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www.magazin66.de · Ausgabe 4/2018

Försterin hütet Stiftungsschatz Seite 14

Veranstaltungstipps aus der Region – für ­Eltern, Groß­eltern und alle anderen

Herausgeber: Seniorenmagazin sechs+sechzig – Verein zur Förderung des Dialogs der Generationen e.V.


Fotorealistische Darstellung, Änderungen vorbehalten

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sechs+sechzig Ausgabe 4/2018

Foto: Kat Pfeiffer

Liebe Leserinnen und Leser,

Dirigent Kahchun Wong bestand die Feuerprobe beim Benefizkonzert. Seite 11

4 Innenansichten Wenn ich gewusst hätte …

Sonderteil »Spuren hinterlassen – Zukunft gestalten«

7 Ansichtssache Der Glühwein, das unbekannte Wesen

13 Anita und Klaus wollen etwas bewegen

8 Gesundheit Was hat die Niere mit Hypertonie zu tun?

26 Schon früh an die Nachfolge denken ­

10 Leserreise Schiffsreise mit allem Komfort 11 Benefizkonzert Die ungarischen Tänze rissen alle mit 12 Ansichtssache Drängende Probleme in der ­Tierwelt 16 Büchertipps Das kommt in den besten ­Familien vor 22 Innenansichten Mit pochendem Herzen zur ­ersten Stunde

14 Die Hüterin des Waldes

26 Gesundheit Hoffnung und Hilfe für ­Lungenkranke 26 Das war schick Lametta 35 Depp im Web In der Drogenfalle 18 VeranstaltungsEmpfehlungen 9 Leserbriefe 23 Magazin 20 Impressum

24 Aktuell Angst vor hohen Kosten bleibt bestehen 25 Kleine Hilfen Putzroboter vom Bett aus ­steuern

Die CSU verliert ihre Mehrheit, die Kanz­ lerin kündigt ihren Rückzug an, die Briten verlassen die EU – die Welt ist im Wan­ del, und alte Gewissheiten haben keine Gültigkeit mehr. Zum Glück gibt es das Magazin sechs+sechzig, das dem Wandel in gewisser Weise trotzt und zuverlässig viermal pro Jahr erscheint. Doch auch die ältere Generation, über und für die wir gerne berichten, kann und will sich dem Wandel nicht entziehen. Unser Autor Werner vom Busch beispiels­ weise tauschte sein hiesiges Rentner­ dasein gegen ein aufregendes Unterfan­ gen ein: Er ging als Dozent nach Myanmar in Ostasien. Über seine Erfahrung als Senior Expert berichtet er ab Seite 22. Oft machen uns Veränderungen auch Angst und wir schieben Entscheidungen hinaus. »Wenn ich gewusst hätte, …« lautet der Titel unserer Umfrage auf Seite 4, bei der sich Menschen dazu äußerten, welche Auswirkungen ihr Handeln hatte. Ein Feld, auf dem wir uns definitiv stärkere Entwicklungen und Verände­ rungen wünschen, ist die Pflege. Denn die Situation, wie sie heute ist, ist untragbar. »Bessere Pflege: Wer soll das bezahlen?« lautete der Titel einer Veranstaltung, die das Magazin sechs+sechzig in Kooperati­ on mit dem Sozialreferat der Stadt Nürn­ berg im September organisiert hatte. Dabei wurde nicht nur klar, dass sich viele Menschen vor der eigenen Pflegebedürf­ tigkeit und den enormen Kosten fürchten, sondern auch, dass die Stadt auf diesem Gebiet eine Menge vorhat. (Seite 24) Was verändert sich noch? Früher war mehr Lametta! Die glitzernden Fäden sind aus unser aller Weihnachtsdekoration verschwunden. In unserer Reihe »Das war schick« erinnern wir uns nochmal daran (Seite 26) und verbreiten schließlich mit unserem Glühwein-Beitrag etwas adventliche Stimmung. (Seite 7) In diesem Sinne: Viel Spaß bei der Lektüre und Frohe Weihnachten

Unser Titelbild zeigt Nicole ­Schmidtmeyer, fotografiert von ­Michael Matejka (siehe S. 14).

Ihre sechs+sechzig-Redaktion


Dieter Seifert (80), evangelischer P ­ farrer im Ruhestand, Nürnberg Wenn ich gewusst hätte … dass mich das Diakonische Werk Bayern nach sechs Jahren Tätigkeit als Leiter der Fortbildungseinrichtung in Nürnberg »wegrationalisiert«, wäre ich wohl aus München nicht weggezogen. Ich fiel mit anderen Kolleginnen und Kollegen wohl Einsparungsmaßnahmen zum Opfer. Dem Arbeitgeber kam zusätzlich eine bei mir festgestellte Blasen-Krebserkran­ kung gelegen, sodass er, seine Fürsorge­ pflicht ins Feld führend, mich in den vor­ zeitigen Ruhestand schickte. Das war 1998. Inzwischen bin ich frei­ lich mit Nürnberg versöhnt. Schließlich bin ich hier geboren und zur Schule ge­ gangen.


Innenansichten  5

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Wenn ich gewusst hätte … Manchmal stellt einen das Leben vor schwierige Entscheidungen. Und glaube niemand, mit dem Alter würden die Dinge einfacher. Lebenserfahrung hilft eben nicht immer weiter, vor allem, wenn die anstehende Entscheidung mit Ängsten verbunden ist. Wenn man sich erstmal durchgerungen hat, sagt man im Nachhinein oft: »Wenn ich das gewusst hätte…« So wie unsere fünf Befragten, deren Geschichten uns Mut machen können. Heike Förster (53), Nürnberg Wenn ich gewusst hätte … wie sehr einem auch eine mit Risiken behaftete Operation helfen kann, dann hätte ich wohl die etwas schwierige OP an meiner Schulter vor fünf Jahren schon früher machen lassen. Aber viele hatten abgeraten, auch Ärzte. Die Schulterverlet­ zung, verbunden mit großen Schmerzen, war die Folge eines schweren Verkehrsunfalls, in den ich schuldlos drei Jahre zuvor verwickelt gewesen war. Vier Monate war ich auf den Rollstuhl und auf Gehhilfen angewiesen. Und dann habe ich es trotz aller Einwände gewagt, mich operieren zu lassen und bin seitdem schmerzfrei. Manchmal muss man halt eine Entscheidung treffen, die mit einem gewissen Risiko verbun­ den ist. Aber wie sagte schon Erich Kästner: »Wird’s besser? Wird’s schlimmer? fragt man alljährlich. Seien wir ehrlich: Leben ist immer lebensgefährlich!«

Renate Berthmann (75), Nürnberg-Herpersdorf Wenn ich gewusst hätte … wie erfolgreich eine Augen-Operation verlaufen kann, dann hätte ich schon früher meine beiden vom Grauen Star befallenen Augen operieren lassen. Ich fühle mich wie neu geboren. Wenn ich mei­ nen Morgenspaziergang mache und in die Weite blicke, sehe bis zum Horizont alles deutlich und scharf. Es ist wie ein Wunder. Und ich bin jeden Tag dafür dankbar. Zum Lesen brauche ich allerdings noch eine Brille.


6 Innenansichten

Brigitte Klappstein (73) Lindelburg Wenn ich gewusst hätte … dass ein Hund für mich und meinen Mann so etwas wie lebensnot­ wendig ist, dann hätten wir uns unseren Gino schon früher ange­ schafft. Wir hatten immer einen Hund als Hausgenossen. Meistens sogar zwei. Doch angesichts unseres Alters, mein Mann und ich sind beide über 70, hatten wir beschlossen, künftig ohne einen treuen Be­ gleiter zu leben. So lange, bis unser Hausarzt mir gewissermaßen ei­ nen Hund »verschrieben« hat. Seit einem knappen halben Jahr gehen mein Mann und ich nun jeden Morgen, bei jedem Wetter, mindestens eine, wenn nicht eineinhalb Stunden mit Gino flott spazieren, durch den Wald und am Alten Kanal entlang. Der Erfolg hat sich bereits ein­ gestellt: weniger Probleme beim Laufen, und insgesamt fühlen wir uns einfach besser. Unser Gino ist für uns beide so etwas wie ein The­ rapeut. Außerdem haben mein Mann und ich einiges an Gewicht ver­ loren. Was uns beiden ja auch guttut. Bernd Raiser (64), Schwaig bei Nürnberg Wenn ich gewusst hätte … wie sehr mich die ehrenamtliche Tätigkeit bei den Altstadtfreun­ den ausfüllt, vielleicht hätte ich mich etwas früher über den Verein »Altstadtfreunde Nürnberg« kundig gemacht. Seit Eintritt in meinen Ruhestand, respektive die passive Phase der Altersteilzeit vor fast vier Jahren, bin ich allerdings voll dabei. Ich bin für die Betreuung der Kulturscheune der Altstadtfreunde in Schwaig zuständig. Man hat Abwechslung, lernt beispielsweise durch Ausstellungen Neues und Interessantes kennen. Der direkte Kontakt zu Künstlern bei Konzer­ ten und Theaterveranstaltungen ist eine völlig neue und spannende Erfahrung für mich. Ganz abgesehen von diesen faszinierenden Er­ fahrungen tut es gut zu wissen, dass der Verein dieses Engagement sehr schätzt und würdigt. Auch dafür bin ich sehr dankbar. Protokolle: Günther Dehn; Fotos: Michael Matejka

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Ansichtssache  7

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Der Glühwein, das unbekannte Wesen Exportschlager aus der Region mit geheimer Rezeptur

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r schleicht sich quasi durch die Hin­ tertür herein, wenn sich draußen der Sommer gerade ein letztes Mal auf­ bäumt und so tut, als wolle er nie zu Ende gehen. Doch der nasse Herbst und vor allem der lange kalte Winter, das ist seine große Zeit. Wenn im Supermarkt unverhofft die ersten Glühweinflaschen auftauchen, ohne großes Brimborium eines schönen Tages von emsigen Händen kommentarlos in und palettenweise zwischen die Regale gehievt, dann ist das ein untrügliches Zei­ chen, dass die warme Jahreszeit vorüber ist – nicht von jetzt auf gleich, doch zumindest schon mal angezählt. Auch, wenn man sich das zu diesem Zeitpunkt weder vorstellen noch als Tatsache wahrhaben mag. Gibt es eigentlich im Sommer Glüh­ wein? Wahrscheinlich. Man müsste mal nachfragen, doch wenn, dann dürften sich die Umsätze im überschaubaren Rahmen halten. Denn in Mitteleuropa ist das alko­ holhaltige Heißgetränk untrennbar mit der kalten Jahreszeit verbunden. Genau genommen mit dem Advent: Rund 50 Mil­ lionen Liter des beliebten alkoholhaltigen Gebräus werden pro Saison (24 Tage) land­ auf landab auf den Weihnachtsmärkten, aber auch zu Hause in der heimischen Stu­ be aus Tassen und Bechern geschlürft und genippt. Zum Vergleich: Auf dem Münch­ ner Oktoberfest sind es rund 7,4 Millionen Liter Bier in 16 Tagen. Dabei wurde der Glühwein ursprünglich kalt getrunken, heiß wurde es spätestens im 19. Jahrhundert. Der Augsburger Kauf­ mann Rudolf Kunzmann ist schuld, dass es Glühwein heute in Flaschen als ferti­ ges Produkt gibt. 1956 füllte er in seiner Mikro-Weinkellerei im bayrisch-schwä­ bischen Dörfchen Pfersee erstmals mit Zucker und Gewürzen versetzten Wein in Flaschen ab, verkaufte ihn als Glühwein – und handelte sich prompt vom Marktamt der Stadt Augsburg einen Bußgeldbescheid wegen Verstoßes gegen das Weinrecht ein. Kunzmann hatte seinen Wein mit Zucker versetzt, was damals noch verboten war. Wasser und Säfte sind nicht zulässig Heute ist das Erzeugnis Glühwein rechtlich exakt definiert: Als aromatisiertes wein­ haltiges Getränk, welches ausschließlich aus rotem oder weißem Wein hergestellt und hauptsächlich mit Zimt und Gewürz­ nelken, gerne aber auch mit Sternanis und Zitronenschale gewürzt wird. Es darf nicht mit Wasser oder Säften gestreckt werden.

Auch Brüssel redet ein Wörtchen mit. Die Europäische Union hat eine GlühweinVerordnung erlassen, nach der ein so be­ nanntes Heißgetränk mindestens sieben Prozent Alkohol enthalten muss und ma­ ximal 14,5 Prozent enthalten darf. Was in der Praxis jedoch tatsächlich ge­ nau drin ist im Glühwein, bleibt trotzdem oft ein großes Rätsel. Stichproben der Ver­ braucherzentrale Bayern haben in den letz­ ten Jahren ergeben, dass es mit der Kenn­ zeichnung schlecht aussieht. Oft sind es billige Weine, die mit »Gewürzauszügen« versetzt und dann stark gezuckert wer­

Glühwein enthaltene Alkohol, und die Ge­ würze können den Geschmack nachteilig verändern – weshalb man das Getränk nur sanft erhitzen sollte. Gab es früher nur wahlweise Glühwein (mit Alkohol) oder Kinderglühwein (erhitz­ ter aromatisierter Fruchtsaft), so hat der Dauerbrenner über die Jahre jede Menge Konkurrenz bekommen. Neben weißem Glühwein oder der meist ein wenig teure­ ren Geschmacksvariante mit Heidelbee­ ren erfreute sich in den letzten Jahren die Feuerzangenbowle großer Beliebtheit, vor allem bei der jungen Generation (wahr­ scheinlich, weil sie dank Rumzusatz noch mehr knallt). Besuch am Hauptmarkt

Für viele gehört der Glühwein zum Advent wie die Plätzchen. den, um die niedere Qualität zu kaschieren – was die flüssige Leckerei zu einer wah­ ren Kalorienbombe macht. Faustregel: Je schlechter die Qualität des Grundweines, desto mehr wird mit Zucker nachgeholfen. Nachgefragt, was drin ist, wird laut den Verkäufern am Christkindlesmarkt selten bis nie, dafür soll manch einer angeblich noch nachsüßen. Selbstredend ist Nürn­ berg ein Hotspot und Hauptumschlagsplatz in Sachen Glühwein – nicht nur wegen des berühmten Weihnachtsmarkts, sondern auch in Sachen Produktion: Die Gerstacker Weinkellerei mit Sitz im Nürnberger Ha­ fen ist einer der Big Player im Geschäft, ihr Anteil am gesamten deutschen Glühwein­ markt soll über 90 Prozent betragen. Natürlich kann man Glühwein ohne Probleme auch selbst zu Hause ansetzen. Ein beliebter Fehler allerdings ist, den Glühwein zum Kochen zu bringen. Ab 78 Grad Celsius verdampft jedoch der im

Doch bislang hat der klassische Glühwein noch jeden Mitbewerber überlebt – sei es Grog oder Glögg, Punsch, besagte Feuer­ zangenbowle oder Absonderlichkeiten wie einen flüssigen Apfelstrudel. In der Praxis sieht es zumindest in Nürnberg noch im­ mer so aus, dass man irgendwann in der Vorweihnachtszeit nach der Arbeit mit Freunden oder Bekannten an einem Glüh­ weinstand in Nähe des Hauptmarktes lan­ det, idealerweise bei Temperaturen um den Gefrierpunkt. Der Magen ist leer, doch der heiße Saft läuft, und ehe man sich ver­ sieht, hat man schon wieder drei Glühwein drin und schön einen im Tee – frei nach Ha­ rald Juhnke, der seinen Idealzustand im Le­ ben mal als »leicht einen sitzen und keine Termine mehr« umschrieb. Dass Alkohol – medizinisch gesehen – gar nicht wärmt, sondern im Gegenteil die Blutgefäße in der Haut erweitert und unse­ re Körpertemperatur sinken lässt, will am Weihnachtsmarkt oder nach einer langen Schneewanderung keiner hören. Und auch die oft kolportierte Warnung, dass das Zu­ ckerabbauprodukt Hydroxymethylfurfu­ ral unter dem Verdacht steht, krebserre­ gend zu sein, ficht den Verbraucher nicht an. Die Dosis macht bekanntlich das Gift. Ansonsten gilt die alte fränkische Weis­ heit »Wos nix kost’, taugt nix« natürlich auch für unser Lieblings-Wintergetränk: Billig ist auch hier nur in den seltensten Fällen sexy. Stefan Gnad Foto: Michael Matejka


8 Gesundheit

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Was hat die Niere mit Hypertonie zu tun? Prof. Roland Schmieder wendet in Erlangen eine neue Therapie gegen Bluthochdruck an

