Newsletter November

Page 1

november 2012

>> NEWS L E T T E R


Newsletter 11/2012

das ist der neue NEWSLETTER

INHALT: Darum geht es in der neuen Ausgabe! >>

Das Wintersemester 2012/2013 hat begonnen. Bei joanneum racing graz bedeutet dies Schichtwechsel! Der aktuelle Newsletter steht ganz im Zeichen des neuen Teams – jenes Teams, das den jr13 bauen wird. Aber auch die Weasels aus dem Vorjahr haben in dieser Ausgabe noch ein Wörtchen mitzureden – nicht zuletzt deswegen, weil es von den – durchaus erfolgreichen – Bewerben eine Menge zu berichten gibt. Viel Spaß bei der Lektüre!

editorial Stephan Rienmüller teamleader jr13

L

iebe Leserinnen und Leser, gut zwei Jahre liegt er nun zurück, unser Einstieg in die Welt der Fahrzeugtechnik an der FH JOANNEUM. Die Gründe, diesen Weg zu bestreiten, waren sehr unterschiedlich und individuell. Manch einer dachte an ein lockeres Studium, „wo man was mit Autos machen kann“, andere wiederum sahen nach abgeschlossener Lehre, gepaart mit Abendmatura, in diesem Studium den Gipfel ihrer Ausbildung – zurecht. Nun allerdings, nach vier Semestern harter Arbeit, unzähligen Stunden vor Fachliteratur, schlaflosen Nächten und glücklicherweise überstandenen Prüfungen, verbindet uns alle gemeinsam ein einziges, großes Ziel: die erfolgreiche Teilnahme am internationalen Konstruktionswettbewerb Formula Student. Wir nehmen nach vielen beispielhaften Saisonen unserer Vorgänger die Herausforderung an, an diese Erfolge anzuknüpfen – eine große Verantwortung gegenüber unserer Hochschule, den vorangegangenen Teams, unzähligen Sponsoren und auch für uns. Als zukünftiger

organisatorischer Leiter von joanneum racing graz darf ich stolz behaupten, hinter einem höchst motivierten und engagierten Team zu stehen, welches dieser neuen Herausforderung mit frischen Ideen und vielen Konzepten entgegenfiebert. Wir werden das Fahrzeug unserer Vorgänger, den jr12, genauestens analysieren, Schwachstellen erkennen und diese konsequent beheben. Das beginnt bei dem in der Formula Student einzigartigen Motor, der im Vorjahr in Zusammenarbeit mit MercedesAMG selbst entwickelt wurde. Unsere Spezialisten im Bereich Antriebsstrang werden das turboaufgeladene Zweizylinderaggregat von Grund auf überarbeiten, um in erster Linie die Fahrbarkeit zu verbessern und Gewicht einzusparen. Weitere Angriffspunkte sind das Fahrwerk und die Elektronik; bereits jetzt auf einem sehr hohen Niveau, gibt es dennoch genug Potenzial für unser Team, weitere Verbesserungen daran vorzunehmen. Mit all diesen Konzepten und Innovationen stürzen wir uns in die kommende Entwicklungsphase und werden das Beste aus unserem neuen

Boliden, dem jr13, herausholen. Vor uns liegt eine anstrengende und kräfteraubende Zeit; aber auch eine Zeit, in der wir als angehende Diplomingenieure nicht nur viel Neues erlernen, sondern unser bereits erworbenes Wissen auf eine Art und Weise unter Beweis stellen können, die seinesgleichen sucht. Die Formula Student bietet uns die Möglichkeit, uns als Team vor einem internationalen Publikum zu präsentieren und zu zeigen, wozu so ein Team aus jungen, motivierten und engagierten Studierenden fähig ist. Ich freue mich auf die Zeit, die vor uns liegt und ebenso freue ich mich – stellvertretend für unser gesamtes Team – auf die Gelegenheit, das Ergebnis unserer unzähligen Arbeitsstunden und unser aller Herzblut in diesen Bewerb zu legen. Ich wünsche meinem Team für die kommenden Monate viel Durchhaltevermögen, jede Menge Spaß an der Sache, eine gute Zusammenarbeit – teamintern, aber natürlich auch mit unseren zahlreichen Sponsoren – und schlussendlich viel Erfolg! Stephan Rienmüller

|2


3|

Newsletter 11/2012

WO ist WAS?

>> veranstaltungen im überblick

Inhaltsverzeichnis

SEITE

>> reportage aus der garage >> was sich sonst noch tut

4

Reportage aus der Garage Die Baugruppen geben Einblicke in ihre Arbeit

>>

SEITE

8

Der Werdegang des jr12 Vom ersten Start bis zur Zielgeraden

>>

SEITE

10

Tipps fürs „Überleben am Ring“ Ein Satire-Kommentar

>> SEITE 6 | interdisziplinär PR-Team, Designer und „Physio“ stellen sich vor SEITE 14 | portraitiert Portrait: Faculty Advisor Michael Trzesniowski SEITE 15 | special task Vier Alt-Weasel bleiben dem Team treu

SEITE

11

Veranstaltungen im Überblick Von der Ennstal Classic und dem Sponsor‘s Day

>>


Newsletter 11/2012

REPORTAGE aus der Garage

|4

Reportage aus der Garage POWERTRAIN

>> von Christoph Waldl

Unser Team blickt auf eine erfolgreiche Saison mit dem jr12 zurück. Speziell im Bereich Powertrain sind wir besonders stolz auf die Zuverlässigkeit und die Ergebnisse mit unserem komplett neuen und selbstentwickelten Motor. Trotz einer sehr kurzen Testphase konnten wir erste Ziele erreichen und eine tolle Leistung erbringen. Das neue Team rund um den jr13 ist nun höchst motiviert, an die Erfolge des jr12 anzuknüpfen. Der Hauptfokus im Bereich Powertrain in dieser Saison liegt stark auf der Gewichtsreduktion und Verbesserung der Fahrbarkeit des Motors. Momentan arbeitet das Team intensiv an der Konstruktion von CAD-Modellen, beispielsweise für die

