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www.magazin66.de · Ausgabe 1/2018

Sonderteil zur Messe inviva · S. 15–28

Mein Vorbild fürs Leben Seite 4

Veranstaltungstipps aus der Region – für ­Eltern, Groß­eltern und alle anderen · S. 29–33

Herausgeber: Seniorenmagazin sechs+sechzig – Verein zur Förderung des Dialogs der Generationen e.V.


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Foto: Milena Schlösser

sechs+sechzig Ausgabe 1/2018

Maren Kroymann war die erste Frau mit einer Satireshow im deutschen Fernsehen. Nun gastiert die Sängerin, Kabarettistin und Schauspielerin mit ihrer Band zur Eröffnung der Seniorenmesse inviva. Seite 15

4 Ansichtssache Ein Idol fürs Leben 7 Gesundheit »Leben Sie genussfreudig« 8 Innenansichten Du ahnst es nicht! 14 Ansichtssache Lieber spießig als biestig 21 Buchtipps Von Gewinnern und Verlierern 24 Ehrenamt Wo der Glaube Freunde schafft 34 Jung & alt Senioren fördern Azubis 35 Das war schick Das Enzyklopädische Lexikon 35 Depp im Web Tippen ist von gestern 29 VeranstaltungsEmpfehlungen 25 Magazin 34 Impressum

Sonderteil »Spuren hinterlassen – Zukunft gestalten« 10 Mit dem Ersparten viel bewegen 11 Die Hoffnungsstifter 12 Auf dem Weg zur eigenen ­Stiftung

Sonderteil zur Messe inviva 15 »Ich feiere 50 Jahre Pubertät« 16 Das Programm auf der Show- und Aktivbühne 17 Der Lieblingsgegner der ­Atomlobby 18 Information, Beratung und Diskussion in den Vortragsräumen 20 In Windeseile zum neuen Freund 22 Ausstellerverzeichnis 26 Freiwilligenbörse

Liebe Leserinnen und Leser, Für wen haben Sie früher geschwärmt? Rockstars oder Schauspieler? Literaten oder Politiker? Manchmal begleiten einen die früheren Idole durch ein ganzes Leben. In unserer Titelgeschichte berichten uns sechs Menschen von ihren ganz persönlichen Fangeschichten; in einem Fall ist aus der Schwärmerei sogar eine echte Freundschaft geworden (Seite 4). Gerade im Alter werden Freunde zu einem unverzichtbaren sozialen Netz. Man unternimmt etwas miteinander, kann sich mit jemandem austauschen. Doch wie findet man jenseits der 60 noch neue Bekanntschaften? Das Magazin sechs+sechzig plant dazu eine besondere Aktion: Auf der Seniorenmesse inviva (28. Februar und 1. März 2018) im Rahmen der Nürnberger Freizeit-Messe veranstalten wir ein so genanntes Speed-Dating. In kurzen Vier-Minuten-Gesprächen können sich Interessierte gegenseitig beschnuppern. Bei Sympathie werden Telefonnummern ausgetauscht; vielleicht ergibt sich daraus ein netter, regelmäßiger Kontakt. Die inviva, deren offizieller Medienpartner das Magazin sechs+sechzig auch heuer wieder ist, bietet aber natürlich noch viel mehr. Stargast ist in diesem Jahr die Sängerin, Schauspielerin und Kabarettistin Maren Kroymann. Im Interview erzählt sie von ihrer ersten Liebe und jüngsten Erfolgen. Was Sie sonst noch über die inviva wissen müssen, erfahren Sie auf den Seiten 15–28. Neben den inviva-Seiten bieten wir Ihnen einen weiteren Schwerpunkt: In Kooperation mit der Stifter-Initiative Nürnberg wollen wir Ihnen das Thema Stiftungen näherbringen. Denn um mit dem Ersparten etwas Bleibendes für die Nachwelt zu schaffen, muss man kein Millionär sein. Im ersten Teil unserer Serie erklären wir, welche Schritte man für die Gründung einer Stiftung unternehmen muss. Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen bei der ersten Ausgabe des Jahres 2018! Die Redaktion.


Nantia Persch

Matthias Fuchs

Ein Idol fürs Leben Alte Liebe rostet nicht – das gilt manchmal auch für Schwärmereien aus Jugendtagen. Wir ­haben sechs Menschen befragt, die noch heute an ihren großen Idolen von früher hängen.

Peter Harasim

Karin Falkenberg und Claudia Stich


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Boutique-Besitzerin Nantia Persch (55) aus Oberasbach schwärmt für die Modedesignerin Vivienne Westwood. Um ein Haar hätte sie die »Queen of Punk« sogar getroffen. Mode war schon immer ein großes Thema in meinem Leben. Meine Großmutter war Jahrgang 1908 und lief immer top gekleidet und mit riesigen Hüten auf dem Kopf herum – ein großes Vorbild für mich. Auf Vivienne Westwood bin ich spät gestoßen – durch ein Interview in einem Magazin, das mich so fasziniert hat, dass ich mich unbedingt näher mit dieser Frau beschäftigen musste. Ich habe mir dann Bücher, Fotobände und ihre Biographie besorgt. Bis heute imponiert mir an ihr, dass sie alles hinterfragt; dass sie immer schaut, wie man es anders machen kann – und sich so immer wieder neu erfindet, ohne dabei ihren Stil zu verlieren. Vivienne Westwood gibt ihrer Mode Spaß und Ironie mit. Ich finde, Mode wird oft viel zu ernst genommen. Westwood ist da anders, sie sagt, dass sie ihre Kleider selbst zum Lachen bringen. Sich selbst inszenieren, mutig sein, sichtbar werden, über den Tellerrand schauen – all das lebt sie vor. Deshalb sind ihre Bücher und Bildbände für mich Motivationshelferlein, die mich in schlechten Phasen aufbauen und inspirieren. Getroffen habe ich Westwood leider nie. Einmal hätte es um ein Haar geklappt, da war sie bei der »Fashion Week« in Berlin angekündigt. Es gelang mir sogar, ganz kurzfristig noch eine Karte für die Show zu kriegen, aber mein Flug war so dämlich gebucht, dass ich es nicht geschafft habe. C’est la vie. Für etwas war es trotzdem gut: Mit der Dame, der ich damals mein Ticket gab, hat sich über die Jahre eine richtig nette Freundschaft ergeben. Matthias Fuchs (54) schwärmt für die Science-Fiction-Serie »Raumschiff Enterprise«. Jeden zweiten Samstag im Monat veranstaltet der Betreiber des Comic Ladens »Mini Fun« in der Fürther Gustavstraße das Trek-Dinner, einen Stammtisch für Star-TrekFans (www.trekdinner-nuernberg.de) Als ich klein war, lief die klassische »Raumschiff Enterprise«-Serie mit William Shatner und Leonard Nimoy im ZDF – immer Samstagabend, zeitgleich zur Sportschau in der ARD. Damals gab es ja nur drei Programme und auch nur einen Fernseher in der Wohnung, also lief das wie folgt: Wenn der Vater daheim war, war nix mit Star-Trek-gucken. Wenn er jedoch beim Club im Stadion war, dann hatte ich den Fernseher für mich. Verglichen mit allen anderen Serien war das damals schon einzigartig: »Der Weltraum, unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2200 …« – das war Science Fiction pur und anders als alles, was man bis dato kannte! Da das ZDF die Folgen ständig wiederholte, habe ich die immer und immer wieder angeguckt. Spannend wurde es, als ich herausfand, dass es noch viel mehr gab: Das ZDF hatte in den 70ern ja nur 30 von 90 Folgen eingekauft und auf Deutsch synchronisiert. Dank Privatfernsehen war die Trekkie-Nahversorgung in den 80er Jahren gesichert: Sat.1 kaufte die Rechte an den ersten drei Staffeln und synchronisierte diese noch einmal nach. Unsere Videorekorder liefen heiß. Überhaupt wurde man als Star Trek-Fan über die Jahre immer schön gefüttert. 1989 wurde die »Next Generation« installiert, mit neuer Crew und neuen Geschichten. Und auch im neuen Jahrtausend bleibt es spannend: Gerade läuft auf Netflix die neue StarTrek-Serie, neue Kinoabenteuer sind ebenfalls geplant. Was die Uniform angeht: Ich kannte in den 70er Jahren zwei Menschen, die so ein Ding hatten, aber auch nur, weil deren Tante gelernte Schneiderin war. Später musste man auf Conventions, also Fantreffen, fahren, um rauszukriegen, wo und wie man an so ein Ding kommt – das dann auch noch ein paar hundert Mark gekostet hat. Mit Internet ist es heute gar kein Problem mehr, sich eine schicke Starfleet-Uniform zu organisieren.

Ansichtssache  5

Peter Harasim (63) schwärmt für die britische Rockband The Pretty Things. Der Nürnberger Konzertveranstalter und Chef des Nachtclubs Hirsch ist heute mit seinen Helden von damals befreundet und geht mit ihnen auf Tour. Es war 1965, wir saßen bei meinem besten Kumpel auf dem Zimmer und hörten die Beatles. Plötzlich kam sein älterer Bruder herein und meinte, er lege jetzt mal etwas richtig Gutes auf. Wir hörten eine Band namens The Pretty Things. Ich hatte damals zwar schon mitgekriegt, dass es noch Härteres und Schrilleres gibt als die Beatles – The Animals zum Beispiel oder The Yardbirds. Aber an diesem Tag krachten die Pretty Things mit Karacho in mein Leben. Das erste Album, gleich die erste Nummer »Roadrunner« startet mit einem Plektrum, das die Basssaiten entlangkratzt – so etwas hatte ich bis dato noch nie gehört! Und der Sänger, der eigentlich eine schöne Stimme hatte, hat nur geschrien und gebellt. Sein Gekreische fand ich super. Bei den Beatles wurde auch mal geschrien, aber bei Phil May war das alles noch viel animalischer. Und wie der aussah: Der trug eine Haarlänge, die konnte man sich damals nicht vorstellen. Über Musikmagazine und ältere Fans habe ich dann versucht, mehr über diese Kapelle herauszufinden. Es gab aber nur dieses Album und ein paar Singles. Der Auftritt der Band im legendären »Beatclub« war dann das erste, was meinen Vater ernsthaft erzürnt hat. Und das, wo er eigentlich ziemlich offen war und auch die ersten Beatles-Platten mit zu uns nach Hause gebracht »Das zählt zum großen hatte. Die Pretty Things fand er Glück, das mir im Leben hingegen überhaupt nicht mehr widerfahren ist: dass ich lustig, sondern total verkommen. viele meiner alten Helden Doch je mehr er über die Band abtreffen und mit ihnen geledert hat, umso mehr wollte arbeiten durfte.« ich sein wie die. Peter Harasim 1970 war ich dann zum ersten Mal bei den Pretty Things hinter der Bühne, aber da waren die Musiker sehr unzugänglich. Als ich sie später zum ersten Mal selbst veranstaltet habe, damals im legendären Rührersaal in NürnbergReichelsdorf, hat es auf der Bühne gleich ordentlich Kleinholz gegeben – so, wie ich mir das vorgestellt hatte. Das zählt zum großen Glück, das mir im Leben widerfahren ist: dass ich viele meiner alten Helden treffen und mit ihnen arbeiten durfte. Für die Pretty Things bin ich seit 30 Jahren Tourneeveranstalter, und ein Ende ist nicht in Sicht: Man hat nicht den Eindruck, dass sich die Musiker schon groß verabschieden wollen. Gitarrist Dick Taylor ist heute Mitte 70 und fährt immer noch den Bandbus. Wenn du die Pretty Things in den 60ern gesehen hast, hast du nicht gedacht, dass die die nächsten zwei Jahre überleben werden. Und das 1968 erschienene Konzeptalbum »S. F. Sorrow« von The Pretty Things ist bis heute mein Lieblingsalbum of all times. Karin Falkenberg (49) und Claudia Stich (60) lernten sich über das Spielzeugmuseum kennen – und stellten eines Tages fest, dass sie beide für den Sänger und Schauspieler Johannes Heesters (19032011) schwärm(t)en. Karin Falkenberg: Mit acht haben mich meine Eltern zum ersten Mal in eine Operette geschleppt. Ich fand das witzig und habe daraufhin zu Hause einen Stapel mit alten Heesters-Schallplatten entdeckt: historische Schlager aus den 30er und 40er Jahren, total kitschig, herrlich unbesorgt und textlich komplett unverfänglich in dieser heiklen Zeit. Über die Reime und das Weltbild, das da vermittelt wird, kann ich mich heute noch amüsieren. Bei allen Stereotypen findet sich da aber auch ein liebevoller Umgang miteinander, bei dem die Vorzüge des anderen Geschlechts durchaus entzückend gewürdigt werden. Aber Claudia, erzähl du doch mal: Du hast Jopi sogar getroffen …


6 Ansichtssache

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Claudia Stich: Mein Vater hatte einen Frisörsalon in der Breiten Gasse 1. Ich war fünf Jahre alt, als Johannes Heesters, wie mir später erzählt wurde, ein Gastspiel in Nürnberg hatte. Seine damalige Partnerin kam zweimal in der Woche zu meinem Papa in den Salon, um sich die Haare machen zu lassen. Ich war als Kind oft bei meinen Eltern im Laden – und eines Tages saß Jopi Heesters dort auf dieser großen knallgelben Plastik-Couch. Ich war hin und weg: Dieser Mann war so schön, so elegant und hat so gut gerochen! Ich durfte dann auf seinem Schoß sitzen, und er hat mir Lieder vorgesungen, während seine Begleitung fertig frisiert wurde. Ich war regelrecht verliebt. Umso größer war die Enttäuschung, als sein Gastspiel vorüber war und er eines Tages einfach nicht mehr kam. Sein Charme war so unglaublich, dass er sogar bei kleinen Mädchen gewirkt hat. Falkenberg: Frack, Zylinder, weißer Schal, gepflegt, eloquent und immer kerzengerade in seiner Haltung – da hat es oft gereicht, dass Heesters in seinen Filmen dastand, geguckt und mit seinem leichten holländischen Akzent gesungen und gesprochen hat. Tatsächlich habe ich mich als Kind seinetwegen gerne als Gentlelady verkleidet: mit schwarzem Mantel und ebenfalls einem großen weißen Schal dazu. Stich: Und etwas von dieser Faszination ist geblieben … Falkenberg: Hm, können wir das überhaupt erzählen? In einer Weinlaune haben wir beide eine Liste erstellt, auf der wir festhalten, wann wir im richtigen Leben Gentlemen treffen – also Männer, die intelligent sind, auf sich achten und sich Damen gegenüber stets zuvorkommend und galant verhalten. Insofern wirkt bei uns beiden Heesters bis heute. Harald »Jess« Schuster (53) schwärmt für die US-amerikanische Hardrockband Kiss – so sehr, dass er als Gitarrist der Kiss-TributeBand »First Kiss« regelmäßig in das Kostüm seiner Helden schlüpft. (www.first-kiss.org) Mit Kiss bin ich 1976 in Berührung gekommen, als ich bei meinem Kumpel im Nebenhaus das »Destroyer«-Album aus der Sammlung zog. Als er die Platte auflegte, ist sofort alles andere verblasst: Ich war infiziert mit dem Kiss-Virus! Nicht viel später bin ich mit der Straßenbahn in die Stadt gefahren und sah plötzlich ein Plakat hängen: »Kiss – Destroyer Tour – live in der GrundigHalle Fürth«. Ich konnte es kaum fassen: Da »Als junger Mensch musst musste ich hin! Besagter Kumpel du irgendetwas h ­ aben, besorgte mir eine Karte, aber meiwomit du deine Eltern ne Oma wollte mich nicht gehen schockieren kannst.« lassen. Also bin ich ausgebüchst, Harald »Jess« Schuster durchs Fenster, an der Regenrinne runtergerutscht und ab zum Konzert. Seither habe ich Kiss auf jeder Deutschland-Tour gesehen, und ich muss sagen: Diese Band hat nichts von ihrer Magie verloren. Selbstverständlich bin ich Mitglied in der Kiss-Army, dem weltweiten Fanclub der Band. Ich habe eine riesige Kiss-Sammlung zu Hause, darunter 32 Kiss-Gitarren, den legendären Kiss-Flipper aus den 70er Jahren und sogar den roten Nietengürtel, den Paul Stanley im »Lick It Up«-Video getragen hat. Den habe ich einst bei einem Konzert in der Hemmerleinhalle in Neunkirchen am Brand mit dem leider verstorbenen Kiss-Schlagzeuger Eric Carr getauscht.

Harald »Jess« Schuster Was für mich die Faszination an Kiss ausmacht? Da kann ich nur den Text von »Flaming Youth« zitieren, der das Lebensgefühl exakt auf den Punkt bringt, mit dem du als Jugendlicher aufwächst: »My parents think I’m crazy and they hate the things I do« – das war genau das Ding. Als junger Mensch musst du irgendetwas haben, womit du deine Eltern schockieren kannst. Und wenn du Poster von so einer Band in dein Zimmer hängst, dann funktioniert das mit sagenhafter Sicherheit. Ich bin ja bei meiner Großmutter aufgewachsen und habe den Kiss-Starschnitt aus der Bravo in der Küche aufgehängt. So gut wie jeden Tag, wenn meine Oma in die Küche gekommen ist, ist sie ausgeflippt: »Die Verrückten schon wieder! Bist Du wahnsinnig?« Wäre da ein Abba- oder ein BoneyM.-Poster gehangen, das wäre meiner Oma am Arsch vorbei gegangen. Text: Stefan Gnad, Fotos: Michael Matejka (4), privat (1)


Gesundheit  7

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»Leben Sie genussfreudig« Chefarzt Uwe Vieweg gibt Tipps für einen gesunden Rücken

R

ückenprobleme sind in der Bevölkerung weit verbreitet. Privatdozent Dr. Uwe Vieweg, Chefarzt an der Klinik für chirurgische und konservative Wirbelsäulentherapie am Krankenhaus Rummelsberg, behandelt regelmäßig Bandscheiben-Erkrankungen. Er plädiert dafür, die Patienten aktiv in den Heilungsprozess einzubinden. Welche Möglichkeiten es heute bei der Behandlung von starken Rückenbeschwerden gibt, erläutert er im Interview. sechs+sechzig: Rund 200 Bandscheibenoperationen werden jährlich in den Rummelsberger Kliniken durchgeführt. Das klingt wenig. Stimmt es also nicht, dass zu schnell operiert wird? Uwe Vieweg: Davon kann man ausgehen. Die fachlichen Standards sagen, dass ein Patient in der Regel vor dem Eingriff sechs Wochen vorbehandelt wird. Auch bei Notfällen bemühen wir uns darum, dies einzu-

halten. Wenn aber neurologische Ausfälle auftreten oder es sich um große Bandscheibenvorfälle handelt – wenn zum Beispiel 50 Prozent des Spinalkanals eingeengt sind oder der Patient unter extremen Schmerzen leidet, die trotz Medikamenteneinnahme nicht aufhören – dann wird unverzüglich operiert. Hier sind wir aber schon bei den Ausnahmen. Insofern sind 200 Operationen im Jahr schon viel, weil die konservative Therapie vorgeschaltet ist. Manche Operationen werden minimal-invasiv durchgeführt. Das klingt nach halb so schlimm. Stimmt das? Ein minimal-invasiver Eingriff ist ein gut geplanter Hautschnitt. Durch diesen Schnitt werden mit Hilfe von hautspreizenden Retraktoren zum Beispiel kleine Röhrenstücke eingeführt; auch ein Mikroskop wird bei der OP hinzugezogen. Damit minimiert man die Komplikationen von OPs, reduziert die Verweildauer im Kran-

kenhaus und erzielt schnellere Behandlungsergebnisse. Nichtsdestotrotz ist eine minimal-invasive OP ein einschneidender Eingriff an der Wirbelsäule. Jedoch muss man eines dazu sagen: Die OP-Methode ist nicht das Entscheidende. Vielmehr kommt es auf die anschließende Heilbehandlung an, auf die Kommunikation mit dem örtlichen Arzt und ähnliche Faktoren. Es gibt häufiger Rückfälle nach Bandscheiben-OPs, als man denkt. Woran liegt das? Warum fällt es manchen Menschen so schwer, sich rückenschonend zu verhalten? Es ist von Natur aus so, dass manche Menschen eine schwächere Rückenmuskulatur haben als andere. In 15 bis 20 Prozent der Fälle kommt es zu einem erneuten Bandscheibenvorfall. Wir sehen nur die Spitze des Eisbergs bei OPs. Viele Beschwerden werden konservativ behandelt. Die Lebensweise spielt hier eine wichtige Rolle. Dann geben Sie uns doch bitte drei Tipps, wie man einen gesunden Rücken stärkt! Mit einer ganz normalen, genussfreudigen Lebensführung. Stress können wir nicht verhindern, aber wir können die Art, wie wir damit umgehen, verändern. Dazu gehört es, rechtzeitig ins Bett zu gehen und auf die Psychohygiene zu achten, denn wir dürfen den Dualismus von Körper und Geist nicht vernachlässigen. Bei einer Wirbelsäulenerkrankung muss der psychische Background mit betrachtet werden. Anders gesagt: Das Kreuz mit dem Kreuz liegt in der Vielfältigkeit der Diagnostik und dem breiten Spektrum an Behandlungsmethoden. Die Kunst ist, das Richtige für den Patienten zu finden, es mit ihm abzustimmen und individuell anzupassen. Fragen: Petra Nossek-Bock Foto: Michael Matejka Veranstaltungshinweis Gesundheitsforum 2018: Bandscheibenvorfall und Spinalkanalstenose; kostenfreier Vortrag mit Chefarzt PD Dr. Uwe Vieweg am 5. Mai 2018 von 10 bis 11.30 Uhr am Krankenhaus Rummelsberg

Chefarzt Uwe Vieweg hat Körper und Seele im Blick, wenn er die Patienten behandelt.

