blickpunkt mensch 1-2012

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4 Dr. Norbert Lammert: „Der Glaube ist mein Fundament“ 6 Naturheilmedizin in Bad Ems: Der Mensch ist keine Gleichung 10 Ordenseintritte in Mosambik: Ein Zeichen dafür, wie es weitergeht

Magazin für Mitarbeiter, Freunde und Förderer

blickpunkt mensch

Schwestern der hl. Maria Magdalena Postel


Schwester Leila de Souza e Silva in der Escolinha, der Vorschule in Metarica/ Mosambik. Noch findet der

editorial

Unterricht in einem Raum des Pfarrzentrums statt. Im nächsten Jahr hoffen die Schwestern mit einem Neubau für die 150 Kinder beginnen zu können.

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seit 150 Jahren gibt es die Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel in Deutschland. Der Blick in die Geschichte erklärt, warum die Aufgaben der Gemeinschaft mit ihren 3.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern heute so vielfältig sind. Generaloberin Sr. Aloisia Höing sagt dazu: „Die Schwestern wussten immer auf die Nöte der Zeit zu reagieren. In Treue zu Ihrer Berufung haben sie viel Kreativität gezeigt.“ Die Serie dieser Aufbrüche setzt sich bis heute fort: In der Hufeland-Klinik Bad Ems will sich die Abteilung für Naturheilmedizin mit neuen Behandlungsformen etablieren. Eine Abteilung, die in besonderer Weise auch Menschen auffängt, die mit ihrer Krankheit oder ihrer Situation überfordert sind (s. Seite 6-7). In Geseke zeigt sich die Flexibilität anhand vieler Umstrukturierungen während der letzten Jahrzehnte: Aus dem Generalat wurde ein Altenheim und ein Fachseminar. Heute gibt es dort noch eine Tagespflege, die Ambulanten Dienste und das Bildungswerk (s. Seite 13). Das Haus Maria wird 2013 neu gebaut. In Mosambik freuen sich die Schwestern über viele junge Frauen, die in die Gemeinschaft eintreten wollen. Ein Projekt, das ursprünglich nur auf Bitten des dortigen Ortsbischofs zustande kam (s. Seite 10-11). „Diese Entwicklung macht mich zuversichtlich für die Zukunft“, sagt Schwester Aloisia. Dass auf Gottes Gegenwart nicht nur Ordensleute, sondern auch Politiker vertrauen, bestätigte der Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert beim Gespräch mit Schülern am Berufskolleg Bergkloster Bestwig (s. S. 4-5): „Der Glaube ist der Boden unter meinen Füßen.“ Die Schüler haben ihm das angemerkt.

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„Der Glaube ist mein Fundament“ Bundestagspräsident diskutierte in Bestwig

Der menschliche Körper ist keine Gleichung Naturheilmedizin in Bad Ems richtet sich neu aus

Frau Bröcher muss erklären, warum sie gern schält Über die MDK-Prüfungen in den Seniorenheimen

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Ein Zeichen dafür, wie es weitergeht Erfreuliche Entwicklungen für die Schwestern in Mosambik

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900.000 Menschen sahen den Fernsehgottesdienst ZDF übertrug live aus dem Bergkloster Bestwig

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Karl-Josef Laumann: „Die Pflegeberufe attraktiver machen“ Politiker sprach beim Jubiläum der Einrichtungen in Geseke

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Sr. Placida als Pflegedirektorin verabschiedet Dr. Fußinger als Chefarzt der Orthopädie eingeführt

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Nach der Laudes an den Computer Das Seniorenheim für die Schwestern

Rubriken Nachrichten Menschen Impressum Auch das noch

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Vier Tage der offenen Tür Schwester Maria Elisabeth Goldmann reißt die Tür der Dreifaltigkeitskirche auf: Am 7.Juli und am 1. September laden die Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel zu zwei Tagen der offenen Tür ins Bergkloster Bestwig ein, am 21. Juli und am 25. August ins Bergkloster Heiligenstadt. Weitere Informationen auf Seite 20.

„Das Charisma bleibt lebendig“ Nach 150 Jahren in Deutschland blicken die Schwestern optimistisch in die Zukunft

1862 folgte die damalige Generaloberin Sr. Placida Viel der Bitte von vier Lehrerinnen ins Eichsfeld, die einer Gemeinschaft beitreten wollten. Sie gründeten kurz darauf den ersten deutschen Konvent. „Und so wie die Schwestern damals die Brücke von Frankreich nach Deutschland geschlagen haben, haben wir inzwischen viele weitere Brücken gebaut“, freut sich Schwester Aloisia: Brücken in andere Länder, in andere Kontinente und in den letzten Jahren auch wieder nach Frankreich zurück. „Was mich für die Zukunft optimistisch macht, ist die Erfahrung, dass das Charisma unserer Gründerin, der heiligen Maria Magdalena Postel, nach wie vor fasziniert“, sagt die Generaloberin. Deshalb gelinge es auch, weltliche Mitarbeiter für ihre Ideale zu begeistern, die ihre Arbeit ebenfalls in der Erfüllung dieses Auftrages verstehen. „In 20 oder 30 Jahren werden wir erheblich

weniger Ordensschwestern, dafür aber viel internationaler sein“, vermutet Schwester Aloisia. Erfreulich seien die Entwicklungen in Mosambik, stabil die Verhältnisse in Bolivien und Brasilien. „Und ich bete dafür und bin zuversichtlich, dass auch in Rumänien junge Frauen im Schwesternhaus anklopfen werden, die sich von dem Charisma unserer Gemeinschaft angesprochen fühlen.“ Weiterhin gibt es aber auch in Deutschland Nachwuchs. Und das Kloster auf Zeit wird regelmäßig von jüngeren Frauen in Anspruch genommen, die für sich testen, ob das Ordensleben eine Option für sie ist.

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enn ich die 150 Jahre unserer Gemeinschaft in Deutschland zurückverfolge, erstaunt mich am meisten die Kreativität der Schwestern, die sie in der Treue zu ihrem Auftrag entfaltet haben“, sagt Generaloberin Schwester Aloisia Höing. Immer wieder sei es der Gemeinschaft gelungen, mit ihren Möglichkeiten auf die Nöte der Zeit zu reagieren – und das soll auch in Zukunft so bleiben.

Was mich optimistisch macht, ist die Erfahrung, dass das Charisma unserer Gründerin immer noch fasziniert. Sr. Aloisia Höing

Dass Klöster und Orden wieder viel Zuspruch finden, zeigt sich auch an der Annahme der spirituellen Angebote der Gemeinschaft. Familienwochenenden sind regelmäßig ausgebucht und das Urlaubsprogramm mit spirituellen Elementen im Bergkloster Bestwig findet wachsenden Zuspruch. „Wir waren schon immer eine gastfreundliche Gemeinschaft. Und eine dynamische dazu“, weiß Schwester Aloisia. Gern berichtet sie den alten Schwestern von den neuen Entwicklungen. Dazu gehört

Sr. Gertraude Brinkmöller gilt in der Ordensgemeinschaft als das lebende Archiv: Ihre Lebensspanne deckt zwei Drittel der Ordensgeschichte in Deutschland ab.

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Schwester Gertraude Brinkmöller, die am 8. Juli 100 Jahre alt wird und mit ihrer Lebensspanne zwei Drittel der deutschen Ordensgeschichte abdeckt. Sie gilt als das lebende Archiv. „Früher war ich hier das Büro“, sagt Schwester Gertraude, die immer in der Buchhaltung und von 1950 bis zur Wende als Provinzökonomin tätig war. Das „Büro“ erlebte den Nationalsozialismus, den Zweiten Weltkrieg, den „demokratischen Sozialismus“ in der DDR und schließlich die Wende. In dieser Zeit hatte Schwester Gertraude nicht nur mit fünf verschiedenen Währungen zu tun, sondern auch viele neue Aufbrüche mit verfolgt. Gefragt, ob sie noch Sütterlin in der Schule gelernt habe, lacht sie nur: „Nein, da war ich aus der Schule schon wieder ‘raus.“ Bis heute ist sie noch an allem interessiert, was in Orden, Kirche und Welt passiert. Schwester Aloisia berichtet: „Als ich Schwester Gertraude erzählte, dass an ihrem Geburtstag am 8. Juli in Bolivien drei Schwestern ihre Ewige Profess ablegen, entgegnete sie: ‘Früher waren wir ja nicht drei, sondern 40. Dabei war es gar nicht immer schön, Teil einer solchen Masse zu sein’.“ Dass auch die alten Ordensfrauen noch geistig flexibel sind und im Gebet viele Neuanfänge begleiten, freut die Generaloberin beonders – und gilt ihr als Beleg für ein lebendiges Charisma: „In 20 oder 30 Jahren werden wir weniger Schwestern sein, aber sicherlich noch viele Menschen, die die Idee mittragen. Wir werden einen intensiveren Austausch zwischen den Kontinenten pflegen und uns innerhalb der Ordensgemeinschaften stärker vernetzen.“ Die mit den Salesianern Don Boscos in Berlin-Marzahn getragene „Manege“ sei dafür ein lebendiges Beispiel. „Und wir werden immer noch mit vielen Menschen den Glauben teilen. Denn das Bedürfnis nach Spiritualität gehört zum Wesen des Menschen.“


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„Als Christ habe ich einen Boden unter meinen Füßen“ Bundestagspräsident diskutiert mit Schülern des Berufskollegs Bergkloster Bestwig über die Bedeutung des Glaubens für das Leben 4

Er sei froh um die Trennung von Religion und Staat in unserer Gesellschaft. Da die Politik Interessen vertrete und die Religion nach der Wahrheit strebe. „Aber auch die Politik braucht eine verlässliche Basis“, betont der Politiker. Und umgekehrt brauche die Kirche, auch wenn sie die Hüterin einer Wahrheit sei, mehr Demokratie. Zumal sehr schwer zu verstehen sei, was Wahrheit eigentlich ist. Die Auseinandersetzung mit seinem eigenen Glauben, seine Kritik an der Kirche und die Frage nach der Vereinbarkeit christlicher Grundsätze mit politischem Handeln

waren die bestimmenden Themen des rund 70-minütigen Gesprächs, das der Bundestagspräsident mit den vier Berufsschulklassen des Berufskollegs Bergkloster Bestwig am 28. Januar führte. Religionslehrer Christoph Schwake hatte den Präsidenten des Deutschen Bundestages eingeladen, nachdem er seine Kommentare und Stellungnahmen zu diesen Themen anlässlich des Papstbesuches gehört und gelesen hatte: „Da dachte ich mir, dass Sie unseren Schülern vor allem als Mensch viel zu sagen haben.“ Dem CDU-Politiker ist es ein Anliegen, darüber mit Jugendlichen ins Gespräch zu kommen: „Deshalb habe ich die Einladung sehr gerne angenommen.“

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as ist schon Wahrheit? Lange denkt Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert über diese Frage nach, bevor er den 130 Schülern des Berufskollegs Bergkloster Bestwig um ihn herum eine überraschende Antwort gibt: „Der erste Satz des Grundgesetzes erscheint uns als Wahrheit: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Belegbar ist aber nur das Gegenteil. Denn als das Grundgesetz geschrieben wurde, hat die gerade zurückliegende, größte Katastrophe der Menschheit diesen Grundsatz geradezu auf den Kopf gestellt.“

Engagiert diskutierte Dr. Norbert Lammert mit den Schülern - auch über den Papstbesuch (s.u.).

