Potsdamer Rundschau, Ausgabe Juli 2007

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potsdamer rundschau Nr. 2 · Sommer 2007

Sozialdemokratische Zeitung für die Landeshauptstadt

Luxemburg-Schule wird saniert – Campus Kurfürstenstraße kommt Schubert: „Machbarkeitsstudie PPP zur Prüfung einer Campus-Finanzierung nutzen.“

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ie Teilnehmer des Verwaltungsworkshops zur Zukunft der Innenstadtschulen hat sich für die Realisierung der sogenannten Campus-Lösung in der Kurfürstenstraße ausgesprochen. Damit bleibt der Beschluss der Stadtverordneten für die Zusammenarbeit von Eisenhart-Schule und Helmholtz-Gymnasium erhalten. Auf Vorschlag der SPD

wird geprüft, ob die Gelder für die Sanierung der beiden Schulen mit einem einer öffentlichprivaten Partnerschaft realisiert werden können. „Wenn wir mit privaten Finanzierungspartnern das CampusModell realisieren könnten, wäre dies angesichts der neuen Schülerzahlen das Beste“, erklärte SPD-Fraktionschef Mike Schubert im Anschluss an den Workshop. Die Rosa-

Luxemburg-Schule in der Burgstraße soll hingegen aus Haushaltsmitteln der Stadt saniert werden. Der Entscheidung vorrausgegangen war der Einsatz der Eltern für den Erhalt des Schulstandortes Eisenhartschule. Die Schule sollte nach dem Willen der Schulverwaltung mit der RosaLusmburg-Schule verschmolzen werden und ihr Schulgebäude für die Erweiterung des

Helmholtz-Gymnasiums räumen.

Potsdam


potsdamer rundschau

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Editorial

Landtag, Haushalt:

Stadtverordnete trafen wichtige Entscheidungen

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it den Stimmen von SPD, Linke, CDU und Familienpartei sind in der Stadtverordnetenversammlung im Juli mit dem ersten doppischen Haushalt und dem Bebauungsplan für den Landtag am Alten Markt zwei zentrale Projekte beschlossen worden.

Erster doppischer Haushalt

Verantwortung Liebe Bürgerinnen und Bürger, für viel Wirbel sorgt derzeit der Battis-Bericht, der Potsdams Bauverwaltung kein gutes Zeugnis ausstellt. Da wurden Inestoren gegängelt und in einigen Fällen wurde durch Verwaltungsmitarbeiter nach gut Düngen entschieden. Gerade auf uns als SPD wird dabei sehr genau geschaut, wie wir mit dem Bericht und den damit auch verbundenen Anschuldigungen gegen die von Oberbürgermeister und der Baubeigeordneten geführten Verwaltung umgehen. Beide sind Mitglieder unserer Partei. Deshalb hat sich die SPD-Fraktion sich sehr frühzeitig und ausführlich mit dem Bericht beschäftigt, eine Bewertung vorgenommen, bei noch offenen Fragen Aufklärung verlangt und auch Empfehlungen für die Behebung der benannten Mängel aufgezeigt. Wir stehen hier in der Verantwortung und wollen als SPD einen konstruktiven Beitrag leisten, um das Vertrauen der Bürger in die Verwaltung zurück zu gewinnen. Ihr

Mike Schubert PS: Wenn Sie die vollständige Erklärung der SPD-Fraktion zum Battis-Bericht mit den Empfehlungen zugesandt haben möchten, so wenden Sie sich bitte an die SPD-Fraktion im Rathaus, Tel.: 0331-289 30 50

Sommer 2007

Beim Haushalt hatte die Stadt in einem ambitionierten Vorhaben als eine der ersten Kommunen im Land Brandenburg die städtische Haushaltsführung auf ein System umgestellt, was der aus der Privatwirtwirtschaft bekannten doppelten Buchführung entspricht. Dies brachte auch für die gewählten Vertreter enorme Veränderungen, da sie sich in kurzer Zeit auf die

neue Haushaltssystematik umstellen mussten. An der Notwendigkeit des Konsolidierungskurses für den Haushalt ändert jedoch auch die neue Haushaltsführung nichts. Potsdam muss auch in den nächsten Jahren seine Ausgaben weiter reduzieren. Trotzdem gab es leichte Verändeurngen durch Anträge der Fraktionen. So konnte die SPD durchsetzen, dass für das Familienticket 5.000 Euro mehr eingestellt werden und die Gelder für Suchtpräventionsprogramme für Kinder auf dem jetzigen Niveau auch in den Folgejahren erhalten bleibt.

