blickpunkt Mensch 2/2019

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Magazin für Mitarbeiter, Freunde und Förderer der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel

blickpunkt. Mensch 2 / 2019

Generalistischer Ansatz, Karriere-Chancen, Wertschätzung:

Neue Wege in der Pflege-Ausbildung Walburgisgymnasium: Wie Schule das Leben prägt

Erasmus-Praktika: Als SMMP-Schüler in die Welt

Umbau in Diestedde: Investition in die Zukunft 1


Azubi-Tag im Bergkloster Bestwig: Die Seniorenhilfe investiert in die Pflege-Ausbildung (siehe Seite 4-5). Foto: Sascha Kreklau

Editorial

Christ sein Fehlt Christen manchmal die Begeisterung? Dieser Frage widmete sich nicht nur der Placida-Empfang im Mai im Bergkloster Heiligenstadt (s. Seite 3). Sie wird auch beim Forum Weltkirche Anfang November wieder gestellt werden müssen (s. Seite 16). Wie können Christen gesellschaftliche und sogar globale Entwicklungen positiv beeinflussen? Indem sie – basierend auf christlichen Überzeugungen – zwischen Religionen und Kulturen vermitteln, mit gutem Beispiel vorangehen und sich weltoffen zeigen. Davon ist in diesem blickpunkt viel die Rede.

Seite 3 Placida-Empfang: Den Christen fehlt Begeisterung Seite 4 Gesundheitsakademie SMMP: Pflegeausbildung wird generalistisch Seite 6 Walburgisgymnasium Menden: Wandelfähigkeit bewiesen Seite 8 Haus Maria Regina in Diestedde: Ein neuer Treffpunkt für den Ort Seite 10 Erasmus: „Ich komme wieder“ Seite 11 Auslandsdienst Missionar/in auf Zeit: Neue Erfahrungen Seite 12 Julie-Postel-Haus: „Wer hier arbeitet, braucht eine Berufung“ Seite 13 SMMP-Schulen: 1124 Abschluss-Zeugnisse überreicht Seite 14: Nachrichten Seite 15: Menschen Seite 16: Auch das noch

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Außerdem investiert die Seniorenhilfe SMMP in ihre Auszubildenden. Im Mai waren 60 von ihnen zu einem Azubi-Tag ins Bergkloster Bestwig eingeladen. Dort lernten sie Fortbildungs- und Karrieremöglichkeiten kennen, aber auch den christlichen Träger ihrer Einrichtungen. Ein großes Thema in der Seniorenhilfe ist zudem die Umstrukturierung der Pflegeausbildung. Ab 2020 wird es nur noch eine generalistische Ausbildung für alle Pflegeberufe geben. Wie die Gesundheitsakademie SMMP in Geseke sich darauf einstellt, lesen Sie auf den Seiten 4 und 5. Wie eine christliche Prägung das weitere Leben beeinflusst, war Thema einer Podiumsdiskussion zum 100-jährigen Bestehen des Walburgisgymnasiums in Menden (s. Seite 6 und 7). Es war spannend zu hören, warum ein Schlagzeug-Dozent, eine Geophysikerin und ein Journalist meinen, dass ihr Leben vermutlich ganz anders verlaufen wäre, wenn sie nicht gerade diese Schule besucht hätten. Und Weltoffenheit zeigen die Schülerinnen und Schüler der SMMPBildungseinrichtungen, indem sie über das Programm Erasmus+ Berufspraktika in europäischen Ländern absolvieren oder als Missionarin und Missionar auf Zeit für ein Jahr nach Mosambik, Bolivien oder Brasilien gehen. Ihre Erfahrungen finden Sie auf den Seiten 10 und 11. Viel Freude beim Lesen wünscht

impressum.

inhalt.

Mit gutem Beispiel vorangehen will die Seniorenhilfe SMMP beispielsweise, indem sie gute Arbeitsbedingungen in der Pflege schafft, einem Beruf, der in einer älter werdenden Gesellschaft immer wichtiger wird. Auch deshalb wird das Haus Maria Regina in Diestedde umgebaut. Einen ausführlichen Bericht dazu finden Sie auf den Seiten 8 und 9.

blickpunkt Mensch

Magazin für Mitarbeiter, Freunde und Förderer der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel Redaktion und Layout: Dr. Ulrich Bock (verantw.), Andreas Beer Druck: Schützdruck, Recklinghausen Kontakt: Redaktion blickpunkt mensch Bergkloster 1, 59909 Bestwig Tel.: 02904 808-243, E-Mail: u.bock@smmp.de Redaktionsschluss: 4. September 2019 www.smmp.de blickpunkt Mensch wird gedruckt auf umweltfreundlichem Papier aus nachhaltiger Holzwirtschaft.


Den Christen fehlt Begeisterung Pater Cosmas Hoffmann ermutigt beim Als Pater Cosmas Hofmann beim Placida-Empfang in Heiligenstadt nach seinen Erfahrungen mit anderen Religionen gefragt wurde, hörten alle 150 Gäste besonders aufmerksam zu. „Die Begegnung mit anderen Religionen habe ich immer als ganz große Bereicherung empfunden“, betonte er. Pater Cosmas hatte einige Jahre in Israel und in Indien gelebt, das Judentum, den Hinduismus und den Buddhismus näher kennengelernt. Schließlich erzählte der Fundamentaltheologe von einem Bekannten aus Solingen, der in Marokko ganz fasziniert erfahren habe, wie der Alltag dort ganz selbstverständlich durch die Religion geprägt sei: „Er sagte, dass er dort soviel ehrliche Gottessuche erlebt habe wie nie zuvor. Und das hat ihn dazu gebracht, zum Islam zu konvertieren.“ Der Gott, an den er nun glaube, sei derselbe. Und Pater Cosmas gab zu bedenken: „Dieser Freund hat mir klar gesagt: Wenn ich in meiner Heimat auch Christen erlebt hätte, die so Feuer und Flamme für ihren Glauben sind, wäre ich wahrscheinlich ein engagierter Christ geworden.“ Wichtig ist eigene religiöse Überzeugung Diese Begeisterung und Überzeugung fehlten offenbar vielen Christen in Deutschland. Da könne man vom Islam lernen: „Denn für den offenen Dialog mit anderen Religionen ist die eigene religiöse Überzeugung wichtig.“ Er verdeutlichte das mit einem Bild: „Wenn ich mich aus dem Fenster lehne und jemand anderem die Hand reichen will, muss ich selbst fest auf dem Boden stehen. Sonst falle ich hinaus. Und dann hat niemand etwas davon.“ Die Ordensgründerin Maria Magdalena Postel und ihre Nachfolgerin Placida Viel hätten ihr Fundament auf Gottvertrauen und Barmherzigkeit gegründet.

Interreligiöse Meditation Bei den Ordensgemeinschaften ist die interreligiöse Annäherung längst Thema. So laden die Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel seit drei Jahren vom Bergkloster Bestwig aus an wechselnden Orten alle zwei Monate zu interreligiösen Meditationen ein. Nächste Termine sind Donnerstag, 14. November, 19 Uhr, ev. Petruskirche BestwigRamsbeck, und Donnerstag, 9. Januar 2020, 19 Uhr, Fatih Moschee Meschede.

Placida-Empfang zum Dialog mit anderen Religionen Pater Cosmas warb für religiöse Überzeugung.

Der Rektor des Bergklosters Heiligenstadt, Pfarrer Bernd Kucklick, hatte schon in der Vesper zu Beginn des Placida-Empfangs auf die Gründerinnen verwiesen. Placida habe Mut gezeigt, in die Welt zu gehen und Brücken zwischen zwei Ländern zu bauen, die Ende des 19. Jahrhunderts verfeindet waren.

Ordensgemeinschaft

Wir richten uns allzu gern innerhalb unserer eigenen Grenzen ein. Pater Cosmas Hofmann

Und Generaloberin Schwester Maria Thoma Dikow sagte in ihrer Begrüßung, dass Placidas Beispiel ermutige, heute auch einen offenen Dialog mit anderen Religionen zu führen: „Das sehen wir hier bei uns in Deutschland, wo sich viele Menschen fragen, ob der Islam ein Teil unserer Gesellschaft ist oder die Kultur des Abendlandes bedroht.“ Deshalb hatte sie Pater Cosmas eingeladen. Der Benediktiner ist Koordinator des Monastischen Interreligiösen Dialogs in Europa, den Ordensgemeinschaften verschiedener Religionen führen. Zudem ist er Dozent für Fundamentaltheologie und Religionswissenschaft an der Philosophisch-Theologischen Hochschule SVD St. Augustin. Als Referent nahm er das Beispiel Schwester Placidas in seinem Vortrag auf: „Wir richten uns allzu gern innerhalb unserer eigenen Grenzen ein. Aber wir müssen lernen, von anderen Kulturen und Religionen zu lernen.“ Das habe Placida eindrucksvoll gezeigt. Papst Franziskus spricht von Pflicht Von den Modellen einer Theologie der Religionen sei der kritische Inklusivismus der beste Weg, ist er überzeugt: „Er sieht die eigene Religion nicht absolut. Er ist auf Christus hin ausgerichtet, aber nicht auf ihn begrenzt.“ Entsprechend

forderte Pater Cosmas dazu auf, das Fenster zu öffnen, aber auch auf einem eigenen Fundament zu stehen. Mehrfach bezog sich der Fundamentaltheologe dabei auf Papst Franziskus, der schon in seinem apostolischen Schreiben Evangelii Gaudium von 2013 erklärte, dass es eine Pflicht der Christen sei, diesen interreligiösen Dialog zu führen. Die setze auch das Dokument für die menschliche Brüderlichkeit voraus, das Papst Franziskus und der Großimam Al Tayyeb im Februar 2019 in Abu Dhabi unterzeichnet haben. „Ein wichtiger Schritt zum religiösen Frieden zwischen diesen beiden Weltreligionen ist es, den anderen wirklich wahrzunehmen. In den Menschen Schwestern und Brüder zu sehen, die mit uns den einen, selben Gott verehren.“ Nicht zuletzt, weil beide Religionen dieselben Wurzeln hätten und alle Christen und Muslime Kinder Abrahams seien, so Pater Cosmas.

