Gorch Fock Magazin 04

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Segelschulschiff Gorch Fo c k Bordkameradschaft ehem. Stammbesatzung

Das Gorch Fock Magazin • Ausgabe 4 • Dezember 2008

Rückblick Ehemalig e n f a h r t Gorch Fo c k verliert M a t ro s i n Prüfung der Bord k a s s e

w w w. G o rc h F o c k . d e


illkommen W zurück Nach 106 Tagen lief das Segelschulschiff GORCH FOCK am 12. Dezember 2008, in seinen Heimathafen Kiel ein. Während der 151. Auslandsausbildungsreise legte die Besatzung über 11.500 Seemeilen zurück, davon wurden 9.660 Seemeilen unter Segeln bewältigt. Neben vielen Freunden und Familienangehörigenwaren auch einige Mitglieder der Bordkameradschaft nebst Banner auf der Tirpitzmole erschienen und begrüßten die GORCH FOCK in Kiel. Unter dem Kommando von Kapitän zur See Norbert Schatz hat das Segelschiff nach dem Auslaufen aus Kiel am 28. August in den Häfen Dublin (Irland) und Cadiz (Spanien) zweimal die Offizierlehrgänge gewechselt. Im weiteren Verlauf machte die GORCH FOCK in den Häfen von Lissabon (Portugal) und Cherbourg (Frankreich) Station. In allen drei Törns erhielten insgesamt 245 Offizieranwärter der Crew VII/2008, davon 42 Frauen, ihre seemännische Basisausbildung. Nach einer kurzen Winterpause startet die GORCH FOCK bereits von Anfang März bis Ende Mai 2009 ihre nächste Ausbildungsfahrt für Unteroffizieranwärter des seemännischen Dienstes und Reserveoffiziersanwärter der Marine. Diese Fahrt führt die GORCH FOCK unter anderem nach Bergen (Norwegen), Reykjavik (Island), Belfast (Nordirland) und Dartmouth (Großbritannien). Überschattet wurde die Reise durch einen tragischen Unglücksfall. Eine 19jährige Offizieranwärterin ging in der Nacht vom 3. zum 4. September über Bord. Die sofort eingeleitete Rettungs- und Suchaktion blieb erfolglos. Der Leichnam der Offizieranwärterin wurde am 15. September 65 Seemeilen nordwestlich von Helgoland von einem Fischereiaufsichtsboot geborgen.

F o t o s : M a n f re d O h d e , L a r s M ü l l e r


Vorwort

Inhalt Vorwort

3

Jahresrückblick

4

50 Jahre SEGELSCHULSCHIFF GOR CH FO CK Ein Jubiläumsjahr, geprägt von vielen schönen Ereignissen, wurde üb erschattet von einer schreck lichen Tragö die.

Crewchef Peter Jacobs resümiert

Kassenprüfung

5

Spendenbereitschaft oft mangelhaft

Jahresplanung 2009

6

Frühjahrs- und Herbstreise

Ehemaligenfahrt Ein unvergessliches Erlebnis!

11

Das Geheimnis der 16. AAR Eine unheimliche Fahrt

15

50 Jahre Mitglied im DMB Zu Besuch bei Fritz Baumann

16

Eine furchtbare Wette Wiees zum Besuch in Hörnum kam 18

Kameradengalerie

24

Gorch Fock in Bottrop

26

Abschied von Jenny B.

32

Treffen 2009 in Mainz

41

Gottfried Eisen plant Crewtreffen

A

ausgiebig wurde in allen Medien über die Ereignisse um die Gorch Fock im laufenden Jahr, dem Jubiläumsjahr unseres Schiffes, berichtet. Und es gab viel zu berichten, schließlich kann nicht jedes Schiff auf eine fünfzigjährige Vergangenheit zurück blicken – und dabei von sich behaupten, auf dem neuesten Stand der Technik zu sein. Ein Oldtimer mit modernstem Innenleben sozusagen.

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nter diesen Gesichtspunkten konnten Besucher das Schiff in Kiel zur Kieler Woche, in Rostock zur Hanse Sail und in Flensburg zur Flensburger Nautics betrachten. Nicht versiegende Besucherströme bei jedem „Open Ship“ dokumentierten immer wieder größte Beliebtheit. ür viele Mitglieder der Bordkameradschaft war die Ausfahrt am 29. Juni das „Highlight“ des Jahres. Noch einmal ging es hinaus mit der „alten Lady“ – manche Augen begannen zu schwitzen. Einige Kameraden waren nach 30, 40, ja beinahe 50 Jahren zum ersten Mal wieder an Bord ihres geliebten Schiffes, das einmal unser Arbeitsplatz, ja unser Zuhause war. An dem unser Herz hängt, weil wir einmal das große Glück hatten, zur Stammbesatzung dieses großartigen Segelschiffes zu gehören.

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llen an der Organisation beteiligten Kameraden sei für das große Engagement gedankt. Wie sehr sich die Schiffsführung, mit Kapitän zur See Norbert Schatz an der Spitze, für die Bordkameradschaft interessiert, ist in den verschiedenen Berichten des Bordmagazins zu lesen. ns als Crewführung macht dieses Engagement stolz, weil es in besonderer Weise dem folgt, was John F. Kennedy einmal formulierte: „Frage nicht, was der Staat für dich tut. Frage, was du für den Staat tust.“ Dies gilt inbesondere auch für die freiwillige Arbeit in unserer Bordkameradschaft. Hier werden Treffen organisiert, Archive besucht, Bilder gescannt, Berichte geschrieben und noch vieles mehr. Trotz dessen, dass es hier ist „nichts zu holen“ gibt. Hier ist weder Geld zu verdienen noch Gelegenheiten für prestigeträchtige Einzeltaten. Wie kann man das Kennedy-Wort besser umsetzen?

F Impressum

Hermann Dirkes

Redaktion

Kampstraße 8 37581 Bad Gandersheim Telefon (0 53 82) 95 82 91 Info@gorchfock.de

Spendenkonto

BK „Gorch Fock“ Klaus-Peter Hoffstetter Oldenb. Landesbank AG Konto 901 327 0500 BLZ 282 200 26

ür alle wurden jedoch die schönen Ereignisse rund um die Gorch Fock zur Nebensache, als die Hiobsbotschaft am 4. September 2008 eintraf: „Ein Besatzungsmitglied ist in der Nacht über Bord gegangen und konnte noch nicht wieder geborgen werden.“ Heute wissen wir, das die Offiziersanwärterin Jenny Böken diesen Unfall nicht überlebt hat. Die Bordkameradschaft zeigte eine große Anteilnahme und nahm mit einer Abordnung an der Beerdigung in Geilenkirchen teil. Auf der Internetseite wurde mehrfach ausführlich berichtet und zwar „nicht in sensationslüsterner Unkenntnis und Halbwahrheit“, wie Kapitän Schatz bestätigte, „sondern durch den besonderen Umstand, selbst vieles auf diesem Schiff am eigenen Leib erlebt zu haben, sowohl gute, als auch schlechte Tage.“ Wir äußerten uns nicht spekulativ, sondern hielten uns einzig und allein an die Fakten, die uns vom Presseinformationzentrum der Marine oder von den Angehörigen direkt mitgeteilt wurden. Die Crewführung bedauert ausdrücklich anderslautende Veröffentlichungen und distanziert sich hiervon. Die folgenden Worte vom Kommandanten machen uns klar, dass die Gorch Fock zu jeder Zeit eine tolle Besatzung hatte und hat: „… selbst in solch einer schmerzlichen Zeit gilt wohl der Satz, den mir mal ein alter Kapitän verriet: ´Den Wert und die Stärke deiner Besatzung erkennst du am Zusammenhalt in schlechten Zeiten.` Und ich bin froh, sagen zu können, dass ich stolz auf die Besatzung bin - darauf, wie sie mit dem Schicksalsschlag umgeht !! “

BORDKAMERADSCHAFT Segelschulschiff Gorch Fock


Pe t e r J a c o b s

Ja h re s rü ck blick Das Jubiläumsjahr der Gorch Fock neigt sich dem Ende entgegen und der Crew-Chef berichtet Liebe Kameraden und liebe Kameradinnen! Schon ist das Jahr wieder vergangen, für viele von uns verlief das Jahr positiv, für einige war es das Jahr der Trauer oder einige haben eine schwere Krankheit überstanden. Trauernden mein aufrichtiges Beileid und den Kranken wünsche ich gute Genesung. Für uns Alle war es ein ereignisreiches Jahr. Wir hatten ein schönes Ereignis aber auch leider ein trauriges Ereignis. Auch wenn es unsere Kameradschaft nicht direkt betroffen hat, so war es doch eine von uns, von uns Gorch-Fock-Fahrern. Ich meine die Offiziers-anwärterin Jenny Böken von unserer Gorch Fock. Sie ist in der Nacht vom 3. zum 4. September leider aus bis jetzt noch ungeklärten Gründen als Posten Back über Bord gefallen und ertrunken. Sie wurde am 15.September 12o km nordwestlich von Helgoland vom Fischerei-Aufsichtsschiff „Walter Herwig“ geborgen. Die Trauerfeier fand am 24.September unter großer Anteilnahme der Bevölkerung von Geilenkirchen statt. Unter den Trauergästen waren der Wehrbeauftragte des Bundestages, der schleswigholsteinische

DMB Info

Ich habe an zwei Regionaltagungen, zwei Landesverbandstagungen und an der zweiten AO-Tagung in Bielefeld teilgenommen. In allen Tagungen gab es immer wieder ein Thema und zwar der Mitgliederschwund, überwiegend aus Altersgründen. Deswegen meine Bitte, liebe Kameraden, macht Werbung für den DMB bei allen Leuten, die dem maritimen Gedanken nahestehen oder die mal zur See gefahren sind, ob bei der Handelsmarine oder der Deutschen Marine. Denkt daran, auch eine Denkmal, das an der schönen Ostseeküste bei Kiel steht, braucht Pflege. Weitere Theme, die besprochen wurden findet ihr auf der Internetseite des DMB: www.deutscher-marinebund.de und beim Landesverband www.lvnordsee. de. Weitere Informationen gibt es in der Leinen los!

BORDKAMERADSCHAFT Segelschulschiff Gorch Fock

Landtagspräsident, drei Admiräle der Deutschen Marine, Vertreter der Bundeswehr, sowie sieben Kameraden unserer Bordkameradschaft aus der näheren Umgebung. In diesem Zusammenhang möchte ich mich bei Allen die ihre Anteilnahme bekundet und zum Teil auch gespendet haben, recht herzlich bedanken. Besonders bedanken möchte ich mich auch in Eurem Namen bei unserem Schriftführer Herman Dirkes, der ja unsere Internetseite betreut und somit alles Ankommende von Euch gebündelt hat und zu einem Kondolenzbuch zusammenfassen wird, um es dann der Familie Böken zu Überreichen. Die „Gorch Fock“ wird sich an dem Buch beteiligen, da Hermann Dirkes mit Kapitän Schatz in Verbindung steht. Nun zum Erfreulichem des Jahres. Es war das interne Treffen in Groß-Wittensee, das unter der Regie von Klaus Schmidt organisiert wurde. Getroffen haben sich über 90 Kameraden, teilweise mit Ehefrauen. Ein Grund, dass so viele Kameraden gekommen waren, war der Bonbon, den die Crewführung an 9o Kameraden verteilt hatte: Eine Tagesfahrt mit unsere „Gorch Fock“ am letztem Tag der Kieler Woche. Die Organisation dieser Reise lag in den Händen von Hermann Dirkes, unserem Schriftführer. Beiden Organisatoren herzlichen Dank und ein Bravo Zulu von mir und wohl auch von Euch. Die meisten Sätze, die man in den drei Tagen hörte waren: „Wer bist du noch?“ „Wie war das noch?“ „Weißt du noch?“! Ja, Kameraden, das ist der Sinn und Zweck solcher Treffen, die Verständigung von alt und jung, denn wir sind alle mal auf einem Schiff gefahren, auf unserer „Gorch Fock“. Nun noch mal etwas zum Auswahlverfahren: Uns wurden anfangs 50 Plätze zugestanden und die Crewführung hatte beschlossen, 30 sogenannte alte und 20 sogenannte junge Kameraden mitfahren zu lassen. Dann bekamen wir ziemlich kurzfristig weitere 40 Plätze zugesprochen, die wir auch recht kurzfristig verteilen mussten. Die Crewführung hat sich bemüht, nach bestem Wissen und Gewissen die Plätze zu verteilen. Lückenbüßer gab es keine, sie waren auch nicht nötig.

Noch einmal etwas zu den Preisen in GroßWittensee, ich empfand es auch als sehr happig , für eine 1-ltr. Flasche Wasser 5,30 Euro zu bezahlen, aber weder die Crewführung noch der Organisator hatten Einfluss auf die Preise. Am 1.10.08 waren Hermann Dirkes und ich in Bamberg und haben einen der ältesten Kameraden unserer Bordkameradschaft, Fritz Baumann, zum 5o jahrigen Jubiläum gratuliert. Eine Urkunde und eine Ehrennadel für 50 Jahre Mitgliedschaft im DMB konnten überreicht werden. Es sollte eine Überraschung werden, sie ist uns mit 3 Kameraden der MK Bamberg zur Freude von Fritz Baumann gelungen. So liebe Kameradinnen und Kameraden, da wäre eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Ereignisse in unserer Bordkameradschaft im Jahre 2008. Nur noch wenige Tage und wir schreiben 2009. Ich werde versuchen, mit Kapitän Schatz zu sprechen, um über die genaueren Umstände, die zum Tod von Jenny Böken geführt haben, etwas in Erfahrung zu bringen. Vielleicht könnt ihr im nächsten Magazin etwas darüber lesen. So nun wollen wir das Jahr 2oo8 ausklingen lassen und uns auf das Jahr 2009 konzentrieren. Allen, die im Jahr 2008 einen Schicksalsschlag erlebt haben, sei es durch Krankheit oder Tod, alles Gute und Kopf hoch, das Leben geht weiter, irgendwie. Den anderen sage ich, macht weiter so und achtet auf eure Gesundheit. Allen Zusammen sage ich Frohe Weihnachten und ein Glückliches neues Jahr, auch von meiner Frau. Der Gorch Fock ebenfalls alles Gute für das Jahr 2009 und viel Glück für die nächsten Reisen. Tschüß Peter


Prüfung der Bordkasse Am 28. November 2008 fand im vorweihnachtlichen Wilhelmshaven die Kassenprüfung statt.

Kameraden hinzu und es konnte zum gemütlichen Teil des Abends übergegangen werden.

Wie schon im vergangenen Jahr wurde uns dafür ein separater Raum im Offiziersheim zur Verfügung gestellt, wo ungestört die Bücher des Schatzmeisters und die Nebenkasse des Schriftführers geprüft werden konnten. Nach dem der offizielle Teil abgeschlossen war, stießen Ortsansässige und -nahe

Vorher jedoch war das Thema Spendenbereitschaft heftig diskutiert worden. Obwohl allen Mitgliedern bekannt ist, dass wenigstens einmal im Jahr eine Spende an die Bordkasse zu entrichten ist, konnten von rund 70 Kameraden keine Zahlungseingänge verbucht werden.

Bericht Kassenwart

Bericht Kassenprüfer

23.11.2007 OLB-Giro-Konto 3862,66 € bis 31.12.2007 Jahresabschluss 2007 Einnahmen (Spenden, Zinsen) 359,29 € Ausgaben (div. Auslaben, 1x Barkasse) 583,86 € - 224,57 € 31.12.2007 Stand OLB-Giro-Konto 3.638,09 €

a) Kassenwart: Der beim Kassenwart geführte Buchbestand, Giro-Konto, wurde in Ein- und Ausgaben aufgrund der Belege und Kontoauszüge geprüft.

1.1.2008 OLB-Giro-Konto 3638,09 € bis 21.11.2008 Kassenprüfung Einnahmen DMB-Beiträge * 1.132,20 € Spenden, Zinsen ** 3.663,03 € 4.795,23 € Ausgaben DMB-Beiträge 1.132,20 € (div. Auslagen, 3x Barkasse) 4.252,34 € 5.384,54 € - 589,31 € 21.11.2008 Stand OLB-Giro-Konto 3.048,78 € Erläuterungen: * DMB-Beiträge (Durchlaufposten) von Kameraden, die über die Bordkameradschaft SSS Gorch Fock DMB-Mitglieder sind. ** Enthalten 11 Sonderspenden mit Zusatz: Jenny Böken im Gesamtbetrag von 345,00 €.

Weitere 26 Spenden (Zusatz: Jenny Böken) im Gesamtbetrag von 397,50 € (insgesamt: 742,50 €) sind beim Schriftführer eingegangen.

Ergebnis der Prüfung: Keine Beanstandungen. b) Schriftführer: Der beim Schriftführer geführte Barbestand – Barkasse – wurde in Ein- und Ausgaben aufgrund der Belege geprüft. Ergebnis der Prüfung: Keine Beanstandungen.

Jung Kassenprüfer

Dietl Kassenprüfer

Desweiteren sind beim Schriftführer darüber hinaus, teilweise in Verbindung mit Kauf im Online-Shop, weitere 1.580,39 € eingegangen, die nicht der Bordkasse zugeführt worden sind, sondern dem Schriftführer zur Verfügung stehen.

