AussenSpiegel Ausgabe Mai 2013

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AussenSpiegel

Mai 2013

AussenSpiegel Schutzgebühr 5,00 EUR

Für Mitglieder ist die Gebühr im Mitgliedsbeitrag enthalten.

Aktiv im Aussendienst

IG BCE fordert mehr Rechte für Betriebsräte

Leiharbeit braucht Mitbestimmung » Seite 4

Fotos: © Gewoldi, mahey - Fotolia.com

Nachgefragt

Aus Erfolgen lernen

Mehr als 50 Prozent der Außendienstler(innen) gewerkschaftlich organisiert

» Seite 8-9

Politik

Was lange gärt ...

Erster Betriebsrat bei Shire Deutschland GmbH

» Seite 12-13


Ticker

27 Jahre AussenSpiegel Seit 27 Jahren gibt es den AussenSpiegel, regelmäßig zweimal im Jahr. Seitdem arbeiten wir die Themen der Außendienstbe­ schäftigten zielgruppengerecht auf. Von haftungsrechtlichen Ansprüchen bei Unfällen mit dem Dienstwagen, über falsche Beurteilungen bei der Leistungsbewertung im Rahmen von Performance-Management-Systemen, bis zur Frage, ob durch das Bearbeiten von E-Mails am Abend ein Anspruch auf Be­ zahlung für diese Zeit entsteht, geben wir wichtige Tipps und Tricks für euren Arbeitsalltag im Außendienst. Auch stellen wir wichtige Betriebsvereinbarungen und kreative Regelungen aus einzelnen Unternehmen wie die Betriebsvereinbarung zu Teilzeit im Außendienst bei Bayer Vital vor und geben so gute Beispiele für die Verbesserung von Rahmenbedingungen im eigenen Unternehmen. Das alles finanziert durch Mitgliedsbeiträge. Und die positive Botschaft lautet: Noch nie sind so viele neue Außendienstmitarbeite­ rinnen und -mitarbeiter in die IG BCE eingetreten wie im Jahr 2012. Für diese Unterstützung bedankt sich das ganze Team der AussenSpiegel-Redaktion. Toll! – Weiter so!

DISCUSSION

PAPER

SERIES

Gewerkschaftsmitglieder werden seltener gekündigt Die Wahrscheinlichkeit gekündigt zu werden ist für Nicht­ mitglieder im Durchschnitt um ein Drittel höher als für Mitglieder von Gewerkschaften. Bei Frauen und Industriear­ beitern ist der Unterschied sogar noch deutlicher. Dies fand Laszlo Goerke, Professor für Betriebswirtschaftslehre an der Universität Trier und wirtschaftswissen­ schaftlicher Direktor des Trierer Instituts für Arbeitsrecht und Arbeitsbeziehun­ gen in der Europäischen Gemeinschaft (IAAEG), gemeinsam mit seinem Bielefel­ der Kollegen Prof. Dr. Markus Pannenberg heraus. Sie werteten hierzu das Sozioöko­ nomische Panel (SOEP) aus. Ihre Studie ist vor Kurzem in der Fachzeitschrift „Labour Economics“ erschienen und belegt ein­ deutig, dass die Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft die Arbeitsplatzsicherheit maßgeblich erhöht. Beim Ergebnis haben die Wissenschaftler Einflussfaktoren wie den Kündigungs­ schutz von Gewerkschaftsmitgliedern oder die Dauer der Betriebszugehörigkeit bereits herausgerechnet. IZA DP No. 5222

Trade Union Membership and Dismissals Laszlo Goerke Markus Pannenberg

September 2010

Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit Institute for the Study of Labor

Grund für die höhere Jobsicherheit von Gewerkschaftsmit­ gliedern ist nach Ansicht der Forscher der Rechtsschutz, den Gewerkschaften ihren Mitgliedern bieten. „Im Falle einer Kün­ digung können sich Gewerkschaftsmitglieder von erfahrenen Anwälten vertreten lassen und erhalten so deutlich höhere Abfindungen. Für den Arbeitgeber ist es also teurer, sich von einem Gewerkschaftsmitglied zu trennen als von nicht or­ ganisiertem Personal“, so Goerke in der Pressemitteilung der Universität Trier. Link zur Studie http://ftp.iza.org/dp5222.pdf

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AussenSpiegel

Betriebsrätenetzwerk Pharmavertrieb Beschäftigungsbrücken für Außendienstmitarbeiter(innen) Neben den klassischen Verhandlungen über Interessenaus­ gleich und Sozialplan sind wir angesichts der Branchentrends im Pharmavertrieb in der Verantwortung, den Struktur­ wandel erfolgreich zu gestalten. Dies bedeutet neben dem Erhalt von Arbeitsplätzen in der Pharmaindustrie durch gute Gewerkschaftsarbeit vor Ort und erfolgreiche Industriepolitik auch, neue Arbeitsplätze in der Industrie zu schaffen. In den Fällen, in denen eine Weiterbeschäftigung in der Pharma­ industrie nicht möglich ist, sind wir jedoch auch in der Verant­ wortung, neue Beschäftigungsmöglichkeiten zu finden und unsere Beschäftigten kompetent auf diesem Weg zu begleiten. 

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Eine dieser Beschäfti­ gungsmöglichkeiten bietet sich in den im Aufbau befindlichen gesundheitspolitischen Außendiensten der Krankenkassen. Sie haben oft ähnliche Qualifikationsanforde­ rungen und bieten gute Beschäftigungsperspektiven. In vielen Fällen sind hier jedoch auch Brücken nötig, um den einen oder anderen Graben zwischen Industrie und Krankenkassen zu überwinden. Wie diese aussehen können und welchen Beitrag wir gemeinsam mit den Betriebsrät(inn)en hierzu bringen können, haben wir in unserem Netzwerk erarbeitet. Hierbei hat uns Hans-Adolph Müller, Leiter des Gesundheitsmanagements bei der Knapp­ schaft, unterstützt und konkrete Beschäftigungsmöglich­ keiten aufgezeigt. Er hat das Versorgungsmanagement der knappschaftlichen Krankenkasse für Patienten und Versicher­ te aufgebaut und weiß genau, worauf es ankommt. Daneben hat er auch die Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen Industrie und Krankenkassen aufgezeigt, um Beschäftigung in der Industrie nachhaltig zu sichern.                      

Mit dem „Betriebsrätenetzwerk Pharmavertrieb“ bieten wir eine einzigartige Plattform zum Austausch sowie zur Strategieentwicklung für Betriebsrätinnen und Betriebsräte im Pharmavertrieb. Hierzu zählen Innen- wie Außendiens­t­themen. Bei unserem zweiten Netzwerktreffen am 24./25. Oktober wollen wir uns mit den Themen „Außer­ tariflich Beschäftigte“ und der „Zukunft der Prämienmodelle im Außendienst“ befassen.

Weitere Infos zum Seminarangebot der IG BCE:

›› http://www.igbce-bws.de

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Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser, zunächst einmal möchten wir uns als Daher haben wir das Thema „Interes­ Redaktionsteam bei euch für 27 Jahre senvertretung im Außendienst“ in dieser Treue zum AussenSpiegel bedanken. Ins­ Ausgabe ebenfalls in den Vordergrund besondere freuen wir uns über die vielen gehoben. Wir müssen es schaffen, in den Zuschriften, in denen ihr uns in all den Betrieben, in denen es noch keine Be­ Jahren nützliche Hinweise gegeben und triebsräte gibt, Betriebsräte zu wählen. uns damit täglich neu motiviert habt, ge­ Wir müssen es schaffen, vorhandenen Betriebsräten den Rücken zu stärken und nauso weiterzumachen. Doch wollen wir auch nicht verschwei­ Kluften zwischen den verschiedenen gen, dass das schönste Lob immer neue Beschäftigtengruppen zu überwinden. Beitritte in die IG BCE sind. Insbesondere Wir müssen und können es schaffen, in den letzten Jahren habt ihr uns durch alle Beschäftigten unter dem Dach der verstärkte Neueintritte Rückhalt und IG BCE zu vereinen. Nur so können wir eine starke Gewerkschaft für starke Be­ Energie gegeben. schäftigte bleiben und – wo wir es noch Mit dieser Ausgabe beleuchten wir nicht sind – werden. nochmals das Thema „Leiharbeit im Au­ ßendienst“. Nach wie vor spitzt sich die Wir stehen für Beteiligung. Nur mit euch Situation zu, der wir mit gewerkschaftli­ sind wir stark. Wir stehen für Schutz. Ge­ cher Gestaltungskraft in der Politik und meinsam schaffen wir Schutz durch gute vor allem auch im Betrieb entgegnen Tarifverträge, gute Beratung und effizien­ müssen. Umso wichtiger ist der gewerk­ ten Rechtsschutz. Wir stehen für soziale schaftliche Rückhalt der Beschäftigten. Gerechtigkeit und setzen uns täglich

in allen Aspekten gewerkschaftlichen Handelns dafür ein. Wir stehen für die Verbesserung der Lebens- und Arbeits­ bedingungen. Mit Tarifverträgen und un­ serer guten Arbeit im Betrieb gestalten wir nicht nur Arbeitsbedingungen, son­ dern Zukunftsthemen wie Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Demografie und Pflege, die Auswirkungen auf das ganze Leben haben. Mit kollegialen Grüßen

Inhalt Titelthema

Leiharbeit und Mitbestimmung

Politik

4-6

Eine Chemie, die nicht mehr stimmt.

10 - 11

Wichtige Tipps für den Ernstfall Betrieb

Berufsportrait

Anwendungstechniker

Arbeitslos – was nun?

