Potsdamer Rundschau, Ausgabe April 2005

Page 1

potsdamer rundschau

Nr. 3 · April 2005

Sozialdemokratische Monatszeitung

14. April 1945

7 0 0 B o m b e r w e rf e n Potsdam in Flammen

U

nter dieser Überschrift berichtete ein britisches Flugblatt über den Angriff der Royal Air Force auf Potsdam am 14. April 1945. Es waren nicht die ersten Bomben, die auf das Stadtgebiet fielen. Seit 1940 gab es im Zusammenhang mit den Angriffen auf Berlin meist ungezielte Bombenabwürfe auf Potsdam. Auch als am 14. April die Sirenen in Potsdam gegen 22.15 Uhr heulten, nahmen die meisten Potsdamer den Alarm nicht allzu ernst: sie glaubten an einen Anflug auf Berlin. Aber die Zielmarkierungen und die ersten Einschläge gegen 22.40 Uhr trieben auch die letzten Zweifler in die Luftschutzkeller. Dann begann das Inferno. 724 Flugzeuge warfen rund 1800 Tonnen Sprengbomben, dazu eine unbekannte Menge

an Brandbomben auf die durch Beleuchtungsbomben in der klaren Nacht erleuchtete südliche Innenstadt. Das Ziel des Angriffs war offenbar der Hauptbahnhof. Zwanzig Minuten später, um 23 Uhr verließ der den Angriff leitende Masterbomber Potsdam. Entwarnung konnte nicht mehr gegeben werden, da die Sirenenanlage ausgefallen war. Zerstörte Gebäude, Bombentrichter auf den Straßen, Brände überall, obdachlos gewordene Menschen, erste Rettungsversuche von Eingeschlossenen durch Hilfstrupps. Das brennende Potsdam färbte den Himmel blutrot und die Explosionen der Munitionswaggons auf dem Potsdamer Güterbahnhof dauerten in der restlichen Nacht an. Die erschütternden Erlebnisse der Schreckens-

nacht von Zeitzeugen sind überliefert. Das Tageslicht des 15. April zeigte das Ausmaß der Schäden, immer noch wüteten Brände an mehreren Stellen, standen Qualm und Rauch über der Stadt. Leichen wurden geborgen, lagen zugedeckt auf Rasenflächen. Strom- und Wasserversorgung waren außer Betrieb. Straßenbahn und Omnibusse fuhren nicht mehr, die S-Bahn endete von Berlin aus in Babelsberg. Die Straßen waren für Autos teilweise unpassierbar. Die Potsdamer fürchteten einen zweiten Angriff, der aber nicht kam. So übernachteten viele zum 16. April im Freien und kehrten erst am nächsten Morgen in ihre Wohnungen zurück. Britische Luftaufnahmen vom 16. April zeigen immer noch Brände, man

erkennt aber auch, daß der Turm der Heiligengeistkirche, die Kuppel der Nikolaikirche und die Häuser der Burgstraße noch intakt waren. Sie wurden erst am 26. April Opfer des sowjetischen Artilleriebeschusses. Nach neueren Berechnungen hatte der Luftangriff auf Potsdam rund 1800 Todesopfer gefordert. Das Bombenopferfeld auf dem Neuen Friedhof bewahrt ihr Andenken. Klaus Arlt

Potsdam


2 PR feiert ihren ersten Geburtstag.

Liebe Potsdamerinnen und Potsdamer, Vor einem Jahr sind wir mit dem Ziel angetreten, die Potsdamer Öffentlichkeit aus Sicht der Sozialdemokratie über die städtische Politik zu informieren. Von Anfang an galt aber dabei, dass Potsdam mehr zu bieten hat als politische Debatten. Deshalb waren Kultur und Sport von Beginn an feste Bestandteile der Zeitung. Was als ein Projekt einer Handvoll Begeisterter begann, ist im Laufe des Jahres zu einem festen Bestandteil der öffentlichen Darstellung der Potsdamer SPD geworden. Heute wirken eine Vielzahl von engagierten ehrenamtlichen Helfern aus allen Stadtteilen bei der textlichen Gestaltung mit und im Unterschied zu unseren ersten Ausgaben berichten wir nicht mehr nur über städtische Themen, sondern informieren sie auch über die Arbeit der SPDLandtags- und Bundestagsabgeordneten. An dieser Stelle auch einmal einen Dank an Alle, die für das monatlich erscheinen dieser Zeitung in ihrer Freizeit sorgen. Eines haben die vielfältigen Reaktionen der Leserinnen und Leser gezeigt: Dass sich die Potsdamer Rundschau deutlich von den „politischen Verkündungsorganen“ anderer Parteien unterscheidet, wird von den Potsdamerinnen und Potsdamern honoriert. Dafür wollen wir auch in Zukunft sorgen. Mit freundlichen Grüßen