Rund 150 Gäste kamen zum Placida-Empfang.

Mehr Profil zeigen Auch Schwester Ruth Stengel erklärte in der Vorbereitung zu ihrer ewigen Profess am 24. August im Bergkloster Bestwig: „Als Christen müssen wir uns wieder trauen, mehr Profil zu zeigen.“ Sie tut das gemeinsam mit zwei Mitschwestern in der Diaspora in Jena. Der kleine Schwesternkonvent ist dort in einer Plattenbausiedlung zu Hause (vgl. blickpunkt 1-2018). Profil zeigen Christen dort auch durch die Offenheit gegenüber Anders- und Nichtgläubigen. In der Profess bekannte sich Schwester Ruth zu der Ordensgemeinschaft, vor allem aber zu Jesus Christus. Sie sagt: „Jesus stand mitten im Leben, war so ehrlich und radikal, dass die Flucht aus der Realität keine Option ist. Im Gegenteil: Er hat uns gezeigt, dass es wichtig ist, in diese Welt hinein zu gehen.“ Siehe auch: www.smmp.de

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Thema

Pflegeausbildung mit Herz: Die will die Gesundheitsakademie SMMP auch künftig garantieren.

Die Praxisanleitung wird intensiviert.

Alten, Kranken- und Kinderkrankenpflege we

?

Was bewirkt die generalistische Ausbildung? Ein Gespräch mit Edis Ahmetspahic, dem Leiter der Gesundheits 2020 wird die bisherige Trennung von Altenpflege-, Krankenpflege- und Kinderkrankenpflege-Ausbildung aufgehoben. Von da an gibt es bundesweit eine generalistische Pflegeausbildung. Das bedeutet für das Fachseminar für Altenpflege der Gesundheitsakademie SMMP in Geseke erhebliche Veränderungen. Die manifestieren sich schon im Namen. Denn das Fachseminar heißt ab kommenden Jahr Pflegefachschule. Und aus Alten- und Krankenpflegern werden Pflegefachfrauen und -männer. Im Gespräch mit blickpunkt Mensch erläutert der Leiter des Fachseminars, Edis Ahmetspahic, die Gründe dieser Neuerungen und die damit verbundenden Erwartungen. Aber er macht auch deutlich, dass sich vor allem am Arbeitsumfeld etwas verändern muss.

? Warum ergibt eine generalistische Pflegeausbildung Sinn? Das Ziel der Reform der Altenpflegeausbildung ist eine Steigerung der Attraktivität und auch der Qualität. Tatsächlich gibt es ja durch die bislang unterschiedliche Finanzierung von Kranken- und Altenpflegeausbildung in den einzelnen Bundesländern eine erhebliche Ungleichheit. Das soll nun nicht mehr sein. Außerdem haben sich die Versorgungsstrukturen verändert. Während die Kranken- und Gesundheitspflegerinnen und -pfleger in den Krankenhäusern immer häufiger mit alten Menschen, also auch geriatrischen Krankheitsbildern, zu tun haben, werden Patienten seit der Einführung der Fallpauschalen nach stationären Aufenthalten in Kliniken immer früher entlassen. Sie sind 4

also noch nicht gesund, wenn sie wieder nach Hause bzw. zurück in ein Altenheim kommen. Dadurch muss die Altenpflege zunehmend Aufgaben übernehmen, die früher zur Krankenpflege gehörten.

?

Sie haben die generalistische Ausbildung von 2004 bis 2007 bereits in einem vom Bund geförderten Modellprojekt getestet. Ist das ein Vorteil?

Verändern muss sich aber vor allem etwas an den Strukturen in den Einrichtungen. Edis Ahmetspahic

Wir hatten uns damals als Fachseminar um eine Teilnahme an dem Modellprojekt beworben. In Nordrhein-Westfalen durften sich drei Ausbildungsstätten daran beteiligen.

Angesichts der erkennbaren, schon beschriebenen Veränderungen haben wir festgestellt, dass die generalistische Ausbildung nicht nur möglich ist, sondern auch Sinn ergibt. Seitdem unterstützen wir diesen Ansatz. Und jetzt ist es natürlich ein Vorteil, dass wir auf die damals bereits entwickelten Curricula und gesammelten Erfahrungen zurückgreifen können.

? Was ändert sich in der dreijährigen Ausbildung konkret? Die Pflegekräfte lernen im Rahmen ihrer praktischen Ausbildung alle Versorgungskontexte kennen: von der Kinderkrankenpflege bis zum Akutkrankenhaus, von der ambulanten bis zur stationären Betreuung. Auch in der theoretischen Ausbildung werden Beispiele aus allen Einsatzgebieten einbezogen. Zudem wird die Praxisanleitung intensiviert. Die gab es zwar auch bisher, doch findet sie nun weitgehend in garantiertem Umfang statt. Der macht mindestens zehn Prozent der Ausbildung aus. Das sind, je nach Vertrag, knapp vier Stunden pro Woche. Dadurch ist die Heranführung an die prak-

n e n n Kö n e n r le


Thema

Die Unterrichtsinhalte der künftigen Pflegefachschule werden sich verändern. Aber den Stundenplan macht die Gesundheitsakademie selbst.

rden eins

Neu: Teilzeitausbildung

tischen Aufgaben viel gezielter möglich: Vom Schauen über das Helfen bis zum selbstständigen Handeln.

? Welche Herausforderungen stellt die neue Ausbildungsverordnung an das Fachseminar? Wir müssen uns in der Altenpflege ohnehin stetig fort- und weiterbilden. Jetzt vielleicht noch etwas intensiver als sonst. Auch wird der Rahmenlehrplan ohnehin alle fünf Jahre überarbeitet. Und an der einen oder anderen Stelle holen wir uns Expertise von außen. Aber auch das ist ja an unserem Fachseminar und Bildungswerk nichts Neues. Die Einführung der generalistischen Ausbildung wird ein dynamischer Prozess sein. So gibt es zum Beispiel eine Arbeitsgruppe auf Landesebene, die Rückmeldungen sammelt und dem Ministerium Vorschläge zur Veränderung unterbreitet. In dieser Arbeitsgruppe sind wir mit engagiert. Den schulinternen Lehrplan earbeiten wir selbst. Hier können wir im bestimmten Rahmen inhaltliche Schwerpunkte setzen. ? Welche Vorteile bringt die Umstellung für die Gesundheitsbranche? Der Gesetzgeber verspricht sich ein größeres Interesse an der Pflege. Tatsächlich lässt sich dieses Berufsbild dann auch besser darstellen. Und natürlich erhöht sich die Einsatzflexibilität, wenn die künftigen Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner sowohl in Krankenals auch Altenpflege eingesetzt werden können. Verändern muss sich aber vor allem etwas an den Strukturen in den Einrichtungen. Dort ist der Personal-

schlüssel oft zu eng oder der Umfang der Aufgaben für den Einzel- Edis Ahmetspahic nen zu groß. Wenn sich daran nichts ändert, wird sich das Image für die Branche nicht wesentlich verbessern. Auch die Bezahlung ist gut. Sie wird aufgrund der oft schlechten Arbeitsbedingungen in der Pflegebranche von vielen nur als unfair empfunden. Und die körperliche und psychische Belastung ist hoch. Es wäre also höchste Zeit, diesen Personaleinsatz zu überdenken. Mit der generalistischen Pflegeausbildung ist für die notwendigen Veränderungen in der Gesundheitsbranche ein guter Grundstein gelegt. Einem „Pflegenotstand“ wird man allein dadurch aber nicht begegnen können. gesundheitsakademie.smmp.de

Die generalistische Pflegeausbildung gibt es ab 2020. In der Gesundheitsakademie SMMP beginnt der erste Kurs nach neuer Verordnung am 1. April. Die dreijährige Ausbildung enthält 2500 Stunden praktische und 2100 theoretische Stunden. Den praktischen Teil leisten die Auszubildenden bei ihrem Ausbildungsträger. Das kann eine stationäre oder ambulante Einrichtung sein. Die Theorie vermittelt die „Pflegefachschule“ der Gesundheitsakademie. Der Begriff „Fachseminar für Altenpflege“ ist dann vom Gesetzgeber nicht mehr vorgesehen. Die Gesundheitsakademie bietet künftig auch eine Teilzeitausbildung an. Die dauert vier Jahre. Dafür werden die Phasen der praktischen Ausbildung auf 29,25 Wochenarbeitsstunden beschränkt und der Unterricht findet nur vormittags von 8.30 bis 12.45 Uhr statt. „Das ist vor allem für Eltern attraktiv“, sagt der Leiter der Gesundheitsakademie, Edis Ahmetspahic.

Zum Azubi-Tag

Foto: Sascha Kreklau

akademie SMMP

hatte die Seniorenhilfe SMMP ihre rund 60 Auszubildenden an einem Tag im Juni ins Bergkloster Bestwig eingeladen. Dabei kamen die Auszubildenden mit vielen Experten ins Gespräch. Vom Klinik-Clown bis zur Aromapflegerin. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zeigten sich beeindruckt von der Vielfalt der Fortbildungsund Karrieremöglichkeiten. Ausführlicher Bericht auf

smmp.de

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Bildung & Erziehung

Die Zukunft berührt Eine Ausbildung zum Hologramm-Designer? Virtual Reality als Studiengang? Viele Berufe, die im Touch-TomorrowTruck vorgestellt werden, waren den Schülerinnen und Schülern des Walburgisgymnasiums und der Walburgisrealschule noch unbekannt. Im Touch-Tomorrow-Truck konnten die Jugendlichen eine Woche lang Kontakt mit der Zukunft aufnehmen. Fünf Tage lang stand das zweigeschossige Fahrzeug der Dr. Hans Riegel-Stiftung auf dem Hof der MINT-freundlichen Schulen, die die Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Tech-

Der Unterstufenchor unter Leitung von Sieglinde Diris gestaltet den Festgottesdienst mit.

