Potsdamer Rundschau, Ausgabe Mai 2006

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potsdamer rundschau Nr. 4 路 Mai 2006

Sozialdemokratische Monatszeitung

Willkommen im Regine-Hildebrandt-Haus


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potsdamer rundschau

Angemerkt

Ich will keine Orte meiden müssen …

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ber nun hat der brandenburgische Innenminister Jörg Schönbohm in einem Interview erklärt, dass es Orte in Brandenburg und ganz Deutschland gebe, „wo man sich klugerweise nachts lieber nicht allein aufhalten sollte“. Drei Sätze weiter erklärt er im selben Interview, dass man sich mit der Gewaltbereitschaft in der Gesellschaft nicht abfinden dürfte. Widersprüchlicher können Aussagen kaum sein. Wer, wenn nicht der brandenburgische Innenminister, also der oberste Chef von Polizei und Verfassungsschutz, soll denn sonst dafür Sorge tragen, dass sich die Bürger sicher durch ihre Städte bewegen können. Egal ob bei Tag oder bei Nacht. Mag sein, dass es die absolute Sicherheit nicht gibt.

Aber wenn der Innenminister des Landes Brandenburg davor warnt, sich des nächtens frei durch gewisse Orte in brandenburgischen Städten zu bewegen, dann stellt er eine der wichtigen Säulen unseres Staatswesens, das alleinige Gewaltmonopol des Staates in Frage. In Artikel 2 (2) des Grundgesetzes heißt es: „Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich.“ Dies ist ein für jeden Bürger im Grundgesetz garantiertes Recht, egal welchen Geschlechts, welcher Herkunft und welcher Hautfarbe. Die Bürger haben den Schutz ihrer Sicherheit auf Gerichte, Polizei und Verwaltung übertragen. Sie können, nein sie müssen, vom Staat erwarten könDie SPD Stadtverordneten Dr. Helmut Przybilski, Mike Schubert und Dr. Christian Seidel und die Landtagsabgeordnete Susanne Melior bei der Kundgebung „Potsdam bekennt Farbe“

Oberbürgermeister Jann Jakobs sprach auf der Solidaritätskundgebung für Erymias M. am Freitag nach Ostern den Angehörigen seine Anteilnahme und die Wünsche für eine baldige Genesung. Unter dem Motto „Potsdam bekennt Farbe“ hatten sich 4000 Teilnehmer auf dem Luisenplatz versammelt, um gegen Fremdenfeindlichkeit zu demonstrieren.

nen, dass dieser Schutz garantiert ist und zwar nicht in dem seine Beamten vor gewissen Orten warnen. Was wäre denn sonst die Konsequenz? Ist etwa derjenige, der sich nachts noch durch die Stadt bewegt, zum Teil selbst daran schuld, wenn er bedroht, beraubt, verprügelt oder gar ermordet wird? War er dann einfach zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort? Und wer entscheidet, welcher Ort sicher ist und wie erfährt jeder Bürger und jeder Gast einer Stadt davon, von welchem dieser Orte eine Gefahr ausgeht? Ist eine Bushaltestelle an einem Bahnhof in der brandenburgischen Landeshauptstadt Potsdam so ein gefährdeter Ort? Wenn wir dieser Logik folgen würden, dann setzen wir mehr aufs Spiel als unsere persönliche Sicherheit. Es würde eher die Gefahr einer Ausweitung der Gewaltbereitschaft auf immer neue Orte entstehen. Die Folgen für unsere Gesellschaft wären katastrophal.

Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Dies muss auch weiterhin uneingeschränkt zu jeder Zeit an jedem Ort gelten. Dafür haben der Staat und auch der brandenburgische Innenminister zu sorgen.

