Potsdamer Rundschau, Ausgabe Februar 2008

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potsdamer rundschau Nr. 1 · Februar 2008 www.potsdamer-rundschau.de

Sozialdemokratische Zeitung für die Landeshauptstadt

„Nach vorn“

Mit den Bauarbeiten auf der Humboldtbrücke räumte auch der auffälligste Wegweiser zum Kulturareal Schiffbauergasse seinen Platz. Die Skulptur „Nach vorn“ der chilenischen Künstlerin Alejandra Ruddoff soll nach dem Willen der Stadtverordneten bald wieder ihren alten Platz zurück erhalten. Der Oberbürgermeister soll darüber hinaus bereits bestehende Initiativen unterstützen, welche Gelder sammeln, um aus der bisherigen Skulptur einen dauerhaften Metallguss fertigen zu können. Prominentester Unterstützer dieses Vorhabens ist Brandenburgs Bauminister Reinhold Dellmann, der ebenfalls seine Hilfe angeboten hat. Auch wenn sich über Kunst und Geschmack bekanntlich gut streiten lässt, konnte die SPD diesen Antrag gemeinsam mit CDU und Linkspartei einbringen. kg

Jahr der Entscheidung Kommunalwahlen am 28. September

4 Wochen nach dem Ende der Sommerferien finden in Brandenburg Kommunalwahlen statt. In Potsdam sind an diesem Sonntag die 56 Mitglieder der Stadtverordnetenversammlung sowie die Ortsbeiräte und Ortsvorsteher der Ortsteile zu wählen. Wie sich die Sozialdemokraten auf den Wahlkampf einstellen, lesen Sie ab Seite 3.

Berichterstattung hat Schlimmeres verhindert Beratungsaffäre bei der LINKEN

„Ich habe Respekt für die Reaktion von Frau Schulze auf ihren Fehler“, erklärte SPD-Fraktionschef Mike Schubert auf die Ankündigung von Jana Schulze, sich aus der Arbeit als stellvertretende Sozialausschussvorsitzende zurückzuziehen. Auch die SPD-Fraktion hatte die Beratungsaffäre diskutiert. Einhellig wurde eingeschätzt, dass es dabei weniger um die Frage von Hartz IV,

Kleine krumme Dinger

sondern um den Umgang und die Anerkennung von geltendem Recht ginge. Wenn dies kein fingiertes Beratungsgespräch gewesen wäre und der Beratende hätte nach den Vorschlägen gehandelt, so wären die Konsequenzen gravierend gewesen. Denn wäre der Betrug aufgeflogen, so müsste jetzt ein bedürftiger Mensch unter dem Ergebnis dieser Beratung, mit einem Entzug der ALG

II Leistungen rechnen. „Die Berichterstattung hat Schlimmeres verhindert. Die Linke sollte die Presse nicht für die Aufdeckung beschimpfen“, so SPD-Fraktionschef Mike Schubert. Dies jedoch geschehe gerade, insbesondere durch den Landtagsabgeordneten HansJürgen Scharfenberg. Es sei schon erstaunlich dass derjenige, der sonst von jedem und bei allem lauthals Kon-

sequenzen fordert, in eigener Sache nun jegliche öffentliche Diskussion verbieten will. „Herr Scharfenberg würde bei einem Fehler der Verwaltung vom Oberbürgermeister Konsequenzen fordern und ihn persönlich für die Verfehlung verantwortlich machen. Wenn es ihn selbst betrifft, dann legt er ein anderes Maß an“, so SPD-Fraktionsvorsitzender Mike Schubert.

Einladung zur öffentlichen Mitgliederversammlung des SPD-Ortsvereins Potsdam Mitte/Nord

Thema: Das Verkehrskonzept rund um den Alten Markt mit Dr. Elke von Kuick-Frenz, Beigeordnete für Stadtentwicklung und Bauen Donnerstag, 14. Februar, 19:30 Uhr, Altes Rathaus

Scharf kann er richten, der Scharfenberg Hans-Jürgen. Insbesondere dann, wenn es um andere geht. Doch wenn es um ihn geht und das, was sich in seinem “Bürgerbüro” abspielte? Da mauert der Frontmann der LINKEN, will sich “nicht unter Druck setzen” lassen. Doch der Druck ist riesig. Der Kessel pfeift nicht nur, er wackelt gewaltig. Der Vorwurf: Seine Mitarbeiterin, die Stadtverordnete Jana Schulze, stellte sich über das Recht und leistete Beihilfe zum Sozialbetrug. Alles im Sinne der guten Sache? Mitnichten! Denn den Hartz IV-Beziehern wurde ein Bärendienst erwiesen, wenn herauskommt, dass sie den Staat bescheißen und jetzt Gelder zurückzahlen müssen. Fazit: Gelinkt durch DIE LINKE! Ähnlich dreist, genauso abenteuerlich: Wieland Niekisch, seines Zeichens CDU-Lokalmatador, der im Verdacht steht, gegen Honorar politische Entscheidungen beeinflusst zu haben. Hallo? Geht’s noch? Schluss mit den krummen Dingern, meine Herren! Till Meyer


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IM DIALOG

Nr. 1 · Februar 2008

AUS DER STADTVERORDNETENVERSAMMLUNG

Bürgerhäuser, Filmmuseum, Stadtkanal

Anträge der SPD-Stadtfraktion zur Stadtverordnetenversammlung

Die SPD ist dabei ihr Kommunalwahlprogramm zu erarbeiten und geht dabei einen neuen Weg. Seit Oktober haben fünf öffentliche Stadteilkonferenzen stattgefunden, in denen jeder, der es wollte, seine Vorschläge für das neue Programm machen konnte. Jeder hieß eben nicht nur Parteimitglieder, sondern auch jeder interessierte Bürger. Wir haben eine Vielzahl von interessanten Vorschlägen und Anregungen erhalten, die wir jetzt in Ruhe bewerten. Bis zu unserem Parteitag wird nun unser Wahlprogramm erarbeitet, in das sicher viele der Vorschläge einfließen. Es waren spannende und interessante Veranstaltungen und ich bin davon überzeugt, dass dieser regelmäßige Dialog mit dem Bürger der richtige Weg ist. Die Potsdamer SPD wird in den kommenden Monaten weitere Möglichkeiten zu Gesprächen über interessante Themen der Stadtpolitik anbieten. Uns ist es wichtig, Ihnen unsere Vorstellungen zu präsentieren und zu erfahren, was sie als Bürger von unseren Ideen halten. Ich würde mich freuen, auch Sie auf einer der Veranstaltungen begrüßen zu dürfen.

