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www.magazin66.de · Ausgabe 2/2018

Was ist das goldene Erbe wert? Seite 4

Veranstaltungstipps aus der Region – für ­Eltern, Groß­eltern und alle anderen · S. 29–33 Sonderteil zum ­Deutschen Stiftungs­ Tag 2018

Herausgeber: Seniorenmagazin sechs+sechzig – Verein zur Förderung des Dialogs der Generationen e.V.


REHABILITATION MIT KOMPETENZ, QUALITÄT UND MENSCHLICHKEIT

UNSERE KLINIKEN UND ABTEILUNGEN

Das REHA-ZENTRUM AM KONTUMAZGARTEN ist das erste stationäre Rehabilitationszentrum für Erkrankungen des Haltungs- und Bewegungsapparats im Herzen der Metropolregion Nürnberg. Unsere Schwerpunkte liegen bei Rückenbeschwerden und -operationen, Endoprothesen (Knie, Hüfte, Schulter) sowie Unfall- und Sportverletzungen.

KLINIK FÜR ALLGEMEIN- UND VISZERALCHIRURGIE

AMBULANTES LEISTUNGSSPEKTRUM

STATIONÄRES LEISTUNGSSPEKTRUM

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DIERS formetric 4D – Funktionelle Wirbelsäulen- und Haltungsanalyse Ernährungsberatung Erweiterte Ambulante Physiotherapie (EAP/ EAP Berufsgenossenschaften) Heilmittelbehandlung (Rezepte) Individuelles Personal-Fitness-Training Kursprogramm (z.B. Aqua-Fitness) Musikersprechstunde Reha-Sport Rückentrainingszentrum Sporttherapie (z.B. Nordic Walking, Sling) Wellness-Massagen

Chefarzt Priv.-Doz. Dr. med. B. Eibl-Eibesfeldt

ABTEILUNG FÜR ANÄSTHESIOLOGIE UND INTENSIVMEDIZIN Chefärztin Dr. med. H. Müller-Breitenlohner

KLINIK FÜR HANDCHIRURGIE, PLASTISCH-REKONSTRUKTIVE UND MIKROCHIRURGIE Chefarzt Priv.-Doz. Dr. med. P. Schaller

Anschlussheilbehandlung (AHB) Anschlussrehabilitation (AR) Berufsgenossenschaftliche Stationäre Weiterbehandlung (BGSW) Heilverfahren

90 komfortable Einzelzimmer

KLINIK FÜR UNFALLCHIRURGIE Chefarzt Dr. med. K.-D. Haselhuhn

KLINIK FÜR ORTHOPÄDIE Chefarzt Priv.-Doz. Dr. med. J. Anders Leitender Arzt Dr. med. A. Müller und Leitende Ärztin Dr. med. I. Görzig

KLINIK FÜR KONSERVATIVE UND OPERATIVE WIRBELSÄULENTHERAPIE Chefarzt Dr. med. K. Wiendieck

UNSERE NOTFALLAMBULANZ IST 24 STUNDEN AM TAG FÜR SIE DA.

DAS REHA-ZENTRUM AM KONTUMAZGARTEN IST THERAPEUTISCH UND RÄUMLICH DIREKT AN DIE KLINIKEN DR. ERLER ANGEBUNDEN. Folgen Sie uns auch auf Facebook. Dort erhalten Sie unsere aktuellen Informationen.

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REHA-ZENTRUM AM KONTUMAZGARTEN

KLINIKEN DR. ERLER

Kontumazgarten 19 | 90429 Nürnberg | Tel.: 0911/ 66 0 55 – 0 E-Mail: info@reha-kontumazgarten.de Internet: www.reha-kontumazgarten.de www.reha-kontumazgarten.de

Kontumazgarten 4-18 | 90429 Nürnberg Tel.: 0911/ 27 28-0 | E-Mail: info@erler-klinik.de Internet: www.erler-klinik.de

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Ein Haus mit viel Charakter Das Augustinum sind die Menschen, die hier leben, mit all ihren Facetten. Wie viel Privatheit oder Gesellschaft Sie sich wünschen, die Entscheidung liegt bei Ihnen. Sicher ist: Bei Bedarf werden Sie im eigenen Appartement gepflegt. Hausführung jeden Mittwoch und jeden 1. Samstag im Monat, jeweils 14 Uhr Die Seniorenresidenz Augustinum Roth Am Stadtpark 1 91154 Roth Tel. 09171 / 805-1810 www.augustinum.de

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Foto: Michael Matejka

sechs+sechzig Ausgabe 2/2018

Erhält den Nürnberger Stifterpreis: Margit Grüll setzt sich für mehr Grün in Nürnberg ein. Seite 16

4 Trend So kommt alter Schmuck zu neuem Glanz 6 Große Hilfen Beim Laufen kam die Idee 7 Benefizkonzert Ein außergewöhnlicher Abend 8 Gesundheit Etz horch amol hie 9 Innenansichten In sieben Minuten zum neuen Glück 10 Ansichtssache Statistiken mit Überraschungseffekt 12 Ansichtssache Zwischen Blaulicht und ­Brautkleid 21 Jung & Alt Zwei Generationen blicken auf Fürth

Sonderteil »Spuren hinterlassen – Zukunft gestalten« 13 »Es ist wichtig, dass man sich einbringt« 14 Steuern sparen für den guten Zweck 16 Mit dem Benjaminbaum fing’s an ­ 22 Leserreise Bummeln Sie durch das Winter-Wunderland 24 Zeitzeugen Als man Gott loswerden wollte 26 Gesundheit Gut gedehnt ist halb gewonnen 35 Das war schick Der Quelle-Katalog 35 Depp im Web Tippen ist von gestern 17 VeranstaltungsEmpfehlungen

Wir sind umgezogen: sechs+sechzig c/o Nexus Unternehmensberatung Bucher Str. 3, 90419 Nürnberg Telefon 0911 / 14 88 59 30

22 Magazin 12 Impressum

Liebe Leserinnen und Leser, »Das ist Gold, Mr. Bond«, sächselt Gert Fröbe im Film »Goldfinger« dem noch jungen Sean Connery entgegen. Und um Gold geht es auch in unserer Titelgeschichte. Wir wol­ len zwar nicht Fort Knox knacken, aber wir geben einige praktische Tipps, was man mit dem Edelmetall noch alles anfangen kann, das in Form von geerbten Eheringen oder Schmuck in mancher Schublade vor sich hin­ schlummert. Leider hat das alte Geschmeide oft nicht mehr den Wert von einst, weil sich die Moden ändern (Seite 4). Um Werterhalt geht es in unserem Themen­ schwerpunkt Stiften, den wir aus Anlass des Deutschen StiftungsTages vom 16. bis 18. Mai in Nürnberg in unserer Heftmitte gebildet haben. Hier berichtet uns Margit Grüll von ihrer Stiftung, die sich für mehr Grün in Nürnbergs mit Bäumen nicht gerade reich gesegneten Altstadt einsetzt. Unser Fachbeitrag erklärt zudem, wie sich mit gemeinnützigen Stiftungen zum Wohle der Allgemeinheit Steuern sparen lassen (ab Seite 13). Ein weiteres Highlight unserer Frühjahrs­ ausgabe ist der Beitrag unseres Autors Otto Böhm. Der langjährige frühere Leiter des Pressearchivs der Nürnberger Nachrich­ ten erinnert uns an die Zeit, »als man Gott loswerden wollte«, damals, in den 60er und 70er Jahren. Damals schlug sich der gesell­ schaftliche Aufbruch auch in den Kirchen und in der Suche nach neuer Spiritualität nieder (Seite 24). Und schließlich berichten wir noch in ei­ gener Sache: Bei der Seniorenmesse inviva hatten wir ein Speed Dating für Senioren auf die Beine gestellt. Das Experiment ist geglückt. Rund 50 Männer und Frauen ka­ men auf zwanglose Weise miteinander ins Gespräch, aus dem sich womöglich bald eine regelmäßig gepflegte Bekanntschaft entwi­ ckelt (Seite 9). Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre Ihre Redaktion


4 Trend

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So kommt alter Schmuck zu neuem Glanz Experten geben Tipps, ob sich Verkaufen oder Umarbeitung lohnt

sucht er mit ihnen gemeinsam nach einer Lösung. Eine Kundin etwa habe sich zwei Einkaräter zu einem silbernen Halsreif um­ gestalten lassen. »Auch Eheringe lassen sich gut zu etwas Neuem verarbeiten«, sagt der Fachmann. Ein Entwurf wird in der Regel erst einmal zu einem Modell in Silber, damit die Kunden eine bessere Vorstellung davon bekom­ men, wie der Schmuck wirkt. Erst dann wird das Stück aus dem gewünschten Edelmetall gefertigt. »Das kann Gold mit Weißgold oder Platin sein oder auch Roségold.« Denn auch die Farbe der Edelmetalle unterliegt der Mode. Die Neugestaltung hat natürlich ihren Preis, wobei der Juwelier das verarbeitete Edelmetall zum Tageskurs ankauft und mit dem Preis für das umgearbeitete Stück verrechnet. Starker Wertverlust bei Tahiti-Perlen

Für »gute Arbeiten« aus den Epochen Art Déco oder Jugendstil gibt es einen Markt, weiß Juwelier Robert Ertel.

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er alte Ring der Großtante, die Kette der Schwiegermut­ ter oder das gute Silberbesteck von Oma: Manches, was man erbt, war in früheren Jahren vielleicht einmal richtig teuer und wertvoll, aber heute möchte man es gar nicht mehr tragen oder benutzen, weil es aus der Mode gekommen oder unpraktisch ist. Gerade bei Schmuck stellt sich die Frage: Was sind die Stücke eigentlich wert? Was kann man heute noch damit an­ fangen? Oder lohnt es sich eher, Siegelringe, Colliers und Armrei­ fen zu verkaufen? Robert Ertel kennt diese Fragen. Zu dem Nürnberger Juwelier kommen häufig Menschen, die wissen möchten, wie wertvoll ihre Erbstücke überhaupt sind. »Die Frage ist, worauf der Fokus der Kunden liegt: erhalten oder veräußern?«, erläutert Ertel. »Manche bringen Einkaräter, schöne Rubine oder Saphire, die aber unmög­ lich gefasst sind – mit Aufbauten oder in einer Krappenfassung, also von Stegen gehalten. Das ist der klassische Stil der Nach­ kriegszeit.« Dabei handele es sich meist um gegossene Fassungen, bei denen eigentlich nur die Steine noch von Wert sind. Aber dann gibt es auch Exemplare, die Ertel nicht verändern möchte. Solch »gute Arbeiten« sind für den Juwelier, der auf eine fast 50-jährige Berufserfahrung zurückblickt, vor allem Schmuck­ stücke aus Zeiten des Jugendstils und Art Décos, die oft »sehr auf­ wändig und filigran gearbeitet sind«. Solche Stücke seien auf dem Markt durchaus gefragt. Verkaufen ist trotzdem nicht immer ein­ fach: »Die Leute, die ankaufen, kennen sich gut aus. Sie haben oft schon genug und kaufen deshalb meist nur noch Schnäppchen zu«, weiß Ertel. Verkaufen ist die eine Option, die andere lautet: umarbeiten. Möchten die Kunden den ideellen Wert – also die Erinnerung – wahren und etwa für alte Steine eine zeitgemäße Form finden,

Als Wertanlage über Jahre taugt Schmuck in aller Regel kaum. »Im Moment gibt es keinen Trend zu teuren Steinen«, weiß Ertel. Und auch wer eine Kette aus Tahiti-Perlen geerbt hat, die früher leicht für 30.000 D-Mark über den Ladentisch ging, darf heute nicht mehr allzu viel dafür erwarten. »Eine einzelne schwarze TahitiPerle hat in den 70er Jahren 1300 D-Mark gekostet. Heute sind es gerade einmal 130 Euro.« Der Grund für den immensen Preisver­ fall: Damals lag die jährliche Ernte bei 250 Kilo. Inzwischen werden jedes Jahr rund 250 Tonnen geerntet. Auch zu Wolfgang Kuffer kommen Menschen mit altem und ge­ erbtem Schmuck. Kuffer ist Leiter der Nürnberger Filiale der De­ gussa Goldhandels GmbH. Oft möchten die Kunden das Geschmei­ de zu Geld machen – »mehr denn je«, wie er beobachtet. Das führt er auch darauf zurück, dass das Haus seit einem Jahr eine Gold­ schmiedemeisterin beschäftigt. »Der Umgang mit altem Schmuck ist seitdem ein anderer. Sie erkennt wertvolle Stücke oder arbei­ tet die Steine sehr schonend heraus.« Ein großer Teil der ange­ botenen Ware, etwa 40 bis 50 Prozent, ist bereits kaputt. Bei der überwiegenden Zahl der Stücke handelt es sich jedoch um Famili­ enschmuck, der heute so nicht mehr tragbar ist. Bei den beschä­


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Hier kommt alles auf die Goldwaage: Goldschmiedemeisterin Margaretha Held prüft bei der Firma Degussa alte Schmuckstücke. digten Teilen zählt freilich nur noch der Materialwert: Die Zeiten dafür sind gut, denn der Goldpreis ist hoch. »Der Schwerpunkt liegt bei 333er bis 585er Gold. 750er Gold bringen uns die Kunden selten, 999er – also Feingold – noch viel seltener«, sagt Kuffer. Allerdings gäbe es mitunter Enttäuschun­ gen. »Die Stempel stimmen nicht immer, gerade bei südeuropä­ ischem Gold.« Ein spezielles Röntgengerät zeigt in Sekunden­ schnelle die genaue Zusammensetzung an Edelmetallen an. Während es für ein Gramm Gold etwa 35 Euro gibt, liegt der Silberpreis für ein Gramm bei 35 Cent – ein Hundertstel also nur. Doch auch das kann sich lohnen. »Wir kaufen in Nürnberg Silber­ besteck an oder versilbertes Besteck«, sagt Kuffer. Für Platin oder Palladium gebe es – je nach Tageskurs – rund 20 bis 25 Euro pro Gramm. Doch das käme nicht sehr häufig vor. Auch Weißgold sei seltener geworden. »Das hat sich so totgelaufen wie die Tahiti-Perle.« Kommen Kunden mit altem Perlen- oder Koral­ lenschmuck, legt ihnen Wolfgang Kuffer nahe, einen Antiquitä­ tenhändler aufzusuchen. »Wir empfehlen grundsätzlich, Schmuck zu behalten, wenn das Herz dranhängt.« Auch alte Uhren sind oft aus Gold oder gar Platin und bringen einiges auf die Waage. Doch dafür kennt Wolfgang Jeske eine bessere Verwendung – sofern es sich um Marken wie Breitling, Cartier, Omega, IWC oder Jäger LeCoultre handelt. Vor allem aber, wenn es eine Rolex ist. »Hierfür gibt es einen großen Markt«, sagt

der Geschäftsführer der Leihauses Nürnberg GmbH, zu dem auch der Altstadt Juwelier gehört. Das gelte umso mehr, wenn noch das Zertifikat vorhanden ist, die Garantie und idealerweise die Origi­ nalverpackung. Besonders schöne Steine sind gefragt »Wir kaufen eigentlich alles«, sagt Jeske: von Uhren über Ohrrin­ ge bis hin zu Besteck oder Taufbechern. »Schmuck hat immer sei­ nen Wert, allein deshalb, weil er Edelmetalle enthält. Dann kommt es noch einmal darauf an, ob es sich im Original wiederverkaufen ließe – weil es Markenschmuck ist, in sehr gutem Zustand oder besonders gefertigt.« Dass vor allem Jugendstil und Art Déco be­ gehrt sind, kann auch Jeske bestätigen. »Dieser Schmuck ist rar, auch deshalb, weil er so filigran gearbeitet ist und die Zeit oft nicht unbeschadet überstanden hat.« Aber auch besonders schöne Stei­ ne – mit Altschliff beispielsweise – seien gefragt. Das Unternehmen bietet zudem auf seiner Internetseite den »Schätzmeister« an, mit dessen Hilfe sich Preziosen online bewer­ ten lassen. Überhaupt ist das Internet eine gute Quelle, um etwas über den Wert seiner Erbstücke in Erfahrung zu bringen. »Heute«, sagt Jeske, »gibt es viel mehr Möglichkeiten, etwas zu verkaufen, als früher.« Anja Kummerow; Fotos: Mile Cindric (2), Berny Meyer (1)


6  Große Hilfen

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Beim Laufen kam die Idee Fitte Senioren aus Heroldsbach und Hausen lassen den Genossenschaftsgedanken aufleben

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rna Höhenberger muss zum Arzt. Die 86-Jährige wohnt allein in ihrem großen Zweifamilienhaus in Heroldsbach, die Arztpraxis in der Kreisstadt Forchheim ist knapp zehn Kilometer entfernt und wäre für sie, die auf zwei Krücken angewiesen ist, schier unerreichbar. Gäbe es da nicht Hilfe durch die Seniorengenossenschaft »Wir für uns« – eine weithin einma­ lige Einrichtung. Die ehrenamtliche Fahrerin Erna Steinhardt, die Lebensgefährtin des Vorsitzenden Mathias Abbé, ist zur Stelle, bringt Erna Höhenberger nach Forchheim, wartet auf sie, erledigt Einkäufe und fährt sie wieder nach Hause. Die Idee der Seniorengenossenschaften ist bestechend: Sie ist ein Modell des bürgerschaftlichen Engagements auf Gegensei­ tigkeit mit dem Ziel, auch älteren Menschen ein selbstbestimm­ tes Leben zu ermöglichen. Im Raum Nürnberg aber haben sich die Verbünde noch nicht richtig durchgesetzt – mit Ausnahme von »Wir für uns« in Heroldsbach bei Forchheim. Die Idee dazu entstand beim Joggen. Eine Gruppe von Männern aus Heroldsbach traf sich regelmäßig zum Sport. Zu ihr gehörte Mathias Abbé. Heute, fast zehn Jahre später, erzählt der ehema­ lige Ingenieur, dass sie sich damals beim Laufen gefragt hätten, was passiert, wenn sie auf Hilfe angewiesen seien – wie viele ih­ rer Altersgenossen schon jetzt. Wenn keine Familie eingreifen kann, aber professionelle Pflege noch nicht nötig ist. Mehr oder weniger unverbindliche Nachbarschaftshilfe war dem Kreis um Mathias Abbé zu wenig, also entschloss man sich, das Ganze auf eine sichere Basis zu stellen. Vor der Gründung war viel Arbeit zu erledigen: Interessenten finden, eine Satzung ausarbeiten, die Ge­ nossenschaft eintragen lassen. 2011 schlug dann die Geburtsstun­ de von »Wir für uns«. Mittlerweile hat die gemeinnützige »Hilfe auf Gegenseitigkeit« für Heroldsbach und den Nachbarort Hausen 86 Mitglieder im Alter zwischen 40 und 90 Jahren; von denen sind 20 bis 25 regelmäßig aktiv, in der Mehrzahl rüstige Rentner. Jetzt sucht man dringend neue Aktive, denn der Hilfebedarf steigt. In Heroldsbach, erzählt Vorsitzender Abbé, hätten sich viele Fami­ lien von Siemens-Angehörigen niedergelassen. Wenn die Jungen wegziehen, lebten viele Eltern oder nur ein Elternteil allein in viel zu großen Häusern und kämen ohne Hilfe nicht mehr zurecht. Professorin erforscht das Miteinander »Wir für uns« betrat insoweit Neuland, als es damals im Jahr 2011 im Raum Nürnberg noch keine solche Organisation gab – und auch heute in dieser Form noch nicht gibt. Bundesweit sind es aber fast 300, sie alle bauen auf dem Prinzip der Nachbarschaftshilfe auf. Und sie waren auch schon Gegenstand wissenschaftlicher Unter­ suchungen. Federführend war und ist dabei die Professorin Doris Rosenkranz von der Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Tech­ nischen Hochschule Georg Simon Ohm in Nürnberg. Das Ergebnis fasste sie im Gespräch mit sechs+sechzig so zusammen: »Wir ha­ ben bei unserer empirischen Erhebung zwei wesentliche Kriterien entdeckt: Es muss einen verbindlich organisierten Rahmen geben, und die Binnenstruktur muss solidarisch sein«, nach den Prinzi­ pien Selbsthilfe, Selbstverwaltung, Selbstverantwortung und ge­ sellschaftliches Miteinander. Innerhalb dieses Rahmens seien alle Genossenschaften ganz individuell auf die jeweiligen örtlichen Gegebenheiten zugeschnitten. Nur etwa jede vierte ist tatsächlich eine Genossenschaft im rechtlichen Sinn, die anderen sind Verei­ ne, nennen sich aber oft Genossenschaft oder auch, wie etwa in Kronach, Seniorengemeinschaft.