CHASSIS

Bereiche Ansaug- und Abgasführung, Schaltung, Kühl-, Ölund Kraftstoffsysteme. Auch unsere Teamkollegen, die uns von unserem Kooperationspartner Mercedes-AMG aus unterstützen, überarbeiten gerade fleißig das Innenleben des turboaufgeladenen Zweizylinders. Mit Anfang des neuen Jahres werden wir dann beginnen, unseren Leistungsprüfstand zu betreiben, um den Motor optimal auf Fahrbarkeit und unsere Peripherie abstimmen zu können. Es steht uns noch sehr viel Arbeit bevor - dennoch blicken wir optimistisch in die Zukunft und freuen uns schon sehr auf die Fertigung und den Zusammenbau von unserem neuen Boliden jr13.

GEWICHTSREDUKTION & BESSERE FAHRBARKEIT

>> von Martin Treusch

Das Chassis ist die grundlegendste aller Baugruppen, denn es muss alle anderen Baugruppen und den Fahrer in oder an sich aufnehmen. Aus diesem Grund muss das Monocoque stabil genug sein, um all diese Lasten im Rennbetrieb zu tragen, gleichzeitig soll es aber kein Kilogramm zu viel wiegen und dem Auto auch noch eine ansprechende und dynamische Optik verleihen. Der Rennwagen aus dem Vorjahr, der jr12, war von Grund auf eine komplette Neuentwicklung. Highlights waren der selbstentwickelte AMG-Motor sowie das darauf abgestimmte einteilige Carbon-Monocoque. Nach einer sehr erfolgreichen Saison mit dem jr12 haben wir uns darüber Gedanken gemacht, was wir an dem neuen Fahrzeug noch besser machen können. Schnell war klar, dass wir dabei keine Revolution, sondern eine Evolution anstreben werden. Das erfolgreiche Konzept des jr12 soll ausgebaut werden. Dabei werden

wir Bewährtes verbessern, aber auch einige Neuerungen umsetzen. Der jr13 wird sich durch mehr Carbonanwendung als je zuvor auszeichnen. Zudem wird eine neue Art von Carbon verwendet, die bisher noch nie in einem jr zum Einsatz kam. Die Crash-Box, welche wie in den Vorjahren ohne Aluminiuminnenstruktur auskommt, bekommt eine neue Geometrie. Für das Lenkrad des jr13 wird eine neue Schaltmechanik entwickelt. Das Design des neuen Boliden kommt von den Kollegen des Studienganges „Industrial Design“ der FH JOANNEUM, welche uns helfen, ein ästhetisch ansprechendes und schnittiges Design umzusetzen. Die Entwicklung geht bereits dem Ende zu – die Werkzeuge werden demnächst bei SFK Tischler in Fertigung gegeben. Danach geht es für fünf bis sechs Wochen nach Salzburg zur Firma CarboTech, wo die gesamte Herstellung der CFK-Komponenten per „Weaselhand“ stattfindet.

EVOLUTION STATT REVOLUTION


5|

Newsletter 11/2012

SUSPENSION

REPORTAGE aus der Garage

>> von Daniel Maier

>>

Nachdem wir uns mit den Kollegen aus dem vorigen Jahr zusammengesetzt hatten, um Erkenntnisse und Erfahrungen aus der abgelaufenen Rennsaison zu gewinnen, erhielten wir einen Überblick über die uns bevorstehenden Aufgaben. Um Aussagen über die Dimensionierung der verschiedenen Komponenten treffen zu können, entschieden wir uns dazu, das gesamte Fahrwerk über so genannte Dehnmessstreifen (DMS) zu vermessen. Darunter versteht man eine Messeinrichtung zur Erfassung von Formänderungen an der Bauteiloberfläche, was eine Bestimmung der mechanischen Spannungen und in Folge

eine Aussage über die Beanspruchung des Werkstoffs ermöglicht. Dazu gab es eine Testfahrt, aus der wir interessante Daten gewinnen konnten, die nun in die Entwicklung miteinbezogen werden. Ein weiteres Hauptaugenmerk liegt natürlich auf der Einsparung von Gewicht und Kosten, die zumeist aufgrund komplexer Fertigungsverfahren zu Stande kommen. Um diese Ziele auch zu erreichen, werden wie jedes Jahr wieder einige Innovationen im Fahrwerksbereich Einzug halten – im Speziellen sollen hier Komponenten wie Radnaben und -träger weiterentwickelt werden.

DMS-MESSUNGEN UND GEWICHTSEINSPARUNG

MARKETING >> von Katja Wegerer Obwohl das Team um joanneum racing graz zum größten Teil aus Technikern besteht, ist der Bereich Marketing doch auch ein wichtiges Thema für uns. Wir sind ständig bemüht, unsere Bekanntheit zu steigern, indem wir bei Messen und ähnlichen Veranstaltungen – beispielsweise dem Motorensymposium in Wien – mit einem Boliden und einem Informationsstand vertreten sind.

ELECTRICS

>> von Gerhard Hofer

Im Bereich Elektronik wird sich auch in dieser Saison wieder einiges tun. Wir haben bereits viel für unseren jr13 geplant und tüfteln schon an der Umsetzung: Es soll auf jeden Fall eine schlupfgeregelte Launch Control umgesetzt werden. Der Kabelbaum wird kompakter und wasser- sowie staubdicht gefertigt. Zusätzlich wollen wir durch weitere Maßnahmen am Kabelbaum die Zugänglichkeit und Wartungsfreundlichkeit des Motors und der Aggregate verbessern. Die Schaltzeiten sollen um 20% verkürzt werden; gezieltes Einkuppeln beim Herunter-

schalten soll einen Anti-HoppingEffekt bewirken. Die Leistung des Generators wird den Verbrauchern angepasst. Die Mechanik und Elektrik der Schaltpaddles am Lenkrad werden wir ausfallsicher und robuster gestalten. Des Weiteren hat die Baugruppe Elektrik mit Hilfe der erfahrenen Weasels Helmut Hammerschmied und Philipp Eder bereits ein DMSVermessungsfahrwerk produziert. Außerdem wurden bei einer Fahrwerksmessfahrt Werte ermittelt, die für die Konstruktion und die Auslegung der Bauteilfestigkeit benötigt werden.