Abschließend noch ein offenes Wort: Ich sehe mich veranlasst, meinen Appell anlässlich der Kassenprüfung 2007 nachdrücklich zu wiederholen. Der Trend, unserer Bordkameradschaft beizutreten, hält unvermindert an – leider aber nicht im Gleichschritt mit der Spendenfreudigkeit. Wenn ca 1/3 der Mitglieder unserer Bordkameradschaft (von 200) im Zeitraum von Kassenprüfung 2007 zu 2008 sich „dezent“ zurückgehalten und nicht gespendet haben, spricht das meines Erachtens nicht für den Kameradschaftsgeist, den wir als ehemalige Besatzungsangehörige auf SSS Gorch Fock kennengelernt haben. Hier sollten diejenigen, die dieses umfangreiche Magazin (mit Beilage) in Händen halten, nochmals in sich gehen und eine Spende überweisen. Allen Spendern (teilweise mehrfach und mit beträchtlichen Summen) an dieser Stelle herzlichen Dank. Hoffstetter (Kassenwart)

BORDKAMERADSCHAFT Segelschulschiff Gorch Fock


G o r ch Fock Jahre splanun g A l l e T e r m i n e 2 0 09 Nach einer kurzen Winterpause führt die Gorch Fock bereits von Anfang März bis Ende Mai 2009 ihre nächste Ausbildungsfahrt für Unteroffizieranwärter des seemännischen Dienstes und Reserveoffiziersanwärter der Marine durch. Diese Fahrt führt die Gorch Fock unter anderem nach Bergen (Norwegen), Reykyavik (Island), Belfast (Nordirland) und Dartmouth (Großbritannien). Nachstehend die bis jetzt bekannte komplette Jahresplanung:

BORDKAMERADSCHAFT Segelschulschiff Gorch Fock

02.02.09

Einschiffung Lehrgang MFA Maat in Kiel

03.02.09 – 13.02.09

Segelvorausbildung Kiel

16.02.09 – 27.02.09

RAS und Navigationsausbildung Kiel

02.03.09

Auslaufen Frühjahrsreise

14.03.09 – 18.03.09

Bergen / Norwegen (kurzfristig geändert)

28.03.09 – 01.04.09

Reykjavik / Island

09.04.09 – 14.04.09

Belfast / Irland

23.04.09 – 26.04.09

Darthmouth / Großbritannien

06.05.09

Einschiffung SAGA Team vor Helgoland

11.05.09 – 12.05.09

Landgebundene Ausbildung Neustadt

13.05.09

Tagesfahrt Neustadt – Kiel

mit Generalinspekteur der Bundeswehr

14.05.09

Einlaufen Kiel

20.06.09 – 28.06.09

Teilnahme Kieler Woche

27.06.09

Großsegler Parade Kieler Woche

06.08.09 – 09.08.09

Teilnahme Hanse Sail Rostock

24.08.09

Auslaufen Herbstreise

03.09.09 – 07.09.09

St. Malo / Frankreich

21.09.09 – 05.10.09

Gran Canaria / Spanien

Crewwechsel und Segelvorausbildung

14.10.09 – 18.10.09

Praia / Kap Verden

05.11.09 – 18.11.09

Ponta Delgada / Azoren / Portugal

Crewwechsel und Segelvorausbildung

29.11.09 – 01.12.09

Plymouth / Großbritannien

11.12.09

Einlaufen Kiel


Gorch Fock Kalender 3%'%,3#(5,3#()&&

'ORCH &OCK

Die neue Auflage des Kalenders zeigt bislang noch nicht verĂśffentlichte tolle Fotos von der

+ALENDER

Gorch Fock. Das Juniblatt zeigt viele Mitglieder der Bordkameradschaft mit Hein MĂźck aus Bremerhaven auf der Back, kurz bevor das GorchFock-Lied gesungen wurde. Der Wandkalender ist 34 cm breit und 46 cm hoch und von hochwertigem Offsetdruck auf 170 g Papier. Er besteht aus einem Deckblatt, 12 Monatsseiten, einer Seite, die je eine Karte und die Daten der Reisen und Aufenthalte in 2009 enthält sowie einem stabilen Karton als Abschluss. Gebunden ist der Kalender oben mit einer weiĂ&#x;en Metallspirale, der sogenannten Wire-O-Bindung. Dort befindet sich auch die Aufhängung. Der Preis beträgt 21,00 Euro zzgl. 5,50 Euro Versandkosten Der Kalender kann beim SchriftfĂźhrer per Telefon unter (0 53 82) 95 82 91 oder per E-Mail info@gorchfock.de bestellt werden.

W W W G O R C H F O C K D E

BORDKAMERADSCHAFT Segelschulschiff Gorch Fock


W e r n e r K i e s el

Die Ehemaligenfahr Werner Kiesel aus Kiel, ein ehemaliger Gorch-Fock-Fahrer, beschreibt das Erlebnis aus seiner Sicht

War ich mal eben weg? Der Besuch bei einer „alten“ Freundin Die Gedanken sind öfters bei ihr, auch wenn der Alltag die Prioritäten anders setzt. Die Erinnerungen sind jugendlich und so verwundert es kaum, dass diese Zeit mit ihr sich positiv in den Erinnerungen niederschlägt. Wie in jeder Beziehung gab es allerdings, und so muss es im Leben wohl sein, auch stürmische Tage, die manchmal gar nicht enden wollten, aber all das ist vergessen, wenn diese Tage entschwinden, denn das Gefühl der inneren Verbundenheit bleibt und die Grundlage der Beziehung scheint danach noch intensiver geworden zu sein. Dieses Glück mit anderen zu teilen, bereichert diese Erfahrung noch. So war die Freude groß, die „alten“ und doch jung gebliebenen Kameraden wieder zu sehen, die schon mit großer Vorfreude auf diesen Tag gewartet haben. Dann war es soweit, so stand ich nach 38 Jahren und die Kameraden je nach ihrer langjährigen Abwesenheit auf der Tirpitzmole - gerne wäre ich diesem Aushängeschild und Botschafterin Deutschlands auf Ihrer Mole, der Blücherbrücke, näher gekommen, aber alles ist im Fluss - und ich meine, mein Puls ging etwas schneller als die Frage kam: Name! „Kiesel“. Für die Besatzung war dieser Sonntag ein Arbeitstag … Ach wie schön, diesen vertrauten Ton zu hören; kurz, knapp und das We-

sentliche war gesagt und schon trugen mich meine Beine über die Stelling. Ein kurzer Gruß zur Flagge und da war ich wieder, wo ich als 17jähriger unbedingt hin wollte.

Dazu ein kurzer Blick zurück Mitte 1969 stand in einer nicht ganz unbekannten Tageszeitung eine Anzeige für ein Preisausschreiben. Zu gewinnen war eine Segelreise mit der Gorch Fock von Plymouth nach Teneriffa. Mit der Gorch Fock auf der Ostsee. Das war die Initialzündung! Da Aber nun zurück zur Gegenwart wollte ich mit! Von Unterfranken hinaus in die weite Welt. Unverzüglich habe ich mich bei der Bundesmarine beworben, die letztlich Schon auf der Pier waren die Kommandos nicht anders konnte, als meiner Einstellung über die Flüstertüten zu hören, „Enter auf“, zuzustimmen. Januar 1970 zur Grundausdie Segel wurden losgeschlagen. bildung in Glückstadt und anschließend 61er Ausbildung in List/Sylt – was für eine KzS Schatz begrüßte uns mit herzlichen mondäne Zeit, was ich da gesehen habe, hätte Worten und um 10 Uhr wurde das Ablegeich in Unterfranken nie zu sehen bekommen! manöver eingeleitet. Am Ende des Lehrgangs wurden auf dem Dachboden die Kommandos verlesen. Die Mit „uns“ ist die Bordkameradschaft der Worte bleiben unvergessen: Gorch Fock gemeint, die sich zwischen 1961 bis 1965 aus den ehemaligen Stammfahrern heraus gebildet hat und heute unter dem Vor„Und nun das sitz des Kameraden Peter Jacobs steht und inabsolute zwischen 180 Kameraden umfasst (201! Red.). Traumkommando der Marine … Nicht zu vergessen ist dabei der unermüdliche „S S S Gorch Fock“ … Hermann Dirkes, der nahezu aus einer anMatrose Werner Kiesel.“ fänglichen Neben- eine Hauptbeschäftigung gemacht hat – er wühlt und macht einfach. Die Mütze flog durch die Luft und so wurde Deren Einsatz ist es zu verdanken, dass die der Wunsch zum tatsächlichen Erlebnis. Bordkameradschaft erlebbar wird und über den Kontakt zur Schiffsführung es letztlich zur Einladung durch KzS Schatz, dem jetzigen Kommandanten, gekommen ist. Bevor es überhaupt an Bord ging, wurde mit den Angehörigen bereits am Freitag und Samstag in Groß Wittensee gefeiert, Filme vorgeführt, getanzt und natürlich viele interessante Gespräche geführt.

„Weiß ist das Schiff, das wir lieben!“ schallte es über die Ostsee.

BORDKAMERADSCHAFT Segelschulschiff Gorch Fock

Kamerad Klaus Schmidt hat das alles prima organisiert, dafür vielen Dank! Am Samstag ging es dann noch zur Windjammerparade. Hermann Dirkes wurde mit Familie vom 1. Vorsitzenden der Reservistenkameradschaft


t auf der Gorch Fock He r z l i c h e B e g r ü ß u n g …

Marine Kiel, Frank Steffen auf den Seekreuzer „Freibeuter“ zur Ausfahrt eingeladen; mit Begeisterung haben sie davon erzählt. Wäre schön, wenn die Kameraden, die im Kieler Raum wohnen in der RK aktiv mit machen würden. „Seefahrt verbindet!“ Um 10 Uhr hieß es dann, Leinen los und die arbeitsmäßige Ausfahrt begann. Die Segel wurden gesetzt und langsam bewegten wir uns ins Fahrwasser. Für die Angehörigen wurde die zwei V-Boote der Reservistenkameradschaft Kiel gebucht, die uns mit den winkenden Angehörigen hinaus begleitet haben. Sie werden sicher schöne Fotos mit nach Hause nehmen können. Der Wind stand günstig, so dass wir in der Außenförde den Wind nutzen konnten und die Antriebsmaschine entbehrlich wurde. „Hein Mück“ aus Bremerhaven hat auf der Back sein Schifferklavier umgeschnallt und so hat sich kurzzeitig ein neuer Gorch Fock Chor zusammen gefunden und so hallte es aufs Meer hinaus „Weiß ist das Schiff, das wir lieben“. So schön wie an diesem Tag, habe ich dieses Lied noch nie gehört. Selbst meine Stimme vermochte diesen Eindruck nicht stören. Danach gab es eine Menge Fachgespräche und irgendwie waren wir wieder drin in den Erinnerungen. Erfreulich war, dass wir nicht nur an Oberdeck sein durften, sondern

Eine kleine Anerkennung für die Besatzung.

… d i e e h emaligen Gorch-Fock-Fahrer lauschen den Worten des Kommandanten.

uns die Räumlichkeiten auch unter Deck anschauen konnten. Mein Dank geht an die Besatzung, die für uns diesen Sonntag als Arbeitstag hinnehmen mussten, die nach meinem Eindruck aber mit viel Freude bei der Arbeit waren und so sind wichtige Dinge doch geblieben. Bei guter Disziplin, offen miteinander umzugehen und im Team seine Arbeit zu tun. Denn nur zusammen kann das Schiff im Wind bewegt und die Stürme bestanden werden.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei KzS Schatz für die Einladung, für das freundliche Entgegenkommen und wünschen der

Gegen Mittag kam dann noch die Sonne heraus und hat den Eindruck für diesen Auch diese Kameraden trafen sich nach vielen Jahren. Tag mit abgerundet. Das Schnellboot Puma vom 7. SGschw zog dann mit 30 Knoten an Besatzung weiterhin gute Fahrt und eine uns vorbei. Nach dem Mittagessen wurde Handbreit Wasser unter dem Kiel. Dieser langsam die Rückfahrt eingeleitet. Eine Dank geht natürlich an alle, die ihren Anteil Halse war angesagt. Wer wollte, durfte beim zu diesem Erlebnis geleistet haben. Sie alle Brassen etc. mit helfen; auch das hat wieder haben dazu beigetragen, dass wir einen unvermal Spass gemacht.Wie immer, wenn die gesslichen Tag erleben durften. Irgendwie war Gorch Fock auftaucht, umkreisen eine Menge das Gefühl da, nie von der „alten“ Freundin Boote das Schiff. Das wird wohl immer so weg gewesen zu sein. (Fotos: Manfred Ohde, bleiben. Gegen 15 Uhr legten wir mit einem Michael Brzoza. Jo Meyer, Gunnar Bednarzik, einwandfreien Anlegemanöver wieder an. Astrid Wehrhahn) Seeklar zurück und wie es sich gehört, einem Einlaufbier, wofür wir uns ebenfalls bedanken. Die Fahrt war zu Ende, aber alle Erwartungen waren erfüllt. Der 1. Vorsitzende Jacobs dankte dem Kommandanten, der nach seiner Meinung, besser schnacken könne als er, aber darauf kommt es ja nicht an, sondern auf den Inhalt und da hat er recht: „Liebe Kameraden kümmert euch weiter so um die alte Lady, damit sie jung Kpt. Schatz freut sich über das Edelstahlmodell. und attraktiv bleibt.“ BORDKAMERADSCHAFT Segelschulschiff Gorch Fock


Eh e maligenfahr t Was für ein Erlebnis, mal wieder an Deck der „Gorch Fock“ zu stehen! Der Gesichtsausdruck der mitfahrenden Kameraden sprach Bände, sehr schnell kam bei den meisten von uns das Gefühl hoch, noch gar nicht allzu lange von Bord zu sein. Die Fahrt fand bei überwiegend schönem Wetter statt, es ging nach dem Auslaufen aus dem Marinestützpunkt Kiel an Laboe und Kiel Leuchtturm vorbei auf einen kurzen Schlag in die Ostsee und dann wieder retour. Gesegelt wurde natürlich auch – welch ein Genuss, wenn die Maschine abgestellt wird und das Schiff bei leichter Krängung mit 5 – 6 Knoten durch die Ostsee gleitet. Aber wie sieht für ein Besatzungsmitglied der Jahre 1978 – 1981 das Schiff heute eigentlich aus? Zunächst einmal rein äußerlich doch in einigen Punkten erheblich verändert: sämtliche Kutter (in den Davits und auf der Achterback) fehlen und wurden durch zwei Speedboote ersetzt. Die Maling am Vorschiff zeigt an, dass das Schiff jetzt ein Bugstrahlruder hat. Die Farbgebung an sich ist (zumindest aus meiner Am 29.6.2008 geht es hinaus auf die Ostsee. Da heißt es wieder: Sicht) schöner ohne den braunen „Rallye-Streifen“. „Enter auf“,„Segel setzen“ und „Rahsegel lasst fallen“! Mein alter Arbeitsplatz, die Bb – bzw. Stb – Nock, hat sich komplett verändert! Die Maschine kann direkt aus der Nock gefahren werden und hier gibt es jetzt alle für Es hat sich in den letzten Jahren also gewaltig etwas getan auf „unden Wachoffizier relevanten Informationen (Kurs, Windrichtung und serer“ Gorch Fock, die von mir angeführten Beispiele geben nur einen –geschwindigkeit, Wassertiefe unter dem Kiel, Fahrt durchs Wasser) kleinen Eindruck dessen wieder, was alles verändert wurde. unmittelbar und ohne den „Umweg“ über das Kartenhaus. Besonders gefreut haben mich die vielen Veränderungen bzw. NeueApropos Kartenhaus, da wären wir schon bei den nicht unmittelbar rungen, die dem Wohle der Besatzung dienen und das Leben an Bord sichtbaren Veränderungen im und am Schiff. Im Kartenhaus hat sich doch deutlich angenehmer als früher gestalten. bis auf den Grundriss alles geändert. Die Ausstattung des Schiffes mit navigatorischem Equipment befindet sich auf höchstem Niveau, Es war schön, die Gorch Fock besuchen zu dürfen und mal einen von den hochmodernen Radargeräten bis zur elektronischen Seekarte kleinen Törn mit ihr zu machen. Die Besatzung hat uns überaus mit GPS - Anbindung ist alles vorhanden, was sichere Navigation auf freundlich empfangen und unsere vielen Fragen gern beantwortet, sie aktuellem technischen Stand ermöglicht. hat die schon tausend Mal erzählten Geschichten aus früheren Zeiten geduldig ertragen. Aber auch im Inneren des Schiffes hat sich sehr viel getan. So hat die Hauptmaschine mit ca. 1600 PS jetzt deutlich mehr Dampf und muss Wir wissen sehr wohl, dass wir der Besatzung das Wochenende „zersich auf Motorpassagen nicht mehr so furchtbar quälen wie der alte schossen“ haben und wir wissen auch, dass der Aufwand, der für uns 800 PS – Motor. Aus vier E-Dieseln wurden drei (dafür mit mehr betrieben wurde, nicht unerheblich war. Schließlich lohnt es nicht Leistung) und eine leistungsfähige Seewasseraufbereitungsanlage sorgt wirklich, das Schiff für eine so kurze Fahrt seeklar zu machen. Umso dafür, dass die leidigen Duschzeiten (früher in See einmal pro Woche, höher schätzen wir daher ein, dass Kommandant und Besatzung des heutzutage kaum vorstellbar!) Segelschulschiffes „Gorch Fock“ endgültig der Vergangenheit sich Zeit für uns genommen haben. angehören. Zum guten Klima Sie haben uns von der „Bordkamean Bord trägt auch die gleichradschaft ehemalige Stammbesatnamige Anlage bei, mit der zung Gorch Fock“ eine Riesenfreusich die Decks und Wohnräude bereitet. Wir wünschen Ihnen me unabhängig voneinander allen an Bord allzeit gute Fahrt und angenehm kühlen oder heizen stets eine glückliche Heimkehr! lassen. Peter Schiweck

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BORDKAMERADSCHAFT Segelschulschiff Gorch Fock


BORDKAMERADSCHAFT Segelschulschiff Gorch Fock

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G o t t f r i e d E isen

„Gorch-Fock“-Rückblick „Zufallstreffer“ katholischer Marinemilitärpfarrer der U.S.Navy, Steve Dundas, schreibt mir im Dezember 2007 eine E-Mail aus dem Irak und bittet mich, den Kommandanten der „Gorch Fock“ Kapitän zur See Norbert Schatz zu grüßen. Beide hatten sich im Mai 2006 im Marinehafen Norfolk, U.S.A. kennengelernt, wo Steve seine Dienststelle hat. Die „Gorch Fock“ lag dort während der 147. AAR acht Tage anläßlich des Hafengeburtstages. Ich komme dem Wunsch meines Freundes nach, den ich schon aus unserer gemeinsamen Offizierdienstzeit aus Mainz in den Jahren 1988-1990 kenne, als er S1-Offizier unserer Pateneinheit war und überhaupt noch nicht wußte, daß er einmal Theologie studiert. Seit 1996 bin ich mit „Hochwürden“ befreundet, der vor der Navy Gemeinde- und Krankenhauspfarrer war. Ich teile dem Kommandanten bei dieser Gelegenheit beiläufig mit, daß ich in den Jahren 1962-1964 Angehöriger der seemännischen Stammbesatzung seines Schiffes war. Der Kommandant antwortet mir am 9. Januar 2008 : „Sehr geehrter Herr Eisen, ich danke Ihnen für die Übersendung der freundlichen Grüße Ihres Freundes, Chaplain Steve Dundas und bitte Sie, ihm bei Gelegenheit die besten Wünsche des ganzen Schiffes für ihn, seine Angehörigen und seine Kameraden im Irak zu übersenden.“

Mit gleichem Schreiben lädt er mich zur „Ehemaligenfahrt“ am 29. Juni 2008 ein. Ich bin hiervon völlig überrascht und muß das Schreiben erst mehrmals lesen, bevor ich es realisiere. Seit 2004 bin ich nicht mehr Mitglied der „Bordkameradschaft ehem. Stammbesatzungen „Gorch Fock“und habe dorthin auch keinen Kontakt mehr. Und jetzt stehe ich an Deck inmitten meiner ehemaligen Kameraden der Stammbesatzung von damals und kann es kaum fassen. Wolfgang Paul und Detlef Scharrenberg habe ich damals als Rekruten als Decksältester im Stammdeck eingewiesen, als keiner der „Alten“ Peter Jacobs, Uli Schulz, Peter Arlt oder Jürgen Morgenstern, an denen man sich vor der 11. oder 12. AAR orientierte, an Bord waren.

