Wasser ist Leben
Pfarreibulletin 151
Pfarreibulletin 151
Sommer – Ferienzeit – bevorzugte Zeit, an Seen oder ans Meer zu fahren. Dort verbringen wir die Tage vom Ufer oder Strand aus mit Blick aufs Wasser sowie schwimmend und plantschend im Wasser. Was zieht viele Menschen in die Nähe von Wasser?
Herausgeber
Pfarreien St. Peter und Paul und St. Ulrich
Winterthur
Auflage
2600 Exemplare
EmpfängerInnen
Angehörige der Pfarreien
Redaktion / Gestaltung
Otto Dudle |odu
Hugo Gehring |hug
Andrea Holenstein |aho
Rainer Holenstein |rho
Marianne Pleines |map
Giovanni Schäfli |gio
Redaktionsadresse
Andrea Holenstein
Lärchenstrasse 34
8400 Winterthur
Telefon 052 203 11 81
Mail: andrea.holenstein
@greenmail.ch
PC Nr. 84 44650 2
Adressverwaltung
Pfarramt St. Peter und Paul
Telefon 052 269 03 70
Pfarramt St. Ulrich
Telefon 052 269 03 80
Druck und Versand
Schellenberg Druck AG
8330 Pfäffikon
Erscheinung
viermal jährlich
Im Wasser, ums Wasser herrscht ein Klima, das man als «feucht und warm» beschreiben könnte. Tiefenpsychologen wie Eugen Drewermann deuten dieses Klima als «archetypisch», weil es uns an die vorgeburtliche Situation im Mutterleib erinnern soll: Da haben wir uns alle in einer «feucht warmen» Umgebung des Uterus befunden. Diese Urerfahrung ist uns unbewusst prägend im Gedächtnis geblieben. Immer, wenn wir «feucht warm» empfinden, wird in uns das Gefühl jener völligen Geborgenheit geweckt, die wir als Embryo erlebt haben. Darum fühlen wir uns an Seen oder am und im Meer so wohl und so entspannt.
Kinder, die hingebungsvoll an einem Bach spielen, ein faszinierender Sonnenuntergang am Meer oder eine beruhigende Schifffahrt auf dem See leben von dieser universalen Anziehungskraft des Wassers.
Denn ganz allgemein gesagt: Aus dem Wasser stammt alles Leben, unser Körper besteht zu einem überwiegenden Teil aus Wasser, wir brauchen jeden Tag Wasser zum Leben – darum liegt es nahe, dieses Element als Symbol für das Leben schlechthin zu verstehen – «Wasser ist Leben».
Dass wir mit unserem Leben teilhaben am schöpferischen Geheimnis, das unser und aller Dasein will, feiern wir in der Taufe und drücken unsere Zugehörigkeit zum Grossen Ganzen der Schöpfung sinnvollerweise durch das Übergiessen mit Wasser aus. Das Weihwasser will uns immer wieder daran erinnern.
Es lohnt sich sicher, viele Aspekte des alltäglichen Wunders Wasser zu betrachten. Darum haben wir «Wasser ist Leben» als Thema für dieses Sommerheft gewählt. Wir wünschen allen eine anregende Lektüre!
Für die Redaktion
Hugo GehringWasser in den biblischen Schöpfungserzählungen
hug | Ganz am Anfang in der Bibel wird zweimal hintereinander erzählt, wie Gott die Welt geschaffen hat (Gen 1 beziehungsweise 1 Mo 1). Der ältere Bericht in Kapitel 2 ist unter Nomaden in der Wüste vor etwa 3000 Jahren entstanden. In ihm wird das Wasser als die grundlegende Ermöglichung des Lebens beschrieben. Zuerst wuchs noch nichts: «Denn Gott der Herr hatte es auf die Erde noch nicht regnen lassen» (Vers 5); die Fruchtbarkeit wird erst so möglich: «Feuchtigkeit stieg aus der Erde auf und tränkte die ganze Fläche des Erdbodens» (Vers 6). Eine Oase entsteht.
Der jüngere Text, der Sieben TageSchöpfungsplan (Kapitel 1), wurde im babylonischen Exil etwa 500 vor Christus verfasst, als das Volk Israel im Zweistromland (Euphrat und Tigris), wo man Überschwemmungen kannte,
in der Fremde lebte. Dort wird das Wasser als die grösste Bedrohung erlebt, die Gott sukzessive wegschaffen muss (eben wie nach Überschwemmungen), damit Leben gedeihen kann. Am zweiten Tag scheidet Gott das Wasser vom Himmelsozean vom Wasser auf der Erde durch ein Gewölbe (Verse 6–8). Am dritten Tag sprach Gott: «Es sammle sich das Wasser unterhalb des Himmels an einem Ort und das Trockene werde sichtbar. (…) Gott nannte das Trockene Land und die Ansammlung des Wassers nannte er Meer.» (Verse 9–10) Erst nach dem Ablfiessen des Wassers an einen Ort kann das junge Grün in all seinen Formen auf dem trockenen Land spriessen. Hinter dieser Schilderung kann man leicht die wiederkehrende Erfahrung mit Überschwemmungen, die anschliessend fruchtbaren Boden hinterliessen, erkennen.
Der körperliche Durst weckt eine Sehnsucht (Joh 4)
hug | Das brütend heisse Wüstenklima treibt dem, der sich in ihm aufhalten muss, Schweiss aus den Poren und macht übermächtig Durst. So sitzt der Wanderprediger Jesus müde und enorm durstig am uralten Jakobsbrunnen, einer damaligen «Tankstelle», kann aber nicht trinken, weil er kein Schöpfgefäss hat. Um die sechste Stunde, das heisst um die Mittagszeit, kommt eine Frau aus Samarien zum
Brunnen, um für sich Wasser zu holen. Kommt es zu einer Begegnung?
Ein grosser Spannungsbogen tut sich mit dieser Situation auf: Juden und Samariter sind verfeindet, weil die Leute, die in Samarien wohnen, Gott nicht im Tempel von Jerusalem verehren, sondern auf ihren Höhen; sie gelten darum als «ungläubig». Frauen und Männer leben in getrennten Welten; eine fremde Frau spricht einen Mann
Der körperliche Durst weckt eine Sehnsucht (Joh 4)
nicht an. Und diese Frau, die um 12 Uhr mittags – nicht frühmorgens oder abends mit den anderen Frauen, wenn es weniger heiss ist – ihre tägliche Wasserhol Pflicht erledigt, ist eine Ausgeschlossene, eine Nicht Dazugehörige, eine Verachtete.
Aber Jesus, der Fremde, der Jude, der Mann, spricht sie, die Frau, die Samariterin, die Aussenseiterin, an; sein Durst ist zu drängend und überwindet die gesellschaftlichen Barrieren. Sie, die Minderwertige, kann ihm, dem Gottesmann aus Israel, etwas geben. Das Wunder der Begegnung ereignet sich!
Und dann kommt es, wie bei jedem echten Gespräch, zu einem Hin und Her. Die Frau wundert sich über seine Anrede, der Mann kündigt an, dass er ihr auch etwas geben könnte, wenn sie sich dafür öffnet. Seine ihr angebotene Gabe: Er kann eine Quelle lebendigen Wassers in ihr zum Fliessen bringen. Wunderschön, wie hier der Johannesevangelist in diesem Dialog Ungleicher zwei Ebenen miteinander ins Spiel bringt: die körperliche, der Durst, eines unserer stärksten physischen Bedürfnisse, und die Sehnsucht des Menschen, innerlich so etwas wie eine Quelle von Lebenskraft und Inspiration zu erleben. Der fundamentale Drang des Durstig Seins ermöglicht das Wahrnehmen eines anderen «Durstes»: desjenigen nämlich, ein lebendiger Mensch zu werden, kraftvoll aus der eigenen Mitte angetrieben, mit einem unbegrenzten Zufluss an neuer Energie.
Jesus weckt diesen Durst bei der Frau. Sie wird so für ihn zum Brunnen, weil sie ihm Wasser geben kann; er wird so für sie zum Brunnen, weil sie dank ihm wieder an sich und ihre innere Quelle glaubt – eine Auferstehung mitten im alltäglichen Leben!
Der Maler Sieger Köder hat die biblische Szene so dargestellt, dass die samaritische Frau in den tiefen Sodbrunnen – eigentlich in ihr Inneres – schaut und auf der Wasseroberfläche nicht nur ihr Gesucht gespiegelt sieht, sondern auch das eines Gegenübers, der die Wahrheit über sie weiss und ihr neuen Mut zum Leben macht.
Riten und Brauchtum zwischen Glauben und Magie
odu | Weihwasser ist mir seit frühester Kindheit vertraut, pflegte meine Mutter mir doch ein Kreuzzeichen mit Weihwasser auf die Stirn zu zeichnen, bevor ich aus dem Haus ging. Beim gemeinsamen sonntäglichen Gräberbesuch auf dem Friedhof spritzten wir alle mit einem Thujazweig Weihwasser in Kreuzform über das Grab der Grosseltern. Und das Hochamt am Sonntag begann stets mit dem feierlichen «Asperges», bei dem der Pfarrer durch den Mittelgang der Kirche schritt und die Gläubigen mit Weihwasser besprengte – ein liturgisches Element, das die Reform nach dem Konzil abgeschafft hat.