Wandelfähigkeit bewiesen Walburgisgymnasium blickt zum Jubiläum nach vorn

nik in besonderer Weise fördern. Fachlehrerin Amelie Semer hatte den Besuch des Trucks organisiert. Die siebten bis zwölften Jahrgangsstufen waren eingeladen, sich zu informieren und praktische Anwendungen zu testen: etwa mit der Virtual RealityBrille (Foto) der Anleitung zum Zusammensetzen eines Motors zu folgen. „Anwendungen ergeben sich für viele Berufe, nicht nur die klassisch technischen“, sagt die wissenschaftliche Begleiterin Dr. Leonie Fritsch. Als Beispiel nennt sie die Medizin: „Wie toll wäre es, wenn wir die Bewegung einer Prothese durch Gedanken steuern könnten? Da ist die Forschung bereits dran.“ Mit Köpfchen Mind-Ball spielen Beim Mind-Ball konnten die Schüler solche Möglichkeiten bereits testen. Dabei wird der Ball auf dem Bildschirm mittels gedanklicher Fokussierung gelenkt. „Das war überhaupt kein Problem“, staunt der 17-jährige Schüler Luca Schmidt. Darüber hinaus lernte er in dem Truck neue Berufsfelder kennen. Für alle Schülerinnen und Schüler war der Besuch ein spannendes Erlebnis.

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„Gerade in jüngerer Vergangenheit hat das Walburgisgymnasium bewiesen, wie wandelfähig es ist“, lobte der Vorsitzende der Elternschaft, Martin Vincentini, beim Festakt zum 100-jährigen Bestehen der Mendener Schule am 6. Juli. Er zeigte sich überzeugt: „Wenn sie sich weiterhin zum Ziel setzt, die individuellen Möglichkeiten der Schülerinnen und Schüler nicht nur zu fördern, sondern auch herauszufordern, dann wird diese Schule immer attraktiv bleiben.“ Das hat das Walburgisgymnasium vor. Generaloberin Schwester Maria Thoma Dikow unterstrich: „Welche Rolle spielen Lerninhalte? Wie bereiten wir sie auf? Das sind Fragen, die sich an einer guten Schule unentwegt stellen und die hier gestellt werden. Referendare haben am Walburgisgymnasium immer geschätzt, neue Lernmethoden kennenzulernen“, weiß die Generaloberin, die hier bis 2015 Schulleiterin war. Lernmethoden, die individuellen Bedürfnissen gerecht werden und Talente fördern sollen, seien eine Stärke aller SMMP-Schulen weltweit. Eine internationale Arbeitsgruppe habe den Anspruch und die Ziele der Arbeit an den ordenseigenen Schulen gerade erst neu definiert. „Dabei sollen sich junge Menschen aber auch als Glieder einer Gesellschaft verstehen, die ohne Solidarität nicht funktioniert“. Vor allem für diese Feststellung bekam Schwester Maria Thoma von den 200 Gästen des Festaktes viel Applaus. Das Walburgisgymnasium feierte das Jubiläum mit seinen fast 1000 Schülerinnen und Schülern im Rahmen einer ganzen Festwoche. Dazu gehörten das

Schulfest, ein Ehemaligentreffen, die Podiumsdiskussion mit ehemaligen Abiturienten (s. Bericht rechts), Infostände in der Innenstadt, ein beeindruckendes Festkonzert und die Schulentlassfeiern. Im Oktober folgt noch eine Fahrt der gesamten Schulgemeinschaft nach Rom. Im Jubiläumsjahr wurde auch die erste Realschulklasse entlassen. Denn seit 2003 gibt es unter dem Dach des Gymnasiums einen Realschulzweig.

Junge Menschen sollen sich als Glieder einer Gesellschaft verstehen, die ohne Solidarität nicht funktioniert.

Sr. Maria Thoma Dikow

Der Leiter der Realschule, Marcus Köchling, stellte die Vorteile dieser kombinierten Schulformen vor: „Unsere Schülerinnen und Schüler teilen sich die Flure mit den Klassen des Gymnasiums. Auch besuchen sie dieselben Arbeitsgemeinschaften, die unsere Schulen gemeinsam entwickeln. So lernen sie sich kennen. Das erleichtert den Wechsel von der einen zur anderen Schulform.“


Bildung & Erziehung Komplettiert wird der Schulcampus durch das benachbarte, 1961 gegründete Placida-Viel-Berufskolleg. So gibt es sowohl für Gymnasiasten als für Realschüler auf demselben Schulgelände optimale Anschlussmöglichkeiten. „Die meisten Schülerinnen und Schüler aus dem ersten Entlassjahrgang der Realschule nutzen diese Option“, freut sich der Leiter des Walburgisgymnasiums, Dr. Eduard Maler. Das sei für alle drei Schulen, die den individuellen Bedürfnissen der Kindern und Jugendlichen gerecht werden wollen, von enormer Bedeutung. Das lobte auch Mendens Bürgermeister Martin Wächter: „Sie probieren Neues aus. Sie richten den Blick in die Zukunft. Darauf sind Sie gut vorbereitet.“ Innovative Kraft Die innovative Kraft der Schule stellte ebenfalls der Geschäftsführer aller sieben Schulen in Trägerschaft der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel, Stefan Burk, heraus: „Hier werden nicht nur viele Ideen entwickelt. Sie werden auch umgesetzt. So bleibt die Schule jung genug für die kommenden 100 Jahre.“ Dieser innovative Geist übertrage sich auf die Schülerinnen und Schüler. So habe das Walburgisgymnasium nicht nur eine Roboter-AG, die schon mehrfach Weltmeister wurde: „Noch bemerkens- und anerkennenswerter finde ich, dass ehemalige Schüler den Verein ‚Technik begeistert‘ initiiert haben mit dem Ziel, deutschlandweit Ingenieure von morgen zu fördern.“ Dass die Schule musische Talente fördert, war sowohl im Jubiläumsgottesdienst als auch beim Festakt mit der Soulband zu hören. Als MINT-Schule weckt sie darüber hinaus aber ebenso das Interesse an Informatik, Mathematik und Naturwissenschaften. So passt es gut ins Jubiläumsjahr, dass der „Touch-Tomorrow-Truck“ im Mai an der Schule hielt (s. links). Das Walburgisgymnasium blickt 2019 längst nicht nur auf die vergangenen 100 Jahre zurück. Es blickt vor allem in die Zukunft. walburgisgymnasium.smmp.de

Als „gute Seele der Schule“ bezeichnete Martin Vincentini die Ordensschwestern, die am Walburgisgymnasium arbeiten. Dazu gehörte auch die ehemalige Schulleiterin Schwester Maria Virgina Schütze. Drei Schwestern leben weiterhin im Schulkonvent.

Liebeserklärungen an die Schule Podiumsdiskussion mit ehemaligen Abiturienten Thomas Liefländer engagierte sich früher in der Schülervertretung des Walburgisgymnasiums. Heute ist er Referent für Rechtsangelegenheiten in der Brexit-Task-Force der Europäischen Union in Brüssel. Georg Ismar absolvierte nach seinem Abitur in Menden ein Jahr als Missionar auf Zeit bei den Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel in Bolivien. Das ebnete ihm den Weg, später als Journalist das Regionalbüro der Deutschen Presseagentur für Südamerika in Rio de Jeneiro zu leiten. Und Kathrin Heinrichs hatte von ihrem Deutschlehrer gelernt, dass Worte funkeln können. Heute verdient sie ihr Geld als Autorin und Kabarettistin.

Arwen Schweitzer singt, musikalisch begleitet von der Soulband und Roland Höppner.

„Es ist spannend zu sehen, was aus unseren Schülern wird. Da hat man die Qual der Wahl, einige für ein Podium auszuwählen“, gesteht Birgit Schmidt. Die Lehrerin war für die Organisation der Gesprächsrunde im Rahmen der Festwoche zum 100. Geburtstag des Walburgisgymnasiums verantwortlich. „Träume ausprobieren“ Die Sängerin und Songwriterin Arwen Schweitzer, der Schlagzeugdozent Roland Höppner von der Musikhochschule Köln und die Geophysikerin Dr. Eva Stüeken, die heute an der Universität in Glasgow unterrichtet, komplettierten die Runde. Moderiert wurde sie von Solveig Flörke, ebenfalls einer früheren Abiturientin des Walburgisgymnasiums, die unter anderem fünf Jahre als Korrespondentin in Südamerika gearbeitet hatte und heute als Reporterin für den WDR tätig ist. „Wenn man als junger Mensch einen Traum hat, sollte man den unbedingt ausprobieren“, unterstrich Arwen

Schweitzer. Dazu habe sie das Walburgisgymnasium ermutigt. Vor allem, weil dort die musische Bildung sehr gefördert werde. Das hat auch Roland Höppner so erlebt: „Wir durften nach der Schule noch im Musikraum bleiben und zusammen musizieren. Das war toll. Dann brauchte ich meine Eltern zu Hause nicht so viel mit dem Schlagzeug zu nerven. Mit 16 war mir klar, dass ich das beruflich machen wollte.“ Prägendes Auslandsjahr Und Georg Ismar gibt zu: „Das Auslandsjahr bei Schwester Maria Antonia Freude in Vallegrande in Bolivien war ungeheuer prägend. Sonst hätte ich wohl nicht lateinamerikanische Geschichte studiert. Und dann wäre ich auch nicht Leiter des dpa-Büros in Rio geworden.“ Heute ist der Abiturient von 1998 Leiter des Hauptstadtbüros des Tagesspiegels in Berlin. Aber auch die Geophysikerin Eva Stüeken hat in der Schule neben dem Fachwissen viel fürs weitere Leben gelernt: „Ich habe hier eine Lebenseinstellung gewonnen, auch wenn ich kein sehr religiöser Mensch bin.“ Als Schülerin von den Marsmissionen der NASA fasziniert, interessieren sie die grundsätzlichen Fragen nach den Ursprüngen des Lebens. „Da bin ich mit meinen Studenten viel in der Natur. Und wenn ich Gott als Vielfalt interpretieren kann, finden wir vielleicht ja wieder zusammen“, zwinkerte sie den Ordensschwestern unter den 150 Zuhörern zu. So haben alle Podiumsteilnehmerinnen und -teilnehmer Wesentliches aus der Schulzeit am Walburgisgymnasium für ihr weiteres Leben mitgenommen. Kathrin Heinrichs sogar ihren Lateinlehrer. Sie heiratete ihn und hat mit ihm auch drei Kinder. Eine Liebeser- klärung an die ehemalige Schule der ganz besonderen Art.

