Potsdamer Rundschau, Ausgabe März 2008

Page 1

potsdamer rundschau Nr. 2 · März 2008 www.potsdamer-rundschau.de

Sozialdemokratische Zeitung für die Landeshauptstadt

LINKS AUSSEN Darum prüfe, wer sich ewig bindet...

Vielleicht kennen Sie das auch. Etwas ist auf den ersten Blick total verlockend: Die leckere Süßigkeit, die CD oder das schöne neue Kleid, das man unbedingt haben muss. Doch die Vorfreude wird enttäuscht, es bleibt nur ein schaler Nachgeschmack. Die Süßigkeit ist nur klebrig, die CD langweilig und das Kleid passt nicht. Ute Bankwitz kennt eine solche Enttäuschung nun auch. Das zusätzliche Mandat für die Fraktion, die Gegnerschaft Kirschs zu SPD und Oberbürgermeister und die größeren finanziellen Spielräume für den Wahlkampf waren wohl zu verlockend. Eine Abstimmung mit Fraktionspartner FDP und der eigenen Basis waren da gar nicht mehr notwendig. Der schale Nachgeschmack – Bruch mit der FDP, Kritik aus den eigenen Reihen und ein rapider Glaubwürdigkeitsverlust – stellte sich postwendend ein. Die SPD ist – nicht nur beim Thema freier Zugang zum Griebnitzseeufer – konsequent bei ihrer Linie geblieben. Bei der Frage Allgemeinwohl oder Eigennutz gibt es für uns nur eine Antwort. Das Bürgerbündnis ist hier flexibler. Das ist weder wertkonservativ noch bürgerlich. Christian Maaß

Landtagsneubau und Aktenstudium

Immer wieder unter Druck: die Hintermannschaft von Nulldrei im Spiel gegen Eintracht Braunschweig (1-2).

Foto: Maaß

CDU-Landtagsabgeordneter mit Leseschwierigkeiten

Der CDU-Landtagsabgeordnete Wieland Niekisch hat offenbar bewusst oder unbewusst nicht die Wahrheit gesagt, als er im Winter bei einer Kundgebung des Landtagsschlossvereins „Mitteschön“ den Eindruck erweckte, ihm seien als Mitglied des für die Begutachtung der eingereichten Entwürfe zuständigen Baubeirates nicht die vollständigen Auschreibungsunterlagen zur Kenntnis gegeben worden. Niekisch hatte dabei auf den umstrittenen Satz, der es den sechs Bieterkonsortien

erlaubt hätte, auch einen modernen Landtag zu planen, ohne aus dem Vergabeverfahren zu fliegen, hingewiesen. Der CDU-Kreisvorsitzende sagte dazu auf dem Alten Markt vor hunderten Bürgerinnen und Bürgern, die sich zum Dankeschön für Sponsor Hasso Plattner versammelt hatten, der in Kritik stehende Schlusssatz der Ausschreibung sei „in den im Landtag und im Präsidium gezeigten Versionen nicht dabei gewesen“. Die Potsdamer SPDLandtagsabgeordnete Klara

SPD-Arbeitsgemeinschaft für Bildungsfragen (AfB) lädt zur Diskussion:

Geywitz hatte diesen Vorwurf zum Anlaß genommen, eine kleine Anfrage an die Landesregierung zu stellen, die im Februar beantwortet wurde. Zur Frage, ob eben dieser Schlusssatz enthalten gewesen sei, heißt es: „Die Ausschreibungsunterlagen wurden dem Baubeirat und dem Präsidium vollständig zur Einsicht zur Verfügung gestellt. Die in Rede stehende vergaberechtliche Erläuterung im Anschluss an die Entwurfsziele war in den Vergabeunterlagen enthalten.“ Es habe auch Beirats-

Knirpse bestens versorgt – jetzt Qualität sichern!

mit Prof. Dr. Wolfgang Tietze (FU Berlin), Sabine Frenkler (AWO Kinder- und Jugendhilfe), Gerald Siegert (Kinderwelt), Manja Orlowski (AfB) und Klara Geywitz MdL Dienstag, 11. März 2008, 18:30 Uhr, Regine-Hildebrandt-Haus, Alleestraße 9, 14469 Potsdam

mitglieder gegeben, die von ihrem Akteneinsichtsrecht Gebrauch gemacht hätten, so die Auskunft des Kabinetts. „Die zur Akteneinsicht zur Verfügung gestellten Unterlagen waren vollständig und enthielten auch den besagten Schlusssatz.“ Niekisch hat dazu auf Anfrage der Märkischen Allgemeinen erklärt, er sei missverstanden worden, vielleicht habe er den Passus „übersehen“. Als er später noch einmal Akteneinsicht genommen hat, habe er dann auch den Satz entdeckt.


potsdamer rundschau

2

EDITORIAL

Nr. 2 · März 2008

Elternschule, coolstes Rathaus

AUS DER STADTVERORDNETENVERSAMMLUNG

Anträge der SPD-Stadtfraktion zur Stadtverordnetenversammlung

Erstmals seit 1996 sind Potsdams Ausgaben und Einnahmen wieder im Lot. Oberbürgermeister Jann Jakobs und sein Chef-Haushälter Burkhard Exner legen den Stadtverordneten einen Haushalt vor, an dessen Ende erstmals seit 12 Jahren wieder eine schwarze Null steht. Der Sparkurs der letzten Jahre greift und die wirtschaftliche Erholung im Land bringt höhere Einnahmen für die Stadt. Der Oberbürgermeister erreicht damit eines der Ziele, die er sich bei seiner Wahl 2002 gesteckt hat. Und auch die SPD löst damit eines ihrer zentralen Ziele für diese Wahlperiode der Stadtverordnetenversammlung ein. Wir wollten gemeinsam mit dem Oberbürgermeister dafür sorgen, dass Potsdam nicht mehr über seine Verhältnisse lebt. Deswegen hat die SPD in der Stadtverordnetenversammlung in all den Jahren nicht nur die Vorschläge des Oberbürgermeisters mitgetragen, sondern durch eigene Vorschläge ergänzt. Angesichts der Mehrheitsverhältnisse in der Stadtverordnetenversammlung war dies nicht immer leicht. Aber wir haben den Kurs bestimmt und gehalten.