Mike Schubert

April 2005

potsdamer rundschau

Reparaturen am Nuthe-Uferweg

A

uf Antrag der SPD beauftragte die Stadtverordnetenversammlung den Oberbürgermeister, eine schnellstmögliche Beseitigung der durch die Baumfällarbeiten am Uferweg verursachten Schäden zu veranlassen. Dabei soll auch geprüft werden, ob und in welcher Höhe die Kosten für die Wiederherstellung des Urzustandes des Weges, durch eine Kostenumlage nach dem Verursacherprinzip an die Ausführenden der Fällarbeiten weitergegeben werden können. Im Rahmen der Baumfällarbeiten am Nuthe-Uferweg am Am Schlaatz kam es an mehreren Stellen des Weges zu Beschädigungen der We-

gebefestigung und Randstreifen, welche erst vor einigen Jahren bei den Instandsetzungsmaßnahmen am Weg mit großem Aufwand hergestellt wurden. Wenn im in den kommenden Monaten der Weg wieder verstärkt durch die Bewohner des

Schlaatzes genutzt wird, dann stellt dieser Zustand nicht nur ein Ärgernis sondern auch ein hohes Unfallrisiko dar. Durch die Verwaltung wurde zugesagt, dass die Reparaturen noch im Mai beendet sein sollen.

SPD will Vermittler für den Griebnitzsee

D

ie Potsdamer SPD will einen unabhängigen Vermittler für die schwierigen Verhandlungen am Griebnitzsee einsetzen. Nach Ansicht der SPD sind hier alle Beteiligten in der Pflicht, den Streit nicht weiter eskalieren zu lassen, da sonst dem dem Bild unserer Stadt langfristigen Schaden zufügt würde.

Der Vorstand der Potsdamer Sozialdemokraten fasste den einstimmigen Beschluss, die Fraktion bei ihrem Vorschlag zur Lösung des Konfliktes zu unterstützen. In einem dementsprechenden Antrag fordert die SPD die Benennung eines von Stadt und Uferanrainern akzeptierten unbeteiligten Mediators, der dabei als Vermittler und

Kommunikator nach außen auftreten und helfen soll, ein Ergebnis zwischen den Konfliktbeteiligten zu erarbeiten. Ziel ist es dadurch schneller zu einer baldigen Lösung zu finden. Der Antrag wurde zur Bearbeitung in den Hauptausschuss verwiesen und soll in der nächsten Stadtverordnetenversammlung zur Abstimmung stehen.

Oberschulen als Ausweg aus der Demografiefalle und dem PISA-Ergebnis Diskussionsveranstaltung in Eiche

D

ie Einführung der Oberschule ist die tiefgreifendste Schulstrukturreform im Land Brandenburg seit 13 Jahren. Die Regierungskoalition hat im Koalitionsvertrag festgelegt, dass die Einführung der Oberschule bereits zum kommenden Schuljahr 2005/2006 erfolgen soll. Der Zeitraum bis zur Umstellung ist sehr kurz. Umso wichtiger ist es, dass alle Betroffenen laufend über den erreichten Arbeitsstand informiert werden. In den Pressedarstellungen der letzten Wochen wurde für den Potsdamer Raum bereits der Tod der Oberschulen vorausgesagt. Doch woran liegt das? Ist es tatsächlich ein Schülermangel,

der auch die Wachstumsregion Potsdam erreicht, oder einfach nur die Angst vor dem unbekannten Neuen? Für Potsdam organisiert der SPD Ortsverein EicheGolm-Grube eine Informations- und Diskussionsveranstaltung am 27.04.2005 um 19 Uhr in der Turnhalle der Grundschule 2 „Ludwig Renn“, Kaiser Friedrich Str. 15a zum Thema: „Bildungswege – Oberschulen, der Ausweg aus der Demografiefalle und dem PISA-Ergebnis?“ Diese Veranstaltung wird von der AfB-Vorsitzenden Manja Orlowski moderiert werden. Als Diskussionspartner stehen dem Publikum der

Bildungsminister Holger Rupprecht sowie die Landtags- und Stadtverordnete Klara Geywitz zur Verfügung.

Impressum potsdamer rundschau Neue Folge Nr. 11 · April 2005 Redaktion Mike Schubert (V.i.S.d.P.) Friedrich-Ebert-Straße 61, 14469 Potsdam Telefon: 0331 – 620 77 61 Telefon: 0331 – 620 77 63 Mail: mike.schubert@potsdam.de Autoren dieser Ausgabe Klaus Arlt, Harald Kümmel, Christian Maaß, Kathleen Riedel, Dr. Christian Seidel, Andreas Wandersleben Fotos Manfred Schubert, Archiv Herstellung weberpress. Daniela Weber Postfach 60 16 31, 14416 Potsdam Telefon: 0331 – 20 12 18 57 Mail: daniela.weber@potsdam.de Nr. 4/2005 erscheint am 11. Mai 2005


3

potsdamer rundschau

April 2005

Karstadt vs. Potsdam Center? Soll die Sortimentsbeschränkung in den Bahnhofspassagen aufgehoben werden?

Pro oder Contra – Ihre Meinung ist gefragt In dieser Ausgabe geben wir Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, wieder die Möglichkeit, sich mit Ihrer Meinung aktiv einzubringen. Besuchen Sie einfach die Internetseite der Potsdamer SPD und stimmen Sie ab:

www.spd-potsdam.de Meinen Sie, dass die Sortimentsbeschränkung in den Bahnhofspassagen aufgehoben werden soll, unterstützen Sie also die Pro-Meinung oder finden Sie, dass die Innenstadt auch weiterhin einen Sortimentsschutz braucht und stimmen für Contra? Wer uns darüber hinaus seine Meinung zum Bahnhofspassagen sagen will, kann dies natürlich per Brief oder auch auf unserer Internetseite tun. Das Ergebnis veröffentlichen wir in der nächsten Ausgabe der Potsdamer Rundschau im Mai.

