Pfabü Nr. 153

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Melodien der Hoffnung

Pfarreibulletin St. Peter und Paul St. Ulrich

Dezember 2023 – Februar 2024


Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser Pfarreibulletin 153

❱ Impressum Herausgeber Pfarreien St. Peter und Paul und St. Ulrich Winterthur Auflage 2600 Exemplare EmpfängerInnen Angehörige der Pfarreien Redaktion / Gestaltung Otto Dudle |odu Andrea Holenstein |aho Rainer Holenstein |rho Marianne Pleines |map Giovanni Schäfli |gio Redaktionsadresse Andrea Holenstein Lärchenstrasse 34 8400 Winterthur Telefon 052 203 11 81 Mail: andrea.holenstein @greenmail.ch PC-Nr. 84-44650-2 Adressverwaltung Pfarramt St. Peter und Paul Telefon 052 269 03 70 Pfarramt St. Ulrich Telefon 052 269 03 80 Druck und Versand Schellenberg Druck AG 8330 Pfäffikon Erscheinung viermal jährlich

Mit dem Beginn des neuen Kirchenjahres am ersten Adventssonntag ­beginnt zugleich die Zeit der Vorbereitung auf Weihnachten, das Fest der Geburt Jesu, des Friedensfürsts, wie Jesaia (9,5) das Kind betitelt, ­dessen Ankunft er voraussagt. Gott ist in Bethlehem Mensch geworden, inmitten von Armut, Ausgrenzung und politischen Spannungen. Die ­Adventszeit, die in der Alten Kirche mit strengem Fasten einherging, er­ innert uns ChristInnen daran, dass wir uns in dieser Zeit mehr als sonst anstrengen sollen, Licht und Hoffnung in unsere zerstrittene, zer­ rissene Welt zu bringen und so das Wunder von Bethlehem immer wieder neu wirklich werden zu lassen – hier bei uns ebenso wie in den Favelas von São Paulo. Der erste Adventssonntag ist in St. Peter und Paul traditionsgemäss der Tag, an dem wir unsere Solidarität mit den Schwachen und Armen, «den Hungernden nach Gerechtigkeit» bezeugen. «Melodien der Hoff­ nung» heisst das Motto, das über der diesjährigen Adventsaktion steht. Aus dem Kinderrechtszentrum Interlagos in São Paulo, mit dem unsere Pfarrei seit vielen Jahren verbunden ist, sind schon verschiedene Pro­ jekte hervorgegangen, etwa die Kampftanz- oder die Zirkusschule, wo Kinder Vertrauen zu sich selbst und eine Perspektive für ein gewalt­ freies Leben gewinnen. Auch die Sambagruppe Pagode da 27, aus der zwei Vertreter die ­Adventsaktion bei uns mitgestalten, hat ihren Ursprung im Kinderrechts­ zentrum. Einige Jugendliche, die vor achtzehn Jahren dort ihre ge­ meinsame Freude an der Sambamusik entdeckt haben, musizieren seit­ her jeden Sonntag im Freien miteinander. Ihre selbst komponierten ­Lieder erzählen vom harten Alltag in der Favela. Neu hat die Gruppe be­ schlossen, ein Kinderorchester aufzubauen. Dazu gehört, dass die ­Kinder ihre Instrumente selbst anfertigen. «Mit der Unterstützung durch die Adventsaktion können wir mit dem Projekt richtig loslegen. Wir bauen unsere Instrumente, komponieren unsere Lieder und ver­ arbeiten miteinander die schweren Erfahrungen der Kinder und Jugend­ lichen», sagt einer der Initianten. Tragen wir als Pfarrei das Projekt solidarisch mit, auf dass es in São Paulos Favelas vielstimmige «Melodien der Hoffnung» zum Klingen bringe! Für die Redaktion

Otto Dudle


Gewalt ist wie ein Stein, der ins Wasser fällt und Kreise zieht Beat Wehrle | Immer wenn ich mit Pa­ ter Reginald über die Krisen unserer Welt diskutierte, meinte er lakonisch: «Der liebe Gott hat schon einen eigen­ artigen Hühnerhof.» Jetzt ist er sicher mit Hugo Gehring im Gespräch und die beiden schärfen ihren gemeinsamen, kritischen Blick auf die Welt. Tatsäch­ lich scheitern wir Menschen syste­ma­ tisch an unserer wesentlichen Aufga­be, ein menschenwürdiges und friedferti­ ges Dasein für alle zu sichern und da­ bei die Grundlagen für das Leben auf der Erde zu schützen. Eigentlich wür­ den wir mit ein bisschen Offenheit und gegenseitigem Verständnis vor einer ganz guten Ausgangslage stehen. Denn in unserem Zuhause, dem klei­ nen, blauen Planeten Erde, ist alles so angelegt, dass alle Menschen ihre le­ bensnotwendigen Bedürfnisse stillen könnten. Unser Problem ist nicht die oft strapazierte Überbevölkerung, sondern das völlig aus dem Ruder ge­

ratene Gleichgewicht der Verteilung der Güter. Brasilien ist ein sehr gutes Beispiel, um diese Tatsache zu verstehen: ein wunderschönes, (sub)tropisches Land, mit einer in helvetischer Perspektive kaum vorstellbaren Fruchtbarkeit, mit vielfältigen, im Boden verborgenen Schätzen und einem sympathischen und durchmischten Volk. Also sollte das Leben in Fülle eigentlich ein leich­ tes Spiel haben. Sollte es, hat es aber nicht. Brasilien ist erstens das Land im amerikanischen Kontinent, das am meis­ten Menschen aus Afrika ver­ sklavte. Insgesamt fast fünf Millionen Menschen, das sind etwa 40 Prozent aller aus Afrika versklavten Menschen. Brasilien ist auch das letzte Land, das den Handel mit Sklaven beendete (1850) und die Sklaverei verbot (1888). Das ist leider keine Geschichte aus ei­ ner längst überholten Vergangenheit.

Melodien der Hoffnung

Kindsein am Rande der Riesenstadt São Paulo

Favela im Stadt­ viertel Grajaú (Südzone von São Paulo)

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Melodien der Hoffnung

Kindsein am Rande der Riesenstadt São Paulo

Favela Anchieta im Stadt­viertel Grajaú (Südzone von São Paulo)

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Zweitens hat Brasilien bis heute die höchste Einkommenskonzentration der Welt. Im Jahr 2022 liegen 48 Pro­ zent des Reichtums des Landes in den Händen von nur einem Prozent der Be­ völkerung. Die Daten stammen aus dem Global Wealth Report 2023, den die UBS im August 2023 veröffentlicht hat. Der selbe Bericht zeigt, dass die SchweizerInnen weiter die vermö­ gendsten Menschen weltweit sind. Schliesslich verfügt Brasilien drit­ tens über einen extrem gewaltbereiten Polizeiapparat. Seit 2013 ist die jähr­ liche Zahl an Opfern von Polizeigewalt auf über 5000 gestiegen. Da geht es nicht um den Kampf gegen den Dro­ genhandel, denn in diesen ist der Polizei­apparat selbst massiv invol­ viert. Es geht um die Kriminalisierung sozialer Konflikte, um die Kontrolle der arm gemachten Bevölkerung. Im Grunde handelt es sich um die histori­ sche K ­ ontinuität rassistischer Politik. Die Möglichkeit eines friedfertigen Miteinanders wären also eigentlich ­gesichert. Doch Strukturen der Enteig­ nung, Ausbeutung und Unterdrückung wurden historisch geschaffen und wer­ den bis in die Gegenwart gestärkt und

global verankert. Soziale Ungleichheit ist also kein natürliches Phänomen. Sie ist gesellschaftlich hergestellt, sie ­tötet und zerstört Leben, weil sie die Sicherung der Privilegien von wenigen priorisiert. Sie zementiert ungleiche Verteilung von Lebenschancen und be­ raubt Menschen ihrer Zugehörigkeit zur Welt. Genau diese Wirklichkeit prägt das Leben der Kinder am Rande der riesigen Stadt São Paulo. Sie erfahren Gewalt in ihrem Alltag. Nicht nur diese beschrie­ bene, strukturelle Gewalt. Denn Gewalt ist wie ein Stein, der ins Wasser fällt. Er durchschlägt nicht nur die Oberflä­ che des Wassers, er bringt diese ins Schwingen und die Wellen breiten sich kreisförmig immer weiter aus. Soziale Ungleichheit ist eine Form der Gewalt, die nicht nur Menschen, sondern auch die Beziehungen zwischen Menschen zerstört. Sie bricht Hoffnungen, frus­ triert Erwartungen. Menschen suchen nach Auswegen, nach Fluchtwegen, verlieren sich in Sackgassen und zer­ brechen oft im Rausch und in der Sucht. Am Ende der Reproduktionskette der Gewalt stehen immer Kinder, die doch nichts mehr wollen als Kind sein,