Mike Schubert Fraktionsvorsitzender

Impressum potsdamer rundschau Neue Folge Nr. 23 · Mai 2006 Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 24. April 2006 Redaktion Mike Schubert (V.i.S.d.P.) Alleestraße 9 14469 Potsdam Telefon: 0331 – 73 09 83 00 Telefax: 0331 – 73 09 83 02 Mail: mike.schubert@potsdam.de Fotos/Autoren dieser Ausgabe Harald Kümmel, Christian Maaß, Kathleen Riedel Herstellung weberpress. Daniela Weber Mail: daniela.weber@potsdam.de Druckauflage: 10.000


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Entscheidung für Brandenburg Auf dringenden ärztlichen Rat, hat Matthias Platzeck am 10. April 2006 den Vorsitz der SPD niederlegen müssen. Künftig wird er sich auf die Aufgaben als Brandenburger Ministerpräsident und Landesvorsitzender der SPD Brandenburg konzentrieren. Wie bewerten Sie – mit etwas Abstand betrachtet – heute Ihre Entscheidung, den Vorsitz der SPD niederzulegen?

Wie ich am 10. April bereits gesagt habe, war dies die schwerste Entscheidung meines bisherigen politischen Lebens. Dies ist auch jetzt, gut einen Monat später, nicht anders. Ich hatte im November letzten Jahres den Vorsitz unserer Partei in einer für die SPD sehr schwierigen Phase nach der Bundestagswahl übernommen und dieses Amt mit Einsatz und Leidenschaft ausgeübt. Wir standen vor dem Eintritt in die für uns ungewohnte Große Koalition, mussten uns auf die wichtigen Landtagswahlen in mehreren Bundesländern vorbereiten und die längst überfällige Diskussion für ein neues Grundsatzprogramm beginnen. Parallel dazu waren Entscheidungen in der Familienpolitik, der Renten- und Gesundheitspolitik sowie der Energiepolitik zu treffen. Vieles davon konnten wir auf den Weg bringen, wichtige Wahlziele am 26. März erreichen. Aber es wäre unvernünftig gewesen, die eindringlichen Warnungen meiner Ärzte weiterhin zu ignorieren. Damit hätte ich weder meiner Partei noch meinem Land Brandenburg einen Dienst erwiesen. Viele sagen, dass die Belastung, die Sie sich mit den drei Ämtern zugemutet haben zu große gewesen sei, und das es besser gewesen wäre, wenn Sie im letzten Jahr als Minister nach Berlin in die große Koalition gegangen wären!?

Für mich war zum Zeitpunkt der Wahl zum SPD-Vorsitzenden klar, dass ich meinen Wählerauftrag in Brandenburg erfüllen werde. Das habe ich auch immer klar und deutlich gesagt. Ich habe den Menschen in Brandenburg bei der Landtagswahl das Versprechen

gegeben, mit ihnen zusammen unser Land voranzubringen. Dieses Versprechen wollte und werde ich halten. Es ist für mich auch eine Frage der politischen Glaubwürdigkeit. Sie haben einen Tag nach Ihrem Rücktritt in Berlin erklärt, der SPD in Brandenburg als Landesvorsitzender und Spitzenkandidat für die nächsten Landtagswahlen weiterhin zur Verfügung zu stehen. Dies hat insbesondere bei politischen Mitbewerbern zu Irritationen geführt. War der Zeitpunkt der Ankündigung zu früh?

Der Verzicht auf den Bundesvorsitz der SPD bedeutet für mich nicht Abschied aus der Politik, sondern Bündelung der Kräfte. Daher ist es meiner Sicht nur konsequent, dass ich mich gegenüber der Brandenburger SPD sofort und ohne Umschweife zu meiner Verantwortung in Brandenburg bekannt habe. Dies habe ich nach reiflicher Überlegung entschieden. Brandenburg steht vor großen Herausforderungen und ich möchte meinen Beitrag dazu leisten, dass wir sie meistern. Welches sind die Herausforderungen für die nächsten Jahre?

Die Globalisierung und die demografische Entwicklung mit ihren vielfältigen Folgen und Problemen machen um Brandenburg keinen Bogen. Hinzu kommt für uns als ostdeutsches Bundesland, dass in den nächsten Jahren die Transferleistungen des Bundes und der Europäischen Union deutlich geringer ausfallen werden. Wir müssen bis spätestens 2019 nicht nur auf eigenen Füßen stehen, sondern auch gehen können.

