Newsletter Mai 2015 (Deutsche Ausgabe)

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Newsletter 05/2015

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iebe Leserinnen und Leser! Diese Saison ist in jeder Hinsicht etwas Besonderes. Die Mannschaft von joanneum racing graz besteht heuer zum ersten Mal aus Masterstudenten des Studienganges „Fahrzeugtechnik/ Automotive Engineering“ der FH JOANNEUM. Nach der Umstellung auf das Bologna-System stand die Aufgabe vor uns, das Team für die Saison 2015 zu bilden und einen Nachfolger der zehn vorigen jr-Boliden zu bauen. Mit dem Kern dieser Mannschaft haben wir schon 2014 begonnen, zu entwerfen bzw. zu entwickeln und mit einer Studie beim italienischen FS-Wettbewerb in der Klasse 3 gewonnen. Daraus ergab sich eine Grundlage, die in unserer Teamgeschichte ungewöhnlich frühzeitig schon konkrete Schritte in Richtung der Verwirklichung des neuen Rennwagens ermöglicht hatte. Die Änderungen im Reglement und die Umsetzung von neuen Ideen stellten danach jedoch alle Baugruppen vor weitere Herausforderungen. So haben wir uns auch über den Winter nicht langweilen können und auch in der Fertigungsphase einige graue Haare bekommen. Wie aber auch beim RollOut am 24. April im Dom im Berg zu sehen war, ist uns letztendlich alles gelungen und der jr15 ist, wie wir ihn wollten!

Wir können stolz sagen, dass der jr15 in jeder Hinsicht ein würdiges Mitglied der Weasel-Familie geworden ist und ihr Erbe weiterführen kann. Der jr13 und jr13evo haben die Latte sehr hoch gelegt. Platz 5 in der Weltrangliste Ende 2014 war der bisher größte Erfolg. Trotzdem ist es unser nächstes Ziel, dieses Ergebnis zu toppen. Als nächster Schritt steht jetzt die Testphase vor uns, welche ein ebenfalls wichtiger Teil der Fertigstellung des Fahrzeuges für die Rennen ist. Heuer ist es auch zum ersten Mal der Fall, dass das Kernteam große Unterstützung von Studenten des folgenden Jahrgangs bekommen hat. Ich will mich dafür auch herzlich bei ihnen bedanken! Damit konnten die Grenzen des Projekts erweitert und für einen besseren Wissensaustausch gesorgt werden. Im Namen des gesamten Teams von joanneum racing graz möchte ich mich an dieser Stelle auch bei allen Sponsoren, Fertigern und Materiallieferanten bedanken, die uns dieses Jahr unterstützt haben. Nur mit Ihrer Hilfe war es uns wieder möglich, einen neuen Rennwagen auf so hohem Niveau zu bauen. Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, wünsche ich abschließend viel Spaß beim Durchblättern und Lesen der folgenden Seiten.

impressum Newsletter Mai 2015 >> Newsletter von joanneum racing graz an der FH JOANNEUM; Mai 2015 | Herausgeber >> joanneum racing graz vertreten durch Marton Szabo-Kass, teamleader joanneum racing graz | Redaktion & Layout >> Florian Born, Lisa Mayrhofer | Fotonachweis >> Lucas Kundigraber, Florian Born V.i.S.d.P. >> Lisa Mayrhofer | Anschrift >> Alte Poststraße 149, 8020 Graz; E-Mail: office@joanneum-racing.at; Internet: www.joanneum-racing.at | Erscheinungsweise >> 2 Mal jährlich Besonderer Dank an >> FH JOANNEUM für die Finanzierung des Drucks

Marton Szabo-Kass teamleader jr15

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Sponsored by Chassis

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Hybrid-Kohlefasermonocoque im Leichtbaukonzept

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Crashbox Crashelement und Nase aus einem Kohlefaserteil