Kostenfreier Vortrag am 3. März 2018 im NOVINA Hotel Herzogenaurach zum Thema »Verschleiß der Lendenwirbelsäule« von 13 bis 14:30 Uhr


8 Innenansichten

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Du ahnst es nicht! Bei der Familienforschung tritt oft Überraschendes zutage

sionäre, denen braunstichige Fotos, die in der Ecke eines Zimmers an der Wand hängen, als Blick in die Familienhistorie nicht mehr genügen. Gleichwohl möchten auch junge Zeitgenossen mehr über ihre Herkunft wissen als das, was sie durch Erzählungen von Oma und Opa erfahren. So zählt das jüngste Mitglied in der fränkischen Gesellschaft gerade mal 14 Jahre. »Fast jeder Mensch möchte einmal in seinem Leben erfahren, woher er kommt, woher seine Großeltern stammten«, meint Hubrich, der vor eineinhalb Jahren sein Hobby zum Beruf gemacht hat. Seither berät er als Genealoge Interessierte, die in die Familienforschung einsteigen wollen. Wo der Nürnberger Pfarrer Walther Ruf sich noch mühsam die einzelnen Daten zusammensuchte, können Familienforscher im 21. Jahrhundert über das elektronische weltweite Netz oftmals in Sekundenschnelle in das Leben ihrer Ahnen eindringen. Und sich in den sozialen Netzwerken mit Gleichgesinnten austauschen. Staatliche und kirchliche Archive haben sich daran gemacht, ihre Bestände zu digitalisieren. So sind im Portal »Archion« die evangelischen Landeskirchen in Deutschland zusammengeschlossen. Mit einem Monatspass für 19,90 Euro oder gleich einem Jahrespass für 178,80 Euro kann sich der oder die Interessierte durch fast alle Kirchenbücher evangelischer Pfarrämter klicken. Zugriff auf Tauf-Daten erst nach 110 Jahren

Marie Schreimel und Edgar Hubrich von der Gesellschaft für Familienforschung recherchieren in Archiven.

A

ls Walther Ruf im Jahr 1973 den Schritt ins Pensionärsdasein tat, war es kein Schritt ins Ungewisse; denn er wusste, wie er seine Zeit verbringen wollte. Und doch betrat er ein Feld voll Ungewissheiten, Überraschungen. Bis zu seinem Tod vor 20 Jahren betrieb der pensionierte evangelische Pfarrer Familienforschung. Ein aufwändiges Unterfangen, das Leidenschaft und Durchhaltevermögen verlangte. Er durchforstete in Pfarrämtern alte Kirchenbücher, verbrachte ganze Tage in kirchlichen und staatlichen Archiven, fuhr mit der Bahn quer durch Deutschland und einen Teil Österreichs. Er korrespondierte mit Menschen, die in ihren Forschungen an irgendeiner Stelle die Linien seiner Vorfahren berührten.

Daniel Schönwald (37), stellvertretender Leiter des Landeskirchlichen Archivs in Nürnberg, kann auf die stolze Zahl von 8000 digitalisierten Kirchenbüchern verweisen. »Das bedeutet, dass die Originale geschont werden«, versichert er. Großen Wert legt die Evangelische Landeskirche auf die Einhaltung der Schutzfristen. So werden Taufeintragungen erst nach 110 Jahren, Trauungen und Konfirmationen nach 80 und Bestattungen nach 30 Jahren freigegeben. Wie die Protestanten, so bietet auch die katholische Kirche auf ihrem Portal »Matricula« Zugang zu Daten aus Tauf-, Trauungsund Sterbebüchern in Gemeinden in Deutschland, aber auch in Polen und Österreich an. Der Mitgliedsbeitrag beläuft sich hier auf 35 Euro im Jahr. Mit 25 Euro jährlich liegt die »Gesellschaft für Familienforschung in Franken« seit Jahren im unteren Bereich.

Ruheständler auf Spurensuche Es war ein aufregender »Fulltime-Job«. Die Ergebnisse, angereichert mit alten Fotografien, mit Kopien von Wappen und Originalen, abgeheftet in Dokumentenmappen, übergab er noch zu Lebzeiten seinen drei Kindern. Tochter Ursula Löbel, mit 75 Jahren heute selbst Großmutter von fünf Enkeln, bekennt: »Erst heute wissen wir eigentlich die Arbeit unseres Vaters richtig zu würdigen.« »Ja«, sagt Edgar Hubrich, »zur damaligen Zeit Familienforschung zu betreiben, war zeitaufwändig und auch nicht ganz billig. Man denke nur an die notwendigen Reisen, die man unternehmen musste, um vor Ort zu recherchieren.« Der 55-Jährige ist zweiter Vorsitzender der »Gesellschaft für Familienforschung in Franken« (GFF). Es sind auch heute vorwiegend Rentner und Pen-

Vergilbte Fotos wecken die Neugier.


Innenansichten  9

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Die nach eigenen Angeben weltweit größte Plattform für Familienforschung ist »Ancestry«. Das aus den USA stammende Unternehmen digitalisiert und indexiert Archivmaterial weltweit. Hier soll man Zugriff auf rund 20 Milliarden historische Dokumente bekommen, allein 500 Millionen in Deutschland. Indes: Bei aller Euphorie über die Schnelligkeit des Internets können diejenigen, die Ahnenforschung betreiben, auf den Geruch und die Berührung alter Folianten und vergilbter Dokumente nicht verzichten. Hubrich: »Wir haben etwa 25.000 Bücher, vor allem genealogischer Natur, und die werden fleißig benutzt.«

Ein Haus mit viel Charakter Das Augustinum sind die Menschen, die hier leben, mit all ihren Facetten. Wie viel Privatheit oder Gesellschaft Sie sich wünschen, die Entscheidung liegt bei Ihnen. Sicher ist: Bei Bedarf werden Sie im eigenen Appartement gepflegt.

Mit einem Telefonat fing es an

Hausführung jeden Mittwoch und Etwa 80 Prozent aller Hobby-Ahnenforscher sind laut Hubrich jeden 1. Samstag im Monat, jeweils 14 Uhr Männer. Zur weiblichen Minderheit gehört Marie Schreimel. Bei ihr fing die Leidenschaft mit einem Telefonat an: »Ich hab’ einfach mal im Pfarramt in Roth angerufen«, erinnert sich die Die Seniorenresidenz heute 70-Jährige. Sohn und Tochter waren erwachsen. In ihrem Augustinum Roth erlernten Beruf als Fremdsprachenkorrespondentin wieder Fuß Am Stadtpark 1 zu fassen, war illusorisch. Also galt es, sich ein erfüllendes Hob91154 Roth by zu suchen. Seit 20 Jahren lässt Tel. 09171 / 805-1810 www.augustinum.de sie das Abenteuer Familienfor»Fast jeder Mensch schung nicht mehr los. Zuerst war möchte einmal in seinem die eigene Familie dran: MutterliLeben erfahren, woher nie, dann väterlicher Zweig. Bauer kommt.« ern allesamt. Zwölf Generationen AUG-17-283_ANZ_ROT_95x139+0_RZ.indd 1 hat sie erforscht. Dann widmete sie sich den Vorfahren ihres Mannes. Ebenfalls ein Bauerngeschlecht. Mittwochs war ihr genealogischer Tag. Den Vormittag verbrachte Kostenlose Informationsveranstaltung sie im Staatsarchiv, den Nachmittag im Landeskirchlichen Arfür Patienten, Besucher und Interessierte mit chiv. Die Erinnerung daran zaubert ein Strahlen in ihr Gesicht: Chefarzt Prof. Dr. Dr. Wolf Drescher »Allein die Bücher in die Hand zu nehmen, darin zu blättern, sie zu berühren, zu riechen, fündig zu werden, vorher die weißen Handschuhe anzuziehen, damit nichts beschädigt wird – es ist einfach grandios.« Zwar hat sie auch das Internet genutzt, aber dennoch war ihr das sinnliche Erleben wichtig: Vergangenheit Neues ganzheitliches Konzept und in die Hand zu nehmen. minimalinvasive Operation Es verwundert nicht, dass Marie Schreimel inzwischen als ehrenamtliche Mitarbeiterin bei der »Gesellschaft für FamiliSamstag, 24. Februar 2018 enforschung in Franken« gelandet ist. Es überrascht auch nicht, 11:00 – 12:30 Uhr Vortrag mit Fragerunde dass sie bereits ein neues Projekt in Angriff genommen hat: die Maritim Hotel Nürnberg Erforschung des Nürnberger Ortsteils, in dem sie zu Hause ist: Frauentorgraben 11, 90443 Nürnberg Gaulnhofen.

12.01.18 17:09

Verschleiß und Rheuma an Hüft- und Kniegelenk

Günter Dehn, Fotos: Michael Matejka

Information Gesellschaft für Familienforschung in Franken e.V. Vordere Cramergasse 13, 90478 Nürnberg www.gf-franken.de, info@gf-franken.de jeden Mittwoch von 14 bis 18 Uhr geöffnet Online-Portale Archion: www.archion.de Matricula: http://data.matricula-online.eu/de Ancestry: www.ancestry.de

Prof. Dr. Dr. Wolf Drescher ist Chefarzt der Klinik für orthopädische Chirurgie der unteren Extremitäten und Endoprothetik am Krankenhaus Rummelsberg. Er ist ein international renommierter Experte auf dem Gebiet der Hüft- und Kniegelenkchirurgie sowie Präsident der weltweiten Gesellschaft für Hüftkopfnekrose (ARCO). Die Schwerpunkte seiner Klinik gehen von der Hüft- und Kniearthrose, Hüftimpingement, gelenkerhaltenden Therapien, Achsenkorrektur von O- und X-Beinen bis hin zur orthopädischen Rheumatologie. Die Ärzteplattform jameda.de führt Prof. Drescher mit einer Gesamtnote von 1,1. Krankenhaus Rummelsberg GmbH Rummelsberg 71 · 90592 Schwarzenbruck · Tel.: 09128 / 504 23 03 krankenhaus-rummelsberg.de

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10  Spuren hinterlassen – Zukunft gestalten

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Mit dem Ersparten viel bewegen Stifter möchten der Gesellschaft etwas Bleibendes zurückgeben

Die Heilig-Geist-Spital-Stiftung in Nürnberg ist ein ermutigendes Beispiel.

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artha Krautheimer (1875  –  1923 und die Währungsreform von 1948. 1967) war schuld, dass ich mich Und trotzdem – die Überlegung, nicht schon in jungen Jahren mit der nur der eigenen Familie, sondern darüber Stifteridee befasste: Das Klashinaus auch der Gemeinschaft Gutes zu senzimmer, in dem ich mein mündliches tun, ist heute aktueller denn je. Und der GeAbitur ablegte, befand sich in den ehemalidanke, eine Stiftung zu gründen, oder Zugen Räumen der »Krautheimer Krippe« an stifter zu werden, ist gar nicht so abwegig. der Maistraße 18 in der Fürther Oststadt. Eine Herzenssache Dort konnten zu Beginn des 20. JahrhunEine Umfrage des Bundesverbandes Deutderts erwerbstätige Frauen ihre Säuglinscher Stiftungen hat ergeben, dass Stifge und Kleinkinder betreuen lassen. Eine terinnen und Stifter aus einem gewissen Stiftung machte diese Krippe möglich. FiVerantwortungsbewusstsein handeln und nanziert wurde sie aus dem Nachlass von der Gesellschaft etwas zurückgeben wolNathan Krautheimer, dem Ehemann von len. Zudem möchten sie etwas bewegen Martha. Das fand ich in der für Arbeiterin– auf einem Gebiet, das ihnen am Herzen nen nicht einfachen Zeit der Industrialisieliegt. Sie wollen der Gesellschaft und auch rung einen sehr praktischen und sinnvollen der Nachwelt etwas vermachen, das bleiAnlass, sein Erbe zu verwenden. benden Wert besitzt. Stiftungen galten über JahrhunderWas aktuell bewegt: Viele Stiftungen te hinweg im Großraum Nürnberg-Fürth brauchen Zinserträge, um sie für ihre Zweals Rückgrat einer um das Gemeinwohl cke einzusetzen. Bei zurzeit fast null Probesorgten Gesellschaft. Es entstanden zent Zinsen muss man schon aufpassen, Wohltätigkeitsstiftungen, Stiftungen für dass die Stiftungen überhaupt in ihrem kulturelle und soziale Einrichtungen, für Wert erhalten bleiben. Aber eine Stiftung Brunnen und Skulpturen, die unser Stadtlebt nicht nur von Erträgen, sondern auch bild noch heute prägen. Die meisten dieser von Spenden, die für den Zweck gegeben Stiftungen existieren nicht mehr; sie verwerden. Diese werden dann zeitnah verloren ihr Vermögen durch die Inflation von

Der Sonderteil Stiftungen erscheint mit freundlicher Unterstützung durch:

wendet. Zudem denkt man bei Stiftungen in Zeitfenstern von mehreren Jahrzehnten. Eine solche lange Zeit kann Zinstiefs gut ausgleichen. Es lohnt sich also nach wie vor, sich Gedanken zu machen, wie das eigene, ganz persönliche öffentliche Engagement aussehen könnte. Und das auch, wenn der Beitrag nicht so hoch ausfällt, wie zu Zeiten der großen Stifter. Die älteste der Nürnberger Stiftungen ist übrigens die Heilig-Geist-Spital-Stiftung, zu der auch die Immobilie Mauthalle gehört; sie wurde im Jahr 1339 gegründet. Die an Geldvermögen größte ist die Sigmund-Schuckert-Stiftung mit weit mehr als 100 Millionen Euro Kapital. Zu den jüngeren bedeutenden Zuwendungen gehört die »Dr. Hans und Dr. Elisabeth Birkner«Stiftung, die das kommunale Krankenhaus und den ärztlichen Nachwuchs fördert. Heute ermöglichen Bürgerstiftungen es aber auch Menschen, die nicht so vermögend sind, zu Stiftern zu werden. Bei einer Bürgerstiftung können sich schon 20 oder 30 Personen zusammentun, von denen jeder vielleicht nur 1000 oder 2000 Euro gibt. So kommt auch genügend Kapital zusammen, das man über die Jahre aufstocken kann. Die Bürgerstiftung Nürnberg zum Beispiel sieht ihre Aufgabe in der Förderung des bürgerschaftlichen Engagements in den Bereichen Bildung und Erziehung, Kunst und Kultur, Jugend- und Altenhilfe, Natur-, Umwelt- und Denkmalschutz, sowie der öffentlichen Gesundheits- und Wohlfahrtspflege zum Wohle der Bürger Nürnbergs. »Schwerpunktmäßig unterstützen wir zurzeit die Arbeit mit Kindern und Senioren sowie generationenübergreifende Projekte«, heißt es auf der Internetseite www.buergerstiftung-nuernberg.de Aber auch eine Zustiftung kann eine gute Idee sein: Da gibt man seine finanzielle Zuwendung in den Vermögensstock einer bereits bestehenden Stiftung. Für eine solche Spende gibt es keinen Mindestbeitrag, der Zustifter kann sie allerdings auch nicht mit einem eigenen Zweck versehen. Karin Jungkunz Foto: NN-Archiv / Eduard Weigert


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Die Hoffnungs-Stifter Gudrun und Gerd Paulmann unterstützen Paare mit unerfülltem Kinderwunsch

derwunsch umgehen sollen. Hier ist ebenfalls großes Fingerspitzengefühl und unter Umständen mehr Zeit für eine Beratung notwendig, als sie im Standardprogramm vorgesehen ist. Erstmals Forschungspreis vergeben

Psychologin Dr. Barbara Stein und das Stifter-Ehepaar Gudrun und Gerd Paulmann (von links) wissen, wo Hilfe benötigt wird.

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s gelingt nur wenigen Menschen, eine Lebenskrise so zu meistern, dass sie anschließend anderen Betroffenen nachhaltig helfen können. Gudrun und Gerd Paulmann haben das geschafft. Das Ehepaar hatte sich sehr intensiv Kinder gewünscht, aber es blieb ohne Nachwuchs. Diese Erfahrung war die Keimzelle, aus der 2012 die Stiftung »Paulmanns Wunschkinder« entstand. Sie bewirkt, dass betroffene Frauen und Männer intensiver beraten werden als sonst möglich, und fördert die Erforschung von Ursachen für einen unerfüllten Kinderwunsch. Bei ihrer Stiftung wurden die Paulmanns von einem Herzenswunsch geleitet: dass es »weniger ungeborene Wunschkinder gibt«. Über die Stiftergemeinschaft der Sparkasse Nürnberg fanden sie die richtigen Partner, um ihr Ziel zu verwirklichen. Inzwischen ist die Kooperation mit dem Nürnberger Klinikum bestens eingespielt. Feste Ansprechpartnerin für die Stifter einerseits und die Betroffenen andererseits ist Dr. Barbara Stein, leitende Psychologin in der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Sie betreut mit dem Team Frauen, die stationär im Klinikum Nürnberg behandelt werden und einen unerfüllten Kinderwunsch haben. Häufig werden auch die Partner in die Beratung einbezogen. Die Psychologin Barbara Stein ist zur Stelle, wenn eine Patientin aufgrund ihrer Diagnose erfährt, dass sie wohl nie Mutter werden kann. Das kann an einer Vor-

erkrankung liegen, an Wucherungen in den Eierstöcken oder an anderen anatomischen Gegebenheiten. »Es ist immer in der Biologie begründet«, sagt Stein und möchte damit die betroffenen Frauen entlasten. Denn häufig kämpfen Paare, bei denen sich das Wunschkind einfach nicht einstellen will, mit Schuldgefühlen. Es zieht sich durchs ganze Leben Das kann das Ehepaar Paulmann gut nachvollziehen. Noch heute merkt man bei der Schilderung ihrer Erlebnisse, wie verletzend der Umgang mit ihrem Schicksal in den 70er Jahren u. a. durch wenig sensible Ärzte gewesen sein muss. »Wenn man keine Kinder hat, zieht sich das durch das ganze Leben«, sagt Gudrun Paulmann. Denn ohne eigenen Nachwuchs fehlen auch die Enkelkinder, bleibt der Kontakt zu nachfolgenden Generationen manchmal schwierig. Deswegen verfolgen die Eheleute die Wirkung ihres sozialen Engagements mit großer Aufmerksamkeit. Den Betroffenen soll es besser ergehen als ihnen selbst. Dazu zählen auch Frauen, die unter starken Nebenwirkungen von Therapien zur Hormonstimulation leiden. Die Behandlung kann sehr belastend sein, weiß Dr. Stein – ohne dass der Erfolg, nämlich eine Schwangerschaft, garantiert ist. In einer vergleichbar schwierigen Lage befinden sich Frauen, die aufgrund einer chronischen Erkrankung oder Krebs vor der Frage stehen, wie sie mit ihrem Kin-

Neben der finanziellen Unterstützung im Klinikalltag leistet die Paulmann-Stiftung auch bei der Erforschung von Ursachen ungewollter Kinderlosigkeit einen wertvollen Beitrag. Simone Sellner koordiniert das Projekt, in das die Paracelsus Medizinische Privatuniversität als Partner des Nürnberger Klinikums eingebunden ist. 2017 wurde erstmals ein Forschungspreis ausgelobt. Dieser ging an Privatdozent Christophe Jardin, der den Ursachen männlicher Unfruchtbarkeit auf der Spur ist. Diese Kombination aus wissenschaftlichem und praktischem Ansatz zeigt nicht zuletzt, wie durchdacht das Konzept der Paulmann-Stiftung ist. Das Ehepaar hat sich bestens aufgehoben gefühlt, als es mit seinem Anliegen, eine eigene Stiftung ins Leben zu rufen, bei der Stiftergemeinschaft der Sparkasse Nürnberg vorsprach. Mit ihrem Beispiel möchten die 77-jährige Gudrun und ihr 78-jähriger Mann Gerd andere anregen, selbst aktiv zu werden. Gerne kann aber auch die Arbeit von »Paulmanns-Wunschkinder« durch eine Spende bzw. einer Zustiftung zum Stiftungsfonds unterstützt werden. Als sich die beiden 2010 auf den Weg machten, um ihre Hilfe für ungewollt kinderlose Paare über ihr eigenes Wirken hinaus zu stärken, waren sie Pioniere. Sie sind überzeugt davon, dass noch viele Handlungsfelder existieren, auf denen es ähnlich viel zu tun gibt. Petra Nossek-Bock, Foto: Berny Meyer Information Spendenkonto Stiftergemeinschaft der Sparkasse Nürnberg IBAN DE697605010100117030 06 BIC SSKNDE77XXX Verwendungszweck: Spende oder Zustiftung für »Paulmanns Wunschkinder« Ansprechpartner Für die Sparkasse: Herr Ziegler, Tel. 0911 / 230 42 84 Für das Klinikum: Frau Sellner, Tel. 0911 / 39 873 38


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Auf dem Weg zur eigenen Stiftung Ratgeber Teil 1: Vor der Gründung gibt es einiges zu beachten

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as sind das nur für Leute, die Fremden ihr sauer verdientes Geld zukommen lassen? Wer dem deutschen Stifter auf die Spur kommen will, erkennt schnell, dass sich dieser Wohltäter weder in Berufsoder Einkommens- noch in Altersklassen zwängen lässt, wobei ein fortgeschrittenes Lebensalter noch ein relativ verbreitetes Merkmal ist. Denn um Geld zu stiften, muss man erst einmal welches besitzen. Und das Glück, bereits in der Jugend über Vermögen zu verfügen, ist nicht alltäglich. Ansonsten aber scheitern alle Klischees an der Wirklichkeit: Erfolgreiche Unternehmer, reiche Familien und Professoren sind nicht unter sich in der Stifter-Königsklasse, den über 21.000 in Deutschland eingetragenen rechtsfähigen Stiftungen bürgerlichen Rechts. Sie teilen sich mit einer Vielzahl normaler Bürger die Ehre des Wohltäterdaseins, die sich vor allem in den weit verbreiteten, nicht rechts­ fähigen Treuhandstiftungen engagieren. Für Europa wird ebenso gestiftet wie für Bedürftige, Umweltschutz, Tierwohl, Wissenschaft, junge Talente, Baudenkmäler, eine lebenswerte Nachbarschaft oder die schönen Künste. Auch exotische Stiftungszwecke sind dabei. Kein Wunder, denn den Zweck der Stiftung gibt allein der Stifter vor. Erlaubt ist, was nicht gesetzeswidrig ist. Und natürlich, wenn man in den Genuss staatlicher Steueranreize kommen will, dem Gemeinwohl dient. Mit dem Willen, Gutes zu bewirken, ist es aber nicht getan, denn die Errichtung einer Stiftung erfordert rechtliches und

organisatorisches Verständnis. Das ist der Preis für das, was Stifter von Spendern unterscheidet: Einfluss, Kontrolle und hohes Eigenengagement. Sie wollen nicht irgendeine Organisation unterstützen und hoffen, dass ihr Geld sinnvoll verwendet wird, sondern darüber wachen, dass möglichst viel davon dort ankommt, wo sie Bedarf sehen. In dieser und den kommenden Ausgaben des Magazins sechs+sechzig fassen wir deshalb zusammen, was Stifter und potenzielle Stifter wissen sollten, damit jeder Euro, den sie weitergeben wollen, gut angelegt ist. Gute Vorbereitung ist die halbe Miete Stiftungen entstehen selten aus einer spontanen Laune heraus. Von der ersten Idee bis zur Umsetzung können Jahre verstreichen und viele Gespräche mit Familie, Freunden, Steuerberatern und Anwälten nötig sein. Denn mit der Gründung ist es nicht getan: Eine Stiftung ist eine auf bestimmte oder unbestimmte Dauer angelegte Verpflichtung und kann bzw. soll für viele Gründer zur Lebensaufgabe werden. Wenn Sie sich selbst mit diesem Gedanken tragen, lesen Sie sich in Ruhe ein; hilfreiche Buchtitel und Webseiten mit Tipps und Inspirationen finden Sie im Info-Kasten am Ende der Seite. Und: Sprechen Sie Stifter an, die sicher Gleichgesinnte an ihren Erfahrungen teilhaben lassen. Anlaufstellen sind zum Beispiel die Stifter-Initiative Nürnberg (Theresienstraße 7, 90403 Nürnberg, Tel. 0911 / 231-23 20), oder die ebenfalls dem städtischen Finanzreferat angegliederte Stiftungsverwaltung, die in

rechtlichen und gesetzlichen Fragen hilft (Leiter Christian Reichel, Theresienstraße 1, 90403 Nürnberg, Tel. 0911 / 231-26 31). Im Blick zu halten sind vor allem folgende Eckpfeiler, auf denen eine tragfähige und für den Stifter erfüllende Stiftungsarbeit ruht: Rechtsform prägt den Verwaltungsaufwand Welche Rechtsform ist die richtige? Eine eingetragene rechtsfähige Stiftung bürgerlichen Rechts agiert als eigenständige Rechtsperson. Sie unterliegt öffentlicher Aufsicht, erfordert eine schlüssige Satzung und zieht Verwaltungs-, Gremienund Dokumentationsaufwand nach sich, der personell geschultert werden muss. Treuhandstiftungen hingegen, bei denen Ratgeber mit Tipps und Entscheidungshilfen · Hedda Hoffmann-Steudner: Die Gründung einer Stiftung. Leitfaden für Stifter und Berater. Bundesverband Deutscher Stiftungen (StiftungsRatgeber, Band 1), 2014. · Hans Fleisch: Stiftungsmanagement. Ein Leitfaden für erfolgreiche Stiftungsarbeit. Bundesverband Deutscher Stiftungen (StiftungsRatgeber, Band 4), 2013. · Michael Göring: Unternehmen Stiftung. Stiften mit Herz und Verstand, 2009. · Petra Meyer; Christian Meyn; Karsten Timmer: Ratgeber Stiften, Band 1: Planen – Gründen – Recht und Steuern. Verlag Bertelsmann Stiftung, 2009.

