IZ-Regionalspecial NRW 2024

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FOKUS NRW

KOOPERATION DasRevier hat mit Jörg Kemnaeinen neuen obersten Wirtschaftsförderer, der die Zusammenarbeit sucht. Seite28

WOHNUNGSBAU Baulandist

knapp. In Düsseldorf sollen deshalb 300Wohnungen auf Stelzen entstehen Seite29

OUTLET-CENTER DieBetreiber derShoppingparadiese versuchen sich mit hybriden Konzepten zukunftsfest zu machen. Seite30

POLITIK Bauministerin Ina Scharrenbach erleichtertdas Bauen in ihremLand–und schimpft auf die Vorgaben ausBerlin. Seite34

„Tausend kleine Dinge machen ein Erlebnis“

Mülheim an der Ruhr. Seit dem Erwerbdes Rhein-Ruhr-Zentrums durch Eurofund ist ein knappesJahr vergangen.Sichtbar passiert istnoch nichtviel. Doch dassollsichabJuni ändern, verspricht Ian Sandford, Präsident vonEurofund.

Immobilien Zeitung: Herr Sandford,Eurofundhat im Sommer vergangenen Jahres das Rhein-Ruhr-Zentrum vonHCOBerworben und ein komplettes Refurbishment angekündigt. Wasist seither passiert?

Ian Sandford: Nach außen sichtbarist bislang nicht sehr viel passiert. Ich benutze hier gernedas Bildeines Schwans,der auf einem See schwimmt. Nach außen gleitet er sehr langsam dahin, aber unter der Wasserlinie, da passiert sehr sehr viel.Soähnlichmüssen

Sie sichauch die Arbeiten am Rhein-RuhrZentrum vorstellen

IZ: Ein schönes Bild,abergeht’s etwaskonkreter?Können Sie schonNamen vonneuen Mietern nennen?

Sandford: Wir sind in Endverhandlungen mit zahlreichen Mietern. Namen kann ich heute noch keine nennen, aberich denke, in den

kommenden Wochen wird es Informationen und viele Namen geben.

IZ: Eurofundist mit einemMitarbeiter in Deutschland gestartet. Sandford: Richtig, aber wirhaben unser Team inzwischen vergrößert:Neven Grzeta der ausdem Asset-Management der Hamburger ECE kommt. Er war in dieProjektentwicklung vonThe PlayceBerlin involviert Ihn haben wirzum CEOGermany Retail bestellt. UndAnna Lauro, diefür UnibailRodamco-Westfield den Bochumer Ruhr Park gemanagt hat, istjetztals Asset-Managerin bei unsbeschäftigt.

IZ: Das Team steht alsound es soll dasRheinRuhr-Zentrumvon einemEinkaufszentrum in ein „Shopping Resort“ verwandeln.Was genau istein Shopping Resort?

Sandford: In der Tatgibteszwei Begriffe, mit denen wirunsere Objekte vondenen der Wettbewerberabgrenzen. Wirsprechen von Shopping Resorts statt Centernund vonGästen statt Kunden. Unsere Besucher sind unsereGäste,unsere Kunden sinddie Mieter im Resort.

„Besucher sindGäste, Kunden sinddie Mieter“

IZ: Dasist nicht nur Marketingsprache?

Sandford: Nein, ich sage immer:Wir sind nicht im Retail-Business, wir sindimHospitality-Business. Sehen Sie, die Menschen müssen heutzutage nicht mehrinein Shoppingcenter gehen. Siekönnen alle Produkte auch schnell und bequem auf ihrem Mobilgerät bestellen und nach Hause liefern lassen

des Rhein-Ruhr-Zentrums nachdemdas 180Mio. Euroschwere Refurbishmentabgeschlossenist. Quelle: Eurofund

Damitsie in unsere Objekte kommen,müssen sie sichaktivdafür entscheiden,Zeit bei unszuverbringen

IZ: Unddas gelingt in einem Shopping Resort?

Sandford: Es ist einfach eineanderePhilosophie. Wirstellen unsere Gäste insZentrum dessen, was wir tun.Darum wirdesnicht nur eineAuswahl aus Läden, Restaurants und Kinos im Rhein-Ruhr-Zentrum geben.Wir schaffen mehrGründe, damitMenschen zu unskommen.Daist auch beispielsweise das Design maßgeblich. Die Menschen müssen sichbei unswohl fühlen.

IZ: Gehtesdennnochein bisschen konkreter?

Sandford: Ichkann es am Beispiel unseres CentersinLissabon erklären.

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IMMOBILIEN ZEITUNG
25.4.2024,AUSGABE 17/2024,SEITE 27
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DieBusiness MetropoleRuhr wird handfester

Essen Mit JörgKemna hat die Wirtschaftsförderung Business Metropole Ruhr einenneuen Chef.Erwill das Unternehmen stärker fokussieren. DiePolis Convention siehterals Hausmesse derRegion

Immobilien Zeitung: HerrKemna,nach ihrem Vor-Vorgänger Rasmus Beck sindSie jetztder zweite Geschäftsführer derBusiness MetropoleRuhr (BMR), deraus Baden-Württemberg stammt.Sind die Männer ausdem Südwesten die bestenWirtschaftsförderer für das Ruhrgebiet?

Jörg Kemna (lacht): Das ist wohl eher ein Zufall.Wobei, wenn ich es mirrecht überlege: Rasmus Beck undich habenbeide an der Universität Tübingen Politische Ökonomie studiert. Das ist ein Studienfach, in demes auch um die Regionalentwicklunggeht Insofern ist es fast naheliegend, dann beruf-

lich in der Wirtschaftsförderung tätig zu werden.

IZ: Wie lange sind Sie denn schonimRuhrgebietheimisch? Kemna: Ich bin jetztgut elfJahre im Ruhrgebiet undübrigens auch genauso lange bei der BMRinverschiedenen Positionen beschäftigt. Davor warich bei der Wirtschaftsförderung Hannoverimpuls tätig.

IZ: Da kam doch auch RasmusBeck her?! Kemna: Ja, weil Hannoverimpuls eine der ersten Wirtschaftsförderungen in Deutschland

war, die ihre Tätigkeit aus Unternehmersicht geführt haben. Mitdieser Expertise sind wir im Ruhrgebiet natürlich gefragtgewesen.

ErhöhteSicherheitund reduzierte Schnittstellen

Ausdem Polis-Motto „Same. Same …but different“wirdbei Drees& Sommer „Same. Same …but more“:Mit der AbwicklungsvarianteGeneralplanungplus unterstütztdas Unternehmenöffentliche Hand undReal-Estate-Unternehmen effektivbei Bauprojekten

Die Herausforderungen, vordenen die öffentliche Hand undviele Unternehmen der Real-Estate-Branchestehen, sind enorm. Neben branchenübergreifendenwie dem Fachkräftemangelzählen insbesondereeinemangelhafte Planung undfehlende Abstimmungsowie Fehler in der Ausschreibungvon Projekten dazu.Die Risikenfür den Erfolg einesBauvorhabens steigen dadurcherheblich. Zudemlassen siesichineinmallaufenden Projektenkaum noch kompensieren.

Abhilfeschafft ein eigens entwickeltes Abwicklungsmodell: dieGeneralplanungplus. Mitihr bieten die Expert:innen vonDrees &Sommer Bauherrenein komplettes Produkt auseiner Handan. Dabeiergänzt ein Managementmandat die Generalplanungsleistungen undsichert die Projektziele umfassend ab.Das Besondere dabeiist,dass Drees& Sommer alle erforderlichenLeistungeninhouse erbringt. Die Projektewerden dabeiaus einer Hand und in durchgängiger Prozessqualität bearbeitet. DasreduziertSchnittstellen undvermeidet Reibungsverluste Davonprofitieren neben den Kosten die vereinbarten Termineund verbautenQualitäten. Architekturplanungmit zentralerRolle Wichtige Funktionen übernehmen digitale Toolsund Methoden wieBIM,die modulare Planungsowie ein genereller Lean-Ansatz, denDrees &Sommerauchinden eigenen Prozessenlebt.Ein weiterer Erfolgsfaktor desAbwicklungsmodells ist, dass es nichtnur sämtliche Fachingenieursdisziplineneinbindet,sondern darin besondersdie Architekturplanungeinezentrale Rollespielt Im Ergebnisverringertdie Generalplanung plus dieKomplexität einesProjekts undvereinfacht dieKoordination desgesamten Vorhabens.Soverhilft sieImmobilienprojekten insgesamtzueiner wirtschaftlichen Abwicklung –unter reduziertenRisiken fürderen Planungund Ausschreibung. Wollen Sie mehr über dieGeneralplanung plus beiDrees &Sommer erfahren?DannbesuchenSie unsauf der polisConvention, StandC 04.5 undsprechenSie mitunserenExpert:innen vorOrt! www.dreso.com

IZ: ÜberIhre VorgängerinJulia Frohne hieß es in derLokalpresse,sie seizutheoretisch gewesen. Ihr BeiratsmitgliedMichael Hübner sagteeinmal,manche ihrerVorschlägehättenKabarett-Niveau.Geht es beiIhnenjetzt handfester zu in der BMR?