Dr. Eva Stüeken

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Seniorenhilfe

So soll das umgebaute Seniorenheim Haus Maria Regina in WaderslohDiestedde ab 2022 aussehen. Grafik: Steinke + Zils Architekten

Ein neuer Treffpunkt für den Ort Ordensgemeinschaft investiert in den Umbau des Seniorenheims Haus Maria Regina in Diestedde Heimleiterin Antje Rostalski ist froh, dass es nun endlich losgeht. Ab Frühjahr 2020 wird das Haus Maria Regina in Wadersloh-Diestedde bis 2022 in drei Abschnitten umfassend saniert und umgebaut: „Wir sind jetzt Feuer und Flamme für dieses Vorhaben. Schließlich haben die Planungen lange genug gedauert.“ Und Architekt Rainer Steinke verspricht: „Das neue Haus Maria Regina wird den ganzen Ort bereichern. Wenn Sie draußen auf dem neu geschaffenen Platz vor dem Eingangsbereich mal Reibeplätzchen backen, werden sie sehen, dass sich das Dorf zu ihnen gesellt.“ Nicht selbstverständlich Die Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel sind Eigentümerin der Immobilie. „Der Umbau ist nicht selbstverständlich. Es freut uns, dass die Gemeinschaft in die Zukunft dieses Standortes investiert“, betont der Geschäftsführer der Seniorenhilfe SMMP, Frank Pfeffer.

Tatsächlich entspricht das Haus Maria Regina auch fast ein halbes Jahrhundert nach dem Umbau zum Seniorenheim immer noch den aktuell geforderten Standards. „Aber die Bedarfe und Erwartungen an eine solche Einrichtung haben sich in den vergangenen 50 Jahren geändert“, so der Geschäftsführer. Umso wichtiger sei die Investition in die Zukunft, die die Ordensgemeinschaft auch deshalb tätigt, weil ihr die Deckung des Bedarfs stationärer Pflege plätze in dieser Region und die Sicherung der Arbeits plätze wichtig ist – zumal die 1870 gegründete Nie derlassung zu den ältesten in

Deutschland gehört. Bis heute leben hier Ordensschwestern. Ihr Haus bleibt erhalten. Im Rahmen der Grakik oben: Der vordere Altbau wird abgerissen. Er weicht dem „Marktplatz“ und dem neuen Eingangsbereich. Dafür entsteht neben dem bestehenden Komplex ein Neubau (unteres Gebäude). Grafik: Steinke und Zils Architekten Foto links: Geschäftsführer Frank Pfeffer, Projektleiterin Eugenia Wedel, Architekt Rainer Steinke, Pflegedienstleiterin Olga Raabe und Heimleiterin Antje Rostalski (v.l.) freuen sich auf den Umbau.

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Gesamtmaßnahme wird etwa ein Drittel des bestehenden Gebäudekomplexes abgerissen und neu gebaut, ein weiterer Gebäudetrakt kernsaniert. Dann wird es nur noch Einzelzimmer geben. Derzeit leben 16 der 80 Bewohnerinnen und Bewohner in Doppelzimmern. Alle Bäder sind künftig barrierefrei, mit entsprechenden Haltevorrichtungen versehen, hell und freundlich. „Wir schaffen größtmöglichen Bewegungsraum, damit man möglichst lange selbstständig im eigenen Bad und Zimmer zurechtkommt“, so Architekt Steinke.

Das Wohngruppenkonzept hat sich auch in den anderen Seniorenheimen bewährt.

Frank Pfeffer

Außerdem wird das Wohngruppenkonzept baulich umgesetzt. Dafür erhalten die einzelnen Wohnbereiche separate Wohnküchen, in denen sich die Senioren in kleineren Gruppen zu den Mahlzeiten treffen und mit dem Küchenpersonal schon mal Komponenten selbst zubereiten. „Dieses Konzept hat sich in den bereits umgebauten bzw. neu gebauten Häusern in Wadersloh, Geseke und Heiden bewährt“, weiß Frank Pfeffer. Dadurch seien individuellere Angebote in den Wohnbereichen möglich. Attraktiver Foyerbereich Raum für Veranstaltungen mit allen Bewohnerinnen und Bewohnern gibt es aber weiterhin. „Dafür wird der helle und offene Foyerbereich genügend Platz bieten“, verspricht Architekt Rainer Steinke. Dieser Foyerbereich werde durch ein kleines Café und einen Laden aufgewertet, in dem es beispielsweise


Kosmetikartikel zu kaufen gibt. Auch die Fußpflege und der Frisör werden hier künftig ansässig sein. Und nach draußen gehe der Eingangsbereich mit großer Fensterfront in den „Marktplatz“ über, wo Sitzgelegenheiten und eine Brunnenanlage geschaffen werden. Diese neue Front präge künftig das Gesicht des Hauses. „Damit werden wir die Einrichtung, die jetzt im Ortsbild von Diestedde kaum erkennbar ist, städtebaulich hervorheben“, so der Architekt. Die Heimbeiratsvorsitzende Christa Maiwald freut sich schon auf das neue Haus Maria Regina: „Ich lebe hier seit neun Jahren. Natürlich wirft solch ein Umbau viele Fragen auf. Die werden auch noch kommen. Aber wir sehen dem Projekt dankbar entgegen.“ maria-regina-diestedde.smmp.de

Umbau in drei Phasen Der Umbau ist in drei Abschnitte gegliedert: Zunächst entsteht im südlichen Bereich des Grundstücks ein neuer Gebäudetrakt mit 42 Zimmern. Dorthin zieht nach Fertigstellung rund die Hälfte der Bewohnerinnen und Bewohner um. Anschließend steht in dem leergezogenen Querbau im hinteren Bereich des Grundstücks eine Kernsanierung an. Sind diese Maßnahmen abgeschlossen, ziehen die 38 Bewohnerinnen und Bewohner aus dem verbliebenen Altbau in den sanierten Trakt um. Dieser Altbau liegt an der Langen Straße, der Durchgangsstraße Diesteddes. Er wird abgerissen. Die frei gestellte Giebelwand bildet dann den neuen Hauptzugang. Somit kann der gesamte Umbau bei laufendem Betrieb ohne große Belästigungen für die Senioren – etwa durch Baulärm oder Gerüche – vollzogen werden. Und alle Bewohnerinnen und Bewohner müssen nur einmal umziehen. Weiterhin 80 Plätze Die Größe des Seniorenheims mit 80 Plätzen bleibt nach dem Umbau erhalten. Somit ändert sich auch nichts an der Zahl der 120 Beschäftigten. „Der Umbau ist nicht zuletzt eine Investition in die Zukunft dieser Arbeitsplätze“, unterstreicht der Geschäftsführer der Seniorenhilfe SMMP, Frank Pfeffer. Auch auf deren Belange nehme die Planung Rücksicht. „Zum Beispiel verkürzen sich viele Wege. Das ist ein großer Vorteil“, sagt Heimleiterin Antje Rostalski. „Die Anträge werden zeitnah gestellt. Wir hoffen noch in diesem Jahr auf die Baugenehmigung und wollen im Frühjahr 2020 mit den Arbeiten beginnen“, kündigt Frank Pfeffer an. Dann wäre der gesamte Umbau 2022 beendet.

Seniorenhilfe

Doppel-WG in Dorsten eröffnet In Dorsten hat die Seniorenhilfe SMMP im August zwei weitere SeniorenWohngemeinschaften eröffnet. Die Senioren-WG St. Ida im Ortsteil Holsterhausen hat zweimal zwölf Plätze. Das Interesse war beim Tag der offenen Tür am 11. August groß. Annette LonginusNordhorn, bei der Seniorenhilfe zuständig für die ambulant betreuten Wohngemeinschaften, führte bis zum Abend Gespräche. Fünf Zimmer sind bereits vermietet und zwei Mieter eingezogen. Geleitet werden die beiden WGs in Dorsten von Ann-Christin Würfel, die bereits Hausmanagerin der Wohngemeinschaft am Vogelpark in Heiden ist. Betreut vom Ambulanten Dienst in Herten Die Mieterinnen und Mieter in der Wohngemeinschaft werden von den Martinus ambulanten Diensten in Her-

ten versorgt, die jetzt der vorherige Leiter des Dienstes in Dorsten, Jan Wollermann, leitet. Am 1. Oktober gehen dann die 14. und 15. Senioren-WG der Seniorenhilfe SMMP in Lippstadt an den Start. Dann sind alle geplanten WGs eröffnet.

Andrang beim Tag der offenen Tür in Dorsten.

