Potsdamer Rundschau, Ausgabe September 2004

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potsdamer rundschau

September 2004

Politik in der Landeshauptstadt

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Editorial

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Eine Mauer-Gedenkstele für Steinstücken

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Weg damit? Liebe Leserinnen und Leser, am 19.September sind Sie aufgefordert von ihrem Stimmrecht Gebrauch zu machen. So spannend waren Landtagswahlen in Brandenburg noch nie. Alle Umfragen erwarten ein enges Ergebnis und es lohnt sich, die Parteien zu vergleichen. Es fällt auf, dass Parteien, die sich in Brandenburg so geben, als käme es völlig anders wenn sie regieren, beim Blick über den Gartenzaun weit weniger erreichen, als sie vollmundig ankündigen. Nicht nur in schwierigen Zeiten aber ganz besonders in diesen, sollte Ehrlichkeit bei den eigenen Möglichkeiten die wichtigste politische Eigenschaft sein. Nur wer verspricht was er auch halten kann, verdient das Vertrauen. Wer jedoch mit den Ängsten der Menschen im Wahlkampf hausieren geht, reitet auf der Welle des Populismus, ohne wirklich etwas zu verändern. Brandenburg hat auch weiterhin Ehrlichkeit verdient.

Mike Schubert

m 9. November 2004 begehen wir den 15. Jahrestag des Mauerfalls. Grund genug an die Unsinnigkeit und die Opfer der Berliner Mauer zu erinnern. Am 13. August fanden daher viele Gedenkfeiern in Potsdam statt – im ehem. Stasi-Gefängnis in der Lindenstraße, an der Glienicker Brücke oder in der Nähe von Steinstücken, der ehem. Exklave West-Berlins. Dort will der SPD Ortsverein Stern/Dewitz/Kirchsteigfeld eine Gedenkstele errichten lassen, die durch das Potsdam-Museum entworfen wurde. Auf der Stele wird über den Mauerverlauf unterrichtet, Bilder werden die Ansichten von vor 1989 dokumentieren. 2000 Euro kostet die Stele, für die die SPD nun Spenden sammelt. Bundestagsabgeordnete Andrea Wicklein sagte spontan 150 Euro zu. Am 13. August, bei einem ersten symbolischen Spatenstich für die Stele in der Steinstraße

Stadtverordneter Harald Kümmel, Ministerpräsident Matthias Platzeck und Klaus-Uwe Benneter beim symbolischen Spatenstich

spendeten Ministerpräsident Matthias Platzeck 200 Euro und der Generalsekretär der SPD, Klaus-Uwe Benneter, der in Steinstücken wohnt, 150 Euro. Am 9. November soll die Stele eingeweiht werden. Falls auch Sie für die Mauerstele bei Steinstücken spenden wollen, hat die SPD ein Spendenkonto eingerichtet:

Empfänger: SPD Ortsverein Stern/ Drewitz/Kirchsteigfeld Kto.-Nr.: 310151601 BLZ: 160 500 00 bei der MBS in Potsdam Stichwort: Spende Mauerstele

Bürgersprechstunde

Auf dem Rad durch Eiche, Golm, Nattwerder und Grube

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onntagfrüh um halbzehn versammeln sich Potsdamer Sozialdemokraten vor der bekannten Gaststätte „Onkel Emil“ in Eiche. In ihrer Mitte Landtagskandidatin Klara Geywitz, die auf ihrem rustikalen Bäckerfahrrad mit großem Korb den Nordteil ihres Wahlkreises „erfährt“. Nach kurzer Stärkung in der Bäckerei Kühnbaum und einer Runde durchs „Alte Rad“ wird das Zentrum von Eiche, der Hort und die Situation der Radwege Richtung Golm erkundet. An der Wiese „Am Herzberg“ steht die Kandidatin gemeinsam mit dem Ortsverein Golm für Bürgerfragen zur Verfügung. Auf dem Weg nach Nattwerder verweilt die Radlergruppe an der schönen Wublitzbrücke

und kommt mit anderen Radlern ins Gespräch. Die Tour klingt in Grube aus und die Gruppe mit ihren „Klara Geywitz – Klare Worte“-T-Shirts sitzt zum Abschluss im schönen Biergarten der Gaststätte Krause.