Kindsein am Rande der Riesenstadt São Paulo Mensch werden, Gemeinschaft leben, Gegenwart gestalten. Ein starkes Beispiel ist Gabriel mit seiner Schwester Valquíria. Sie leben seit über zehn Jahren in der Favela An­ chieta (Südzone von São Paulo). Ihre Eltern hatten keine registrierte Arbeit und kämpften sich von Tag zu Tag durch, er auf dem Bau, sie als Putzfrau. Mit der Coronapandemie haben beide ihr Einkommen verloren. Zugang zu einer Arbeitslosenversicherungen hat­ ten sie nicht. Probleme mit Alkohol und häuslicher Gewalt hatte es auch vorher schon gegeben, doch mit die­ sem Absturz wurde es noch schlimmer. An irgendeinem Morgen war der Vater weg und die Mutter blieb mit den Kin­ dern allein zurück. Doch auch sie war durch den Alkoholkonsum stark ge­ zeichnet und der Herausforderung nicht gewachsen. Schnell fand sie ei­ nen neuen Freund und wollte mit der Familie zu diesem in eine andere Favela ziehen. Valquíria war gerade achtzehn geworden und mit Gabriel fragten sie sich, ob sie beide mit der Mutter in das doch sehr zweifelhafte Wagnis weiter­ ziehen sollen oder in der Favela An­ chieta bleiben wollen. Denn in der Fa­ vela Anchieta hatten sie breite Unter­ stützung in der Gemeinschaft und in der Projektarbeit gefunden, Gabriel stand kurz vor dem Schulabschluss und Valquíria hatte bereits eine regist­ rierte Arbeitsstelle. Sie sind geblie­ ben. Jetzt arbeiten sie gemeinsam an der Verbesserung ihrer sehr prekären Hütte und haben gleichzeitig begon­ nen, kleine Ersparnisse auf die Seite zu legen. Denn ihr Ziel ist es, ihre bei­ den Geschwister, die jetzt noch bei der Mutter sind, bei ihnen zu vereinen.

Als Gabriel mir bei meinem letzten Besuch in der Favela ihre Hütte zeigte, kam mir unvermittelt der Stall der Krippe in Bethlehem in den Sinn. Und ist nicht gerade die Geburt in der Krippe ein starkes Symbol für die radi­ kale Gleichheit aller Menschen? Jeder Mensch wird durch andere Menschen in die Welt hineingeboren. Unser eige­ nes Leben wird erst durch andere mög­ lich: miteinander und durch einander. Die uns allen gemeinsame Geburtlich­ keit ist also eine uns alle verbindende Tatsache. Und während die Menschheit seit Jahrhunderten über die Sterblich­ keit philosophiert, nimmt sie Geburt und Geburtlichkeit kaum in den Blick (was für das durch Weihnachten ge­ prägte Christentum doch mehr als er­ staunlich ist). Sicher kann uns das Den­ ken des allen gemeinsamen Geboren­ seins mitten in den Vielfachkrisen der Gegenwart neue Perspektiven öffnen (Ina Praetorius). Wir werden geboren und können nur wachsen, wenn ein breites Netz der Bezogenheit und der Fürsorge uns trägt. Und erst in unse­ rem Netz der Beziehung können wir zwischen uns das wirklich Menschliche ermöglichen: immer gleichzeitig in fa­ miliärer, gesellschaftlicher und globa­ ler Perspektive.

Gabriel vor seiner prekären Hütte in der Favela Anchieta

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Ein breiter Organisationsprozess in den Favelas von Interlagos

Stärkung des Kinderechts­zentrums

Junifest in der Capoeiraschule Guaraúna

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Beat Wehrle | Das ist der Grundge­ danke der Adventsaktion der Pfarrei St. Peter und Paul: Wir öffnen unseren Blick auf die globalen Krippen, machen uns den scheinbar so weit entfernten Menschen nahe, gerade weil uns be­ wusst ist, dass wir durch wirtschaftli­ che und gesellschaftliche Zusammen­ hänge sowieso miteinander verfloch­ ten sind. Wir lassen uns durch die riesigen Mauern des herrschenden «Systems» nicht entmutigen, sondern legen Samen in die unzähligen Risse und Spalten, die neue Horizonte wie Sterne aufleuchten lassen. Wir durch­ brechen die vergessliche Oberfläche der Zeit und lassen Erfahrungen und Erinnerungen der Unterdrückten auf­ blitzen, um dem kolonialen Erbe in den Ungleichheitsstrukturen seine schein­ bare Alternativlosigkeit zu nehmen. Solche Samen hat die Adventsak­ tion in der Südzone von São Paulo, Bra­ silien, wiederholt in fruchtbaren Boden gelegt. Das Kinderrechtszentrum In­ terlagos wurde seit seiner Gründung

Ende der neunziger Jahre in seiner Auf­ bauarbeit gestärkt. Ebenfalls als Teil dieses Prozesses wurde die Capoeira­ schule Guaraúna unterstützt und wäh­ rend der Coronapandemie der Aufbau von zwei Gassenküchen finanziert. Die Adventsaktion hat damit nicht ein punktuelles Projekt unterstützt, son­ dern hat einen breiten Organisations­ prozess von vernetzten Projekten und Initiativen systematisch begleitet. Es ging nie um den Aufbau einer riesigen Institution, sondern um einen breiten Prozess, der es Kindern und Jugendli­ chen ermöglicht, sich selbst für ihre Rechte zu engagieren. Immer war klar, dass der Weg die Vernetzung von vielen kleinen, lokal gewachsenen und auf die vorhandenen Potenziale in den Favelas bauenden Initiativen ist. Eine Institu­ tion allein ist den Herausforderungen nie gewachsen und hat gleichzeitig im­ mer auch das Risiko, nicht die Bedürf­ nisse der Menschen zu priorisieren, sondern der eigenen institutionellen Entwicklung den Vorrang zu geben. Das


ist in einem vernetzten Organisations­ prozess, der wesentlich auf die direkte Beteiligung von Kindern und Jugend­ lichen baut, nicht möglich. Und gleich­ zeitig ist ein lokal verankerter Prozess nicht von Finanzierungen abhängig, sondern hat in sich selbst seine moti­ vierende Lebenskraft. Der durch die Adventsaktion unter­ stützte partizipative Organisations­ prozess baut auf zwei Projektkompo­ nenten auf: einerseits dem Treffpunkt Kinderrecht und andererseits dem Netzwerk Kinderrecht. Der Treffpunkt hat in den vergangenen Jahren den Aufbau von vier Anlaufstellen für alle Formen der Kinderrechtsverletzungen erreicht. So ist die ganze Stadtregion Interlagos mit niederschwelligen An­ laufstellen abgedeckt. Kinder, Jugendliche und ihre Fami­ lien finden in den Anlaufstellen des Projektes Treffpunkt Kinderrecht im­ mer ein offenes Ohr und fachgerechte Begleitung, wenn Kinder und Jugend­ liche Opfer von Gewalt werden. Monat­ lich wird eine Vielzahl von Fällen se­ xueller Gewalt und Ausbeutung, von Polizeigewalt, fehlenden Schulplätzen

oder anderen Formen der Gewalt gegen Kinder begleitet. Das Projekt ermög­ licht nicht nur psychosoziale Beglei­ tung, sondern aktiviert gleichzeitig die verantwortlichen Stellen des Staa­ tes und der Justiz, um den schönen Worten der internationalen Kinder­ rechtskonvention, die auch in der bra­ silianischen Gesetzgebung verankert ist, im Alltag Wirksamkeit zu verschaf­ fen. Sicher ist die Anzahl von Fällen noch sehr viel grösser als die aktuelle Kapazität der Begleitung. Aber eine Grundstruktur ist geschaffen, die hof­ fentlich in den kommenden Jahren weiter ausgebaut werden kann. Während das Projekt Treffpunkt Kinderrecht unmittelbar auf die viel­ fältigen Formen der Gewalt gegen Kin­ der und Jugendliche Antworten sucht, ermöglicht das Projekt Netzwerk Kin­ derrecht geschützte Räume für Kinder und Jugendliche, um ihre Rolle als Op­ fer von Gewalt zu überwinden, selbst aktiv zu werden, sich mit anderen Kin­ dern und Jugendlichen zu verbinden und gemeinsam an der Gestaltung und Veränderung ihrer Lebenswelt mit­ zuwirken. Das Herzstück des Projektes ist die Zirkusschule des Kinderrechts­ zentrums (Circo Escola), ein grosses Zirkuszelt mitten im Grajaú, dem be­ völkerungsreichsten Viertel der Region Interlagos (Südzone von São Paulo). Die Zirkusschule ermöglicht Kindern und Jugendlichen schulbegleitende Aktivitäten und hat als erstes Ziel, Kinder und Jugendliche in der Schule zu stärken und damit den Schulab­ bruch und die daraus folgende Kinder­ arbeit zu stoppen. Alternative Aktions­ möglichkeiten werden angeboten, die den Kindern und Jugendlichen Raum

Melodien der Hoffnung

Ein breiter Organisationsprozess in den Favelas von Interlagos

Ein Tisch, eine Blache, Samba­ musik und viel Lebensfreude… das ist Pagode da 27. In der Mitte Leandro Carvalhal und Ricardo Rabelo 7


Ein breiter Organisationsprozess in den Favelas von Interlagos

Spieltag in der Zirkusschule des Kinder­ rechtszentrums in Interlagos

zur individuellen und gemeinschaftli­ chen Entwicklung ermöglichen. In der alltäglichen Arbeit mit Kin­ dern und Jugendlichen geht es darum, das Schweigen zu brechen, das Erhe­ ben der eigenen Stimme zu wagen und auszudrücken, wie Gewalt sich in ihrem Leben breit macht. Spiel und Sport, Musik, Tanz und Theater sind vorzüg­ liche Arbeitsinstrumente, den Kindern und Jugendlichen Raum zu öffnen, sie als soziale AkteurInnen zu stärken. Die

Zirkusschule ist aber nur ein Teil des Projektes. Denn insgesamt vernetzt das Projekt viele, kleine, verschiedene und komplementäre Initiativen in möglichst vielen Favelas der Region. So gewinnt das Projekt als Ganzes an Kraft und Potenzial, verwurzelt es stark im lokalen Kontext und gibt ihm über die Region hinaus eine sehr posi­ tive Sichtbarkeit. Die Sambagruppe Pagode da 27 ist eine dieser im Netz­ werk aktiven Initiativen.