Erste Mieter auch in Dolberg Auch in die neue ambulant betreute Senioren-Wohngemeinschaft in AhlenDolberg sind in diesem Sommer die ersten Mieter eingezogen. „Das Interesse ist groß. Fünf Seniorinnen und Senioren wohnen schon bei uns“, freut sich Hausmanagerin Bettina Czischke. Die 53-Jährige hatte zunächst das Handwerk der Bäckerin und Konditorin gelernt. „Auch mein Bruder arbeitete in der Bäckerei“, erklärt die gebürtige Lippstädterin. Doch hatte sie schon immer mit einem Pflegeberuf geliebäugelt und schließlich die einjährige Ausbildung zur Altenpflege-Assistentin absolviert: „Nach den ersten acht Jahren, die ich in einer stationären Einrichtung arbeitete, fragte mich meine Chefin, ob ich examinierte Altenpflegerin werden wolle. Dann habe ich auch diese Ausbil-

dung abgeschlossen.“ Später kam noch die Weiterqualifikation zur examinierten Wundmanagerin hinzu. Spannendes Konzept „Als eine Freundin zur Seniorenhilfe SMMP wechselte, habe ich natürlich beobachtet, was dort so passiert“, berichtet Bettina Czischke, die heute mit ihrer erwachsenen Tochter in Wadersloh lebt. „Und das Konzept der Senioren-Wohngemeinschaften fand ich spannend. Als die Stelle für die WG in Dolberg ausgeschrieben wurde, habe ich mich sofort beworben“. So wechselte sie zum 1. Juni ihren Arbeitgeber. „Die neue Aufgabe macht mir viel Spaß. Und die gute Resonanz ist natürlich eine wunderbare Motivation“, sagt die Hausmanagerin. wohngemeinschaften.smmp.de

Bettina Czischke freut sich über das rege Interesse in AhlenDolberg. Foto: Artur Miller/SMMP

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Bildung & Erziehung

In Europa unterwegs Fast 200 Auszubildende aus den beruflich ausgerichteten Bildungsgängen der Berufskollegs der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel haben im Frühjahr 2019 ein mehrwöchiges Praktikum im Ausland absolviert. Irmhild Padberg, die das von der Europäischen Union geförderte Programm Erasmus+ an den Schulen der Ordensgemeinschaft koordiniert, weiß: „Für viele Jugendliche und junge Erwachsene ist das ein Argument, sich für eine Ausbildung an unseren Schulen zu bewerben.“ Darüber hinaus bieten die Schulen nun auch Langzeitpraktika im europäischen Ausland an. Ein solches Praktikum von drei bis sechs Monaten Dauer haben bereits mehrere Absolventinnen und Absolventen der Katholischen Berufsbildenden Bergschule St. Elisabeth in Heiligenstadt absolviert. Jetzt nahm erstmals eine Absolventin des Berufskollegs Bergkloster Bestwig das neue Angebot wahr (siehe rechts). Und auch dieses Jahr hat sich eine Abgängerin für ein kombiniertes Langzeitpraktikum in Athen und Teneriffa entschieden.

Mascha Hansen mit einem der Pferde, die im Förderprogramm „Mentoring Minds“ eingesetzt werden. Foto: Louise Moorhead

„Ich komme wieder“

Foto: privat

Mascha Hansen verbrachte Langzeitpraktikum in Nordirland

Erasmus-Praktikant Nicolas Biniok aus Heiligenstadt im Kindergarten in Barcelona.

Erst 2018 sind das Berufskolleg Bergkloster Bestwig und das Placida Viel-Berufskolleg in Menden mit der Erasmus Mobility Charter ausgezeichnet worden (s. blickpunkt 1-2019). Das attestiert den Schulen ihr außergewöhnliches Engagement für diese Auslandserfahrungen. Das Berufskolleg Canisiusstift in Ahaus hat die Praktika im Schuljahr 2018/2019 erstmals angeboten, die berufsbildende Bergschule in Heiligenstadt ihr Praktikumsangebot nun auf weitere Bildungsgänge ausgeweitet. Deren Auszubildender Chris Günter schreib aus seinem Praktikum in Irland an die Schule: „Mir gefällt es sehr gut. Nicht zuletzt, weil auf meine Wünsche und Vorstellungen, die ich mitgebracht habe, eingegangen wird. Ich habe viel Gestaltungsspielraum, mich als angehender Erzieher auszuprobieren.“

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Das vierwöchige Erasmus-Praktikum in Sevilla in Spanien hatte in Mascha Hansen Lust auf weitere Auslandserfahrungen geweckt. Als erste Absolventin des Berufskollegs Bergkloster Bestwig brach sie nach ihrem Ausbildungsabschluss als Gestaltungstechnische Assistentin zu einem halbjährigen Praktikum in Derry nach Nordirland auf. „Ich wollte mich persönlich weiterbilden und mehr Selbstständigkeit lernen“, sagt die 19Jährige. Das sei gelungen. Irmhild Padberg, die das von der Europäischen Union geförderte ErasmusProgramm an den vier Berufskollegs der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel koordiniert, hatte das Praktikum ermöglicht. „Nach Derry, wo schon viele unserer Schülerinnen und Schüler waren, haben wir gute Kontakte.“ Ängste vor dem Brexit spürbar Hier sind die Ängste und Auswirkungen eines möglichen Brexit greifbar. „Nah an der Grenze zu Irland spürt man die Verunsicherung der Menschen. Viele Start-Ups werden von der EU finanziert. Das fällt dann weg. Kaum auszudenken, welche Auswirkungen das auf diese Grenzregion hat“, so Mascha Hansen. Sie selbst hat sechs Monate lang in

einer solchen privaten Start-Up-Initiative gearbeitet. Die fördert Kinder und Jugendliche in der Weiterentwicklung ihrer Persönlichkeit. Finanziert wird sie inzwischen vor allem über Spenden. Gegründet wurde das gemeinnützige Unternehmen von der 35-jährigen Louise Moorhead.Es verfolgt integrative Ansätze, um das Vertrauen der Jungen und Mädchen in ihre eigenen Fähigkeiten und das Selbstbewusstsein zu steigern. Dazu gehört das Programm „Mentoring Minds“, das sich an die Schülerinnen und Schüler von zwei Colleges wendet und immer sechs Wochen lang dauert. „Dazu sind die Kinder auf eine kleine Farm


Neue Erfahrungen

Bildung & Erziehung

14 junge Erwachsene gehen als Missionare auf Zeit ins Ausland außerhalb der Stadt eingeladen“, erklärt Mascha Hansen. Dort arbeiten sie mit Pferden, zu denen sie eine Beziehung aufbauen. Hier sollen sie Vertrauen in ihre Fähigkeiten entwickeln, begleitet von Pädagogen und Psychologen.

Nach Derry werde ich in jedem Fall wiederkommen. Ob das dann noch EU ist oder nicht.

Mascha Hansen

Eine Szene ist der 19-Jährigen besonders einprägsam in Erinnerung: als ein hyperaktives Kind voller Demut vor einem Pferd stand und staunte, wie groß das Tier ist. „Es blieb den ganzen Tag ausgeglichen“, stellte Mascha Hansen fest. Bis zu diesem Praktikum hatte sie mit Pferden wenig Berührung: „In Derry bin ich erstmals auf einem geritten. Aber ich fand es spannend, die Kinder beim Umgang mit den Tieren zu beobachten.“ Aber auch ihre Fähigkeiten als gestaltungstechnische Assistentin waren gefragt. So entwickelte sie für Louise Moorhead Flyer, Visitenkarten und Plakate. Eine Fähigkeit, die sich in Derry schnell herumsprach. So wurde sie auch gebeten, ein Großplakat im Format von vier mal zwei Metern für die regionalen Veranstaltungen zum Weltfrauentag für die „Derry-Wall“ zu erstellen. „Das war im wahrsten Sinne der größte Auftrag, den ich je hatte“, lacht Mascha Hansen.

Internationales Wohnquartier Untergebracht war die Absolventin des Berufskollegs in einem Selbstversorgerhaus mit anderen Praktikanten, die unter anderem aus Spanien, Polen und Réunion vor Madagaskar kamen. Rückblickend sagt sie: „Wir haben uns untereinander gut verstanden und wurden überall herzlich aufgenommen.“ Diese Herzlichkeit erfuhr sie auch von ihrer Chefin, die sie schon mal vor der Arbeit abholte oder auch zum Essen einlud. „Daraus ist inzwischen eine Freundschaft geworden“, sagt die Winterbergerin. Und deshalb steht für Mascha Hansen auch fest: „Nach Derry komme ich in jedem Fall wieder. Ob das dann noch EU ist oder nicht.“ Für sie bleibt diese nordirische Stadt ein Teil von Europa. Mascha Hansen in Nordirland mit ihrer Kamera. Foto: Anna-Lena Ihl

„Es ist einfach extrem gut mal zu sehen, dass nicht alles selbstverständlich ist“, sagt Jonas Silberberg vor laufender Kamera beim Rückkehrertreffen nach seinem Jahr als Missionar auf Zeit (MaZ) in Brasilien. Und Carina Hoffmann, die zwölf Monate in Bolivien verbracht hat, resümiert: „Ich bin erwachsener, reifer geworden. Und sicher auch geduldiger.“ Jahr für Jahr senden die Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel neue MaZ aus. Auch im Sommer 2019 treten 14 junge Menschen diesen Freiwilligen-Dienst im Ausland an. Sechs kommen aus den ordenseigenen Schulen, denn diesen Schulen werden je zwei Plätze für das Auswahlverfahren zugesagt. Im Juli wurden sie ausgesandt. Größtmöglicher Kontrast Die beiden Freundinnen Katharina Kloß und Johanna Friedrich, die gerade am Engelsburg-Gymnasium in Kassel ihr Abitur gemacht haben, freuen sich auf ihr Jahr in Mosambik. Sie entschieden sich ganz bewusst für Afrika. „Ich denke, dass wir in einem Land wie Mosambik eine Welt erleben, die am weitesten von unseren Erfahrungen in Deutschland abweicht“, erklärt Johanna. Christoph Schmalacker, der im Frühjahr am Berufskolleg Canisiusstift sein Fachabitur mit Schwerpunkt Gesundheit und Soziales gemacht hat, geht für ein Jahr nach Oruro in Bolivien. „Ich hoffe, dass ich in Bolivien Erfahrungen machen kann und Einblicke bekomme, die ich hier in Deutschland nicht finden könnte.“ Der 22-jährige hatte schon eine abgeschlossene Lehre als Lagerlogistiker, bevor er sich neu orientierte. Später möchte er in einen sozialen Beruf. Durch die halbjährige Vorbereitungsphase mit mehreren Wochenenden, Sozialpraktika und den Austausch mit ehemaligen MaZ fühlen sich die neu-

en Missionarinnen und Missionare auf Zeit gut für das Auslandsjahr gerüstet. Sophie Toups, Abiturientin des Walburgisgymnasiums in Menden, erklärt: „Wir haben sogar in Rollenspielen Situationen erprobt, die uns dort begegnen könnten.“ Sie wird ein Jahr lang in der Stadtrandarbeit in Leme in Brasilien mitarbeiten. Dabei weiß sie, dass die größte Herausforderung in den ersten Wochen die fremde Sprache sein wird.