Landtag wird gebaut

Endgültig grünes Licht gaben die Stadtverodneten für

das Projekt Landtagsneubau auf dem altem Alten Markt. Damit können nun die Bauarbeiten zur Wiedergewinnung der historischen Mitte durch die Errichtung des Landtagssitzes beginnen. In der Abstimmung bekam das Projekt, welches über ein Jahrzehnt lang das Stadtparlament gespalten hatte, nun sogar mit 35 Ja-Stimmen eine komfortable Zwei-DrittelMehrheit. SPD und Linke und CDU hatten nach Jahren des Streits darüber, ob und wie weit sich der Bau an das frühere Statdtschloss annähern dürfe, im Winter nach einer Befragung der Bürger zu einem Kompromiss gefunden. Der neue Landtag soll nun bis zum Jahr 2011 entstehen.

Nach Freizeitbadabsage:

SPD für Planungswerkstatt zum Brauhausberg

Schwimmhalle am Brauhausberg soll zügig saniert werden.

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urch die Entscheidung des Landes, das bisher geplante Freizeitbad am Brauhausberg zu fördern, müssen nach Ansicht der SPD-Stadtfraktion neue Überlegungen für die Fläche am Fuß des Brauhausberges angestellt werden. Unstrittig ist, dass die bestehende Schwimmhalle saniert werden muss. Dies muss unabhängig von der Entwicklung der Brachfläche unterhalb der Schwimmhalle zügig begonnen werden. Für die Entwicklung des im Rahmen der Projektvorbereitung für das Freizeitbad bereits beräumten und von Munition befreiten Geländes müssen Alternativen entwickelt werden. Die SPD-Fraktion schlägt vor, im Rahmen einer kurzfris-

tig noch in diesem Jahr durchzuführenden Planungswerstatt die Entwicklungspotenziale der Flächen am Brauhausberg auszuloten und im Zusammenhang mit den sich bereits abzeichnenden privatwirtschaftlichen und städtischen Vorhaben in der Speicherstadt und auf dem RAW-Gelände abzustimmen. Ziel sollte im Weiteren ein Masterplan für das Gesamtgebiet sein. Nach Ansicht der SPD-Fraktion ist es erforderlich, die Entwicklung des Geländes am Brauhausberg im Zusammenhang mit den Planungen für die Speicherstadt und den Entwicklungsabsichten des Privatinvestors für das ehemalige RAW zu betrachten. Auf Grund seiner guten Verkehrsanbindung und seiner exponierten Lage zwischen der

alten Mitte mit dem neuen Landtagsgebäude und dem sich profilierenden Regierungsstandort an der Heinrich-MannAllee / Friedrich-Engels-Straße hat das gesamte Areal ein gewaltiges Entwicklungspotenzial, welches bisher ungenutzt ist. Mike Schubert

Impressum

potsdamer rundschau Neue Folge Nr. 27 · Sommer 2007

Redaktion Mike Schubert (V.i.S.d.P.) Alleestraße 9 14469 Potsdam Mail: mike.schubert@potsdam.de

Fotos/Autoren dieser Ausgabe Harald Kümmel, Christian Maaß, Martina Plischke, Babette Reimers, Kathleen Riedel Herstellung weberpress. Daniela Weber Mail: daniela.weber@potsdam.de Druckauflage: 10.000 Neue Folge Nr. 28 erscheint im Herbst 2007


„Links ist, die Verhältnisse für die Menschen konkret zu verbessern“ Sommer 2007

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SPD-Generalsekretär Hubertus Heil im Gespräch Herr Heil, was bedeutet Sozialdemokratie heute?

Sozialdemokratie heißt, Wohlstand, soziale Gerechtigkeit, ökologische Erneuerung und wirtschaftliche Dynamik voranzubringen. Wir stehen für einen entschlossenen politischen Gestaltungsanspruch unter den Bedingungen der Globalisierung und für eine Friedenspolitik im Sinne Willy Brandts. Und worin unterscheiden sich dann die Vorstellungen der SPD von den Vorstellungen von „Die Linke“?

Die Umbenennung der PDS ist eine Vortäuschung falscher Tatsachen. Die politische Linke steht in der Tradition der Aufklärung und des Fortschritts. Die PDS aber steht für Populismus, Realitätsverweigerung und internationalen Isolationismus. Das ist nicht links. Flucht in die Gedankenwelt des alten Nationalstaates und das Schüren sozialer Ängste haben auch nichts mit links zu tun. Links ist vielmehr, die Realitäten des 21. Jahrhunderts anzuerkennen, um darauf aufbauend die Verhältnisse für die Menschen konkret zu verbessern. Das ist die Politik der SPD. Eine Koalition auf Bundesebene mit Lafontaine und „Die Linke“ schließen sie also aus?