Die Politik verdirbt den Charakter ebenso wenig wie das Bankgeschäft. Aber schlechte Charaktere verderben die Politik.“ Dr. Norbert Lammert, Bundestagspräsident

Aber natürlich lässt sich der Christ Lammert nicht von dem Politiker trennen. Gerade das Spannungsfeld, in dem er arbeitet, stellt so manchen christlichen Grundsatz auf die Probe. „Jesus hat keine Gewalt ausgeübt. Sie aber beschließen Militäreinsätze. Wie können Sie das mit Ihrem Glauben ver-

Politische Fragestunde Auch an der Berufsbildenden Bergschule St. Elisabeth in Heiligenstadt gab es im März eine politische Fragestunde. Dort stelte sich der parlamentarische Geschäftsführer der CDU-Bundestagsfraktion, Manfred Grund, den Fragen der Schüler. Unter anderem ging es um das ACTA-Abkommen, die Familien- und die Bildungspolitik.

einbaren?“, will eine Schülerin wissen. Lammert sagt nicht, dass er das kann, stellt aber eine kluge Gegenfrage: „Wäre es denn vereinbar, sich aus den Problemen dieser Welt ganz herauszuhalten? Auch die Verantwortung für unsere Welt ist eine christliche Pflicht.“ Gesinnungs- oder Verantwortungsethik Lammert erinnert an das „rustikale“ Auftreten Jesu gegen die Pharisäer im Tempel und blickt auch in die deutsche Vergangenheit: „Auf der Wannseekonferenz, die sich am 20. Januar zum 70. Mal jährte, war beschlossen worden, elf Millionen Juden in Europa zu vernichten. Ganz so weit kam es nicht. Weil die Alliierten eingegriffen und gegen Hitler Krieg geführt haben. Wollten wir das heute verurteilen?“ Es gebe zwei Möglichkeiten der Orientie-


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Unten: Schulleiter Fritz Henneböhl begrüßt den Bundestagspräsidenten in der Aula.

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rung, beginnt der Politiker einen philosophischen Exkurs: „Entweder folge ich der Gesinnungsethik, bei der ich weiß, was ich für richtig halte und mich immer danach richte – oder ich handele gemäß der Verantwortungsethik, in der ich die Verantwortung für mein Handeln und mein NichtHandeln übernehme. Für die Ordnung einer Gesellschaft taugt nur Letzteres.“ In faszinierender Weise rücken innerhalb von 70 Minuten sehr persönliche und weltpolitische, pragmatische und philosophische Fragen zusammen. Sie ergeben einen komplexen Zusammenhang. Und wenn es keine eindeutige Antwort gibt, so hilft eine Gegenfrage den Sachverhalt zu verstehen. Die Schüler hören konzentriert zu und lernen dabei. „Ich werde darüber noch viel nachdenken müssen“, gibt die 20-jährige Pelin Akpinar zu. Und die 16-jährige Michelle Böller gesteht: „Mich beeindruckt der Mann. In unseren Referaten, mit denen wir uns auf diesen Tag vorbereitet haben, haben wir gestaunt, wo er sich überall engagiert. Und auch unsere Fragen beantwortet er sehr ehrlich und glaubwürdig.“ Auch die nach seinem Verhältnis zur Kirche. Als Kind sei die Entscheidung, Priester zu werden, wahrscheinlich näherliegender gewesen als in die Politik zu gehen – „zumal das kaum planbar ist“, sagt Lammert. Aber heute scheint er froh, den anderen Weg gegangen zu sein. Zum Beispiel hadert der engagierte Katholik mit dem Zölibat, dessen Einführung im Mittelalter verständlich gewesen, der aber heute nicht mehr zeitgemäß sei: „Dass der dramatische Pries-

termangel ein Problem ist, gibt jeder Bischof zu. Aber wenn mir sogar Kardinäle schreiben, dass ich mich da ‘raushalten soll, sehe ich das nicht ein: Das geht mich sehr wohl etwas an.“ Und in diesem Punkt wirkt der Bundestagspräsident energisch: „Schließlich ist das auch meine Kirche. Das wäre ja so, als entgegnete ich unseren Wählern, dass sie die Entscheidungen von uns Politikern nichts angehen würden.“ Der Glaube ist nicht demokratiefähig Lammert räumt ein, dass der Glaube nicht demokratiefähig sei, die Kirche als Institu-

tion aber sehr wohl. Inhalt und Hülle dürfe man nicht verwechseln: „Die Kirche ist nicht der Glaube. Und auch die Frage des Zölibats ist keine Glaubensfrage.“ „Passen das so oft als schmutzig bezeichnete Geschäft der Politik und eine christliche Grundeinstellung überhaupt zusammen?“, möchte ein Lehrer wissen. Zumindest auf diese Anmerkung hat der Staatsmann ganz schnell eine Antwort parat: „Die Politik verdirbt den Charakter ebenso wenig wie das Bankgeschäft.“ Es sei umgekehrt: „Schlechte Charaktere verderben die Politik.“ Und zu einem guten Charakter gehöre es, ein sicheres Fundament zu haben. Für ihn sei das der Glaube. Das ist die Botschaft des Christen Norbert Lammert: Sich immer wieder selbst zu hinterfragen. Nie den einfachen Weg zu suchen. Und das Christentum dabei doch immer „als festen Grund unter den Füßen zu wissen.“ Die Schüler haben ihm angemerkt, dass ihm das viel bringt.

Sechs Minuten Show vor dem Papstbesuch Der Papstbesuch gab den Anlass zur Kontaktaufnahme von Religionslehrer Christoph Schwake aus Bestwig mit dem Referenten des Bundestagspräsidenten, der sich in den Medien zu vielen Fragen rund um den Besuch des Heiligen Vaters äußerte. Vor der Marienvesper mit Papst Benedikt XVI. am 23. September 2011 in Etzelsbach im Eichsfeld hatten die Leitungen der Bergschulen St. Elisabeth und Schülerinnen des Gymnasiums, die Leitung des Bergkindergartens und Generaloberin Sr. Aloisia sechs Minuten Zeit, ihre Einrichtungen und die Ordensgemeinschaft auf der großen Bühne vorzustellen. Sie taten das unter anderem mit einem Rap.


gesundheitshilfe

Der menschliche Körper ist keine Gleichung Die Abteilung Naturheilmedizin an der Hufeland-Klinik richtet sich unter ihrem Chefarzt Andreas Bünz neu aus 6

Im Herbst 2011 hat der 45-Jährige die neue Aufgabe an dem Krankenhaus der Katholischen Kliniken Lahn übernommen. Es gehört zu nur acht Kliniken in Deutschland, die über eine Akut-Abteilung Naturheilmedizin verfügen. „Der Name sagt es eigentlich schon: Bei uns geht es nicht um Wellness, Rehabilitation oder Kur. Zu uns kommen wirklich kranke Patienten“, so Bünz. Insbesondere Menschen mit langwierigen entzündlichen Erkrankungen und schweren Schmerzsyndromen würden eine dauerhafte Linderung ihrer Beschwerden erfahren – selbst solche mit bösartigen Tumoren: „Die können wir nicht allein heilen. Aber in Ergänzung zur schulmedizinischen Behand-

lung verbessern wir die Wirksamkeit der Therapie und reduzieren die Nebenwirkungen.“ Selbst bei nicht heilbaren Erkrankungen könne die Naturheilmedizin dafür sorgen, dass die Patienten mit den Begleiterscheinungen ihrer Krankheit besser zurechtkommen, so der Mediziner. Steigerung der Lebensqualität Das habe eine erhebliche Steigerung der Lebensqualität für den Einzelnen zur Folge – „und zugleich hat es einen enormen volkswirtschaftlichen Effekt. Denn Menschen, die wir mit thermischen Reizen, homöopatischen Potenzen oder Akupunktur behandeln, müssen oft nicht mehr so intensiv behandelt werden und sind vielleicht sogar wieder arbeitsfähig“, weiß der Arzt um ein wichtiges Argument im Ringen um die Anerkennung der Naturheilmedizin. Das Land Rheinland-Pfalz hat immerhin 60 Betten in seinem Krankenhausbedarfsplan dafür ausgewiesen. „Das zeigt schon, dass der politische Status heute ein anderer ist als vor 20 Jahren.“ Deshalb trägt die Fachabteilung an der Hufeland-Klinik auch endlich den Namen Naturheilmedizin – vorher hieß sie „Abteilung für Innere Medizin mit dem

Auch das ist Naturheilmedizin: Die moderate Ganzkörperhyperthermie versetzt den Patienten in einen künstlichen Fieberzustand, um Heilungsprozesse zu fördern und andere Therapieformen zu unterstützen.

Schwerpunkt Naturheilverfahren“. Gebracht habe der neue Status bislang allerdings nur Renommee und etwas mehr Sicherheit, räumt Andreas Bünz ein. Mehr Geld gebe es deshalb noch nicht. Auch die Einweisungen behandelnder Ärzte hielten sich weiterhin in Grenzen: „In Bremen, wo ich vorher eine Abteilung für Naturheilmedizin aufgebaut hatte, haben neun von zehn Patienten den Weg selbst zu uns gefunden. Und das teilweise noch gegen den Widerstand ihrer Ärzte“, weiß der Chefarzt. Darin zeigen sich für ihn die gegenseitigen Vorbehalte und Berührungsängste zwischen der sogenannten Schulmedizin und der Naturheilmedizin, die es zu überwinden gilt: „Dabei ergänzen sich doch beide Behandlungsansätze hervorragend.“

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ie Naturheilmedizin und die klassische Medizin gehören für Andreas Bünz ganz eng zusammen. „Immerhin ist die Anerkennung der alternativen Behandlungsmöglichkeiten schon viel größer als vor 30 Jahren. Andererseits steigt die Skepsis gegenüber der klassischen Medizin. Dabei geht es nicht um ein Entweder-Oder. Beides ist notwendig“, sagt der Chefarzt der Abteilung Naturheilmedizin an der Hufeland-Klinik Bad Ems.

Die Evidenz ist der neue Gott der Medizin. Alles muss durch Studien belegt und nachweisbar sein. Andreas Bünz

Andreas Bünz weiß genau, wovon er redet. Er hat eine solide internistische Ausbildung, die er selbst als sein „Fundament“ bezeichnet. Und erst über die Ausübung klassischer Behandlungsmethoden näherte er sich immer häufiger der Frage, ob man bei chronischen Krankheitsbildern nicht schon viel früher eingreifen kann. „Wenn ein Mensch chronisch krank wird, gibt es eine Fehlregulation von Reiz und Reaktion. Das führt schließlich zu Symptomen. Die konventionelle Medizin greift erst dort“, erklärt der Naturheilmediziner. „Ich fand es spannend darüber nachzudenken, wie man die Fehlregulation vorher schon positiv beeinflussen kann“, führt er aus. Etwa durch klassische Naturheilverfahren, Homöopathie, traditionelle chinesische Medizin oder Osteopathie.


gesundheitshilfe

Die Naturheilmedizin nimmt nicht nur ein einzelnes Symptom, sondern den ganzen Menschen in den Blick. Um das Krankheitsbild zu verstehen, sind ausführliche Gespräche notwendig.