Elternschule Potsdam soll sich an der Umsetzung des Landeskonzeptes „Familie und Nachbarschaft“ beteiligen. Das beantragte die SPD Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung. Der Knotenpunkt Gesundheitsförderung, eine Einrichtung die sich mit Landesmitteln um sozial benachteiligte Familien kümmert, plant in diesem Jahr mit der Umsetzung eines Konzeptes zur Elternbildung zu beginnen. „Auf das Projekt „Familien und Nachbarschaft“ wurde die SPD-Fraktion im Rahmen der Überlegungen zur Stadteilschule in Drewitz aufmerksam.“ erklärte SPD-Fraktionsvorsitzender Mike Schubert. Die Mitarbeiterin des Knotenpunkt Gesundheitsförderung Dr. Iris Wulsch, die sich seit Jahren für die Priesterwegschule in Drewitz engagiert und hatte Schubert bei einem Besuch der Priesterwegschule mit

halle, die Sanierung der Mensa und der Bau des Ersatzwohnheims sind nun in greifbare Nähe gerückt. Es ist nun an den Stadtverordneten, den Weg für eine wie auch vom Stadtsportbund geforderte Übertragung an einen „Betreiber und Entwickler mit einschlägigen Erfahrungen im Facility Management und bei Sanierungs- und Neubauvorhaben“ frei zu machen. Die SPD Potsdam hat bereits im Dezember 2007 den Antrag in der Stadtverordnetenversammlung eingebracht, das Gesamtareal an die Pro Potsdam GmbH zu übertragen.

Impressum

potsdamer rundschau Sozialdemokratische Zeitung für die Landeshauptstadt · seit 1994 Neue Folge Nr. 31 · März 2008

Autoren dieser Ausgabe Arndt Gilka-Bötzow, Harald Geywitz, Harald Kümmel, Christian Maaß, Till Meyer, Manja Orlowski, Martina Plischke, Kathleen Riedel, Sybille Uhlig, Andreas Wandersleben Druck Märkische Verlags- und Druck-Gesellschaft mbH Potsdam Potsdamer Rundschau im Internet www.potsdamer-rundschau.de Auflage 10.000 Exemplare Nr. 3/2008 erscheint am 2. April

milie aber auch die Bewältigung des Alltags, wie das gemeinsame Kochen. Ähnliche Projekte werden bereits erfolgreich in anderen Städten wie Bremen oder Jena durchgeführt. In einem ersten Schritt sollen die späteren Gruppenbetreuer ausgebildet werden, die später einmal die Elterngruppen betreuen sollen.

Stimmen aus den Potsdamer Sportvereinen zur Zukunft des Geländes

Mike Schubert

Kai Weber (Koordination & Herstellung) Mail: kai.weber@potsdam.de

dem Projekt bekannt gemacht. Elternschule, dahinter steckt ein Konzept, welches Familien in Form von Hilfe zur Selbsthilfe die Möglichkeit gegeben soll, mit Unterstützung geschulter Teamer das alltägliche Familienleben besser zu meistern. Dazu gehören Formen der Konfliktbewältigung in der Fa-

Luftschiffhafen – die neue Chance nutzen!

Ihr

Redaktion Mike Schubert (V.i.S.d.P.) Alleestraße 9, 14469 Potsdam Mail: mike.schubert@potsdam.de

Die Grundschule “Am Priesterweg” in Drewitz

Nachdem nunmehr durch die Pro Potsdam GmbH das Schlüsselgrundstück auf dem Areal des Luftschiffhafens erworben wurde, besteht nun nach Jahren der Ungewissheit erstmals die Chance, das Gelände nach den Bedürfnissen des Leistungs- und Breitensports zu entwickeln. Mit einer Übertragung des Gesamtareals an eine städtische Gesellschaft wird es möglich sein, den Investitionsstau der Vergangenheit zu bewältigen. Insbesondere der Bau der dringend benötigten Mehrzweck-

Teilnahme der LHP am Klimaschutzwettbewerb „Coolstes Rathaus“ Die Stiftung „Lebendige Stadt“ hat einen Wettbewerb mit dem Titel „Coolstes Rathaus“ ausgelobt. Hinter dem etwas gewöhnungsbedürftigen Namen verbrigt sich ein Wettbewerb zum nachhaltigen Klimaschutz und zur Senkung von Energiekosten in Rathhäusern durch die Erstellung eines energiesparenden Beleuchtungskonzepts. Die Stiftung fördert die Erstellung dieses Konzeptes mit 150.000 Euro. „Potsdams Rathaus hat sicher noch viele Reserven in diesem Bereich. Wir wollen so einen weiteren Beitrag zum Klimaschutz leisten“ erklärte SPD-Fraktionschef Mike Schubert. IM April soll Oberbürgermeister Jann Jakobs über die Bewerbung der Stadt in der Stadtverordnetenversammlng berichten.

VERKEHR

Potsdam – Golm mit BBI-Direktanbindung Oberbürgermeister Jann Jakobs hatte zur rechten Zeit seine Anforderung an den Landesnahverkehrsplan formuliert, der im Februar der Öffentlichkeit vorgestellt wurde: Eine Schienendirektverbindung vom Potsdamer Hauptbahnhof über Golm und den Templiner See nach Schönefeld – verbunden mit einer Fahrzeitverkürzung von etwa 15 Minuten. Die Wünsche sind erhört worden - ab 2012 soll die Regionalbahn 22 keinen Umweg mehr um den Schwielowsee machen. Die Umlandgemeinden werden durch eine neue Linie (RB 23) angebunden. Sicher ist damit, dass der Universitätsstandort Golm in 30 Minuten vom neuen Flughafen Berlin Brandenburg International aus zu erreicehn ist. Auch die Fahrtzeiten zwischen Potsdam und Cottbus werden sich dadurch verringern.

Bürgersprechstunde Klara Geywitz MdL 12. März, 17 Uhr Alleestraße 9 Telefon 73098 300


potsdamer rundschau

Nr. 2 · März 2008

3

IM GESPRÄCH MIT BÜRGERMEISTER BURKHARD EXNER

„Die schwarze Null geschafft.“ Potsdamer Rundschau: Es ist Anfang März. Oberbürgermeister und Kämmerer präsentieren den Haushalt für das laufende Jahr. Wie kommt das und kann eine Stadt überhaupt ohne Haushaltsbeschluss arbeiten? Burkhard Exner: Dies liegt an der Umstellung unseres Rechnungswesens. Nach jahrelangen Diskussionen haben sich die meisten Bundesländer für die „Doppik“ als künftiges Rechnungswesen der Kommunen entschieden. Als Landeshauptstadt haben wir hier zusammen

Erstmals seit 1995 wieder ausgeglichener Haushalt aufgestellt

mit dem Land Brandenburg Pionierarbeit geleistet und als eine der ersten Kommunen auf dieses neue System umgestellt. Alle bisher bekannten Daten waren dabei neu in das System einzupflegen, neue kamen hinzu. Erstmals wurde auch das kommunale Vermögen bewertet, Abschreibungen wurden ermittelt. Eine gesamte Verwaltung stellt praktisch im laufenden Betrieb auf neue Buchungssysteme um. Das macht man nicht so nebenbei; Verzögerungen sind unvermeidbar. Natürlich begleicht die Stadt auch im Rahmen der vor-