Mike Schubert

Behindertengerechte Bürgerhäuser Während die Bürgerhäuser Schlaatz, Stern und ZentrumOst auch für Menschen mit Behinderung gut zu nutzen sind, besteht bei den anderen der Potsdamer Bürgerhäusern die Notwendigkeit von Umbauten, um die Teilhabe für behinderte Bürger zu gewährleisten. Nach Information des Behindertenverbandes soll der behindertengerechte Ausbau der Häuser erst ab 2011 begonnen werden. Dies würde bedeuten, dass in den Häusern noch mindestens vier bis fünf Jahre eine Teilhabe von Bürgern mit Behinderung nur sehr eingeschränkt möglich ist. Deshalb hat die SPD-Fraktion den behindertengerechten Ausbau der Bürgerhäuser in Babelsberg, Bornim und Groß-Glienicke beantragt. Die Umsetzung soll im Zuge des neuen Bürgerhauskonzeptes erfolgen.

Fortsetzung der Arbeiten am Stadtkanal Die SPD beantragt in der Stadtverordnetenversammlung, dass im Jahr 2008 die Realisierung der Arbeiten am Stadtkanal zügig fortgesetzt wird. Dazu soll noch in der vegetationslose Zeit in Abstimmung mit dem Landesumweltamt der Baumaufwuchs im Kanalbett entfernt und so die Sichtschneise zur Havel wieder erlebbar gemacht werden. Zur kostenneutralen Umsetzung dieser Arbeiten, soll die bewährte Partnerschaft zum Berufsbildungsverein Bautechnik zu erneuert werden um durch die Einbeziehung Auszubildender die Identifikiation jungen Potsdamer mit ihrer Stadt weiter zu stärken. Für die Besucher der „KellertoInfo-Brücke“ soll eine Kurzparkmöglichkeit im Bereich der jetzigen Überfahrt eingerichtet werden.

Die Kellertorbrücke am Stadtkanal Vor Beginn der Baumaßnahmen am Alten Markt In den nächsten Wochen werden am Alten Markt und in der Friedrich-Ebert-Str. die Bauarbeiten zur Wiedergewinnung der historischen Mitte und zur Freilegung des Stadtschlossgrundstücks für den Landtagsneubau beginnen. In den nächsten Monaten wird es dadurch zu einer Vielzahl von Veränderungen und Einschränkungen im Bereich der Kreuzung Breite Str / Friedrich-Ebert-Str. kommen. Die SPD-Fraktion hat in der Stadtverordnetenversammlung mehrere Anträge gestellt, die dazu beitragen sollen, einige der Einschränkungen abzumildern. Fußgängerdurchgang Filmmuseum So soll der Oberbürgermeister dafür sorgen, dass die Straßenführung für Fußgänger im Bereich des Filmmuseums bis April wieder so gestaltet wird, dass der Durchgang am Marstall für Passanten nutzbar ist. Diese müssen derzeit über den Fahrradweg ausweichen, da die Durchführung nicht frei ist. Die beginnenden Umgestaltungsarbeiten in der Potsdamer Mitte machen eine kurzfristige und dauerhafte Lösung für die Fußgänger erforderlich.

Volksfeste im Lustgarten sichern Der Entwicklungsträger Bornstedter Feld als Beauftragter der Landeshauptstadt Potsdam wird aufgefordert, mit dem Veranstalter der Frühjahrs- und Herbstfeste bis zur Beendigung der Baumaßnahmen auf dem Alten Markt einen Mietzins zu vereinbaren, der die Beeinträchtigungen für den Festbetrieb berücksichtigt. Die Frühjahrs- und Herbstfeste haben sich in den letzten Jahren als Feste im Lustgarten etabliert. In den nächsten Jahren wird es aber auch dort erhebliche Beschränkungen durch die Baumaßnahmen am Alten Markt geben. Deshalb schlägt die SPD-Fraktion vor, das die Landeshauptstadt Potsdam mit dem Veranstalter der Frühjahrs- und Herbstfeste bis zur Beendigung der Baumaßnahmen auf dem Alten Markt einen Mietzins zu vereinbaren, der die Beeinträchtigungen für den Festbetrieb berücksichtigt. „Wir hoffen so den Bestand der Volksfeste auch während der Bauzeit zu sichern“, sagte SPD-Fraktionschef Mike Schubert. Weg zwischen Am Havelblick und Max-Planck-Straße Mit der Grundstücksübertragung des Geländes der Schwimmhalle an die Stadtwerke Potsdam wurde auch die Zuwegung zwischen

„Minsk“ und Schwimmhalle zum Landtag übertragen. Seit längerem ist diese Durchwegung von den Stadtwerken gesperrt, was zu Anwohnerbeschwerden führt. „Der Weg wird von den Anwohnern des Brauhausberges regelmäßig genutzt, er muss wieder zugänglich gemacht werden“, so SPD-Fraktionschef Mike Schubert. Der Oberbürgermeister soll nun dafür sorgen, dass die Stadtwerke Potsdam den Weg von der Straße Am Havelblick zur Max-Planck-Straße, also zwischen dem ehemaligem Restaurant Minsk und Schwimmhalle am Brauhausberg) wieder für die Allgemeinheit nutzbar machen. „Solange zu warten bis das Minsk saniert und wieder nutzbar ist, ist keine Lösung. Dies kann auch schnell mal ein zwei Jahre dauern“, so Schubert zur Idee der Stadtwerke, den Weg erst dann wieder zu öffnen, wenn das Minsk eine neue Nutzung und neue Betreiber hat.