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twa jeder Dritte in Deutschland leidet an Bluthochdruck (ar­ terieller Hypertonie), bei den über 65-Jährigen ist es sogar jeder Zweite. Viele wissen das gar nicht, obwohl das Risiko eines Schlaganfalls oder einer Herzschwäche erhöht ist. Dr. Roland Schmieder, Leiter der Klinischen Forschungsstation (CRC) für Hypertonie und Gefäßmedizin der Medizinischen Klinik 4 – Nephrologie und Hypertensiologie am Universitätsklinikum Er­ langen, rät deshalb zu regelmäßiger Kontrolle. Die Therapie, die er im Interview mit sechs+sechzig empfiehlt, ruht auf drei Säulen: dem gesunden Lebensstil, der Tabletteneinnahme und einer mi­ nimalinvasiven Behandlung, die Schmieder selbst mit entwickelt hat. Herr Prof. Schmieder, wann spricht man eigentlich von ­Bluthochdruck? Wenn der Blutdruck, wie er in der Arztpraxis oder im Kranken­ haus gemessen wird, beim höheren Wert größer oder gleich 140 Millimeter Quecksilbersäule (mmHg) ist, bzw. der niedrigere Wert größer oder gleich 90 ist. Das gilt auch für ältere Patienten. Das heißt aber nicht, dass man gleich mit Medikamenten loslegen muss, wenn der Wert darüber ist. Es gibt ja auch blutdrucksenken­ de Maßnahmen, die auf Lebensstiländerungen beruhen. Über den Wert gibt es mitunter Diskussionen. Manchmal heißt es, schon 130 seien zu viel. Und manchmal werden wirtschaftliche Interessen dahinter vermutet. Was stimmt? 140 ist richtig. In den USA wurde der Grenzwert für Hypertonie sogar auf 130 gesenkt. Wir haben in Europa seit dem Sommer neue Leitlinien, und der US-Wert ist uns zu streng. Die Grenze liegt bei 140/ 90 mmHg, von da an steigt das Risiko kräftig. Der obere Wert ist für die beiden Hauptkomplikationen, nämlich Schlaganfall und Herzinsuffizienz, der entscheidende Blutdruckwert. Diese Er­ kenntnisse beruhen auf Studien und sind nicht durch wirtschaftli­ che Interessen getrieben. Wenn man den Wert beim Arzt oder im Krankenhaus messen lässt, ist er oft höher als bei einer Messung zu Hause. Was zählt? Wir kennen diesen so genannten Weißkittel- oder SprechstundenHochdruck, der da mit hereinspielt. Aber unsere Erkenntnisse von 140/90 beruhen auf dem Wert, der beim Arzt gemessen wird. Das wird in den neuen Leitlinien ganz klar empfohlen. Für Messungen außerhalb gelten andere Grenzen, nämlich 135/85. Wenn der Blut­ druck in der Praxis nur einmal kurz hoch ist, dann hat das keine Bedeutung. Es gibt ja Menschen, die ihren Blutdruck regelmäßig und sehr ­häufig messen und dann erschrecken, wenn er immer schwankt. Ist die Sorge berechtigt? Nein, denn schwankende Werte gehören einfach zum Leben. Man ist ja nicht immer gleich gestimmt und nicht immer gleich aktiv. Mal ist man angespannt, mal nicht. Ich empfehle meinen Patien­ ten, sie sollen, bevor sie zu mir kommen, den Blutdruck morgens und abends messen, und das sieben Tage lang. Diese 14 Werte zäh­ len für mich. Wie merkt man denn selbst, ob man unter hohem Blutdruck leidet? Es gibt kein typisches Symptom, aber bestimmte Beschwerden, die damit zusammenhängen. Manche Patienten klagen über Nasen­

Prof. Roland Schmieder setzt bei der Therapie auf die Verödung von Nierennerven. bluten, andere über Kopfschmerzen oder allgemeine Abgespannt­ heit. Solche Symptome sind eher unspezifisch. Aber wir wissen, dass sie mit Bluthochdruck zusammenhängen können, insbeson­ dere dann, wenn sich diese Leute besser fühlen, sobald der Blut­ druck gesenkt ist. Spielt die Ernährung ebenfalls eine Rolle? Ja. Zu beachten ist folgendes: Erstens sollte man nicht übergewich­ tig sein, zweitens soll man mit Kochsalz sparsam umgehen, und drittens Alkohol nur mäßig zu sich nehmen. Kommen im Alter noch spezielle Empfehlungen hinzu? Bewegung senkt den Blutdruck. Gerade ältere Menschen sollten in Bewegung bleiben. Das hilft, den Hochdruck zu bekämpfen. Geht es ab einem bestimmten Stadium nicht mehr ohne ­Medikamente? Bluthochdruck ist auch deshalb eine Alterskrankheit, weil wir heutzutage viel älter werden. Und unsere Vererbung ist so, dass der Blutdruck umso höher steigt, je älter man wird. Durch diese


Gesundheit  9

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Leserbriefe Oft unnötige Anglizismen

langsame Zunahme des Blutdrucks mit dem Alter kommt man im­ mer häufiger zu dem Punkt, bei dem die genannten Lebensstilre­ geln alleine nicht mehr ausreichen. Manche Menschen sagen sich auch: Warum soll ich auf dies oder das verzichten, ich esse mein Schäufele, fühle mich wohl dabei, und nehme halt eine Tablette. Sie haben aber auch noch eine ganz andere Therapie entwickelt, die so genannte renale Denervation. Worum geht es da? Wir reden von drei Säulen der Hochdruck-Therapie: Die erste Säule sind Maßnahmen im Lebensstil, von denen ich sprach, also Ernährung und Bewegung. Die zweite sind die Medikamente, mit denen man schon über 50 Jahre Erfahrung hat. Die dritte Säule gibt es seit zehn Jahren. Das ist die Denervation. Was geschieht dabei? Man macht einen Eingriff wie beim Herzkatheter, um die Nierennerven zu veröden, also abzutöten, weil man weiß, dass die Nerven von und zu der Niere den Bluthochdruck mitverursachen und aufrechterhalten. Sol­ che Verödungstherapien »Ziel ist auf jeden Fall, die macht man beispielsweise ­Medikamentenzahl zu verringern, auch bei Vorhofflimmern. damit man nicht jeden Tag mehrere Tabletten einnehmen muss.« Wie oft führen Sie diese Therapie in Erlangen durch? Seit acht Jahren führen wir diesen Eingriff nur im Rahmen von Studienprogrammen durch. Wir möchten noch mehr Erfahrungen sammeln. In Deutschland ist das derzeit auf acht bis zehn Zentren beschränkt, die sorgfältig ausgewählt wurden. Wir waren von Anfang an dabei. Der Eingriff wird einmal gemacht, der Patient muss einen Tag im Krankenhaus bleiben.

Mit Vergnügen las ich Ihren Artikel zum durch Denglish gefährdeten Wandern. Allerdings war das noch viel zu wenig an Beispielen, denn wir werden ja geflutet von diesen Sprachpanschern in Sport, Medien und Werbung, aber auch in anderen Bereichen. Erstens sind sie nicht beim Wandern, sondern Hiken, zweitens kreuzt kein Mountainbiker Ihren Weg, sondern crosst ihn, denn die Sportarten heißen ja auch Moto- oder Country-crossing. Und outdoor ist man natürlich nicht mit Wanderschuhen, sondern Outdoor shoes mit Inshoe socks und sonstiger sports wear unterwegs. Megageil ist freilich Blobbing, das ich erst durch Sie und das Internet kennenlernte. Und megacool ist auch das Jetsurfing, wo einer ganz hoch auf dem Wasserstrahl aus einem langen Schlauch sitzt und mit dem dazugehörigen Boot herumsaust. Und wie steht es mit Ihrem Zeichner bzw. der Zeichnung? Gibt es auch ein anderes Wort als Cartoon? Ich kann mir nicht vorstellen, dass unsere überaus reiche Sprache kein passendes Wort für all die Anglizismen hat. Allenfalls bei neuen technischen Begriffen wie aus der Computersprache kann ich das akzeptieren. Dennoch muss ich kein »User in Net« sein, der irgendwas voted oder checked. Ein Nutzer im Netz, der was wählt oder prüft geht doch auch. Mit freundlichen Grüßen aus Longwater Edith Hocke

Bloobing und anderer Outdoor Unsinn Mit Ihren Artikel sprechen Sie mir aus dem Herzen. Welch ein Outdoor-Unsinn! Siehe Bildunterschrift. Das Foto hab ich in Kärnten geknipst. Herzlichen Gruß Walter Bauer (heuer 66 geworden)

Soll das eines Tages die Medikation ersetzen? Ziel ist auf jeden Fall, die Medikamentenzahl zu verringern, da­ mit man nicht jeden Tag mehrere Tabletten einnehmen muss. Wir wissen bereits, dass drei von vier Patienten darauf ansprechen und der Blutdruck hierdurch gesenkt wird. Es gibt einige Patien­ ten, die danach keine Tablette mehr schlucken müssen, vor allem wenn sie in einem frühen Stadium ihrer Hochdruckerkrankung zu uns kommen. Wie ist der Stand in Erlangen? Patienten, die ein Interesse an dieser Therapie haben, können sich bei uns melden. Ich werde die Kandidatinnen und Kandida­ ten untersuchen, ob sie sich eignen. Eine Altersbegrenzung gibt es nicht, es hängt einfach vom biologischen Alter ab. Doch wer schon täglich acht Tabletten gegen Bluthochdruck nimmt, für den ist der Zug bereits abgefahren. Wer aber nur ein oder zwei am Tag braucht, für den kann das Tablettenschlucken vorbei sein. Interview: Herbert Fuehr; Foto: Mile Cindric Information Wer an der neuen Behandlungsmethode, der renalen Denervation, teilhaben will, kann sich bei Prof. Schmieder unter der Telefonnummer 09131/85-36207 melden und erhält dort alle nötigen weiteren Informationen.

Wandern verboten: Die Mountainbiker belegen nun schon so mache Waldwege auf der Naggler Alm am Weissensee in Kärnten.

Wir freuen uns auf Zusendungen an unser Postfach info@magazin66.de


10 Leserreise

sechs+sechzig · Ausgabe 4/2018

Sardiniens Macchia und Costa Smeralda locken zum Wandern

Schiffsreise mit allem Komfort

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Die MS Astor hat sogar eine DialyseStation an Bord.

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hoi, sommerliches Britannien! Auf der MS Astor steuern wir vom 17. bis 29. August 2019 ab Bremerhaven die Schätze Schott­ lands, Irlands, Nordirlands und Englands an. Besonderes Bonbon für die Teilnehmer der sechs+sechzig-Leserreise: Sie bekom­ men Ihre Wunschkabine, sofern sie bei der Buchung noch verfügbar ist, zum Vorzugs­ preis der Glückskabine. 570 Passagiere fasst die 176 Meter lan­ ge MS Astor, ein eher kleines Kreuzfahrt­ schiff. Es bietet trotzdem alle Annehm­ lichkeiten: von stilvollen Kabinen, über insgesamt rund 2000 Quadratmeter große Decks, beheizten Innen- & Außenpool, drei Bars, vier Restaurants bis hin zu BeautySalon, Wellnessbereich, Fitness-Center mit Meerblick, Boutique, Bibliothek, Hos­ pital und Dialyse-Station. Innerhalb eines Tages auf See bringt Sie das Schiff von Bre­ merhaven in die schottische Hauptstadt Edinburgh. Hier erwartet Sie das berühmte Musik-Festival Royal Military Tattoo. Für das große Abendkonzert mit Feuerwerk in Schloss Edinburgh verfügt unser Veran­ stalter über ein begrenztes Kartenkontin­ gent (ca. 109.- Euro pro Person). Ein weiteres Highlight ist das Hebri­ den-Juwel Isle of Skye, wo eine WhiskyVerkostung wartet. Von dort aus steuern wir die nordirische Antrim-Küste mit dem Weltnaturerbe Giant‘s Causeway und die Hauptstadt Belfast an. Beatles-Fans dürfen sich dann auf Liverpool freuen, bevor wir auf Dublin in seiner wunderschönen Bucht zusteuern. Letzter Hafen vor der Rückreise ist Portsmouth. Von hier aus kann London besucht werden, bevor es nach Bremerha­ ven zurückgeht. Auf dem Ausflugsprogramm dieser Kreuzfahrt stehen mystische Namen wie

Foto: Wolfgang Gillitzer

Foto: Veranstalter

sechs+sechzig-Kreuzfahrt führt nach Britannien

Landgänge, wie hier in Edinburgh, stehen auf dem Programm. Stonehenge, »Nessies« Heimat Loch Ness und Salisbury. Wir erkunden die Wälder der schottischen Highlands, bestaunen deren Burgen und besuchen Schlösser wie Dunrobin Castle und Dunvegan, den Stammsitz des MacLeods-Clans, die den Zauber des alten Britanniens wiederaufle­ ben lassen. Die genannten Besichtigungen sind fakultativ und vorab buchbar. Gering­ fügige Änderungen bei den Besichtigungs­ orten sind vor Reisebeginn möglich. Reisetermin: 17.08. – 29.08.2019 Im Reisepreis enthalten: – Vollpension mit Frühstücksbuffet, Lunch, Nachmittags-Kaffee/-Tee, Dinner, Mitternachtssnack – Festliches Kapitänsdinner & Galaabend – Bordveranstaltungen, Sport-, Kurs- & Vortragsangebot, Ausflugsprogramm – Betreuung durch deutschsprachige Kreuzfahrtleitung – Reisebegleitung durch das Magazin sechs+sechzig ab 20 Teilnehmern – Bustransfer Nürnberg-Bremerhaven und zurück (Mindestteilnehmer: 5)

er Herbst ist Wanderzeit auf Sardinien. Die Hitze des Som­ mers ist gewichen, die Mac­ chia-Wälder erleben ihre zwei­ te Blüte: Düfte und Farben von Myrte, Oleander, Thymian und Rosmarin ver­ zaubern die Sinne. Auf die Mittelmeer­ insel entführt Sie unsere Leserreise vom 21. bis 28. September 2019 mit Direkt­ flug ab Nürnberg. Auf dem Programm stehen vier leichte bis mittelschwere Wanderungen zu den schönsten Aus­ sichtspunkten der Insel. Übernachten werden wir im 4-Sterne-Hotel mit Pool und Restaurant an der berühmten Costa Smeralda. Auf den Wanderungen erwarten Sie z.B. die bizarren Felsformationen der Gallura und des Valle della Luna auf der vom Meer umgebenen Halbinsel Capo Testo und natürlich die Costa Smeralda. Wir besuchen die Insel-Perle Alghero, die Buchten der Jet-Set-Orte um Porto Cervo und fahren zum Capo Caccia mit seinen weißen Kalkfelsen. Nach einer Wanderung auf der Hochebene um den Monte Fumai stärkt uns ein Essen bei Berghirten, danach erkunden wir Orgo­ solo, ein einst berüchtigtes Banditendorf. Reisetermin: 21. – 28.09.2019 Im Reisepreis enthalten: – Flug Nürnberg – Olbia – Nürnberg (Economy Class) – Unterbringung in Doppelzimmern mit Bad oder Dusche/WC – Halbpension mit Frühstück und Abendessen im Hotel – Deutsch sprechende Reiseleitung/ Wanderführer während der Ausflüge, Bustransfers – Ein Sardinien-Reiseführer je gebuchtes Zimmer – Mindestteilnehmerzahl: 15 Personen – Reisebegleitung durch das Magazin sechs+sechzig

Reisepreis: ab 2177.- € p. Person (2-Bett-Glückskabine innen)

Reisepreis: 1449.- € p. Person im DZ (EZ-Zuschlag 290.- €) (Gegen Aufpreis eintägiger Bootsausflug zur Insel Santa Maria im La MaddalenaArchipel)

Veranstalter: Transocean Kreuzfahrten, Rathenaustr. 33, 63067 Offenbach.

Veranstalter: AtourO GmbH, Martin-­ Luther-Straße 69, 71636 Ludwigsburg.

Text: Michael Nordschild

Text: Michael Nordschild

Kontakt, Infos und Buchung für beide Reisen Reisevermittlungsagentur Reiseglück Waltraud Benaburger Tilsiter Str. 6c, 90453 Nürnberg Tel.: 0911 / 63 92 28, Fax: 0911 / 63 92 24 reiseglueck@gmx.de

Ausführliche Reisebeschreibungen und Buchungsunterlagen finden Sie auch unter www.magazin66.de/category/reise-undkultur/


Benefizkonzert  11

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Die ungarischen Tänze rissen alle mit Beim 9. Benefiz-Konzert dirigierte sich Kahchun Wong in die Herzen des Publikums

Solist Julian Steckel (li.) setzte beim Benefizkonzert ebenso wie Dirigent Kahchun Wong (r.) eindrucksvolle Akzente.

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in bisschen Neugierde mischte sich Ende September in die freudige Er­ wartung des Publikums in der nahe­ zu ausverkauften Konzerthalle der Nürnberger Symphoniker. Wie wird der neue Chefdirigent Kahchun Wong seinen Einstand beim 9. Benefizkonzert der Hy­ poVereinsbank Nürnberg gestalten? Am Ende des Konzertabends zugunsten der Lebenshilfe Nürnberg und des Magazins sechs+sechzig stand fest: Der Meister aus Singapur hat die Herzen der Besucher er­ obert. Zum Auftakt stand »Con brio«, eine Konzertouvertüre für Orchester von Jörg Widmann, auf dem Programm. Die Beet­ hoven-Hommage, mit Anklängen an die 7. und 8. Symphonie des Komponisten, setzt auf besondere Instrumentaleffekte. Klang­ geräusche wie Schmatzen oder Zischen be­ scherten dem Publikum ein faszinierendes Hörerlebnis. Danach folgte Dmitri Schostakowitschs Konzert Nr. 1 für Violoncello mit dem her­ vorragenden Solisten Julian Steckel. Die Symphonie Nr.1 von Johannes Brahms rundete den gelungenen Abend ab. Nach der dramatischen musikalischen Tour von der Finsternis zum Licht bot Dirigent Kahchun Wong eine beschwingte Zugabe. Die Ungarischen Tänze Nr. 5 von Brahms dirigierte er so mitreißend, dass er das Pu­ blikum zum Mitklatschen animierte. Der Neu-Nürnberger nahm die ausgelassene

Detlef Schirm, Petra Nossek-Bock, Horst Schmidbauer und Lucius Hemmer (v.l.n.r.) stimmten das Publikum auf ein Konzert der Extraklasse ein.