Samba ist mehr als Musik

Musik als Hoffnungsbringer Beat Wehrle | Ricardo Rabelo und Le­ andro Carvalhal, welche die diesjäh­ rige Adventsaktion in Winterthur mit­ gestalten, sind tragende Akteure der Sambagruppe Pagode da 27, die vor achtzehn Jahren im Stadtteil Grajaú (Südzone von São Paulo), in der Strasse 27 entstand. Und von ihrer Strasse ha­ ben sie ihren Namen: 27. Pagode ist eine Form der Sambamusik und wird nicht in grossen Umzügen am Carnaval eingesetzt, sondern im gemeinschaft­ 8

lichen Rahmen eines Wohnviertels. Im Moment der Gründung war der Stadt­ teil Grajaú noch nicht dicht bewohnt und lag ganz am Rand der Stadt. Dieser ist in der Zwischenzeit mächtig ge­ wachsen und Grajaú ist mit über 500 000 EinwohnerInnen einer der grössten Wohnviertel der 20-Millio­ nenstadt São Paulo. Pagode da 27 entstand als Samba liebender Freundeskreis, der sich jeden Sonntag eben in der Strasse 27 ver­


Samba ist mehr als Musik sammelte. Durch die gemeinsame Freude an der Sambamusik entstanden bald eigene Kompositionen, die Bilder in allen Farben aus dem Leben der Men­ schen in den Favelas von São Paulo malen. In all den Jahren wurde die sonntägliche Veranstaltung einzig durch die Coronapandemie unterbro­ chen. Es gibt keine Ferien oder Auszeit und jeden Sonntag findet eine grosse Zahl von Menschen aus den anliegen­ den Favelas den Weg zum Samba der Pagode da 27. Das Bild ist immer das gleiche: ein Tisch mitten auf der Strasse mit Stühlen für die MusikerIn­ nen, ein improvisiertes Zeltdach und Hunderte von Menschen, die im Klang der Musik, die ihre Wirklichkeit erzählt, zusammenfinden. Pagode da 27 ist nicht aus dem Bild des Stadtviertels am Rande von São Paulo wegzudenken. Ricardo und Leandro sind ihrer Mu­ sik sehr verbunden. Doch für sie ist klar: Samba ist viel mehr als nur Musik. Ihre Klänge und Rhythmen haben im­ mer auch eine soziale Funktion in der Gemeinschaft. In Zusammenarbeit mit dem Kinderrechtszentrum Interlagos

begannen sie, erste soziale Projekte in ihren Favelas aufzubauen. Eine Biblio­ thek und verschiedene schulbeglei­ tende Räume sind entstanden. «Un­ sere Kinder und Jugendlichen haben ein riesiges, kreatives Potenzial. Aber Gewalt und fehlende Unterstützung zerstören diese Möglichkeiten», er­ zählt Ricardo. «Wir sind uns sicher, dass wir durch unsere Musik vielen Kin­ dern und Jugendlichen Hoffnung und Perspektiven ermöglichen können. Sie brauchen eine Hand, die begleitet, die Gewissheit gibt trotz dem alltäglichen Kontext von Gewalt und Ausbeutung. Wir geben einander die Hände und ­machen uns auf den Weg», ergänzt ­Leandro. Mit dieser Gewissheit hat Pagode da 27 den Entschluss gefasst, ihre ­Musik noch stärker mit ihrem sozialen Engagement zu verbinden. Samba als Instrument der Bewusstseinsbildung, als Weg zu einem kritischen Verständ­ nis der gelebten Wirklichkeit in den Favelas, als Möglichkeit, die eigene Selbstwirksamkeit wahrzunehmen, um gemeinsam mit anderen die unwürdi­

Der Anfang des Samba-Kinder­ orchesters der Pagode da 27

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Samba ist mehr als Musik

❱ Samba-Kinder­

orchester: Die In­ strumente werden selbst gebaut.

gen und ungerechten Lebensumstände zu verändern. «Wir haben mit dem Auf­ bau eines Samba-Kinderorchesters be­ gonnen», erklärt Ricardo. «Doch es geht uns nicht nur darum mit Kindern und Jugendlichen Musik zu machen. Wir wollen mit ihnen die Instrumente selbst bauen, ihnen die Erfahrung er­ möglichen, dass wir gemeinsam sehr viel Kraft haben und unsere Lebens­ welt mitgestalten können!» Und Leandro bringt es auf den Punkt: «In den vergangenen Monaten haben wir mit dem Aufbau des Samba Kinderorchesters bereits begonnen. Die ersten Erfahrungen sind sehr po­ sitiv. Mit der Unterstützung der Ad­ ventsaktion können wir mit dem Pro­ jekt richtig loslegen. Wir bauen unsere Instrumente, komponieren unsere Lie­

der und verarbeiten miteinander die oft schweren Erfahrungen der Kinder und Jugendlichen. Doch wie wir die Liedertexte im Rhythmus des Sambas in Bewegung bringen, so werden wir auch unsere Lebenswelt verändern!»

Begegnungen in Brasilien

Eine Achterbahn der Gefühle

Madeleine Müller ist Präsidentin des Verei­ nes Novo Movimento, der die durch Beat Wehrle initiierte Pro­ jektarbeit in Brasilien begleitet und in der Schweiz sichtbar macht. 10

Madeleine Müller | Im November 2022 besuchte ich zum ersten Mal Brasilien. Durch den Verein Novo Movimento habe ich seit Jahren viele Informationen über die Projektarbeit in Brasilien be­ kommen. Doch nichts ist besser als direkte Begegnungen, um die gelebte Realität der Menschen zu verstehen. Ich besuchte Projekte indigener Orga­ nisationen im Amazonasgebiet Brasi­ liens, die brasilianische Landlosenbe­ wegung und soziale Bewegungen im urbanen Kontext. Ein persönlicher ­Höhepunkt war aber sicher die Be­ gegnung mit dem engagierten Team des Kinderrechtszentrums Interlagos.

Endlich konnte ich das mir nur von ­Bildern bekannte Kinderrechtszent­ rum betreten. Welche Freude und Wärme kamen mir entgegen! Das ganze Team be­ grüss­te mich und die ganze Besucher­ gruppe mit einer unbeschreiblichen Herzlichkeit. In diesem Haus fühlt man sich beschützt und aufgehoben. Auf dem Boden lag ein Tuch mit symboli­ schen Bedürfnissen der Menschen in den Favelas. Wir nahmen im Versamm­ lungsraum Platz und wurden gefragt, worauf denn wir hungrig wären, was für Bedürfnisse wir hätten. Unsere sind kaum anders als die lokalen Be­


Begegnungen in Brasilien dürfnisse: ein Zuhause, Menschen­ rechte, Nahrung, Bildung und Erzie­ hung, Kultur, Kunst, Freizeit und Le­ bensfreude! Sie hatten diese Begriffe liebevoll für uns auf Französisch über­ setzt und berichteten, wie schwierig es ist, diesen Hunger für alle Kinder, Jugendlichen und ihre Familien zu stil­ len. Ich finde, sie haben schon viel geschafft. Sie haben sich durchge­ setzt. Das Team strahlte viel Wärme und Hoffnung aus. Auch die Jungen, die vom Treffpunkt und Netzwerk Kin­ derrecht profitiert haben, folgen nach mit Engagement und eigenen Ideen. Ein Höhepunkt war der Besuch der Zirkusschule (Circo Escola). Wir wurden von einem Trommelspalier empfangen und durften ein tolles Zirkuspro­ gramm, mit Darbietungen der kleinen Mädchen bis zu echten Zirkusnummern der grossen, geniessen. Es ist berüh­ rend, mit wieviel Freude die Kinder agieren. Hier können sie sich treffen und vernetzen, hier sind sie geborgen, haben Ansprechpersonen und müssen keine Angst haben. Neben dem Zirkus gibt es auch Ateliers zum Malen, Mu­

sizieren, Werken und auch eine Ver­ pflegungsmöglichkeit. Weiter ging es zum Team der Pagode da 27, das Kinder für Musik begeistert und mit ihnen Cavaquinhos (kleine brasilianische Gitarren) baut. Sie ar­ beiten eng mit dem Kinderrechtszen­ trum zusammen und begleiten Kinder. Sie kennen ihre Bedürfnisse, denn das ganze Team besteht aus erwachsen ge­ wordenen Kindern der Favelas. Der letzte Besuch galt dem Projekt der Capoeiraschule Guaraúna. Dort wurde in den vergangenen Jahren eine Gemeinschaftsstruktur aufgebaut. Der Mehrzweckraum mit Küche und sani­ tären Anlagen ist fertig, ebenso ein Spielplatz. Buiu, Koordinator von Gu­ araúna, ist in der Favela Anchieta sehr respektiert. Er verhilft Kindern und Jugendlichen zu einer Zukunftsper­ spektive. Beim Schreiben habe ich meine Reise nochmals erlebt. Es ist schon sehr beeindruckend, mit den lokalen Partnerorganisationen ihr Arbeitsum­ feld besuchen zu können. Ohne sie wä­ ren wir da nie hingekommen. Wir wur­