Kemna: Ja, es wird handfester. DieMaxime muss sein, regionale Wirtschaftsförderung mitmaximalem Mehrwert zu machen. Wir sind mitrund35Mitarbeiternjaein vergleichsweisekleiner Laden und müssen darum sehen,wie wirmit unseren personellen, aberauchfinanziellen Ressourceneinen maximalenMehrwert fürdie Region schaffen können.

IZ: Wiekann das konkretaussehen?

Kemna: Wirschauen,welche Impulsevon außenins Ruhrgebietkommenkönnen, dieIntegration übernehmen dann dieWirtschaftsförderungeninder Region. Das bedeutet, dasswir nur im engenSchulterschluss mitunserenPartnern ausder Region agieren können. Zumalwir als BMR ja nichteinmal eigene Flächen haben, diewir vermarkten könnten

IZ: Und wo klemmt es derzeit noch?

Kemna: Wirhabennoch Hausaufgabenbeim ThemaFokussierung zu erledigen. So müssen wirinterne Wertschöpfungskettenoptimieren. Und wirmüssenmit dembesser haushalten, wasuns zurVerfügung steht–personell und finanziell

IZ: Wieläuft es denn mitIhremHausherrn, demRegionalverband Ruhr (RVR)?

Kemna: Das istauchsoein Beispiel, wo es noch weitereOptimierungsmöglichkeiten gibt.Wir arbeiten mitmehreren Institutionen zusammen, dieähnlicheThemenbesetzen, beispielsweise Tourismusoder Wirtschaft. Ich sehe hier Potenzial,stärker zusammenzuarbeiten

IZ: Also isteinebessere Kommunikation mit demRVR das Thema?

Kemna: Unser Umzug im vergangenenJahr hat da tatsächlich enormgeholfen. Vonunseremneuen Büroaus muss manjabuchstäblich nur einmal überdie Straße gehen, um zumRVR zu gelangen.Und das tunwir inzwischenauchhäufig: einfach das direkte Gespräch suchen.Das istirgendwie immer noch sehr zielführend–trotz aller digitalen Kommunikation, diejainden letztenJahren eine immergrößere Rollebekommenhat

IZ: Nichtnur beider WMR,auchbeimRVR gibt’s ja personelle Veränderungen Kemna: Richtig.Zum 1. April hat der frühere nordrhein-westfälische Wirtschaftsminister GarreltDuin(SPD) das Amtdes Regionaldirektorsübernommen.Wir gehen einmal davon aus, dassermit seiner Geschichteals Wirtschaftsministerkünftigeinen starken Fokus aufdas ThemaWirtschaft in derRegion legenwird.

IZ:Mitte Märzhat dieBMR dieZahlen fürden Büromarkt desRevierspräsentiert.Die fielen fürdas vergangene Jahr zwar nichtkatastrophal aus, waren aberauchnichtbesonders berauschend. Kann dieBMR dem Büromarkt im Ruhrgebiet wiederzumehr Schwungverhelfen? Kemna: Wirsehen unsereRolle darin,auf den Büromarkt desRuhrgebiets überregional aufmerksamzumachenund daraufhinzuwei-

sen,dassbeispielsweisedie Resilienzder Region einwichtigerStandortfaktorist.Klar istuns allerdingsauch, dassbei den erzielbarenBüromietennoch Luft nach obenist –insbesondere im Vergleichmit denanderen großenBürostandorten.ImWesentlichenwerdendie Büromärkteaber durch Kräfte dominiert, aufdie Wirtschaftsförderungen wenig Einflusshaben. Ich nenne beispielsweise die Zinsen, diegesamtwirtschaftliche Lage oder Verschiebungen aufdem Kapitalmarkt. Es wärevermessen zu glauben, dasswir an diesenelementaren Stellschraubender Wirtschaft etwas ändern könnten

IZ: Und was kann dieBMR dann tun? Kemna: Wirsorgenfür Transparenz, um außerhalb derRegionreüssierenzukönnen. Schöne Bilderzuzeigengenügtebennicht Ich brauche einempirischesFundament und wirhabeneinen relativhohen Aufwand betrieben, um in den letztenJahren genau das zu schaffen. Es gibtauf unserer HomepageaktuelleDatenbankenfür alle Interessierte.Deren Zahlenstammen unteranderemaus Round-Table-Gesprächenmit den wichtigstenMarktteilnehmern wieetwa Immobilienentwicklern, Maklernund den Kommunen.

IZ: Wo sehenSie denn Förderbedarfe im Ruhrgebiet? Wo muss es sich noch besser aufstellen?

Kemna: Beim ThemaFördermittelfälltmir als erstes dieBrachflächensanierung ein. Es gibt zahlreicheBrachflächeninder Region, beidenenbeispielsweisegeklärt werden muss,wer überhaupt der Eigentümer ist. Was wirals WMRnichtleisten können, ist an den einzelnenStandorten selbstaktiv zu werden. Das istganz klar dieAufgabe derlokalen Wirtschaftsförderungen.Aberdasssoetwas klappenkann, zeigtbeispielsweisedie Fläche Mark 51°7, also das frühere Opelwerk in Bochum.Eine so erfolgreiche Umstrukturierung einerBrachfläche gelingt, wenn eine Kommune maximale Einflussmöglichkeiten daraufhat,was mitdem Arealpassiert.

IZ: Lassen Sieuns zumAbschluss noch über dieMesseauftritte derBMR sprechen. Wollen Siedaran etwas ändern?

Kemna: DieExpo Real bleibtganz klar unser Flaggschiff. Dort sind wirjaimvergangenen Jahr erst miteinem komplett neuenStand aufgeschlagen, übrigensdem flächenmäßig größtender gesamten Messe. Hier seheich nur kleinerenOptimierungsbedarf, ansonstendürfteunser Expo-Auftrittinden nächstenbeiden Jahren vergleichbar mit demvon 2023 sein. Was dieMipiminCannes angeht, finde ich dieseMessedurchausinteressant. Man siehtdortauchtolleAuftritte anderer nationaler oderinternationaler Regionen. Ich sehedie Möglichkeit, dasswir künftig etwas mehr aufder Mipimpräsent sein können. Und schließlich gibtesnoch diePolis Convention. Wirstellenfest,dassdiese Veranstaltung immermehranFahrtaufnimmt. Die Polis istlängstdie Hausmesse derRegion geworden. Aber, um den Bogenzum Anfang zu spannen: Ich muss mich als BMR letztlich entscheiden, woraufich bei begrenztem finanziellen undpersonellenPotenzialmeinenFokus setze

IZ: Herr Kemna, wirdanken fürdas Gespräch Das Interview führte Thorsten Karl.

JörgKemna wurde 1982 in Heidelberg geboren. Beider Business Metropole Ruhr(BMR) arbeitet er seit2014, dievergangenen drei Jahreals Prokurist.Seit 2021 warerKompetenzfeldleiterStrukturpolitische Fragestellungen &Fördermittel, Flächen-&Investorenservice sowieWachstumsmärkte. Zuvor verantwortete er alsBereichsleiterPersonal, Organisation undGrundsatzfragen die Entwicklung derBMR zu einerGmbH. Zwischen2015und 2018 wirkte er als Büroleiterder Geschäftsführung. Kemna hatinTübingen u.a.Politikwissenschaft studiert. Danach arbeitete er alsProjektleiter beiHannoverimpuls,der Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft der Stadt undRegion Hannover.Seitdem 1. Januar 2024 istJörg KemnaGeschäftsführerder Business Metropole Ruhr. Thorsten Karl

Vorallem in derZusammenarbeitmit dem RVRsieht Kemna Chancen,die Arbeit der BMReffektiver zu gestalten. Quelle:Business Metropole Ruhr
28 NORDRHEIN-WESTFALEN IMMOBILIENZEITUNG 25.4.2024, Ausgabe17/2024

Schöner Wohnenüber der Münchener Straße

Düsseldorf. Die Münchener Straße ist nichtnur eine wichtige VerkehrsaderDüsseldorfs, in Zukunft könnte sieauch zur Wohnadresse werden –genauer gesagt: derLuftraumüber ihr Den Segen der Politik scheintdie Überbauung der Straße mit 300Wohnungen jedenfalls zu haben.