Stiftungen setzen sich für den Erhalt historischer Bausubstanzen und Kunstwerke ein Foto: Mile Cindric

Foto: Georg Klietz

Die 1231 erstmals erwähnte Burg Grünsberg bei Altdorf gehört zu den herausragenden Kulturdenkmälern Mittelfrankens. Die Anlage spiegelt gesamtdeutsche Kulturgeschichte wider, das Ensemble besitzt überragende Bedeutung und ist in seltener Vollständigkeit erhalten geblieben. Die Hypo-Kulturstiftung zeichnete die Stromer’sche Kulturstiftung 2017 wegen der sorgfältigen konservatorischen Aktivitäten auf Grünsberg über einen langen Zeitraum hinweg mit dem Denkmalpreis aus.

Die heutige Bismarckstraße in Nürnberg war einst die Fernhandelsstraße nach Prag. Hier liegt im Stadtteil Schoppershof der Herrensitz Schübelsberg. Er wurde 1582 als zweigeschossiges Gebäude mit Satteldach errichtet. Das Erdgeschoss bestand aus Sandstein, das bündig aufgesetzte Obergeschoss aus Fachwerk. Bei einem späteren Umbau im Jahr 1912 wurde aus dem Ein- ein Zweifamilienhaus. Die Hypo-Kulturstiftung sprach für die jüngste Sanierung im Jahr 2015 eine Anerkennung aus.


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sich ein Treuhänder um den Rechts- und Geschäftsverkehr kümmert und ein oder mehrere Stiftervermögen verwaltet, entlasten von vielen Aufgaben. Als Treuhänder agieren zum Beispiel Banken und Finanzdienstleister, Einrichtungen wie die Deutsche Stiftungsagentur, manche Kommunen oder auch gemeinnützige Organisationen wie Greenpeace oder Unicef. Daneben gibt es noch Stifterverbünde, etwa die Bürgerstiftungen, bei denen sich Mäzene zusammentun und damit den Aufwand des Einzelnen reduzieren. Bei den letztgenannten Modellen kann der Stifter über Verträge und Auflagen seinen Einfluss, den Umfang des persönlichen Engagements und Kontrollmöglichkeiten über die eingesetzten Mittel absichern. Ein Stifter muss kein Millionär sein In der Theorie reicht ein Euro als Stiftungskapital. Allerdings dürfte es damit angesichts des Verwaltungsaufwands schwierig werden, für die Gründung dieser Stiftung einen Treuhänder zu finden. In der Praxis haben sich Mindestgrenzen bewährt. So machen inzwischen einige Finanzämter Vorgaben, viele Treuhänder übernehmen Stiftungen erst ab einer bestimmten Mindestgröße, um ein angemessenes Verhältnis von Ertrag und Aufwand sicherzustellen. Zahlreiche Bürgerstiftungen errichten erst ab 50.000 Euro eine Treuhandstiftung unter ihrem Dach. Einige Treuhänder ermöglichen die Gründung aber mit geringeren Beträgen, wenn die Stiftung zum Beispiel testamentarische Zustiftungen zu erwarten hat oder wenn von Beginn an

eine spätere Auflösung oder Zulegung vorgesehen ist. Denn sonst läuft die unterkapitalisierte Stiftung Gefahr, nach dem Ausscheiden der Stifter zu verwaisen. Aus kleinen Stiftungen werden oft große Wichtige Überlegungen vor der Gründung einer Stiftung sind: Wie viel Kapital oder Vermögenswerte (Aktien, Immobilien und so weiter) kann bzw. will ich bei der Gründung der Stiftung einbringen? Sollen weitere Eigenmittel danach das Stiftungsvermögen mehren? Oder sollen bei Mitstreitern Spenden eingeworben werden? Soll das eingezahlte Kapital erhalten bleiben und der laufende Betrieb aus Kapitalerträgen finanziert werden? Oder sind, etwa in Niedrigzinsphasen wie der aktuellen, persönliche oder externe Zustiftungen geplant, um zeitweisen Kapitalverzehr auszugleichen? Viele Stifter fangen mit kleineren Beträgen an, um ein Gefühl für die Aufgabe zu bekommen, und stocken später das Kapital durch Zustiftungen auf. Der Stiftungszweck will überlegt sein Noch am einfachsten, weil schon persönlich durch den Gründungswunsch vorherbestimmt, ist die Wahl des Stiftungszwecks. Klammern wir Stiftungen zum Erhalt eines Unternehmens und Finanz-Jongleure aus, die mit der Gründung in Steueroasen den Selbstzweck des Vermögensschutzes verfolgen, und konzentrieren uns auf den echten, gemeinnützig orientierten Stifter: Er folgt seinem Herzen und/oder seinem Verstand und will etwas unterstützen, an dem ihm gelegen ist. Gutes tun, und zwar

Foto: NN-Archiv / Stefan Hippel

Foto: Mile Cindric

Das Bürgerhaus an der Peter-VischerStraße 1 in Nürnbergs Lorenzer Altstadt entstand in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Übernutzung, mangelhafte sanitäre Ausstattung und Wohnungsbrände führten zum Verfall des Anwesens. In diesem Zustand erwarben es die Altstadtfreunde. Heute zählt das Ensemble zu den denkmalpflegerischen Vorzeigeobjekten in Nürnberg. Die gelungene Restaurierung lobte die Hypo-Kulturstiftung 2003 mit einer Anerkennung.

Nützliche Webseiten Der Bundesverband Deutscher Stiftungen gibt in der Stifterstudie 2015 mit dem Titel »Stifterinnen und Stifter in Deutschland: Engagement – Motive – Ansichten« einen umfangreichen Überblick. www.stiftungen.org Die Deutsche Stiftungszentrum GmbH, ein Tochterunternehmen des Stifterverbandes, berät und managt mehr als 650 Stiftungen. www.deutsches-stiftungszentrum.de für andere Menschen, für die Gesellschaft oder was auch immer in seinen Augen der Förderung wert ist. Damit ist fast jeder Stiftungszweck erlaubt. Beachten sollte man allerdings, dass dieser Stiftungszweck sich später in der Satzung oder in Verträgen mit Treuhändern widerspiegelt und damit auch die Verwendung der Mittel vorgibt, die von der Stiftung ausgeschüttet werden. Nachdenklichkeit ist also anzuraten, denn ein zu eng gefasster Stiftungszweck kann die Handlungsfähigkeit einengen. Die Devise in punkto Stiftungszweck lautet: So konkret wie nötig, so flexibel wie möglich. Weiter geht es in der nächsten Ausgabe mit dem Thema Steuern und einer detaillierten Beschreibung der verschiedenen Stiftungsmodelle und ihrer Eigenarten. Michael Nordschild

Die Meistermannfenster in der Christuskirche in der Nürnberger Südstadt gehören zu den herausragenden Glasgemälden der Nachkriegszeit. Georg Meistermann schuf sie im Jahre 1957. Sie stehen für den demokratischen Aufbruch der noch jungen Bundesrepublik. 60 Jahre nach der Entstehung der Glasgemälde zeigten die Eisenfassungen bereits starke Korrosionsschäden. Die Sparkassenstiftung fördert die gegenwärtige Sanierung mit einem namhaften sechsstelligen Betrag.


14 Ansichtssache

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Lieber spießig als biestig Willkommen im Wohnstift am Tiergarten. In Sicherheit leben und genießen, mitten im Grünen! Ziehen Sie ein in Ihr individuelles Appartement, erleben Sie herzliche Betreuung, ein breit gefächertes kulturelles Leben und viele weitere Möglichkeiten der Freizeitgestaltung. Für mehr Lebensqualität und ein selbstbestimmtes Leben. Wir freuen uns auf Sie!

Bingstraße 30 90480 Nürnberg Telefon 0911 4030-0 Interessenberaterin Frau Stefanie Britting britting@wohnstift-am-tiergarten.de www.wohnstift-am-tiergarten.de

Evang.-Luth. Kirchengemeinde St. Andreas

„Loslassen und aufräumen – Was mit uns geschieht, wenn wir die Wohnung der Eltern auflösen“

Eintritt frei

Lesung aus dem gleichnamigen Buch mit Christina Erdkönig

Dienstag, 13. März, 19 Uhr

Ökumenisches Gemeindezentrum Cuxhavener Straße 54 90425 Nürnberg Eine Veranstaltung der Ambulanten Dienste der Diakonie Neuendettelsau in Nürnberg www.ambulantepflege-nuernberg.de in Kooperation mit der Evang.-Luth. Kirchengemeinde St. Andreas, Nürnberg www.st-andreas-nuernberg.de

Wie ein gebügelter Einkaufsbeutel mein Selbstbild ins Wanken brachte

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an sollte nicht zu viel lesen, das verwirrt nur. Neulich fiel mir ein Artikel in die Hände, in dem ein junger Autor die Meinung vertrat, das Allerallerspießigste, was es überhaupt gibt, sei, seine Stoff-Einkaufsbeutel zu bügeln! Nun habe ich mich immer für einen halbwegs normalen Menschen ohne Reinigungsfimmel gehalten. Anscheinend Fehlanzeige: Nicht nur wasche und bügle ich regelmäßig meine Baumwoll-Beutel, bevor sie wieder zum Einsatz kommen – nein, noch schlimmer. Sogar meine Nachthemden landen auf dem Bügelbrett! Und das ist, sagt meine Freundin Selma, so wahnsinnig spießig, dass man es kaum übertreffen kann. Sie findet übrigens auch, man brauche seine Fenster nicht dauernd zu putzen, das machten bloß diese komischen Hausweibchen, die sonst nichts zu tun und schon gar keinen Grips im Hirn haben. Jetzt weiß ich Bescheid. Außerdem, hat sie mich belehrt, hätte ich auch noch eine ausgesprochen sexistische Ader. Das hat mich noch mehr verunsichert als die Sache mit dem Spießertum. Zu dieser Einordnung kam sie im Zusammenhang mit der SexismusDebatte in den letzten Monaten. Dass ein älterer Herr, CDU-Mitglied und Ex-Senator, seine Parteikollegin als »große süße Maus« bezeichnet hatte (nachdem er ihr Töchterchen bewundert und »kleine süße Maus« genannt hatte), fand ich – im Gegensatz zu Selma – zwar auch etwas daneben, aber nicht der nachfolgenden Aufregung wert. Vorschlag meinerseits für eine spontane Antwort seitens der Mama wäre gewesen: »Und dieser nette Onkel, mein liebes Kind, ist ein großer, ziemlich dummer Bär!« Vollends disqualifiziert als Feministin habe ich mich schließlich, als ich Selma von meinem kleinen Erlebnis in der Metzgerei erzählte: Der Tag war verregnet und im Laden standen eine Menge Leute. Drei ältere Frauen, eine davon ich, betrachteten wohlwollend den neuen jungen Verkäufer, der konzentriert ein paar Rouladen zurechtschnitt. »Den hädd i a nedd von där Beddgandn gschubbst!«, sagte die eine Seniorin zur anderen. »Naa, iich a nedd. Där häd mir a gfalln«, stimmte die zu. Nun musste ich auch meinen Senf da-

zugeben, auf Hochdeutsch, aber immerhin: »Der schaut wirklich gut aus, dieser junge Mann!« Ob er seine drei Kommentatorinnen gehört hatte, ließ der Metzgereifachverkäufer nicht erkennen, er wog inzwischen schweigend hundert Gramm Aufschnitt ab. Ich fand die ganze Szene recht witzig. Selma fand daran überhaupt nichts Komisches, im Gegenteil: »Stell dir bloß mal vor, es hätte sich um eine Verkäuferin gehandelt und drei Männer hätten diese blöden Sätze von sich gegeben. Wenn das nicht sexistisch ist!!« Also, ich weiß nicht, da haben sich für mich die Maßstäbe verschoben. Wer so etwas Harmloses hochjubelt, tut einer wichtigen Debatte keinen Gefallen. Aber Selma lässt nicht mit sich reden, in dieser Hinsicht ist sie Fundamentalistin. Was mich seither umtreibt, ist, wie ich mein ramponiertes Ego wieder aufbauen kann. Unangemessene Äußerungen zu Menschen männlichen Geschlechts kommen fortan nicht mehr über meine Lippen. Und vielleicht sollte ich aufhören, dauernd meine Fenster zu putzen, und stets mit einem ungebügelten Stoffbeutel zum Einkaufen gehen? Oder ich mache es ganz anders: Ich bleibe spießig und kaufe mir zur Verfestigung dieser Haltung einen Gartenzwerg. (Vielleicht einen von Ottmar Hörl, sozusagen Kunst und Kitsch in einem.) Klasse Idee! Brigitte Lemberger Illustration: Sebastian Haug


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»Ich feiere 50 Jahre Pubertät«

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ls »Nachtschwester Kroymann« brachte sie zwischen 1993 und 1997 so manchen TV-Zuschauer zu Bett. Denn Maren Kroymann, heute 68, war die erste Frau mit einer Satireshow im deutschen Fernsehen. Das Magazin sechs+sechzig sprach in einem Telefoninterview mit der Sängerin, Kabarettistin und Schauspielerin über komische Rollen, Krisen und Karriere. sechs+sechzig: Frau Kroymann, waren Sie schon einmal in Nürnberg? Maren Kroymann: Ich glaube, einmal mit meinem ersten Bühnenprogramm »Auf du und du mit dem Stöckelschuh«. Aber das ist über 30 Jahre her. Ich freue mich total auf Nürnberg, nicht zuletzt, weil ich die fränkische Kabarettszene für so lebendig und abwechslungsreich halte – allen voran natürlich Frank-Markus Barwasser. Ursprünglich haben Sie Anglistik, Amerikanistik und Romanistik studiert. War damit nicht der Weg in eine Lehrerlaufbahn vorgezeichnet? Nicht wirklich. Ich wollte mir mit dem Staatsexamen beweisen, dass ich es könnte. Aber eigentlich war klar, dass ich Schauspielerin werden wollte – ich hab’s mich nur nicht gleich getraut. Statt Schüler zu unterrichten, amüsierten Sie das Publikum lieber mit Ihrem wegweisenden feministischen Kabarett? Ja, wenn man so will. In meinem ersten Programm 1982 habe ich Songs der 1950er Jahre gesungen, mich damals schon mit Frauenbildern beschäftigt und den Weiblichkeitswahn parodiert, von dem die deutschen Schlager des Wirtschaftswunders trieften. In meinem nächsten Programm »Gebrauchte Lieder« ging es dann eher um Männerbilder – in der von mir so geliebten US-amerikanischen Musik der 50er und 60er Jahre, mit Songs von Elvis Presley, Hank Williams und vielen anderen. Presley war übrigens der erste Mensch, in den ich verliebt war – mit neun. Sie sind nicht nur die erste Satirikerin, die eine eigene Show im deutschen Fernsehen hatte, sondern Sie haben sich als eine der ersten Frauen bereits 1993 öffentlich zu ihrer lesbischen Orientierung bekannt. Hat Ihnen das geschadet? Möglicherweise hat es meiner Auftragslage geschadet, aber mir als Person überhaupt

Foto: Milena Schlösser

Künstlerin Maren Kroymann tritt auf der inviva mit ihrer Band auf

Eine freche Mischung aus Musik und Kabarett präsentiert Stargast Maren Kroymann. nicht. Im Gegenteil, es hat mich gestärkt. Es macht einen freier und mutiger, sich nicht zu verstecken. Und das ist für die Satire eh gut, denn man darf keine Angst davor haben anzuecken. Mich wirft beruflich nichts mehr so leicht um. Sie sind längst wieder erfolgreich als Sängerin und Entertainerin unterwegs. Anfang 2017 lief in der ARD die Pilotfolge ihrer neuen Sketch-Comedy »Kroymann«, die für fünf Preise nominiert wurde und den renommierten Juliane-Bartel-Medienpreis erhielt. Im Januar 2018 war eine zweite Folge zu sehen. Sind weitere geplant? Ja, am 8. März kommt die dritte Folge, und vielleicht gibt uns die ARD Gelegenheit, Ende des Jahres weitere Folgen zu realisieren. Ich halte die politische Satire nach wie vor für außerordentlich wichtig. Natürlich macht es großen Spaß, die Geschlechterverhältnisse aufs Korn zu nehmen – besonders gemeinsam mit so hervorragenden Kolleginnen wie Annette Frier und Cordula Stratmann, um nur einige zu nennen. Daneben haben Sie auch eine beachtliche Reputation als Schauspielerin aufgebaut. Wie sehen die nächsten Projekte aus? Ende Februar kommt Teil 2 des Mädchenund Pferdefilms »Wendy« in die Kinos. Da spiele ich Wendys liebenswerte, aber etwas verrückte Oma Herta. Als Nächstes bin ich dann in einer Folge der ZDF-Reihe »Die Diplomatin« an der Seite von Natalia Wörner

zu sehen – eine Art Action-Politkrimi. Die Serie »Hotel Heidelberg« geht auch weiter, das Jahr ist also schon ziemlich voll. Mit dem Programm »In my Sixties« gastieren Sie auf der Nürnberger Seniorenmesse. Was erwartet die Besucher? Eine unterhaltsame und freche Mischung aus Musik und Kabarett – ich feiere »50 Jahre Pubertät« mit den Songs meiner Jugendzeit. Sie sind wirklich ein Quell der Inspiration für mich, ich tauche da ein wie in einen Jungbrunnen. Es sind alles Lieder, die einen ins Herz treffen, wie ich finde. Und ich werde begleitet von vier Jungs, die mich an meine vier Brüder erinnern, mit denen ich auf aufgewachsen bin. Was bedeutet Altwerden für Sie? Ich will mir die Haltung von Frische bewahren, lernfähig und neugierig bleiben. Zu glauben, früher sei alles besser gewesen, ist überhaupt nicht meine Sache. Ich bleibe rebellisch. Vor allem dürfen wir nicht vergessen: Wir Frauen mussten uns so viele Rechte und Freiheiten erkämpfen! Interview: Horst Mayer inviva-Tipp: Maren Kroymann gastiert mit ihrer Band am 28. Februar um 16.15 Uhr auf der Show- und Aktivbühne. Ein Interview findet bereits um 10.30 Uhr statt.


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inviva – Mitten im Leben

Show- und Aktivbühne – Halle iv12 Mittwoch, 28. Februar Zeit

Thema

10:30 – 11:30

Ganz persönlich - Maren Kroymann im Interview Maren Kroymann im Gespräch mit Ulrike Nikola

11:45 – 12:20

Modenschau präsentiert von den Candy Stars

12:30 – 12:50

Tanzprogramm für Alleintanzende Tanzstudio Schlegl

13:00 – 13:20

Seniorentanz zum Schnuppern Bundesverband Seniorentanz

13:30 – 13:50

Stuhlgymnastik Rosi Schuster, POST SV Nürnberg

14:00 – 14:20

Der Körper tanzt, die Seele schwingt - Seniorentanz für alle! Ursula Heublein, POST SV Nürnberg

14:30 – 14:50

Karate - Budo-Balance 60plus Uwe Wittmann, Karatesportschule Kaizen

15:00 – 15:20

Seniorentanz zum Schnuppern Bundesverband Seniorentanz

15:30 – 16:00 Modenschau präsentiert von den Candy Stars ab 16:00

In my sixties - Maren Kroymann und Band

Donnerstag, 01. März Zeit

Thema

10:30 – 11:30

Wie werden wir in Zukunft gepflegt? Melanie Huml, Staatsministerin für Gesundheit und Pflege Ulrike Mascher, Präsidentin VdK Deutschland Reiner Prölß, Stadt Nürnberg, Referent Jugend, Familie und Soziales Moderation: Ulrike Nikola

11:45 – 12:20

Modenschau präsentiert von den Candy Stars

12:30 – 12:50

Tanzprogramm für Alleintanzende Tanzstudio Schlegl

13:00 – 13:20

Tai Chi zur Sturzprophylaxe Rüdiger Schramm Bewegungsmeditation

13:30 – 13:50

Fit im Sitzen - gelenkschonende Kräftigung am Stuhl Klaus Maroschik, Post SV Nürnberg

14:00 – 14:20

Gymnastik mit Band Inge Dietz für den Bayerischen Landessportverband

14:30 – 14:50

Kombinationstraining für Kopf und Körper Klaus Maroschik, Post SV Nürnberg

15:00 – 16:00

Cindy Berger live

16:00 – 17:00 Modenschau präsentiert von den Candy Stars

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inviva 28. Februar und 01. März 2018 Veranstaltungsort: Messezentrum Nürnberg Eingang West, Halle 12 Eintritt: Erwachsene 11,50 € 8,50 nur mit gültigem Ausweis für Rentner, ZAC-Karte (bis zu 2 Karten), Schwerbehinderte (pro Ausweis 1 Karte), Nürnberg-Pass = Sozial-Pass (pro Ausweis 1 Karte) Ticket online kaufen und sparen: statt 11,50 € nur 10.- € www.messe-ticket.de/AFAG/freizeit2018/Shop Die inviva-Eintrittskarte ist am 28. Februar und 01. März auch für die parallel stattfindende Messe Freizeit, Touristik & Garten gültig. Öffnungszeiten: 9:30 bis 18 Uhr (Einlass bis 17 Uhr) Öffentliche Verkehrsmittel: U-Bahn Linie U1 Richtung Langwasser Süd oder U11 Richtung Messe (Haltestelle jeweils Messe) Parkplätze: kostenpflichtige Parkplätze stehen auf den Parkflächen des Messezentrums zur Verfügung. Veranstalter: AFAG Messen und Ausstellungen GmbH Messezentrum 1 90471 Nürnberg Tel. 0911 / 988 33-0 www.afag.de www.inviva-messe.de Ideeler Träger: Seniorenamt der Stadt Nürnberg Hans-Sachs-Platz 2 90403 Nürnberg www.senioren.nuernberg.de


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Der Lieblingsgegner der Atomlobby Journalist Herbert Fuehr hat die Umweltpolitik 40 Jahre lang kritisch begleitet

Der Journalist Herbert Fuehr engagiert sich noch heute für den Naturschutz.