Dies wird nur gelingen, wenn wir die Erneuerung aus eigener Kraft weiter vorantreiben und unsere Stärken stärken. Die ersten Weichen dazu, haben wir in den vergangenen 1 1/2 Jahren gestellt. Unser Land muss ein Land der Bildung, der Wissenschaft und der Forschung, modernster Industrie und Technologie sowie gesunder Landwirtschaft werden. Welche konkreten Chancen sehen Sie in der Metropolenregion Berlin/Brandenburg?

Zu einer engen Kooperation zwischen Berlin und Brandenburg gibt es keine Alternative. Die deutsche Hauptstadt in unserer Mitte ist ein Schatz für unser Land. Wir

sind dabei, zunehmend eine einheitliche Wirtschaftsregion zu werden. Wir verfügen gemeinsam über gute Voraussetzungen, uns zu einer europäischen Drehscheibe zwischen Ost- und Westeuropa zu entwickeln. Der Neubau des Flughafens Berlin-Brandenburg International wird dazu einen wichtigen Beitrag leisten. Eine weltoffene, zukunftszugewandte Metropolenregion Berlin Brandenburg wird sich viele Potentiale, z.B. in der Wissenschaft, der Hochtechnologie, der Film- und Medienwirtschaft und im Tourismus gemeinsam besser erschließen können, als wenn wir es jeder für sich oder gar gegeneinander versuchen würde.


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Bürgerbüros

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Klara Geywitz: Gemeinsam statt getrennt Oberschulen mehrheitlich für gemeinsames Lernen

D Klara Geywitz MdL Regine-Hildebrandt-Haus Alleestraße 9 14469 Potsdam Tel.: 0331/73 09 83 00 Fax: 0331/73 09 83 02 eMail: wahlkreis@ klara-geywitz.de

ie Eltern der Brandenburger Schülerinnen und Schüler wollen zum weit überwiegenden Teil, dass ihre Kinder gemeinsamen Unterricht erhalten. Das ist das erste Ergebnis zur Organisation von Oberschulen, die Bildungsminister Holger Rupprecht kürzlich im Landtag vorstellte. Dazu Klara Geywitz, Vorsitzende des SPD-Bildungsarbeitskreises und stellvertretende Fraktionsvorsitzende: „Jetzt zeigt sich: Es war eindeutig richtig, den Schulen und Eltern vor Ort die Wahl zu lassen. Und sie haben sich entschieden: Für

gemeinsames Lernen und gegen frühzeitige Aufteilung.“ Das decke sich auch, so Geywitz, mit der Stellungnahme des UN-Sonderbeauftragten für das Recht auf Bildung, Munoz Villalobos. Er befürwortet langes gemeinsames Lernen und hat deutliche Kritik an einer zu frühen Bildungsminister Holger Rupprecht berichtete, dass bisher Angaben von 95 der insgesamt 198 Oberschulen vorliegen. Davon haben sich 68 Oberschulen auf den Weg gemacht, ihre Schülerinnen und Schüler gemeinsam zu unterrichten, 15 Schulen haben sich für einen

Unterricht differenziert nach Bildungsgängen entschieden und 12 Oberschulen organisieren ihren Unterricht in einem Mix von integrativ und kooperativ. Klara Geywitz: „Befürchtungen, insbesondere der PDS, die Einführung der Oberschule wäre das Aus für gemeinsames Lernen, haben sich nicht bestätigt. Wir wollen eine starke, selbstständige Schule die Elternwünsche berücksichtigen kann. Gemeinsames Lernen, 6 Jahre in der Grundschule und anschließend in gemeinsamen Kursen an der Oberschule ist der richtige Weg.“

Millionen für die Wissenschaft – wie lange noch? uch mit dem Anfang April zwischen Bund und Ländern beschlossenen 35. Rahmenplan für den Hochschulbau werden allein im Jahr 2006 insgesamt 1,85 Mrd. Euro von Bund und Ländern für den Ausbau unserer wissenschaftlichen Einrichtungen zur Verfügung gestellt. Unter den Investitionsvorhaben befinden sich zahlreiche Vorhaben gerade in den neuen Bundesländern – darunter auch der Neubau eines Informations-, Kommunikations- und Medienzentrums in Golm mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 22,1 Mio. Euro. Mit der im Zuge der Föderalismusreform geplanten Abschaffung der Gemeinschaftsaufgabe Hochschulbau droht allerdings die Gefahr, dass Bauvorhaben in dieser Größenordnung bald von der Kassenlage der Länder abhängig sein werden. Deshalb setze ich mich gemeinsam mit meinen ostdeutschen SPDFraktionskollegen für den Erhalt dieser Gemeinschaftsaufgabe ein. Zieht sich der Bund aus der gemeinsamen Bund-Länder-