Wodurch kam ich zum Stamm? OGefr. Eisen, Werftkommando „Gorch Fock“, gibt der “Spieß“ in Glücksburg im Dezember 1961 nach Abschluß des SE 11 Lehrgangs auf dem Antreteplatz bekannt. Alle anderen Lehrgangsteilnehmer lachen sich kaputt und „zeigen den Daumen“. Im Winter echt „vorn Arsch“. Ich finde die Arbeiten in der Takelage interessant, auch wenn wir manchmal „frieren wie die Schneider“. Daher frage ich den Kommandanten, Fregattenkapitän Hans Engel, ob er zustimmt, daß ich zum seemännischen Stamm des Schiffes versetzt werden kann. Er ist einverstanden und sechs Monate später trete ich meinen Dienst dort an.

Chaplain Dundas, Kpt z.S. Norbert Schatz und Judy Dundas.

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„Der Zahn wird mir schon am ersten Tag meines Lehrgangs gezogen“, dass man als Angehöriger der Stammbesatzung Vergünstigungen hat. Das Gegenteil

Steve Dundas im Irak auf dem Stuhl des ehem. Präsidenten Saddam Hussein.

ist der Fall: „Seesack aufnehmen. OGefr Eisen, entern Sie auf“, brüllt mich der Wachhabende, Obermaat Sossong an, nachdem ich mich bei ihm melde. „Ein Soldat grinst nicht bei einer Meldung an Vorgesetzte.“ Mit Seesack auf dem Rücken geht es über die Marssaling. Über Flüstertüte verspricht er mir: „Entern Sie williger. Wenn sie herunterfallen, kommen Sie in den Eintopf.“

Wahrschau an Deck Beide Wachen sind auf dem Mitteldeck angetreten. Der Smarting, Oberbootsmann Ewert, macht Befehlsausgabe. Männer die Topplaterne funktioniert nicht und muß ausgebaut werden. Ich habe bei dem Wetter, die Takelage ist vereist, zu dieser gefährlichen Arbeit eine Lust dazu, „wie der Bock aufs Messer“. Vielleicht geht „der Kelch“ an mir vorbei, hoffe ich. Ich denke, was wird wohl besser sein, damit er mich nicht dazu einteilt? Ob ich ihm in die Augen sehe, oder an ihm vorbeischaue. Ich entschließe mich für Ersteres. „Treffer“. Obergefreiter Eisen, befiehlt er. Ich denke: „70.000 Zuschauer sind im Stadion. Wer kriegt den Ball an den Kopf? Gottfried“ Ich erspare mir die Ausreden und Vorschläge, die mir einfallen. „Man könnte den Ausbau auch morgen vornehmen, da Tauwetter angesagt ist usw. usw.“ Ein Topsgast „kneift nicht“. Dann befestige ich mein Werkszeug am Gürtel und entere widerwillig auf. Innerhalb weniger Minuten bin ich oben angekommen, wo auf den letzen 2 Metern unterhalb der Spitze des Großmastes eine schmale Eisenleiter beginnt, die dem Mast entlang zur Toppslaterne, dem höchsten Punkt des Schiffes, von 45,5 m Höhe über Kielwasserlinie führt. Hier finde ich es fast noch schlimmer vor, als ich es mir vorgestellt haben. Alles dick vereist.


Ich bekomme kaum die Seestiefel zwischen die Leiterholme. Endlich geschafft. Ich hake mein Lifebändsel mit dem Karabinerhaken ein und beginne meine Arbeit. Als erstes sichere ich die Toppslaterne zum Abfieren. Dann drehe ich die mit Draht bemusten Schäkel auf. Alles verrostet und schwergängig. Nach wenigen Minuten bin ich total durchgefroren. Jetzt nur noch 1 Schäkel. Danach könnte ich die Toppslaterne aus der Halterung herausheben. Verflucht, ich bekomme den Schäkel nicht auf. Vielleicht geht es besser, wenn ich es von der anderen Seite versuche. Dafür ist das Bändsel zu kurz, mit dem ich den Marlspieker befestigt habe. Mit den klammen Fingern aufknoten, unmöglich. Kurzerhand schneide ich es durch, obwohl ich natürlich weiß, daß alles Werkzeug im Topp gesichert sein muß. Jetzt komme ich besser an den Schäkel ran. Und endlich ist er auf. Und dann passiert es, der Marlspieker rutscht mir aus der klammen Hand. „Jesus Christus“ „Wahrschau an Deck“ schreie ich und meine Stimme überschlägt sich. Man hört es im „Gebälk“ einmal klimpern und die da unten wissen, was „die Stunde geschlagen hat“. Wie Schafe, wenn ein Wolf in die Schafherde einfällt, rennen sie durcheinander. Sekundenbruchteile später steckt der Marlspieker zentimetertief im Deck, einen halben Meter neben „Blondie“ dem zivilen Bordfriseur, der in die falsche Richtung gelaufen ist. Mit weichen Knien empfange ich meinen „Anschiß“ unten vom“ Smarting“. Melden will er den Vorfall der Schiffsführung nicht, da es meinerseits das erste Fehlverhalten war. So gerne habe ich noch nie ein Freibier ausgegeben, wie an diesem Abend unserem Bordfriseur.

Wachdialog Wachoffizier – Posten Back Kaleu von Stackelberg fragt Posten Back per Flüstertüte: „Posten Back“ „Herr Kaleu“ „Sehen sie die Tonne an Backbord nicht?“ Kurze Zeit später „Nein, Herr Kaleu. Sehe keine Tonne.“ „I“ Nach weiteren ca. 10 Minuten:“ Melden sie mir gefälligst die Tonne an Backbord, sie Schlafmütze“. „Tonne Backbord voraus“ „I“ Etwa eine halbe Stunde später: “Posten Back, wo befindet sich die Tonne jetzt?“ „Ist eben vorbeigeflogen. War eine Möve“.

Zwiegespräch Kommandant – Posten Kajüte Der Kommandant, Kpt z.S. Engel, fragt den Posten Kajüte: „Können Sie mir sagen, wie spät es ist? Dieser, vom Lehrgang frustriert und dazu noch seekrank antwortet: „Noch 28 Tage Herr Kapitän“, worauf dieser kopfschüttelnd weitergeht.

Schwein gehabt Auf der Fahrt zu den Faroer-Inseln fahren wir mit Motorkraft zwischen den Schären durch, als plötzlich der Posten Ausguck auf der Back wie wild brüllt, gestikuliert und nach vorne zeigt. Die Schiffsführung befiehlt, vorsichtshalber die Maschine zu drosseln und wir fahren mit verminderter Geschwindigkeit voraus. Jetzt wird es deutlich, wir sind nur noch wenige hundert Meter vor einer Hochspannungsleitung entfernt, die niedriger ist, als unsere Masten hoch sind.

Klaus-Peter Hoffstetter und Peter Jacobs treffen nach langer Zeit Gottfried Eisen auf der Ehemaligenfahrt auf der Gorch Fock wieder.

Wir können nicht wenden und müssen achteraus zwischen den engen Felseninseln zurück. Jedem wird klar, daß wir einer Katastrophe entgangen sind, zumal auch noch etliche Leute in der Takelage arbeiteten. Später erfahren wir von der Schiffsführung, daß in den Seekarten anstatt der Hochspannungsleitung irrtümlich ein Unterwasserkabel eingezeichnet war. Sarkastisch meint der Obersteuermann abends im Stammdeck beim Umtrunk an seinem „Kloben“ ziehend: „Die im Topp hätte man alle in der Pfeife rauchen können, wenn wir die Hochspannungsleitung berührt hätten.“

Entehrung der Segel Reviereinigen: Ich als Topsgast natürlich im Topp. Man zieht mich auf dem Bootsmannsstuhl nach oben. Auf dem Schoß habe ich eine offene 2-Liter Dose mit Bleiweiß, die natürlich ordnungsgemäß angebunden ist. Die Pardunen müssen konserviert werden. Mit Gesang geht alles besser: Ich singe „den sailors“ beim morgendlichen Reinschiff an Oberdeck mehr oder weniger schmutzige Lieder vor und plötzlich erstarrt mein Blick: Ich schaue auf den Boden der Dose, die sich irgendwo, zum Teufel, beim Auffieren verhakt hat. Ca. 2 Liter Bleiweiß haben sich auf Oberdeck und die Segel ergossen. „Kuddel“, Obermaat Lehmann, der mein Unglück vor allen anderen bemerkte, schreit im ersten Wutanfall: „Eisen, du Vollidiot, wenn du runterkommst, haue ich dir auf die Fresse...“

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Gewiß, es gab schon manchmal für den einen oder anderen einen kräftigen „Tritt in den Hintern“. Ich habe aber noch nie gesehen, daß jemand an Bord von seinen Vorgesetzten geschlagen wurde. Heute rechne ich fest damit, daß man mich verdrischt und ich habe es auch verdient. Passiert ist es jedoch wider Erwarten nicht. Das Vokabular eines Tiergartens wird mir an den Kopf geschleudert und der Tag wird zum Spießrutenlauf. Anschisse von jedem, dem ich begegne. Ich bin froh, als ich am Abend in meiner Hängematte liege. Als ich einmal schweißgebadet aufwache, vermeine ich noch den Schrei des Smartings zu hören: Obergefreiter Eisen, sie haben die Segel entehrt.“

ser, wird am Davit eingeschäkelt. Die Drahtleine liegt um das Ankerspill. Der Anker soll jetzt mit elektrischem Antrieb in die Waagrechte gebracht und dann so eingeschwenkt werden, daß er wieder auf seinem Platz an BB-Seite abgelegt werden kann. Ein ohnehin immer aufwendiges Manöver mit mehreren Arbeitsgängen.

Als ich 1 Jahr später als Ausbilder der MUS Plön meine Kameraden auf dem Schiff besuche, sehe ich noch immer die weißen Bleiweißflecken auf den „entehrten Segeln“. Zum Glück wurden diese später durch Kunststoffsegel ausgetauscht.

Urplötzlich Stromausfall. Der mehrere Tonnen schwere Anker rast in die Tiefe, das um das Ankerspill gelegte Drahtseil rauscht aus und schlägt mit unvorstellbarer Wucht über die Back. Ich rette mich mit einem Hechtsprung vor den Wellenbrecher an Backborseite. Oberleutnant z.S. Herpich hat weniger Glück. Er wird vom Ende des Drahtseils am Schienbein getroffen und fliegt wie eine Strohpuppe durch die Luft. Als ich den Kopf hebe, sind zwei Meter Reling, die aus zentimeterdickem Schiffsbaustahl besteht, einfach weg. Wir hatten unglaubliches Glück. Es hätte Tote geben können.

Tödlicher Absturz Die 12. AAR Kiel-Las Palmas-St Thomas-San Juan (Pueto Rico) steht unter keinem guten Stern. Das Schiff hat gerade am 9. Mai 62 beim Auslaufen im Hafen von Las Palmas unter Segeln abgelegt, als wir auf der Back einen dumpfen Knall vernehmen. Sekunden später das Signal „Mann über Bord“ . Ich sehe, wie Kaleu Bender seine weiße Schirmmütze vom Kopf reißt, sie aufs Mitteldeck wirft, auf die Nagelbank springt und einen Kopfsprung ins Hafenbecken macht. Drei weitere Soldaten springen ebenfalls ins Wasser. Was ist passiert? Der Oberrahgast Dieter Messerle fällt beim Niederentern aus dem Unterwant und schlägt mit dem Kopf auf der Reling auf. Er fällt von dort ins Wasser, das sich sogleich tiefrot färbt. Eine zufällig vorbeikommende Hafenbarkasse birgt den Verunglückten und bringt ihn sofort ins Hafenkrankenhaus. Unser Schiffsarzt begibt sich ebenfalls dorthin. Wir legen an. Der deutsche Konsul kommt an Bord. Kurze Zeit darauf bestätigt unser Bordarzt vom Hafenkrankenhaus kommend den Tod des Verunglückten. Zwei Stunden später erneutes Auslaufen unter Segel. Wochenlang beschäftigt uns der tragische Unfall gedanklich.

Mißglücktes Ankermanöver Keine 14 Tage später. Wir ankern vor St Thomas. Der Stockanker war ausgebacht und wird jetzt eingefiert. Er hängt über Was-

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Oberleutnant z.S. Herpich hat durch das Drahtseil eine große Platzwunde am Schienbein davongetragen, an der er noch wochenlang laboriert. Heute Abend entfällt „meine Anleitung zum Nachtgebet“ für Uli Schulz im Stammdeck: „..und vergib uns unsere Schuld und suche uns nicht in der Unterführung...“ Es steht mir nicht der Sinn zu Scherzen nach so einem Tag.

Bordfest in See im Stammdeck „Ali“ der Schiffskoch, alias Volker Bruns, tanzt mit Detlef Scharrenberg auf dem Tisch. Die üppigen Formen von Detlef sind auf aufgeblasene Kondome zurückzuführen. Der Alkohol fließt in Strömen, doch keiner verläßt vorzeitig den „Ort des Geschehens“ denn es steht ja noch das „Finale“ bevor. Und dann erscheint der Hauptdarsteller, Wolfgang Paul. Scheitel rechts, sowie Schnauzbart. Ovationen von „seinem Volk“ , bevor er auch nur ein einziges Wort gesprochen hat. Bruno Ganz ,der Schweizer Schauspieler (Anm: er spielt den Führer im Untergang) hätte sich vor Hochachtung vor seinem Vorgänger verneigt, der das alles ohne Probe aus dem Stegreif vorträgt. Ein Naturtalent.

Sturz aus dem Großtopp Es muß wohl auf der 14. AAR Kiel-FunchalWilhelmshaven-Kiel gewesen sein, als in See, während ich an Oberdeck stehe, ein gellender Schrei im Topp zu hören ist. Ich habe nach oben gesehen, konnte jedoch nichts Besonderes feststellen, als urplötzlich mehrere Ausbilder gleichzeitig blitzartig aufenterten. Was ist passiert? Der Obermaat von P. ist im Großmast unterhalb der Bramsaling aus der Takelage gestürzt. Im Fallen hält er sich instinktiv an einer Gording fest, die den Fall abbremst. Danach bleibt er ohnmächtig auf der Obermars hängen, von wo ihn seine Kameraden herunterholen. Außer einem Schock und verbrannten Handinnenflächen von der Reibung des Seils ist nichts passiert. Am Abend wird im U-Deck seine „Wiedergeburt“ „bis zum Stillstand der Pupillen“ gefeiert und bereits am nächsten Tag abeitet der Verunglückte mit Genehmigung der Schiffsführung wieder im Topp. Ich habe übrigends in meiner gesamten Dienstzeit an Bord nie gesehen, daß sich ein Ausbilder im Topp gesichert hat. Ein Ehrenkodex?

Verständigungsprobleme Heute hat der Meteorologe sich etwas Besonderes ausgedacht. Er hält seinen Unterricht in perfektem Englisch im Halbdunkel des Mannschaftsdecks, auch wegen der vielen Bilder, die er mit dem Diaproketor zeigt. Als er bei der abschließenden Zusammenfassung fragt, ob denn etwas nicht verstanden worden sei, stellt er fest, daß er bei dem gemischten Lehrgang (Abiturienten und Offz-Anwärter/ Unteroffizieranwärter) irrtümlich Letztere vor sich hat, von denen keiner ein Wort Englisch versteht. Gottfried Eisen


Ulr i c h H ü h n e

Da s G e h eimnis de r 1 6 . A AR Ein heißer Sommertag in New York. Die Gorch Fock liegt zu Besuch auf ihrer 16. AAR an der Pier neben einem großen altertümlichen Schuppen und wartet auf tausende Schaulustiger zum Besuch an Bord. Alles ist hergerichtet: die Gäste kommen über die vordere Gangway an Bord, schieben sich in durch Tampen abgesperrten Bereichen über das Schiff, um dann über die achtere Gangway das Schiff wieder zu verlassen. Sie kamen zuvor durch den Schuppen über den aufgeweichtem Teerboden…Tiefes Entsetzen allerseits, als die Besuchszeit vorüber war. Unser schönes Teakholzdeck! Und nicht nur der Smarting war einem Anfall nahe. Aber da war noch etwas anderes, was jedoch nie in die Annalen des Schiffes einging und jetzt vielleicht zum ersten Mal berichtet wird. Es gab ja nur eine Handvoll Zeugen dafür, und die sterben langsam aus. Es traf ausgerechnet mich, an diesem Tag W.O. zu sein. Mit den ersten Besuchern an Bord nahm das Ereignis seinen Lauf. Ein junges Pärchen kam an Bord mit einem Pappkarton. Sie baten mich, den bis zum Ende ihres Besuches irgendwo abstellen zu dürfen, um ihn später wieder mitzunehmen. Das aber taten sie nicht. Die Besuchszeit war längst zu Ende, als ich den Karton entdeckte. Ich nahm ihn auf meine Kammer zur Inspektion, denn als Adjutant und Segeloffizier war ich zugleich auch Sicherheitsoffizier. Zum Vorschein kam keine Bombe (an so etwas dachte man damals noch nicht), sondern eine Urne. Laut beigelegtem Zettel ohne Adresse oder sonstige Hinweise befand sich darin die Asche von „Granny Smith“, der die See so geliebt hätte, und man möge ihm doch nun den letzten Wunsch erfüllen, seine Überreste der See zu übergeben. Ich stellte den Karton erst einmal in den Spind, um zu überlegen, was zu tun sei. Ich ahnte, was eine Offenlegung bedeuten würde: Flagge halbstocks, keine unbeschwerten Feierlichkeiten mehr in diesem Hafen, Polizei an Bord, Probleme über Probleme, selbst wenn es sich nur um einen Scherz handeln sollte. Ich weihte zwei junge Segeloffiziere ein, und wir beschlossen, die Geschichte unter dem

Deckel und einem Haufen schmutziger Wäsche in meinem Spind zu lassen…erst einmal. So ging der Besuch in New York programmgemäß zu Ende. Wir legten ab zur Weiterfahrt, und alles war gut. Auf See kamen wir drei gelegentlich abends in meiner Kammer zu einem kleinen Umtrunk und Gedenken zusammen und vergaßen dabei Granny Smith nicht, der auch immer einen Schluck in seine Urne abbekam, denn das hätte er sicher auch geliebt. Als es nun zu sehr in der Urne zu schwabbern begann und wir auch schon etliche Tage unterwegs waren, beschlossen wir, Granny’s Wunsch zu erfüllen. Gegen Mitternacht öffneten wir mein Bulleye, das neben der Schreibstube auf Höhe des Kartenhauses lag, und entließen Granny Smith mit einem Schubs in die Freiheit und in sein geliebtes Meer. Kurz darauf klopfte es an meiner Tür: der Läufer Deck, der mich zum Kommandanten, Kpt.z.S. Engel, auf die Brücke rief. Der hatte dummerweise (für mich) gerade an der Backbordreeling gestanden, als es unter ihm platschte und er etwas achteraus treiben sah. Ausflüchte waren zwecklos. So gestand ich alles. Ein Donnerwetter entlud sich, und ich schrammte haarscharf an einer Strafe vorbei. Doch einen oder zwei Tage später rief mich der Kommandant erneut zu sich. Es war ihm klar geworden, was eine Offenlegung für ihn, das Schiff und das Programm bedeutet hätte. Natürlich konnte er mir keine Belobigung aussprechen, verbunden mit drei Tagen Sonderurlaub oder so, doch relativierte er seinen Rüffel erheblich und bedankte sich, dass ich ihm viel Ungemach erspart hätte. Und so kam es, dass dieses Ereignis auch weiterhin unter dem Deckel der Verschwiegenheit geblieben ist und nicht in die Annalen des Schiffes aufgenommen wurde. Ulrich Hühne

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50 Jahre Mitglied im DMB

Sichtlich gerührt nahm der erste Decksmeister des Segelschulschiffes Gorch Fock die Ehrennadel und -urkunde für 50 Jahre Mitgliedschaft im Deutschen Marinebund entgegen. Am 31. Oktober feierte Fritz Baumann seinen 93. Geburtstag.