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Was lange gärt ...

12 - 13

Erster Betriebsrat bei Shire Deutschland GmbH

Ilhan Yildirim – Alles eine Frage der Einstellung

Recht

Alles was Recht ist Pauschale Überstundenabgeltung – Was ist erlaubt?

Nachgefragt

Aus Erfolgen lernen Wie schafft man es eigentlich, mehr als 50 Prozent der Außendienstler(innen) gewerkschaftlich zu organisieren?

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8-9

Service

Termine & Infos

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Termine, Seminare, Impressum, Service-Coupon

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Fotos: © Gewoldi, mahey - Fotolia.com

Titelthema

Leiharbeit und Mitbestimmung

Eine Chemie, die nicht mehr stimmt.

Im August 2010 hat der AussenSpiegel das Thema „Leiharbeit in der Pharma­ industrie“ schon einmal reflektiert. Damals aus Sicht von betroffenen Außendienstmitarbeiter(inne)n. Seitdem hat Fremdbeschäftigung im Vertrieb quer durch die Branche zugenommen – auf Kosten von Stammarbeitsplätzen und zulasten der betrieblichen Interes­ senvertretung. Betriebsräte betrachten diese Entwicklung mit Sorge. Denn die Mitbestimmung gibt ihnen kaum Mög­ lichkeiten, den Missbrauch von Leihar­ beit zu verhindern.

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AussenSpiegel

In der Pharmabranche ist der Trend zur Leiharbeit im Außendienst ungebrochen und mit teils massivem Stellenabbau ver­ bunden. Wenn Inge Reuter-Meyer über die Umstrukturierungen im Vertrieb be­ richtet, schwingt auch Entäuschung mit. Vor allem darüber, dass die Ausweitung von Leiharbeit durch Klagen vor dem Ar­ beitsgericht nicht aufgehalten werden konnte. Die Betriebsratsvorsitzende bei Sanofi Commercial in Berlin muss schon lange mit ansehen, wie der Außendienst jedes Jahr schrumpft, während der An­ teil von Leiharbeit wächst. Im Jahr 2004,

Inge Reuter-Meyer Betriebsratsvorsitzende der Sanofi Commercial


Statement Neue Herausforderungen – neue Antworten

Michael Vassiliadis Vorsitzender der IG BCE

Es gibt heute Zustände in der Arbeitswelt, die hier nicht hergehören und die wir in Deutschland auch nicht haben wollen. Dazu gehören Billig­ löhne und dazu gehört der anhaltende Missbrauch von Leiharbeit. Mit sozialer Marktwirtschaft hat das nichts zu tun. Deshalb streitet die IG BCE für eine Neuordnung der Arbeit. Neue Herausforderungen brauchen neue Instrumente, mit denen man ihnen begegnen kann. Das gilt auch für

als Sanofi und Aventis fusionierten, waren rund 2.000 Außendienstler(in­ nen) im Einsatz. Nach dem jüngsten Personaleinschnitt bleiben noch 620 Außendienstler(innen) übrig. Rund 20 Prozent davon sind Leasing-Beschäftigte, sagt Reuter-Meyer, und schon seit ge­ raumer Zeit werde jede freie Stelle mit Leiharbeitnehmer(inne)n besetzt. Weniger dramatisch verlief die Entwick­ lung bei Bayer Vital, was den Stellenab­ bau in den Außendienstlinien betrifft. Der Anteil an Leasing-Beschäftigten hin­ gegen liegt hier bei 25 Prozent. Leiharbeit sei teilweise Standard bei Einstellungs­ verfahren, kritisiert der Betriebsratsvor­ sitzende Michael Westmeier. Erst kürzlich hat die Unternehmensleitung den Bedarf an 120 Leiharbeitnehmer(inne)n für zwei Jahre angemeldet, um ein neues Produkt in den Markt einzuführen. Kein unüb­ liches Vorgehen in der Branche. Dage­ gen hat der Betriebsrat darauf gedrängt, neue Außendienstbeschäftigte wenigs­ tens befristet einzustellen. Ohne Erfolg.

das 60 Jahre alte Betriebsverfassungsgesetz. In den vergangenen Jahrzehnten war es immer wichtig, die Betriebsverfassung weiterzuentwickeln und an aktuelle Bedingungen anzupassen. Das hat sich bewährt und das ist auch jetzt wieder notwendig. Die IG BCE fordert eine zwingende Mitbestimmung von Betriebsräten bei Fremdbeschäftigung. Das ist die Grundlage, um darüber eine Betriebsvereinbarung schließen zu können und um beispielsweise zu verhindern, dass Tarifverträge unterlaufen werden. Dieses Mitbestimmungsrecht sollte im Übrigen auch im Arbeitnehmerüberlassungsgesetz festgeschrieben werden. Wir wollen darüber hinaus die Möglichkeiten der Betriebsräte verbessern, auf die steigende Zahl psychischer Erkrankungen zu reagieren. Sie sind der sichtbarste Ausdruck einer zunehmenden Überforderung vieler Beschäftig-

Der Betriebsratsvorsitzende ist kein Schwarz-Weiß-Maler, wenn er das The­ ma Leiharbeit erörtert. Er hält sie für legitim und sinnvoll, um Arbeitsspitzen abzudecken oder den durch Fluktuation bedingten Personalausfall kurzfristig zu ersetzen. Doch darum gehe es schon lan­ ge nicht mehr. Inzwischen sei Leiharbeit eine unternehmerische Strategie, die aus den Gesundheitsreformen resultieren­ den Marktrisiken auf die Arbeitnehmer­ (innen) abzuwälzen. Das Instrument werde ausgenutzt, um flexible Beschäf­ tigungsverhältnisse zu schaffen, die bei Problemen jederzeit beendet werden könnten, ohne betriebsbedingte Kün­ digungen und ohne Abfindungen, ver­ steht sich. Und das, obwohl Bayer Vital in den vergangenen Jahren beträchtliche Gewinne eingefahren hat. „Aus meiner Sicht ist der Bogen überspannt“, erklärt Michael Westmeier. Sanofi und Bayer Vital stehen beispiel­ haft für einen gravierenden Struktur­ wandel in der Pharmabranche. Betroffen

ter. Die Kombination aus wachsendem Leistungsdruck, höheren Verantwortlichkeiten und permanenter Erreichbarkeit überschreiten immer häufiger die natürlichen Grenzen der menschlichen Schaffenskraft. Wir wollen eine umfassende und ganzheitliche Betrachtung der Arbeit und der Auswirkungen auf den Menschen und sein soziales Umfeld. Das verstehen wir unter Arbeitspolitik. Und in diesem Sinne brauchen Betriebsräte neue Chancen und Initiativrechte zur Mitgestaltung guter Arbeit. Unsere Vorschläge liegen auf dem Tisch. Ich freue mich, dass sich der DGB unserer Initiative bereits angeschlossen hat. Auch Sigmar Gabriel hat bereits erklärt, dass die SPD unsere Vorschläge vollständig unterstützen wird. Das ist schon einmal ein Erfolg. Jetzt müssen wir dafür sorgen, dass diese Forderung Teil der politischen und öffentlichen Debatte bleibt.

ist vor allem der Vertrieb. Einige Un­ ternehmen haben komplette Außen­ dienstlinien an Personaldienstleister wie Quintiles ausgelagert. Auch Werkverträ­ ge, die keinerlei tariflichen Regelungen unterliegen, nehmen im Außendienst zu. Für die Beschäftigten im Pharmaver­ trieb stehen also auch weiterhin schwere Zeiten an. Nach Schätzungen von Insight Health und IG BCE werden die Unter­ nehmen in den kommenden Jahren das Außendienstpersonal von ehemals knapp 30.000 auf zukünftig ca. 10.000 Mitarbeiter(innen) reduzieren. Ein Drit­ tel der Stellen könnte nach diesen Schät­ zungen mit Leasing-Beschäftigten und Werkvertragnehmer(inne)n besetzt sein. Werkverträge sind derzeit weder bei Bayer Vital noch bei Sanofi im Außen­ dienst üblich. Doch der Strukturwan­ del beeinträchtigt hier wie dort die Be­ triebsratsarbeit. Durch Leiharbeit werde die betriebliche Interessenvertretung ausgehöhlt, kritisiert Michael Westmei­ er und führt aus: „Wir sind auch für die