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Matthias Platzeck MdL Bürgerhaus Am Schlaatz Schilfhof 28 14478 Potsdam Tel.: 0331/620 16 66 Fax: 0331/620 16 65 eMail: wahlkreis@ matthias-platzeck.de

Susanne Melior MdL Potsdamer Str. 55 14552 Michendorf Tel.: 033205 – 255 72 Fax: 033205 – 255 73 Email: Susanne.Melior @t-online.de

Hochschulbauförderung zurück, würden die in den Bereichen Wissenschaft und Bildung bundesweit investierten Finanzmittel drastisch zurückgehen. Die Gemeinschaftsaufgabe Hochschulbau hat eine wichtige finanz- und hochschulpoli-

tische Anreizfunktion – gerade für Ostdeutschland. Für jeden Euro, mit dem ein Bundesland eine Hochschule ausbaut und modernisiert, gibt der Bund derzeit einen Euro hinzu. Das soll auch nach der Föderalismusreform so bleiben! Andrea Wicklein MdB

Andrea Wicklein besuchte kürzlich ihre ehemalige Schule, die Babelsberger Goetheschule, die heute eine Ganztagsschule ist und durch das Ganztagsschulprogramm der Bundesregierung gefördert wird. Hier überreicht sie Schülerinnen und Schülern für die Sekundarstufe eine große Schuluhr des Bildungsministeriums, die symbolisch „Mehr Zeit zum Lernen“ aufzeigen soll.


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Herzlich willkommen im Regine-Hildebrandt-Haus !

Bürgerbüro

SPD eröffnet neues Domizil

Andrea Wicklein MdB Regine-Hildebrandt-Haus Alleestraße 9 14469 Potsdam Tel.: 0331/73 09 81 00 Fax: 0331/73 09 81 02 eMail: andrea.wicklein@ wk.bundestag.de

eierlich hat am Freitag, dem 28. April 2006 der brandenburgische SPDLandesvorsitzende und Ministerpräsident Matthais Platzeck die neue SPD Landesgeschäftsstelle Brandenburg eingeweiht. „Ganz bewusst haben wir unser Haus nach Regine Hildebrandt benannt – der wohl herausragendsten Sozialdemokratin Ostdeutschlands. Der Name für unser Parteihaus ist uns gleichzeitig auch Verpflichtung“, so erklärt Lars Krumrey, Landesgeschäftsführer der brandenburgischen SPD, wie es zur Namensgebung für die neue SPD-Zen-

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trale in der Alleestraße 9 kam. Noch mehr als bisher soll das neue Haus in der Alleestraße, in dem früher einmal die GEWOBA Potsdam ihren Sitz hatte, als eine Anlaufstelle für alle politisch Interessierten und für Mitglieder und Mandatsträger der SPD wirken. So soll es unter dem Titel „Rote Reihe“ künftig ein regelmäßig stattfindendes öffentliches Diskussionsangebot und wechselnde Ausstellungen im Otto-Wels-Saal des Hauses geben. Gemeinsam mit der Landeszentrale der SPD sind auch die Potsdamer SPD und die Wahl-

kreisbüros umgezogen. Nebeneinander befinden sich jetzt die neuen Büros des Europaabgeordneten Norbert Glante, der Bundestagsabgeordneten Andrea Wicklein und der Landtagsabgeordneten Klara Geywitz sowie das Büro der Potsdamer SPD. Ob Europa-, Bundes-, Landes- oder Kommunalpolitik alle Fragen kann man jetzt im Regine-Hildebrandt-Haus auf einer Etage klären. Gleich direkt im Eingangsbereich befindet sich das Büro des Europaabgeordneten Norbert Glante, welches von Joachim Christen geleitet wird. Dem Europabüro schließen