mit Klara Geywitz 5. September 2004 16.30 Uhr AWO-Bürgerhaus Bornim Potsdamer Straße und

mit Andrea Wicklein 5. September 2004 13.00 bis 15.00 Uhr Otto-Wels-Haus Potsdam Friedrich-Ebert-Straße 61

Impressum potsdamer rundschau Neue Folge Nr. 6 September 2004 Redaktion Mike Schubert (ViSdP)

Radtourbericht

Verlag Weber Medien GmbH Hebbelstraße 39 14469 Potsdam Telefon: 0331-20 12 18 57 Telefax: 0331-20 12 18 59 Mail: info@weber-medien.de


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Wahlkampfauftakt der SPD

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ehrere Tausend Potsdamerinnen und Potsdamer nahmen am 21. August an der Auftaktkundgebung der brandenburgischen SPD zur Wahlkampftour von Ministerpräsident und Spitzenkandidat Matthias Platzeck teil. Neben Matthias Platzeck der sich in Potsdam auch um ein Direktmandat bewirbt, sprachen Klara Geywitz, zweite Direktkandidatin in Potsdam, und der Regierende Bürgermeister von Berlin,

Klaus Wowereit, zu den Teilnehmern der Kundgebung im Lustgarten. Alle drei warben in ihren Reden noch einmal für Vertrauen in die Politik der brandenburgischen SPD. Umrahmt wurde die Kundgebung von einem interessanten Kulturprogramm, bei dem Klaus Hoffmann und Band und die Kultrocker von City für die Unterhaltung der Gäste sorgten. Am 17. Sepemeber endet die Wahlkampftour wieder in Potsdam.

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Interview Klara Geywitz zu HARTZ IV Die SPD erlebt wenige Wochen vor der Wahl Proteste gegen Hartz IV. Nicht gerade die besten Bedingungen für die Brandenburgwahl am 19. September?

die SPD muss jetzt sehr viel und sehr abrupt reformieren. Wir übernehmen Verantwortung für unser Land.

Wohl wahr. Aber unser Land geht durch eine tiefgreifende Krise. Die CDU hat sich jahrzehntelang in der Bundesregierung vor notwendigen Reformen gedrückt und

Aber die Reformen durch Hartz IV erleben viele Menschen als unsozial.

Meine Wahrnehmung ist, dass das gesamte Reformvorhaben vor allem Verunsicherung auslöst. Viele, z.B. die

Rote Beete für Matthias Platzeck Integrationsprojekt am Schlaatz

PDS, nutzen Hartz IV zu Stimmungsmache. Da wird den Menschen Angst gemacht. Ich halte das für unverantwortlich vor allem, wenn falsch informiert wird. Ich kann jedem Betroffenen nur empfehlen, die Beratungsstelle der Bundesagentur für Arbeit in der Annivon-Gottberg-Straße zu besuchen und sich objektiv informieren zu lassen. Die ursprüngliche Idee von Hartz IV war es, die unsinnige Trennung von Sozialhilfe und Arbeitslosenunterstützung aufzuheben. Das halte ich nach wie vor für richtig. Denn jetzt werden endlich auch Sozialhilfeempfänger in die Vermittlungsund Qualifizierungsleistungen der Bundesagentur für Arbeit einbezogen. Hinzu kommt, dass Sozialhilfeempfänger jetzt renten- und krankenversichert sind. Als Sozialausschussvorsitzende der Stadt Potsdam kann ich das nur begrüßen. Die Bezieher von Arbeitslosenhilfe dürften ihre Einschätzung da nicht teilen.