Sr. Aloisia Höing und Birgit Bagaric vom MaZTeam senden Sophie Toups nach Brasilien aus.

Bei der Aussendungsfeier unter der Überschrift „Sternenhimmel“ im Bergkloster Heiligenstadt gab die ehemalige Generaloberin Schwester Aloisia Höing den neuen MaZ mit auf den Weg: „Missionieren heißt: Gesandt zu sein. In diesem Auftrag werden sie Menschen begegnen, die um ihre Existenz bangen. Da ist es besonders wichtig, dass sie ihr Licht als Stern leuchten lassen. Auch, um Hoffnung zu diesen Menschen zu bringen.“

Brückenschlag

Das Video mit den Erfahrungen der MaZ aus dem Jahr 2017/2018 gibt es auf der MaZ-Homepage. Dort stellt sich auch der Förderverein „Brückenschlag“ vor, der den Freiwilligendienst bei SMMP unterstützt. Siehe missionare-auf-zeit.smmp.de

Aussendungsfeier der neuen MaZ im Juli in Heiligenstadt.

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Beruf & Berufung

„Wer hier arbeitet, braucht eine Berufung“ Immer mehr junge, alleinerziehende Eltern sind überfordert. Ein Interview mit Ursula Jenke, der Leiterin des JulieDas Julie-Postel-Haus am Bergkloster Bestwig begleitet und unterstützt rund 30 alleinerziehende Mütter und Väter mit Kindern. Sie werden über die Jugendämter zugewiesen, wenn die elterlichen Fähigkeiten nicht ausreichen, dem Kind eine ausreichende Entwicklung zu ermöglichen. Im Interview erklärt Einrichtungsleiterin Ursula Jenke, warum die Bindungsfähigkeit der jungen Eltern, die mit ihrer Situation überfordert sind, abnimmt. Und sie beschreibt, dass die Arbeit ihres Teams dadurch immer anspruchsvoller wird.

? Sie leiten das Julie-Postel-Haus seit fast zehn Jahren. Welche Veränderungen des Bedarfs beobachten Sie? Ursula Jenke: Fest steht: Der Bedarf für Mutter-Vater-Kind-Einrichtungen wächst. Früher hatten wir eine Zielgruppe, die in der Alltagsbewältigung und der Tagesstrukturierung Unterstützung benötigte, für die die Zielsetzung eines zeitnahen Auszugs in eine eigene Wohnung realistisch war. Heute sehen wir mehr Schwierigkeiten in der emotionalen Versorgung der Kinder, so dass wir deutlich mehr Zeit benötigen, um Fähigkeiten wie Feinfühligkeit oder Empathie in Zusammenarbeit zwischen Mutter oder Vater und Kind sowie der Bezugspädagogin wachsen zu lassen. Ich bin überzeugt: Es gibt eine vielfache Zahl junger Familien mit denselben Problemen, die nur nicht auffallen. ? Worin liegen denn die Probleme?

Entscheidend für sensible und kindorientierte Bindungsangebote sind vor allem die ersten eineinhalb Lebensjahre des Kindes. In dieser Zeit entwickelt sich das Gehirn und benötigt

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30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betreuen im Julie-Postel-Haus ebensoviele junge Eltern.

Anreize. Das geschieht unter anderem durch Kommunikation, durch Trost, Verlässlichkeit, Empathie, Emotionen, vor allem auch durch Körperkontakt. Haben wir Mütter oder Väter, die diese Fähigkeiten nicht ausreichend mitbringen, übernehmen Bezugspädagoginnen einen hohen Anteil dieser Bindungsangebote. Denn ein Großteil der bei uns lebenden Mütter und Väter hat aufgrund eigener traumatischer Erfahrungen oder Vernachlässigungen selbst kaum Bindungserfahrung. Die Bezugspädagoginnen bieten diese Bindungserfahrungen daher auch den Eltern an – mit dem Ziel der eigenen Nachentwicklung. Was die Mütter und Väter für sich in der eigenen kindlichen Entwicklung nicht erfahren konnten, können sie nicht an ihre Kinder weitergeben. Das zu vermitteln und einzuüben, braucht viel Zeit.

? Wird Ihnen diese Zeit von den Jugendämtern gegeben? Nein, noch nicht. Meiner Einschätzung nach muss es im Sinne der beschriebenen Mütter und Väter ein Umdenken für die notwendigen Hilfsangebote geben. Ich finde es wichtig, dass weiterhin das Ziel besteht, Mutter oder Vater

und Kind als Familie zusammenzulassen. Wir müssen uns aber davon lösen, einen zeitlichen Förderungsrahmen festzulegen. Natürlich kostet das Geld. Aber eine längerfristige, sichere Unterbringung des Elternteils und des Kindes in unserer Einrichtung halte ich immer noch für günstiger als bei einer Trennung von Mutter bzw. Vater und Kind. Denn dann schließen sich dauerhafte Folgekosten an – etwa für die Psychiatrie oder die Heimunterbringung.

Die Achtung vor jedem Lebensweg ist die Basis für eine gelingende Zusammenarbeit. Ursula Jenke

? Welche Menschen arbeiten hier? Insgesamt sind wir 30 Leute, die hier mit unterschiedlichem Stellenumfang beschäftigt sind. Dazu gehören vor allem Sozialpädagoginnen und Erzieherinnen. Wir haben auch eine Hebamme, eine Kinderkrankenschwester und eine Psychotherapeutin, hauswirtschaftliche Mitarbeiterinnen und unsere Hausmeister. Wer hier arbeitet, übernimmt viel Verantwortung und glaubt an die Eltern-Kind-Beziehung. Sehr wichtig ist, dass wir als Team die alleinerziehenden Mütter und Väter in unserer Einrichtung nicht abwerten. Eine Achtung vor jedem Lebensweg, mit allen Bewältigungsmechanismen und Eigenarten, ist die Basis für eine gelingende Zusammenarbeit. Diese Arbeit erfordert eine hohe emotionale Belastbarkeit. Und man


Bildung & Erziehung

Postel-Hauses in Bestwig braucht Kraft. Das ist eine Aufgabe, die nicht jede bzw. jeder über Jahrzehnte leisten kann. Wer hier arbeitet, muss dafür auch eine Berufung spüren.

? Worin liegt das Ziel der Arbeit? Grundsätzlich passen wir unsere Ziele individuell an die Bedürfnisse der Mütter und Väter an. Im Vordergrund steht die langfristige Zusammenarbeit. Unser übergreifendes Ziel ist eine Reifung der Mutter bzw. des Vaters auf der einen und die Sicherstellung der Entwicklung einer möglichst hohen Bindungsfähigkeit der Kinder auf der anderen Seite. Im strukturellen Rahmen wollen wir die Eltern mit dem Kind in eine Verselbstständigung führen. Das geschieht schrittweise: Zunächst haben wir ein Regelangebot. Das gemeinsame Kochen und das Einkaufen können erste Schritte sein. Einigen Müttern und Vätern eröffnen wir dann die Möglichkeit, im Haus Birkenwinkel hier auf dem Gelände des Bergklosters zu leben. Hier haben sie mehr Freiheiten, aber auch mehr Verantwortung. Und wenn alles gut läuft, ziehen Mutter bzw. Vater mit Kind später in eine eigene Wohnung und werden im Rahmen der sozialpädagogischen Familienhilfe weiter begleitet. ? Aber das gelingt nicht bei allen Müttern oder Vätern, oder? So ist es. Denn es kann auch sein, dass sie feststellen, die Anforderungen ihres Kindes nicht erfüllen zu können. Sie erkennen schweren Herzens, dass ihr Kind etwas anderes braucht und entscheiden sich für eine Pflegefamilie. Dann verdient die Mutter bzw. der Vater unsere Hochachtung. Das ist ein gewaltiger Schritt. Ebenso kommt es leider auch vor, dass wir als Begleiter feststellen müssen, dass eine Mutter oder ein Vater das Kind nicht ausreichend sicher versorgen kann. Dann müssen wir die Maßnahme beenden. In diesem Fall nimmt das Jugendamt in der Regel das Kind in Obhut. Das sind Erfahrungen, die für alle Beteiligten eine hohe emotionale Belastung darstellen. Wenn das Team sich nicht aufeinander verlassen könnte und keine gegenseitige Akzeptanz vorhanden wäre, wäre das alles nicht möglich. Das steht auch auf einer Tasse, die mir geschenkt wurde: ‚Ich bin stolze Chefin eines ungeheuer fantastischen Teams‘. jph.smmp.de

Nach dem Abschlussgottesdeisnt an der Engelsburg durften alle Abiturienten ein Kreuz mitnehmen.

1124 Abschlusszeugnisse Bestnoten und viel Lob für soziales Engagement Im zurückliegenden Schuljahr haben 1124 meist junge Menschen an den Schulen und Bildungseinrichtungen der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel einen Abschluss erreicht. Rekorde in der Schulgeschichte Am Engelsburg-Gymnasium in Kassel wurde unter den Abiturienten mit 2,11 die beste Durchschnittsnote der Schulgeschichte erzielt. Siebenmal gab es eine 1,0. Auch das Walburgisgymnasium in Menden stellte mit neunmal 1,0 und 31 Abschlüssen mit einer Eins vor dem Komma einen Rekord in seiner 100-jährigen Geschichte auf. Die erste Entlass-Klasse der Walburgisrealschule (Foto unten) schnitt ebenfalls hervorragend ab: 20 von 28 Schülerinnen und Schülern erhielten den QVermerk für die gymnasiale Oberstufe. „Das ist Spitze in Menden“, freut sich Schulleiter Marcus Köchling. Bei den Abschlussfeiern an den Berufskollegs in Ahaus, Bestwig und Menden erhielten 187 weitere Schülerinnen und Schüler der beruflichen Gymnasien die allgemeine Hochschulreife. 243 Absolventinnen und Absolventen erlangten die Fachhochschulreife, an der Katholischen berufsbildenden Bergschule St. Elisabeth in Heiligenstadt 27 Jugendliche den Realschul- und 25 den Hauptschulabschluss.