Stadtkämmerer Harry Riedel (r.), Gabi Penzkofer -Röhrl und Ehemann (mitte) und Petra Nossek-Bock sind ganz begeistert.

Stimmung auf und bezog das Auditorium in seine Aufführung ein. Detlef Schirm, Leiter Privatkundenge­ schäft Region Nürnberg der HypoVereins­ bank, betonte die erfreuliche Komponente des Abends: Die erstklassigen künstleri­ schen Darbietungen verbinden sich mit dem nachhaltigen Faktor des sozialen En­ gagements. Somit stehe das Benefizkon­ zert beispielhaft für die soziale Verant­ wortung, der sich die Bank gerne stelle. Zu diesem Selbstverständnis gehört auch die Betreuung von Stiftern, von denen einige ebenfalls zum Konzertabend eingeladen waren. Unter den Gästen befanden sich auch zahlreiche Persönlichkeiten des öffent­ lichen Lebens. Horst Schmidbauer, Vor­

standsvorsitzender der Lebenshilfe Nürnberg, begrüßte unter anderem Nürn­ bergs Bürgermeister Klemens Gsell und Stadtkämmerer Harry Riedel sowie den Intendanten der Nürnberger Symphoni­ ker Lucius Hemmer. Petra Nossek-Bock, Ehrenvorsitzende des Vereins zur Förde­ rung des Dialogs der Generationen, Her­ ausgeber des Magazins sechs+sechzig, be­ grüßte die ehemalige Sozialreferentin und sechs+sechzig-Schirmfrau Ingrid Mielenz mit Ehemann Dieter Kreft sowie die SPDStadträtin Gabi Penzkofer-Röhrl, die seit kurzem dem Vereinsvorstand angehört. Text: Petra Nossek-Bock Fotos: Kat Pfeiffer


12 Ansichtssache

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Drängende Probleme in der Tierwelt Eine nicht ganz ernst gemeinte Betrachtung über Migration

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eit ein paar Monaten schaue ich genauer hin. Bis dahin hat­ te ich bei jeder Hundebegegnung stets wohlwollend gelä­ chelt und mich über jedes freundliche Schwanzwedeln ge­ freut. Aber das ist jetzt vorbei. Weiß ich denn, wer das ist, der an meiner Hausecke das Bein hebt – und kann ich sicher sein, dass Herrchen und Frauchen überhaupt Hundesteuer zahlen? Lebt dieses Tier womöglich auf meine – der Steuerzahlerin – Kosten? Handelt es sich etwa um einen Hund mit Migrationshintergrund? Jetzt fragen Sie sich womöglich: »Ist die Kolumnistin noch bei Trost? Hunde mit Migrationshintergrund? Wer denkt denn an so­ was?« Aber bevor Sie wütend einen Leserbrief schreiben, lesen Sie noch weiter: Hellhörig bin ich geworden, als sich unsere österrei­ chischen Nachbarn mit dem bis dato unerwähnten Problem aus­ einanderzusetzen begannen. Dankenswerterweise nahm sich der niederösterreichische FPÖ-Landesminister Gottfried Waldhäusl im Sommer der Sache an. »Hunde mit Migrationshintergrund nehmen unseren Tieren leider oftmals den Platz in den örtlichen Tierheimen weg«, äußerte sich der Politiker vor seinem Wahlvolk, und die Aufmerksamkeit war ihm über die Landesgrenzen hinaus gewiss. Schließlich schaffte es die Nachricht noch Wochen später in die ARD-Sendung »Monitor«. Jedenfalls wird es höchste Zeit, dass wir uns auch hierzulande Gedanken machen. Wie sagte doch einer unserer Minister so treff­ lich: »Die Mutter aller Probleme ist die Migration«. Die Österrei­ cher waren schneller und haben frühzeitig begriffen: Das gilt auch bei Hunden. Auch hier, auch bei uns. Eine Demo wäre denkbar: »Deutsche Hausecken und Gartenzäune nur für deutsche Hunde!«

Leider habe ich selbst keinen Hund mehr. Um das Gassigehen zu später Stunde zu vermeiden (wer weiß, wer mir da über den Weg läuft), bin ich auf Katzen »umgestiegen«. Aber ich erinnere mich genau. Meine beiden damaligen Hundegefährten waren ein gutes Team. Die kleinere Hündin mischte bei jeder Begegnung mit ihresgleichen zänkisch den Betrieb auf, der große Hund kam ihr brüderlich zu Hilfe und regelte die Angelegenheit. Inzwischen ist mir klar, warum das so ablief: Sie, ein eigenwil­ liger Mix aus Spitz und Berner Sennenhund, war eine Migrantin aus der Schweiz und ausgestattet mit entsprechenden eidgenös­ sischen Eigenarten. Er, ein Deutscher Schäferhund, verfügte über alle Merkmale seiner Rasse: klug, höflich und hilfsbereit. Wie sie eben von Natur aus so sind – diese Tiere. Was Katzen betrifft, so weiß ich es nicht genau. Auch unter ih­ nen gibt es Migrantinnen und Migranten, manche aus Urlaubslän­ dern über die Grenzen geschmuggelt, um ihnen ein besseres Le­ ben zu ermöglichen. Wirtschaftsflüchtlinge sozusagen. Aber egal, ob ausländisch oder bio-deutsch, alle Katzen neigen zur Hochnä­ sigkeit und sind integrationsunwillige Individuen. Schaden könnte es jedenfalls nicht, wenn man auch hier zu einer Regelung käme: »Deutsche Mäuse nur für deutsche Katzen«. Den Medien fällt hier eine große Aufgabe zu, sie müssen das entsprechende Problembe­ wusstsein in der Bevölkerung wecken. Überhaupt: Beginnt man damit, sich ernsthaft mit Migration in der Tierwelt zu befassen, kommt man vom Hundertsten ins Tau­ sendste. Ich denke zum Beispiel an die Kanada-Gänse. Wären sie dort geblieben, wo sie hingehören, also in Kanada, hätte es keiner Jagdszenen in der Noricus-Bucht bedurft. Und die Zugvögel erst! Fallen im Herbst in den Tiergarten ein und fressen den einheimi­ schen Bewohnern die Körner weg. Ach nein, schlechtes Beispiel: Im Zoo leben ja vorwiegend Migranten. Ob sie in Österreich jetzt die Zoos dichtmachen? Oder lieber den Luftraum sperren? Brigitte Lemberger Illustration: Sebastian Haug


Stifterinitiative Nürnberg  Spuren hinterlassen – Zukunft gestalten

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Anita und Klaus wollen etwas bewegen Stifterehepaar Köhler lässt das Kümmerland Wirklichkeit werden

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einahe zehn Jahre ist es her, dass sich Anita und Klaus Köh­ ler aus der Nürnberger Südstadt für eine Idee begeistern ließen. Dass daraus später einmal eine wohltätige Stiftung werden würde, die sogar ihren Namen trägt, hätten sich die beiden nie träumen lassen. Die Köhlers sind seit vielen Jahren engagierte Gemeindemit­ glieder der Gustav-Adolf-Gedächtniskirche in Lichtenhof. Dort be­ suchen sie im Jahre 2009 einen Vortrag von Heikko Deutschmann. Der österreichische Schauspieler, bekannt aus dem Tatort und aus der Serie »Ein Fall für zwei«, ist Schirmherr der Aktion »Schutz­ bengel«, die sich für Kinder und Jugendliche einsetzt und Projekte unterstützt wie den »S-Löffel« in Nürnberg, der täglich rund 100 Südstadt-Grundschüler mit einem warmen und gesunden Mittag­ essen versorgt. Deutschmann spricht in der Kirche aber über eine andere Idee, von der Anita und Klaus Köhler gleich angetan sind: das Kümmerland. Es geht um Kinder, die in die Schule müssen, obwohl sie sich schon vor dem Unterricht unwohl fühlen, deren Eltern aber keine Möglichkeit haben, mit ihnen zu Hause zu blei­ ben. Im Kümmerland sollen sie einen Rückzugsort erhalten, einen Raum, in dem sich eine Erzieherin um sie kümmert, sie aufpäppelt. Bis es ihnen besser geht. Vor sechs Jahren ging es los Das Konzept überzeugt Anita und Klaus Köhler auf Anhieb. Auch weil es direkt vor ihrer Haustür in der Sperberschule starten soll. Das Kümmerland macht Anita Köhler deutlich, »dass man so viel in der eigenen Stadt machen kann«. Vor allem für die, die sich selbst nicht helfen können, wie Kinder. Also spenden sie Geld – aber es tut sich nichts. Sie hören oder lesen nichts mehr von dem Projekt. Anita Köhler hakt nach, mehr­ mals. Sie bekommt gesagt, dass das Geld noch nicht reicht. Als sie das zum dritten Mal hört, beschließen die beiden Rentner im Früh­ jahr 2012, sich selbst um das Kümmerland zu kümmern und die nötigen Mittel zusätzlich aufzubringen. Zur selben Zeit lädt das Caritas-Pirckheimer-Haus zum Stif­ tertag. Anita Köhler liest die Ankündigung in der Zeitung, und die beiden schauen spontan vorbei. Gleich am ersten Tisch bleiben sie hängen. Dort lernen sie Mathias Kippenberg kennen, der Diakon leitet das Rummelsberger Stiftungszentrum. Schnell kommen die Köhlers mit ihm ins Gespräch und erzählen vom Kümmerland. Zu ihrer Überraschung erfahren sie, dass das Projekt, genau wie die Aktion Schutzbengel, zur Rummelsberger Diakonie gehört. Plötz­ lich tut sich für das Ehepaar ein Weg auf, wie sie ihr Herzenspro­ jekt doch noch zum Laufen bringen können. »Über eine eigene Stiftung hatten wir vorher nicht nachgedacht«, erinnern sie sich. Wenige Stunden später haben sie sich genau dafür entschieden. Die Gründung der »Familienstiftung Anita und Klaus Köhler und Familie Hahn« ist beschlossene Sache. Sechs Jahre später ist das Kümmerland Wirklichkeit. Weil an der Sperberschule kein Platz ist, haben jetzt die Kinder an der Wiesenschule in Steinbühl diesen Rückzugsraum. Die Grundschü­ ler, die Wurzeln in 40 Ländern haben, finden dort nicht nur Ruhe, wenn sie krank sind, »sondern auch wenn sie Ärger mit Mitschü­ lern oder mentale Probleme haben«, sagt Anita Köhler, die oft zu Besuch ist. Häufig genügt den Kindern ein kurzer Aufenthalt in dem mit Liegen und Büchern ausgestatteten Zimmer und eine Tasse Tee, ehe sie in den Unterricht zurückkehren können. Manchmal dauert

Anita und Klaus Köhler unterstützen Kinder in der Südstadt. es länger. Ein Junge war kaum ansprechbar, auch die Eltern waren ratlos. Langsam tastete sich Pädagogin Karin Boden an das Prob­ lem heran und erfuhr: Der Schüler trauerte um seinen Großvater, der kurz zuvor verstorben war. Als er endlich darüber sprach, ging es ihm besser. Das Stiftungsvermögen alleine reicht nicht ganz für den Betrieb des Kümmerlands. Die laufenden Kosten »werden aber auch über Spenden und Sponsorengelder mitfinanziert«, sagt Klaus Köhler bescheiden, der das eigene Engagement mit einer »gewissen Ver­ pflichtung« begründet, »wenn’s einem selber gut geht«. Die bei­ den sind überzeugt, dass ihre Hilfe notwendig ist. Rummelsberger Berater Sie geben aber zu: Ohne Hilfe von außen hätten sie selbst keine Stiftung gegründet. Die Rummelsberger Diakonie, die das Stif­ tungszentrum seit elf Jahren betreibt, nimmt ihnen viel Arbeit ab, von der Kontoführung über die Buchhaltung bis zur Jahresab­ rechnung. Vor allem fühlen sich Anita und Klaus Köhler im Kreis der Stifter gut aufgehoben. Regelmäßig treffen sie sich zu Jubiläen oder beim Jahresfest, alle zwei Jahre unternimmt die Gruppe eine Reise, bei der auch Freundschaften entstehen. Das Stiften verbindet sie miteinander. »Wir sind eine gute Ge­ meinschaft«, sagt Anita Köhler. Eine, die zusammenhält. Wie vor kurzem, als eine Stifterin nach einem Unfall im Krankenhaus lag. Sofort griff Anita Köhler zum Telefon, rief an und fragte, wie sie helfen kann. Weil sie selbst weiß, wie »schön es ist zu wissen, dass jemand da ist, wenn man Hilfe und Unterstützung braucht«. Egal ob es ein trauernder Grundschüler oder eine verletzte Stifterin ist. Auf Messen und Stiftertage gehen Klaus und Anita Köhler heu­ te noch immer, nur stehen sie jetzt auf der anderen Seite des Ti­ sches. Sie versuchen, neue Stifterinnen und Stifter zu gewinnen, egal wer an ihren Tisch kommt. Vielleicht auch nur ganz zufällig. Timo Schickler Foto: Arnica Mühlendyck


Hilfe für Kinder von der Zukunftsstiftung Unter den rund 8200 Geflüchteten, die derzeit in Nürnberg leben, befinden sich rund 1600 Kinder. Die gesamte Zahl der Migranten in der Stadt ist allerdings viel höher, weil viele nicht mehr in Gemeinschaftsunterkünften leben. Damit die jungen Flüchtlinge gute Chancen haben, im Leben einen angemessenen Platz zu finden, fördert sie die Stadt. Die Zukunftsstiftung der Sparkassen unterstützt diese Anstrengungen, Flüchtlingskindern ein gelingendes Aufwachsen zu ermöglichen. Für drei Jahre, von 2016 bis September 2018, wurden insgesamt 360.000 € zur Verfügung gestellt. Mit dem Programm sollen etwa 1000 junge Menschen bis 14 Jahren erreicht werden. Das ist jedes zweite hier lebende Kind, das seine Heimat wegen Krieg und Not verlassen musste. Koordiniert hat die verschiedenen Aktivitäten das Sozialreferat der Stadt Nürnberg. Die inhaltliche Leitung lag in den Händen des Jugendamtes. Über die Verwendung der Gelder haben beide städtischen Stellen als Koordinatoren des Förderprogramms in Absprache entschieden. Dieses Modell stellte sicher, dass die von der Zukunftsstiftung bereitgestellten Ressourcen bedarfsgerecht, effektiv und nachhaltig eingesetzt werden. Ziel ist eine gelungene Integration und Sozialisation jedes Einzelnen aus dem Kreis der jungen Flüchtlinge. Ganz verschiedene Projekte und Initiativen haben Mittel aus dem Programm erhalten. Dazu gehört z.B. »PAT« - Mit Eltern lernen. Das Angebot der Arbeiterwohlfahrt bietet Elterntraining und den Ausbau der sozialen Netze. Die Familienpaten des Zentrums Aktiver Bürger entlasten Familien in vielen Bereichen bis hin zu Hilfe bei der Haushalts-und Alltagsorganisation. Die Kinder sind auch direkt Adressaten von Angeboten wie der »Schultüte« als Vorbereitung auf die Grundschule oder »Achtung Grenze!« des Kinderschutzbunds, bei dem auf die Stärkung des Selbstbewusstseins gesetzt wird, auch als Vorbeugung gegen Gewalt jeglicher Art.

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Die Hüterin des Waldes Försterin Nicole Schmidtmeyer bewahrt alte Tradition

Nicole Schmidtmeyer freut sich über gesunde Bäume.