Felgen 7 x 13 Zoll handlaminierte Kohlefaser-Speichen-Felge

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Aerodynamik

Leichtbaukonzept CFD-optimierter Frontflügel, Heckflügel und Seitenflügel

Roll

estes österreichisches Team. Rang 4 Overall bei der FSAE in Michigan. Abschluss der Saison 2014 mit Platz 5 von über 500 Teams in der Weltrangliste. Wer diese Liste vor sich hat, fragt sich unwillkürlich, wie joanneum racing graz das überbieten will. Die Weasels haben Großes vor, doch dafür brauchen sie erstmal ein Auto, das mit ihren Plänen mithalten kann. Um dieses zu entwerfen, hatten sie diese Saison mehr Zeit als gewohnt. Aufgrund der Umstellung von Diplom-Studium auf das Bologna-System mit Bachelor und Master im Studiengang „Fahrzeugtechnik/ Automotive Engineering“ der FH JOANNEUM wurde letztes Jahr kein eigenes Auto gebaut. Deshalb konnten die Weasels schon im Sommer mit der Designphase beginnen. © Lucas Kundigraber


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sheet Motor

2-Zylinder Motor mit Direkteinspritzung und Turboaufladung

Reifen Continental C14 Slick (205 / 510 R13)

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Typ Monoposto mit freistehenden Rädern konzipiert nach dem FSAE Reglement 2015 Fahrzeugmasse trocken 192 kg Fahrzeugmasse rennfertig 199 kg Radstand 1560 mm Spurweite 1220 mm / 1180 mm (V/H) Antriebsart Sequentielles 4-Gang Motorradgetriebe, elektropneumatische Aktuierung Kupplung elektropneumatisch aktuierte Lamellenkupplung Achsdifferential Integriertes Drexler Lamellenselbstsperrdifferential Hubraum 595 ccm Max Drehzahl 8.000 min-1 Max Leistung 69kW / 94PS Max Drehmoment 125 Nm Aufladung BorgWarner Turbolader mit Ladeluftkühlung Restriktor 20 mm CFK Restriktor Cockpit ergonomische Carbon-Sitzschale & Multifunktionslenkrad Fahrwerk doppelt ungleichlange Kohlefaser-Dreiecksquerlenker, pullrodbetätigte Öhlins Feder-Dämpfer-Einheiten vorne und hinten

Out

Das Ergebnis davon räumte im Herbst schon kräftig ab. Als jr14 gewann das Konzept die Klasse 3 bei der FSAE Italy in Varano de Melegari. Im Winter begann dann erst der richtige Spaß. Von früh bis spät saßen die Weasels in der Garage und vor den Designprogrammen ihrer PCs, um das Konzept des jr14 Realität werden zu lassen. In Form des jr15. Wie viele Stunden Arbeit letzten Endes wirklich in den neuen Boliden gegangen sind, werden selbst die Weasels nicht beantworten können. Der Begriff „unzählige“ trifft es aber ziemlich gut. Am 24. April 2015 war es dann endlich soweit. Während einige Teammitglieder noch in der Garage waren und die letzen

© Lucas Kundigraber

Feinarbeiten am jr15 erledigten, fand sich ein großer Teil von joanneum racing graz beim Dom im Berg in Graz ein. Dort sollte am Abend der große Moment stattfinden und der neue Bolide vor den aufmerksamen Augen von Sponsoren und Fans enthüllt werden. Bis dahin musste aber noch viel erledigt werden. Bar aufbauen. Technik, Beamer und Ton einrichten. Den Live-Stream programmieren, damit Weasel-Fans rund um den Globus den großen Moment live miterleben konnten. Im Laufe des Nachmittags trudelte dann langsam die Prominenz des Abends ein. Nein, nicht die Fahrzeugtechniker, sondern ihre Werke. Der jr07 und der jr11 nahmen im Eingangsbereich des Doms Platz und empfingen am Abend die Gäste mit schwarzrotem Charme. Ein paar Stunden später, der große Star: Der jr15 wurde mit vereinter Weasel-Power in den Berg geschafft und auf seinem Ehrenplatz auf der Bühne platziert. Letzte Polituren und Tuch darüber, damit niemand vor dem großen Moment einen Blick darauf erhaschen konnte. Schließlich wollte man niemandem die Überraschung verderben. Zur Generalprobe war die Nervosität den Weasels schon anzumerken, doch alles ging glatt und nicht einmal eine Stunde später – 19:00 Uhr auf die Minute – öffnete der Berg seine Pforten und die Gäste strömten herein. Binnen Minuten war der Raum gefüllt von stolzer Weasel-Verwandschaft, Sponsoren und Unterstützern. 20:00 Uhr. Die Moderatoren Benjamin Barteder und Sara Griesbacher betraten die Bühne, begrüßten die Ehrengäste des Abends und richteten ein paar dankende Worte an alle, die gekommen waren. Als erstes wurde dann der Leiter des Instituts „Fahrzeugtechnik/Automotive Engineering“, Kurt Steiner, auf die Bühne gebeten, gefolgt von der Geschäftsführung der FH JOANNEUM Karl Peter Pfeiffer und Günter Riegler. Danach kam der Landesrat für Forschung, Christopher Drexler, und wurde bald von Lena Haas von der öh joanneum und dem Faculty Advisor der Weasels, Michael Trzesniowski, abgelöst. Abschließend kamen die Teamleader, Marton Szabo-Kass und Matthias Zingerle, auf die Bühne und dankten ihren Weasels für die großartige Arbeit des vergangenen Jahres. Als sich schließlich das ganze Team auf der Bühne eingefunden hatte, war es soweit. Nach einem Video mit Gänsehaut-Faktor traten die Teamleader an die Seiten des noch verhüllten Autos. Und dann war der Moment gekommen. Ladies and Gentlemen: Der jr15! © Lucas Kundigraber