Bürgersprechstunde Klara Geywitz MdL 21. Februar, 17 Uhr Alleestraße 9 Telefon 73098 300

Impressum potsdamer rundschau Neue Folge Nr. 30 · Februar 2008 Redaktion Mike Schubert (V.i.S.d.P.) Alleestraße 9, 14469 Potsdam Mail: mike.schubert@potsdam.de Kai Weber (Koordination/Produktion) Mail: kai.weber@potsdam.de Bildnachweis Potsdamer Rundschau, privat, Schaller, Liebe, Maaß, Riedel, Pietras Autoren dieser Ausgabe Harald Geywitz, Harald Kümmel, Christian Maaß, Kathleen Riedel, Arndt GilkaBötzow, Andreas Wandersleben Druck Märkische Verlags- und Druck-Gesellschaft mbH Potsdam Potsdamer Rundschau im Internet www.potsdamer-rundschau.de Auflage 10.000 Exemplare Nr. 2/2008 erscheint am 5. März


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Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs:

“Ich wünsche mir eine starke SPD-Fraktion!” Ist das eine Last für Sie oder eine Herausforderung? Eine Herausforderung, die Spass macht. Potsdam mitgestalten zu dürfen und gemeinsam mit seinen Bürgern an der Zukunft unserer Stadt zu arbeiten ist eine tolle Aufgabe.

Herr Jakobs, wie wird das Jahr 2008 für die Potsdamerinnen und Potsdamer werden? Wir werden alles daran setzen, den guten Weg der letzJahre weiter zu ten beschreiten. Wir ernten jetzt, was wir gemeinsam gesät haben. Ich freue mich vor allem darüber, dass viele Potsdamerinnen und Potsdamer in Lohn und Brot stehen, dass Unternehmen sich in Potsdam ansiedeln und Arbeitsplätze schaffen. Und zwar Arbeitsplätze in allen Sektoren. Für Wissenschaftler wie für Arbeit. Man kann manchmal den Eindruck gewinnen, eine Partei in der SVV will den Potsdamern den Erfolg nicht gönnen. Wir sind kinderfreundlichste Stadt Deutschlands in 2007 geworden. Das kommt nicht von ungefähr. Wir haben einen Baby-Begrüßungsdienst eingeführt und engagieren uns stark bei den Regionalfonds im zweiten Arbeitsmarkt. Unsere aktive Wirtschaftsförderung, die behutsame aber beständige Ausweitung von Gewerbeflächen schafft Arbeitsplätze in der Stadt. Als eine der wenigen Städte in Deutschland wachsen wir. Potsdam ist aber keine Insel der Glückseligen. Wir müssen uns um die Kinder kümmern, die morgens ohne Frühstück zur Schule kommen. Wir müssen uns um diejenigen kümmern, die sich und ihre Familie nicht mehr organisiert bekommen. Wer immer eine Seite ausblendet bildet nur einen Teil der Potsdamer Realität ab. Ich bedauere es nicht selten, dass damit ein schlechtes Bild von Potsdam und den Potsda-

Jann Jakobs ist seit 2002 Potsdamer Oberbürgermeister merinnen und Potsdamern transportiert wird. Gerade eine erfolgreiche Stadt wie wir, wird mit einem sozialdemokratischen Oberbürgermeister die Menschen, die Hilfe brauchen, nicht alleine lassen. Mit unserer positiven Entwicklung fassen die Menschen den Mut, dass es auch ihnen wieder besser gehen wird. Die Diskussion um die Historische Mitte – vor allem der Bau des Landtages – bestimmte das Jahr 2007. Wird das 2008 so weiter gehen? Wichtig ist jetzt, dass den Beteiligten die Zeit und Ruhe eingeräumt wird, einen sehr guten Entwurf für den neuen Landtag auszuwählen. Mit der Ankündigung der Spende von Hasso Plattner

sind wir ein großes Stück vorangekommen. Für mich ist wichtig, dass wir als Stadt unsere Hausaufgaben gemacht haben. Mit dem B-Plan und der Verkehrslösung haben wir die Voraussetzungen geschaffen, den Landtag auf dem Alten Markt zu bauen. Der Landtag wird dort das zentrale aber nicht das einzig neue Gebäude sein. Die neue Synagoge, die Bebauung entlang der Alten Fahrt werden unsere Mitte in einer Weise neu prägen wie es kaum eine europäische Stadt noch erleben darf. Wir müssen dazu Weitblick beweisen. Was in den nächsten Jahren dort entsteht wird diese Stadt in den nächsten Jahren entscheidend prägen. Wir tragen eine große Verantwortung dafür.

Gibt es nur noch die Jahrhundertprojekte in Potsdam? Nein. Gott sei Dank nicht. Wir haben ein Programm aufgelegt um Kitas und Schulen in den nächsten Jahren Schritt für Schritt zu sanieren. Mit der Sanierung der Bibliothek und dem Alten Rathaus werden zwei zentrale Gebäude unseres städtischen Lebens für die Zukunft fit gemacht. Wir werden im Luftschiffhafen für die vielen Sportlerinnen und Sportler bessere Voraussetzungen schaffen. Mit einem fein durchgedachten System werden wir die Betreuung von Kindern und Jugendlichen in den Potsdamer Sozialräumen verbessern und den modernen Erfordernissen anpassen. Vieles ist heute in Deutschland noch zu stark in alten Gleisen des Föderalismus organisiert. Häufig können wir damit nicht mehr die zeitgemäßen Antworten auf die Bedürfnisse der Menschen geben. Das gilt gerade für Schulen und Kitas. Was wünschen Sie sich für die Kommunalwahl? Eine starke SPD-Fraktion. In den letzten Jahren konnte sich die Fraktion deutlich profilieren. Auch ich habe manches mit der Fraktion auszufechten gehabt. Aber ohne Profile können die Bürger auch nicht erkennen, warum sie die SPD wählen sollen. Das kann man jetzt sehr gut erkennen.

NACHRICHTEN

Wenn das Käuzchen ruft...

... kommen Groß und Klein. Bereits zur Weihnachtswanderung waren die Mitglieder des Ortsvereins Potsdam Süd zum Ravensberg aufgebrochen. Dort unterhält der Verein Wald- Jagd- Naturerlebnis e.V. eine Waldschule, etwas entfernt davon, eine Falknerei. Auch bei kaltem Wetter war die Flugvorführung der Greifvögel ein imposantes Erlebnis. Denn es gab auch Glühwein und warme Decken. Frei durch die Lüfte sausten Lannerfalken und Wüstenbussarde, absolut geräuschlos flogen Uhu und Schleiereule. Till Meyer, Ortsvereinsvorsitzender in der Waldstadt und am Schlaatz erklärt: “Familien mit Kindern, Kita-Gruppen und Schulklassen müssen hier hin! Ebenso interessant wie die Vögel sind der Waldunterricht, das Basteln mit Naturmaterialien und das Übernachten auf dem 108 Meter hohen Ravensberg.” Auch die Landtagsabgeordnete Klara Geywitz (SPD) schaute sich die Waldschule an, lernte die Vereinsvorsitzende Ilka Simm-Schönholz kennen und versprach, sich für die Interessen der einzigartigen Erlebniswelt einzusetzen. Geywitz: “Was hier die Vereinsmitglieder und ehrenamtliche Helfer an waldbezogener Bildungsund Erziehungsarbeit leisten, für Umwelt- und Tierschutz tun, sucht in Potsdam seinesgleichen.”