Burkhard Exner ist seit 2000 Beigeordneter, seit 2003 Bürgermeister der Landeshauptstadt Potsdam Foto: Maaß läufigen Haushaltsführung ihre Rechnungen und führt begonnene Investitionen fort. Vereinfacht gesagt dürfen wir unseren Verpflichtungen nachkommen. Es ist aber beispielsweise als Vorsichtsmaßnahme untersagt, neue Projekte zu beginnen. Potsdamer Rundschau: Nun liegt der Haushalt vor. Sind sie mit dem

Ergebnis zufrieden? Burkhard Exner: Uneingeschränkt: ja. Erstmals seit 1995 gelingt es uns einen Haushaltsplan mit „schwarzer Null“ vorzulegen – und das im doppischen System: im Jahr 2008 werden die Aufwendungen vollständig durch die Erträge gedeckt. Der Sparkurs der letzten Jahre greift weiter und wir haben steigende

Einnahmen. Um die 20 Millionen Euro Mehreinnahmen – Schlüsselzuweisungen vom Land und eigene Steuereinnahmen – zeigen auch, dass die gute Wirtschaftsentwicklung in Deutschland langsam in den Städten und Gemeinden – und damit bei den Bürgerinnen und Bürgern – ankommt. Und Potsdam ist eine wachsende Stadt, in der viel investiert wird, auch von der Stadt selbst. An vielen Stellen wird saniert und neu gebaut. Wir sind mit den Investitionen in Potsdam bis an die Grenze des Leistbaren gegangen, um die Entwicklung der Stadt weiter voranzutreiben. Das heißt aber auch, dass wir vorrangig die Baumaßnahmen, die wir begonnen haben, fertig stellen müssen. Für Neues gibt es einen eng begrenzten Spielraum. Potsdamer Rundschau: Nun muss der Haushalt noch durch die Stadtverordneten beschlossen werden. Im Wahljahr eine nicht ganz einfache Aufgabe. Glauben sie, dass die schwarze Null am Ende Bestand haben wird? Burkhard Exner: Das muss das eindeutige Ziel für die Verhandlungen sein. Ich kann nur alle davor warnen, mit Wahlgeschenken hausieren zu gehen. Oberbürgermeister Jann Jakobs wird – wie in den letzten Jahren – gemeinsam mit der SPD-Fraktion für eine tragfähige Mehrheit für den Haushalt werben. Wir sind uns alle einig, dass am Ende nicht mehr ausgegeben werden darf, als eingenommen wird. Man darf die Konsolidierungserfolge jetzt nicht aufs Spiel setzen.

UNTERM STRICH SCHÖNE AUSSICHTEN / VON TILL MEYER Den Blick vom Pfingstberg kennen alle. Aber vom Brauhausberg? Bald auch den, denn der Kaiser-Wilhelm-Blick kommt. Freie Sicht Richtung Stadtzentrum, herrlicher Blick auf Potsdams Stadtsilhouette von der Breiten Straße über den Landtagsneubau bis zur Glienicker Brücke: All das verspricht die Naturstein-Platt-

form, mit deren Wiederherstellung die Stadtwerke begonnen haben. Auch die Sanierung des Terrassenweges, der vom „Minsk“ zum Aussichtspunkt oberhalb der Schwimmhalle führt, steht fest. Das ganze Umfeld wird gemacht und als Wohngebiet attraktiver. Zahlreiche Stadtteilwanderungen hat die SPD organisiert, An-

träge in die Stadtverordnetenversammlung eingebracht und die Templiner Vorstadt aus dem Dornröschenschlaf gerissen. Endlich tut sich etwas! Nur Die LINKE zeigt Unmut. Dabei sind die Anträge ohne Gegenstimmen der Linke beschlossen worden. Warum auch sollte man Einwände haben? Die Anwohnerinteressen werden um-

gesetzt, der Bürgerwille respektiert. Schöne Aussichten also wenn Stadtpolitik so funktioniert.

Till Meyer ist Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Potsdam-Süd (Waldstädte, Schlaatz, Teltower und Templiner Vorstadt)

MELDUNGEN Harald Kümmel bleibt SPD-Vorsitzender in Stern/Drewitz/Kirchsteigfeld Bei seiner turnusgemäßen Vorstandswahl hat der SPD-Ortsverein Stern/Drewitz/Kirchsteigfeld den 29jährigen Stadtverordneten Harald Kümmel erneut zu seinem Vorsitzenden gewählt. Stellvertreterin bleibt die ehemalige Grundschullehrerin Anke Michalske. Als Schatzmeister wurde Bernd Küster gewählt. Beisitzer wurden Hans-Peter Michalske, der sich im Umweltausschuss der Stadtverordnetenversammlung als sachkundiger Einwohner engagiert, und Martina Wilczynski. Harald Kümmel betonte nach der Wahl, dass sich die SPD in Stern/Drewitz/Kirchsteigfeld weiter stark machen werde für die Hebung der Lebensqualität im Südosten Potsdams. „In den letzten Jahren haben wir schon vieles erreicht, wie die Sicherung der Städtebauförderung für Stern und Drewitz, die Reaktivierung des Jagdschlosses Stern und der Parforceheide oder die Sanierung des Campus am Stern“, so Harald Kümmel. „Die weitere Sanierung der Schulen und Kitas und die Verbesserung des Wohnumfeldes bleiben unser Thema. Hinzu kommt der Schutz vor Lärm“, so die stellvertretende Vorsitzende Anke Michalske. Babelsberger Spielplätze werden sauberer Bei der erfolgreichen Lokalkonferenz in Babelsberg mahnten viele Gäste den schlechten Pflegezustand Babelsberger Kinderspielplätze an. „Das ist eine wichtige Anregung“, sagte die StVV-Kandidatin Heike Judasz „die wir gerne aufnehmen werden“. So soll nicht nur das Grünflächenamt stärker in die Pflicht genommen werden, oder die Machbarkeit von SpielplatzPatenschaften geprüft werden, sondern die Babelsberger Sozialdemokraten kümmern sich ganz konkret um eine Verbesserung. „Schon im April werden wir uns den vernachlässigsten Spielplatz in Babelsberg vornehmen“ kündigt der StVVKandidat Volker Klamke an. Es wird sauber gemacht, nachgepflanzt, repariert und Spielsand ausgetauscht. Die Kosten werden die Spitzenkandidaten und Sponsoren übernehmen. „Wir werden ein Zeichen für unser nachhaltiges Engagement setzen“, verspricht StVV-Kandidat Arndt Gilka-Bötzow für die Babelsberger Sozialdemokratie.


potsdamer rundschau

4

SPD regt freien Fahrradverkehr auf der Langen Brücke an

Nr. 2 · März 2008

Knirpse in Potsdam bestens betreut

IM DIALOG: AUF DEM WEG ZUM SPD-KOMMUNALWAHLPROGRAMM

SPD-Ortsverein Mitte/Nord diskutierte im Alten Rathaus Verkehrssituation während des Landtagsneubaus

