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Kinderzahnerkrankungen aus der Sicht der Assistentinnen

Auch der wissenschaftliche Leiter, Prof. Dr. Dr. Norbert Krämer, wandte sich mit einem Vortrag an das Praxispersonal

[ZBB] Nach der Eröffnung und der Begrüßung durch das Vorstandsmitglied der Landeszahnärztekammer Brandenburg, Manja Schölzke, erwartete die Zahnmedizinischen Fachangestellten ein eigens für sie zusammengestelltes achtstündiges Programm zum Thema Kinderzahnheilkunde. Die acht Referentinnen und Referenten vermittelten umfangreiches Wissen über die häufigsten Zahnerkrankungen im Kindesalter, das Praxismanagement, den Umgang mit überbesorgten Eltern, die Versorgung von Traumata, Prävention, Hygiene- und Qualitätsmanagement sowie dem Einsatz des zahnärztlichen Qualitätsmanagementsystems (ZQMS) der Landeszahnärztekammer. Bei allen Referenten stand der Praxisbezug im Vordergrund, sodass das neu erworbene Wissen unmittelbar in die Tätigkeit einfließen dürfte.

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In der Kinderzahnheilkunde erreicht neben der frühkindlichen Karies zunehmend die Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH) klinische Relevanz. Jedes siebte Kind in Deutschland ist davon betroffen. Heilungschancen existieren noch nicht, da die Ätiologie der Erkrankung auch 20 Jahre nach ihrer Entdeckung weitgehend unbekannt ist. Frühkindliche Karies und MIH gehören damit auch für die Praxismitarbeiterinnen zum alltäglichen Programm. Besonders aufmerksam folgten die Teilnehmerinnen deshalb der Vorstellung der mittlerweile existierenden Therapie- und Prophylaxekonzepte. Auf großes Interesse stießen ebenfalls die Vorschläge zur Gestaltung des Terminplans und der Kommunikation mit den jungen Patienten und ihren Eltern.

Da die Verhaltensführung häufig der Assistenz übertragen wird, liegt es an den Mitarbeiterinnen, die passende Atmosphäre für eine erfolgreiche Behandlung zu erzeugen. Im Idealfall verlassen die Patienten den Behandlungsraum mit einem Lächeln und dem Kommentar: „Es ist toll beim Zahnarzt“. Tipps aus der Trickkiste, um dieses Gefühl zu erzeugen, wurden von den Zuhörerinnen mit großem Vergnügen entgegengenommen. Insbesondere der Vortrag über „Helikoptereltern“ von Dr. Isa von Gymnich sprach mit seinen anschaulichen Bildern den meisten Praxismitarbeiterinnen aus dem Herzen. Schließlich erleben sie oft genug, dass dem Zahnarzt ein geringerer Expertenstatus eingeräumt wird, als Dr. Google und zahnärztliche Entscheidungen vor Behandlungsbeginn ausgiebieg diskutiert werden – gerne auch mit zweijährigen Kindern. Mit derartigen Situationen souverän umzugehen, bedarf Expertenwissen, was der diesjährige Zahnärztetag umfassend vermittelte. 

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