D

Pro

ie Innenstadt lebt. So sieht es jedenfalls nach der Eröffnung des Karstadt-Hauses in der Brandenburger Straße aus. Schon in der ersten Tagen hat das neue Einkaufszentrum zu einer sichtbaren Belebung des Handels in der Potsdamer Altstadt geführt. Die Potsdamerinnen und Potsdamer haben in kurzer Zeit „gelernt“, wie attraktiv es ist, in der Altstadt einkaufen zu gehen. Nachdem Kommunalpolitiker und Interessenverbände alles erdenkliche getan haben, die Karstadt-Ansiedlung möglich zu machen, sollten wir uns einem Stiefkind der innerstädtischen Entwicklung zuwenden. Die Bahnhofspassagen – für viele Touristen das Eingangstor zur Potsdamer Innenstadt – sind vor allem durch Leerstand von Einzelhandelsflächen gekennzeichnet. Das ist für das

Image Potsdams schädlich. Dieser Leerstand ist Folge einer politisch gewollten Sortimentsbeschränkung, die vor allem die kleineren Geschäfte in der Altstadt schützen sollte, solange das große Kaufhaus in der Brandenburger Straße noch nicht eröffnet war. Zum Zeitpunkt des Beschlusses Ende der 90er Jahre war das sicherlich notwendig. Die Geschäftsgrundlage dafür ist jedoch weggefallen. Mit attraktiven Einkaufsangeboten am Bahnhof kann noch mehr Kaufkraft von Pendlern und Touristen an Potsdam gebunden werden. Die Sortimentsbeschränkungen für die Bahnhofspassagen müssen fallen, damit auch dieser wichtige Bereich der Innenstadt mit mehr geschäftigem Leben erfüllt werden kann. Andreas Wandersleben

Ergebnis der März-Umfrage Im letzten Monat stellten wir Ihnen folgende Frage in unserer Rubrik pro und contra: War es gut, sich ohne Wettbewerb für Niemeyer als Architekten des Hallenbades zu entscheiden? Das Abstimmungsergebnis lautet wie folgt: Pro: Niemeyer ist ein Gewinn!

82% – 51 Stimmen

Contra: Ein Wettbewerb wäre besser gewesen!

18% – 11 Stimmen

Insgesamt wurden 62 Stimmen abgegeben.

Z

Contra

ur Innenstadt gehört florierender Handel und Einnahmen aus Gewerbemieten sind unverzichtbar für erfolgreiche Sanierung. Deshalb – nicht um Händler vor Konkurrenz zu schützen – wurden Beschränkungen für die Bahnhofspassagen beschlossen. Gutachten haben prognostiziert, dass sich die Innenstadt nur mit einem Kaufhaus als Handelszentrum etablieren kann. Seit wenigen Wochen haben wir das Kaufhaus – erste Erfahrungen der Händler und Gastronomen stehen nicht im Widerspruch zur großen Erwartungshaltung. Doch darf die Nachhaltigkeit der positiven Entwicklung jetzt nicht durch Schnellschüsse gefährdet werden – denn: 1. Gutachten konnten bisher nur auf Prognosen basie-

ren. Jetzt besteht erstmalig die Chance, auf Basis der realen Entwicklung zu entscheiden. Um diese beurteilen zu können reichen nicht wenige Wochen aus. 2. Damit rechtlich unanfechtbar eine geänderte Abwägungsentscheidung getroffen werden kann bedarf es belastbarer neuer Daten zur Handelsflächensituation 2005. 3. Schließlich ist zu beachten, dass sich die Stadt in einem gerichtlichen Klageverfahren befindet. Deshalb plädiere ich dafür, die Entwicklung über einen überschaubaren Zeitraum (etwa bis Ende 2005) zu verfolgen und dann die Frage nach neuen Spielräumen für das „Quartiers am Bahnhof“ zu entscheiden. Dr. Christian Seidel Stadtverordneter

Umzäunungen bei Müllplätzen am Schlaatz

D

emnächst soll es Gespräche der Stadt mit den Wohungsgesellschaften am Schlaatz geben, um auch die letzen Müllplätze am Schlaatz mit verschließbaren Umzäunungen zu versehen. Dies erklärte die Verwaltung auf Anfrage. Hintergrund waren Beschwerden gewesen, dass die Müllstandorte, die noch ohne Umzäunung sind, wie

Sperrmüllplätze aussehen. Auch aus wirtschaftlicher Sicht muss dieses Problem schnell gelöst werden. „Man kann die Müllkosten auf die Mieter nur nach dem Verursacherprinzip umlegen, wenn man dafür Sorge trägt, dass sie nicht den Müll von Anderen mitbezahlen.“ erklärt Mike Schubert, SPDWahlkreisabgeordneter am Schlaatz.


