Pride Magazin CSD 2017

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DAS VOLLE PROGRAMM DER PRIDE WEEK MIT PARADE, STRASSENFEST & PARTYS

2017 PRIDE

MAGAZIN

PRIDE WEEK 28.07.– 06.08.2017 CSD-PARADE 05.08.2017 STRASSENFEST 04.08.– 06.08.2017 WWW.HAMBURG-PRIDE.DE


Wir wünschen...

...viel Spaß und Freude auf dem Hamburg Pride!

Seit über 40 Jahren beraten wir auch deutsche Kunden mit dänischer Herzlichkeit, gesundem Menschenverstand und einer Offenheit, die von der dänischen Mentalität maßgeblich geprägt wird. So liegt es uns besonders am Herzen, dass unsere Kunden zu ihrem persönlichen Ansprechpartner in direktem Kontakt stehen. Somit können sie schnelle Entscheidungen treffen und auf jede Situation kurzfristig reagieren. Wir garantieren unseren Kunden zudem eine objektive Beratung, da unsere Berater keine Bonusund Provisionszahlungen erhalten.

Persönlich. Ehrlich. Nah. jbpb.de

Jyske Bank Private Banking • Ballindamm 13 • 20095 Hamburg • Tel.: 040 /3095 10-28 Jyske Bank Private Banking • Skrænten 2 • DK-6200 Aabenraa Jyske Bank Private Banking Copenhagen • Vesterbrogade 9 • DK-1780 Copenhagen V E-Mail: privatebanking@jyskebank.de Jyske Bank Private Banking ist eine Geschäftseinheit der Jyske Bank A/S, Vestergade 8-16, DK-8600 Silkeborg, CVR-Nr. 17616617. Die Bank wird von der dänischen Finanzaufsicht beaufsichtigt.


EDITORIAL WIR SAGEN DANKE

LIEBE LESER_INNEN, in diesem Jahr laden wir einfach mal die ganze Stadt ein! Der HAMBURG PRIDE 2017 steht unter dem Motto: „Kommt mit uns! Diskriminierung ist keine Alternative“. Und das ist wörtlich zu verstehen. Denn mitkommen sollen möglichst viele Menschen, Institutionen, Vereine etc., die das Leben in unserer Stadt ausmachen. Wir möchten gemeinsam mit einem möglichst breiten Spektrum der Hamburger_innen zeigen, wofür unsere Stadt steht: für Achtung, Wertschätzung, Akzeptanz, Respekt, Freiheit, und Menschenrechte – unabhängig davon, woher jemand kommt und wen jemand liebt. Denn eine Gesellschaft ist nur dann stark, wenn sie ihre Minderheiten stärkt. Dieses Zeichen wollen wir mit der politischen CSD-Parade am 5. August aussenden: Hamburg steht zusammen für gleiche Rechte, gegen Ausgrenzung, Diskriminerung und Hass. Das gilt nicht nur für Deutschland, sondern weltweit. Menschenrechte sind nicht teilbar, aber die Menschenrechte von LGBTI werden in vielen Ländern der Erde brutal missachtet; aktuell ist unter anderem Tschetschenien der dramatische Beleg dafür. Wir demonstrieren im Jahr der Bundestagswahl natürlich mit aller Kraft für die Ehe für alle. Aber die Verfolgung von Menschen aufgrund ihrer geschlechtlichen Identität und sexuellen Orientierung darf uns dabei nicht aus dem Blick geraten. Mit der Bewerbung um den EuroPride 2020 wollen wir diese Themen in den Fokus rücken und Hamburg als Regenbogenstadt im Herzen Europas präsentieren. Wir arbeiten mit aller Kraft daran, im September hierfür den Zuschlag zu erhalten. Doch vorher wollen wir gemeinsam mit Euch eine aufregende Pride Week und einen großartigen CSD erleben. Unser Pride House bietet auch in diesem Jahr wieder Diskussionen, Lesungen, Vorträge und vieles mehr. Ein Ort des Austausches und der Begegnung, der die ganze Vielfalt unserer Community zeigen soll. Sie wird mit der CSD-Demonstration auf beeindruckende Weise sichtbar. Wir freuen uns darauf, Euch bei den inhaltlichen Veranstaltungen, der Parade, dem Straßenfest und den Partys begrüßen zu können. Der Vorstand von Hamburg Pride e. V. wünscht Euch einen lauten, fordernden und fröhlichen, einen politischen HAMBURG PRIDE 2017. Kommt mit uns!