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ie gilt als eine der größten und bedeutendsten mittelalterlichen Stiftungen überhaupt, die KonradGroß-Stiftung aus dem Jahre 1339. Der schwerreiche Nürnberger Patrizier schuf mit dem Heilig-Geist-Spital einst eine Einrichtung für Kranke und Alte. Zustif­ tungen noch zu Groß‘ Lebzeiten vermehr­ ten das Kapital; bis heute gehören auch ausgedehnte Waldgebiete zum Stiftungs­ vermögen. Das Magazin sechs+sechzig hat Revierförsterin Nicole Schmidtmeyer in ihrem Revier begleitet. Bei ihr war es Liebe auf den ersten Blick. Nicole Schmidtmeyer, 51 Jahre alt, im Schwarzwald geboren und in Franken auf­ gewachsen, fühlte sich schon als 15-Jähri­ ge mit der Natur verbunden. Sie wanderte viel, verbrachte jede freie Minute draußen. »Ich wollte erst mein Abitur am DietrichBonhoeffer-Gymnasium in Oberasbach machen und mich dann beruflich entschei­ den«, erzählt sie. Ihre Suche dauerte nicht lange: Nachdem sie an der Schule einen Vortrag des vor einem Jahr verstorbenen Naturschützers Karl Friedrich Sinner über Forstwirtschaft gehört hatte, stand für sie fest: »Ich werde Försterin.«

Der Sonderteil Stiftungen erscheint mit freundlicher Unterstützung durch:

Natürlich sitzt sie nicht den ganzen Tag in einer Hütte im Wald oder im Dachge­ schoss ihres Schnaittacher Büros. »In mei­ nem Beruf macht mich glücklich, dass ich täglich viele Stunden im Freien und in der Natur verbringe«, meint sie. Mit hellgrü­ nem Hemd, dunkelgrüner Hose und brau­ nen Stiefeln bekleidet, sorgt die Försterin bei ihren Beobachtungsgängen im Wald da­ für, dass die »grüne Lunge« gesund bleibt und sich richtig entwickelt. Ihr Tagesplan gestaltet sich nach den Jahreszeiten. Im Frühjahr und Herbst steht das Pflanzen an erster Stelle, im Sommer geht es vor allem um Pflegemaßnahmen im Jungwuchs und im Winter liegt der Schwerpunkt beim Holzmachen. Typische Tätigkeiten sind das Kennzeichnen der Bäume, das Ver­ messen und Verkaufen des Holzes sowie die Arbeitseinteilung der Mitarbeiter und Forstunternehmer. Gemeinsam mit zwei Forstwirten orientiert sich Schmidtmeyer an den Regeln einer nachhaltigen, natur­ nahen Forstwirtschaft. Sie kann dabei auf ein eingespieltes, erfahrenes Team bauen. Ihr Revier umfasst 500 Hektar Seit 23 Jahren ist sie Betriebsleiterin für das Forstrevier der Heilig-Geist-SpitalStiftung Nürnberg, der ältesten Stiftung der Stadt. Deren Aufgabe ist es, bedürf­ tige Bürger in Notlagen zu unterstützen. Außerdem betreibt sie Einrichtungen und Heime der Altenhilfe. Diese Wohltätigkeit wird aus Immobilien- und Wertpapierbe­ sitz erwirtschaftet. Zu rund sechs Prozent trägt aber auch der Verkauf von Holz zur Finanzierung der uneigennützigen Wer­ ke bei. Der Stiftungswald, aufgeteilt in 13 Distrikte, umfasst rund 500 Hektar im Gebiet zwischen Schnaittach und Simons­ hofen. Bei einem Gang durch das Revier, be­ gleitet von ihren Jagdhunden Holly und Lotte, kann sie überall die Nachwirkun­ gen der langen Trockenheit des Sommers 2018 sehen. Die Försterin zeigt auf vom Borkenkäfer befallene Fichten. »Die müs­ sen mit Sprühfarbe markiert werden. Die Bäume werden dann von einem Forstar­ beiter gefällt, damit sich der Schädling


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allerhand Büroarbeit an. Dazu gehören Tä­ tigkeiten wie Lohnabwicklung, Verbuchun­ gen, Bauvoranfragen und die Erfassung der Holzmaße. Für ebenso wichtig erachtet sie Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation. Besonderen Spaß macht ihr dabei, Schülern und Kindergartenkindern die Bedeutung des Waldes zu erklären. Hohe Anerkennung

Nach einem Sturm begutachtet die Försterin die Schäden. nicht ausbreiten kann«, erklärt sie. Dann deutet sie auf einen halb ausgetrockneten See sowie auf Bäume, die aufgrund der Dürre geschwächt sind und durch weitere Einflüsse wie Pilze und Insekten sogar ab­ sterben können. Geht es um das beliebte Thema »Wetter«, kann sie leicht unwirsch werden: »Mich regt es auf, wenn die Wet­ terpropheten vom tollen Spätsommer bis weit in den Oktober hinein schwärmten. Die scheinen vergessen zu haben, wie wichtig der Regen ist, denn wir leiden un­ ter einem extremen Wassermangel. Die andauernde Trockenheit geht an unsere Lebensgrundlage, denn es zeigen sich im­ mer mehr Schädlinge. Da stellt sich selbst­

Festakt im Rathaussaal Es war ein festlicher Rahmen für eine großartige Würdigung: Die Stadt Nürnberg und die Stifter-Initiative feierten beim Stiftertag am 21. September im Historischen Rathaussaal das große ehrenamtliche Engagement von Stiftern in der Bürgerstiftung Nürnberg. 1 000 000 Euro haben die Stifterinnen und Stifter in gemeinnützige Projekte gesteckt. Durch das abwechskungsreiche Programm mit Reden, Interviews und Musik führte Dr. Uli Glaser, Ehrenamtsbeauftragter der Stadt Nürnberg.

Foto: Giulia Iannicelli

verständlich die Frage, welche Baumarten werden das überleben?« Der Beruf der Försterin ist vielseitig, so hat sie auch gelernt, mit Motorsäge und Gewehr umzugehen. Als Jägerin ist sie zuständig für einen naturverträglichen Wildbestand. »Wenn’s dem Wald gut geht, geht‘s auch den Tieren gut«, bemerkt sie. Verstärkt müsse man sich darum küm­ mern, den Waldbestand so zu erhalten, dass er sich natürlich verjüngen kann. Schmidtmeyer: »So achten wir beim Holz­ schlag darauf, dass die Brutzeit nicht ge­ stört wird, außerdem lassen wir tote Bäu­ me als Nistplätze für Vögel stehen.« Neben ihren Aufgaben in der Natur fällt

Stolz und voller Freude zeigt sie auf eine wertvolle Plakette mit Urkunde in ihrem Büro - der Staatspreis des Bayerischen Mi­ nisteriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, mit dem alle zwei Jahre »vor­ bildliche Waldbewirtschaftung« gewür­ digt wird. Der Preis wurde 2007 der HeiligGeist-Spital-Stiftung Nürnberg verliehen, gemeinsam mit 13 anderen bayerischen Waldbesitzern. Schmidtmeyer durfte die Auszeichnung beim Festakt in München entgegennehmen. Die 51-Jährige erfährt bei ihrer Lie­ be zum Wald große Unterstützung durch ihre Familie. Ehemann Elmar ist ebenfalls Förster im Amt für Ernährung, Landwirt­ schaft und Forsten, und sogar ihre Tochter hat sich bereits für diese Berufsrichtung entschieden: Sie studiert Forstwirtschaft. Welchen »Traumberuf« ihr zwölfjähriger Sohn auswählt, steht noch nicht fest. »Er soll sich frei entscheiden, ich mache ihm da keine Vorschriften«, sagt seine Mutter. Horst Mayer Fotos: Michael Matejka


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Schon früh an die Nachfolge denken In der Gründungsphase passieren leicht Fehler bei der Verteilung der Aufgaben

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ichts ist bekanntlich für die Ewig­ keit. Eine Stiftung aber soll es zu­ mindest für eine halbe Ewigkeit sein. Schon bei der Gründung sollten Stifter deshalb über das eigene Ab­ leben hinausdenken. Für viele ist das kein Tabu, wie Untersuchungen des Bundesver­ bandes Deutscher Stiftungen belegen: 42 Prozent der Stifter treibt das Thema Nach­ folge bereits bei der Gründung um. Die anderen machen sich weniger Ge­ danken, und manche von ihnen stellen damit in der Gründungseuphorie wichti­ ge Weichen falsch. »Planlos in die Beset­ zungsfalle«, so drastisch titelt Prof. Berit Sandberg ihre 2013 veröffentlichte Studie zur Stifter-Nachfolge. Auch Praktiker wie Christian Reichel haben Ähnliches erlebt. Er leitet die zehnköpfige Stiftungsverwal­ tung der Stadt Nürnberg, die bei der Stadt­ kämmerei angesiedelt ist. 13 Jahre ist er dabei, heute werden dort 51 Stiftungen be­ treut. 2017 wurden 7200 Förderanträge mit insgesamt 4,765 Millionen Euro bedacht. Keine Erbhöfe in der Satzung festschreiben Was sollte man nun bei der Nachfolge, der Besetzung von Gremien oder der Auswahl von Beratern für Geldanlage und Steu­ erliches beachten? Als Fallstricke nennt Reichel, dass Stifter sich manchmal in der Satzung an Kreditinstitute oder Steu­ erkanzleien binden oder Personen, die Verwaltungsaufgaben übernehmen, mit lebenslangen Befugnissen ausstatten wol­ len. Davon rät er ab, denn Satzungsände­ rungen sind mühselig: »Ich muss bei der Gestaltung der Ausgaben flexibel bleiben.« Geldanlage sowie Steuerberatung gibt es nun mal nicht umsonst, deren Kosten und Nutzen gehören kontinuierlich auf den Prüfstand, damit die Stiftung möglichst hohe Erträge ausschüttet. Hilfreich sind deshalb zeitlich befristete Verträge, um immer die beste Beratung zu finden. Wenn Dienstleister mit den persön­ lichen Umständen des Stifters vertraut sind, sieht Reichel das natürlich als Vor­ teil. »Die Steuerkanzlei, die eh schon mei­ ne Abschlüsse macht, ist sicher eine gute Wahl. Ihr würde ich ein einfaches Mandat für den Jahresabschluss geben.« Falls ein neuer Steuerberater gesucht ist, empfiehlt er Sondierungsrunden mit verschiedenen Kanzleien. Gespräche über Grundstock­ vermögen, Zustiftungen und Spendenre­ gelungen dienen als LProbe, ob profundes Know-how vorhanden ist.

Christian Reichel leitet die Stiftungsverwaltung der Stadt Nürnberg. Auch bei Kreditinstituten rät er, auf aus­ gewiesene Erfahrung mit der Stiftungs­ thematik achten. Bei der Sparkasse Nürn­ berg und der HypoVereinsbank, die in der Stifter-Initiative der Stadt mitarbeiten, »gibt es spezielle Berater mit speziellen Kenntnissen«, so Reichel. Der Rest ist das kleine Einmaleins der Geldanlage und soll­ te Stiftern den Gang zu mehreren Banken wert sein: Wie hoch sind die Verwaltungs­ gebühren für aktive Depotverwaltung, wie hoch die Provisionen bei Neuanlage, wie die Risikostreuung und wie transparent die angebotenen Anlageformen? Ob Haus­ bank oder neue Geschäftsbeziehung – er rät dazu, Kreditinstitute zu fordern: »Es ist nicht schlecht, Banken in einer Stiftung durch zwei Depots in eine gewisse Wettbe­ werbssituation zu bringen.« Mitglied auf Zeit Die dann hoffentlich reichlich fließenden Erträge sollen natürlich an seriöse Einrich­ tungen gehen. Da sind Experten gefragt. Vom vielköpfigen Gremien-Wirrwarr hält Reichel wenig, wohl aber von Arbeitstei­ lung, schließlich können sich Vorstände nicht um alles kümmern. Aktive oder eme­ ritierte Hochschullehrer und Personen des öffentlichen Lebens sind deshalb gerne gesehene, allerdings auch meist gut aus­ gelastete Mitglieder von Kuratorien für die Vergabe von Geldern. Stichwort Flexi­ bilität: Deren Bestellung auf Wahlperioden zu begrenzen ist aufwändiger, aber eine Überlegung wert, um stets aktuelles Wis­

sen über die Bereiche an Bord zu haben, die der Stiftungszweck qua Satzung adres­ siert. Bleibt das Thema Ewigkeit. Die Stif­ tungsverwalter der Stadt haben damit Er­ fahrung, wachen sie doch über 23 rechtsfä­ hige und 28 nichtrechtsfähige Stiftungen. Nur bei 15 sind die Gründer noch mit dabei. Über die erste eigene Nachfolgegeneration oder den gegenwärtigen Vertrautenkreis kann nun mal kein Stifter hinausblicken. Abseits davon, dass auch die Stiftungs­ aufsicht darüber wacht, sollte man sich also frühzeitig fragen, welche Institutio­ nen dem eigenen Stiftungszweck ohne­ hin verpflichtet sind und Nachhaltigkeit garantieren können. Kirchen, Kammern, Hochschulen, Stifterverbände, staatli­ che Einrichtungen oder eben Kommunen wie die Stadt Nürnberg zählen dazu. Ge­ managt wird von dieser zum Beispiel das Erbe des Industriellen Sigmund Schuckert oder das des Kaufmanns und Finanziers Konrad Groß, der im 14. Jahrhundert die Heilig-Geist-Spital-Stiftung ins Leben rief. Was wäre wohl aus deren heute addiert weit über 200 Millionen Euro schwerem Stiftungsvermögen geworden, wenn ihre Gründer die Nachfolgefrage nicht für eine kleine Ewigkeit geklärt hätten? Text: Michael Nordschild Foto: Giulia Iannicelli


Büchertipps  17

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Das kommt in den besten Familien vor Drei lesenswerte Romane über wechselvolle Beziehungen

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nter dem Pseudonym Sophia von Dahlwitz – nach Angaben ihres Verlages hat sie unter ih­ rem Klarnamen bereits acht Romane verfasst – erzählt sie die Ge­ schichte ihrer eigenen Familie. Sie be­ ginnt gegen Ende des Ersten Weltkriegs auf einem Gut in Westpreußen. Hier geht alles noch seinen geregelten und relativ komfortablen Gang. Die schöne Ordnung bekommt einen Riss, als Rudela, die jün­ gere Tochter, ihrer Mutter vom Liebes­ verhältnis ihrer großen Schwester Helen zu ihrem Stiefbruder Georg berichtet. Diese schicksalhafte Konstellation zieht sich durch das ganze Geschehen, das im­ mer mehr an Dramatik gewinnt. »Zwi­ schen den Zeiten« – zwischen den beiden großen Kriegen – sucht eine verlorene Generation nach nationalem Neuanfang und persönlicher Selbstvergewisserung. Die Wege trennen sich – irregeleitet und schuldig werden sie alle.

Mit »Das Licht zwischen den Zeiten« gelingt es Sophia von Dahlwitz, die ge­ sellschaftlichen und politischen Ent­ wicklungen jener Jahre einzubinden in einen flüssig geschriebenen Familienro­ man. Wie eine Stimme aus dem Off mel­ det sich die Autorin zwischen den Seiten immer wieder zu Wort, so dass der Leser am Ende begreift, warum sie dieses Buch schreiben musste. Sophia von Dahlwitz, »Das Licht zwischen den Zeiten« Droemer Verlag, München 2018 22.- Euro

Familie kann so vieles sein

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wei Schwestern, die einander kaum gleichen. Da ist Nora, die ruhige, überlegte 21-Jäh­ rige, und ihre kluge, hübsche Schwester Theresa, die sich mit ihren 17 Jahren unbekümmert ins Leben stürzt. Die beiden befinden sich auf der Über­ fahrt von Irland in die USA, wo Charlie, Noras Verlobter, sie erwartet. Hier in Boston soll Theresa eine Ausbildung zur Lehrerin beginnen. Doch es kommt an­ ders. Unaufgeklärt und naiv schlittert Theresa in ein kurzes Abenteuer mit einem verheirateten Mann und wird schwanger. Hier ist der Knotenpunkt, von dem aus sich die Stränge der Ge­ schichte verteilen. Die amerikanische Autorin J. Court­ ney Sullivan schreibt über »All die Jah­ re«, während derer sich das Leben der Familie entfaltet. Nora, unzugänglich und verschlossen, bricht die Beziehung zu ihrer Schwester ab, widmet sich ganz ihren vier Kindern und Ehemann Char­ lie, dessen unverbrüchliche Zuneigung sie erst im Laufe der Zeit zu würdigen lernt. Als ihr inzwischen 50-jähriger

Lieblingssohn Patrick bei einem Auto­ unfall ums Leben kommt, bricht auf, was jahrzehntelang verborgen war. Nora, die ihren Kindern nie erzählt hat, dass sie eine Schwester hat, bleibt verschlos­ sen bis fast zuletzt. John, Bridget und Brian, die überlebenden Geschwister, stehen vor neuen Einsichten und Ent­ scheidungen für ihr Leben. Die beliebte Autorin Courtney Sullivan, Meisterin eines guten Stils und einer flüssigen Erzähltechnik, hat einen einfühlsamen Familienroman geschrieben. Ihre Per­ sonen sind Individuen, überzeugend in ihren Eigenarten erfasst und glaubwür­ dig in ihrem Verhalten. J. Courtney Sullivan, »All die Jahre« Deuticke Verlag, Wien 2018 22.- Euro