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Naturheilmedizin Oder durch Blutegel. Warum die kleinen Sauger so oft die Beschwerden einer Arthrose im Knie vermindern helfen, kann er gar nicht einmal so genau sagen: „Wissenschaftlich ist diese Vorgehensweise umstritten. Aber sie ist ja auch nicht gefährlich. Und die Erfolge sehen wir hier.“ Vielleicht sind es die Enzyme, die die Blutegel mit ihrem Speichel absondern. Vielleicht ist es einfach das Wegsaugen des Blutes. „Immerhin schafft jedes Tierchen 20 bis 30 Milliliter. Das löst an den entsprechenden Stellen natürlich etwas aus: Die Durchblutung steigt, das Immunsystem wird aktiv, das Gewebe regeneriert sich“, erklärt Andreas Bünz. Wer da die fehlende Wissenschaftlichkeit kritisiert, dem hält der Mediziner einen Spiegel vor: „Niemand sollte annehmen, dass der menschliche Körper wie eine Gleichung funktioniert. Selbst Physiker werden zu Philosophen, wenn sie merken, dass ihre Naturgesetze an irgendeiner Stelle nicht mehr greifen. Genauso ist es beim menschlichen Körper: Wir wissen schon vieles, aber längst noch nicht alles.“ Studien werden Erfolge belegen Dennoch ist es die fehlende Evidenz, die den Naturheilmedizinern und Homöopathen das Leben nicht einfach macht. „Die Evidenz ist der neue Gott der Medizin. Alles muss durch Studien belegt und nachweisbar sein. Die kann die Pharmaindustrie für ihre teuren Medikamente finanzieren. Wir haben es da deutlich schwerer“, bedauert Bünz. Da könne es schon einmal vorkommen, dass ein Hersteller wie der des Thymus-Extraktes zur Stärkung des Immunsystems eine Arznei vom Markt nehmen muss, weil die Europäische Union Nachweise fordert, die ein so

kleines Unternehmen nicht erbringen kann. Immerhin: Unterstützt durch renommierte Institute und Kliniken wie der Ruhr-Universität Bochum oder der Charité in Berlin gelinge es immer häufiger, Studien zu betreiben. Und das, ist Bünz überzeugt, werde in den kommenden Jahren noch zunehmen. Insofern sieht er die Naturheilmedizin auf einem guten Weg. Erst recht in der Obhut eines christlichen Trägers: „Das passt optimal zusammen. Denn wir brauchen Zeit, wenn wir mit den vorhandenen Ressourcen des Körpers arbeiten wollen. Auch weil wir ihn ganzheitlich betrachten.“ Und diese Herangehensweise entspreche einem christlichen Leitbild: „Zu sehen, was bei jemandem anders ist als bei anderen, sich um jemanden zu kümmern, was die Ordensschwestern und Seelsorgerinnen in besonderer Weise tun – diese Besonderheit nehmen unsere Patienten sofort wahr.“ Blutegel fischen: Die Tierchen lösen lokale Körper-

Das Behandlungsspektrum der Abteilung Naturheilmedizin an der Hufeland-Klinik Bad Ems basiert auf den fünf sogenannten „Kneippschen Säulen“: Die Physiotherapie wird auch als Krankengymnastik bezeichnet und meint äußerliche Anwendungen, die die Bewegungs- und Funktionsfähigkeit des menschlichen Körpers wiederherstellen, verbessern oder erhalten. Die Manuelle Therapie dient speziell der Behandlung von Funktionsstörungen des Bewegungsapparates mit Gelenken, Muskeln und Nerven. Die Ernährungstherapie bezieht sich auf die Umstellung der Ernährung zur Verbesserung der Verdauung und der Nährstoffversorgung. Dazu gehört auch die Fastentherapie. Die Ordnungstherapie dient der Umstrukturierung des eigenen Lebens, um Krankheitsrisiken und Krankheitsbeschwerden zu mindern. Zur Hydrotherapie gehören vor allem thermische Reize durch Wasser, also jene Behandlungsformen, die man klassischerweise als Kneipp-Anwendungen bezeichnet. Die Phytotherapie umfasst die Anwendung pflanzlicher Arzneimittel.

reaktionen aus, die eine Arthrose lindern können.

Ergänzt werden diese Säulen an der HufelandKlinik vor allem durch Homöopathie und traditionelle chinesische Medizin. Die Homöopathie basiert auf dem Verdünnungs- oder Ähnlichkeitsprinzip. Dabei werden Arzneimittel in Potenzen soweit verdünnt, dass sie faktisch nicht nachweisbar sind oder so gewählt, dass sie bei einem Gesunden ähnliche Wirkungen hervorrufen würden wie bei dem Patienten die Krankheit. Dann führt die regelmäßige Einnahme bzw. Anwendung oft zum Behandlungserfolg. Die chinesische Medizin hat sich im Laufe von 2.000 Jahren herausgebildet. Zu ihren therapeutischen Verfahren gehören die Akupunktur, die als Qigong bezeichneten Bewegungsübungen oder die Massagetechnik Shiatsu.


seniorenhilfe

Warum Frau Bröcher erklären muss, dass sie gern Kartoffeln schält SMMP-Seniorenheime erhalten hervorragende Noten bei den MDK-Prüfungen 8

Das ist eine Bilanz, auf die wir stolz sein können“, sagt die Leiterin des Geschäftsfeldes Seniorenhilfe, Andrea Starkgraff. Was aber sagt so eine Note aus? Was bewirkt sie im Alltag eines Seniorenheims? „Wir haben hier zuletzt eine 1,0 erhalten. Aber in Gesprächen mit Angehörigen und Interessenten habe ich noch nie erlebt, dass das einen beeindruckt hat“, sagt Andreas Wedeking, Leiter des Hauses St. Josef in Wadersloh. Im Gegenteil könne das manchmal auch eine Bürde sein: „Sobald hier jemandem irgendeine Kleinigkeit auffällt, werden wir gefragt: Darf das denn sein? Schließlich haben Sie doch die Bestnote erhalten.“ Und dennoch hängt die 1,0 stolz im Foyer des Hauses. Dennoch wurde das Ergebnis gefeiert. Dennoch wirken alle Mitarbeiter wie elektrisiert, wenn sie wissen, dass der MDK im Haus ist. Und wehe, da steht am Ende keine Eins vor dem Komma… Das Ankündigungsfax des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen – kurz MDK – kommt in der Regel eine halbe Stunde vorher. „Wenn wir die Nachricht lesen, tritt sofort eine Art Notfallplan in Kraft“ erläutert Agnes Junker, Einrichtungsleiterin im Reginenhaus in Hamm-Rhynern: Schnell kontrollieren, ob alle wichtigen Mitarbeiter da sind, die MDK-Ordner bereitlegen, die Dienstpläne ausdrucken, die Geschäfts-

führung und Personalabteilung informieren, der Küche sagen, dass drei Mittagsgerichte mehr gekocht werden müssen – denn in der Regel kommt die Prüfungskommission zu dritt… Und wenn das Fax niemand findet? „Dann sind wir eben doppelt überrascht“ sagt Irmhild Scheffner, Pflegedienstleiterin im Haus St. Josef in Heiden. Der MDK würde da in der Regel kein Mitleid zeigen. Ein bis zwei Tage hält sich das Team des Medizinischen Dienstes in den Seniorenheimen auf. Die Prüfer lassen sich die Ordner und Akten zeigen, sprechen mit Pflegekräften, besichtigen die Zimmer und befragen die Bewohnerinnen und Bewohner.

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ls der MDK zur Prüfung ins Haus St. Josef kam, zündeten zwei Bewohnerinnen des Seniorenheims in Heiden vor der Marienstatue in der Hauskapelle erst einmal eine Kerze an. Sonderpunkte brachte das keine. Aber Maria stand den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern offenbar bei: Die Prüfung am 2. Mai ergab eine 1,1. Damit sind zurzeit alle sieben stationären SeniorenhilfeEinrichtungen in Trägerschaft der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel mit einem „Sehr gut“ bewertet.

Wenn man sich die Standards von Seniorenheimen vor 15 oder 20 Jahren und heute ansieht, hat sich eine Menge verändert. Andreas Wedeking

Dabei hat die Pflegedienstleiterin auch schon mal ihr blaues Wunder erlebt. „Im Oktober 2010 war der MDK hier im Haus und gewährte uns kaum Einblicke in das, was er prüfte. Auch gab es keine ordentliche Abschlussbesprechung. Am Schluss erhielten wir dann eine 2,7“. Ein Ergebnis, das die Seniorenhilfe SMMP für das Haus

Agnes Junker spricht mit einer Bewohnerin des Reginenhauses in HammRhynern. Die Senioren sollen sich wohlfühlen. Der MDK bewertet vorrangig aber nach anderen Kriterien.

erfolgreich anfechten konnte. Bei der Wiederholungsprüfung im Dezember desselben Jahres gab es schon eine 1,3 – und jetzt am 2. Mai 2012 sogar eine 1,1. „Diesmal lief die Prüfung auch viel offener ab. Wir durften den Mitarbeitern des MDK über die Schultern sehen und waren über alle Schritte informiert. Das war sehr angenehm“, so Irmhild Scheffner. Inzwischen mehr Gelassenheit Auch an den anderen Standorten sieht man den Prüfungen des MDK inzwischen viel entspannter entgegen als noch vor einigen Jahren. „Das auch deshalb, weil unter dem Dach der Seniorenhilfe SMMP inzwischen neun Standorte vereint sind. Wir arbeiten eng zusammen, verstehen uns nicht als Konkurrenten und können viel voneinander lernen. Das vereinfacht Entwicklungsprozesse und verschafft uns gegenseitige Sicherheit“, erklärt Andreas Wedeking. Ein weiterer Vorteil sei die inzwischen eingekehrte Routine bei den MDK-Prüfungen: „Wir wissen, dass wir gut sind. Und sobald sich der MDK ansagt, erhalten wir durch die Geschäftsführung und die Geschäftsfeldleitung Unterstützung. Die Abläufe sind eingespielt.“


seniorenhilfe

Anni Bröcher schält im Haus St. Josef in Wadersloh gern Kartoffeln. Der MDK bewertet das kritisch, wenn kein biografischer Zusammenhang mit ihrer Vergangenheit besteht.

An dem Sinn der Prüfungen hegt Andreas Wedeking, der auch das Seniorenzentrum Am Eichendorffpark leitet, keine Zweifel: „Wenn man sich die Standards von Seniorenheimen vor 15 oder 20 Jahren und heute ansieht, hat sich eine Menge verändert. Das liegt einerseits an den neuen Vorgaben des Gesetzgebers und der Kassen und andererseits an den Prüfungen, ob das eingehalten und umgesetzt wird.“ Über manche Kriterien könne man sicher streiten. „Vor allem, weil alle individuellen Maßnahmen nicht nur sauber dokumentiert, sondern auch noch biografisch begründet werden müssen“, erklärt Andreas Wedeking. Und er nennt ein Beispiel: „Wenn Frau Bröcher beispielsweise gerne Kartoffeln schält, das zu Hause früher aber gar nicht gemacht hat, besteht kein biografischer Zusammenhang. Wenn wir dann nicht glaubhaft darlegen, warum Frau Bröcher trotzdem Freude daran hat, bringt uns das Minuspunkte ein.“ Auch sei es ja eigentlich selbstverständlich, dass man ihr die Gelegenheit dazu immer wieder gebe. „Aber wehe, das wird nicht jedesmal entsprechend dokumentiert“, so der Heimleiter. Hier werde die Bürokratie ein wenig übertrieben. Zufriedenheit fließt nicht in Note ein Irmhild Scheffner bedauert, dass die Zufriedenheit der Bewohnerinnen und Bewohnern nicht in die Note einfließt. „Jedes Versäumnis wirkt sich negativ auf die Note aus. Aber es gibt nichts, womit man das ausgleichen kann.“ Dabei seien es doch gerade die Erfüllung individueller Wünsche und die Zufriedenheit der Bewohner, die den Charakter des Hauses definierten – und den eines christlichen Hauses besonders. Das bewerte der MDK nicht. Gleichwohl werde die Note in der Öffentlichkeit so verstanden.

Dafür, dass die penible Begutachtung der Pflegedokumentation auch positive Auswirkungen haben kann, nennt Agnes Junker ein Beispiel: „Als wir die 3,0 erhalten hatten, wurde bemängelt, dass wir die Ernährung und Pflege nicht genau genug dokumentieren. Tatsächlich waren unsere Bewohnerinnen und Bewohner vor der Prüfung nicht unzufriedener als nachher. Und trotzdem ist es uns gelungen, die Maßnahmen noch stärker zu individualisieren.“ Die vorletzte Prüfung hatte erst wenige Monate nach der Übernahme des Reginenhauses durch die Seniorenhilfe SMMP stattgefunden. Da war Agnes Junker noch Pflegedienstleiterin im Haus Maria Regina in Diestedde. Im Zuge der eingeleiteten Umstrukturierungen wurde sie Anfang 2011 neue Heimleiterin in Rhynern. „Seitdem haben wir die Kommunikationsprozesse intensiviert, die Formen der Dokumentation verändert und die Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner noch individueller abgefragt“, erklärt sie. Und genau das habe der MDK jetzt anerkannt. An der Belegung des Hauses und der Nachfrage habe die 1,1 gegenüber der 3,0 vor zwei Jahren wohl nichts verändert: „Wohl aber war das Image des Hauses sehr angekratzt. Denn die 3,0 ging groß durch die Presse. Und wir sind verpflichtet, die Urkunde des MDK gut sichtbar aufzuhängen. Das tat uns schon weh.“ Umso aufgeregter war sie, als die E-Mail des MDK eine Woche nach der Prüfung im März bei ihr eintraf. Die enthielt aber nicht etwa die Note, sondern nur die Zugangsdaten für eine Seite, wo man sie abrufen kann. „Da habe ich mich vor lauter Nervosität so oft vertippt, dass es minutenlang gedauert hat, bis ich endlich an die Note ‘rankam.“ Aber diesmal hat sich das Warten gelohnt: Die 1,1 war eine Genugtuung – und sie steht beispielhaft für die Noten aller sieben Heime der Seniorenhilfe SMMP.