SUPERIOR

RUBIN

Stefan Mielchen Erster Vorsitzender

Nicole Schaening Zweite Vorsitzende

HAMBURG

Foto: Nils Jöhnk

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INHALT 3 4 5

Editorial Inhaltsverzeichnis Grußwort der Schirmherrin Christine Lüders

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FREMDE ODER FREUNDE: AUF WEN KANN DIE QUEERE COMMUNITY WIRKLICH ZÄHLEN?

TITEL 6

Fremde oder Freunde

KAMPAGNE 10 11

Mittendrin statt nur dabei: Die Kampagne zum CSD Politische Forderungen

POLITIK 12 13 14 15 16 17

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TANZEN UND POLITIK: DIE CD „HOUSE OF PRIDE“ LIEFERT DIE MUSIK FÜR DEMO UND PARTY.

Ja, nein, vielleicht: Ehe für alle Schluss mit lustig: Aktionstag zur Bundestagswahl Was folgt aus Orlando? Podiumsdiskussion Farbe bekennen: Diskussion zur Bundestagswahl Die Schande: Die Situation von Homosexuellen in Tschetschenien GAY20-Gipfel: Kundgebung in Hamburg

VIELFALT 18 19 20 22 24 25 26

Take up your space: Dyke*March Hamburg Nicht mehr zeitgemäß: Transsexuellengesetz Es geht nur mit Vielfalt – Otto Group Tanzen und Politik: Die CD House of Pride SMS to heaven: Ballonaktion der Aidshilfe Sicher feiern gehen: Team Hardcare Ausstellung: Queer British Art in London

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BUNTER START INS PRIDE-WEEKEND: DER REGENBOGENTAG AUF DEM HAMBURGER DOM.

HAMBURG 28 30 31 32 33

United in Pride: Bewerbung um den EuroPride 2020 Empowerment und Sichtbarkeit: JungLesbenZentrum Hamburg zeigt Flagge Lieben und Leiden: Filme zum CSD Stadtführung: Hamburg mit schwulen Augen

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VOLLES PROGRAMM: DER KOMPLETTE TERMINKALENDER DES HAMBURG PRIDE.

CSD-HIGHLIGHTS 2017 34 36 37 38 39 40 42 46 47 48 49 50 51 52 53

HAMBURG PRIDE: Das Wichtigste auf einen Blick Pride Night: Eine Nach für die Liebe Pride Award: Your votes please Kommt mit uns! Die politische CSD-Parade Pride Ahoi: Der erste CSD auf dem Wasser Drei Tage Hamburg: CSD-Straßenfest Bühne: drei Tage volles Programm Electro Pride: Immer wieder freitags Pride Dance: Pop am Pool Regenbogentag auf dem Hamburger DOM Pride Night Party und Nacht der Verzauberten Mit Herz und Stimme: Hamburg Pride Talk The Future of Pride: Intern. Podiumsdiskussion Der schwule Imam: Ludovic-Mohamed Zahed Anders als die Anderen: Vortrag im Pride House

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AGENDA 54

Veranstaltungskalender: alle Termine zum HAMBURG PRIDE

HAMBURG PRIDE E. V. 64 66

Engagiert und vernetzt: Hamburg Pride e. V. Danksagung, Impressum

Fotos: sonymusic, Stefan Mielchen, Burghard Mannhöfer


GRUSSWORT

LAUTSTARK FÜR GLEICHE RECHTE GRUSSWORT VON CHRISTINE LÜDERS, SCHIRMHERRIN DES HAMBURG PRIDE 2017

„Kommt mit uns! Diskriminierung ist keine Alternative“. Unter diesem Motto des HAMBURG PRIDE freue ich mich ganz außerordentlich, die Schirmherrschaft zu übernehmen. Denn darum muss es gehen: Sich zusammenzuschließen, nicht nur in der Pride-Saison, sondern jeden Tag, um gegen Homo- und Transphobie und für gleiche Rechte einzustehen. Die Bevölkerung ist so weit, und sie ist es mit überwältigender Mehrheit. Über 80 Prozent der Menschen in Deutschland sind für die Ehe für alle. Beim gemeinsamen Adoptionsrecht sind die Zahlen ähnlich gut. Das ist auch der Verdienst des jahrzehntelangen Engagements vieler couragierter Menschen. Menschen wie Ihnen. Doch das reicht noch nicht. Gerade jetzt, in Zeiten, wo der Gegenwind gegen Akzeptanz und Gleichberechtigung stärker wird, brauchen wir ein klares Zeichen, dass alle Menschen die gleichen Rechte haben. Denn es ist leider so: Die Akzeptanz hat Grenzen – noch. 38,4 Prozent der Menschen empfinden es laut der Umfrage als unangenehm, wenn zwei Männer sich in der Öffentlichkeit küssen, bei Frauenpaaren sieht es ähnlich aus. Der Gesetzgeber muss endlich über seinen Schatten springen, um das Klima zu ändern: Als erstes bei der Eheöffnung. Es wäre ebenfalls längst an der Zeit, den Schutz vor Benachteiligung aufgrund der sexuellen Orientierung auch in Artikel 3 GG aufzunehmen. Auch die Grund- und Menschenrechte trans* und intersexueller Menschen sind noch lange nicht gewährt! Wir alle sollten die CSD-Saison nutzen, gemeinsam lautstark für gleiche Rechte einzutreten. Ich wünsche dem HAMBURG PRIDE alle denkmögliche Unterstützung. Denn es gilt: Je vielfältiger, desto stärker.

