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Tierparks in der Region

Die stillen Jägerinnen der Nacht

Unheimlich oder faszinierend? Ihr nahezu geräuschloser Flug, ihre ausserordentliche Sehkraft und ihr ausgeprägter Gehörsinn machen Eulen und Käuze zu unglaublich geschickten Jägern in der Dunkelheit.

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Lange ist es her, dass im Natur- und Tierpark Goldau Eulen und Käuze beobachtet werden konnten. Der Neubau der begehbaren und vergrösserten Eulenvoliere, in der auch Kolkraben leben, wurde im Februar 2022 eröffnet. Nun kann man die spannenden Vögel in ihrem neuen Lebensraum entdecken und kommt ihnen in der Freiflugvoliere richtig nahe. Insgesamt leben sechs Eulenarten in der Voliere: der grosse Uhu, der ausdrucksstarke Bartkauz, die gut getarnte Waldohreule, die scheue Schleiereule, der Waldkauz und der Habichtskauz. Wussten Sie, dass Eulen und Käuze vor allem deshalb in der Dunkelheit aktiv sind, um ihren Fressfeinden nicht zu begegnen und dem Konkurrenzdruck durch die tagaktiven Greifvögel auszuweichen?

Der Frühling kommt

Langsam riecht es wieder nach Blumen und die Vögel pfeifen wieder von den Bäumen – der Frühling steht vor der Tür. Die ersten Jungtiere werden schon bald das Licht der Welt erblicken und die Besuchenden entzücken. In der grosszügigen Freilaufzone werden junge Mufflons herumspringen, während dem sich die ausgewachsenen Tiere an den Futterwürfeln erfreuen. Sei es die Wildkatze beim Sonnenbad, die Füchse auf der Futtersuche, der Luchs hoch oben im Baum oder Bär und Wolf in ihrer Gemeinschaftsanlage – in Goldau gibt es so einiges zu entdecken!

Führungen im Tierpark

Möchten Sie den Park unter fachkundiger Leitung eines TierparkRangers besuchen? Oder gar die Eulen nach Öffnungszeiten des Parks bestaunen? Der Natur- und Tierpark Goldau bietet eine grosse Auswahl an Führungen für Familien, Vereine, Firmen oder Schulklassen.

Natur- und Tierpark Goldau www.tierpark.ch

Der Familienausflug steht bevor, die Freude ist gross, doch je näher die Abfahrt rückt, desto mehr Gedanken machen sich viele Eltern über die Hin- und Rückfahrt.

Lange Fahrten mit Kindern sind häufig geprägt von Ungeduld und unangenehmen Begleiterscheinungen wie Bauchschmerzen, Übelkeit bis hin zu Erbrechen. Damit es nicht so weit kommt, hier ein paar praktische Tipps und Hilfsmittel. Die Fahrt kann den Ausflug allerdings von vornherein verderben, wenn die Kinder anfangen über Unwohlsein zu klagen. Vermeiden Sie mehr als 500 km an einem Tag zurückzulegen. Vor Beginn der Reise sollten alle Beteiligten eine leichte Mahlzeit zu sich nehmen, die stärkt, aber den Magen nicht zu sehr belastet. Für die Fahrt sollte entsprechende Verpflegung an Bord sein, zum Beispiel geschnittene Äpfel oder Rüebli. Vezichten Sie auf kohlensäurehaltige Getränke, da diese auf den Magen schlagen – stilles Wasser, Tee und Saft sind hier die richtige Wahl.

Natürlich darf neben dem Proviant die Unterhaltung nicht zu kurz kommen. Spiele wie z.B. ein Quartett eignen sich für lange Autofahrten, da hierfür nicht viel Ware benötigt wird. Zwischendurch sollten die Kleinen aus dem Fenster schauen, geschieht dies nicht, können bei ihnen leicht Symptome wie Übelkeit auftreten. Aus diesem Grund sollten auch keine Lese-/Bilderbücher zum Einsatz kommen. Hörbücher oder Ratespiele, wie zum Beispiel das Erraten von Autokennzeichen oder «Ich sehe was, was du nicht siehst», eignen sich hier besser. Wenn Sie grundsätzlich die drei Dinge, ausreichende Pausen, Unterhaltung und gesunde Snacks beachten, kann auf der Fahrt nichts schief gehen. Falls es doch soweit kommen sollte und der Magen rebelliert, haben Sie einen Beutel griffbereit. Für Kinder, die regelmässig zu Reiseübelkeit neigen, gibt es Medikamente, vorher aber mit dem Kinderarzt besprechen. •• akk hamburg

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Spannende Einblicke in die Futterküche, ein Garten für Ratten, Führungen für Menschen mit Demenz und vieles mehr: Martin Kilchenmann, Leiter des Tierparks Langenberg, berichtet über die neuesten Entwicklungen im ältesten und flächenmässig grössten Zoo der Schweiz. Hier lassen sich 19 einheimische oder hierzulande bereits ausgestorbene Tierarten entdecken.