In der Taufe werden die Täuflinge mit Wasser übergossen, das in der Osternacht geweiht wurde. Das Weihwasser erinnert als Zeichen an die eigene Taufe. Seine symbolische Bedeutung ist die des Wassers überhaupt: Es bedeutet Leben und Reinigung. Weihwasser ist ein Segenszeichen. Mit ihm werden am Dreikönigsfest die «C+M+BStreifen» zur Wohnungssegnung, an Maria Lichtmess die Kerzen, am Palmsonntag die Palmzweige und an Maria Himmelfahrt die Kräuter gesegnet. Mit Weihwasser werden aber auch Wohnungen und Häuser, Haustiere, ja selbst Motorfahrzeuge gesegnet, kurz alles, was zum menschlichen Leben gehört.
Die breite Palette möglicher Anwendungen von Weihwasser zeigt, dass Glauben und Magie nahe beieinander liegen. Wasser spielte bei kultischen Handlungen schon in vorchristlicher Zeit eine grosse Rolle. Magische Riten, zum Beispiel um Fruchtbarkeit, wurden
❱
Am Eingang jeder katholischen Kirche steht gewöhnlich ein Weihwasserbecken. Beim Betreten und Verlassen der Kirche tauchen die Gläubigen die Finger ins Becken und bekreuzigen sich. Dieses Ritual ist in der Kirche St. Peter und Paul seit der Covid-19-Pandemie aus hygienischen Gründen mit einem «veredelten» Weihwasserspender möglich.
später nur christlich umgedeutet und wurden so legitimiert. Während die katholische Lehre das Weihwasser als reines Symbol auffasst, wurde es in der Volksfrömmigkeit immer auch zu
Riten und Brauchtum zwischen Glauben und Magie
magischen Zwecken verwendet. Da es gesegnet war, schrieb man ihm übernatürliche Wirkkraft zu: Besonders sollte es vor dem Teufel schützen, der das Weihwasser sprichwörtlich scheut. Bei Blitz und Hagel schüttete man einige Tropfen Weihwasser vor das Fenster, weil man glaubte, das Unwetter sei von bösen Geistern verursacht. Sprengte man Weihwasser mit geweih
ten Palmzweigen, war es doppelt wirksam. Weihwasser wurde auch zu Heilzwecken für Mensch und Tier verwendet. Zusätzlich wird dem Weihwasser Salz beigemischt, damit das stehende Wasser nicht schlecht und magisch überhöht wird: Durch dessen reinigende Kraft soll die Wirkung des Weihwassers zur Abwehr von Schaden gesteigert werden.
map | Bei der Geburt eines Kindes sind Eltern im Ausnahmezustand. Sie nehmen wahr, dass sie nicht alles selbst in der Hand haben. Sie merken, dass es da noch ein «Mehr» gibt. Und sie erleben bedingungslose Liebe zu einem Wesen, das sie gerade erst kennen lernen. Plötzlich tauchen Fragen auf, die weit über das Bisherige hinausgehen: Was wünschen und erhoffen wir uns für unser Kind? Vor welchen Erfahrungen möchten wir es lieber bewahren? Und: Können wir das überhaupt?
Alle diese Fragen, das Staunen über das Wunder des Lebens und die Dankbarkeit, dass alles gut gegangen ist, sind Gründe, warum sich Eltern entscheiden, ihr Kind taufen zu lassen. Die Taufe bedeutet, dass wir Menschen uns nicht selbst überlassen, sondern von Gott angenommen und unbedingt – bedingungslos geliebt sind. Dieses wird im Sakrament der Taufe sichtbar und spürbar.
Ein Sakrament ist eine Streicheleinheit Gottes, eine liebevolle Zuwendung, in der Gottes Liebe zu uns Menschen Ausdruck findet. Bei der Taufe Jesu im Jordan spricht Gott: «Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden» (Mk 1,11). Genau dies sagt Gott in der Taufe auch zu uns. Die Zusage, dass wir von Gott angenommen sind, richtet sich an jede Einzelne und jeden Einzelnen. Gott hat uns bei unseren Namen gerufen, das heisst wir werden als besondere, einzigartige und individuelle Menschen betrachtet. Gott nimmt uns an, so wie
Taufe – die Liebe Gottes sichtbar feiernTaufe – die Liebe Gottes sichtbar feiern
wir sind, mit allen Stärken und Schwächen. Mit der Taufe sagt uns Gott: Ich begleite dich ein Leben lang, denn du bist mein.
Wasser ist die Quelle allen Lebens. Wasser erfrischt und macht rein. In der Taufe wird darum sichtbar: So wie wir das Wasser zum Leben brauchen, so brauchen wir Gott. Aus der Zuwendung Gottes können wir ein Leben lang schöpfen.
Auch wenn heutzutage Ganzkörpertaufen nicht mehr die Praxis sind, sondern der Kopf des Täuflings dreimal mit Wasser übergossen wird, so ist dennoch von der Symbolkraft des Wassers viel zu spüren: Mit der Taufe tauchen wir ganz ein in die Liebe Gottes, können uns von ihr umfangen und berühren, uns ganz von ihr einhüllen lassen. Wir sind umschlossen und beschützt von Gottes Liebe. Aus dieser Liebe können wir nicht mehr herausfallen, aus
und in dieser Liebe können wir leben als geliebte Kinder Gottes.
Die Taufe ist das großartige Geschenk der Liebe Gottes, an das wir uns immer wieder dankbar erinnern dürfen. Sich der eigenen Taufe zu erinnern heisst: «Ich denke daran, dass Gott mich in Liebe erschaffen und gewollt hat, ich denke daran, dass Jesus mit mir als Freund und Bruder durchs Leben geht, und ich vertraue darauf, dass die Geistkraft Gottes mich antreibt und mir Mut macht.» Wir können dadurch wieder neu erleben und entdecken, was es bedeutet, königlich, priesterlich und prophetisch zu leben: Nämlich selbstbestimmt zu entscheiden und in diesen Entscheidungen zu wachsen, Verantwortung zu übernehmen und solidarisch, ein Segen für die Menschen zu sein und Segen auch anderen zuzusprechen – in und aus der frohen Botschaft heraus zu leben.
Trinkwasser für die BewohnerInnen der Wartstrasse
odu | Seit über 150 Jahren plätschert vor der neugotischen Nordfassade von St. Peter und Paul ein Brunnen, erbaut zeitgleich mit der Kirche. Das dekorative Brunnen Ensemble verdankt seine Entstehung keinen spirituellen, sondern rein profanen Gründen. Seine Aufstellung geht zurück auf einen Beschluss des Stadtrats vom 10. Dezember 1864. Der Brunnen «auf dem katholischen Kirchenplatze an der Wartstrasse» sollte in dem ab 1860 schnell wachsenden Quartier Neuwiesen die
BewohnerInnen mit Trinkwasser versorgen.
Nach dem Versiegen mancher Quellen in Winterthur während der Trockenjahre 1864/65 setzte der Stadtrat 1867 eine Kommission für «Studien zum Zwecke besserer Wasserversorgung der Stadt» ein. In der Folge kaufte die Stadt zwischen Rikon und Zell ein Grundstück, um dort in der Tiefe das Töss Grundwasser zu fassen und in Röhren zum Reservoir auf dem Eschenberg zu leiten.
Der Brunnen vor der Kirche St. Peter und Paul wurde für die Trinkwasserversorgung der BewohnerInnen vom Neuwiesenquartier gebaut.
Eine zentrale Wasserversorgung über gusseiserne Leitungen direkt in die Häuser wurde in Winterthur schrittweise ab 1873 eingerichtet. Mit den Anmeldungen für das Anschliessen der Wohnungen harzte es freilich anfänglich. Manche EinwohnerInnen bezogen lieber weiterhin Wasser aus den laufenden Brunnen. Denn das Wasser, das durch die zentrale Wasserversorgung geliefert werde, verliere infolge des stundenweiten Laufens durch die Leitungen und die Ablagerung im Reservoir bedeutend an Sauerstoff und damit an Güte und Zuträglichkeit für die Gesundheit.
Der Brunnen mit den beiden harmonisch geschwungenen Aufgängen und den laternenbekrönten Säulen erinnert an die Entstehungszeit des Neuwiesenquartiers. Heute, da der Brun
nen seine ursprüngliche Funktion verloren hat, erfreut er uns allein dadurch, dass er da ist und wir sein Plätschern vernehmen.
Wasser – ein kostbares Gut in der Pünt
gio | Seit mehr als 40 Jahren pflegen meine Frau und ich einen Garten mit einer fantastischen Aussicht über Winterthur bis hin zu den Bergen. Bei jedem Besuch befällt mich, trotz der anfallenden Arbeit, ein Feriengefühl.