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Titelthema

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Leiharbeitnehmer(innen) Jahre bewährt hat. Dann zuständig, können aber bekommt er/sie zunächst nicht mal nachhalten, ob einen auf zwei Jahre be­ sie tarifgetreu bezahlt fristeten Arbeitsvertrag, werden.“ Hinzu kommt der schließlich in einen un­ ein organisatorisches Pro­ befristeten umgewandelt blem: Für die knapp 200 wird. Das sei nicht anderes Leiharbeiter(innen) gibt als eine Verlängerung der es kein zusätzliches Man­ Probezeit von sechs Mo­ dat. Denn sie zählen nicht, naten auf mehrere Jahre, wenn die Größe des Be­ kritisiert Westmeier. Bei triebsrats berechnet wird. Sanofi hingegen gibt es Auf Konzernebene wird kaum Aussichten auf eine schon länger über eine Be­ Festanstellung. Einige Leih­ triebsvereinbarung zu vier arbeitnehmer(innen) sind grundlegenden Fragen ver­ schon über sechs Jahre handelt: Leiharbeit wofür, dabei. Um das zu unterbin­ in welchem Umfang, wie den, soll in einer Betriebs­ Betriebsräte brauchen ein Mitbestimmungsrecht bei Leiharbeit. lange und unter welchen vereinbarung neben Equal Bedingungen? Westmeier Pay eine Festanstellung hofft, dass eine solche nach einjähriger Bewäh­ Vereinbarung zustande rungszeit festgeschrieben kommt, die dann auch eine zentrale For­ Ähnliche Tarifverträge konnte die IG BCE werden. Doch die Betriebsratsvorsitzen­ derung der IG BCE berücksichtigt: Glei­ auch für die Kunststoff- und Kautschuk­ de ist skeptisch. Solange jedes Jahr Perso­ cher Lohn für gleiche Arbeit. branche abschließen. Mittelfristig soll nal abgebaut werde, so Inge Reuter-Mey­ der Verdienst von Leiharbeiter(inne)n im er, bekäme der Betriebsrat eine solche Equal Pay – an diesem Prinzip hat sich gesamten Zuständigkeitsbereich der Ge­ Vereinbarung ohne Hilfe seitens der Ge­ die IG BCE mit dem jüngsten Tarifver­ werkschaft an das Niveau der Stammbe­ werkschaft und der Politik nicht hin. trag für Leiharbeiter(innen) orientiert. legschaften herangeführt werden. Mit den beiden Tarifverbänden der Per­ Wie eine solche Unterstützung aussehen sonaldienstleister und Zeitarbeitsunter­ Von dem Tarifabschluss für die Chemie­ könnte, hat die IG BCE klargemacht. Im nehmen iGZ und BAP wurden für die industrie werden die hoch qualifizierten Schulterschluss mit den Betriebsräten Chemieindustrie ab November 2012 Leiharbeitnehmer(innen) im Außen­ hat sie vorgeschlagen, das Betriebs­ Branchenzuschläge zwischen 10 und 50 dienst nicht profitieren. Allerdings: Der verfassungsgesetz an die veränderte Prozent vereinbart, die sich mit der Ein­ Verdienst bei einem Personaldienst­ Arbeitswelt in der Chemieindustrie an­ satzzeit im Entleihbetrieb schrittweise leister sei nicht per se geringer als in zupassen. Fremdbeschäftigung habe erhöhen. In der nach neun Monaten er­ der Pharmabranche, glaubt Michael die betriebliche Interessenvertretung reichten Endstufe bewegen sich die Zu­ Westmeier. Wenn er die Einkommen geschwächt und zu einer schleichenden schläge zwischen 545 und 665 Euro. Damit von Leiharbeitnehmer(inne)n mit de­ Aushöhlung von Tarifverträgen geführt, erhalten die Leiharbeitnehmer(innen) ca. nen der Stammbelegschaft bei Bayer so die Gewerkschaft. Daraus ergeben sich 85 bis 90 Prozent der Entgelte vergleich­ Vital vergleicht, dann lägen einige da­ drei Forderungen für das Reformprojekt: barer Beschäftigter im Entleihbetrieb. runter, manche auf dem Niveau eines eine Mitbestimmung der Betriebsräte Berufsanfängers und einige seien „sehr über Umfang und Dauer von Fremdbe­ gut bedient“. Nicht beim Verdienst, son­ schäftigung, deren Berücksichtigung bei dern bei den Sozialleistungen werden der Betriebsratsgröße und das Recht für Leiharbeitnehmer(innen) gravierend be­ Beschäftigte mit Werkvertrag, einen Be­ nachteiligt. Denn sie haben häufig keinen triebsrat zu wählen. Anspruch auf eine betriebliche Altersver­ sorgung und Gesundheitsförderung und Michael Westmeier begrüßt diesen Vor­ Diskutieren Sie mit uns zu vor allem keine Arbeitsplatzsicherheit, stoß. Denn ohne eine rechtliche Grund­ diesem Thema. Scannen Sie die eine verlässliche Lebensplanung erst lage hält er es für äußerst schwierig, die einfach folgenden QR-Code: möglich macht. „Eine Familie gründen, Ausweitung von Leiharbeit zu verhin­ ein Haus kaufen – das ist alles nur be­ dern. Das ist die eine Seite. Andererseits dingt möglich als Leiharbeitnehmer- gehe es darum, Lohndumping zu unter­ (innen)“, sagt Westmeier, „denn er weiß binden und dem Prinzip des Equal Pay nicht: Bin ich nächstes Jahr noch dabei Geltung zu verschaffen. „Betriebsräte oder schon raus?“ brauchen ein Mitbestimmungsrecht bei Leiharbeit“, betont Westmeier, „aber auch Die Chance auf eine Festanstellung bei eine gesellschaftliche Debatte darüber, Bayer Vital besteht durchaus, wenn der/ ob wir diesen Weg weitergehen wollen.“ die Leiharbeitnehmer(in) auf einem frei­ Die gewerkschaftliche Initiative zur Re­ http://bit.ly/10KnbNB en Arbeitsplatz sitzt und sich mindestens form der Betriebsverfassung könnte der ein Jahr, durchaus aber auch zwei bis drei Auftakt zu einer solchen Debatte sein.

QR-Code

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AussenSpiegel


Berufsportrait

Alles eine Frage der Einstellung Ilhan Yildirim ist Anwendungstechniker im Automobilbereich und kein typischer Aussendienstler.

„Lack lebt“ ist unter Fachleuten ein ge­ flügeltes Wort. Was das bedeutet, weiß Ilhan Yildirim ganz genau. Lack reagiert immer wieder unterschiedlich auf Um­ welteinflüsse. Und das macht seine Ar­ beit so spannend und anspruchsvoll. „Die Einstellung kann heute perfekt sein“, erklärt Yildirim, „und am nächsten Tag kommt der Lack völlig anders aus den Glocken.“ So bezeichnet man die rotie­ renden Düsen an den Spritzpistolen, die die Lacktröpfchen zerstäuben und auf die Fahrzeug-Karosserien verteilen. Au­ tolack besteht aus verschiedenen, nach­ einander aufgetragenen Schichten – alle

Ilhan Yildirim

• 33 Jahre alt • seit 16 Jahren bei BASF Coatings • seit der Ausbildung gewerkschaftlich aktiv

zusammen nicht dicker als ein mensch­ liches Haar.

auf. Dann ist sein Know-how gefragt, um den Fehler aufzuspüren und möglichst schnell zu beheben.

Der 33-jährige Lacktechniker ist für die BASF Coatings im Außendienst tätig, Seit seiner Ausbildung zum Chemikant aber anders als seine Berufskollegen nur arbeitet Ilhan Yildirim bei der BASF selten auf Achse. Läuft alles gut, endet Coatings, die unter anderem Lacke für sein Arbeitstag um 15:00 oder 16:00 Uhr. die Automobilindustrie herstellt und den Dann fährt er nach Hause und verbringt Anlauf von Lackieranlagen mit Experten die Freizeit mit seiner Frau und den unterstützt. Nach der Lehre hat er sich beiden Kindern. Die Familie wohnt in zum Coatings-Process-Techniker für die Ingolstadt und dort sitzt auch der Kunde, Automobilbranche weitergebildet – ein den Yildirim schon seit zehn Jahren vor gutes Sprungbrett für die Karriere. Doch Ort betreut: der bayerische Autoherstel­ als er das Angebot bekommt, den Bereich ler Audi. Damit die Marke glänzen kann, Korrosionsschutz weltweit zu betreuen, unterstützt der Lackexperte den gesam­ lehnt er ab. Jede Woche in einem ande­ ten Beschichtungsprozess, von der Ma­ ren Land – das war mit seiner Vorstellung terialanlieferung über den Betrieb der von Familienleben nicht zu vereinbaren. Lackieranlagen bis zur abschließenden „Die Kinder sind immer noch klein und Qualitätskontrolle. brauchen meine Unterstützung“, sagt Yildirim. „Umgebungstemperatur und Luftfeuch­ tigkeit beeinflussen den Lackverlauf und Auch deshalb hat er sich kürzlich ent­ die Oberflächenstruktur“, erklärt Yildirim. schieden, das Unternehmen nach 16 JahDeshalb muss er die von der Coatings ren zu verlassen. Ab März 2013 wird gelieferten Lacke durch die Zugabe von der langjährige Kunde Audi sein neuer Wasser oder Lösungsmittel zunächst auf Arbeitgeber. Dass er dann auch die Ge­ die jeweilige Anlage einstellen. Das er­ werkschaft wechseln muss, betrübt ihn. fordert Fingerspitzengefühl und viel Er­ Denn seit seiner Ausbildung hat er sich fahrung. Stimmt der Farbton nicht hun­ in der IG BCE engagiert: als Jugend- und dertprozentig, gehört auch das Tönen zu Auszubildendenvertreter und Vertrau­ seinen Aufgaben. Schon kleinste Verän­ ensmann im Betrieb, als Mitglied des derungen der Umwelteinflüsse oder der Ausländerbeirats im Bezirk. Für eine gute Anlageneinstellungen können die Qua­ Gewerkschaftsarbeit gilt das Gleiche wie lität der Beschichtung beeinträchtigen. für eine hochwertige Lackierung, sagt Wenn solche Störungen im Lackierpro­ Ilhan Yildirim mit einem Augenzwinkern: zess auftauchen, läuft er zur Höchstform „Alles eine Frage der Einstellung.“

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Nachgefragt

Aus Erfolgen lernen Wie schafft man es eigentlich, mehr als 50 Prozent der Aussendienstler(innen) gewerkschaftlich zu organisieren?

