknüpft worden sind. Und die Jugendlichen haben gemerkt, welche Hilfestellungen sie in Anspruch nehmen können. Das macht Mut." Internet: www.wjt2005.de


aktue nachrichten

Schreiner erhielt Meisterbrief

14

Heiligenstadt. Tobias Jünnemann aus der klostereigenen Schreinerei in Heiligenstadt erhielt im Frühjahr 2004 seinen Meisterbrief. Als Meisterstück fertigte er eine massive Eichentür für den Eingang der Kapelle des Thomas Morus-Hauses an (Foto r.). Die Tür ist 2,30 Meter breit und 2,20 Meter hoch. An den Seiten sind Bleiverglasungen eingefasst. Tobias Jünnemann wurde 1972 in Heiligenstadt geboren und arbeitet seit 1992 bei SMMP. Somit hat er bereits die gesamte Umbauphase des Klosters sowie der Bergschule miterlebt.

32 Ordensfrauen feierten in Bestwig ihr Jubiläum - auch Schwester Pia Elisabeth ist schon seit 50 Jahren dabei Bestwig. 32 Schwestern der hl. Maria Magdalena Postel feierten am 15. Mai im Bergkloster Bestwig ihre 25-, 50-, 60-, 65- 70- und 75-jährige Ordenszugehörigkeit. Die ältesten anwesenden Jubilarinnen waren der Gemeinschaft zur NS-Zeit beigetreten. "Ich weiß noch, wie mir der Seelsorger in dem Krankenhaus, wo ich damals arbeitete, sagte: Sie sind aber mutig, dass Sie diesen Schritt jetzt wagen", erinnert sich Sr. Friedhelma Verhufen an ihren Ordenseintritt 1944. Die Familien der Schwestern waren damals vorgewarnt. "Sie hatten zivile Kleidung für uns bereit liegen. Dort hätten wir jederzeit Unterschlupf gefunden", weiß die heute 86-Jährige noch ganz genau. Sie lebt heute in Füchtorf. Sr. Maria Candida Lammerding trat dem Orden bereits 1934 bei. "Ich wollte immer schon Ordensschwester werden", sagt die 94-Jährige, deren Tante bereits den Heiligenstädter Schulschwestern - so der vorherige Name - angehörte. Sr. Maria Candida kommt gebürtig aus Saerbeck bei Münster. Heute lebt sie in Goch. Ihr goldenes Ordensjubiläum feierte unter anderem die Provinzoberin der Europäischen Provinz, Sr. Pia Elisabeth Hellrung (kl. Foto). Die 1936 in Niederorschel geborene Jubilarin denkt noch oft an die Klosterzeit in der DDR zurück: "Nur unter dem Banner der Caritas haben wir uns verdeckt sozial und christlich engagieren können." Während das vor dem

Krieg am Bergkloster Heiligenstadt ansässige Lyzeum geschlossen blieb, wurde der katholische Bergkindergarten mit 300 Kindern weitergeführt. Nach dreijährigem Engagement in der Jugendarbeit und ihrem Studium in Berlin kümmerte sich Sr. Pia Elisabeth vor allem um die Ausbildung der am Bergkindergarten tätigen Erzieherinnen. Die wiederum bildete nach der Wiedervereinigung die Keimzelle für den Neuaufbau der Bergschulen St. Elisabeth. "Indem wir uns dazu entschlossen, konnte ein Teil des pädagogischen Erbes aus Vorkriegszeiten weitergeführt werden," freut sich die Provinzoberin rückblickend. Dass Gymnasium und berufsbildende Schule heute wieder mehr als 1500 Schüler zählen, ausgebaut und modernisiert sind, ist vor allem ihr zu verdanken. Bis 1996 leitete Sr. Pia Elisabeth die berufsbildende Schule. Dann wurde sie Generalassistentin in Bestwig. Bis 2002 behielt sie aber noch die Geschäftsführung des Gymnasiums. Nach der Rückverlegung des Generalats Anfang 2003 nach Heiligenstadt und der Gründung einer Europäischen Provinz wurde Sr. Pia Elisabeth deren Provinzoberin - ebenfalls mit Dienstsitz im Bergkloster Bestwig.