Christine Lüders Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes

Foto: ADS

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TITEL

Premiere in Hamburg: Gemeinsam mit der queeren Community demonstrierte 2016 auch erstmals die Türkische Gemeinde beim CSD.

FREMDE ODER FREUNDE

„KOMMT MIT UNS!“ – AUF WEN KANN DIE QUEERE COMMUNITY WIRKLICH ZÄHLEN?

Darf man sich mit denen gemein machen? Als im vergangenen Jahr erstmals die Türkische Gemeinde am CSD teilnahm und sich im Zuge dessen auch der Rat der Islamischen Gemeinschaften in Hamburg (Schura) in einer Erklärung mit dem CSD solidarisierte, sorgte das nicht nur für Zustimmung in der Community. Vereinzelt war von „IslamAppeasement“ unseres Vereins die Rede. Dabei hatte der Schura-Vorsitzende Mustafa Yoldas ausdrücklich betont, dass man akzeptieren müsse, dass es in dieser Gesellschaft eine breite Vielfalt an Partnerschaften und Lebensformen außerhalb der klassischen Ehe zwischen Mann und Frau gebe: „Wichtig ist, dass man sich respektiert.“ Denn, so Yoldas: „Auch wir Muslime müssen uns mit den gesellschaftlichen Realitäten auseinandersetzen.“ Die Schura vertritt in Hamburg 50.000 Muslime, die Hälfte davon sind Türken. Ein Statement von Gewicht.

Der Erzbischof als Verbündeter? Gewiss, die Schura vertritt lediglich rund ein Drittel der in Hamburg lebenden Muslime, und längst nicht alle stehen der queeren Community oder gar dem CSD so offen gegenüber wie der Vereinsvorstand. Homophobie ist auch unter Muslimen verbreitet, in vielen islamisch geprägten Staaten wird Homosexualität verfolgt und bis hin zur Todesstrafe kriminalisiert (in nicht islamisch geprägten Staaten allerdings auch). Aber soll man deshalb den Wohlmeinenden die Hand nicht entgegenstrecken, sie nicht darin bestärken, diesen Weg weiterzugehen?

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Würde ernsthaft jemand fordern, alle Christen vom CSD auszuschließen, weil Homosexualität für Evangelikale des Teufels ist und in der offiziellen katholischen Lehre als hochgradig unmoralisch gilt? Hamburg Pride e. V. hat im vergangenen Jahr den Dialog mit dem Erzbistum Hamburg aufgenommen, um mit Vertreter_innen der katholischen Kirche genau darüber ins Gespräch zu kommen: In was für einer Gesellschaft wollen wir eigentlich leben, wie können wir gegenseitig Verständnis und Respekt für einander aufbauen, wo liegen die Grenzen der Gemeinsamkeit – und wo die Chancen des Verschiedenseins? Deshalb wird sich Erzbischof Stefan Heße in diesem Jahr vermutlich nicht gleich in die CSD-Demonstration einreihen. Eingeladen aber wird er, wie viele andere Persönlichkeiten, Vereine, Institutionen in Hamburg. Denn der CSD 2017 ist mehr denn je eine Einladung an die gesamte Stadtgesellschaft, sich einzureihen, sich solidarisch zu zeigen – und nicht nur am Rand zu stehen und zu staunen, was es abseits des Heteronormativen alles gibt. Es wird spannend sein zu beobachten, wer die Einladung annimmt und auf welche „Straight Allies“ die Community setzen kann. „Über 80 Prozent der Menschen in Deutschland sind für die Ehe für alle. Beim gemeinsamen Adoptionsrecht sind die Zahlen ähnlich gut“, schreibt die diesjährige Schirmherrin des HAMBURG PRIDE in ihrem Grußwort. „Doch das reicht noch nicht“, betont Christine Lüders, die Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes. „Gerade jetzt, in Zeiten, wo der Gegenwind gegen Akzeptanz und Gleichberechtigung

Foto: Martin Stiewe


TITEL

MAINFLOOR (POP, URBAN, R’N’B, MASHUP)

DJ BERRY E.