Außendienstler im Betriebsrat sind selten in der Chemiebranche. Thomas Majer ist einer von ihnen. Der 54-jährige Zahntechniker vertreibt seit 17 Jahren Produkte von DeguDent, einem der inter­ national führenden Dentalunternehmen. 2010 wurde er als erster Außendienst­ mitarbeiter in den Betriebsrat gewählt. Bis dahin war diese Gruppe weder im Be­ triebsrat noch im Wirtschaftsausschuss personell vertreten. Heute kümmert sich Majer in beiden Gremien vorrangig um die Belange des Vertriebs und kann hier wie dort seine langjährigen Erfahrungen einbringen. Das war ihm wichtig, als er seinerzeit nach reiflicher Überlegung für den Betriebsrat kandidierte. Thomas Majer kann verstehen, warum Thomas Majer seine Kollegen diesen Schritt scheuen. Die meisten befürchteten finanzielle Ein­ bußen. Warum? Wenn Majer während Thomas Majer ist Außendienstler der regulären Arbeitszeit an einer mehr­ und Betriebsrat bei DeguDent. tägigen Betriebsrätekonferenz teilnimmt, Sein Berufsporträt ist im „Aussen­ bekommt er zwar sein fixes Gehalt, doch Spiegel“ vom Februar 2011 erschieihm entgehen mögliche Bonuszahlun­ nen. In dieser Ausgabe haben wir gen, die er für Vertragsabschlüsse beim nachgefragt, wie er berufliche Kunden erhielte. Und die machen im Tätigkeit und Betriebsratsarbeit Außendienst einen beträchtlichen An­ unter einen Hut bringt und erfolgteil des Einkommens aus. Rechtlich gibt reich Mitgliederwerbung betreibt. es hierzu eine einfache Antwort: Der Arbeitgeber muss Majer auch bei fehlen­ den Umsätzen die Prämie zahlen, die er ohne die Betriebsratstätigkeit erarbeitet hätte. Doch die Berechnung stellt sich Seit Thomas Majer dem Betriebsrat an­ in der Praxis oft als schwierig heraus, gehört, sind viele Außendienstler(innen) da Arbeitszeit nicht 1:1 in Prämie umge­ bei DeguDent in die Gewerkschaft einge­ rechnet werden kann. Die meisten Un­ treten – 16 allein im letzten Jahr. Auch das ternehmen vereinbaren daher mit dem Betriebsklima hat sich spürbar verbessert. Betriebsrat einen pauschalen Prämien­ Auf die Frage nach dem Erfolgsrezept ausgleich. Majer hat sich zunächst ent­ gibt sich Majer bescheiden und betont, schieden, den zeitlichen Aufwand für die wie die Fußballprofis nach einem gewon­ Betriebsratsarbeit durch ein intelligentes nenen Spiel, die Mannschaftsleistung. Zeit- und Reisemanagement zu kompen­ Aber selbstverständlich weiß er, dass sieren. Und das gelingt ihm gut. „Meine seine Überzeugungsarbeit unverzichtbar Umsatzzahlen stimmen“, sagt Majer, der war, um mehr als die Hälfte der Außen­ im letzten Jahr als einer der wenigen dienstmitarbeiter(innen) gewerkschaft­ die Zielvereinbarungen erfüllt hat. Auch lich zu organisieren. 50 Prozent – das ist für deshalb will er seine Kollegen ermutigen, Majer das Minimum, um vom Arbeitge­ sich im Betriebsrat zu engagieren. Davon ber ernst genommen und als gleichwer­ könnten beide Seiten profitieren. tiger Verhandlungspartner anerkannt zu

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AussenSpiegel

werden. Doch gerade bei Außendienst­ lern ist diese Quote kaum zu erreichen. Bleibt die Frage, warum bei DeguDent scheinbar mühelos gelungen ist, wovon die Betriebsräte der meisten Chemie­ unternehmen nur träumen können. Bei der Mitgliederwerbung stünden Nützlichkeitsargumente im Vordergrund, erklärt Majer, der schnell eine Parallele zu seiner Außendiensttätigkeit zieht: „Wenn der Kunde mein Produkt nicht als für ihn nützlich ansieht, kauft er es nicht.“ Außendienstler seien oft Einzelkämp­ fer, aber angesichts der Leistungsver­ dichtung und Umstrukturierungen im Vertrieb durchaus empfänglich für das Argument, dass sie den Rückhalt einer starken Gemeinschaft brauchen. In die­ sem Zusammenhang verweist er auf den DGB-Rechtsschutz, der es im Ernstfall er­ mögliche, durch alle arbeitsrechtlichen Instanzen zu gehen. Bei betriebsbeding­ ten Kündigungen sorge die IG BCE dafür, dass der Betreffende eine angemessene Abfindung bekomme. Und nicht zuletzt die Austritte einiger hessischer Chemie­ betriebe aus dem Arbeitgeberverband sprechen für die IG BCE. Denn nur Ge­ werkschaftsmitglieder haben bei einem Verbandsaustritt Anspruch auf das zu diesem Zeitpunkt geltende Tarifgehalt. Letztlich sind es weniger die Argumente als vielmehr die Person, die überzeugt. Dass Majer Verkaufstalent und Ver­ handlungsgeschick besitzt, ist zweifel­ los hilfreich, aber keineswegs entschei­ dend. Sein wichtigstes Pfund ist das über Jahre gewachsene Vertrauensverhältnis zu seinen Vertriebskollegen und seine Glaubwürdigkeit. Er kennt den Vertrieb aus dem Effeff und weiß, wo den Kolle­ gen der Schuh drückt. Und er hat lange vor seiner Betriebsratsarbeit die Rolle eines Fürsprechers übernommen. „Die Leute sind zu mir gekommen und haben sich ausgeheult“, berichtet Majer, „und ich war einer derjenigen, der die Proble­ me gegenüber der regionalen Vertriebs­ leitung angesprochen hat.“ Im Grunde


und immer wieder transparent mache, wofür sie monatlich ein Prozent ihres Bruttogehaltes zahlen. Noch vor eini­ gen Jahren wusste er selber nicht, was der Betriebsrat eigentlich macht. Inzwi­ schen werden die Mitarbeiter(innen) Allerdings hält Majer wenig davon, den des Vertriebs auf so­genannten Abtei­ Leuten Angst zu machen, um sie für lungsversammlungen regelmäßig über die IG BCE zu gewinnen. So könne man alle für sie wichtigen Themen und Vor­ vielleicht kurzfristig Organisationser­ gänge im Betrieb informiert. Sie finden folge erzielen, die Mitglieder aber nicht nicht am Unternehmenssitz in Hanau, langfristig an die Gewerkschaft bin­ sondern vor Ort in den jeweiligen Ver­ den. Dieses Ziel erreiche man nur mit triebsregionen statt. Hier können die einem Betriebsrat, so Majer, der auf die Außendienstler(innen) Informationen Außendienstmitarbeiter(innen) zugehe abfragen und konkrete Probleme anspre­ macht er heute nichts anderes als frü­ her. Doch als Betriebsrat hat er ganz an­ dere Möglichkeiten, die Interessen der Außendienstmitarbeiter(innen) zu ver­ treten.

dienst deutlich ausgeweitet und sind dabei, die regionalen, beteiligungsorientierten Angebote wieder zu beleben.

Edeltraud Glänzer Mitglied des geschäftsführenden Hauptvorstands der IG BCE

Ich freue mich sehr, dass wir im vergangenen Jahr im Außendienst so viele neue Mitglieder hinzugewinnen konnten. Die knapp 250 Neuaufnahmen belegen eindrücklich, dass wir mit unserer Arbeit auf dem richtigen Weg sind und ein gutes Angebot für die Kolleginnen und Kollegen im Außendienst haben. Darauf werden wir weiter aufbauen und unser Engagement für die Beschäftigten im Außendienst ausbauen. Ab sofort gibt es zum Beispiel den AussenSpiegel auch über Smartphones (Apple und Android). Eine entsprechende App ist im jeweiligen AppStore zu finden. Darüber hinaus haben wir unser Seminarangebot für Betriebsrätinnen und Betriebsräte im Außen-

Unsere Aktivitäten dienen dazu, die IG BCE und unsere Betriebsrätinnen und Betriebsräte zu stärken und aktive Werberinnen und Werber, wie zum Beispiel Thomas Majer, bei ihrer Arbeit noch besser zu unterstützen. Dieses Engagement ist Teil einer Strategie in unserem Prozess „Zukunftsgewerkschaft 2020“. Es geht uns darum, • unsere Gestaltungsfähigkeit in unseren Betrieben und Branchen auszuweiten, • unseren Einfluss in Politik und Gesellschaft zu steigern, • noch professioneller und leistungsfähiger in unseren Strukturen zu werden und • unsere Arbeit stärker europäisch und internationaler auszurichten. Nur eine mitgliederstarke IG BCE kann auf der politischen Bühne einflussreich agieren und nur ein hoher gewerkschaftlicher Organisationsgrad in den Unternehmen kann dafür sorgen, dass Betriebsrätinnen und Betriebsräte Arbeitsbedingungen im Sinne der Beschäftigten gestalten können. Da, wo die Mitbestimmungsrechte aufhören, setzt gewerkschaftliche Gestaltungskraft ein. Das ist unser Erfolgsmodell.

chen, die der Betriebsrat dann bis zum nächsten Treffen zu lösen versucht. Die­ se Versammlungen haben sich bewährt. Für Majer sind sie das wichtigste Instru­ ment, um die Transparenz der Betriebs­ ratsarbeit herzustellen. Übrigens: Eine komplette Freistellung als Betriebsrat käme für ihn nicht infrage. Denn er ist Außendienstler durch und durch. „Ich brauch’ Hotels, ich brauch’ Städte, ich brauch’ den Kundenkontakt“, sagt Thomas Majer. „Sonst würde ich ein­ gehen wie eine Primel.“