Stadtwerkezeitung „Quartett“ auch in den neuen Ortsteilen

Durch die Mitglieder des Aufsichtsrates der Stadtwerke Potsdam soll dafür sorgen, dass die Stadtwerkezeitung „Quartett“ auch in den neuen Ortsteilen an alle Haushalte verteilt wird. Das will die SPD auf Antrag des Ortsbürgermeisters von Fahrland, Claus Wartenberg erreichen. Nachdem in den neuen Ortsteilen ab dem 10.01.2007 auch die Wasserver- und die Abwasserentsorgung durch die Stadtwerke Potsdam übernommen wurden, sind auch die Einwohner dieser Stadtteile Kunden der


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SPD-KOMMUNALWAHLPROGRAMM IN DER DISKUSSION

Kinderreiches Babelsberg, Leerstand auf dem Keplerplatz, Blick auf Drewitz und Kirchsteigfeld 4. und 5. Stadtteilkonferenz der SPD in Babelsberg und Stern/Drewitz/Kirchsteigfeld

Am Donnerstag dem 24. Januar 2008 lud der SPD-OV Babelsberg zur Lokalkonferenz mit Mike Schubert. Der Einladung über den Entwurf des Parteiprogramms „in Potsdam Zuhause“ folgten rund 40 Gäste und Mitglieder. Im Mittelpunkt der Einführung von Mike Schubert stand die Stärkung der Erfolge in der seit 1990 von der SPD regierten Stadt. Und ganz im Sinne der Veranstaltung wurde über Babelsberger Themen diskutiert, wo schon Gutes noch verbessert werden muss. Ja, Babelsberg ist einer der kinderreichsten Stadtteile der Republik, doch um diese positiven Rahmenbedingungen zu verstärken, muss die SPD für die Zukunft denken. So mahnte Kerstin Klebsattel für die AWO z.B. die Entwicklung von Eltern-Kind Zentren an, oder den Mangel an Spielplätzen. „Aus den Kleinen werden bald Große“ so der angehende SVV-Kandidat Volker Klamke, „wir müssen die wichtigen Weichen in der Jugendarbeit stellen und so z.B. den Lindenpark jetzt umsichtig begleiten, damit er ein starker Anbieter für die Jugend sein kann.“ Für Heike Judasz vom Oberlinhaus, steht die Gewalt an Babelsberger

Schulen in diesem Zusammenhang, doch ist es ihr ein Herzensanliegen, dass auch Menschen mit körperlichen und geistigen Einschränkungen ein aktives Leben in Babelsberg führen können. „Da erwartet sie von der SPD eine Vorreiterrolle“, so Heike Judasz. Ja, Babelsberg profitiert vom Wachstumsmarkt Tourismus in Potsdam, doch die eigenen Highlights müssen gestärkt werden, so die Botschaft vom angehenden SVV-Kandidaten Arndt Gilka-Bötzow. Dazu gehören für ihn besonders die Weiterentwicklung eines touristischen Stadtteilmarketings und „dass die SPD fest zum freien Ufer am Griebnitzsee steht“. Ja, Babelsberg ist ein Ort, der wächst, doch noch gibt es „weiße“ Flecken. Einen benannte Norbert Potthast, der eine Ausweitung des Sanierungsgebietes auf die Glasmeisterstraße forderte, um auch die Möglichkeit für weiteren dringend benötigten preiswerten Wohnraum zu schaffen. Ja, in Babelsberg ist man auch ohne Auto mobil, doch ist es mitunter gefährlich. Die Jusovorsitzende Sybille Uhlig lobte besonders den Rufbus auf der Strecke 694, doch mahnte auch sie bessere und sichere Radwege in Babelsberg an. Klara Geywitz MdL

Bürgerbüro Regine-Hildebrandt-Haus Alleestraße 9 14469 Potsdam Tel.: 0331 - 73 098 300 Fax: 0331 - 73 098 302 eMail: wahlkreis@ klara-geywitz.de

Am 25. Januar 2008 fand im Jugendclub 18 am Stern die 5. Lokalkonferenz der SPD statt. Diesmal ging es um Stern/Drewitz/Kirchsteigfeld. Die Teilnehmer bewerteten die Entwicklung der letzten fünf Jahre im Stadtteil insgesamt positiv. Helga Hefti von der Bürgerinitiative Stern verwies auf das neue Orion, die sanierte Bibliothek, den Campus am Stern und die Ansiedlung von Porta auf der Brache Drewitz. Sie wünsche sich eine gastronomische Nutzung des Kastellanhauses am Jagdschloss Stern. Tobias Klein vom Stibb-Kindertreff ergänzte, dass die Sanierungen im Stadtteil unglaublich wirken. „Das Bild hat sich eindeutig geändert“, so Klein. Gleichzeitig verwies er aber auf den Keplerplatz, dessen leer stehende Geschäfte nun besonders auffielen. SPD-Stadtverordneter Harald Kümmel forderte daher im Hinblick auf das neue Einzelhandelskonzept der Stadt, dass vor einer möglichen Erweiterung der Handelsflächen im SternCenter erst die Auswirkungen auf den Keplerplatz, den Busch-Platz und den Marktplatz im Kirchsteigfeld untersucht werden müssten. „Wir haben schon jetzt Probleme mit dem Einzelhandel in den Wohngebietszentren. Das darf man nicht ignorieren“, so Kümmel. Elke Reichelt von der Bürgerinitiative Kirchsteigfeld wies auf die vielen älteren Bürger hin, die Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe brauchen. Sie lehnte daher eine Erweiterung der Handelsflächen im SternCenter ab. Darüber hinaus müsse aufgepasst werden,