Die zu pflegende Fläche ist 700 Quadratmeter gross. Es hat Platz für Obstbäume, Sträucher und Blumen. Einen beträchtlichen Teil davon nimmt der Gemüsegarten ein. Vom Frühling bis in den Herbst gedeihen alle Arten von Gemüse und Blumen. Alles scheint paradiesisch. Ein kleiner Mangel lässt sich aber nicht leugnen: Es gibt keinen
Wasserhahn, der uns das kostbare Nass spendet. Dieses fangen wir in Regentonnen vom Dach des Püntenhäuschens auf. Das hat uns gelehrt, sparsam mit dem Wasser umzugehen. Wir befolgen den Ratschlag eines erfahrenen Gärtners: «Wenig giessen, so werden die Pflanzen dazu erzogen, selber mit ihren Wurzeln nach Feuchtigkeit zu suchen.»
In den 40 Jahren gab es drei Sommer, in denen das Wasser vom Dach des Püntenhäuschens nicht reichte. Zum Glück gibt es am nahen Waldrand einen Brunnen, der uns in Zeiten der Not zur
Wasser – ein kostbares Gut in der Pünt
Verfügung steht. Darum ist für uns der haushälterische Umgang mit dem
kostbaren Wasser selbstverständlich geworden.
Thomas Biri | Ansonsten zur Klasse der Normalb ürgerInnen z ählend, fallen meine Frau und ich als extrem wasserliebend auf. Ferien, ohne ins erfrischende und beruhigende Nass einzutauchen, sind bei uns die Ausnahme. Auch in den Winterferien achten wir darauf, zwischendurch in einem Pool, sei es in einem Hotel oder öffentlichen Bad, das herrliche Nass geniessen zu können. Bei Wanderungen werden wir jeweils bel ächelt, wenn wir, an einem Gew ä sser vorbeikommend, unseren Thermometer zücken, um zu pr üfen, ob es wohl genügend warm sei, um schnell
darin einzutauchen. Irgendwie zieht uns diese Materie magisch an und f ür uns ist es das höchste der Gef ühle, im fl ü ssigen Aggregatzustand zu schweben. Es ist wohl kein Zufall, dass wir uns in einem Strandbad kennen gelernt haben.
Vor anderthalb Jahren sind wir vom vertrauten Winterthur, das bekanntlich nur an einem kleinen Gew ä sser liegt, nach Seelisberg gezogen. Nicht nur wegen der Ruhe und der Berge. Wie es der Name schon sagt, liegt das Dorf an einem Seeli. Und umrahmt ist das Dorf vom Vierwaldst ä ttersee mit sei
Pünt mit Aussicht auf Winterthur
Tabea Fürst | Die meisten werden das Phänomen der rauschenden Meeresmuschel kennen. Man hält sie sich ans Ohr und für einen kurzen Moment ist man den weit entfernten Wellen ganz nah. Ich hatte das Glück, schon als kleines Kind Ferien am Meer machen zu können. Plantschen im salzigen Wasser und Sandburgen bauen an der Ostsee (ohne Fotos könnte ich mich allerdings nicht mehr daran erinnern). Meine ersten Erinnerungen habe ich an die Meerferien in Italien. Mit meiner Familie, Hugo Gehring und weiteren Erwachsenen und Kindern verbrachte ich wunderschöne Tage am Meer. Jeden Morgen gingen wir ans Wasser und hatten unser Vergnügen mit Schwimmnudeln und aufblasbaren Tieren. Doch im Gedächtnis blieb mir vor allem auch das Eisessen, welches zum abendlichen Ritual gehörte.
nen unterschiedlichen Gestaden. Von der flachen Ruhewiese bis hin zur felsigen Böschung kann man an diesem See alles erleben. Sei es inmitten anderer Badegäste oder alleine an einem lauschigen Geheimpl ä tzchen.
Nun haben wir uns einen grossen Traum verwirklicht und einen Pool im Garten bauen lassen, damit wir die Bade Saison ausdehnen können: Baden im Glück und dankbar sein.
Das Wasser und die Wellen spielten für mich eine kleinere Rolle, neben all dem Eisessen und Sandburgenbauen. Natürlich war das Baden im Meer grossartig, aber wenn ich heute an die letzten Meerferien zurückdenke, kommen mir andere Gedanken zum Meer.
So zum Beispiel das Phänomen, dass, wenn ich nach einem Tag am Strand, am Abend im Bett liege, ich immernoch das Gefühl habe, die Bewegung des Wassers zu spüren. Ein merkwürdiges, aber zugleich schönes Gefühl.
Genauso schön finde ich, dass man sich im salzigen Meerwasser ohne Mühe treiben lassen kann. Dabei besteht zwar immer das Risko eine Portion Salz in den Mund zu bekommen, doch dieses Risiko nehme ich gerne auf mich.
Wenn ich so die Weite des Meeres betrachte, bekomme ich Lust, in die
Ferne zu reisen. Alles scheint möglich und erreichbar zu sein und ist doch so weit entfernt.
Die Weite und das Unbekannte des Meeres, hat mir als Kind immer etwas Angst gemacht. Diese Unwissenheit, was in den Tiefen des Meeres lebt. Nur schon ein klitzekleiner Fisch liess mich aufschrecken und bei steinigem Untergrund befürchtetete ich, jeden Moment von einem Krebs oder Fisch gebissen zu werden.
Ein wenig die Angst genommen, haben mir die Unmengen an Quallen, die es in einer unserer Meerferien gab.
Wollte man baden, so musste man sich damit abfinden, immer wieder auf die puddingartigen Tiere zu stossen. So unangenehm es auch war, ich glaube, seither kann ich die Zeit im Wasser viel mehr geniessen. Das sollte ich auch, da ich nicht jedes Jahr am Meer Ferien mache. Doch das finde ich auf eine gewisse Art und Weise auch gut so, denn umso mehr freue ich mich wieder darauf, mich im Wasser treiben lassen zu können, aber auch meine Haare vom salzigen Wasser und meinen Bikini vom Sand befreien zu dürfen.
Maturarbeit zur Wasserqualität der Eulach
Simone Berset | Wasser bedeutet nicht nur Leben, sondern ist auch gleichzeitig Lebensraum für viele Lebewesen, welche wir auf den ersten Blick gar nicht wahrnehmen, aber einen Hinweis auf die Gewässerqualität machen. Eben diese Lebewesen habe ich in meiner Maturarbeit genauer betrachet. Ich untersuchte die Wasserqualität der Eulach von der Quelle bis zu ihrer Einmündung in die Töss an acht verschiedenen Standorten mithilfe dem Bestimmen von verschiedenen Insektenlarven. Je nach Lebewesen reagieren die einen empfindlicher auf Schadstoffe als andere. Jene, denen, die Schadstoffe nichts ausmachen, können auch in verschmutzten Gewässern überleben.
An jedem Standort gibt es verschiedene Substrate wie Kies, Steine, Pflan
zen oder Falllaub. Je nach Substrat wendet man eine andere Methode zur Probeentnahme an. Zur Bestimmung der Wasserqualität ist es nicht ausschlaggebend, wie viele Individuen im Gesamten gesammelt werden, sondern, wie vielfältig eine Probe ist. Das heisst, je mehr verschiedene Tiere in einer Probe vorhanden sind, desto besser ist die Wasserqualität.
Ich verglich dabei immer zwei Standorte mit ähnlicher Ökomorphologie aber unterschiedlichem menschlichen Eifluss. Der eine Standort lag immer weiter oben im Fluss als der andere. Dies aus dem Prinzip, dass die Ökomorphologie als potentieller Einflussfaktor für die Wasserqualität ausgeschlossen werden kann. Die Ökomorphologie unterteillt man in verschiedene Kategorien, welche die
Maturarbeit zur Wasserqualität der Eulach
Natürlichkeit eines Standortes beschreiben. So gibt es die Unterscheidungsmerkmale: Substratvielfalt, Geschwindigkeit des Fliessgewässers, wie tief das Fliessgewässer ist und weitere. Ich habe für meine Auswertung der Wasserqualität das Vorhandensein verschiedener Makrotierchen (Egel, Steinfliegenlarven und andere) an den einzelnen Standorten und die Ökomorphologie dieser Standorte zu Hilfe gezogen.
Die Eulach ist rund 20 Kilometer lang und fliesst dabei an vielen möglichen Einflussfaktoren vorbei, welche die Wasserqualität beeinflussen können. So gibt es die Kläranlagen in Elgg
und in Elsau, die Landwirtschaft in diesen Gebieten und dann die Gemeinden Elgg und Winterthur. All dies bewirkt, dass mit einer stetigen Zunahme der menschlichen Einflüsse die Wasserqualität der Eulach entlang ihres Flussverlaufes abnimmt. Das Resultat meiner Untersuchungen ergab, dass die Wasserqualität der Eulach schlecht ist.