LAUNCHCONTROL, ANTI-HOPPING UND KÜRZERE SCHALTZEITEN

Natürlich möchten wir neben den Öffentlichkeitsauftritten auch immer im direkten Kontakt zu unseren Fans und Unterstützern bleiben, denn ohne sie wäre es uns nicht möglich, jedes Jahr wieder neue Erfolge einzufahren. Um das zu gewährleisten, wird es auch diese Saison wieder regelmäßig die berühmten Mittwochs-Stände vor dem Prüffeld der FH JOANNEUM geben, bei denen man je nach Jahreszeit bei Sturm & Maroni, Gulasch & Bier oder Glühwein ein gemütliches Gespräch mit den Weasels und/oder ein paar Freunden genießen kann. Dank der Zusammenarbeit mit unserem fleißigen Journalisten-Team, das uns seit der letzten Saison vor allem im Bereich Social Media tatkräftig unterstützt, konnten wir einen starken Zuwachs an Fans verbuchen, die uns durch die Saison begleitet haben, und wir hoffen diesen Erfolg auch in der kommenden Saison weiterführen zu können!


Newsletter 11/2012

REPORTAGE aus der Garage

CALCULATION >> von Robert Kalcher

>> von Patrick Köllner

Auf den Spuren von Isaac Newton

Gewichtsoptimierung und Festigkeitsberechnungen

Für manche Technikstudierende ist die Motivation eines Berechnungsingenieurs unergründlich, da Gegenstände wie Thermodynamik, Mathematik oder Mechanik mehr als störende Begleiterscheinung denn als bedeutende Wissensquelle für die Zukunft angesehen werden. Umso erstaunlicher ist die Tatsache, dass sich die Baugruppe Berechnung im Vergleich zum vergangenen Jahr in der Zahl der Teammitglieder verdoppeln konnte. Wolfgang Paul, Philipp Kollmann, Robert Kalcher und Baugruppenleiter Patrick Köllner sind für die Festigkeitsberechnungen des jr13 verantwortlich. Selbstverständlich ist diese He-

rausforderung ohne moderne Computerprogramme auf Basis der Finite-Elemente-Methode nicht zu bewältigen. Wie auch in den vorherigen Jahren wird uns dahingehend von den Firmen Dassault Systemes Austria und Magna Powertrain die Software SIMULIA ABAQUS beziehungsweise FEMFAT zur Verfügung gestellt. Auf diesem Wege möchte sich das Berechnungsteam nochmals recht herzlich für die große Unterstützung bedanken. In diesem Sinne: „Ans Werk“. Oder um es mit den Worten von Sir Isaac Newton zu sagen: „The great ocean of truth lays all undiscovered before me.“

Nach dem Abschluss aller Prüfungen des 4. Semesters startete auch diese Saison wieder ein motiviertes Berechnungsteam in die neue Designphase. Mit Hilfe des Vorjahresteams haben wir unser Basiswissen über die Berechnungsschritte und den Aufbau der Berechnungsmodelle vervollständigt. Dank der großzügigen Unterstützung der Firma Dassault Systèmes konnten wir auch dieses Jahr wieder an einem Einschulungskurs für ABAQUS teilnehmen. Das neu gewonnene Wissen haben wir sofort nach der Rückkehr an die FH JOANNEUM in die Praxis umgesetzt. Nach und nach werden nun die

neu konstruierten und überarbeiteten Komponenten unseres jr13 berechnet, um eine möglichst gewichtsoptimierte Konstruktion zu ermöglichen. Auch Dauerfestigkeitsberechnungen werden wir dieses Jahr wieder durchführen. Hier hatten einige Mitglieder des Berechnungsteams die Chance, eine 2-tägige Schulung im Engineering Center von Magna Powertrain in Steyr zu besuchen. Das war eine große Hilfe, um Basis- und Hintergrundwissen für das Programm FEMFAT aufzubauen. Bis zum Ende der Designphase steht uns nun eine stressige Zeit bevor, in der noch einiges an Arbeit zu erledigen ist.

Interview mit

technical director Martin Schwarz

Einen der wichtigsten Parts bei der Entwicklung und Konstruktion eines neuen Boliden übernimmt der technische Leiter des Teams. Wie man diesen Job bekommen kann und nicht mehr los wird, erklärt Martin Schwarz, technical director des jr13. >> von Katrin Nussmayr und Romana Močnik _Was sind deine Aufgaben als technical director? Meine Aufgabe als technischer Leiter ist im Grunde dafür zu sorgen, dass das Auto am Ende fahrbereit ist. Dazu gehören die Koordination der Baugruppen, das Treffen von wichtigen technischen Entscheidungen und die Kontrolle des Fortschritts.

_Warum hast du dich für diese Position entschieden? Da ich letzte Saison schon mit dem Virus „joanneum racing graz“ infiziert wurde und auf vielen Bewerben mit dabei war, habe ich im neuen Team den größten Einblick in die Materie. Gleichzeitig wurde mir der Posten von meinen Kollegen und Kolleginnen dann auch angeboten. Da es auch niemanden anderen gab, der es machen wollte, ist es dann an mir hängen geblieben.