Begrüssung im Kinderrechts­zent­ rum Interlagos

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Begegnungen in Brasilien den überall überaus herzlich empfan­ gen und sehr grosszügig bewirtet. Nahrung ist in diesem Land im Über­ fluss vorhanden, nur leider ist sie un­ gleich verteilt. Dass es hier Menschen

gibt, die hungern, ist einfach unfass­ bar und macht wütend. In all den von uns besuchten Projekten wird mit Er­ folg gegen diese Ungleichheit ge­ kämpft. Es ist nirgendwo einfach. Zum Teil sind jahrzehntelange, zähe Ver­ handlungen nötig, um kleine Ziele zu erreichen. Es gibt noch viel zu tun. Es herrscht noch zu viel Elend – aber eines ist klar: Die Träume sind immer da. Sie leuchten in den schönsten Farben und mit originellen Sujets von Tausenden Wänden. Das habe ich mitgenommen: die Träume und die Hoffnung nicht ver­ lieren.

Mit der Leitung des Kinderrechts­ zentrum in der Zirkusschule (von links): Roselane, Zig, Camila, Nazaré, Madeleine, Kátia und Djalma

Konzert am 3. Dezember im Rahmen der Adventsaktion

John Rutter: Magnificat Hansueli Bamert | Am ersten Advents­ sonntag, 3. Dezember, um 17.00 Uhr findet in der Kirche St. Peter und Paul ein grosses Adventskonzert statt. Die vereinigten Chöre der Pfarrei (Jugend-, Projekt- und Kirchenchor) führen das Magnificat von John Rutter auf. Legen­ där ist dieser Lobpreis Mariens bei ihrer Begegnung mit Elisabeth im Bergland Judäas. Vor Freude hüpfte ihr Kind in ihrem Leibe. Entsprechend freudig und schwungvoll lässt der Komponist im ersten Satz Maria jubeln. In typisch klangsinnlicher angelsächsischer Ton­ sprache erklingen daneben auch medi­ tative und innige Sätze. In einem 12

glanzvollen Finale wird sich das Tor zu Weihnachten schon weit öffnen. Far­ benreich ist die Musik auch orchest­ riert. Ein Ad-hoc-Orchester wird mit von der Partie sein und Leonie Gloor interpretiert den Part des Solosoprans. Die Leitung liegt in den Händen von Hansueli Bamert und Susan Wipf. Das Konzert findet im Rahmen der Adventsaktion statt. Der Eintritt ist frei und die Kollekte geht zugunsten des Musik-Projekts in Brasilien von Beat Wehrle. Wir alle freuen uns sehr auf diese einmalige Einstimmung auf die Ad­ vents- und Weihnachtszeit.


Am 2. und 3. Dezember zugunsten des Musik-Projekts von Beat Wehrle

Programm der Adventsaktion Samstag 2. Dezember 14.30 – 17.30

Pfarreiheim

Jassnachmittag mit Zvieri

18.00 Kirche

Abendmesse mit Beat Wehrle und Musikern

18.45 – 19.15

Verkauf von Adventskränzen

Vorplatz Kirche

Sonntag 3. Dezember 09.30 Kirche

Gottesdienst mit Beat Wehrle und Musikern

10.15 – 10.45

Verkauf von Adventskränzen

Vorplatz Kirche

11.15 Kirche

Gottesdienst mit Beat Wehrle und Musikern

11.15 – 12.00

Startnummernausgabe und Sponsorenlauf

Pfarreiheim und rundherum

12.15 – 14.00 Pfarreiheim

Brasilianisches Mittagessen, Kaffee und Kuchen Vorstellung des Projekts und Musikdarbietungen

17.00 Kirche

Adventskonzert mit dem Kirchen-, Projekt- und Jugendchor

19.30 Kirche

Abendmesse mit Beat Wehrle und Musikern gemeinsam mit den italienisch- und spanischsprachigen Gottesdienstbesuchenden

Auch dieses Jahr wird die Adventsaktion im gewohnten Rahmen stattfinden. Es erwartet Sie folgendes Programm: ■ Als Auftakt treffen sich die Spielfreudigen am Samstagnachmittag zur ge­ mütlichen Jassrunde. Auch wenn Negativpunkte eine kleine finanzielle Einlage für die Adventsaktion bedeuten, steht Geselligkeit und Spass klar vor Gewin­ nen oder Verlieren! Keine Scheu, schauen Sie vorbei! ■ Am Sonntag werden hoffentlich wieder eine grosse Anzahl LäuferInnen ihre Runden um Kirche und Pfarreiheim drehen. Nicht umsonst haben sie vorab SponsorInnen gesucht, welche jede gelaufene Runde mit einem Batzen un­ terstützen. Spontanes Sponsoring vor Ort gerne möglich. 13


Am 2. und 3. Dezember zugunsten des Musik-Projekts von Beat Wehrle

Adventsaktion 2023

Herzlichen Dank für Ihre Spende Selbstverständlich sind alle Zahlungen anonym. (Twintspesen werden von der Kirchgemeinde übernommen)

■ Anschliessend trifft man sich beim gemeinsamen Mittagessen und zum ge­ mütlichen Beisammensein im Pfarreiheim. Zwischendurch erfahren wir al­ lerlei Neuigkeiten rund um Beat Wehrles Projekt. Zum Kaffee erwartet uns wieder ein wunderbares Kuchenbuffet. ■ Zum ersten Mal an der Adventsaktion verwöhnen uns die vereinigten Chöre der Pfarrei unter der Leitung von Hansueli Bamert mit einem Adventskonzert. Der Erlös kommt ebenfalls der Aktion zugute. ■ Die einzelnen Gottesdienste von diesem Wochenende werden ganz im Zeichen der Adventsaktion zugunsten Beat Wehrles Projekt stehen. Am Samstagabend und am Sonntagmorgen werden im Anschluss wieder wunderschön gestaltete Adventskränze zum Verkauf angeboten. ■ Den genauen Ablauf der Adventsaktion finden Sie im forum, w ­ elches Ihnen in der Woche vor dem Anlass zugestellt wird, oder unter www.peterundpaul.ch. Sollten Sie an diesem Wochenende nicht an einem der Anlässen teilnehmen kön­ nen, würden aber die Adventsaktion von St. Peter und Paul gerne finanziell un­ terstützen, finden Sie im erwähnten forum und auf den letzten Seiten dieses Pfabüs einen Einzahlungsschein. Oder spenden Sie per Twint mit nebenstehendem QR-Code. Wir bedanken uns für jegliche Unterstützung.

Rorate-Gottesdienste im Advent

Gib dem Engel eine Chance! map | Was macht Weihnachten eigent­ lich zu Weihnachten? Was braucht es, um dem Geheimnis des Weihnachtsfes­ tes auf die Spur zu kommen? Vielleicht ein Engel?! Gib dem Engel eine Chance, der uns immer wieder anspricht und wieder ganz neu auf die Begegnung mit dem menschgewordenen Gott in der Krippe hinweisen will. Es braucht diese Sehn­ sucht, damit Weihnachten werden kann. Es braucht eine Zeit der Vorbe­ reitung, damit wir uns neu auf das «ein­ stellen» können, was uns da zugesagt wird. Und es braucht den Engel, der uns 14

erschrecken, aufrütteln und wach ma­ chen will, weil Weihnachten eben nicht nur ein nettes Fest ist, sondern weil Gott mit uns neu anfangen will. Weih­ nachten geht weiter, es will 365 Tage im Jahr gelebt werden. Darum braucht es Wegbegleiter im Advent, darum braucht es Engel, die in ungeplanten Momenten in unser Leben kommen, um ihre Botschaft in unseren Alltag zu bringen… und doch bleibt Weihnach­ ten irgendwie ein Geheimnis, dem ein ganz eigener Zauber innewohnt. Die­ sem Geheimnis wollen wir in den Rorate-Gottesdiensten nachspüren,


Rorate-Gottesdienste im Advent dann, wenn auch wir dem Engel eine Chance geben. Gib dem Engel eine Chance – so wie Maria. Im ersten Rorate-Gottes­ dienst am 7. Dezember begegnen wir Maria. Mit einem Engel hatte Maria bestimmt nicht gerechnet – und ganz sicher nicht mit einer solchen Bot­ schaft. Maria – die junge Frau, die zur Mutter Gottes wird, die den mensch­ gewordenen Gott zur Welt bringt. Von ihr können wir etwas lernen, von ihr als Frau, von ihr als Mensch, die sich Gott bedingungslos gegeben hat. Von der Frau, die das Göttliche in sich ge­ tragen hat – und doch Mensch war. Gib dem Engel eine Chance – wie Josef. Im zweiten Rorate-Gottesdienst am 14. Dezember begegnet uns Josef. Ihm erscheint der Engel im Traum, un­ auffällig, um ihm die Botschaft weiter­ zugeben, das göttliche Leben zu schüt­ zen. Gott übertrug damit Josef die Für­ sorgepflicht für seinen Sohn und hat sich dabei mit seinem Engel erfahrbar um diese kleine Familie gekümmert. Gott kümmert sich auch heute um uns.