Außerdem beendeten 292 Schülerinnen und Schüler eine Ausbildung. Die größte Gruppe bilden die staatlich anerkannten Erzieherinnen und Erzieher. Darüber hinaus hat die Gesundheitsakademie SMMP in Geseke im vergangenen Jahr 45 examinierte Altenpflegerinnen und -pfleger entlassen. Elf Ergo- und 17 Physiotherapeuten verabschiedet die Bildungsakademie für Therapieberufe in Bestwig noch im September. Und acht Jugendliche und junge Erwachsene haben ihren Haupt- bzw. Realschulabschluss in der Jugendsozialeinrichtung Manege in Berlin MarzahnHellersdorf gemacht. Intensives Lernen, Ermutigen, Zutrauen und Motivation seien über eine lange Zeit an der Tagesordnung gewesen, um das „oft unerreichbar geglaubte Ziel Schulabschluss“ zu verwirklichen, sagt Förderlehrer Robert Seiler. Gelobt wurde bei den Abschlussfeiern an den SMMP-Schulen auch das große soziale und ehrenamtliche Engagement: vom Einsatz der Schüler des Berufskollegs Canisiusstift in Ahaus gegen Fremdenhass und Ausländerfeindlichkeit (s. blickpunkt 1-2019) durch das Abgeben eines Fingerabdrucks in der Fußgängerzone bis zum Gottesdienst für Sehbehinderte an der Bergschule in Heiligenstadt. SMMP-Schulpreis für Engagement Um den vielfältigen ehrenamtlichen Einsatz noch stärker zu würdigen und ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu bringen, hat die Bergkloster Stiftung SMMP 2019 erstmals den SMMP Schulpreis für Engagement ausgeschrieben. Bewerbungsschluss ist am 30. September. schulpreis.smmp.de

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Nachrichten

Martinus-WGs wachsen Westerholt. Acht Mieter haben bereits die erste ambulant betreute Seniorenwohngemeinschaft der Martinus-Trägergesellschaft in Herten-Westerholt bezogen. „Ich bin optimistisch, dass die zwölf Plätze bis Weihnachten vergeben sind und wir dann mit der Belegung der zweiten WG beginnen“, sagt die neue Hausmanagerin Mareike Rogowski (Foto). Die 38-Jährige arbeitete bereits seit 2014 bei den Martinus Ambulanten Diensten in Westerholt und hatte sich intern auf die Leitung der beiden WGs beworben. „Das ist eine reizvolle Aufgabe. Denn die WGs und unser Mitarbeiterteam wachsen parallel. Da lässt sich viel gestalten“, sagt die gelernte Gesundheits- und Krankenpflegerin. Auch wollte sie die Martinus-Einrichtungen

nicht verlassen: „Hier fühle ich mich pudelwohl. Denn hier wird viel für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter getan.“ Mareike Rogowski ist verheiratet, Mutter von zwei Kindern und lebt mit ihrer Familie in Gelsenkirchen. Vor ihrer Erziehungszeit-Pause hatte sie schon die Fachausbildung zur Palliativ-Pflegerin abgeschlossen und bei den Martinus ambulanten Diensten auch noch die Praxisanleiter-Ausbildung gemacht. „Es ist anspruchsvoll, aber auch spannend, für ältere Menschen die letzte Phase ihres Lebens so angenehm wie möglich zu gestalten“, sagt die Hausmanagerin. Die familiäre Atmosphäre der WGs biete dafür optimale Voraussetzungen.

Kurz notiert: Dienste sind umgezogen

Geseke/Oelde. Die ambualmten Dienste St. Franziskus in Oelde und Haus Maria in Geseke (Foto) sind umgezogen. Der Dienst in Geseke zog in das Nachbarhaus an der Haholdstraße 4. Dadurch bekommt die Tagespflege im Haus Maria mehr Platz. Der ambulante Dienst in Oelde zog von der Ruggestraße an die Lange Straße 52. Auch dort waren Platzgründe ausschlaggebend. Beide Dienste wachsen.

Praxis geschlossen

Heiligenstadt. Die Praxis für Ergotherapie in Heiligenstadt wird in September geschlossen. Die bisherige Leiterin Schwester Mirjam Grüßner soll künftig andere Aufgaben übernehmen.

Einführungstage

Bestwig. Am Dienstag, 19. November, findet erstmals ein Einführungstag für neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus allen Einrichtungsbereichen im Bergkloster Bestwig statt. Die Geschäftsführungen geben die Einladungen weiter. Die Tage gibt es künftig dreimal im Jahr.

Pflegedienstleiterin in Stromberg Stromberg. Im Seniorenzentrum Am Eichendorffpark in Oelde-Stromberg unterstützt Karola Nettelnstrot (Foto unten) seit dem 1. April Heimleiterin Karin Gerdes als Pflegedienstleiterin. Die 36-Jährige übernimmt diese Aufgabe mit einer halben Stelle und ist zusätzlich Wohnbereichsleiterin. Die gelernte Krankenpflegerin ist in Ennigerloh aufgewachsen und lebt als Mutter von drei Kindern mit ihrer Familie in Oelde. Nach zehn Jahren in der ambulanten Pflege wechselte sie in die stationäre Pflege, übernahm zwischendurch aber auch die stellvertretende Leitung eines ambulanten Dienstes. 2018 bewarb sie sich im Haus Maria Regina in Diestedde: „Davon hatte ich nur Gutes gehört. Ich war dort sehr zufrieden.“ Früh habe sie aber den Wunsch geäußert, eine leitende Aufgabe zu übernehmen, da sie sich gerade zur Pflegedienstleitung ausbilden lässt. „Und dann wurde ich auf die zu besetzende Stelle der Pflegedienstleitung in Stromberg hingewiesen. Dort habe ich mich dann beworben“, so Karola Nettelnstrot.

GEZÄHLT

Leitung in Wadersloh wieder komplett Wadersloh. Im Seniorenheim St. Josef in Wadersloh unterstützt Alexander Hauffen (Foto) Heimleiterin Astrid Thiele-Jerome künftig als Pflegedienstleiter. Die entsprechende Weiterqualifikation beendet er im Mai 2020. Bis dahin nimmt er die Aufgabe stellvertretend wahr. Alexander Hauffen arbeitet seit zehn Jahren in dem Seniorenheim. Der gebürtige Wadersloher absolvierte dort seinen Zivildienst. Dabei fand er Gefallen am Pflegeberuf: „Also habe ich hier die Altenpflege-Ausbildung begonnen.“ Danach war keine Stelle für ihn frei, so dass er zunächst in Liesborn arbeitete. „Aber nach eineinhalb Jahren fragte man mich, ob ich zurückkommen wolle. Dieses Angebot habe ich angenommen.“

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Nebenher ist Alexander Hauffen leidenschaftlicher Musiker. Dieses Hobby verbindet er als ausgebildeter Musikgeragoge mit seinem Beruf. „Unsere Etwa 600 Behandlu ngen führt die Bewohnerinnen und Bewohner singen Akademie-Praxis für Physiotherap gern. Und es gibt Instrumente wie Rasie der Bildungsakadem ie für Therapieb seln, mit denen man relativ einfach er uf e inzwischen wöche ntlich durch. Zu Musik machen kann. Das macht älteren Ja hresbeginn übernahm sie die therapeu Menschen Freude“, sagt der 36-Jährige. tis che Begleitung von Müttern und Ki Nachdem der frühere Heimleiter Annd er n im Gesundheitszent dreas Wedeging das Haus Ende 2018 rum St. Altfrid in BestwigBerlar. Die lag bi verließ und die bisherige Pflegedienstsher in der Vera ntwortung einer Physiother leiterin Astrid Thiele-Jerome die Heimapeutin, die in Ru hestand leitung übernahm, fragte sie Alexander ging. Zum 1. März hat di e Akademie-Prax is Hauffen, ob er sich die Aufgabe in der als Zweitstandort ein e Praxis mit vier MitPflegedienstleitung mit ihr teilen wolle. arbeiterinnen und Mitarbeitern in Bestwig „Da habe ich gerne ‚Ja‘ gesagt“, erklärt übernommen. Un d seit Juli hat sie noch eier – nicht nur, weil er sich hier zu Hau- nen Standort in Winterberg-Zü schen. „Auch se fühle. Auch, weil er sich von einem dort gab eine Ph ysiotherapeutin ihre Praxis guten Team unterstützt weiß. auf, und wir führ en das Angebot fort“, erläutert AkademieLeiter Andreas Pfl äging.


Menschen

Ein Mann für die vielen Baustellen Bestwig. Christoph Höller leitet seit dem 1. Juli die Stabsstelle Bauwesen für die verschiedenen Geschäftsbereiche der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel. In Zukunft wird er Neu- und Umbaumaßnahmen begleiten und koordinieren. Dazu gehören zuerst der Neubau des Seniorenheimes Haus St. Martin in Herten-Westerholt und der Umbau des Hauses Maria Regina in Wadersloh-Diestedde. Der 55-jährige arbeitete zuvor 34 Jahre lang am Gertrudis-Hospital in Westerholt und hat dort bereits große Umstrukturierungen begleitet. „Auch da habe ich mich schon durch das eine oder andere durchgekämpft. Ich glaube, das kann ich auch hier“, sagt der zweimalige Vater mit einem Augenzwinkern. Angefangen als KfZ-Elektriker Christoph Höller stammt gebürtig aus Dorsten und wohnt jetzt mit seiner Frau im Ortsteil Rhade. Seine beiden Kinder sind bereits erwachsen. Gelernt hatte er zunächst den Beruf des KFZ-Elektrikers. Nach zwei Jahren Tätigkeit im Tiefbau folgten zwei Jahre bei der Bundeswehr. Am Gertrudis-Hospital

Hunderte von Löchern werden derzeit in HertenWesterholt für das Fundament des neuen Hauses St. Martin gebohrt. Foto: Chr. Höller

begann er schließlich als Hausmeistergehilfe. Doch bildete er sich stetig weiter und übernahm immer wieder neue Aufgaben: vom Desinfektor bis zum technischen Leiter. Zwischendurch drückte er noch einmal für vier Jahre die Schulbank: Im Abendunterricht erwarb er das Fachabitur. Dann lernte er den Beruf des staatlich geprüften Hochbautechnikers.