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s ist die wiederkehrende Kernfrage eines jeden Journalisten: Was ist wirklich neu? Wer kontinuierlich über ein Thema wie die Umweltpolitik berichtet, kommt zu der ernüchternden Antwort: Die scheinbar neuen Probleme sind die alten. Leider, meint Herbert Fuehr. Vier Jahrzehnte lang schrieb der frühere Redakteur der Nürnberger Nachrichten über die bedrohte Ökologie, 20 Jahre davon als Ressortleiter Innenpolitik. Kürzlich erschien ein Buch mit seinen Kommentaren, illustriert mit den unübertroffenen Karikaturen Horst Haitzingers. Ein beschauliches Bächlein verwandelt sich urplötzlich in einen reißenden Strom. Das erleben wir selbst in unserer gemäßigten Klimazone immer häufiger. Anwohner schleppen Sandsäcke herbei, um der Katastrophe gegenzuhalten. Katastrophe? »Die zornige Natur – Folgen versiegelter Landschaften« titelte Herbert Fuehr. Ein Vierteljahrhundert ist das her. »Die Themen sind von außerordentlicher Aktualität«, sagte Hubert Weiger kürzlich bei der Vorstellung des Buches. Der Vorsitzende des Bund Naturschutz hatte den Journalisten selbst ermuntert, zusammen mit dem BN diese Chronik zu veröffentlichen. Flächenverbrauch, Bodenversiegelung: Nicht nur bei der Zeitungslektüre mit solchen Schlagwörtern kommt es dem Leser so vor, als habe sich seit Jahrzehnten nichts zum Besseren getan. »Ich wurde gefragt,

warum ich überhaupt noch schreibe, es ändere sich ja doch nichts«, erzählt der Autor. Doch er blieb hartnäckig. »Mir hat geholfen, dass ich in vielem Recht behalten habe.« Dokument der Zeitgeschichte Eigentlich in fast allem, muss man feststellen, wenn man die über vier Jahrzehnte zurückreichenden Kommentare liest. Eine Einschränkung macht der Rentner und heutige Vorsitzende der Kreisgruppe Erlangen des Bund Naturschutz: »Beim Waldsterben lag ich daneben. Das ist so nie eingetroffen.« Damit befand er sich freilich in zahlreicher Gesellschaft. Bekanntlich lagen bei dieser traurigen Vision alle daneben, von Wissenschaftlern bis zu Forstleuten. Doch selbst dieser Irrtum war letztlich ein Glück für die Natur: Ohne das Horrorszenario des sterbenden Waldes wäre die Industrie nie verpflichtet worden, Rauchgasentschwefelungsanlagen einzubauen, meinen die Umweltbewegten. Spannende Geschichten hat Fuehr auch aus der Hochzeit der Atomenergie zu berichten: Damals wurde er unter anderem von der Atomlobby scharf angegriffen; die Kraftwerk Union (KWU), wollte ihn auf Linie bringen: Kernkraft sei saubere Energieerzeugung und sichere massenhaft Arbeitsplätze. »Die hatten alternative Fakten geschaffen. Aber die Jobs, das war das Totschlagargument«, sagt Fuehr. »Dabei

bringen die erneuerbaren Energien heute weitaus mehr Arbeitsplätze als die AKW.« Die Lobbyisten und die meisten Politiker diffamierten die Ökologie jahrelang als Wachstumsbremse. Die Industrie hätte dem, »der unsere Arbeit madig macht«, am liebsten das Schreiben verbieten lassen. Doch die Chefredaktion der Nürnberger Nachrichten dachte gar nicht daran, sondern stärkte ihrem Redakteur den Rücken. Die KWU hatte damals 100 Kernkraftwerke plus Schnelle Brüter bauen wollen, was glücklicherweise nie umgesetzt wurde. »Bayern war damals das führende Atom-Bundesland«, erinnert Weiger. »Die CSU stand ohne Wenn und Aber zur Atompolitik.« Doch auch ohne strahlende Nuklearindustrie bleibt die konventionelle Stromerzeugung ein Kampfthema. Weiger: »Man braucht heute nur Atomkraftwerk zu ersetzen durch Kohlekraftwerk. Unsere Forderungen nach Abschaltung sind dieselben.« Ohne Hubert Weiger wäre Ex-NNRedakteur Fuehr wohl nie auf die Idee gekommen, seine Chronik zu veröffentlichen. Doch der Vorsitzende des Bund Naturschutz Bayern habe ihn dazu überredet. Aus der Sicht des Verbands bestand die große journalistische Leistung auch darin, die Folgen von Gesetzesvorhaben zu entlarven, wie etwa in einem Kommentar von 1986: »Chance vertan – Halbherzige Artenschutznovelle«. Weiger sagt: »Als Dokument der Zeitgeschichte zeigt dieses Buch die Versäumnisse im Umgang mit den großen Umweltproblemen auf, die uns heute und morgen teuer zu stehen kommen – aber auch mögliche Lösungen. Mit Herbert Fuehr und Horst Haitzinger haben sich hier zwei prägnante Stimmen zusammengefunden, die unerlässlich sind, um das Bewusstsein für die Gefährdung unserer natürlichen Lebensgrundlagen zu schärfen.« Angela Giese Foto: NN-Archiv / Michael Matejka Herbert Fuehr: »Erzwungene Einsichten. Eine Chronik zu vier Jahrzehnten Umweltpolitik.« Mit Karikaturen von Horst Haitzinger, 144 S. Oekom-Verlag. 19 Euro. inviva-Tipp: Herbert Fuehr liest am 1. März um 12 Uhr im Raum Tunis aus seinem Buch.


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inviva – Mitten im Leben

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Information, Beratung und Diskussion in den Mittwoch, 28. Februar Raum / Saal

Amsterdam

Gesundheitsforum des Klinikums Nürnberg

Dublin

Mit Sicherheit

präsentiert in Kooperation mit dem Stadtseniorenrat

Cannes

Digital kompetent

Madrid

Begegnungen

12:00 – 12:45 Uhr

13:00 – 13:45 Uhr

14:00 – 14:45 Uhr

15:00 – 15:45 Uhr

Wie vermeidet oder behandelt man Blasenentzündungen im Alter?

Wann ist Gelenkersatz im Alter sinnvoll?

Soll ich ins Fitnessstudio gehen, um lange fit zu bleiben?

Warum geht mein Schmerz nicht weg?

Dr. Adriana Lostun Klinik für Geriatrie

Associate Prof. Dr. Roland Biber Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie

Emotionale Sicherheit — Ängste erkennen und bewältigen

Betrug und Abzocke — wie kann ich mich schützen?

Heike Schinner Heilpraktikerin für Psychotherapie

Werner Barge Stadtseniorenrat Nürnberg Arbeitskreis Sicherheit

Infos zum neuen Anschluss Mitmachen & Mitreden bei den sozialen Netzwerken der Telekom (All IP)

Dr. Oliver Kögler Klinik für Geriatrie

Dr. Dirk Boujong Kliniken Nürnberger Land – Kh Altdorf

Sicher unterwegs mit dem eBike

Als Seniorin sicher und selbstbewusst unterwegs

Achim Maaß Zweiradmechanikermeister ADFC / eBike Maass

Birgit Metz Fachliche Leitung AURA e.V

Smartphones und Tablets — was man zum Einstieg wissen muss

Smartphones und Tablets — die große Fragestunde Christian Bellaj und Jochen Wölfel

Wolfgang Bergmann und Josef Mayer im Auftrag des Museums für Kommunikation Nürnberg

Wolfgang Guhl Computerclub Nürnberg 50plus e.V.

Speed-Dating: Finde Deinen FreizeitPartner!

Speed-Dating: Finde Deinen FreizeitPartner!

Speed-Dating: Finde Deinen FreizeitPartner!

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Kontaktbörse, präsentiert vom Magazin sechs+sechzig

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Kontaktbörse, präsentiert vom Magazin sechs+sechzig

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Christian Bellaj und Jochen Wölfel


inviva – Mitten im Leben

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n Vortragsräumen Donnerstag, 01. März Raum / Saal

12:00 – 12:45 Uhr

Amsterdam

Geistig fit — was tut meinem Gedächtnis gut?

Gesundheitsforum des Klinikums Nürnberg

Claudia Dorn Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Gedächtnissprechstunde

Dublin

Mit Sicherheit

präsentiert in Kooperation mit dem Stadtseniorenrat

Cannes

Digital kompetent

Gefühlte Sicherheit — mit Ängsten umgehen, Vertrauen gewinnen Dr. Dirk Harms Leitender Oberarzt der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie im Krankenhaus Martha Maria

Fragestunde Gesetzliche Betreuung — was ist rechtliche Betreuung und was kann ich vorsorglich regeln? Klara Rebhan Dipl. Juristin, Sozialwirtin Stadtseniorenrat Nürnberg

Tunis

Perspektiven

„Erzwungene Einsichten — eine Chronik zu vier Jahrzehnten Umweltpolitik“ Autorenlesung und Publikumsgespräch Herbert Fuehr (Journalist) für das Magazin sechs+sechzig

13:00 – 13:45 Uhr Wie altert man erfolgreich? Univ.-Prof. Dr. med. univ. Dr. Markus Gosch (PMU Salzburg) Klinik für Geriatrie

Wie mache ich meinen Computer sicher? Philipp Demling Computerclub Nürnberg 50plus e.V.

14:00 – 14:45 Uhr Welche Risiken und Nutzen haben Medikamente? Univ.-Prof. Dr. med. univ. Dr. Markus Gosch (PMU Salzburg) Klinik für Geriatrie

Sicher und selbstbestimmt — altersgerechte Anpassung der Wohnung Johann Schauer, Kompetenznetzwerk Wohnungsanpassungsberatung

Wohnformen im Alter und deren Finanzierung

Schwerhörigkeit im Alter — Barrieren, Folgen, Hilfen

Veronika Spreng Informations- und Beratungsstelle des Seniorenamts

Kirsten Och Schwerhörigenseelsorge der Evang.-Luth. Kirche in Bayern

Atemtherapie: Mit Übungen einfach entspannen Sophia Käss Atemtherapeutin/ Heilpraktikerin f. Psychotherapie

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inviva – Mitten im Leben

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Aussteller

Alpen Relax by Ruwies Alpen Relax Schlafsysteme, Lattenroste und Matratzen, Zirbenbetten, Zirbenprodukte Halle IV12/ F61 Alten Akademie Nürnberg e.V. Information und Beratung Halle IV12/ F86 Amplifon Deutschland GmbH Hörgeräte, Hörgerätezubehör, Hörtester, Demoware Halle IV12/ B66 Arbeitskreis Gesetzliche Betreuung Nürnberg e.V. Information und Beratung Halle IV12/ A89

Caritasverband Nürnberg e.V. Obstmarkt 28, D-90403 Nürnberg Telefon 0911 / 23 54-0 Fax 0911 / 23 54-109 geschaeftsstelle@caritas-nuernberg.de www.caritas-nuernberg.de Information und Beratung Halle IV12/ D86

Halle IV12/ F74

CeraTex Infrarot-Textilien GmbH Therapeutische Infrarot-Textilien gegen Schmerzen und Verspannungen, z. B. bei Tennisarm, Fersensporn, Rücken- und Knieproblemen Halle IV12/ C61

Auto Dotterweich GmbH Behindertengerechte Fahrzeugumbauten Halle IV12/ A79

Computer Club Nürnberg CCN 50 plus e.V. Information und Beratung Halle IV12/ A88

AWO Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Nürnberg e.V. Information und Beratung Halle IV12/ C87

Conrad Electronic SE Smarthome

Arcopedico LMC Arco Butik ApS Komfort-Schuhe

Bad Mergentheim Kurverwaltung GmbH Kur-Angebote, Gesundheit und Tourismus in Bad Mergentheim, Heilquellen, Kurpark, Wildpark, Solymar Therme, Deutschordenschloss Halle IV12/ D63 Bayerischer Blinden- und Sehbehindertenbund e.V. (BBSB) Information und Beratung Halle IV12/ B90 Bayerischer Landessportverband Präsentation Sport in Nürnberg Halle IV12/ F89

Halle IV12/ C80

Der Paritätische Wohlfahrtsverband Landesverband Bayern e.V. Bezirksverband Mittelfranken Information und Beratung Halle IV12/ F88 Deutsche Rentenversicherung Nordbayern Unternehmenskommunikation Informationen und Dienstleistungen Halle IV12/ A63 Deutsche Seniorenwerbung GmbH Magazin „Schöne Jahre“ Halle IV12/ D75

Bayerisches Rotes Kreuz Kreisverband Nürnberg-Stadt Hausnotruf Halle IV12/ A83 Bayerisches Rotes Kreuz Kreisverband Nürnberg-Stadt Information und Beratung Halle IV12/ C85 Bildungszentrum im Bildungscampus Nürnberg Information und Beratung Halle IV12/ D87 Bridge in Franken Information und Beratung Halle IV12/ F81

Kliniken Dr. Erler GmbH Kontumazgarten 4-18, 90429 Nürnberg Telefon 0911 / 27 28-0 Fax 0911 / 27 28-106 info@erler-klinik.de www.erler-klinik.de Darstellung Leistungsspektrum der verschiedenen Kliniken und deren Fachbereiche Halle IV12/ A68 Beteil ig te: Reha-Zentrum am Kontumazgarten Kontumazgarten 19, 90429 Nürnberg Telefon 0911 / 660 55-0 Fax 0911 / 660 55-50 81 info@reha-kontumazgarten.de www.reha-kontumazgarten.de Darstellung Leistungsspektrum Reha-Zentrum sowie Darstellung der verschiedenen Gesundheitskurse, wie Reha-Sport o. ä.

Evangelische Altenarbeit im Dekanat Nürnberg Information und Beratung Halle IV12/ C89

FriedWald GmbH Beratung und Information zu FriedWald - die Bestattung in der Natur Halle IV12/ A61

Fränkischer Albverein e.V. Information und Beratung Halle IV12/ D90

GBG Bestattungen Information und Beratung Halle IV12/ B61

Franken Tourismus Marketing GmbH Broschüren, Flyer, touristische Magazine Halle IV12/ D78

Gesundheit-Regional.de Sven Sauer „Das regionale Gesundheitsportal“ Halle IV12/ F68

Frankenlifte Treppenlifte

Halle IV12/ C70

Freiwilligenbörse Bürgerschaftliches Engagement und Corporate Citizenship Stadt Nürnberg Freiwilligenbörse Halle IV12/ A90 B et eiligt e: AIDS-Hilfe Nürnberg-Erlangen-Fürth e.V. Freiwilligenbörse Alten Akademie Nürnberg e.V. Freiwilligenbörse Altstadtfreunde Nürnberg e.V. Freiwilligenbörse Arbeit durch Management PATENMODELL Freiwilligenbörse AWO Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Nürnberg e.V. Freiwilligenbörse Bayerischer Cochlea-Implantat Verband e.V. (BayCIV) Freiwilligenbörse BRK-Kreisverband Nürnberg-Stadt Freiwilligenbörse Bürgerstiftung Nürnberg Freiwilligenbörse Diakonisches Werk Bayern Brot für die Welt Freiwilligenbörse Fenster zur Welt Haus der Katholischen Stadtkirche Freiwilligenbörse Fränkischer Klöppelverband e.V. Freiwilligenbörse Internationaler Bund e.V. Freiwilligenbörse Klinikum Nürnberg Freiwilligenbörse Oxfam Shop Nürnberg Freiwilligenbörse Rummelsberger Diakonie e.V. Freiwilligenbörse Senior Experten Service (SES) Freiwilligenbörse Seniorenamt Stadt Nürnberg Freiwilligenbörse SHG Syrinx Nordbayern Freiwilligenbörse Stifter-Initiative Nürnberg c/o Finanzreferat der Stadt Nürnberg Freiwilligenbörse Tierheim Feucht Tierhilfe Nürnberg e.V. Freiwilligenbörse Wings to school Freiwilligenbörse Zentrum Aktiver Bürger Freiwilligen-Info Freiwilligenbörse

B et eiligt e: Austria-Nature MM Vertriebs GmbH Martin Moser Natürliche österreichische Produkte: Käse, Speck, Wurst, Öle, Pesto Engelmanufaktur Harald Wolf Berliner Platz 10 D-61476 Kronberg Fax 0151 / 22 99 88 80 Verkauf von Engeln, Schutzengeln und Kraftsteinen Hairfree Institut Nürnberg Dauerhafte Haarentfernung Heim & Haus Vertriebsgesellschaft für Kunststoffenster und -rolläden mbH Markisen, Haustüren, Vordächer, Fenster, Rollläden Halle IV12/ D68 Hidrex GmbH UK-Geräte mit Augensteuerung und Kopfsteuerung, Umfeldsteuerungen mit Anwendungen, Rollstuhlsondersteuerungen Halle IV12/ C80 Hipp KüchenIdeen Barrierefreie Küche

Halle IV12/ C81

Hörgeräte Hörluchs Terzozentrum TiK-Hörgeräte, kostenloser Hörtest, Tinnitusberatung, Gehörschutzprodukte, Information zu Krankenkassenbeträgen Halle IV12/ F70 Hospiz-Team Nürnberg e.V. Information und Beratung Halle IV12/ A87 Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. Landesverband Bayern Johanniter Dienstleistungen: Notrufdienste, Menüservice, Pflege und Pflegeversicherung, Erste-Hilfe-Ausbildung, Ehrenamt, Jugendhilfe Halle IV12/ C64


inviva – Mitten im Leben

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KGH Anwaltskanzlei Kreuzer Goßler Horlamus und Partner mbB Fürther Straße 98-100 D-90429 Nürnberg Telefon 0911 / 323 86-0 Fax 0911 / 323 86-70 info@kgh.de www.kgh.de Rechtsberatung zu Testament, Vorsorgevollmacht, Betreuungsverfügung, Patientenverfügung Halle IV12/ A80 Kind Hörgeräte GmbH & Co. KG Kostenloser Hörtest, Beratung Halle IV12/ C60 Klinikum Nürnberg Gesundheit und Prävention Halle IV12/ D70 Landesverband Niere Bayern e.V. Regionalgruppe Mittelfranken Information und Beratung Halle IV12/ C88 LBS Gebietsdirektion Bayern-West Immobilien: Bewertungen von Bestandsimmobilien, Finanzierungsberatung bei Veränderung der Wohnsituation im Alter, Verkaufsberatung, Käufervermittlung, Finanzierung Halle IV12/ C68

NÜRNBERGER Versicherungsgruppe Generalagentur Klambt & Endres GmbH & Co. KG Versicherungen Halle IV12/ A67 Persönliche Stadtansichten Information und Beratung Halle IV12/ B88 Pflege 24 Stunden Pflegedienst

Halle IV12/ F72

RE/MAX Immobilien Richard Fischer Immobilienangebote RWB Group AG Finanzprodukte

Halle IV12/ D65

Halle IV12/ F78

Selbsthilfegruppe Hypertonie Werner Eichbauer Information und Beratung Halle IV12/ B89

Pflegestützpunkt Nürnberg Information und Beratung Halle IV12/ B84 Polizeipräsidium Mittelfranken Kiminalprävention, Verhaltensprävention Halle IV12/ D76 PROMEDICA PLUS Ralph Pittack 24h Betreuung und Pflege daheim, Rund-um-Betreuung im eigenen Zuhause, Verhinderungspflege, Permanentbetreuung daheim Halle IV12/ C78 Reha & Care GmbH Servicezentrum Rollatoren, Rollstühle, Sessel, Scooter, Kompressionsversorgung Halle IV12/ A71

Seniorenmagazin sechs+sechzig Verein zur Förderung des Dialogs der Generationen e.V. Information und Beratung Halle IV12/ A86 Senioren-Union der CSU Informationen zu Verbänden, Parteien, Politik Halle IV12/ A69 Sozialverband VdK Bayern e.V. Kreisverband Nürnberg Information und Beratung Halle IV12/ D84

Malteser Hilfsdienst gGmbH Bezirksgeschäftsstelle Hausnotruf, Menueservice Halle IV12/ A60

Staatsbad und Touristik Bad Bocklet GmbH Präsentation des Gesundheitsstandortes Bad Bocklet, Kuren, Präventionsprogramme, Urlaub, Wellness, Ayurveda, Blutzuckermessung am Stand Halle IV12/ F64

IVG GmbH Messe-Handel Medicovi Gesundheit Medicovi sensormotorische Einlagen, Hallux Bandagen, Gesundheitsschuhe Halle IV12/ A82

Stadt Nürnberg Amt für Kultur und Freizeit Mobiles Erfahrungsfeld Information und Beratung Halle IV12/ C84

Orthopädie Müller GmbH Rehatechnische Hilfsmittel, Rollatoren, Scooter, Treppenlift Halle IV12/ A66 Netzwerk Franken Servicecentrum für Gesundheit und Pflege Produkte für Mobilität und Pflege, behindertengerechte Autoumbauten, Vermittlung für 24-Stundenbetreuung zuhause Halle IV12/ B79 Neubauer KG Ergonomie-Kompetenz-Zentrum Verwandlungsmöbel Sessel, Betten Halle IV12/ C70 B e te i l i gt e : Frankenlifte Treppenlifte Noris Zuggerla Information und Beratung Halle IV12/ B91 Noventa GmbH Culinartheater im Tiergarten Gastronomie Halle IV12/ D92