Die Idee, eine Straße mitWohnungen zu überbauen, isteigentlich bestechend.EswirdkaumFläche versiegelt,Lärmund Feinstaub, der von derStraße kommt,wirdgebunden undhohe Grundstückskosten für den Bau vonWohnraumingefragten Lagen vermieden. Um diese Theorie oberhalb der Münchener Straße in Düsseldorf in die Praxiszuüberführen, wurde das Unternehmen Pi Konzept–Gesellschaftzur Überbauung von Infrastrukturengegründet.

Konkret soll der Luftraumüberder Münchener Straße mittels Modulbauweise überbautwerden und so eine Art Dorf aufStelzen errichtet werden.Neben dem Wohnraum

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Untenbraustder Verkehr,obenwird umweltgerecht gewohnt. Rund 300 Mietwohnungen sollensoander Münchener Straße entstehen. Quelle:Structurelab

sind auch Coworkingspaces,gemeinschaftliche Wohnküchen, einFitnessclub, einSupermarkt, Spielplätze,eineKitaund Carsharingangebotegeplant

DieGebäudestrukturensollen um einen zentralen Platz entstehen undaus Holz und anderen umweltfreundlichenBaustoffen errichtet werden.Damit nichtgenug:Mittels regenerativerEnergien, einer autarkenEnergieversorgung undeines effektiven Wasseraufbereitungssystemssoll die Siedlung über derStraße CO2-neutralbetrieben werden.

HinterPiKonzept steckt Schmid Mobility Solutions aus demnaheKrefeld gelegenen Willich.Zusammenmit Witte Projektmanagementund demDüsseldorfer Makler

Anteon wurde die Gesellschaft gegründet. Das Düsseldorfer Architekturbüro Structurelab hat diePläne zu demVorhabenentwickelt.

Das Plazet derStadtDüsseldorfscheintes längstzuhaben.SopräsentierteDüsseldorfs Oberbürgermeister Stephan Keller(CDU) das Vorhabenauf derMipim im Cannes.Und auch DüsseldorfsPlanungschefin Cornelia Zuschke istüberzeugt: „Diesesinnovative undexperimentelleProjekt bietet dieMöglichkeit,mit einemMinimumanVersiegelung neue Wege derWohnraumschaffung zu gehen. Es handelt sich um einPilotprojekt, das auch für andere Standorteuntersucht werdenund vorbildgebendseinkönnte.“

Jürgen Schubert,geschäftsführender Gesellschaftervon Structurelab, sagt,ihn habe dieanspruchsvolle undaufgrundder ungewöhnlichen äußeren Rahmenbedingungen besonders komplexe Aufgabegereizt.„Ziel undHerausforderung zugleichist es,ein lebendiges Quartier mithoher Aufenthaltsund Wohnqualitätüber derStraßezuentwickeln, dasaucheinemöglichstguteVernetzung mitder Umgebung aufweist,womit sich Synergien ergeben.“ Jeder MeterStraße, so heißt es bei denPlanern, könnte mitrund 100qmdes Wohnquartiers überbaut werden. Zunächstgiltes dafür,auf demMittelstreifen derMünchener Straße eine Stützenkonstruktion zu errichten.

DerMittelstreifen istandieser Stellemit 5m bis8 mausreichend breitdafür –und er gehörtohnehin bereitsder StadtDüsseldorf. Mitder,sosagen dieInitiatoren,sollte ein Erbbaurechtsvertrag abgeschlossenwerden. Sind dieStützen verbaut,wirdinrund 10 m HöheeinePlattformerrichtet, diedannmit denWohnungenbebautwerdensoll. Insgesamt, so rechnetman bei derProjektgesellschaft, seivon einerBauzeitvon 15 bis18 Monatenauszugehen –bereits inklusiveder Plattform.

DieIdeefür die300 Mietwohnungen in luftiger Höhescheintbislang auch im Düsseldorfer Ratfraktionsübergreifend aufWohlwollen zu stoßen. Thorsten Karl

„Wir bringenden Wohnungsbau voran. Unddie Menschen zueinander.“ Fördern, wasNRW bewegt.

Ulrich Brombach undStefanZellnig,Vorstände derWohnungs-Genossenschaft GWGNeuss, schaffen bezahlbarenWohnraum. Fürein solidesfinanziellesFundament sorgtdie NRW.BANK mitder Wohnraumförderungdes Landes

IMMOBILIEN ZEITUNG 25.4.2024,Ausgabe17/2024 NORDRHEIN-WESTFALEN 29 Dieganze Geschichte unter: nrwbank.de/gwg

Outlet-Betreiber suchen hybride Zukunftskonzepte

Nordrhein-Westfalen. In den vergangenenJahren sind mehrere Outlet-Vorhaben in dem Bundeslandgescheitert.Dennoch werden geradeneue Projekte geschaffenoderbestehende Standorte erweitert.Die dabeiverfolgtenKonzeptesind sehr unterschiedlich.

Die Liste der nordrhein-westfälischen Städte, indenen es in den vergangenen Jahren Pläne für Outlet-Center gab,ist lang. Nur wenig kürzerist jedoch auch die Liste der abgesagtenProjekte, wie etwa einMarktbericht der Unternehmensberatung Ecostra zeigt. Deren Geschäftsführer JoachimWill nenntverschiedene Gründefür dasScheitern der Pläne. Oft spielt dabei dasFehlen planungsrechtlicher Voraussetzungen eine Rolle. Daneben ist die Konkurrenz inden Niederlanden stark. So besteht in Roermond ein Factory-Outlet-Center, das über mehr als 160 Stores verfügt und an 364 Tagen im Jahr geöffnetist.Knapp100 km weiter nördlich, in Zevenaar,ist ein ähnliches Outlet geplant, das laut Will„ein zweitesRoermond“ werden könnte. Im Grenzgebiet zu den Niederlanden sieht er daher keine Chance für ein weiteres Projekt auf deutscher Seite. Schon die Finanzierungwürde Wills Einschätzung nach schwierig werden. AbseitsdieserRegion bestehe jedochdurchaus ein gewisses Potenzial für weitere Outlets. „Wir reden nicht von zwei, aber auch nicht vonzehn“, schätztWill. Denn gesehen auf die Bevölkerungsdichte sei Nordrhein-Westfalen unterversorgt. Das zeige ein Vergleich mit zahlenmäßig ähnlichen Regionen in Europa. Künftig verstärkt zur Umsetzung kommen könnte ein hybridesKonzept, dasOutlets mit herkömmlichenEinkaufs- und Nahversorgungszentren kombiniert.Ein solches Objekt entsteht geradeimStadtzentrum vonSt. Augustin bei Bonn. Das ausden 1970er Jahren stammende EinkaufszentrumHumaverfügt über rund 50.000qm Mietfläche. Davon sollenkünftig 10.000 qm im ersten Obergeschossdurch ein Outlet belegt werden. Das erklärt Michael Haslinger, der mitseinem Unternehmen Haslinger Retail RealEstate Consulting für dessen Vermietung verantwortlichist. Die Eröffnung ist fürNovember 2024 geplant. Mehr als die Hälfte der Läden sei bereits vermietet.