Erna Höhenberger (86) wird von Erna Steinhardt, der Lebens­ gefährtin des Vorsitzenden Mathias Abbé, zum Auto geleitet und nach Forchheim zum Arzt gefahren. In Heroldsbach und Hausen wohnen 9000 Einwohner in fünf Ortsteilen. Die Verhältnisse sind übersichtlich, man kennt einan­ der und weiß, wo der Schuh drückt. Obwohl das manchmal gar nicht so vorteilhaft ist, räumen Abbé und die zweite Vorsitzende Marianne Karper-Imig ein. »Manche Ältere haben Hemmungen zuzugeben, dass sie Hilfe brauchen«. Rosenkranz hat jedoch festgestellt, dass die Genossenschaft stets ein sehr gutes Mittel ist, solche Hürden zu überwinden. Denn hier begegnen sich Helfer und Hilfesuchende auf Augenhöhe. Wie das funktioniert, lässt sich am Heroldsbacher Beispiel gut erläutern. »Wir haben die Form der Genossenschaft gewählt, weil anders als in einem Verein die Mitglieder mehr Mitwirkungsrechte ha­ ben«, betont Vorsitzender Abbé. So gebe es beispielsweise einen Aufsichtsrat, der alle Geschäfte kontrolliert und aufpasst, dass al­ les mit rechten Dingen zugeht. Das sei kein Misstrauensvotum ge­ gen den Vorstand, sondern sorge für mehr Transparenz in dem in der Satzung festgelegten, mitunter komplizierten Verhältnis von Leistung und Gegenleistung. Jedes Mitglied muss zunächst pro Jahr 60 Euro Geschäftsein­ lage zahlen, hinzu kommt ein jährlicher Mitgliedsbeitrag von 24 Euro (Ehepaare 32 Euro). Jedes Mitglied verpflichtet sich, im Rah­ men seiner Möglichkeiten Hilfe zu leisten. »Jeder macht die Ar­


Große Hilfen  7

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Immer gleich viel wert Für jede geleistete Stunde muss der Kunde oder die Kundin acht Euro zahlen. Zwei fließen in die Geschäftseinlage, sechs bekom­ men die Helfer. Diese können das Geld behalten oder sich die Stunde auf einem Zeitkonto gutschreiben lassen – und damit »bezahlen«, wenn sie selbst einmal Hilfe brauchen. Dabei spielt die Art der Tätigkeit keine Rolle. »Autofahrten sind so viel Wert wie Rasenmähen oder kleine Reparaturen«, betont Marianne Karper-Imig, »eine Stunde ist eine Stunde«. In anderen Orten, das hat Rosenkranz‘ Untersuchung gezeigt, gibt es damit Pro­ bleme. Was in Heroldsbach und Hausen am meisten gebraucht wird, ist »begleitetes Fahren« zum Arzt oder Einkauf, wie es Abbé nennt. »Wir haben zwar eine gute ÖPNV-Anbindung, aber wer mit Krücken, Rollator oder Einkaufs-Trolley in einen Bus ein­ steigen soll, hat immer eine Hemmschwelle im Kopf.« 1500 Kilo­ meter kommen im Jahr zusammen, verteilt auf 15 Fahrer – man sei dennoch keine Konkurrenz für Taxis, versichert der Vorsit­ zende. Dass jede Leistung bezahlt werden muss, sehen die Praktiker vor Ort wie auch die Wissenschaftlerin als großen Vorteil. Der Preis sei einerseits so niedrig, dass auch Menschen mit wenig Geld ihn sich leisten können, gebe den Kunden andererseits aber das Gefühl, »bei anderen nicht so in der Schuld zu stehen«, so Rosenkranz. Für die Soziologin verkörpert die Genossenschafts­ idee »ein sehr schönes Menschenbild«. Man bringe sich ein, profitiere aber auch selbst davon. Und wie bei jedem Engage­ ment stehe eines im Vordergrund: »Ich möchte Freude haben.« Text: Herbert Fuehr, Foto: Mile Cindric

Information Weitere Informationen über die Heroldsbacher Genossenschaft unter www.wir-für-uns-eg.de Ein Leitfaden für Seniorengenossenschaften vom bayerischen Sozialministerium erklärt, was besonders wichtig ist: Möglichkeiten der Anschubfinanzierung für die ersten drei Jahre. Im Internet: www.seniorengenossenschaften.bayern.de

»I am the new one« (ich bin der Neue), mit diesen be­ scheidenen Worten hatte sich Kahchun Wong kürz­ lich bei seinem Eröffnungs­ konzert der Nürnberger Symphoniker vorgestellt. Und schon beim ersten großen Auftritt als Chef­ dirigent in der Meistersin­ gerhalle zeigte sich, dass mit seiner Verpflichtung ein großer Wurf gelungen ist. Das Publikum jedenfalls feierte den jungen Singapu­ rer frenetisch. Man darf also gespannt sein auf Wongs Premiere beim Benefizkonzert der HypoVereinsbank am 28. September um 19.30 Uhr im Musiksaal der Kongresshalle. Es ist ja schon gute Tradition, dass im Frühherbst die Symphoniker zugunsten der Lebenshilfe Nürnberg und des Magazins sechs+sechzig auf­ spielen. Diesmal also mit Kahchun Wong am Dirigentenpult. Auch in diesem Jahr erwartet die Leser und Freunde unseres Magazins ein überaus attraktives Programm: Mit Jörg Wid­ manns »Con brio, Konzertouvertüre für Orchester«, steht wieder einmal ein zeitgenössisches Stück am Beginn des Abends. Weiter geht es mit Dmitri Schostakowitsch, I. Cello­ konzert Es-Dur und schließlich Johannes Brahms, I. Sympho­ nie c-Moll.

Als Solist tritt Julian Steckel auf. Der 36-jährige Violoncel­ list und Hochschullehrer erhielt im Jahr 2010 den Ersten Preis beim Internationalen ARD-Musikwettbewerb. Seither kon­ zertiert er mit den bedeutendsten Orchestern in aller Welt. Die Süddeutsche Zeitung bezeichnete sein Spiel folgenderma­ ßen: »Kraft ohne Druck, Klugheit ohne Zurückhaltung, Hu­ mor ohne Koketterie.« Es verspricht, ein außergewöhnlicher Abend zu werden. Information: Eintrittskarten zum Preis von 21 Euro (ermäßigt 13 Euro) gibt es im Vorverkauf bei der Geschäftsstelle der Lebenshilfe Nürnberg, Fürther Straße 212, Telefon 0911/58793-533 (Frau Oppel), sowie bei den Nürnberger Niederlassungen der HypoVereinsbank.

Foto: Torsten Hönig

beit, die ihm liegt«, erläutert Abbé. Wer Hilfe braucht, wendet sich zuerst an die Disponentin oder einen der drei Disponenten, von denen immer eine(r) erreichbar ist. Doris Rosenkranz nennt diese Personen »Kümmerer«, denn sie kümmern sich tatsäch­ lich darum, Helfer zu vermitteln und Termine festzulegen. Welche Tätigkeiten infrage kommen, ist in der Satzung fest­ gelegt. »Kleine Reparaturen im Haushalt sind möglich, aber wir wollen Handwerkern keine Konkurrenz machen«, betont der Vorsitzende. Erna Höhenberger braucht einen Mix aus Hilfe­ leistungen. Früher hat sie nach Abbés Worten ihren Haushalt al­ lein besorgt, »aber nun geht das nicht mehr, und wir wollen ihr zusammen mit Nachbarn helfen, dass sie ihren Lebensabend zu Hause verbringen kann«. Die Seniorengenossenschaft sei dabei keine Konkurrenz zu professionellen Sozialdiensten, sondern eine Ergänzung.

Benefizkonzert Ein außergewöhnlicher Abend


8 Gesundheit

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Etz horch amol hie Team im Hörzentrum Nordbayern hilft auch bei schweren Fällen

sukzessive das Hörzentrum Nordbayern. Ein altes Schwesternwohnheim in der Er­ langer Waldstraße wurde dafür umgebaut: vier Stockwerke mit etwa 1200 Quadrat­ metern. Etwa 50 Mitarbeiter kümmern sich hier ausschließlich um den Bereich Hören. Frühzeitige Behandlung ist wichtig

Genaue Diagnostik, viel Erfahrung und Besprechung im Team: Heinrich Iro (links) und Ulrich Hoppe passen ein Cochlea-Implantat an.

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it dem Hören im Alter ist das te, Hörgeräte, Implantate oder Operati­ so eine Sache. Da hat man viel­ onen. »Die Therapie richtet sich nach Ur­ leicht sogar schon ein Hörge­ sache und Ausmaß des Hörproblems und rät, und trotzdem nimmt man muss an das Lebensalter und die Ziele des seine Umgebung immer schlechter wahr. Patienten angepasst werden«, sagt Ulrich Erst versteht man den Fernseher nicht Hoppe. Ohne eine genaue Diagnostik, viel mehr so gut, dann die Enkel beim Famili­ Erfahrung und Besprechungen im Team entreffen und schließlich die Freunde bei gehe da nichts. der Schafkopf-Runde. Doch Hoppe hat das Hörzen­ was ist die Ursache: ein ver­ trum seit dem Jahr 2000 mindertes Gehör, ein falsch gemeinsam mit Prof. Dr. Dr. »Wir wollen Schubladeneingestelltes Hörgerät oder h.c. Heinrich Iro, Direktor Geräte vermeiden« möglicherweise eine begin­ der HNO-Klinik des Uninende Demenz? Klinikums Erlangen, aufge­ »Für den Patienten wirkt das alles baut. Zunächst wollte man vor allem die gleich«, weiß Professor Dr. Dr. Ulrich Hop­ Expertise im Bereich Cochlea-Implantate pe, Leiter der Audiologie am Universitäts­ (CI) ausbauen. Diese elektrischen Hörpro­ klinikum Erlangen. Die wahre Ursache thesen können die Funktion eines beschä­ kann nur ein Fachmann feststellen. Aber digten Innenohres übernehmen, indem sie geht man nun besser zum HNO-Arzt oder mit Stromimpulsen den Hörnerv aktivie­ zum Hörgeräteakustiker? ren. Wer ein solches Implantat bekommt, Abhilfe in solchen Fällen will das Hör­ benötigt umfangreiche Nachsorge. »Etwa zentrum Nordbayern schaffen. Diese bay­ zwölf Monate braucht man, um mit einem ernweit einzigartige Einrichtung wurde im CI gut zurechtzukommen«, erläutert Hop­ November 2017 gegründet und ist an die pe. »Um es immer wieder nachzustellen Hals-Nasen-Ohren-Klinik des Uni-Klini­ und das Gehirn schrittweise an das neue kums Erlangen angegliedert. Sie verspricht Hören zu gewöhnen, sind in dieser Zeit den Patienten einen umfassenden Blick auf zehn bis 20 Termine hier im Hörzentrum Hörprobleme aller Art, denn hier arbeiten vonnöten.« Experten aus verschiedenen Fachbereichen Um genau diese Nachsorge strukturiert Hand in Hand. »Zu unserem Team gehören anzubieten, wurde 2009 das Cochlea-Im­ Ärzte, Techniker, Audiologen, Logopäden plantate-Centrum CICERO gegründet, des­ und Ergotherapeuten«, zählt Hoppe auf. sen Leiter Hoppe ist. Über die Jahre wuchs Die Möglichkeiten, das Hörvermögen das Angebot immer weiter, auch die Hör­ zu verbessern, sind vielfältig: Medikamen­ geräte rückten ins Blickfeld. So entstand

Zu den Erlanger Spezialisten kann jeder kommen, der schlecht hört. Etwa die Hälf­ te der Patienten sind ältere Menschen, die andere Hälfte Kinder. Gerade bei letzteren ist eine frühzeitige Behandlung wichtig, um ihnen einen guten Start, etwa für die Sprachentwicklung, zu ermöglichen. »Bei schwerhörigen Kindern operiert man im Normalfall schon vor dem ersten Geburts­ tag«, sagt Hoppe. Auch hier kommen Coch­ lea-Implantate in Frage. Sie eigneten sich für alle Altersgruppen; sein ältester CIPatient war 90 Jahre. Wobei der Audiologe die Implantate als »ultima ratio« betrach­ tet; zunächst gehe der Blick immer auf das Hörgerät und dessen richtige Einstellung. »Wir wollen Schubladen-Geräte vermei­ den«, sagt Hoppe. Dafür investiert man am Hörzentrum auch in die Forschung. In Studien werden neue Generationen von Hörgeräten ge­ testet, auch an der richtigen Programmie­ rung wird getüftelt. Außerdem stehen die CI im Interesse der Wissenschaftler: Wie kann man schon während der Operation messen, wie das Implantat hinterher ein­ gestellt sein muss? Oder wie vertragen sich ein CI und ein Hörgerät? Der vermutlich prominenteste Pati­ ent mit dieser Kombination ist Bayerns Ex-Ministerpräsident Günther Beckstein. Er trägt rechts ein Hörgerät und hat sich linksseitig nach einem Hörsturz von den Erlanger Ärzten ein Cochlea-Implantat einsetzen lassen. Drei Monate nach der OP war sein Gehör wieder soweit hergestellt, dass er problemlos das Münchner Okto­ berfest besuchen konnte. Annika Peißker Foto: Uni-Klinikum Erlangen

Information Hörzentrum Nordbayern, Waldstraße 1, 91054 Erlangen, Tel. 09131/85 404 34 E-Mail: info@hoerzentrum-nordbayern.de www.hoerzentrum-nordbayern.de


Innenansichten  9

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In sieben Minuten zum neuen Glück Das sechs+sechzig-Speed-Dating auf der inviva kam gut an

ist auch noch ihr Hund gestorben. Weil sie nicht allein bleiben möchte, sucht die 70-Jährige einen Menschen für gemein­ same Freizeitgestaltung. Tierlieb sollte er sein und Hunde mögen. Da winkt der ge­ pflegte Herr ihr gegenüber ab. Hunde sind nicht sein Fall. Nach sieben Minuten läutet das Glöckchen. Platzwechsel ist angesagt. Manchmal trennen sich die Gruppen un­ gern, denn das spontane Gespräch ist schon mächtig in Gang gekommen. Zwei Frauen verlassen das Speed-Dating gemeinsam in Richtung Kaffee, um die Bekanntschaft zu vertiefen. Nicht immer klappt es mit der Kontaktaufnahme. Da bleiben die Kärtchen auf den Tischen, die für den Austausch von Namen und Kontaktdaten gedacht sind, samt Kugelschreibern unbenutzt liegen. Witwer sucht jemanden zum Reden

Suchten nicht, sondern warben für unser Gesprächstreffen: sechs+sechzig-Autoren Herbert Heinzelmann (links) und Günter Dehn.