Bestimmt auch, indem er seine Engel dafür einsetzt. Nur sehen wir das nicht. Aber wie würden Sie reagieren, käme plötzlich für Sie sichtbar ein En­ gel Gottes mit einem Auftrag, der Ihre ganze Lebensplanung umwirft? Wür­ den Sie es tun – so wie Josef? Gib dem Engel eine Chance – so wie die Hirten? Im letzten Rorate-Gottes­ dienst am 21. Dezember begegnen uns die Hirten. Es ist dunkel, als es ge­ schieht. Die Hirten sitzen am Feuer und hüten die Herde. Nichts deutet auf etwas Aussergewöhnliches hin. Eine Nacht wie jede andere. Mitten in dieser gewöhnlichen Nacht geschieht es. Ein Engel kommt für die, die wachen. Sie brechen auf und trauen dem ganz ­Anderen, dem nicht Alltäglichen. Sie wagen den Aufbruch – trauen ihren Träumen. Dem Engel geben wir auch eine Chance in der Roratefeier für SeniorIn­ nen am 5. Dezember in der Pfarrei St. Ulrich. Lassen wir uns von dieser Begeg­ nung überraschen.

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in Bethlehem nicht in Jerusalem in der Krippe nicht im glänzenden Tempel im dunklen Stall nicht auf der hellbeleuchteten Bühne bei Hirten und Tieren nicht in abgeriegelten Palästen bedroht durch Verfolgung nicht in privilegierter Sicherheit am vergessenen Rand der Welt nicht im Zentrum des Weltgeschehens genau da bist du: am Rand und bist deshalb unsere Mitte

Beat Wehrle



Seniorenferien in Appenzell vom 17. bis 23. September

St. Ulrich

Miteinander in Appenzell

Die reisefreu­ digen SeniorInnen in Appenzell

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gio l Sie haben noch nie Seniorenferien organisiert? Gewiss haben Sie sich aber schon über Ferien mit ihrer Fami­ lie Gedanken gemacht. Bei all dem gilt es, stets Rücksicht auf die unter­ schiedlichen Stärken und Schwächen der Beteiligten zu nehmen. Die Erfah­ rungen haben das Seniorenferien-­ Leitungsteam gelehrt, dass das Mit­ einander ein guter Wegweiser ist. In Appenzell setzten wir es nach Kräften um. Wir starteten jeweils gemeinsam und kehrten auf unterschiedlichen ­Wegen ins Hotel zurück. Der Gastgeberort ermöglichte uns mit der Gästekarte die freie Benützung von Postauto, Bahn und Seilbahnen. Das erleichterte die Planung von Aus­ flügen sehr. Der Kronberg, die Ebenalp und der Hohe Kasten waren so für uns alle leicht zu erklimmen. Auf dem Kronberg verhinderte dich­ ter Nebel die Aussicht. Auf der Talfahrt

tauchten wir dann aber in schönsten Sonnenschein ein. Diesen genossen wir auf dem anschliessenden Barfuss­ weg sehr. Der Ausflug auf die Ebenalp fand dafür von Beginn an bei strahlen­ dem Wetter statt. Während einige zum Wildkirchli und Äscher hinunterstie­ gen, strebten andere zum Restaurant hinauf oder unternahmen eine kleine Rundwanderung. Auf dem Rückweg von Wasserauen nach Appenzell bot sich die Möglichkeit, je nach Kräften, ein längeres oder kürzeres Stück zu Fuss oder mit der Bahn zurückzulegen. Auf dem Hohen Kasten wurden wir von einem kräftigen Föhnsturm emp­ fangen. Die Sicht in alle Richtungen war entsprechend fantastisch. Das Mittagessen im Drehrestaurant war ein doppelter Genuss: Das feine Essen und die Aussicht von der Drehscheibe aus waren ein ganz besonderes Erlebnis. Aber das Wetter gebärdete sich nicht immer nach Wunsch. Am Feiertag zu Ehren des Kirchenpatrons St. Mauritius führte die Sitter Hochwasser und die Felder waren überschwemmt. Da waren spontane Entscheidungen gefragt. Unter den vielen Eindrücken sind mir die originelle Führung durch den Ortskern mit Hannes Wanner und das Konzert mit urchiger Appenzellermu­ sik in der Franziskanerkirche in bester Erinnerung. Am allermeisten hat es mich gefreut, als Senior mit einer stets frohgelaunten Schar Seniorinnen und Senioren unterwegs zu sein.


Kränkung schlägt Wunden Wertschätzung wirkt Wunder Marcus Scholten | Es gibt einen einfa­ chen Weg, die Welt positiv zu verän­ dern – Wertschätzung! Menschen, die Wertschätzung erfahren, wachsen in­ nerlich, werden aufgerichtet, trauen sich etwas zu und werden von dieser Wertschätzung, einem Schatz im wahrsten Sinne des Wortes, weiterge­ ben. Sie werden glückliche und glück­ lich machende Menschen. Eine Kränkung dagegen bewirkt das Gegenteil. Sie macht aus Menschen unmenschliche Tyrannen und unange­ nehme Zeitgenossen. Die Wunden, die eine Kränkung schlägt, lösen, wenn sie nicht geheilt werden, immer wieder Schmerzen aus und machen Menschen unglücklich. Am 15., 22. und 29. Januar, jeweils von 19.30 bis 21.30 Uhr, findet im re­ formierten Kirchgemeindehaus Velt­ heim die ökumenische Erwachsenen­ bildungsreihe statt, die sich mit Krän­ kung und Wertschätzung beschäftigt Am 15. Januar spricht der emeri­ tierte Theologieprofessor Pierre Büh­ ler über die «Reconnaissance», die An­ erkennung des Menschen durch Gott. Diese Anerkennung stellt den Men­ schen ins Licht von Gott und kann ihn grundlegend prägen. Am 22. Januar ist Professor Rein­ hold Haller aus Feldkirch (Österreich) bei uns zu Gast. In seinen Bestsellern «Macht der Kränkung» und «Wunder der Wertschätzung» zeigt der Psychi­ ater und Psychotherapeut wie zerstö­ rerisch Kränkung sein und wie echte

St. Ulrich

Ökumenische Erwachsenenbildungsreihe im Januar

Wertschätzung Wunder wirken kann. Wenn Wertschätzung nachhaltig ge­ schieht, kann diese sogar die Persön­ lichkeit positiv verändern. Am 29. Januar gibt es vier persön­ liche Impulse zum Thema: Jesus als Meister der Wertschätzung. Esther Cartwright, Silvia Di Lazzaro, Simon Bosshard und Marcus Scholten zeigen auf, wie für uns Jesus Vorbild in der Wertschätzung sein kann. Wir freuen uns, wenn Sie an diesen drei interessanten Abenden dabei sein werden! Am Sonntag, dem 21. Januar, sind wir aus der Pfarrei St. Ulrich zum ­Gottesdienst in der reformierten Dorf­ kirche in Veltheim eingeladen. Am 28. Januar empfangen wir die reformierten VeltemerInnen in der Kirche St. Ulrich als Gäste zu einem Gottesdienst, in dem der Projektchor singen wird. Herzlich willkommen! 19


Kalendarium

St. Ulrich

Dezember 2023 3 Sonntag 5 Dienstag 8 Freitag 9 Samstag 12 Dienstag 18 Montag 19 Dienstag 20 Mittwoch 24 Sonntag 25 Montag

Familienmesse mit HGU-Eröffnung, 9.30, Kirche Seniorenrorate am Nachmittag,14.30, Kirche St. Ulrich, anschliessend Zvieri im Pfarreiheim Adventsfeier der Frauengruppe, 18.00, Marienkapelle, anschliessend Imbiss im Pfarreiheim Fiire mit de Chlinä, 16.00, reformierte Dorfkirche Rorate, 6.00, Marienkapelle, anschliessend Zmoge im Pfarreiheim Bussfeier, 15.00, Kirche Familienrorate, 18.00, Marienkapelle, anschliessend Oase SeniorInnen-Weihnachtsfeier, 16.00, Kirche, anschliessend Weihnachtsessen, genauere Infos und Anmeldezettel folgen Heiliger Abend, Kinderfeier mit Krippenspiel, 17.00, Kirche Weihnachtsmesse mit Chor, 10.30, Kirche