Geehrt wurden: 25 Jahre Ordenszugehörigkeit: Sr. Maria Gabriela Franke, A.-Oelingh. Hna. Amalia Machaca, Cochab./BOL Hna. Lola Rojas, Vallegrande/BOL 50 Jahre Ordenszugehörigkeit: Sr. Barbara Weiß, Herten-Westerholt Sr. Burkhardis Buning, Menden Zr. Caecilia van de Bilt, Vleuten/NL Sr. Georgia Abbing, Bestwig Sr. Hubertine Assmann, Bestwig Sr. Imelda Maria Stegemann, Bestwig Sr. Irmengard Schliesing, Heiligenst. Sr. Jutta Berger, Bestwig Sr. Lucilla Angenendt, Bestwig Sr. Luitgard Düing, Gl.-Zweckel Sr. Maria Felicitas Hassing, Bestwig Sr. Maria Rosaria Nagel, Diestedde Sr. Maria Stephana Stolze, Heiligenst. Sr. Maria Winfried Greb, Geseke Sr. Norbertis Schroers, Geseke Sr. Pia Elisabeth Hellrung, Bestwig Sr. Rosa v. Lima Thüne, Heiligenstadt Sr. Ruth Maria Mangold, Bestwig Sr. Theodora Wöstmann, Xanten Sr. Vera Rodehutskors, S.-Füchtorf 60 Jahre Ordenszugehörigkeit: Sr. Friedhelma Verhufen, S.-Füchtorf 65 Jahre Ordenszugehörigkeit: Sr. Maria Ursula Dellmann, Bestwig Sr. M. Vincentia Jansen, Vleuten/NL Sr. Reinolda Klocke, Bischofferode 70 Jahre Ordenszugehörigkeit: Sr. Hiltburg Altenau, Diestedde Sr. Ludgardis Wendeling, Leme/BRA Sr. Maria Candida Lammerding, Goch-Pfalzdorf Sr. Thekla Bank, Bestwig 75 Jahre Ordenszugehörigkeit: Sr. Augustina vom Kreuz Petry, Bestwig


e lles nachrichten

In Menden kamen die Abiturienten in ihrer letzten Schulwoche an jedem Tag anders

kostümiert zum Walburgis-Gymnasium: zum Beispiel im Schlafanzug, als Erst-

klässler - oder wie auf dem Foto rechts -

im Stil der Flower-Power-Generation. Foto: R. Schriek.

15

372 Abiturienten an SMMP-Schulen Dritter Platz beim Bundeswettbewer Geseke. Die Auszubildende Liane Unrau (Foto r.) aus Geseke belegte beim Bundesleistungsvergleich der Abteilung Hauswirtschaft vom 26. bis zum 28. März in Aschaffenburg den dritten Platz. Die 19-Jährige absolviert seit Sommer 2001 im Altenheim Haus Maria eine Ausbildung zur Hauswirtschafterin. Zu der bundesweiten Endausscheidung hatte sie sich durch ihren Sieg beim Landeswettbewerb qualifiziert. Als praktische Aufgabe hatte Liane Unrau in Aschaffenburg ein Büffet mit warmen und kalten Speisen für acht Personen zu kreieren. Außerdem gehörten eine fünfminütige Präsentation hauswirtschaftlicher Dienstleistungen und eine schriftliche Aufgabe zur Prüfung. Von allen 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Endrunde belegte sie schließlich Rang Drei. Auch Ausbildungsleiterin Irene Michels (l.) gratulierte.

Ahaus/Bestwig/Heiligenstadt/Kassel/ Menden. 372 Schülerinnen und Schüler legten in diesem Jahr an Schulen in Trägerschaft der Schwestern der hl. Maria Magdalena Postel ihr Abitur ab. Die meisten zählte das Walburgis-Gymnasium in Menden mit 125 Absolventen. 96 Mal vergab das Engelsburg-Gymnasium in Kassel die Allgemeine Hochschulreife. Am Gymnasium der Bergschule St. Elisabeth in Heiligenstadt haben 85 Schülerinnen und Schüler bestanden. Darüber hinaus bieten die berufsbildenden Schulen die Möglichkeit, das

Abitur auf dem zweiten Bildungsweg zu erlangen. Am Berufskolleg Bergkloster Bestwig bestanden 33 Abiturienten ihre Prüfung, darunter 16 mit Schwerpunkt Kunst sowie 15 mit Schwerpunkt Erziehung und Soziales. Und an der berufsbildenden Schule Heiligenstadt erhielten 42 junge Erwachsene ihr Fachabitur mit der Fachrichtung Sozialwesen. Das Canisiusstift in Ahaus bietet erst seit 2002 die Möglichkeit an, das Abitur zu erwerben. Dort werden die ersten Prüfungen im Frühjahr 2005 abgenommen.