4

Bürgerbüros

April 2005

potsdamer rundschau

Neues Orion wiedereröffnet

A

Klara Geywitz MdL Otto-Wels-Haus Friedrich-Ebert-Straße 61 14469 Potsdam Tel.: 0331/620 77 61 Fax: 0331/620 77 63 eMail: wahlkreis@ klara-geywitz.de

m 5. April war es endlich soweit. Nach jahrelangem Leerstand, anschließendem Abriss und Neubau wurde am Keplerplatz Am Stern das Orion mit seinem Hauptmieter MiniMal wieder eröffnet. Einen Tag zuvor hatte die Treuhand Liegenschaftsgesellschaft (TLG), die das Orion neu baute, unter Teilnahme von Oberbürgermeister Jann Jakobs und der Bürgerinitiative Stern den Bau seinen Mietern übergeben. Jann Jakobs unterstrich bei seinem Grußwort, dass das neue Orion ein Signal des Aufbruchs für den Stern und für den ganzen Potsdamer Süden ist. Jahrelang hatte sich die Bürgerinitiative Stern mit dem Objekt beschäftigt, hatte Verantwortliche eingeladen und auf eine Lösung gedrängt. Die

TLG, der das Orion gehörte, wollte das Objekt eigentlich verkaufen, entschied sich aber dann doch, das Objekt am Keplerplatz selbst zu entwickeln. Nun hat der Stern ein modernes Einkaufzentrum

auf seinem Stadtplatz. „Es kommt jetzt darauf an“, so SPD-Stadtverordneter Harald Kümmel, „die öffentlichen Flächen um das neue Orion durch die Stadt schnell fertig zu stellen.“

Potsdamer SPD unterstützt Havelausbaugegner Matthias Platzeck MdL Bürgerhaus Am Schlaatz Schilfhof 28 14478 Potsdam Tel.: 0331/620 16 66 Fax: 0331/620 16 65 eMail: wahlkreis@ matthias-platzeck.de

D

ie SPD unterstützt das Bestreben des Aktionsbündnisses gegen den Havelausbau, in diesem Jahr zum 12. Mal zum Volksradeln gegen den Havelausbau aufzurufen. „Die Stadt hat sich bereits mehrfach gegen den Havelausbau ausgesprochen. Es ist daher nur konsequent, auch den Protest der Bürger gegen dieses ökonomisch und ökologisch

unsinnige Projekt zu unterstützen“, erklärte die Landtagsabgeordnete Klara Geywitz, die sich schon vor der Landtagswahl für die Interessen der Anlieger am Sacrow-Paretzer Kanal stark gemacht hatte. Mit ihrer ablehnenden Stellungnahme zu dem im Zusammenhang mit dem Havelausbau stehenden Ausbau des SacrowParetzer-Kanals hatten die Stadtverordneten ihren Stand-

punkt erst kürzlich wieder manifestiert. Ein gemeinsam von SPD und PDS gestellter Antrag, der die Stadtverwaltung zur Unterstützung des Aktionstages aufforderte, wurde mehrheitlich angenommen. Oberbürgermeister und Verwaltung sind nunmehr aufgefordert, die Organisatoren des Volksradelns bei der ordnungsrechtliche Planung und Durchführung zu unterstützen.

Sekundarstufe: Gesamtschulen mit Zukunft

D Susanne Melior MdL Potsdamer Str. 55 14552 Michendorf Tel.: 033205 – 255 72 Fax: 033205 – 255 73 Email: Susanne.Melior @t-online.de

ie SPD-Landtagsabgeordnete und stellvertretende Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion Klara Geywitz erklärt zur Auswertung des Anwahlverhaltens der Eltern für den Übergang ihrer Kinder in die Sekundarstufe I zum Schuljahr 2005/06: „Das Anwahlverfahren widerlegt jene Kritiker, die auf Grund des neuen Oberschul-Modells das bal-

dige Ende der Gesamtschulen vorhergesagt haben. 45 Prozent aller Potsdamer Schüler wollen an einer Gesamtschule mit Gymnasialer Oberstufe (GOST) lernen, landesweit bei deutlich geringerem Angebot 17 Prozent. Gesamtschulen mit GOST werden langfristig ihren Platz in der Brandenburgischen Schullandschaft erhalten: als Schule mit besonderem Profil in den

großen Städten und als bildungsökonomisch und pädagogisch sinnvolle Alternative zu Gymnasien und Oberschulen im ländlichen Raum.“ Nächste Bürgersprechstunde

Klara Geywitz Dienstag, 3. Mai 16 bis 17 Uhr Bürgerhaus Bornim Potsdamer Straße 90


April 2005

5

potsdamer rundschau

Eröffnung der Fotoausstellung „Regine Hildebrandt – Eine Politikerin mit Herz und Verstand“