Fraktionsvorsitzender Mike Schubert, Stadtverordneter Harald Kümmel und Vorstandsmitglied Anke Michalske dass die Wohnqualität im Kirchsteigfeld nicht nachlasse. SPD-Mitglied Anke Michalske sprach den Lärm an der Nutheschnellstraße an. „Wir werden als SPD eine Unterschriftenkampagne für mehr Lärmschutz starten“, verkündigte Michalske. „Der Verkehr auf der Schnellstraße hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Das spüren die Menschen, die an der Straße wohnen.“ Stadtverordneter Harald Kümmel ergänzte, dass die SPD bereits das Thema in der Stadtverordnetenversammlung angesprochen habe. Besondere Aufmerksamkeit müsse in Zukunft dem Neubaugebiet Drewitz gewidmet werden, waren sich die Anwesenden einig. Die sozialen Probleme dürften nicht dazu führen, dass

Drewitz „wegrutscht“. Matthias Stempfle von der Kirchengemeinde DrewitzSchlaatz forderte neue Teilhabemöglichkeiten für die Menschen. Stadtverordneter Harald Kümmel machte deutlich, dass die SPD ein gemeinsames Handeln von Verwaltung, Politik, sozialen Trägern, Schulen und um Kitas befürworte, Drewitz zu stabilisieren. Er verwies dabei auf die Idee der SPD, die Grundschule am Priesterweg zu einer Stadtteilschule weiter zu entwickeln. SPD-Fraktionschef Mike Schubert ergänzte, dass Drewitz ein Sozialmanagement brauche. David Kolesnyk, der in Drewitz aufwuchs, ergänzte, dass auf dem Busch-Platz mehr los sein müsse und die Sanierung in Drewitz weitergehen müsse. Susanne Melior MdL

Bürgerbüro Potsdamer Straße 55 14552 Michendorf Tel.: 033205 - 255 72 Fax: 033205 - 255 73 eMail: Susanne.Melior@ t-online.de


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Wicklein will Bundestagsbeschluss gegen Agrarkürzungspläne der EU-Kommission Viele wissen es vielleicht nicht. Aber die Landeshauptstadt Potsdam hat neben Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Unternehmen und Sanssouci zahlreiche landauch wirtschaftliche Flächen. Rund ein Dutzend Landwirtschaftsbetriebe haben in Potsdam ihren Sitz. Die meisten sind großbetrieblich geprägt. Doch für reichlich Wirbel und Unverständnis sorgte Ende 2007 die Ankündigung der EU-Kommission, die EU-Agrarhilfen für landwirtschaftliche Großbetriebe drastisch zu reduzieren. Umschichtungen innerhalb des EU-Haushalts sind zwar dringend notwendig, beispielsweise um die Zukunftschancen der ländlichen Räume durch eine bessere Breitbandversorgung, durch ökologischen Landbau oder durch

mehr Biomasseanbau zu verbessern. Allerdings sollen nach den Plänen der EU die Lasten der Umschichtung einseitig auf die größeren EU-Agrarbetriebe verteilt werden. Und die liegen überwiegend in Ostdeutschland. Wicklein: “Die geplante Absenkung der EU-Agrarhilfen belastet EU-weit einseitig die ostdeutschen Agrarbetriebe und würde für viele ländliche Regionen den Kollaps bedeuten. Die Hälfte der Einsparungen in der EU würde Ostdeutschland zu tragen haben. Folge wäre der Abbau vieler Arbeitsplätze gerade auch in Brandenburg. Die ostdeutschen Agrarbetriebe haben in der Vergangenheit bereits enorm in Umweltschutz und Qualität investiert. Es ist deshalb nicht hinnehmbar, dass die EUKommission die kleinen

Agrarbetriebe belohnen und die großen bestrafen will. Das ist mit mir nicht zu machen.” Die von Andrea Wicklein geleitete Arbeitsgruppe Aufbau Ost der SPD-Bundestagsfraktion hat deshalb die Initiative für einen Entschließungsantrag der Koalitionsfraktionen ergriffen und am 23. Januar beraten. “Die Einführung von betriebsgrößenabhängigen Obergrenzen würde zu 96 Prozent den Osten treffen. Dies würde bei den Beschäftigten einen Einkommensverlust von 35 Prozent ausmachen. Bei den ohnehin vergleichsweise niedrigen Einkommen wäre das dramatisch. Wir wollen jetzt ein klares Signal setzen und die Bundesregierung auffordern, diese für Ostdeutschland bedrohliche Kürzungslawine auf EU-Ebene zu verhindern”, so Wicklein.

Helmholtz-Schüler besuchen Andrea Wicklein

Andrea Wicklein lädt ganz bewusst immer wieder Schulklassen aus ihrem Wahlkreis nach Berlin ein, um damit mit den Schülerinnen und Schülern ins Gespräch zu kommen. Allein seit 2006 haben 25 Schulklassen auf Einladung von Andrea Wicklein den Bundestag besucht. Erst kürzlich 15 Schülerinnen und Schüler des Potsdamer Helmholtz-Gymnasiums, die zahlreiche Fragen bei Ihrem Berlinbesuch im Gepäck hatten. Als Teilnehmer eines Leistungskurses in Politischer Bildung hatten sie sich

gut vorbereitet auf das Treffen mit ihrer Bundestagsabgeordneten. Ganz genau wollten sie von Andrea Wicklein wissen, welchen Einfluss ein einzelner Abgeordneter auf die Entscheidungen im Parlament hat, ob immer die besten Lösungen durchgesetzt werden und welche Rolle die Lobbyisten spielen. “Für mich ist die Politik ein ständiger Lernprozess. Das heißt für mich auch, alte Positionen immer wieder aufs Neue zu hinterfragen oder zu überdenken. Auch Fehler eingestehen, gehört für mich

dazu. Wenn Gesetze beispielsweise nicht so funktionieren, wie wir es uns gedacht haben, dann müssen sie überarbeitet und verbessert werden. Vor den Lobbyisten habe ich keine Angst. Zur Politik gehört, dass Verbände, Gewerkschaften und Unternehmen ihre Interessen artikulieren und Experten die Politiker beraten. Am Ende der politischen Meinungsbildung entscheiden aber die gewählten Politiker.” Beim Gespräch gaben die Helmholtz-Schülerinnen und Schüler mit ihrer Wahlkreisabgeordneten noch mit auf den Weg, sich vor allem für bessere Bildung und die Interessen der jüngeren Generation einzusetzen. Für Wicklein eine Selbstverständlichkeit: “Mir kommt es im Bundestag auf den Interessenausgleich zwischen jung und alt an. Das heißt für mich vor allem auch, dass die wir mehr in die Bildungschancen der jungen Leute investieren müssen. In bessere Kitas, Schulen und Hochschulen.