Gute Arbeit geht nur mit und durch starke und qualifizierte Betriebsrätinnen und Betriebsräte. Dazu leisten wir mit unserer gewerkschaftlichen Bildungsarbeit einen wichtigen Beitrag. Dabei geht es um wesentlich mehr als reine Wissensvermittlung; wir entwickeln auch die persönliche Haltung in einem entsprechenden Wertekanon von Gerechtigkeit und Solidarität. Zu guter gewerkschaftlicher Inte­ ressenvertretung gehört nicht zuletzt auch der Rechtsbeistand bei gericht­ lichen Auseinandersetzungen. Wir haben unsere Kolleginnen und Kollegen im vergangenen Jahr bei über 7.100 Rechtsschutzfällen unterstützt. Insgesamt wurde dabei eine Summe von über 14,2 Mio. Euro erstritten. Ein starkes Argument für eine Mitgliedschaft. Ich bedanke mich bei dieser Gelegenheit stellvertretend für alle Akteurinnen und Akteure vor Ort bei unseren Kolleginnen und Kollegen bei Bayer Vital, Medice, DeguDent, FLT, Takeda, Janssen-Cilag, Ecolab und Boehringer Ingelheim für ihre Werbeerfolge. Diese und ähnliche Erfolgsgeschichten werden wir hier im AussenSpiegel weiter vorstellen und hoffen, dass sich der eine oder andere Kniff verbreitet und auf andere Bereiche übertragen wird.

Mai 2013

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Politik

Arbeitslos – was nun?

Wichtige Tipps für den Ernstfall

Aufgrund der aktuellen Umbrüche in vielen Betrieben und aufgrund verschie­ denster Anfragen haben wir uns in der Redaktion entschieden, einen kleinen Überblick zu den wichtigsten Fragen in Zusammenhang mit Arbeitslosigkeit zusammenzustellen. Selbstverständlich empfehlen wir aufgrund der ständig wechselnden Rechtsprechung und der je­ weils sehr individuellen Situation immer ein persönliches Gespräch mit einer/einem unserer kompe­ tenten Ansprechpartner(innen) des IG BCE-Bezirks in Ihrer Nähe.

Frühzeitige Meldung Die Meldung bei der Agentur für Arbeit sollte umgehend nach Bekanntwerden des Kündigungszeitpunkts erfolgen. Sie muss innerhalb von drei Kalendertagen persönlich bei der Agentur für Arbeit erfolgen, wenn der Zeitraum bis zur Ar­ beitslosigkeit kürzer als drei Monate ist, sonst spätestens drei Monate vor dem

nicht ohne wichtige Gründe ablehnen; andernfalls droht eine Sperrzeit. Man hat sich verfügbar zu halten. Das heißt, dass man für die Agentur für Ar­ beit durch Briefpost an jedem Werktag erreichbar sein muss und eine beitrags­ pflichtige Beschäftigung unter den auf dem Arbeitsmarkt üblichen Bedingun­ gen ausüben kann. Man muss die Anwartschaft (Vorver­ sicherungszeit) erfüllt haben. Anspruch auf Arbeitslosengeld 1 haben nur diejeni­ gen, die mindestens zwölf Monate sozial­ versicherungspflichtige Beschäftigung in den letzten zwei Jahren (Grundrahmen­ frist) nachweisen können. Bei der Antragstellung sollten zur Be­ schleunigung der Antragsbearbeitung folgende Papiere mitgenommen werden: • Personalausweis, • Arbeitspapiere (soweit im Besitz), • Ihr letzter Leistungsnachweis, wenn Sie früher schon einmal Arbeitslosengeld 1 oder Unterhaltsgeld bezogen haben.

Was ist zu Beginn der Arbeits­ losigkeit zu beachten? Zunächst einmal ist immer zu Auch nach der Antragstellung prüfen, ob die Kündigung zulässig sollten der Agentur für Arbeit un­ und gerechtfertigt ist. Kündigun­ bedingt alle Änderungen gemel­ gen sind in Deutschland nur un­ det werden, die den Leistungsan­ ter bestimmten Voraussetzungen spruch beeinflussen könnten. möglich, die im Einzelfall geprüft werden müssen. Mitgliedern steht Wie lange kann man Arbeits­ hier der kostenlose Rechtsschutzlosengeld 1 beziehen? Service der IG BCE zur Verfügung. Die mögliche Bezugsdauer des Ar­ Kompetent und zuverlässig in Ih­ beitslosengeldes, hängt vom Alter rer Nähe. Dieser kann bequem per und der Dauer ab, in der in den Telefon im zuständigen Bezirk der IG BCE ersten Tag der Arbeitslosigkeit. Geschieht letzten Jahren Beiträge zur Arbeitslosen­ vereinbart werden. Doch Vorsicht, die dies nicht, wird das Arbeitslosengeld um versicherung gezahlt wurden. Die abge­ sogenannten Kündigungsschutzklagen eine Woche gekürzt. bildete Tabelle zeigt die Anspruchsdauer sind nur innerhalb von drei Wochen nach der letzten gesetzlichen Änderung nach Zugang der Kündigung möglich. Antrag auf Arbeitslosengeld 1 stellen zum 1. Januar 2008. Daher ist es wichtig, den Termin umge­ Arbeitsuchende haben Anspruch auf Ar­ hend nach Erhalt der Kündigung zu ver­ beitslosengeld 1, wenn alle Voraussetzun­ Höhe des Arbeitslosengeldes 1 einbaren. Nur so können wir helfen. gen für einen Leistungsanspruch erfüllt Das Arbeitslosengeld richtet sich nach sind. dem versicherungspflichtigen Brutto­ Unabhängig davon ist eine Meldung Man muss als Arbeitsuchende(r) gelten, arbeitsentgelt der letzten zwölf Mo­ bei der zuständigen Agentur für Arbeit d. h. vorübergehend in keinem Beschäf­ nate. Bei der Berechnung werden vom dringend notwendig. Wer arbeitslos wird tigungsverhältnis stehen bzw. eine Be­ Durchschnittsbruttolohn eine Sozialver­ und in den letzten zwei Jahren mindes­ schäftigung suchen sowie mindestens sicherungspauschale von 21 Prozent, die tens zwölf Monate lang Beiträge zur Ar­ 15 Stunden wöchentlich einer Erwerbsar­ Lohnsteuer und der Solidaritätszuschlag beitslosenversicherung gezahlt hat, hat beit nachgehen können und so im Sinne abgezogen. Von diesem „Leistungsentgelt“ werden schließlich 60 bzw. 67 Prozent gemäß dem Sozialgesetzbuch III (SGB des SGB III erwerbsfähig sein. III) Anspruch auf Arbeitslosengeld 1. Es Man ist verpflichtet, alle Möglichkeiten (für Arbeitslose mit Kindern auf der Lohn­ wird erst ab dem Tag gewährt, an dem zu nutzen, um die Beschäftigungslosig­ steuerkarte) als Arbeitslosengeld errech­ der Anspruch besteht, eine persönliche keit zu beenden. Das heißt, dass man net. Die Agenturen für Arbeit überweisen Meldung erfolgte und ein Antrag auf selber aktiv werden und sich bewerben seit 2005 feste Monatssätze. Besteht für Leistung gestellt wurde. Während des muss. Auf Nachfrage müssen Sie Nach­ einen vollen Kalendermonat Anspruch Bezugs von Arbeitslosengeld, ist man weise darüber vorlegen. Auch die Teil­ auf Arbeitslosengeld, so überweisen die automatisch renten-, kranken- und pfle­ nahme an beruflichen Weiterbildungs- Agenturen für Arbeit 30 Tagessätze – geversichert. und Trainingsmaßnahmen können Sie auch wenn der Monat 28 oder 31 Tage hat.

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AussenSpiegel


Nebenverdienst zum Arbeitslosengeld 1 Grundsätzlich kann selbstständige oder unselbstständige Tätigkeit auch wäh­ rend des Bezugs von Arbeitslosengeld 1 ausgeübt werden. Alle Zeiten von Neben­ tätigkeiten dürfen jedoch zusammenge­ rechnet keine 15 Stunden pro Woche errei­ chen. Diese zeitliche Grenze gilt nicht für einen Anspruch auf Arbeitslosengeld 2. Durch Aufnahme einer Beschäftigung, die den Lebensunterhalt nicht deckt, ist bei Wegfall des Arbeitslosengeldes 1 ein Anspruch auf Arbeitslosengeld 2 möglich. Während des Bezuges von Arbeitslosen­ geld 1 wird das erzielte Einkommen zum Teil auf das Arbeitslosengeld 1 angerech­ net, dies geschieht in drei Schritten: • Art des Einkommens: Manche Einkommen sind grundsätzlich nicht anrechenbar. Dies gilt z. B. für Aufwandsentschädigungen, die Sie für ehrenamtliche bzw. nebenberufliche Tätigkeit erzielen. • Ermittlung des anrechenbaren Einkommens: Die Agenturen für Arbeit berücksichtigen nicht das volle Nebeneinkommen. Die Bruttoeinkünfte werden um Steuern und Sozialversicherungsbeiträge reduziert. Werbungskosten werden ebenfalls abgezogen. • Ermittlung der Freibeträge: Das so ermittelte Nebeneinkommen verringert das Arbeitslosengeld erst dann, wenn der pauschale Freibetrag von 165 Euro überschritten wird. Wer bekommt Arbeitslosengeld 2 (die Grundsicherung für Erwerbsfähige)? Für Arbeitslosengeld-Bezieher wie für alle Beschäftigten mit geringem Einkom­ men ist grundsätzlich ein aufstockender Anspruch auf die Grundsicherung für Erwerbsfähige möglich. Nicht Arbeits­ losigkeit, sondern Erwerbsfähigkeit ist Voraussetzung für den Anspruch auf Arbeitslosengeld 2. Der Anspruch auf Grundsicherung für Erwerbsfähige liegt vor, wenn • mindestens ein Mitglied der Bedarfsgemeinschaft erwerbsfähig im Sinne des SGB II ist, d. h. drei Stunden am Tag arbeiten kann, mindestens 15 Jahre und jünger als 65 Jahre alt ist und • „Bedürftigkeit“ vorliegt. Der Antrag auf Grundsicherung betrifft grundsätzlich alle Mitglieder einer Bedarfsgemeinschaft. Zur Bedarfsgemeinschaft gehören Ehepartner(innen) bzw. Lebensgefährt(inn)en und Kinder bis zum vollendeten 25. Lebensjahr. Gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften