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Malrunde im Haus St. Josef in Heiden: Pflegedienstleiterin Irmhild Scheffner bedauert, dass die Zufriedenheit der Bewohner nicht in die MDK-Note einfließt.

Seniorenhilfe SMMP Zur Seniorenhilfe SMMP gehören sieben stationäre Einrichtungen: das Haus St. Josef in Heiden, das Haus Maria in Geseke, das Haus Maria Regina in Wadersloh-Dienstedde, das Seniorenzentrum Am Eichendorffpark in Stromberg und das Reginenhaus in HammRhynern. Hinzu kommen das Haus St. Martin der Martinus Trägergesellschaft für Soziale Dienste in Herten-Westerholt und das Haus St. Josef der Seniorenhilfe St. Josef in Wadersloh. An beiden Trägern ist die Seniorenhilfe SMMP als Mehrheitsgesellschafter beteiligt. Weiterhin zählen die Ambulanten Dienste in Geseke, Westerholt und Am Marienkrankenhaus in Nassau sowie die Ambulant Betreute Seniorenwohngemeinschaft St. Franziskushaus in Oelde dazu. In Geseke gibt es auch noch ein eigenes Haus für die Tagespflege und an fast allen Standorten betreute Seniorenwohnanlagen, deren Bewohnerinnen und Bewohner die Serviceleistungen der Seniorenhilfe SMMP in Anspruch nehmen. 2010 erhielt die Seniorenhilfe SMMP von der Europäischen Gesellschaft für Qualität die zweithöchste Auszeichnung „Recognised for Execellence.“


mission

„Ein Zeichen dafür, dass es weitergeht“ Die ersten mosambikanischen Frauen traten im Frühjahr der Gemeinschaft bei 10

Das zeigen die Eintritte junger Frauen in die Gemeinschaft: In diesem Frühjahr haben zwei mosambikanische Schwestern ihre erste Profess abgelegt. Weitere sechs junge Frauen sind nun im Postulat.

Generaloberin Sr. Aloisia Höing bei der Feier zur Aufnahme von Sr. Ana Brígida Martinho (r.) und Santa João Teblo (l.) ins Noviziat.

„Es ist wunderbar zu erleben, dass die Menschen in Metarica in einer guten Weise gemeinsam auf dem Weg sind“, sagt die Generaloberin, die 2008 zum letzten Mal in Mosambik war. „Unsere Schwestern sind aus dem Ort kaum noch wegzudenken. Wesentliche Entwicklungen des letzten Jahrzehnts haben sie mit vorangebracht und initiiert“, freut sich Schwester Aloisia. Und Schwester Klara Maria, die die Missionszentrale der Ordensgemeinschaft im Bergkloster Bestwig leitet, erklärt: „Schon die bunte Zusammensetzung der Menschen, die uns begrüßten, hat das symbo-

lisch zum Ausdruck gebracht: Frauen und Männer der Placidagemeinschaft, Patenfamilien, Kinder der `Kleinen Vorschule`, ihre Erzieherinnen und Erzieher, Mitarbeiter, junge Frauen, die ihre Berufung zum Ordensleben prüfen wollen, unsere beiden Missionarinnen auf Zeit.“ Die Vorschule – auf Portugiesisch Escolinha – wird inzwischen von 150 Kindern besucht. Derzeit ist sie noch in zwei Räumen des Pfarrzentrums untergebracht. „Das ist kein Dauerzustand. Erst recht nicht, seit Metarica wieder einen eigenen Pfarrer hat. Der braucht das Pfarrzentrum ebenfalls“, weiß Schwester Klara Maria. Doch die Herausforderung, möglichst bald ein neues Haus zu errichten, nehmen die Schwestern gern an.

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ine jubelnde Menschenmenge begrüßte Schwester Aloisia Höing und Schwester Klara Maria Breuer, als sie im Februar die Niederlassung der Ordensgemeinschaft in Mosambik besuchten. Elf Jahre nach der Gründung hat sich die dortige Arbeit zu einem zukunftsweisenden Projekt für die ganze Gemeinschaft entwickelt.

Die Internationalität tut unserer ganzen Gemeinschaft gut. Sie öffnet Perspektiven und schafft auch auf der spirituellen Ebene einen Weitblick, der wichtig für die ganze Kirche ist. Sr. Aloisia Höing

Es wäre nicht das erste Gebäude, das sie hier errichten: Mit finanzieller Hilfe der Bernhard Bosch-Stiftung aus Gronau bauten sie 2008 ein Wohnhaus für junge Mädchen aus dem Umland, um ihnen den Schulbesuch zu ermöglichen. Ein Jahr später wurde dank der Unterstützung von missio Aachen und der tatkräftigen Mitarbeit der Bevölkerung eine Kirche fertiggestellt und eingeweiht. Und seit 2010 gibt es eine weitere feste Niederlassung – das Noviziat – in der Bezirksstadt Cuamba. Sie liegt 70 Kilometer, also drei bis vier Autostunden von Metarica entfernt. „Hier sollen die Novizinnen eine weiterführende Schule

besuchen bzw. einen Beruf erlernen“, erläutert die Leiterin der Missionszentrale. Seit einigen Monaten ist das Haus durchgehend bewohnt. Der Lebensstandard hat sich seit dem Beginn der Arbeit 2001 beständig verbessert. Die politische Situation ist wieder stabil. Und allmählich befreit sich die Bevölkerung aus dem Trauma jahrzehntelanger Bürgerkriege. „Eine wichtige Aufgabe ist es, den Menschen ihr Selbstbewusstsein wiederzugeben“, beschreibt Schwester Aloisia die Mission in Mosambik. Wie gut das gelingt, zeige die Unterstützung der Bevölkerung in Metarica, die gewillt sei, ihren Kindern eine neue Zukunft zu geben: „Dank unseres Konventes, der den jungen Frauen beibringt, eigene Gärten zu bewirtschaften, ernähren sich die Familien inzwischen viel gesünder.“ Gleichzeitig führe das Brunnenprojekt dazu, dass viel mehr auf Hygiene geachtet wird und sich der Gesundheitszustand vieler Menschen verbessert. Und was die Generaloberin am meisten freut: „Für jeden Brunnen gibt es Freiwillige, die für die Instandhaltung sorgen. Das stärkt die Eigenverantwortung. Der Zusammenhalt der Menschen ist wirklich erstaunlich.“ Dieser Zusammenhalt geht in Mosambik weit über die Grenzen der christlichen Gemeinde hinaus. Auch mit der muslimischen Nachbargemeinde gibt es ein friedliches Miteinander: „Beide Gruppen gehören einfach zusammen und reden über ihren Glauben in einer ganz großen Wertschätzung


mission

Sr. Leila de Souza e Silva ist Brasilianerin und leitet seit einigen Jahren das Projekt in Metarica/ Mosambik. Hier besucht sie die Vorschule. Alle Fotos: Achim Pohl

füreinander. Davon können auch wir in Deutschland lernen.“ Novizinnen werden in Mosambik bleiben Das Projekt in Mosambik sieht Sr. Aloisia auf einem guten Weg: „Es gibt unserer ganzen Gemeinschaft Zuversicht, dass es weitergeht.“ Auch wenn nicht daran gedacht sei, die afrikanischen Ordensfrauen aus ihrem Kulturkreis herauszulösen und in andere Länder zu holen, wo es weniger Nachwuchs gibt: „Zunächst gibt es noch genügend Bedarf an qualifizierten Mitarbeiterinnen in Metarica: etwa für die Vorschule und den gesamten Bildungsbereich.“ Und auch danach sei es wahrscheinlicher, dass die afrikanischen Schwestern neue Niederlassungen in Mosambik gründen, als dass sie Aufgaben in Deutschland übernehmen – „obwohl ich nicht ausschließen will, dass eine der Novizinnen, die jetzt eingetreten sind, in 30 Jahren vielleicht General-

Generaloberin Sr. Aloisia Höing (l.) und Missionsprokuratorin Sr. Klara Maria Breuer im Gespräch mit einer Mosambikanerin.

oberin ist. Da werden wir die Entwicklungen auch künftigen Generationen überlassen müssen“, stellt Schwester Aloisia klar. Wichtig sei, dass das Charisma der Gründerin weiterlebt. „Die Internationalität tut unserer ganzen Gemeinschaft gut. Sie öffnet Perspektiven und schafft auch auf der spirituellen Ebene einen Weitblick, der wichtig für die ganze Kirche ist“, so die Generaloberin. Eine Entwicklung, die gerade für die jungen Ordensfrauen wichtig sei, die es auch in Deutschland weiterhin gibt. Zumal die Wege in die anderen Kontinente kürzer werden: So hat Metarica inzwischen eine geregelte Stromversorgung und ein Mobilfunknetz. Außerdem dauert die Anreise durch die Neueröffnung des Flughafens in Nampula gleich einen Tag weniger. Das erleichtert den internationalen Austausch. So ist die Entwicklung in Mosambik ein Signal für die ganze Gemeinschaft, betont Schwester Aloisia: „Ihr Charisma und ihre Aufgaben bestehen fort. Und sie wird bunter und internationaler sein als heute.“ Ausführliche Berichte auch in kontinente Nr. 3 und Nr. 4 /2012.

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Vom Krieg gezeichnet Bis 1962 gegen den erbitterten Widerstand der Bevölkerung portugiesische Kolonie, fiel das Land 1976 in einen 16-jährgen Bürgerkrieg. Der führte zu einem völligen wirtschaftlichen Zusammenbruch. Da Brasilien während der Kolonialzeit viele Sklaven aus Mosambik ins Land holte, fühlte sich die brasilianische Kirche zur Wiedergutmachung verpflichtet. 1999 beteiligte sie sich unter anderem an einem interkongregationalem Projekt in Nipepe. Als die Zeit von Sr. Maria Lourenco Soares in diesem Projekt beendet war, bewegte der zuständige Ortsbischof die Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel 2001 dazu, in dem Land zu bleiben und eine neue Niederlassung zu gründen. So kam die Gemeinschaft nach Metarica. Derzeit leben dort die brasilianischen Schwestern Leila de Souza e Silva, Fatima Sehnem und Conceicao de Maria Gomes de Souza. Sie sind in der Vorschule, in der Katechese und in der Pastoralarbeit tätig. Von Metarica aus werden fast 40 Kapellengemeinden im Umland mit betreut. Für über 100 Familien gibt es Paten aus Deutschland. Und die Vorschule wird inzwischen von 150 Kindern besucht. Am 29. Januar traten der Gemeinschaft die beiden Novizinnen bei. Sechs weitere junge Frauen befinden sich im Postulat.


orden

Die Kamera läuft: Alle Bewegungsabläufe wurden bei der Generalprobe am Vorabend akribisch

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eingeübt.