sich die neuen Räumlichkeiten der Potsdamer SPD an, in denen seit Januar die Regionalgeschäftsführerin Potsdam und Potsdam-Mittelmark Ilona Fiedler-Bangura sitzt. Im hinteren Teil der Etage befinden sich noch das Wahlkreisbüro der Bundestagsabgeordneten Andrea Wicklein, welches von Ines Büsser geleitet wird und das Wahlkreisbüro der Potsdamer Landtagsabgeordneten Klara Geywitz, in dem ihr Wahlkreismitarbeiter Mike Schubert für Fragen zur Verfügung steht. Zu erreichen ist die neue SPD Zentrale am besten mit der Straßenbahn bis zur Haltestelle Reiterweg/Alleestraße und dann einfach eine Minute zu Fuß in Richtung Neuer Garten.

Versicherungsschutz für Ehrenamt verbessert

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as Land Brandenburg hat den Versicherungsschutz für das Ehrenamt deutlich verbessert. Darüber informierte die SPDKlara Landtagsabgeordnete Geywitz. Rund ein Drittel der Bevölkerung in Brandenburg geht einer ehrenamtlichen Tätigkeit in Vereinen, Selbsthilfegruppen

oder der Freiwilligen Feuerwehr nach. Ehrenamtler, die nicht bereits direkt selbst oder durch ihren Verein versichert sind, sind seit 1. Januar 2006 durch das Land Brandenburg abgesichert. Den dafür notwendigen Vertrag hat Sozialministerin Dagmar Ziegler Ende 2005 mit zwei Versicherungsunternehmen geschlossen.

Klara Geywitz: „Damit wird das ehrenamtliche Engagement im Sport, in Sozial- und Jugendarbeit, in Kulturarbeit, Naturschutz und allen anderen Bereichen unterstützt und im Schadensfall durch eine Versicherung im Land Brandenburg abgesichert. Diese Sicherheit kann viele weitere Menschen anregen, im Ehrenamt mit

Gleichgesinnten mitzumachen.“ Wer sich ehrenamtlich engagieren möchte, kann sich in Potsdam beispielsweise an die die Freiwilligen Agentur von SEKIZ e.V. unter Tel.: 0331/620 02 81wenden. Weitere Informationen zum Ehrenamt und zum neuen Versicherungsschutz unter www.ehrenamt.brandenburg.de


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Hallennutzung auch im Sommer

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Dankeschön …

Nutzung durch Sportvereine auch in den Ferien

Bis zum nächsten Jahr: Samstag vor Ostern

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ie Stadt Potsdam gewährt den Sportvereinen eine kostenlose Nutzung ihrer Sportstätten. Diese Nutzung bleibt aber auf die Schulzeit beschränkt. Ergebnis ist eine dicht gedrängte Nutzung der Anlagen und fehlende Flexibilität für die Vereine. Und in den Ferien fällt es dem organisierten Sport alljährlich schwer, seinen Trainingsbetrieb überhaupt provisorisch aufrecht zu erhalten. Daher will die SPD Fraktion den Oberbürgermeis-

ter beauftragen Wege zu finden, wie die Sportvereine auch in den Schulferien Sporthallen und Sportplätze öffentlicher Schulen nutzen können. Dazu soll in einem ersten Schritt der Bedarf bei den Sportvereinen abgefragt werden und der Stadtverordnetenversammlung noch im Juni 2006 darüber berichtet werden. Ziel der SPD ist es, bei ausreichenden Bedarf noch für diesen Sommer eine Entscheidung im Interesse der Vereine zu erreichen.

er SPD Ortsverein Eiche-Golm-Grube bedankt sich bei allen Teilnehmern des Frühjahrsputzes am 8. April 2006 in den Ortsteilen Eiche und Golm. Allein in Golm waren in den Vereinen und engagierten Bürgern über 70 Bürgerinnen und Bürger aktiv. Der Oseterhase hatte im Nachgang tatsächlich Platz kleine Geschenke zu verstecken. Vielen Dank auch an die Stadtverwaltung für Ihre Unterstützung!