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as Experiment ist geglückt: Auf der Seniorenmesse inviva 2018 hat unser Magazin das erste Mal Speed-Dating angeboten – und das mit Erfolg. Unter dem Motto »Finde Deinen Freizeitpartner« kamen in vier Runden gut 50 Menschen miteinander ins Gespräch, die sich vorher nie begegnet sind. Modera­ torin Karin Jungkunz, im Landratsamt Er­ langen-Höchstadt für Kultur und Senioren zuständig, ist davon überzeugt, dass man »auch im höheren Lebensalter neue Be­ kanntschaften schließen kann«. Es sei zwar nicht mehr so einfach wie in der Jugend, doch wenn sich die Interessen gleichen, ist es durchaus ein Gewinn. Das Startglöck­ chen läutete sechs+sechzig-Autorin Brigit­ te Lemberger und schon ging es los. Die ersten Mutigen setzen sich an die Tische mit den maximal sechs Plätzen; in Runde 1 sind erstaunlicherweise die Män­ ner in der Überzahl. Später mischt sich das Verhältnis. Am Stand unseres Magazins in der großen Ausstellungshalle sammeln sich weitere Interessierte und treffen hier auf Mitglieder des Projekts. Günter Dehn, einer der geduldigen Auskunftsgeber, hat rund um das Kennenlernen-Event Folgen­ des beobachtet: Der Franke ist kein Draufgänger. Man­ che Fränkin schon eher. Zuerst wird das Speed-Dating des Magazins sechs+sechzig

kritisch aus der Ferne beäugt. Die Stand­ dienstler animieren zirkusmäßig, nach dem Motto: »Hereinspaziert, hier erleben Sie das, wovon Sie bisher nur geträumt haben!« »Also, ich tät amol mitmachen.« Ein drahtiger 70-Jähriger mit Rucksack. Ein­ tragen in eine Liste? Warum? Na ja, dass wir nicht den Überblick verlieren. Jede Stunde ein Dating, von 12 bis 15 Uhr. »Um Zwölfe, dann hab ich’s hinter mir.« Er wird aufgeklärt. Es gehe auch um gemeinsame Hobbys wie Wandern, Singen oder Karteln. Ach so... Ja, aber schon auch mit etwas ero­ tischer Komponente. Die Damen verraten ihr Alter nicht Vertreterinnen des weiblichen Geschlechts fragen nicht lange, tragen sich in die Flirtund Hobbyliste ein, lassen aber die Rubrik »Alter« meistens jungfräulich. Wie man’s macht, das zeigt ein hochgewachsener Endsiebziger. Dunkler Anzug, redege­ wandt. Kein Franke. Ruckzuck trägt er sich ein. 12 Uhr, 13, Uhr, 14 Uhr, 15 Uhr. Wenn schon, denn schon… Mit dieser Zeitenbelegung hat er große Chancen, auf die gepflegte Dame zu sto­ ßen, die sich mit den Worten vorstellt: »Ich bin die Inge.« Sie war nie verheiratet, leb­ te aber mehrmals in festen eheähnlichen Beziehungen. Jetzt möchte sie der Einsam­ keit entfliehen – denn vor fünf Monaten

So ergeht es auch dem 89-jährigen Wit­ wer, der erst von einiger Zeit aus der Frän­ kischen Schweiz wieder nach Mögeldorf gezogen ist. Nach dem Tod seiner Frau war ihm das Haus zu groß geworden. Obwohl er in dem Nürnberger Stadtteil aufge­ wachsen und noch im Sportverein aktiv ist, fehlt ihm der Austausch mit anderen. Auch wenn es an diesem Tag nichts mit den neu­ en Bekanntschaften wird, will der rüstige Mann nicht aufgeben. Als nächstes wird er über das Seniorennetzwerk im Stadtteil versuchen, Gleichgesinnte zu finden. In Nürnberg wurde das Speed-Dating für Ältere zuerst im Seniorenzentrum am Tiergärtnertorplatz durchgeführt. Drei Studentinnen kamen auf die Idee, diese Form der Partnersuche auf die Bedürfnis­ se der Senioren zuzuschneiden. Die Auf­ wärmrunde, die dort den Einstieg bildete, ist auf der Messe gar nicht nötig. Offenbar ist es doch leichter, mit fremden Men­ schen ins Gespräch zu kommen als manche denken. Einen Versuch ist es wert. Auch von fachlicher Seite ist das Interesse an dem Speed-Dating groß. Die Organisato­ ren des Magazins sechs+sechzig haben im Nachhinein zahlreiche Anfragen erhalten mit der Bitte, den Ablauf zu schildern. So liegt der Schluss nahe, dass es nach dem gelungenen Auftakt weitere Speed-Da­ tings von verschiedenen Veranstaltern in der Region geben wird. Auch das Magazin sechs+sechzig wird am Ball bleiben. Text: Petra Nossek-Bock, Günter Dehn Foto: Michael Matejka


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Statistiken mit Überraschungseffekt Frieder Lang über ungerechtfertigte Ängste vor dem Altern

T

raue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast, lau­ tet ein geflügeltes Wort. Trotzdem lohnt sich ein Blick auf die Zahlen, vor allem beim Thema Altern. Denn hier helfen die Daten, Vorurteile aufzudecken und schiefe Altersbil­ der zu entlarven. Prof. Dr. Frieder R. Lang, Leiter des Instituts für Psychogerontologie an der Universität Erlangen-Nürnberg, er­ forscht in seinen Studien unter anderem, wie wir dem Thema Al­ tern gegenüberstehen. Im Interview erzählt er, an welchen Stellen wir uns zu Unrecht Sorgen machen – und warum das manchmal sogar hilfreich sein kann. sechs+sechzig: Herr Prof. Lang, weshalb sind Daten und Zahlen wichtig, wenn es um unsere Vorstellung von Alter geht? Frieder Lang: Viele Menschen haben ungenaue Vorstellungen da­ von, wie ihr eigenes Alter in Zukunft sein wird. Diese Vorstellun­ gen werden genährt von vereinfachten oder sogar falschen Dar­ stellungen und Zahlen. Ich nenne Ihnen ein Beispiel: Wie hoch ist der Anteil der im Heim lebenden Menschen über 65 Jahren? Die meisten Menschen überschätzen dies. Tatsächlich sind es nur sie­ ben Prozent. Selbst bei den über 90-Jährigen sind es weniger als 30 Prozent. Laut statistischem Jahrbuch 2017 gibt es in Deutschland etwa 720.000 Menschen, die 90 Jahre und älter sind. Von diesen leben nur rund 205.000 vollstationär in einem Heim.

»Viele Menschen haben falsche Vorstellungen vom Altern«, weiß Alternsforscher Frieder Lang.

Hätten Sie‘s gedacht? Die erste und wichtigste systematische Untersuchung, wie Menschen die Aspekte des Alterns (falsch) einschätzen, stammt aus dem Jahr 1976 von dem amerikanischen Professor Erdman Palmore. Im sogenannten »Facts on Aging«-Quiz stellte er die Meinungen der Menschen den puren Zahlen gegenüber. Auf dieser Grundlage baut auch die »Berliner Altersstudie« des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung auf. Wir haben ein paar spannende Zahlen für Sie herausgesucht:

Hinter dieser Fehleinschätzung mag auch eine gewisse Angst stecken: Hoffentlich komme ich nicht irgendwann in eine Situation, in der ich auf Hilfe angewiesen bin. Wo liegen die Menschen noch daneben?

Medikamente

Blutwerte meist stabil Die meisten Blutwerte ändern sich laut Berliner Altersstudie im Alter nicht. Das gilt selbstverständlich nicht für hormonelle Veränderungen. Leber- oder Nierenwerte beispielsweise verändern sich aber wie viele andere Blutwerte eher im Rahmen von akuten Erkrankungen oder parallel zu chronischen Erkrankungen.

und Berliner Altersstudie

Unfallver

urs

65–74-Jährige: 61 % 18-24-Jährige: 65 % Quelle: Statistischen Bundesamtes, 2015

92 % der über 70-Jährigen erhalten mindestens 1 Medikament Studien zeigen zwar immer wieder, dass ältere Menschen zu viele und zum Teil überflüssige Medikamente schlucken, aber: 24 % der über 70-Jährigen bräuchten mehr Medikamente Ärzte verschreiben älteren Patienten mittlerweile seltener Medikamente, die für sie ungeeignet sind oder sogar gefährlich werden können. Quelle: AOK-Studie, 2016,

ach

er


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Etwa im Bereich der Demenzerkrankungen. Die Deutsche Alzhei­ mer Gesellschaft geht von 1,6 Millionen Demenzerkrankten in Deutschland aus – wobei eine unbekannte Zahl von Fehldiagnosen mitgezählt wird. Legen wir einfachheitshalber dennoch diese Zahl zugrunde: Hierzulande sind 17 Millionen Menschen älter als 65 Jahre. Das heißt: Das tatsächliche Lebenszeitrisiko einer Demen­ zerkrankung liegt bei unter zehn Prozent. Selbst bei den Men­ schen, die 100 Jahre und älter werden, liegt das Risiko kaum höher als 50 Prozent. Hinzu kommt, dass zahlreiche Studien aus den USA und England zeigen, dass die Risiken einer Demenzerkrankung insgesamt sogar sinken. Aber in den Köpfen der Leute stellt sich das anders dar? In einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag der DAK-Ge­ sundheit gaben im Oktober 2017 beispielsweise 41 Prozent der be­ fragten Bayern an, dass sie in Bezug auf sich selbst große Angst vor der Alzheimer-Demenz haben, bei den über 60-Jährigen waren es sogar 44 Prozent. Stellen Sie sich nur einmal vor, alle älteren Men­ schen, die es befürchten, erkranken tatsächlich an einer Demenz. Das wären dann 7,5 Millionen Demenzkranke, also 4,5-mal mehr als tatsächlich der Fall. Mit solchen Umfrage-Ergebnissen lassen sich Ängste schüren, die manchen entmutigen können. Nehmen wir uns diese Statistiken also zu sehr zu Herzen? Wenn es um die eigene Zukunft im Alter geht, haben viele Men­ schen eine ambivalente Haltung. Das macht anfällig für über­ triebene Ängste. Beispielsweise bewerteten in derselben ForsaUmfrage rund 90 Prozent der über 60-Jährigen ihre Gesundheit

aktuell als sehr gut oder gut. Ist es nun gut oder schlecht, wenn man Sorge hat, dass die eigene Gesundheit im Alter abnehmen kann? Gut ist, wenn man überzeugt ist, dennoch ein gutes Leben führen zu können. Schlecht ist es, wenn man sich hilflos ausgelie­ fert fühlt. Wir haben beispielsweise in einer eigenen Studie mit über 10.000 älteren und jüngeren Menschen über einen Zeitraum von 20 Jahren untersucht, was sie erwarten, wie gut es ihnen in fünf Jahren gehen wird. Anschließend wurde nach fünf Jahren nachgefragt, wie es ihnen tatsächlich geht. Junge Erwachsene er­ warten mehrheitlich, dass es für sie besser wird, als es tatsächlich kam. Dagegen unterschätzen viele Ältere ihr eigenes zukünftiges Wohlbefinden und haben eher bescheidene Erwartungen. Warum sind Ältere weniger optimistisch? Hat das Leben sie gelehrt, die Dinge realistischer zu betrachten? Für die 25-Jährige ist es hilfreich zu glauben, dass alles in Zukunft noch besser werden kann, auch wenn es vielleicht anders kommt. Für die 80-Jährige dagegen ist es bereichernd, wenn es ihr trotz der zuvor erwarteten Verluste nach fünf Jahren noch immer gut geht. Wenn sich die Sorgen, die man hatte, als unbegründet herausstel­ len, freut man sich. Und wenn die Sorgen doch begründet waren, ist man darauf besser vorbereitet. Man hat sich innerlich einge­ stellt und findet sich dann oft überraschend gut zurecht. Übrigens zeigte sich in unserer Studie, dass die Älteren, die eher pessimis­ tische Erwartungen hatten, durchschnittlich anderthalb Jahre län­ ger lebten. Ein paar realistische Sorgen zu haben, ist also vielleicht gar nicht so schlecht, es kommt wohl auf die richtige Dosis an. Texte: Alexandra Buba; Foto: Karen Köhler

13,7 %

Schwerhörigkeit

70- bis 79-Jährige nach eigener Einschätzung

der über 65-Jährigen sind pflegebedürftig

17 %

Quelle: Statistisches Jahrbuch, 2017

der Frauen

31 % der Männer Quelle: Bundesgesundheitssurvey

Depression im Alter Verschiedene Bevölkerungsstudien zeigen, dass etwa ein bis fünf Prozent der älteren Menschen an einer schweren Depression leiden – das sind genauso viele wie in jüngeren Jahren. Quelle: Statistisches Bundesamt, Deutsches Zentrum für Altersfragen und Robert Koch-Institut

Ausgaben für Kosmetik und Hygieneartikel über 50-Jährige: 164 € pro Jahr unter 50-Jährige: 153 € pro Jahr Quelle: GfK

40 %

der Klinikpatienten sind älter als 65 Quelle: Statistischem Bundesamt, Deutschem Zentrum für Altersfragen und Robert-Koch-Institut


Impressum sechs+sechzig Magazin für selbstbewusste ältere Menschen Jahrgang 19 / Mai 2018 Herausgeber: Seniorenmagazin sechs+sechzig – Verein zur Förderung des Dialogs der Generationen e.V. c/o Nexus Unternehmensberatung Bucher Str. 3 (5. OG), 90419 Nürnberg Telefon 0911 / 14 88 59 30 Fax 0911 / 205 37 05 E-Mail: info@sechs-und-sechzig.de Internet: www.magazin66.de Unser Büro ist Montag und Donnerstag von 10 bis 12 Uhr besetzt Spenden sind steuerlich absetzbar: HypoVereinsbank Nürnberg, IBAN DE05 7602 0070 0003 7354 43 BIC HYVEDEMM460 Produktion und Anzeigenverwaltung: Intergenerationes – Gesellschaft zur Förderung des Dialogs der Generationen mbH Stefan Dremer c/o Nexus Unternehmensberatung Bucher Str. 3 (5. OG), 90419 Nürnberg Telefon 0911 / 14 88 59 30 Fax 0911 / 205 37 05 Redaktion: Petra Nossek-Bock (verantw.), Georg Klietz, Annika Peißker Autoren: Otto Böhm, Alexandra Buba, Günter Dehn, Herbert Fuehr, Elke Graßer-Reitzner, Anja Kummerow, Brigitte Lemberger, Horst Mayer, Michael Nordschild, Peter Viebig Fotos: Mile Cindric, Michael Matejka, Berny Meyer Illustration: Sebastian Haug Titel: Berny Meyer Gestaltung: www.gillitzer.net Fachliche Beratung: Seniorenamt Nürnberg Druck: Verlag Nürnberger Presse Druckhaus Nürnberg GmbH & Co. KG Auflage: ca. 210.000 Anzeigenannahme und -betreuung (Print + Online): • Ingrid Ullmann: Tel.+Fax 0911 / 40 64 99 tanz43@t-online.de Anzeigen-Dateien an: 66@gillitzer.net Derzeit gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 22 Verantwortlich für den Inhalt der Anzeigen: Stefan Dremer Das nächste sechs+sechzig erscheint am 3.9.2018, Anzeigenschluss 6.8.2018. Schirmfrauen: Helene Jungkunz, Ingrid Mielenz, Ursula Wolfring (†)

Die vorliegende Ausgabe von sechs+sechzig erscheint mit freundlicher Unterstützung durch:

12 Ansichtssache

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Zwischen Blaulicht und Brautkleid Unsere Autorin kämpft sich durchs Nachmittagsprogramm

W

enn Sie sich mal so richtig schlecht fühlen, liebe Leserin (für männliche Patienten oder Rekonvaleszenten ist dieser Rat­ schlag weniger geeignet!), so habe ich einen Tipp für Sie: Legen Sie sich tagsüber auf die Couch und schalten Sie das Fernsehgerät ein. Wählen Sie keinen Sender mit Nachrichten, politischen Kommentaren oder tiefsinnigen Diskussionen. Auch die amtierenden Köche könnten Sie in Ihrem Zustand möglicherweise überfordern. Nein, zappen Sie sich durch die Privatsen­ der. Sie werden sehen, wie rasch Sie abge­ lenkt sind von der eigenen Misere. Sie erleben verzweifelte junge Frauen, die, begleitet von Schwestern, Müttern oder Freundinnen, vor der entsetzlichen Herausforderung stehen, ein Brautkleid zu kaufen. Dieser Prozess zieht sich über Stunden hin, der Sender hat dafür leider nur eine begrenzte Zeit – sehr schade! – und fasst das dramatische Geschehen in etwa einer Dreiviertelstunde zusammen. Sie werden mitfiebern: Da sind Roben, eng an den Körper geschmiegt, die die ausgepräg­ ten weiblichen Konturen (komisch, schlanke Bräute ohne viel Busen kommen kaum vor) betonen; gewagte Ausschnitte, die den Stoff des Oberteils sparsam begrenzen; ein zarter Schleier, der die verlockende Aussicht leicht verhüllt; bodenlange Meerjungfrau-Tüllträu­ me; »oder, da hätten wir etwas ganz Schlich­ tes, äußerst elegant...« Mein Gott, wie soll sich so ein armes Wesen in bräutlichem Stress da entscheiden? Gut, dass der weibliche Tross mal abwehrend die Hände hebt oder begeistert nickt. Am Ende, liebe entkräf­ tete Zuschauerin, werden Sie nur noch still hoffen, dass das arme Wesen nicht im Unter­ rock vor dem Traualtar steht oder gar die ganze Hochzeit absagt.

Nach dieser mitreißenden Reportage be­ tätigen Sie die Fernbedienung und wechseln den Sender. Sie werden nicht enttäuscht: »Frauentausch«, »Family Stories«, »Schicksa­ le. Und plötzlich ist alles anders« oder, sicher sehr realistisch, »Hilf mir! Jung, pleite und verzweifelt« – am besten, Sie bleiben dran! Anschließend noch ein paar »Betrugsfälle«, »Verdachtsfälle« und der »Blaulicht-Report«, und dann sind Sie erleichtert, dass es in einem anderen Programm heißt: »Im Namen der Ge­ rechtigkeit – Wir kämpfen für Sie«! Danach wird es Zeit, den Ausschaltknopf zu betätigen, denn so viel Dramatik überfordert Sie in Ihrem angeschlagenen Zustand. Aber ir­ gendwie geht es Ihnen rein mental besser. Sie haben erkannt, wie alltäglich und ereignislos im Grunde Ihr eigenes Leben ist. Weder lie­ gen Sie in erbittertem Streit mit der Nachbarin noch muss sich Ihr Mann mit einer AustauschGattin arrangieren oder Ihre Töchter oder En­ kelinnen mit Frühschwangerschaften und ekli­ gen Männertypen herumschlagen. Zwar leiden Sie immer noch an Ihrer Erkältung oder Ihrem Hexenschuss, doch: Alles halb so schlimm! Nicht zu vergleichen mit dem barbarisch an­ strengenden Leben draußen in der Welt! Bevor Sie sich zu einem Genesungsschläf­ chen entschließen, machen Sie den Fernseher doch noch einmal an. Das Erste bringt verläss­ lich eine Sendung aus dem Zoo. Bei »Giraffe, Erdmännchen & Co.« nicken Sie friedlich ein. Im Tiergarten ist die Welt noch in Ordnung. Brigitte Lemberger; Cartoon: Sebastian Haug


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»Es ist wichtig, dass man sich einbringt« Stifter genießen hohes Ansehen bei den Bürgern

Radka Sillerova lobt die Normastiftung.