Wer sich für meine Maturarbeit im Detail intressiert, kann diese auf der Website der NGW nachlesen: www.ngw.ch/jungeNGW/NGWaward
Geschichten, die beschäftigen
gio | Ende 1947 wurde ich geboren und wuchs auf dem Land auf. Das verhalf mir zu einer Jugend ohne viel Zerstreuung. Darum lauschte ich den Erzählungen von meiner Lehrerin in der Unterstufe und dem Pfarrer im Religionsunterricht sehr aufmerksam. Beide erzählten spannende Geschichten, die meine Fantasie anregten. Wenn mir eine ganz besonders gefiel, hielt ich diese auf Zeichnungsblättern fest – die schrecklichen Geschichten klammerte ich aus. Bei mir musste die Sonne scheinen und alles sollte gut enden. Wenn nicht, wandte ich mich mit einem empörten «Warum?» an meine Lehrpersonen. Das kam öfter vor.
Eine Erzählung fand ich besonders verstörend. Die Geschichte von den
Ägyptern, die bei der Verfolgung der Israeliten mit Ross und Wagen im Meer versinken und umkommen, empfand ich besonders grausam. Und die verfolgten Israeliten wanderten trockenen Fusses ans andere Ufer, während das Wasser auf beiden Seiten wie eine Mauer stand. Ich kannte Wasser nur als flüchtiges Element. Das war also gar nicht möglich. Es steht aber so in der Bibel. Der Pfarrer nahm sich Zeit, meine Fragen anzuhören. Ich brachte ihn etwas in Erklärungsnot. Einerseits will die Bibel Wahrheit erzählen und anderseits darf man halt doch nicht alles so wörtlich nehmen. Ich war so wütend, dass ich von dieser Szene keine Zeichnung anfertigte.
odu | An der Generalversammlung vom 3. Mai feierte der Verein Sozialwerk
Wartstrasse 25 Jahre Wochenendstube. Das eigentliche Jubiläum fand zwar bereits ein halbes Jahr zuvor, am 6. Dezember, statt. Die Pfarrei St. Peter und Paul und die katholische Kirchgemeinde sind mit der Geschichte dieser sozialen Institution eng verknüpft. Weil dies den heutigen Vereinsmitgliedern kaum mehr bekannt ist, gab der Schreibende, von Anfang an in die Planung involviert, einen Überblick über die Entstehungsgeschichte der Wochenendstube.
Ausgangspunkt ist die massenhafte Entlassung von Beschäftigten in Winterthur zu Beginn der 1990er Jahre, ausgelöst durch die strategische Neuorientierung der Industrieunternehmen Sulzer und Rieter. Zu jener Zeit war in St. Peter und Paul ein kirchlicher Sozialdienst eingerichtet worden als sichtbares Zeichen dafür, dass die Kirche ein Ort der Diakonie ist.
Wartstrasse-Häuser 11 bis 17
Gleichzeitig befasste sich die Kirchenpflege Anfang der 1990er Jahre mit
dem Problem, wie sie die Liegenschaften an der Wartstrasse, die der Kirchgemeinde gehörten, künftig nutzen und deren dringend notwendige Sanierung finanzieren könnte. In Nummer 11 wohnten der Seelsorger der Missione Cattolica Italiana und die italienischen Klosterfrauen, die den Kindergarten in Nummer 13 führten. In Nummer 15 befand sich ein Theatersaal und besass der Kolping Versammlungsräume sowie Zimmer und Wohnungen, die vermietet wurden. In Nummer 17 befand sich das katholische Vereinshaus mit dem Restaurant Neuwiesenhof.
Neben der Sanierung der Wartstrasse Häuser war ein weiteres Bauprojekt bei der Kirchenpflege hängig: die Renovation des Pfarreiheims St. Peter und Paul und der Liegenschaft Laboratoriumstrasse 5. Die Idee, die beiden Bauvorhaben zu verknüpfen, indem die Wartstrasse Häuser an die Katholische Zentralkommission (heute Synodalrat) in Zürich verkauft und mit dem Erlös die Sanierung der Laboratoriumstrasse 5 finanziert würden, schei terte am Nein der Synode. Die
Gemütliche Runde in der Wochenendstube im April 2023
Generalversammlung des Vereins Sozialwerk Wartstrasse
Zentralkommission ihrerseits hatte den Handel befürwortet in der Absicht, die ebenfalls sanierungsbedürftige Paulus Akademie an die Wartstrasse nach Winterthur zu verlegen. Pfarreirat und Sozialdienst von St. Peter und Paul schlugen nun vor, an der Wartstrasse ein «Sozialhaus» einzurichten. In der Zwischenzeit hatte die Kirchenpflege beschlossen, das Haus Nummer 11 zu behalten und zu renovieren.
Josef Annen, damaliger Pfarrer, die kirchliche Sozialarbeiterin Annemarie Hütte und der Pfarreiratspräsident ergriffen die Initiative und schlugen der Kirchenpflege vor, einen Teil der Gebäude künftig für soziale Zwecke zu nutzen.
1993 wurde von der Kirchenpflege eine Arbeitsgruppe eingesetzt mit dem Auftrag, ein Konzept für den Betrieb eines «Sozialhauses» an der Wart strasse zu erarbeiten. Im zehnköpfigen Gremium waren die Kirchenpflege, Pfarreien, Sozialdienst, VIKO, Kolping und das städtische Sozialamt vertreten. Als Ergebnis ihrer Abklärungen beantragte die Arbeitsgruppe im Sommer 1994 bei der Kirchgemeinde, die anstehende Sanierung der Häuser so zu planen, dass in Nummer 15 auf zwei Etagen Grosswohnungen für «Begleitetes Wohnen» von sozial destabilisierten Familien eingerichtet werden können. Die danach eingesetzte «Planungskommission Liegenschaften Wartstrasse» erteilte
1995 konkrete Planungsaufträge an das mit der Sanierung beauftragte Architekturbüro. Die von diesem vorgelegten Entwürfe sahen auftragsgemäss
Grosswohnungen vor. Doch plötzlich zog sich die Stadt wieder vom Projekt zurück, obwohl das Konzept der Grosswohnungen primär den Bedürfnissen des städtischen Sozialamts entsprach.
Treffpunkt Wochenendstube
1996 wurden das Haus Wartstrasse 11, das Pfarreiheim und das Gebäude Laboratoriumstrasse 5 saniert. Die Wartstrasse Häuser 13–17 wurden später an den Winterthurer Architekten Giovanni Cerfeda verkauft, der sie noch heute besitzt. Die Arbeitsgruppe «Sozialhaus» begann ein neues Konzept für eine soziale Nutzung der vorhandenen Räumlichkeiten zu erarbeiten. Dabei fokussierte sie sich immer mehr auf das Projekt einer Wochenendstube nach dem Vorbild der bereits bestehenden Institution im Brahmshof in Zürich (heute «Solino»). Im Frühjahr 1997 wurde bekannt, dass ab Ende Juli die inzwischen an eine multikulturelle Gruppe vermietete Parterrewohnung an der Wartstrasse 11 frei würde. Im Juni meldete die Arbeitsgruppe bei der Kirchgemeinde den Wunsch an, die Parterrewohnung für den Betrieb einer Wochenendstube zu mieten.
Nachdem der Mietvertrag unterschrieben war, wurde am 27. August der Trägerverein Sozialwerk Wartstrasse gegründet. Am 6. Dezember 1997 öffnete die Wochenendstube erstmals ihre Türe. Seit nunmehr 25 Jahren besuchen regelmässig etwa drei Dutzend alleinlebende Frauen und Männer an Wochenenden die gastfreundliche Stube, die ihre Entstehung wesentlich der Initiative der Pfarrei St. Peter und Paul verdankt.
Andreas Brülisauer | «Bleibt in mir, so bleibe ich in euch» sagt Jesus im Johannesevangelium. Dieser Bibelvers hat mich 13 Jahre als Franziskaner und weitere 20 Jahre in meiner Tätigkeit als Seelsorger begleitet.
Ich heisse Brülisauer Andreas und komme aus der Ostschweiz, und zwar aus Rheineck nahe dem Bodensee. Daher fühle ich mich auch in der Nähe eines Sees oder eines Flusses sehr wohl. Ich unternahm viele Radtouren um den Bodensee oder entlang des Rheins ins Rheintal. Auch das Wandern stand immer wieder auf dem Programm, da doch der Säntis wie der Hohe Kasten unsere grossen Nachbarn sind. Das musikalische Gen verdanke ich meiner Mutter. Das Akkordeon ist mein grosser Freund und Begleiter. In Goldach (SG) schloss ich eine Lehre als Typograph (heute Polygraph) ab. Nach
der Rekrutenschule in Bern und längerem Hin und Her entschloss ich mich, Franziskaner zu werden. 13 Jahre verbrachte ich im Franziskanerorden in Eschenz, Näfels, Zürich und Freiburg, wo ich sechs Jahre Theologie studiert hatte. Schon während des Studiums sammelte ich meine ersten Erfahrungen im Erteilen von Religionsunterricht in Giffers und Plaffeien. In den Pfarreien Ebmatingen, Egg und Zürich Fluntern habe ich während 20 Jahren viele Erfahrungen in der Seelsorge, Jugendarbeit, Unterricht und Seniorenarbeit gemacht und bin froh, sowohl diese mitzubringen, als auch neue Herausforderungen anzunehmen.