Anfrage zu Graffiti

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it einer Anfrage will die SPD-Fraktion von der Stadtverwaltung erfahren, wie die Verwaltung den Erfolg des mit städtischen Mitteln finanzierten Anti-Graffiti-Projektes einschätzt. Gerade jetzt wenn es nachts wieder wärmer wird, sind nach Erfahrungen der letzten Jahre auch wieder die Schmierereien an öffentlichen und privaten Gebäuden, Mauern, Zäunen

und sogar Straßenbäumen festzustellen. Um diesem Übel zu begegnen hatte die Verwaltung ein Projekt ins Leben gerufen mit dem eine möglichst schnelle Beseitigung der Verschmutzungen erreicht werden soll. Im Ergebnis der Anfrage will die SPD entscheiden, ob es notwendig ist, Veränderungen an dem Programm vorzunehmen um wenn nötig seine Wirksamkeit zu erhöhen.

Der Oberbürgermeister und Ortsbürgermeister aus Eiche „kontrollierten“ auch mal in Golm, hier vor dem Jugendfreizeitladen gegenüber dem fraglichen Telekomgelände, welches für das Tierheim in Frage kommt (oben). Die Angler waren besonders früh in Aktion.

Service für Unternehmer soll erhöht werden Antrag für Investoren- und Unternehmerservice

D SPD-Fraktion Potsdam Verantwortung für die gesamte Stadt. Nehmen Sie Kontakt auf: Tel.: 0331/289 30 50 Fax: 0331/289 30 57 eMail: spd-stadtfraktion@rathaus.potsdam.de

er Bürgerservice ist ein Potsdamer Erfolgsmodell. Mit dem Bauservice hat die Potsdamer Stadtverwaltung einen weiteren Schritt zur Verbesserung ihrer Serviceorientierung unternommen. Und wenn es nach der SPD-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung geht, könnte in absehbarer Zeit ein weiter Schritt folgen. Die Sozialdemokraten werden in der Mai-Sitzung der Potsdamer Stadtverordntetenversammlung beantragen, auch für Unternehmer und potentielle Investoren einen solchen Servicebereich einzurichten. Vor allem die Vielzahl an

behördlichen Genehmigungen bei der Beantragung und Durchführung von selbstständigen Tätigkeiten führt bei Unternehmern häufig dazu, dass diese verschieden Abteilungen der Stadtverwaltung aufsuchen müssen. Ziel des SPD-Antrages ist es nun durch eine Zusammenführung und Schaffung zentraler Ansprechpartner auch hier den Service zu verbessern. Sollte die Stadtverordnetenversammlung dem Ansinnen der SPD zustimmen, so soll der Oberbürgermeister bis November diesen Jahres nun ein Konzept zu Umsetzung durch seine Verwaltung erarbeiten lassen.


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Potsdamer bei rassistischem Übergriff lebensbedrohlich verletzt

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n der Nacht zum Ostersonntag wurde ein 37jähriger Deutscher, äthiopischer Herkunft, Opfer eines rassistisch motivierten Übergriffes. Die Potsdamer SPD verurteilt diesen feigen Übergriff. Bei uns allen sitzt der Schock über diese unfassbar grausame Tat tief. Unsere Sorge und unser Mitgefühl gelten dem Opfer, seiner Frau und seinen Kindern. Der gemeinnützige Verein „Brandenburg gegen Rechts! e.V.“ hat in Absprache mit der Familie ein Spenden-Konto eingerichtet. Die eingehenden Spenden kommen unmittelbar dem Opfer und seiner Familie

zu Gute. Wir möchten Sie bitten, sich an der Spendensammlung zu beteiligen. Helfen Sie mit und setzen Sie damit ein Zeichen der Nächstenliebe und Solidarität gegen Hass und Fremdenfeindlichkeit.

SPENDENAUFRUF Ein 37-jähriger Deutscher, äthiopischer Herkunft, wurde in den frühen Morgenstunden des 16. April 2006 in Potsdam an der Straßenbahnhaltestelle Charlottenhof durch zwei noch unbekannte Täter angegriffen und lebensgefährlich verletzt. Der Schrecken, den dieses abscheuliche Verbrechen ver-

breitete machte uns sprachlos, aber nicht teilnahmslos. Wir wollen als ein Teil der Potsdamer Bevölkerung unserer Anteilnahme Ausdruck verleihen, indem wir die betroffene Familie des Opfers mit Spenden unterstützen, um die abzusehenden hohen Kosten tragen zu können: J Krankenhauskosten J Rehabilitation J Unterstützung der Familie J Rechtsbeistand Wir möchten uns schon jetzt an dieser Stelle für alle Zusprüche, Hilfe und Unterstützungen bedanken, auch im Namen der Familie und Freunde.