Schon seit 1957 gehörte Fritz Baumann, der erste Decksmeister des deutschen Segelschulschiffes, zum „Kommando Gorch Fock“. Am 1. Oktober 1959 trat er dem Deutschen Marinebund (DMB) bei. In seinem Haus in Bamberg wurde ihm nun für seine 50-jährige Mitgliedschaft im DMB eine Goldene Ehrennadel samt Urkunde übergeben. Dazu reiste der 1. Crewchef der Bordkameradschaft eigens aus Wilhelmshaven an. „Besuch aus »Schlick-Town«“ rief der Jubilar und freute sich über Peter Jacobs,

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mit dem er zusammen auf dem Segelschulschiff Gorch Fock fuhr und viele gemeinsame Erinnerungen teilt. Neben dem ersten Vorsitzenden der Bordkameradschaft ehemalige Stammbesatzung SSS Gorch Fock und dessen Schriftführer Hermann Dirkes, fanden sich auch Vorstandsmitglieder der befreundeten Marinekameradschaft Bamberg ein und gratulierten dem Jubilar. Sie überreichten ihm das Wappen der Marinekameradschaft Bamberg.

Nach einem guten Kaffee mit „Seelenspitzen“, einer leckeren Bamberger Spezialität, schwelgte man in Erinnerungen und so manche neue, noch nie gehörte Geschichten aus „der guten alten Zeit“ machten die Runde. Von einem Wettentern 1959 bis zur Marssaling mit dem späteren Kommandanten, Kapitän von Stackelberg oder von einem Segeloffizier, der sich eine Fußmatte aus geteertem Tauwerk fertigte, die man im gesamten Achterschiff riechen konnte.


Der in Schlesien geborene, gelernte Maurer kam 1937 zur Kriegsmarine. Nach verschiedenen Landkommandos wurde er auf das Panzerschiff Deutschland versetzt und war im Spanieneinsatz. Nach der Versenkung der Deutschland war deren Besatzung als Landkommando bis zum Kriegsende in Spanien eingesetzt. Zum Kriegsende geriet Baumann in englische Gefangenschaft und wurde nach Meldorf in Schleswig-Holstein verbracht. Nach der Entlassung begab er sich auf die Suche nach seiner Familie, die er im bayrischen Bamberg fand. Seemännische Erfahrung brachte der Bamberger Fritz Baumann also mit, als er am 2. September 1956 als bereits 40-jähriger in die Bundesmarine eintrat. Die Arbeit auf einem Großsegler unterscheidet sich jedoch grundlegend vom Dienst auf einem Kriegsschiff. Deshalb fanden Takler- und Segelmacherlehrgänge bei der Firma Stein in Hamburg und der Segelmacherei Hinsch in Glückstadt statt. Am 1. April 1958 betrat Fritz Baumann zusammen mit dem Kommandanten Fregattenkapitän Wolfgang Erhard, den Divisionsoffizieren, Korvettenkapitän Löhl und von Witzendorff, sowie einem Teil der seemännischen Unteroffiziere in La Spezia, Italien das italienische Segelschulschiff Amerigo Vespucci. Zu dem Zeitpunkt lag es in der Werft im Trockendock und man arbeitete bei allen durchzuführenden Werftarbeiten mit. Nach einer 7-wöchigen Ausbildungsreise mit dem Segelschulschiff der italienischen Marine endete der

Peter Jacobs und Fritz Baumann erinnern sich.

Der erste Decksmeister Fritz Baumann.

Italienaufenthalt am 6. Juli 1958. Es folgten weitere „Trockenübungen“ auf dem Schulschiff der Handelsmarine „Deutschland“ in Bremen, um im August 1958 mit der ersten Besatzung in Hamburg an der Schiffstaufe teilzunehmen und bei dem folgenden Stapellauf dabei zu sein. Bei der ersten Reise der Gorch Fock stand Baumann noch Franz Russow zur Seite, der letzte Decksmeister auf dem ehemaligen Schwesterschiff „Horst Wessel“ (jetzt Eagle). Danach fuhr Fritz Baumann als alleiniger Decksmeister, der seemännischen Nr. 1 auf der Gorch Fock und besuchte in den 5 Jahren seiner Gorch-Fock-Zeit Spanien, Irland, Schweden, Belgien, Portugal, Frankreich, Italien, Dänemark, Norwegen, Frankreich, Island, Madeira, England, Niederlande, Teneriffa, die Azoren und New York. Seine schönsten Erlebnisse waren, so teilte er mit, nach getaner Arbeit mit dem Kommandanten in der PUO-Messe ein Bierchen zu trinken.Als einmal kein Koch gefunden werden konnte, reichte sein Einfluss, um seinen Schwager für 3 Jahre als Koch auf der Gorch Fock zu verpflichten. 1962 verließ Fritz Baumann die Gorch Fock und kam durch Empfehlung von Kapitän Wolfgang Erhard zurück nach Bamberg. Dort war er bis zum Ende seiner Dienstzeit mit 63 Jahren im Kreiswehrersatzamt als Reservistenbetreuer tätig. Auf die Frage, was ihn denn in den 30 Jahren Altersruhestand jung gehalten hätte, antwortete Fritz: Jeden Tag ein Bier! Am diesem Tag waren es sogar zwei!

Abschied nach einem aufregenden Nachmittag. BORDKAMERADSCHAFT Segelschulschiff Gorch Fock

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Ei n e f u rchtbare We t te

Wie es dazu kam, dass die Gorch Fock Hörnum besuchte

Nach meiner Fahrenszeit auf der Gorch Fock verbannte mich ein unergründliches Schicksal als Einheitsführer zum SanBtl. 901 nach Hörnum auf Sylt, bis ich merkte, dass ich ein Glückslos gezogen hatte: absolute Selbständigkeit, nicht zu viel Arbeit, wunderbare Natur, hohes Ansehen und allerlei Ehrenposten, die eine solche Position fast notgedrungen mit sich bringt. Alles war gut, bis ich mich eines Abends nach vollbrachter Sitzung des Gemeinderats und etlichen Köm und Bier im „Rostigen Anker“ auf eine folgenschwere Wette mit dem Bürgermeister Sepp Springer (Bayer!) einließ. Natürlich war mein letztes Kommando dort bekannt, und ich sagte so vor mich hin: „Man müsste die Gorch Fock mal nach Hörnum holen.“ Ein Wort gab das andere und endete schließlich in einer folgenschweren Wette: schaffte ich es, das Schiff dorthin zu holen, dann würde Sepp aus seiner Privatschatulle einen Empfang für die ganze Besatzung geben. Er konnte seiner Sache sicher sein, denn es war schon damals bekannt, dass die Gorch Fock keinen deutschen Hafen anläuft, es sei denn zu einer Reparatur, einem großen Jubiläum oder einem Fest wie einem Großseglertreffen. Aber was war Hörnum? Ein Dorf am südlichen Zipfel von Sylt mit einem

viel zu flachen kleinen Hafen, nichts los, keine PR usw. Schaffte ich es dagegen nicht, so sollte ich den „Rostigen Anker“ an einem von Sepp festzulegenden Tag von nachmittags bis zur Polizeistunde freihalten mit allem Essen und Trinken, everybody welcome! Am nächsten Morgen fragte ich die mir wohlgesonnene Gemeinderätin Frau Ruge (Schwester des gleichnamigen Admirals). Leider entsann sie sich sehr genau und ebenso alle anderen, die dabei waren. Die Wette galt! Entsetzlich! Am besten fing ich gleich mal an zu sparen. Aber geschlagen wollte ich mich noch nicht geben. Besuch auf der Gorch Fock, als sie mal wieder in Kiel lag. Der Kommandant, Kpt.z.S. Lohmeyer, dessen Adjutant ich zuvor war, hörte sich alles in Ruhe an, rief den Navigationsmeister mit einer entsprechenden Seekarte dazu und deutete wortlos

Hörnum: Ankunft der Gorch Fock am 12. September 1968. Foto: H. Ehlfeld.

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auf die angegebene Wassertiefe von 3,50 m auf der schmalen Durchfahrt über die Barre, die sich südlich von Sylt fortsetzt.

S y l t e r R u n d s c h a u 11 . S e p t e m b e r 1 9 6 8 .

Sylter Rundschau 12.September 1968.


Das war’s, denn die Gorch Fock braucht zur Sicherheit mindestens 6 m. Kurz darauf traf ich im Zug einen Crewkameraden, der nach seiner Dienstzeit bei einer Hamburger Bergefirma tätig war, und schilderte ihm meine Lage. Hoffnung glomm auf: er hätte demnächst einen außergewöhnlichen Schleppzug von Hamburg nach Römö (nördlich von Sylt) zu begleiten. Ein Bagger sollte dort eine Durchfahrt vertiefen oder anlegen. Die Fahrtzeit sei auf mittleres Wetter kalkuliert. Bei schönem, ruhigem Wetter käme er schneller voran und es sei evtl. möglich, dass der Bagger mal eben „meine“ Rinne etwas vertiefe, die ja nicht sehr

breit sei. Und so kam es: Sonnenschein und Ententeich, der Bagger kam, schaufelte emsig auf ca. 9m Tiefe und entschwand gen Norden. Anruf bei Kpt.z.S. Lohmeyer, der nach meinem Bericht behauptete, er sei der Kaiser von China, solange die Änderung nicht in den NfS (Nachrichten für Seefahrer) eingetragen und damit verbindlich sei. Also bat ich das Wasser- und Schifffahrtsamt in Husum um Mithilfe, die tatsächlich ein Vermessungsboot schickten und die Änderung bekundeten und an das Deutsche Hydrographische Institut meldeten.

Erneute Vorsprache auf der Gorch Fock. Ich hatte inzwischen die volle Unterstützung der Kurverwaltungen auf Sylt (vor denen ich oft Lichtbildervorträge über das Schiff hielt), die den Besuch zum Event für ganz Sylt machen wollten. Diese Zusage bewegte die Schiffsführung immerhin zum Nachdenken: was, wenn man die letzten sonst üblichen Tage einer Auslandsreise in der Eckernförder Bucht zum Großreinschiff und Admiralsbesuch einfach nach Hörnum verlegte? Aber noch ein Hindernis gab es: den IO, FKpt von Stackelberg, der ein erhebliches Wort mitzureden hatte. Um ihn günstig zu stimmen, versprach ich ihm ein Reitpferd am Strand von Sylt, wenn er sich für den Plan einsetzte. Jeder weiß um seine Beziehung zu Pferden. Zwar wusste ich nicht, woher ich ein Pferd bekommen sollte, doch war das sicher leichter als der Wettgegenstand. Das Ende der Reise in Hörnum wurde schließlich mit der 30.AAR vom Ministerium für Mitte September 1968 genehmigt, allerdings nur als „Routine Visit“, was im NATO-Sprachgebrauch bedeutet, dass der Hafen zum Aufnehmen von Proviant und Wasser etc. angelaufen wird. Es gibt also keine PR-Gelder. Und dabei plante ich den gewohnten großen Bordempfang für 150 Gäste, an der Spitze Bundeskanzler Brand, der sich in Keitum zum Urlaub angemeldet hatte. Und je mehr ich nachdachte, umso höher häuften sich die Probleme: das Schiff sollte auf Reede liegen, da es nicht in den Hafen passte, der außerdem nicht genug Wassertiefe hatte. Den Transfer mit den beiden Bordkuttern verwarf ich schnell. Eine zufällige Verbindung gab es zu einer Einheit in Großenbrode, die über LARCs (Amphibien-LKW) verfügte. Zwei dieser Monster sollten auf dem Landweg nach Sylt kommen, um den Transfer für sich als Übung zu gestalten. Sie kamen später tatsächlich mit Polizeischutz auf nächtlich abgesperrten Straßen.

Sylter Tageblatt 14.September 1968.

Die Kurverwaltungen waren zwar zu allem Möglichen bereit, wollten aber den Bordempfang und andere geldfressende Ereignisse nicht finanzieren. Ich entsann mich, dass Landeinheiten einmal pro Jahr einen Tag der offenen Tür veranstalten durften, für den es RP-Gelder gab. Also meldete ich einen solchen an. Eine Gulaschkanone wurde beschafft und später gut gefüllt an das Hafentor meiner Kasernenanlage gestellt. Ich ging davon aus, dass der „Rostige Anker“ nicht in der

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Lage sein würde, die anrückenden Massen zu verpflegen. Daß die selbst gekochte Erbsensuppe später an die tausende Hungrigen (die zum Glück an diesen Tagen leider nicht an einer großen Besichtigung der Kasernen interessiert waren) gegen einen kleinen Obolus verkauft wurde, durfte niemand wissen. Ich malte mir lieber nicht aus, was bei Regenwetter geschehen würde. Da ein solches Ereignis natürlich gebührende Aufmerksamkeit braucht, kamen zwei Lautsprecherwagen vom Festland und fuhren mit pfiffigen Tobandansagen

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über die Insel. Plakate wurden gedruckt und ausgehängt. Ein Marinemusikchor sagte zu und spielte in Westerland auf der Kurpromenade, als die Gorch Fock in dezentem Abstand werbewirksam von Nord nach Süd vorbeisegelte und die Massen wie der Rattenfänger von Hameln mit sich zog. Die Straße nach Hörnum war ab Rantum nur einspurig, was ein Riesenverkehrschaos bewirkte. Da ich in diesen Tagen oft unterwegs sein musste, stellte mir eine große Firma freundlicherweise einen Hubschrauber als „Kommandofahrzeug“ zur Verfügung.

Ach ja, das Pferd. Zufällig lernte ich einen Menschen kennen, der in Wenningstedt einen Reitstall führte, in dem er viele Rösser betuchter Gäste beherbergte. Ich fragte ihn scheinheilig, ob er einer Einladung zum Bordempfang abgeneigt sei. Nein, im Gegenteil, sein größter Jugendtraum. Und als Gegenwert ein Pferd nach Hörnum abzustellen? „Sie können alle haben, die frei sind“, sagte der Mensch. Und so standen später dem IO etliche Pferde zum Ausritt mit freiwilligen Lords zur Verfügung.


Je näher der große Tag kam, desto intensiver studierte ich das Wetter, von dem Erfolg oder Scheitern und mein Schicksal abhingen. Auch hier war uns das Glück hold: Sonnenschein pur und kaum Seegang. Hörnum hat einen offiziellen Lotsen, der natürlich nie angefordert wird, da weder der tägliche Helgolanddampfer noch die Fischer ihn brauchen. Er sah seinen großen Tag kommen: in schnieflichem Zwirn und schneeweißem Mützenbezug ging er mit mir an Bord des Seenotrettungskreuzers aus List, der zusammen mit einem Boot aus Husum die Passage sichern sollte. Und dann standen wir beide auf der Brücke neben dem Kommandanten und setzten ein wichtiges Gesicht auf. Das Echolot wurde eingeschaltet und die ständige Tiefenangabe ausgesungen. Natürlich war seit dem Ausbaggern geraume Zeit vergangen, während derer das Meer nicht untätig geblieben war und neuen Sand herangeschafft hatte: „Noch einen Meter unter dem Kiel, noch 50 Zentimeter…keine Anzeige mehr…“. Jede Welle könnte das Schiff jetzt durchsacken und aufsitzen lassen; ein furchtbarer Gedanke. Eisiges Schweigen überall. Der Kommandant reckte seinen Unterkiefer vor als Zeichen höchster Anspannung bis zur erlösenden Meldung: „Fünfzig Zentimeter unter dem Kiel, steigend“. Die ersten Worte des Kommanten, an mich gerichtet: “Hühnchen, ich bringe dich um!“ Und da war ja auch noch die Rückpassage … Die Menschenmassen jubelten aus den Dünen und zogen mit dem Schiff mit. Das große Ereignis nahm seinen Lauf. Presse, TV, Radio, VIPs oder die sich dafür hielten, zuhauf. Der Transfer mit den LARCs funktionierte ohne Probleme, Bordempfang mit Kanzler Brand, Seemannsball in Westerland. Der Kommandeur Marineschule nahm die Besichtigung des Lehrgangs ab, Stress und Freude ohne Ende. Und auch Sepp Springer löste seine Wettschuld ein – gern, wie er sagte, und ich glaubte es ihm.