Ja, weil diese Partei keine Lösungen anbietet. Sie will die Arbeitsmarktreformen, deren vernünftige Wirkung beim derzeitigen Aufschwung deutlich wird, zurückdrehen, sie reduziert Sozialpolitik auf das Verteilen von Geld, ohne zu wissen woher es kommen soll,

Hubertus Heil ist seit November 2005 Generalsekretär der SPD

und ignoriert die Ursachen von Armut und Chancenungleichheit. Sie will Staatsmonopole wieder herstellen mit der Folge: wenig Qualität zu Die so hohen Preisen. genannte „Linke“ lehnt auch Friedensmissionen unter UNMandat ab und will die NATO abschaffen. Dies alles würde Deutschland massiven Schaden zufügen. Eine verantwortungsvolle Politik mit der PDS auf Bundesebene ist also nicht möglich. In Ostdeutschland gab und gibt es Koalitionen mit der PDS. Kann „Die Linke“ weiterhin regionaler Partner im Osten sein?

den neuen Ländern vereinzelt durchaus vernünftige, reforPDS-Politiker, morientierte mit denen verantwortbar zusammengearbeitet werden kann. Schauen Sie sich doch Berlin an. Dort macht die Partei unter der Führung der SPD eine gute, an den Realitäten orientierte sozialdemokratische Politik. Dafür werden die Berliner PDS-Politiker in ihrer Partei scharf kritisiert und als neoliberal verdammt. Das zeigt, dass diese Kräfte in der „Linken“ noch lange nicht Ton angebend sind. Da muss man regional sehr genau hinschauen, mit wem man es jeweils zu tun hat.

Im Gegensatz zu dem meisten WASGlern aus dem Westen, die bei der PDS untergeschlüpft sind, gibt es in

Beide Parteien forcieren derzeit das Thema Mindestlöhne. Wäre das ein Thema für eine Zusammenarbeit?

Nein. Dass wir in Deutschland Mindestlöhne brauchen, ist eine Wahrheit, die nur in der FDP und lediglich in Teilen der Union noch bestritten wird. Eine überwältigende gesellschaftliche Mehrheit hat die Notwendigkeit längst erkannt – übrigens auch viele Unternehmer, die von uns Schutz vor Dumping-Konkurrenz erwarten. Wir brauchen die so genannte „Linke“ bei der Umsetzung gar nicht. Die SPD wird die politische Mehrheit dafür organisieren. Schließlich waren wir es, die mit der Reformpolitik Gerhard Schröders die Grundlagen für den jetzigen Aufschwung gelegt haben, wir werden auch dafür sorgen, dass alle Menschen in Deutschland daran teilhaben werden.


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4 Bürgerbüros

Klara Geywitz zur Schulstruktur in der Innenstadt

3. Klasse für Rosa-Luxemburg ie Rosa-LuxemburgGrundschule in der Burgstraße bekommt zum Schuljahr 2007/08 eine neue 3. Klasse – kurz vor den Ferien gab das staatliche Schulamt diese Nachricht bekannt. Eine mutige und gute Entscheidung im Interesse vieler Kinder – und der Vielfalt staatlicher Bildungsangebote. Andere Schulen mit erheblichen Kapazitätsproblemen werden damit entlastet, darunter die Eisenhartschule in der Kurfürstenstraße. Für viele Eltern aber viel wichtiger: Die direkt am Wasser und der Freundschaftsinsel gelegene Rosa-LuxemburgSchule hat jetzt beste Chancen zu einem Potsdamer Pädagogik-Vorzeigemodell zu werden.

Sie ist eine ,aufwachsende‘ Schule mit bisher nur einer FLEX-Klasse und reformpädagogischem Ansatz. Die neue 3. Klasse wird der jetzigen FLEX-Klasse ,vorgesetzt‘ und bringt das Projekt weiter nach vorne. Nur durch diese neue Klasse ist es möglich, dass bisherige FLEX-Kinder – wie gesetzlich vorgesehen – ,springen‘ können. An der Luxemburg-Schule findet in einem sehr guten Umfeld Unterricht statt, bei dem es nicht nur um abfragbares Wissen geht, sondern auch um soziale Kompetenz, Miteinander, Vielfalt, Kunst und Kultur. Schrittweise wird Englisch als Begegnungssprache eingeführt. Bilinguale Unterrichtsphasen sind geplant.