Januar 2024 1 Montag

❱ Treffpunkte Zeit-Punkt 7.12.| 14.12.| 21.12. 28.12.23 4.1.| 11.1.| 18.1. 25.1.| 1.2.| 8.2. 15.2.| 22.2.24 Donnerstag, 14.00, «Ginelli, Caffé e Gelato», Einkaufs­ zentrum Rosenberg

7 Montag 13 Samstag 15 Montag

21 Montag 22 Dienstag

28 Sonntag 29 Montag

Neujahrsgottesdienst, 17.00, Kirche, anschliessend Apéro im Pfarreiheim Familienmesse mit SternsingerInnen, 9.30, Kirche Fiire mit de Chlinä, 16.00, reformierte Dorfkirche Ökumenische Bildungsveranstaltung: «Kränkung oder Wert­ schätzung», 19.30, reformiertes Kirchgemeindehaus an der Feldstrasse Ökumenischer Gottesdienst, 10.00, reformierte Dorfkirche, kein Gottesdienst in St. Ulrich Ökumenische Bildungsveranstaltung: «Kränkung oder Wert­ schätzung», 19.30, reformiertes Kirchgemeindehaus an der Feldstrasse Ökumenischer Gottesdienst mit Projektchor, 9.30, Kirche St. Ulrich Ökumenische Bildungsveranstaltung: «Kränkung oder Wert­ schätzung», 19.30, reformiertes Kirchgemeindehaus an der Feldstrasse

Februar 2024 14 Mittwoch 24 Samstag 20

Aschermittwoch, Wortgottesdienst, 19.00, Kirche Fiire mit dä Chlinä, 16.00, reformierte Dorfkirche


Besondere Gottesdienste Rorate-Gottesdienste

Familiengottesdienst

Unserer adventlichen Sehnsucht kön­ nen wir in den kerzenerleuchteten Rorate-Gottesdiensten im Advent Raum geben. Sie finden am Donners­ tagmorgen um 6.00 Uhr statt: ■ am 7. Dezember (Mitwirkung des Kinder- und Jugendchors) ■ am 14. Dezember (musikalische Be­ gleitung durch KantorInnen) ■ am 21. Dezember (begleitet von VokalsolistInnen). Anschliessend dürfen wir dieses Jahr wieder zu einem Zmorge ins Pfarrei­ heim einladen. SeniorInnen haben die Gelegen­ heit, diese romantische Stimmung in der nachmittäglichen Roratefeier zu erleben, und zwar schon am Dienstag, 5. Dezember um 14.30 Uhr in der ­P farrei St. Ulrich mit anschliessendem Zvieri bei Kerzenlicht im dortigen Pfarreiheim.

Am 10. Dezember eröffnen wir mit ei­ nem Familiengottesdienst um 9.30 Uhr den Heimgruppenunterricht (HGU). Anschliessend an den Gottesdienst sind alle herzlich zum Chilekafi im Pfarreiheim eingeladen.

Versöhnungsfeiern Bei meditativer Instrumentalmusik und religiösen Texten können wir in den Versöhnungsfeiern am Montag, 18. Dezember – um 15.00 Uhr in der Kirche St. Ulrich und um 20.00 Uhr in der Kirche St. Peter und Paul alles Be­ lastende ablegen. Eltern-Kind-Feier

Heiliger Abend Der Gottesdienst um 17.00 Uhr wird speziell für Familien mit Kindern ge­ staltet (unter Mitwirkung des Kinderund Jugendchors). Die Christmette findet um 22.30 Uhr statt. Es singt Simona Moran Rigling, Sopran, begleitet von Hansueli Bamert an der Orgel.

herzliche Einladung

Während der Advents- und Weihnachtszeit

Weihnachten Im Festgottesdienst um 9.30 Uhr singt unser Kirchenchor mit Orchester und SolistInnen die Missa brevis in G, KV 140, von Wolfgang Amadeus Mozart und Weihnachtslieder. Orgel: Monika Bernold, Leitung: Hansueli Bamert. Jahreswechsel Die Feiern zum Jahreswechsel am Samstag, 31. Dezember um 17.00 Uhr und am Neujahrstag um 9.30 und 11.15 Uhr werden musikalisch beglei­ tet von Dorothee Bernold, Geige, und Monika Bernold an der Orgel.

Am 3. Dezember um 11.00 Uhr feiern Familien in der Krypta an der Tell­ strasse 11a kindergerecht den Advent.

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Für SeniorInnen

Roratefeier am Nachmittag Mägi Fässler | Als Alternative zu den frühmorgendlichen Rorate-Gottes­ diensten laden wir alle SeniorInnen der Pfarreien St. Peter und Paul und St. Ulrich am Dienstag, 5. Dezember um 14.30 Uhr zur Roratefeier am Nach­ mittag ein. Der stimmungsvolle Ad­

vents-Gottesdienst bei Kerzenlicht findet in der Marienkappelle der ­P farrei St. Ulrich statt. Zum anschlies­ senden Zvieri mit Kaffee, Grittibänz, Mandarinli und Schöggeli im Pfarrei­ heim St. Ulrich sind alle ganz herzlich eingeladen.

Krippenspiel zu Weihnachten in St. Ulrich

Die Geschichte vom heiligen Strohsack Patrizia Scaramuzza | Der kleine Strohsack ist alles andere als heilig: unförmig, vorlaut und von schlechter Qualität. Zudem ist er auch noch schrecklich eingebildet, was den Un­ willen der erstklassigen Säcke in Mose Ben Assers Laden weckt. Der kleine Strohsack muss bald merken, dass er nie und nimmer das ist, wofür er sich hält. Die Geschichte erzählt, wie der

kleine Strohsack trotz bitterer Enttäu­ schung und wider Erwarten zum glück­ lichsten Strohsack aller Zeiten – zum heiligen Strohsack – wird. Das Krippenspiel wird an der Se­ niorInnenfeier am 20. Dezember um 16.00 Uhr und in der Familienfeier am 24. Dezember um 17.00 Uhr aufge­ führt – lassen Sie sich von dieser Ge­ schichte verzaubern.

Wochenendstube an der Wartstrasse 11

Öffnungszeiten während der Feiertage

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Sonntag, 24. Dezember

Heiliger Abend mit Weihnachtsessen

16.30 – 20.30 Uhr

Montag, 25. Dezember

Weihnachten

15.00 – 19.00 Uhr

Samstag, 30. Dezember

16.00 – 20.00 Uhr

Montag, 1. Januar 2024

Neujahr

15.00 – 19.00 Uhr


Für Menschen mit kleinem Budget

Geschenke und Adventsfeier Geschenke gesucht Mützen, Schals), Spiele für Kinder, Ho­ nig, Schokolade, Kosmetika, Migrosoder Coop-Gutscheine, Gutscheine für den öffentlichen Verkehr oder Bargeld. Wir sind dankbar, wenn Sie die Spenden bis zum 1. Dezember von Dienstag bis Freitag, im Sozialdienst St. Peter und Paul, Tell­strasse 11a, bei Doris Oberli abgeben. Jetzt schon ein herzliches Dankeschön!

Ökumenische Adventsfeier mit Essen Doris Oberli | Für Menschen mit klei­ nem Budget feiern wir, zusammen mit Stefan Staubli, die Weihnachtszeit. Die Adventsfeier ist am Freitag, 8. Dezem­ ber um 18.00 Uhr im Pfarreiheim St. Peter und Paul. Wir bitten um eine Anmeldung (Teilnehmendenzahl beschränkt) bis am Dienstag, 5. Dezember im Treff­ punkt Vogelsang, Untere Vogelsang­

strasse 2 (Montag bis Freitag von 11.00 bis 18.00 Uhr, 052 202 89 82) oder bei Doris Oberli, Sozialdienst, St. Peter und Paul, Tellstrasse 11a, 052 213 16 32, doris.oberli@kath-winterthur.ch. Wir freuen uns über zahlreiche be­ kannte und neue Gesichter, um ge­ meinsam einen besinnlichen, gemüt­ lichen und lichtvollen Abend zu ver­ bringen.

Weihnachtsmesse am 25. Dezember um 9.30 Uhr

Mozart, Missa brevis in G und Weihnachtslieder Hansueli Bamert | Da dieses Jahr das Adventskonzert der Hauptakzent des Kirchenchors ist, fällt das Programm für den Weihnachtsgottesdienst etwas weniger üppig aus, als in früheren Festmessen. Der Kirchenchor singt Sätze aus der Messe in G, KV 140, von

herzliche Einladung

Doris Oberli | Schon lange vor Weih­ nachten glimmert und glitzert es in den Läden, Geschenkideen werden ange­ priesen und Spielzeugkataloge erwär­ men die Kinderherzen. Für Menschen mit wenig Geld ist dies keine einfache Zeit. Wir führen deshalb eine Weih­ nachtsaktion für diese Menschen durch und freuen uns auf Gaben wie: Selbst­ gestricktes (Socken, Handschuhe,

Wolfgang Amadeus Mozart und ebenso traditionelle Weihnachtslieder, die zu­ sammen mit der Gemeinde gesungen werden. Ein kleines Streichorchester wird seinen Teil zur weihnächtlichen Stimmung beitragen. 23


Am ersten Samstag im neuen Jahr

herzliche Einladung

Beten, Singen und Schweigen für den Frieden map | Zum Start ins neue Jahr lädt die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kir­ chen Winterthur (AGCK) erneut herz­ lich zu einem Friedensgebet am Sams­ tag, 6. Januar von 16.30 bis 17.20 Uhr in den Rathausdurchgang ein. Wieder wollen wir zusammenstehen und für ein friedliches Zusammenleben bitten. Wir beten um einen Geist des Respekts, um Gesprächbereitschaft und Versöh­ nung in Zeiten von Zerrissenheit, Ver­ achtung und Ausgrenzung. Es gibt Lie­

der, Gebete, kurze Lesungen, Schwei­ gen und die Möglichkeit zum Anzünden von Kerzen.