A

m 18. März fand die Eröffnung der Fotoausstellung „Regine Hildebrandt – Eine Politikerin mit Herz und Verstand“ im Bürgerbüro von Susanne Melior in Michendorf statt. Dreißig Gäste kamen zur feierlichen Eröffnung, um an

die beliebte Politikerin zu erinnern. Der Ehemann Regine Hildebrandts, Jörg Hildebrandt, und der Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion der SPD, Günter Baaske, ließen in ihren Reden die „Mutter Courage des Ostens“ wieder aufleben. Sie erinnerten daran, wofür die Sozialdemokratin Regine Hildebrandt stand und wofür sie von den Menschen geliebt wurde: Ehrlichkeit und Mut. Sie konnte in unnachahmlicher Weise den Menschen in Brandenburg Selbstbewusstsein und Lebensmut geben. Jammern war ihre Sache nicht, sondern kämpfen. Kämpfen gegen Ungerech-

tigkeiten und Schwarzmalerei. Wenn heute immer wieder gefragt wird: „Was würde Regine dazu sagen?“, dann zeigt dies wie bleibend der Eindruck ihres politischen Wirkens in Brandenburg gewesen ist. Jörg Hildebrandt verwahrte sich allerdings dagegen, wenn Regine Hildebrandt für alle möglichen politischen Bewegungen vereinnahmt wird. Sie war durch und durch Sozialdemokratin und würde auch heute noch eine wichtige Rolle innerhalb der SPD spielen. Die Fotos wurden von Regine Hildebrandts ehemaligen Fahrer Rainer Karchniwy geschossen und können

noch bis Ende April im Bürgerbüro, Potsdamer Straße 55, 14552 Michendorf, angesehen werden. Öffnungszeiten: bis 30. April 2005 Mo, Do, Fr 9 - 13 Uhr Di 13 - 18 Uhr

Antworten zum Verkehr in der Waldstadt liegen vor SPD plant Bürgerversammlung zur Vorstellung der Ergebnisse

D

ie SPD stellte in der letzten Stadtverordnetenversammlung eine Große Anfrage zum Thema „Verkehrssituation in der Waldstadt“ (die PR berichtete). Nunmehr legte die Verwaltung ihre Antworten vor. Dabei stellte Baubeigeordnete Elcke von KuickFrentz fest, dass sich objektiv gesehen der Verkehr in der Waldstadt in den letzen Jahren verringert hätte. Dies wäre an Zahlen wie der Anzahl der Bewohner und der gemeldeten PKWs abzuleiten. Aus Sicht von Mike Schubert, SPD-Wahlkreisabgeordneter aus der Waldstadt wird diese Sichtweise jedoch

nicht von allen Anwohner geteilt. „Unsere Fragen sind aufgrund der subjektiven Meinungen der Bewohner entstanden, da nützt es mir nicht viel, wenn uns die Verwaltung erklärt, dass es eigentlich weniger Verkehr gibt.“ so Schubert. Parallel zur Anfrage an die Verwaltung hatte die SPD auch eine Befragung der Anwohner durchgeführt. Deren Ergebnisse und die Vorschläge der Verwaltung sollen nun zusammengeführt werden und auf einer Bürgerversammlung erneut diskutiert werden. „Diese wird noch im April stattfinden und die Grundlage für mögliche

Anträge in der Stadtverordnetenversammlung sein“ so Schubert. Als erstes ein erster konkreter Vorschlag der Verwaltung soll eine neue Durchwegung von der Straße Am Moosfenn

hinter dem ehemaligen Residence-Hotel zur Straße Am Teufelsee gebaut werden. Durch diese Maßnahme erhofft sich die Bauverwaltung eine Verkehrsentlastung insbesondere in den Stoßzeiten. Ferner soll im nächsten Jahr eine Lichtsignalanlage an der Kreuzung Am Teufelssee/Heinrich Mann Allee errichtet werden. Dazu müsste im nächsten Investitionshaushalt die notwenigen Mittel eingestellt werden. Wer Interesse hat, die vollständige Antwort zu erhalten, kann die diese per Email bei mike.schubert@potsdam.de oder unter 0177–738 95 97 anfordern.

SPD-Süd reinigt Urwaldspielplatz in der Waldstadt Waldstädter Sozialdemokraten beteiligen sich am Frühjahrsputz der BIWA

I

m Rahmen des Potsdamer Frühjahrsputzes beteiligte sich die SPD Süd an der Reinigungsaktion der BIWA (Bürgerinitiative Waldstadt). Neben der schon traditionell in jedem Frühjahr durchgeführten Reinigung des Wald-Sportplatzes nah-

men sich die Sozialdemokraten speziell dem im letzen Frühjahr eingeweihten Urwaldspielplatz an. Dieser wurde von Glasscherben, Zigarettenkippen und allerlei Unrat befreit. Die starke Verunreinigung des Spielplatzes nach nur einem Jahr des

Betriebes will die SPD zum Anlass nehmen, um erneut nach einem Paten für den Spielplatz zu suchen. Gesucht werden soll ein Verein oder eine Initiative der die regelmäßige Pflege des Spielplatzes übernimmt.