Integrationsgarten

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er Direktkandidat im Wahlkreis 22 Matthias Platzeck, war im letzten Monat Gast im Integrationsgarten am Schlaatz. In dem vom Kulturbund betreuten ehemaligen Schulgarten der Weidenhof Grundschule, haben Aussiedler, Migranten und Deutsche die am Schlaatz wohnen, die Möglichkeit, ihre Freizeit gemeinsam zu verbringen. Dadurch ist ein internationales Gartenkleinod entstanden, wie die gelernte Biologin Svetlana Herrmann aus St. Petersburg Matthias Platzeck erklärte. Neben einer typisch lettischen Parzelle befindet sich der Garten des Kosova-

ren Rahimi und gleich daneben ein Stück, welches von einer deutschen Familie bewirtschaftet wird. Familie Altmann, eine Spätaussiedlerfamilie die vor 5 Jahren aus Moldawien kam, schenkte Matthias Platzeck eine Rote Beete und gab ihm gleich noch das passende Rezept für ein typisches Gericht mit. Auch die Schüler der WeidenhofGrundschule nutzen den Garten mittlerweile wieder als Schulgarten und werden dabei von den Migranten betreut. So leistet der Garten einen wichtigen Beitrag, den Kindern den unverkrampften Umgang mit anderen Kulturen näher zu bringen.

Die Zahlen für Brandenburg sprechen eine andere Sprache. Zwei Drittel aller jetzigen Bezieher von Arbeitslosenhilfe werden mit Hartz IV besser oder gleich gestellt. Vorausgesetzt natürlich, sie sind anspruchsberechtigt. Was mir mehr Sorgen bereitet, ist der Aspekt des Förderns. Ziel muss es sein, Arbeitslose in vorhandene Arbeitsplätze zu vermitteln und wo diese wie in Ostdeutschland rar sind, andere Möglichkeiten der Beschäftigung zu eröffnen. Deswegen war es wichtig, dass Matthias Platzeck beim Kanzler zusätzliche Hilfen für Regionen mit mehr als 15 % Arbeitslosigkeit herausgeschlagen hat. Wir müssen gerade für die älteren Langzeitarbeitslosen Angebote schaffen. Jetzt

Klara Geywitz

haben wir das Geld, hier aktiv zu werden. Aber das ändert doch alles nichts daran, dass keine Arbeitsplätze auf dem ersten Arbeitsmarkt da sind.

Zum einen soll Hartz IV den Verschiebebahnhof zwischen Sozialamt und Arbeitsagentur beenden. Das passiert. Zum zweiten sollen die Beratungs- und Vermittlungsleistungen der Bundesagentur für Arbeit verbessert werden. Das geschieht durch entsprechende Erhöhung der Anzahl der Vermittler. Dies eröffnet die Chance auf qualifizierte und passgenaue Vermittlung. Und drittens stehen jetzt wieder mehr Mittel für Arbeitsmarktpolitik zur Verfügung. Diese werden schwerpunktmäßig für Jugendliche unter 25 Jahren und ältere Langzeitarbeitslose eingesetzt. Mehr Arbeit in Brandenburg zu schaffen, erreichen wir schwerlich durch Hartz IV. Hier müssen wir auf moderne Wirtschaftspolitik und verantwortliche Unternehmer setzen. Wir haben erfolgreiche Branchen, etwa die Biotechnologie oder die Luftfahrttechnik, dort entstehen hochbezahlte, zukunftssichere Arbeitsplätze. Brandenburg wird mit der SPD weiter in Wissenschaft und Forschung investieren und so die Grundlage für mehr Arbeitsplätze legen. Wir wissen, kreative Köpfe muss man pflegen.


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Karstadt kommt

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bwohl sich nun schon seit mehreren Monaten in der Brandenburger Strasse die Baukräne gedreht haben, wollten manche Potsdamer noch nicht so recht glauben, dass die jahrelange Geschichte um das Kaufhaus in der Brandenburger Strasse bald ein Ende habe würde. Seit dem Richtfest am 6. August ist jedoch der Baufortschritt auch für den größten Pessimisten nicht mehr zu leugnen und die Skepsis macht Platz für die Vorfreude auf die baldige Wiedereröffnung des ehemaligen Kaufhauses. Am 9. März 2005 soll es dann auch so weit sein und pünktlich zum beginnenden Einkauf für das Osterfest wird Potsdams neuste Einkaufsattraktion mit 17.000 Quadratmetern Miet-

fläche eröffnet. Dabei wird wohl nicht mehr viel an das alte Konsument Warenhaus erinnern. Bis auf die Fassade in der Brandenburger Strasse und den Lichthof wurde das alte Gebäude völlig abgetragen und neu aufgebaut. Dabei wurde praktisch das ganze Karree zwischen Jägerstrasse, Gutenbergstrasse, Brandenburgerstrasse und Dortustrasse in den Komplex des Stadtpalais mit integriert. Zu hoffen ist, dass durch das neue Angebot der Dornrösschenschlaf der Brandenburger Strasse ein endgültiges Ende findet und Potsdams Einkaufsmeile wieder zu einem Besuchermagnet wird. Damit die zahlreichen Besucher des Hauses auch die Möglichkeit haben, ihren