Um den Unterschied zumherkömmlichen Einzelhandel aufzuzeigen, wird sich der Outlet-Bereich optisch abheben, etwadurch die Gestaltung derFassaden und Decken, berichtet Haslinger. Von der Kombination derKonzepte sollen auch die nicht zumOutlet gehörenden Geschäfte profitieren, etwa einVollsortimenter undein DrogeriemarktimErdgeschoss. „Dafürwürden Kunden sonstnicht 30 km weit fahren.“ Haslinger hofft,durchdie gute Anbindung an den ÖPNV viele jüngere Kunden, etwa Studenten ohne Auto,anlocken zu können. Auch Ecostra-GeschäftsführerWillhebt die Vorteile des Konzeptshervor. So sei es planungsrechtlich einfacher umzu-

setzen als einkompletter Neubau.Gleichzeitiggebe es in Nordrhein-Westfalen mehrere Einkaufszentrenaus den1960erund 1970er Jahren, die alspotenzielleStandorte infrage kämen Umgesetztist das kombinierteKonzept bereits im Einkaufszentrum MarlerStern Hier belegtein 2020 während derCoronaPandemie mit einereinstelligenZahlvon Läden eröffnetesOutletimoberen von zwei Geschosseninzwischen28Einheiten. Davon sindmomentan 25 vermietet,wie Sebastian Sommer, Geschäftsführerdes Betreibers Outlet Evolution,berichtet Darüberhinausgebe es weitere Interessenten. Diese wolltenjedochteils abwarten, biseinegroßangelegteErweiterungabgeschlossen ist. Insgesamt verfügt das Obergeschossnämlichüber 60 Läden, auf die das Outletbis etwa Mitte 2025 ausgedehnt werden soll. Dadurch wird die Mietflächevon derzeitetwa5.000 qm auf mehr als12.000qm anwachsen.Geplantist eine umfassende Sanierung derzugroßenTeilennoch aus den 1970er Jahrenstammenden Bausubstanz. Umgebaut werden sollwährenddes laufendenBetriebs, erklärt Sommer.Dabei werden die Eigentümerrund30Mio.Euro investieren. DasObergeschoss desMarlerSterns

Die Konkurrenz ausden Niederlandenist stark

befindetsichinder Hand einerTochtergesellschaft derBerlinerInvestorengemeinschaft FFire. Perspektivischkönntedas Outlet nochauf eine seit mehreren Jahren leerstehende undderzeit optisch abgetrennte ehemaligeKarstadt-Filialeerweitertwerden, merkt Sommeran. Hier stehen weitere rund 4.000qmMietflächezur Verfügung Ein gänzlichanderesKonzept verfolgt eine Projektgesellschaft in BadLippspringe Davon berichtetMatthias Hack, der Mitglied im dreiköpfigen Beirat ist. Künftigsollsich einOutlet aufmehrere Geschäfteinder Innenstadtverteilen, zunächst vor allem entlang der zentralen Arminiusstraße.Dabei istgeplant,dassdie Eigentümer ihre Lädenandie Gesellschaftvermieten. Diese würdesie zentral verwalten und auch dieVerpachtung an einzelne Marken übernehmen. Das Modell siehtvor,dassjeder Ladeneigentümer dengleichen Mietzins pro Quadratmeterbekommt,unabhängigdavon welche Marke genauinseinem Ladenangesiedelt wird,erklärt Hack.Dafür soll dieMiete aber auch weiterbezahlt werden, wenn ein zumOutletgehörenderLaden einmal leer steht. Die Gesellschaft, derenMitglieder in derRegel aus Bad Lippspringe selbst kommen, führt gerade Gesprächemit verschiede-

SeriellesBauen Bezahlbar. Nachhaltig. Förderfähig.

nen Eigentümern. Zielsei es,insgesamt eine Fläche von 5.000 qm zusammenzubekommen, erläutert Hack. Zusagendafür gebees bereits, auch wenn noch nichtüberall entsprechende Verträgeunterschrieben sind.Als Zeitpunkt für eine Eröffnung sei2026„realistisch“.Solltenaberschon zuvorgenügend Verträgezusammenkommen, wäre auch ein früherer Zeitpunkt denkbar.

Optischwürde dasBad LippspringerProjekt demOutlet in BadMünstereifelähneln. Dort gehören dieüber dieInnenstadtverstreutenLäden jedoch wenigen Investoren. MichaelHaslinger, derauchhier für dieVermietungverantwortlichist,berichtet,dassdie 40 Einheitenzu100%vermietet sind.Insgesamt stehen rund 16.000qmzur Verfügung, vondenen 4.000 qm aufGastronomie entfallen. In diesem Sommer soll einweiteres Gebäudemit 1.000 qm Mietfläche in vierEinheiten fertiggestellt werden, daseigentlich schon vor derAhrtalflutimJahr2021geplant war. Es gebe eine große Nachfrage vonMietinteressenten.Auchdie Umsätzehättenwiederdas Niveau derZeitvor derKatastrophe erreicht Großes Interesse vonMietinteressenten verzeichnetauchPhilippDommermuth. Er entwickeltein Factory-Outlet-Center im RemscheiderStadtteil Lennep. DenStandort hatteder europäische MarktführerMacAr-

thur Glen 2022 verworfen, nachdem dasBundesverwaltungsgericht einenentsprechendenBebauungsplanfür ungültig erklärthatte Dommermuthrechnet nunmit Baugenehmigung undBaubeginn für 2025.Die Eröffnung istfür 2027 angepeilt. Geplant sind ungefähr 18.000qmVerkaufsfläche. Davonseien bereitsetwa30% reserviert. Ansiedeln wolltensichinRemscheidauchMieter,die im ebenfalls vonDommermuthbetriebenen Outlet im rheinland-pfälzischen Montabaur vertreten sind.Hinzu kämen Interessenten, dieimvoll vermieteten Montabaurauf der Warteliste stehen.

Von MacArthurGlen betrieben wird ein Outlet in Ochtrup,das laut Ecostraüber eine Mietfläche vongut 17.000qmverfügt. Eine geplanteErweiterung warvor einiger Zeit ebenfalls zumindest vorläufigamBundesverwaltungsgerichtgescheitert.Trotz Nachfrage machte dasCentermanagement gegenüber derImmobilienZeitung jedochkeine Angaben zu denjüngsten Entwicklungen undweiterenPlänen. Florian Hartmüller

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30 NORDRHEIN-WESTFALEN IMMOBILIENZEITUNG 25.4.2024, Ausgabe17/2024
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Die Outletbereiche im Huma sollensich optischdeutlichvon denanderen Geschäften in demEinkaufszentrum abheben. Quelle:Jost HurlerGruppe/Schwitzke GmbH (Visualisierung)

Köln schnürt ein Paket für Wohnungsbau

Köln. Die Domstadt will mit vielen kleinen Veränderungen das Bauengünstigerund einfacher machen.

Die Stadt Köln will den Wohnungsbau ankurbeln. Hierzu hat dieVerwaltung ein Maßnahmenpaket in dieBeratung eingebracht. AlsGrund für den Vorstoßheißt es bei derStadt, dass die Wohnungswirtschaft in Gesprächen dargelegt habe,dass„sichunter den aktuellen Rahmenbedingungen Neubauprojekte kaum mehr wirtschaftlich darstellen lassen“.

Eine der Komponenten des Pakets ist die Möglichkeit, dievorhandenen Flächen dichter zu bebauen. Dafürsollauf Ausgleichmaßnahmen wie zusätzliche Grün- und Spielflächen verzichtet werden.Die Stadt Kölngibt zur Begründung, warumdaraufverzichtet werden kann, an:„Durchdie dichtere Bebauungverringert sich der Druck zur Inanspruchnahme weiterer Freiflächen fürden Wohnungsbau ohne negative Folgen fürdas Mikroklima.“ Weiter soll durch einegeänderte Ablösemöglichkeit für Pkw-Stellplätzeerreicht werden, dassbei größeren Wohnbauvorhaben keine zweite Tiefgaragenebene gebaut werden muss. Eine solche Reduzierung soll künftig vorhabenbezogen überprüft werden. Die Wohnungsbauleitstelle würdedamit eine wichtigereFunktion undmehr Befugnisse erhalten. Diesewurde im Jahr 2017 gegründet und dientals Anlaufstelle für größereWohnbauprojekte mit mehr als50Einheiten. Ebenfalls neuen Schwung soll dasKölner Wohnbündnis bekommen, indemes „als Vereinbarung zwischen Verwaltung, Wohnungswirtschaft undPolitik“neu aufgestellt wird unddas Ziel verfolgt,bezahlbaren Wohnraum in Köln zu schaffen Bei der Bauleitplanung isteine Standardisierung von Verfahren geplant, dasProjektund Prozessmanagement soll darüber hinaus professionalisiert werden. Auch dieAusweisung von Feuerwehrflächen im öffentlichen Raum soll durch die Änderungen denkbar werden.Zudemist ein Austauschmit der Wohnungs- und Finanzwirtschaftdarüber geplant,wie Erbbaurechtsregelungen verändert werden können, damit Projekte wirtschaftlicher werden Thorsten Karl

Hahn-Gruppe startet Fondsmit Obi-Markt

Köln. Die Hahn-Gruppe aus BergischGladbach starteteinen geschlossenenPublikumsAIF über ihre Kapitalverwaltungsgesellschaft Deutsche Wertinvestment.Der Hahn Pluswertfonds 181–BaumarktKöln investiert sein Gesamtvolumen von rund 36 Mio. Euro in einen Obi-Baumarkt im Südwestenvon Köln. DieImmobilie stammt aus dem Jahr 2006 und liegt in der Emmy-Noether-Straße 12 im KölnerStadtteil Marsdorf.Sie verfügtüber 15.300 qm Mietfläche,die langfristiganObi vergeben ist. Der aktuelleVertrag läuft bis Ende Mai2036 und hat einOptionsrecht von drei malfünf Jahren. Bei dem Objekthandelt es sich um einen der größtenObi-Märkte in Deutschland. Thorsten Karl

„Tausend

kleine Dingemache ein Erlebnis“

»Fortsetzungvon Seite 27

Alswir das Ubbo übernommenhaben,besuchten es im Jahresschnitt rund12Mio. Menschen.Die aktuellenZahlenfür die vergangenenzwölf Monate,alsonachdemwir es in einShopping Resort verwandelt haben, bestätigen, dass 21 Mio.Besucher insUbbo kamen. Das geht nicht, wenn mandort nur Lädenaneinanderreiht. Es braucht viel Raum fürFreizeitaktivitäten,wir haben beispielsweiseeinen riesigen Platz im Freiengeschaffen. Aber es gibtdort auch, für einnormales Shoppingcenter undenkbar, einrund15.000 qm großes Krankenhaus in derImmobilie.