Reha-Zentrum am Kontumazgarten Kontumazgarten 19 D-90429 Nürnberg Telefon 0911 / 660 55-0 Fax 0911 / 660 55-50 81 info@reha-kontumazgarten.de www.reha-kontumazgarten.de Darstellung Leistungsspektrum Reha-Zentrum sowie Darstellung der verschiedenen Gesundheitskurse, wie Reha-Sport o. ä. Halle IV12/ A68

Stadt Nürnberg Amt für Senioren und Generationenfragen Information und Beratung Halle IV12/ A85 Stadtmission Nürnberg Fachbereich Senioren Information und Beratung Halle IV12/ C89 Stadtseniorenrat Nürnberg Information und Beratung Halle IV12/ B85

Ambulantes Rehazentrum Wöhrderwiese Hadermühle 8 D-90402 Nürnberg Telefon 0911 / 23 09 22-73 Fax 0911 / 23 02 99-44 marketing@rehazentrum-ww.de www.rehazentrum-ww.de Ambulante Reha, Physiotherapie, Ergotherapie, Nachsorge, Prävention Halle IV12/ B67

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Sybility GmbH Umfeldsteuerung per Sprache PILOT II, Infrarot-Telefon IRC-Phone II, Hausautomatisierung mit ELDAT Easywave Halle IV12/ D80 Tegernsee Bike Klingenbach GmbH Fahrradumbauten zu E-Bikes Halle IV12/ F60

Urbanbau GmbH & Co. KG Ludwigstraße 41 D-90763 Fürth Telefon 0911 / 77 66-11 Fax 0911 / 77 66-14 icgen@berlet-immobilien.de www.berlet-immobilien.de Seniorenwohnen Halle IV12/ D73 Sozialverband VdK Bayern e.V. Aktuelle Informationen zum Sozialrecht, Informationen zur Berrierefreiheit Halle IV12/ C62 Verein der Tiergartenfreunde Nürnberg e.V. Information und Beratung Halle IV12/ D88 VCN VideoFilmClub 50plus Seniorentreff Bleiweiß Information und Beratung Halle IV12/ A84 Volkswagen Zentrum Nürnberg - Marienberg GmbH VW Automobile Halle IV12/ C63 Wohnen im Bad Rudolf Dittrich Badewanne Twinline-Artweger, Duschkabine, Washlet Halle IV12/ C82 YP Scandinavia AB GoodVibes, Infinity, Face On Halle IV12/ F73 Zweirad-Center Stadler Nürnberg GmbH 12 e-bikes mit Zubehör

Halle IV12/ F80

1. Seniorentheater Nürnberg e.V. „Tempo 100“ c/o Harald Eschler Information und Beratung Halle IV12/ F84


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In Windeseile zum neuen Freund Speed-Dating ist in Nürnberg ein Erfolg – und kann auf der inviva ausprobiert werden

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insamkeit ist ein Problem, ein wachsendes. Davon ist die Regierung in Großbritannien überzeugt und hat offiziell eine »Ministerin für Einsamkeit« berufen. Tracey Crouch soll etwas gegen die zunehmende Vereinsamung der Menschen in der Gesellschaft unternehmen. Denn eine 2017 durchgeführte Untersuchung zeigte: Neun Millionen Briten fühlen sich isoliert; 200.000 ältere Menschen gaben an, nur einmal im Monat ein Gespräch mit Freunden oder Verwandten zu führen. In Deutschland fühlt sich laut einer Studie der Ruhr-Universität in Bochum jeder Fünfte über 85 einsam, bei den 45- bis 65-Jährigen jeder Siebte. Das wissen auch Annika Golz, Samantha Wisnioch und Julia Köckeis – obwohl die drei erst 23 und 24 Jahre alt sind. Also überlegten sich die Studentinnen der Sozialen Arbeit ein eigenes Konzept gegen Einsamkeit: ein Speed-Dating für Senioren: In kurzen Gesprächen gilt es, sein Gegenüber so gut einzuschätzen, dass man entscheiden kann, ob man ihm oder ihr seine Kontaktdaten geben möchte. Ausgetauscht werden die Informationen aber nur, wenn beide Seiten dies möchten. Das Nürnberger Senioren-Speed-Dating ist im Unterschied zum sonst üblichen Ablauf aber nicht auf Liebe ausgelegt, »sondern das Ziel ist es, neue Menschen kennenzulernen.« Anfängliche Skepsis In ihrem Studium an der Technischen Hochschule in Nürnberg haben die drei jungen Frauen den Schwerpunkt »Altern in der modernen Gesellschaft« gewählt: »Mit dem Austritt aus dem Beruf wird es schwerer, Kontakte zu knüpfen«, sagt Samantha Wisnioch. Ihrem Freunde-Speed-Dating gaben sie die Überschrift »Lebensfreu(n)de? Freizeitpartner gesucht?«. Ein halbes Jahr lang planten die Studentinnen ihre Veranstaltung, sprachen bei drei Einrichtungen vergebens vor. »Viele waren sehr skeptisch, ob unsere Idee funktionieren kann«, erinnert sich Wisnioch. Mit dem Seniorenzentrum am Tiergärtnertor fanden sie dann aber einen Partner, »der sofort dabei war«. Und auch bei den Älteren trafen sie ins Schwarze: Sie kamen in Scharen. Statt der 20 erwarteten Anmeldungen waren es am Ende über 100. Damit, geben die Studentinnen zu, hatten auch sie nicht gerechnet. Ähnliche Angebote in anderen Städten hatten weniger gut funktioniert, Speed-Datings seien dort aber oft auf Liebe ausgelegt gewesen, weiß Wisnioch. Und: Sie und ihre Kommilitonen haben bewusst versucht, einen »lustigen Ansatz« zu finden. 40 Männer und Frauen der Altergruppe Ü 60 waren im Oktober im Seniorenzentrum am Tiergärtnertor dabei. Sie hießen Wilfried, Anne, Elisabeth oder Johanna, suchten nach einer Begleitung fürs Theater, einem Partner fürs Wandern oder Reisen – oder einfach nur jemandem zum Kartenspielen. Wisnioch, Golz und Köckeis haben den Tischen vorab Themen zugeordnet, von Kunst und Theater über Natur bis Sport, außerdem notierten sie mögliche Gesprächsthemen. Doch an der Kommunikation haperte es nicht, »die sind sofort miteinander in Kontakt gekommen«. Auch deshalb sind sich die drei Studentinnen einig: »Speed-Dating ist nicht nur etwas für Jüngere.« Das

findet auch Gerlinde Knopp vom Seniorenzentrum am Tiergärtnertor. Sie ist es, die den drei jungen Frauen die Chance für ihr Experiment gab. Schließlich, sagt sie, habe jeder Sehnsucht nach Gemeinschaft und will gerne Dinge mit anderen teilen. »Die Leute kommen mit Hoffnung«, weiß Knopp, die inzwischen eine zweite Senioren-Speed-Dating-Runde durchgeführt hat, mit weniger Teilnehmern und einem leicht veränderten Konzept, in dem man auch auf die Wünsche der Senioren aus Runde eins (»mehr Gesprächszeit«, »nicht so laut«) einging. Diesmal bewegten sich die Besucher zuerst durch den Raum, in mehreren Runden, anfangs nur mit Blickkontakt, dann mit kurzen Gesprächen, bei denen nur eine Frage gestellt werden durfte. Später fanden sie sich an moderierten Thementischen wieder. An einem solchen lernte Gerda Sörgel, 83, eine Dame kennen, die tatsächlich in ihrer Nachbarschaft wohnt. Sie tauschten Telefonnummern aus und treffen sich nun zum Kaffeetrinken. Sörgel freut sich darauf, denn sie gibt zu, öfter allein zu sein, seit ihr Mann gestorben ist. Das Speed-Dating sei »eine gute Unterhaltung gewesen«, auch wenn man niemand wirklich intensiv kennenlernt. Sörgel findet: »Das sollte es öfter geben.« Dann will auch sechs+sechzig-Kolumnistin Brigitte Lemberger mit dabei sein, »schon aus purer Neugier«. Aber auch mit dem Ziel, »nette Personen kennenzulernen, mit denen ich zum Beispiel spazieren gehen kann«, sagt die 79-Jährige. Gelegenheit, nach geeigneten Menschen Ausschau zu halten, hat die Journalistin auf der inviva. In vier Durchgängen bietet das Magazin sechs+sechzig dort Speed-Dating nach dem Konzept des Seniorenzentrums am Tiergärtnertor an. Text: Timo Schickler; Illustration: Sebastian Haug inviva-Tipp Unter dem Motto »Finde Deinen Freizeit-Partner« findet das Speed-Dating am 28. Februar um 12, 13, 14 und 15 Uhr im Saal ­Madrid statt. Anmeldung erfolgt am Stand von sechs+sechzig.


Buchtipps  23

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Von Gewinnern und Verlierern Einsichten in Trumps Kernland und die britische Society

So viel bewegtes Leben

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ott«, dachte Susan, »was sind diese alten Säcke langweilig.« Einen von ihnen hat sie gerade zum Zug gebracht, er war zur Trauerfeier seines alten Freundes »Old Filth« angereist und hatte vergeblich auf eine Einladung zum Bleiben gehofft. »Old Filth«, Spitzname für den ehrwürdigen ehemaligen Anwalt der Krone Edward Feathers, ist nun tot, genauso wie seine Frau Betty und sein alter Widersacher Terry Veneering, auch er erfolgreicher Anwalt auf internationalem Parkett mit Standort in Hongkong. – Die letzten Jahre haben die drei in den Donheads in der englischen Grafschaft Dorset verbracht, nach den langen aktiven Jahren in Hongkong, zu jener Zeit angesehene Mitglieder der feinen Gesellschaft in der Kronkolonie. Ihre mittleren Jahre waren bewegt, glamourös, so schwierig auch ihre Jugendzeit während des Zweiten Weltkriegs war. Nun, alt geworden, erinnern sie sich, vielmehr: Jane Gardam, englische Schriftstellerin und mit ihrer vorliegenden Trilogie zu spätem Ruhm gelangt, erzählt von ihnen, von ihren miteinander verwobenen Leben. Kunstvoll wechselt sie Personen,

Schauplätze und Zeiten, mal in heiterem Erzählton, mal mit gewaltiger Lust am manchmal unglaublichen Geschehen. Hauptperson in »Ein untadeliger Mann« ist Edward Feathers, gutaussehend, »reich wie Krösus«, mit seiner Frau Betty in langer Ehe verbunden, die bei ihm bleibt, auch wenn ihre Leidenschaft einmal einem anderen gehörte, nämlich Terry Veneering. Deren beider Geschichte wird lebendig in »Eine treue Frau« – eine neue Sicht auf ein bekannt geglaubtes Geschehen. »Letzte Freunde«, der dritte Band der Trilogie, nimmt alle Protagonisten noch einmal unter die Lupe und auch die vorherigen Nebenfiguren erwachen zum Leben. Das dreibändige Werk ist wie ein großes Mosaik, geschrieben in der bewährten Tradition englischer Erzählkunst. Es wird alle Leser und Leserinnen erfreuen, die sich mit Zeit und Muße einlassen auf die verschachtelte Geschichte. Und übrigens: Langweilig sind die »alten Säcke« nie, ganz im Gegenteil! Und schon gar nicht, als sie jung waren.

Trilogie: Jane Gardam, »Ein untadeliger Mann« Hanser Berlin im Hanser Verlag München, 2015, 22,90 Euro Jane Gardam, »Eine treue Frau« Hanser Berlin im Hanser Verlag München, 2016, 21,90 Euro Jane Gardam, »Letzte Freunde« Hanser Berlin im Hanser Verlag München 2016, 22 Euro Alle drei Bände sind auch als Taschenbuch und Hörbuch erhältlich.

Die »rostige« Stimme Amerikas

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hm kommen die Tränen vor Ergriffenheit, wenn er den Song »I’m Proud To Be An American« (Ich bin stolz, Amerikaner zu sein) hört, bekennt der amerikanische Schriftsteller James David Vance. Er findet derzeit mit seinem neuen Buch »Hillbilly-Elegie« viel öffentliche Beachtung. Es handelt sich, so der Untertitel, um »Die Geschichte meiner Familie und einer Gesellschaft in der Krise«. Der 33-jährige Jurist, ehemaliger Yale-Absolvent und ExMariner, hat diese Geschichte aufgeschrieben. Sie handelt vom Aufstieg eines Jungen aus Ohio, der aufgrund seiner Herkunft eigentlich keine Chance hat. »Hillbillies« nennen sich die Leute aus den Appalachen, wo es den Bewohnern früher einmal gut ging. Reiche Kohle- und Erzvorkommen sicherten einst Arbeit und Auskommen – bis diese Industrie aus vielerlei Gründen zugrunde ging. Eine vorwiegend weiße Arbeiterschicht verarmte, verlor das bis dahin demokratische Grundgefühl und wandte sich dem neuen Hoff-

nungsträger zu. Der »Rust Belt«, die älteste Industrieregion der USA, feiert Trump als einen der ihren; einen, der ihre Sprache spricht und sich mit denen anlegt, denen sie längst nicht mehr vertrauen: den sogenannten Etablierten, der Presse, der Justiz. Der Schriftsteller J. D. Vance kennt diese Welt von innen: »Es ist«, schreibt er, »diese Region, wo das Schicksal der weißen Arbeiterschicht am finstersten ist. Geringe soziale Mobilität, Armut, Scheidung und Drogen haben meine Heimat zu einem Brennpunkt des Elends gemacht.« Das Vertrauen in eine bessere wirtschaftliche Zukunft ist gering, »keine Gruppe in Amerika ist pessimistischer als die der weißen Arbeiter«, so Vance. Seine Analysen, verpackt in die Geschichte seiner eigenen Kindheit und Jugend, geben dem Leser hierzulande einen Einblick in die soziale, religiöse und kulturelle Befindlichkeit von US-amerikanischen Bürgern, die eine schwer nachvollziehbare Wahlentscheidung getroffen haben. Und die, wie

auch der Verfasser, einem ungetrübten Patriotismus huldigen, sogar wenn die Zeiten schlecht sind, nämlich, »dass wir im besten, großartigsten Land der Welt leben«. Auch wenn »Hillbilly-Elegie« ein durch und durch amerikanisches Buch ist: Man sollte es lesen, wenn man besser begreifen möchte, wie ein Teil Amerikas heute tickt und wie sich über den Atlantik hinweg viele Probleme gleichen. J. D. Vance, »Hillbilly-Elegie« Ullstein-Verlag, Berlin 2017, 22 Euro

Alle Buchtipps: Brigitte Lemberger


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Wo der Glaube Freunde schafft Ulrike Gräf engagiert sich seit ihrer Jugend prägend im CVJM

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chon der Einstieg war ein kleines Highlight: Ulrike Gräf war 14 und gerade frisch konfirmiert, als sie sich zusammen mit drei Freundinnen auf den Weg zum Christlichen Verein Junger Menschen (CVJM) machte. »Das hatten wir schon länger ausgemacht. Es war unser kleines Geheimnis«, erinnert sie sich. Mit Vorfreude erwarteten die Vier den Tag, an dem sie zum ersten Mal zum christlichen Mädchenkreis stießen: »Endlich waren wir alt genug, um zum CVJM gehen zu dürfen.« Das ist 54 Jahre her. Heute ist Ulrike Gräf 68, im Ruhestand – und noch immer hochaktives Mitglied im Nürnberger CVJM am Kornmarkt. Schon der Großvater und der Vater engagierten sich dort; beide kamen aus der Bäcker-Zunft. Für ihr Metier gab es in dem deutschlandweiten ökumenischen Jugendverband einen eigenen Arbeitskreis, der es ihnen trotz ihrer ungewöhnlichen Arbeitszeiten erlaubte, den Glauben gemeinsam zu leben. Auch in Nürnberg trafen sich Gruppen für Bäckerlehrlinge, -Gehilfen, -Meister und -Frauen. Vater und Großvater hatten da leitende Funktionen, »mir wurde das quasi in die Wiege gelegt«, sagt Ulrike Gräf. Obwohl die junge Ulrike von ihren Eltern nie dazu gezwungen wurde, wie sie betont, hat sie diesen Pfad gern weiter beschritten: Mit 18 übernahm sie die Leitung des Mädchenkreises, mit 21, kurz nach der Hochzeit, stieg sie um in den »Jungfamilien- und Verlobtenkreis«. Ihren Mann Gerhard, ebenfalls Bäcker, lernte sie beim CVJM kennen und auf einer FrankreichFreizeit lieben. 40 Jahre lang leiteten sie den Kreis. »Die Paare darin sind zusammengewachsen«, sagt Ulrike Gräf. Irgendwann wurde das »Verlobte« gestrichen, irgendwann das »Jung«. Noch heute gibt es den Familienkreis, obwohl die Mitglieder schon Großeltern, manche Urgroßeltern sind. Anfangs traf man sich 14-tägig, heute einmal im Monat, um gemeinsam die Bibel zu erkunden, zu beten und zu singen und über Gott und die Welt zu plaudern. Meist beginnt die Runde mit einem Referat, immer endet sie im gemütlichen Gespräch bei Kaffee und Kuchen. »Um Glaube zu leben, braucht es die Gemeinschaft«, hat Gräf erfahren. Außerdem entstanden Freundschaften, die zum Teil seit mehr als 50 Jahren halten und auch durch harte Zeiten trugen.

Für Ulrike Gräf und ihrem Mann Gerhard ist der CVJM eine zweite Heimat geworden. Anfang der 1990er war so ein Einschnitt: Gerhard Gräfs Asthma wurde zusehends schlimmer; die Eheleute waren gezwungen, ihre Bäckerei in Fürth aufzugeben. Ulrike Gräf war damals 42, die drei Kinder gingen noch zur Schule. Wie sollte es weitergehen? Die Freunde aus dem Familienkreis waren da. »Sie haben uns Kraft gegeben und durch die schwere Zeit getragen«, sagt die 68-Jährige. Durch gemeinsame Gebete, durch kleine Gesten und Anrufe, aber auch durch handfeste Hilfe, wenn der Mann ausfiel oder Personalmangel in der Bäckerei herrschte. Das Netzwerk half auch beim Job Bei der Erinnerung daran schwingt Dankbarkeit in Ulrike Gräfs Stimme mit. So wie immer, wenn sie von besonderen Erlebnissen mit »ihrem« CVJM erzählt. Etwa den Trips nach Brasilien und Tansania, beides Konzertreisen der christlichen »Nürnberger Bäcker-Posaunen«, in denen der Ehemann jahrzehntelang blies. Dann wirkt die Frau mit dem flotten Kurzhaarschnitt zufrieden, erfüllt, in sich ruhend. Ihre grau-blauen Augen lächeln. Der christliche Verein habe ihr stets »Halt und innere Zufriedenheit« gegeben, sagt sie.

Selbst beim Neuanfang nach der Geschäftsschließung half das CVJM-Netzwerk. Über langjährige Freunde kam Ulrike Gräf an eine Stelle als Buchhalterin im Kirchengemeindeamt – auch wenn sie ihr dreimal angetragen werden musste, bis sie zusagte. »Das war ein Geschenk«, weiß Gräf rückblickend. Und es bescherte ihr mehr freie Zeit, »denn die 40 Arbeitsstunden pro Woche waren ja nur Teilzeit, verglichen mit der eigenen Bäckerei«. Zeit, die sie dem CVJM schenkte. Zwölf Jahre lang saß Gräf im Vorstand, rief zusammen mit Freunden die Gruppe »Halbzeit« ins Leben, für Menschen zwischen 50 und 70, wenn die Kinder aus dem Haus sind, die Rente aber noch auf sich warten lässt. Die Runde beschäftigt sich neben christlichen Themen auch mal mit der Geschichte der USA oder dem Bierbrauen und wandert in der Fränkischen Alb. Inzwischen leitet Ulrike Gräf ehrenamtlich den Bereich 55 plus beim CVJM am Kornmarkt, dem größten der Nürnberger Ortsgruppen. Zusammen mit der hauptamtlichen CVJM-Sekretärin Angelika Böhm plant sie »das größere Ganze«. Denn trotz des Vereinsnamens hat der CVJM auch für ältere Semester einiges zu bieten:


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Neben den nach wie vor aktiven BäckerGruppen wird wöchentlich ein Seniorencafé angeboten, mit anschließendem »Nachmittag der Begegnungen«. Zudem gibt es einen Bibelgesprächskreis, einen Tanzkreis, einen Clubnachmittag für Menschen mit geistigem Handicap, monatliche Stadtspaziergänge, eine Tischtennis-Gruppe und einen Sportkurs mit den Smovey-Ringen, allesamt geleitet von Ehrenamtlichen. Hinzu kommen besondere Aktionen wie Bibeltage, Ein- und Mehrtagesfahrten und ein Nostalgie-Café. Helfende Hände werden gebraucht Neueinsteiger sind in den Seniorenrunden jederzeit herzlich willkommen; auch helfende Hände werden immer gebraucht – sei es bei der Arbeit mit Menschen mit Handicap, in der Migrantenschule des CVJM oder einfach in den Kaffeerunden. »Hier kann jeder, der Anschluss sucht, etwas für sich finden«, ist die 68-Jährige überzeugt. Denn wie im gesamten CVJM fuße auch die Seniorenarbeit auf zwei Pfeilern: miteinander den Glauben leben und Freunde finden. »Hier trifft man Menschen, die die gleiche Wellenlänge haben.« Ulrike Gräf trifft darüber hinaus oft auch: die eigene Familie. Vier ihrer fünf Geschwister sind hier aktiv; der jüngste Bruder war über 20 Jahre lang Vorsitzender. Die Kinder wurden hier groß, Sohn und Tochter lernten ihre Ehepartner über den CVJM kennen, alle drei Kinder engagieren sich inzwischen auch ehrenamtlich. Bei Gottesdiensten musizieren die Gräfs manchmal gemeinsam. »Das macht einen schon stolz, wenn man die Familienbande da vorn stehen sieht«, gesteht Ulrike Gräf. Der CVJM und ihre Lebensgeschichte – sie sind fest miteinander verwoben. Annika Peißker, Foto: Michael Matejka

Information Der CVJM Nürnberg feiert in diesem Jahr 120-jähriges Bestehen. Wer mehr über die Senioren-Aktivitäten wissen oder sich selbst engagieren möchte, wendet sich an Angelika Böhm, Tel. 0911 / 206 29 29. Das Programm findet sich auch online auf: www.cvjm-nuernberg.de

Magazin Vorträge und Aktionen zu Sicherheit im Alltag

Diskussion zur Zukunft der Pflege

Wie schützt man sich vor Einbrüchen? Worauf ist beim Fahren mit dem eBike zu achten? Und welche Maßnahmen sollte man treffen, um sicher im Internet zu surfen? Diesen Themen hat sich der Stadtseniorenrat Nürnberg in diesem Frühjahr verschrieben und zwei Veranstaltungen rund um »Sicherheit« auf die Beine gestellt. Gemeinsam mit dem Seniorenamt bietet er auf der Messe inviva ein eigenes Vortragsprogramm an. In sieben Präsentationen wird das Thema von allen Seiten beleuchtet – bis hin zu einem psychologischen Blick auf die Angst. Die Vorträge laufen am Mittwoch, 28. Februar, von 12 bis 16 Uhr, und am Donnerstag, 1. März, von 12 bis 15 Uhr. Darüber hinaus veranstaltet der Stadtseniorenrat am 21. März einen eigenen Aktionstag mit dem Titel »Mit Sicherheit alt werden« im Haus Eckstein, Burgstraße 1-3 in Nürnberg. Von 9 bis 16 Uhr werden Referenten in Vorträgen und praktischen Übungen sich Themen wie Sturzprophylaxe, Online-Banking oder Busfahren mit Rollatoren widmen.