Am 28. Februar wurde der Startschuss für eines der wichtigsten Verkehrsvorhaben Potsdams in den kommenden Jahren gegeben. Der erste Spatenstich von Oberbürgermeister Jann Jakobs für die neue Straßenbahn-Brücke ist der erste Schritt für den Umbau der Verkehrsführung rund um den Alten Markt. Damit werden die notwendigen Voraussetzungen für den Bau des Neuen Landtages in der Potsdamer Mitte geschaffen. Bei einer öffentlichen Mitgliederversammlung des SPD Ortsvereins Mitte/Nord im Alten Rathaus informierte Baubeigeordnete Dr. Elke von Kuick-Frenz über die notwendigen Baumaßnahmen zur neuen Verkehrsführung. Dabei wurde der Stadtverwaltung dafür gelobt, dass die Potsdamer in den nächsten Wochen mit einem Informationsblatt, das an die Haushalte verteilt wird, über die anstehenden Baumaßnahmen informiert werden. Auf Grund der Vorstellung der Baumaßnahmen bis Ende 2009 wurden von den Anwesenden folgende Anregungen für die Vorbereitung und Durchführung der Baumaßnahmen gegeben: 1. Die Verwaltung soll prüfen, ob es möglich ist, Fußgänger und Radfahrer auf der östlichen Seite der Langen Brücke in beiden Richtungen befahren zu lassen. So blieben den Fahrradfahrern, die vom Stadtzentrum zum Bahnhof fahren wollen, sehr beschwerliche und lange Umwege erspart. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Mike Schubert versprach diese Anregung in seine Fraktion mit einzubringen. 2. Die Verwaltung sollte dafür sorgen, dass die neue Verkehrsführung so früh wie möglich auf Hinweisschildern an den betroffenen Straßen angezeigt wird, damit sich die Autofahrer schon vor Beginn der Baumaßnahmen über die anstehenden Änderungen informieren und darauf einstellen können.

Eitel Freude beim ersten Spatenstich für die Neugestaltung der Potsdamer Mitte. Oberbürgermeister Jann Jakobs gab am Fuße der Langen Brücke gemeinsam mit Sanierungsträger-Chef Erich Jesse (1. v.l.), Abteilungsleiter Ulrich Mehlmann (3. v.l.) vom Infrastrukturministerium und ViP-Geschäftsführer Martin Weis (rechts) den Startschuss für das wichtigste Bauvorhaben im Zentrum Potsdams. Foto: STK/H. 3. Um die Bauzeit so kurz wie möglich zu halten, wurde die Verwaltung gebeten, dafür Sorge zu tragen, dass die täglichen Bauzeiten zwischen 7:00 und 22:00 Uhr komplett ausgeschöpft werden, damit die geplante Bauzeit von 20 Monaten unterschritten werden kann. 4. Die Verwaltung wurde darin

bestärkt, den guten Informationsfluss zum Behindertenverband so intensiv wie bisher beizubehalten, damit Blinde und Sehbehinderte schon frühzeitig über baubedingte Sperrungen und Umleitungen von Fußgängerwegen sowie Änderungen von Bus- und Tramlinien informiert werden. aw

SPD-Bildungspolitiker laden am 11. März zur Diskussion ins Regine-Hildebrandt-Haus In Potsdam leben Kinder am besten – so das Ergebnis des „Familienatlas 2007“. Die Stadt Potsdam hat ihre Hausaufgaben also gemacht. Vor allem im Bereich der Krippen – und Kitaplätze haben wir den anderen über 400 Kommunen Deutschlands den Rang abgelaufen. Grund zum Ausruhen bleibt dennoch nicht: Ohne Qualität nützt das beste Platzangebot nichts. Eine gute, eine moderne Kita ist die wichtigste Investition in unsere Zukunft – in Potsdams Knirpse. Eltern möchten ihre Kleinen in den Händen von qualifizierten und verantwortungsvollen Erzieherinnen und Erziehern wissen. Auch die Rahmenbedingungen, wie Öffnungszeiten, gesunde Ernährung, intakte und funktionsfähige Häuser und Wohnortnähe müssen den Bedürfnissen der Potsdamer Kinder entsprechen. Über diese Themen wollen wir ins Gespräch kommen. Was finden Sie gut an der Potsdamer Kitasituation, was macht unzufrieden, wo ist Sand im Getriebe? Wie stellen Sie sich eine moderne und kindgerechte Kita vor und wo sehen Sie Handlungsbedarf der kom-

Manja Orlowski munalen Abgeordneten? Die Veranstaltung findet am Dienstag, dem 11. März 2008 um 18:30 Uhr im Regine-Hildebrandt-Haus, Alleestraße 9, statt. Mit Ihnen diskutieren Prof. Dr. Wolfgang Tietze (Kita-Gütesiegel, Freie Universität Berlin),, Sabine Frenkler (Geschäftsführerin AWO Kinder- und Jugendhilfe Potsdam gGmbH), Gerald Siegert (Geschäftsführer Kinderwelt gGmbH ), Dr. Manja Orlowski (Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Bildung in der SPD) und Klara Geywitz (Stadtverordnete und Mitglied des Landtags Brandenburg). Für eine Kinderbetreuung während der Veranstaltung wird durch die Agentur Filii gesorgt. mo

Potsdams gesunde, muntere Kinder SOZIALES & GESUNDHEIT

Potsdamer Sozialdemokraten machen sich für ein noch familienfreundlicheres Klima stark

Potsdam ist laut bundesweiter Studie die kinderfreundlichste Stadt Deutschland. An der Havel haben die Knirpse eine besonders glückliche Kindheit, bestehen für die Eltern gute Möglichkeiten, Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen und ihre Kleinen gesund und munter aufwachsen zu sehen. Kein Wunder, dass immer mehr Kinder auf die Welt kommen und Potsdam wächst und wächst. Damit das auch so bleibt und unsere Kinder alle Chancen erhalten, die ihnen ihre Heimat mit auf den Weg geben kann, setzt sich die

Potsdamer Sozialdemokratie für ein Netzwerk Gesunde Kinder ein. Sie beschloss als erste Potsdamer Partei, die städtischen Angebote qualitativ auszubauen und das Netz noch engmaschiger zu machen. „Bereits bestehende Baby-Besuche sollen Teil einer dreijährigen Begleitung werden, die schon bei Schwangeren einsetzt und innerhalb eines Netzwerks aller Akteure stattfindet“, fordert Till Meyer, SPD-Ortsvereinschef Potsdam Süd. Noch mehr Service Meyers Antrag, dass sich Pots-

dam an dem von der Landesregierung geförderten Ausbau der Netzwerke Gesunde Kinder beteiligt, wurde vom SPD-Vorstand einstimmig angenommen. Ein zweijähriges Modellprojekt in der Niederlausitz hat bereits großen Erfolg und wurde als bundesweit bestes Präventionsprojekt ausgezeichnet. Ehrenamtliche Paten helfen bei Erziehungsfragen und Behördengängen, bewerten nicht, sondern begleiten und bieten Informationen in der Elternakademie an. Nicht nur Problemfamilien, sondern alle profitieren vom Netzwerk aus