Landtagsabgeordnte Susanne Melior mit Ortsbürgermesiterin Doris-Maria Langenhoff beim Neujahrsbrunch der SPD Groß Glienicke

Neujahrsempfang der Landtagsabgeordneten Klara Geywitz, hier mit Ralph Zachrau vom Vorwärts-Verlag und Florian Engels, Pressesprecher der SPD-Landtagsfraktion

Andrea Wicklein MdB Bürgerbüro Regine-Hildebrandt-Haus Alleestraße 9 14469 Potsdam Tel.: 0331 - 73 098 100 Fax: 0331 - 73 098 102 eMail: andrea.wicklein@ wk.bundestag.de

Matthias Platzeck MdL

Bürgerbüro Bürgerhaus Am Schlaatz Schilfhof 28 14478 Potsdam Tel.: 0331 - 620 16 66 Fax: 0331 - 620 16 65 eMail: wahlkreis@ matthias-platzeck.de


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Klarer Sieg für Jann Jakobs und sein Team

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Zukunftsschule in Drewitz

AUS DEN STADT- UND ORTSTEILEN

Traditionelles Neujahrs-Boßeln der SPD Eiche-Golm-Grube

Welche Kugel ist jetzt weiter, gespanntes Schauen... Auch wenn es knapp erscheint, im Endergebnis 10:9 (blaues Team vor Rot) so hatte das Team des Oberbürgermeisters beim Neujahrsboßeln auf Einladung des Ortsvereins die Eiche-Golm-Grube Nase deutlich vorn. Nur durch Strafpunkte beim Versenken der Boßelkugel im Graben durch Team Blau konnte sich das rote Team heranarbeiten. Aber der Nachwuchs folgt. So konnte sich beim Kinderboßeln in der Ortslage Nattwerder und Grube die rote Mannschaft durchsetzen. Jakobs, der mit Freude diesem seinem ursprünglichen und heimatlichen Sport frönte: „Ob Blau oder Rot, deutlich wurde – wir sind ein Team und das im Jahr der Kommunalwahlen 2008 – einen besseren Start hätte ich mir gar nicht vorstellen können – wir schaffen alles gemeinsam!“ Das Boßeln fand bereits nun das dritten Jahr in Folge als Start in das neue Jahr unter guten Vorzeichen statt. Die Idee hatte das Ortsvereinsmitglied Hans-Jürgen Sattler, welcher selbst in Ostfreisland mit Freunden diesen Sport regelmäßig frönt. „Ich denke, hierbei hat man die Möglichkeit, jeden auch

Oberbürgermeister auf den unterschiedlichen Wegezustand auf Grubener Seite (Ortslage Nattwerder wurde bereits erneuert) aufmerksam. So war auch an diesem 12. Januar 2008 der Pfützenstand beträchtlich höher, sobald man das Golmer Gebiet verließ. „Bei solch einer sportlichen Wanderung ist es natürlich viel einfacher mit dem Oberbürgermeister ins Gespräch zu kommen, noch

Das 33. Ortsvereinsmitglied, Jan-Ole Tiedtje, konnte persönlich durch den Oberbürgermeister begrüßt und aufgenommen werden. mal „unpolitisch“ mit seiner Familie zu erleben. Es macht Spaß und man kann einfach auch mal unausgegorene Ideen diskutieren“, resümiert die Vorsitzende des Ortsvereins Kathleen Riedel. „Natürlich wird gerade auf dem Weg von Golm nach Grube auf Widrigkeiten aufmerksam gemacht, so ist den Anwohnern der drei Ortsteile der fehlende Seezugang auf der Höhe des Golmer Schlosses ein Dorn im Auge.“ Jakobs versprach hier, die aktuelle Situation der Vertragsverhandlungen zu überprüfen, um den Weg des öffentlichen Zugangs wieder herzustellen. Wolfgang Schwericke, stellvertretender Ortsbürgermeister in Grube, machte den

dazu, wenn er auf dem gleichen Wege wandert“, so Schwericke. Dem Golmer Ortsbeiratsmitglied und Vorständler des Ortsvereins Marcus Krause ging es in erster Linie um eine Weiterentwicklung des Konzeptes für den Potsdamer Westraum. „So könnte die touristische Erschließung und wirtschaftliche Entwicklung des Gebietes einen Schub bekommen.“ Der Oberbürgermeister sagte hier eine Prüfung der Fördermittel der Stadt zu. Beim Grünkohlessen im Gasthaus Grube wurden dann noch einmal ausführlich alle Boßelpunkte ausgewertet und im Ergebnis ist man sich sicher: auch nächstes Jahr wird wieder zum Jahresanfang geboßelt!

Stadtteilschule “Am Priesterweg”

Die Schule am Priesterweg Die SPD will in Drewitz nun erstmalig in Potsdam das Modell einer Stadteilschule umsetzen. Gemeinsam mit der Schulleiterin Elvira Eichelbaum hatte SPD-Fraktionsvorsitzender Mike Schubert seit einem Jahr nach Wegen gesucht, damit die Arbeit in der Schule am Priesterweg auf die veränderten Bedingungen im Stadtteil besser reagieren kann. „Im Stadtteil Drewitz fehlen Begegnungsstätten für die sozialen Kontakte der Bürgerinnen und Bürger. Die Grundschule „Am Priesterweg“ hat in den letzten Jahren zunehmend diese Ankerfunktion im Stadtteil übernommen, was jedoch in Fragen Ausstattung, räumliche und finanzielle Voraussetzungen die Möglichkeiten der Schule überschreitet“, so SPDFraktionsvorsitzender Mike Schubert. Durch die Entwicklung hin zu einer Stadtteilschule ist die Schule nicht länger nur Ausbildungsstätte. Sie wird zum Begegnungsraum für Gruppen aus dem Stadtteil und schafft die Möglichkeit für Bildung, Soziales, Kunst und Kultur im Stadtteil an einem Ort.