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s gibt nur wenig Versöhnliches in diesem Roman von Domenico Starnone »Auf immer verbunden«. Die Ehe zwischen Aldo und Vanda, inzwischen beide in den Siebzigern und seit rund vierzig Jahren verhei­ ratet, ist in der Gewohnheit erstarrt. Nun ver­ bringt das alte Paar einen gemeinsamen Urlaub am Meer und fühlt sich einigermaßen wohl. »Ich genoss das Privileg, seit über vierundsieb­ zig Jahren eine glückliche Reinkarnation der Sternensubstanz zu sein«, denkt Aldo in einer der friedlichen Urlaubsnächte, ausnahmsweise froh, am Leben zu sein. Die böse Überraschung erwartet die Eheleute bei der Rückkehr nach Neapel. Ihre Wohnungstür steht offen, die Zim­ mer sind verwüstet, der Kater – der Obhut von Tochter Anna und Sohn Sandro anvertraut – ist verschwunden. Beim Aufräumen geraten Aldo die Briefe seiner Frau in die Hände, die sie ihm vor vie­ len Jahren schrieb. Er hatte sie verlassen, leb­ te mit der Studentin Lidia zusammen, fühlte sich unkonventionell, glücklich und zugleich seinen beiden kleinen Kindern gegenüber schuldbewusst. Schließlich kehrte er in die alte Wohnung zurück, widmete sich künftig erfolgreich seiner Arbeit und versuchte sich in einem möglichst störungsfreien Familien­ leben. Vanda nimmt Rache: herrisch, bestim­ mend, keinen Widerspruch duldend, hält sie von nun an ihren Mann auf Distanz. Die Kinder haben Schaden genommen. Im letzten Teil des Buches betritt Tochter Anna, nun Mitte drei­ ßig, die Bühne und verschafft dem Stück ein überraschendes Finale. »Labes« ist der Name des Katers, den Ehe­ mann und Vater Aldo dem Tier gegeben hat. Und Labes bedeutet auf Lateinisch Unheil oder Untergang. Es ist wie ein Motto dieses Ehero­ mans, der nur knapp 180 Seiten umfasst und doch in seiner Kürze packt wie eine moderne Tragödie. Domenico Starnone, »Auf immer verbunden« Deutsche Verlagsanstalt, München 2018 18.- Euro

Alle Büchertipps von Brigitte Lemberger


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Ausgewählte Veranstaltungen Dezember 2018 bis Februar 2019

Ausstellungen Die Nacht. Alles außer Schlaf Museum für Kommunikation, ­Lessingstraße 6, Nürnberg Di-Fr 9-17 Uhr; Sa, So, Feiertage 10-18 Uhr (Neujahr geschlossen) Zahlreiche Objekte aus Mythologie, Astronomie, Kunst, Popkultur, Technikgeschichte und Phänomenen der Gegenwart zeigen, wie wir in und mit der Nacht kommunizieren. VA: Museum für Kommunikation Nbg. Info: 0911 / 23088230 Die Malerfamilie Kellner Ab 27.11.2018 Di, Do-So 10-18 Uhr, Mi 10-20 Uhr 12.12., 18:30 Uhr Kuratorenführung Kunstvilla im KunstKulturQuartier, Blumenstraße 17, Nürnberg Info: 0911 / 23114015 Die Wolpertengel zu Gast 28.11.2018 – 06.01.2019 Mi, Do, Fr, Sa und So, 14-17 Uhr Museum |22|20|18|, Kühnertsgasse 22, Nürnberg VA: Altstadtfreunde Nürnberg e.V. Info: 0911 / 5072360 Hitler. Macht. Oper. Bis 03.02.2019 Mo-Fr 9-18 Uhr; Sa, So 10-18 Uhr Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände, Bayernstr. 110, Nbg Propaganda und Musiktheater in Nürnberg Info: 0911 / 2317538 Wanderland – eine Reise durch die Geschichte des Wanderns Bis 28.4.2019 Di–So 10–18 Uhr, Mi 10–21 Uhr Germanisches Nationalmuseum, ­Kartäusergasse 1, Nürnberg Info: 0911 / 1331-0

Beratung und Vorträge Formularausfüllservice Jeden Freitag, 15 Uhr Mehrgenerationenhaus AWOthek, Karl-Bröger-Str. 9, Nürnberg Erfahrene ehrenamtliche Mitarbeiter helfen beim Ausfüllen von Formularen (keine Steuererklärungen) VA: Mehrgenerationenhaus AWOthek Info/Anmeldung: 0911 / 45060167 Cafe Digit@l: Senioren*innen gehen online 26.11., 17.12.2018, 10 – 12 Uhr Mehrgenerationenhaus AWOthek, Karl-Bröger-Str. 9, Nürnberg Internet, Smart-Phone, Apps… Wir nähern uns dem Thema und klären, wo die individuellen Bedarfe liegen. Bringen Sie gerne Ihre Tablets oder Smartphones mit! VA: Mehrgenerationenhaus AWOthek Info/Anmeldung: 0911 / 45060167 Künstlicher Gelenkersatz von Knie, Hüfte und Schulter 27.11.2018, 14 – 16 Uhr Wöhrder Treffpunkt, BRK Nürnberg, Nunnenbeckstraße 47, Nürnberg PD Dr. med. Andreas Mauerer informiert über nötige Voruntersuchungen, schonende Operationsverfahren und anschließende Rehamaßnahmen. VA: Seniorennetzwerk Wöhrd Info/Anmeldung: 0911 / 5301183

Wohnen in der Zukunft – Wohnwünsche und Wohnprojekte 28.11.2018, 12:45 – 14:15 Uhr Gewerbemuseumsplatz 2, Raum 3.11, Nürnberg Referent: Dr. Henning Schirner. Akademiepass erforderlich. VA: Alten-Akademie Nürnberg e.V. Info/Akademiepass: 0911 / 537010 Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung 29.11.2018, 14 – 15:30 Uhr Treff Bleiweiß, Clubraum, Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Infos von der Betreuungsstelle der Stadt Nürnberg. Anmeldung erforderlich. VA: Seniorenamt Nürnberg, Treff Bleiweiß Info/Anmeldung: 0911 / 2318224 Tricks an der Haustür und am Telefon, Hand- und Taschendiebstahl 03.12.2018, 14 – 15:30 Uhr Treff Bleiweiß, Clubraum, Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Kriminalhauptkommissar Wilfried Kunze klärt Sie über aktuelle Varianten des Trickbetrugs auf und gibt Tipps, wie Sie sich am besten verhalten, auch um einen Hand- oder Taschendiebstahl zu vermeiden. Anmeldung erforderlich. VA: Seniorenamt Nürnberg, Treff Bleiweiß Info/Anmeldung: 0911 / 2318224 Vorsorgemöglichkeiten für Unfall, Krankheit und Alter 04.12.2018, 05.02.2019, je 15:30 Uhr Nachbarschaftshaus Gostenhof, Adam-Klein-Str. 6, Nürnberg Vorsorge-Vollmacht, Betreuungs- und Patientenverfügung VA: Amt für Existenzsicherung und soziale Integration - Sozialamt – Betreuungsstelle Info: 0911 / 2312466 Ihr digitales Erbe - was bedeutet das? 11.12.2018, 14 Uhr Konrad-Groß-Stube, Spitalgasse 22, Nürnberg Wir sprechen über Ihre möglichen Hinterlassenschaften und Daten im World Wide Web. Anmeldung erforderlich. VA: Computerclub Nürnberg 50 plus e.V. Info/Anmeldung: 0911 / 9928352 Lernen Sie das Smartphone kennen! 09.01., 07.02.2019, je 10 – 12 Uhr Veranstaltungsort: Museum für Kommunikation, Lessingstraße 6, Nürnberg Das Hauptaugenmerk liegt auf den Einstellungen, den Apps und der Sicherheit bei Android-Smartphones. Wer ein Smartphone besitzt, kann dies gerne mitbringen; wer keines hat, erhält ein Leihgerät. Max. 10 Teilnehmende. Bitte Platz reservieren. VA: Museum für Kommunikation Nürnberg Info/Anmeldung: 0911 / 23088230 Mut zum Glück – Sexualität im Lebenslauf 14.01.2019, 14 – 15:30 Uhr Treff Bleiweiß, Clubraum, Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Sexualität im Alter ist in vielerlei Hinsicht ein interessantes und überraschendes Thema. Manchmal ist unser Blick hauptsächlich auf Schwierigkeiten gerichtet. Dann helfen vielleicht Wissen und neue Erkenntnisse, um Dinge anders bewerten zu können.

Referentin: Simone Hartmann, Sozialpädagogin/pro familia e. V. Nürnberg. Anmeldung erforderlich. VA: Seniorenamt Nürnberg, Treff Bleiweiß Info/Anmeldung: 0911 / 2318224 Kunst am Dienstag 15.1.2019, 14 Uhr kunst galerie fürth, Königsplatz 1, Fürth Die Ausstellungen der Galerie anders begreifen – ein speziell auf ältere Menschen abgestimmter kunstpädagogischer Nachmittag. VA: kunst galerie fürth Info/Anmeldung: 0911 / 974 1690 Orientierung mit dem Smartphone/ iPhone 15.01.2019, 14 Uhr Konrad-Groß-Stube, Spitalgasse 22, Nürnberg Wir zeigen, wie Sie sich mit Hilfe der Standortbestimmung des Smart- bzw. iPhones und dem passenden Kartenmaterial zurecht finden können. Anmeldung erforderlich. VA: Computerclub Nürnberg 50 plus e.V. Info/Anmeldung: 0911 / 9928352 Der Behindertenrat der Stadt Nürnberg informiert 17.01.2019, 14 Uhr VdK-Haus, Rosenaustraße 4, Nürnberg Im Rahmen des Info-Treffs des VdK Kreisverbands Nürnberg stellt sich der Behindertenrat der Stadt Nürnberg vor. VA: VdK Kreisverband Nürnberg Info: 0911 / 279550 Vom linearen zum vernetzten Denken – Strategien für ein zielgerichtetes, lebenslanges Lernen 22.01.2019 – 12:45 – 14:15 Uhr Gewerbemuseumsplatz 2, Raum 3.11, Nürnberg Referent: Friedrich Scholz. Akademiepass erforderlich. VA: Alten-Akademie Nürnberg e.V. Info/Akademiepass: 0911 / 537010 Nürnberger Braugeschichte 22.01.2019, 19.30 Uhr Fabersaal Bildungscampus, Gewerbemuseumsplatz 2, Nürnberg Wissenswertes und Unterhaltsames rund um den Sudkessel. Ein Vortrag von Achim Burek. VA: Altstadtfreunde Nürnberg e.V. Info: 0911 / 5072360 Alles über Soziale Netzwerke! Whatsapp - Facebook - Twitter 24.01., 21.02.2019, je 10 – 12 Uhr Museum für Kommunikation, Lessingstraße 6, Nürnberg Was steckt hinter Whatsapp, Facebook und Twitter? Was kann man damit machen, was sollte man beachten? Wer ein Smartphone besitzt, kann dies gerne mitbringen. Wer keines hat, erhält ein Leihgerät. Die Teilnehmerzahl ist auf 10 Personen begrenzt. Bitte Platz reservieren. Kosten: 15 Euro VA: Museum für Kommunikation Nbg. Info/Anmeldung: 0911 / 23088230 Niki de Saint Phalle 30.01.2019, 12:45 – 14:15 Uhr Gewerbemuseumsplatz 2, Raum 3.11, Nürnberg Referentin: Carmen Wusterhausen. Akademiepass erforderlich. VA: Alten-Akademie Nürnberg e.V. Info/Akademiepass: 0911 / 537010

Ausmisten – aber richtig! 04.02.2019, 15 – 16:30 Uhr Treff Bleiweiß, Clubraum, Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Architektin Marion Otto liefert praktische Tipps und hilfreiche Motivationsansätze fürs Ausmisten. Anmeldung erforderlich. VA: Seniorenamt Nürnberg, Treff Bleiweiß Info/Anmeldung: 0911 / 2318224

Führungen und ­Wanderungen Singen und Musizieren in adventlich geschmückten Höfen 18.12.2018 – 20.12.2017, je 18 Uhr Treffpunkt: Pellerhaus, Egidienplatz 23, Nürnberg VA: Altstadtfreunde Nürnberg e.V. Info: 0911 / 5072360 »Mehr als üppige Engel. Nürnberg in der Barockzeit« 30.12.2018, 14 Uhr Stadtführung, Start: Egidienkirche, Führungsende: Fembo-Haus VA: Geschichte Für Alle e.V. Info: 0911 / 30 73 60 Der Dutzendteich – Interessantes aus Natur, Politik- und Technikgeschichte 08.01.2019; 14 Uhr Treffpunkt: Haltestelle Dutzendteich Straßenbahn Linie 6, Nürnberg Das Naherholungsgebiet im Süden Nürnbergs im Wandel der Zeit. Auch für Rollstuhlfahrer geeignet. VA: Initiative »Persönliche Stadtansichten« Info: 0911 / 2110730 (Mo. und Mi. 14.00 bis 15.30 Uhr) Schuster, bleib bei deinem Leisten 29.01.2019, 14 – 15 Uhr Treffpunkt: Schuhmacherei Möckl, Peyerstr. 31 / U1 Maximilianstraße Vor allem ältere Kunden schätzen den Schuster, weil bei eigenwilligen Fußproblemen meist die individuelle Reparatur des Schuhs der gängige Weg ist. Der Fachmann zeigt Ihnen sein Geschäft. VA: Seniorenamt Nürnberg, Treff Bleiweiß in Kooperation mit dem Seniorennetzwerk Südstadt Ost Info/Anmeldung: 0911 / 2318224 oder 9444545 Das Hochwasser von 1909 in der Nürnberger Altstadt 05.02.2019, 14 Uhr Treffpunkt: Fleischbrücke, Nürnberg Ein Spaziergang zu den Stellen der Überflutung des Jahres 1909 VA: Initiative »Persönliche Stadtansichten« Info: 0911 / 2110730 (Mo. + Mi. 14 bis 15.30 Uhr)

Gesundheit und Sport Sitztanz Jeden Donnerstag, 11 – 12 Uhr Mehrgenerationenhaus AWOthek, Karl-Bröger-Str. 9, Nürnberg »Wenn die Füße nicht mehr flitzen, tanzen wir mit Freude im Sitzen!« VA: Mehrgenerationenhaus AWOthek Info: 0911 / 45060172


Veranstaltungskalender  19

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Tanz mit, bleib fit 01.12.2018, 02.02.2019, je 14:30 Uhr Mehrgenerationenhaus AWOthek, Karl-Bröger-Str. 9, Nürnberg Mitmachtänze für Tanzfreudige ab 40 nach den Richtlinien des deutschen Bundesverbandes für Seniorentanz. Leitung: Ingrid Ullmann VA: Mehrgenerationenhaus AWOthek Info: 0911 / 45060167 Gesundheit und Krankheit – Themen aus unserem alltäglichen Leben 15.01.2019, 14:45 – 16:15 Uhr Gewerbemuseumsplatz 2, Raum 3.11, Nürnberg Referent: Dr. med. Wolfgang Piniek - Internist, ehemaliger Oberarzt und Transplantationsbeauftragter am Krankenhaus Martha-Maria, Nürnberg. Akademiepass erforderlich. VA: Alten-Akademie Nürnberg e.V. Info/Akademiepass: 0911 / 537010 Yoga für die Füße 28.01.2019, 14 – 15 Uhr Treff Bleiweiß, Hobbyraum, Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Eine Yogalehrerin zeigt den Weg zum Wohlbefinden von der Fußbasis an. Anmeldung erforderlich. VA: Seniorenamt Nürnberg, Treff Bleiweiß in Kooperation mit dem Seniorennetzwerk Südstadt Ost Info/Anmeldung: 0911 / 2318224 oder 9444545

Literatur und Theater Thomas Mann und seine Familie in Bayern 26.11.2018, 12:45 – 14:15 Uhr Gewerbemuseumsplatz 2, Raum 3.11, Nürnberg Mit Bild- und Tondokumenten. Referent: Hans-Eberhard Rückert.

­Akademiepass erforderlich. VA: Alten-Akademie Nürnberg e.V. Info/Akademiepass: 0911 / 537010 Dem Tod von der Schippe 29.11.2018, 19 Uhr Stadtmauerturm, Vestnertormauer 5, Nürnberg Märchen im Turm: Egal, wann der Tod zur Tür herein kommt, er kommt immer ungelegen. So mancher beginnt da mit dem Tod zu verhandeln oder versucht, ihn mit einer List herein zu legen. VA: Reingard Fuchs Info: 0911 / 402679; Karten: 0911 / 2314000 Mit freundlichen Grüßen 13.12.2018, 20 Uhr Fenster zur Stadt, Kath. Stadtkirche Nürnberg, Vordere Sterngasse 1, Nürnberg Weihnachtliche Lesung - Ansgar Wiedenhaus (Autor) & Krzysztof Borkowski (Gitarre, Gesang) VA: Kath. Stadtkirche Nürnberg Info: 0911 / 24449412 Wir sind die Neuen 15.+16.12.2018, 19:30 Uhr Stadttheater Fürth, Königstr. 116, 90762 Fürth Die Neuen, das sind die drei Alt-68er Anne, Johannes und Eddi. Sie beschließen, ihre alte Hippie-WG wieder aufleben zu lassen. Doch mit der Studenten-WG einen Stock höher kommt es immer wieder zu Konflikten, denn die Jungen fühlen sich von den renitenten Alten zunehmend in ihrer Ruhe gestört. Info: 0911 / 9 74 24 00 Heilige Nacht 20.12., 21.12.2018, je 19:30 Uhr; 22.12., 23.12.2018, je 16 Uhr Dehnberger Hoftheater, Dehnberg 14, Lauf

Weihnachtsklassiker in bayerischer Mundart nach Ludwig Thoma mit Wolfgang Riedelbauch VA: Dehnberger Hoftheater Info/Karten: 09123 / 954491 Traum vom Licht 27.12.2018, 15:30 Uhr und 19 Uhr Stadtmauerturm, Vestnertormauer 5, Nürnberg Märchen im Turm: Nach der Wintersonnenwende wird die Sehnsucht nach Sonnenlicht übermächtig, vor allem in den nördlichen Regionen der Erde. Viele Märchen haben diesen Traum vom Licht aufgegriffen. VA: Reingard Fuchs Info: 0911 / 402679; Karten: 0911 / 2314000 BeziehungsWeise 31.01.2019, 19 Uhr Stadtmauerturm, Vestnertormauer 5, Nürnberg Märchen im Turm VA: Reingard Fuchs Info: 0911 / 402679; Karten: 0911 / 2314000

Musik und Unterhaltung Tanznachmittag für ältere Menschen 27.11., 18.12.2018, je 14 Uhr Nachbarschaftshaus Gostenhof, Adam-Klein-Str. 6, Nürnberg Atze an der Orgel, Helmut Linke, führt durch den Nachmittag. Für Kaffee, Kuchen und andere Getränke sorgt die Cafeteria »contrast«. VA: Nachbarschaftshaus Gostenhof Info: 0911 / 2317080

Geänderte Abfuhrtermine für die Rest- und Biomüllabfuhr SCHNUP ANGEBOPERT!