Rechtliche Unterstützung für die Schulen Bestwig. Susanne Roepke bildet künftig die Stabsstelle Recht für den Bereich Bildung und Erziehung bei den Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel. „Gerne möchte ich die SMMP-Schulen mit meinen langjährig erworbenen Kenntnissen im Arbeits- und Schulrecht unterstützen, aber auch politische Kontakte zugunsten der Schulen nutzen, um ihre Situation zu verbessern“, sagt die 58-Jährige. Beispielsweise beim gemeinsam von Bund und Ländern auf den Weg gebrachten „Digitalpakt“. Hier erhalten die Schulen Gelder für den umfangreichen Ausbau der digitalen Infrastruktur, nicht aber für deren Pflege und die Weiterbildung der Lehrkräfte. Beides müssen die Schulträger aus eigenen Mitteln sicherstellen. „Ein Unding“, so die Volljuristin – „und deshalb schreibe ich Politiker an“. Eine weitere Aufgabe sieht sie darin, dem Wal-

burgisgymnasium zu helfen, Landesmittel für zusätzliche Schulräume zu erhalten: „Denn die Umstellung von G8 auf G9 bedeutet auf längere Sicht wieder größere Schülerzahlen. Dafür stellt das Land NRW Mittel bereit, und wir wollen als freie Ersatzschulen daran teilhaben. Auch das müssen wir den Politikern verdeutlichen“. 25 Jahre im Arbeits- und Sozialrecht Susanne Roepke lebt in ihrer Heimatstadt Münster, ist verheiratet und Mutter zweier erwachsener Söhne. In Münster und Trier hat sie Rechtswissenschaften studiert. Nach ihrem zweiten Staatsexamen 1990 arbeitete sie 25 Jahre lang bei der Diakonie, davon zwölf Jahre im Bereich des Arbeitsrechts und 13 Jahre im Sozial- und Schulrecht. Von 2010 bis 2016 war sie im Rahmen ihrer Tätigkeit bei der Diakonie Geschäftsführerin eines Fachverbandes für Schulen mit sonderpädagogischer Förderung. Ab 2005 engagierte sie sich in der Arbeitsgemeinschaft freier Schulen

Von 2006 bis 2008 koordinierte er die Umbaumaßnahmen der Zentralen Aufnahme am Gertrudis-Hospital, das zum Klinikverbund des Katholischen Klinikums Ruhrgebiet Nord gehört und bei dem die Ordensgemeinschaft Mitgesellschafterin ist. Zuständig war er dort auch für den Brandschutz für die Arbeitssicherheit. Neue Herausforderung Nun freut er sich auf die Aufgabe: „Ich hatte noch einmal eine neue Herausforderung gesucht. Und dass ich diese Gemeinschaft kannte, hat mir die Entscheidung, mich auf diese erstmals ausgeschriebene Stelle zu bewerben, leicht gemacht. Ich wurde hier sehr herzlich aufgenommen.“ Neben den großen Um- und Neubaumaßnahmen an den beiden Seniorenheimen in Westerholt und Diestedde begleitet Christoph Höller nun auch die finale Phase der Fertigstellung der ambulant betreuten Senioren-Wohngemeinschaften in Dorsten, Ahlen und Westerholt. Darüber hinaus wird er beispielsweise für die Neueinrichtung des Biologieraums am Berufskolleg Bergkloster Bestwig und beim Digitalisierungs-Projekt am Engelsburg-Gymnasium in Kassel koordinatorisch tätig sein.

Für digitale Technik wie Whiteboards hier am Berufskolleg Bergkloster Bestwig - gibt es Fördergelder, nicht aber für die Wartung und Weiterbildung.

(AGFS) auf Landesebene und seit 2012 im Inklusionsbeirat. Von 2014 bis 2016 war sie zudem Mitglied im Ausschuss Jugendhilferecht und -politik des Bundesverbandes für Erziehungshilfe (AFET). 2016 wechselte sie als Geschäftsführerin zum Verband Deutscher Privatschulen NRW (VDP), ehe sie nun aus familiären Gründen nach einer Teilzeitbeschäftigung Ausschau hielt. Als Stefan Burk, Geschäftsführer für den Bereich Bildung und Erziehung SMMP, sie fragte, ob sie mit ihrer Expertise die SMMP-Schulen unterstützen möchte, habe sie nicht lange überlegen müssen: „Hier kann ich vor allem wieder juristisch arbeiten. Das ist für mich eine sehr reizvolle Aufgabe“.

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Auch das noch

termine.

Zwölf Mitarbeiterinnen des GertrudisHospitals nahmen eine Auszeit im Bergkloster Bestwig.

Instawalk

Aus Asche wird ein Hoffnungsbild Bestwig/Westerholt. Zwölf Mitarbeiterinnen des Gertrudis-Hospitals in Herten-Westerholt nahmen im Frühjahr eine Auszeit im Bergkloster Bestwig. Mit Schwester Maria Ignatia Langela gestalteten sie aus Asche ein Hoffnungsbild. Zunächst schrieben die Frauen ihre Ängste und Nöte auf Zettel, die sie dann verbrannten. Die Asche wurde mit Farbe vermischt. Und aus diesen Materialien entstand ein Bild, das in der Krankenhauskapelle des Gertrudis-Hospitals als

Hungertuch hing. „Wir müssen unsere Masken ablegen und das wahre Gesicht zeigen, damit Partnerschaft, Solidarität und Miteinander gelungen können“, interpretierte Krankenhauspfarrer Carlo Bertrand im Gottesdienst. Das Gertrudis-Hospital gehört zum Klinikverbund Katholisches Klinikum Ruhrgebiet-Nord, bei dem die Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel Mitgesellschafter sind. kkrn.de

kontinente-Tagung im Bergkloster Bestwig. Über 30 Vertreterinnen und Vertreter der 28 Herausgeber des Missionsmagazins kontinente aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, den Niederladen und Luxemburg trafen sich im Frühjahr zur Jahrestagung im Bergkloster Bestwig. Vereinbart wurde unter anderem, den Internetauftritt von kontinente zu einer Plattform für möglichst viele international

tätige Ordensgemeinschaften zu machen. Auch das gedruckte Heft soll ein vorsichtiges Relaunch erfahren. In einer Leserbefragung wurden dem Magazin gute Noten gegeben. „Daher eröffnet der Denkprozess um die Zukunft des Magazins viele Chancen“, ist Verlagsleiter Dr. Jochen Hillesheim überzeugt. Bereits für 14,95 € kann man die sechs Ausgaben pro Jahr abonnieren. kontinente.org

SCHNAPPSCHUSS

Ausstellung

Heiligenstadt/Bestwig. Anlässlich des von Papst Franziskus ausgerufenen Monats der Weltmission zeigen die Bergklöster in Heiligenstadt und Bestwig die vom Missionswerk missio konzipierte Ausstellung „Glaubenszeugen“. Sie stellt Frauen und Männer vor, die Gott auf außergewöhnliche Weise bezeugen. In Heiligenstadt ist sie vom 30. September bis zum 8. Oktober zu sehen, in Bestwig vom 9. Oktober bis zum 8. November. Auch Schulklassen sind eingeladen, die Ausstellung zu besuchen. smmp.de

Forum Weltkirche

Bestwig. Am Donnerstag, 4. November, lädt die Missionszentrale SMMP um 19 Uhr zum Forum Weltkirche ins Bergkloster Bestwig ein. Diesmal geht es um die Strahlkraft der Kirche angesichts globaler Herausforderungen: Wie kann Kirche dazu beitragen, das Verantwortungsbewusstsein für Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung zu schärfen? Hauptreferent ist der frühere Jugendpfarrer und Leiter des Bildungsund Exerzitienhauses St. Bonifatius in Elkeringhausen, Pfarrer Ullrich Auffenberg.

Bibelerzählnacht

Das schmeckt:

Gegen die große Hitze im Sommer halfen in den Häusern der Seniorenhilfe SMMP auch viel Obst und frische Beeren. Teilweise – wie hier am Haus Maria in Geseke – aus dem eigenen Garten.

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Bestwig. Anlässlich des Weltmissionsmonats im Oktober 2019 laden die Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel aus dem Bergkloster Bestwig und die Benediktiner aus der Abtei Königsmünster in Meschede zu zwei „Instawalks“ in ihre Kirchen ein. In der Dreifaltigkeitskirche des Bergklosters findet er am Dienstag, 15. Oktober, um 19.30 Uhr statt, in der Abteikirche Königsmünster eine Woche später. Bei einem Instawalk kann man in den Kirchen Fotos machen und direkt im sozialen Netzwerk Instagram veröffentlichen.

Bestwig. Am Samstag, 26. Oktober, findet von 20 bis 22 Uhr die nächste Bibelerzählnacht im Bergkloster Bestwig statt. Die 14 Absolventen der mittlerweile neunten, zertifizierten Bibelerzähler-Ausbildung erzählen dann an vier Orten der Dreifaltigkeitskirche Geschichten aus der Heiligen Schrift.

Kursangebote im Bergkloster Kontakt: Telefon: 02904 808-294 E-Mail: reservierung@smmp.de www.smmp.de/angebote


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