Kurz zusammengefasstkannman sagen: Ein Shoppingcenter isteinefunktionale Immobilie, einShoppingResortist einemotionales Objekt,indem ichZeitmit meinen Freunden undmeiner Familie verbringen will IZ: Es tut mir, leid, aber ich findedas immer noch zu wenigkonkret.

Sandford: Das istesauch. Es geht nicht darum,mit einerVeränderungrund25% an Neuemzuschaffen.Vielmehr wollenwir mit 25 Änderungen1%Veränderung bewirken.

„Unsere Toiletten werden kein Geld kostenund wundervolle Ortesein“

Es geht also um tausendkleineDinge, diein derGesamtheitdem Besucher einErlebnis geben. Das fängtschon damit an, dass wiruns um dieRäumeder Reinigungskräfte küm-

DasRheinRuhr-Zentrum

Das Rhein-Ruhr-Zentrum (RRZ)eröffnete im Jahr 1973 nach Plänen des Düsseldorfer Architekten Walter Brune auf derfrüheren Fläche der ZecheHumboldt. Es war bei seiner Eröffnung mit rund 79.000qmVerkaufsfläche eines der größten Center, daserste komplett überdachte und miteinem Investitionsvolumen von150 Mio. DM auch einesder teuersten in der Bundesrepublik. DieerstenEigentümer waren Stinnes, KarstadtsowieC&A Brenninkmeyer und Otto Warenhausgesellschaft. 1992 und 1998 fanden Umbau- und ErweiterungsmaßnahmenamRRZ statt. 2023 erwarb Eurofund/SignalCapitaldas RRZnebst dem Brenntag-Hochhaus vonHCOB für angeblich60Mio.Euro. Thorsten Karl

mern.Nur wenn alle Mi einemangenehmen Um ten, danntransportieren in denUmgangmit denB

IZ: In diesem Zusammenha fälltmir dieFrage ein, Besucher ihrerShoppingR auch Geldfür denBes Toiletten bezahlen müss es in einigen deutschen pingcenternüblichist Sandford: Es wird keinen tritt für unsere Toiletten geben, zudemwerdend ganz wundervolle Orte sein

IZ: Lassen Sieuns konkreterüberden Zeitplan sprechen Sandford: Gerne. Zunächstmöchte ich dazusagen, dasswir von derStadtMülheim an derRuhr ganz großartigeUnterstützung erfahren undtoll zusammenarbeiten. So bat unsdie Stadt, statt einerB genehmigung für das Gesa jekt, mehrere kleine Bauanträg ug , diedannschnellerbearbeitetwerdenkönnen. Die erste dieserMini-Baugenehmigungenwerdenwir im Juni beantragenund wir hoffen, im September mitden Maßnahmen beginnen zu können. Siebetreffen denEingang zu McFit,der komplettneu gestaltet wird.Zudem sollenneueParkplätze für McFit entstehen

Wirhattenschon sehr gute Gespräche mit denaktuellenEigentümern. Wegender Verkaufsplänedes Unternehmens sind diese aber pausiert undsollen fortgesetzt werden, wenn es eine Entscheidung gibt,wer Galeria künftig betreibt

IZ: Wie geht’s dann weiter? Sandford: Dernächste Schrittwirddie SchaffungeinerAgglomeration von Lädenfür den täglichen Bedarf sein.Bislanggibtesim Rhein-Ruhr-Zentrum ja nureinen Aldials Mieter aufder Galeria-Fläche. Wirplanen für Besucher, dienur schnell einkaufengehen wollen, ein Angebotaus hochwertigem Supermarkt,Discounter sowie Drogeriemarkt undallem,was ich für dentäglichen Bedarf brauche. Wenn sieanschließend noch diezehnMeter in die Mall gehen wollen, dannfreut unsdas natürlich umso mehr. Ein weitererBestandteil dieser,wir nennen es Phase 1, wird derUmbau des westlichenTeils desCenters sein.Hierrechnen wirdamit, den Bauantrag im September dieses Jahres abgebenzukönnen.

IZ: Wie istder Stand derDinge in Sachen Galeria?

Sandford: Galeriaist diePhase 2des Projekts.

„Ja, es gibt bei uns auch PläneohneGaleria alsMieter“

DieFiliale im Rhein-Ruhr-Zentrumhat aber einenwirklichguten Umsatz undwir gehen davonaus, dass auch der künftigeEigentümer desUnternehmens sieweiterbetreiben wird.Sie brauchtallerdingsdie richtige Größe undeineModernisierung.

IZ: Gibt es denn Plänefür denFall,dass Galeriageschlossenwird?

Sandford: Jeder Immobilieneigentümer,der Galeriaals Mieter bei sich hat, sollte einen solchenPlan haben. Also ja,esgibtdiese Pläne bei uns.

IZ: Dievon Ihnen einmal genannte Investitionssumme für dasRefurbishment in Höhe von180 Mio. Euro istnoch aktuell?

Sandford: Ja,die Summe istimmer noch aktuell.

IZ: Viele Ruhrgebietler schauen, wenn sieauf derA40amRhein-Ruhr-Zentrumvorbeifahren, aufdas leerstehendeHochhaus,indem einmal Brenntag seinen Unternehmenssitz hatte.Die Immobilieist Teildes Centers, aber siekannaus Brandschutzgründen nichtmehr alsBürohaus genutztwerden. Wiesind Ihre Plänefür dasObjekt?

Sandford: Nach Abschlussder Phasen 1und 2wirdeseinePhase 3geben. In dertretenwir sinnbildlich einpaarMeterzurück und betrachten,wie sich dasRhein-RuhrZentrumvon dieser Perspektiveaus präsentiert. In diesedrittePhase wird dann auch dasBrenntag-Hochhaus fallen. Es istklar, dass sich dergesamte Büromarktverändert hatund dass es für solcheObjekte kaum noch einenBedarf gibt.Aber, ganz ehrlich, ichhabeimMoment Wichtigereszutun, alsmichumdieses leere Hochhaus zu kümmern. Dafür finden wirspäter sichereine Lösung.

IZ: Herr Sandford, bestenDankfür das Gespräch DasInterview führte Thorsten Karl

IMMOBILIEN ZEITUNG 25.4.2024,Ausgabe17/2024 NORDRHEIN-WESTFALEN31
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Ian Sandford. Quelle: ImmobilienZeitung
Emil

Emschersoll

als erstes bebaut werden

Essen/Bottrop. FreiheitEmscher ist ein Großprojekt.Auf einstigen BergbauflächenimEssener Norden und Bottroper Süden wird auf 1.700 ha Platzfür Gewerbe geschaffen. DasZiel: eine grüne Industriestadt der Zukunft. DieVermarktung auf dem ersten Teilgebiet Emil Emscher istfür 2025 avisiert.

EmilEmscher, Welheimer Mark, HafenCoelln-Neuessen,Sturmshof undProsper II.Soheißendie fünf Entwicklungsflächen mit 150hafür Gewerbe von Freiheit Emscher, einem Projekt der Städte Essen und Bottrop sowie RAG Montan Immobilien (RAG MI). Das gesamte Planungsgebiet umfasst 1.700ha (siehe dazu auch„Freiheit für Projekte auf 1.700Hektar“, IZ 17/2021). Nun nimmt es immermehrFahrt auf und die Planungenkonkretisieren sich.