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ab Montag 03.12.2018

ab Donnerstag 06.12.2018

ab Mittwoch 09.01.2019

ab Donnerstag 10.01.2019

ab Montag 14.01.2019

ab Dienstag 15.01.2019

10.30–11.30 Uhr

14.30–15.30 Uhr

10.30–11.30 Uhr

14.00–15.00 Uhr

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Information und Anmeldung: Tanzschule Streng Theaterstraße 5 · 90762 Fürth Telefon 0911 - 777 444 www.tanzschule-streng.de/movita

An Feiertagen verschiebt sich die Leerung der Rest- und Bioabfallbehälter im gesamten Stadtgebiet Nürnberg wie folgt: Regulärer Abfuhrtermin

Verschiebt sich auf

HEILIGER ABEND 1. WEIHNACHTSFEIERTAG 2. WEIHNACHTSFEIERTAG

Mo 24.12.2018 Di 25.12.2018 Mi 26.12.2018 Do 27.12.2018 Fr 28.12.2018

Sa Do Fr Sa Mo

22.12.2018 27.12.2018 28.12.2018 29.12.2018 31.12.2018

SILVESTER NEUJAHR

Mo 31.12.2018 Di 01.01.2019 Mi 02.01.2019 Do 03.01.2019 Fr 04.01.2019 Mo 07.01.2019 Di 08.01.2019 Mi 09.01.2019 Do 10.01.2019 Fr 11.01.2019

Mi Do Fr Sa Mo Di Mi Do Fr Sa

02.01.2019 03.01.2019 04.01.2019 05.01.2019 07.01.2019 08.01.2019 09.01.2019 10.01.2019 11.01.2019 12.01.2019

Bitte sorgen Sie am Entleerungstag ab 7 Uhr für einen freien Zugang zu Ihren Abfallbehältern oder stellen Sie Ihre Abfallbehälter an der gewohnten Stelle bereit. Behälterstandplätze und Transportwege bitte stets in verkehrssicherem Zustand halten. Schnee, Eis und Winterglätte bitte beseitigen.

Willkommen im Wohnstift am Tiergarten. In Sicherheit leben und genießen, mitten im Grünen! Ziehen Sie ein in Ihr individuelles Appartement, erleben Sie herzliche Betreuung, ein breit gefächertes kulturelles Leben und viele weitere Möglichkeiten der Freizeitgestaltung. Für mehr Lebensqualität und ein selbstbestimmtes Leben. Wir freuen uns auf Sie!

Bingstraße 30 90480 Nürnberg Telefon 0911 4030-0 Interessenberaterin Frau Stefanie Britting britting@wohnstift-am-tiergarten.de www.wohnstift-am-tiergarten.de

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Impressum sechs+sechzig Magazin für selbstbewusste ältere Menschen Jahrgang 19 / September 2018 Herausgeber: Seniorenmagazin sechs+sechzig – Verein zur Förderung des Dialogs der Generationen e.V. Telefon 0911 / 14 88 59 30 E-Mail: info@magazin66.de Internet: www.magazin66.de Spenden sind steuerlich absetzbar: HypoVereinsbank Nürnberg, IBAN DE05 7602 0070 0003 7354 43 BIC HYVEDEMM460 Produktion und Anzeigenverwaltung: Intergenerationes – Gesellschaft zur Förderung des Dialogs der Generationen mbH c/o Pegnitzbüros Kaiserstr. 8, 90403 Nürnberg stefan.dremer@intergenerationes.de Tel. 0911 / 14 88 59 30 Redaktion: Petra Nossek-Bock (verantw.), Stefan Brunn, Georg Klietz, Brigitte Lemberger Autoren: Werner vom Busch, Günter Dehn, Herbert Fuehr, Stefan Gnad, Karin Jungkunz, Horst Mayer, Michael Nordschild, Timo Schickler, Peter Viebig Fotos: Werner vom Busch, Mile Cindric, Wolfgang Gillitzer, Giulia Iannicelli, Michael Matejka, Arnica Mühlendyck, Kat Pfeiffer Illustration: Sebastian Haug Titel: Michael Matejka Gestaltung: www.gillitzer.net Fachliche Beratung: Seniorenamt Nürnberg Druck: Verlag Nürnberger Presse Druckhaus Nürnberg GmbH & Co. KG Auflage: ca. 190.000 Anzeigenannahme und -betreuung (Print + Online): • Ingrid Ullmann: Tel.+Fax 0911 / 40 64 99 tanz43@t-online.de Anzeigen-Dateien an: 66@gillitzer.net Derzeit gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 22 Verantwortlich für den Inhalt der Anzeigen: Stefan Dremer Das nächste sechs+sechzig erscheint am 18.2.2019, Anzeigenschluss 21.1.2019. Schirmfrauen: Helene Jungkunz, Ingrid Mielenz, Ursula Wolfring (†)

20 Veranstaltungskalender Vorweihnachtskonzert des Marinechors 28.11.2018, 14 Uhr VdK-Haus, Rosenaustraße 4, Nürnberg Konzert im Rahmen des Seniorentreffs des VdK Kreisverbands Nürnberg. VA: VdK Kreisverband Nürnberg Info: 0911 / 279550 Sternen- und Lichterfest 29.11.2018, 16 Uhr Kirche St. Jakob (U-Bahn Station Weißer Turm), Nürnberg Adventliches Fest: Abschied und Feier des Neubeginns im Seniorenzentrum am Tiergärtnertor. VA: Seniorenzentrum am Tiergärtner­ tor; Info/Anmeldung: 0911 / 2175923 Charakterstücke aus verschiedenen Epochen 30.11.2018, 15:15 – 16:45 Uhr Gewerbemuseumsplatz 2, Fabersaal, Nürnberg Konzert der Hochschule für Musik Nürnberg; Ausführende: Studierende der Klavierklasse von Prof. Wolfgang Manz VA: Alten-Akademie Nürnberg e.V. in Kooperation mit der Hochschule für Musik Nürnberg Info: 0911 / 537010 Gesang 07.12.2018, 15:15 – 16:45 Uhr Gewerbemuseumsplatz 2, Fabersaal, Nürnberg Konzert der Hochschule für Musik Nürnberg; Ausführende: Studierende der Gesangsklasse von Prof. Johannes Mannov VA: Alten-Akademie Nürnberg e.V. in Kooperation mit der Hochschule für Musik Nürnberg Info: 0911 / 537010 Swing, Christmas, swing 07.12.2018, 19:30 Uhr Dehnberger Hoftheater, Dehnberg 14, Lauf HildegardPohl_Trio: Weihnachten mit Jazzfeeling, Bluesmomenten und entspannten Träumereien, serviert an Flügel, Schlagzeug und Kontrabass VA: Dehnberger Hoftheater Info/Karten: 09123 / 954491 Besinnliche Stunde im Advent 14.12.2018, 14.30 – 16 Uhr St. Bartholomäus-Kirche in Wöhrd, Nürnberg Mitwirkende: Beatrix Springer, Franz Sedlmayr, Elfriede Winge VA: Alten-Akademie Nürnberg e.V. Info: 0911 / 537010 Bald is’ soweit 15.12.2018, 15 Uhr Dehnberger Hoftheater, Dehnberg 14, Lauf Gschichtla, Liedla und Musikstückla zur stillen Zeit: Musik von der Leyher Stubenmusik und Geschichten von Christian Peter Rothemund. VA: Dehnberger Hoftheater Info/Karten: 09123 / 954491

Tanztreff 16.12.2018, 15 – 18 Uhr Nachbarschaftshaus Gostenhof, Adam-Klein-Str. 6, Nürnberg Standard- und Latein zu CD Musik. Zur gemütlichen Atmosphäre trägt die Möglichkeit zu Kaffee, Kuchen und anderen Getränken bei. VA: Nachbarschaftshaus Gostenhof Info: 0911 / 2317080 Neujahrscafé 10.01.2019, 14 Uhr Kulturzentrum KUNO, Wurzelbauerstr. 29-35, Nürnberg Die Bäckerei Albert wird das Neujahrscafé mit traditionellem Gebäck überraschen. Stoßen Sie mit uns auf 2019 an! Anmeldung bis 08.01.2019 erbeten. VA: KUNO e.V. Info/Anmeldung: 0911 / 553387 Klaus Brandl – Solo 10.01.2019, 20 Uhr Fenster zur Stadt, Kath. Stadtkirche Nürnberg, Vordere Sterngasse 1, Nürnberg Bittersüßen Balladen, virtuose Fingerpicking-Instrumentals, erdiger Blues »Back to the Roots«. VA: Kath. Stadtkirche Nürnberg Info: 0911 / 24449412 Doppelprunksitzung 20.01.2019, 14 – 18 Uhr Gesellschaftshaus/Café Restaurant Gartenstadt, Buchenschlag 1, Nürnberg Über einhundert Akteure bieten ein buntes Programm unter anderem mit Garde- und Schautänzen, Büttenreden, Spielmannszug und Schifferchor. VA: Narren-Club Nürnberg e.V. und der Karnevalsgesellschaft Muggenesia e.V. Kartenbestellung: 0911 / 502530 Prunksitzung 27.01.2019, 15 – 17:30 Uhr Treff Bleiweiß, Saal, Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Reden, Tanz und Gesang. Moderation: Elferratspräsidentin Annette Ruff. VA: Seniorenamt Nürnberg, Treff Bleiweiß Info: 0911 / 2318224 Caféhausmusik im Bleiweiß 02.02.2019, 14 – 16 Uhr Treff Bleiweiß, Cafeteria, Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Helmut Betzelt am Akkordeon; durch den Nachmittag führt Christine Ziegerer. Liedtexte stehen zur Verfügung. VA: Seniorenamt Nürnberg, Treff Bleiweiß Info: 0911 / 2318224

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Unterwegs mit Enkeln »Bridgeschule« Offener Bridgekurs für Kinder ab 9 Jahren und Erwachsene Jeden Fr, 17-19 Uhr Pellerhaus, Egidienplatz 23 90403 Nürnberg Tel. 09 11 / 2 31-1 52 57 spielearchiv@stadt.nuernberg.de Honig, Nuss und Mandelkern ... So, 2., 9., 16. und 23.12.2018, 14 Uhr Museum Industriekultur Äußere Sulzbacher Straße 62 90491 Nürnberg Führung zur Entstehung des Nürnberger Lebkuchens Info: 09 11 / 2 31-38 75 Edgar – der Schrecken der Briefträger 02.12.2018, 15 und 17 Uhr, 09.12.2018, 15 Uhr Dehnberger Hoftheater, Dehnberg 14, Lauf Der größte Feind des Hundes ist die Post! Familienmusical. VA: Dehnberger Hoftheater Info/Karten: 09123 / 954491 Hexe Lilli rettet Weihnachten 06.12.2018 - 12.12.2018, je 15 Uhr Filmhaus Nürnberg, Königstraße 93, Nürnberg Kinderkinoprogramm - empfohlen für (Ur)Großeltern und Kinder ab 7 Jahren VA: Filmhaus Nürnberg Info/Kartenreservierung: 0911 / 2317340 Weihnachtsbastelwerkstatt Basteln für Kinder ab 5 Jahren So, 9. und 16.12.2018, 14-17 Uhr Stadtmuseum Fembohaus Burgstraße 15, 90403 Nürnberg Tel. 09 11 / 2 31-25 95 Pünktchen und Anton Premiere: 9.12.2018, 18 Uhr Weitere Vorstellungen: 10. -13.12.2018, 21.12.2018 25.+26.12.2018 Stadttheater Fürth, Königstr. 116, 90762 Fürth Erich Kästner beschreibt in diesem 1931 erschienenen Kinderroman die Freundschaft zwischen Pünktchen, die aus einem äußerst wohlhabenden Hause kommt, und dem aus armen Verhältnissen stammenden Anton. Info: 0911 / 9 74 24 00

Im Trauerfall sind wir Tag und Nacht für Sie erreichbar 0911 221777 www.bestattungsdienst.de

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Häusliche Kranken- und Altenpflege der Diakonie Altdorf · Erlangen · Fürth · Lauf · Nürnberg


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Veranstaltungskalender  21

Ein Schneemann für Afrika 13.12.2018 - 19.12.2018, 15 Uhr Filmhaus Nürnberg, Königstraße 93, Nürnberg Kinderkinoprogramm - empfohlen für (Ur)Großeltern und Kinder ab 6 Jahren VA: Filmhaus Nürnberg Info/Reservierung: 0911 / 2317340

Sonstiges Freitagsfrühstück Jeden Freitag, 10 – 13 Uhr Mehrgenerationenhaus AWOthek, Karl-Bröger-Str. 9, Nürnberg Gesundes Frühstück – kostenlos, um eine Spende wird gebeten VA: Mehrgenerationenhaus AWOthek Info: 0911 / 45060167 Kino im Bleiweiß - Filmabend mit dem VCN 27.11.2018, 29.01., 12.02.2019, je 18 – 20 Uhr Treff Bleiweiß, Saal, Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Gemeinsam mit befreundeten Videoclubs präsentiert der VCN 50plus im großen Saal des Treffs Bleiweiß verschiedene Videoproduktionen. Leitung: Hans-Werner Müller Info: 0911 / 2318224 So jung kommer nimmer zamm! Hochbetagtenstammtisch 03.12.2018; 14 – 16 Uhr Kulturwerkstatt Auf AEG, Fürther Str. 244d, Nürnberg, Raum: Kleiner Saal Offener Treff mit Kaffee, Kuchen und Geschichten aus dem Leben. Wer sein Haus nicht alleine verlassen kann, kann von einem Fahrdienst abgeholt werden. VA: Seniorennetzwerk EberhardshofMuggenhof-Gostenhof, Kulturbüro Muggenhof Info: 0911 / 30003119 Nikolausfahrt mit dem Bus ins adventliche Vogtland 06.12.2018, Abfahrt 8 Uhr ZOB, Willy-Brandt-Platz, Nürnberg Fahrt nach Plauen, Marktneukirchen, Bad Elster VA: Seniorenzentrum am Tiergärtnertor Info/Anmeldung: 0911 / 2175923

Fränkisch Tanzen: Bolga, Walzer, Hopperer, Dreher und mehr 12.12.2018, 09.01.2019; je 19:30 – 22 Uhr Kulturwerkstatt Auf AEG, Fürther Str. 244d, Nürnberg, Raum: Großer Saal Bei einem bunten Tanzabend lädt Steffi Zachmeier zu fränkischem Tanz. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, die Tänze werden angeleitet. TanzpartnerIn findet sich vor Ort. VA: Kulturbüro Muggenhof Info: 0911/23179555 Zukunft der Pflege: 50.Pflegestammtisch 31.1.2019, 18:30 Uhr Nachbarschaftshaus Gostenhof, Adam-Klein-Straße 6, Nürnberg mit Verena Bentele, Präsidentin VdK Deutschland VA: Initiativkreis Pflegestammtisch Info: 0911 / 265280 Demenz: Das Krankheitsbild verstehen und betroffene Menschen unterstützen 14.02. – 11.04.2019, 8 Termine, immer donnerstags, 14 – 15:30 Uhr Nachbarschaftshaus Gostenhof, Adam-Klein-Str.6, Nürnberg Seminar für Angehörige von Menschen mit Demenz. Anmeldung erforderlich. VA: Angehörigenberatung e.V. Nürnberg Info: 0911 / 266126

Festliche Weihnachtsgala

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22 Innenansichten

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Mit pochendem Herzen zur ersten Stunde sechs+sechzig-Autor Werner vom Busch berichtet über seine Gast-Professur in Myanmar

Nun sind meine Vorlesungen in Manila, auch in Englisch, nicht so lange her. Mit ein bisschen Übung müsste es also gehen. Und wer hat schon die Chance, mit über 70 noch einmal so eine Erfah­ rung zu sammeln? Das gibt schließlich den Ausschlag: Ich mache es. Der SES lädt mich daraufhin zu einem Vorbereitungsseminar nach Bonn ein, um mich einmal persönlich kennen zu lernen. Mei­ ne SES-Referentin, sehr erfahren und mit genauen Kenntnissen meines Einsatzlandes, kümmert sich ums Visum und andere büro­ kratische Erfordernisse. Ich werde auch kranken- und reiseversi­ chert. Mein langjähriger Hausarzt beruhigt mich, ich sei fit genug, diese Reise anzutreten und gibt mir die notwendigen Impfungen. Zwei Workshops pro Woche warten Mitte Januar 2018 sitze ich dann in der A 380 der Thai Internatio­ nal mit 25 Kilo Gepäck und einem vollen Rucksack (sieben Kilo) in Richtung Bangkok; von dort aus geht es weiter nach Yangon, die Hauptstadt Myanmars. Ich werde schon erwartet: Cathrin, die am MIT für das Journalistenprogramm zuständig ist, holt mich zusammen mit ihrem Mann ab. Auf der Fahrt zu meinem Hotel – langes Vorausplanen ist anscheinend nicht so Sache der Bur­ mesen – erfahre ich, was das MIT von mir erwartet. Ich soll Ca­ thrins Nachfolgerin in didaktischen und curricularen Themen fit machen. Außerdem soll ich wöchentlich zwei Workshops à drei Stunden geben.