Nun freue ich mich auf Sie, auf meine Aufgabe als Spitalseelsorger, auf mein neues Team und die vielen neuen Begegnungen.
Claudia Gabriel | Suchen Sie eine äusserst sinnvolle, befriedigende Freiwilligenarbeit?
Für PatientInnen, die sich nachts einsam fühlen und menschliche Nähe brauchen, gibt es seit 1994 die freiwillige Sitzwache am KSW. Mit ihrem nächtlichen Dienst am Krankenbett entlastet sie Pflegende und Angehörige. Die Mitglieder der Sitzwache werden in einem viertägigen Kurs umfassend ausgebildet. Die Sitzwachenden treffen sich einmal monatlich zum Austausch in kleinen
❱ Andreas Brülisauer ist seit dem 1. Juni am KSW in der katholischen Spitalseelsorge mit einem 50 Prozent Pensum tätig.
Gruppen unter der Leitung der Spitalseelsorge. Auch Weiterbildung und Gemeinschaft kommen nicht zu kurz.
Für Interessierte: Am Dienstag, 4. Juli, 19.00 Uhr findet ein Infoabend und am 27./28.Oktober und 24./25. November der obligatorische Einführungskurs statt.
Anmeldung:sitzwache@ksw.ch/0522662121
Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen. Er weidet mich auf saftigen Wiesen und führt mich zu frischen Quellen. Er gibt mir neue Kraft. Er leitet mich auf sicheren Wegen und macht seinem Namen damit alle Ehre. Auch wenn es durch dunkle Täler geht, fürchte ich kein Unglück, denn du, Herr, bist bei mir. Dein Hirtenstab gibt mir Schutz und Trost. Du lädst mich ein und deckst mir den Tisch vor den Augen meiner Feinde. Du begrüsst mich wie ein Hausherr seinen Gast und füllst meinen Becher bis zum Rand. Deine Güte und Liebe begleiten mich Tag für Tag; in deinem Haus darf ich bleiben mein Leben lang.
(Psalm23)
Marcus Scholten | Vergeben kann eine Person alleine, zur Versöhnung braucht es zwei Menschen – so Lukas Amstutz, Bildungsleiter am Bienenberg, dem
Anerkannte Opfer müssen sich nicht mehr verstecken oder gar schämen für das, was ihnen angetan worden ist. Diese Wahrnehmung als Opfer stellt Menschenwürde wieder her. Und nur wenige Bedürfnisse sind in uns Menschen so tief verwurzelt, wie das, einfach wahrgenommen zu werden.
Marie-Ursula Kind war als Anwältin in der Anklage beim Internationalen Gerichtshof für das ehemalige Jugoslawien zuständig. Bei allen Unzulänglichkeiten und Enttäuschungen, die dort erlebt wurden, bis hin zu dem
Mennonitischen Bildungshaus in Liestal. Trotz oder genauer wegen der erlittenen Verfolgungen sind die Mennoniten zu Agenten des Friedens und der Versöhnung geworden und bauen ihre theologische Ausrichtung ganz auf der Friedensbotschaft Jesu auf. Psalm 85 sagt: «Es begegnen einander Gnade und Wahrheit; Gerechtigkeit und Friede küssen sich.» Diese vier Elemente sind unverzichtbar für Versöhnung und für den Prozess, der zu dieser führt. Hier kommt auch der Wert der Tribunale, zum Beispiel des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag, zum Tragen. Egal ob Wahrheitskommission oder Völkerrechtsprozess, die Wahrheit kommt auf den Tisch, Täter werden als Täter entlarvt und Opfer als Opfer anerkannt. Gerade diese Akzeptanz ist für die Opfer häufig mehr wert, als die Verurteilung und Bestrafung der Täter.
Frustrationserlebnis, ein Verfahren einstellen zu müssen, wenn ein Angeklagter verstirbt, bleibt als Gewinn eines Tribunals die Wiederherstellung der Menschenwürde für die Opfer. Es kann auch zu Gerechtigkeit und Ausgleich kommen.
Besonders dann, so Thomas Wallimann, katholischer Sozialethiker aus Stans, wenn Völker nach einer Schuld
annerkennung einander wieder auf Augenhöhe begegnen. Dann, und nur dann kann Friede möglich werden. Gerade in den Tagen der Veranstaltung jährte sich die Unterzeichnung der Elysée Verträge zwischen Frankreich und Deutschland zum 60 igsten Mal. Ein aktuelles Beispiel dafür, wie aus dem Schlachtfeld Europas eine Freundschaft zwischen zwei Völkern wachsen kann.
Ist Versöhnung möglich? – Der alte Begriff der Sühne ist aus unserem Sprachgebrauch fast verschwunden –leider. Denn das Wort Versöhnung hat mit einem Sohn nichts zu tun, es kommt vom Begriff Sühne und das hat mit Anerkennen, Wiedergutmachen, Wahrheit und Würde, Gerechtigkeit
und Frieden zu tun. Wie im Psalm 85 beschrieben – kommt dies zusammen, dann gelingt Versöhnung und ist eine Gnade.
Hansruedi Frey | Das Bauprojekt der Architekten Felix Lötscher und Robert Tanner für unser Pfarreizentrum St. Ulrich, das Ende der 1960er Jahre siegreich aus dem damaligen Wettbewerb hervorging, war von seinen Schöpfern mit dem Titel «Oase» benannt worden. Ob wir uns dem Bauensemble auf der Schaffhauser oder Seuzacherstrasse oder vom Stadtzentrum oder der Autobahn her nähern, immer präsentieren sich uns schützende Mauern, die den alltäglichen Verkehrslärm vom zentralen Innenhof fernhalten. Nur schmale Zugänge lassen uns in dieses Zentrum eintreten. Wir sollen bereits hier, vor dem Eintauchen in den Kirchenraum,
Ruhe und Stille erfahren, um uns so, sitzend auf einem Bänkli oder sinnierend auch im Stehen von der Alltagshektik befreien zu können. Auf diese Weise ruhig geworden möchten wir vielleicht weitere Schritte hinein in die Kirche oder die Marienkapelle wagen, um dort unseren Gedanken ihren Lauf zu lassen oder ins Zwiegespräch mit Gott zu treten.
In dieser Baukonzeption erfahren wir im übertragenen Sinn wohl das, was auch Wüstenreisende erleben, wenn sie nach langer, anstrengender Fahrt auf holpriger Piste die lebensfeindliche, aber durchaus auch faszinierende Gesteins oder Sandeinöde
hinter sich lassen dürfen um endlich in den schattenspenden Schutz von Dattelpalmhainen mit zugehörigen Oasenbrunnen einzutauchen. Viele dieser Brunnen werden durch Quellwasser gespiesen, das aufgrund der spezifischen Lagerung der Gesteinsschichten im Untergrund automatisch an die Oberfläche tritt, oder dann durch Grundwasser, welches bereits
mittels bescheidener Schöpfeinrichtungen der Oasenbauern in den Brunnenanlagen zur Verfügug steht. Ganz speziell eindrücklich geschieht dies bei artesischen Brunnen, in welchen das Wasser aufgrund der besonderen Ausformung der Grundwasserträgerschicht unter hohem Druck steht und nach dessen Erbohrung automatisch emporquillt und sich in den Oasengarten ergiesst. Durch nur geringen oder sogar gar keinen technischen Aufwand steht also dieses lebensnotwendige Nass den Menschen zur Nutzung bereit.
Gilt dies nicht auch in unserer Oase St. Ulrich: Das, was zum Leben so unverzichtbar notwendig ist, was das Leben so sinnvoll und erfüllt macht, dürfen wir mit wenig Aufwand erfahren, es will zu uns dringen und steht uns unerschöpflich zur Verfügung.
Traditionelles Pfarreifest
gio | Alle Jahre wieder findet unser Oasenfest statt. Ein multikultureller Anlass. Wir begehen das Fest zusammen mit den verschiedenen Missionen, die in unserer Kirche ihre Gottesdienste feiern. Nach der gemeinsamen Feier in der Kirche wird eine Auswahl an kulinarischen Genüssen angeboten. Der Höhepunkt vom frühen Nachmittag ist der Sponsorenlauf. Der Reinerlös fliesst in das Jahresprojekt der Pfarrei. Diesmal ist es das Freizeitzentrum Don Bosco in Ostrave in der Tschechischen Republik.