Richtkranz

PKW abzustellen, entsteht derzeit auf dem Gelände der Stadtverwaltung in der Hegelallee ein neues Parkhaus, wel-

„Populismus löst keine Probleme“ Matthias Platzeck als SPD-Landesvorsitzender bestätigt

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m 14. August 2004 wurde Matthias Platzeck als Vorsitzender der brandenburgischen SPD wiedergewählt. Die Delegierten des Landesparteitages in Brandenburg/H. sprachen dem brandenburgischen Ministerpräsidenten und Direktkandidaten im Wahlkreis 22 mit 96 Prozent der abgegebenen Stimmen ihr Vertrauen aus. In seiner Rede hatte Platzeck den anwesenden Bundeskanzler Gerhard Schröder noch einmal dazu aufgefordert mehr Sensibilität für die spezifisch ostdeutschen Probleme zu zeigen. Sonst, so Platzeck bestehe die Gefahr, „dass hier in Ostdeutschland etwas ins rutschen gerät und zwar sehr grundsätzlich und umfassend“. Bezogen auf seine politischen Hauptgegner bei der Landtagswahl, CDU und PDS, erklärte Platzeck, dass weder die Ellenbogenpolitik des einen, noch die populistischen Verweigerung des

Parteitag Platzeck

anderen die Probleme in Brandenburg lösen kann. Vielmehr seien Einfühlungsvermögen und Zuwendung

zu den Menschen nötig, um mit ihnen gemeinsam die Zukunft in Brandenburg zu gestalten.

ches nach den Worten der Baubeigeordneten Elke von Kuick-Frenz bereits in drei Monaten fertig gestellt wird.

Sauberkeit in der Brandenburger Straße Zu einem echten Ärgernis hat sich in den letzten Monaten die mangelnde Sauberkeit in der Brandenburger Strasse entwickelt. Gerade an den Wochenenden, wenn die Mülleimer in der Brandenburger Strasse verstärkt durch Passanten genutzt werden, drohen diese bereits am Freitagabend überzuquellen. Allein dies führt schon zu einem unordentlichen Eindruck in Potsdams Innenstadt. Dieser Zustand wird jedoch noch verstärkt, da Vögel, die in den Müllbehältern nach Essensresten suchen, den Müll meist über die gesamte Brandenburger Strasse verteilen. Die SPD-Fraktion hat daher die Stadtverwaltung beauftragt, durch geeignete Maßnahmen dafür Sorge zu tragen, die Sauberkeit der Brandenburger Strasse insbesondere an den Wochenenden zu verbessern. Denkbar wären zum Beispiel größere Sammelbehälter, die über eine Klappe verfügen und so für die Tiere nicht zu öffnen sind.


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HARTZ IV und die Brandenburgwahl

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m 19. September wird kein neuer Bundestag gewählt. Klar, Sie wussten das schon! Sie wissen natürlich auch, dass der Brandenburger Landtag und der Ministerpräsident neu gewählt werden. Sie sind ja auch ein aufmerksamer Leser und nicht auf den Kopf gefallen. Warum versucht dann aber die PDS die Reformen um HARTZ IV in den Mittelpunkt ihres Wahlkampfes zu stellen? Es geht doch um Brandenburger Themen, also darum, wie Brandenburg attraktiv für Investitionen und neue Arbeitsplätze wird, was sprichwörtlich „Schule machen soll“ in Brandenburg, wie eine kompetente Ganztagsbetreuung für unsere Kinder organisiert werden soll und vieles mehr, was allein Brandenburg betrifft. Was hat die Landtagswahl in Brandenburg mit der bundesweiten Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe zu tun? Gar nichts! Ihre einzige Einflussmöglichkeit nutzte die SPD-geführte Landesregierung konsequent. Sie sagte Nein im Bundesrat! HARTZ IV betrifft ausschließlich die Bundesregierung und die Kommunen, die letzt-

lich für die Umsetzung fachlich zuständig sind. Warum will die PDS uns glauben machen, dass sie HARTZ IV kippt? Da wo die PDS mitregiert, wie in MecklenburgVorpommern und Berlin, hält sie sich schön zurück und ist damit wenig glaubwürdig. Aber es ist ja so schön einfach und so populär, nur dagegen zu sein, ohne zu sagen, was man anders oder wie man es besser machen will. Deshalb trifft der Vorwurf, die PDS sei