Dadurch wird das Gebäude nicht mehr nur als Schule am Tage genutzt. Dies schont nutzt auch die städtischen Ressourcen besser, da nicht für jede Aktivität ein neues Gebäude gebraucht wird. Durch den wechselseitigen Austausch unter einem Dach entstehen so Netzwerke zwischen Lehrern, Sozialarbeitern, Schülern und Eltern, Initiativen und Vereinen. An der konzeptionellen Entwicklung sollen neben der Schulkonferenz der Grundschule „Am Priesterweg“ auch die vor Ort tätigen Träger und die Wohnungswirtschaft beteiligt werden. en und verwaltungsintern durch eine geschäftsbereichübergreifende Arbeitsgruppe begleitet werden, der neben den Fachbereichen Schule, Sport, Kultur, Jugend und Soziales auch der KIS angehört. Zur Finanzierung soll das Programm „Soziale Stadt“ sowie private Initiativen, wie das Projekt „Zukunftsschule“ des Bauunternehmens „Hochtief“ geprüft werden. Ein erster Zwischenbericht ist der Stadtverordnetenversammlung im April 2008 zu geben.


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Radfahren wieder erlaubt

Überarbeitete Parkordnung gibt Babelsbergern ein Stück Lebensqualität zurück

Arndt Gilka-Bötzow

„Das war alles nicht so einfach im vergangen Jahr“ erinnert sich das SPD-Vorstandsmitglied Arndt Gilka-Bötzow. Umso glücklicher ist der Wirt des „Kleinen Schloß“ im Babelsber-

ger Park und angehender Kandidat zur Stadtverordnetenversammlung, dass die Parkordnung nun überarbeitet worden ist. Wir erinnern uns: Zu Beginn des Jahres 2007 trat die Stiftung Preußischer Schlösser und Gärten (SPSG) mit einer „neuen“ Parkordnung an die Öffentlichkeit. Und obgleich die SPSG um Verständnis warb, war die Entrüstung groß. Neben den angedrohten Bußgeldern oder den rot-weißen Absperrungen, brachten die neuen Regeln zur Fahrradnutzung und die Schiebestrecke die Gemüter in Wallung. Ein dreiviertel Jahr wurde gestritten, argumentiert,

geprüft und am Ende überarbeitet. Natürlich steht auch jetzt der Schutz des Gardendenkmals im Vordergrund, bleiben freilaufende Hunde weiterhin verboten, werden Flora und Faune vieler Wiesen geschützt und werden grobe Verstöße geahndet werden. Und dennoch haben die SPSG und alle Beteiligten insbesondere mit den nun ausgewiesenen Fahrradstrecken (s. schwarze Linien im Plan) eine gute Lösung gefunden. Eine Lösung, die auch in einem Antrag der SPD Babelsberg vom April 2007 zum Ausdruck kommt. Dort heißt es unter anderem: „Die Babelsberger Sozi-

aldemokraten setzen sich dafür ein, (...) dass die Nutzung (...) vom gegenseitigen Respekt vor dem Gartendenkmal und den Bedürfnissen der Menschen gekennzeichnet ist, (...) dass bestimmte Wiesen und Rasen flächen zum Liegen und Ballspielen ausgewiesen werden, dass der breite Weg am Ufer entlang als Radweg zugelassen wird, dass das Strandbad als Sondernutzungsfläche erhalten bleibt“. „Ein hartes Stück Arbeit im Hintergrund“, meint Arndt Gilka-Bötzow „hat schon zu einem ersten Erfolg geführt, es muss und wird aber noch weitergehen.“

Gedenken in der Lindenstraße 54

Die Fördergemeinschaft „Lindenstraße 54“ gedachte am 27. Januar der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz. Vor 63 Jahren wurde das KZ von sowjetischen Truppen befreit. Mit der Veranstaltung soll dazu beigetragen werden, die Erinnerung an die von einem unmenschlichen System entrechteten und qualvoll umgebrachten Menschen wach zu halten. Der Vorsitzende der Fördergemeinschaft, Claus Peter Ladner und Oberbürgermeister Jann Jakobs erinnerten bei der Gedenkveranstaltung an das Leid der Millionen Menschen, aber auch daran, dass sich dieses Grauen unter den Augen der Bevölkerung abspielte. Vertreter einer Reihe von Parteien und Verbände nahmen an der Gedenkveranstaltung teil und legten im Innenhof des Gebäudes Lindenstraße 54 am Mahnmal „Das Opfer“ Kränze und Blumensträuße nieder. Mitglieder des SPD-Ortsvereins Potsdam Mitte/Nord übergaben an den Vorsitzenden der Fördergemeinschaft „Lindenstraße 54“ einen Scheck in Höhe von 340 Euro zur Unterstützung des Projekts „Stolpersteine“. Mit diesem

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Die Vorstandsmitglieder des SPD-Ortsvereins Potsdam Mitte/Nord, Rotraut Kautz (l.) und Rudi Wiggert (r.), überreichten dem Vorsitzenden der Fördergemeinschaft Lindenstraße 54, Claus Peter Ladner (m.), einen Scheck über 340 Euro zur Unterstützung der Gedenkstättenarbeit der Fördergemeinschaft. Projekt wird an die Opfer der NS-Zeit erinnert, indem vor deren letzten selbstgewählten Wohnort Gedenktafeln aus Messing in den Bürgersteig eingelassen werden. Die Summe wurde von den Mitgliedern bei der Weihnachtsfeier des Ortsvereins gespendet. Das Gebäude „Lindenstraße 54“ dokumentiert die bedrückende Kontinuität der Willkür verschiedener Diktaturen in Deutschland. Während der NS-Diktatur waren hier Verfolgte des Nazi-Regimes inhaftiert, ein Erbgesundheitsgericht verurteilte Menschen zu Zwangs-

sterilisationen. Widerstandskämpfer wie Werner Seelenvom binder wurden Potsdamer Volksgerichtshof zum Tode verurteilt. 19451952 waren hier Verfolgte des sowjetischen Geheimdienstes eingesperrt. 1952-1989 wurden politische Häftlinge des DDR-Staatssicherheitsdienstes in diesem Haus inhaftiert. Heute gehört das historische Haus mitten in der Innenstadt mit seiner weitläufigen Gefängnisanlage der Stadt Potsdam und dient als Mahnmal und Gedenkstätte gegen politische Gewalt. Unterstützt wird die Gedenkstättenarbeit von der „Förder-

gemeinschaft Lindenstraße 54“, die sich 1995 als politischer, parteiunabhängiger Verein gegründet hat, um am Beispiel der Geschichte des Domizils in der Lindenstraße 54 in Potsdam an die Unterdrückung von Menschen durch Menschen zu erinnern. Die Fördergemeinschaft bietet Menschen ein Forum, die unter politischer Verfolgung leiden mussten und informiert durch Vortragsveranstaltungen, Gesprächsrunden und weitere Aktionen über die Schatten der Vergangenheit. Der Künstler Gunter Demnig erinnert an die Opfer der NS-Zeit, indem er vor ihrem letzten selbstgewählten Wohnort Gedenktafeln aus Messing ins Trottoir einlässt. Bis Ende September 2007 hat er ca. 12.500 Steine in 277 OrtWA schaften verlegt