Konto-Inhaber: Brandenburg gegen Rechts e. V. Konto: 350 201 79 55 Blz: 160 500 00 Mittelbrandenburgische Sparkasse Stichwort Löwenherz

Keine Kürzung der Programme gegen Rechtsextremismus

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er Mordversuch an einem aus Äthiopien stammenden Potsdamer zeigt einmal mehr, wie wichtig die Pogramme gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus sind. Allein in Brandenburg wurden im Rahmen von

„Civitas“ seit dem Programmstart im Jahr 2001 insgesamt 267 Projekte mit über 5,4 Millionen Euro finanziert. Dieses Geld ist weiter dringend erforderlich, um Aufklärung in Schulen, Kooperationen mit Behörden und der regionalen Wirtschaft sowie Opferbera-

tung durchzuführen. Die Projektträger brauchen zudem Planungssicherheit, um ihre professionelle Arbeit kontinuierlich fortsetzen zu können. Der Kampf gegen den Rechtsextremismus braucht auch weiterhin die finanzielle Unterstützung in Bund und Ländern.

Deshalb darf auch das Programm des Bundesfamilienministeriums, das mit jährlich 19 Millionen Euro ausgestattet ist, auf keinen Fall gekürzt werden. Dafür werde ich mich im Bundestag stark machen. Andrea Wicklein MdB

Stadtteilfest „Der Schlaatz tanzt!“ 14. Mai 2006, 14 – 21 Uhr

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emeinsam feiern, tanzen und musizieren! Feiern Sie rund um das Bürgerhaus. Ein großes Tanz- und Showprogramm, Aktionen für Kinder und Jugendliche, Flohmarkt, Essen, Trinken und Rockkonzert von „The Records“ zum Abschluss erwarten Sie.

Showprogramm Tanz, Streetdance Show Programm, Cross level, Orientalischer Tanz, Tanzschule Aminah, Cheerleader des SC Potsdam, Akrobatik, SV Motor Babelsberg, Walzer, Jive und

Fox zum Mittanzen, Tanzschule „die Linksfüßer“, Show mit Standardtänzen, Tanzsportzentrum e.V., Höfische Tänze, le danceur de sans,souci

Musik Brandenburgische Big Band, Eisenbahnerblasorchester, The Records

Mitmachangebote für Familien Salsa-Workshop, Technikausstellung des THW, Angebote von und für Menschen mit Behinderungen, Sicherheitsinformationen durch die Polizei,

Revierpolizist oder Präsidium, Schlaatz-Quiz (Stadtkontor), Angebot des Fotoklub Potsdam

Mitmachangebote für Kinder sportliche und spaßige Wettbewerbe, Hüpfburg und Bogenschießen, SC Potsdam, Basteln und Malen, Kreatives Handwerkern, Babyzelt des DWFamilienzentrum, Kartonstadt, Masken gestalten

Trödelmarkt Trödelmöglichkeit für Schlaatzer mit Büchertrödel

Informationsstände Stadtkontor gGmbH, Parteien, Organisationen und Vereine, Unternehmen/Geschäfte, am Wohnungswirtschaft Schlaatz (GEWOBA, PWG, AWAG, Karl-Marx)

Catering Kuchenbasar der Volkssolidarität, Grill und Getränke der Gaststätte am Bürgerhaus, Eiswagen, Waffeln für Kinder, Saftbar für Kinder


potsdamer sportrundschau Mai 2006

Babelsberg 03

In der Rückrunde nichts Neues s gibt nur wenige Wiederholungen, die man immer wieder gern sieht. Die Rückrunden der Babelsberger gehören nicht dazu. Wie in den letzten Jahren kann Babelsberg 03 die Aufstieghoffnungen nach unnötigen Niederlagen in der Rückrunde begraben. Alles wie gehabt! Die Filmstädter verspielen den möglichen Aufstieg mit einer katastrophalen Rückserie. Keimte nach dem Sieg in Eberswalde das zarte Pflänzchen