Schule und Hort greifen eng ineinander, stimmen sich auch pädagogisch ab. Das ist keineswegs immer so. Die RosaLuxemburg ist ein Modell, das an anderen Schulen Schule machen sollte. Die neue 3. Klasse ist dafür ein wichtiger Schritt. Die Gelder für dringend notwendige Sanierungsarbeiten an der Rosa-LuxemburgSchule sind im Haushalt eingestellt. Eine bisher geplante Fusion mit der EisenhartSchule soll es, so das Ergebnis des Workshops Mitte Juni, nicht geben. Und der Campus soll kommen. Die Innenstadt kann sich damit insgesamt zu einem sehr attraktiven Standort staatlicher Schulen entwickeln.

iel hatten die Kinder der Grundschule am Priesterweg in Drewitz Matthias Platzeck zu erzählen, als dieser sie am 3. Juli zur Eröffnung der Ausstellung „R.E.A.C.H.“ in ihrer Schule besuchte. Von ihrer Schulpartnerschaft im Rahmen des europäischen Comenius Projektes und wie das lernen in anderen europäischen Ländern funktioniert. Gemeinsam mit Schülern aus Großbritannien, Norwegen, Frankreich und Finnland nehmen die Drewitzer an diesem Projekt teil, dass der Verständigung und dem gemeinsamen Kennenlernen der Schüler dienen soll. Nur 51 Schüler würden beispielsweise die Partnerschule in Finnland besuchen, erklärte einer der Schüler dem Ministerpräsidenten. „Und wie verständigt ihr euch mit den Finnen?“ fragte Matthias Platzeck und bekam die vielstimmige Antwort „Na in Englisch“ von den anwe-

senden Schülerinnen und Schülern. Die Schule, die zwischen den Wohngebieten Drewitz und Kirchsteigfeld liegt, ist in der Stadt schon lange für ihre engagierte Arbeit bekannt. Bereits mehrfach wurde die Schule für Projekte als Europäische Umweltschule ausgezeichnet. Und trotzdem häufen sich zunehmend Problem im Schulalltag. So hatten denn auch bereits vorher schon Eltern und Lehrer viel zu erzäh-

len. Über Sorgen und Befürchtungen und über das veränderte Klima im Umfeld der Schule. Matthias Patzeck hörte aufmerksam zu. Am Ende des Gespräches nahm er eine Mappe mit Vorschlägen der Eltern in Empfang. „Ich will nichts versprechen, aber möglich wäre ein Projekt, welches die Eltern eng mit einbezieht“, erklärte Matthias Platzeck nach dem Gespräch gegenüber Medienvertretern.

D Klara Geywitz MdL

Regine-Hildebrandt-Haus Alleestraße 9 14469 Potsdam Tel.: 0331/73 09 83 00 Fax: 0331/73 09 83 02 eMail: wahlkreis@ klara-geywitz.de

Sommer 2007

Matthias Platzeck besucht die Grundschule am Priesterweg

Matthias Platzeck MdL

Bürgerhaus Am Schlaatz Schilfhof 28 14478 Potsdam Tel.: 0331/620 16 66 Fax: 0331/620 16 65 eMail: wahlkreis@ matthias-platzeck.de

Susanne Melior MdL

Potsdamer Str. 55 14552 Michendorf Tel.: 033205 – 255 72 Fax: 033205 – 255 73 Email: Susanne.Melior@ t-online.de

Ausstellung in Drewitzer Schule eröffnet

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Sommer 2007 Brief aus Berlin

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Liebe Bürgerinnen und Bürger, nter einem Dach arbeiten von nun an die Potsdamer Agentur für Arbeit und die PAGA. Kurze Wege, mehr Bürgerservice und bessere Vermittlung – die Grundlagen dafür sind mit dem neuen Haus im Potsdamer Horstweg gelegt. Bei einem Gespräch mit der Agentur-Chefin Edelgard Woythe informierte ich mich über die aktuelle Situation. Gute Nachrichten gab es bei der Vermittlung von Langzeitarbeitslosen. Rund 1.000 konnten allein im Monat Mai einen Job finden. Sogar Nichtleistungsbezieher – darunter sind vor allem Frauen – konnten inzwischen in die Vermittlung einbezogen werden. Damit ist der Aufschwung nun endlich auch bei den

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Langzeitarbeitslosen im Amtsbezirk Potsdam angekommen. Doch der positive Trend hat auch seine Kehrseiten: Immer wieder suchen Unternehmen der Region vergeblich Fachkräfte. Beispielsweise werden dringend Kraftfahrer in der Logistik-Branche benötigt. Die Agentur hat deshalb ihre Service-Stelle für die Arbeitgeber ausgebaut und schickt Vermittler direkt in die Unternehmen, um offene Stellen möglichst frühzeitig zu erkennen. Auch Veranstaltungen mit Unternehmen zum Thema Fachkräfte sind geplant. Ein Erfolg ist auch, dass die Arbeitslosen nun individueller betreut werden. Denn ein Fallmanager ist nur noch für 65 Kunden zuständig. Das