Ärzten, Hebammen, Physiotherapeuten und Logopäden, Gesundheits- und Jugendamt sowie freien Trägern, Vereinen und Verbänden. Till Meyer:„Keine Gängelung durchs Amt, keine Aufsicht oder Kontrolle, sondern Anerkennung und Hilfe – darum geht es. Eigentlich müsste schon am Ortseingangsschild stehen: Werdende und junge Eltern sind hier nicht allein! Potsdam begrüßt und unterstützt seine Familien!“ Jetzt folgen Anträge in der Stadtverordnetenversammlung und die Behandlung im Sozialausschuss. tm


potsdamer rundschau

Nr. 2 · März 2008

5

Tourismus als Wachstumsmotor BRIEF AUS BERLIN

BLUMENSTRAUSS DES MONATS

Bericht der Bundesregierung im Bundestag

Potsdam und seine Umgebung werden jedes Jahr von Millionen von Menschen aus Deutschland und der Welt besucht. Jährlich steigt die Zahl der Übernachtungen um ca. 7 Prozent. Dies ist den Schlössern und Gärten der Landeshauptstadt aber auch der Landschaft um Potsdam zu verdanken. Im Bundestag wurden in dieser Woche die Rahmenbedingungen des Tourismus in Deutschland anhand eines entsprechenden Berichts der Bundesregierung debattiert. Dem Tourismus wird großes Zukunftspotential zugeschrieben. Für die Tourismusbranche wird ein stabiles jährliches Wachstum von 4 Prozent weltweit vorausgesagt. Deutschland will daran teilhaben. Unsere Region kann in besonderer Weise profitieren, denn mit 15,9 Mio. Übernachtungen war Berlin im Jahr 2006 der Tourismusmagnet in Deutschland.

Auch wenn die Zahlen aus dem Jahr der Fußballweltmeisterschaft wohl in diesem Jahr nicht mehr erreicht werden, so ist doch der Tourismus in Ostdeutschland auf stetem Wachstumskurs. Von 1996 bis 2006 stieg die Anzahl der Übernachtungen um 52 Prozent. Die Anzahl der Beherbergungsbetriebe stieg um 20 Prozent. Der Umsatz kletterte auf 5,7 Mrd. Euro. Wichtig ist auch der Tagestourismus, in dem 11 Mrd. Euro umgesetzt wurden. Bis 2020 soll sich der Anteil der Beschäftigten in Ostdeutschland, der im Tourismus tätig ist, auf 10 Prozent erhöhen. Zur Verstetigung der Erfolgsbilanz haben wir die Investitionszulage, mit der Unternehmen in Ostdeutschland Investitionen von der Steuer absetzen können, auf das Beherbergungsgewerbe ausgedehnt. Immer entscheidender werden Touristen aus dem Ausland.

Niederländer, Amerikaner und Briten besuchten am häufigsten Deutschland, gefolgt von Schweizern, Italienern und Belgiern. Auch unsere Region sollte daher mit dem entsprechenden Service darauf reagieren. 2006 wurden bereits 37.000 ausländische Gäste in Potsdam gezählt. Auch der Einfluss des demografischen Wandels auf den Tourismus muss von Akteuren vor Ort bedacht werden. Für ältere Reisende müssen spezielle Angebote gemacht werden. Der Gesundheitstourismus und das barrierefreie Reisen gewinnen immer mehr an Bedeutung. Wenn sich Potsdam Andrea Wicklein Mitglied des Bundestages Mehr Informationen unter: http://www.bmwi.de/BMWi/Navigation/Wirtschaft/Wirtschaftspolitik/tourismuspolitik.html

In Potsdam nichts los?

SPD-KOMMUNALWAHLPROGRAMM

Jusos berieten Forderungen an die Kommunalpolitik

Am 19. Februar vor der Ortsbeiratssitzung Groß Glienicke überreichte Susanne Melior den engagierten Bürgern des Vereins „Groß Glienicker Kreis“ den Blumenstrauß des Monats. Für den Monat Februar ist die 70jährige Renate Toreck aus Groß Glienicke auserkoren, die nicht allein das Lob für sich beansprucht. Da ist sie sehr bescheiden und meint, Ehrungen haben noch viele andere mit verdient. Renate Toreck führt seit 2003 den Groß Glienicker Kreis (GGK). Sie ist verantwortlich für ein gutes Netzwerk zwischen GGK, Sponsoren und der Potsdamer Stadtverwaltung. Frau Toreck kümmert sich auch intensiv mit dem GGK um den Gutspark. Sie hat es geschafft, dass 2006 das Potsdamer Tor restauriert und wieder eröffnet wurde. Sie ist eine uneigennützige, freundliche und vorbild-

hafte Persönlichkeit. In ihrer bescheidenen Art, möchte sie den Blumenstrauß nicht für sich allein annehmen. Sie würde ihn gern teilen mit Johannes Martin, Dr. Paul Hiepko, Winfried Sträter, Sigrid Dräger, Christa Esselborn-Holm, Renate Pelz, Karin Franke und Otto Lehmberg. Auch im neuen Jahr wird der Blumenstrauß des Monats von der Landtagsabgeordneten Susanen Melior an engagierte Bürger in ihrem Wahlkreis vergeben: „Der Blumenstrauß ist ein kleines Dankeschön an Menschen, die sich für andere einsetzen und sich einer besonderen Aufgabe schon über lange Zeit annehmen. Oft arbeiten sie im Verborgenen ohne eine Aufwandsentschädigung zu bekommen.Ihnen möchte ich danken und sie damit für einen kleinen Moment in das Licht der Öffentlichkeit stellen.“

SPD-Stadtfraktion Potsdam Verantwortung für die ganze Stadt.