Seniorenheime laden zu Sommerfesten ein Diestedde/Geseke/Heiden/Stromberg/Wadersloh/W esterholt. Zu attraktiven Som-merfeDiestedde/Geseke/Heiden/Stromberg/Wadersloh/Westerholt. sten laden die Seniorenheime der Seniorenhilfe SMMP gGmbH auch in diesem Jahr wieder ein. Im Altenheim St. Josef in Wadersloh fand das Fest bereits am 3. Juli statt. Am Samstag, 10. Juli, gehen die Geseker Einrichtungen (s.S. 4-5) gemeinsam auf “Große Fahrt”. Das Fest im Haus Maria an der Haholdstraße in Geseke dauert von 14 bis 18 Uhr. Am Sonntag, 11. Juli, laden das Seniorenheim St. Josef in Heiden und das Franziskusstift in Borken-Weseke ab 10 Uhr auf das Gelände am Patronatsweg 11 in Heiden ein. Am Mittwoch, 14. Juli, folgt ab 14.30 Uhr das Sommerfest des Seniorenzentrums "Am Eichendorffpark" in Oelde-Stromberg (Eichendorffstr. 13). Am anschließenden Samstag, 17. Juli, beginnt die Feier des Altenheims Haus Maria Regina in Wadersloh-Diestedde (Lange Straße 16) um 10.30 Uhr. Auch das Haus St. Martin an der Johanniterstraße 3 in Herten-Westerholt richtet unter dem Motto "Miteinander leben - miteinander feiern" am Sonntag, 12. September, ab 10 Uhr ein Sommerfest aus.

Fredric Vahle begeistert Hunderte Bestwig. Rund 300 pädagogische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Grundschulen und Kindertagesstätten zog der Kinderliedermacher Fredric Vahle am 26. Mai in der Aula des Berufskollegs Bergkloster Bestwig in seinen Bann. Der 62Jährige gab spielerische Tipps zur Sprachförderung. Da durften die Besucher Buchstaben auf die Rücken ihres Nachbarn malen, eine Tonleiter klatschen und mit den Füßen tippeln. Die motorische und sprachliche Entwicklung gehören für den Autor eng zusammen.

Impressum blickpunkt mensch Magazin für Mitarbeiter, Freunde und Förderer der Schwestern der hl. Maria Magdalena Postel Redaktion: Katharina Masannek (verantwortlich), D r. Ulrich Bock Layout: Katharina Masannek, Dr. Ulrich Bock Kontaktadresse: Katharina Masannek, Bergkloster, Postfach 1162, 59901 Bestwig, Telefon: 02904/808-242 E-Mail: k.masannek@smmp.de Internet: w w w.smmp.de Redaktionsschluss: Dienstag, 22. Juni 2004


nachrichten

Das Team “EasyFind” (linkes Bild) belegte bei dem StartUp-Wettbewerb den ersten Platz. Mit ihrem Verkehrskontrollsystem kam die Gruppe “TrafficFinder” (r.) auf Platz 7. Der parlamentarische Staatssekretär Rezzo Schlauch gratulierte. Fotos: Jürgen Joost

“EasyFinder” führt Kasseler Schüler auf das Siegerpodest 16 Kassel. Vier Schülerinnen und Schüler des Engelsburg-Gymnasiums Kassel kamen bei dem bundesweit größten ExistenzgründerPlanspiel von Stern, Mc Kinsey, Sparkassen und ZDF auf den ersten Platz. Die Gruppe "Easyfind" entwickelte ein Gerät, das mittels codierter Markierungsstreifen Objekte im Umkreis von 30 Metern orten kann - den sogenannten "EasyFinder". So lassen sich verloren geglaubte Alltagsgegenstände schnell und einfach wiederfinden. Insgesamt nahmen 1050 Teams an dem "StartUp"-Wettbewerb teil. Fünf Monate lang bastelten sie an ihren Geschäftsideen und -konzepten. Jedes Mitglied hatte einen eigenen Bereich zu verantworten. Auf diese Weise sollten die Schülerinnen und Schüler die Welt der Wirtschaft spielerisch kennen lernen. Die Entscheidung traf eine hochkarätig besetzte Jury aus Politikern sowie Experten aus den Bereichen Ökonomie und Medien. Der parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit, Rezzo Schlauch, überreichte dem Siegerteam in Hamburg am 16. Juni schließlich den ersten Preis. Von der Idee zeigte er sich begeistert: "Das macht Mut - denn Schüler sind die Selbstständigen und Führungskräfte von morgen." Das Team "EasyFind" bestand aus Joanna Lang (Fuldabrück),