Gebetswoche für die Einheit der ChristInnen (18. bis 25. Januar)

Ökumenischer Gottesdienst Sonntag, 21. Januar, 10.00 Uhr – Reformierte Stadtkirche Liturgie und Predigt Kristian Joób, Pfarrer in der Stadt­ kirche Marianne Pleines, Seelsorgerin in St. Peter und Paul

Musikalische Gestaltung Mitwirkung der Kantorei der Stadt­ kirche und des Kirchenchores von St. Peter und Paul anschliessend: Kirchenkaffee im ­Alten Pfarrhaus

Thematischer Abend «Das unbekannte Gesangbuch – Teil 2» Sonntag, 28. Januar, 17.00 Uhr – «Grüner Saal» des reformierten Kirchgemeindehauses an der Liebestrasse 3 Nach dem erfolgreichen ökumenischen Singabend vom letzten Jahr wollen wir diesen musikalischen Anlass wieder­ holen. Dieses Jahr werden die Lieder von den beiden Pfarrern Thomas Plaz und Stefan Staubli ausgewählt. Be­ 24

gleitet und unterstützt werden sie von David Bertschinger (Kantor in der Stadtkirche) und Hansueli Bamert (­Organist und Chorleiter in St. Peter und Paul).


Ökumenische Exerzitien im Alltag in der Fastenzeit 2024

Verbunden leben Anni Rickenbacher | In unserer Zeit erleben wir grosse ­Herausforderungen, weltweit und im persönlichen Bereich. Wie gehen wir damit um? Welche Ressourcen hält unser christlicher Glaube bereit? Was ist uns wichtig? Die Exerzitien im Alltag möchten neugie­ rig machen und Anregungen für die eigene Lebensgestaltung anbieten. Sie ermutigen, mehr in Verbindung zu kommen mit Gott, mit den andern und mit sich selbst.

Informationstreffen für Neu-Interes­ sierte: Mittwoch, 24. Januar 2024, 19.30 Uhr, Krypta St. Peter und Paul, Tellstrasse 11a, 8400 Winterthur. Die Exerzitientreffen werden in St. Peter und Paul jeweils am Diens­ tagnachmittag und am Mittwochabend angeboten, zudem in St. Urban am Donnerstagabend.

Weitere Informationen bei: Anni Rickenbacher: 079 205 04 62, anni.rickenbacher@bluewin.ch

Rein ins himmlische Vergnügen

Pfarreifasnacht map | Rein ins himmlische Vergnügen, wir feiern Fasnacht! Ob Gott im Himmel wohl auch Fasnacht feiert? Auch wenn wir es nicht wissen, er hat bestimmt seine himmlische Freude daran wenn er von oben zuschaut und sieht, wie bei uns in St. Peter und Paul eine «alte Tradition» zu neuem Leben erweckt wird. Unter dem Motto «Himmlische Pfar­ reifasnacht» feiern wir am Sonntag, 28. Januar. Wir starten mit einem Fami­liengottesdienst um 11.15 Uhr – gerne schon verkleidet und ge­

schminkt. Nach dem Gottesdienst geht es im Pfarreiheim weiter. Mit Essen, Musik, Fröhlichkeit und guter Laune feiern wir wie im Himmel. Es gibt eine Maskenprämierung und einen kleinen Umzug. Das Ende ist gegen 15.00 Uhr geplant. Eingeladen sind alle, die gerne fei­ ern und sich an einem Gemeinschafts­ anlass erfreuen: Jung und Alt, ­Familien und Alleinstehende. Weitere Details und Informationen gibt es rechtzeitig im forum und auf Flyern im Schriften­ stand. 25


Musik im Kantonsspital Winterthur

aus der Spitalseelsorge

Hoffnungsmelodien im Spital

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Jürgen Kaesler | Im Mai 2023 haben die katholischen Seelsorgenden Ros­ marie Wiesli und Jürgen Kaesler das Projekt «Musik im KSW» lanciert. Mit diesem Projekt sollen Melodien der Hoffnung verbreitet werden: Wöchent­ lich eine Viertel- bis Halbestunde ­Musik soll die Menschen auf ihrem Weg erfreuen. Dieses Projekt ist eine spitalinterne und externe Kontaktmöglichkeit, zum Beispiel mit der Krebsliga oder dem Selbsthilfezentrum. Das Ziel ist, dass ganz unterschiedliche Personen, Ins­ trumente, Musikstile (Schwerpunkt: gediegene Musik) und Lieder dem «Laufpublikum» im Zentrum des Spi­ tals auf der Piazza des KSW eine Freude bereiten, Hoffnung schenken und da­ mit einen positiven Akzent setzen. Im November und Dezember 2023 werden wiederum Mitarbeitende von verschiedenen Abteilungen zum Bei­ spiel aus der Radiologie, der Pflege oder der Chef von Human Ressources

musizieren und den Menschen eine Freude bereiten. Die Projektorganisation unter Lei­ tung von Jürgen Kaesler beinhaltet die Rekrutierung von Mitarbeitenden für das Projekt, das Briefing, die Abstim­ mung mit Technik, Kommunikation, Spitalleitung und Sicherheit, die Hilfe bei der Sicherstellung der Infrastruk­ tur (Instrument, Liedgut etc.) und die Organisation einer kleinen Verdan­ kung, sodass der Vorlauf-Aufwand für die Musizierenden minimiert ist. Der Lohn ist der Applaus und das Trocknen von Tränen auf musikali­ schem Weg. Melodien der Hoffnung begleiten somit die Menschen im Spi­ tal, deren Herz damit hoffentlich et­ was leichter wird.

Ein Dreiergrüppchen aus dem Selbst­ hilfe­zentrum Winterthur unter der Leitung von Claudine Frey (Leiterin des Selbsthilfe­zentrums Winterthur) macht Musik auf der Piazza des KSW (vor der Spitalkirche).


Ein neues Familienangebot in Winterthur

Kirche Kunterbunt map | In der Kirche basteln, einen Schatz suchen und Gummibärchen na­ schen oder mit Tüchern, Vorhängen und Decken eine Höhle bauen, sich gemütlich hinsetzen und einen Mini­ gottesdienst gemeinsam feiern… Wo ist denn so etwas möglich? Bei uns in der Kirche Kunterbunt. Wir, mehrere Pfarreien aus Win­ terthur, bringen zusammen und ge­ meinschaftlich Kirche Kunterbunt nach Winterthur. Kirche Kunterbunt hat zum Ziel, Klein und Gross einen spielerischen und freudvollen Zugang zum Glauben zu ermöglichen. Mit Gast­ freundschaft, Freude und Kreativität wollen wir über die Pfarreigrenzen ­hinaus gemeinsam eine kunterbunte Kirche sein. Ein Anlass dauert zwei bis drei Stunden. Dazu gehören abwechs­ lungsreiche Kreativ-Stationen zu ­einem Thema, eine kunterbunte Feier und – wie es zu einem richtigen Fest dazu gehört – natürlich ein gemeinsa­ mes Essen.

Die erste Kirche Kunterbunt ist am Sonntag, 25. Februar ab 10.00 Uhr in St. Marien, Oberwinterthur. Eingela­ den sind Kinder mit ihren Eltern, Gross­ eltern, Götti, Gotte, Gespänli… Unter dem Thema «Ich hab dich lieb» gibt es viel zu entdecken. An unseren KreativStationen könnt ihr einen Vulkan aus­ brechen lassen, ein Herz bunt marmo­ rieren (zum Behalten oder Verschen­ ken), tanzen und noch viel mehr. Was hat das alles mit dem Satz «Ich hab dich lieb» zu tun? Wenn ihr das wissen wollt, dann kommt doch ein­ fach vorbei und macht mit. Wir freuen uns auf euch! Und wenn du gerne als FreiwilligeR bei der Kirche Kunterbunt mithelfen möchtest, dann melde dich einfach. Kontaktperson für die Pfarrei St. Peter und Paul: Marianne Pleines, 052 269 03 76, marianne.pleines@ kath-winterthur.ch.

Freiwillige FahrerInnen gesucht

Fahr- und Begleitdienst Doris Oberli | Immer wieder haben wir Anfragen von SeniorInnen, die selber nicht mehr mobil sind und trotzdem gerne an Gottesdiensten oder Pfarrei­ anlässen teilnehmen möchten. Des­ halb suchen wir Freiwillige, die bereit sind, sporadisch solche Fahr- und Be­ gleitdienste zu übernehmen.