_Was passiert momentan und in den nächsten Wochen im Team von technischer Seite? Derzeit sind wir am Konstruieren von neuen und am Verbessern von alten Teilen für unseren Boliden, den jr13, den wir im Frühjahr 2013 auf unserem RollOut enthüllen werden.

|6


7|

Newsletter 11/2012

interDISZIPLINÄR

Bei joanneum racing graz wird

TEAMWORK groß geschrieben

Dass so einen Rennboliden nicht einer alleine bauen kann, ist klar - und doch ist joanneum racing graz ein Ausnahmefall im internationalen Vergleich. Kein anderes Team ist auf allen Ebenen so professionell aufgestellt wie die Weasels. Neben zahlreichen anderen Experten hat das Racing Team eine Truppe von PR-Profis, eigene Designer sowie einen Physiotherapeuten.

Das PR-TEAM von Max Sommer

Unsere DESIGNGENIES von Katrin Nussmayr

Der „PHYSIO“ von Katrin Nussmayr

>> Jeder hört es, jeden Tag: das Wort PR. Doch was zur Hölle ist denn eigentlich diese PR und, vor allem, wozu braucht joanneum racing graz so etwas?

>> Von der Karosserie bis zum joanneum racing graz-Logo: Ein siebenköpfiges Industrial Design-Team sorgt für elegantes Aussehen und schnittige Figur.

>> Rennautos und Physiotherapie? Unser Physiotherapeut bereitet die Fahrer mit gezieltem Training körperlich und mental auf die Bewerbe vor.

Aufgrund der zunehmenden Professionalisierung des Teams beschloss man vor rund zwei Jahren, zusätzlich Leute ins Boot zu holen, die etwas davon verstehen, mit der Öffentlichkeit zu kommunizieren. Öffentlichkeit klingt dabei ein wenig abstrakt. Konkret geht es bei unserer PR darum, anderen Studierenden der FH JOANNEUM bzw. deren Lehrenden, Motorsportfans und anderen Interessierten sowie lokalen Medienanstalten joanneum racing graz näher zu bringen und zu erzählen, um was für ein tolles Projekt es sich hierbei handelt. Die Frage, die wir uns dabei tagtäglich stellen müssen, ist, wie man diese Geschichte erzählt und, vor allem, wie sie möglichst viele Leute erreicht. Um unsere Ziele zu erreichen, bedienen wir uns der zahlreichen Möglichkeiten des Webs, aber auch im Printbereich sind wir sehr aktiv – den Beweis, also diesen Newsletter, halten Sie in Händen. Man sieht schon: Als PR-Team sind wir stets darum bemüht, wertvolle Informationen bereitzustellen, um so die wunderbare Geschichte der Weasels weiterzuerzählen.

Es sieht gut aus bei joanneum racing graz. Eine eigene Designerfraktion kümmert sich in dieser Saison um die visuelle Komponente beim Racing Team – das reicht vom Entwurf des neuen Boliden jr13 bis hin zum Grafikdesign. Die Industrial Design-Studenten Simon Bildstein, Luca di Muzio, Dominik Krug, Stefan Märzendorfer, Christoph Sagkop, Rene Stiegler und David Weiskopf gestalten heuer in enger Zusammenarbeit mit der Baugruppe Chassis die Karosserie sowie die Lackierung des jr13. Außerdem zeichnen sie für das neue Team-Logo und das Boliden-Logo des jr13 verantwortlich. Für den Motorsport-Fan Simon ist es eine besondere Erfahrung, einen Rennwagen mitzudesignen, der dann bei Bewerben am Start sein wird. „Vor allem ist es spannend, die Möglichkeiten und Spielräume im Reglement auszureizen“, zeigt er sich von der Arbeit fasziniert. Die Herausforderung: Das Design muss optimale Funktion und ästhetische Ansprüche vereinen, Geschwindigkeit und Dynamik vermitteln und dabei noch zur Linie des Racing Teams passen.

Ein Rennwagen kann technisch noch so ausgereift sein – um bei der Formula Student vorne dabei zu sein, muss er auch auf der Rennstrecke überzeugen. Spätestens dann ist es sinnvoll, sich nicht nur um das Auto, sondern auch um die Fahrer zu kümmern. Um auf die hohen körperlichen und mentalen Belastungen vorbereitet zu sein und aus dem Rennwagen das volle Potenzial ausschöpfen zu können, werden unsere Fahrer vom angehenden Physiotherapeuten Alexander Knoll betreut. Seine Tätigkeit umfasst das gezielte Training, angefangen bei Rumpf, Nacken und Unterarmen, bis hin zu den Augenmuskeln. „Bei den Rennen selbst unterstütze ich das Fahrerteam mit Kinesiotaping und passiven Techniken sowie kurzen Tipps zum Aufwärmen, was hoffentlich das eine oder andere Zehntel bringen wird“, erklärt Alex. Die Motivationsquelle für sein Engagement sind das Interesse am Motorsport und die Faszination für den Teamgeist der Weasels: „Seit meinem Studienbeginn war mir klar: Da kann und will ich mich auch einbringen.“


Newsletter 11/2012

der werdegang des jr12

DIE des SAI jr12 SON Vom ersten Motorstart bis zur Zielgeraden am Ring: Der Werdegang des jr12 >> von Katrin Nussmayr und Romana Močnik Zwei Zylinder, vier Reifen und jede Menge Power: Das und viel mehr steckt im jr12, dem neunten Rennwagen aus der Werkstatt von joanneum racing graz. Mit einem selbstentwickelten Motor, einem komplett einteiligen Monocoque-Chassis und verbesserter Fahrwerkskinematik hat das Team einen innovativen Schritt gewagt. Und fuhr dennoch (oder gerade deshalb) bei der Formula Student ganz vorne mit.

Mehr Infos zur Saison mit dem jr12, Videos, Sounds, die Ergebnisse im Detail und Live-Statusmeldungen vom Team gibt es unter http:// storify.com/ joanneumracing/jr12 oder mit diesem QR-Code.

