Nr. 5 | Mai 2017
Gesundheit
Bioidentische Hormone bestehen aus natürlichen Rohstoffen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Hormonpräparaten gleichen sie den körpereigenen aufs Haar und können exakt dieselbe Funktion übernehmen. Vertreter dieser Therapie betonen deren gesundheitlichen und ökologischen Vorteil. Nadja Belviso
Hormontherapie
Natürliche Harmonie im Hormonhaushalt Die Schulmedizin behandelt hormonelles Ungleichgewicht meist mit der Zufuhr künstlicher Stoffe, welche die fehlenden Hormone ersetzen soll. Besonders verbreitet ist die Behandlung von Wechseljahrbeschwerden mit künstlich veränderten Östrogenen. Natürliche Hormontherapie Es gibt eine weniger bekannte Alternative zu künstlichen Hormonen: sogenannte bioidentische Hormone. Sie werden aus natürlichen Rohstoffen – etwa der Yams-
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Der Einfluss unseres Hormonhaushalts auf unser Leben ist gewaltig: Er bestimmt über Lust und Frust beim Liebesspiel, versetzt uns in euphorische und depressive Zustände und beantwortet für uns weitreichende Fragen wie die (Nicht-)Erfüllung eines Kinderwunschs. Experten beschreiben zudem über 100 Krankheiten und Beschwerden, die mit einem gestörten Hormonhaushalt zusammenhängen können – von Akne, Übergewicht und Schlafstörungen bis hin zu Infektanfälligkeit, Gefässproblemen und sogar Krebs.
Bioidentische Hormone werden aus natürlichen Rohstoffen wie der Yamswurzel hergestellt.
wurzel – zwar ebenfalls synthetisch hergestellt, sind aber mit den körpereigenen Hormonen absolut identisch. Margrit Järmann, Zürcher Fachärztin für Allgemeinmedizin, erachtet diese natürlichen Präparate sowohl aus gesundheitlicher als auch aus ökologischer Sicht für die bessere Wahl: «Ein künstlich verändertes Hormon hat eine verlängerte Halbwertszeit, es baut sich sowohl im Körper als auch in unseren Gewässern langsamer ab.» Sie setzt die Präparate nicht nur bei Problemen in den Wechseljahren ein, sondern behandelt damit auch viele andere Beschwerden wie Endometriose, Stimmungsschwankungen, Abnahme der Muskelkraft, Rheuma und Übergewicht – vorausgesetzt, ein Test bestätigt ein Hormonungleichgewicht als mögliche Ursache. «Die Diagnostik per Blut- oder Speicheltest kann über die Krankenkasse abgerechnet werden, ebenso in der Schweiz hergestelltes Progesteron*», erklärt Margrit Järmann. «Andere bioidentische Hormone wie DHEA** müssen selbst bezahlt werden.» * Progesteron zählt wie Östrogen zu den weiblichen Geschlechtshormonen ** Dehydroepiandrosteron (DHEA) ist das am häufigsten vorkommende Steroidhormon im menschlichen Körper
Vista Plus
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Auf www.vistaonline.ch/hormone finden Sie weiterführende Informationen zu bioidentischen Hormonen.
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In Balance bleiben Ist die Balance wiederhergestellt, kann sie mit einer geeigneten Lebensführung aufrechterhalten werden. Margrit Järmann empfiehlt, ausreichend zu trinken, da bei