Juli
1 Samstag Fiire mit de Chlinä, 16.00, reformierte Dorfkirche
2 Sonntag Ulrichsfest, anschliessend Apéro, 10.30
4 Dienstag Seniorennachmittag, 14.30, mit dem gemischten Chor Hünikon, Pfarreiheim St. Peter und Paul
14 Freitag Frauengruppe, 19.00, gemütlicher Abend im Restaurant Friedtal
19 Mittwoch Nachmittagswanderung der Frauengruppe, Bäretswil–Kempten (Infos siehe forum)
August
8 Dienstag Jahresausflug der Frauengruppe (genaue Infos siehe forum)
16 Mittwoch Nachmittagswanderung der Frauengruppe ins Reppischtal ab Birmensdorf
22 Dienstag Minigolf der Frauengruppe, 19.00, Schützenweiher
27 Sonntag Familiengottesdienst zum Schulanfang, 9.30
September
10 Sonntag Oasenfest mit Festwirtschaft, 11.00
17 Sonntag Ökumenischer Bettagsgottesdienst, 9.30
20 Mittwoch Nachmittagswanderung der Frauengruppe (Infos siehe forum)
26 Dienstag Seniorennachmittag mit der Spitex, 14.30, Pfarreiheim St. Peter und Paul
17–23 Seniorenferien in Appenzell, Infos und Flyer liegen auf
Donnerstag,14.00, «Ginelli, Caffé e Gelato», EinkaufszentrumRosenberg
Katharina Schirrmeister | Haben Sie am letzten Sonntag Geld in die Kollekte gespendet? Wenn ja, haben Sie wahrscheinlich ein Projekt unterstützt, über das in einer Kommission der Kirchenpflege beraten und abgestimmt wurde. In dieser Kommission, «Kirchliches Engagement für Solidarität im In und Ausland» kurz KESo, durfte ich in den vergangenen Jahren in meiner Funktion als Kirchenpflegerin mitberaten und mitentscheiden über die Verwendung von Steuer und Kollektengeldern. Es war spannend, so viele unterschiedliche Hilfsprojekte in fast allen Kontinenten kennen zu lernen, und es bedeutete jedes Mal Verantwortung zu übernehmen, wenn man sich für ein Projekt, damit aber notgedrungen gegen einige andere entscheidet.
Als Pfarreipflegerin war ich als Bindeglied zwischen Kirchenpflege und Pfarrei automatisch Mitglied des Pfarreirates, mit dem ich besinnliche Momente, intensive Diskussionen, anstrengende Stunden und gemütliches Miteinander erlebt habe. Es war eine Ehre und eine grosse Verantwortung, als Pfarreipflegerin die Pfarrwahlkommission zu leiten. Im Weiteren wurde ich von der Kirchenpflege in den Vorstand der Katholischen Spitex delegiert, wo ich an einer Organisationsentwicklung und dem Zusammenschluss mit der Evangelischen Spitex mitarbeite. Weder aus dem Pfarreirat
noch aus diesem Vorstandsamt ziehe ich mich trotz meines Rücktritts aus der Kirchenpflege zurück. Warum also ein Rücktritt, wenn ich mehrere der mit der Kirchepflege verknüpften Ämter behalte und diese Arbeit als interessant, spannend und bereichernd erlebt habe? Ein Hauptgrund ist meine berufliche Situation, die unregelmässige Arbeitstage und Schichtarbeit mit sich bringt, was eine Teilnahme an den stets am Montagabend stattfindenden Kirchenpflegesitzungen zu einer zu grossen Belastung und häufig sogar unmöglich werden lässt. An diesen Sitzungen werden dank des dualen Systems und in Zusammenarbeit mit den Seelsorgenden die Weichen für die Entwicklung der Kirchgemeinde Winterthur gestellt, und es ist daher wichtig, dass auch die Perspektiven der einzelnen Pfarreien und Anspruchsgruppen eingebracht werden. Ausser den von mir aufgezählten Engagements beteiligt sich die Kirchgemeinde in einer Vielzahl von gemeinnützigen Organisationen und entsendet VertreterInnen in deren Gremien. Und ausser der von mir erwähnten Kommission KESo bestehen in der Kirchenpflege die Ausschüsse Finanzen, Personal, Bau und Liegenschaften sowie die Kommission Jugend und die Kommission für Soziale Aufgaben und Freiwilligenarbeit, in denen Personen mit Interesse, Fachwissen und Freude an Entwicklungsprozessen gefragt und geschätzt sind.
Auflösung der Pfarrwahlkommission
Katharina Schirrmeister | Die Pfarrwahlkommission wurde durch die Kirchenpflege aufgrund des Reglementes zur Neuwahl von Pfarrern aus dem Jahr 2013 eingesetzt. In dessen Neufassung (noch in Überarbeitung) findet sich Genaueres zur Zusammensetzung der Kommission und Erläuterungen: «Ziel ist es, einen Pfarrer zu suchen, der die verschiedenen Kräfte und Gruppierungen in der Pfarrei zu integrieren versteht…». So wurde bei der Zusammensetzung Wert auf möglichst grosse Diversität gelegt, die Altersspanne erstreckte sich von 20 bis 80 Jahre, es waren Pfarreirat, Katechetinnen, Frauen PP und Mitarbeitende der Pfarrei vertreten. Um uns aufeinander einzustimmen und etwas kennen zu lernen, begannen wir unsere Arbeit damit, festzuhalten, was uns in der Pfarrei wichtig ist, was wir behalten und weiterentwickeln wollen. Wir sichteten Inserate, diskutierten Formulierungen und Prioritäten und bereiteten auf diese Weise vor, auf welchen Inhalt sich spätere Vorstellungsgespräche fokussieren sollten. Immer wieder gelangten wir zu dem Schluss, dass ein neuer Pfarrer nicht ohne eine Gesamtsicht auf die Pfarrei und die Entwicklung der gesamten Kirchgemeinde gedacht werden kann. Selbstverständlich geht dies weit über die Grenzen der Aufgaben einer Pfarrwahlkommission hinaus, zeigt aber vor allem, dass allen die Zukunft unserer Pfarrei und unserer Kirchgemeinde sehr am Herzen
liegt und alle die Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt für TheologInnen, aber auch die stetig sinkende (oder sich verändernde?) Beteiligung an kirchlichen Angeboten besorgt beobachten. Zum Glück waren wir ein Gremium, in dem es immer wieder auch optimistische Stimmen gab und jedes Mal in der derzeitigen Situation auch das Entwicklungspotential aufgezeigt wurde, so dass wir nie völlig mutlos die Sitzungen verliessen.
Das Echo auf unser Inserat war sehr gering. Wir führten ein einziges Vorstellungsgespräch. Bei der Vorbereitung darauf zahlten sich unsere Diskussionen im Vorfeld aus, wir waren als Team sehr effizient und eingespielt und erhielten aussagekräftige Antworten auf unsere Fragen – doch der Bewerber erwies sich als ungeeignet.
Während der Überlegungen, mit welchen Änderungen der Strategie wir weitere Kreise möglicher Kandidaten erreichen könnten, teilte uns Stefan Staubli mit, dass er sich die Übernahme des Amtes als Pfarrer von St. Peter und Paul vorstellen könne. Natürlich war und ist unsere Freude hierüber riesig!
Die Pfarrwahlkommission wurde von der Kirchenpflege aufgelöst, da wir einen Pfarrer haben. Offen sind mehrere Stellen in der Seelsorge. Daher bleibt die Sorge um die Zukunft, um die Notwendigkeit, Pfarrei neu zu denken und Antworten auf die Frage zu suchen, wie unsere Pfarrei aussehen soll.
In St. Peter und Paul und St. Ulrich
Erstkommunion am 16. April in St. Peter und Paul In einem festlichen Gottesdienst mit dem Thema «gewandelt verwandelt» durften 28 Mädchen und Jungen ihre
Erstkommunion feiern. Wir wünschen ihnen auf ihrem Lebens und Glaubensweg viel Glück und Gottes Segen.
Emilia Bauer, Kiran Baumann, Julian Bretscher, Liana Brücker, Emma Burmann, Melissa Cirillo, Fabian Fäh, Rahel Friedl, Lotta Gerster, Maurice Gisler, Vivienne Grob, Lea Hähnel, Flavia Hardmeier, Mizue Kitade, Sarina Koprio, Nevio Andrin Largo, Selina Lucarelli, Luina Manta, Alexander Mesulaj, Leopold Neller, Gabriela Peña Viamonte, Luisa Ramaj, Lucca Rechsteiner de Sousa, Ainara Satzl, Darius Tecko, Silvan von Moos, Joshua Zahler, Aemilius Zehnder
Erstkommunion am 16. April in St. Ulrich unter dem Motto: «Wer teilt, gewinnt»
Aaron Quan, Moritz Schneider, Edoardo Virga, Vittoria Gagliardi und Livio Schneider sind die diesjährigen ErstkommunikantInnen von St.Ulrich.
Marcus Scholten | Warum Berlin? Die Stadt der Gegensätze, die vieles doppelt hat! Uns begegnen menschliche Extreme: Im Austausch mit einem ehemaligen Stasihäftling und der Persönlichkeit Dietrich Bonhöffers. Christentum eine Randerscheinung, aber in der Stadtmission Unterkunft mittendrin in christlichem Handeln und Helfen.
Warum Firmreise? Erlebnisse und Erfahrungen direkt und nicht am Bildschirm, eine Gemeinschaft erleben! Vielleicht das wesentlichste Angebot auf dem Firmweg, sicher!