900 000 sahen den Fernsehgottesdienst Telefon-Hotline stand stundenlang nicht still - Viel Lob für Aufgeschlossenheit

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und 900 000 Menschen sahen den ZDF-Fernsehgottesdienst am 18. März aus dem Bergkloster Bestwig. „Das ist ein überdurchschnittlich hoher Wert“, freute sich Dr. Michael Hertl, Beauftragter der Deutschen Bischofskonferenz für die Katholische Fernseharbeit. In den Stunden nach der Sendung gingen trotz Bundespräsidentenwahl über die geschaltete Hotline mit zehn Anschlüssen 500 Anrufe bei den Schwestern ein. Über 1.000 Zugriffe wurden auf der SMMP-Homepage gezählt. Und auch in den Wochen danach gab es noch zahlreiche Anfragen. Fast alle Rückmeldungen waren positiv. Auch ZDF-Redakteurin Anne Kathrin Hansen war von der Atmosphäre der Messe sehr angetan: „Ich denke, dass der Gottesdienst sehr schön gezeigt hat, dass ein modernes Kloster wie dieses heute für Offenheit und Freundlichkeit steht.“

Dabei war es den Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel und dem Zelebranten Abt Dominicus Meier von der Benediktinerabtei Königsmünster in Meschede offenbar gelungen, alte und junge Zuschauer gleichermaßen anzusprechen. Während Schwester Gratia Feldmann von einer 86-jährigen Dame hörte, dass sie es so schön fände, wie die Schwestern dem Abt gedient hätten, fragte eine Anruferin Schwester Maria Elisabeth Goldmann: „Noch schöner wäre es ja, wenn Sie ganz ohne Männer auskämen…“ Viele Anrufer bewunderten die moderne Architektur der Kirche. Und einer stellte die Frage, wie man bloß eine Fürbitte für den neuen Bundespräsidenten halten könne – „bei dem Lebenswandel, den er hat.“ Sr. Maria Gregoria Kupper antwortete schlagfertig: „Wenn Sie damit Probleme haben, tun Sie es doch vielleicht gerade dann.“

Schwester Pia Elisabeth Hellrung zu – „dagegen war uns die Technik bei der Livesendung schon fast vertraut.“ Entsprechend natürlich und unverkrampft wirkte die Atmosphäre bei der Übertragung. Impressionen und weitere Berichte unter www.smmp.de

30-köpfiges Team reiste mit vier LKW an

Vier Kameras waren während der Übertragung im Einsatz. Insgesamt wurden etwa acht Kilometer Kabel verlegt.

Im Herbst 2011 hatte das ZDF die Übertragung zugesagt. „In unserem Jubläumsjahr freute uns das natürlich ganz besonders“, sagt Provinzoberin Schwester Pia Elisabeth Hellrung. In den Folgemonaten fanden zwei Begehungstermine auf dem Klostergelände statt. Und am Freitag vor der LiveSendung reiste das 30-köpfige Team mit vier schweren LKW an. Als Kabelträger engagierte das ZDF noch einige Schüler des Berufskollegs Bergkloster Bestwig. In der Kirche wurden rund 50 Scheinwerfer installiert. Für die gesamte Licht- und Übertragungstechnik hat das Team rund acht Kilometer Kabel verlegt. „Bei der Messe am Samstagabend, die als Generalprobe diente, waren wir noch alle sehr aufgeregt“, gibt

Sr. Maria Gregoria Kupper an einem der Plätze der Telefon-Hotline.

Über

500

Schwestern viele Fragen.

Anrufer

stellten

den


seniorenhilfe

Gruppenfoto vor dem Empfang (v.l.): Geschäftsführer Ludger Dabrock, Landtagsabgeordneter Werner Lohn, Geschäftsfeldleiterin Andrea Starkgraff, Provinzoberin Sr. Pia Elisabeth Hellrung, Einrichtungsleiterin Astrid Marx-Vehling, Festredner Karl-Josef Laumann, Fachseminar-Leiterin Claudia Holweg, Pflegedienstleiterin Petra Wessel und Generaloberin Sr. Aloisia Höing.

„Pflegeberufe attraktiver machen“ CDA-Vorsitzender Laumann spricht beim 40. Geburtstag der Einrichtungen in Geseke

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nlässlich der Feier des 40-jährigen Bestehens des Fachseminars für Altenpflege und des Hauses Maria in Geseke sprach sich der Bundesvorsitzende der Christlich Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA), KarlJosef Laumann, für eine generalistische Ausbildung in der Alten- und Krankenpflege aus: „Wir müssen den Beruf der Altenpflege aufwerten. Heute kann jeder Krankenpfleger ins Altenheim, aber ein Altenpfleger nicht ins Krankenhaus. Das halte ich für überholt.“ Der frühere Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen war der Einladung zu der Geburtstagsfeier der beiden Einrichtungen der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel am 8. Juni gern nachgekommen. „Als das Fachseminar 1972 gegründet wurde, gab es überhaupt erst seit drei Jahren eine eigene Ausbildung für die Altenpflege“, erklärte der Geschäftsführer der Einrichtungen und Dienste, Ludger Dabrock, vor knapp 200 Gästen. Zu der erst einjährigen Ausbildung kam in den 70er Jahren das Anerkennungsjahr und in den 80er Jahren das dritte Ausbildungsjahr dazu. „Das Fachseminar musste auf die Veränderungen reagieren und wurde sogar zweizügig. Darauf dürfen Sie stolz sein“, so der Geschäftsführer. Nach wie vor sei der Ordensgemeinschaft diese Ausbildung wichtig: „Bei den Kosten haben wir einen hohen Trägeranteil. Aber inzwischen haben wir das Bildungswerk gegründet und das Angebot in Geseke um die Fort- und Weiterbildung erweitert. Das finanziert einen Teil davon.“ Karl-Josef Laumann lobte besonders den Einsatz der kirchlichen und caritativen Träger: „Das Menschenbild einer Gesellschaft zeigt sich immer daran, wie man mit denjenigen umgeht, die nicht mehr produktiv tätig sind. Ihre Einrichtungen folgen dabei den Idealen Ihrer Ordensgründerin..“ Das

betreffe auch den Umgang mit den eigenen Mitarbeitern: „Bei nicht-caritativen Trägern läuft die Einstellung schon über Zeitarbeitsfirmen. Das ist fatal.“ Neben der fairen Bezahlung nannte Laumann zunächst drei weitere Punkte, die entscheidend seien, den immer größer werdenden Mangel an Pflegefachkräften angesichts der älter werdenden Gesellschaft in den Griff zu bekommen: Eine solide Finanzpolitik, um kommenden Generationen Spielraum bei der Organisation der kostspieligen Pflege zu lassen; die Stärkung von Strukturen, die die Pflege alter Menschen möglichst lange in ihrem häuslichen Umfeld möglich machen; und die Motivation älterer Arbeitnehmer, sich für die Altenpflege umzuschulen: „Denn wir werden die Fachkräfte, die wir benötigen, nicht aus den geburtenschwachen Jahrgängen ‘herausquetschen’ können.“ Auch der Versuch, auf ausländische Kräfte zu bauen, halte nicht lange vor: „Zum einen, weil es Verständigungsprobleme gibt. Zum anderen ist die demografische Entwicklung in Gesamteuropa nicht anders als bei uns.“

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fende Pflegeausbildung mit der anschließenden Spezialisierung ist nicht nur gangbar, sondern vielleicht auch notwendig.“ Außerdem gehe der Trend weg von der rein stationären Einrichtung hin zu Hausgemeinschaften und Wohngruppen: „Da wird die Beziehung – das, was über die rein technische Pflege hinausgeht – noch wichtiger.“ Dieses Konzept werde auch mit dem Neubau des Hauses Maria in den kommenden Jahren umgesetzt. Seinen abschließenden Dank richtete der Geschäftsführer an die über 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Wohn- und Pflegezentrums Haus Maria sowie des Fachseminars: „Wenn wir nicht wüssten, dass wir uns auf Sie stützen können, würden wir dieses Wagnis nicht eingehen.“ Ausführliche Berichte unter www.smmp.de

Einsatz für generalistische Ausbildung Und dann empfahl Laumann die generalistische Pflegeausbildung: „Sie gibt Arbeitnehmern wie Arbeitgebern mehr Flexibilität.“ Das Fachseminar für Altenpflege hatte von 2004 bis 2007 bereits an einem bundesweiten Modellversuch teilgenommen. Partner waren damals die Barmherzigen Schwestern des heiligen Vincenz von Paul aus Paderborn mit der Kinderkrankenpflegeschule des St. Vincenz-Krankenhauses, die Barmherzigen Brüder Trier mit der Krankenpflegeschule am Brüderkrankenhaus St. Josef in Paderborn und der Diözesan-Caritas-Verband. Ludger Dabrock betonte: „Der Modellversuch hat uns einen neuen Blick auf die Ausbildung und die Gemeinsamkeiten dieser Berufe gegeben. Die übergrei-

„Ommma mit drei M“ Die Mendenerin Kathrin Heinrichs hielt die 200 Besucher mit zwei kabarettistischen Einlagen bei bester Laune: Erst ging es um die Ommma mit drei M, bei der es Rehrücken gibt, der ja weg muss, und bei der der Wein in Blumenvasen eingeschenkt wird. Dann trat sie als Leiterin einer Selbsthilfegruppe für Lehrerfrauen auf: "Denn was viele nicht wissen: Die Schwestern betreuen in ihren Seniorenheimen nicht nur Senioren, sondern in ihren Schulen auch Lehrer."


mission gesundheitshilfe

Auf zufriedene Patienten kommt es an 14

Viele Mitarbeiter und Gäste verabschiedeten sich im Mai von Sr. Placida

Miteinander geprägt

Dr. Arnd Fußinger leitet Orthopädie in Bad Ems Mit positiven Erwartungen übernahm Dr. Arnd Fußinger im März die Aufgabe des Chefarztes für den Rehabilitationsbereich Orthopädie in der Hufeland-Klinik Bad Ems.

Sr. Placida Fennenkötter in Nassau verabschiedet 54 Jahre war sie in der Pflege tätig, davon zehn Jahre als Pflegedirektorin an der Klinik für Orthopädie in Viersen-Süchteln und zuletzt zwölf Jahre als Pflegedirektorin der Katholischen Kliniken Lahn. Im Mai wurde Schwester Placida Fennenkötter am Marienkrankenhaus Nassau im Kreise vieler Gäste, Mitarbeiter und Freunde verabschiedet. Sie erklärt: „Ich habe diese Aufgabe gern gemacht. Aber irgendwann ist es an der Zeit, sie in jüngere Hände zu geben.“ Nun übernimmt ihr jahrelanger Stellvertreter Hans-Jürgen Herbener kommissarisch die Aufgabe des Pflegedirektors. „Er wird die Aufgabe in meinem Sinne und auch im Sinne der Ordensgemeinschaft weiterführen“, weiß Schwester Placida. In „ihrem Sinne“ bedeutet: christlich, werteorientiert, gemeinschaftlich. „In den Tagen vor meiner Verabschiedung habe ich noch einmal darüber nachgedacht, was ein christliches Krankenhaus eigentlich ausmacht. Und wenn ich insbesondere die Entwicklung der Hufeland-Klinik während der vergangenen zwölf Jahre zurückverfolge, weiß ich es“, sagt die gebürtige Münsterländerin. Die Hufeland-Klinik in Bad Ems ging erst im Jahr 2000 vom Betrieb der Staatsbad Bad Ems GmbH in die Trägerschaft der Ordensgemeinschaft über. Und nur kurze Zeit zuvor hatte die HufelandKlinik noch die Orthopädie der damaligen Dryander-Klinik übernommen. „Das bedeutete: Innerhalb des neuen Krankenhausverbundes aus Hufeland-Klinik und Marienkrankenhaus gab es drei Gruppen von Mitarbeitern, die vorher nichts miteinander zu tun hatten – und dann noch die neuen, die dazukamen. Dazu gehörte auch ich“, erklärt Schwester Placida. Als Pflegedirektorin war sie sofort mitverantwortlich dafür, dass das Zusammenwachsen dieser heterogenen Mitarbeiterschaft gelingt. Besonders intensiv sind ihr die erfolgreichen Zertifizierungen in Erinnerung: „Diese Arbeit hat uns sehr zusammengeschweißt. Und auch das hat dazu geführt, dass wir uns heute vielmehr als Team verstehen und das gute Miteinander verinnerlicht haben.“ Ihr Nachfolger in Bad Ems, Klaus-Jürgen Herbener, betonte bei der offiziellen Verabschiedung: „Sie haben Gottvertrauen gelebt.“ Die Mitarbeiter der beiden Krankenhäuser applaudierten lang und schenkten ihr einen Gutschein für eine Bolivienreise. Geschäftsführer Ludger Dabrock und die kaufmännische Direktorin Barbara Werder übergaben einen Gutschein für eine Ballonfahrt über das Münsterland: „Für einen Überblick über Ihre alte Heimat.“