„Es ist wie eine echte Geburt“, so hat es der damalige Teamleader Stefan Maier ausgedrückt, als der jr12 beim RollOut feierlich enthüllt wurde. „Neun Monate harte Arbeit und jetzt sehe ich unseren ganzen Stolz hier auf der Bühne stehen“. Im Scheinwerferlicht des Grazer Dom im Berg war der Bolide optisch ein Hingucker, aber noch einige Wochen davon entfernt, auch den Asphalt zum Glühen zu bringen. In vielen Arbeitsstunden haben ihm die Weasels Leben eingehaucht ...

22. Juni: Gute Neuigkeiten aus der Werkstatt: Nach vielen Versuchen und einigen Hustern lässt der selbstentwickelte Motor zum ersten Mal laut aufhorchen: Er läuft!

27. Juni: „Unser Auto fährt!!“, mit diesen Worten küsst der technische Leiter des jr12-Teams Thomas Gerstorfer das Monocoque. Gerade eben hat der jr12 seine erste Probefahrt bestritten. Vor der Werkstatt der Weasels drehte er seine Runden – und wurde vom Team kräftig beklatscht.

Juni bis September: Einige hundert Testkilometer legt das Team mit dem jr12 in

den folgenden Monaten zurück. Die Fahrer trainieren für die Formula Student-Bewerbe ihr Geschick in den Disziplinen Skid Pad, Acceleration, Autocross und Endurance. Nebenbei muss jedes Setup genau an die jeweilige Fahrweise angepasst werden. An dieser Stelle möchten wir uns beim ARBÖ, dem ÖAMTC und der Magna bedanken, die uns ihre Gelände als Teststrecken zur Verfügung gestellt haben!

Mit circa 200 kg Gesamtgewicht, Schaltzeiten von 50 Millisekunden und einem modernen Monocoque-Chassis aus Carbonfaser ist der jr12 auf dem neuesten Stand der Technik. Ein besonderes Highlight ist der Motor, der in Kooperation mit MercedesAMG selbst entwickelt wurde. Der turboaufgeladene 2-Zylinder mit Direkteinspritzung wird bei den Bewerben im Sommer noch für Aufsehen sorgen ...

erster Motorstart: check

|8


9|

Newsletter 11/2012

der werdegang des jr12

Die formula student Die Herausforderung: Baue einen einsitzigen Formelrennwagen, rechne die Kosten durch, überlege dir ein Marketingkonzept und tritt dann mit deinem Prototypen gegen Teams aus aller Welt an. Genau das machen jedes Jahr über 400 Hochschulmannschaften im Rahmen der Formula Student. In acht Disziplinen stellen sie ihre Boliden auf die Probe: Bei den Statics geht es um innovative Konstruktion (Engineering Design), Kostenplanung (Cost Report) und einen Business Plan, der überzeugt. Schließlich muss der Bolide aber auch auf der Rennstrecke praxistauglich sein. Bewertet werden Beschleunigung (Acceleration), Querbeschleunigung (Skid Pad, bei dem eine liegende Acht umfahren wird), Fahrdynamik (Autocross – ein Parcour mit Geraden, Kurven und Schikanen) und die Performance unter Dauerbelastung (Endurance – ein 22 km langes Ausdauerrennen). Zuletzt wird auch der Kraftstoffverbrauch (Fuel Efficiency) gemessen. Das Team mit dem besten Gesamtpaket aus Konstruktion, Geschäftsmodell und Rennperformance gewinnt.

>> formula student austria

formula student AUSTRIA 17. bis 20. Juli: der erste Bewerb. Am Red Bull Ring in Spielberg treten die Weasels mit ihrem

jr12 gegen 38 Teams aus aller Welt an. Getrübt wird die Stimmung nur von einem Unwetter, das den Campingplatz unter Wasser setzt und so manches Zelt quer über das Gelände bläst. Die Siegesfreude ist dennoch bei allen Teams groß – und feiern kann man auch im Regen (zum Beispiel den zweiten Platz im Engineering Design).

>> formula student germany

formula student GERMANY 1. bis 5. August: Die Rennbahn glüht noch von der Formel 1, als die Teams am Hockenheimring in Deutschland gegeneinander antreten. Mit 110 Autos und rund 3000 Studierenden aus 25 Ländern ist dieser Bewerb einer der größten und bedeutendsten der Saison. Ein besonderes Highlight für die Weasels ist der Aufstieg ins Finale der drei Special Awards „Most Effective Use of Electronics“, „Best Use of Fiber Reinforced Plastics“ und „Most Innovative Powertrain“. Am Ende führt joanneum racing graz die Österreichspitze an und erringt mit einem zweiten Platz bei „Most Effective Use of Electronics“, einem Top-Ten-Platz im Design und einer soliden Endurance-Leistung einen kleinen Etappensieg (Overall: 20. Platz).

formula student HUNGARY

>> formula student hungary

17. bis 20. August: Runde drei in Györ. Wo die Raab und die Kleine Donau aufeinander tref-

fen, messen sich heuer 41 Hochschulteams mit ihren Boliden. Wie schon bei den letzten Bewerben punkten die Weasels mit ihrer innovativen Konstruktion – nicht zuletzt aufgrund des selbstentwickelten Motors. Beim spontan ausgerufenen Design Finale erreichen sie den zweiten Platz. Soweit läuft alles gut – bis sich in der letzten Endurance-Runde das Bremslicht vom Boliden löst und das Team somit aus der Disziplin ausscheidet. Keine Punkte für das letzte Rennen, keine Punkte für den Kraftstoffverbrauch, der im Anschluss gemessen wird und von einem positiven EnduranceErgebnis abhängt. Der letzte Tag scheint überhaupt unter einem schlechten Stern zu stehen: nur 16 Teams überqueren die Ziellinie, ohne wegen technischer Probleme zu scheitern.

formula student ITALY 14. bis 17. September: 62 Teams geben sich in Varano de‘ Melegari im Norden Italiens die

>> formula student italy

Ehre – und sollte es das Sternbild des Wiesels geben, dann erstrahlt es genau jetzt hell über dem Racinghimmel. joanneum racing graz räumt mit dem Business Plan einen 3. Platz und im Design Bewerb einen 1. Platz ab und erzielt somit den ersten Platz bei den Statics. Auch auf der Rennstrecke brauchen sich die Weasels nicht zu verstecken: Beim 22 Kilometer langen Endurance erreichen sie Platz 5, beim Kraftstoffverbrauch Platz 4. Macht in Summe... 4. Platz Overall!