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aus der garage

m Bereich Motor ging es beim jr15 heiß her. Obwohl der Grundmotor derselbe ist, musste bei der Peripherie vieles verändert werden. Egal, ob im Bereich der Schaltung, Kupplung, Ansaugstrecke, Kühlung, Kraftstoff- und Ölsystem oder Motorgehäuse; es wurden alle Komponenten überarbeitet oder völlig neu konstruiert. Im Vordergrund standen abermals Gewichtserleichterung und Leistungssteigerung, doch in der heurigen Saison tat sich auch im Formula Student Reglement einiges. Es war daher notwendig, tiefgreifende Änderungen am bewährten Design der Vorjahre durchzuführen, wodurch sich das Erscheinungsbild des gesamten Aggregats gravierend änderte. Zuerst fallen natürlich die selbst entwickelten Motorgehäuseteile aus kohlefaserverstärktem Kunststoff ins Auge. Sie garantieren einen immensen Gewichtsvorteil gegenüber den herkömmlichen Varianten aus dem bereits sehr leichten Werkstoff Aluminium. Natürlich durfte beim Styling unser Maskottchen, das Wiesel, nicht fehlen, das beim Herstellungsprozess direkt in den Lagenaufbau integriert wurde. Aufgrund der einschneidenden

powertrain

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Änderungen im Regelwerk der Formula Student, musste das Konzept der Ladeluftstrecke grundsätzlich verändert werden, da die Drosselklappe jetzt nach dem Verdichter des Turbos verbaut werden muss. Da auch im jr15 auf die bewährte Turboaufladung gesetzt wird, mussten Bauteile wie die Drosselklappe und Ladeluftkühlung auf die neuen Belastungen ausgelegt werden. Abgerundet wurde die neue Ansaugstrecke mit einem strömungsoptimierten Luftrestriktor aus Karbon. Aus demselben Werkstoff besteht auch der Öltank, der ebenso wie das Kühlsystem eine komplette Neuentwicklung darstellt. Den dynamischen Eigenschaften des Fahrzeuges im Betrieb wurde durch eine Optimierung der Kupplungs- Schaltund Drosselklappenaktuierung der letzte Schliff verpasst. Das Gesamtpackaging des Motors ergibt ein stimmiges Design, das sich harmonisch in das Gesamtfahrzeug integriert, wobei in der technischen Funktionalität keine Abstriche gemacht wurden. Die bevorstehende Testphase wird zeigen, inwiefern unsere Überlegungen in der Designphase mit den realen Erkenntnissen der Fahrzeugerprobung übereinstimmen.