Blumenstrauß des Monats Juni 2007

Qi-Gong in Wilhelmshorst

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ie SPD-Landtagsabgeordnete Susanne Melior verlieh im Monat Juni den Blumenstrauß des Monats an Marianne Kretschmann. Frau Kretschmann ist Neu-Wilhelmshorsterin und doch schon bekannt, als hätte sie ihr ganzes Leben hier in der Waldgemeinde verbracht. Sie singt im LaWiCantus, dem Wilhelmshorst/ Langerwischer Kirchenchor mit. Viel mehr Menschen kennen sie aber vom Qi-Gong, eine Form von asiatischen Übungen und Lehre, die sie mit großer Leidenschaft unterrichtet. Der kleinen couragierten Frau sieht man ihre fast 80 Lebensjahre nicht an, und das verdankt sie neben einer gesunden Lebensführung, vielen gesellschaftlichen Aktivitäten und vor allem dem Qi-Gong. Die fernöstlichen Übungen für Körper, Geist und Seele helfen nicht nur ihr selbst. Sie unterrichtet Qi-Gong mehrmals in der Woche und bietet seit fünf Jahren Kurse für Männer und Frauen an. Kraft tanken für

zahlt sich aus. So begleiten die Vermittler ihre Kunden bei Bewerbungsgesprächen oder unterstützen in der ersten Zeit im neuen Job. Um gute Arbeit zu leisten, brauchen aber auch die Beschäftigten der PAGA neben einer guten Qualifizierung eine berufliche Perspektive. Jeder dritte PAGA-Mitarbeiter hat derzeit nur einen befristeten Vertrag. Wie die PAGA informierte, enden allein in diesem Jahr 34 Zeitverträge. Das sind eindeutig zu viele und belastet die Mitarbeiter und Kunden. Deshalb werde ich mich dafür einsetzen, dass die Anzahl der Zeitverträge reduziert wird.

Regine-Hildebrandt-Haus Alleestraße 9 14469 Potsdam Tel.: 0331/73 09 81 00 Fax: 0331/73 09 81 02 eMail: andrea.wicklein@ wk.bundestag.de

Ihre Andrea Wicklein Mitglied des Deutschen Bundestages

Susanne Melior übergab Marianne Kretschmann für ihr umfangreiches ehrenamtliches Engagement den Blumenstrauß des Monats Juni. „Mit der Kraft und der positiven Energie, die Marianne Kretschmann ausstrahlt und an andere Menschen den Alltag und bei sportlichen Übungen das gesundheitliche Wohlbefinden fördern können bei Marianne Kretschmann auch die Bewohner im Seniorenheim St. Elisabeth. Für die Kurse zahlen die Teilnehmer einen Beitrag, der, so würde man meinen, der Lehrerin zusteht. Aber selbst dieses Geld kommt noch wieder gemeinnützigen Einrichtungen in Wilhelmshorst zugute. Marianne Kretschmann spendet das Geld in jedem Jahr einem anderen guten Zweck, so dem St. Norbert Haus in Michendorf, der Kita in Wilhelmshorst, der evangelischen Kirchengemeinde und im letzten Jahr für die Chronik zum 100-jährigen Jubiläum von Wilhelmshorst.

Andrea Wicklein MdB

weitergibt, hat sie dieses kleine Dankeschön mehr als verdient. Ich wünschte mir, es gäbe viele Menschen, die so voll Mitgefühl für andere sind, so viel in die Gemeinschaft geben und so warmherzig wie Marianne Kretschmann sind.“.

Schülerkalender der SPD-Landtagsfraktion Kostenlos bei Klara Geywitz MdL erhältlich

ie SPD-Landtagsfraktion hat einen Schülerkalender für das neue Schuljahr herausgegeben: Die Abgeordneten stellen Ausbildungsberufe und Jobchancen vor, die sich in den nächsten Jahren wesentlich verbessern, da zahlreiche gut ausgebildete Fachkräfte gesucht werden. Dazu weitere Informationen zu Berufswahl und Ausbildung auf 144 Seiten

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mit Ausbildungsvergütungen, Adressen, Ansprechpartnern und interessanten Links. Der Kalender ist auch als Hausaufgabenheft nutzbar. Kostenlos erhältlich im Bürgerbüro der Landtagsabgeordneten Klara Geywitz Alleestraße 9 14469 Potsdam Telefon: 0331-966 1372 Mail: landtag@klara-geywitz.de.


potsdamer rundschau

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Streit vermeiden, Die Wissenschaft Widerstand aber soll forschen können nicht aufgeben

Sommer 2007

SPD Eiche-Golm--Grube bleibt am Ball

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ie SPD wird im Oktober auf einem Bundesparteitag in Hamburg ein neues Grundsatzprogramm beschließen. Der SPD-Ortsverein EicheGolm-Grube hat einen Antrag zu Änderungen des Bremer Entwurfs für dieses Grundsatzprogramm erstellt. Kernpunkt der vorgeschlagenen Änderungen ist der Umgang mit der Grünen Gentechnik. Der Vorschlag des Ortsvereins zielt darauf, Chancen der Grünen Gentechnik insbesondere im Bereich der Nachwachsenden Rohstoffe verantwortungsvoll nutzen zu wollen. Weiterhin soll auch die Wissenschaft im