werden seit 2006 wie eheähnliche Gemeinschaften als Bedarfsgemeinschaft angesehen. Im Rahmen der Bedürftigkeitsprüfung wird Einkommen und Vermögen der Mitglieder der Bedarfsgemeinschaft abgefragt. Andere Verwandte gehören nicht zur Bedarfsgemeinschaft. Wenn andere Verwandte im selben Haushalt leben, wird von Gesetzes wegen vermutet, dass die Verwandten einander Unterhalt gewähren. Dieser Vermutung kann widersprochen werden, ansonsten wird vom zuständigen Träger der Grundsicherung geprüft, ob die im Haushalt lebenden Verwandten zum Unterhalt fähig sind. Kinder, die unter 25 Jahre alt sind und ihren Lebensunterhalt (Regelleistung und anteilige Unterkunftskosten) aus eigenem Einkommen oder Vermögen bestreiten können, gehören wie andere Verwandte nicht zur Bedarfsgemeinschaft. Sperrzeiten bei Arbeitslosengeld 1, Kürzung des Arbeitslosengeldes 2 Leistungskürzungen bei Arbeitslosen­ geld 1 (ALG 1) und Arbeitslosengeld 2 (ALG 2) sind beispielsweise wegen Meldeversäumnis, Arbeitsaufgabe, feh­ lender Eigenbemühungen und wegen Ablehnung von Arbeitsangeboten oder dem Abbruch einer Eingliederungsmaß­ nahme möglich. Eine genaue Tabelle der maximal möglichen Sperrzeiten und ihre Rechtsfolgen finden Sie in der Broschüre „Arbeitslos – und nun?“ der IG BCE.

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QR-Code Scannen Sie einfach folgenden QR-Code, um die Broschüre lesen zu können:

›› http://bit.ly/11R6px4

gen Netto-Arbeitsentgelt entspricht. Im Fall einer Insolvenz bzw. drohenden In­ solvenz sprechen Sie am besten zunächst Freistellung zur Stellensuche mit Ihrem Betriebsrat, bevor Sie Ihren Wichtig gegenüber dem alten Arbeit­ Anspruch auf Arbeitslosengeld 1 bzw. In­ geber ist der gesetzlich garantierte An­ solvenzgeld bei der zuständigen Agentur spruch auf Freistellung zur Stellensuche. für Arbeit geltend machen. Er ergibt sich aus § 629 BGB. Danach hat der Arbeitgeber dem/der Arbeitnehmer­ Wo gibt es weitere Informationen? (in) „angemessene Zeit zum Aufsuchen Sowohl Ihre Betriebsräte als auch die eines anderen Dienstverhältnisses zu ge­ IG BCE beraten Sie gerne bei Ihren kon­ währen“. Dazu gehört nach allgemeiner kreten Problemen. Rechtsauffassung auch die Suche nach Bei der Agentur für Arbeit erhalten Sie einem neuen Arbeitsplatz durch das Auf­ Broschüren, z.B. das „Merkblatt für Ar­ suchen der Agentur für Arbeit. Hier ist es beitsuchende“ und „Insolvenzgeld für also nicht nötig, Urlaub zu nehmen oder Arbeitnehmer“. Zeitguthaben aufzubrauchen. Empfehlenswert sind weiterhin der „Leitfaden für Arbeitslose“ zum SGB III Was ist bei Insolvenz (Zahlungsunund der „Leitfaden zum Arbeitslosengeld fähigkeit oder Überschuldung) bzw. II“ zum SGB II, beide erhältlich im Buch­ drohender Insolvenz zu beachten? handel. Insolvenz des Unternehmens bedeutet für die Beschäftigten eine Gefahr für Im Internet unter: den Verlust des Arbeitsplatzes, geht aber www.igbce.de auch häufig mit wochenlangem Einkom­ www.tacheles-sozialhilfe.de mensausfall einher. Für maximal drei www.arbeitnehmerkammer.de/sozial­ Monate besteht Anspruch auf Insolven­ politik zgeld, das im Wesentlichen dem bisheri­ www.arbeitsagentur.de

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Betrieb Tülay Uzun – Waltrop / NRW

Was lange gärt ... Endlich: Seit Mai 2012 hat die Shire Deutschland GmbH einen Betriebsrat. Eigentlich kaum der Rede wert, wäre es nicht der erste in dem Pharmavertrieb, den der britische Mutterkonzern vor zehn Jahren gegründet hat.

Seit 12 Jahren im Aussendienst Meine Stationen waren Glaxo Smith Kline, UCB, Organon/Esses, Pfizer und seit dem 01.10.2011 bei Shire im ADHS Team. Mein Gebiet ist das Sauerland, Siegerland, Bonn, Neuwied, Remscheid, Marburg, Solingen, und und und... In der Region Süd bei Dirk Broska bin ich zu Hause!!!

Stephanie Weise – Berlin 35 Jahre, BWL studiert Seit 11/07 bei der Jerini AG Seit Juli 2009 bei Shire Plc. Seit Feb. 2010 bei Shire Deutschland im HGT Bereich Tätig als Order and Customer Service Specialist im ID

Regine Eckert – Bochum / NRW

Dr. Michael Müller – Friedrichshagen b. Berlin

50 Jahre. Ich lebe mit meinem 14jährigen Sohn in Bochum, mitten in NRW im schönen Ruhrgebiet. Nach meiner Tätigkeit als Tierärztin folgte eine Phase der privaten Umstrukturierung und ich ging in den pharmazeutischen Außendienst. Meine mittlerweile 15 Jahre AD-Erfahrung habe ich u.a. bei Novartis und BMS im Praxis-/Klinik-Bereich und Key Account Management gesammelt. Seit Januar 2010 bin ich bei Shire im ADHS-AD im westlichen Ruhrgebiet und Niederrheingebiet tätig. Mir sind respektvoller Umgang miteinander sowie Wertschätzung und Ehrlichkeit sehr wichtig. Beruf und Familie sollten gut vereinbar sein, Gesundheit ist die Grundlage und auch kleine Erfolge machen große Freude.

52 Jahre Ein halbes Berufsleben wissenschaftliche Arbeit, die andere Hälfte Pharma (Außendienst/Marketing) Seit Dezember 2007 bei Shire im Gastro-Marketing

Man prüft immer nur die Ziele menschlichen Handelns, aber erst eine strenge Kontrolle der Mittel wird die Menschheit auf den Pfad der Tugend bringen. – Stanislaw Jercy Lec

Gabriele Gommers – Duisburg / NRW 58 Jahre, 31 Jahre Pharma-AD, davon über 20 Jahre bei Pfizer Seit Januar 2005 bei Shire im Nephro-/Häma-AD, Gebiet Niederrhein und Ruhrgebiet, Region Mitte

Angela Jalaß Fuchshain / Sachsen

Es gibt für jede Situation eine gute Lösung wenn gute Menschen mitwirken. – Pavel Kosorin

Diplom-Chemikerin, 52 Jahre 12 Jahre Erfahrung im PharmaAußendienst

Arno Schmitz Heimbach / NRW

2006 hatten Beschäftigte schon einmal versucht, einen Betriebsrat ins Leben zu rufen. Es herrschte Unzufriedenheit mit dem Führungsstil, erinnert sich der Be­ triebsratsvorsitzende Karl-Peter Wald. Er selbst war damals nicht unmittelbar be­ teiligt. Unterstützer ja, aber kein Aktivist. Die damalige Geschäftsführung habe ve­ hement interveniert, um einen Betriebs­ rat zu verhindern, bemerkt der 53-jährige Pharmareferent. Der erste Versuch schei­ terte schließlich auch wegen formaler Fehler. Und die Akteure aufseiten der Belegschaft, so Wald, „waren kurze Zeit danach nicht mehr bei der Firma“.