WEASELING

Mit dem jr12 hat joanneum racing graz auf einigen Ebenen Neuland betreten. Dass sich die Herausforderung gelohnt hat, zeigen die hervorragenden Ergebnisse im Konstruktionsbewerb wie auch die solide Rennperformance. Mit ihrem selbstentwickelten Motor konnten die Weasels durchaus mit den vielen anderen Teams, die einen Serienmotor einsetzten und damit mehr Teststunden absolvieren konnten, mithalten. Die Erfolgsserie des jr12 wird ohne Zweifel von seinem Nachfolger, dem jr13, fortgeführt werden. Nicht umsonst lautet das Motto der Weasels: Beat the limits.


Newsletter 11/2012

| 10

Überleben am Ring Motorensound, nasse Schlafsäcke, Dosengulasch – und wir mittendrin. Zwei Journalismus-und-PR-Studentinnen lüften den Mythos „Formula Student“… >> von Katrin Nussmayr und Romana Močnik

E

rfindergeist und Testosteron in der Luft, Reifenspuren am Boden, Ölflecken auf Arbeitshosen und fröhliche Gesichter so weit das Auge reicht. Die Formula Student hat sich als Schmiede der Nachwuchsingenieure, als Hochschulwettkampf und Sammelbecken für motorsportbegeisterte Fahrzeugtechniker einen Namen gemacht. Dass hinter den Bewerben viel mehr steckt als spannende Rennen und innovative Prototypen, kann nur wissen, wer einmal dabei war. In Wirklichkeit ist die Formula Student nämlich wie ein kleines Festival – auf akademischem Niveau, versteht sich. Einfallsreichtum ist hier nicht nur gefragt, wenn es darum geht, schnelle und wendige Boliden zu bauen. Allein die Wetterverhältnisse, die jede gute Ausrüstung zunichtemachen können und die sich in Spielberg, Hockenheim, Györ und Varano traditionellerweise von ihrer unausgeglichensten Seite zeigen, erfordern findige Ingenieursschöpfungen. Wenn Wolkenbrüche, Sturmböen, mörderische Hitze und bibbernde Kälte einander abwechseln – dann ist es durchaus praktisch, wenn unsere Freunde und Helfer aus der Werkstatt zur Stelle sind. Sie bauen beispielsweise Hüte aus Carbon (wie unsere Kollegen aus Karlsruhe), funktionieren Getränkekühllager zu beheizten

Whirlpools um (gesehen in Hockenheim) und machen selbst ein schlammiges Feuerwehrzelt zum vollwertigen Partyraum (inklusive Boxenturm und Zapfanlage – danke, liebes TU Graz Racing Team!).

Award für „the most sustainable revival of the moustache“ bekommen, steht fest: Hier wird Vielfalt gelebt!

„Überleben am Ring“ – unter diesem Namen könnte die Formula Student auch als Seminar für all jene laufen, die die Pfadfinderlager in ihrer Jugend ausgelassen haben. Wir erinnern uns an die vielen Lastwägen, die allnächtlich durch unser 3-Mann-Zelt gerauscht sind – ach so, nein, es war die Autobahn, die an den Campingplatz grenzt. Und weil man von Sprit und Liebe leider nicht leben kann, gehört High-Speed-Brote-Schmieren genauso dazu wie gemeinsames Kochen über offenem Feuer. Wichtige Erkenntnis: In Zeiten der Not werden jene Sponsoren am meisten wertgeschätzt, die schnelle Abhilfe schaffen – anders lässt sich der Andrang am Eisstand von Daimler nicht erklären.

Fernab von Überlebenstechniken und dem Kennenlernen von Teams aus aller Welt bietet die Formula Student auch exzellentes Training zur Frustresistenz – etwa wenn vier Sticker die Welt bedeuten und das Anbringen von Startnummern fast zur Sisyphusarbeit wird (die Ziffern unserer Startnummer waren einmal zu nah beieinander, einmal zu lang – Details, die darüber entscheiden, ob wir den Tech-Sticker und damit die Erlaubnis bekommen, mit unserem Auto zu fahren). Die niedrige Frauenquote in den meisten Teams war übrigens Anlass für uns, umfangreiche Verhaltensstudien über männliches Rudelverhalten durchzuführen. Die Ergebnisse würden wahrscheinlich den Rahmen hier sprengen – wir überlegen aber, eine 16-seitige Sonderausgabe diesem Thema zu widmen.

Auf einem derart internationalen Event wie der Formula Student kommt der kulturelle Austausch nicht zu kurz. Tagsüber verbreitet man in missionarischem Eifer rennsportliche Ausdruckskunst wie das Weaseling; nachts tauscht man regionale Varianten des Spiels „Flunkyball“ aus. Und spätestens, als die schnurrbärtigen Ungarn den Special

Motorsport war Neuland für uns, Rennstrecken wie Hockenheim waren Orte, die wir zu besuchen nie erträumt hätten. Und doch: Die spezielle Stimmung fängt schnell ein, hält einen ganz fest und hat uns bis jetzt nicht losgelassen. Eines ist fix: Nächstes Jahr sind wir wieder dabei und machen die Rennstrecken einmal mehr unsicher.