Im April 2023habendie Stadt Bottrop, die Stadt Essenund RAG MI dieFreiheitEmscher Entwicklungsgesellschaft gegründet.Ende des vergangenen Jahres erhielt das Projekt 1,3Mio. Euro Förderung durchdas Land Nordrhein-Westfalen. Das Geld seifür ein Koordinierungsbüro vorgesehen,erklärt Gernot Pahlen, Geschäftsführer der Entwicklungsgesellschaft. Fürdie operative Entwicklung würdeneuropäische Mittel über den Just Transition Fund (JTF)angestrebt. „Da sind

wirnochinder Antragsabstimmungmit dem Fördermittelgeber. Aber die Förderquote, die unsfür die operativen Flächenmaßnahmen zugesagt worden ist, beträgt 90%“,erläutert Pahlen.

Die TeilflächenEmil Emscher und Hafen Coelln-NeuessengehörenzuEssen, WelheimerMark undProsperIIliegen aufdem Stadtgebiet Bottrops,Sturmshof isteineEntwicklungsfläche zwischen beiden Städten. Am weitesten istPahlen zufolge dasGebiet

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EmilEmscher.Hier stehen dieerstenSchritte in Richtung Erschließungbevor.Grundstückseigentümerin RAG MI bereitetdas Ende derBergaufsichtvor,dies istfür das dritte Quartal2024veranschlagt.Das Ziel sei es, bisEnde 2024 mit EmilEmscher dieerste derFlächen insEigentumder Projektgesellschaft zu überführen.Bis Mitte2025soll der Satzungsbeschlussfür denBebauungsplan vorliegen, anschließendmit deninneren Erschließungsmaßnahmen begonnen werden. Deroffizielle Vermarktungsstart sei für 2025 geplant,Pahlenhat bereits großes Interesseanden Flächen ausgemacht.

Auch aufder FlächeWelheimerMarkgibt es Bewegung. Ende 2023 wurde einMemorandum of Understandingüber denReallaborcampus Wertwasser unterzeichnet Denkbarsei angesichtseiner Kläranlageauf derFlächeeineNutzungdes Abwassersals Rohstoff oder alsEnergiequelle, erklärt Pahlen. Hierzu finden Gesprächebeispielsweise mit derUniversitätDuisburg-Essen und dem Fraunhofer Institutstatt.Die Stadt Bottrop bereitetden Beschlussfür dasBebauungsplanverfahren derEntwicklungsmaßnahme vor, daswerde Gegenstand der Förderung durchJTF sein.

BeiHafen Coelln-Neuessen haben das Abschlussbetriebsverfahren und ersteSanierungsarbeiten begonnen.Die Bergaufsicht endetvoraussichtlich2028. Auch bei derFlächeSturmshof habe dasAbschlussbetriebsplanverfahren begonnen,die Bergaufsicht soll im nächsten Jahr enden. BeiSturmshof werde zudem einSanierungsplanund Baureifmachungskonzept eingeleitet,berichtet Pahlen: „Hier arbeitenwir Hand in Hand,um insgesamt Zeitzusparen.“Sturmshof soll mit derFläche Hafen Coelln-Neuessen über den Rhein-Herne-Kanal dasmarkenprägende Bild für Freiheit Emscher werden Insgesamt gilt,dass bisher eine kleinteilige Nutzungmit Dienstleistungs- undForschungscharaktervorgesehenist,die unter anderem in Richtung Büroflächen geht. Große Produktionsbereicheschließt Pahlen

FreiheitEmscher definiert sich selbstals „grüne Industriestadt derZukunft“ Quelle: Imago,Urheber: Hans Blossey

mit Blickauf dastouristischePotenzial und dieAufenthaltsqualität am Kanalund die dortigen Radwegeaus.

„Prosper II istsicherlich diejenigeFläche, dieamweitesten in derZukunft liegt“, stellt Pahlenfest.Hier würdennochBestandsgebäuderückgebaut,imAnschlussdaranfindet dieSanierung statt.Die wird voraussichtlich aufwendig, da aufgrundder vormaligen Nutzung alsKokerei eine umfangreicheBodensanierung notwendig ist. Auch dieBergaufsicht wird nichtvor 2028 beendet sein. Gemeinsam mit derStadtBottrop bestünden Überlegungen, etwa Parkplatzflächen früher nutzbar zu machen.

DasProjekt Freiheit Emscher intensiviert dieVerbindung zwischenEssen und Bottrop: EinsogenannterGewerbeboulevard soll die fünf Flächen miteinander verbindenund an dasüberregionale Straßennetzanschließen DerBoulevardwerde vonSüden undNorden bei denErschließungsprojekten EmilEmscher undWelheimerMarkangegangen, erklärt Pahlen.EineUmwelttrasseführt durchdas Planungsgebietund verbindetdie Wohnquartiere.Anfang desJahressei eine Analyse beauftragtworden,umdie Energiepotenziale im neuen Stadtraum zu untersuchen. „Da wird es ersteErgebnisse biszum Sommer dieses Jahresgeben“, sagt Pahlen Große Logistiknutzungen sollenbei Freiheit Emscher nichtimFokus stehen. „Unser InteressegehtinRichtungvon Selbstnutzern wieauchProjektentwicklern. Aber immer unter derMaßgabe, dass da etwasWissensbasiertes, Innovatives entsteht. Übergeordnetes Zielbild vonFreiheit Emscher istdie ,Grüne Industriestadtder Zukunft‘.“Was die Freiheit Emscher am Ende insgesamt kosten wird, verrätGeschäftsführer Pahlen dabei nicht. MariusKatzmann

Beos kauftC-View-Offices

Düsseldorf. DerSpezial-AIF BeosLight Industrialbekommt Objekt-Zuwachs.

B eos hatdie sogenannten C-View-Offices in derDüsseldorfer Fringsstraße 13-19 erworben. Verkäufer derbeiden Bauteile, die miteiner Brücke verbundensind, istRialto Capital.Sie sind in denJahren2020und 2021 entstanden und bieten 7.200 qm Mietfläche Diese unterteilt sich in 70%Büro- undrund 30%Laborfläche.Hinzu kommen4.000 qm

Außenfläche, 7.600 qm Self-Storage-Fläche und110 Pkw-Stellplätze DasObjekt, dasinden vonSwiss Life verwaltetenSpezial-AIF Beos LightIndustrial Germany eingebracht werden soll,ist voll vermietet. Ankermieter istder Technologiekonzern Asahi KaseiEurope. DasGrundstück unterliegt einemErbbaurechtsvertrag. Es liegt aufdem Gelände der Alten Papierfabrik am DüsseldorferRheinhafen Thorsten Karl

32 NORDRHEIN-WESTFALEN IMMOBILIENZEITUNG 25.4.2024, Ausgabe17/2024
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Kaseiist Ankermieter in demObjekt. Quelle: Beos Gruppe
Asahi

MitVollgas und Fördergeldraus ausdem Tagebau

Jülich. In sechs Jahrensollen imrheinischen Braunkohletagebaurevierdie Bagger stillstehen. Nun gilt es,die Region zwischen Köln und DüsseldorfimOsten und Aachen im Westen fit für die Zukunftzumachen.

Von einem immobilienwirtschaftlichen Hotspotist die Gegend, die sich seit 2011 Innovationsregion Rheinisches Revier nennt, weit entfernt. Im Wesentlichenist sieflach,ein paar Dörferund kleine Städtchensindeingesprenkelt –und natürlichdrei Braunkohletagebaue. Und auch wenneshierumden Abbau vonKohle geht, mit dem Ruhrgebiet hat das Rheinische RevierwenigÄhnlichkeit, was nicht nur daran liegt, dassessichum Braunkohleund Tagebauhandeltstattum Steinkohle undZechen.

Zum RheinischenRevierzählensechs Kreise und die kreisfreie Stadt Mönchengladbach–insgesamt gibt es 65 Städteund Gemeindenauf rund 4.800 qkm. Allerdings zählt das Rheinische Revier mit nur rund 2,5Mio. Menschenwenigerals die Hälfte der Bewohner des Ruhrgebiets. Großstädte und Metropolen sucht maninnerhalbdes Reviers ebenfalls vergeblich.