Bereich Grüne Gentechnik gefördert werden. Dieses ist wichtig, da gerade am Wissenschaftsstandort Golm weltweit führende Forschung in diesem Bereich stattfindet und weiter stattfinden soll. Besorgnisse der Bürger werden dabei wahrgenommen, und dem Verbraucher sollen die Wahlfreiheit und der Erwerb von Lebensmittel ohne Gentechnik gesichert werden. Der Antrag wurde dem SPD-Unterbezirk Potsdam vorgelegt. Einstimmig wurde beschlossen, diesen Antrag dem Bundesparteitag zur Änderung des Grundsatzprogrammes vorzulegen.

Arbeitsgemeinschaft der Selbständigen in Brüssel

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er gesamte Landesvorstand der AGS, das sind Selbständige und Unternehmer in der SPD, reiste Anfang Juli nach Brüssel. Dort informierten sie sich zum Thema Europäische Energieforschung, Brandenburg in Europa. Die Diskussionen zum Thema Energieforschung werden momentan ganz unter dem Motto CO2-Einsparung geführt. Für Brandenburg stellt sich die Frage, ob die eigene Braunkohle aus der Lausitz mit neuartigen Technologien so sauber werden kann, dass Deutschland die hoch gesteckten Ziele zur Einsparung des Kohlendioxids erreichen kann.

D.B.

Für die alternativen Energien wie Wind und Sonne stellt sich vor allem die Frage der Energiespeicherung. Eine neue Energiestrategie für das Land Brandenburg muss vorrangig neu erarbeitet werden. Aus Potsdam waren der Rechtsanwalt Markus Willkomm, der Handwerksmeister Volker Klamke und die Architektin Babette Reimers dabei. Durch ein Treffen mit dem Brandenburger Europa-Abgeordneten Norbert Glante war es möglich, einen Eindruck von der intensiven und kontroversen Arbeit im Ausschuss für Industrie, Forschung und Energie zu erhalten.

SPD-Fraktion Potsdam Verantwortung für die gesamte Stadt. Nehmen Sie Kontakt auf: Tel.: 0331/289 30 50 Fax: 0331/289 30 57

Mieterverein verleiht „DAS SOFA“ an die WBG Potsdam-West e.G.

eMail: spd-stadtfraktion@rathaus.potsdam.de

Ü

ber 4400 durchgeführte Beratungsgespräche lautet die Bilanz des Mieterverein Potsdam und Umgebung e.V. (MVP) für das Jahr 2006. Bei durchschnittlich 4300 dem MVP angehörenden Mitgliederhaushalten nahm durchschnittlich jedes Mitglied wenigstens einmal im Jahr die Hilfe des Vereins in Anspruch. Damit wird deutlich, dass die zwischen Rechtsverhältnisse Mietern und Vermietern auch in der Landeshauptstadt nicht wenig Konfliktpotential bergen. Die Rechtsberater des MVP haben stets die Interessen der Mieter im Auge. Diese können auch in der Form durchgesetzt werden, dass man nicht von vornherein auf Streit setzt, sondern mit dem Vermieter gemeinsam eine Lösung sucht. Wird dem Vermieter deutlich, dass auf der anderen Seite Fachleute sitzen, signalisiert er schneller Handlungsbereitschaft. 39% aller Beratungen hatten Betriebskostenabrechnungen zum Thema. Mit 13% folgten Mietmängel und etwas mehr als 6% betrafen Mieterhöhungen. Damit sind nicht nur die Schwerpunkte für die individuellen Beratungen, sondern

auch die kommunalpolitischen Ziele des Mietervereins abgesteckt. Im Arbeitskreis „Stadtspuren“ sind neben der kommunalen GEWOBA fünf weitere Wohnungsunternehmen Gemeinsam mit vereint. „Stadtspuren“, mit den in der SVV vertretenen politischen Kräften und der Stadtverwaltung möchten wir die Diskussion über die ungebremst wachsenden Betriebskosten wieder in Gang bringen. Dabei muss auch über kommunale Gebühren wie für Straßenreinigung und Wasserversorgung gesprochen werden. Darin kommt eine Erfahrung aus 17 Jahren erfolgreicher Arbeit von Mietervereinen in Potsdam zum Ausdruck: Nur gemeinsam schaffen wir es, unserer Verantwortung für die Bürger und die Mieter der Stadt gerecht zu werden. Durch die Überreichung des Ehrenpreises „Das Sofa“ an die Wohnungsbaugenossenschaft Potsdam West e.G. als den mieterfreundlichsten Vermieter 2007 (siehe Bild) haben wir am 24. Mai 2007 deutlich gemacht: Vermieter sind nicht immer Gegner des Mietervereins! Dr. Volker Punzel, Vorstandsvorsitzender Mieterverein Potsdam und Umgebung e.V.