Telefon 0331 - 289 30 50 Telefax 0331 - 289 30 57 Mail: spd-stadtfraktion@rathaus.potsdam.de www.spd-fraktion-potsdam.de

In Potsdam nichts los? Um dieser Frage nachzugehen, luden die Jusos Potsdam am 27.2.2008 zum Thema „Ausgeh- und Freizeitmöglichkeiten von Jugendlichen in Potsdam“ in das Haus der Jugend ein. Etwa 20 Interessierte folgten der Einladung zur Juso-Kommunalkonferenz. Zunächst stellte der Mike Schu-

bert, SPD-Fraktionschef, die kommunalpolitischen Leitlinien der SPD Potsdam vor. Im Anschluss folgte Kathrin Finke-Jetschmanegg, stellvertretende Vorsitzende des Stadtjugendringes, die in ihrem Vortrag auf die Freizeit- und Ausgehmöglichkeiten Jugendlicher einging. Sie stellte heraus, dass die Kommune

Potsdam gerade bei ersteren gut aufgestellt sei, etwa bei Sportund Musikangeboten. Anders sehe es allerdings bei Ausgehmöglichkeiten aus: Es fänden zu wenig Festivals, Parties und Workshops für Jungendliche statt. Grund dafür sei vor allem der Mangel an Veranstaltungsorten. Auch fehlten zum Teil die fi-

nanziellen Mittel, um Angebote zu schaffen. Zudem ließen die Verkehrsverbindungen bei Abendveranstaltungen zu wünschen übrig. Mike Schubert machte darauf aufmerksam, dass der Platz in der Innenstadt immer knapper werde und damit auch die Möglichkeiten, für Jugendliche neue Angebote einzurichten. „Daher müssen wir uns auf den Erhalt bisheriger Einrichtungen konzentrieren. Ich denke da z.B. an den Lindenpark.“, sagte der Fraktionsvorsitzender Mike Schubert. Frau Finke-Jetschmanegg appellierte an die Vertreter von kommuna-

ler Politik und Verwaltung, dass Jugendclubs und deren Träger die Unterstützung aller Akteure benötigen, wenn es darum geht, flexible Angebote für Jugendliche zu gestalten und diese, wenn nötig, kurzfristig umzugestalten. Die Juso-Chefin Sybille Uhlig resümierte: „Das war eine sehr aufschlussreiche Veranstaltung. Wir konnten uns viele Anregungen für unseren kommunalpolitischen Beitrag mitnehmen. Fest steht aber auch: junge Leute müssen sich viel stärker in die Kommunalpolitik einbringen, damit ihre Belange beachtet werden!“


potsdamer rundschau

6

Wie weiter?

Nr. 2 · März 2008

Neuer Anstrich

AUS DEN STADT- UND ORTSTEILEN

Bürgerhaushalt Groß Glienicke

Birgit Morgenroth Neu im Ortsbeirat Groß Glienicke

41 Jahre alt, seit 1999 Groß Glienickerin, verheir a t e t , 2 K i n d e r, s e i t 1 9 8 6 freiberuflich als Journalistin tätig. Studium der Journalistik an der katholischen Universität Eichstätt. Abschluss 2000 als D i p l o m - Jo u r n a lis tin . 2 0 0 3 - 2006 Geschäftsführerin der Kita Montessori-Haus “Starke Kinder” in Groß Glienicke. Derzeit vor allem kreativ in “Potskids!” – Familienmagazin für Potsdam. Seit Februar 2002 Schatzmeisterin des Ortsvereins, seit April 2 0 0 7 s t e l l v e r t r e t e n d e Vo r sitzende, Mitglied des Ortsbeirates Groß Glienicke seit 15. Februar 2008 al s Na c h f o l g e r in v o n D o ris M a r i a L a n g e n h o ff.

Teilweise überraschend waren sie dann doch: die Ergebnisse des Bürgerhaushaltes 2008 in Groß Glienicke. Die Einwohner waren aufgefordert, die wichtigsten Vorhaben und Investitionen 2008 im Ortsteil vorzuschlagen und anschließend zu gewichten. Der Sieger „Uferlandschaft“, also die Sicherung und Gestaltung des Seeufers am Groß Glienicker See, erhielt mit großem Abstand die meisten Stimmen, gefolgt von dem Punkt „Bau einer Umgehungsstraße“. Dann hatte sich die Interessengemeinschaft „Grüner Weg“ mit ihrem Votum für den Ausbau ihrer Straße auf dem dritten Platz vorgekämpft. Auf Platz vier folgt die „Seepromenade“, d.h. der Wunsch, diesen Teil des Busringes entlang des Seeufers mit Gehweg, Übergang und Parkplätzen sicherer zu machen und durch die Entwässerung der Straße den Groß Glienicker See nicht weiter mit Straßenwasser zu belasten. Auf dem fünften Platz findet sich das „Informationsblatt der Vereine“. An dem Abstimmungsverfahren per eMail, Bogen und auf der anschließenden Bürgerversammlung hatte ein erheblicher Anteil der Einwohner teilgenommen. Doch es

gab auch Schwierigkeiten beim Bürgerhaushalt. Sehr viele der Vorschläge und auch der Stimmen bezogen sich auf den Straßenausbau, doch welche der vielen unbefestigten Glienicker Straßen darf es zuerst sein? So zeigte sich, dass durch den Bürgerhaushalt doch relativ leicht persönliche Interessen in den Vordergrund geschoben werden können. Wie geht es nun weiter mit dem Bürgerhaushalt? Der Ortsbeirat wird die Vorschläge mit in die Haushaltsberatungen 2008 nehmen und dort die vorhandene Planung und die Bürgervorschläge gegeneinander abwägen. Dabei wird sich der Ortsbeirat an der Vorgehensweise der Stadtverordnetenversammlung zum gesamten Bürgerhaushalt orientieren. Der zweite Punkt des Glienicker Bürgerhaushaltes, eine Umgehungsstraße für die B2, die derzeit durch den Ort führt, wurde bereits im letzten Ortsbeirat behandelt. Einstimmig votierte der Ortsbeirat dafür, dass der Wunsch der Bürger doch bei der Straßenplanung des Bundes Beachtung finden sollte. Birgit Morgenroth und Uwe Stab, Mitglieder des Ortsbeirates von Groß Glienicke

NEUE BABELSBERGER PARKORDNUNG

Ladenzeile am Keplerplatz

Kein schöner Anblick – Rückseite der Ladenzeile am Keplerplatz Vor ein paar Jahren ist der Keplerplatz am Stern neu gestaltet worden. Viel Geld wurde in die neue Pflasterung und die neuen Beete und Bäume investiert. Mit dem Abriss des alten Orion und dem Bau des neuen Einzelhandelszentrums mit Rewe ist neue Qualität am Keplerplatz hinzugekommen. Probleme macht die Rückseite der Ladenzeile zum Parkplatz hin. Auf der Rückseite der Häuser dominieren Graffitis. Die Ladezonen sind in einem unansehnlichen Zustand. Daher hat die SPD in der Stadtverordnetenversammlung beantragt, dass der Ober-

bürgermeister in Gesprächen mit dem Eigentümer erreichen soll, dass die Rückseite der Ladenzeile ansehnlicher gestaltet wird. Vor allem die Graffitis sollen entfernt werden. „Natürlich hängt das Vorhaben von der Bereitschaft des Eigentümers ab“, so SPD-Stadtverordneter Harald Kümmel. „Doch auch das Musikcafé hat einen neuen Anstrich bekommen, der Graffitis fernhält. Denkbar wäre das auch am Rest der Ladenzeile.“ Im Juni 2008 soll der Oberbürgermeister in der Stadtverordnetenversammlung über die Gespräche berichten.