Sylter Rundschau 17. September 1968.

Das Ankerauf wurde etwas vorverlegt, da schlechtes Wetter aufzog. Noch eben bei ruhiger See kam das Schiff wieder über die Barre und entschwand gen Kiel.

Ein Traum war wahr geworden, dazu gab es drei Tage Sonderurlaub für KptLt. Hühne. Ulrich Hühne

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Gorch-Fock-CD

Gorch-Fock-Poster und Ansichtskarten In Zusammenarbeit dem PIZ Marine wurden drei Poster und eine kleine Serie Ansichtskarten aufgelegt, die das Herz jeden Gorch-Fock-Fahrers höher schlagen lassen.

A2

(59,4 x 42 cm)

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1 3 Wir suchten den Wind Die zweite Gorch-Fock-Schallplatte wurde nun in Studioqualität digitalisiert. „Das Gorch-Fock-Lied, vom ehemaligen Kommandanten der Gorch Fock, Kapitän zur See Hans Freiherr von Stackelberg, in den 60er Jahren komponiert, wird auf dieser CD vom Original Gorch-Fock-Chor gesungen. Mit seiner freundlichen Genehmigung kann die CD hier für 10,00 Euro gekauft werden. Ein Teil des Erlöses fließt in die Bordkasse. Gorch Fock Lied Die hohen Masten und der schlanke Bug zieh‘n immer wieder uns auf See. Die Angst, die mancher einst im Herzen trug, verging wie die Seekrankheit in Lee. Der Bootsmann ist nicht immer angenehm, gefürchtet ist auch mancher Maat Und ist auch ihre Nähe oft recht unbequem, im Herzen ist doch jeder Kamerad! Weiss ist das Schiff, das wir lieben, Weiss seine Segel, die sich bläh‘n. Stets hat der Wunsch uns getrieben, hoch vom Mast, weit auf die See hinauszuseh‘n. Hoch vom Mast, weit auf die See hinauszuseh‘n. Wir brassen, wir entern und wir legen aus und setzen die Segel für die Fahrt. Das Land entschwindet und es geht hinaus, wir segeln nach alter guter Art. Und müssen wir einestag‘s von dannen zieh‘n und ist die Fahrenszeit vorbei, der Wunsch bleibt immer in den Herzen drin: „Ich wäre ja so gerne noch dabei!“

Poster 1.): Aufeinandertreffen. Fregatte Schleswig-Holstein trifft während des Transits nach Zypern auf die Freagtte Bayern und das Segelschulschiff Gorch Fock. Foto: Foto: PIZ Marine / Christoph Gräper. 2.): Ehemaligenfahrt. Die Gorch Fock während der Jubiläumsfahrt „50 Jahre Gorch Fock“ in der Kieler Förde mit ehemaligen Mitgliedern der Stammbesatzung. Foto: Astrid Wehrhahn. 3.): Gorch Fock „on the rocks“. Auf dem Weg von Neufundland nach Quebec in Kanada, passiert die Gorch Fock während ihrer 147. (AAR) mehrere Eisberge. Foto: PIZ Marine / Gunnar Bednarzik.

Preise: Poster A2 6,90 Euro Poster A3 4,90 Euro Davon gehen jeweils 1,90 Euro in die Bordkasse.

Bestellungen bitte an: Hermann Dirkes Kampstraße 8 37581 Bad Gandersheim Telefon (0 53 82) 95 82 91 E-Mail: info@gorchfock.de

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BORDKAMERADSCHAFT BORDKAMERADSCHAFT Segelschulschiff Segelschulschiff GorchGorch Fock Fock

A3

(42 x 29,7 cm)

Ansichtskarten

Dieser Set besteht aus 8 Ansichtskarten Alle Karten im Format 205 x 125 mm, Karton 350 Gramm, hochwertiger Offsetdruck und mit UV-Lack versiegelt. Preis pro Set: 6,90 Euro Davon gehen 1,90 Euro in die Bordkasse.


DIT UND DAT, VON JEDEM WAT Funker Sonderrufzeichen

rigen Dienstzeit bis 1968 der Laufbahn FU21(Funker)an und ist zuletzt beim 7. Schnellbootgeschwader in Kiel auf dem Schnellboot „Ozelot“ gewesen.

Gilde der Knotenmacher Die internationale Gilde der Knotenmacher (International Guild of Knot Tyers - IGKT) ist eine Gemeinschaft

E r s t e s A u f t a k e l n b e i e i s i g e m We t t e r.

Obermaat a.D. Wilfried Gräper hat anläßlich der Flensburg Nautics die Gelegenheut genutzt, die Gorch Fock und ihren Funkmeister, Hauptbootsmann Stabe zu besuchen, um ihm bei dieser Gelegenheut die Sonder Karte (QSL) der Mf-Runde e.V(ehemalige Marinefunker) zu überreichen.Darüber hinaus habe ich ihm einiges über die ehemaligen Marinefunker erzählt, siehe www.marinefunker.de. Die Marinefunker haben anläßlich des 50. Geburtstages der Gorch Fock bei der Regulierungsbehörde für Post und Telekommuniktation für 1 Jahr das Sonderrufzeichen DL50DRAX beantragt und erhalten. Zu erwähnen ist noch, daß es sich bei dem Suffix „DRAX“ um das internationale Rufzeichen der Gorch Fock handelt. Das Sonderrufzeichen wird in der Zeit vom 1.8.2008 - 31.7.2009 auf allen Amateurfunkbändern und in allen Betriebsarten, insbesondere aber in Morse Telegrafie weltweit vertreten sein. Das Rufzeichen wird insbesondere von dem Verantwortlichen des Rufzeichens Dieter Linn, DF6LI, Oberstaatsbootsmann a.D.(ehemaliger Fernmeldeabschnittsleiter auf der Gorch Fock) aber auch von Wilfried Gräper DJ6TK von unserer Klubstation DL0MFS in der ehemaligen Marine-Fernmeldeschule Flensburg-Mürwik, jetzt Schule strategische Aufklärung der Bundeswehr, für einen Monat vertreten werdenWilfried Gräper selbst gehört während seiner 8-jäh-

von Menschen, die an Knoten und an Knotentechniken aller Art interessiert sind. Die IGKT weltweit über eintausend Mitglieder aus allen gesellschaftlichen Schichten, unter anderem Wissenschaftler, Ärzte, Segler, Sportler, Pfadfinder, Zauberer, Bauern, Bergleute und Buchhalter. Die Mitgliedschaft ist offen für jeden mit Interesse am Knotenmachen, gleich ob Experte oder einfach jemand, der von anderen lernen möchte. Die IGKT ist eine bildende, gemeinnützige Organisation und ihr Anliegen ist die Förderung der Kunst, des Handwerks und der Wissenschaft der Knoten, deren Studium und praktischen Anwendung, die Erforschung aller Aspekte des Knotenmachens sowie die Errichtung einer maßgeblichen Institution zu Konsultationszwecken. Die IGKT beteiligt sich an öffentlichen Veranstaltungen um die Gilde und ihre Arbeit bekannt zu machen und organisiert nach Verabredung mit interessierten Gruppen Gesprächsrunden und Vorführungen. Wir pflegen untereinander Kontakt durch Korrespondenz und durch regelmäßige Versammlungen und Ausstellungen auf regionaler wie internationaler Ebene. Die Gilde gibt „Knotting Matters“ heraus, ein vierteljährlich erscheinendes Magazin in englischer Sprache. Unser neuestes Mitglied, Karl Bareuther ist Mitglied im IGKT. Seine Internetseite www.jack-tar.de ist ein „Geheimtipp“.

Geburtstagsfeier im Kameradenkreis Zu seinem 60. Geburtstag am 21.11.2008 hatte Artur Gang einige Kameraden, die mit ihm in den 70ziger Jahren auf der Gorch Fock gefahren sind eingeladen. Klaus Schmidt, Wolfgang Glatzel, LudwigPott, Franz Knebel, Reiner Freitag, Albert Ochs und Kurt Kaulfuß überraschten, nachdem Arturs Frau Margret „mit ins Boot“ geholt wurde mit einer maritimen Collage alter Bilder, die „Kuddel“ Kaulfuß zusammenstellte. Anschließend wurde das Bild nach Wittensee zu Albert Ochs geschickt, der das fertige Bild auf eine Platte klebte und seinen seemännischen Fähigkeiten freien Lauf ließ. Heraus kam eine Knotentafel

mit sehr persönlichem Charakter. Zusätzlich hatte Heidi Freitag ein wunderschönes Bootgesteck gebastelt. Als dem Geburtstagkind die Geschenke überreicht wurden, fehlten ihm die Worte und er ließ ein paar Freudentränen sehen. Das Geschenk wurde von allen Gästen bestaunt und war ein Riesen Erfolg. Nachdem sich die Gemüter beruhigt hatten wurde es noch ein feucht, fröhlicher Abend. Natürlich durfte zu fortgeschrittener Stunde unsere Hymne nicht fehlen und die Gorch Fock Kameraden mit ihren Damen versammelten sich noch einmal auf der Tanzfläche um lautstark im Chor: Weiß ist das Schiff, dass wir lieben zu singen. Beim Frühstück am nächsten Morgen waren sich alle einig, dass wir bei solch einem Zusammenhalt noch viele Feiern vor uns haben! BORDKAMERADSCHAFT Segelschulschiff Gorch Fock

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Kameraden Galerie Hier setzen wir die im letzten Magazin begonne Vorstellung der Mitglieder unserer Bordkameradschaft fort. Für die weiteren Ausgaben bitte ich um Zusendung der persönllichen Angaben. Schickt mir, wenn möglich ein Foto zur Bordzeit und ein „RealtimeFoto“, damit man sieht, wie die Natur mit uns umgegangen ist . Dazu noch ein paar Zeilen über die Stehzeit und Verwendung an Bord, ein klein wenig über das familiäre Umfeld sowie über Beruf und Hobby. Wer mag kann auch gerne etwas über mehr über besondere Erlebnisse während seiner Bordzeit schreiben. Platz für „Dönekens“ wird es im Heft und im Internet immer geben. Am Liebsten sind schon digitalisierte Bilder. Wer diese

Möglichkeit nicht hat, kann seine Fotos auch gerne per Post schicken. Bei den Texten gilt: alles was per E-Mail kommt, muss nicht noch einmal abgetippt werden. Vielen Dank!

Gottfried Eisen

Nach Dreherlehre und drei Gesellenjahren machte ich die Grundausbildung in Brake. Nach Gastenlehrgang in der Arterillerieschule Kiel Holtenau Bordkommandos auf Schulfregatte Scharnhorst und U-Boot-Jäger UW 12. Meinem Wunsch entsprechend wechselte ich in die SE 11 Laufbahn und kam als Werftkommado zur „Gorch Fock“. Als Lehrgangsteilnehmer war ich auf der 10. AAR Topsgast der Wache Bb 1. Beim Stamm nahm ich an vier weiteren Reisen als Taulastfahrer und Stammrudergänger teil. Nach dem F1 war meine letzte Verwendung bei der Marine „Dompteur“ an der

Peter Schiweck

MUS Plön. Krankheitsgründe im fam. Bereich zwangen mich zu einem TSK-Wechsel zum Heer in Heimatnähe. Hierunter habe ich anfangs sehr gelitten, da ich im Herzen Marinesoldat war und geblieben bin. Von Okt. 64-Dez. 67 war ich Feldjäger der III./ FJgKp 5, Diez, im Standort Wetzlar/Lahn. Da ich anstrebte, BS zu werden, riet man mir zu einem Wechsel in den Sanitätsdienst. Etwa 12 Jahre war ich im Bw-Krhs Gießen als Stations- und Abteilungsfeldwebel eingesetzt. Nach meiner Bewerbung zum Fachoffizier war ich als Zugführer in Marburg und über 12 Jahre S1- S4 Offz im SanZentrum, Mainz. Mir wurden für zwei von mir gegründeten offiziellen Patenschaften und meiner Tätigkeit als Verbindungsoffizier zwei U.S.Verdienstmedaillen vom Pentagon, Washington, verliehen. Ich bin seit Okt. 1968 mit meiner Frau, Hannelore, verheiratet. Meine Hobbies sind die Jagd, das Schießen mit Kurzwaffen und Ausdauersportarten.

Geboren wurde ich am 16.9.1955 in Hamburg - Finkenwerder. Nach dem Abitur bin ich am 1.7.1975 als Offizieranwärter zur Marine gegangen. Während meiner Dienstzeit bin ich vom Oktober 1978 bis Februar 1981 als Segeloffizier auf der „Gorch Fock“ gewesen und habe mit ihr 7 tolle Reisen, u.a. 1980 in die USA, gemacht. Mein zweites längeres Bordkommando war die Verwendung als Erster Wachoffizier auf dem Schnellen Minensuchboot „Jupiter“. Nach meiner Bundeswehrzeit habe ich in Hamburg

Vermessungswesen studiert und arbeite seit 1989 als „verbeamteter“ Vermessungsingenieur bei der Stadt Hamburg im Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung. Ich lebe mit meiner Frau Hanne, mit der ich seit 30 Jahren glücklich verheiratet bin, in Wentorf bei Hamburg. Wir reisen gern und viel, wobei uns in den letzten Jahren die Nationalparks der USA immer wieder in ihren Bann gezogen haben. Die Reisen halte ich gern in (Digital-) Bildern fest und habe viel Freude daran, diese Bilder weiter zu bearbeiten. Des weiteren jogge ich gern und regelmäßig - für mich ideal zur Entspannung!

Rainer Freitag

Geboren am 23. 05. 1946 in Verden (Aller) kam ich am 1.1.1969 als Rekrut zur Marine nach Eckernförde. Während der 3monatigen Grundausbildung weiter verpflichtet auf 8 Jahre. Grundvorrausetzung für die Schulung in Amerika. Einsatz auf den 3 neuen Raketenzerstörern als Elektroniker Mölders, Rommel und Luetjens. Anschließend für 3 Monate zur MOS Bremerhaven. Als fest stand, dass die Ausbildung nicht mehr in Amerika stattfinden würde, stellte man uns vor die Wahl: Rücknahme der Weiterverpflichtung oder Wahl einer anderen Fachrichtung. Ich entschied mich für SaZ 4 und Fachrichtung als Versorger (Schreibstubenbulle). Danach kam ich

sofort auf Sylt zur Versorgerschule in List zum F1. Danach kam ich als Schreibstubengast doch noch auf die Luetjens. Im Atlantik mit den Amerikaner Übung gefahren. (Schießen auf Drohnen) Nach 2 Minuten waren keine Drohnen mehr am Himmel. Die Amerikaner waren erst nach 10 Minuten einsatzbereit. Nach weiteren 3 Monaten kam ich wieder auf Sylt zur Versorgerschule in List zum F2, danach zur MUS in Plön. Nach der Ausbildung wünschte ich mir ein Bordkommando, möglichst auf der „Gorch Fock“. Der Tag der Versetzung rückte immer näher und die Versetzungen wurden bekannt gegeben nur mein Kommando wurde nicht vorgelesen und ich musste beim Spieß antreten. „Sie kommen zu eines der härtesten Kommandos die die Marine hat. Herzlichen Glückwunsch, am 1.1.1971 melden Sie sich auf der „Gorch Fock“ in Kiel Blücherbrücke“ (mir blieb die Spucke weg, Freudentränen). Bis zum 31.12.1972 blieb ich an Bord. Meine Kommandanten: Die Kapitäne v. Witzendorff und v. Stackelberg. Verabschiedet als Obermaat (Heimwärts) mit „Seite pfeifen“ und vielen Abschiedstränen von Bord gegangen.


Volker Sturmat

Gert Egg

Als gelernter Schiffszimmermann bin ich auf sämtlichen Handelsschiffstypen, Fischereifahrzeugen, Schlepper gefahren und habe etliche Werftzeiten erlebt.

1963 bin ich als SaZ4 in die Marine eingetreten und kam zur Grundausbildung zum MausBtl 3 in Glückstadt. Die anschließende Seetauglichkeitsüberprüfung fand für drei Monate auf dem Zerstörer 4 statt. Leider im Trockendock bei Blohm&Voss. Es folgte der Gastenlehrgang an der MVS List. Danach neun Monate Verpflegungsgast auf SSS Gorch Fock und machte in dieser Zeit die 15. und 16. AAR mit. In der Folge F1 in List/Sylt, MUS in Plön, Tender „Isar“, MFG 5 Kiel-Holtenau, 2. Amph.TrspBtl. Emden, Küchen-Uffz MausBtl. 3 in Glückstadt. In dieser Zeit habe ich geheiratet. Von Glückstadt zum F2 In List/ Sylt, Bootsmannslehrgang in Plön und anschließend auf Z Bayern. Als Proviantmeister im MausBtl.

Bei der Marine hatte ich mich für vier Jahre verpflichtet. Vom 1.4.1969 bis zum 30.6.1970 bin ich im Stamm auf der Gorch Fock gefahren. Später war ich als Zivilist 18 Jahre mit eigenen Booten unterwegs.16 Jahre mit einem alten englischen Marinehilfskutter aus Holz (viel Arbeit) und zwei Jahre mit einem Stahlschiff. Im Anschluss an meine Marinezeit war ich ein Jahr lang als Bootsmann und Navigator auf einem französischen Fischdampfer, der für private Fahrten umgebaut worden war. Es folgte ein Jahr bei der Bundesbahn, Dampflock und Bahnbetriebswerk und ein Jahr als LKW-Fahrer bei der Bahnspedition. Nach meiner Ausbildung zum Erzieher war ich viele Jahre in der Heimarbeit tätig, bevor ich in die Suchtarbeit einstieg. Ich

machte eine Zusatzausbildung als Beschäftigungs- und Arbeitstherapeuten, wurde stellvertretender Heimleiter einem Seniorenheim und fünf Jahre Heimleiter in einer lnternatsschule. Nach einem Fernstudium zum psychologischen Berater bin ich jetzt als Sozialbetreuer in einer Kleineinrichtung für Menschen mit leicht geistiger Behinderung oder psychosozialen Störungen beschäftigt. Im Gorch-Fock-Forum kann man meine Erlebnisse von der Fahrenszeit auf der Gorch Fock nachlesen.