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Hoffnung, so deutet nach dem 0:1 gegen Yesilyurt nichts mehr auf einen Aufstieg hin. Union hat sechs Punkte Vorsprung und das deutlich bessere Torverhältnis. Zudem besiegte Union an diesem Spieltag Neuruppin und kann noch im direkten Duell gegen Babelsberg im heimischen Stadion antreten. Es ist schon fast ein Trauerspiel, wie schwach sich Babelsberg teilweise gegen Mannschaften aus der unteren Tabellen-

hälfte präsentiert. Bei Yesilyurt gab es einen erneuten Aussetzer gegen einen Abstiegskandidaten. Zum sportlichen Misserfolg passten die Rahmenbedingungen. Die Mannschaft aus dem Wedding wollte die Babelsberger Fans abzocken und hatte die Eintrittspreise dementsprechend gestaltet. Viele Potsdamer protestierten vor dem Tor. Irgendwie passte alles Negative zusammen. Nulldrei holte sich noch eine gelbrote Karte ab und fing sich kurz

vor dem Ende das entscheidende Gegentor. Als Saisonziel verbleibt wohl nur noch der Sieg im Landespokal. Das wird allerdings eine große Herausforderung. Anders als in der zweiten Halbzeit bei Union wird sich der MSV Neuruppin im möglichen Finale richtig ins Zeig legen. Alles Meckern über die Unsportlichkeiten von Neuruppin und Union nützt aber nichts, wenn Babelsberg gegen die Schwachen der Liga nicht punktet.

1. FFC Turbine Potsdam

Turbine siegt im Spitzenspiel

urbine Potsdam konnte nach dem furiosen Sieg beim Rivalen FFC Frankfurt mit einem 2:1 gegen Duisburg erneut einen Sieg in einem Spitzenspiel feiern. Zudem gelang unter der Woche mit dem 5:1 gegen Essen ein weiterer wichtiger Erfolg. Turbine liegt nun vier Zähler vor dem 1. FFC Frankfurt. Duisburg ist punktgleich mit Frankfurt, hat aber bereits ein Spiel mehr ausgetragen. Somit deutet einiges darauf hin, dass Turbine wieder Deutscher Meister werden kann.

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Anders als in den letzten Heinspielen musste sich Turbine jedoch mächtig strecken. Erst in der 82. Minute gelang der Siegtreffer für die Spielerinnen von Trainer Bernd Schröder. Nach einem gelungenen Einsatz von Anja Mittag erzielte Petra Wimbersky das 2:1. Simone Laudehr hatte vorher für Duisburg ausgeglichen. Spätestens nach dem Ausgleich stand das Spiel auf der Kippe. In der ersten Halbzeit hatte Anja Mittag die Havelstädterinnen in der 29. Minute in Führung gebracht.

Die Westdeutschen hielten stark dagegen und konnten fußballerisch überzeugen. Die von den Strapazen der letzten Wochen gezeichneten Potsdamerinnen mussten alle Kräfte aufbieten, um den wichtigen Sieg erringen zu können. Duisburg ist eben ein oder zwei Klassen besser als der FSV Frankfurt oder Essen-Schönebeck. Das Spitzenspiel fand im Übrigen vor einer tollen Kulisse statt: Mehr als 2200 Zuschauer sahen eine Werbeveranstaltung für den Frauenfußball.

Hoffentlich können die Spielerinnen um Ariane Hingst die nächste Tage nutzen, um wieder neue Kraft zu tanken. Die werden Sie im Pokalendspiel gegen den FFC Frankfurt auf jeden Fall brauchen. Es geht um den dritten Pokalsieg in Folge. Die Mannschaft der Weltfußballerin Birgit Prinz wird darauf brennen, die zuletzt negative Serie gegen die Potsdamerinnen zu beenden. Mit dem Kampfgeist aus dem Duisburg-Spiel sollte aber ein erneuter Triumph für Turbine möglich sein.


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