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populistisch, genau ins Schwarze. Es ist, als verlange die PDS von uns, wir sollten uns beim Fleischer darüber beschweren, dass er keine frischen Brötchen hat. Aber mit der PDS kann man selbst das alles ändern. Nicht das Thema HARTZReformen, sondern das Thema Arbeitslosigkeit betrifft uns in den neuen Bundesländern stark. Jeder von uns kennt das Problem aus eigenem Erleben, oder hat jemanden in der Familie oder im Bekanntenkreis, der ar-

Die SPD-Fraktion Potsdam wünscht allen Potsdamerinnen und Potsdamern schöne Sommertage.

beitslos ist. Mein Endruck ist, dass unser Ministerpräsident Matthias Platzeck die Probleme nur zu gut kennt und deshalb besonnen, aber bestimmt damit umgeht. Er war einige Jahre unser Oberbürgermeister und ist ganz nah an den Problemen der Menschen vor Ort. Erinnern Sie sich noch, mit wie viel Elan und Optimismus Matthias Platzeck die verstaubten Rathausfenster aufgemacht hat, wie er frischen Wind nach Potsdam brachte, wie sich innerhalb kurzer Zeit die ganze Welt für Potsdam interessierte, von BUGA bis Kulturhauptstadt Europas. Bis heute profitieren wir Potsdamer auch von dieser guten Stimmung in der Stadt. Potsdam ist schön und lebenswert nicht nur im Zentrum, sondern auch in der Waldstadt, Am Stern und auf dem Schlaatz. So schöne Neubaugebiete gibt es im ganzen Land Brandenburg nicht. Wer sich umsieht und umhört, weiß, dass die Potsdamer dort gern leben und stolz auf ihre Heimatstadt sind. Seit 15 Jahren macht die PDS uns Angst vor der Zukunft und schürt Panik. Lassen Sie sich davon

Dr. Harald L. Sempf ist Mitglied des SPD-Bundesparteirats und kommentiert aktuelle Entwicklungen regelmäßig in der Potsdamer Rundschau

nicht einfangen. Mit Matthias Platzeck kam Optimismus und Zuversicht nach Potsdam, die allermeisten „Brandenbürger“ vertrauen ihm persönlich. Seine Erfolge können sich sehen lassen. Mit Matthias Platzeck als Ministerpräsident wird seine und unsere Heimatstadt auch weiterhin ganz oben auf der politischen Agenda stehen, da kann man sich sicher sein. Wenn Sie wollen, dass ein Potsdamer Ministerpräsident bleibt, dann haben Sie am 19. September eine gute Wahl zu treffen. Ihr Harald Sempf

HAMMERMANN & EHLERS CALAU · POTSDAM · WITTENBERG · ZIELONA GÒRA Rechtsanwälte

Parkstraße 1 · 14469 Potsdam Telefon 0331/279 98 44 · Fax 0331/279 98 45 www.hammermann-ehlers.de


potsdamer kulturrundschau September 2004

2. Schlaatzfest

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um zweiten Mal findet am 5. September das Stadteilfest des SPDOrtsvereins Süd statt. Damit machen die Sozialdemokraten ihre Ankündigung aus dem letzten Jahr wahr und etablieren auch am Schlaatz ein eigenes Fest als Beitrag zur Kiezkultur. Dabei setzen sie auf die Unterstützung des Bürgerhauses und der anliegenden Gaststätte, die wieder für eine Versorgung zu günstigen Preisen sorgt. Das Programm ist in diesem Jahr umfangreicher als im Vorjahr. Neben Musik zum Tanz wird zum Beispiel