GLORIA VIAGRA BEAUTY & THE BEATS stärker wird, brauchen wir ein klares Zeichen, dass alle Menschen die gleichen Rechte haben.“ Da heißt es: Zusammenstehen – gemeinsam für die Werte einer freien, gleichen und offenen Gesellschaft. Übrigens weit über das Ehe-Thema hinaus. Kommt mit uns! Wenn wir eine solche Einladung aussprechen, dann werden wir auch Bündnispartner_ innen finden, die dieses klare Zeichen, das Christine Lüders erhofft, ebenfalls einfordern.

Heteros: Wir brauchen auch Euch! Als ich im vergangenen Jahr zum CSD-Empfang im Hamburger Rathaus sprechen durfte, habe ich zum Ende einen Appell formuliert, der – ohne, dass ich das damals ahnen konnte – das diesjährige CSD-Motto schon vorwegnahm: „Liebe Heteros, zum Schluss auch an Euch die Aufforderung: Macht unsere Anliegen konsequent auch zu Euren Anliegen. Jubelt uns nicht nur dafür zu, dass wir unsere Vielfalt sichtbar machen. Macht selber sichtbar, dass Ihr für unsere Rechte einsteht. Werdet ein aktiver Teil unserer Demo. Und vor allem: Hört nicht auf damit – auch über den CSD hinaus! Hört auf es hinzunehmen, dass in diesem Land eben nicht alle Menschen vor dem Gesetz gleich sind, wie es das Grundgesetz formuliert, oder gleichbehandelt werden. Seid laut! Denn wir brauchen auch Euch!“ Das war deutlich motiviert von dem wachsenden Erfolg der Rechtspopulisten, von der Debatte, die von „Demo für alle“ und „besorgten

Foto: Burghard Mannhöfer

LABOR (ELECTRO, TECHNO)

DJ HILDEGARD DJ TOBICÉ ORANGE LOUNGE (80ER, 90ER, SCHLAGER)

FRAU HOPPE DJ RICO REMIX 3 FLOORS, CHILLOUT-LOUNGES, DACHTERRASSE, BEACHCLUB, FOODTRUCKS, POOL UND GROSSES OUTDOORAREAL VVK 12 EURO, AK 15 EURO, HVV-TICKET IM PREIS ENTHALTEN. VVK AB 3. JULI IM LAGERHAUS (LANGE REIHE 27), KYTI VOO (LANGE REIHE 82) UND ONLINE AUF AHOI-EVENTS.TICKETS.DE (ZZGL. VVK-GEBÜHR) SOWIE AM 4. UND 5. AUGUST AM STAND VON HAMBURG PRIDE E.V. AUF DEM CSD-STRASSENFEST. EDELFETTWERK, SCHNACKENBURGALLEE 202 (S3/S21 BIS EIDELSTEDT) PRIDEMAGAZIN 2017

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TITEL

Eltern“ losgetreten wurde, von den Wahlerfolgen der AfD. Der Rollback, der sich hier zusammenbraute, und der durch das mörderische Attentat von Orlando eine weitere dramatische wie brutale Zuspitzung erfuhr, bekam plötzlich ein Gesicht, oder besser: viele Gesichter und Namen. Daran hat sich bis heute nichts geändert, auch wenn im Frühsommer 2017 vielleicht weniger laut über Petry, Storch & Co. geredet wird als noch im Jahr zuvor. In der Zwischenzeit jedoch ist die AfD in weitere Landesparlamente eingezogen, hat sich weiter klar positioniert

Gemeinsam gegen Rechtspopulisten Mit ihrer „Magdeburger Erklärung“ etwa untermauerte die Partei den homophoben Kampfbegriff der so genannten „Frühsexualisierung“ mit einem zweiseitigen Thesenpapier, zu dessen Erstunterzeichner_innen auch die beiden Hamburger AfD-Bürgerschaftsabgeordneten Dr. Dr. Joachim Körner und Dr. Alexander Wolf gehören. Sie fordern unter anderem, dass an Schulen die „klassische Familie“ und die Ehe aus Mann und Frau als „primäres Lebensziel“ vermittelt werden solle. Als „Keimzelle der Gesellschaft“ garantierten diese den „Erhalt unseres Volkes, unseres Staates und unserer Nation“. Mit ihrer Erklärung wandte sich die Partei „entschieden gegen alle Versuche, andere Formen des Zusammenlebens und Sexualverhaltens gleichwertig neben Ehe und Familie zu stellen“. Eindeutiger kann man sich nicht gegen eine vielfältige und akzeptierende Gesellschaft stellen.