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ie Existenz von Stiftungen berei­ chert das Leben aller Bürger. Doch häufig bleiben die Wohltäter im Hintergrund. Nicht alle Organi­ sationen, die von vermögenden Menschen gegründet wurden, stehen so stark in der Öffentlichkeit wie beispielsweise die No­ belstiftung mit ihren hoch dotierten Prei­ sen für wissenschaftliche Bestleistungen oder die Stiftung von Mircosoft-Gründer Bill Gates und seiner Frau Melinda, die sich weltweit für gleiche Lebensbedingungen aller starkmacht. Unsere Umfrage zeigt, dass die Bürger sehr wohl zu schätzen wis­ sen, was Stiftungen für die Allgemeinheit leisten. Radka Sillerova, Taschendesignerin, 52 Jah­ re: Sinnvoll sind Stiftungen auf jeden Fall. Die meisten, die ich kenne, engagieren sich für den Tierschutz oder für Kinder. Es ist sehr wichtig, dass sich Menschen für ande­ re einsetzen, und das sogar über den Tod hinaus. Ich denke beispielsweise an Man­

Leon Da Silva engagiert sich sozial.

Maria Abramowsky denkt über Zustiftung nach.

fred Roth, den Gründer der Lebensmit­ telkette Norma. Nach seinem Tod wurde eine Stiftung gegründet, die Projekte für Kinder und Jugendliche fördert. Die gefällt mir sehr gut. Ich selber habe zwei Kinder. Da wird wohl nichts für eine Stiftung übrig bleiben, da sie sicher alles erben werden, was ich einmal hinterlasse.

Maria Abramowsky, Schmuckdesignerin, 61 Jahre: Wenn ich mal am Lebensende bin, dann werde ich überlegen, ob ich eine Stif­ tung gründe. Mal sehen, was von dem Geld noch übrig bleibt. Jetzt gebe ich es erst ein­ mal für meinen Lebensunterhalt und mei­ ne Bedürfnisse aus. Ich habe keine Kinder und könnte dann mit dem Geld eine gute Sache unterstützen. Bei uns in Fürth, wo ich wohne, gibt es die Sparkasse, die Stif­ tungen betreut. Vielleicht wäre eine Zu­ stiftung sinnvoll. Auch gibt es in Fürth vie­ le Denkmäler wie das Berolzheimerianum. Ich könnte mir vorstellen, mit zu deren weiteren Bestand beizutragen. Oder etwas für Tiere zu tun. Wichtig ist, dass man sich als Bürger engagiert und einbringt.

Leon Da Silva, Musiker, 73 Jahre: Beim Stichwort Stiftungen fallen mir natürlich zunächst so große wie die Lidl-Stiftung oder die Nobelstiftung ein. Aber es gibt auch etliche kleinere Stiftungen, die viel Gutes bewirken. Ich finde es besonders wichtig, dass für Tiere gestiftet wird. Es gibt viele Arten des Engagements für Tie­ re, die deren Lebensbedingungen verbes­ sern. Auch selbst habe ich schon Konzerte gegeben und den Erlös einer sozialen Initi­ ative gespendet, um deren Arbeit zu unter­ stützen. Gerade für alte Menschen ist das ganz wichtig, denn sie brauchen oft mehr Hilfe, als sie sich leisten können.

Der Sonderteil Stiftungen erscheint mit freundlicher Unterstützung durch:

Umfrage: Petra Nossek-Bock Fotos: Roland Fengler


14  Spuren hinterlassen – Zukunft gestalten

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Steuern sparen für den guten Zweck Ratgeber Serie: Der Fiskus belohnt gemeinnützige Stiftungen auf vielfältige Weise

I

m zweiten Teil unserer Stifter-Serie werfen wir einen Blick auf gemeinnüt­ zige, mildtätige oder kirchliche Stif­ tungen. Wer sein Vermögen in einer solchen Stiftung einbringt, will natürlich Steuern sparen. Aber nicht für sich oder seine Angehörigen. Denn diese Mittel dürfen nur für dem Allgemeinwohl ver­ pflichtete Zwecke und nicht für persön­ liche Belange verwendet werden. Das ist der Unterschied zu Stiftungen, die wie Fa­ milienstiftungen zur Vermögenssicherung privatnützige Zwecke verfolgen. Vermö­ gen und auch Erträge daraus sind allge­ mein steuerpflichtig. Gemeinnützige Stiftungen, gleich wel­ cher Rechtsform, belohnt der Gesetzgeber hingegen mit einer steuerlichen Förderung, und das durchaus im Eigeninteresse: Stif­ tungen sind nämlich eine maßgebliche Stüt­ ze der Zivilgesellschaft. Sie übernehmen die Finanzierung von Aufgaben, die nicht mehr vom Staat getragen werden. Und das wer­ den zusehends mehr. Schon deshalb besteht ein starkes Interesse, dass Stiftungen ein­ springen, wo öffentliche Mittel knapp sind. Dass gemeinnützige Stiftungen von steuer­ lichen Vorteilen profitieren, nimmt der Fis­ kus also gerne in Kauf. Die zu erzielenden Ersparnisse bei Erb­ schafts-, Schenkungs- sowie Einkommen-, Körperschaft- und Gewerbesteuer können sogar bewirken, dass der Großteil der Stif­ tungsausstattung über Steuerersparnisse finanziert werden kann. Ein Stifter kann gestiftetes Vermögen bis zu einer Million

Euro über zehn Jahre steuerlich in Abzug bringen. Bei zusammen veranlagten Ehe­ paaren verdoppelt sich die Summe. Dies gilt nicht nur bei der Neugründung, sondern ist nach zehn Jahren erneut möglich. Wird 2018 zum Beispiel eine Million ins Stif­ tungsvermögen überführt, können jährlich 100.000 Euro von 2018 bis 2027 steuerlich geltend gemacht werden. Für die zehn fol­ genden Steuerjahre kann wieder eine Mil­ lion Euro in die Stiftung fließen und das zu versteuernde Einkommen reduzieren.

gatten wiederum zwei Millionen Euro). Können die Beträge innerhalb des ZehnJahres-Zeitraums nicht in Abzug gebracht werden, gehen sie in den allgemeinen un­ befristeten Spendenvortrag über. Gemein­ nützige, mildtätige oder kirchliche Stiftun­ gen sind außerdem von Erbschaft- oder Schenkungssteuer befreit. Erben oder Be­ schenkte können diesen Vorteil bis zu zwei Jahre nach dem Erbfall geltend machen.

Auch Spenden werden vom Staat honoriert Hinzu kommt die Möglichkeit, an eine ge­ meinnützige Stiftung zu spenden und dies steuerlich geltend zu machen. Dabei wird steuerlich unterschieden zwischen der Zu­ wendung in das Vermögen der Stiftung, also einer Zustiftung, und der zeitnah zu verwendenden Spende. Letztere kann bis zu einer Summe von bis zu 20 Prozent des Gesamtbetrags der Einkünfte des Zuwen­ dungsgebers von diesem steuerlich als Sonderausgabe abgezogen werden. Ab­ ziehbare Zuwendungen, die den Höchst­ betrag überschreiten oder im Jahr der Zuwendung nicht berücksichtigt werden können, können auch in Folgejahren als Sonderausgaben abgesetzt werden. Für Spenden in den Vermögensstock einer gemeinnützigen Stiftung kann ein Steuerpflichtiger im Jahr der Zuwendung und in den folgenden neun Jahren bis zu eine Million Euro steuerlich geltend ma­ chen (bei zusammen veranlagten Ehe­

Stifter haben die Qual der Wahl, denn gemeinnützige Stiftungen lassen sich in verschiedenen Rechtsformen betreiben. Allerdings unterscheiden sich diese im Verwaltungsaufwand, der auf den Wohl­ täter zukommt, und auch bei der für einen nachhaltigen Betrieb nötigen Kapitalaus­ stattung. Vor- und Nachteile der Königsklasse, der rechtsfähigen Stiftung bürgerlichen Rechts, wurden bereits im ersten Teil der Serie kurz thematisiert. Generell lässt sich sagen: Wenn größere Vermögenswerte eingebracht oder eigene Betriebe wie Kin­ dergärten oder Altenheime unterhalten werden sollen, rechtfertigt dies den Auf­ wand für Gründung und Betrieb. Aner­ kannt werden muss eine solche Stiftung von staatlichen Aufsichtsbehörden, in Bay­ ern etwa dem Innen- oder Kultusministe­ rium oder den Bezirksregierungen. Ihnen ist alljährlich ein Tätigkeitsbericht, eine Vermögensübersicht und eine Jahresab­

Bürgerstiftung Nürnberg In der Bürgerstiftung Nürnberg sind alle Bürger willkommen, die sich finanziell und/oder ehrenamtlich für Nürnberg engagieren wollen. Projektförderungen und Eigenprojekte durch Zustiftungen zum Stiftungsvermögen, eigene Stiftungsfonds unter dem Dach der BSN sowie Spenden. Inge Weise (Vorsitzende des Vorstands), Bürgerstiftung Nürnberg, Nordring 98, 90409 Nürnberg, 0911 / 660 4557, Fax: 660 4558, info@buergerstiftung-nuernberg.de, www.buergerstiftung-nuernberg.de

Brochier-Stiftung Stiftungszwecke: Unterstützung bedürftiger Kinder und Jugendlicher, Förderung des Stiftungsgedankens. Die aktuelle Tätigkeit gliedert sich daher in zwei Bereiche: Engagement für Kinder und Engagement für Stifter. Deutscher Stifterpreis für den Nürnberger Alexander Brochier 2006 (vergeben vom Bundesverband Deutscher Stiftungen) Kontakt: Haus des Stiftens, Landshuter Allee 11, 80637 München, 089 / 744 200 210, Fax: 744 200 300

Die rechtsfähige Stiftung: viel Handlungsspielraum, aber auch Aufwand

Die Partner der Stifter-Initiative Nürnberg

Stadt Nürnberg – Stiftungsverwaltung Kostenlose Stiftungsgründung zu Lebzeiten oder von Todes wegen / Beratung zu Zustiftungen und Spenden in eine bestehende Stiftung / Abwicklung von Nachlässen an Stiftungen (Tel. 0911 / 231 2631) / Ausreichung von Stiftungsmitteln an Menschen in Not, an Schüler und Studierende (Tel. 231 2903), Förderung von Projekten mit sozialer, kultureller und wissenschaftlicher Zielsetzung (Tel. 231 7545). Christian Reichel (Leitung), Theresienstraße 1, 90403 Nürnberg, 0911 / 231 2631, Fax: 231 5255, Christian.Reichel@stadt.nuernberg.de, www. stadtfinanzen-verwaltung.nuernberg.de


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Spuren hinterlassen – Zukunft gestalten  15

rechnung vorzulegen, bei der die Einhal­ tung des Stifterwillens und der Erhalt des Vermögens kontrolliert werden. Satzungs­ änderungen muss die Aufsicht ebenfalls absegnen. Aufwändig ist auch die Arbeit in den Stiftungsgremien – ganz zu schweigen vom Problem, Vertrauenspersonen zu fin­ den, die zumeist ehrenamtlich im Vorstand oder im Kuratorium mitwirken sollen. Nicht zuletzt beeinflusst die finanzielle Ausstattung den Stiftungstyp: Die rechts­ fähige Stiftung ist auf Eigenständigkeit und hohe operative Schlagkraft ausgelegt. Dazu müssen aber die bei der Gründung zufließenden Finanzmittel passen – oder spätere Zustiftungen und Spenden bereits sichergestellt sein. Ist die Kapitalausstat­ tung zu schwach, um den Stiftungszweck zu erfüllen, verliert der Stifter schnell den Spaß an seinem Lebenswerk. Mit Verträgen die Verwaltung regeln Als Alternative bieten sich die zahlreichen Spielarten der Treuhandstiftung an. Diese muss zwar ebenfalls die Gemeinnützigkeit beantragen, um Steuervorteile zu genie­ ßen, unterliegt aber nicht der Anerken­ nung bzw. jährlichen Prüfung durch die staatliche Stiftungsaufsicht und ist kei­ ne eigene rechtliche Person. Stattdessen verwaltet ein Treuhänder auf vertraglich geregelter Basis im Sinne und Namen des Stifters das ihm übergebene Stiftungskapi­ tal und führt die Geschäfte. Das spart Ver­ waltungsaufwand, beugt Personalengpäs­ sen in den Gremien vor und sorgt auch für

Ökumenische Stiftungsinitiative Koordination und Vernetzung der kirchlichen Stiftungen im Rahmen der Nürnberger StifterInitiative. Evangelisches Stiftungswesen – Evang.-Luth. Kirche in Bayern: Stiftungsberatung, „StiftungsTÜV“, „Letzte Dinge regeln“, „Kultursponsoring“. Pfarrer Armin Langmann (Fundraisingmanager FA), Stuttgarter Str. 33 90449 Nürnberg, Tel: 0911 / 23956214, al@nikodemuskirche-nbg.de. Stiftungsaufsicht und rechtliche Beratung bei der Errichtung von Stiftungen. Wilhelm Popp (Stiftungsreferent), Bischof-Meiser-Straße 16, 91522 Ansbach, 09 81 / 96991 147, Fax: 969 91 196, wilhelm.popp@elkb.de, www.stiftungen-evangelisch.de (Katholisches Stiftungswesen: derzeit unbesetzt.)

Kontinuität in der operativen Stiftungsar­ beit, wenn die eigenen Kräfte schwinden. Das Spektrum der erfahrenen und seri­ ösen Treuhänder reicht von kirchlichen über wissenschaftliche Organisationen bis zu Bürgerstiftungen, Kreditinstituten, spezialisierten Verwaltern, Stiftungsfonds und Stifterkreisen. Treuhandstiftungen eignen sich dank ihres geringeren Verwaltungsaufwands für kleinere Vermögen. In puncto Enga­ gement stehen Mäzene von Treuhand de­ nen von rechtsfähigen Stiftungen aber in nichts nach. Mit sehr hohem bzw. hohem Engagement widmen sich 75,5 Prozent der Stifter in rechtsfähigen Stiftungen ihrer Aufgabe, bei Treuhandstiftungen sind es sogar 78,8 Prozent. In der nächsten Ausgabe beleuchten wir, wie auch kleine Beträge in Stiftungen große Wirkung entfalten können und was im laufenden Stiftungsbetrieb zu den Er­ folgsfaktoren gehört. Michael Nordschild

Einladung zum Empfang der Stadt Nürnberg beim Deutschen StiftungsTag, am 15. Mai Der Deutsche Stiftungstag fand zum letzten Mal 1977 in Nürnberg statt – damals waren es rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Im Mai 2018 rechnet der veranstaltende Bundesverband Deutscher Stiftungen mit rund 2000! Als Auftaktveranstaltung gibt die Stadt Nürnberg einen Empfang am Dienstag, 15. Mai 2018, um 17.30 Uhr. Zu diesem sind (kostenfrei) nicht nur die Stiftungstag-Teilnehmer/-innen aus ganz Deutschland eingeladen, sondern auch Interessenten am Stiftungswesen aus Nürnberg und der Region. Es gibt u.a. die Worte von dem Vorstandsvorsitzenden des Deutschen Stiftungsverbands, Prof. Dr. Michael Göring (ZEIT-Stiftung),von Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly, die Verleihung des 5. Nürnberger Stifterpreises sowie Beratungstische regionaler Stiftungen sowie Musik, Imbiss und Getränke. Eine Anmeldung zu dieser Veranstaltung ist – ganz schnell – noch bis 9. Mai für sechs+sechzig-Leserinnen und -Leser möglich unter: ­info@stifterinitiative. nuernberg.de Das inhaltliche Programm des Deutschen StiftungsTags von 16. bis 18. Mai ist im Internet einsehbar unter: https://www.stiftungen.org/verband/ was-wir-tun/vernetzungsangebote/ deutscher-stiftungstag.html

Der Nürnberger Stifterpreis: Die bisherigen Preisträger/-innen Der Nürnberger Stifterpreis ehrt seit 2014 jährlich eine oder mehrere Stifter-Persönlichkeit, die besondere Verdienste um das Stiftungswesen in Nürnberg erworben hat. (Der Preis ist undotiert und wird in Form eines Symbols verliehen.) Die Jury besteht aus den Partnern der Stifter-Initiative Nürnberg. Die bisher Ausgezeichneten: 2018: Margit Grüll (Bäume für Nürnberg)

Sparkasse Nürnberg Stiftungen und Vermögensnachfolge Sparkasse Nürnberg: Anlageberatung für Stiftungen, Stiftungsfonds ab 25.000 Euro. Generationenberatung, Vermögensnachfolge, Testamentsvollstreckung, Begleitung bei der Stiftungsgründung, Anlageberatung für Stiftungen, Stiftungsfonds ab 25.000 Euro. Zukunftsstiftung der Sparkasse Nürnberg, Kulturstiftungen für Stadt und Landkreis. Norbert Kernstock (Direktor), Tel. 0911 / 230 3790, Fax 230 3789, norbert.kernstock@sparkasse-nuernberg.de, www.sparkasse-nuernberg.de

2017: Petra Beck (Der Beck Kinderfonds Stiftung) 2016: Erwin und Monika Telle (Stiftung für ­benachteiligte Kinder und junge Menschen) 2015: Dr. Elisabeth Birkner (Stiftung für ­Gesundheit / Klinikum Nürnberg) 2014: Gerlinde und Helmut Gierse (Stiftung Persönlichkeit), Monika und Dieter Bouhon (Bouhon-Stiftung) für das musikalische Früh­ erziehungsprojekt MUBIKIN

HypoVereinsbank Erb- und Stiftungsmanagement / Vermögensnachfolge und Finanzplanung / Unterstützung bei der Gestaltung des Stiftungsalltags und Verwaltung durch ehrenamtliche Vorstandsarbeit / Treuhandstiftungen in Zusammenarbeit mit der Stiftung „Stifter für Stifter/ Eigene Stiftungsprojekte/ Testamentsvollstreckung. Sandra Bührke-Olbrich (Direktorin Stiftungsmanagement), München; sandra.buehrke-olbrich@ unicredit.de Regionale Ansprechpartnerin: Andrea Lehner (Erbund Stiftungsmanagement) Nürnberg, 0911 / 2164 1307, Fax 2164 401307, andrea.lehner1@unicredit.de; Stiftungen@unicredit.de; www.hvb.de


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Mit dem Benjaminbaum fing’s an Margit Grüll investiert ihr Erbe in mehr Grün in der Stadt

Sternstunde für die Stifterin: Margit Grüll freut sich über Bilder von Schülern der AdamKraft-Realschule in Nürnberg