Wie werden wir in Zukunft gepflegt? Diese Frage steht im Mittelpunkt einer prominent besetzten Diskussionsrunde auf der Messe inviva. Die bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml, VdK-Präsidentin Ulrike Mascher und Nürnbergs Sozialreferent Reiner Prölß kommen auf der inviva-Bühne zusammen, um über künftige Herausforderungen und Lösungsansätze in der stationären und ambulanten Pflege zu reden. Die Veranstaltung findet am Donnerstag, 1. März, ab 10.30 Uhr in der Halle iv12 statt.

Bewegung und Sport bei Demenz Sport hält fit – auch im Geiste. Deshalb hat der Bayerische Landesverband der Deutschen Alzheimer Gesellschaft ein fünfjähriges Projekt mit dem Titel »Sport und Bewegung trotz(t) Demenz« initiiert. Das Ziel ist es, Menschen in der frühen Phase einer Demenzerkrankung mit geeigneten Sportangeboten zu fördern. Am 5. März veranstaltet der Verein nun einen Fachtag zu diesem Thema im Caritas-Pirckheimer-Haus, Königstraße 64, in Nürnberg. In verschiedenen Vorträgen werden Projekt und erste Ergebnisse vorgestellt. Man kann sich außerdem über die frühe Phase der Krankheit sowie über bereits bestehende Sport- und Bewegungsangebote für Menschen mit Demenz informieren. Der Fachtag richtet sich neben Fachpublikum auch an Interessierte aller Art. Das komplette Programm sowie das Anmeldeformular stehen online auf www.alzheimer-bayern.de unter »Wir für Sie« – »Projekte«.

Junge Kunst für ältere Semester Man ist nie zu alt für Kunst, auch nicht für junge Kunst. Das will die Kunstgalerie Fürth in ihrer Reihe »Kunst am Dienstag« beweisen. Sieben Mal lädt sie in diesem Jahr Menschen der Altersgruppe 55+ zu einer Dialogführung durch die jeweils aktuelle Ausstellung ein, gefolgt von der Möglichkeit, selbst aktiv zu werden. Der nächste Termin am 10. April widmet sich der Ausstellung »draußen und drinnen – StadtRaumKörper« mit Werken des Fotografen Marcus Schwier (Foto). Die Teilnahme kostet 4 Euro (ermäßigt 2 Euro); eine Anmeldung ist unter Telefon 0911 / 9741690 möglich.


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8. Freiwilligenbörse Nürnberg

Foto: Giulia Iannicelli/Stadt Nürnberg

Angebotsübersicht bei der »inviva 2018« und »Freizeit 2018«

Sie möchten sich zu Ehrenamt und bürgerschaftlichem Engagement informieren? Sie wissen aber noch nicht so genau wie, wo oder mit wem? Bei der 8. Freiwilligenbörse Nürnberg stellen sich 23 Einrichtungen aus vielen Bereichen des ehrenamtlichen Engagements vor. Lernen Sie die Breite des Engagementspektrums, kompakt präsentiert, kennen! Ob Sie sich lediglich einen ersten Überblick verschaffen, unverbindlich Informationen sammeln oder sich im direkten Gespräch mit erfahrenen Ehrenamtlichen über Einsatzmöglichkeiten austauschen wollen – die Freiwilligenbörse bietet Ihnen die Chance dazu. Am 28. Februar und 1. März 2018 öffnet sie zum achten Mal im Rahmen der »inviva« ihre Pforten und zum zweiten Mal im Rahmen der »Freizeit« für alle Interessierten am Ehrenamt – in den letzten Jahren gab es über 24.000 Kontaktgespräche. Weitere Informationen zur Freiwilligenbörse: Stadt Nürnberg, Referat für Jugend, Familie und ­Soziales, Hauptmarkt 18, 90403 Nürnberg Telefon: 0911 / 231-33 26, Fax: 0911 / 231-55 10 E-Mail: melanie.schmitt@stadt.nuernberg.de Internet: www.freiwilligenboerse.nuernberg.de Im Folgenden finden sich alle Aussteller der ­Freiwilligenbörse in alphabetischer Reihenfolge mit Kontakt-Adresse und den Bereichen, in denen sie Ehrenamtliche suchen.

AIDS- Hilfe Nürnberg-­ErlangenFürth e.V. Entengasse 2, 90402 Nürnberg Telefon: 0911 / 23 09 03-36 info@aidshilfe-nuernberg.de www.aisdhilfe-nuernberg.de Kontakt: Uwe Gerdelmann Wir suchen Unterstützung für unsere Benefizaktionen, die Begleitung von Menschen mit HIV und psychischen Erkrankungen und für die Prävention in der schwulen Szene. Alten-Akademie Nürnberg e.V. Gewerbemuseumsplatz 1 90403 Nürnberg Telefon: 0911 / 53 70 10 info@altenakademie-nuernberg.de www.altenakademie-nuernberg.de Kontakt: Dieter Schmidt Wir suchen Freiwillige (m/w) als Referenten für Vorträge aus allen Wissensgebieten; als Führer für unsere Rad- und Wandergruppen; als Führer/Begleiter von (Kunst-) Ausstellungen und »Exkursionen«. Altstadtfreunde Nürnberg e.V. Weißgerbergasse 10 90403 Nürnberg Telefon: 0911 / 50 72 36-0 info@altstadtfreunde-nuernberg.de www.altstadtfreunde-nuernberg.de Kontakt: Christine Stubenvoll Wir suchen Damen und Herren, die in unseren Museen mitarbeiten, Dienst am Informationsstand bei unseren Spaziergängen verrichten oder selbst führen möchten und den Stand am Christkindlesmarkt »leiten«.

Arbeit durch Management-­ Patenmodell Bayreutherstraße 1 90409 Nürnberg Telefon: 0911 / 96 53 30 86 nuernberg@patenmodell.de www.patenmodell.de Kontakt: Simone Bug-Sengewald Wir unterstützen Arbeitssuchende und bieten kostenlose Jobpatenschaften. Für das Ehrenamt des JobPaten suchen wir aktive und ehemalige Personalentscheider, Berater und Coaches, die Arbeitssuchende kostenfrei persönlich unterstützen. AWOthek Südstadt ­Mehrgenerationenhaus AWO Kreisverband Nürnberg e.V. Karl-Bröger-Straße 9 90459 Nürnberg Telefon: 0911 / 45 06 01 69 klaus.winkler@awo-nuernberg.de www.awo-nuernberg.de Kontakt: Klaus Winkler Wir suchen Freiwillige für die Flüchtlingsarbeit, für offene Projekte in der Mehrgenerationenund Seniorenarbeit sowie ständige ehrenamtliche Mitmacher für spezielle Ehrenamtsprojekte wie z. B. unser »FilmCafé«, unsere Geflüchtetenarbeit und unsere Kindergärten und Altenheime.

Besucherbefragung und Glückslose

Wie in den vergangenen Jahren findet wieder eine Besucherbefragung statt, bei der die Gäste ihre Einschätzung zur Freiwilligenbörse kundgeben können. Dies ist die achte Befragung, deren Ergebnisse mit denen der vorherigen Veranstaltungen verglichen werden, um die »Freiwilligenbörse« weiter zu entwickeln. Zudem werden an diejenigen, die sich an einem Stand beraten lassen, kostenlose Lose ausgegeben. Die Besucher können dann ihr Glück am nachhaltigen Losstand der AWO versuchen.


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BRK Kreisverband NürnbergStadt Sulzbacherstraße 42 90489 Nürnberg Telefon: 0911 / 530 10 info@kvnuernberg-stadt.brk.de www.kvnuernberg-stadt.brk.de Kontakt: Daniela Panzer Das BRK hat ehrenamtliche Tätigkeiten bei der Nürnberger Tafel, im Seniorenbereich, im Familienzentrum und in den Gemeinschaften z.B. im Sanitätsdienst, in der Berg- oder Wasserrettung im Angebot. Brot für die Welt Bayern Diakonisches Werk Bayern e. V. Pirckheimerstraße 6 90408 Nürnberg Telefon: 0911 / 93 54-0 lueders@diakonie-bayern.de bayern.brot-fuer-die-welt.de Kontakt: Fenja Lüders Wir suchen Freiwillige für ein soziales Engagement im Zuge eines Freiwilligendienstes. Freiwilliges Soziales Jahr, Bundesfreiwilligendienst, Bundesfreiwilligendienst mit Flüchtlingsbezug – verschiedene Formen bieten Chancen zur Orientierung, zum Engagement, neue Erfahrungen zu sammeln, Bildungsangebote zu bekommen und Berufsfelder der sozialen Arbeit kennen zu lernen. Bürgerstiftung Nürnberg Nordring 98, 90409 Nürnberg Telefon: 0911 / 660 45 57 info@buergerstiftung-nuernberg.de www.buergerstiftung-nuernberg.de Kontakt: Monika Gorbahn Wir suchen Ehrenamtliche, die Projekte aus den Bereichen Kinder, Bildung, Soziales oder Senioren bereuen sowie Kontaktpersonen für das »Kultur­ TicketNürnberg«. Zeitaufwand je nach Projekt 1 bis 5 Stunden pro Woche.

Bayerischer Cochlea Implantat Verband e. V. Hasenstraße 14 90587 Tuchenbach Telefon: 089 / 32 92 89 26 info@bayciv.de www.bayciv.de Kontakt: Andrea Grätz Wir sind ein Selbsthilfeverband für Cochlea-Implantat- und/ oder Hörgeräte/Träger. Unser Verband setzt sich aus 28 Selbsthilfegruppen in allen Regionen Bayerns zusammen. Wir suchen Freiwillige zur Unterstützung in der Selbsthilfe und bei Veranstaltungen. Fenster zur Stadt / Fenster zur Welt Katholische Stadtkirche Nürnberg Vordere Sterngasse 1 90402 Nürnberg Telefon: 0911 / 244 49-3 stadtkirche@stadtkirche-nuernberg.de www.stadtkirche-nuernberg.de Kontakt: Inge Rehm Fenster zur Stadt: Unterstützung bei der Organisation des Cafébetriebes sowie Gespräche mit Gästen. Fenster zur Welt: Unterstützung im Weltladen bei der Bearbeitung von Lieferungen, Kundenberatung und Verkauf. Bei Interesse auch Warenpräsentation und Dekoration und Mithilfe bei FAIRkostungs-Aktionen oder Außenaktionen. Fränkischer Klöppelverband e.V. Düsseldorfer Straße 55 90425 Nürnberg Telefon: 0911 / 65 08 99 51 info@kloeppeln-in-franken.de www.kloeppeln-in-franken.de Kontakt: Gerlinde Fischer Wir suchen Menschen, die Interesse am Klöppeln haben sowie Lust und Zeit haben, in unseren Projekten, Ausstellungen, bei der Gestaltung der Webseite, Zeitschrift oder im Unterricht zu helfen.

Checkliste für die Aufnahme einer ­ehrenamtlichen Tätigkeit Ihre persönlichen Vorüberlegungen: – Warum möchten Sie sich freiwillig engagieren? – Für wen oder was wollen Sie sich engagieren? – Welche Themen oder Zielgruppen liegen Ihnen besonders am Herzen? – Welche Kompetenzen und Fähigkeiten können Sie einbringen? – Was möchten Sie Neues lernen und erleben? – Wie viel Zeit möchten Sie investieren? – Wie flexibel und mobil sind Sie? – Welche Formen der Verbindlichkeit können und wollen Sie eingehen? Ihre Fragen an eine Organisation, einen Träger oder die ­Beratungsstelle: – Wie würde mein Arbeitsfeld im Detail aussehen? – Welche Ethik, Leitsätze, Grundsätze und Politik vertritt die Organisation? – Entsprechen diese meinen Vorstellungen? – Wer ist mein Ansprechpartner? – Werden Vorkenntnisse von mir erwartet? – Kann ich eine »Schnupperphase« durchlaufen? – Werde ich eingearbeitet? – Kann ich an Fortbildungen teilnehmen und wer bezahlt diese? – Wie viel Zeit muss ich in mein Ehrenamt investieren? – Welche Kosten kommen auf mich zu? – Bekomme ich diese erstattet? – Bekomme ich eine Aufwandsentschädigung? – Verdient die Einrichtung durch meine Tätigkeit Geld? – Wenn ja: was geschieht damit? – Fallen durch meine Tätigkeit bezahlte Arbeitsplätze weg? – Bekomme ich nach Abschluss des Ehrenamts ein Zertifikat ausgestellt?

Freiwilligen-Info Nürnberg ZAB Karolinenstraße 53 (Thalia-Buchhaus Campe) 90402 Nürnberg Telefon: 0911 / 929 71 70 Mittwoch 11-17 Uhr, Freitag 15-18 Uhr zab@iska-nuernberg.de www.freiwilligeninfo.nuernberg.de Kontakt: Anita Raffelt Die Freiwilligen-Info ist ein Anlaufpunkt für erste Informationen und konkrete Beratung für Menschen, die sich für bürgerschaftliches Engagement in Nürnberg interessieren. Ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind Ihre Ansprechpartner.

Infostand Freiwilligenbörse Stadt Nürnberg, Referat für Jugend, Familie und Soziales Hauptmarkt 18 90403 Nürnberg Telefon: 0911 / 231 23 44 www.freiwilligenboerse.nuernberg.de Kontakt: Melanie Schmitt Koordinierungs- und Informationsstelle für alle Fragen ehrenamtlichen Engagements der Stadt Nürnberg: Newsletter, Arbeitskreise, Facebook »NuernbergEngagiert« sowie Informationen zur bayerischen Ehrenamtskarte. Besondere Beratung bei Ehrenamt im Themenbereich »Integration und Flucht« sowie Unternehmenskooperationen.


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Internationaler Bund Freier Träger der Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit e.V. Schanzäckerstraße 10 90443 Nürnberg Telefon: 0911 / 945 36-60 ann.lorschiedter@internationalerbund.de vap-franken@internationalerbund.de Kontakt: Ann Lorschiedter Menschsein stärken: Der Internationale Bund e.V. bietet Freiwilligendienste in Deutschland und weltweit an. Mindestdauer: 4 Wochen im Ausland, 6 Monate in Deutschland. Klinikum Nürnberg – Ehrenamtlicher Besuchsdienst Prof.-Ernst-Nathan-Straße 1 90419 Nürnberg Telefon: 0911 / 398 20 91 schrade@klinikum-nuernberg.de www.klinikum-nuernberg.de Kontakt: Christine Schrade Wir suchen Freiwillige für Besuch der Patientinnen und Patienten am Krankenbett; Erledigung von kleineren Besorgungen; Begleitung bei Spaziergängen; Begleitung zu Untersuchungen; Betreuung wartender Patienten in der Röntgenabteilung. Oxfam Shop Nürnberg Dr.-Kurt-Schumacher-Str. 16 90402 Nürnberg Telefon: 0911 / 632 71 53 jheussner@t-online.de www.oxfam.de Kontakt: Jürgen Heußner Wir suchen Freiwillige für die Mitarbeit bei der Aufbereitung und dem Verkauf hochwertiger Secondhand-Ware.

Rummelsberger Diakonie e. V. Rummelsberg 2 90592 Schwarzenbruck Telefon: 09128 / 50-0 info@rummelsberger.net www.rummelsberger-diakonie.de Kontakt: Bettina Nöth Die Rummelsberger Diakonie ist einer der großen diakonischen Träger in Bayern mit Angeboten für Kinder, Jugendliche, Flüchtlinge, Menschen mit Behinderung und Senioren. Wir suchen Freiwillige, die Alleinerziehende, die von Wohnungslosigkeit bedroht sind, unterstützen. Senior Experten Service (SES) Henkestraße 91 91052 Erlangen Telefon: 09131 / 48 32 14 ses@ses-buero-erlangen.de www.ses-bonn.de Kontakt: Christian Halangk Der SES gibt mit Fachleuten im Ruhestand Hilfe zur Selbsthilfe – jetzt auch ab 30+ Hilfe zur Selbsthilfe – ehrenamtlich und weltweit! Zurzeit sind beim SES fast 12.000 Expertinnen und Experten registriert. Seit 1983 hat der SES über 35.000 Einsätze in mehr als 160 Ländern verwirklicht. Auszubildende werden im Rahmen des VerA-Projektes kostenlos unterstützt. Seniorenamt Stadt Nürnberg Hans-Sachs-Platz 2 90403 Nürnberg Telefon: 0911 / 231 67 01 angelika.thiel@stadt.nuernberg.de www.nuernberg.de/internet/ seniorenamt Kontakt: Angelika Thiel Wir suchen Freiwillige für Besuche bei älteren Menschen zuhause – mit offenem Ohr, aufmerksamen Blick und helfender Hand, Freude am Autofahren im Hol- und Bringdienst, Sinn für Gastlichkeit bei Veranstaltungen.

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SHG Syrinx Nordbayern Gerhart-Hauptmann-Straße 109 90763 Fürth Telefon: 0911 / 17 17 41 hannelore.beke@syrinx-nordbayern.de www.syrinx-nordbayern.de Kontakt: Hannelore Beke Syrinx Nordbayern gibt Informationen über seltene Rückenmarkserkrankungen wie Syringomyelie und Chiari Malformation. Stifter-Initiative Nürnberg Finanzreferat/Sozialreferat Stadt Nürnberg Theresienstraße 7 90403 Nürnberg Telefon: 0911 / 231 33 26 info@stifterinitiative.nuernberg.de www.stifterinitiative.nuernberg.de Kontakt: Dr. Uli Glaser Das Leitmotiv »Bürgerzeit, Bürgerwissen, Bürgergeld« umfasst das Bürgerschaftliche Engagement Nürnberg. Stiftungen sind in all diesen Formen aktiv – die Stifter-Initiative sucht und unterstützt Menschen, um als Stifter und Zustifter aktiv zu werden. Tierheim Feucht Fellastraße 4, 90537 Feucht Telefon: 09128 / 91 64 94 info@tierheim-feucht.de www.tierheim-feucht.de Kontakt: Ingrid Medritzky Wir suchen Freiwillige in den Bereichen Fundraising, Jugendarbeit, Reinigungsarbeiten in den Tierabteilungen und neue Medien.

Freiwilligen-Info

Wings to school Am Stand der Nürnberger Goebenstraße 23 »Freiwilligen-Info« kann 90431 Nürnberg man sich durchgehend über Telefon: (0911) 694265 Engagement-Möglichkeiten Kontakt: Barbara Schwarz in Nürnberg beraten lassen – Wer hat Zeit und Spaß daran, mit vor allem auch über diejeniAusländerkindern Deutsch zu lergen Projekte, die nicht mit nen und bei den Hausauf­gaben einem eigenen Stand auf der zu helfen?

Freiwilligenbörse vertreten sind. Sie haben keine Zeit, zur Freiwilligenbörse zu kommen? Im Café des Buchhaus Thalia-Campe (Karolinenstraße 53, 90402 Nürnberg) stehen jeden Mittwoch, 1117 Uhr und jeden Freitag, 1518 Uhr geschulte Freiwillige des Zentrums aktiver Bürger (ZAB) für ein persönliches Beratungsgespräch bereit. Kommen Sie doch einfach mal auf einen Kaffee vorbei! Bürgernetz Oder Sie nutzen die Datenbank »Bürgernetz«, in der Hunderte von Engagementmöglichkeiten beschrieben sind: www.buergernetz. nuernberg.de

Die 8. Freiwilligenbörse Nürnberg 2018 wird organisiert von: Stadt Nürnberg, Referat für ­ Jugend, Familie und Soziales (Dr. Uli Glaser, Melanie Schmitt), Senior Advisor Thomas Henrich und dem Zentrum Aktiver Bürger (Wolfgang Neumüller) Projektbüro: Stadt Nürnberg, R ­ eferat für Jugend, Familie und Soziales Hauptmarkt 18, 90403 Nürnberg Telefon 0911 / 231-33 26 Fax 0911 / 231-55 10 E-Mail: melanie.schmitt@stadt.nuernberg.de Internet: www.freiwilligenboerse.nuernberg.de Mit Unterstützung der AFAG Messen und Ausstellungen GmbH und des Seniorenamts. Die Organisatoren der 8. Freiwilligen­ börse Nürnberg danken dem großzügigen Unterstützer: Leihhaus Nürnberg.