Dass es hier einmal mitdem Braunkohleabbau vorbei sein würde, ist schon lange klar. Allerdings wurdendie Termine fürdas endgültigeAus derBaggerinden biszu400 m tiefen Löchern immer weiternachvorneverlegt. Warursprünglichgeplant, dass 2045 Schluss sein sollte, legte die GroßeKoalition in Berlinden Termin auf 2038 vor. DieAmpel drehte noch einmal an der Schraube und nun sollschon 2030 Schluss mit der Baggerei sein Bund und Land unterstützen den Ausstieg aus der Kohleverstromung mit einer Summe von knapp 15 Mrd. Euro. Esherrschtalsokein MangelanFördergeldern. „Wir habenGeld und wir habenIdeen“, heißtes beider Zukunftsagentur Rheinisches Revier, die den Strukturwandel koordinierensoll. „Waswir am wenigsten haben, ist Zeit.“Damitesin den verbleibenden sechs Jahren ordentlich vorangeht, präsentierte die nordrhein-westfälische (NRW) Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne) im MärzeineListe von19 Ankerprojekten, die Fördergeldererhalten sollen. Am 19. Märzgab dasKabinett sein Plazetzuder Liste Einigedieser Vorhaben sind auch fürdie Immobilienwirtschaft interessant. Am weitestenfortgeschritten ist dabei der Brainergy Park. Im 52 ha großen interkommunalen Gewerbegebiet auf dem Gebiet von Jülich,

Niederzier und Titz istdie Zukunftsagentur Rheinisches Revierbereits angesiedelt. Geplantsinddarüberhinaus ein Brainergy HubgetauftesInnovations-und Gründerzentrumund ein Start-up-Village. Früher standen hier die Sendemasten derDeutschen Welle, künftig sollen auf demArealbis zu 5.000 Arbeitsplätzeangesiedelt sein.

MitteApril gab dastaiwanesische UnternehmenQuanta Computer bekannt, im BrainergyParkeine22.500qmgroße Produktionsstätte errichten zu wollen.Künftig sollen dorthochpräziseAnlagen und Gerätefür Fahrzeughersteller gebautwerden. DerFokus der Entwicklungenliegtauf demautonomen Fahren.Die Ansiedlung derTaiwanesen kommentierte Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU)so: „Nordrhein-Westfalen hatsichauf denWeg gemachtvon derKohlezur KI.“

Geld ist vorhanden, was fehlt, ist die Zeit

In derTat hatsichbereits zu Jahresbeginn Microsoft zum Bau eines Rechenzentrums im Rheinischen Revier entschlossen. Waren bislang vorallem die Rhein-Main-Region und Berlin-Brandenburg als Standorte für diese sogenanntenHyperscaler gefragt, wagt sichMicrosoft nun erstmals nach NRW. Hyperscaler brauchen aus Sicherheitsgründen drei untereinanderverbundeneRechenzentreninräumlicherNähe, damit die Infrastruktur gegenmögliche Ausfälle geschütztist. Laut Lokalberichten entsteht aktuellauf einemrund160.000 qm großenGeländevon RWE an der Buchholzer StraßeinNeurath ein solches Großprojekt durchden Entwickler

Lang &Cie. Dass es sichhierbeiumdie Microsoft-Ansiedlung handelt, wollte man nichtbestätigen Einst eines dergrößtenseinerArt in Europa, wartet dasstillgelegteKohlekraftwerk Frimmersdorf in Grevenbroich aufeine neue Nutzung.Und auchhier soll die Reise Richtung IT gehen: Im rund 20.000 qm großen zentralen Kraftwerksgebäudesollein Rechenzentrum für denIT-Dienstleister des Landes NRWeinziehen. Darüber hinausist dort ein Bildungscampusgeplant. Zudem sindFlächen für Start-ups und VeranstaltungenTeil derPläne,die NRWs Bau- und Digitalisierungsministerin Ina Scharrenbach (CDU) Ende Januar vorgestellt hat. Bis zu

2Dörferder Zukunft

3LEP 6-Fläche:Future Site InWEST

4Brainergy Park

5FutureMobility Park

6Forschungsflughafen Aachen/Merzbrück

7KraftwerkWeisweiler

8Landesgartenschau 2026 9Tagebauumfeld 10 Kraftwerk Frimmersdorf

LEP 6-Fläche: Kraftwerk Neurath 12 Hyperscaler-Ansiedlung

Hyperscaler-Ansiedlung

Al-Village

65 Mio.Euro Fördergelder sollenfür dasVorhabenmöglichsein. Zusammen mit allden wirtschaftlichen Veränderungensindauch neueSiedlungsflächen geplant. NebenInvestitionen in den BereichenMobilität, Wirtschaft, Landwirt-

schaft undneueQuartieresolldie Region zudemab2030ohne fossile Energien auskommen. Aktuell wird untersucht, an welchenStandorten neuer Wohnraumentstehen kann. Zielsei es,heißt es bei derAgentur, lebendige, resiliente undlokale Nachbar-

schaften zu schaffen. Daskönnteselbstdann gelingen, wenn es alldie Fördermilliarden nichtgäbe.Schließlich liegtein großer Teil desRheinischen Reviersnur wenige Kilometervon denrheinischen MetropolenKöln undDüsseldorf entfernt. ThorstenKarl

IMMOBILIEN ZEITUNG 25.4.2024,Ausgabe17/2024 NORDRHEIN-WESTFALEN 33
Zukunftsweisende Immobilien in ganz Europa –vomDesignüberden Baubis zu Services im Betrieb. goldbeck.de
Waldfeucht Hückelhoven Erkelenz Heinsberg Gangelt Wassenberg Selfkant Übachpalenberg Geilenkirchen Pullheim Bergheim Bedburg Elsdorf Kerpen Frechen Hürth Brühl Wesseling Erftstadt Zülpich Wellerswist Euskirchen Schleiden Mechernich BadMünstereifel Nettersheim Kall Hellenthal Dahlem Blankenheim Linnich Titz Niederzier Jülich Aldenhoven Inden Langerwehe Düren Merzenich Nörvenich Vettweiß Kreuzau Nideggen Heimbach Hürtgenwald Baesweiler Alsdorf Würselen Eschweiler Stolberg (RhLD) Roetgen Simmerath Monschau Aachen Herzogenrath Jüchen Grevenbroich Dormagen Rommerskirchen 2 3 4 5 6 7 8 9 Meerbusch Kaarst Neuss Korschenbroich Mönchengladbach Wegberg 1 12
1Flughafen
11
13
14
15 Hambach 16 Logistikansiedlung 17 LEP 6: Prime Site 18 Tagebauumfeld 19 Kraftwerk Niederaussem Kernrevier Tagebau Que ll e: Rhe in is ch es Re vie
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„Wir brauchen Verlässlichkeit aus Berlin“

Nordrhein-Westfalen. Das Updatezur Landesbauordnung soll Nordrhein-Westfalen günstiger und grüner machen. Harsche Kritik übt NRW-Bauministerin InaScharrenbach(CDU) im Interviewander Baupolitik der Ampel-Regierung

Immobilien Zeitung: Frau Scharrenbach, Nordrhein-Westfalen (NRW)hat eine neue Landesbauordnung. Wo sehen Sie deren Stärken, was ändert sichfür gewerbliche Bauherren undwohättenSie gerne noch nachgewürzt?

InaScharrenbach: Mit der neuen Landesbauordnung hat das Bauen in NordrheinWestfalen ein Update für mehr erneuerbare Energieund Mobilfunk bekommen. Zugleich haben wir den Wohnungsbau und den Umbau vorhandener Gebäude gestärkt. Das neue Gesetz ist derLeitplan für dasBauenin unseremBundesland. Es ist ein Recht fürdie Praxis,für mehr Einfachheitbei gleichzeitiger Wahrung der Gefahrenabwehr.

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IZ: Washat sich denn konkret geändert?

Scharrenbach: Mit demUpdate zurLandesbauordnunghaben wirinNordrhein-Westfalen dasSchriftformerfordernis zugunstender Textform aufgegeben. Da die UnterenBauaufsichtsbehörden bei derDigitalisierungder Baugenehmigung weiter vorankommen, trägt dieserSchritt zur Entlastungder Antragstellenden undder Behördenbei.Einen großen Schritt nach vornemacht das Land,da seitdem 1. Januar2024für Windenergieanlagen nicht mehr das bauaufsichtliche Vollverfahren,sondern nurnoch das vereinfachte Verfahren gilt.Wir brauchenkeine „Deutschland-Türme“, wenn internationale Standards, diebeispielsweise mitder EU-Maschinen-

Bürogebäude

richtlinie konform sind,ausreichendSicherheit bieten. Das wird Zeit undGeld sparen. Damit werdenwir deutschlandweit Vorreiter IZ: Beim Klimaschutz hatsichauchetwas getan? Scharrenbach: Ja!Die neue Landesbauordnung vereinfacht die Nutzungvon Erde, Sonne undWind, dierund um daseigene Hauszufindensind. Mit demGesetzsind bauordnungsrechtliche Mindestabstände von Solaranlagen aufHausdächernund die von WärmepumpenzuNachbargrundstücken weggefallen– die immissionsschutzrechtlichenAbständemüssen weiterhin gewahrt werden. Wirhaben mitder zweiten

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Änderung des Gesetzeszur Landesbauordnung weiterebürokratische Hürden abgebaut,damitwir mehr WohnungsbauinNordrhein-Westfalen erreichen. Aber wirwissen, dass da noch mehr möglichist.Daher haben wirauchjetztdie Initiative„Bürokratie am Bau? Ciao!“ gestartet,umunnötigeVorschriftenbeim Bauzureduzierenund so auch die Baukostenzusenken.