Der Tierpark Langenberg ist für die lokale Bevölkerung ein wichtiges Naherholungsgebiet. Was kann man derzeit Spezielles entdecken?

Wenn der März warmes Wetter bringt, lassen sich unsere Bären nach der Winterruhe wieder blicken. Anfang Jahr haben wir für die Wildschweine einen neuen, naturnah gestalteten Unterschlupf gebaut und einen neuen Keiler sowie zwei Bachen erhalten. Nun hoffen wir, dass es bald wieder einmal Frischlinge zu sehen gibt. Bei unserem neuen Wolfspaar hoffen wir ebenfalls auf Nachwuchs. Auch hinter den Kulissen gibt es fortlaufend Neuerungen.

Zum Beispiel?

Die Tierpflegerinnen und -pfleger denken sich ständig Überraschungen aus, damit die 19 einheimischen Wildtierarten, die bei uns leben, während der Futtersuche ihr natürliches Verhalten ausleben können. Bei den Bären stecken sie beispielsweise Karotten in Astlöcher, verstecken Fische unter Steinen oder hängen Fleischstücke auf einen Kletterbaum. Die Bären, die Wildkatzen und die Luchse haben neue Futterautomaten erhalten. Diese ermöglichen ihnen das natürliche Lauern – wie auf der Jagd. Diese sind auch für die Besucherinnen und Besucher sichtbar.

Was würden Sie Gästen empfehlen, die noch nie im Langenberg waren?

Wir haben Rundwege ausgeschildert. Der Langenberg- und der Raubtier-Rundweg sind mehrheitlich bewaldet; der Steinzeitrundweg führt eher über Wiesenflächen. Insgesamt sind die Wanderwege 10.6 Kilometer lang. Der Eintritt ist übrigens gratis. Wer mehr über unsere Tiere erfahren möchte, kann während der Sommersaison an Sonntagen und Feiertagen im Wildnispark-Shop eine Kurzführung buchen. Und wer mit Freunden oder Arbeitskolleginnen einen individuelleren Einblick geniessen möchte, findet vielleicht bei unseren Gruppenangeboten eine passende Führung (wildnispark.ch/ gruppen).

Neu zeigen Sie dem Publikum auch Ihre Futtertiere...

Richtig. Auf dieser Kurzführung sehen die Besucherinnen und Besucher, wie die Ratten, Kaninchen und Küken leben, die später an die Raubtiere verfüttert werden. Auch sie werden bei uns vorbildlich gehalten.

Haben Sie noch weitere Tipps für einen Besuch?

Für Menschen, die nicht so gut zu Fuss sind, eignen sich die Anlagen von Braunbär, Wildschwein, Wolf sowie das Müsli-Hüsli. Diese befinden sich in der Nähe des Restaurants. Besonders freut mich, dass wir neu auch Führungen für Menschen mit Demenz anbieten können. Anmelden können sich Interessierte beim Verein Alzheimer Zürich (alz-zuerich.ch).

Und was planen Sie in Zukunft? Aktuell sammeln wir Spenden für eine neue Aussenanlage für die Wanderratten. Eine spannende Tierart, die sehr erfolgreich in der Nähe von uns Menschen lebt. Für diese Tiere ist der Zugang zu Wasser wichtig, den wir ihnen im Rattengarten mit einem Teich ermöglichen werden. •• interview: mirella wepf

In der Futterküche des Zoo Zürich stellen die Futtermeister jeden Tag Nahrung für die fast vierhundert Tierarten im Zoo bereit – in grossen Mengen und grosser Bandbreite. Wovon es am meisten braucht, weshalb Fleisch nicht gleich Fleisch ist und wer den exklusivsten Menüplan hat.