eine Vorstellung der Potsdamer Kabarettistin Gretel Schulz für Unterhaltung sorgen. Natürlich wird es auch kurze Gesprächsrunden mit Potsdamer Politikern geben. So wird Ministerpräsident Matthias Platzeck das Fest eröffnen und anschließend für die Bürger in seinem Wahlkreis zur Verfügung stehen. Auch Oberbürgermeister Jann Jakobs und die beiden lokalen Stadtverordneten Dieter Jeschke und Mike Schubert werden sich den Fragen stellen. Zum Abschuss des Festes wird es auch in diesem Jahr

wieder einen Film geben. War es im letzten Jahr der Streifen „Good bye Lenin“, der den Saal des Bürgerhauses bis auf den letzten Platz füllte,

so soll diesmal bei der kostenlosen Vorführung des Filmes „Das Wunder von Bern“ kein Stuhl frei bleiben.

Sommernacht am Jagdschloss Stern

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m Abend und in der Nacht des 14. August weist eine Kette aus Lichtern den Besuchern den Weg zum Jagdschloss Stern; der Kronleuchter des Großen Saals erstrahlt das ganze Schloss; auf der Festwiese neben dem Kastellanhaus spielt die „Alte Wache“ auf, die den Besuchern ordentlich einheizt; schließlich beginnt man auf dem Rasen zu tanzen. Der Förderverein Jagdschloss SternParforceheide hatte anlässlich des Geburtstags von SchlossErbauer Friedrich-Wilhelm I. zur ersten Schlossnacht geladen. Bis vor einem Jahr schlummerte das Jagdschloss Stern am Rande Potsdams im Dornrösschenschlaf. Es war für Besucher nur nach vorheriger Anmeldung möglich, dass Schloss zu besichtigen. Die Schäden der letzten Herbststürme waren in der Parforceheide überall sichtbar. Das Schloss, abseits von Sanssouci und der Innenstadt gelegen, wurde von Touristen gemieden. Das musste sich ändern. Im Oktober letzten Jahres wurde ein Förderverein gegründet, dessen Mitglieder

sich in die Arbeit stürtzten, ein Eröfnungsfest der Saison am 30. Mai organisierten und damit begannen, jeden Sonntag das Schloss mit eigenen Führungen für Besucher aus Nah und Fern erlebbar zu machen. Bei den Stern-Bewohnern wurden alte Erinnerungen geweckt – an die Zeit vor der Schließung des Schlosses und die Zeit, als noch das Kastellanhaus gleich nebenan als Gaststätte und beliebter Ausflugsort fungierte. Nun ist das Schloss leider wieder geschlossen. Holzschutzmittel wurden in den 80er Jahren im Dachstuhl eingesetzt, die nun das ganze Haus belasten. Die Sanierung wird Geld und Zeit benötigen. Ministerpräsident Matthias

Ministerpräsident Matthias Platzeck zu Gast

Die „Alte Wache“ heizt den Besuchern ein

Platzeck und der Generaldirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten sagten schnelle Hilfe zu. Im nächsten Jahr, so hoffen wir, kann das Schloss wieder geöffnet werden. Matthias Platzeck konnte sich selbst von der Arbeit des Fördervereins ein Bild machen. Am Morgen des 15. August, als die Gruppe „Antiqua“ ihr Morgenkonzert am Schloss beendet hatte, dankte Platzeck dem Verein für sein Engagement. Für Platzeck war extra eine Abordnung der Langen Kerls an Jagdschloss gekommen, die vom Förderverein die Geschichte des Schlosses und

der Parforceheide erläutert bekamen. Nun setzt der Förderverein darauf, Gelder für die Sanierung des Schlosses so schnell wie möglich zu sammeln. Auch die Anstrengungen für eine neue Nutzung das Kastellanhauses werden wir fortführen. Harald Kümmel stellv. Vereinsvorsitzender Stadtverordneter Spendenkonto:

Förderverein Jagdschloss Stern-Parforceheide MBS in Potsdam Kto.-Nr.: 3512004961 BLZ: 160 500 00 Stichwort: Spende


potsdamer sportrundschau September 2004

Aller guten Dinge sind drei Erstes Gold für Team Potsdam Auch wenn sich bei den Olympischen Spielen in Athen, bisher viele deutsche Medaillenhoffnungen nicht erfüllt haben, in Potsdam konnten die Sportbegeisterten bereits das erste Gold feiern. Beim Judo in der Gewichtsklasse bis 57 Kilogramm, gewann Yvonne Bönisch vom UJKC Potsdam, die erste Goldmedaille für Deutschland. In einem bis zur letzten Sekunde spannenden Kampf, gewann Bönisch mit einem Koka gegen die Nordkoreanerin Kye Sun Hui. Auch Dank der Arbeit der Potsdamer Judotrainer wird das Image von Potsdam als Sportstadt nunmehr in einer weiteren Sportart in die Welt getragen. Bei den Entscheidungen in den nächsten Tagen können noch weitere Potsdamerinnen und Potsdamer auf Edelmetall hoffen. Vielleicht gelingt den Potsdamer Sportlerinnen und Sportlern ja ein solch phantastisches Abschneiden wie vor vier Jahren.

Spielszenen

Nach dem erstmaligen Sieg in Meisterschaft und Pokal in der letzen Saison müssen sich die Frauen des 1. FFC Turbine Potsdam mit einer neuen Rolle anfreunden. Aus Jägerinnen sind Gejagte geworden. Doch die neue Spielzeit hat für den Potsdamer Fan eine Menge mehr zu bieten. Nach guten zwei Monaten Verzicht bekommt der Potsdamer Frauenfußball-Fan ab September gleich die dreifache Dosis.

Start in die neue Bundesligasaison Am 5. September beginnt die neue Bundesligasaison und die Mannschaft von Trainer Bernd Schröder hat gleich am ersten Wochenende Heimrecht gegen den Aufsteiger SG Essen-Schöne-

beck. Auch wenn durch Olympia und andere Nationalmannschaftseinsätze die Mannschaft keine gemeinsame Vorbereitung bestreiten konnte, erwarten die Fans bei dieser Heimspielpremiere ein

Sieg des Meisters und Pokalsiegers. Anpfiff im Karli ist um 14.00 Uhr. Wer jedoch bereits schon davor Bundesligafußball sehen möchte, der sollte sich in die Waldstadt begeben.

Bundesligafußball in der Waldstadt? Was zuerst etwas unglaubwürdig klingt, ist das Ergebnis des steigenden Interesses am Frauenfußball und an der hohen Spielkunst der Potsdamerinnen vom 1. FFC Turbine. Der DFB hat sich entschieden, ab dieser Saison eine zweigleisige 2. Liga im Frau-

enfußball einzuführen. Der Staffel Nord gehört auch die zweite Mannschaft von Turbine an. So hat auch der von Sven Thoss trainierte „zweite Anzug“ die Möglichkeit, auf höchstem Niveau mitzuspielen. Am 5. September treffen die Turbinen auf dem Sport-

platz an der Erich-WeinertStrasse auf die SG Wattenscheid 09 und bereits am 12. September kommen die Damen des Bundesligaabsteigers FFC Brauweiler Puhlheim nach Potsdam. Dann wirft jedoch schon ein anderes Ereignis seine Schatten voraus.

Ein Traum wird Wirklichkeit In der Saison 2004/2005 wird zum vierten Mal der UEFA Women's Cup ausgetragen und Turbine Potsdam ist als deutscher Meister erstmals qualifiziert. Dabei kann man auch gleich in den Genuss zu den sieben gesetzten Teams zu gehören, die praktisch kampflos in die zweite Runde kamen. In dieser treten sechzehn Mann-

schaften in vier Vierer-Gruppen an, von denen sich jeweils der Tabellenerste und -zweite für das Viertelfinale qualifiziert. Das attraktive an diesem Modus ist, dass diese Runde in Form eines Miniturniers, bei dem jeder gegen jeden antritt, ausgespielt wird. Dieses Qualifikationsturnier findet vom 14. bis 18. September in Potsdam statt

und ist ein Höhepunkt für jeden Fan. Neben den Potsdamerinnen sind der italienische Teilnehmer Torres Terra Sarda, der französische Meister Montpellier HSC und die Meisterinnen aus Polen vom KS AZS Wroclaw in Potsdam dabei. Die ersten beiden dieses Turniers sind für das Viertelfinale qualifiziert.


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