Gemeinsame Firmung in St. Peter und Paul
Bernadette Gantner | 20 Jugendliche aus den Pfarreien St. Peter und Paul und St. Ulrich empfingen von unserem Generalvikar Luis Varandas das Sakrament der Firmung. Der Festgottesdienst stand unter dem Thema «Gottesliebe – Nächstenliebe – Selbstliebe».
Lucas Alves Nardiello, Samira Bleistein, Elisa Bordoni, Lia Brazerol, Lucio Emanuel Businger, Filippo Caprioli, Lucas Dias Kopp, Pero Filipovic, Mila Hanna Froese, Delia Gamboni, Sem Habtu, David Hiller, Raul Kläusli, Alisa Mesulaj, Lorena Mosca, Nikhil Mukherjee, Rafael Marcio Munz, Lukas Oberholzer, Tiziano Truninger, Solène Wenger
Stefan Staubli | Das Pfarrhaus von der Pfarrei St. Peter und Paul bleibt ein Unikum in der kirchlichen Landschaft Zürichs. Und dies nicht wegen des Baus oder des Pfarrers, sondern wegen der Existenz einer zu 70 Prozent fest angestellten Pfarrhaushälterin. Darüber bin ich sehr glücklich. Wahrscheinlich hat Corinne Renggli, als sie vor vielen Jahren die BäuerInnenschule im Strickhof Wülflingen besuchte, kaum vorhergesehen, einmal in einem katholischen Pfarrhaus zu landen. Nun also wirkt sie segensreich im Haus und erlaubt mir so immer wieder, mich als Gastgeber für Aushilfen und weitere Gäste zu betätigen. Dass sie sich nebst Fähigkeiten im Haushalt auch schon länger theologisch spirituell weiter
gebildet hat, macht sie zu einer inspirierenden Gesprächspartnerin. So hilft sie mit, dass das Pfarrhaus weiterhin ein gastliches Haus der Pfarrei bleibt.
Pfarreiausflug an Auffahrt
Willy Germann | Peter und Paul zu Peter und Paul: Dass der Auffahrtsausflug unserer Pfarrei zu einer Kirche mit den gleichen Patronen führte, dürfte eine Premiere gewesen sein. Keine Premiere war hingegen, dass wir den Gottesdienst in einer paritätischen Kirche, wo sich katholische und reformierte Gottesdienste abwechseln, feierten. Bereits vor einem Jahr war eine alte paritätische Kirche in Romanshorn das Ziel des Auffahrtsausflugs. Eine Kirche für beide Konfessionen: Ist dies eine verpasste Chance für die Ökumene in
der Vergangenheit? Ist es Zukunftsmodell für die gemeinsame Nutzung von unterbelegten Kirchen?
In drei Gruppen erreichten die Teilnehmenden das ThurDorf Uesslingen. Die Wandergruppe nahm den Weg von der Kartause Ittingen nach Uesslingen unter die Füsse. Die Velogruppe startete in Winterthur und konnte bereits eine halbe Stunde später von einer Höhenstrasse ob Thalheim eine wunderbare Sicht auf das Thurtal geniessen, wenig später sogar ein grünes Paradies unter der hohen Ossingerbrücke. Am
einfachsten hatten es jene, die fast bis zur Kirche mit dem ÖV fahren konnten.
Katharina Schirrmeister ging in der Kirche auf die Geschichte paritätischer Konsensfindung ein. Nach Jahrhunderten gemeinsamer Nutzung eines Gotteshauses, konnten sich KatholikInnen und Reformierte vor 150 Jahren nach 100 Sitzungen auf den Bau der jetzigen Kirche einigen.
Den Gottesdienst bereicherte der Kirchenchor mit eindrücklichen Gesängen, bei denen alle zum Mitsingen eingeladen waren. Stefan Staubli und Marianne Pleines setzten sich in einem Predigtgespräch mit dem Himmel auseinander. Himmel nicht als Ort und Ziel, sondern als Sphäre der Liebe, die wir stets neu erfahren können. «Gott im Himmel und uns nah auf Erden», hiess es dazu mehrmals in den Fürbitten.
Gleichsam als Zeichen himmlischer Tischgemeinschaft versammelten sich alle Gottesdienstbesuchenden zum Va
terunser und zur gemeinsamen Kommunion um den Altar.
Nach der Messe kam die stattliche Gruppe in der Engelschüür in den Genuss aromatisch harmonischer Hausweine und eines reichhaltigen Menüs. Zur gelösten Stimmung und guten Laune aller trug nicht zuletzt das Wetter bei, das uns nach regnerischen Tagen vor Nässe verschonte.
Pfarreireise vom 24. bis 31. Mai
Alice Bosshard-Walt | Zur Kulturreise nach Portugal, das Reiseziel angeregt von Hugo Gehring, schreibt die Organisatorin Magdalen Bless:
«Dieses interessante Land überrascht Reisende mit malerischen Landschaften und Städten, mit einer reichen Geschichte und herrlichen architektonischen Schätzen, aber auch mit der Freundlichkeit und Gelassenheit seiner Menschen. Die langen Atlantikküsten prägen das Land, seit je war es
mit der Seefahrt vertraut. Im 15. und 16. Jahrhundert waren die wagemutigen Portugiesen die bedeutendste Entdeckernation der Welt. Sie spürten neue Seewege in ferne, unbekannte Regionen auf und errichteten ein weltumspannendes Handelsimperium. Märchenhafte Bauten erinnern an den Glanz jener Zeit.»
Einen ersten Eindruck dieser Pracht erlebten wir bei Führungen durch das historische Zentrum von Porto. Wir
Pfarreireise vom 24. bis 31. Mai
besuchten den Börsenpalast mit seinem zauberhaften «arabischen Saal», die Kirche Sâo Francisco, reich ausgestattet mit barockem, vergoldetem Schnitz werk, die Kathedrale mit dem Kreuzgang, der mit grossflächigen Azulejos (Fliesen) geschmückt ist, so wie es auch die Wände der Bahnhofhalle und viele Wohnhäuser sind. Eine Bootsfahrt auf dem Douro bot einen schönen Blick auf das Stadtpanorama, die berühmte Eiffelbrücke und auch auf Lagerhäuser des bekannten und beliebten Portweins.
In der prunkvollen Wallfahrtskirche Bom Jesus in Matosinhos, Distrikt Porto, staunten wir einmal mehr über die üppige barocke Pracht und schlenderten anschliessend vorbei an bunten Marktständen aus Anlass des gerade stattfindenden Kirchenfestes.
Auf der Fahrt durch eine reizvolle Hügellandschaft gelangten wir am dritten Tag zur traditionsreichen Universitätsstadt Coimbra . Zuoberst auf dem Stadthügel wurden wir durch eine der ältesten Universitäten Europas mit seiner berühmten Bibliothek geführt. Eindrücklich waren auch die Sakral
bauten in der malerischen Altstadt. Besonders gefallen hat die romanische Klosterkirche Sé Velha. Weiterfahrt nach Fatima, dem bedeutendsten Wallfahrtsort in Portugal, wo 1917 die Madonna mehrfach drei Hirtenkindern und zuletzt 70 000 Menschen erschienen sein soll. Beim Rundgang durch die Basilika, die Erscheinungskapelle und über den riesigen Platz beeindruckte auch die schlichte, moderne Kirche, in der 9000 Personen Platz finden. Berührend und eindrücklich am Abend die Lichterprozession!
Ein weiterer Höhepunkt am vierten Reisetag war das wunderbare ehemaligen Kloster Batalha mit der Auszeichnung UNESCO Weltkulturerbe. In der edlen gotischen Klosterkirche ist Heinrich der Seefahrer begraben. Er war der geniale Initiator vieler Entdeckungsfahrten. Die Kreuzgänge und das Achteck der «Capelas Imperfeitas» mit Königsgräbern sind Glanzstücke des manuelinischen Stils, wunderbares filigranes steinernes Masswerk.
Auf der Weiterfahrt durch eine fruchtbare Landschaft besuchten wir auch die grossartige ehemalige Zisterzienserabtei Alcobaça. Hier beeindruckte die gotische Architektur der Kirche, der Kreuzgang und die verschiedenen klösterlichen Räume.
Lissabon erreichten wir am Abend, hier logierten wir vier Tage in einem Hotel an bester Lage. Der Frühstücksraum und die Bar im siebten Stock bieten eine grossartige Aussicht über die Stadt. Das Nachtessen am Samstagabend in einem volkstümlichen Restaurant in der Fussgängerzone hinter dem Hotel war ein besonderes Erleb
nis. Während in der lebhaften Gasse Benfica Lissabon Fussballfans zirkulierten und sich lautstark über den Sieg ihrer Mannschaft freuten, wurde uns ein typisches portugiesisches Fischmenu serviert. Zwischendurch begeisterten uns brasilianische Strassenkünstler mit einer akrobatischen, zirkusreifen Show.