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argit Grüll liebt die Natur. Da­ her lag es für die Biologin auf der Hand, dass sie mit ihrer Erbschaft etwas Sinnvolles auf diesem Gebiet bewegen wollte. Statt ein großes Auto zu kaufen oder sich eine neue Küche zu leisten, hat die 68-Jährige das Geld in eine Stiftung investiert. »Bäu­ me für Nürnberg« heißt die gemeinnützige Organisation, die ihr Ziel gleich im Namen trägt. Die Anpflanzung von bis zu zehn Bäumen pro Jahr soll mit dem Stiftungs­ geld finanziert werden. Die meisten Stif­ tungspflanzen stehen in der Innenstadt. Angesichts des Klimawandels ist es Margit Grüll ein besonderes Anliegen, die Schattenspender in dicht bebauten Gebie­ ten zu platzieren. Ein großer Laubbaum wirkt kühlend in einem solchen Viertel. Gerade in den heißen Sommern der ver­ gangenen Jahre war zu spüren, wie wenig es in der Stadt nachts abkühlt. Es liegt jetzt sieben Jahre zurück, dass die Stifterin auf die Idee kam, sich für mehr Grün in Nürnberg einzusetzen. Auslöser war ein Besuch bei ihrem wenige Wochen alten Enkel Benjamin, der mit seinen El­ tern in Leipzig wohnt. Dort stehen zahl­ reiche Bäume, die von Bürgern gespendet wurden. Diese Idee wollte Grüll auch in der Noris umsetzen. Zunächst wollte die engagierte Frau nur zustiften. Doch die bereits existieren­

de Initiative von Baumfreunden hatte mit einigen Rückschlägen zu kämpfen. Die Fi­ nanzierung war gefährdet, nachdem eini­ ge ausgestiegen waren. »Es ging nicht vor­ wärts«, erinnert sie sich. Deshalb ging die Stiftungsgründerin einen anderen, einen klassischen Weg. Sie besuchte zunächst den Nürnberger Stiftertag. Bei der Veran­ staltung ließ sie sich beraten und kam mit Mathias Schmidt vom Bund Naturschutz ins Gespräch. Er wurde später Vorsitzen­ der der Stiftung. Mit ihm an der Seite öff­ neten sich weitere Türen. Die Stadt Nürn­ berg wurde ebenfalls ins Boot geholt. Im Stiftungsvorstand sitzen Vertreter des Umweltreferats und sogar Bürgermeister Christian Vogel. Ihr Enkel war inzwischen zwei Jahre alt, als Grülls Kapital in Höhe von 50.000 Euro den Grundstein für die Baumstiftung legte. 2013 begrüßte der Stadtrat in einer Sitzung offiziell das neue Mitglied im Kreis der Stifter. Mit Zustiftungen wächst das Vermögen, und damit vergrößert sich auch der innerstädtische Baumbestand. Der ers­ te Neuling fand im Frauentorgraben eine Heimat und ist ein Amberbaum – in der Familie Grüll »Benjaminbaum« genannt. Der damals vierjährige Enkel schaufelte beim Ausheben der Pflanzgrube kräftig mit. Oberbürgermeister Ulrich Maly legte ebenfalls Hand an. Leider erlaubt es die Stadt Nürnberg

nicht, die Namen der Spender an den Bäu­ men zu vermerken. Lediglich eine größere Plakette weist darauf hin, dass der jeweili­ ge Baum von der Stiftung finanziert wurde. Bis zum Frühjahr 2018 hat die Stiftung für 48 neue Bäume in Nürnberg gesorgt. Eine 96 Jahre alte Dame hat wunschgemäß drei Bäume im Südstadtpark durch eine Zustif­ tung ermöglicht. In diesem Jahr soll am Ufer des Wöhrder Sees auf der Seite des Noricus, in dem auch das Ehepaar Grüll zu Hause ist, ein Stifter­ hain entstehen. Privatstifter sind eingela­ den, ab einer Zustiftung von 10.000 Euro hier für einen attraktiven Baumbestand zu sorgen. Bei Firmen beträgt die Mindest­ summe für eine Zustiftung 25.000 Euro. Natürlich ist die Anschaffung, Anpflanzung und Pflege eines Baumes bei weitem nicht so teuer. Dafür sorgt schon ein Arrange­ ment mit der Stadt, die drei Jahre lang die Baumpflege übernimmt. Ein Straßenbaum kostet zwischen 800 und 1200 Euro. Doch das Stiftungsrecht schreibt vor, dass die Anschaffungen nicht aus dem Grundkapi­ tal gespeist werden dürfen. Neuer Schulhof-Schmuck begeistert Orte, wo noch Bäume stehen könnten, gibt es in Nürnberg wahrlich genug, zumal im­ mer wieder auch gefällte Schattenspender zu ersetzen sind, wie die Robinien an der Bischof-Meiser-Straße gegenüber der Spi­ talapotheke. Auf Schulhöfen ist die Baum­ stiftung ebenfalls aktiv. Eine wesentliche Voraussetzung dafür ist, dass sich eine engagierte Lehrkraft findet, die Schüler bei der Baumpflege anleitet. In der AdamKraft-Realschule am Lutherplatz in der Nürnberger Südstadt ist das beispielhaft gelungen. Als Dank bekam die Stifterin ein gutes Dutzend schöne Zeichnungen und Gedichte zum neuen Schulhofschmuck. Alle in Apfelform, denn die Schüler hatten sich für einen Obstbaum entschieden, des­ sen Früchte man essen kann. Das sind für Margit Grüll Sternstunden. Sie ist glücklich darüber, dass nachfolgen­ de Generationen auf diese Weise an die Natur herangeführt werden, was ihr ein großes Anliegen ist. Und sie betont: »Man muss kein Millionär sein, um etwas zu be­ wegen.« Text: Petra Nossek-Bock Foto: Michael Matejka


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Veranstaltungskalender  17

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Ausgewählte Veranstaltungen Mai bis August 2018

Ausstellungen

Beratung und Vorträge

Wohl! nun kann der Guss beginnen … Bis 20.05.2018; Mi, Sa, So 14-17 Uhr Museum |22|20|18|, Kühnertsgasse 22, Nürnberg Sonderausstellung Bronzeschätze aus Nürnberg Info: 0911 / 507 23 60

Formularausfüllservice Jeden Freitag, ab 15 Uhr Mehrgenerationenhaus AWOthek, Karl-Bröger-Str. 9, Nürnberg Erfahrene ehrenamtliche Mitarbeiter helfen beim Ausfüllen von Formularen (keine Steuererklärungen!); Voranmeldung nötig. VA: AWO Kreisverband Nürnberg e.V. Info/Anmeldung: 0911 / 45 06 01 67

Wie weiblich ist die Stadt? Fürth und die Partnerstädte Bis 31.10.2018; Do+Fr 14–18 Uhr, Sa+So 11–17 Uhr Museum Frauenkultur, Schloss ­Burgfarrnbach, Schlosshof 23, Fürth Info: 0911 / 598 07 69 Fritz Bauer. Der Staatsanwalt Bis 03.06.2018; Mo-Fr 9-18 Uhr; Sa, So 10-18 Uhr Dokumentationszentrum Reichs­ parteitagsgelände, Bayernstraße 110­, Nürnberg Fritz Bauer hat als Generalstaats­ anwalt Geschichte geschrieben: 1963 brachte er trotz großer Anfeindungen den Frankfurter AuschwitzProzess auf den Weg. Info: 0911 / 231 75 38 Hitler. Macht. Oper. Ab 15.06.2018; Mo-Fr 9-18 Uhr; Sa, So 10-18 Uhr Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände, Bayernstraße 110, Nürnberg Propaganda und Musiktheater in Nürnberg. Info: 0911 / 231 75 38 Reisen zu den Enden der Welt Bis 01.07.2018; Di-Fr 9-17 Uhr; Sa, So, Feiertage 10-18 Uhr Museum Industriekultur, Äußere Sulzbacher Straße 62, Nürnberg Fotografien von Michael Runkel. Die Ausstellung zeigt Bilder von Teilen der Erde, die aufgrund ihrer geographischen Lage nur schwer zugänglich sind und sich ihren ursprünglichen Charakter bewahrt haben. Info: 0911 / 231 38 75

Autofahren und Medikamente 16.05.2018, 14.30 – 16 Uhr Klinikum Nürnberg Nord, Prof.-ErnstNathan-Str. 1, Nürnberg, Haus 10 EG rechts, R77 Univ.-Prof. Dr. med. univ. Markus Gosch und Prof. Dr. Frieder Lang informieren. VA: Zentrum für Altersmedizin im Klinikum Nürnberg und Institut für Psychogerontologie Info: 0911 / 398 39 17 Männergesundheit: weniger krank – schneller tot 16.05.2018, 15 – 16:30 Uhr Treff Bleiweiß, Clubraum, Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Warum leben Männer im Schnitt kürzer als Frauen? Referentin: Margit Schlenk, Fachapothekerin VA: Seniorenamt, Treff Bleiweiß Info/Anmeldung: 0911 / 231 82 24 Wie verstehen und lehren wir die „Bergpredigt“ alias „Berglehre“ heute? 23.05.2018, 16 Uhr Bühne im Wohnstift Hallerwiese, Prater Str. 3, Nürnberg Vortrag von Prof. Ruth Lapide (jüdische Religionswissenschaftlerin und Historikerin) VA: Diakoniewerk Neuendettelsau Info: 0911 / 272 14 30 Mitmachen und mitreden bei den sozialen Netzwerken 28.05.2018, 14 Uhr Konrad-Groß-Stube, Spitalgasse 22, Nürnberg

Anwendungsbeispiele, Infos über Anmeldevorgänge und mögliche Gefahren. VA: Computerclub Nürnberg 50 plus e.V. Info/Anmeldung: 0911 / 992 83 52 Dienstagsstammtisch 29.05.2018, 14 – 16 Uhr: Besuch eines Therapiehundes von Therapiehunde Franken e.V. 26.06.2018, 14 – 16 Uhr: Reisevortrag mit Herrn Geercken: Indische Wunder in Rajasthan 24.07.2018, 14 – 16 Uhr: Vorstellung des Zentrums für Altersmedizin im Klinikum Nürnberg mit Frau Kaufmann Wöhrder Treffpunkt, BRK Nürnberg, Nunnenbeckstraße 47, Nürnberg VA: Seniorennetzwerk Wöhrd Info/Anmeldung: 0911 / 530 11 83 Handy- und Internetberatung 30.05, 27.06., 25.07.2018, je ab 15 Uhr Mehrgenerationenhaus AWOthek, Karl-Bröger-Str. 9, Nürnberg Fragen zum Handy werden individuell beantwortet; Voranmeldung nötig. VA: AWO Kreisverband Nürnberg e.V. Info/Anmeldung: 0911 / 45 06 01 67 Warum wollen »ALLE« meine Daten? 05.06.2018, 14 Uhr Konrad-Groß-Stube, Spitalgasse 22, Nürnberg Online-Shops, Telefonanbieter und Soziale Netzwerke nutzen Ihre persönlichen Daten. Der CCN informiert, was damit geschieht und wie man es einschränken kann. VA: Computerclub Nürnberg 50 plus e. V. Info/Anmeldung: 0911 / 992 83 52 Das Testament – Vorsorge für den Todesfall 09.06.2018, 9.30 bis 13.15 Uhr, Gewerbemuseumsplatz 2, Nürnberg Kurs Nr. 28135: Bei der Erstellung eines Testaments können viele Fehler passieren, die es unwirksam machen. VA: Bildungszentrum im Bildungscampus Nürnberg Info/Anmeldung: 0911 / 231 31 47

Die Rente reicht nicht – was jetzt?! 12.06.2018, 14 – 15 Uhr Treff Bleiweiß, Hobbyraum, Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Ulla Schievelbein, Leiterin des Sozialpädagogischen Fachdienstes (Sozialamt Nürnberg), informiert über die unterschiedlichen Leistungssysteme. VA: Seniorenamt, Treff Bleiweiß Info/Anmeldung: 0911 / 231 82 24 Vitamin D & Co – Ernährung in jedem Alter ohne Defizite 13.06.2018, 19 Uhr Bühne im Wohnstift Hallerwiese, Prater Str. 3, Nürnberg Vortrag von Dr. rer. nat. Hildburg Schellberger-Schultis, Institut für Bioenergie und naturwissenschaftliche Ernährungskunde Erlangen VA: Diakoniewerk Neuendettelsau Info: 0911 / 272 14 30 Kinder – Eltern – (Wunsch-) Großeltern 14.06.2018, 17 – 19 Uhr Haus eckstein, Burgstraße 1-3, Raum E.01, Nürnberg Dipl.Soz. Ursula Adam vom Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg informiert, was aktuell in der Soziologie zum Themenkreis Kinder–Eltern–Großeltern diskutiert wird. »Großeltern stiften Zukunft e.V.« lädt ein zum Gespräch und stellt das Projekt »Wunschgroßeltern« vor. VA: Großeltern stiften Zukunft e.V. und Bündnis für Familie Nürnberg Info: 0911 / 214 21 33 oder 09874 / 678 99 Sicher einkaufen im Internet 19.06.2018, 14 Uhr Konrad-Groß-Stube, Spitalgasse 22, Nürnberg Wie geht das, wie finde ich einen günstigen Preis und auf was muss ich achten? VA: Computerclub Nürnberg 50 plus e.V. Info/Anmeldung: 0911 / 992 83 52

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18 Veranstaltungskalender Altern ohne Grenzen – Kultursensible Versorgung am Lebensende 20.06.2018, 16.00 – 18.30 Uhr Marmorsaal Nürnberg, Gewerbe­ musemsplatz 1, Nürnberg Prof. Hürrem Tezcan-Güntekin (Alice-Salomon-Hochschule, Berlin) und Dr. med. Leyla Fröhlich-Güzelsoy (Klinikum Nürnberg) geben Impulse. In einer anschließenden Podiumsdiskussion melden sich Vertreter verschiedener Religionen und Kulturen zu Wort. Anmeldung erbeten. VA: NürnbergStift und Zentrum für Altersmedizin im Klinikum Nürnberg Info/Anmeldung: 0911 / 398 39 17 Brisante Buchstaben und ihr täglicher Weg in die Zeitung 28.06.2018, 19 – 21 Uhr Museum für Kommunikation, ­Lessingstraße 6, Nürnberg Vortrag mit Alexander Jungkunz. VA: Museum für Kommunikation Info: 0911 / 23 08 82 30 Elternunterhalt – Müssen meine Kinder für meine Pflege bezahlen? 30.06.2018, 9.30 bis 11.45 Uhr Gewerbemuseumsplatz 2, Nürnberg Kurs Nr. 28137: Die Kosten eines jahrelangen Aufenthalts in einem Seniorenheim können die Betroffenen oft nicht selbst tragen. Wer übernimmt diese Kosten? VA: Bildungszentrum im Bildungscampus Nürnberg Info/Anmeldung: 0911 / 231 31 47

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Wichtige Apps auf dem iPhone/iPad 03.07.2018, 14 Uhr Konrad-Groß-Stube, Spitalgasse 22, Nürnberg Der CCN informiert über die Möglichkeiten und Vorzüge versch. Apps, z. B. Kontakte, Kalender oder Karten. VA: Computerclub Nürnberg 50 plus e.V. Info/Anmeldung: 0911 / 992 83 52 Dort, wo man Bücher verbrennt … 05.07.2018, 19 – 21 Uhr Museum für Kommunikation, ­Lessingstraße 6, Nürnberg Die Bücherverbrennung 1933. Vortrag mit Dr. Alexander Schmidt, Mitarbeiter am Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände; VA: Museum für Kommunikation Nürnberg. Info: 0911 / 23 08 82 30

Führungen und ­Wanderungen Entlang dem Waldlehrpfad im Lorenzer Reichswald 09.05.2018, 14 – 17 Uhr Treffpunkt: Endhaltestelle Tier­ garten, Linie 5, Nürnberg Leitung: Hannelore Grunow VA: Seniorenamt, Treff Bleiweiß Info/Anmeldung: 0911 / 231 82 24 Kiebitz & Co. – eine vogelkundliche Wanderung im Knoblauchsland 11.05.2018, 18 Uhr Treffpunkt: Gasthaus Bammes, Bucher Hauptstraße 63, Nürnberg Leitung: Heinz Armer, LBV Nürnberg VA: Landesbund für Vogelschutz e.V. Info: 0911 / 45 47 37 Offene Wandergruppe 12.05., 26.05., 09.06., 23.06., 07.07, 21.07., 04.08., 18.08., 01.09., je 9:30 Uhr Wanderziele und Treffpunkte erfahren Sie am Infotelefon; Dauer je ca. 1,5 Stunden VA: AWO Kreisverband Nürnberg e.V. Info: 0911 / 45 95 11

Info-Service

Gratis-App

sech s + s e ch z ig · A u s g a b e 2/ 20 18

Vogelbestimmung für Einsteiger 13.05.2018, 9 – 12:30 Uhr Treffpunkt: Parkplatz in der Kurve am Südende der Kurt-SchumacherStraße/Ecke Weinstraße, Erlangen Dirk Löwing, LBV Erlangen VA: Landesbund für Vogelschutz e.V. Info: 0911 / 45 47 37 Es wird To(r)te geben. Buchstaben können Leben retten! 13.05., 20.05., 27.05., 03.06., 10.06., 17.06., 24.07., 01.07., 8.7., 15.07., 22.07., 29.07.2018, je 14 – 15 Uhr Museum für Kommunikation, Lessingstraße 6, Nürnberg Öffentliche Führung VA: Museum für Kommunikation Info: 0911 / 23 08 82 30 Kultur-Überraschungen 17.05., 28.06., 26.07.2018, je 10 – 12 Uhr Treffpunkt: Kreuzigungshof HeiligGeist, Spitalgasse 22, Nürnberg Begleiten Sie Annette Körner durch Nürnbergs Winkel und Gassen. VA: Seniorenamt, Treff Bleiweiß Info/Anmeldung: 0911 / 231 82 24

