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Grußwort der Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher

Festvortrag Joe Bausch: Medizin mit schwierigen Patienten unter gefährlichen Bedingungen In seinem Festvortrag „Medizin mit schwierigen Patienten unter gefährlichen Bedingungen“ ging der als Tatort-Pathologe Dr. Roth bekannte Joe Bausch

Joe Bausch, Festredner

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auf die Besonderheiten von Medizin hinter Gittern ein. Neben dem Wegfall der freien Arztwahl bieten die Rahmenbedingungen doch eine besondere ArztPatientenbeziehung. Gefangene gingen oft mit sehr hohen Erwartungen zum Anstaltsarzt, der dann allerdings mit geringen Mitteln eine Allgemeinmedizin auf vielen Feldern gewährleisten muss. Neben dem Augenarzt sei auch die Zahnmedizin ein Bereich, der abgedeckt werde muss. Hier erhält der Gefängnismediziner an regelmäßigen Terminen Unterstützung durch Belegärzte.

Unter dem auf DinA0 gezogenen Stern-Titelbild von 1952 „Ich floh aus Werl“ behandelte Joe Bausch eine Vielzahl von Gefangenen. Neben der unbedingten Eigensicherung, auf die immer zu achten sei, stehe die Gesunderhaltung für den Strafvollzug im Mittelpunkt. Die Medizin unterscheide sich durch diese äußeren Rahmenbedingungen stark. Der Anstaltsmediziner muss zunächst einmal alle medizinischen Fächer beherrschen, da eine Weiterüberweisung in der Regel nicht in Frage kommt. Neben Angriffen auf Notarzt-Transporte und allgegenwärtigen Drogen-Missbräuchen seien ihm in der Anstaltszeit aber kaum nicht zu behandelnde Fälle untergekommen. Ein trauriger Teil der Arbeit seien aber auch die vielen Suizidversuche und gelungenen Suizide, die in jeder Anstaltspraxiszeit vorkommen. Die Brandenburger Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher wandte sich in einer 11-minütigen Grußbotschaft an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Zahnärztetages. Aufgrund der gleichzeitigen Tagung des Landtages richtete die Ministerin virtuell das Wort an das Publikum. „Der Zahnärztetag ist aus dem Fortbildungskalender vieler Zahnärztinnen und Zahnärzten nicht wegzudenken“, so Nonnenmacher. „Was wäre die Gesellschaft ohne Sie?“ Weiter stellte die Ministerin fest: „Die zahnärztliche Versorgung ist für kleine Patienten in unserem Lande sichergestellt.“ Denn: „Sie leisten großartiges. Jeden Tag. Danke für Ihr verlässliches Engagement.“ „Es ist sehr erfreulich, dass sich die Ausbildungs-

Ursula Nonnenmacher, Landesgesundheitsministerin

zahlen im Bereich der zahnärztlichen Angestellten in Brandenburg seit vielen Jahren auf einem stabilen Niveau bewegen. Auch Corona hat hier nicht zu nennenswerten Einbrüchen geführt.“

Das Angebot für Studierende der Zahnmedizin auf dem Zahnärztetag lobte Frau Nonnenmacher ausdrücklich: „Wir brauchen in den nächsten Jahren viele Praxisnachfolger auch und gerade in den ländlichen Regionen.“ 

Aus dem Grußwort von Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher: „Die Fachkräftestrategie des Landes setzt bislang auf Bilden - Halten - Gewinnen und wird auch in Zukunft auf diesen maßgeblichen Eckpfeilern ruhen müssen.“

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