„Das Zusammenspiel von Orthopädie, Lungenheilkunde und Naturheilmedizin macht an diesem Haus einen besonderen Reiz aus. Da können wir uns prima ergänzen“, so Dr. Fußinger. Als wichtigstes Ziel nannte er die Zufriedenheit der Patienten. Der 45-Jährige studierte in Aachen und Köln Medizin und Sport, ehe er nach seiner Facharztausbildung unter anderem in Basel für die Online-Ausgabe der Medical Tribune komplexe medizinische Themen aufarbeitete. Zuletzt war er Oberarzt an einer Klinik in Lahnstein, wo er auch mit seiner Frau und seinen beiden Kindern lebt. Gebürtig stammt er aus Koblenz. Geschäftsführer Ludger Dabrock freut sich, dass man mit Dr. Arnd Fußinger einen profilierten Mediziner gefunden hat, der auch aus der Region kommt: „Das muss nicht so sein, ist aber immer ein Vorteil.“ Zudem zeigte er sich bei der offiziellen Einführung im Kreise zahlreicher Gäste und Mitarbeiter überzeugt, dass der neue Chefarzt die Philosophie des Hauses vertreten werde: „Wir wollen Menschen in der Rehabilitation nicht nur medizinisch behandeln und den Schmerz abstellen, sondern auch aktivieren. Wir wollen sie zum Nachdenken darüber bringen, was sie selbst verändern können, damit eine kritische Situation nicht mehr auftritt.“ Dr. Klaus Kienast, Chefarzt der Abteilung für Lungenheilkunde, betonte bei der offiziellen Einführung: „Wir sind froh, einen so kompetenten Arzt gefunden zu haben. Vor allem von Ihrem Fachwissen zur Osteoporose können wir alle profitieren.“ Als Osteoporose bezeichnet man die Alterserkrankungen des Knochengerüstes. „Sie werden neue Impulse einbringen. Mit Ihnen werden die Abteilung und das ganze Haus Veränderungen erfahren“, freut sich die Kaufmännische Direktorin der Katholischen Kliniken Lahn, Barbara Werder. Dabei dankte sie allen, die geholfen haben, die vorübergehende Vakanz zu überbrücken.

Dr. Arnd Fußinger: „Auf zufriedene Patienten kommt es an.“


orden

Gleich ist Vesper, vorher hat Sr. Wiltrudis Sander aber noch ihre Computer-Stunde. Hier lernt sie mit Adriane Tolle-Wesp eigene Grußkarten zu layouten. Gelegentlich führen die Experimente mit der Maus zu witzigen Ergebnissen.

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Vor der Vesper in den Computerkurs 16 Pflege- und Betreuungskräfte kümmern sich im Bergkloster Bestwig um alte Schwestern

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ar nicht so einfach“, sagt Schwester Wiltrudis Sander, als sie die Grafik in der Worddatei verschiebt und konzentriert auf den Bildschirm schaut. „Das haben Sie ja selbst ausprobieren wollen“, entgegnet Adriane Tolle-Wesp. Einmal wöchentlich sitzt die Mitarbeiterin aus dem Pflegebereich für die älteren Schwestern im Bergkloster mit einigen Ordensfrauen vor dem Computer. „Eine Arbeit, die einfach Spaß macht“, sagt die ausgebildete Erzieherin und Entspannungspädagogin. Auch weil die Schwestern sich noch, so gut es geht, in die Gemeinschaft einbringen wollen und bis zuletzt motiviert sind, etwas für sich zu tun. 30 bis 35 ältere Ordensschwestern werden von den 16 Mitarbeiterinnen der Pflege im Bergkloster Bestwig betreut und versorgt. Knapp 20 davon haben eine Pflegestufe. „Wir arbeiten nach denselben Standards, die jedes Seniorenheim erfüllen muss. Und auch mit ähnlichen Kostenvorgaben“, betont Pflegedienstleiterin Ute Kostka. Und dennoch sei die Arbeit innerhalb des Klosters etwas ganz Anderes. „Diese Station ist

Zum Wochenablauf gehört auch die Gymnastik.

hier integriert wie eine Familie. Und wir gehören als weltliche Schwestern im Pflegebereich mit dazu.“ Die Gebetszeiten in der Kirche prägen den Tagesablauf. Wer kann, geht noch zur Laudes, zum Mittagsgebet und zur Vesper, sonntags natürlich auch in die Messe. Und Pater Aloisius aus der Benediktinerabtei Königsmünster in Meschede nimmt den Schwestern regelmäßig die Beichte ab. „Die Spiritualität spielt hier eine wichtige Rolle“, sagt Ute Kostka. Das spiegelt sich auch optisch wider. „Jogginganzüge gibt es hier nicht“, lacht die Pflegedienstleiterin. Alle Schwestern tragen – sofern sie nicht bettlägerig sind – noch ihre Tracht. „Und das ist ihnen ganz wichtig.“ Die gelernte Krankenschwester hatte vor fünf Jahren entschieden, sich mehr in Richtung der Palliativmedizin und Altenpflege zu orientieren. Da bewarb sich sie sich im Kloster. „Diese Entscheidung habe ich nicht bereut“, sagt die Meschederin. Außergewöhnlicher Ausbildungsbetrieb Schon seit 20 Jahren werden hier Schwestern gepflegt. Aber erst unter ihrer Leitung erhielt dieser Wohnbereich eine ganz neue Struktur: „Früher waren es vor allem Ordensschwestern, die diese Aufgabe übernahmen. Doch der demographische Wandel zeigt sich hier besonders deutlich: Es gibt nicht mehr so viele jüngere Schwestern, dafür sehr viele alte.“ Deshalb seien in dem Bereich zunehmend weltliche Mitarbeiterinnen eingestellt worden. Und jetzt funktioniert er so wie ein Seniorenheim. „Entsprechend bieten wir auch Ausbildungsplätze an“, wirbt Ute Kostka. Da dieser Bereich nach außen nicht sichtbar sei,

Ute Kostka bei der Arbeit. Sie leitet den Pflegebereich im Bergkloster Bestwig.

wüssten das allerdings die wenigsten, bedauert sie. „Dabei ist die Pflegeausbildung im Kloster sicher etwas Besonderes.“ Ute Kostka schätzt die familiäre Atmosphäre und das Gottvertrauen der Schwestern. Das mache auch die Sterbebegleitung zu einem besonderen Erlebnis. „Eigentlich gibt es keine Angst vor dem Tod. Die Schwestern beten in dieser Phase füreinander und halten sogar Wache am Bett. Davon können wir als weltliche Mitarbeiterinnen viel lernen.“ Auch dass hier so manche Bewohnerin ihr 100. Lebensjahr erreicht, führt sie auf diesen Zusammenhalt zurück. „Jede Schwester hat viel geleistet. Alle standen einmal im Beruf. Aber sie haben nie Existenzängste gehabt und wissen sich in der Gemeinschaft geborgen. Bis zuletzt. Das schützt vor Einsamkeit.“


nachrichten

Bibelerzählnacht mit Demonstration Bestwig/Mannheim. Die „Demonstration des Bündnisses gegen den Katholikentag“ machte die Bibelerzählnacht der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel in der Mannheimer Schlosskirche am 19. Mai zu einem ganz besonderen Erlebnis: Stand die zweistündige Veranstaltung wegen des Lärms schon fast vor dem Abbruch, erinnerte sie schließlich an die Widerstände, die auch Jesus in seiner Zeit aushalten musste. Und so lasen die mitgereisten, im Bergkloster Bestwig ausgebildeten Bibelerzähler weiter, bis wieder Stille eintrat. „Die drang dafür umso tiefer in uns ein“, fasst Winfried Meilwes zusammen. Der Referent der Missionszentrale gehörte zu der Gruppe von 15 Schwestern, Mitarbeitern und Freunden, die vom Bergkloster Bestwig aus nach Mannheim gestartet waren.

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Feierlich wird die Tafel mit dem Logo von „Schule gegen Rassismus“ enthüllt.

Schule ohne Rassismus

Andächtig hören die Besucher Bibelerzähler Ralf Stallein in der Schlosskirche zu.

Positive Erfahrungen sammelten die Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel auch an anderen Orten: Sr. Margareta Kühn, Geschäftsführerin des Projektes „Manege“ in Berlin-Marzahn, nahm an drei Podiumsdiskussionen teil. Sr. Ruth Stengel beteiligte sich am interaktiven Forum „Es geht mehr, als Du denkst“ im Zentrum der Generationen zu der Frage, wie man den Glauben an die Kinder weitergibt. Mehrere Schwestern leisteten Dienste am Stand der Deutschen Ordensobernkonferenz. Und im Zentrum der Jugend halfen sie bei der Betreuung eines Klettergartens. „Insgesamt war es sehr harmonisch. Aber von den Bischöfen haben wir Signale für einen Aufbruch vermisst“, fasst Winfried Meilwes zusammen.

Menden. Als dritte Schule der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel erhielt das Placida-Viel-Berufskolleg in Menden im Juni die Auszeichnung „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage.“ Hinter dieser Auszeichnung verbirgt sich ein Netzwerk von Schulen, die sich mit großem Engagement für mehr Toleranz und gegen Fremdenfeindlichkeit einsetzen. Landrat Thomas Gemke erklärte bei der Verleihung in Menden: "Wir müssen aufstehen, aber nicht erst, wenn Gewalt geschieht: Aufstehen müssen wir auch schon gegen Sprücheklopfer auf der Straße, gegen Mobber in der Schule und im Betrieb und im Internet." Zu den Aktivitäten des Berufskollegs gegen Rassismus gehören ein Fotoshooting, dessen Ergebnisse im Foyer hängen, oder ein Besuch mit Schülern im Konzentrationslager Auschwitz. Auch das Walburgisgymnasium Menden und das Katholische Gymnasium St. Elisabeth in Heiligenstadt haben diese Auszeichnung bereits erhalten.

Angehende Abiturienten aus Ahaus gestalteten das wohl längste

150 Gäste beim Placida-Empfang Heiligenstadt. „Tu, was Du kannst, mit dem was Du hast, wo immer Du bist“ – unter diesem Titel warb der neue Propst an St. Marien in Heiligenstadt, Hartmut Gremler, vor rund 150 Gästen beim Placida-Empfang der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel im Bergkloster Heiligenstadt am 3. Mai für ein neues Verständnis von Gemeinde: „Wir dürfen uns nicht länger auf die bisherigen Strukturen und Traditionen berufen. Wir müssen offen sein für unterschiedliche Berufungen und Charismen.“ Was verbinde, sei der Glaube an Christus: „Nicht mehr und nicht weniger.“ Ein ausführlicher Bericht steht im Internet unter www.smmp.de. Rund 150 Gäste kamen am 3. Mai zum PlacidaEmpfang ins Bergkloster Heiligenstadt.

Schulleitbild von SMMP.