Hummeln und Langhornbienen im Rednitztal 26.05.2018, 15 Uhr Treffpunkt: Ecke Vestner Weg/Kellerweg, Fürth-Dambach Dr. Rainer Poltz, LBV Fürth VA: Landesbund für Vogelschutz e.V. Info: 0911 / 45 47 37 Nürnberger Handwerkergassen 30.05.2018, 14 Uhr Treffpunkt: Ehekarussell-Brunnen am Weißen Turm, Nürnberg Rundgang durch die früheren Standorte der Hand­werkergruppen VA: Initiative »Persönliche Stadt­ ansichten«. Info: 0911 / 211 07 30 (Mo, Mi 14 – 15:30 Uhr) Der Fischbach in der Altstadt 19.06.2018, 14 Uhr Treffpunkt: Handwerkerhof, Eingang Königstraße, Nürnberg Spaziergang vom Sterntor über den Weißen Turm zur Karlsbrücke VA: Initiative »Persönliche Stadtansichten«. Info: 0911 / 211 07 30 (Mo, Mi 14 – 15:30 Uhr) Rund um das ehemalige Postscheckamt 21.06.2018, 14 Uhr Treffpunkt an der Hirsvogelstraße 9-13 (Rädda Barnen), Nürnberg Rundgang zur Postgeschichte VA: AWO Kreisverband Nürnberg e.V. Info/Anmeldung: 0911 / 45 06 01 67 Zwischen Wüste und Urwald 24.06.2018, 14 Uhr Treffpunkt: Eingangsbereich des Naturhistorisches Museum, Marientorgraben 8, Nürnberg Führung durch die Afrika-Abteilung VA: Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V., 0911 / 22 79 70 Von der Peterskapelle zum Zeltnerschloss 29.06.2018, 15.30 Uhr Treffpunkt: vor der Peterskapelle in der Kapellenstraße, Nürnberg Von der Peterskapelle im Stadtteil St.Peter zum Zeltnerschloss im Stadtteil Gleißhammer VA: Initiative »Persönliche Stadtansichten«. Info: 0911 / 211 07 30 (Mo, Mi 14 – 15:30 Uhr) Leeres Glas – voller Keller: Besuch im Weizenglasmuseum 02.07.2018, 16 – 17 Uhr Treffpunkt: Schupfer Straße 39 vor dem Haus (Ausstieg S-Bahn Haltestelle Laufamholz, Fußweg ca. 6 min.), Nürnberg Führung durch das privat betriebene Weizenglasmuseum. VA: Seniorenamt, Treff Bleiweiß Info/Anmeldung: 0911 / 231 82 24 Das Hochwasser von 1909 in der Nürnberger Altstadt 03.07.2018, 14 Uhr Treffpunkt: Fleischbrücke, Nürnberg Spaziergang zu den Stellen der Überflutung des Jahres 1909. VA: Initiative »Persönliche Stadt­ ansichten« Info: 0911 / 211 07 30 (Mo, Mi 14 – 15:30 Uhr)

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Auf dem Weg der Poesie – Gedichte der Natur. 14.07.2018, 8:30/9 Uhr Treffpunkt: 8:30 Uhr: Parkplatz Kirchweihplatz, Feucht oder 9:00 Uhr: Parkplatz am Dillberg Vögel, Schmetterlinge und Pflanzen am Dillberg. Leitung: Manfred Paulus VA: Landesbund für Vogelschutz e.V. Info: 0911 / 45 47 37 Der Dutzendteich 17.07.2018, 14 Uhr Treffpunkt: Haltestelle Dutzendteich Straßenbahn Linie 6, Nürnberg Das Naherholungsgebiet im Süden Nürnbergs im Wandel der Zeit. Auch für Rollstuhlfahrer geeignet. VA: Initiative »Persönliche Stadtansichten«. Info: 0911 / 211 07 30 (Mo, Mi 14 – 15:30 Uhr) Besuch des Museums für historische Maybach-Fahrzeuge in Neumarkt 20.07.2018, 13 – 19 Uhr Treffpunkt: 13 Uhr, Hauptbahnhof Nürnberg, Osthalle, geplante Abfahrt 13.21 Uhr 90-minütige Führung. Luxusautos der zwanziger und dreißiger Jahre. VA: Seniorenamt, Treff Bleiweiß Info/Kartenreservierung: 0911 / 231 82 24 Schmetterlingsexkursion in der Fränkischen Schweiz 28.07.2018, 14 Uhr Treffpunkt: Ortsmitte Großenohe, an der Bushaltestelle (Linie 219), Hilpoltstein Dr. Christoph Daniel, LBV Erlangen VA: Landesbund für Vogelschutz e.V. Info: 0911 / 45 47 37 Erlangens Sandkasten: Abendspaziergang zu Braunkehlchen & Neuntöter 01.09.2018, 17 Uhr Wegen begrenzter Teilnehmerzahl nur mit Anmeldung unter bartssog@ gmail.com, Treffpunkt wird danach bekannt gegeben. Leitung: Lukas Sobotta, LBV Erlangen VA: Landesbund für Vogelschutz e.V. Info: 0911 / 45 47 37

Gesundheit und Sport Yoga im Sitzen Jeden Montag und Dienstag, 14 – 15 Uhr Wöhrder Treffpunkt, BRK Nürnberg, Nunnenbeckstraße 47, Nürnberg Fortlaufender Kurs; Leitung: Eva Stöttinger; Anmeldung erforderlich. VA: Seniorennetzwerk Wöhrd Information/Anmeldung: 0911 / 530 11 83 Schnuppertanz 11.05., 29.06.2018, je 14 – 16 Uhr Treff Bleiweiß, Saal, Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Gruppentänze, Mittanzen auch ohne Partner möglich. Leitung: Dr. Susanne Hiemeyer VA: Seniorenamt, Treff Bleiweiß in Kooperation mit dem Bundesverband Seniorentanz Info: 0911 / 231 82 24


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Veranstaltungskalender  19

Gedächtnistraining 14.05., 11.06., 09.07.2018, je 14 Uhr Evang. Gemeindehaus Maxfeld (Club­ raum), Berliner Platz 20, Nürnberg Kognitive Fitness mit Anita Sorger VA: Seniorennetzwerk Nürnberg Nordstadt Info: 0911 / 30 00 31 39 3000-Schritte-Treff im Stadtpark 20.05., 17.06., 15.07.2018, je 14 Uhr Neptunbrunnen im Stadtpark, Nürnberg VA: Seniorennetzwerk Nürnberg Nordstadt in Kooperation mit dem Zentrum Aktiver Bürger Info: 0911 / 30 00 31 39 Tanz mit, bleib fit 02.06., 07.07., 11.08., 01.09.2018, je 14:30 Uhr Mehrgenerationenhaus AWOthek, Karl-Bröger-Str. 9, Nürnberg Mitmachtänze für Tanzfreudige ab 40 nach den Richtlinien des deutschen Bundesverbands für Seniorentanz; Leitung: Ingrid Ullmann VA: AWO Kreisverband Nürnberg e.V. Info: 0911 / 45 06 01 67

Literatur und Theater

Musik und Unterhaltung Offener Spieletreff 13.05., 27.05., 10.06., 24.06.2018, je 14 Uhr Stift St. Martin, Grolandstr. 67, Nürnberg Gesellschafts- und Kartenspiele. VA: Seniorennetzwerk Nürnberg Nordstadt. Info: 0911 / 30 00 31 39

Sing ein Lied…! 14.05., 04.06., 18.06., 09.07., 23.07.2018, je 13 – 14 Uhr Nachbarschaftshaus, Adam-KleinStr. 6, Kulturdach 3.Stock (mit Aufzug), Nürnberg Fröhlicher Singtreff für Menschen mit Demenz und alle Interessierten VA: Angehörigenberatung e.V. Info: 0911 / 26 61 26 Voyage en chansons 17.05.2018, 20 Uhr Fenster zur Stadt, Vordere Stern­gasse 1, Nürnberg Dany Tollemer (Gesang) & Andreas Rüsing (Klavier) VA: Kath. Stadtkirche Nürnberg Info: 0911 / 24 44 94 12

Frösche 19.05.2018, 14 Uhr (Thema Vögel am 16.06., 14 Uhr) Treffpunkt: Heilpflanzen-Garten am Cityturm, Neutormauer 3, Nürnberg Märchenspaziergang VA: Märchenerzählerin Reingard Fuchs. Info: 0911 / 40 26 79

Dixie Kings of Hungary 20.05., 21.05.2018, je 11 Uhr Dehnberger Hoftheater, Dehnberg 14, Lauf Jazz-Frühschoppen zu Pfingsten VA: Dehnberger Hoftheater Info/Karten: 09123 / 95 44 91

Literaturcafé – Von Großvätern und Vätern ... 08.06.2018, 15 – 17 Uhr Treff Bleiweiß, Saal, Hintere ­Bleiweißstr. 15, Nürnberg Mit Autorin Frieda Hermann. Gerne können Sie durch einen Gegenstand, den Sie mit dem Thema Großväter und Väter verbinden, den »Impulstisch« bereichern. VA: Seniorenamt, Treff Bleiweiß Info/Anmeldung: 0911 / 231 82 24 Mein Stück vom Kuchen 09.06.2018, 19 – 20:30 Uhr Kulturwerkstatt Auf AEG, Fürther Str. 244d, Raum: Großer Saal, Nürnberg Theateraufführung von »Die Lach­ falten«, ab 12 Jahren. VA: Erlanger Seniorentheaterclub »Die Lachfalten« und Kulturbüro Muggenhof. Info: 0911 / 23 17 95 55 Was ich sonst noch verpasst habe. Lucia Berlin 20.06.2018, 16:30 Uhr Bühne im Wohnstift Hallerwiese, Prater Str. 3, Nürnberg Lesung mit Kerstin Rohde. Bis zu ihrer spektakulären Wiederentdeckung war Lucia Berlin ein Geheimtipp. Dabei zählt sie zu den Großen der amerikanischen Literatur. VA: Diakoniewerk Neuendettelsau Info: 0911 / 272 14 30

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Muttertagskonzert der Laufer Stadtstreicher 13.05.2018, 17 Uhr Dehnberger Hoftheater, Dehnberg 14, Lauf VA: Dehnberger Hoftheater Info/Karten: 09123 / 95 44 91

Märchentraum – Traummärchen 17.5.2018, 15:30 – 16:30 Uhr Treff Bleiweiß, Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Mit Märchenerzählerin Pia-Maria Will. VA: Seniorennetzwerk Südstadt Ost und Treff Bleiweiß Info: 0911 / 944 45 45

Die Millionärin 20.05.2018, 19 Uhr; 15.06.2018, 19:30 Uhr Kammerspiele im Staatstheater, Richard-Wagner-Platz 2, Nürnberg Stück von George Bernhard Shaw VA: Seniorentheater Tempo 100 Info: 0911 / 93 89 22 95

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Spiele-Nachmittag für Senioren 25.05., 29.06., 27.07.2018, 14 Uhr Kulturladen Schloss Almoshof; Almoshofer Hauptstraße 49-53, Nürnberg Karten, Würfel und Brettspiele. VA: Kulturladen Schloss Almoshof Info: 0911 / 23 11 14 05 Filmcafé 26.05.2018, 13 Uhr: Tea time: Ein britischer Samstag 30.06.2018, 13 Uhr: Sommerreise in Richtung Osten 28.07.2018, 13 Uhr: Ganz schön kindisch Mehrgenerationenhaus AWOthek, Karl-Bröger-Str. 9, Nürnberg VA: AWO Kreisverband Nürnberg e.V. Info/Anmeldung: 0911 / 45 06 01 67

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20 Veranstaltungskalender

11:00 – 12:30 Prof. Dr. Martinus Richter

Arthrosebehandlung

an Fuß und Sprunggelenk Prof. Dr. Martinus Richter ist Chefarzt der Klinik für Fuß- und Sprunggelenkchirurgie am Krankenhaus Rummelsberg. Der Mediziner ist für innovative Methoden wie das 3D-Röntgengerät im Stehen unter Belastung oder die Knorpeltherapie mit körpereigenen Stammzellen bekannt. Prof. Richter ist Präsident der internationalen Vereinigung der Fuß- und Sprunggelenkgesellschaften (IFFAS). 13:30 – 15:00 PD Dr. Uwe Vieweg

Das Iliosakralgelenk –

eine häufige Rückenschmerzursache PD Dr. Uwe Vieweg ist Chefarzt an der Klinik für chirurgische und konservative Wirbelsäulentherapie am Krankenhaus Rummelsberg. Er gilt als Spezialist auf dem Gebiet der minimalinvasiven Neurochirurgie. Zu den Schwerpunkten seiner Abteilung zählen neben verschleißbedingten Veränderungen der Wirbelsäule vor allem Bandscheibenvorfälle, Deformitäten, Formabweichungen, Fehlbildungen und entzündliche Veränderungen.

Samstag, 21. Juli 2018 11:00 – 15:00 Uhr 2 Vorträge mit Fragerunde

Maritim HOTEL

Sommerkonzert im Kreuzigungshof Heilig-Geist 13.06.2018, 17 – 19 Uhr Kreuzigungshof Heilig-Geist, Spitalgasse 22, Nürnberg Melodien aus Oper, Operette und Schlager mit Gesangsstudentinnen und -studenten der Hochschule für Musik Nürnberg; Moderation und musikalische Leitung: Prof. Arno Leicht. Telefonische Kartenreservierung ab Montag, 28. Mai. VA: Seniorenamt, Treff Bleiweiß. Info/Karten: 0911 / 231 66 55 Es is’ fränkisch 14.06.2018, 20 Uhr Fenster zur Stadt, Vordere Stern­gasse 1, Nürnberg Ray Hautmann Trio: Ray Hautmann (Gitarre, Gesang) & Edi Schweiger (Bass) & David Huber (Gitarre, Akkordeon). Rhythm & Blues ist ebenso dabei, wie spanische Rhythmen und Walzertakt. VA: Kath. Stadtkirche Nürnberg Info: 0911 / 24 44 94 12 Alles, was das Leben macht 20.6.2018, 15 – 16:30 Uhr Ort: Kulturladen Zeltnerschloss, Gleißhammerstr. 6, Nürnberg Günter Ermann singt und erzählt von Freundschaft und Liebe, Glück und Einsamkeit, vom Weggehen und Ankommen. VA: Seniorennetzwerk Südstadt Ost Info: 0911 / 944 45 45

Frauentorgraben 11 90443 Nürnberg

Szenen einer Ehe 22.06.2018, 14 – 16 Uhr Treff Bleiweiß, Saal, Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Lebensweisheiten, mit Musik, kabarettistischen Einlagen und Gesang. Präsentiert von Rudi Herzner mit musikalischer Untermalung von Roland Dietz am Akkordeon. Sana_AZ_Magazin66_Richter/Vieweg_GF2018_RZ.indd 27.04.18 1 VA: Seniorenamt, Treff Bleiweiß Wir bieten Lebensräume – 09:39 Info/Anmeldung: 0911 / 231 82 24

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Gorbatschow und Freund. Klassische Saitensprünge 25.06.2018, 19 Uhr Bühne im Wohnstift Hallerwiese, Prater Str. 3, Nürnberg Prof. Andrei Gorbatschow, Balalaika, Lothar Freund, Klavier. Der herausragende Balalaika-Interpret unserer Zeit ist der in Moskau lebende StarVirtuose Prof. Andreij Gorbatschow. VA: Diakoniewerk Neuendettelsau Info: 0911 / 272 14 30 Happy Jazz Jazzfrühschoppen mit der Franconian Jazzband 17.06.2018, 11 Uhr Kulturscheune der Altstadtfreunde, Zirkelschmiedsgasse 30, Nürnberg Karten im Büro der A ­ ltstadtfreunde,

Weißgerbergasse 10, und an der Abendkasse VA: Altstadtfreunde Nürnberg e.V. Info: 0911 / 507 23 60 Salonorchester Ferenc Babari 08.07.2018, 16 Uhr Dehnberger Hoftheater, Dehnberg 14, Lauf Beschwingte und erlesene Salonmusik, gekrönt von lockeren Moderationen und virtuosen Geigensoli von Ferenc Babari. VA: Dehnberger Hoftheater Info/Karten: 09123 / 95 44 91 Bolga, Walzer, Hopperer, Dreher und mehr 18.07.2018, 19:30 – 22 Uhr Kulturwerkstatt Auf AEG, Fürther Str. 244d, Raum: Großer Saal, Nürnberg Steffi Zachmeier lädt zu fränkischem Tanz. Tanzpartner/-in findet sich vor Ort. VA: Kulturbüro Muggenhof Info: 0911 / 23 17 95 55 Promi-Kino für SeniorInnen 30.07.2018, 13 Uhr Casablanca-Kino, Brosamer Straße 12, Nürnberg Prominenter Gast ist diesmal Gerd Grashaußer, besser bekannt als Kindermusikmacher Geraldino. VA: AWO Kreisverband Nürnberg e.V. Info/Anmeldung: 0911 / 45 06 01 67 Dixie GmbH 05.08.2018, 11 Uhr Dehnberger Hoftheater, Dehnberg 14, Lauf Traditioneller Dixie Jazz mit fränkischen Einlagen. Die »Dschässer« aus Burgthann rund um Conny Wagner verbreiten einen Hauch von New Orleans in Dehnberg. VA: Dehnberger Hoftheater Info/Karten: 09123 / 95 44 91

Unterwegs mit Enkeln Der »Bronzeverschütter« kommt 13.05.2018, 11 – 17 Uhr; Schaugießen ab 13Uhr Museum |22|20|18| Kühnertsgasse, Kühnertsgasse 22, Nürnberg Führungen durch die RotgussAusstellung um 11.30 und um 15 Uhr; Veranstaltung im Rahmen des Internationalen Museumstags VA: Altstadtfreunde Nürnberg e.V. Info: 0911 / 507 23 60 Huch! Telefonieren mit Dose und Becher 03.06., 10.06., 17.06., 24.06.2018, je 14 – 16 Uhr Museum für Kommunikation, ­Lessingstraße 6, Nürnberg

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12.08.16 13:39

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sech s + s e ch z ig · A u s g a b e 2/ 20 18

Immer am Sonntagnachmittag erwarten findige Museumspädagogen in der Schreib-Werkstatt große und kleine Museumsgäste mit ExtraIdeen und -Material. VA: Museum für Kommunikation Nürnberg Info: 0911 / 23 08 82 30 Museumsfest und Museumsfestchen 08.07.2018, 11 – 17 Uhr Museum |22|20|18| Kühnertsgasse, Kühnertsgasse 22, Nürnberg Vorführungen, Verkleiden, Spiele und Mitmachaktionen VA: Altstadtfreunde Nürnberg e.V. Info: 0911 / 507 23 60 Tierische Freunde 18.7.2018, 15 – 16:30 Uhr Kulturladen Zeltnerschloss, Gleißhammerstr. 6, Nürnberg Bei diesem originellen und unterhaltsamen Vortrag assistiert ein Therapiehund. Lan Herzhov referiert über Tiere im Allgemeinen und Hunde im Speziellen. VA: Seniorennetzwerk Südstadt Ost in Kooperation mit dem Kulturladen Zeltnerschloss Info: 0911 / 944 45 45

Sonstiges So jung kommer nimmer zamm! – Hochbetagtenstammtisch 07.05., 04.06., 02.07.2018, je 14 – 16 Uhr Kulturwerkstatt Auf AEG, Fürther Str. 244d, Raum »Kind & Kegel«, Nürnberg Offener Treff mit Kaffee, Kuchen und Geschichten aus dem Leben. Wer sein Haus nicht alleine verlassen kann, kann von einem Fahrdienst abgeholt werden VA: Kulturbüro Muggenhof Info: 0911 / 23 17 95 55 Senioren-Mittagstisch: Gerda kocht auf! Internationale Gerichte aus dem Quartier 17.05., 07.06., 21.06., 05.07., 19.07., 26.07.2018, je 10 – 13 Uhr Kulturwerkstatt Auf AEG, Fürther Str. 244d, Raum »Kind & Kegel«, Nürnberg Menschen älteren Semesters kommen zusammen, kochen miteinander internationale Gerichte und tauschen Erfahrungen aus. VA: „Wir im Quartier« des bfz Nürnber» gGmbH/Kulturbüro Muggenhof Info/Anmeldung (bis jeweils Dienstag): 0911 / 23 17 95 55 Leben mit Demenz – Was tut uns gut? Busausflug ins Freilandmuseum Bad Windsheim 27.06.2018, 9:30 – 17 Uhr 16.07.2018, 14 – 17 Uhr Treffpunkt wird bei der Anmeldung mitgeteilt. Veranstaltung für Menschen mit Demenz und Interessierte VA: Angehörigenberatung e.V. Info/Anmeldung: 0911 / 26 61 26

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Jung & Alt  21

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Zwei Generationen blicken auf Fürth Schüler und Senioren bringen ihre persönliche Stadtgeschichte zu Papier

halten sowie illustriert wurden. Beispiele: Eine Frau schilderte die Eindrücke einer unvergessenen Fahrt mit dem Riesenrad auf der Fürther Kärwa; ein ehemaliger Ge­ richtsvollzieher erzählte im Amtsgericht von seiner Tätigkeit; eine ältere Teilneh­ merin berichtete von Eindrücken, die sie einst auf dem Weg in den Kindergarten hatte; ein Schüler schilderte die bangen Mi­ nuten, die er und seine Familie erlebten, als sie am letzten Öffnungstag im Fürther City Center versehentlich eingesperrt wurden. Das marode Fürther Einkaufszentrum aus den 80er Jahren wurde bekanntlich am 30. November 2017 geschlossen und soll Mitte 2020 – gänzlich runderneuert – wieder sei­ ne Pforten öffnen. Kleine Kunstwerke vertiefen die Erzählung

Künstler Stephan Schwarzmann erstellt mit Schülern der Ludwig-Erhard-Schule ­Illustrationen zu den Erzählungen älterer Fürther.