Karl-Peter Wald

Die Initiative ging Ende 2011 von drei Kolleginnen aus. Bei knapp 200 Beschäf­ tigten waren für eine Betriebsrats­ gründung mindes­ tens sieben Kandi­ daten erforderlich. Drei fehlten noch. Karl-Peter Wald zö­ gerte nicht und ließ sich auf die Wahllis­ te schreiben, auf der nach vielen Gesprä­ chen letztlich zwölf Beschäftigte für den Betriebsrat kandi­ dierten. Das mittlere Management unter­ stützte die Sache, berichtet Wald. Ein Geschäftsführer hingegen habe sich ka­ tegorisch dagegen ausgesprochen: „Be­ triebsrat – nicht mit mir!“ Obwohl diese Haltung einschüchterte, hielten die Mit­ arbeiter(innen) an ihrem Vorhaben fest. 21 Jahre Pharma-AD

Seit 2005 bei Shire Nephro-/Hämatologie Gebiet Aachen/Düsseldorf In der Region Mitte

AussenSpiegel

Die BR-Kandidaten

Dr. Andreas Müller – Chemnitz / Sachsen 55 Jahre 21 Jahre Pharma-AD Seit 2006 bei Shire im Nephro/Häma-AD Gebiet 3016, Sachsen In der Region Nord

2012 stellen sich vor

2 Jahre Vertrauensmann

Seit 2 Jahren Vertrauensmann

Christine Ortner-Sammar – Amberg / Oberpfalz

Karl-Peter Wald – Dillingen / Saar

41 Jahre, 11 Jahre Pharma-AD, seit 2006 bei Shire im Nephro-/Häma-AD

52 Jahre 25 Jahre Pharma-AD Seit 2005 bei Shire im Nephro-/Häma-AD Gebiet 2009 Saarland,Rheinland-Pfalz In der Region Süd

Gebiet: 2014 Großraum Nürnberg – Regensburg Region Süd

Zusammenkommen ist ein Beginn, zusammenbleiben ist ein Fortschritt, zusammenarbeiten ist ein Erfolg! – Henry Ford

Angelika Metzger – Kaiserslautern / Rhld.-Pfalz

Gabriele Beckel – Pfronten / Allgäu 56 Jahre, 26 Jahre AD in verschiedenen Indikationen und Funktionen

53 Jahre 13 Jahre Pharma-AD Seit Februar 2008 bei Shire im Gastro-AD Gebiet 405 Saarland, Teile von RheinlandPfalz In der Region 4

Im Mai 2012 wählten die Beschäftigten der Shire Deutschland ihren ersten Be­ Betriebsratsvorsitzender triebsrat. Ein kleiner Schritt für die Mitbe­ Shire Deutschland GmbH stimmung, ein großer für die Belegschaft, die voll hinter ihrer Interessenvertretung steht und gute Arbeit erwartet. „Wir „Ich hab’ mir zugetraut, diese waren schon stolz“, erzählt Wald, „und Aufgaben zu bewältigen.“ haben eine Flasche Sekt aufgemacht.“ Als die Frage anstand, wer den Vorsitz übernimmt, richteten sich alle Blicke auf ihn. Denn der Saarländer hat nicht nur Betriebswirtschaft studiert. In jüngeren Anstelle eines Betriebsrates wurde ein Jahren war er auch parteipolitisch aktiv – Vertrauensgremium gebildet, das sich als Vorsitzender eines CDU-Ortsvereins. regelmäßig mit der Geschäftsführung Er weiß, wie man Sitzungen führt, Gre­ austauschte. „Das Ganze hatte in vie­ mien bildet und mit Kontrahenten ver­ lerlei Hinsicht weder Hand noch Fuß“, handelt. „Ich hab’ mir zugetraut, diese resümiert der Betriebsratsvorsitzende. Aufgaben zu bewältigen“, sagt der Be­ Weil eine rechtliche Grundlage fehlte, triebsratsvorsitzende und überzeugte wurden Probleme immer wieder ver­ Gewerkschafter. tagt. So auch im Jahr 2011, als der Um­ zug des Unternehmens von Köln nach Inzwischen ist der Betriebsrat komplett Berlin und die Ausweitung von Leihar­ mit Außendienstmitarbeiter(inne)n bebeit den Problemdruck ansteigen ließen. setzt. Nachdem die beiden im Innen­

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Seit 2009 Gastro-AD bei Shire Region Sachsen Im Gebiet von Leipzig bis Zittau

Seit 2009 bei Shire HGT im AD (nach Übernahme Jerini) in ganz Bayern (außer Würzburg) Etwas Betriebsratserfahrung. Als ehemalige Musiklehrerin mag ich folgendes Zitat:

Vollkommenheit im Fußball gibt es nicht. Das ist wie bei einem Orchester. Dort hat der Dirigent auch gerne sechs oder sieben erste Geiger. Doch es kommt auf diejenigen an, die dahinter stehen. Otto Rehhagel

dienst beschäftigten Mitglieder ausge­ schieden sind, rückten zwei Ersatzmit­ glieder aus dem Außendienst nach. Diese (gerade für den Innendienst) ungünstige Zusammensetzung dürfte einzigartig in der Branche sein.

Oliver Heinrich

Bezirksleiter IG BCE-Bezirk Berlin-Mark-Brandenburg „Nach der Betriebsratswahl geht es nun an die Etablierung der Betriebsratsarbeit und die Schaffung einer Tarifbindung. Tariflich gesicherte Arbeitsbedingungen sind ein Grundsatz für gute Arbeit!“


Aussendienstbetriebsräte und IG BCE – Ein starkes Team Ihre Interessen werden unmittelbar durch Betriebsrätinnen und Betriebsräte in Ihrem Betrieb vertreten. Es ist längst wissenschaftlich bewiesen, dass die Arbeitsbedingungen dort am besten sind, wo Betriebsräte und Gewerkschaften im Betrieb vertreten sind und im Interesse der Beschäftigten zusammenarbeiten. Dennoch wissen wir auch, dass es gerade für Beschäftigte im Außendienst schwer ist, neben den so schon an die persönlichen Grenzen gehenden Arbeitszeiten noch Zeit für eine qualitativ hochwertige Betriebsratsarbeit zu finden. Hier geht es neben dem eigenen Anspruch vor allem darum, sich die Freiräume zu schaffen und klare Posi­tion zu beziehen. Rechtlich ist dies kein Problem, nach dem Gesetz geht die Betriebsratsarbeit immer vor. Eine Vielzahl von positiven Beispielen belegt inzwischen, dass Außendiensttätigkeit und Betriebsratsarbeit sich nicht widersprechen, sondern im Gegenteil eine gute Kombination sind, um die speziellen Interessen der Außendienstbeschäftigten in die Betriebsratsgremien einzubinden. Die IG BCE unterstützt hier ganz konkret. Die seit dem Zweiten Weltkrieg auch immer unter Beteiligung der IG BCE und ihrer Vorgängerorganisationen verbesserten Rechte von Betriebsrätinnen und Betriebsräten schaffen inzwischen eine Reihe von Mitbestimmungs-, Informations- und Beteiligungsrechten. Der Arbeitgeber muss Betriebsrätinnen und Betriebsräte dafür im nötigen Umfang von ihrer eigentlichen Außendiensttätigkeit freistellen und jeder Versuch, dies durch Druck zu verhindern, ist strafbar. Auch dürfen durch die Freistellung keine Nachteile entstehen. Dies ist zwar noch keine Antwort auf den natürlichen Wunsch, in der Außendiensttätigkeit und der Betriebsratsarbeit perfekt sein zu wollen, aber auf diese Weise wird

zumindest die Prämie garantiert, deren Absinken bei geringerer Tätigkeit im Gebiet wohl eine klare Folge der Betriebsratsarbeit gewesen wäre. Gerade in der Anfangsphase entstehen bei Freistellung und Prämie immer wieder Diskussionen, in denen wir unsere Mitglieder gerne beraten und in der Durchsetzung ihrer Interessen unterstützen. Ist nun einmal die Frage nach dem Freiraum geklärt, muss man feststellen, dass wir alle, die wir neu zu Betriebsrät(inn)en gewählt wurden, zunächst einmal lernen mussten, was unsere Rechte und auch Pflichten sind. Darüber entscheiden, welche Eingruppierung die richtige ist. Auch mal eine Einstellung ablehnen, weil eine andere Kollegin, deren Stelle in Kürze wegfallen wird, dann ohne Perspektive dastünde. Sich dem schwierigen Thema der Leiharbeit zu widmen und mit der richtigen Strategie dafür zu sorgen, dass die Kolleginnen und Kollegen, die derzeit in Leiharbeit sind, ihre verdiente Chance auf eine unbefristete Übernahme bekommen. Oder das sicherlich von niemandem geliebte Thema des Personalabbaus zumindest so zu gestalten, dass die verbleibenden Perspektiven haben und

die, die gehen müssen, auch die richtigen Instrumente und Beträge erhalten, um sich neu orientieren zu können. Für all diese und noch viele andere Situationen schulen wir jährlich eine große Zahl von Betriebsrätinnen und Betriebsräten. Viele davon auch aus dem Außendienst. Insbesondere bieten wir Seminare speziell zu Außendienstthemen an. Daneben bietet die IG BCE ein einmaliges Netzwerk von Wissenschaft­ ler(inne)n, Jurist(inn)en und Betriebs­ rät(inn)en mit Erfahrung in der Branche. So können Sie neben rechtlichen Einschätzungen auch die oft unverzichtbaren Erfahrungen aus vergleichbaren Unternehmen in die tägliche Arbeit vor Ort einfließen lassen. Damit schaffen wir Ihnen den nötigen Wissensvorsprung für Ihre Verhandlungen mit dem Arbeitgeber. Daher überlegen auch Sie, ob Sie nicht mit dem starken Partner IG BCE an Ihrer Seite bei der nächsten Betriebsratswahl kandidieren möchten und so die besonderen Interessen Ihrer Kolleginnen und Kollegen vertreten wollen. Wir unterstützen Sie mit klaren Konzepten, kompetenter Beratung, ausgezeichnetem Wissen und zielgerichteter Vernetzung.

Die nächsten Betriebsratswahlen finden zwischen dem 1. März 2014 und dem 31. Mai 2014 statt.

Sie haben in Ihrem Betrieb noch keinen Betriebsrat? Rufen Sie uns an oder schreiben Sie uns:

Erst 2018 wird gewählt, wenn der Betriebsrat nach dem 1. März 2013 bereits aus besonderem Grund neu gewählt oder erstmals gewählt wurde.