Im Zoo Zürich leben über 5400 Tiere, die rund 375 Arten angehören. Alle diese Tiere brauchen Futter – namentlich etwa 500 Tonnen pro Jahr. Zentraler Dreh- und Angelpunkt für die Beschaffung, Lagerung, Verarbeitung und Verteilung dieses Futters ist die Futterküche des Zoo Zürich. Sie befindet sich im Betriebszentrum und wird von einem vierköpfigen Logistik-Team des Zoos betrieben.

Die Futterküche umfasst mehrere Kühl- und Tiefkühlräume (bis -20° Celsius), ein Heu- und Strohlager, acht Silos und ein Sacklager. Mit Arbeitsbeginn täglich um 5 Uhr – auch am Wochenende – gehören die Futtermeister zu den Frühaufstehern im Zoo. Sie stellen die verschiedenen Futterrationen täglich frisch zusammen und liefern sie anschliessend im ganzen Zoo aus. In den Revieren übernehmen die Tierpflegerinnen und Tierpfleger die Nahrung und sorgen dafür, dass sie in die Anlagen zu den Tieren kommt.

Die Futterpalette für die Tiere im Zoo ist dabei so vielfältig wie die Tierarten selbst. Sie reicht von Grünfutter, einheimischem Obst und Gemüse über exotische Früchte, verschiedenes Fleisch und Fisch bis hin zu Insekten, Himbeersirup und sogar Popcorn.

PFLANZENFRESSER, FLEISCHFRESSER, ALLESFRESSER Wenn es um die Ernährung im Tierreich geht, unterscheidet man grundsätzlich zwischen drei Arten von Tieren: Pflanzenfresser (Herbivore), Fleischfresser (Karnivore) und Allesfresser (Omnivore). Pflanzenfresser ernähren sich von Pflanzen. Fleischfresser fressen andere Tiere resp. tierische Bestandteile. Allesfresser haben beide Optionen offen und können sowohl pflanzliche als auch tierische Kost zu sich nehmen und verdauen.

Der Mensch ist ein Beispiel für einen Allesfresser. Das menschliche Gebiss und der Verdauungstrakt können sowohl pflanzliche als auch tierische Nahrung verarbeiten und die für den Körper lebenswichtigen Nährstoffe daraus ziehen. Dadurch stehen dem Menschen viele Ernährungsoptionen offen und er kann sich zum Beispiel auch bewusst dafür entscheiden, auf bestimmte Nahrungsmittel zu verzichten, etwa Fleisch.

Pflanzenfresser und Fleischfresser haben diese Möglichkeit nicht. Ihr Gebiss und ihr Verdauungssystem haben sich im Verlauf der Evolution darauf spezialisiert, pflanzliche respektive tierische Kost effizient fressen und verdauen zu können. Einen Elefanten kann man nicht mit Fleisch ernähren und einen Löwen nicht mit Gras. Der Zoo muss deshalb dafür sorgen, dass jede Tierart das für sie richtige Futter erhält. TONNENWEISE GRÜNFUTTER Den weitaus grössten Verbrauch hat der Zoo Zürich beim Grünfutter (Heu, Luzerne, Frischgras, Futteräste). Davon braucht er rund 190 Tonnen pro Jahr. Auf Platz zwei der Futtermengenrangliste folgen Früchte und Gemüse mit rund 120 Tonnen pro Jahr.

Das Gemüse und die Früchte werden dreimal pro Woche vom Grosshandel angeliefert. Der Zoo kann die Liefermengen so bei Bedarf schnell anpassen. Wo immer möglich bezieht der Zoo Früchte und Gemüse aus regionaler Herkunft. Die Rüebli dürfen auch mal unförmig oder die Äpfel fleckig sein, nur frisch müssen sie immer sein, was vom Futterteam auch streng kontrolliert wird. In den Sommermonaten liefert ein Bio-Bauer aus der Nähe dreimal pro Woche frisch geschnittenes Gras. Von verschiedenen Instituti-

onen in der Region erhält der Zoo zudem Äste von Baumschnitten. Seinen Jahresbedarf an Maisstängeln kann der Zoo auf Feldern im Umkreis frisch schneiden und einfrieren.