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as weiß man über die Stadt, Damit erhält das soziale und lokale Umfeld in der man geboren ist? einen neuen Wert.« Welche Erlebnisse sind mit Nach mehreren Aufrufen fanden sich bestimmten Orten und Plät­ sieben ältere Frauen und Männer, die sich zen verbunden? Wie blicken junge und für die Idee begeisterten. Als junge Ge­ ältere Menschen auf ihr Umfeld – und er­ sprächspartner standen ihnen 13 Jungen zählen sie sich gegenseitig davon? Aus und Mädchen der dritten bis fünften Klas­ diesen Fragen ist ein interessantes Inter­ sen der Fürther Grund- und Mittelschule generationen-Projekt na­ Schwabacher Straße unter mens »Stadtbegegnungen« der Leitung von Lehrerin in Fürth entstanden. Die Renate Haarländer gegen­ »Durch die Begegnung von Kunst- und Kulturpädago­ über. Die Fachstelle für Se­ Alt und Jung kann wieder gin Rebecca Suttner von niorinnen und Senioren und Verständnis wachsen.« der »kunst galerie fürth« die Belange von Menschen brachte dafür Senioren und mit Behinderung (fübs) so­ Schüler zusammen, ließ sie sich gegensei­ wie der Seniorenrat der Stadt Fürth unter­ tig »ihre« Stadt zeigen und die Ergebnisse stützten die Idee großzügig. Hätte es nicht kreativ umsetzen. Herausgekommen ist mehr ältere Teilnehmer gebraucht? Ganz ein 30-seitiges Büchlein, das Mitte Juni in und gar nicht, meint die Initiatorin: »Es Fürth präsentiert wird. war gerade die ideale Zahl, um genügend Die Pädagogin Suttner beschäftigte sich Freiraum und Zeit für die Schilderung der im Vorfeld mit Fragen von Identität und Geschichten und deren Aufarbeitung zu Verbundenheit: »Heute gibt es viele Phä­ finden.« nomene, die einer Identifikation mit dem Von September 2017 an trafen sich die eigenen Standort entgegenwirken. Kinder Teilnehmer an verschiedenen Orten in können oft nicht mehr auf die Erfahrungen Fürth. Dabei wurden Schauplätze ausge­ ihrer Eltern oder Großeltern zurückgrei­ sucht, mit denen sich die Beteiligten durch fen, es geht vieles an sozialer Nähe verlo­ persönliche Eindrücke verbunden fühlen. ren. Doch durch die Begegnung von Jung Vor Ort erzählten sie ihre Erlebnisse, die in und Alt kann wieder Verständnis wachsen. einem zweiten Schritt schriftlich festge­

In einer Schreibwerkstatt im Café Caritas­ se in Fürth brachten die älteren Teilneh­ mer unter Anleitung der Seniorenbeauf­ tragten Christiane Schmidt ihre Erlebnisse zu Papier. Anschließend gestalteten die Schülerinnen und Schüler mit Hilfe der Senioren Kunstwerke zu den Erzählungen, die die Besonderheit der Erlebnisse und des Ortes herausstellten. Dabei wurden sie mit unterschiedlichen Techniken vertraut gemacht, es entstanden Zeichnungen, Col­ lagen und Linoldrucke. Die künstlerische Ausarbeitung fand in der »kunst galerie fürth« unter Anleitung eines fachkundi­ gen Mitarbeiters und der Lehrerin statt. Und das Ergebnis? Ihre Erwartungen seien voll erfüllt worden, sagt die Initia­ torin. Es habe intensive Dialoge zwischen den jungen und älteren Teilnehmern ge­ geben, die mit jedem Zusammentreffen an Intensität zugenommen hätten. So konnten beide Seiten voneinander lernen. Nun freut Suttner sich auf die öffentliche Präsentation des Büchleins mit dem Titel »Stadtbegegnungen. Schüler und Senio­ ren zeigen sich ihre Stadt«, das 14 Erleb­ nis-Texte sowie Bilder der künstlerischen Arbeiten enthält. Und das ganz bewusst pünktlich im Jahr 2018 veröffentlicht wird, wenn Fürth das Jubiläum 200 Jahre Stadt­ erhebung feiert. Text: Horst Mayer, Foto: Mile Cindric


22 Leserreise

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Bummeln Sie durch das Winter-Wunderland

Foto: inna253 - stock.adobe.com

sechs+sechzig-Leserreise führt zum Christmas Shopping nach New York

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lljährlich verwandelt sich New York in der Vorweihnachtszeit in ein funkelndes Winter-Wun­ derland. Wollen Sie auch vom Lichterglanz verzaubert werden? Dann lassen Sie sich auf unserer sechs+sechzigLeserreise vom 10. bis 16. Dezember 2018 (Montag bis Sonntag) sieben Tage in die­ se magische Welt entführen, um die Me­ tropole mit ihren festlich geschmückten Einkaufsmeilen und Shopping-Tempeln zu erkunden.

Für fachkundige Begleitung und ein at­ traktives Programm ist gesorgt. Unsere deutsche Reiseleitung startet mit Ihnen ab Nürnberg, in New York stößt ein loka­ ler Kenner der Weltstadt dazu, der uns auf den Rundfahrten und Stadtrundgängen begleitet. Zu unserem Exklusiv-Angebot gehören weiterhin eine Lichterfahrt durch Man­ hattan und Brooklyn und ein Spaziergang durch die grüne Lunge der Acht-MillionenStadt, den Central Park mit seiner Eislauf­ bahn. Auf einer vierstündigen Stadtrund­ fahrt erleben Sie außerdem die wichtigsten Sehenswürdigkeiten, etwa das Empire Sta­ te Building, die schicke Upper West Side mit dem Lincoln Center und der weltbe­ rühmten Metropolitan Opera. Zudem im Programm: eine Busfahrt durch Harlem. Der Besuch eines Broadway-Musicals oder eine dreistündige Dinner Cruise entlang der Skyline Manhattans auf einem Schiff sind als Zusatzleistungen buchbar. Ihre Unterkunft ist das 4-Sterne-Hotel Mela. Es liegt attraktiv in Midtown Man­ hattan nahe Times Square in einer Seiten­ straße. Fünfmal Full American Breakfast (Buffet-Frühstück) können Sie im Hotel­ restaurant für einen Pauschalpreis von 110 Euro p.P. hinzubuchen. Oder Sie besuchen wie eingeschworene Fans der Metropo­ le die umliegenden Coffee-Shops, um die New Yorker bei ihrem »Morning Coffee« zu beobachten. Michael Nordschild

Unsere Reiseleistungen: • Bustransfer im Komfort-Bus Nürnberg – München – Nürnberg • Flug mit einer renommierten Linienfluggesellschaft München – New York – München in der Economy-Class • 5 Übernachtungen ohne Frühstück im 4*-Hotel Mela (oder gleichwertig) im Doppelzimmer/DU oder Bad/WC (2-BettZimmer gegen Aufpreis) oder im Doppelzimmer zur Einzelzimmernutzung • Rundfahrten im eigenen Bus vor Ort und Besichtigungen laut Programm • Deutschsprechende Reisebegleitung ab/ bis Nürnberg • Deutschsprechende örtliche Reiseleitung lt. Programm (Mo. – Do.) • 2 Abendessen (Menü) • Metrokarte im Wert von 35 US-Dollar für alle Tage (Subway und Busse) • Gepäckhandling im Hotel • Willkommenspräsent • Reiseliteratur Preis p. P. im Doppelzimmer bei mind. 20 Teilnehmern: 1.995,- Euro Weitere Informationen und Buchung bei: Jule Schneider, Verena Beneke und Harry Karpp Reisecenter am Stresemannplatz GmbH & Co. KG Stresemannplatz 10, 90489 Nürnberg Telefon: 0911 / 588 88-20 E-Mail: nuernberg8@tui-reisecenter.de

Magazin

Praktisch und trotzdem schön: Bekleidung für Gehandikapte Nur weil man nicht mehr so richtig beweglich ist oder gar im Rollstuhl sitzt, muss man ja nicht gleich in Sack und Asche gehen. Ältere oder in ihrer Mobilität eingeschränkte Menschen haben ein Bedürfnis und auch ein Recht auf schöne, bequeme Kleidung. Doch häufig sind normale Kleidungsstücke »von der Stange« ungeeignet, um sie Menschen anzuziehen, die ihren Arm nicht mehr heben können oder bettlägerig sind. Auf diese Zielgruppe hat sich der Onlineshop für Pflegemode »Tamonda« spezialisiert. Der Spezialanbieter hat Kleidung im Programm, die dem Pflegepatienten einfach anzulegen ist und ihn

gleichzeitig gut aussehen lässt. Ein nützliches Handbuch (»Pflegemode« von Lucina Zimmermann) gibt viele Tipps und Informationen rund um das Thema Kleidung für pflegebedürftige Senioren, Patienten und Rollstuhlfahrer. Tamonda — Senioren & Spezial Bedarf Online Shop für Pflegemode Dorfstraße 16, 25776 Sankt Annen www.tamonda.de Tel.: 04882/6066500, E-Mail: info@tamonda.de


Leserreise  23

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Foto: Alexi Tauzin - stock.adobe.com

Traumziel ­Nord-Portugal Efeubewachsene Burgen, ro­ manische Kirchen, wappenver­ zierte Adelshäuser: Portugals hoher Norden ist die Wiege der Nation und bietet histo­ rische Sehenswürdigkeiten in Hülle und Fülle. Da unsere erste sechs+sechzig-Leserreise in diesen grünen Garten Eden schnell ausgebucht war, bieten wir einen Wiederholungster­ min vom 6. bis 13. Oktober 2018 an. Porto, die Kapitale des Nordens, präsentiert sich als Unesco-geschütztes Gesamt­ kunstwerk von einzigartigem Reiz. Bei einem Ganzta­ gesausflug inkl. Bootsfahrt auf dem Douro lernen Sie die wunderbare Stadt kennen. Auf einer leichten Wande­ rung im Douro-Tal, einer der schönsten Kulturlandschaften Europas, sehen Sie die steilen Terrassen, auf denen Portugals berühmtester Wein wächst. Weiterhin besuchen Sie das nahegelegene Santiago de Compostela in Spanien, Galici­ ens Hauptstadt und Endpunkt des Jakobswegs, das alljähr­

Chalkidiki exklusiv für Singles und Alleinreisende

Foto: foto.fritz@a1.net

We g e n d e r g r o ß e n N a c h f r a g e : Z u s a t z t e r m i n e f ü r z w e i s e c h s + s e c h z i g - L e s e r r e i s e n

Allein verreisen und mit Gleichgesinnten eine der schönsten Landschaften Griechenlands bei angeneh­ men Temperaturen genie­ ßen: Das verspricht unsere sechs+sechzig-Leserreise nach Griechenland, genauer gesagt nach Chalkidiki, die dreifingri­ ge Halbinsel im Norden nahe Gekachelte Hausfassade in Die Meteora-Klöster Thessaloniki. Bis in die 1960er Porto Jahre hinein ist Chalkidiki lich von Millionen Menschen ländlich geblieben. So manche Hotel (Landeskategorie 4****). besucht wird. Außerdem im In­ holprige Stichstraße endet Unsere Ausflüge führen unter klusiv-Programm: zwei leichte an einer traumhaften Bucht, anderem nach Thessaloniki Wanderungen in die National­ wie man sie nur von Post­ sowie zu den weltbekannten parks Gerês und Alvão sowie karten kennt. Kein Wunder, Meteora-Klöstern. Weiterhin fakultativ ein Tagesausflug dass unsere erste Chalkidikiwartet eine herrliche Boots­ zum berühmten Wallfahrtsort Singlereise bei diesem Traum­ fahrt zum Berg Athos. Sie Fátima, wo Maria drei jungen ziel schnell ausgebucht war. lernen Land und Leute Chalki­ Hirten erschienen sein soll. Für alle Griechenland- und dikis in kleinen, malerischen Sie wohnen im Hotel Singlereisen-Fans wiederholen Küstenorten kennen und Guimarães (Landeskategorie wir sie deshalb vom 16. bis 23. können regionale Spezialitäten 4****), das sich im Herzen Oktober 2018. in Weingütern und Imkereien der historischen Inmitten herr­ kosten. Fakultativ bieten wir Stadt Guimarães licher Gartenanla­ auch einen Ganztagesauflug Kontakt, Informatiobefindet. gen erwartet Sie zum Berg Olymp und zu den nen und Buchung für bei Metamorfosi Königsgräbern von Vergina an. beide Reisen: Ihre Unterkunft, Vermittlungsagentur das Blue Dolphin Reiseglück Waltraud Benaburger Ihre Reisedaten: Ihre Reisedaten: Tilsiter Str. 6c 06.10. bis 13.10.2018 16.10. bis 23.10.2018 90453 Nürnberg Flug ab/bis Nürnberg Flug ab/bis Nürnberg Tel.: 0911 / 63 92 28 Mindestteilnehmerzahl: 25 Personen Mindestteilnehmerzahl: 20 Personen Fax: 0911 / 63 92 24 Ihr Reisepreis pro Person im Doppelzimmer 1399,- € Ihr Reisepreis pro Person 1169,- € reiseglueck@gmx.de inkl. Halbpension und umfangreichem Ausflugspaket

Magazin

Mobilitätstraining macht das Busfahren leichter Der Fahrkartenautomat ist für Sie ein unbekanntes Wesen? Das Mobilitätstraining für Senioren verleiht Sicherheit im ­Öffentlichen Personennahverkehr. Am 26. Juni, um 14 Uhr, gibt es Praxistipps für die Nutzung von Bussen. Für das Training vor Ort stehen einige Fahrzeuge bereit. Teilnehmer melden sich an bei PB Consult, Frau Liubov Granik, Rothenburger Straße 5, 90443 Nürnberg, Tel.: 0911 32239-21 oder per Mail: liubov.granik@pbconsult.de Am 12. September ist ein zweiter Termin vorgesehen.

Exklusive Führung Wie sieht es im unterirdischen Nürnberg aus? Welche Geheimnisse und Geschichten verbergen sich in den Gängen und Gewölben tief im Felsen unter der Burg? Das können Sie, liebe Leserinnen und Leser, gemeinsam mit Ihren Enkelkindern herausfinden. Am 16. Juni bietet unser Magazin zusammen mit der Bayerischen Architektenkammer exklusiv die Felsenkeller-Führung »Weißes Gold und Wasser des Lebens« an. Sie richtet sich an Großeltern und ihre Enkelkinder im Alter von sechs bis elf Jahren und ist für 25 Personen ausgelegt. Treffpunkt ist um 14.15 Uhr im Brauereiladen in der Bergstraße 19. Wer Interesse an der Führung hat, meldet sich bis spätestens 29. Ma per E-Mail an info@magazin66.de an. Die Teilnehmer werden ausgelost und erhalten rechtzeitig Bescheid.


24 Zeitzeugen

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Als man Gott loswerden wollte In den 60er Jahren machte sich die Jugend auf die Suche nach neuer Spiritualität

Bewegte Meditation: Im Zentrum der Bhagwan-Sekte im indischen Poona erhofften sich manche junge Menschen Erleuchtung und neue Energie.