Veranstaltungskalender  29

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Ausgewählte Veranstaltungen Februar bis April 2018

Ausstellungen Krone – Macht – Geschichte. Nürnberg auf einen Blick Di-Fr 10–17 Uhr, Sa und So 10–18 Uhr Stadtmuseum im Fembo-Haus, Burgstraße 15, Nürnberg Ein neuer Ausstellungssaal präsentiert die Geschichte Nürnbergs in nur 30 Minuten Info: 0911 / 231 25 95 Wohl! nun kann der Guss beginnen … Mi, Sa, So 14–17 Uhr Museum |22|20|18| Kühnertsgasse, Kühnertsgasse 22, Nürnberg Bronzeschätze aus Nürnberg VA: Altstadtfreunde Nürnberg e.V. Info: 0911 / 507 23 60 Reisen zu den Enden der Welt Ab 15.03.2018; Di–Fr 9–17 Uhr, Sa und So 10–18 Uhr Museum Industriekultur, Äußere Sulzbacher Straße 62, Nürnberg Fotografien von Michael Runkel Info: 0911 / 231 38 75 Fritz Bauer. Der Staatsanwalt. Ab 15.03.2018; Mo–Fr 9–18 Uhr, Sa und So 10–18 Uhr Dokumentationszentrum Reichs­ parteitagsgelände, Bayernstraße 110, Nürnberg NS-Verbrechen vor Gericht Info: 0911 / 231 75 38 Rätselbilder Ab 21.03.2018; Di–Fr 10–17 Uhr, Do 10–20 Uhr, Sa und So 10–18 Uhr Albrecht-Dürer-Haus, AlbrechtDürer-Straße 39, Nürnberg Design-Studierende der TH Nürnberg interpretieren Dürer Info: 0911 / 231 25 68 Söldner, Schrecken, Seuchen Ab 01.04.2018, Di–So 10-17 Uhr Fränkische Schweiz-Museum ­Tüchersfeld, Am Museum 5, ­Pottenstein Franken und Böhmen in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges Info: 09242 / 16 40

Puppenhäuser 1968 Bis 06.05.2018; Di–Fr 10–17 Uhr, Sa und So 10-18 Uhr Spielzeugmuseum, Karlstraße 13–15, Nürnberg Politische Proteste und private Paradiese Info: 0911 / 231 31 64

Beratung und Vorträge Kur oder Urlaub mit Menschen mit Demenz – wie funktioniert‘s? 20.02.2018, 17:30 Uhr Nachbarschaftshaus Gostenhof, Aula, Adam-Klein-Str. 6, Nürnberg Psychologen Dr. Michael Wenz stellt das Alzheimertherapiezentrum Bad Aibling vor. Birgit Pohl begleitet Urlaube und berichtet über das Kraftschöpfen und Erholen vom Alltag. VA: Angehörigenberatung e.V. Info: 0911 / 26 61 26 Artensterben als Chance 22.02.2018, 19:30 Uhr Katharinensaal, Am Katharinen­ kloster 6, Nürnberg Die heutige Biodiversität auf der Erde resultiert aus der langzeitlichen Dynamik von Artbildung und Artensterben. Referent: Prof. Dr. Wolfgang Kiessling, Universität Erlangen Nürnberg VA: Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V. Info: 0911 / 22 79 70 Osteoporose – Vorbeugung, Diagnostik und Therapie 03.03.2018, 10–11:30 Uhr Krankenhaus Rummelsberg, Rummelsberg 71, 90592 Schwarzenbruck Referent: Chefarzt Dr. Heinrich Dorner VA: Krankenhaus Rummelsberg Info: 09128 / 50 40 Gen Norden 05.03.2018, 14:30–16 Uhr Caritas-Sozialstation, Kirschgartenstr. 70, Nürnberg Bildervortrag mit Frau Diem

09:00 – 10:30

Prof. Dr. Martinus Richter

Hallux valgus/ Krallenzehen

Prof. Dr. Martinus Richter ist Chefarzt der Klinik für Fuß- und Sprunggelenkchirurgie am Krankenhaus Rummelsberg. Der Mediziner ist für innovative Methoden wie das 3D-Röntgengerät im Stehen unter Belastung oder die Knorpeltherapie mit körpereigenen Stammzellen bekannt. Prof. Richter ist Präsident der internationalen Vereinigung der Fuß- und Sprunggelenkgesellschaften (IFFAS). Zum Spektrum seiner Abteilung gehören Arthrose, Deformitäten, Trauma, chronische Instabilitäten, Weichteilprobleme oder spezielle Schwerpunkte wie die Behandlung des diabetischen Fußes.

VA: Caritas-Sozialstation und Tagespflege Nürnberg-Nord e.V. Info: 0911 / 35 06 48 43 oder 300 14 35 Vorsorgemöglichkeiten für Unfall, Krankheit und Alter: VorsorgeVollmacht, Betreuungs- und Patientenverfügung 06.03., 03.04.2018, je 15:30-16:45 Uhr Nachbarschaftshaus Gostenhof, Adam-Klein-Str. 6, Nürnberg VA: Amt für Existenzsicherung und soziale Integration - Sozialamt – Betreuungsstelle Info: 0911 / 231 70 80 Chancen eines Umzugs in ein Pflegeheim 06.03.2018, 17.30 Uhr Evang. Gemeinde St. Jobst - großer Saal (I. Stock), Äußere Sulzbacher Str. 146, Nürnberg Der Vortrag richtet den Blick auf die Chancen für einen solchen Schritt und thematisiert, (ab) wann ein Leben in einem Pflegeheim hilfreich ist und was es im Vorfeld zu beachten gilt, damit der Umzug gelingen kann. Referentin: Barbara Lischka / Angehörigenberatung e.V. Nürnberg VA: Seniorennetzwerk St. Jobst / Erlenstegen Info: 0911 / 959 80 23 Daheim wohnen bleiben und das eigene Zuhause altersgerecht (um) gestalten: Wer hilft? 14.03.2018, 14.30 Uhr Evang. Gemeinde St. Jobst - großer Saal (I. Stock), Äußere Sulzbacher Str. 146, Nürnberg Hier erhalten Sie Information über die Möglichkeiten, das eigene Zuhause mittels alltagspraktischer, technischer Hilfsmittel und/oder baulicher Lösungen altersgerecht und barrierearm zu gestalten - sowie wissenswerte Hinweise zu Finanzierung und Fördermittel. Referent: Johann Schauer / ehrenamtlicher »KOWAB-Berater« VA: Seniorennetzwerk St. Jobst / Erlenstegen. Info: 0911 / 959 80 23

11:00 – 12:30

Prof. Dr. Dr. Wolf Drescher ist Chefarzt der Klinik für orthopädische Chirurgie der unteren Extremitäten und Endoprothetik am Krankenhaus Rummelsberg. Er ist ein international renommierter Experte auf dem Gebiet der Hüft- und Kniegelenkchirurgie sowie Präsident der weltweiten Gesellschaft für Hüftkopfnekrose (ARCO). Die Schwerpunkte seiner Klinik gehen von der Hüft- und Kniearthrose, Hüftimpingement, gelenkerhaltenden Therapien, Achsenkorrektur von O- und X-Beinen bis hin zur orthopädischen Rheumatologie.

Betreuungsrecht 17.03.2018, 9:30–11:45 Uhr Gewerbemuseumsplatz 2, Nürnberg BZ-Kursnummer: 28131 VA: Bildungszentrum im Bildungscampus Nürnberg Info/Anmeldung: 0911 / 231 31 47 Meine Zeit – meine Auszeit: Zeitmanagement im (Un-) Ruhestand 17.03.2018, 10–16 Uhr Gewerbemuseumsplatz 2, Nürnberg BZ-Kursnummer: 28061 VA: Bildungszentrum im Bildungscampus Nürnberg Info/Anmeldung: 0911 / 23 131 47 Assistenten zum selbständigen Leben - wie unterstützen uns ALEXA und Co? 20.03.2018, 14 Uhr Konrad-Groß-Stube, Spitalgasse 22, Nürnberg VA: Computer Club Nürnberg 50 plus e. V. (CCN) Info/Anmeldung: 0911 / 992 83 52 Wertschätzende Kommunikation 22.03.2018, 15 Uhr Evang. Gemeinde St. Jobst - kleiner Saal, Äußere Sulzbacher Str. 146, Nürnberg Impulsvortrag über das Modell der Gewaltfreien Kommunikation nach Marshall Rosenberg vor Referentin: Karin Charlotte Melde, Kommunikationswirtin und GfK-Trainerin VA: Seniorennetzwerk St. Jobst / Erlenstegen Info: 0911 / 959 80 23

13:00 – 14:30

Prof. Dr. Dr. Wolf Drescher

Verschleiß und Rheuma an Hüft- und Kniegelenk

Mehr Ordnung in der Wohnung – mehr Platz für Sie! 15.03.2018, 13:45–16:45 Uhr Gewerbemuseumsplatz 2, Nürnberg BZ-Kursnummer: 28057 VA: Bildungszentrum im Bildungscampus Nürnberg Info/Anmeldung: 0911 / 231 31 47

PD Dr. Uwe Vieweg

Verschleiß der Lendenwirbelsäule

PD Dr. Uwe Vieweg ist Chefarzt an der Klinik für chirurgische und konservative Wirbelsäulentherapie am Krankenhaus Rummelsberg. Er gilt als Spezialist auf dem Gebiet der minimalinvasiven Neurochirurgie. Zu den klinischen Schwerpunkten seiner Abteilung zählen neben sämtlichen verschleißbedingten Veränderungen der Hals-, Brustund Lendenwirbelsäule vor allem auch Bandscheibenvorfälle, Deformitäten, Formabweichungen, Fehlbildungen und entzündliche Veränderungen der Wirbelsäule sowie Wirbelsäulenverletzungen und Instabilitäten.

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30 Veranstaltungskalender Geldanlage in der »Null-Zins-Ära« mit Internetunterstützung 27.03.2018, 14 Uhr Konrad-Groß-Stube, Spitalgasse 22, Nürnberg VA: Computer Club Nürnberg 50 plus e. V. (CCN) Info/Anmeldung: 0911 / 992 83 52 Charakterköpfe – Griechen und Römer im Porträt 28.03.2018, 19:30 Uhr Katharinensaal, Am Katharinen­ kloster 6, Nürnberg Lichtbildvortrag von Dr. Christian Gliwitzky, Glyptothek München VA: Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V. Info: 0911 / 22 79 70

Lösungswege bei Schulterschmerzen 14.04.2018, 10–13:30 Uhr Krankenhaus Rummelsberg, Rummelsberg 71, 90592 Schwarzenbruck Referent: Chefarzt Prof. Dr. Richard Stangl VA: Krankenhaus Rummelsberg Info: 09128 / 5040

Wohnformen im Alter und deren Finanzierung 10.04.2018, 14.30 Uhr Evang. Gemeinde St. Jobst - großer Saal (I. Stock), Äußere Sulzbacher Str. 146, Nürnberg Information über Wohnformen im Alter (Betreutes Wohnen, Pflegeheime), deren Kennzeichen und Unterschiede. Referentin: Veronika Spreng, Informations- und Beratungsstelle im Seniorenamt VA: Seniorennetzwerk St. Jobst / Erlenstegen Info: 0911 / 959 80 23

Orientierung mit dem Smartphone/ iPhone 16.04.2018, 14 Uhr Konrad-Groß-Stube, Spitalgasse 22, Nürnberg VA: Computer Club Nürnberg 50 plus e. V. (CCN) Info/Anmeldung: 0911 / 992 83 52 Ich brauche einen Pflegeplatz, aber meine Rente reicht nicht aus! 16.04.2018, 14–15:30 Uhr Treff Bleiweiß, Hobbyraum, Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Referent: Norbert Hahn, Leiter des Arbeitsbereichs »Hilfe in Alten-und Pflegeheimen« beim Bezirk Mittelfranken VA: Seniorenamt Nürnberg, Treff Bleiweiß Info/Anmeldung: 0911 / 231 82 24 Kunst in der Toskana: Der Tarotgarten von Niki de Saint Phalle 17.04.2018, 12.45–14.15 Uhr Gewerbemuseumsplatz 2, Raum 3.11, Nürnberg Referentin: Carmen Wusterhausen; Akademiepass erforderlich. VA: Alten-Akademie Nürnberg e.V. Info/Akademiepass: 0911 / 53 70 10

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Die wunderbare Welt der Tablets 11.04.2018, 14–16 Uhr: Tablet-­ Computer-Systeme und ihre Handhabung. 18.04.2018, 14–16 Uhr: Bedeutung und Einsatz von Apps 25.04.2018, 14–16 Uhr: Foto und Film 02.05.2018, 14–16 Uhr: Navigation und Wandern Treff Bleiweiß, Hobbyraum, Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Workshop-Leitung: Jochen Wölfel und Christian Bellaj VA: Seniorenamt Nürnberg, Treff Bleiweiß Info/Anmeldung: 0911 / 231 82 24

Magie der Gärten Norditaliens 23.04.2018, 14:30–16 Uhr Caritas-Sozialstation, Kirschgartenstr. 70, Nürnberg Bildervortrag mit Frau Mauser VA: Caritas-Sozialstation und Tagespflege Nürnberg-Nord e.V. Info: 0911 / 35 06 48 43 oder 300 14 35

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Wie mache ich meinen Computer sicher? 24.04.2018, 14 Uhr Konrad-Groß-Stube, Spitalgasse 22, Nürnberg VA: Computer Club Nürnberg 50 plus e. V. (CCN) Info/Anmeldung: 0911 / 992 83 52

Entlang der Pegnitz nach Osten 20.03.2018, 14 Uhr Treffpunkt: Erlenstegen, Haltestelle der Straßenbahn-Linie 8, Nürnberg VA: Initiative »Persönliche Stadtansichten« Info: 0911 / 211 07 30 (Mo, Mi je 14 bis 15.30 Uhr)

Führungen und ­Wanderungen

Mögeldorf 26.03.2018, 14 Uhr Treffpunkt: Mögeldorfer Plärrer, Nürnberg Vom Standort der Herrensitze Nürnberger Patrizier zum modernen Wohnvorort VA: Initiative »Persönliche Stadtansichten« Info: 0911 / 211 07 30 (Mo, Mi je 14 bis 15.30 Uhr)

Das Geschäft mit dem »Täschchenwinken« 19.02.2018, 14–15:30 Uhr Treffpunkt: Endterstraße 6, Nähe Karl-Bröger Eck, Nürnberg Die Leiterin der Beratungsstelle von Kassandra e.V., Bärbel Ahlborn, stellt den Verein vor und berichtet über das Geschäft mit dem Sex. VA: Seniorenamt Nürnberg, Treff Bleiweiß Info/Anmeldung: 0911 / 231 82 24 Moment mal – Mit Demenz Kultur erleben 20.02.2018, 14–16 Uhr Germanisches Nationalmuseum, Kunstpädagogisches Zentrum, Kartäusergasse 1, Nürnberg Angebot für Menschen mit leichter Demenz, Angehörige und Betreuer. Die Museumsgäste stimmen sich bei Kaffee und Plätzchen auf die Faschingszeit ein. Danach sind alle eingeladen, Museumsobjekte der Dauerausstellung zu erleben und mit individuellen Erinnerungen, Gedanken und Ideen zu beleben. Im Mittelpunkt stehen närrische Objekte. Für Rollstuhlfahrer bedingt geeignet (Bitte geben Sie bei Ihrer Anmeldung Bescheid). VA: Kunst- und Kulturpädagogische Zentrum Info/Anmeldung: 0911 / 133 12 81 Die Welt der Masken 25.02.2018, 14 Uhr Eingangsbereich des Naturhistorisches Museum Nürnberg, Marientorgraben 8, Nürnberg VA: Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V. Info: 0911 / 22 79 70 Streifzug durch die Geschichte der Feuerwehr 15.03.2018, 14–15 Uhr Treffpunkt: Vor der Feuerwache 3, Jakobsplatz 20 (Hofeinfahrt Zirkelschmiedsgasse), Nürnberg VA: Seniorenamt Nürnberg, Treff Bleiweiß Info/Anmeldung: 0911 / 231 82 24

Wohl, da steht der Guss vollendet! 07.04.2018, 10–16 Uhr Treffpunkt: Obstmarkt / Ecke Spitalgasse, Nürnberg Denkmäler in Nürnberg; Start der Gruppen ca. alle 15 Minuten VA: Altstadtfreunde Nürnberg e.V. Info: 0911 / 507 23 60 Die Altstadt von Fürth und ihre Höfe 12.04.2018, 14–15:30 Uhr Treffpunkt: Bahnsteig der U1 Haltestelle Rathaus, Fürth Leitung: Gerda Distler VA: Seniorenamt Nürnberg, Treff Bleiweiß Info/Anmeldung: 0911 / 231 82 24 Rund um die Poststadt 17.04.2018, 14–15 Uhr Treffpunkt: Eingang des Südstadt­bades, Nürnberg Leitung: Reiner Eck; Akademiepass erforderlich. VA: Alten-Akademie Nürnberg e.V. Info/Akademiepass: 0911 / 53 70 10 Nürnberg vor eintausend Jahren 19.04.2018, 14 Uhr Treffpunkt: Eingang der Jugendherberge, Nürnberger Burg Spurensuche nach dem frühen Nürnberg bevor es in das Licht der Geschichte eintrat VA: Initiative »Persönliche Stadtansichten« Info: 0911 / 211 07 30 (Mo, Mi je 14 bis 15.30 Uhr)

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Veranstaltungskalender  31

Rund um den Valznerweiher 19.04.2018, 14 Uhr Treffpunkt: Bushaltestelle der Linie 44 »Valznerweiherstraße«, Nürnberg Geschichte und Geschichten um das beliebte Naherholungsgebiet Valznerweiher. Mit Rainer Eck. VA: AWO-Kreisverband Nürnberg e.V. Info: 0911 / 45 06 01 67

Nürnberger Frauengeschichte(n) 21.02.2018, 14–15:30 Uhr Treff Bleiweiß, Hobbyraum, Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Lesung mit Annette Körner und Gabi Müller-Ballin VA: Seniorenamt Nürnberg, Treff Bleiweiß Info/Anmeldung: 0911 / 231 82 24

Baustellenbesichtigung: Der Pellerhof – Die Pracht ist zurück! 21.04.2018, 10-15 Uhr Pellerhof, Egidienplatz 23, Nürnberg Führung zu jeder halben Stunde VA: Altstadtfreunde Nürnberg e.V. Info: 0911 / 507 23 60

Heiteres und Weiteres - Märchen für Erwachsene 23.02.2018, 20 Uhr Kulturladen Schloss Almoshof, Almoshofer Hauptstr. 49-53, Nürnberg Andrea Gonze erzählt wundervolle Geschichten zum schmunzeln, lachen und weiter erzählen. Ein unterhaltsamer Abend für Lauscher, Genießer, Pechvögel, Glückskinder und ganz Neugierige. VA: Kulturladen Schloss Almoshof Info: 0911 / 23 11 14 05

Gesundheit und Sport 3000 Schritte regelmäßig mittwochs, 10–11 Uhr Treffpunkt: Wohnstift Hallerwiese, Praterstraße 3, Nürnberg Gemeinsames Gehen bei jedem Wetter VA: Lokales Freiwilligenmanagement »Aktiv im Stadtteil« - Nürnberger Süden und Westen Info: 0911 / 92 97 17 18 Fürther Gesundheitsmesse 03.03.2018, 12–18 Uhr; 04.03.2018, 10–18 Uhr Sportpark Ronhof / Thomas Sommer, Laubenweg 60, Fürth Schwerpunkt »Infos für Seniorinnen und Senioren« VA: Stadt Fürth, Gesundheitsregion plus. Info: 0911 / 974 17 89 Tanz mit, bleib fit 03.03., 07.04., 05.05.2018, je 14:30–17 Uhr MGH-AWOthek , Karl-Bröger-Straße 9 /EG, Nürnberg VA: AWO-Kreisverband Nürnberg e.V. Info: 0911 / 45 06 01 67 Hauptsache gesund?! 12.03.2018, 12.45–14.15 Uhr Gewerbemuseumsplatz 2, Raum 3.11, Nürnberg Haben glücklich sein und christlicher Glaube etwas mit Gesundheit zu tun? Referent: Dr. med. W. Piniek, Internist, ehemal. Oberarzt am Krankenhaus Martha-Maria; Akademiepass erforderlich. VA: Alten-Akademie Nürnberg e.V. Info/Akademiepass: 0911 / 53 70 10 Morbus Parkinson – eine Darmerkrankung? 14.03.2018, 19 Uhr Wohnstift Hallerwiese, Prater Straße 3, Nürnberg VA: Wohnstift Hallerwiese / Diakonie Neuendettelsau Info: 0911 / 272 14 30

Literatur und Theater Literatur am Nachmittag 20.02., 13.03., 24.04.2018, je 15:30 Uhr Kulturladen Ziegelstein, Ziegelsteinstr. 104, Nürnberg Anja Weigmann liest Erzählungen VA: Stadt Nürnberg, Kulturladen Ziegelstein Info/Anmeldung: 0911 / 52 54 62 Auf dem Weg nach Surinam 20.02.2018, 19 Uhr Dreieinigkeitskirche, Glockendonstr. 15, Nürnberg Benefizlesung der Schauspielerin Marianne Sägebrecht VA: Weltgebetstag der Frauen Deutsches Komitee e.V. Info: 0911 / 680 63 01

Hasenmärchen 11.03.2018, 14 Uhr Treffpunkt: Tiergartenvorplatz Nürnberg Märchenspaziergang am Schmausenbuck VA: Reingard Fuchs Info: 0911 / 40 26 79 Lesung: Stille Orte in Bayern 14.03.2018 14.45–16.15 Uhr Gewerbemuseumsplatz 2, Raum 3.11, Nürnberg Vortragende: Dietmar Brucker und Heike Burkhard; Akademiepass erforderlich. VA: Alten-Akademie Nürnberg e.V. Info/Akademiepass: 0911 / 53 70 10


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32 Veranstaltungskalender Erzählcafé - Das Kind, das ich einmal war 15.03.2018, 14:30–16 Uhr Kulturladen Zeltnerschloss, Gleißhammerstr. 6, Nürnberg Menschen, die die Nachkriegszeit als Kinder oder Jugendliche erlebt haben und alle, die sich für das Thema interessieren, können ins Gespräch kommen, oder einfach nur zuhören. VA: SeniorenNetzwerk Südstadt Ost in Zusammenarbeit mit der frauenBeratung nürnberg und dem Kulturladen Zeltnerschloss Info: 0911 / 944 45 45 Die Millionärin 17.03. (Premiere), 31.03., 26.04.2018, je 19:30 Uhr Kammerspiele im Staatstheater, Richard-Wagner-Platz 2, Nürnberg Stück von George Bernhard Shaw VA: Seniorentheatergruppe Tempo100 Info: 0911 / 93 89 22 95 Fröschekonzert 08.04.2018, 14 Uhr Treffpunkt: Tiergartenvorplatz Nürnberg Märchenspaziergang am Schmausenbuck VA: Reingard Fuchs Info: 0911 / 40 26 79

Musik und Unterhaltung Schnuppertanz mit dem Bundesverband Seniorentanz 23.02., 02.03., 20.04.2018, je 14–16 Uhr Treff Bleiweiß, Saal, Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Für alle Tanzbegeisterten, auch wenn sie ohne Partner sind. VA: Seniorenamt Nürnberg, Treff Bleiweiß Info: 0911 / 231 82 24 Tanztreff 25.02., 18.03., 29.04.2018, je 15–18 Uhr Nachbarschaftshaus Gostenhof, Adam-Klein-Str. 6, Nürnberg Standard und Latein mit Musik von Tanz-CDs. Info: 0911 / 231 70 80 Tanznachmittag 27.02., 27.03., 24.04.2018, je 14–17 Uhr (Einlass ab 13:30 Uhr) Nachbarschaftshaus Gostenhof, Adam-Klein-Str. 6, Nürnberg Atze an der Orgel Helmut Linke führt durch den Nachmittag. Für Kuchen, Kaffee und andere Getränke sorgt die Cafeteria »contrast«. Info: 0911 / 231 70 80

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Komm nach Wien, ich zeig dir was. 05.03.2018, 19 Uhr Wohnstift Hallerwiese, Prater Straße 3, Nürnberg Jacobus Quartett (München), Solistin Sigrun Vortisch (Klarinette) VA: Wohnstift Hallerwiese / Diakonie Neuendettelsau Info: 0911 / 272 14 30 Bingo 09.03.2018, 14–16 Uhr Treff Bleiweiß, Hobbyraum, Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Leitung: Ingrid Ullmann. Zur Auflockerung zwischendurch werden unterhaltsame Kreis- und Tanzspiele im Sitzen eingebunden. VA: Seniorenamt Nürnberg, Treff Bleiweiß Info/Anmeldung: 0911 / 231 82 24