potsdamer kulturrundschau

Erfolgsgeschichte Schiffbauergasse Sommer 2007

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ie Schiffbauergasse ist zum Aushängeschild für Potsdam geworden. Mit dem neuen Wahrzeichen am Tiefen See, dem Hans Otto Theater, dem Tanztheater fabrik, dem Waschhaus und dem T-Werk hat der Kulturstandort Potsdam ein neues Gewicht bekommen und wird bundesweit beachtet. Auch die Ansiedlungen von VW und Oracle sprechen für den gelungenen Mix aus Gewerbe und Kultur. Das sieht man sogar in der Bundesregierung so: Die neue Bundesstiftung Baukultur wird ihren Sitz in der sogenannten „Roten Villa“ haben. Und bei der Entwicklung des Gebietes geht es mit zügigen Schritten voran. Erst kürzlich konnte das Richtfest für das Museum „Fluxus+“ und die Aktionshalle gefeiert werden. Noch in diesem Jahr werden beide

Gebäude fertig gestellt sein. Am vergangenen Mittwoch hat Oberbürgermeister Jann Jakobs einen weitere Meilenstein vorangebracht: Mit einem ersten Baggeraushub hat er den Startschuss

für den Bau des neuen Parkhauses gegeben. Damit können die Kunden der Gewerbetreibenden aber auch die Besucher der kulturellen Einrichtungen ohne große Parkplatzsuche zur Schiff-

bauergasse kommen. Und wer es natürlich mag, kommt demnächst auch auf seine Kosten: Im September öffnet auf dem Gelände der neue Biosupermarkt seine Tore.

Musikalischer Sommer A

n Sonne, Wasser und Natur erfreut man sich im Sommer, doch auch die Musik hat in Potsdam in dieser Jahreszeit einiges zu bieten. In der Friedenskirche Potsdam-Sanssouci ist der sommerliche Spaziergang durch den Park geradezu im Konzertvergnügen inbegriffen. Am Sonnabend, 4. August erklingt ab 17.00 Uhr Russisch-orthodoxe Kirchenmusik von Swiridow, Bortnianski, Tschaikowski u.a. Zu Gast bei dieser III. Sommermusik ist der Kammerchor Credo aus Kiew unter Leitung von Bogdan Plish. Am Sonntag, 19. August fin-

det ein Orchesterkonzert ab 16.00 Uhr statt, das Antonin Dvoráks Slawische Tänze und die Karelia-Suite von Jean Sibelius zu Gehör bringt. Das Orchester der Potsdamer Orchesterwoche spielt unter Leitung von Dietrich Schönherr. In der St. Nikolaikirche ist am 2. August um 20.00 Uhr das bekannte Wilhelmshafener Vokalensemble zu hören. Johann Sebastian Bachs „Singet dem Herrn“, Benjamin Brittens „Hymn to St. Cecilia“ und Werke von Gustav Mahler stehen auf dem Programm. Europäische Orgelmusik des Barock bietet Nikolaikantor

Björn O. Wiede am 26. August um 18.00 Uhr dar. Vom 1. bis 9. September finden erneut die Bachtage Potsdam statt (siehe auch im Internet unter www.bachtage.de) und in St. Nikolai wird u. a. am 6. September um 20.00 Uhr mit Bach’n Jazz ein neuer Blick auf den alten Meister geworfen. Am Bechstein erwartet die Besucher Joachim Kühn und an der Orgel Matthias Eisenberg. In der Erlöserkirche und der Friedenskirche im Wechsel findet wieder der renommierte Internationale Orgelsommer statt. Zum 18. Mal sind immer

mittwochs um 19.30 Uhr hochrangige internationale und deutsche Organisten zu hören. Am 25. Juli beispielsweise in der Erlöserkirche Markus Stepanek mit Werken von Bach und MendelssohnBartholdy und am 1. August Roman Perucki aus Polen u. a. mit der VI. Symphonie für Orgel von C. M. Widor. Am 8. August erklingt dann wieder die Schuke-Orgel in der Erlöserkirche und am 15. August die Woehl-Orgel in der Friedenskirche. Das letzte Konzert findet mit dem Friedenskirchenkantor Matthias Jacob am 26. September statt.