Auf einem ausgedehnten Stadtrundgang am nächsten Tag mit einer lokalen Führerin erkundeten wir die «Weisse Stadt», sie zählt wegen ihrer reizvollen Lage an der seeartigen TejoBucht und dem «atlantischen Licht» zu den schönsten Metropolen Europas.
Im glanzvollen ehemaligen Kloster der Hieronymiten, bewunderten wir den doppelstöckigen Kreuzgang, ein Glanzstück der Manuelinik. Manche Säulen wirken wie gedrechselt, Adler, Blüten und Phantasiewesen zieren die verschnörkelten Seiten. Auch am Turm von Belém, am Ufer des Tejos, einst zum Schutz der Hafeneinfahrt gebaut, ist neben den orientalischen Haubenkuppeln reiches Dekor zu sehen.
Den Pfingstsonntag feierte unsere Reisegruppe mit einem Gottesdienst in einer Antoniuskirche. Die Predigt von Hugo Gehring über das Wirken des Heiligen Geistes, das Singen von Taizéliedern, angeleitet von Alberto Dietrich und die Flötenmusik von Lisbeth Scherrer und Franz Sigg berührten und werden wohl allen in bester Erinnerung bleiben.
Am Pfingstmontag fuhren wir durch eine grüne Landschaft nordwärts nach Mafra und besuchten dort den grandiosen Nationalpalast. Der eindrückliche, grösste Bau der iberischen Halbinsel beherbergte einst je ein Mönchs und
Nonnenkloster, eine herrliche Bibliothek, eine grosse Kirche, sowie erlesene Wohnräume der Königsfamilie.
Eine weitere Sehenswürdigkeit am Dienstag war der Besuch des Nationalschlosses in Sintra, unter arabischer Herrschaft gegründet und über acht Jahrhunderte eine der königlichen Residenzen.
Ein Abstecher zum westlichsten Punkt des europäischen Festlandes Cabo da Roca: Vom Leuchtturm führen Pfade zu den Vorsprüngen über der wilden Steilküste zum Kap. Eifrig fotografiert wurde natürlich auch in den gemütlichen Mittagspausen am Atlantik, im idyllischen Fischerdorf Ericeira und im grösseren Ferienort Cascais.
Beim letzten Nachtessen in Lissabon hörten wir den Fado, die typisch portugiesischen, wehmütigen und leidenschaftlichen Lieder.
Wie immer gehört das Erleben von Gemeinschaft zum wertvollen Teil der Reise. Herzlichen Dank allen, die die Pfarreireise ermöglicht und zum guten Gelingen beigetragen haben!
Marc Fürst und Beate Grodofzig Fürst | Am Samstag, 8. Juli, feiern wir wieder einen Familiengottesdienst zum Schuljahresabschluss in der Kirche St. Peter und Paul sowie anschliessend das PP Sommernachtsfest im Pfarreiheim. Geniessen Sie einen gemütlichen Sommerabend bei einem Apéro, Abendessen vom Grill mit Sa
latbuffet, Getränken sowie einem feinen Dessert.
Herzliche Einladung an alle, Klein und Gross, Jung und Alt.
Genauere Informationen entnehmen Sie bitte dem forum, der PfarreiWebsite sowie den aufgelegten Flyern.
Ihr Vorbereitungsteam des PP Sommernachtsfestes
Seniorenferien in Appenzell im September
Mägi Fässler | Sind Sie Seniorin oder Senior und möchten gerne eine Woche Ferien in Gemeinschaft verbringen? Dann kommen Sie doch vom 17. bis 23. September mit uns in die Seniorenferien. Wir verbringen im Hotel Hecht in Appenzell eine abwechslungsreiche Zeit am Fusse des Alpsteinmassivs. Wir werden die einmalige appenzellische Volkskultur erleben, indem wir Museen besichtigen, eine Führung in einer
ortsansässigen Firma besuchen und hoffentlich auch ein Konzert einer Appenzeller Streichmusik erleben. Wahlweise können unsere Feriengäste in der Gegend wandern oder spazieren. Sechs Luftseilbahnen verkürzen die Wege vom lieblichen Talkessel in die schroffen Berge.
Das Hotel Hecht befindet sich mitten im malerischen Ortskern von Appenzell. Wir logieren in komfortablen Zimmern und geniessen das reichhaltige Frühstücksbuffet und abends ein Drei Gang Menü.
Am Abend bietet unser Team Programme mit Spiel und Spass für alle, die noch mögen, an. Genauere Informationen finden Sie auf den Flyern, die in St. Peter und Paul und St. Ulrich aufliegen werden.
Wir vom Leitungsteam (Margrit Bachmann, Monika Frey, Giovanni Schäfli und Mägi Fässler) freuen uns über Ihre Teilnahme.
Sonntag, 27. August
■ 11.30 Uhr im Innenhof des Pfarreiheims St. Peter und Paul. Bei schlechtem Wetter findet der Anlass im Saal vom Pfarreiheim statt.
■ Anschliessend Apéro und Grillplausch (mit Getränke und Dessertverkauf) im Pfarreiheim
In der ersten Hälfte vom September
Gottesdienste mit Einladung der Partnergemeinde
■ Sonntag, 3. September 10.00 Uhr: Gottesdienst in der reformierten Stadtkirche (keinGottesdienstum9.30Uhr inSt.PeterundPaul)
■ Sonntag, 10. September 9.30 Uhr: Eucharistiefeier in St. Peter und Paul (keinGottesdienstum10.00Uhr inderStadtkirche)
Juli
2 Sonntag Ökumenischer Albanifest Gottesdienst mit Albanimahl, 11.00, Lindengut Park
4 Dienstag Seniorennachmittag, 14.30, Pfarreiheim
8 Samstag Familiengottesdienst zum Schuljahresende, 18.00, anschliessend PPSommernachtsfest im Pfarreiheim
19 Mittwoch Frauen PP, Nachmittagswanderung, Bäretswil–Kempten
❱ Termine
Schulferien
15. Juli bis 20. August
aktuelle Termine
www.peterundpaul.ch
8400 Winterthur Post CH AG
Pfarreibulletin St.Peter und Paul Retouren an: Tellstrasse 7
Fortsetzung von Seite 31 ❱ Treffpunkte
Filmkafi
12.7.| 6.9.
KinobesuchundGespräch, nachmittags
Frauengottesdienst
12.7.| 13.9.
Kirche, 8.30
Taizé-Gottesdienst
20.8.| 17.9.
Kirche, 19.30
Taizé-Abendgebet
4.7.| 5.9.
Krypta,19.00
Gebetsgruppe «Ichthys»
jeden Dienstag
Kirche, 19.00
Gebetsgruppe
«Brennender Dornbusch»
jeden Mittwoch
Krypta,7.15
Rosenkranz
jeden Donnerstag
Kirche, 18.30
Stunde der spirituellen Lieder
jeden Donnerstag
Krypta,19.45
Zischtig-Zmittag für SeniorInnen
jeden Dienstag
(Ortab1.7.nochoffen), 12.00
August
15 Dienstag Mariä Himmelfahrt, Eucharistiefeier mit Kräutersegnung, 8.30 und 19.30, Kirche
16 Mittwoch Frauen PP, Nachmittagswanderung, Reppischtal
17 Donnerstag Gebetszeit «einfach feiern», 19.00, Krypta
22 Dienstag Frauen PP/St. Ulrich, Minigolf, 19.00, Schützenhaus
23 Mittwoch Frauen PP, offene Sitzung mit dem Leitungsteam, Austausch und Ideensammlung für das Jahr 2024, 19.00, Jugendtreff
27 Sonntag Gottesdienst im Freien, ElternKindFeier, 11.30, Pfarreiheim, anschliessend Grillieren
30 Mittwoch Frauen PP/FamA, BoulesAbend mit Apéro, 18.30, Rosengarten Winterthur
September
3 Sonntag Wir sind zu Gast im reformierten Gottesdienst, 10.00, reformierte Stadtkirche
4 Montag Frauen PP, Spielabend, 19.00, Jugendtreff
8 Freitag Trauercafé «Farben und Formen des Lebens», 14.30, Jugendtreff
10 Sonntag Gottesdienst mit reformierten Gästen, 9.30, anschliessend Apéro
11 Montag Frauen PP/FamA, «Tanzend durchs Jahr», meditatives Kreistanzen, 20.15, Pfarreiheim
13 Mittwoch Offene Sitzung des Pfarreirates, Planung der Pfarreianlässe für das Jahr 2024, 19.30, Pfarreiheim
17 Sonntag ElternKindFeier, 10.00, Krypta
17–23
So–Sa Seniorenferien, Hotel Hecht, Appenzell
20 Mittwoch Frauen PP, Alltagsphilosophie, 19.00, Jugendtreff
25 Montag FamA, Planungsabend für das Jahr 2024, 20.00, Jugendtreff
26 Dienstag Seniorennachmittag zusammen mit der Katholischen Spitex, 14.30, Pfarreiheim
30 Samstag Frauen PP/FamA, Stadtführung «Nachhaltiges Winterthur», 10.00