Redaktion AussenSpiegel 0511 7631-224 aussenspiegel@igbce.de

Wir vermitteln Ihnen kompe­ tente Ansprechpartner(innen) vor Ort oder helfen direkt.

Mai 2013

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Recht

Alles was Recht ist Jan Grüneberg – IG BCE

Pauschale Überstundenabgeltung – Was ist erlaubt?

vertrag. Diese Frage ist auch Gegenstand der BAG-Entscheidung vom 17.08.20112 gewesen. Ein angestellter Rechtsanwalt hatte einen Arbeitsvertrag mit einer ähnlichen Klausel bei seiner Kanzlei un­ terschrieben.

für die Überstunden gesetzt wurde und er bei Vertragsabschluss nicht erkennen konnte, wie viele Überstunden mit dem Bruttomonatsgehalt abgedeckt werden sollten. Diese Unbestimmtheit stellt ein deutliches Ungleichgewicht zulasten des Arbeitnehmers dar. Die erste Konsequenz aus dieser Entschei­ dung ist, dass eine pauschale Abgeltung von Überstunden in einer Arbeitsver­ tragsklausel nur zulässig ist, wenn eine Obergrenze für die Zahl der Überstunden explizit benannt wird. Weiterhin sind diese Klauseln auch nur dann zuzulassen, wenn das Gehalt diese Zusatzbelastun­ gen auch tatsächlich abdeckt und eine pauschale Abgeltung im Verhältnis zur Entlohnung der Arbeitnehmerin/des Ar­ beitnehmers steht.4 Die Festschreibung einer pauschalen Überstundenvergü­ tung im Arbeitsvertrag kommt somit vor allem bei Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern mit einem höheren Ver­ antwortungsbereich sowie bei AT-Ange­ stellten in Betracht. Sobald eine pauschale Abgeltung von Überstunden im Arbeitsvertrag im Ver­ hältnis zum Arbeitsentgelt als zulässig angesehen wird, werden Überstunden i. H. v. 10 Prozent der regelmäßigen Ar­ beitszeit als angemessen bewertet.5

Eine Studie des Instituts für Wirtschafts­ Das BAG hat an seiner bisherigen Recht­ forschung Halle (IWH) von Oktober 20121 sprechung3 zu Formularvertragsklauseln, ist zu dem Ergebnis gekommen, dass in die eine unbegrenzte pauschale Abgel­ Deutschland jede(r) Arbeitnehmer(in) tung mit dem Monatsgehalt mit dem/ durchschnittlich 12,3 Überstunden im der Arbeitnehmer(in) vorsehen, festge­ Monat ansammelt. Lediglich 6,9 Stunden halten. Demnach muss die Klausel so davon werden bezahlt oder durch Freizeit konzipiert sein, dass die tatbestandli­ ausgeglichen. 3,2 Stunden werden über­ chen Voraussetzungen und die Rechtsfol­ haupt nicht ausgeglichen und der Rest gen so exakt formuliert sind, dass für die nur teilweise vergütet. Eine erschrecken­ Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer de Bilanz und zudem ein Beispiel für die keine Beurteilungsspielräume mehr blei­ fortschreitende Arbeitsverdichtung und ben, die zu ihren Lasten ausgelegt wer­ -überlastung. den können. Die Anforderungen an das Transparenzgebot nach § 307 Abs. 1 Satz Ein beliebtes Mittel von Personalabtei­ 2 BGB erfüllte die Klausel jedoch nicht, lungen ist das Aufnehmen der Klausel da dem Rechtsanwalt keine Obergrenze 4 Fischer, Anm. zu BAG 17.08.2011 – 5 AZR „Erforderliche/Notwendige Überstunden/ 406/10 – jurisPR-ArbR 1/2012, Anm. 1. Mehrarbeit sind/ist mit dem Monatsge­ halt abgegolten“ in den Formulararbeits­ 2 BAG 17.08.2011 – 5 AZR 406/10 – NZA 2011, 5 Däubler/Bonin/Beinert, AGB-Kontrolle im 1335.

1 IWH-Pressemitteilung 24.10.2012.

34/2012

vom

3 BAG 01.09.2010 – 5 AZR 517/09 – NZA 2011, 575.

ArbeitsR, 3. Aufl. 2010, § 307 BGB Rn. 182; Schramm/Kuhnke, Neue Grundsätze des BAG zur Überstundenvergütung, NZA 2012, 127 f.

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AussenSpiegel


Termine & Infos TERMINE für Außendienstmitarbeiter(innen) Termin

Thema

31.08.2013 10:00 Uhr

Arbeitszufriedenheit – Stress – Konfliktmanagement • Wie hilft Konfliktmanagement, Stress zu reduzieren und Arbeitszufriedenheit zu erlangen? • Kooperation statt Konfrontation • Sinn und Zweck von betrieblichem Konfliktmanagement für die Arbeitnehmer Referent(in): Petra Kastenholz, Mediatorin und Business Coach; Ralf Heidemann, Fachanwalt für Arbeitsrecht

Die Veranstaltung findet im Landesbezirk Nordrhein der IG BCE, Hans-Böckler-Straße 39, 40476 Düsseldorf statt. Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldungen bitte an Vanessa Rings, Telefon 0211 179376-624 oder per Mail vanessa.rings@igbce.de

Seminare für Betriebsräte im Außendienst Termin

Thema

12. - 15.05.2013 Seminarnummer: BWS-032-681201-13

Interessenausgleich und Sozialplan im Außendienst Referent: Heiko Engeler, Rechtsanwalt

23. - 25.09.2013 Seminarnummer: BWS-032-681801-13

Interessenausgleich und Sozialplan im Pharmavertrieb (Innen- und Außendienst) Referent: Heiko Engeler, Rechtsanwalt

21. - 22.10.2013 Seminarnummer: BWS-032-681301-13

Teilzeit im Pharmaaußendienst Referenten: Michael Westmeier, Bayer Vital; Rudi Bantel, Rechtsanwalt

23. - 25.10.2013 Seminarnummer: BWS-032-681101-13

Aktuelles Arbeitsrecht für Beschäftigte im Außendienst Referent: Rudi Bantel, Rechtsanwalt

24. - 25. 10.2013 Seminarnummer: BWS-032-682002-13

IG BCE-Betriebsrätenetzwerk Pharmavertrieb Referent: Oliver Hecker, IG BCE

Tipps, Anregungen, Beiträge für den AussenSpiegel an: IG BCE-Hauptverwaltung Abt. Zielgruppen Kristin Marr Telefon 0511 7631-224/-385 E-Mail aussenspiegel@igbce.de

Impressum

Herausgeber: Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie, Vorstandsbereich 3 - Edeltraud Glänzer Redaktion: Oliver Hecker (V.i.S.d.P.) hannover.contex GbR, Eva-Marie Fischer, Michael Görms, Karlheinz Hofmann

Sie können auch online Mitglied werden. Scannen Sie einfach folgenden QR-Code:

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❍ Ich brauche spezielle Außendienst-Informationen zu folgendem Thema: ❍ Ich bitte um Rückruf eines/einer Kollegen/Kollegin aus meiner Region. Absender

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Name

Anschrift der Redaktion: IG BCE, Abteilung Zielgruppen, Redaktion AussenSpiegel, Kristin Marr, Königsworther Platz 6, 30167 Hannover, E-Mail: aussenspiegel@igbce.de Erscheinungsweise: Der AussenSpiegel erscheint zweimal pro Jahr. Schutzgebühr 5,00 EUR. Für Mitglieder ist die Gebühr im Mitgliedsbeitrag enthalten.

Hier ausschneiden und an die angegebene Adresse schicken.

❍ Ich möchte Mitglied der IG BCE werden und bitte um Zusendung der erforderlichen Unterlagen.

Layout: Falk Frede Fotos: Fotolia.com (Titel, S. 4), iStockphoto (S. 16)

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Kosten, Seminarinhalte und Anmeldung über www.igbce-bws.de und die entsprechende Seminarnummer.

Anschrift Unternehmen E-Mail Empfängerin: Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie, Abteilung Zielgruppen, Redaktion AussenSpiegel, Königsworther Platz 6, 30167 Hannover.


Informationen für

Beschäftigte im Außendienst

Die Gewerkschaft für den Außendienst

Foto: © iStockphoto

Informationen und Leistungen der IG BCE für Beschäftigte im Außendienst.

Die Rahmenbedingungen der Beschäftigung im Außen­ dienst unterscheiden sich wesentlich von denen im Innendienst. Leistungsbezogene Vergütungssysteme, flexible Arbeitszeiten, ständiges Reisen und besondere Kontrollmethoden sind nur einige dieser besonderen Rahmenbedingungen. Dazu kommt in den letzten Jahren ein Trend hin zu alternativen Vertriebsmethoden. Auch wenn alle – die das Geschäft im Vertrieb kennen – wissen, dass nichts auf der Welt das persönliche Gespräch mit dem Kunden ersetzen kann, so spüren wir doch deutlich, dass unsere Funktion und damit insbesondere auch unsere Arbeitsbedingungen und Freiheiten immer stärker hinterfragt werden. Die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie widmet sich diesen außendienstspezifischen Themen seit vielen Jahren. In dieser Broschüre zeigen wir unsere Leistungen für den Außendienst und greifen einige der außendienstspezifischen Themen auf. Als Gewerkschaft sehen wir es als unsere Aufgabe an, den Arbeitsplatz Außendienst zukunfts­ sicher zu machen und im Sinne „Guter Arbeit“ zu gestalten. Daran lassen wir uns gerne messen.

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