Die Checkliste: >> Gummistiefel und Ohropax einpacken >> gute Nerven und Abenteuergeist >> ohne ausgestopftes Weasel geht gar nichts! >> Fleißige Kamerakinder + Equipmentträger erleichtern die Arbeit >> Andere Teams nach ihrem Lieblingsreim auf Weasel� zu fragen, ist eine gute Möglichkeit, das Eis zu brechen >> An alle weiblichen Besucher: Freut euch darauf, euch einmal nicht am Klo anstellen zu müssen! >>�Aus Pokalen trinkt es sich gut. >>�Visitenkarten mitnehmen – so viele interessante Arbeitgeber an einem Ort findet man selten.


11 |

Newsletter 11/2012

VERANSTALTUNGEN im Überblick

Es knistert und brodelt

>>

>> von Katrin Nussmayr Süßen Sturm, heiße Maroni, wärmenden Glühwein und weitere Herbstschmankerl gibt es beim Sturm-/Glühweinstand von joanneum racing graz vor dem Prüffeld der FH JOANNEUM. Über das Wintersemester verteilt bauen die Weasels in regelmäßigen Abständen eine Bar auf und werfen den Griller an, um in gemütlicher Atmosphäre mit Studierenden, Mitarbeitern der FH und weiteren Gästen den Start der Saison zu feiern.

Sponsor‘s Day

>>

>> von Romana Močnik Am 5. Oktober fand wie bereits im letzten Jahr der Sponsor’s Day auf dem Gelände des ARBÖ in Ludersdorf statt. Unsere Sponsoren hatten die Möglichkeit, einige der selbst gebauten Boliden zu begutachten und die eine oder andere Runde mit ihnen zu drehen. Auch der neueste Rennwagen jr12 konnte nach seiner erfolgreichen Saison noch überzeugen. Bei mehreren Showfahrten bewies er seine Wendigkeit, raste um die engen Kurven und ließ den selbstentwickelten turboaufgeladenen Reihenzweizylinder aufheulen. Auch das Kontakteknüpfen kam nicht zu kurz. Bei Getränken und Brötchen konnte sich das neue jr13-Team vorstellen und sich bei den anwesenden Sponsoren im Namen ihrer Vorgänger bedanken.

Die Weasels im letzten Paradies >> von Martin Treusch

joanneum racing graz durfte sich heuer zum ersten Mal bei der Ennstal Classic in Gröbming (Obersteiermark) präsentieren. >> Veranstaltungshinweis Innovationen in der Fahrzeugtechnik

5.12.2012 – Audi R18 e-tron quattro – Neuer Schwung

16.1.2013 – Herausforderungen im Crash infolge Euro NCAP Roadmap

30.1.2013 – Benzin und Diesel – Gibt es eine echte Alternative?

>> jeweils um 18:00 Uhr, Hörsaal 15 (Alte Poststraße 147, 8020 Graz) >> Im Anschluss lädt joanneum racing graz vor dem Prüffeld (Alte Poststraße 150) zu Glühwein&Maroni!

„Autofahren im letzten Paradies“ lautet das Motto der Ennstal Classic, die eine der hochkarätigsten Oldtimer-Veranstaltungen Europas und mit Sicherheit das Event in Österreich mit den seltensten und imposantesten Fahrzeugen ist, sowie mit dem höchsten Anteil an Prominenz im Teilnehmerfeld. Da der jr11 noch nicht als Oldtimer durchgeht, war der Bolide vier Tage am Stand von joanneum racing graz zu bestaunen und sorgte für reichlich Gesprächsstoff. Das motorsportaffine Publikum und die einzigartige Atmosphäre unter Gleichgesinnten sorgten für so manch länger andauerndes Fachgespräch. Auch die Prominenz zeigte sich fasziniert und so zieren nun die Signaturen von Motorsport-

größen wie Sir Sterling Moss, Jo Ramirez und Jochen Mass das Monocoque des jr11. Eines der Highlights der Veranstaltung ist jedes Jahr der „Chopard Grand Prix“ durch den Gröbminger Stadtkern. Dabei kann man Rennsportlegenden am Steuer spannender Boliden aus der Vergangenheit und zum Teil auch der Gegenwart live und hautnah erleben. Wir hatten die Ehre, mit dem jr09 an diesem Spektakel teilzunehmen und unter Beweis zu stellen, dass auch die Ingenieure von morgen den Motorsport im Blut haben. Unser ganz besonderer Dank geht an Herrn Michael Glöckner und sein Team für diese tolle Chance, unser Projekt ein Stück weiter in die „Welt der Großen“ zu tragen.


Wir sagen DANKE

Â

Newsletter 11/2012

| 12

w w w. d e l t a - t e c h . i t


13 |

Newsletter 11/2012

Wir sagen DANKE

O

Politik, die wirkt. Service, das hilft.

2d-datarecording.com

2d-datarecording.com

me-109.at


Newsletter 11/2012

PORTRAIT

| 14

IM PORTRAIT Michael Trzesniowski

Michael Trzesniowski ist Faculty Advisor und Gründer von joanneum racing graz

Seit zehn Jahren Weasel >> von Sonja Radkohl Bremsen versagen mitten in der Fahrt, ein Zahnrad bricht einen Tag vor dem Bewerb oder das Team vergisst vor lauter Eifer, dass ein Auto auch echtes Geld kostet: Faculty Advisor Michael Trzesniowski hat schon so einiges mit den Weasels erlebt. Und noch mehr daraus gelernt, denn seit er vor zehn Jahren joanneum racing graz gegründet hat, hat sich viel verändert – auch Höhenflüge waren keine Seltenheit.