IZ: Es geht ja nichts über griffige Namen. Aber können Siedas noch etwaserläutern? Scharrenbach: In Deutschland istdie Summe aller Bauvorschrifteninaller Munde.Landauf landab wird dieRegelungswutüber DIN-Vorschriften, Baunebengesetzeund vielesmehr kritisiert. Dabeigilt: Wirwollen in NordrheinWestfalenaus RegelungswutRegelungsmut machen. Dafür haben wiram16. Februar 2024 dieInitiative„Bürokratie am Bau? Ciao!“ insLeben gerufenund haben Architektinnen undArchitekten, Ingenieurinnenund Ingenieure,Handwerksunternehmen, Behörden, Bauherrschaften gebeten, konkrete Vorschlägeeinzureichen, wo undanwelcher Stelleesaus ihrerSicht überflüssige oder zumindest aufden Prüfstand gehörendeVorschriften gibt.Wir wollen weniger Vorschriftenfür mehrBau.Das istunser Ziel. Neue Ansätze können dieInnovationsfähigkeitder Verwaltung stärken, indemdie Rechtssetzung noch weiter verbessert, Dienstleistungen optimiert und Verwaltungsabläufe effektiver im Sinneder gemeinsamenZielerreichung gestaltet werden. Im Vergleich zumeuropäischenAusland bauenwir in Deutschland miterhöhtenAnforderungen. Wenn wiruns aufgeringere Anforderungen –ohne Beeinträchtigung derSchutzgüter –verständigen, können Bauherrschaften Kosten undMaterial einsparen. Daszahlt dann auch zugleichauf dieNachhaltigkeit beimBau ein.

IZ: DieBaugenehmigungszahlen sind tatsächlich in einerAbwärtsspirale. Rechnen Sie damit, dass dieneue Bauordnung hier positive Einflüssehaben wird? Scharrenbach: Es geht darum, in unseren Zuständigkeiten dierichtigenRahmenbedingungen für denWohnungsbau zu setzen.Die Landesbauordnung istdabei einwichtiger Baustein.Aber eins istdochauchklar: Verunsicherung istdie Feindinder Investition Viele Menschen, diesichihren Traumvom Eigentum haben erfüllen wollen, nehmen seit 2022 Abstandvon derInvestition.Zugroßist dieVerunsicherung ob derwirtschaftlichen Lage,gepaart mitBauzinsen und Baukosten. DieserTrend, der 2022 begonnen hat, hatsich 2023 fortgesetzt.Esgab undgibteinfachzu viel Hickhackumdie bundesseitige KfW-Förderung oder dasHeizungsgesetz.Und das trifft auch diegroßen Wohnungsbauer und Bestandshalter.Allerdings:ImerstenHalbjahr 2023 wurden in Nordrhein-Westfalen Baugenehmigungen für 20.540Wohnungen in Wohngebäudenerteilt,imzweitenHalbjahr gabeseineleichte Steigerung auf21963 Wohnungen. Dennoch gilt:Allesdas,was jetztnicht beantragtund in derFolge nicht genehmigt wird,kommt nichtinden Bau. Unddas wird Folgen bisweitindie Jahre2025 und2026haben.

IZ: Wieviele Neubauwohnungen braucht NRW jährlich? Wasmussgetan werden, um dieabstürzenden Genehmigungszahlen aufzufangen?

Scharrenbach: WirhattenimJahr2020ein „Wohnungsmarktgutachten über denquantitativenund qualitativen Wohnungsneubaubedarf in Nordrhein-Westfalenbis 2040“veröffentlicht.Danachwerdenbis 2040 im Basisszenario durchschnittlich rund 46.000neue Wohnungenpro Jahr benötigt. Da zunächst einhoher Nachholbedarfgedeckt werden muss,der sich zuvoraufgestaut hatte, liegt der Neubaubedarfbis 2025 mitbis zu 51.000 Wohnungen proJahrbesondershoch. In den Jahren 2018 bis2021wurdenimDurchschnitt 48.300Wohnungen fertiggestellt. Also:AusbaufähigeZahlen, aber gute Zahlen. Und

Ina Scharrenbach. Quelle:Ministeriumfür Heimat, Kommunales, Bauund Digitalisierung desLandes Nordrhein-Westfalen

trotzdem haut dieEntwicklung gerademächtigindas Kontor. Über dieöffentliche Wohnraumförderung können wireinen Teilder Neubauprojekteabsichernund damitVerlässlichkeitund Perspektivegeben, aber am Ende hängt es an derBundesregierung. Als Länder können sienun einmal nichtjede bundespolitischeFehlstellung derWeichen ausgleichen. Undein Teildes Wohnungsbauzugs wurdeaus Berlinherausauf dasAbstellgleis geleitet

IZ: DieBundesregierunghat lange nichts zur Ankurbelung derWohnungsbautätigkeit getan undtut jetztein kleines bisschen was, indemsie dieKfW-Fördermöglichkeiten reanimiert hat. WaswürdenSie sich ausBerlinwünschen?Was würdewirklichden Ländern, undinsbesondere NRW, helfen? Scharrenbach: Bundespolitischeverlässliche rechtliche Rahmenbedingungen. Die Bundesregierunghat nichtnur lange nichts für dieBaubranchegetan,sondern ihrmit ihrer Politik mehr geschadet:Stopp derEnergieeffizienz-Förderung im Januar 2022,ewige Diskussion um dasHeizungsgesetz,Diskussionen um Flächenverbrauch undBauen wiein den1970erJahrenund seit Anfang des Jahres dergestiegene CO2-Preis. Undals nächstes wird dieUmsatzsteuerauf Gasvon 7% auf 19%angehoben. Dies wird geradebei den energieintensiven Bauproduktenwie Stahl, Zement oder Klinker zu enormen Preissteigerungen führen. DieFolge: Bauenwirdnoch teurer. Manches Malkannman denEindruck gewinnen, in Berlinweißdie linkeHand nicht, wasdie rechte tut. DieWohnungs- und Immobilienwirtschaft benötigtVerlässlichkeitund Planbarkeit, denn sieunterliegt langfristigenNeubau- undModernisierungszyklen. Zugegebenermaßen können wiralle nichtindie Zukunftschauen. Aber die Aufgabe der Politikist es,die Grundlagen dafür zu legen, dass dieZukunft gebaut werden kann. UnddagibtesinBerlinstatt einerMeinung nuneinmaldreiMeinungen.

IZ: In den letzten Jahren hatsichder Leerstandinden Innenstädtendramatisch vergrößert– mitder drittenGaleria-Pleite droht noch mehr. WelcheAngriffspunkte fürFörderwerkzeuge sehenSie hier ausIhrem Haus oder ausanderen Töpfen? WasratenSie den betroffenenStädten?Kann manehemalige Warenhäuser zu Wohnraumumwandeln und wäre so etwasförderfähig?

Scharrenbach: Innenstädte sind dasHerz einerjedenStadt undauchfür siegilt: Der Wandel im Handel hinterlässt seineSpuren–unddas istfür alle sichtbar.DochJammern nützt nichts undniemandem. Die dritte Galeria-Pleite undderenFolgen bleiben abzuwarten: Es gibt interessierte Investoren unddie Belegschaft selbst hatrichtigguteVorstellungen –amEndefehltedas Zukunftskonzept, welches vielfach versprochen wurde, aber dann anscheinendvon derGeschäftsleitung dochnicht erarbeitetwurde.Esgehtfür viele Kommunenumnichts anderesals darum,die Innenstadt, dasOrtszentrum neu zu erfinden: Dassind Orte desHandels,der Kultur, der Begegnung,der Märkte, derKommunikation, dessichAufhaltens undvielesmehr. Wir unterstützendie Kommunenmit Finanzmitteln ausder Städtebauförderung desLandes unddes Bundes.Geradeüber denin derCorona-Zeit geschaffenen AnmietungsFondsfür Kommunenkonnten viele leerstehendeLadenlokalemit neuem Leben gefüllt werden.

IZ: Frau Scharrenbach,danke für dasGespräch DasInterview führte Thorsten Karl

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