6

April 2005

potsdamer rundschau

Berliner Notizen

Neue Impulse für Deutschland Bürgerbüro

Andrea Wicklein MdB Friedrich-Ebert-Straße 61 14469 Potsdam Tel.: 0331/280 00 74 Fax: 0331/601 25 82 eMail: andrea.wicklein@ wk.bundestag.de

B

undeskanzler Schröder hat in seiner Regierungserklärung am 17. März eine Fortsetzung der Reformen für Deutschland angekündigt. Dazu ist er auch zu Gesprächen mit der Opposition bereit, um gemeinsam gegen die Arbeitslosigkeit etwas zu erreichen. Dies bleibt die zentrale Aufgabe sozialdemokratischer Politik. Mit der Agenda 2010 setzt die rot-grüne Regierungskoalition bereits seit 2003 wichtige und nachhaltige Reformen für Deutschland um. Viele Dinge lassen sich aber nur mit der Opposition regeln, nachdem die Union eine Mehrheit im Bun-

desrat hat. Wollen wir hoffen, dass die Union nun nach vollmundigen Worten auch konstruktiv mit der Regierung zusammenarbeitet. Bundeskanzler Schröder hat in seiner Regierungserklärng gegenüber der Opposition deutlich gemacht, dass es für SPD und Grüne nicht darum geht, unseren Sozialstaat aufs Spiel zu setzen: „Der soziale Zusammenhalt unserer Gesellschaft ist kein Luxus, den man in enger werdenden Zeiten beiseite schaffen könnte“, so Schröder zu Merkel und Stoiber im Bundestag. Damit machte der Kanzler deutlich, dass er die Vorstellungen der Union

zum Abbau von Arbeitnehmerrechten ablehnt. Konkret vereinbart wurden u.a. eine Reform der Unternehmensbesteuerung, eine Ausdehnung der Zuverdienstmöglichkeiten für Langzeitarbeitslose, eine Verstärkung der Anstrengungen zur Bekämpfung der Jugendarbeislosigkeit, eine weiterer Bürokratieabbau und ein Ausbau der Infrastruktur. Die gesamte Regierungserklärung von Gerhard Schröder gibt es im Internet unter: www.bundesregierung.de Andrea Wicklein Mitglied des Deutschen Bundestages

SPD-OV Potsdam Süd in SPD-Fraktion dringt alter Stärke auf Auftragserfüllung

D

as Waldcafé, in der Heinrich-Mann-Allee, auf der Höhe des Horstwegs: hier, mitten in Potsdams sonnigem Süden, zwischen Waldstadt, Schlaatz und Eigenheimsiedlung, trifft sich einmal im Monat der SPD-Ortsverein. Und Anfang März wählten die Mitglieder ihren neuen Vorstand, der nun für zwei Jahre die Arbeit übernimmt. Einzige Kandidatin für den Vorsitz war die amtierende Vorsitzende Elke Reichelt, die bis auf eine Gegenstimme von allen das Vertrauen ausgesprochen bekam. Desweiteren arbeiten im Vorstand: Dr.

M

Mike Schubert, Elke Reichelt, seit 2003 Vorsitzende, und Till Meyer

Dieter Jeschke, Petra Ernst, Till Meyer und als Kassiererin Simone Kopsch sowie der nicht zur Wahl angetretene, aber als Stadtverordneter immer präsente Waldstädter Mike Schubert.

SPD-Fraktion Potsdam Verantwortung für die gesamte Stadt. Nehmen Sie Kontakt auf: Tel.: 0331/289 30 50 Fax: 0331/289 30 57 eMail: spd-stadtfraktion@rathaus.potsdam.de

it einer Anfrage will die SPD Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung dafür sorgen, dass der Beschluss den Fußgängerüberweg in der Geschwister-Scholl-Straße so zu verlegen, dass er für die dort befindlichen Kindergärten besser nutzbar ist, in die Tat umgesetzt wird. „Hier könnte mit einem verhältnismäßig geringen Aufwand etwas für mehr Sicherheit für die Kinder im Straßenverkehr getan werden.“ erklärte der Bauausschussvorsitzende Christian Seidel (SPD).

Auch wenn diese Maßnahme aus Sicht der Verwaltung vielleicht nicht die allerhöchste Priorität hätte, so sollte im Interesse der Kinder möglichst bald mit der Realisierung begonnen werden. Im Ergebnis der Anfrage erwarten die Sozialdemokraten einen konkreten Umsetzungstermin vom Baudezernat, der noch vor dem Beginn des neuen Schuljahres liegen sollte. Die Verwaltung muss mit neuen Anträgen rechnen, sollte eine Realisierung des Vorhabens scheitern.

HAMMERMANN & EHLERS CALAU · POTSDAM · WITTENBERG · ZIELONA GÒRA Rechtsanwälte

Parkstraße 1 · 14469 Potsdam Telefon 0331/279 98 44 · Fax 0331/279 98 45 www.hammermann-ehlers.de


potsdamer kulturrundschau Keimzeit: Privates Kino April 2005

„Ein Album aufzunehmen, ist für mich so etwas wie eine Reise um den Globus.“ Willkommen im KeimzeitUniversum!