potsdamer sportrundschau Sommer 2007

Siege in Meisterschaft und Pokal: Fans hoffen auf Fortsetzung Babelsberg ist zurück

s hätte keinen besseren Abschluss geben können. In einem unterhaltsamen Spiel krönte Babelsberg03 eine tolle Saison mit dem Sieg im Landespokal Brandenburg. Neben dem Prestigegewinn ist ein Startplatz in der Hauptrunde (am 4. oder 5. August) des DFB-Pokals der Lohn für die Kicker aus der Landeshauptstadt. Vielleicht kann der Erfolg aus dem Vorjahr wiederholt und der Einzug in die zweite Runde geschafft werden. Doch nicht nur im Pokal können sich die Fußballfans in Potsdam und Umgebung auf ein tolles Jahr freuen. Nach dem Aufstieg in die Regionalliga heißen die Gegner nun nicht mehr Schöneiche und Eberswalde. Jetzt geht es u.a. gegen Union Berlin, Eintracht Braunschweig, Dynamo Dresden, Fortuna Düsseldorf, RotWeiss Essen, Rot-Weiß Erfurt, VfB Lübeck und den 1.FC Magdeburg. Dazu kommen noch einige weniger bekannte

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In der neuen Saison nicht mehr als Spieler aktiv: René Tretschok

Mannschaften und die zweiten Teams von Werder Bremen, Energie Cottbus, Borussia Dortmund, dem Hamburger SV und vom VfL Wolfsburg. In der Regionalliga Nord starten insgesamt 19 Mannschaf-

ten. Scheint angesichts dieser Gegner der Klassenerhalt bereits als Herausforderung, wird die Situation aufgrund der Strukturreform des DFB noch anspruchsvoller. Zum nächsten

werden. In der Hinrunde standen nur 17 Punkte zu Buche. Gingen die wichtigen Spiele zum Beginn der Saison zumeist verloren, so konnte zuletzt auswärts in Duisburg gewonnnen und in Frankfurt ein beachtliches Unentschieden erreicht werden. Diese guten Ergebnisse wurden mit einem konsequent verjüngten Team erreicht, dass nun vor einer erneut erfolgreichen Saison stehen sollte. Dazu gab es erste Neuverpflichtungen.

Von noch größerer Bedeutung als bei den Herren ist der DFB-Pokal für die Frauen. Hier gibt es im Finale nicht nur eine garantierte Einnahme sondern auch eine Medienpräsenz, die kein Bundesligaspiel erreicht. Somit ist die Finalteilnahme im Pokal immer ein ganz wichtiges Ziel für Turbine. Bevor jedoch die Entscheidungen in der Bundesliga fallen, findet im Herbst erst einmal die WM im Frauenfußball statt. Während die Nationalspielerinnen in China ihren

Spieljahr wird eine neue eingleisige Dritte Liga eingeführt. Babelsberg hat das Erreichen dieser neuen Liga als ganz klares Ziel formuliert. Dafür ist ein Platz unter den ersten Zehn zu schaffen. Geschafft werden soll dies vor allem mit den Spielern, die bereist in die Regionalliga aufgestiegen sind. Hinzu kommen punktuelle Verstärkungen von ehemaligen Gegnern aus der abgelaufenen Oberligasaison. Dazu gehören zwei Spieler aus der Reserve von Hansa Rostock und dem BAK. Vor allem von dem aus Berlin gekommenen Ibrahim Türkkan erwarten die Babelsberger zahlreiche Tore. Auch aufgrund der finanziellen Rahmenbedingungen wurde auf weitere „namhafte“ Transfers verzichtet. Der Absturz des einstigen Rivalen aus Neuruppin hat gezeigt, wohin unseriöses Arbeiten führt. Die Mannschaft vom Park Babelsberg sollte aber so viel Klasse haben, dass mit der Unterstützung der tollen Fans das anspruchsvolle Ziel erreicht werden kann.

Neue Chancen für Turbine Frauenfußball

umindest in der ersten Hälfte der letzten Saison überwogen bei Turbine die Negativschlagzeilen. Dabei ging es vor allem um den Wechsel von Spielerinnen, was zu einer gewissen Unruhe und zu sportlichen Misserfolgen führte. Seit dem dies überwunden ist, geht es mit Turbine auch wieder bergauf. Mit 27 Punkten aus der Rückrunde konnte der dritte Platz als Minimalziel deutlich vor Bayern München erreicht

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Titel verteidigen wollen, findet in Deutschland ein WMÜberbrückungsturnier statt. Insgesamt bleibt zu hoffen, dass die WM nicht nur das Interesse am Frauenfußball sondern auch die Professionalität in diesem Bereich verstärkt. Die Bundesliga ist noch immer zu unausgeglichen und es fehlen die Zuschauer. Turbine Potsdam spielt hier sicher eine Vorreiterrolle. Kann an die Erfolge der letzten Jahre angeknüpft werden, wird dies sicher so bleiben.


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