Resonanz Musik - kurz notiert Am Sonnabend, 16. Februar 2008, erklingt die historische Grüneberg-Orgel in der Französischen Kirche am Bassinplatz um 19.30 Uhr unter der Überschrift „Musik und Ewigkeit“. Organist ist Jan Overduin (Waterloo/Kanada), der sich der Kunst der Fuge von Johann Sebastian Bach widmet. In der St. Nikolaikirche wird die beliebte Reihe „BachNacht“ am 20. Februar um 21.00 Uhr fortgesetzt. Nikolaikantor Björn O. Wiede an Orgel und Flügel begrüßt als Gast zu gemeinsamem und solistischem Musizieren den bekannten Potsdamer Saxophonisten Ralf Benschu. Im Advent war er noch mit „Meier’s Clan“ in der Kirche zu hören und ist vielen Fans durch Keimzeit bekannt. Der hervorragende Knabenchor aus Frankfurt (Oder) ist am Karfreitag, 21. März um 18 Uhr unter der Nikolaikuppel zu Gast. Er bringt unter der Leitung von Dr. Jürgen Hintze Passionsmusik zu Gehör. Am Ostersonntag 23.März findet um18 Uhr ein Orgelkonzert mit Werken von Bach, Buxtehude, Langlais David und Improvisationen mit Nikolaikantor Björn. O. Wiede statt. Die große Johannespassion von Johann Sebastian Bach führt der Potsdamer Oratorienchor am Sonnabend, 8. März 2008 um 19.00 Uhr auf. Gesangssolisten und das Neue Kammerorchester Potsdam musizieren mit dem Chor unter Leitung von KMD Matthias Jacob in der Friedenskirche Potsdam SansHarald Geywitz souci.

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potsdamer sportrundschau

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Nr. 1 · Februar 2008

Gibt es einen Frühling nach dem Winter? Potsdams Fußball vor schwieriger Rückrunde

Christian Maaß schreibt regelmäßig in der Potsdamer Rundschau über Freud’ und Leid im Karl-LiebknechtStadion. Foto: privat

Einen Titel haben sie in dieser Saison immerhin gewonnen. Anfang Januar holte Turbine Potsdam den 15. DFB-Hallenpokal der Frauen. Im Endspiel wurde der FCR Duisburg bezwungen. Dennoch stehen die Frauen von Trainer Schröder vor einer schwierigen Rückrunde. Im DFB-Pokal kam das Aus im Viertelfinale gegen Dauerrivalen Frankfurt, in der Meisterschaft liegt Turbine sechs Punkte hinter Frankfurt auf Platz drei. Bei der unnötigen 0:1-Heimniederlage standen bei Frankfurt mit Thomas, Pohlers und Wimbersky drei ehemalige Potsdamerinnen in der Mann-

Ein letztes Mal bezwungen. Nadine Angerer kann das 0:1 gegen Foto: Maaß Frankfurt nicht verhindern schaft. Für die zuletzt so erfolgreichen Potsdamerinnen wird es

wohl keinen weiteren Titel in der Saison geben. Gerade nach

Bayern München. Hier bleibt zu hoffen, dass sich das im Vorfeld der WM im eigenen Land ändern wird. Gerade Turbine sollte mit seiner sehr guten Nachwuchsarbeit von der anstehenden WM profitieren können. Ab dem 24. Februar können die Potsdamerinnen zeigen, ob es wieder aufwärts geht. Die Rückrunde startet mit einem Auswärtsspiel beim Hamburger SV. Am 2. März gibt es dann wieder Frauenfußball im Karl-Liebknecht-Stadion. Turbine empfängt den Tabellenletzten SC Freiburg. Babelsberg 03 ist dagegen 14 Punkte vom dritten Platz ent-

Wann gibt es wieder solchen Jubel? Nulldrei nach dem Sieg gegen Rot-Weiß Essen Foto: Maaß den vielen Siegen der letzten Jahre sind Zuschauer und Umfeld verwöhnt. Welchen Zeitraum ohne Titel verkraften die Sponsoren? Mit dem Weggang von Nadine Angerer verließ zudem der letzte Star aus der großen Zeit den Verein. Anja Mittag kann die Lücke noch nicht schließen, die die Abgänge hinterließen. Die jungen Spielerinnen von Turbine brauchen Zeit, um zu einem erfolgreichen Team zu werden, das auch wieder um Titel spielen kann. Aber nicht nur Turbine könnte einen neuen Schub ganz gut vertragen. Der Frauenfußball scheint zumindest in der Bundesliga zu stagnieren. Bisher gibt es zuwenig Impulse von der erfolgreichen Nationalmannschaft. So kamen am letzten Spieltag vor der Winterpause gerade einmal gut 5200 Zuschauer zu den sechs Bundesligaspielen, 811 davon zur 1:2 Niederlage von Turbine gegen

fernt. Es geht indessen nicht um Platz drei, sondern um den zehnten Platz. Der bildet die magische Grenze zwischen neuer Dritter Liga und dem Abrutschen in die Fast-Bedeutungslosigkeit. Ob das TransferTheater um Biran und seinen Wechsel zu Union die Mannen vom Park stabilisiert hat, ist wohl zu bezweifeln. Besonders ärgerlich wieder einmal der RBB. Der angebliche Regionalsender, der sich sonst nicht mehr als gefühlte 30 Sekunden für unser Team interessiert, meinte, einem angeblichen Skandal auf der Spur nun auch noch auf die Mannschaft von Trainer Demuth einschlagen zu müssen. Das erste Endspiel um den Dritt-Liga-Einzug startet am 15. Februar bei Wolfsburg II. Am 24. Februar empfängt Nulldrei die Mannschaft aus Braunschweig zum ersten Heimspiel im neuen Jahr.


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