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on der Wiederkehr der Religionen ist heute mitunter die Rede. Waren sie mal weg? Am ehesten konnte man wohl in den 1960er und 70er Jahren den Eindruck haben. Aber so einfach ist das nicht: Zwar sorgte der Geist von ’68 für Traditionsabbrüche. Doch konnte er die etablierten Religionen so schnell nicht vertreiben; außerdem setzte ’68 auch üppige esoteri­ sche Sehnsüchte frei. Die Folgen waren dennoch, auch in Nürnberg, enorm: Die Zahl der Kirchenaustritte stieg stark an; kirchlich zu heiraten war out. In den Nürnberger Nachrichten waren Klagen zu lesen über Kirchen, die nur noch an Weihnachten voll waren. Die Ge­ neration der politischen, außerparlamentarischen Opposition suchte neue weltanschauliche Horizonte. Wie breit dieser Auf­ bruch gerade auch in Nürnberg, nicht gerade eine Hochburg der »Studentenbewegung«, war, zeigt eine kurze Rückblende auf die Gründung eines »Republikanischen Clubs«. Auf »Infopar­ tisan«, einem Online-Portal für linke Politik, steht noch heute nachzulesen: »Unter den über 60 Gründungsmitgliedern befanden sich un­ ter anderem Vertreter der Evangelischen und Katholischen Ju­ gendverbände, der Evangelischen Studentengemeinde (ESG) sowie

Angehörige der Humanistischen Union (HU), (hier folgt eine lange Liste von etablierten Jugendorganisationen) und des Bundes für Geistesfreiheit (BfG).« Der Autor dieser Meldung war der Kabarettist und Aktivist Horst W. Blome. Er hatte den religions- und christentumskriti­ schen Ton schon mit seinen 95 Thesen angeschlagen. Sie waren zum 450. Jahrestag der Reformation am 31. Oktober 1967 an der Sebalduskirche zu lesen. Der humanistische Bund für Geistesfrei­ heit hatte guten Zulauf und wurde als Institution in der Nürnber­ ger Öffentlichkeit präsent, auch durch einen eigenen Kinderladen. Hungerstreik gegen das Franco-Regime Der kritische Zeitgeist konnte aber auch innerhalb der evangeli­ schen Kirche wehen – zum Beispiel im Untergeschoss des soge­ nannten HeiGei (Heilig-Geist-Spitals), also bei der Evangelischen Studentengemeinde (ESG). Ab Mitte der 70er Jahre focht man hier manchen Konflikt mit der Landeskirche aus. Die kritische »Zivil­ religion« war eine weltweite Solidaritätsmission. Unterstützt wurden möglichst alle Opfer von Unterdrückung – oder Repres­ sion, wie man damals sagte. Da kamen ab 1972 zuerst die vom Radikalenerlass Betroffenen in den Blick. Und als spanische und


Zeitzeugen  25

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Zwei Wohngemeinschaften der Bhagwan-Jünger in diesen Nordstadthäusern sorgten immer wieder für kritische Berichte. baskische Gewerkschafter 1975, zum Ende des Franco-Regimes, mit Hungerstreiks gegen Verhaftungen in Spanien protestierten, waren auch hier Studenten zur Stelle, konkret im Gemeindesaal St. Markus in der Dianastraße. Eine eher katholisch inspirierte »Option für die Armen und Entrechteten« war auch in den Nürnberger Gemeinden gefragt, als in El Salvador vom Militärregime gegen Ende des Jahrzehntes eine regelrechte Christenverfolgung losgetreten wurde. Ihr fiel am 24. März 1980 Erzbischof Oscar Romero zum Opfer; nach ihm benannte sich die seit Jahren in Nürnberg sehr aktive CIR (»Christ­ liche Initiative Romero«). Bibelkurse hatten im HeiGei-Keller an der Pegnitz dagegen da­ mals nicht so den großen Zulauf. Andernorts wurde die Bibel aber eine eindeutigere und wörtliche Grundlage des Handelns: Die in Nürnberg schon seit den 1920er Jahren existierenden freikirch­ lichen Gemeinden bekamen einen neuen Aufschwung durch cha­ rismatische und pfingstlerische Anfeuerung aus dem anglo-ame­ rikanischen Raum. Bei einer Zeltmission im Jahr 1973 wurde zum Beispiel eine weitere, heute noch blühende freikirchliche Gemein­ de in Nürnberg gegründet. Geistige Nahrung am Hans-Sachs-Platz Wer geistige Nahrung in gedruckter Form brauchte, konnte sie in der damals florierenden Gottfried-Löhe-Buchhandlung am HansSachs-Platz bekommen, guten Rat über die theologische Färbung der Texte durch die Besitzerfamilie Horn inklusive und gratis. Wilhelm Löhe (1808–1872), der Vater des Ladengründers, wurde Patron der evangelischen Löhe-Schule, die 1980 den Neubau an der Deutschherrnwiese bezog. Richtig bunt war das Jahrzehnt aber dadurch, dass die Sehn­ sucht nach Spiritualität auch von Nürnberg aus in fernöstlichen Quellen vielfältige und belebende Nahrung fand – zumindest so­

lange der Guru nicht entzaubert war. Legendär (und Thema der damaligen Berichterstattung) wurden zwei Wohngemeinschaften in der Nürnberger Nordstadt, bewohnt von Bhagwan-Jüngern, den »Sannyasins«. Ihr Markenzeichen war die Farbe ihrer Gewän­ der, sie hießen in den Nürnberger Nachrichten die »Rotgewandte­ ten«, obwohl die Erinnerung eher von Orange spricht. Sicher war jedenfalls die übliche Reise ins indische Poona, später in die USA nach Oregon zu Guru Bhagwan Shree Rajneesh. In der Nordstadt wurden die therapeutischen Angebote der Gruppe nicht so gut angenommen, sodass später ein Teil der Gruppe aus ökonomischen Gründen nach Berlin abwanderte. Yoga und Meditation jedenfalls, egal ob eher hinduistischer oder (zen-) buddhistischer Prägung, haben dann letztendlich doch ihren Sie­ geszug in die Programme aller etablierten Bildungseinrichtungen angetreten. Was hat sich in den beiden großen Kirchen getan? Die Annalen (das heißt, das Pressearchiv Nürnberg) berichten von vielen Ta­ gungen, von Auseinandersetzungen mit den eher konservativen oder eher marxistischen Strömungen innerhalb und außerhalb der Institution, von Bauprojekten, organisatorischen Problemen und Personalwechseln. Gegen Ende des Jahrzehnts lief alles auf den Evangelischen Kirchentag im Juni 1979 zu. Ganz Nürnberg wurde eine Jugendherberge. Die 90.000 waren »feierlich und fröhlich« (NN) gestimmt, die Veranstalter ob der schieren Menge eher in Sorge. Fronleichnam feierten alle Christen zusammen auf dem Hauptmarkt. Nicht vergessen werden sollen noch einige damals weniger zentrale Orte für Gläubige, nämlich die: In St. Leonhard, in der Hesse-Straße und am Spittlertorgraben entstanden erste Gebets­ räume für Muslime, die allerdings auch schon mal von Studieren­ den der ESG besucht werden durften. Otto Böhm; Fotos: NN-Archiv Der Film »Sommer in Orange« machte das Leben der Sannyasins zum Thema. Foto: 20th Century Fox


26 Gesundheit

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Gut gedehnt ist halb gewonnen Bayerisches Arthroseforum spannt den Bogen vom Freizeit-Kicker zum Profi-Sportler

Der Ärztliche Direktor am Krankenhaus Rummelsberg, Prof. Dr. Richard Stangl (links), und Sportreporter Günther Koch sprechen im Marmorsaal am Gewerbemuseumsplatz Nürnberg über Sportverletzungen und Arthrose.

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enn Prof. Dr. Richard Stangl von seinem Traum erzählt, dann wird er zum Wirklich­ keit gewordenen Symbol sei­ ner Vision: Er gerät in Bewegung. Und das ist es, was den 55-jährigen Chefarzt und ärztlichen Direktor des Rummelsberger Krankenhauses bewegt: Frauen, Männer, Kinder und Jugendliche dazu zu bringen, sich regelmäßig zu bewegen. Bevor er und seine Kollegen an Schul­ tern, Knien und Hüften als Ultima Ratio, als letzten Ausweg, künstliche Prothesen ein­ setzen, sollte sich der zur Bequemlichkeit neigende Zeitgenosse regelmäßig dehnen, strecken und bewegen. Stangl: »Damit kann der Mensch, der ja immer älter wird, auch im Alter noch agil bleiben.« Denn durch Dehnübungen könne eine schlei­ chende Engstellung der Gelenke im Alter verzögert werden. Der Abrieb des dämp­ fenden Knorpels gehe dann einfach lang­ samer vonstatten. Das Schreckenswort heißt Arthrose. Sie ist die häufigste Gelenkerkrankung in Deutschland. Nach Angaben der Deutschen Arthrose-Hilfe haben fünf Millionen Bun­ desbürger Beschwerden, drei Millionen bereits ein künstliches Gelenk. Tendenz steigend. Dem will Richard Stangl entgegen wir­ ken. Seine Vorstellung: Ähnlich wie in Chi­ na, wo in zahlreichen Parks und auf vielen Plätzen sich Menschen spontan zum Tai Chi zusammenfinden, sollten sich auch hierzu­ lande so etwas wie »kollektive Dehn- und Bewegungsübungen« etablieren. Vorbei­

gehende könnten sich einfach anschließen, egal wie alt. Es sei keine Sportkleidung nö­ tig, man könne einfach mitmachen. Einfach mitmachen kann man bereits am 9. Juni. An diesem Samstag findet auf dem Nürnberger Gewerbemuseumsplatz von 11 bis 11.45 Uhr ein gemeinsames Tai Chi & Chi Gong als Arthrose-Prophylaxe für je­ dermann statt. Vorkenntnisse sind nicht nötig. Die Veranstaltung ist freilich nur ein Programmpunkt beim Bayerischen Arthro­ seforum 2018, das das Krankenhaus Rum­ melsberg zusammen mit der Rummelsber­ ger Diakonie an diesem Tag von 9 bis 16.15 Uhr veranstaltet. Stangl und seine Kollegen informieren im Marmorsaal über die ver­ schiedenen Auswirkungen von Arthrose. Noch Sport mit 70? Günther Koch, bekannt als Sportreporter beim Bayerischen Rundfunk und vielen noch als »Stimme Frankens« in Erinne­ rung, wird zusammen mit dem Rummels­ berger Chefarzt über Sportverletzungen und Arthrose sprechen. Er will den Bogen spannen vom Freizeitkicker bis hin zum Nationalspieler. Der 76-Jährige, selbst noch in einer Freizeitmannschaft mit ehe­ maligen Meisterspielern der 68er-Mann­ schaft aktiv, bedauert, dass die heutigen Fußballspieler zu »Hochgeschwindigkeits­ sportlern« geworden sind. Und er vermu­ tet, dass sie mit 60 oder 70 Jahren wohl kaum mehr Sport treiben können. Im Rummelsberger Krankenhaus wer­ den seit Jahren auch Sportler behandelt. Manche Amateurkicker brauchen bereits

in jungen Jahren ein neues Kniegelenk, müssen am Meniskus oder Kreuzband ope­ riert werden. »Wir aber wollen den Menschen, ob Sportler oder nicht, nicht unbedingt in Schulter, Knie oder Hüfte Prothesen ein­ bauen, sondern sie dazu bringen, das so lange wie möglich zu verhindern«, sagt Chefarzt Stangl. Zum Schluss stellt er noch eine Frage: Was ist der Unterschied zwischen einem Spanier und einem Deutschen, die bei­ de Probleme mit dem Hüftgelenk haben? Antwort: Der Spanier hat einen Gehstock, der Deutsche einen kleinen Schnitt an der Hüfte. Das zeigt: Auch eine gewisse Eitelkeit spielt eine Rolle für die Konsumhaltung in der Medizin. Und um die zu bedienen, sollte man nicht vorschnell auf körperli­ che Reparaturen setzen, sondern sich von Kindheit an bis ins Alter bewegen, bewe­ gen, bewegen. Text: Günter Dehn, Fotos: Mile Cindric

Information Das Bayerische Arthroseforum findet am 9. Juni von 9 bis 16.15 Uhr im Marmorsaal am Gewerbemuseumsplatz Nürnberg statt. Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen unter www.bayerisches-arthroseforum.de oder per E-Mail unter info@bayerischesarthroseforum.de


Das war schick  27

s ech s +s echz i g · A u sg a b e 2 / 2 01 8

Der Quelle-Katalog Liebe Leserin, lieber Leser, immer wieder erinnern wir uns an Dinge des Alltags, die in vergangenen Jahrzehnten einmal richtig »schick« waren. Wer sie besaß oder nutzen konnte, war auf der Höhe der Zeit. Heute sind sie nicht mehr angesagt, weil wir inzwischen auf anderes mehr Wert legen. Oder sie sind im Zuge unserer veränderten Lebensgewohnheiten und vor allem mit der Entwicklung des digitalen Datenverkehrs überflüssig geworden.

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an kann es sich gar nicht mehr vorstellen. Ganze Fa­ milien saßen gemeinsam am Küchentisch, andächtig in einem dicken Wälzer blätternd. Auf ihren Gesich­ tern lag ein seliges Lächeln. Das Rascheln der bunten Hochglanzseiten beim Umblättern war sekundenlang der einzige Laut im Zimmer. Was Mutter, Vater, Sohn und Tochter mit den Fin­ gerkuppen sanft streichelten, nannte sich seit den 60ern treffend die »Bibel des Wirtschaftswunders«. Der Quelle-Katalog, den es seit der Gründung des Versandhandels durch Gustav Schickedanz 1927 gab, war plötzlich so verbreitet wie das Telefonbuch, kaum ein Haushalt, in dem der dicke Schmöker nicht zu finden war. Im Jahr 1999 lag die Auflage bei rund acht Millionen Exemplaren. Auf über tausend Seiten fanden sich nicht nur Bekleidung und Schuhe, Werkzeuge und Spielzeuge, sondern auch Waschmaschine, Toas­ ter oder Gefrierschrank, Küchenhelfer und Gartengeräte, ja, sogar ein wenig Reizwäsche. Lange bevor es schick geworden ist, seine Lebensbedürfnisse im Internet zu organisieren, bestellte man seine Siebensachen und noch ein wenig mehr beim Fürther Versandhändler. »Erst mal sehen, was Quelle hat«: Diesen Werbeslogan kann­ te jedes Kind. Und stets galt der Grundsatz: Erst mal sehen, was es im Katalog kostet, ehe man sich ins Quelle-Kaufhaus in Nürn­ berg, an der Fürther Freiheit oder in das Kaufhaus »Schickedanz« in Hersbruck begab, um die Sachen persönlich in Augenschein zu nehmen. Geordert wurde oft am Ende doch per Bestellschein aus dem Katalog. Angesprochen sollten sich vor allem Kunden mit schmalem Geldbeutel fühlen. Nicht nur der damalige »Stardesi­ gner« Heinz Oestergaard legte Wert auf günstigen Schick. Von

Unternehmerin Grete Schickedanz ist diese Geschichte verbrieft: Bevor die Modelle in den Katalog aufgenommen wurden, ließ sie abends nach Geschäftsschluss frisch eingekaufte Pullover, Sakkos, Kittel oder Schürzen auslegen. Nur was den Putzfrauen gefiel, die um diese Zeit durch das Kaufhaus schrubbten, wurde tatsächlich ins Sortiment aufgenommen. Im Jahr 2009 lief der letzte QuelleKatalog vom Band. Das Warenhaus mit dem blau-weißen runden Symbol ist seitdem Geschichte. Elke Graßer-Reitzner; Foto: NN-Archiv

Glotz mich nicht so an!

A

ls ich noch klein war, hieß es: Gott sieht alles. Beruhigt hat mich das nicht. Ich wollte nicht beobachtet werden. Aber bei Gott sind die Daten wenigstens sicher. Bei diesem weißen Kästchen an meiner Schlafzimmerde­ cke habe ich dagegen Zweifel. Wenn ich nachts nicht einschlafen kann, stelle ich mir immer vor, wie es mit seinem rot blinkenden Auge versucht, meine Gedanken zu lesen. Ja klar, es soll nur verhindern, dass ich an Rauchvergiftung sterbe und es nicht merke. Dafür werde ich nun wohl bei vollem Bewusstsein an Schlafmangel sterben. Nicht mal die Wahl habe ich, welche Art des Ablebens mir lieber ist. Die Rauchmelder sind nämlich seit Jahresbeginn Pflicht. Pflicht sind inzwischen auch SIM-Karten im Auto, zumindest in Neuwagen. eCall heißen die Dinger, die man beim Autokauf mit erwerben muss, damit sie einen dann fortwährend kontrol­ lieren. Die kleinen Wanzen können alles mithören, was im Auto gesprochen wird, und wissen zudem ganz genau, wo sich dieses

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Depp im Web

gerade befindet. Offiziell ist eCall dazu da, die 112 zu wählen, falls man einen Unfall erleidet und nicht mehr selber anrufen kann. Mag sein, dass sich manche damit sicherer fühlen. Ich nicht. Ich reagiere allergisch auf Beobachtung. In Wirtschaften muss ich mich deswegen immer an die Wand setzen, damit mich kei­ ner von hinten anglotzt. Meine Computerkamera habe ich (wie hier schon erwähnt) auch abgedeckt. Und wenn mich jemand beim Autofahren anstarrt, dann verschalte ich mich oder wür­ ge den Motor ab. Wenn ich also irgendwann mal die 112 wählen müsste, dann wahrscheinlich wegen eCall. Deswegen werde ich wohl meine alte, SIM-freie Gurke so lange fahren müssen, bis sie zusammenfällt. Oder bis mich der Kasten im Schlafzimmer in die Klapse geblinkt hat. Peter Viebig


10. Bayerisches Arthroseforum 2018 9. Juni 2018, 9:00 bis 16:15 Uhr

Chefarzt PD Dr. Uwe Vieweg

09:00 bis 09:45 Uhr

Arthrose der Wirbelsäule: Das Kreuz mit dem Kreuz

Ort der Veranstaltung: Marmorsaal Nürnberger Presseclub Eintritt frei, keine Anmeldung erforderlich, barrierefrei

Chefarzt Prof. Dr. Martinus Richter

10:00 bis 10:45 Uhr

Sprunggelenk- und Fußschmerzen: So weit die Füße tragen

11:00 bis 11:45 Uhr

Presse-Event am Gewerbemuseumsplatz: Gemeinsames Tai Chi & Qi Gong (Arthrose-Prophylaxe) mit dem TSV Altenfurt

12:00 bis 13:15 Uhr

Sportverletzungen und Arthrose: Chefarzt Prof. Dr. Richard Stangl und Hörfunklegende Günther Koch

Chefarzt Prof. Dr. Dr. Wolf Drescher

13:30 bis 14:15 Uhr

Arthrose des Hüft- und Kniegelenks

Chefarzt Prof. Dr. Richard Stangl

14:30 bis 15:15 Uhr

Arthrose an Schulter und Ellenbogen

Leitender Arzt Dr. Matthias Ponfick

15:30 bis 16:15 Uhr

Querschnittlähmung: Vom Symptom zum Syndrom Eine Initiative des Krankenhauses Rummelsberg und der Rummelsberger Diakonie bayerisches-arthroseforum.de info@bayerisches-arthroseforum.de

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