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ie Electrics-Gruppe war schwer beschäftigt. Ein Teil der Elektronik wurde vom jr13 übernommen, jedoch gingen mit dem neuen Fahrzeug auch viele Änderungen einher. Die vorherige analoge Sicherungs-Box, welche die einzelnen Komponenten mit Strom versorgt, wurde durch eine digitale PowerdistributionBox ersetzt. Dies ermöglicht es uns, den Verbrauch aller elektronischen Bauteile genau zu überwachen. Zudem fallen die bekannten Schmelzsicherungen weg, was den Vorteil hat, dass bei einem Fehler nicht sofort die Sicherung gewechselt werden muss. Den Verbrauch der Geräte zu kennen ist bei diesem Fahrzeug wichtig, da es keine Lichtmaschine mehr gibt. Ohne Lichtmaschine spart man Sprit, da der Strom nicht mehr vom Motor erzeugt werden muss. Die Energie beziehen wir aus leistungsstarken LiFePo-Batterien, die wir dank Graupner Ladegeräten innerhalb kürzester Zeit wieder laden können. Eine weitere große Änderung fand am Lenkrad statt. Das zweizeilige LCD-Display wurde durch ein 4,3“ Farbdisplay ersetzt. Da der Platz im Lenkrad sehr begrenzt ist, haben wir passgenaue Platinen fertigen lassen, wodurch es im Lenkrad nur mehr Kabel zwischen Schalter und Platine

gibt. Es ist dadurch leicht zu zerlegen und kann schnell repariert werden. Außerdem wurde die Schaltaktuierung überarbeitet und auch an der LaunchControl wurde kräftig programmiert. Wir haben eine Testumgebung aufgebaut, um Software-in-the-LoopTests, Hardware-in-the-Loop-Tests und Restbussimulationen durchzuführen. Mithilfe dieser Testumgebung konnten wir schnell und einfach die Funktionen des Lenkrades testen und optimieren. Unseren Kabelbaum haben wir dieses Jahr zum ersten Mal nicht im eigenen Labor gefertigt. Dieses Jahr unterstützten uns die Firmen EPlan und Raytech bei der Fertigung des Kabelbaums. Der Kabelbaum ist somit zu dem widerstandsfähigsten und besten in der Geschichte von joanneum racing graz geworden. In dieser Saison verwenden wir auch erstmals ein Motorsport ABS der Firma Bosch. Da alle Fahrer Studenten sein müssen und somit kaum Rennerfahrung besitzen, sollte dieses den optimalen Bremsvorgang verwirklichen und den Fahrer entlasten. Das ABS kann auf die herrschenden Straßenbedingungen perfekt angepasst werden.


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Rennautos, damit diese jederzeit einsatzbereit sind. Wie der Name schon verrät, beschäftigt sich die Baugruppe auch mit dem neu eingeführten Fahrertraining, bei dem unsere Fahrer optimal auf die Herausforderungen, denen sie sich im Cockpit stellen müssen, vorbereitet werden. Mehrmals wöchentlich absolvieren sie deshalb spezielle Trainingseinheiten, bei denen mittels einer Kombination aus Ausdauerund Kraftübungen die Belastungen beim Rennfahren so gut wie möglich simuliert werden. Ziel dieses schweißtreibenden Trainings ist es, die Physis der Fahrer so weit in Form zu bringen, dass sie sich bei den Bewerben voll auf das Steuern des Boliden konzentrieren können, ohne dabei Leistungseinbußen im Bereich der Fitness in Kauf nehmen zu müssen.

Die Saison starteten wir mit einem Reifentest, so konnten wir wertvolle Daten sammeln und uns entscheiden, den Reifenhersteller zu wechseln. Die Kinematik konnten wir mit Hilfe der Testdaten neu auslegen. Sie unterscheidet sich grundlegend von der Vorjährigen, denn unser Ziel war es, den Reifen so gut wie möglich auszunutzen. Für die Auslegung der Punkte am Fahrwerk arbeiteten wir eng mit dem Chassis Team zusammen. Durch die vielen Parameter, welche das Fahrverhalten beeinflussen, ergibt sich ein iterativer Prozess. Außerdem beeinflussen sich die einzelnen Parameter auch gegenseitig, was nicht immer von Vorteil ist. Der nächste Schritt war die Auslegung der Teile im CAD, auch dadurch konnten neue Ideen verwirklicht werden. Um das Optimum zwischen Gewicht und Steifigkeit zu erreichen, wurde auf eine enge Zusammenarbeit mit der Calculation Baugruppe geachtet. Auch bei unseren selbst entwickelten und gefertigten Carbonfelgen ergaben sich Neuerungen. Zur Anpassung an den Reifen wurden sie verbreitert. Sie zeichnen sich besonders durch ihre Leichtigkeit aus.