SOZIALDEMOKRATEN IM DIALOG Bürgergespräch zu Fragen der öffentlichen Ordnung und Sicherheit Eingeladen sind: Vertreter der örtlichen Revierpolizei, Vertreter des Ordnungsamtes Potsdam 24. April 2008, 19°° Uhr Restaurant „Golmé“, Reiherbergstr. 48a in Potsdam-Golm Fragen zur Vorbereitung und Anmeldungen sind möglich unter: 0331-54970901 und spd.egg@gmx.de Kathleen Riedel (Vorsitzende des SPDOrtsvereins Eiche-Golm-Grube)


Nr. 2 · März 2008

potsdamer rundschau

7

Heiteres Element

RESONANZ

BÜRGERGESELLSCHAFT

Musik - kurz notiert

In der Potsdamer Innenstadt sollen wieder Porzellanglocken erklingen. Das ist das Ziel des Vereins „Freies Tor“, der sich engagiert für die Wiederaufstellung der Spieluhr am Brandenburger Tor einsetzt. Wir fragen nach bei Ute Samtleben, Kunstkennerin und stellvertretende Vorsitzende des Vereins, der sich für eine kulturvolle Entwicklung der Innenstadt einsetzt. Potsdamer Rundschau: Welcher Reiz geht aus Ihrer Sicht von der modernen Spieluhr am historischen Platz aus? Ute Samtleben: Sie ist eine reizvolle Kombination aus künstlerischer Plastik und einem durchaus praktischen Funktionsmöbel im städtischen Raum. Sie nimmt die traditionelle Form der Litfaßsäule auf und bietet als Uhr und Treffpunkt Infomationsfunktionen. Die Plastik beschäftigt sich auch mit Potsdam: Weberei, Astronomie, Fischerei, Gärtnerei, diese potsdamtypischen Gewerke finden sich als Motive auf den zinkgeätzten Platten. Auf dem oberen Kranz ist eine Fiktion Potsdamer Architektur zu sehen, die alte und neue Baukunst vereint. Und zur vollen Stunde dreht sich der Kranz und das Panorama zieht am Betrachter vorbei. Auf der Kugel, die sich auch dreht, ist die Uhrzeit abzulesen und im Inneren befindet sich das Glockenspiel aus Meißener Porzellan. Ein Schlag ertönt zur Viertelstunde, ein Akkord zur halben und ein Motiv aus Hanns Eislers Frühlingslied zur vollen Stunde. Die Glocken werden gerade in der Meißener Werkstatt Fenger restauriert, dort kommen sie auch ursprünglich her. Potsdamer Rundscahu: Welcher Künstler steckt hinter der Spieluhr? Ute Samtleben: Entwurf und Realisierung stammen von Gottfried Hoefer, FontanePreisträger und ein Mann aus der Praxis. Er war Bergbauschlosser bevor er dann die Dresdner Kunstakademie absolvierte. Die Spieluhr wurde bis 1976 aufgestellt, nach fünfjähriger Bauzeit, was auch an den damaligen Bedingungen wie dem Materialmangel lag. Sie spielte bis 1990 und war auch mit den integrierten Sitzbänken ein sehr beliebter Treffpunkt für Potsdamer und Touristen. Es gab auch keine großen Schäden durch Vandalismus bis sie 2007 abgebaut wurde, was für die Akzeptanz spricht. Vor allem der Nicht-Betrieb macht die Restaurierung notwendig, aber sie ist eben auch über dreißig Jahre

Eine Aufnahme der Spieluhr aus den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts alt. Noch in diesem Jahr soll sie wieder als Attraktion den Vorplatz am Tor schmücken. Potsdamer Rundschau: Der Verein „Freies Tor“ wirbt um Spenden für die Restaurierung – wie ist die Resonanz? Ute Samtleben: Wir haben bereits eine CD mit der Melodie der Spieluhr in Umlauf gebracht. Für eine Benefiz-Auktion haben uns Potsdamer Bürgerinnen und Bürger Kunstwerke gespendet und erste Spenden sind auch schon einge-

gangen. Aber die benötigten 18.000 Euro sind natürlich längst noch nicht erreicht! Wir wollen die Stadt als Besitzerin kräftig unterstützen und suchen auch Sponsoren für den weiteren Betrieb und die Wartung. Ich glaube Potsdamer und Touristen können sich auf einen Musik-Bild-Treffpunkt freuen, direkt an der Potsdam-Information, ein heiteres Element im Stadtbild! Mit Ute Samtleben sprach Harald Geywitz.

Foto: Freies Tor

Weitere Informationen, auch zum Projekt Charlottenstraße, unter www.freiestor.de Spenden unter dem Stichwort „Spieluhr“ werden erbeten an Freies Tor e.V. Konto 3502012502, BLZ 160 500 00bei der MBS in Potsdam

Kommunale Seniorenpolitik

Die große Johannespassion von Johann Sebastian Bach führt der Potsdamer Oratorienchor am Sonnabend, 8. März 2008 um 19.00 Uhr auf. Gesangssolisten und das Neue Kammerorchester Potsdam musizieren mit dem Chor unter Leitung von KMD Matthias Jacob in der Friedenskirche Potsdam-Sanssouci. Literarisch-musikalisch gehen die Konfirmanden 2008 der Passionszeit nach. Zwölf Szenen zur Passion, nach Texten des bekannten Autors Eric-Emmanuel Schmitt und mit Andreas Höftmann an der Orgel sind am Sonnabend, 15. März 2008 um 18.00 Uhr zu erleben. In der Erlöserkirche ist am Karfreitag 21. März, 19.30 Uhr das Wolf Ferrari Ensemble mit Passionsmusik für Streichquartett und Orgel von Bach, Schubert, Liszt, Pärt, Mozart u. a. zu hören. Nachösterlich sind im Gemeindesaal an der Erlöserkirche am 30. März 2008 um 17.00 Uhr biblische Lieder von Antonin Dvorak und Peter Cornelius zu hören. Das Kammerkonzert gestalten der Bariton Andreas Heinze (Bariton) und Tobias Scheetz (Orgel, Klavier). In der St. Nikolaikirche ist der hervorragende Knabenchor aus Frankfurt (Oder) am Karfreitag, 21. März um 18 Uhr zu Gast. Er bringt unter der Leitung von Dr. Jürgen Hintze Passionsmusik zu Gehör. Am Ostersonntag, 23.März findet um18 Uhr ein Orgelkonzert mit Werken von Bach, Buxtehude, Langlais, David und Improvisationen mit Nikolaikantor Björn. O. Wiede statt. gtz