Franz Knebel Am 7.10.1947 in München geboren hatte ich für den Süden der Republik von Anfang an eine ziemlich ungewöhnliche Liebe zur Seefahrt. Büroarbeit lehnt ich strikt ab. Ich wollte mehr, wollte etwas erleben und die weite Welt sehen. So heuerte ich 1961 bei der Handelsmarine an und machte dort meinen Matrosenschein. Es war zwar nicht immer so, wie ich es mir vorgestellt hatte, aber mein Wunsch etwas zu erleben hatte sich voll erfüllt und ich lernte die Seefahrt mit all ihren Seiten kennen. Als ich dann 1968 Bundeswehr musste, gab es natürlich auch hier nur einen Wunsch: Ich wollte zur Marine! Nach der Grundausbildung und kam ich direkt auf die Gorch Fock. Hier konnte ich das erlernte von der Handelsmarine natürlich gut gebrauchen. Schon bald erkannte ich, dass ich auf diesem Schiff so lange wie möglich fahren möchte. Nachdem ich den Lehrgang durchlaufen hatte, kam ich in den Stamm. 1969 ging ich zum Unteroffizierslehrgang und kam als Maat zurück auf die Gorch Fock und wurde als Ausbilder turnusmäßig nach einem Jahr Obermaat. Als Bootsmann kam ich im Oktober 1972 vom F2, wurde Wachführer

und blieb bis 1975 und ging als Oberbootsmann zum Marinestützpunkt Borkum. So schön es dann auch an Land war dachte ich oft an meine Fahrenszeit zurück. Viele Kameraden habe ich dort kennen gelernt und bin heute selbstverständlich auch Mitglied in der Bordkameradschaft. Nach der Marinezeit war ich bei der Bundesbahn als Aufsichtsbeamter und Fahrdienstleiter in Bremen tätig. So kam der Innendienst, den ich 1961 abgelehnt hatte, doch noch. Leider hatte ich einen Dienstunfall und musste 1998 in den vorzeitigen Ruhestand gehen. Heute lebe ich mit meiner Frau Marlies in Wildeshausen und gehe meinen Hobbys, Computer usw. nach.

3, FmGrp 31 Nieby, Stützpunkte Flensburg und Olpenitz und zu guter Letzt Sachbearbeiter A+M im Wehrbereichskommando in Kiel. Meine Hobbies waren lange Jahre Tauchen und Fallschirmsringen. Jetzt im Alter habe ich mich mit meiner Frau auf den Bogensport verlegt. Im September 1994 ging ich als Oberstabsbootsmann in den Ruhestand und genieße seit dem meine Pensionärsbezüge.

Johannes Zyber Am 24.09.1982 in Moers geboren, absolvierte ich 2002, nach meinem Fachabitur ein 7-monatiges Praktikum in Papenburg bei der Maschinenbaufirma Nyblad, (Bau von Unterwagen für Bagger und Windkraftanlagen). Im März 2003 begann für mich mit der 3-monatigen Grundausbildung in Stralsund meine Zeit als 11er bei der Marine. Am Ende der Grundausbildung gab ich meinen Wunsch für Fregatte oder Versorger ab, sollte jedoch zu einer Landdienststelle bei der U Boot Flottille. Dagegen beschwerte ich mich erfolgreich und kam Ende Mai 2003 auf die Gorch Fock. Nach der Segelvorausbildung im August ging es dann für fast vier Monate auf See. Meine Aufgabe bestand u. A. darin, den Offiziersanwärtern das segeln beizubringen, das Schiff zu steuern und in Schuss zu halten. Auf See war ich auch für die Pantry der Offiziersmesse verantwortlich, was mir unheimlich viel Spaß gemacht hat. Meine Segelstation war die Vor-Untermars. In der Biskaya verloren wir im Sturm die Galionsfigur. Sah schon ganz schön komisch aus, ohne Vogel nach Hause zu kommen. Nach der Frühjahrstour, nach dem ich zwei Mal meine Wehrdienstzeit verlängert hatte, verließ ich am 30. Juli 2004 schweren Herzens nach 13 Monaten die Gorch Fock. Diese Zeit hat mich sehr geprägt und ich werde sie niemals vergessen. Nach meinem Studium (Technische Informatik) in Krefeld möchte ich in die Firma meines Vaters einsteigen. Es ist ein kleines Familienunternehmen, das in der Montanindustrie zuhause ist. Mein Hobby, das Fechten, verfolge ich nun schon seit über 20 Jahren und bin heute nebenbei als Konditionstrainer für die Jugendlichen von 12-20 Jahren tätig. Ebenfalls verfolge ich regelmäßig die Spiele des MSV Duisburg, egal ob zu Hause oder Auswärts. Als Mitglied in der Bordkameradschaft und der MK „Admiral von Lans“ in Moers bleibe ich der Marine verbunden.


„Gorch Fock“ wohnt in Bottrop Besuch bei dem Namensvetter unseres Segelschulschiffes Gorch Fock Als ich von unserem Schriftführer hörte, dass es einen Bottroper Bürger mit Namen Gorch Fock gibt, habe ich mich daran erinnert, im Jahr 1975 einen Artikel gelesen zu haben, in dem Gorch Fock einen Wunsch erfüllt bekam und in Amsterdam das erste Mal auf unserem Schiff war. Er wurde von unserem heutigen Mitglied Oberbootsmann a. D. Knebel begrüßt und herumgeführt. Und tatsächlich: Gorch Fock wohnt in Bottrop und ist der Einzige in Deutschland, der den gleichen Namen trägt wie unser Segelschulschiff. Gorch Fock wurde am 27.02.1941 in Berlin geboren. Sein Vater beschloss damals, den nächsten Filius nenne ich Gorch. Im Standesamt Schöneberg wollte man diesem Namen zuerst nicht zustimmen, denn schließlich gab es auch damals schon das Segelschulschiff Gorch Fock. Doch Vater Fock schaltete mehrere Freunde ein und so stimmte man schließlich zu. Im Jahr 1953 kam Gorch Fock dann nach Bottrop ins Ruhrgebiet. Unser Schriftführer bat mich also, Gorch Fock einen Besuch abzustatten. Nach ein paar Telefonaten hatten wir einen Termin gefunden und ich fuhr nach Bottrop.

Gorch Fock, zusammen mit Klaus Schmidt in seiner Wohnung in Bottrop.

Als ich in seine Wohnung kam, dachte ich, ich sehe nicht richtig. Die gesamte Wohnung ist ein einziges Gorch Fock Museum. Überall ist das Schiff zu sehen. Die Wände voller Bilder, Modellschiffe und Büchern von Johannes Kienau. Das Prunkstück allerdings steht im Wohnzimmer. Ein beleuchteter Spiegel, der in ca. 100 Stunden durch Hinterglasgravur von Gorch Fock selbst geschaffen wurde. Das Schiff wurde schon auf verschiedenen Kunstbörsen ausgestellt und fand immer großen Anklang. Gorch Fock ist im WDR aufgetreten und war im Radio zu hören. Hier durfte ich mir eine Cassette angehören in dem er über seine Hobbys berichtet. Auch wurden von ihm schon viele Gedichte verfasst. Bei so einer Vielfältigkeit ist es nicht verwunderlich, dass man mit der Bitte an ihn heran getreten ist, ein Buch zu schreiben, um über seine Erlebnisse um und mit der Gorch Fock zu berichten.

D e r B o t t ro p e r G o rc h F o c k f re u t s i c h über ein Mützenband vom Segels c h u l s c h i f f G o rc h F o c k

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Mittlerweile war er schon des öfteren auf dem Schiff und wurde immer vom jeweiligen Kommandanten herzlich empfangen. Sein großes literarisches Vorbild ist Johannes Kienau und so ist es nicht

verwunderlich, dass er auch 9 Bücher von seinem Namensvetter „Gorch Fock“ (Kienau) besitzt. Ich hätte alles mitnehmen können und konnte mich gar nicht satt sehen. Nebenbei erzählt er mir, dass er mit Freunden Weltmeister im Dauerkegeln war. Dieses war 1974 für die Aktion Sorgenkind und er steht damit noch heute im Guinness Buch der Rekorde. Gorch Fock ist auf vielen Gebieten firm, doch seine große Liebe ist und bleibt das Segelschulschiff Gorch Fock. Zum Abschied schenkte er mir noch ein Buch und ich überreichte ihm ein Mützenband vom Schiff. Wir waren uns beide einig, dass das nicht unsere letzte Begegnung sei. So wie ich dem Segelschulschiff immer eine gute Fahrt wünsche, so wünsche ich Gorch Fock aus Bottrop viel Gesundheit und weiterhin noch viel Spaß und Erfolg mit unserer weißen Lady. Klaus Schmidt


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Rai m o n d R a m o l l a

Abschied von unserer Kameradin Jenny Abordnung der Bordkameradschaft erweisen Jenny Böken die letzte Ehre Die Pfarrkirche St. Willibrord zu Geilenkirchen-Teveren platzte aus allen Nähten. Mehr als 600 Trauernde waren gekommen, um der ertrunkenen Soldatin Jenny Böken die letzte Ehre zu erweisen. Zu den Trauergästen gehörten neben der Familie, der Kirchengemeinde, ehemalige Mitschüler, Freunde und Bekannte, der Wehrbeauftragte des Bundestags, Reinhold Robbe (SPD) und der schleswig-holsteinische Landtagspräsident Martin Kayenburg (CDU). Auch gehörten hochrangige Vertreter der Bundeswehr und der Marine dazu. Zusätzlich zu den 24 Soldaten aus der Marineschule Flensburg-Mürwick, Jenny`s erste Ausbildungsstation, waren auch 7 Mitglieder der Bordkameradschaft ehemalige Stammbesatzung SSS Gorch Fock zusammengekommen, um sich von Jenny Böken zu verabschieden und sie auf ihrem letzten Gang zu begleiten. Der im Altarbereich der Kirche aufgebahrte Sarg von Jenny war mit einer Bundesdienstflagge abgedeckt. Ihre Matrosenmütze lag obenauf und Matrosen in Wachuniform hielten bis zum Beginn des Requiems Totenwache. Das Requiem gestaltete sich durch abwechselndes Orgelspiel,

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Chorgesang, gemeinsamen Gebeten und Sprecheinlagen, um der toten Jenny zu gedenken. Besondere Aufmerksamkeit erhielt hierbei die Ansprache des Militärdekans Rainer Schadt. Er erzählte von dem schon lange gehegten Wunsch der verstorbenen Jenny, auf dem wundervollen Schiff Gorch Fock Dienst tun zu dürfen. Er erzählte aber auch von den Gefahren, die mit der Erfüllung dieses Wunsches einhergingen, - dass die See gebe und auch nehme. Er teilte seine Auffassung mit, dass er Gott danke, dass sie Jenny wieder hergegeben habe. So sei es möglich, sie im Kreise ihrer Lieben zu Grabe zu tragen und ihrer angemessen zu gedenken.


Während der heiligen Kommunion spielte eine Band der ortsansässigen Musikschule das Lied Tears in Heaven von Eric Clapton. Anschließend bot ein Gitarren und Saxophon Duo ein estnisches Volkslied, Mere Lapsed, dar, welches zu Jennys Lebzeiten von besonderer Bedeutung für sie war. Nach dem Schlusslied wurde Jennys Sarg aus der Kirche getragen, dicht gefolgt von der Trauergesellschaft. Ziel des Trauerzuges war der hinter der Kirche gelegene Friedhof, auf dem Jenny ihre letzte Ruhestätte finden sollte. Im Bereich ihrer bereits vorbereiteten Grabstätte war eine Vielzahl von Trauerkränzen aufgereiht. Reich mit Blumen geschmückte Kranzkompositionen waren mit verschiedenfarbigen Trauerbändern versehen, die mittels aufgetragener Trauersprüche Jenny gedachten. Den mit farbenfrohen Blumen geschmückte Trauerkranz der Bordkameradschaft ehemalige Stammbesatzung SSS Gorch Fock verzierten schwarz-rot-goldene Bänder mit einer besonderen Aufschrift. Angelehnt an das für Jenny zu Lebzeiten bedeutungsvolle estnische Lied „Mere Lapsed“ war dort zu lesen:

Jenny Kind des Meeres Du ließest Deine Kindheit am Strand zurück Und die Reise beginnt Alles vor Dir ist neu

Dem anschließenden Begräbnis folgte die persönliche Ehrung und Verabschiedung der einzelnen Trauergäste von Jenny und der abschließenden Beileidsbekundung an die Hinterbliebenen. Eine reich gedeckte Vespertafel mit der Möglichkeit des persönlichen Gesprächs untereinander rundete die Trauerfeier ab. Eine rundum gelungene und angemessene Trauerfeier. – Gute Reise, Jenny.

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Ber i c h te ü b e r d e n tragischen Unfall, wie s i e a u f u n s e rer Internet seite ver ö f fe n t l i c h t w u rden Mann über Bord auf SSS „GORCH FOCK“ Donnerstag, 04. September 2008 um 09:03

Glücksburg - Seit der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag wird ein Besatzungsmitglied des Segelschulschiffs „Gorch Fock“ vermisst. Das 18-jährige Crewmitglied ist Offizieranwärter und ging gegen Mitternacht während der Seewache bei zwei Meter Wellenhöhe, aber bei ruhiger und stabiler Schiffslage auf Ostkurs, über Bord. Die Wassertemperatur betrug 17 Grad. Das Schiff befand sich zu

diesem Zeitpunkt in der Deutschen Bucht, zehn Seemeilen - circa 20 Kilometer - nördlich der Nordseeinsel Norderney. Dabei herrschte südwestlicher Wind der Stärke sieben, das entspricht etwa 60 Stundenkilometern. Von der Besatzung wurden sofort umfassende Rettungsmaßnahmen eingeleitet.

Darüber hinaus startete unmittelbar nach dem Zwischenfall eine groß angelegte Seenotrettungsaktion. An der Suchmaßnahme beteiligen sich Einheiten der Deutschen Marine, der Bundespolizei, der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger sowie zivile Schiffe.

Abhängigkeit von der weiteren Entwicklung wird der Besuch in Hamburg abgesagt. An Bord des Schiffes befinden sich 107 Offi-

Darüber hinaus sind Hubschrauber der Bundeswehr, der Bundespolizei und der Polizei Niedersachsens sowie ein Seefernaufklärer der Marine im Einsatz. Die Suchmaßnahmen dauern gegenwärtig an. Nähere Umstände sind zur Zeit noch nicht bekannt. Die Angehörigen in NordrheinWestfalen wurden informiert.

zieranwärter des Jahrgangs 2008, darunter 24 Frauen. Zur Stammbesatzung gehören darüber hinaus 100 weitere Soldaten. In den zurückliegenden 50 Jahren erhielten rund 14.000 Offizier- und Unteroffizieranwärter ihre seemännische Grundausbildung auf der „Gorch Fock“.

Die „Gorch Fock“ befindet sich seit dem 28. August auf einer Ausbildungsreise von Kiel nach Hamburg. Das Einlaufen war dort für Freitag vorgesehen. In

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Quelle: Presse- und Informationszentrum Marine


Besuch in Hamburg wurde abgesagt Donnerstag, 04. September 2008 um 16:18

Aufgrund eines tragischen Zwischenfalls an Bord der „Gorch Fock“, bei dem eine Offizieranwärterin über Bord gegangen ist, muss der Besuch des Schiffes in der Freien und Hansestadt Hamburg, der vom 5. bis 8. September vorgesehen war, abgesagt werden.

Aus kameradschaftlicher Rücksichtnahme hat die Marine zudem den für den kommenden Samstag, 6. September, geplanten Marineball in Flensburg ebenfalls abgesagt. Quelle: Presse- und Informationszentrum Marine

Hoffnung Donnerstag, 04. September 2008 um 21:17

Ein Besatzungsmitglied des Segelschulschiffs „Gorch Fock“ ist in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag während der Seewache in die Nordsee gestürzt. Wie die Deutsche Marine mitteilte, fehlt von der 18 Jahre alten Offiziersanwärterin aus Nordrhein-Westfalen bislang jede Spur. Details zum Unfallhergang seien noch nicht geklärt, sagte ein Sprecher. Über die Ursache und den genauen Hergang des Unglücks ist noch nichts genaues bekannt. Man hat nur einen Schatten fallen sehen, zu hören war nichts. Die Besatzung habe sofort nach dem Unfall die Fahrt des Schiffes gestoppt und mit der Suche nach dem Crewmitglied begonnen. Die Aktion wurde jedoch von starkem Wind der Stärke sieben und meterhohen Wellen erschwert.

Sofort Speedboot zu Wasser gelassen Pressestabsoffizier Achim Winkler erläuterte, dass direkt nach dem Sturz auf dem Segelschulschiff Großalarm ausgelöst worden sei. Innerhalb von fünf Minuten habe die Besatzung ein Speedboot für die Suche nach der jungen Frau zu Wasser gelassen.

Allerdings könnte das Schiff in dieser Zeit eine Strecke von 1.500 Metern zurückgelegt haben. Die Wassertemperatur lag in der Nacht bei 17 Grad. Zu den Überlebenschancen der Frau wollte sich Winkler nicht äußern. Nach Angaben eines Sprechers der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS), die ebenfalls an der Suche beteiligt ist, kann ein Mensch unter normalen Umständen bei dieser Wassertemperatur fünf bis sieben Stunden überleben. Wenn die Segelwache jedoch schwere Kleidung öder Ölzeug getragen hat, könnte dies sich durchaus positiv auswirken. Das Wasser kann dann, ähnlich wie bei einem Neoprenanzug bei Tauchern, als dünne Schicht vom Körper erwärmt werden und so isolieren. An der umfassenden Suchaktion beteiligen sich neben Schiffen der DGzRS auch Schiffe der Bundespolizei und der Marine. Außerdem sind Hubschrauber der Bundeswehr, der Bundespolizei und der Polizei Niedersachsen sowie Seefernaufklärer der Marine im Einsatz.

Keine Schwimmwesten Nach Angaben der Marine trägt die Besatzung der „Gorch Fock“ generell keine Schwimmwesten. Bei der Fahrt sei ständig eine der vier 30-köpfigen Segelwachen an Deck, die die Segel bedienen und das Schiff so in Fahrt halten. Dabei müssten die Soldaten jederzeit in der Lage sein, in die Takelage aufzuentern - also zu den Segeln hinaufzuklettern. Die Crew sichere sich dabei mit einem Geschirr aus Gurten und Haken, ähnlich wie bei Bergsteigern. Das Tragen einer Schwimmweste würde diese Eigensicherung beim Aufentern erschweren und zudem die Bewegungsfreiheit erheblich einschränken, sagte ein Marinesprecher.