Die Fertigung der Felgen lief reibungslos ab und am Ende mehrerer Wochen konnten wir fast in die Serienfertigung übergehen. Kurz vor unserem Rollout begannen wir mit dem Aufbau des Fahrzeugs. Es wurde Tag und Nacht geklebt, geschraubt und gedreht, um den jr15 rechtzeitig fertigzustellen. Nach dem Rollout beginnt für das Suspension-Team mit der Testzeit eine der wichtigsten Phasen. Um das Beste aus unserem Rennfahrzeug herauszuholen, muss das Fahrwerk perfekt auf den Boliden abgestimmt sein. Eine Erleichterung beim Einstellen diverser Parameter wird die, selbst gebaute Vorrichtung zur Fahrwerksvermessung sein. Das ganze Team freut sich, das Potenzial unseres jr15 auf den heurigen Bewerben voll auszuschöpfen und schnelle Rundenzeiten in den Asphalt zu brennen.

suspension

Aufgrund des großen Abstimmungsund Testaufwands, der erstmalig in der Saison 2014 für den jr13evo betrieben wurde, hat das Team rund um den jr15 die Baugruppe „Testing & Driver Training“ ins Leben gerufen. Erfahrungen aus der Vergangenheit haben gezeigt, dass diesem Thema besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden muss, da es essentiell für die Fahrleistungen von Auto und Fahrer ist. Kerngebiet dieser Baugruppe sind die Testeinheiten, an denen der Bolide bewegt wird. Vom zeitlichen Ablauf der Testtage bis hin zur Reservierung der Strecken wird von der Zwei-Mann-Crew alles erledigt, was zu einer effizienteren Abwicklung der Setup-Arbeit beiträgt. Aufgrund des eng gesteckten Zeitplans ist es gerade am Beginn einer neuen Saison von besonderer Wichtigkeit chronologische Setup-Pläne aufzustellen, um eine vernünftige Abstimmung des Rennwagens vornehmen zu können. Dadurch kann dieser bei den Bewerben sein volles Potenzial ausschöpfen und Spitzenplatzierungen realisieren. Des Weiteren sorgen sie sich auch um die regelmäßigen Wartungen der aktuellen

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testing

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STUDY YOUR DREAM.


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APPLIED COMPUTER SCIENCES ENGINEERING HEALTH STUDIES BUILDING, ENERGY & SOCIETY MEDIA & DESIGN MANAGEMENT

www.fh-joanneum.at Austria | Styria FH JOANNEUM Graz | Kapfenberg | Bad Gleichenberg Alte Poststraße 149 8020 Graz, AUSTRIA, Tel.: +43 (0)316 5453-0 info@fh-joanneum.at www.facebook.com/fhjoanneum

chassis calculation

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Nachdem die Vorbereitungen bereits im Sommer 2014 starteten, konnte die Chassis Baugruppe ihre benötigten Werkzeuge noch im alten Jahr fertigen lassen. Die Fräsarbeiten wurden – wie bereits in den vergangenen Saisonen – bei der Firma SFK Tischler durchgeführt, und wären ohne sie nicht möglich gewesen. Eine kleine Gruppe arbeitstüchtiger Weasels blieb über die Weihnachtsferien in Graz, um die CFK Werkzeuge zu laminieren und alles für die Herstellung des Monocoques vorzubereiten. Monocoque, Lenkrad, Sitz, Crashbox und noch viele weitere Carbon-Bauteile wurden im Jänner bei Mubea Carbo Tech in Salzburg fertiggestellt. Die Crashbox muss ein strenges Reglement erfüllen. Hierfür wurde im Prüffeld der Magna Steyr Fahrzeugtechnik AG ein Testwagen mit 300kg Gewicht