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Gestatten: Wong 18.03.2018, 16:30 Uhr Meistersingerhalle Nürnberg Werke von Narong Prangcharoen, Franz Schubert und Gustav Mahler Dirigent: Chefdirigent (design.) Kahchun Wong VA: Nürnberger Symphoniker Info: 0911 / 474 01 27 Sprungbrett 22.03.2018, 16 Uhr Musiksaal in der Kongresshalle Nürnberg Abschlusskonzert des Dirigentenforums des Deutschen Musikrates Werke von Igor Strawinsky, Richard Strauss und Johannes Brahms; Solist: Christoph Eß, Horn; Dirigenten: Stipendiaten des Dirigentenforums des Deutschen Musikrates; Künstlerische Gesamtleitung: Lutz Köhler VA: Nürnberger Symphoniker Info/Karten: 0911 / 474 01 54 Musik liegt in der Luft 23.03.2018, 16 Uhr; 24.03., 25.03.2018, je 15 Uhr Treff Bleiweiß, Saal, Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Ensemble Josef Kirschbaum VA: Seniorenamt Nürnberg, Treff Bleiweiß Info/Kartenreservierung: 0911 / 231 82 24 Irish Folk in concert 12.04.2018, 20 Uhr Fenster zur Stadt, Vordere Stern­ gasse 1, Nürnberg Keltische Harfe & Songpoesie – Andy Lang (Gesang, Gitarre, Harfe) Info: 0911 / 24 44 94 14 Klassisches Konzert 18.04.2018, 16 Uhr Kulturladen Röthenbach, Röthenbacherhauptstraße 74, Nürnberg Die Künstlerinnen um Tenor Martin Fösel präsentieren Lieder, Arien und Kompositionen für Violine und Klavier von Mozart, Haydn und Schubert. VA: Kulturladen Röthenbach und Internationale Stiftung zur Förderung von Kultur und Zivilisation, München Info: 0911 / 64 51 91 Violine 20.04.2018, 15:15–16:45 Uhr Gewerbemuseumsplatz 2, Fabersaal, Nürnberg Konzert der Hochschule für Musik Nürnberg; Studierende der Violinklasse von Prof. Reto Kuppel VA: Alten-Akademie Nürnberg e.V. Info: 0911 / 53 70 10 Gesang 27.04.2018, 15:15–16:45 Uhr Gewerbemuseumsplatz 2, Fabersaal, Nürnberg Konzert der Hochschule für Musik Nürnberg; Studierende der Gesangsklasse von Prof. Johannes Mannov VA: Alten-Akademie Nürnberg e.V. Info: 0911 / 53 70 10 Tanz in den Mai – mit Kreistänzen den Frühling begrüßen 29.04.2018, 13:30–17 Uhr Treff Bleiweiß, Saal, Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Leitung: Ingrid Ullmann VA: Seniorenamt Nürnberg, Treff Bleiweiß Info: 0911 / 231 82 24


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Veranstaltungskalender  33

Konzert für Menschen mit Demenz, Angehörige und Jedermann 03.05.2018, 15 Uhr Meistersingerhalle, Kleiner Saal, Nürnberg Werke von Luigi Boccherini, Wolfgang Amadeus Mozart, Edvard Grieg u. a.; Solisten der Musikschule Nürnberg: Kai Chan, Timofey Gusev und Yinqi Lei, Klavier; Dirigent: Michael Konstantin VA: Nürnberger Symphoniker in Kooperation mit der Musikschule Nürnberg sowie der Angehörigenberatung e.V. Nürnberg, Gerontopsychiatrische Fachkoordination (GeFa) Mittelfranken und der Alzheimer Gesellschaft Mittelfranken e.V. Info/Karten: 0911 / 474 01 54 Caféhausmusik im Bleiweiß 05.05.2018, 14–16 Uhr Treff Bleiweiß, Cafeteria, Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Begleitung: Helmut Betzelt am Akkordeon; durch den Nachmittag führt Christine Ziegerer. VA: Seniorenamt Nürnberg, Treff Bleiweiß. Info: 0911 / 231 82 24

Unterwegs mit Enkeln Das Kind der Seehundfrau 22.02., 23.02., 27.02., 28.02., 01.03., 02.03.2018, je 10 Uhr 25.02., 01.03. 04.03.2018, je 15 Uhr Theater Pfütze, Äußerer Laufer Platz 22, Nürnberg Für Kinder ab 9 Jahren und Erwachsene. Info/Karten: 0911 / 28 99 09 Wo die wilden Kerle wohnen 23.2., 24.02., 25.2.2018, je 15 Uhr Filmhauskino, Königstr. 93, Nürnberg Kinderkino empfohlen ab 10 Jahren. Sensibel-melancholischer Kinderfilm, der unverkrampft-offen in Schattenseiten kindlichen Erlebens eintaucht. VA: Filmhauskino Info: 0911 / 231 73 40 Die Busfahrerin 09.03.2018, 10 Uhr; 10.03.2018, 18 Uhr; 11.03.2018, 15 Uhr; 14.03.2018, 11 Uhr; 15.03.2018, 10 Uhr und 15 Uhr; 20.03.2018, 10 Uhr; 21.03.2018, 9 Uhr Theater Pfütze, Äußerer Laufer Platz 22, Nürnberg Nach dem Buch von Vincent Cuvellier; für Kinder ab 7 Jahren und Erwachsene Info/Karten: 0911 / 28 99 09 Louis & Luca – das große Käserennen 09.03., 10.03. 11.03.2018, je 15 Uhr Filmhauskino, Königstr. 93, Nürnberg Kinderkino empfohlen ab 5 Jahren. Computeranimierter Film über Zusammenhalt, Einfallsreichtum und dem Talent, aus jeder Not eine Tugend zu machen. VA: Filmhauskino Info: 0911 / 231 73 40 Karakum 06.04., 07.04., 08.04.2018, je 15 Uhr Filmhauskino, Königstr. 93, Nürnberg Kinderkino empfohlen ab 10 Jahren. Spannender Abenteuerfilm in einer betörend schönen Wüstenlandschaft. Unverkrampft und spielerisch bietet er zugleich Einblicke in ein unbekanntes Land und erzählt von einer vorurteilsfreien Freundschaft über Länder- und Kulturgrenzen hinweg. VA: Filmhauskino Info: 0911 / 231 73 40

Hugo Cabret 27.04., 28.04., 29.04.2018, je 15 Uhr Filmhauskino, Königstr. 93, Nürnberg Kinderkino empfohlen ab 6 Jahren. Opulentes Märchenwerk über den Waisenjungen Hugo Cabret, der alleine in einem Pariser Bahnhofsgebäude lebt und dort die Bahnhofsuhren am Laufen hält; und dem Kinopionier Georges Méliès, dem Mann, der viele Tricks im Kino als erster gemacht hat. Königstr. 93, Nürnberg VA: Filmhauskino Info: 0911 / 231 73 40

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Dipl.-Kfm. (Univ.) Markus Kestler

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Impressum sechs+sechzig Magazin für selbstbewusste ältere Menschen Jahrgang 19 / Februar 2018 Herausgeber: Seniorenmagazin sechs+sechzig – Verein zur Förderung des Dialogs der Generationen e.V. Burgschmietstr. 37, 90419 Nürnberg Telefon 0911 / 37 77 661 Fax 0911 / 37 77 662 E-Mail: info@sechs-und-sechzig.de Internet: www.magazin66.de Unser Büro ist Montag und Donnerstag von 11 bis 12 Uhr besetzt Spenden sind steuerlich absetzbar: HypoVereinsbank Nürnberg, IBAN DE05 7602 0070 0003 7354 43 BIC HYVEDEMM460 Produktion und Anzeigenverwaltung: Intergenerationes – Gesellschaft zur Förderung des Dialogs der Generationen mbH Burgschmietstr. 37, 90419 Nürnberg Stefan Dremer c/o Nexus Start Unternehmensberatung Tel: 0911 / 20 22 51 50, Fax: 0911 / 205 37 05 Redaktion: Petra Nossek-Bock (verantw.), Georg Klietz, Annika Peißker Autoren: Werner vom Busch, Günter Dehn, Stefan Gnad, Angela Giese, Elke Graßer-Reitzner, Karin Jungkunz, Brigitte Lemberger, Horst Mayer, Michael Nordschild, Timo Schickler, Peter Viebig Fotos: Mile Cindric, Georg Klietz, Michael Matejka, Berny Meyer Illustration: Sebastian Haug Titel: Michael Matejka Gestaltung: www.gillitzer.net Fachliche Beratung: Seniorenamt Nürnberg Druck: Verlag Nürnberger Presse Druckhaus Nürnberg GmbH & Co. KG Auflage: ca. 220.000 Anzeigenannahme und -betreuung (Print + Online): • Ingrid Ullmann: Tel.+Fax 0911 / 40 64 99 tanz43@t-online.de Anzeigen-Dateien an: 66@gillitzer.net Derzeit gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 22 Verantwortlich für den Inhalt der Anzeigen: Stefan Dremer Das nächste sechs+sechzig erscheint am 7.5.2018, Anzeigenschluss 9.4.2018. Schirmfrauen: Helene Jungkunz, Ingrid Mielenz, Ursula Wolfring (†)

Die vorliegende Ausgabe von sechs+sechzig erscheint mit freundlicher Unterstützung durch:

34  Jung & alt

sec h s + s e ch z ig · A u s g a b e 1/ 20 18

Senioren fördern Azubis Projekt VerA vermittelt erfahrene Coaches

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anfred C. Maier hat immer gerne gearbeitet, im Beruf war er erfolgreich. Er war unter anderem Finanzvorstand bei den Leonischen Drahtwerken in Nürnberg. Doch dann näherte er sich dem Rentenalter. Zu allem Übel starb kurz vor seiner Pensionierung seine Frau, »viel zu früh«, wie er sagt. Nach und nach keimte eine Frage in ihm auf: Wie soll ich meinen Ruhestand gestalten? »Ich wollte was tun, das Sinn macht«, berichtet Maier. Zufällig las er einen Artikel über den »Senior Expert Service«, kurz SES, eine Organisation, die erfahrene Berufspraktiker ins Ausland schickt. Aber ins Ausland wollte er nicht. Seine letzten Berufsjahre war er wöchentlich vom Rheinland Herbert Fleischmann (rechts) und sein Nachfolger Konrad Braun nach Nürnberg gependelt, er setzen sich für Jugendliche in der Ausbildung ein. hatte keine Lust mehr, dauernd mit gepackten Koffern zu leben. dem lernbegierigen Azubi auf die Sprünge. »Oft Doch eine andere Aktivität dieser Organisation sind es einfach Fachausdrücke der Betriebswirtmit Sitz in Bonn fiel ihm ins Auge: »VerA«. Hinter schaft, die ich noch nicht kenne«, meint Seifi. dieser Abkürzung, die für »Verhinderung von Diese erklärt ihm Maier. »Damit ist das Problem Ausbildungsabbrüchen« steht, verbirgt sich eine dann oft schon gelöst«, sagt der Mentor, der die Initiative von SES, Industrie- und Handels- und Zuverlässigkeit und den Leistungswillen seines Handwerkskammern. Schützlings lobt. Mittlerweile berät er ihn auch Bei den Kammern macht man sich seit Jahren in Lebensfragen, hilft bei der Wohnungssuche Sorgen darüber, dass viele Auszubildende ihre und steht seinem Klienten mit Rat und Tat zur Lehrzeit nicht zu Ende bringen. Rund 20 Prozent Seite. aller Lehrverhältnisse werden vorzeitig gelöst, In Mittelfranken sind seit dem Jahr 2010 beviele davon schon im ersten Lehrjahr. Deshalb reits 209 Azubis begleitet worden; derzeit gibt wurde VerA gegründet. Dank dieser Initiative es hier 38 Begleitungen. Natürlich läuft es nicht haben junge Auszubildende jetzt die Möglichimmer so gut wie bei Manfred C. Maier und keit, bei Schwierigkeiten in der Ausbildung Hilfe Azimullah Seifi. Etliche Begleitungen wurden von lebens- und berufserfahrenen Vertrauenseingestellt, oft ging die Initiative dabei von den personen zu erhalten. Auszubildenden aus, sagt Herbert Fleischmann, Azimullah spricht schon gut Deutsch SES-Koordinator für die VerA-Initiative im Mittelfranken. Dennoch hebt er die Wichtigkeit der Manfred C. Maier fand die Idee sofort interesInitiative hervor: »Wir machen hier Coaching sant. Seither kümmert er sich um den jungen mit und für junge Leute in einer EntscheidungsAfghanen Azimullah Seifi. Der ist 19 Jahre alt, phase ihres Leben.« lebt seit zweieinhalb Jahren in Deutschland und Manfred C. Maier jedenfalls findet es toll, spricht schon sehr gut Deutsch. Seit Oktober in seinem Ruhestand noch etwas Sinnvolles zu 2016 macht er eine kaufmännische Lehre bei der leisten und einem jungen Menschen auf seinem Firma Aufzug-Schmitt & Sohn in Nürnberg. Als Weg ins Leben beizustehen. Und auch Fleischer Schwierigkeiten mit den Lerninhalten hatte, mann haben die Senioren in Gesprächen versimeldete sich Seifi bei SES. Der brachte ihn mit chert, dass die Begleitungen eine sehr befriediManfred C. Maier zusammen. Seither treffen gende Aktivität jenseits der Rente sind. sich die beiden jede Woche einmal. Dabei gehen sie den Stoff für die BerufsschuWerner vom Busch; Foto: Michael Matejka le durch. Wo Fragen aufkommen, hilft Maier


Das war schick  35

s ech s +s echz i g · A u sg a b e 1 / 2 01 8

Das Wissen in der Schrankwand Liebe Leserin, lieber Leser, immer wieder erinnern wir uns an Dinge des Alltags, die in vergangenen Jahrzehnten einmal richtig »schick« waren. Wer sie besaß oder nutzen konnte, war auf der Höhe der Zeit. Heute sind sie nicht mehr angesagt, weil wir inzwischen auf anderes mehr Wert legen. Oder sie sind im Zuge unserer veränderten Lebensgewohnheiten und vor allem mit der Entwicklung des digitalen Datenverkehrs überflüssig geworden.

W

ann wurde noch mal Thomas Mann geboren? Wo wachsen Maiglöckchen am besten? Und: Seit wann gibt es die Olympischen Spiele der Neuzeit? Wer in den 60er, 70er oder 80er Jahren vor solchen Fragen stand, der erhielt die Antworten meist nicht ruckzuck, sondern musste erst einmal ein paar Schritte gehen. Im besten Fall bis zur Bücherwand im eigenen Wohnzimmer, wenn’s schlechter lief mindestens bis zu Onkel Hans ins Arbeitszimmer. Denn dort stand der Große Brockhaus in Reih und Glied: 24 Bände, in Halbleder gebunden, nur der Buchrücken mit strapazierfähigem Leder­ imitat bezogen. Eine wahre Pracht. Und ein echtes Statussymbol in Zeiten, in denen das weltumspannende Datennetz mit seinem jederzeit verfügbaren Wissen noch nicht erfunden war. Tante Maria hatte Meyers Enzyklopädisches Lexikon hinter Glas verstaut, 25 Bände, in leuchtendem Rot, mit Goldprägung. Eine echte Wucht. Nur wenn die Kinder nett fragten, durfte sie einen der dicken Schinken aus dem Schrank holen und nachsehen, was unter »F wie Fußball« so alles in Band 9 (»Fj-Gel«) drinstand. Überraschende drei eng beschriebene Seiten (Seiten 579 bis 582) waren dem beliebten Sport gewidmet. Eine wahre Fundgrube für den Nachwuchs, der gerne zum gedruckten Papier griff. Bildschirm und Rechner hatte schließlich noch niemand zu Hause. Heute ist das alles ein Kinderspiel. Rasch ins Internet geklickt, einmal Mr. Google befragt oder auf dem Smartphone gewischt.

Und sicher wissen Sie längst, ehe Sie diese Zeilen auch nur zu Ende gelesen haben, dass Thomas Mann am 6. Juni 1875 in Lübeck geboren wurde, dass Maiglöckchen, diese feinen Liliengewächse, meist in lichten Laubwäldern am besten gedeihen und dass 1896 die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit in Athen über die Bühne gingen – auf Initiative des Franzosen Pierre de Coubertin. Ich habe das im Enzyklopädischen Lexikon nachgeschlagen. Hat einen Moment gedauert, doch der Duft der alten Seiten – einfach herrlich. Elke Graßer-Reitzner; Foto: Georg Klietz

Tippen ist von gestern

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eulich war ich in einem dieser modernen Haushalte zu Besuch. Genau weiß ich nicht mehr, was wir gesucht hatten. Jedenfalls fand ich es und rief fröhlich: »Da liegt’s ja!« Dadurch muss ich das runde Kästchen auf dem Regal aktiviert haben. Es fing plötzlich an zu reden, versprach, meine Anfrage zu bearbeiten, und sagte, dass das eventuell eine Weile dauern könnte. Wie mir erklärt wurde, handelte es sich bei dem Kästchen um eine gewisse Alexa. Die habe sich durch mich angesprochen gefühlt. Dass ich nicht der erste war, der da irritiert guckte und anfing, Bedenken zu äußern, bewies mir die Routine, mit der die Wohnungsbesitzer ihre Gegenargumente runterrasselten. Es sei halt viel bequemer, wenn man nicht erst einen Computer anschalten, bestimmte Seiten aufrufen und dann seine Fragen oder Bestellaufträge eingeben müsse. Diese Computer wiederum hätten ebenfalls ein Mikrofon und sogar eine Kamera, um einen auszuspähen. Insofern sei das Kästchen auch nicht mehr wie Orwell. Dafür sei Alexa wenigstens schlau, kenne die eigenen Gewohnheiten und Wünsche und erspare einem lästige Umwege oder rückenunfreundliche Sitzungen am PC.

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Depp im Web

Dann zeigten sie mir noch, wie das Teil eine individuell optimierte Musikplayliste zusammenstellt. Anhand von ein paar Lieblingstiteln wird einem da das Passende vorgeschlagen. Meistens seien das »tolle Titel«, die man sonst nie gefunden hätte. Früher habe man sich da stundenlang durch das zweifelhafte Musikprogramm des Bayerischen Rundfunks gequält, um auf irgendwas Gefälliges zu stoßen. Das musste dem Plattenhändler auch noch vorgesungen werden, weil die BR-Moderatoren mittlerweile weder Titel noch Interpret erwähnen. Derart umständlich seinen Musikgeschmack auszuweiten, sei »voll oldschool«, meinten Alexas Mitbewohner. Genauso »oldschool« wie Tippen. Tippen sei »absolut von gestern«, das bräuchten künftige Generationen nur noch zu lernen, wenn es vom Arbeitgeber verlangt wird. Nun ja, diese Kolumne habe ich trotzdem noch getippt. Bei der nächsten besuche ich den modernen Haushalt vielleicht noch mal und brülle in Richtung Regal: »Alexa, schreib den sechs+sechzigern bitte einen Depp im Web!« Peter Viebig


Neues aus der Universitätsmedizin Erlangen Vortragsreihe für alle interessierten Bürgerinnen & Bürger Rudolf-Wöhrl-Hörsaal, Östliche Stadtmauerstraße 11, Erlangen Jeweils Montag, 18.15 Uhr, Eintritt frei 09.04.2018

Herzmuskelentzündung – Myokarditis Prof. Dr. med. S. Achenbach, Direktor der Medizinischen Klinik 2 – Kardiologie und Angiologie

16.04.2018

Traumatisierung und posttraumatische Belastungsstörung Prof. Dr. med. J. Kornhuber, Direktor der Psychiatrischen und Psychotherapeutischen Klinik

23.04.2018

Vom Starstich zur All-Laser-Kataraktchirurgie – Grauer Star heute Prof. Dr. med. C. Mardin, leitender Oberarzt der Augenklinik

30.04.2018

Aneurysma-Screening – die neue Vorsorgeuntersuchung Prof. Dr. med. W. Lang, Leiter der Gefäßchirurgischen Abteilung

07.05.2018

Immunabwehr und Infektionen im höheren Lebensalter Prof. Dr. med. C. Bogdan, Direktor des Mikrobiologischen Instituts – Klinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene

14.05.2018

Ernährung und Multiple Sklerose Prof. Dr. med. Dr. h. c. S. Schwab, Direktor der Neurologischen Klinik Prof. Dr. med. R. Linker, stellvertretender Direktor der Neurologischen Klinik

28.05.2018

Die Angst vor den anderen: Soziale Phobie Prof. Dr. (TR) Y. Erim, Leiterin der Psychosomatischen und Psychotherapeutischen Abteilung

04.06.2018

Harnwegsinfektionen und Hämorrhoiden Dr. med. S. Burghaus, Oberärztin der Frauenklinik Prof. Dr. med. K. Matzel, Oberarzt der Chirurgischen Klinik, Sprecher des Kontinenz- und Beckenbodenzentrums Prof. Dr. med. B. Wullich, Direktor der Urologischen und Kinderurologischen Klinik, Sprecher des Kontinenz- und Beckenbodenzentrums

11.06.2018

Neue Hoffnung oder Humbug – Methadon und Cannabis in der Behandlung Schwerkranker Prof. Dr. med. C. Ostgathe, Leiter der Palliativmedizinischen Abteilung

18.06.2018

Mitralklappenerkrankung – Ursachen und Behandlung Prof. Dr. med. M. Weyand, Direktor der Herzchirurgischen Klinik

25.06.2018

Der trockene Mund – wenn die Spucke wegbleibt Prof. Dr. med. Dr. h. c. H. Iro, Direktor der Hals-Nasen-Ohren-Klinik – Kopf- und Halschirurgie

02.07.2018

Reizdarm: Was nun? PD Dr. med. M. Engel, Oberarzt der Medizinischen Klinik 1 – Gastroenterologie, Pneumologie und Endokrinologie

09.07.2018

Über die Lebensdauer von Füllungen und Zahnersatz Dr. med. R. Belli, Zahnklinik 1 – Zahnerhaltung und Parodontologie

Die Vortragsreihe wird unterstützt durch die Forschungsstiftung Medizin am Universitätsklinikum Erlangen, eine Stiftung zur Förderung von Forschung, Ausbildung, öffentlichem Gesundheitswesen und Mildtätigkeit. Werden Sie unser Partner! Weitere Auskünfte unter Tel.: 09131 85-40555.

Weitere Infos: www.forschungsstiftung.uk-erlangen.de


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