Werner vom Busch und seine Studenten. Fünf Wochen lang ­arbeitete der Rentner an einem Institut in Myanmar. Alt werden wir später! So oder ähnlich könnte das Motto der neuen, »jungen« Seniorengeneration sein, die vom Ruhestand im ­Ruhestand noch nichts wissen will. Körperlich fit und geistig rege wie sie sind, wünschen sie sich ein Ehrenamt, das sie persönlich befriedigt und anderen zugute kommt. Eine dieser Möglichkeiten ist die Teilnahme am Entsendeprogramm des Senior Expert Service (SES), der ehemalige Fach-und Führungskräfte in mehr als 160 Länder vermittelt, wo sie ihr Wissen weitergeben. Einer dieser inzwischen mehr als 12 000 Expertinnen und Experten ist sechs+sechzig-Autor Werner vom Busch, der nachstehend von seinem bisher letzten Einsatz in Myanmar berichtet.

S

oll ich, oder soll ich nicht? Eher durch Zufall hatte sich im Jahr 2017 eine interessante Möglichkeit ergeben: Durch Vermittlung des Senior Expert Service (SES) in Bonn be­ kam ich die Chance, als Gastprofessor nach Myanmar (das frühere Burma) zu gehen. Ich stehe schon länger in der ExpertenKartei des SES, und nun brauchte das Myanmar Institute of Theolo­ gy (MIT) einen Mann, der sowohl über praktische Erfahrungen im Journalismus verfügt als auch über Lehrerfahrung und Kenntnisse in Lehrplangestaltung. Ich war einmal in Manila an einer Universität über mehrere Jahre als Lehrender tätig; die Voraussetzungen für den Job hätte ich also. Aber will ich mir das wirklich mit 71 Jahren noch einmal antun? Vorlesungen geben, Curricula erarbeiten, und das alles auch noch in Englisch?

Die Shwe Dagon Pagode ist das Wahrzeichen von Yangon.


Innenansichten  23

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Magazin Beliebtes Galakonzert im Advent

Edel- und Halbedelsteinhandel ist eine der Hauptattraktionen für Touristen in Yangon. Mein erster Workshop sei gleich morgen, Montag, um 17.30 Uhr, und wenn ich über Ethik des Journalismus sprechen wolle, wäre das schön. Da trifft es sich doch gut, dass ich in weiser Vo­ raussicht und auf Empfehlung einer guten Freundin, die an einer Universität Journalismus lehrt, dieses Thema schon mal vorberei­ tet hatte. Tags drauf stehe ich, mit pochendem Herzen, vor meiner »Class« mit der ich einen dreistündigen Workshop veranstalten soll. Die meisten meiner Studenteninnen und Studenten kommen gerade von der Arbeit und machen diesen Bachelor-Kurs als Fort­ bildung. Sie sind sehr interessiert, stellen viele Fragen. Immer wie­ der muss ich auch etwas Nachhilfe in Englisch geben. Vor und nach dem Workshop gebe ich der zukünftigen Kursleiterin noch didak­ tische und curriculare Ratschläge. Meine Lehrtätigkeit macht so­ wohl den Studenten als auch mir viel Spaß, aber auch Arbeit. Ein­ ziges Manko sind nur die oft mangelnden Englischkenntnisse der Studenten, aber damit muss man bei einer solchen Aufgabe leben. Faszinierende Hauptstadt Der Job lässt mir auch Zeit, die faszinierende Hauptstadt Myan­ mars, Yangon, kennen zu lernen: Wenn ich aus dem 16. Stock mei­ nes Hotels blicke, leuchten mir allenthalben Stupas und Tempel entgegen, umgeben von dichtem Grün. Hie und da glitzern grö­ ßere Seen, die von den Engländern als Stauseen angelegt wurden und die das Häusergewirr der Hauptstadt etwas auflockern. Weit hinten erkenne ich das Kennzeichen Yangons, die riesige Shwe Da­ gon Pagode, ein grandioser Anblick, besonders im Morgendunst. In der Freizeit zwischen den Workshops fahre ich zu den verschie­ denen Sehenswürdigkeiten, lerne die einmalige, noch gut erhalte­ ne Altstadt Yangons kennen, die die Engländer Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts gebaut hatten. Etwas wehmütig nehme ich nach rund fünf Wochen Abschied von dieser wunderbaren Stadt und von meinen freundlichen, wissbegierigen Studenten und Kursleiterinnen, dort in Myanmars Hauptstadt Yangon. Text und Fotos: Werner vom Busch Information Falls dieser Beitrag Ihr Interesse geweckt hat und Sie auch einmal Ihr Wissen und Ihre langjährige Erfahrung im Ausland vermitteln wollen, wobei Handwerker und praktische Berufe gefragt sind, hier die Kontaktadresse: SENIOR EXPERTEN SERVICE GmbH, Buschstraße 2, 53113 Bonn E-Mail: ses@ses-bonn.de, Tel: 0228/26090-0 Internet: www.ses-bonn.de

Die festliche Weihnachtsgala des Seniorenamts in der Nürnberger Meistersingerhalle ist für Viele ein echter Höhepunkt im Veranstaltungsjahr. Am Donnerstag, 20., und Freitag, 21. Dezember (je 14 – 17:30 Uhr), begrüßen wir als Stargast Kurt Schober vom Staatstheater Nürnberg zusammen mit der Reinhard-Stockmann-Band aus Dresden. Die Sopranistin Sophia Bauer, der Organist Benedikt Ofner und das Trio »Tres Con Pasión« runden das Programm ab. Die Eleven des Ballettförderzentrums Nürnberg zeigen elegante Choreografien. Für eine charmante Moderation sorgt Sylvia Kunert. Karten zu 14,20 €, 8,70 € und 5,95 € (inkl. aller Gebühren und VGN-Ticket) gibt es an den folgenden Vorverkaufsstellen: Nürnberg: Kultur Information, Königstraße 93, 90402 Nürnberg und Nürnberger Nachrichten Ticket Corner, Mauthalle, Hallplatz 2, 90402 Nürnberg. Fürth: Franken-Ticket, Kohlenmarkt 4, 90762 Fürth. Erlangen: Kartenvorverkauf Fuchsenwiese (im E-Werk), Fuchsen­wiese 1, 91054 Erlangen. Beachten Sie bitte: An der Meister­singerhalle gibt es keine Tageskasse!

Engagement für Ältere Der Stadtseniorenrat Nürnberg steht vor Neuwahlen. Wer sich für die Belange älterer Bürger einsetzen möchte, kann im kommenden Jahr kandidieren. Der Stadtseniorenrat ist eine ehrenamtliche, überparteiliche, überkonfessionelle und verbandsunabhängige Interessenvertretung und besteht aus 70 Delegierten. Im September 2019 endet die sechste Amtszeit des seit 23 Jahren bestehenden Gremiums. Um die Arbeit auch in Zukunft erfolgreich fortsetzen zu können, müssen sich auch diesmal wieder möglichst viele Ältere der Wahl stellen, die bereit sind, ihre Lebenserfahrung und ihr Wissen zum Wohle der Allgemeinheit einzubringen. Wählbar sind Nürnberger Bürgerinnen und Bürger ab 55 Jahren, die jedoch keiner Volksvertretung wie Stadtrat, Bezirksrat, Landtag oder Bundestag angehören dürfen. Im Stadtseniorenrat sind verschiedene Gruppierungen vertreten, darunter Religionsgemeinschaften, Sozialverbände oder auch Altenclubs, die die ältere Generation in ihrer ganzen gesellschaftlichen Breite repräsentieren. Detaillierte Informationen erteilt die Geschäftsstelle des Stadtseniorenrats, Telefon 0911/231 65 02, E-Mail stadtseniorenrat@stadt.nuernberg.de.

Was ein Verein wissen muss Auf die Verantwortlichen in einem Verein kommt eine Vielzahl an Aufgaben zu: Die Mitglieder müssen betreut und das Vereinsgremium besetzt werden. Die Öffentlichkeitsarbeit und die Finanzen müssen stimmen. Malte Jörg Uffeln geht in seinem Vortrag auf diese Fragestellungen ein. Dazu gehören insbesondere die Klärung rechtlicher Fragen und Risiken, die Kenntnis über Aufgaben der Vereinsorgane sowie grundsätzliche Informationen zur Vereinshaftung und Vereinssatzung. Samstag: 16. März 2019, 9 – 13 Uhr Anmeldung bis 08. März 2019 unter www.hoechstadt-vhs.de In Kooperation mit VHS Höchstadt, Bahnhofstr. 9, 91315 Höchstadt


24 Aktuell

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Angst vor hohen Kosten bleibt bestehen Für viele Ältere kommen geplante Reformen in der Pflege zu spät

kommt und der andere aber Pflege benötigt. Angesichts steigender Mieten, relativ niedriger Rentenerhöhun­ gen und wenig Chancen, die Einkommenssituation nach dem Ende der Berufstätig­ keit zu verbessern, steigt die Altersarmut. Hier helfen weder die Rezepte aus der Vergangen­ heit, wie Riesterrente, oder der Ruf nach privater Vor­ sorge oder betrieblicher Al­ tersabsicherung. Es ist ganz Reiner Prölß will vor der Haustür in Sachen Pflege viel klar ein generationenüber­ verändern. greifendes Thema mit ei­ nem größeren Zeithorizont. ür manche Menschen wirft das The­ Die Beschäftigten müssen für einheit­ ma Pflege viele Fragen auf. Selbst liche Tarifverträge in der Pflege, für eine ein Fachmann wie Nürnbergs Sozi­ angemessene Bezahlung, für gerechte alreferent Reiner Prölß gehört zu Dienstpläne, weniger Bürokratie und mehr ihnen. Viele Betroffene und Angehörige Zeit für menschliche Zuwendung kämpfen. der Generation 70 plus schauen oft mehr Wobei schon mehrfach angemerkt wurde, mit Frust als mit Zuversicht auf die Versor­ dass ein so reiches Land wie Deutschland gung im Alter. eigentlich die dringendsten Probleme in Was hilft wirklich, um die Situation kurzer Zeit lösen können sollte. Der Blick zu verbessern? Darüber informierte die in Nachbarstaaten wie Schweden oder die Veranstaltung »Bessere Pflege: Wer soll Schweiz zeigt, wie es besser gehen könnte. das bezahlen?« im Nürnberger Senio­ Jahrzehnetelange Diskussionen renzentrum Bleiweiß, die vom Magazin sechs+sechzig in Kooperation mit dem Es ist zudem notwendig, Verständnis für städtischen Sozialreferat am 14. Septem­ die Forderungen der Pflege in der Bevölke­ ber durchgeführt wurden. Für manchen rung zu schaffen. Das Image müsse stim­ Gast war es eine Gelegenheit, einen Hilfe­ men, meint eine Zuhörerin. Die Arbeit mit ruf abzusetzen. Und für den Sozialreferen­ Menschen mache Freude. Das sollte stär­ ten, eine neue Ausrichtung der städtischen ker in den Vordergrund rücken. Heime anzukündigen. Hier setzt eine Initiative des Nürnber­ Was nützt mir eine höhere Bezahlung ger Sozialreferats an, die im Herbst 2017 der Pflegekräfte in der Zukunft oder ein mit dem Ziel gestartet ist, mehr Transpa­ Systemwechsel hin zu einer einheitlichen renz und eine verbesserte Pflegequalität Pflege- und Krankenkasse, in die alle ein­ zu erreichen. Dazu gehört auch die Einbe­ zahlen, wenn ich bereits jetzt Hilfe benöti­ ziehung von positiven Aspekten der Pfle­ ge? Diese Frage treibt vor allem diejenigen um, die Mitte 70 bis Mitte 80 sind und nicht mehr so lange warten können, bis die not­ wendigen Korrekturen alle umgesetzt sind. Sie allein können die Situation mit ihrem Engagement und ihrer Kritik an der aktu­ ellen Situation keinesfalls verbessern. Das wurde in allen Beiträgen sowohl der Refe­ renten als auch von Besuchern deutlich. Geld fehlt nach wie vor bei pflegenden Angehörigen und den Betroffenen. Die hohen Kosten der stationären Pflege sind Christine Limbacher und Manfred Lang gerade für Selbstzahler kaum zu stemmen. werten die derzeitige Aufmerksamkeit für Besonders dramatisch ist die Situation, Pflege positiv. wenn ein Partner noch zu Hause zurecht­

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geeinrichtungen. Sozialreferent Reiner Prölß ist bereits seit längerem nicht mehr davon überzeugt, dass der Slogan »ambu­ lant vor stationär« wirklich die Bedürfnis­ se der Menschen trifft. Es wird ein Konzept zum Aufbau neuer Beratungsstrukturen in Pflegeheimen entwickelt. In den nächsten Jahren soll sich die Landschaft der städtischen Altenpflege­ heime in Nürnberg deutlich verändern, kündigt der Sozialpolitiker an. Derzeit gibt es Pläne, die bestehenden Heime neu aus­ zurichten. Das gilt für das Heim in der Jo­ hannisstraße ebenso wie für das Anwesen in der Regensburger Straße. Auch auf dem Gelände des Sebastianspitals in der Veil­ hofstraße wird sich einiges tun. Die Details liegen den Fachgremien zum Teil zur Bera­ tung vor. Überrascht ist Prölß, dass sich für die Vermittlung häuslicher Hilfen keine zen­ trale Stelle in Nürnberg zuständig fühlt, die ältere Bürger hinsichtlich der Kosten­ struktur und Dienstleistung berät und An­ laufstelle ist, falls Probleme auftauchen. Dieser Mangel, den einige Teilnehmer an der Pflegeveranstaltung von sechs+sechzig am eigenen Leib erfahren haben, soll mög­ lichst schnell behoben werden, erklärt der Sozialreferent, den das Thema Pflege übrigens nach eigenem Bekenntnis in den letzten Jahren immer mehr auch emotional beschäftigt. Das trifft auch auf die übrigen Referen­ ten zu. Manfred Lang vom Nürnberger Stadtseniorenrat ist deutlich anzumerken, wie ihn die jahrzehntelange Diskussion über eine Verbesserung der Situation Be­ troffener ärgert. Er erkennt jedoch ebenso wie Christine Limbacher, ehemalige Stadt­ rätin der SPD und Vertreterin des Sozi­ alverbands VdK sowie Organisatorin des Pflegestammtischs, dass man die Gunst der Stunde intensiv nutzen muss, die durch die große Aufmerksamkeitswelle für das Thema Pflege momentan vorhanden ist. Jetzt ließen sich Verbesserungen nicht nur fordern, sondern auch durchsetzen, sind sie alle der Meinung. Und den Fehlent­ wicklungen, von denen es etliche gibt, wie die Vermarktung von deutschen Pflegehei­ men als renditestarke Kapitalanlage durch Internationale Konzerne, sollte stärker entgegengewirkt werden. Text: Petra Nossek-Bock Fotos: Kat Pfeiffer


Kleine Hilfen  25

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Putzroboter vom Bett aus steuern Viele smarte Alltagshelfer erleichtern das Leben im Alter

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Innenarchitektin Carmen Dittrich findet technische Hilfen nützlich. Zwei Produkte haben Carmen Dittrich ­besonders überzeugt. Wir stellen sie hier vor. Intelligenter Gehstock Das IT-Unternehmen Dring hat mit dem SmartCane einen Gehstock mit digita­ lem Innenleben entwickelt. Der Gehstock selbst wird von dem französischen Tradi­ tionsunternehmen Fayet gefertigt. Dieses gilt seit 1909 in Frankreich als der Herstel­ ler für ergonomisch ausgefeilte Spazier­ stöcke, die Senioren im Alltag das Leben erleichtern. Alle Gehstöcke werden hier in Handarbeit gefertigt. Der SmartCane sieht aus wie ein her­ kömmlicher Gehstock mit einer Anzeige in Form eines LED-Kreises, der bei Nutzung leuchtet. Zusätzlich besitzt der smarte Spa­ zierstock mehrere Bewegungssensoren, Beschleunigungsmesser und ein Gyroskop.