FLEISCH AUS DER REGION Viele Tierarten im Zoo sind darauf angewiesen, dass sie mit Fleisch (wenn immer möglich das ganze unverarbeitete Tier) oder mit anderen tierischen Bestandteilen oder Produkten (z.B. Eier) gefüttert werden. Fleischfresser sind dabei nicht nur die grossen Raubkatzen wie Löwe und Tiger, sondern auch viele Vogel- und Reptilienarten. Pro Jahr verfüttert der Zoo rund 14 Tonnen Fleisch, rund 17 Tonnen Fisch und rund 2 Tonnen Insekten wie zum Beispiel Grillen, Mehlwürmer oder Heuschrecken. Auch hier versucht der Zoo, Fleisch, Süsswasserfische und Insekten wo immer möglich regional zu beziehen. Meeresfische, wie sie zum Beispiel die Pinguine zwingend brauchen, kommen aus der Nordsee und sind MSC-zertifiziert.

Beim Fleisch verfüttert der Zoo vor allem Rinds- und Pferdefleisch. Schweinefleisch ist für viele Tiere wegen des hohen Fettgehalts nicht gut geeignet. Einen grossen Teil des Fleisches bezieht der Zoo vom Metzger des Tierspitals Zürich, von Tieren, die aus medizinischen Gründen geschlachtet werden mussten. Von der kantonalen Fischerei- und Jagdverwaltung erhält der Zoo manchmal ein Reh, das angefahren wurde. Auch eigene Tiere verfüttert der Zoo ab und zu, zum Beispiel Antilopen oder Tauben. Nüchtern betrachtet sind diese Tiere hinsichtlich Nachhaltigkeit und Tierwohl die beste Futteroption für die Fleischfresser im Zoo: ihre Herkunft ist klar und die gute Haltung und artgerechte Ernährung sind sichergestellt. Die Tiere werden vor Ort geschlachtet und es sind keine langen Transporte nötig.

FUTTER FÜR SPEZIALISTEN Während manche Tierarten ein sehr breites Futterspektrum haben, sind andere ausgesprochene Nahrungsspezialisten. Zu letzteren gehört zum Beispiel der Koala. Er ernährt sich nicht bloss ausschliesslich von Pflanzen, sondern sogar von nur einer Pflanze: dem Eukalyptus. Wobei Eukalyptus nicht gleich Eukalyptus ist: Pro Tag erhalten die Koalas bis zu vier verschiedene Eukalyptusarten angeboten. Die Pflanzen kommen aus Plantagen im Grossraum Zürich und werden dreimal pro Woche frisch angeliefert. Insgesamt wachsen in den Plantagen rund 6000 Eukalyptuspflanzen rund 30 verschiedener Arten.

Ein anderer Nahrungsspezialist ist die Giraffe. Sie ist auf das Fressen frischer Blätter spezialisiert. Hier ist vor allem die Fütterung im Winter anspruchsvoll, da dann kein frisches Laub vorhanden ist. Der Zoo sorgt deshalb bereits im Sommer für die Winterfütterung vor. Unter anderem bestellt er Futteräste bei einem Händler für Zootierfuttermittel in den Niederlanden. Dieser friert die Äste samt Blattwerk in einem speziell entwickelten Verfahren ein. Zusätzlich bereitet der Zoo intern eine Blattsilage für die anspruchsvollen Blattfresser vor. Daneben erhalten die Giraffen im Winter auch Luzerne und spezielle Blattfresserpellets.

GUTES FUTTER HAT SEINEN PREIS Die Kosten für das Futter der Zootiere belaufen sich auf rund 815’000 Franken pro Jahr. Das ist nicht wenig, im Verhältnis zu den grössten Ausgabenposten des Zoos – Personalkosten und Unterhaltskosten für Gebäude, Garten, Anlagen und Energie – aber immer noch ein relativ moderater Anteil. •• text & fotos: zoo zürich

ZAHLENBEISPIELE: FUTTERMENGEN PRO JAHR

• 190 Tonnen Grünfutter • 120 Tonnen Früchte & Gemüse • 68 Tonnen Trockenfutter • 17 Tonnen Fisch • 14 Tonnen Fleisch • 13 Tonnen Vogelfutter • 3 Tonnen Futtertiere (Mäuse, Hühner etc.) • 2 Tonnen Insekten

Ausserdem unter anderem…

• 8000 Eier • 850 Kilogramm Reis • 180 Kilogramm Quark • 91 Kilogramm Joghurt • 60 Liter Himbeersirup & Ahornsirup