Das längste Schulleitbild bei SMMP Ahaus. Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 12 des Abiturbildungsganges mit den Leistungskursen Kunst und Englisch am Berufskollegs Canisiusstift Ahaus haben sich etwas Besonderes einfallen lassen, das Leitbild der Schule ins öffentliche Bewusstsein zu rücken: Sie gestalteten eine Papierbahn von 4,50 Meter Länge. „Allein das Format brachte nicht den Effekt. Um zu verdeutlichen, dass ein Schulleitbild keine abgeschlossene Sache ist und dass es jeden Schüler, Lehrer oder Mitarbeiter in seiner Zeit am Berufskolleg und darüber hinaus begleitet, kam uns die Idee, das durch Füße oder Schuhe zu versinnbildlichen“, erklärt Kunstlehrer Ludger Müller. Dabei waren Kreativität und Teamwork gefragt. Die Schüler gestalteten die Bahn zunächst mit bloßen Füßen und viel Farbe, dann schrieb jeder von ihnen einen Abschnitt des Leitbildes darauf. So entstand das wohl längste Leitbild aller Schulen in Trägerschaft der Ordensgemeinschaft.


nachrichten

Jungen Eltern Zukunft eröffnen Bestwig. Der Umbau des Julie-Postel-Hauses ist nach fünf Jahren beendet. Künftig wird der Schwerpunkt auf der Betreuung junger Mütter mit Kindern liegen. Dafür hält das Haus jetzt 33 Plätze bereit. Fünf Plätze bleiben fürs Jugendwohnen. Bei der Einweihung der neuen Räume am 22. Juni betonte Generaloberin Schwester Aloisia Höing: „Hier bauen junge Mütter und Väter mit ihren Kindern aus einer oft schwierigen Vergangenheit Brücken in ihre Zukunft. Das entspricht dem ureigenen Anspruch unserer Ordensgründerin.“ Die Leiterin des Julie-Postel-Hauses, Ursula Jenke, erklärt: „Der Bedarf zur Begleitung und Betreuung junger, oft minderjähriger Eltern ist groß. Mit der neuen Konzeption wollen wir uns auf diese Klientel konzentrieren.“ Dazu gehören vor allem junge Mütter mit besonderen sozialen Schwierigkeiten oder die mit der neuen Situation überfordert und auf sich gestellt sind. Die meisten Jugendlichen und jungen Erwachsenen wohnen mit ihren Kindern in kleinen Appartements. Acht Plätze sind zu einer Verselbstständigungsgruppe zusammenge-

fasst, in der die jungen Eltern den Haushalt schon eigenständig organisieren. Die Konzeption des Hauses sei vom Kind aus gedacht, erläuterte Ursula Jenke: „Wie schaffen wir für Babys und Kleinkinder das richtige Umfeld, sich zu entwickeln? Die Förderung der Mutter- bzw. Vater-KindBeziehung, die Persönlichkeitsentwicklung der jungen Eltern und deren Vorbildverhalten gehören dann natürlich dazu.“ Der Ausbau der hauseigenen Kita „Sternenfänger“ trage dazu bei, die Kleinkinder gezielt zu fördern und den Eltern den Schulbesuch, eine Ausbildung oder auch die Arbeit an ihrer eigenen Persönlichkeit zu ermöglichen. „Dabei sollen sie gemeinsam mit unserem Team realistische schulische und berufliche Perspektiven entwickeln“, nennt die Sozialpädagogin das Ziel. Finanziert wurden die 500.000 Euro für die letzte Umbauphase vor allem aus den Mitteln des Trägers und der Bergkloster Stiftung SMMP. Auch eine Spende der Stiftung DKM Darlehnskasse Münster in Höhe von 25.000 Euro im Mai dieses Jahres war ein wichtiger Baustein.

Andrea Starkgraff (l.) überreicht Ursula Jenke (m.) im Beisein von Generaloberin Sr. Aloisia Höing einen neuen „Dienstwagen“ für das Mutter-Kind-Wohnen im Julie-Postel-Haus.

Die neuen Räume des Offenen Treffs werden eröffnet.

Neue Räume für den Offenen Treff

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Bestwig. Die Kleine Offenen Tür „Mittendrin“ des Julie-Postel-Hauses hat in Bestwig eine neue Bleibe gefunden. Nachdem der Pastoralverbund Ruhr-Valmetal die bisherigen Räume wegen der Schließung des Pfarrzentrums an der Christkönig-Kirche kündigen musste, stand die Zukunft des Treffs für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren vorübergehend infrage. „Die jetzt gefundenen Räume über einer Tennishalle sind mehr als ein Ersatz. Sie sind größer und eröffnen uns ganz neue Möglichkeiten“, freut sich die Leiterin des Geschäftsfeldes Seniorenhilfe, Andrea Starkgraff. In ihren Bereich fallen auch das Julie-Postel-Haus und die KOT Mittendrin. Im Gegensatz zu früher muss jetzt allerdings eine Miete finanziert werden. Für die ersten zwei Jahre hat die Gemeinde Bestwig bereits einen kräftigen Zuschuss gegeben. Der Treff ist am Dienstag-, Donnerstag- und Freitagnachmittag geöffnet. An diesen Tagen wird er jeweils von bis zu 40 Kindern und Jugendlichen ab zehn Jahren besucht. Das Angebot existiert seit 2001.

Schüler der Engelsburg verkaufen Anteilsscheine für Solarenergie Kassel. Dank der Anteilsscheine, die zahlreiche Eltern kauften, konnte die Photovoltaikanlage auf dem Dach des EngelsburgGymnasiums in diesem Frühjahr auf zehn Kilowatt Leistung erweitert werden. „1998 bekamen wir den ersten Baustein mit einem Kilowatt für Unterrichts- und Forschungszwecke vom Bundesumweltministerium geschenkt. Um uns aktiv an der Energiewende zu beteiligen, wollten wir die Anlage aber erweitern. Und da haben unsere Oberstufenschüler die Idee der Anteilsscheine entwickelt“, erklärt Lehrer Georg Klein, der die Solar-AG leitet. Das sei bei den Eltern so gut angekommen, dass auf diese Weise in den vergangenen Jahren für 16.000 Euro Anteile erworben wurden. Und die Ordensgemeinschaft als Schulträger tat dieselbe Summe noch einmal dazu. „Ich gehe davon aus, dass die Anlage in den nächsten zwei Jahrzehnten einige tausend Euro Gewinn abwirft. Denn wir speisen den Strom ins Energienetz ein, und das wird entsprechend vergütet“, freut sich der Lehrer. Derzeit sind vor allem Fünftkläss-

ler in der Solar-AG aktiv. Und die lernen auf diese Weise auch viel über Globalisierung. „Denn natürlich wäre es am günstigsten gewesen, Module aus China zu kaufen“, erläutert Georg Klein - „aber wir haben darüber nachgedacht, wie viel Energie dann allein für den Transport verbraucht würde. Und da schien uns der Kauf deutscher Solarzellen doch die bessere Lösung zu sein.“

Stolz präsentieren die Fünfklässler auf dem Dach der Engelsburg ihre erweiterte SolarAnlage. Foto: privat


menschen

Neue

18 Das neue Leitungsteam in Geseke (v.l.): Tagespflege-Leiterin Ulrike Stukenberg, die Leiterin des Ambulanten Dienstes, Birgit Funke, Heimleiterin Astrid Marx-Vehling, ihre Assistentin Monika Büker und Pflegedienstleiterin Petra Wessel.

Astrid Marx-Vehling leitet Haus Maria Geseke. Astrid Marx-Vehling bleibt Heimleiterin im Wohn- und Pflegezentrum Haus Maria in Geseke. Damit hat die langjährige Assistentin der Heimleitung ihre neue Aufgabe, die sie im Oktober 2011 zunächst kommissarisch übernahm, endgültig übernommen. Neue Assistentin der Heimleitung ist Monika Büker. Auch sie arbeitet bereits seit zehn Jahren in der Heimverwaltung des Hauses. „Wir freuen uns, dass wir auf engagierte und bewährte Mitarbeiterinnen setzen können. Durch die Kontinuität bleibt die Qualität unserer Arbeit in Geseke garantiert“, sagt der Geschäftsführer der Einrichtungen und Dienste der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel, Ludger Dabrock. Weiterhin gehört Petra Wessel zum Leitungsteam. Sie ist bereits seit 2005 Pflegedienstleierin. Astrid Marx-Vehling arbeitet seit 16 Jahren im Haus Maria. Zunächst war sie – wie Monika Büker – in der Heimverwaltung tätig, seit fünf Jahren ist sie als Assistentin der Leitung mit Leitungsaufgaben betraut. „Hier kann ich mich auf mein Team verlassen. Und auch mit den anderen Senioreneinrichtungen der Ordensgemeinschaft pflegen wir einen guten Austausch und eine tolle Zusammenarbeit“, sagt die 47-Jährige. Das sei für sie ein entscheidendes Argument gewesen, die neue Aufgabe zu übernehmen. Astrid Marx-Vehling ist verheiratet und hat zwei Kinder. Sie lebt mit ihrer Familie in Geseke und wurde auch hier geboren. Monika Büker stammt gebürtig aus Bestwig. Inzwischen wohnt die 48-Jährige mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern ebenfalls in Geseke. „Schon in der Heimverwaltung habe ich übergreifende Aufgaben für alle Einrichtungen unserer Versorgungskette übernommen. Deshalb habe ich einen guten Einblick in die einzelnen Bereiche.“

Ein Kümmerer für den Nordwesten Heiden/Westerholt. „Ich bin quasi der Kümmerer für das Nördliche Ruhrgebiet und das Südliche Münsterland“, versucht Stefan Mühlenbeck seine Aufgabe in Worte zu fassen. Seit November 2011 ist der 48Barbara Sylla-Finke (2.v.l.) Jährige als „Regionalleiter“ für die Martinus GmbH für Soziale Dienste in Herten-Westerholt und das Haus St. Josef in Heiden im Einsatz. In seinen Aufgabenbereich fällt vor allem die strategische Weiterentwicklung dieser beiden Standorte und eine stärkere Vernetzung innerhalb dieser Region. Mit dem Auto liegen Borken und Westerholt gerade eine halbe Stunde voneinander entfernt. „Wie können wir unsere Dienstleistungen noch erweitern und verbessern? Das ist die zentrale Frage, um die ich mich kümmern werde“, so der gebürtige Oberhausener. Aktuell steht zum Beispiel die Überlegung an, betreute Wohngemeinschaften besonders für dementiell Erkrankte aufzubauen. Zudem werden die Pläne zum Neubau des Hauses St. Martin in Herten-Westerholt konkreter. „Auch da wäre meine Aufgabe, die Heim- und Betriebsleitung zu entlasten“, sagt der studierte Sozialarbeiter. 15 Jahre lang war er für die Caritas tätig, ehe er für einen kommunalen Träger in Mülheim an der Ruhr Senioreneinrichtungen aufgebaut, vernetzt und im Qualitätsmanagement vorangebracht hat. Heute wohnt er mit seiner Frau und den vier Kindern in Essen.

Neue Pflegedienstleitung Diestedde. Annelore Thiemann ist neue Pflegedienstleiterin am Haus Maria Regina in Wadersloh-Diestedde. Die examinierte Altenpflegerin stammt gebürtig aus Neubeckum, ist in Oelde aufgewachsen und hatte zunächst den Beruf der Apothekenhelferin und Pharmazeutischen Assistentin erlernt. „Ich wollte aber mehr mit Menschen zu tun haben. Dann zog es mich in die Pflege“, erklärt die 60-Jährige. Zuletzt war sie bei einem kommunalen Träger in Osnabrück als Pflegedienstleitung beschäftigt. Vorher lebte und arbeitete sie zehn Jahre am Niederrhein. „Nun wollte ich wieder in Richtung meiner alten Heimat zurück. Da kam diese Stellenausschreibung für mich wie gerufen“, sagt die verheiratete Mutter zweier erwachsener Kinder und stolze Großmutter des ersten Enkels: „Am Haus Maria Regina habe ich sofort die positive, familiäre Atmosphäre schätzen gelernt.“

Ordensjubiläum im Jubiläumsjahr Bestwig. 39 Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel begehen im 150. Jahr des Bestehens der Gemeinschaft in Deutschland ihr persönliches Ordensjubiläum. Am 2. Juni kam ein Großteil von ihnen zur gemeinsamen Feier im Bergkloster Bestwig zusammen (Foto links). Sr. Maria Paula Materna gehört der Gemeinschaft schon seit 70 Jahren. an. Und zu den 65-jährigen Jubilarinnen gehört die frühere Generaloberin Sr. Christa Maria Henninghaus. Ausführliche Berichte unter www.smmp.de und in kontinente.