beladen und gegen eine starre Wand gefahren. Die ganze Wucht des Aufpralls muss von der Crashnase aufgenommen werden, um den Fahrer im Ernstfall zu schützen. Parallel zur Entwicklung und Herstellung der tragenden Rahmenteile am Fahrzeug entwickelten wir ein komplett neues Aerodynamikpaket für den jr15. Das Reglement limitiert den Bauraum für Front- und Heckspoiler deutlich. Um trotzdem genügend Abtrieb erzeugen zu können, tüftelten wir ein innovatives Konzept mit zusätzlichen Flügeln an der Seite des Fahrzeugs aus. Die Luft wird nun vom Frontflügel gezielt am inneren der vorderen Räder vorbeigeführt, um genug Luftstrom seitlich des Boliden bereitzustellen. In unzähligen Stunden wurde die Aerodynamik des jr15 mit CFD simuliert und verfeinert. Ergebnis: Das Chassis des jr15 ist steifer, leichter und servicefreundlicher als je zuvor. Zusammen mit den anderen Baugruppen und –teilen ergibt das ein Fahrzeug, mit dem joanneum racing graz bestens vorbereitet in die Rennsaison 2015 starten kann.

Bei dieser Baugruppe geht es in erster Linie um strukturmechanische Berechnungen und Designoptimierungen, um Gewicht verschiedener Bauteile zu sparen und gleichzeitig deren Steifigkeit zu erhöhen. Verwendet wird hierfür das Programm Abaqus von der Fa. SIMULIA. Während der Designphase gab es auch für uns sehr viel zu tun, da viele Bauteile mehrere Designund B e r e c h nu n g s i t e r at i o n e n durchliefen. Hauptaugenmerk lag hier auf dem Fahrwerk inklusive sämtlicher Fahrwerkskonsolen und den Radträgern. Eine weitere große Aufgabe war es, das komplett neu designte Monocoque mit Kompositwerkstoffen, inklusive der Sandwichkonstruktion auf Verwindungssteifigkeit zu berechnen. Das Resultat war ein optimierter Lagenaufbau

mit gezielt eingebrachten Carbonlagen und angepassten Wabendicken. Aufgrund des neu integrierten TopologieOptimierungstools TOSCA, konnten beim jr15 einige Teile topologieoptimiert und anschließend mit Hilfe des Berechnungsergebnisses konstruiert werden. Aber auch sämtliche Materialtests, bestehend aus 3-Punkt-Biegeversuch, Stanzversuchen und Ausreißversuchen von Befestigungen im Chassis zählen dazu. Aufgrund einer Reglementänderung in der heurigen Saison mussten wir hier eine weitaus höhere Anzahl an Versuchen unter genauer definierten Test-Bedingungen durchführen. Diese Tests sind notwendig, um die Gleichwertigkeit des Moncoques gegenüber einem Stahlrohrrahmen zu beweisen. Hierfür gibt es eine Vorlage, den sogenannten Structural Equivalency Spreadsheet (SES), der für jeden Bewerb abgegeben werden muss und von einem technischen Komitee begutachtet wird. Zurzeit warten wir auf Feedback von den Komitees wegen des SES und arbeiten gleichzeitig an den Unterlagen, um bei den Events für den Design-Wettbewerb gut gerüstet zu sein.


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Letzte Platzierung (Saison 2013): Rang 12

FSG Hockenheim Rennstrecke

Letzter Sieger Overall (Saison 2014): AMZ Racing Teilnehmer letzter Bewerb (Saison 2014): 74

Letzte Platzierung (Saison 2013): Rang 8

FSA Spielberg Rennstrecke

Letzter Sieger Overall (Saison 2014): AMZ Racing Teilnehmer letzter Bewerb (Saison 2014): 40

FSH Gyรถr

Letzte Platzierung (Saison 2013): Rang 5

Rennstrecke

Letzter Sieger Overall (Saison 2014): TUfast Racing Team Teilnehmer letzter Bewerb (Saison 2014): 38

FSI Varano de Melegari

Letzte Platzierung (Saison 2013): Rang 3

Letzter Sieger Overall (Saison 2014): TU Graz Teilnehmer letzter Bewerb (Saison 2014): 44

Rennstrecke


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