So erkennt das smarte Hilfsmittel die Ge­ wohnheiten seines Benutzers, lernt mit­ tels künstlicher Intelligenz-Algorithmen stetig dazu und kann dann unübliche Situa­ tionen wie Fallen oder geringe Aktivitäten erkennen und sofort darauf reagieren. Zur Interaktion mit anderen Personen besitzt der smarte Gehstock ein autonom agieren­ des GSM-Modul, wie es in Mobiltelefonen verwendet wird. Dieses wird bei Nutzung automatisch verbunden. Es können nun Kontaktpersonen hinterlegt werden, die im Falle einer außergewöhnlichen Situati­ on per SMS, E-Mail oder Anruf direkt vom SmartCane benachrichtigt werden. Dank zusätzlichem GPS-Modul kön­ nen hier auch Daten zum Standort des Gehstock-Nutzers eingebunden werden, so dass das Finden des Nutzers einfacher wird. Alarmierte Kontaktpersonen können das Signal bestätigen und dem Benutzer des Stocks so signalisieren, dass sein Hilfe­ ruf die Kontaktperson erreicht hat. Die Ak­ kulaufzeit soll mehrere Wochen betragen. Podusche Ob das Berliner Start Up »Happy Po« oder andere Anbieter zum Zuge kommen, ist von den Nutzungsgewohnheiten des ein­ zelnen abhängig. Fest steht, dass eine Toi­ lettendusche Papier spart und im Alter ein Gefühl der Sicherheit gibt. Wenn der Gang zur Toilette Probleme macht, kann das bei körperlichen Beeinträchtigungen schon ein Grund sein, mehr Pflege zu benötigen. Der Einbau einer Toilette mit Dusche wird unter Umständen von der KfW gefördert. Verschiedene Modelle sind im Fachhandel oder im Baumarkt erhältlich. Text: Petra Nossek-Bock Fotos: Kat Pfeiffer; Anbieter (2)

www.happypo.de

www.dring.io

ie Digitalisierung bietet die Chan­ ce für ein eigenständiges Leben in den eigenen vier Wänden bis ins hohe Alter. Davon ist Innenarchi­ tektin Carmen Dittrich überzeugt. Denn die smarten Alltagshelfer können die Si­ cherheit erhöhen. Wenn beispielsweise eine smarte Fußmatte registriert, dass ein pflegebedürftiger alter Mensch gestürzt ist, dann kann unmittelbar und automatisch Hilfe angefordert werden. Für Angehörige, die nicht vor Ort leben, kann ein derartiges Hilfsmittel zur Beruhigung beitragen. Bei einem Vortrag zum Thema »Bes­ sere Pflege« im Seniorenzentrum Blei­ weiß in Nürnberghat Carmen Dittrich die Bandbreite der bereits heute verfügbaren smarten Alltagshelfer aufgezeigt, die das Leben im Alter erleichtern. Die Innenar­ chitektin weiß, wovon sie spricht. Sie ist Mutter einer behinderten Tochter und hat schon einige digitale Hilfsmittel getestet. Sie bewertet Smart Home-Angebote über­ wiegend positiv. Wer einmal nach einem Sturz oder einer Erkrankung das Bett hü­ ten musste, ist dankbar für die Möglich­ keit, den Putzroboter in der Wohnung per Fernsteuerung bedienen zu können, sagt die erfahrene Gestalterin. Die Beispiele der Innenarchitektin sind eindrucksvoll. Von einer Anlage, die unge­ betene Besucher vom Grundstück fernhält ,bis hin zu seniorengerechten Badzimmer­ einrichtungen reicht inzwischen die Pro­ duktpalette. Dittrich ermunterte die Zu­ hörer, sich über die Neuentwicklungen zu informieren. Den Zuschuss von bis zu 4000 Euro für einen altengerechten Umbau der Wohnung, den die Kreditanstalt für Wie­ deraufbau (KfW) bezahlt, möchte sie selber auch nutzen.

Links: SmartCane, ein Gehstock mit digitalem Innenleben der Firma Dring. Rechts: Eine unkomplizierte und günstige Variante einer Po-Dusche bietet die Firma Happy Po an.


26 Gesundheit

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Hoffnung und Hilfe für Lungenkranke Die Pneumologie ergänzt das Angebot im Krankenhaus Rummelsberg

40 Jahre an chronisch-obstruktiven, also verschleppten Lungenerkrankungen. Noch ist die Erkrankungsrate bei Män­ nern höher als bei Frauen, aber das wird sich in Zukunft angleichen. Denn Haupt­ grund für diese von den Medizinern als COPD (chronic obstructive pulmonary disease) bezeichnete Krankheit ist das Rauchen. Und da gibt es zwischen den Ge­ schlechtern kaum noch Unterschiede. Da­ her empfiehlt Eisele schon bei den ersten Anzeichen der Krankheit wie dem »Rau­ cherhusten«, Atemnot oder Auswurf den sofortigen Rauchstopp. Denn das »Weiter so« kann zu einem Lungenemphysem mit tödlichem Ausgang führen. Gemeinsames Wandern kommt an

Dr. Hans-Joachim Eisele setzt mit der Rummelsberger Pneumologie ein wichtiges Signal.

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ie Rummelberger Krankenanstal­ ten haben sich in den vergange­ nen Jahren einen weit über die Re­ gion Nürnberg hinausgehenden Bekanntheitsgrad erarbeitet – vor allem in der Orthopädie und der Unfallchirurgie. Aber auch die Bereiche Neurologie, Innere Medizin und Geriatrische Rehabilitation erweitern seit vielen Jahren das Leistungs­ spektrum. Es lag also nahe, die mit insgesamt 275 Betten ausgestattete Klinik mit neuen Schwerpunkten zu versehen. Eine Studie hat nun ergeben, dass es im Großraum – und zwar besonders im Nürnberger Land bis hinein in den Landkreis Neumarkt - ei­ nen weiteren Bedarf gibt, den es zu decken gilt: die Pneumologie (Lungenheilkunde). Sie ergänzt nun seit dem vergangenen Sep­ tember die Klinik für Innere Medizin und Geriatrie. Man merkt es deren neuem Chefarzt Dr. Hans-Joachim Eisele, Jahrgang 1975, an, wie sehr er sich mit seinen Aufgaben als Leiter dieser Medizinischen Klinik identi­ fiziert. Wenn der Facharzt für Innere Me­ dizin und Pneumologie über seine Arbeit spricht, dann spürt man, dass für ihn das

Leitmotiv der Rummelsberger »In guten Händen gesund werden« kein inhaltsloser Spruch ist. Dabei sind es jedoch besonders die chronisch Patienten, die bisher mit ih­ rem Leiden wenige Ansprechpartner in der Metropolregion gefunden haben. »In Deutschland gibt es nur etwa 800 Pneu­ mologen, und diese Lungenfachärzte ha­ ben lange Wartezeiten. Umso wichtiger ist es, dass wir den Kranken helfen können, deren Lungen nicht mehr richtig arbei­ ten und so massive Atemnot, Husten und Brust-Thorax-Schmerzen haben. Sie kom­ men dann direkt über die Notaufnahme oder den Rettungsdienst zu uns«, so Eisele. Oft fängt es mit einer Erkältung an 300.000 Euro hat das Krankenhaus in­ vestiert, um mit Hilfe neuester Technik Lungenentzündungen zu behandeln, das Luftvolumen zu bestimmen oder die Bron­ chien zu spiegeln. Und die Nachfrage in der Region wächst drastisch. Oft beginnt der Krankheitsverlauf mit einer einfachen Erkältung, aus der sich eine Bronchitis entwickelt, die chronisch werden kann. In Deutschland leiden schätzungsweise zehn bis zwölf Prozent der Erwachsenen über

Aber auch Menschen, die – besonders im Osten – an offenen Kokereien gearbeitet und deren Gasen ausgesetzt waren, mit Feinstaub und anderen Umweltgiften in Berührung kamen, zeigen die Symptome einer solchen COPD-Erkrankung. Und so ist eine baldige und intensive Behandlung unerlässlich. Ein besonderer Wunsch von Hans-Joa­ chim Eisele: Menschen mit diesem Krank­ heitsverlauf dürfen sich nicht stigmati­ siert oder von der Gesellschaft isoliert fühlen. Und so war eines seiner ersten Angebote ein »Wandertag« in Rummels­ berg, an dem sich spontan zehn Betroffene angemeldet und mitgemacht haben. Erste Bestrebungen, so eine »Lungensportgrup­ pe« in einem Sportverein anzusiedeln, gibt es bereits, und auch die Gründung eines Patientenstammtisches ist geplant. Mit der Erweiterung um die Pneumo­ logie hat das Krankenhaus Rummelsberg sicher für die Region ein starkes Signal gesetzt. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass Eisele und sein Team einen wichtigen Mo­ saikstein bei der interdisziplinären Be­ handlung der unterschiedlichsten Krank­ heitsbilder gesetzt haben. Karin Jungkunz Foto: Michael Matejka


Das war schick  27

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Lametta Liebe Leserin, lieber Leser, immer wieder erinnern wir uns an alltägliche Dinge, die in vergangenen Jahrzehnten einmal richtig »schick« waren. Wer sie besaß, war auf der Höhe der Zeit. Heute sind sie überholt, aus der Mode oder sogar überflüssig. In diesen Tagen denken wieder viele Menschen daran, wie früher einmal ihr Christbaum ausgesehen hatte.

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rüher war mehr Lametta« beschwert sich Opa Hoppenstedt in einem bekannten Loriot-Sketch. Wie recht er hat! Um genau zu sein, ist heute nicht weniger, sondern überhaupt kein Lametta mehr. Der letzte deutsche Hersteller, die Firma Riffelmacher & Weinberger aus Roth, beendete vor drei Jahren die Produktion. Mangels Nachfrage. Aber bis in die 70-er und 80-er Jahre hinein war ein Weih­ nachtsbaum ohne Glaskugeln und Lametta vollkommen unvor­ stellbar. Die schmalen Metallbänder glitzerten im Kerzenschein wie Eiszapfen in der Sonne – und genau diese sollten sie am Baum auch symbolisieren. Traditionell war der Schmuck aus Stanniol gefertigt, einer hauchdünnen Zinnfolie, der mitunter noch Blei beigemischt wurde, damit die etwa zwei Millimeter breiten und 60 Zentimeter langen Fäden auch schön schwer von den Zweigen hingen. Wenn der Baum wieder abgeschmückt wurde, wanderte auch das sorgfältig abgenommene, oft von Wachstropfen ver­ klebte Lametta bis zum nächsten Mal wieder in den Weihnachts­ schmuck-Karton. Warum heute kein Mensch mehr das alte Lametta hervorholt, hat sicher mehrere Gründe. Zum einen sind die bleihaltigen Fä­ den umweltschädlich, zum anderen aber hat sich nicht nur der Geschmack, sondern auch der Weihnachtsbaum an sich geändert. Vor 40, 50 oder 60 Jahren – das kann man auf alten Familienbildern noch erkennen – stellte man sich meistens eine Fichte ins Wohn­ zimmer. Die hatte so wenige Zweige, dass das Lametta auch dazu

In der Drogenfalle

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anchmal beneide ich alle, die immer noch wacker ohne smarten Kleincomputer durchs Leben gehen. Die müssen sich wenigstens nicht umstellen, wenn irgendwann die Lichter ausgehen oder wenn - wie bei mir - das Eifon die Grätsche macht. Seit über zehn Jahren besitze ich ein Eifon. Ich benutze es nicht bloß, um mich mit Mitdeppen sozialmedial auszutau­ schen, sondern auch als Terminkalender, als Einkaufszettel, als Navi, als Fahrkarte oder als Ersatz für die Armbanduhr und das Festnetztelefon. Selbst mein Hirn hat sich inzwischen daran ge­ wöhnt. Das meiste muss es sich nicht mehr merken, schließlich lässt sich das im Ernstfall nachschauen. Geburtstage, Telefon­ nummern, Rezepte, Musiktitel... Mittlerweile habe ich das vierte Eifon, denn mein vor vielen Jahren abgeschlossener Handyvertrag hat es mir erlaubt, alle zwei Jahre ein neues, (angeblich) besseres Eifon zu ordern. Weil das aber weder unweltschonend noch rentenkompatibel ist, be­ schloss ich, meinen alten Vertrag zu kündigen, auf einen Vertrag ohne Handy umzusteigen und mit meinem Eifon 7 in die Gruft zu steigen.

diente, dem Baum etwas mehr Fülle zu geben. Heute ist die Nord­ manntanne des Deutschen liebster Christbaum. Die Nadelbäume sind so dicht bewachsen, dass man, selbst wenn man wollte, fürs Lametta gar keinen Platz mehr fände. Georg Klietz; Foto: Wolfgang Gillitzer

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Depp im Web

Doch mein »Apfelhändler« macht da Schwierigkeiten. Den musste ich neulich wegen akuter Akkuschwäche aufsuchen. Die ist modellbedingt, weshalb man den Akku auf Kulanz günstig tauschen lassen kann. Aber natürlich nur in der Theorie. Das Handy hat nämlich einen weiteren Konstruktionsfehler: Es ver­ biegt sich, wenn man es etwas schärfer anschaut. Hier greift die Kulanz jedoch nicht. Und der Vorteil liegt wieder beim Händler. Der kann dann den wenig lukrativen Akkuwechsel ablehnen, weil dieser angeblich den Exitus des Eifons zur Folge haben könnte. Ich solle mir doch ein neues Gerät kaufen, rät er. Zwischen 1300 und 1700 Euro kostet das. Als Rentner müsste man dafür ein paar Wochen auf Wohnen und Essen verzichten. Ich habe mir deshalb lieber für 40 Euro einen, leider nicht gerade grazilen Zusatzakku besorgt, den ich jetzt zusammen mit dem Handy herumschleppe. Handlich ist das natürlich nicht mehr. Aber so ist das halt bei Drogendealern: Erst treiben sie einen in die Sucht, dann ziehen sie einem das letzte Hemd aus. Neben­ bei versuchen sie, neue Abhängigkeiten zu schaffen. Sogar die Sparkasse will uns jetzt ins mobile Bezahlen treiben. Macht da nicht mit, Leute! Keine Macht den Drogen! Peter Viebig


UNSERE KLINIKEN UND ABTEILUNGEN

REHABILITATION MIT KOMPETENZ, QUALITÄT UND MENSCHLICHKEIT

KLINIK FÜR ALLGEMEIN- UND VISZERALCHIRURGIE

Das REHA-ZENTRUM AM KONTUMAZGARTEN ist das erste stationäre Rehabilitationszentrum für Erkrankungen des Haltungs- und Bewegungsapparats im Herzen der Metropolregion Nürnberg. Unsere Schwerpunkte liegen bei Rückenbeschwerden und -operationen, Endoprothesen (Knie, Hüfte, Schulter) sowie Unfall- und Sportverletzungen.

Chefarzt Priv.-Doz. Dr. med. B. Eibl-Eibesfeldt

ABTEILUNG FÜR ANÄSTHESIOLOGIE UND INTENSIVMEDIZIN Chefärztin Dr. med. H. Müller-Breitenlohner

KLINIK FÜR HANDCHIRURGIE, PLASTISCH-REKONSTRUKTIVE UND MIKROCHIRURGIE Chefarzt Priv.-Doz. Dr. med. P. Schaller

AMBULANTES LEISTUNGSSPEKTRUM

STATIONÄRES LEISTUNGSSPEKTRUM

KLINIK FÜR UNFALLCHIRURGIE

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Chefarzt Prof. Dr. med. R. Biber

KLINIK FÜR ORTHOPÄDIE Chefarzt Priv.-Doz. Dr. med. J. Anders Leitender Arzt Dr. med. A. Müller und Leitende Ärztin Dr. med. I. Görzig

KLINIK FÜR KONSERVATIVE UND OPERATIVE WIRBELSÄULENTHERAPIE Chefarzt Dr. med. K. Wiendieck

UNSERE NOTFALLAMBULANZ IST 24 STUNDEN AM TAG FÜR SIE DA.

DIERS formetric 4D – Funktionelle Wirbelsäulen- und Haltungsanalyse Ernährungsberatung Erweiterte Ambulante Physiotherapie (EAP/ EAP Berufsgenossenschaften) Heilmittelbehandlung (Rezepte) Individuelles Personal-Fitness-Training Kursprogramm (z.B. Aqua-Fitness) Musikersprechstunde Reha-Sport Rückentrainingszentrum Sporttherapie (z.B. Nordic Walking, Sling) Wellness-Massagen

Anschlussheilbehandlung (AHB) Anschlussrehabilitation (AR) Berufsgenossenschaftliche Stationäre Weiterbehandlung (BGSW) Heilverfahren

90 komfortable Einzelzimmer

DAS REHA-ZENTRUM AM KONTUMAZGARTEN IST THERAPEUTISCH UND RÄUMLICH DIREKT AN DIE KLINIKEN DR. ERLER ANGEBUNDEN. Folgen Sie uns auf Facebook.

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KLINIKEN DR. ERLER

REHA-ZENTRUM AM KONTUMAZGARTEN

Kontumazgarten 4-18 | 90429 Nürnberg Tel.: 0911/ 27 28-0 | E-Mail: info@erler-klinik.de Internet: www.erler-klinik.de

Kontumazgarten 19 | 90429 Nürnberg | Tel.: 0911/ 66 0 55 – 0 E-Mail: info@reha-kontumazgarten.de Internet: www.reha-kontumazgarten.de www.reha-kontumazgarten.de

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Wir lassen Sie nicht alt aussehen. Beste Versorgung für Menschen ab 65+ im „Zentrum für Altersmedizin“ des Klinikums Nürnberg


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