D

as schrieb KeimzeitSänger Norbert Leisegang am 1.12.2004 in das Online-Tagebuch, dem er zur Freude der Radio-EinsHörerschaft die AufnahmeFortschritte während des Studioaufenthalts anvertraut hatte. Sie sind immer noch beim Indie-Label Pirate Records (Vertrieb: Sony Music), aber sie sind auch wieder bei Franz Plasa, der spätestens seit seinen Selig-Produktionen als innovativer Mann an den Reglern geschätzt wird. Der Erfolgsproduzent hatte schon die Alben „Im Elektromagnetischen Feld“ (1998) und „Smart und gelassen warten“ (2000) mit einem ordentlichen Schuss Phatness versehen. Danach hatte sich die Band für „1000 Leute wie ich“ (2002) auf die Suche nach den eigenen Ursprüngen begeben. Um jetzt die faszinierende Verknüpfung zu präsentieren: Der Sound auf „Privates Kino“ ist die verblüffende Symbiose aus plasaeskem Klang – Cinemascope und dem Back-ToThe-Roots-Minimalismus des Vorgänger-Albums. Norbert Leisegang hat Gesangsunterricht genommen

und ein Stück vokaler Souveränität hinzu gewonnen. Bei der Hallenserin Christiane Heboldt, die von vielen als die wunderschöne Bobo aus den White Wooden Houses geliebt wird. Musikalisch kommt das Album zunächst mit dem gewohnten lakonischen Understatement daher. Schnell eröffnen sich jedoch eine beeindruckende musikalische Breite und instrumentale Sorgfalt, die den aufmerksamen Hörer immer neue Facetten entdecken lassen. Rudi Feuerbach, der neue Gitarrist, bewältigt seine Aufgabe mit Bravour und setzt genau jene Impulse, die man von einem neuen

Gesicht erhofft. Dabei profitiert Keimzeit nicht nur von seinem Gitarrenspiel, zwei Songs des Albums hat er gemeinsam mit Norbert geschrieben. Das Album scheut sich nicht vor Überraschungen. Schon der Opener „5 Sekunden“ enthält einen fast bedrohlichen Unterton – ziemlich Keimzeituntypisch. Mit bratzigen Gitarren und griffiger Hook geht’s sodann an die „Ganz normalen Frauen“: Eine Leisegangsche Liebeserklärung an das weibliche Geschlecht, bei der sich Emanzenhirne vielleicht sträuben werden, die aber trotzdem (oder gerade deshalb) herrlich ursprünglich daherkommt.

KEIMZEIT – DAS BUCH Der Inhalt

Das Buch beginnt bei den ersten Konzerten in der Region und Auftrittsverboten über den ersten Plattenvertrag 1990 und die ersten Hits, verläuft über Stagnation und musikalische Richtungswechsel bis hin zu Konzerten, wie zum Beispiel dem auf der Berliner Museumsinsel vor 7.000 Zuschauern. Dem Leser werden 25 Jahre Keimzeit lebendig gemacht, nicht zuletzt auch, weil die Musiker und Wegbegleiter selbst zu Wort kommen. Einzigartig auch das Material aus dem bisher nicht

veröffentlichten Keimzeit-Archiv: Seltene Musikerfotos und Privates, Spielerlaubnisse und Auftrittsverbotankündigungen. Kurz: Die vorliegende Biografie ist nicht nur die Story einer Band, sondern auch ein Stück gesamtdeutscher Musikgeschichte. Das Buch besticht vor allem durch seine Offenheit; es ging weder dem Autor noch der Band darum, ein Loblied auf Keimzeit anzustimmen, sondern darum, die komplette Bandgeschichte zu erzählen – nicht so, wie sie sich am besten liest, sondern so, wie sie den Tatsachen entspricht. Eine

komplette Diskografie sowie ein ausführliches Personenregister im Lexikonstil runden das Mosaik aus Geschichten, Interviews und KeimzeitErinnerungen ab.

Die Daten KEIMZEIT – DAS BUCH Mit vielen Interviews, zahlreichen Fotos und der kompletten Diskografie von Christian Hentschel, ca. 352 Seiten, etwa 200 Abbildungen, Paperback Schwarzkopf & Schwarzkopf ISBN 3-89602-638-0 24,90 €

Dieses erscheint – wie immer – mal sehr tief und lebensphilosophisch („Sängerin“), mal aufwühlend-poetisch („Blut der ersten Sonnenstrahlen“). Es wimmelt von jenen kleinen Storys, die das Leben halt zu schreiben und Herr Leisegang so charmant zu erzählen pflegt. Man verabschiedet sich von einem Zugvogel irgendwo auf einer Raststätte nahe „Mailand“. „Paul“ hat ein Eifersuchtsproblem und will sich hauen. Das sollte er lieber nicht. Geschichten, die so oder ähnlich jeder kennt, die das Menschenrecht auf Schwäche und Uncoolness beschwören. Geschichten, die den Projektor im privaten Kopfkino anwerfen. Dafür haben wir diese Band immer geliebt – und werden das nach „Privates Kino“ noch ein Stückchen mehr tun. Die treue Konzertgemeinde (zum Tourneeauftakt des Vorgängers kamen 7.000 auf die Berliner Museumsinsel!) hat viele der neuen Lieder schon im Ohr, sie wurden seit Beginn vorigen Jahres systematisch live getestet. Jetzt schon zum Konzert-Hit geworden ist die bitterböslausbubenhafte Pensionärsschelte mit dem entwaffnend offenen Stoßseufzer „Rentner im Rudel“ nerven, dass lässt sich leider nun mal nicht leugnen …“ Uff, Recht haben sie! Ein Album aufzunehmen, sei wie eine Reise um den Globus, hatte Norbert gesagt, und: „Ich komme nach einer Zeit genau dort wieder an, von wo ich einst aufbrach, doch bin ich hernach klarer und reicher in meiner Weltanschauung.“ Schön, dass Norbert uns mitnimmt auf seine Reisen und bereitwillig von seinem Reichtum abgibt. Großes Kino, ganz privat!