Wir freuen uns auf Ihre Kontakt­ aufnahme und erteilen gerne weitere Auskünfte: Sozialdienst St. Peter und Paul, Doris Oberli, 052 213 16 32, ­doris.oberli@kath-winterthur.ch.

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Ausblick aufs neue Jahr

aus dem Pfarreirat

Offene Sitzung vom 13. September

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Bernadette Gantner | Zu der diesjäh­ rigen offenen Sitzung des Pfarreirates konnte Stefan Staubli im Pfarreisaal 24 VertreterInnen der verschiedenen Vereine und Gruppierungen sowie des Seelsorge- und Katecheseteams be­ grüs­ sen. Schwerpunkt bildete die Grobplanung der Pfarreianlässe im kommenden Jahr sowie die Festlegung der Verantwortlichkeiten für die ver­ schiedenen Pfarreifeste, Apéros, Chile­ kafis, Rorate-Zmorgen und mehr. ­Neben Altbewährtem darf man auch gespannt sein auf Neues, wie eine Pfarrei­fasnacht oder eine spirituelle Reise nach Assisi. Die wichtigesten Anlässe in Kürze (Änderungen vorbe­ halten): ■ Fr 19. Januar, 18.00, Mit­ar­bei­ tenden-­Gottesdienst, anschlies­ send Dankeschön-Essen ■ So 21. Januar, 10.00, ökumeni­ scher Gottesdienst, reformierte Stadtkirche ■ So 28. Januar, Familiengottes­ dienst mit anschliessender Pfarrei­f asnacht für Klein und Gross ■ So 28. Januar, 17.00, ökumenischer Singabend ■ So 25. Februar, 19.30, Jugend­ gottesdienst mit Firmanmeldung ■ Fr 1. März, Weltgebetstag ■ So 10. März, Suppensonntag ■ So 24. März, 9.30, Familiengottes­ dienst zum Palmsonntag ■ So 31. März, 9.30, Oster-Fest­ gottesdienst ■ So 7. April, 9.30, ErstkommunionFeier

■ Do 9. Mai, Auffahrt, Pfarreiausflug ■ Sa 25. Mai, 18.00, gemeinsamer Gottesdienst aller Winterthurer Pfarreien ■ So 2. Juni, 11.15, Familiengottes­ dienst zum HGU-Abschluss ■ Di 4. Juni, 20.00, Kirchgemeinde­ versammlung ■ So 16. Juni, 9.30, Firmung ■ Sa–Fr 22.–28. Juni, SeniorInnen­ ferien ■ So 23. Juni, 9.30, Festgottesdienst zum Patrozinium ■ So 30. Juni, 11.00, ökumenischer Albanifest-Gottesdienst ■ Sa 6. Juli, 18.00, Familiengottes­ dienst zum Schuljahresende, ­Sommernachtsfest ■ So 25. August, 11.30, Gottesdienst im Freien, Grillplausch ■ September, spirituelle Pfarreireise nach Assisi ■ So 29. September, 11.15, Familien­ gottesdienst zum Erntedank ■ So 10. November, 17.00, Mitenand-­ Gottesdienst, Castagnata ■ Di 26. November, 20.00, Kirch­ gemeindeversammlung ■ Sa–So 30. November –1. Dezember, Adventsaktion Ein herzliches Dankeschön an alle, die sich in verschiedenster Weise aktiv in der Pfarrei engagieren und so zu einem lebendigen Miteinander beitragen. Zum Vormerken: Die nächste offene Sitzung findet am Mittwoch, 18. Sep­ tember 2024 um 19.30 Uhr im Pfarrei­ heim statt.


Herzlichen Dank!

Mit diesem Einzahlungsschein können Sie den Kindern in den Favelas von São Paulo finanziell helfen.

Auch wenn Sie an den Anlässen der diesjährigen Adventsaktion nicht dabei sein können, haben Sie die Möglichkeit, das Musik-Projekt von Beat Wehrle in Brasilien zu unterstützen.



Kalendarium

Dezember 2023 2–3 3 Sonntag 5 Dienstag 6 Mittwoch 8 Freitag 10 Sonntag 13 Mittwoch 18 Montag 20 Mittwoch 24 Sonntag 25 Montag 31 Sonntag

Sa–So Adventsaktion mit verschiedenen Programm­ punkten ■ Eltern-Kind-Feier, 11.00, Krypta ■ Adventskonzert Kirchenchor, 17.00, Kirche SeniorInnen-Roratefeier, 14.30, St. Ulrich Frauen PP, gemeinsames Guetzlibacken, 14.00, Jugend­ treff Adventsfeier für Menschen mit kleinem Budget, 18.00, Pfarreiheim Familiengottesdienst zur HGU-Eröffnung, 9.30, Chilekafi Frauen PP, Adventsfeier, 17.00, Kirche und Pfarreiheim Versöhnungsfeier, 15.00, St. Ulrich und 20.00, St. Peter und Paul Vorweihnächtliche SeniorInnenfeier mit Krippenspiel, 16.00, St. Ulrich ■ Familiengottesdienst, 17.00 ■ Christmette, 22.30 Weihnachts-Festgottesdienst mit Kirchenchor und ­Orchester, 9.30 Silverstergottesdienst, 17.00

Januar 2024 5 Freitag 6 Samstag 10 Mittwoch 17 Mittwoch 19 Freitag 21 Sonntag

Frauen PP/FamA, Winterzauber am Feuer mit Suppe, 19.00, Garten an der Breitestrasse 95 Beten, Singen und Schweigen für den Frieden, 16.30, Rathausdurchgang Frauengottesdienst, 8.30, anschliessend Kaffeetreff Frauen PP, Nachmittagswanderung rund um den ­Brühlberg Mitarbeitenden-Gottesdienst, 18.00, anschliessend Dankes-Essen, Pfarreiheim Ökumenischer Gottesdienst, 10.00, reformierte Stadt­ kirche

❱ Termine Weihnachtsferien 23. Dezember 2023 bis 7. Januar 2024 aktuelle Termine www.peterundpaul.ch

❱ Treffpunkte Rorate-Gottesdienst 7.12.| 14.12.| 21.12.23 Kirche, 6.00 anschliessend Frühstück Taizé-Gottesdienst 17.12.23| 21.1.| 18.2.24 Kirche, 19.30 Taizé-Abendgebet 5.12.23| 9.1.| 6.2.24 Krypta, 19.00 Gebetszeit «einfach feiern» 14.12.23| 8.2.24 Krypta, 19.00

Fortsetzung siehe Rückseite


AZB

8400 Winterthur Post CH AG

Pfarreibulletin St. Peter und Paul

Fortsetzung von Seite 31

Kalendarium

Retouren an: Tellstrasse 7

❱ Treffpunkte Stunde der spirituellen Lieder 11.1.| 18.1.| 25.1.| 1.2. 29.2.24 Krypta, 19.45 Trauercafé: Farben und Formen des ­Lebens 1.12.23| 26.1.| 23.2.24 Jugendtreff, 14.30 Tanzend durchs Jahr 11.12.23| 24.1.24 Pfarreiheim, 20.15 Mittagstisch für SeniorInnen jeden Dienstag Pfarreiheim, 12.00 Gebetsgruppe «Ichthys» jeden Dienstag Kirche, 19.00 Gebetsgruppe «Brennender Dornbusch» jeden Mittwoch Krypta, 7.15 Rosenkranz jeden Donnerstag Kirche, 18.30

Januar 2024 (Fortsetzung) 22 Montag 24 Mittwoch 26 Freitag 28 Sonntag

Frauen PP, gemeinsames Essen, 18.00, Jugendtreff ■ Filmkafi, Kinobesuch und Gespräch, nachmittags ■ Informationsabend zu den Exerzitien im Alltag, Krypta Albaniclub, Vortragsabend mit Bettina Stefanini, 19.30, Pfarreiheim ■ Familiengottesdienst, 11.15, anschliessend Pfarreifasnacht für Gross und Klein mit dem Motto «Himmlische Fasnacht» ■ Ökumenischer Singabend «Das unbekannte Gesangbuch – Teil 2» mit Hansueli Bamert und David Bertschinger, 17.00, im «Grünen Saal» des reformierten Kirchgemeindehauses, Liebestrasse 3

Februar 2024 6 Dienstag 14 Mittwoch 21 Mittwoch 23 Freitag 25 Sonntag

26 Montag

Seniorennachmittag, «Das Glück der reifen Jahre» mit Betty Zuaboni, 14.30, Pfarreiheim Aschermittwoch, Gottesdienste 8.30 und 19.30 mit Aus­ teilung der Asche Frauen PP, Nachmittagswanderung, ab Frauenfeld der Murg entlang Frauen PP/FamA, FilmAbendEssen, Schlemmereien mit Film, 18.30, Jugendtreff ■ «Kirche Kunterbunt», Feier mit Kreativ-Stationen für Familien aus allen Winterthurer Pfarreien, 10.00, St. Marien ■ Jugendgottesdienst mit Firmanmeldung, 19.30 Frauen PP, Gelliprint Karten-Workshop, 19.30, Jugend­ treff


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