Hamburg-Besuch abgesagt

Hafen einlaufen. Es werde aber stattdessen im Laufe der Nacht zur Aufklärung des Unfalls in den Marinestützpunkt Wilhelmshaven einlaufen, teilte die Marine mit. Erst in der vergangenen Woche war ein junger Soldat in den Kieler Hafen gestürzt, als er im Unterwant ausgerutscht war. Der 18-Jährige wurde dabei leicht verletzt. 2002 war ein 19-Jähriger bei einem Sturz aus der Takelage ums Leben gekommen. 1998 war ein ebenfalls 19-Jähriger aus dem Großmast aus zwölf Metern Höhe auf die Planken gefallen und später seinen Verletzungen erlegen. Das Segelschulschiff hatte am vergangenen Donnerstag seinen Heimathafen Kiel verlassen und mit 112 Kadetten und rund 100 Mann Stammbesatzung an Bord die 148. Ausbildungsfahrt begonnen. Wir werden die Hoffnung nicht aufgeben und unsere Gedanken und unsere Gebete sind zusammen mit denen der ganzen Besatzung bei dem verunglückten Mädchen in der kalten Nordsee. Hermann Dirkes, Bordkameradschaft ehemalige Stammbesatzung SSS Gorch Fock.

Suche vorübergehend unterbrochen

Donnerstag, 04. September 2008 um 19:44

Die Suche nach der vermissten 18-jährigen Offiziersanwärterin der „Gorch Fock“, die in der vergangenen Nacht über Bord ging, wurde um 20.30 Uhr vorübergehend unterbrochen. Wegen der einsetzenden Dunkelheit ist eine Weitersuche nicht möglich. Es gibt kaum noch Hoffnung, die Soldatin lebend zu finden. Am morgigen Freitag wird die Suche mit Flugzeugen, Hubschraubern und Schiffen der Marine fortgesetzt.

Zum Zeitpunkt des Unfalls war die „Gorch Fock“ unter vollen Segeln rund 10 Seemeilen (ca 20 Kilometer) nördlich von der Nordseeinsel Norderney gefahren. Eigentlich sollte das Segelschulschiff am Freitagmorgen in den Hamburger

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betrifft fast die Hälfte der Besatzung.“ Daher sei damit zu rechnen, dass die Nachforschungen „noch ein bis zwei Tage“ dauern würden.Bei der Suche nach der jungen Frau setzte die Marine in der Deutschen Bucht Militärflugzeuge, Hubschrauber, Schiffe und Boote ein. Die Suchaktion sollte noch bis zum Freitagabend fortgesetzt werden. Die näheren Umstände des Zwischenfalls sind bisher nicht geklärt. Das Segelschulschiff „Gorch Fock“ wird voraussichtlich im Laufe der Nacht in den Marinestützpunkt Wilhelmshaven einlaufen. Quelle: Presse- und Informationszentrum Marine

Suche geht weiter Freitag, 05. September 2008 um 08:38 Mit Tagesanbruch hat die Deutsche Marine die Suche nach der vermissten Soldatin in der Deutschen Bucht wieder aufgenommen. Im Einsatz sind Marineflugzeug vom Typ DO 228 LM sowie Hubschrauber vom Typ Sea Lynx MK 88A und Sea King MK 41, auf See der Tender „Elbe“, ein Minensuchboot und zwei Schnellboote. Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger hat die Suche unterdessen eingestellt. Die Deutsche Marine wird die Suche bis zum Einbruch der Dunkelheit fortsetzen. Die „Gorch Fock“ ist gestern Nacht um 21 Uhr im Marinestützpunkt Wilhelmshaven eingelaufen. Dort beginnen heute Untersuchungen dazu, was an Bord des Segelschulschiffes genau passiert ist. Ob und wann die „Gorch Fock“ ihre am 28. August begonnene Ausbildungsreise fortsetzen wird, kann zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht beantwortet werden. Quelle: Presse- und Informationszentrum Marine

Besatzungsmitglied der Gorch Fock ging über Bord O-Ton des Marinesprechers Freitag, 05. September 2008 um 17:16

Glücksburg - Das Segelschulschiff „Gorch Fock“ ist wie berichtet im Marinestütz-

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punkt Wilhelmshaven angekommen. Dort beginnen heute die Untersuchungen zum tragischen Vorfall von der Nacht auf Donnerstag. In dem beigefügten O-Ton spricht Marinesprecher Korvettenkapitän Arne Björn Krüger über die laufende Suche in der Deutschen Bucht und die heute begonnen Untersuchungen an Bord des Segelschulschiffes. Quelle: Presse- und Informationszentrum Marine

Aktuelle Fotos Gorch Fock

Freitag, 05. September 2008 um 17:46

Kaum noch Hoffnung auf Überleben der „Gorch-Fock“-Soldatin, 18-Jährige war vom Segelschulschiff gestürzt

Die 18-Jährige aus Nordrhein-Westfalen war bei der Seewache in der Nacht zum Donnerstag von der „Gorch Fock“ in die Fluten gestürzt. Der Zwischenfall ereignete sich gegen Mitternacht etwa 20 Kilometer nördlich der Nordseeinsel Norderney. Zum Zeitpunkt des Unglücks befand sich das Schulschiff auf einer Ausbildungsreise, die von Kiel nach Hamburg führen sollte. Die Bilder zeigen die „Gorch Fock“ im Marinestützpunkt Wilhelmshaven. Quelle: Presse- und Informationszentrum Marine

Bitte um Abstand Freitag, 05. September 2008 um 18:09

Eltern der vermissten Soldatin bitten um Abstand der Medien.

Nach dem Sturz einer Marinesoldatin des Segelschulschiffs „Gorch Fock“ in die Nordsee sind die Hoffnungen auf ein Überleben der 18-Jährigen auf ein Minimum gesunken. Zwar setzte die Marine die Suche nach der Offiziersanwärterin fort. Ein Marinesprecher sagte allerdings in Glücksburg, es handele sich nicht mehr um eine Rettungsaktion, „sondern wir gehen jetzt von einer Suchaktion aus“. Zugleich begannen auf der unterdessen im Marinestützpunkt Wilhelmshaven eingelaufenen „Gorch Fock“ die Untersuchungen zum Ablauf des Unglücks. Laut dem Marinesprecher nahmen Polizisten auf dem Schulschiff im Auftrag der Staatsanwaltschaft Kiel erste Ermittlungen auf. Auch Militärjuristen waren demnach vor Ort. Nun müssten zahlreiche Zeugen verhört werden, sagte der Sprecher . „Das

Die Angehörigen der vermissten Offizieranwärterin der „Gorch Fock“ bitten die Medien um Abstand. Offensichtlich haben Journalisten den Namen und den Wohnort in Erfahrung bringen können und versuchen nun, Kontakt zu den Angehörigen in Nordrhein-Westfalen (Kreis Heinsberg) aufzunehmen. Mit Blick auf die schwierige persönliche Situation bittet die Familie auf diesem Wege sehr nachdrücklich alle Medienvertreter, von Anfragen jeglicher Art Abstand zu nehmen. Unabhängig davon wird die Deutsche Marine nach wie vor keine persönlichen Daten der Familie herausgeben. Quelle: Presse- und Informationszentrum Marine


Die Marine sucht weiter

Suche geht weiter

Samstag, 06. September 2008 um 08:15

Montag, 08. September 2008 um 08:06

Wir geben nicht auf – wir suchen weiter Wie wir soeben telefonisch von Korvettenkapitän Krüger erfahren konnten, ist die Suche nach der verunglückten Seekadettin seit den frühen Morgenstunden mit allen verfügbaren Mitteln wieder aufgenommen worden.

Hubschrauber vom Typ Sea-KingNachdem auch am vergangenen Sonntag die Suche nach der verunglückten Matrosin erfolglos verlief, sucht die Marine am heutigen Montag mit einem Hubschrauber vorwiegend das Wattenmeer und die Sandbänke ab. Alle Hoffnung ist dahingehend, dass die vermisste Soldatin doch noch gefunden wird.

Aktueller Sachstand

Gorch Fock hat Wilhelmshaven verlassen Montag, 08. September 2008 um 18:09

Kommandoübergabe

Samstag, 06. September 2008 um 19:18

Die Suche nach unserer vermissten Soldatin musste leider am Donnerstag Abend um 21.00 Uhr erneut erfolglos abgebrochen werden. Seit Tagesanbruch hat die Deutsche Marine in der Deutschen Bucht nun die Suche fortgesetzt. Den ganzen Freitag flogen zwei Aufklärer der Marine (P3-C Orion, Do 228) und ein Hubschrauber über dem Suchgebiet. Über dem Gebiet wurde eine Flugverbootszone eingerichtet. Die „Gorch Fock“ liegt derweil weiterhin im Marinestützpunkt Wilhelmshaven. Marineinterne Ermittlungen und Zeugenbefragungen durch die Kriminalpolizei dauern an. Ermittlungsergebnisse liegen noch nicht abschließend vor. Die Ermittlungen werden voraussichtlich noch bis Mitte der kommenden Woche andauern, da weitere Zeugen auf der „Gorch Fock“ befragt werden müssen. Die „Gorch Fock“ wird nach derzeitigem Sachstand nach Abschluss der Untersuchungen ihre 151. Auslandsreise fortsetzen. Zur Identität der vermissten Soldatin nimmt die Marine weiterhin keine Stellung. Wir bitten, auf ausdrücklichen Wunsch der Eltern, Medienvertreter erneut darum, die Angehörigen der Soldatin mit Anfragen unbehelligt zu lassen. Quelle: Presse- und Informationszentrum Marine

Aktueller Sachstand Sonntag, 7.9.2008

Hinweis: Auch uns ist der Name der über Bord gegangenen Kameradin bekannt. Auch liegen uns Fotos der Vermissten vor.

Auch bislang unveröffentlichte Fotos. Aus Rücksichtnahme gegenüber ihrer Familie, ihren Freunden und ihren Kameradinnen und Kameraden an Bord der „Gorch Fock“ und der Marineschule Mürwik wird dieses Material jedoch nicht veröffentlicht, bevor die Suche abgeschlossen ist.

„Hiermit übergebe ich Ihnen das Kommando über das Segelschulschiff GORCH FOCK“, mit diesem Satz wurde am 09.02.2006 dem jetzigen Kommandanten, Kapitän zur See Norbert Schatz vom Kommandeur der Marineschule Mürwik, Kapitän zur See Heinrich Lange, das Kommando über das älteste Schiff der Deutschen Marine übergeben. Der damals scheidende Kommandant der GORCH FOCK, Kapitän zur See Michael Brühn, übergab sein Kommando im Rahmen einer Feier und übernahm nach fast vierjähriger Dienstzeit auf der GORCH FOCK die Aufgabe als Beauftragter für das Havariewesen der Marine in Rostock. Beide, der scheidende und der neue Kommandant hatten sich gewünscht, sich niemals dienstlich zu begegnen.

Wir bitten um Verständnis dafür, dass uns Klicks, Einschaltquoten oder Auflagenhöhe weniger wichtig sind als eine seriöse Berichterstattung und Rücksichtnahme auf Pietät und Anteilnahme.

Sonntag, 07. September 2008 um 11:45

Auch am Sonntag wird die Suche durch die Deutsche Marine nach der vermissten Matrosin fortgesetzt. Seit den frühen Morgenstunden suchen zwei Propeller-Aufklärungsflugzeuge (Breguet Atlantic, Do 228) aus Nordholz und ein Sea-King-Hubschrauber aus Kiel das Seegebiet südlich von Helgoland in der Deutschen Bucht ab. Die Suche wird erneut bis zum Einbruch der Dunkelheit fortgesetzt. Quelle: Presse- und Informationszentrum Marine

Wenn Sie Ihre eigene Anteilnahme zum Ausdruck bringen möchten, steht Ihnen unser Gästebuch zur Verfügung.

Dieser Wunsch ging leider nicht in Erfüllung, denn Kapitän zur See Michael Brühn befindet sich in seiner Eigenschaft als Havariebeauftragter an Bord der Gorch Fock, die am heutigen Abend um 17 Uhr Wilhelmshaven verlassen hat. Er ist zuständig für die internen Ermittlungen des „Zwischenfalls“. Kapitän Brühn ist der „Beauftragte für Havarieuntersuchungen“ der Marine. Ihm stehen sechs Mitarbeiter zur Seite. Er soll im Auftrag des Bundesministers der Verteidigung objektive Überprüfungen durchfüh-

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ren. Dabei handelt es sich um innerdienstrechtliche Untersuchungen, die Umstände und Ursachen von Zwischenfällen in der Marine sowie das Verhalten von Beteiligten klären sollen. Das „Vorprüfungsverfahren“ der Staatsanwaltschaft Kiel dauert ebenso an wie die intensiven internen Havarie-Untersuchungen der Marine. Derzeit werden weitere Vernehmungen von Zeugen an Bord der „Gorch Fock“ von Seiten der Staatsanwaltschaft Kiel und der Marine zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht für erforderlich gehalten. Deshalb betrachtet die Staatsanwaltschaft Kiel einen Verbleib des Schiffes im Marinestützpunkt Wilhelmshaven nach jetzigem Stand nicht für erforderlich. Die Ausbildungsreise könne deshalb fortgesetzt werden. Indes setzt die Bundeswehr die Suche nach der vermissten Offizieranwärterin fort. Ein Hubschrauber vom Typ Sea King sucht das Wattenmeer und die ostfr. Inseln ab. Zwei Tornado-Aufklärungsflugzeuge vom Aufklärungsgeschwader 51 „Immelmann“ aus Jagel suchen das Gebiet zusätzlich mit Wärmebildkameras ab. Sie fliegen die Ostfriesischen und Nordfriesischen Inseln sowie die gesamte Deutsche Bucht ab. Die Stimmung an Bord ist gedrückt. Unter großer Anteilnahme fand am vergangenen Samstag auf der „Gorch Fock“ eine ökumenische Gedenkandacht statt, bei der die Besatzung ihrer vermissten Kameradin und den Familienangehörigen gedachte. Nach wie vor sind Psychologen und Militärseelsorger der Marine an Bord und leisten Beistand. Quelle: Presse- und Informationszentrum Marine

Andacht in der Marineschule

Dienstag, 09. September 2008 um 14:02

Zur Stunde geht in der Marineoffiziersschule Mürwik in Flensburg eine Andacht für die vermisste Matrosin zu Ende. An dieser Andacht, nahmen alle Kameradinnen und Kameraden der Marineschule teil, die sich nicht als Segelcrew auf der Gorch Fock befinden. Die Eltern der über Bord gegangenen Soldatin nahmen ebenfalls an dieser Andacht teil. Mit Unterstützung aus der Stadtverwaltung reisten sie nach Flensburg, um im Kreise der Kameradinnen und Kameraden ihrer noch nicht gefundenen Tochter Kraft zu schöpfen, die sie brauchen,

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Iris Schmonsees

diese schreckliche Zeit der Ungewissheit zu durchleben. Die Eintragungen in Gästebuch und Forum dieser Homepage zeigen Anteilnahme und Mitgefühl der Besucher der Gorch-FockHomepage. Dies alles wird von der Familie der noch nicht gefundenen Soldatin gelesen und aufgenommen. Diese Bekundungen des Mitgefühls werden gebündelt an die Familie weitergeleitet. Wir laden hiermit alle Besucher herzlich dazu ein, ihr Mitgefühl im Gästebuch zum Ausdruck zu bringen. Vielen Dank. Hermann Dirkes, Bordkameradschaft Gorch Fock

Gezielte Suche vorerst eingestellt

Donnerstag, 11. September 2008 um 14:51

Eine Woche lang hat die Deutsche Marine mit allen ihr zur Verfügung stehenden Schiffen und Luftfahrzeugen nach unserer vermissten Soldatin gesucht. Noch gestern waren zwei Tornados des Aufklärungsgeschwaders 51 „Immelmann“ aus Jagel in der Deutschen Bucht unterwegs, um dort mit Wärmebildkameras zu suchen. Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger hatte ihre Suche bereits am vergangenen Freitag eingestellt. An den intensiven Suchmaßnahmen beteiligten sich in den zurückliegenden Tagen Schiffe, Flugzeuge und Hubschrauber der Bundeswehr, Boote und Luftfahrzeuge der Bundes-

polizei, der Landespolizei Niedersachsens und der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger. Auch zahlreiche Schiffe der christlichen Seefahrt unterstützen die Aktion. Die Anteilnahme der Bevölkerung war immens. Zivile Segler und Piloten boten ihre Hilfe an. Da es aufgrund des von Tag zu Tag immer größer werdenden Suchgebietes nach menschlichem Ermessen kaum möglich erscheint, unsere Soldatin aufzufinden, wurde die konzentrierte Suchaktion vorerst beendet. Sollten sich aufgrund von Beobachtungen der Schifffahrt, der Auswertung von Bildmaterial der Aufklärungsflugzeuge sowie der regelmäßigen Marineaktivitäten in der Deutschen Bucht neue Hoffnungen ergeben, wird die Marine erneut eine umfassende Suchaktion starten. Eine gezielte Suchaktion wird eingestellt. Der Suchauftrag bleibt aber für die Flotte erhalten. Die Deutsche Marine wird mit ihren Einheiten, die in dem Seegebiet operieren, auch weiterhin nach unserer Soldatin Ausschau halten. Am Dienstagabend fand in der Marineschule Mürwik (MSM) in Flensburg eine Gedenkandacht statt. Die Eltern der Soldatin gedachten ihrer Tochter im Beisein von zahlreichen Marineangehörigen. An der Offizierschule der Marine hatte die Sanitätsoffizieranwärterin vor drei Wochen ihren Eid abgelegt und zuvor ihre allgemeine militärische Grundausbildung durchlaufen. Die Eltern sprachen allen an der Suche Beteiligten ihren persönlichen Dank für den unermüdlichen Einsatz aus. Sie dankten der Öffentlichkeit und den Soldaten für die Anteilnahme an dem Schicksal der Tochter.


Das sogenannte Vorprüfungsverfahren der zuständigen Staatsanwaltschaft in Kiel ist derweil noch nicht abgeschlossen.

Unsere Tochter wurde gefunden Dienstag, 16. September 2008 um 10:38

Quelle: Presse- und Informationszentrum Marine

Von guten Mächten Donnerstag, 11. September 2008 um 22:56

Von guten Mächten treu und still umgeben behütet und getröstet wunderbar, - so will ich diese Tage mit euch leben und mit euch gehen in ein neues Jahr;

Unmittelbar nach dem bekannt wurde, dass die vermisste Soldatin nur noch tot geborgen werden konnte, erreichte uns ein Brief des Vaters. Noch hoffend, wurde eine Erklärung vorbereitet, die nun, nachdem feststeht, dass kein Wunder mehr geschehen ist, redaktionell geringfügig geändert wurde, um die Formulierung auf den status quo zu ändern.