potsdamer sportrundschau April 2005

Boxen

Motor Babelsberg weiter Tabellenführer

S

chon längst ist ein Besuch bei den Heimkämpfen der Boxer von Motor Babelsberg im ToyotaAutohaus in der Großbeerenstrasse zu einem echten Geheimtipp geworden. Das Haus, in dem sonst PKWs zum Verkauf stehen wird dabei für einen Abend in eine Sportarena mit einem besonderen Flair verwandelt. Ausverkauft bis auf den letzen Platz wird den Besuchern eine abwechslungsreiche Sportveranstal-

tung geboten, die durch Showeinlagen umrahmt wird. Doch im Mittelpunkt steht

nicht die Show, sondern interessanter und hochklassiger Sport. Hinzu kommt der Er-

folg, den die Babelsberger in dieser Saison haben. Kaum einer hätte dies erwartet, aber die Faustkämpfer von Motor Babelsberg eilen in dieser Saison von Erfolg zu Erfolg und verteidigen immer wieder die Tabellenspitze in der 2. Bundesliga. Boxen ist in Potsdam beileibe keine Randsportart mehr. Und wer weiß, vielleicht Boxen die Männer von Trainer und Manager Ralph Mantau in der nächsten Saison ja in der 1. Bundesliga.

Fußball

Zwischen himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt

D

ie Anhänger des SV Babelsberg 03 durchleben zur Zeit ein Wechselbad der Gefühle. Der Mittwoch brachte noch einen Sieg im Spitzenspiel gegen Neuruppin, gab es Sonntag dagegen eine Niederlage beim Verfolger TB Berlin. Nach dem Babelsberg in der ersten Hälfte deutlich dominierte, ließen sie sich in der zweiten Halbzeit mehr und mehr zurückdrängen. Zwei individuelle Fehler brachten die Entscheidung. Beim ersten Ge-

gentreffer machte der Babelsberger Torwart eine unglückliche Figur, vor dem zweiten Tor ließ Moritz seinen Gegenspieler entwischen. Überhaupt hatte der Torwart der Nulldreier nicht seinen besten Tag. Mehrmals irrte er ohne Orientierung durch den Strafraum. Wenige Minuten vor dem ersten Tor hätte er fast einen Strafstoß verursacht. Vor allem die Heimfans sahen ein Schubsen von ihm und forderten einen Elfmeter. Wieder einmal erwies sich eine simple

Fußballregel als richtig: Wer seine Chancen nicht nutzt, wird letztlich bestraft. Will Babelsberg noch den Aufstieg schaffen, bedarf es einer deutlichen Leistungssteigerung der gesamten Mannschaft. Es stellt sich inzwischen aber die Frage, ob der Aufstieg mit dem vorhandenen Kader überhaupt Sinn macht. In einem bestand Einigkeit nach dem Spiel: In dieser Form haben weder Babelsberg noch Tennis Borussia eine Chance in der Regionalliga. Vielleicht

müssen beide darüber nicht nachdenken. Neuruppin hat die Niederlage in Babelsberg durch einen Sieg gegen die Amateure aus Rostock ausgeglichen und scheint einen Lauf zu haben. Zudem steht noch das Aufstiegsduell gegen den Sieger der Südstaffel an. Besser machten es da die Damen von Turbine. Mit einem 4:0 im Hinspiel wurde die Grundlage für den Finaleinzug im Europapokal gelegt.

Wassersport

Saison der Kanuten eröffnet

B

ei strahlendem Sonnenschein eröffneten die Potsdamer Kanuten am Sonntag den 3. April ihre neue Saison in der Neustädter Havelbucht. Die Wassersportler der

Vereine Kanu-Club Potsdam und Preussen Kanuten im OSC Potsdam, der Wasserfreunde Pirschheide und des KC Rehbrücke eröffneten damit zum zweiten Mal gemeinsam ihre

Saison. Mit dabei waren auch eine Vielzahl von Landes und Kommunalpolitikern, die der Einladung der Kanuten gerne gefolgt waren und gemeinsam mit ihnen in paddelten. So sah man Bildungsminister Holger Rupprecht, die Landtagsabgeordneten Klara Geywitz und Günter Baaske, und Oberbürgermeister Jann Jakobs sowie den Stadtverordneten Mike Schubert gemeinsam in einem von KCP-Teamchef Jürgen Eschert gesteuerten Kanadier

schwitzen. Wie im letzten Jahr im eigenen Boot gekommen war Finanzminister und OSC Potsdam Chef Rainer Speer. Nachdem der frischgebackenen Präsident des Landeskanuverbandes Henry Schiffer gemeinsam mit Potsdamer Oberbürgermeister den offiziellen Saisonstartschuss gegeben hatte, lies es sich der Potsdamer Fanfarenzug nicht nehmen, für die Kanuten und ihre Gäste noch ein paar Stücke aus ihrem aktuellen Programm zu spielen.


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.