Fritz Neue Henneböhl geht nach 20 Jahren als Schulleiter in den Ruhestand

nachrichten

Wettbewerbe für die Seniorenhilfe

Willi Kruse führt nun das Berufskolleg in Bestwig Bestwig. Bereits seit 1976 war Fritz Henneböhl Lehrer am Berufskolleg Bergkloster Bestwig. 1992 übernahm er die Aufgabe als Schulleiter. Nun wurde er verabschiedet. Fritz Henneböhl steckte voller Ideen und hat als Schulleiter viele innovative Konzepte entwickelt und auf den Weg gebracht. Unter seiner Leitung ist das Berufskolleg auf 800 Schülerinnen und Schüler gewachsen. Ein besonderes Merkmal ist die Vielseitigkeit der Bildungsgänge im Sozial- und Gesundheitswesen von der Sozialpädagogischen Förderklasse bis zum Vollabitur. Ganz besonders lagen Fritz Henneböhl die Jugendlichen am Herzen, die sich auf ihrem Bildungsweg schon gescheitert sahen. Für sie setzte er sich in besonderer Weise ein, um ihnen neue Bildungsund Lebensperspektiven zu eröffnen. Dafür und für seinen gesamten Einsatz gebührt ihm der Dank des Schulträgers. Mit einem Dankgottesdienst in Fritz Henneböhl

der Dreifaltigkeitskirche des Bergklosters und einer Feier in der Aula des Berufskollegs wurde er am 4. Juli 2012 (nach Redaktionsschluss) verabschiedet. Zugleich wurde Willi Kruse Willi Kruse als neuer Leiter des Berufskollegs eingeführt. Ludger Dabrock, Geschäftsführer der Einrichtungen und Dienste, betont: „Die Stelle war allgemein ausgeschrieben. Wir hatten ein offenes und ehrliches Bewerbungsverfahren mit zahlreichen sehr qualifizierten Bewerbungen und freuen uns, dass der Bewerber aus unseren eigenen Reihen mit seinen konzeptionellen Ideen und Vorstellungen überzeugt hat“. Willi Kruse soll die Schule im Sinne des katholischen Trägers weiterführen und weiterentwickeln. Der 57-Jährige ist seit 1983 an der Schule tätig und übernahm die Aufgabe des stellvertretenden Schulleiters 1994. „Ich freue mich, dass ich diese Aufgabe übernehmen darf“, sagt Willi Kruse – und fügt hinzu: „Die Zukunft der Schüler, des Kollegiums und der Mitarbeiter liegen mir sehr am Herzen.“

Bestwig. „Am liebsten fährt sie zu den Wunden“, beginnt Monika Büker ihr kleines Portrait über ihre Kollegin Heike Hardes. Beide arbeiten im Wohn- und Pflegezentrum Haus Maria: Die eine als Assistentin der Heimleitung, die andere bei den Ambulanten Diensten. Und beide nahmen im Bergkloster Bestwig im Rahmen des Programms „Rückenwind“ am Workshop zur Erstellung von Texten über ihre Arbeit teil. „Das ist ein genialer Einstieg“, bestätigt Roland Weigel. Der Geschäftsführer der 19 Konkret Consult Ruhr begleitet das Projekt seit Sommer 2011. Das Programm „Rückenwind – Für die Beschäftigten in der Sozialwirtschaft“ wird durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfonds gefördert. Nun hat die Seniorenhilfe SMMP zwei Wettbewerbe für den besten Text und das beste Foto aus den Einrichtungen und Diensten der Seniorenhilfe ausgeschrieben. Deutlich werden sollen darin die positive Atmosphäre, die Qualität der Arbeit und die Zufriedenheit der Bewohner bzw. Kunden.

Beatrix Neuhauß übernimmt Stellvertretung „Vorlesestunde“ beim Text-Workshop im Bergkloster.

Heiligenstadt. Beatrix Neuhauß ist seit dem Teilnehmen dürfen alle Mitarbeiterinnen 1. Februar neue stellvertretende Schulleiterin und Mitarbeiter aus den Einrichtungen der der Katholischen Berufsbildenden Schule Seniorenhilfe SMMP. Die Beiträge müssen Bergschule St. Elisabeth in Heiligenstadt. Die bis zum 1. September 2012 per E-Mail an 39-jährige unterrichtet bereits seit zehn Jahu.bock@smmp.de eingehen. Ausführliche ren an der Einrichtung und freut sich auf die Beschreibungen wurden den Einrichtungen neue Aufgabe: „Die Entwicklung der Schule zugestellt. Den Gewinnern winkt eine Woist mir ein Anliegen. Dabei bedeutet mir auch die christliche Trägerschaft viel.“ Schulleiterin Gabriele Sachse (r.) und Beatrix Neuhauß chenendreise für zwei Personen nach Weimar bzw. eine Fotoausrüstung. Damit ist das Leitungsteam der Schule wieder komplett. Die Stelle war seit Sommer vergangenen Jahres vakant, nachdem die bisherige Schulleiterin Schwester Theresita Maria Müller ihre neue Impressum Aufgabe in Frankreich übernahm und die damalige Stellvertreterin Gabriele Sachse ihre Nachfolge antrat. „Es freut uns, dass es eine Bewerberin aus blickpunkt mensch den eigenen Reihen gab, die die Schule kennt und sich mit ihr identifziert“, Magazin für Mitarbeiter, Freunde und Förderer sagt Michael Bünger, Leiter des Bereichs Bildung und Erziehung bei den der Schwestern der hl. Maria Magdalena Postel Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel. Redaktion und Layout: Dr. Ulrich Bock (verantw.), Beatrix Neuhauß ist gebürtige Eichsfelderin, beendete ihr Studium in GötAndreas Beer tingen als Diplom-Handelslehrerin und lebt heute mit ihrem Mann und Druck: Schützdruck, Recklinghausen ihren zwei Kindern in Heiligenstadt. An der Berufsbildenden Bergschule Kontakt: Bergkloster 1, 59909 Bestwig, leitet sie den Bildungsgang der Berufsfachschule mit den Schwerpunkten Telefon: 02904 808-243 Ernährung und Hauswirtschaft sowie Gesundheit und Soziales. Sie unterE-Mail: u.bock@smmp.de richtet Wirtschaft, Recht, Sozialkunde, Datenverarbeitung und MedienInternet: www.smmp.de kunde. Redaktionsschluss: Montag, 25. Juni 2012


Neue Internetseiten für die Schulen Die Begegnung mit den Schwestern steht im Mittelpunkt - wie hier beim Treffen der Freunde und Flörder im September 2011.

Tage der offenen Tür in den Klöstern

Forum zur Neu-Evangelisierung

www.smmp.de

Heiligenstadt/Bestwig. Nicht dass die Pforten der Bergklöster in Bestwig und Heiligenstadt sonst verschlossen wären – aber anlässlich ihres 150jährigen Bestehens in Deutschland reißen die Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel in diesem 20 Sommer die Türen an vier Samstagen besonders weit auf. „1862 warteten vier Lehrerinnen aus dem Eichsfeld auf den Besuch der französischen Generaloberin Placida Viel. Das war die Gründung der deutschen Gemeinschaft. Heute, 150 Jahre später, warten wir auf Ihren Besuch“, lädt Generaloberin Sr. Aloisia Höing alle Interessierten und besonders auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den vielen Einrichtungen und Diensten ein. Die beiden Termine für das Bergkloster Bestwig sind der 7. Juli sowie der 1. September und für das Bergkloster Heiligenstadt der 21. Juli und der 25. August. Beginn ist jeweils um 10 Uhr. Alle Tage enden mit einer gemeinsamen Vesper um 16.30 Uhr. Das Jubiläumsjahr steht unter dem Motto „Brücken bauen in Vertrauen“. Und in diesem Sinne gehe es auch an den vier Samstagen darum, neue Brücken zu schlagen, erklärt Provinzoberin Schwester Pia Elisabeth Hellrung: „Wir wollen die Menschen in die beiden Bergklöster einladen, eine Zeit bei uns zu verbringen, uns näher kennenzulernen und an unserem Leben teilzunehmen.“ Zum Programm gehören Führungen durch die Klöster, die Präsentation der internationalen Arbeit in Bolivien, Brasilien, Rumänien und Mosambik sowie der Einrichtungen und Dienste in Deutschland. Dazu zeigen die Schwestern erstmals den überarbeiteten Film zur Ordensgeschichte und zum heutigen Engagement in Deutschland. Ein großer Ballonstart und Spielangebote für die kleinen Besucher sind ebenfalls geplant. Und den ganzen Tag über wollen die Klosterküchen die Gäste verwöhnen.

Bestwig. Unter der Überschrift „(Neu-)Evangelisierung für die Zukunft der Kirche“: steht das Missionarische Forum der Missionszentrale gemeinsam mit der Bergkloster Stiftung SMMP am Freitag, 14. September 2012, um 18 Uhr im Bergkloster Bestwig. Hauptreferentin ist die bekannte Theologin Prof. Dr. Agnes Wuckelt Prof. Dr. Agnes Wuckelt von der Katholischen Hochschule Foto: pbn Paderborn. Im Forumsgespräch geht es um Modelle aus der Praxis. Daran nehmen auch die frühere brasilianische Provinzoberin Sr. Alwine Langela, Christa Mertens von der Katholischen Frauengemeinschaft aus dem Erzbistum Paderborn für das Projekt „Frauenkirche“ sowie Dekanatsreferent Michael Kloppenburg für die „Jugendkirche“ teil. Anmeldung erbeten unter missionszentrale@smmp.de oder Tel. 02904 808-241.

Menden. „Es ist uns wichtig, die ganze Bandbreite unseres schulischen Angebots zu zeigen sowie die Aktivitäten unserer Schüler und die Arbeit der Lehrer zu würdigen“, sagt Schwester Johanna Hentrich. Sie betreut federführend die neue Website des Walburgisgymnasiums in Menden (walburgisgymnasium.smmp.de). Fast täglich stellt Schwester Johanna neue Artikel und Bilderstrecken ins Internet: „Die Homepage lebt von der Aktualität der Informationen.“ Unterstützt wird sie von einigen Kollegen, die von sich aus Texte und Bilder von Klassenfahrten, Arbeitsgemeinschaften, Wettbewerben und Projekten beisteuern. Dass das noch nicht alle tun, findet Schwester Johanna nicht schlimm: „Ich habe von Anfang an gesagt, dass durch die neue Homepage niemand mehr Arbeit haben soll als er oder sie ohnehin schon hat. Mir reichen oft schon ein paar Stichworte oder ein Foto für einen kurzen Bericht“, so Schwester Johanna. Nicht nur die Öffentlichkeit, sondern auch Lehrer, Schüler und Eltern nutzen die Homepage zunehmend als Informationsquelle. Wie gut das funktioniert, zeigen auch die Zugriffszahlen: im Durchschnitt sind jeden Tag rund 200 Besucher auf der Seite unterwegs. Neue Websites haben auch das Berufskolleg Canisiusstift in Ahaus (canisiusstift.smmp.de) und das Placida-Viel-Berufskolleg in Menden (placida-berufskolleg.smmp.de). Obwohl Layout und Systematik der Websites identisch sind, sorgen auch die beiden Berufskollegs mit aktuellen Berichten und Informationen über ihr Bildungsangebot für eine sehr individuelle Eigendarstellung in der Öffentlichkeit.

Auf der Internetseite des Walburgisgymnasiums herrscht immer Betrieb.

Jugendparlament tagt in Menden Menden. Das Walburgisgymnasium wird in der ersten Woche der Sommerferien 2012 für eine Woche mehr als 100 Jugendliche aus ganz Europa beherbergen. Sie kommen als Teilnehmer des International Summer Forum of EYP Germany vom 8. bis 14. Juli 2012 nach Menden, um in einer erweiterten Sitzung über aktuelle europapolitische und gesellschaftliche Themen zu debattieren. Auch mit den Bürgerinnen und Bürgern und den Unternehmen der Stadt Menden wollen die Jungparlamentarier über die Umsetzung der europäischen Idee in das alltägliche Leben diskutieren. Schließlich werden die auftretenden Fragen in „GlobalTalks“ mit Experten aus Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft diskutiert. Ein Straßenfest mit internationalem Flair darf natürlich nicht fehlen. Initiator und Hauptorganisator der Veranstaltung ist Max Kiehn, der gerade am Walburgisgymnasium das Abitur gemacht hat. Er ist schon seit mehreren Jahren im Europäischen Jugendparlament in Deutschland e.V. aktiv. Das Ziel dieses überparteilichen, gemeinnützigen Vereins besteht darin, das Engagement junger Menschen für Europa auf ehrenamtlicher Basis zu fördern und gesellschaftspolitisch relevante Themen erfahrbar zu machen.


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