Noch will das alte unsere Herzen quälen noch drückt uns böser Tage schwere Last, Ach Herr, gib unsern aufgeschreckten Seelen das Heil, für das Du uns geschaffen hast. Und reichst du uns den schweren Kelch, den bittern, – des Leids, gefüllt bis an den höchsten Rand, – so nehmen wir ihn dankbar ohne Zittern aus Deiner guten und geliebten Hand. Doch willst Du uns noch einmal Freude schenken – an dieser Welt und ihrer Sonne Glanz, – dann woll’n wir des Vergangenen gedenken, – und dann gehört Dir unser Leben ganz. Laß warm und hell die Kerzen heute flammen – die Du in unsere Dunkelheit gebracht, – führ, wenn es sein kann, wieder uns zusammen! – Wir wissen es, Dein Licht scheint in der Nacht. Wenn sich die Stille nun tief um uns breitet, so laß uns hören jenen vollen Klang – der Welt, die unsichtbar sich um uns weitet, all Deiner Kinder hohen Lobgesang. Von Guten Mächten wunderbar geborgen erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist bei uns am Abend und am Morgen, und ganz gewiß an jedem neuen Tag. Dietrich Bonhoeffer

Seitdem unsere Tochter am 03.09.08 unter tragischen Umständen von Bord der Gorch Fock verschwunden ist, haben wir durch Freunde, Bekannte, Verwandte, Nachbarn, Kolleginnen und Kollegen, die Bundesmarine, aber in entscheidendem Maße auch durch die Webseite der Bordkameradschaft der Gorch Fock Trost und Mitgefühl erfahren. Die Berichterstattung war objektiv und nicht spekulativ, wofür wir sehr danken. In Abstimmung mit dem Presse- und Informationszentrum der Marine in Glücksburg (PIZ) haben wir uns als Eltern bislang im Hintergrund gehalten. Nun hat ein Pressegespräch in Geilenkirchen stattgefunden, in dem wir als Eltern die Möglichkeit genutzt haben, unsere Tochter so vorzustellen, wie sie war und auch unser eigenes Umgehen mit der Katastrophe darzustellen, bevor die Medien die Gerüchte als Tatsachen darstellen. Immer wieder wurden wir gefragt, wie wir mit dem Tod unserer Tochter umgehen.

Jenny und auch wir als Familie glauben an Gott. Jennys Wochenendbesuche waren zwar nur kurz, aber lang genug, um gemeinsam den samstäglichen Vorabendgottesdienst zu besuchen. Nach dem Eintreffen der Schreckensnachricht am 04.09.08 haben wir gemeinsam mit unserer Gemeinde gebetet, dass Jenny wieder zu uns zurückkommt. Wir hofften alle auf ein Wunder, dass Jenny von irgendeinem Schiff aufgenommen worden ist und vielleicht ohne Erinnerung oder sogar ohne Bewusststein irgendwo gepflegt wird. Wir meinen, dass es für Eltern vollkommen natürlich ist, dass sie bis zuletzt hoffen. Jenny war ein sehr tierliebes Mädchen, sie „adoptiert“ zugelaufene Katzen und pflegte sie gesund. Einer dieser zugelaufenen Stromer ist derzeit unsere lebende Verbindung zu unserer Tochter. Jennys Begabungen reichten von Musik (Gesang) über Kunst (Malerei) bis hin zur Medizin. Ihr Berufswunsch war, als Marineärztin Dienst für ihre Nächsten zu tun. Anfang 2007 hat sie an einem Malwettbewerb der Volks- und Raiffeisenbanken teilgenommen. Unter dem Motto „Mein Traumberuf“ hat Jenny ihr Bild gemalt und damit einen überregionalen 2. Platz belegt. Das Wasser liebte Jenny seit sie erste Schritte auf dieser Welt gemacht hat. Bei einem Besuch unserer Partnerschule in Estland im Jahr 2005 ist Jenny mit einem Solotitel aufgetreten. Sie hat den estnischen Grand-Prix-Beitrag „Mere Lapsed“ aus dem Jahr 1998 in estnischer Sprache unter Gitarrenbegleitung gesungen. Aus einer einfachen Tonaufnahme hat sie dann mit Fotos aus Estland ein kleines Video gemacht und bei Youtube veröffentlicht, was uns erst nach ihrem Verschwinden bekannt wurde. Wenn wir nun noch verraten, dass „Mere Lapsed“ auf Deutsch „Kinder des Meeres“ bedeutet, dann wird die Tragweite deutlich. Jenny hatte zum Wintersemester einen Studienplatz für Medizin in Düsseldorf. Mit Freuden hat sie zwei Wochen vor ihrem Verschwinden begonnen, ihre künftige Wohnung in Düsseldorf einzurichten. Jenny hat einen festen Freund, die Beziehung war ohne Probleme. Mit größter Lebensfreude hat sich Jenny auf ihre Heimfahrt am 05.09.08 gefreut, um zusammen mit ihrer Familie ihren 19. Geburtstag zu feiern.

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Wir sind in Gedanken bei unserer Tochter, danken aber all´ denen, die uns in den vergangenen Tagen über unseren Schmerz geholfen haben. Freunde haben uns besucht und in den Arm genommen, Nachbarn haben einen Kuchen gebacken, die Dorfgemeinschaft hat den Marienaltar der Dorfkirche für Jenny und uns geschmückt, Kolleginnen und Kollegen haben uns besucht und versucht, Trost zu spenden, Vertreter der Bundesmarine haben uns spüren lassen, dass sie mit uns leiden, viele uns unbekannte Personen haben ihr Mitgefühl ins Gästebuch der Bordkameradschaft ins Internet geschrieben. All´ das war und ist tröstlich, weil wir zu keiner Zeit alleine waren. Wir hatten in all´ den furchtbaren Tagen das Glück, Gemeinde im wahren Wortsinn zu spüren.

Fragen. Einige haben wir gestellt, andere noch nicht. Sollten die staatsanwaltlichen Ermittlungen Anhaltspunkte für fahrlässiges Verhalten ergeben, so werden wir gegebenenfalls auch unangenehme Fragen stellen. Dies sind wir unserer Tochter schuldig! Uwe und Marlies Böken

Jenny B. nordwestlich von Helgoland geborgen

Dienstag, 16. September 2008 um 10:42

Unter bislang noch ungeklärten Umständen ging vor elf Tagen eine 18-jährige Soldatin auf dem Segelschulschiff „Gorch Fock“ über Bord. Jetzt ist die Leiche der Soldatin in der Nordsee entdeckt worden. Eine Obduktion soll nun die Todesursache klären.

der Vergangenheit hatte es auf der „Gorch Fock“ Unfälle mit Todesopfern oder Verletzten gegeben. Schiffe und Hubschrauber der Bundespolizei, der Deutschen Marine, der Bundeswehr, der Polizei Niedersachsen sowie der DGzRS hatten sich an der großen Suchaktion beteiligt. Nachdem die vermisste Soldatin am Montag Abend gegen 20:00 Uhr vom Fischereiforschungsschiff „Walter Herwig III“ der Bundesforschungsanstalt für Fischerei ca 80 Seemeilen nordwestlich von Helgoland geborgen wurde, übergab man sie gegen 23:00 Uhr dem aus Hamburg kommenden Polizeiboot „Bürgermeister Weichmann“.

Kiel - Ein Fischereiaufsichtsboot hat die tote 18-Jährige am Montagabend 65 Seemeilen nordwestlich von Helgoland geborgen, teilte die Kieler Staatsanwaltschaft am Dienstag mit. Eine Obduktion soll jetzt die Hintergründe des mysteriösen Sturzes vor elf Tagen klären.

Wir danken allen für das uns entgegengebrachte Mitgefühl. Ein besonderer Dank geht an Herrn Dirkes, der unsere Suche nach unserer Tochter mit sehr viel Arbeitseinsatz im Internet unterstützt hat und uns weiter unterstützen wird. Unsere Hoffnung war, dass Jenny von irgendeinem Schiff an Bord genommen wurde. Vielleicht, so dachten wir, leidet unsere Tochter an Amnesie und/oder ist noch ohne Bewusstsein, wer weiß? Aufgeben wollten wir sie nicht. Immer wieder wurden wir gefragt, ob wir irgendjemandem Vorwürfe machen. Unsere Meinung ist, dass diesbezüglich die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft abgewartet werden müssen. Wir haben seit der Unglücksnachricht eine ganze Reihe von

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Das Polizeiboot befand sich zurzeit in Cuxhaven und lief von dort aus, um die Leiche zu übernehmen. Später wurden die Soldatin der Wasserschutzpolizei Husum übergeben, die Überführung zum gerichtsmedizinischen Institut Kiel übernahm. Quelle: Presse- und Informationszentrum Marine

Die Kadettin aus Nordrhein-Westfalen war vor elf Tagen aus noch ungeklärter Ursache während ihrer Seewache an Deck des Segelschulschiffs „Gorch Fock“ bei stürmischem Wetter 20 Kilometer nördlich von Norderney über Bord gegangen. Zum Unglückszeitpunkt befanden sich 107 auszubildende Soldaten - darunter 24 Frauen - an Bord des Schiffes. Bereits in

F o t o : M a n f re d O h d e .


Cre w t re ffen 2009 in Ma i n z Gottfried Eisen ist bereit, das nächste Crewtreffen in Mainz zu organisieren. Sollte der Wunsch eines Treffens im Binnenland bestehten, würde ich mich bereit erklären, es in Mainz auszurichten. Dort war ich 12 Jahre stationiert und habe dorthin noch sehr gute Verbindungen. So der Wortlaut, der zur Freude der Crewführung eines Tages unaufgefordert per EMail von Gottfried Eisen verschickt wurde. Da sich schon sehr viele Mitglieder dafür ausgesprochen hatten, mal wieder ein Treffen im Binnenland zu machen, kam dieses Angebot im richtigen Moment. Kamerad Eisen schickte auch gleich eine ganze Reihe von Informationen mit, so dass wir sicher ein abwechslungsreiches Wochenende in Mainz verleben werden. Gottfried Eisen war einmal in der OHG Mainz im Vorstand. Eine Veranstaltung dort müsste er über den Vorstand zeitgerecht beantragen, deshalb wird die Crewführung über den genauen Termin des Treffens so schnell wie möglich Informieren.

Das Offiziersheim

Mainzer Kurfürsten Johann Friedrich Karl von Ostein (1689-1763). Lange konnte sich die Familie der Reichsgrafen von Ostein an dieser Immobilie nicht erfreuen, besetzten doch die Franzosen im Verlauf der Französischen Revolution das gesamte linksrheinische Gebiet und machten Mainz zur Hauptstadt eines Départements mit dem Präfekt Jeanbon St. André. Klerus und Adel wurden enteignet und Blick in eine Kasematte der Zitadelflohen. Der Osteiner Hof ging in öffentle, in der das Garnisonsmuseum seit liches Eigentum über. k u r z e m u n t e rg e b r a c h t i s t .

Aus der Zeit von 1854 bis 1859, als der spätere Kaiser Wilhelm I. Gouverneur in Mainz war, hat sich unter den Mainzern das Synonym „Gouvernement“ für den Osteiner Hof erhalten. Bei Beginn des deutsch-französischen Krieges war das Gouvernement Hauptquartier des Prinzen Friedrich Karl von Preußen. 1914 wurde vom Mittelbalkon aus der Mainzer Bevölkerung der Ausbruch des Ersten Weltkriegs (1914-1918) durch General Hugo von Kathen bekanntgegeben. Heute dient es noch als Standortkommandatur der Bundeswehr und als Ort der alljährlichen Verkündung der „5. Jahreszeit“. An jedem 11.11. um 11:11 Uhr wird vom Balkon die närrische Zeit ausgerufen. Weitere Informationen: www.ohg-mainz.de

Das Garnisonsmuseum in der Zitadelle Das Offiziersheim, der Osteiner Hof in Mainz wurde von 1747 bis 1752 von Johann Valentin Thomann (1695-1777) für den Kurmainzer Oberamtmann Franz Wolfgang Damian von Ostein als Familienhof errichtet. Er war der Bruder des regierenden

Das Garisonsmuseum hat ein Freund von Gottfried Eisen, der Dipl.Ing. Oberstleutnant d.R. Wolfgang Balzer gegründet, dem es auch gehört. Es beherbergt Millionenwerte.

Bisher im Fort Josef untergebracht, zieht das „Garnisonshistorische Magazin der Stadt Mainz“ derzeit auf die Zitadelle um. Dort wird es vorraussichtlich 2007 als „Garnisonsmuseum“ wieder öffnen. Durch den Umzug sind derzeit allerdings Besuche nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich. Die umfangreiche Sammlung beinhaltet Uniformen, Fotos, Dokumenten und Reservistika rund um die Garnisonsgeschichte der Stadt Mainz. Unter anderem auch ein schönes Modell der Mainzer Festung. Alle Ausstellungstücke wurden von Herrn Balzer mit ungeheurem Kostenaufwand selbst erworben und liebevoll ausgestellt. Zu besichtigen ist das „Museale Magazin der Festung und Garnison Mainz“ grundsätzlich für jedermann; allerdings muss man sich vorher anmelden (derzeit ist das wie gesagt leider nicht möglich, weil das Museum umzieht). Wolfgang Balzer gibt bei Besichtigungen eine didaktisch hervorragende und unterhaltsame Einführung in die Mainzer Festungsgeschichte. Danach kann sich der Besucher ein wenig umschauen und Wolfgang Balzer zu den Objekten Fragen stellen. Der Besuch ist lohnenswert, weil dem Interessierten ein gut gelungener Einblick in die neuzeitliche militärische Geschichte der Stadt Mainz geboten wird. Info: www.festung-mainz.de/museum

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Marineverein Mainz Auch hier ist Gottfied Eisen „Zuhause“, hat er doch einmal den gesamten Vorstand des Marinevereins Mainz zu einer Besichtigung der „Gorch Fock“ mitgenommen. Obwohl er dort kein Mitglied ist, hat er jederzeit Zutritt. Anfang September 2009 fährt er zusammen mit dem Marineverein zur fünftägigen Jubiläumsfahrt u.a. nach Hamburg. Info: www.mvm1889.de.tt

Restaurantschiff Mainz Dort hängt das „Gorch-Fock-Mützenband“ von Gottfried Eisen noch im Schiff. Er war mit dem Besitzer befreundet, der leider viel zu füh durch einen Herzinfarkt gestorben ist. Es wird jetzt von den Söhnen seines ehemaligen Freundes bewirtschaftet. Vor 5 Jahren hat Kamerad Eisen dort bereits ein Treffen des Mainzer Sanitätsdienstes mit 80 Personen ausgerichtet.

Das Schiff wurde von 1964 – 1974 auf der Nordsee und dem Eismeer

Die Mainz-Kasteler Reduit

(Grönland) als Heringsfänger eingesetzt. Von 1975 – 1986 wurde es nach Umgestaltung in einen Dreimastschoner als Nobelrestaurant in Gronningen (Niederlande) betrieben. Seinen Liegeplatz hat es seit November 1986 in Mainz-Kastel. Eröffnet werden konnte es aber erst im November 1987. Die Schiffswand besteht aus einem Stahlmantel mit der Breite von 1-1,5 cm. Der Dreimaster hat keinen Motor mehr und liegt das ganze Jahr vor Ort. Es wird von der Wiesbadener Behörde als „Gebäude mit besonderer Bauart“ eingestuft. Einige technische Daten:

Baujahr: 1964 Bauort: Scheveningen (Niederlande) Länge: 41,30 Meter Breite: 7,40 Meter Gewicht: 640 Tonnen Die Höhe vom Kiel bis zur Spitze des 1. Mastes beträgt 28 Meter. Info: www.restaurantschiff-mainz.de

Mainzer Reduit Die Mainz-Kasteler Reduit war ein Teil der Festung Mainz und das Bollwerk, das den rechtsrheinischen Brückenkopf der Schiffbrücke über den Rhein in der Nähe der heutigen Theodor-Heuss-Brücke schützte. Heute liegt die Reduit im Wiesbadener Stadtteil Mainz-Kastel. Die Reduit wurde zwischen 1830 und 1834 von österreichischen Pionieren nach Plänen des Ingenieurgenerals Franz Scholl errichtet. Sie schützte landseitig den Zugang und kontrollierte wasserseitig die Brücke. Zur Zeit des Deutschen Bundes bildeten preußische und österreichische Soldaten die Garnison der Reduit. Um 1900 war das 2. Nassauische Infanterieregiment Nr. 88 der 21. Division dort stationiert. Im zweiten Weltkrieg wurde die Reduit beschädigt, in den 1950ern und 60ern jedoch wieder hergerichtet. Heute sind in ihr mehrere Kasteler Vereine sowie eine Jugendzentrum und das Kasteler Heimatmuseum Museum Castellum untergebracht. Der Innenhof wird im Sommer für OpenAir-Kinos, Konzerte und andere Veranstaltungen genutzt.

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„Ich weiß nicht , wa r um w i r un s al le s o z ur Se e hi n ge z o ge n fühle n. V iel le icht i st e s , ab ge s eh e n d av o n , d a s s sich die See imme r wiede r v e rä n d e r t , sich d a s Licht v e rä n d e r t un d s o mit auch die Schiffe auf Se e , die Tat s ach e , d a s s w i r let ztl ich al le au s de m Mee r stam m e n . W i r al le hab e n , un d d a s i st e i n i nte re s s ante r biolo gische r Fakt , d e n gle ich e n p roz e ntu ale n Ante i l v o n Salz in unse re m Bl ut , d e n au ch die O z ea n e i n n ehab e n . Un d d e shalb habe n wir au ch S al z i n un s e re m Sch w e iß un d i n un s e re n Träne n. W ir si n d fe st v e rb un d e n mit d e r Se e . Un d w e n n w i r zum Mee r ko m m e n , e gal ob w i r d o r t s e gel n o d e r e s nur b et rachte n wolle n , geh e n w i r z u d e m O r t , au s d e m w i r e i n st k a m e n.“ ( John F. Ke nnedy)

F o t o : M a n f re d O h d e

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U n v e rg e s s l i c h w i rd f 체 r d i e M i t g l i e d e r d e r B o rd k a m e r a d s c h a f t d i e E h e m a l i g e n f a h r t b l e i b e n , d i e i m J u b i l 채 u m s j a h r d e r G o rc h F o c k a m 2 9 . J u n i 2 0 0 8 d u rc h g e f 체 h r t w u rd e . F o t o : Wu l f - D i e t e r J 채 g e r


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