D

as erste Racing Team bestand aus genau fünf Studierenden.“ Michael Trzesniowski lehnt sich in seinem Stuhl zurück und beginnt zu erzählen. Er ist der Gründer von joanneum racing graz, das allererste Weasel, denn vor genau zehn Jahren hat er besagte fünf Studierende zusammengetrommelt und mit ihnen erstmals an der Formula Student teilgenommen. „Damals sind wir nur mit Unterlagen und Zeichnungen auf den Bewerb gefahren. Als wir dort dann die tollen Autos der anderen Teams gesehen haben, mussten wir erst mal schlucken und haben gemerkt: Mit fünf Leuten kriegen wir das nicht hin.“ Ein Weasel hat zwar viele Stärken – Aufgeben gehört aber nicht dazu. Schon im Jahr darauf baute das Team seinen ersten Rennwagen, allerdings mit allen Fehlern, die anfangs passieren können. „Wir sind aus dem Reparieren gar nicht rausgekommen. Das erste Mal richtig gefahren ist das Auto erst am Bewerb.“ Dort allerdings brach schon beim Bremstest ein Zahnrad. Sollte das schon das Aus für den ersten jr

sein? Definitiv nicht! Mit vereinten Kräften und durchgearbeiteten Nächten schafften die Weasels gerade noch das Endurance: „Auf den letzten Metern hat er dann plötzlich begonnen zu spucken und zu husten. Wir dachten schon, er packt das nicht mehr, aber er hat es noch über die Ziellinie geschafft. Die Gummidichtung von der Auspuffhalterung ist dann wie Kaugummi auf den Boden geflossen, weil er so überhitzte.“ Gesunde Dosis Aggressivität Mit den Teams wuchs aber auch die Erfahrung und dank der gesunden Dosis an Aggressivität, die jedes Weasel nun einmal hat, ließen auch die ersten Erfolge nicht lange auf sich warten. 2006 war joanneum racing graz Gesamtsieger bei der Formula Student in Italien – als erste FH überhaupt. „Das ist es, was jeder Ingenieur, will: keine quietschenden Reifen oder Unglücke, sondern das Optimum aus der eigenen Leistungsfähigkeit herausholen!“ Seitdem wurde das Team stetig größer. Neben der Fahrzeugtechnik gesellten sich auch andere Studiengän-

ge der FH JOANNEUM zu den Weasels. Selbst wenn sie nicht direkt am Auto mitbauen, werden sie herzlich aufgenommen und ihr Beitrag geschätzt. „Diese Einbindung anderer Fachrichtungen ist einer unserer größten Erfolge.“ Drei Jahre Praxiserfahrung Heute ist die Zeit im Racing Team für Fahrzeugtechniker nicht nur eine tolle Erfahrung – viele Firmen rechnen ihnen bis zu drei Jahre an Praxiserfahrung an. „Außerdem sehen die Studierenden, dass sie alles auf der FH Gelernte direkt umsetzen können. Und dass alles, was sie vorher als unwichtig empfunden haben, plötzlich wichtig wird. Wie die Teamarbeit oder der Umgang mit Zeit und Geld.“ Dem Team vom jr13 wünscht Michael Trzesniowski, dass sie an die großen Erfolge anknüpfen können. Was ihnen vielleicht auch gelingt, denn sie wollen auf den Erfahrungen mit dem jr12 aufbauen. „Damit können sie es bis ganz oben aufs Treppchen schaffen. Die Weasels werden zu den Besten gehören!“


15 |

Newsletter 11/2012

SPECIAL task

pushing N E V E R

S T O P

Jedes gute Team hat für Notfälle ein Ass im Ärmel. Bei joanneum racing graz sind es gleich mehrere. Die Rede ist vom Special Task Team – einer Runde ehemaliger Weasels, die ihre jungen Nachfolger nicht im Stich lassen und mit ihrem Knowhow und meist auch ihrer Arbeitskraft unterstützen. >> von Katrin Nussmayr und Romana Močnik

D

ie Special Task Agents sind nicht nur flink, dynamisch, nachtaktiv und verfügen über eine gesunde Dosis Aggressivität. Über das Grundprofil eines Weasels hinaus haben sie besondere Superkräfte: Großen Mut, edlen Charakter, geschärfte Sinne und kompromissloses Engagement. Sie kämpfen gegen die Bedrohungen von Zweifeln und sich heimlich einschleichenden Fehlern. Sie treten ein für innovative Ideen, Tatendrang und Weaselpower. Ihr gefürchtetes Urteil wird wertgeschätzt und ernst genommen, denn ohne ihre Mithilfe wäre so mancher Bolide schon ins Stocken gekommen. Diese Saison besteht die Special Task Force aus Philipp Eder (jr11), Lukas Mur (jr12), Thomas Gerstorfer (jr12) und Sam Amirsolimani, der vom Hawks Racing Team aus Hamburg zu den Weasels gestoßen ist. Die vier Herren – die Fantastic Four der Automobilbranche, das kühnste Vierergespann unter den Nachwuchsingenieuren – werden dem Team von der Konstruktion bis hin zu den wichtigsten Entscheidungen zur Seite stehen und ihre Finger im Spiel haben – denn: Einmal Weasel – immer Weasel!

Thomas Gerstorfer, technical director des jr12 und Philipp Eder, Weaselveteran seit 2010


BEAT THE LIMITS!

IMpressum Besonderer Dank an >> FH JOANNEUM für die Finanzierung der Druckkosten

>

Newsletter November 2012 >> Newsletter von joanneum racing graz an der FH JOANNEUM; November 2012 | Herausgeber >> joanneum racing graz vertreten durch Stephan Rienmüller, teamleader joanneum racing graz | Redaktion >> Romana Mocnik, Katrin Nussmayr, Sonja Radkohl, Max Sommer | Layout >> Max Sommer | Fotonachweis >> Romana Mocnik, Katrin Nussmayr, Michael Trzesniowski, Thomas Gerstorfer, Martin Treusch, Laura Matzer | V.i.S.d.P. >> Stephan Rienmüller | Anschrift >> Alte Poststraße 149, 8020 Graz; E-Mail: office@joanneum-racing.at, Internet: www.joanneum-racing.at | Erscheinungsweise >> 3 Mal jährlich | Titelbild >> Michael Trzesniowski


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.