Philipp Stiel (Kassel), Veronika Pizon (Kaufungen) und Jan Kastell (Kassel). Alle vier sind 18 Jahre alt. Während der Projektphase wurden sie von ihrem Lehrer Walter Sittig betreut. Und noch eine Gruppe aus Kassel schaffte den Sprung unter die ersten zehn. Philipp Schaumburg (Niestetal), Philipp Mell (Kassel), Christof Stefaniak (Lohfelden), Adam Zelechowski (Kassel) und Alexander Kressner (Kassel) - ebenfalls alle 18 Jahre alt - belegten mit ihrem "TrafficWatcher" den siebten Rang. Ihre Idee war ein Überwachungssystem, das die Straßen sicherer machen soll. Kameras an Front- und Heckscheiben des Autos beobachten während der Fahrt das Verkehrsgeschehen und schrecken somit potenzielle Drängler ab. Betreuer des Teams "TrafficWatcher" war der stellvertretende Schulleiter des Engelsburg-Gymnasiums, Dieter Sommer. Die zehn bestplatzierten Teams erhalten Geldpreise im Wert von insgesamt 5.800 Euro. Die ersten fünf nehmen darüber hinaus an einem “Future Camp” - einem Persönlichkeits- und Managementtraining - teil.

!

Weitere Informationen - auch zu den Teilnahmebedingungen - im Internet unter: w w w.startup-werkstatt.de

Christoph Schwake ist neuer Leiter des Bildungswerkes Bestwig. Christoph Schwake ist seit dem 1. April neuer Leiter des Bildungswerkes im Bergkloster Bestwig. Damit löst er Reinhold Dietz ab, der neue Aufgaben bei SMMP übernommen hat. 1963 in Meschede geboren, studierte Christoph Schwake an der Katholischen Fachhochschule Paderborn. Danach war der Diplom-Sozialpädagoge in unterschiedlichen Bereichen der Jugendarbeit tätig. Von 1991 bis 1996 arbeitete er in der Jugendbildungsstätte Haus Marienfried in Olpe, von 1996 bis 2001 leitete er eine offene Jugendfreizeitstätte in Neheim. Anschließend wurde er Leiter des Jugendbüros im Bergkloster Bestwig. Für das Bildungswerk will der dreifache Vater zunächst eine Konzeptentwicklung auf den Weg bringen. "Außerdem beabsichtigen wir neue berufliche Weiterbildungen erfolgreich anzubieten", sagt Christoph Schwake. Die Leitung des Jugendbüros übernimmt nun Birgit Funke. Sie war dort bereits als pädagogische Mitarbeiterin tätig. Die 36-Jährige Bestwigerin machte ebenfalls in Paderborn ihren Abschluss als Diplom-Sozialpädagogin. Im Jugendbüro ist sie verantwortlich für

die Organisation von Orientierungstagen mit ordenseigenen und externen Schulen, für die Begleitung der "Missionare auf Zeit" und die Anleitung von Praktikanten. Reinhold Dietz übernimmt die Aufgabe des kaufmännischen Leiters bei den C.E.M.M.-Caritas-Sozialstationen in Beckum, Oelde, Oelde-Stromberg und Wadersloh. Außerdem liegt die Weiterbildung an der Bergschule Heiligenstadt in seiner Verantwortung. Darüber hinaus behält er Aufgaben im Bereich Organisation und Finanzen beim Bildungswerk. Beratend ist er auch noch für die Ambulanten Dienste des Hauses Maria in Geseke tätig. Angebote des Bildungswerkes im Herbst 2004 Im Herbst bietet das Bildungswerk wieder eine Weiterbildung zum Sozialfachwirt an. Angesprochen sind Erzieherinnen und Erzieher, die sich für Führungsaufgaben qualifizieren wollen. Das Abschlusszertifikat ist erstmals staatlich anerkannt. + + + Unter der Überschrift “Alt - was nun?” lädt das Bildungswerk von Dienstag, 7., bis Donnerstag, 9. September, zu einem Seminar ins Bergkloster Bestwig ein. Dabei geht es vor allem darum, eine positive Einstellung zum Alter zu gewinnen. Weitere Infos beim Bildungswerk Bergkloster Bestwig unter Tel. 02904 / 808-179 oder

!


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.