AKTIVE SOZIALDEMOKRATEN

SPD-AG 60 Plus lädt zur Diskussion am 13. März

Wir möchten mit Ihnen über dieses „weite“ Feld diskutieren. Nicht weil es modern ist, über die demografische Entwicklung zu reden, sondern weil wir Älteren uns an diesem politischen Prozess aktiv beteiligen wollen. Wir, das sind Mitglieder der AG SPD 60plus-Potsdam, haben ein Diskussionspapier erarbeitet. Dieses Papier soll zum Diskutieren anregen und dann eine Grundlage für sozialdemokrati-

sche Seniorenpolitik in Potsdam sein. Eröffnen möchten wir diese öffentliche Debatte mit den Schwerpunktthemen Wohnen – Mobilität – Mitbestimmung. Gerade für ältere Menschen sind altersgerechtes Wohnen und das Wohnumfeld von zentraler Bedeutung. Um aber aktiv am Leben teilzunehmen, ist es auch notwendig, Ziele außerhalb der Wohnung sicher, günstig und bezahlbar zu

erreichen. In diesem Zusammenhang ist es aber auch wichtig, darüber zu reden, was bezahlbar bedeutet. (Einmal für mich als Fahrgast, zum anderen für die Stadt als wichtigster Geldgeber z.B. für den ÖPNV) Da wir Älteren eine stark wachsende Bevölkerungsgruppe sind, wollen wir auch mehr Mitbestimmung in Potsdam. Einen bedeutenden Beitrag leistet dabei der Potsdamer Senioren-

beirat. Wir haben kompetente Referenten von ProPotsdam, VIP und dem Seniorenbeirat eingeladen. Es diskutieren Daniel Beermann (Gewoba Potsdam), Martin Weiß (VIP), Wolfgang Puschmann (Seniorenbeirat Potsdam), Mike Schubert (Fraktionsvorsitzender der SPD-Fraktion). Moderation: Martina Plischke (Vorsitzende der AG 60plus Potsdam). Zu dieser Diskussion laden wir Sie herzlich ein. Sie findet am Donnerstag, dem 13. März von 16 bis 18 Uhr im Regine-Hildebrandt-Haus in der Alleestraße 9 statt. MP


potsdamer sportrundschau Nr. 2 · März 2008

8 Turbine: Reicht das noch für Platz 2? Trainer Schröder hat Platz 2 als Saisonziel ausgegeben. Damit wird es wohl sehr schwer. Spiele wie die Partie beim Hamburger SV müssen dafür gewonnen werden. Das unglückliche 2:2 in der 89. Minute ist dabei typisch für den bisherigen Saisonverlauf. So verhinderten auch im DFBPokal gegen den FFC Frankfurt eine Unaufmerksamkeit in der Abwehr und die mangelnde Chancenverwertung einen Potsdamer Erfolg. Auch das 1:1 gegen den Tabellenletzten Freiburg schafft kein Selbstvertrauen für die künftigen Aufgaben. CM

Babelsberg 03: So kann man nicht gewinnen! Trotz des Braunschweig Spiel gilt: Es gibt auch Positives über den Babelsberger Fußball zu berichten. Babelsberg ist als aktueller Regionalligist sicher in der neuen vierten Liga. Manch Traditionsverein, wie Tebe Berlin muss darum noch kämpfen. Der Verein hat sich unnötige finanzielle Risiken durch unnötige Einkäufe erspart und sollte anders als nach dem Zweitligajahr nicht in die Insolvenz gehen. Mit den Spielen gegen Union, Dresden und Magdeburg wird es noch echte Knüller mit vielen Zuschauern im Karl-Liebknecht-Stadion geben. Irgendetwas Positives braucht der Fan

schließlich, um die Partie gegen Braunschweig halbwegs zu verkraften. Da stimmte fast nichts. Vorn kein Druck, im Mittelfeld keine Ideen, die Abwehr in Teilen verunsichert. Zwei Standards reichten für eine unnötige Heimniederlage. Braunschweig zeigte mehr Laufbereitschaft, kombinierte phasenweise recht flüssig. Die Heimmannschaft konnte dem wenig entgegensetzen. Diese Leistung reicht nie und nimmer für die Dritte Liga. Dreizehn Punkte Rückstand sprechen zudem eine mehr als deutliche Sprache. Nun sollte es möglich sein, den Rest der Saison mit etwas mehr Gelas-

senheit über die Bühne zu bringen. Noch schlechter als Babelsberg agierte nur noch der Schiedsrichter. Marcus Kuhl war über neunzig Minuten weit von einer Regionalligaleistung entfernt. Eine Tätlichkeit des Braunschweiger Schembri übersah er geflissentlich. Selbst im Spielbericht auf der Eintracht-Homepage wurde der Stürmer als gelb-rot gefährdet bezeichnet. Vermutlich fehlt dem noch nicht einmal dreißigjährigen Schiedsrichter einfach Erfahrung und Charakter für eine ausgewogene Spielleitung. Der DFB sollte vielleicht seine Nachwuchstalente an der Pfeife etwas

enger an die Leine nehmen. Zum Glück war der Unterschied in der Spielstärke der beiden Vereine an diesem Tag ausreichend groß. Spiel entscheidend waren Fehler des Schiedsrichters nicht. Trotz der dürftigen Leistungen der letzten Zeit kann Nulldrei in diesem Jahr noch einen Titel holen. Im Landespokal ging es nun nach Löwenberg und nicht zu den Amateuren von Energie Cottbus. In der gegenwärtigen Form wäre das deutlich schwieriger gewesen als das 8:0 gegen die unterklassigen Kicker aus dem Landkreis Oberhavel. CM

Andrea Wicklein MdB Bürgerbüro Regine-Hildebrandt-Haus Alleestraße 9 14469 Potsdam Tel.: 0331 - 73 098 100 Fax: 0331 - 73 098 102 eMail: andrea.wicklein@ wk.bundestag.de

Klara Geywitz MdL

Bürgerbüro Regine-Hildebrandt-Haus Alleestraße 9 14469 Potsdam Tel.: 0331 - 73 098 300 Fax: 0331 - 73 098 302 eMail: wahlkreis@ klara-geywitz.de Matthias Platzeck MdL

Bürgerbüro Bürgerhaus Am Schlaatz Schilfhof 28 14478 Potsdam Tel.: 0331 - 620 16 66 Fax: 0331 - 620 16 65 eMail: wahlkreis@ matthias-platzeck.de Susanne Melior MdL

Bürgerbüro Potsdamer Straße 55 14552 Michendorf Tel.: 033205 - 255 72 Fax: 033205 - 255 73 eMail: Susanne.Melior@ t-online.de

www.spd-potsdam.de


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.