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Das gilt weit über den Bereich der sexuellen Minderheiten hinaus. AfD, Pegida und Co. haben uns gezeigt, dass die Angriffe von rechts alle meinen: Geflüchtete und Zugewanderte, Muslime oder Juden, Menschen mit nicht weißer Hautfarbe, Homosexuelle, Trans* und so weiter. Wer gegen Minderheiten hetzt, hetzt gegen die gesamte Gesellschaft. Deshalb ist es an der ganzen Stadtgesellschaft, den Zusammenhalt gegen rechts herzustellen, Gemeinsamkeiten zu suchen, Differenzen zu benennen und da, wo es passt, Bündnisse zu schmieden. Nicht erst nach der Öffnung der Ehe, sondern jetzt – hier und heute. Denn Diskriminierung ist keine Alternative, aber jene, die sich als Alternative für unser Land gerieren, haben sich der Diskriminierung und Ausgrenzung verschrieben. Geben wir ihnen keine Chance! Stefan Mielchen

Gemeinsam für Sichtbarkeit: Hamburg Pride e. V. hat 2016 Geflüchtete aus ganz Deutschland zum CSD eingeladen, um ihre Anliegen zu transportieren.

Foto: Burghard Mannhöfer



KAMPAGNE

Mottofindung im MHC: In zwei Workshops fanden Vereinsmitglieder und Menschen aus der Community den CSD-Slogan 2017.

MITTENDRIN STATT NUR DABEI KOMMT MIT UNS: DIE KAMPAGNE ZUM HAMBURG PRIDE 2017

Im Herbst, kurz nach dem letzten CSD lädt, Hamburg Pride e. V. die Community alljährlich zum Brainstorming über das kommende Motto ein. Der lange Vorlauf ist notwendig, um rechtzeitig eine Agentur zu motivieren, den Claim in eine Kampagne zu gießen. Und das auch noch pro bono. In diesem Jahr brachte sich die Ateliergemeinschaft Das Geschoss selbst ins Spiel – ein Glücksfall. Mehr noch: Anders als in den Vorjahren waren die Grafiker_innen bereits in die Mottofindung involviert. Und die war kompliziert genug. Was sollte im Jahr der Bundestagswahl die Botschaft sein, die der HAMBURG PRIDE aussendet? Sollte der Fokus auf der Ehe für alle liegen, oder wäre dies zu eng? Sollte das Motto als Wahlaufruf zu verstehen sein, als Absage an die Große Koalition, die die Gleichstellung nicht vorangebracht hat? Oder sollte ein ganz anderer Schwerpunkt gesetzt werden?

Eine Einladung an die Stadtgesellschaft Mit Hilfe des Coaches Jonathan Briefs vom Kölner Pride Salon, der die Mottofindung moderierte, einigten sich die Beteiligten auf: „Kommt mit uns! Diskriminierung ist keine Alternative.“ Das Geschoss interpretierte diese Botschaft mit einem riesigen Wimmelbild an Figuren, die diese Aufforderung einrahmen. Denn das Motto ist eine Einladung an die gesamte Stadtgesellschaft, sich mit dem CSD zu verbinden: für eine freie, gleiche und solidarische Gesellschaft, für Weltoffenheit und die Akzeptanz von Verschiedenheit, für geschlechtliche Vielfalt und die Gleichstellung sexueller Minderheiten. Denn dies scheint aktuell eine besonders große Herausforderung zu sein, um sich gegen Rechtsruck und Minderheitenfeindlichkeit zur Wehr zu setzen. 10

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Die detailreich ausgestalteten Figuren auf dem Kampagnenmotiv spiegeln die gesellschaftliche Vielfalt im Hinblick auf viele Aspekte wider, darunter eben besonders sexuelle Orientierungen und geschlechtliche Identitäten. Gemeinsam solidarisieren sie sich um den Aufruf „Kommt mit uns“. Das Künstlerkollektiv übersetzte dieses Motto spielerisch in ein lebhaftes Motiv, das dazu einlädt, genauer hinzusehen, und sich gegen vereinfachende Stereotype und Vorurteile wendet. Die Kampagne 2017 ist eine klare Positionierung gegen Ausgrenzung und gegen den Populismus der vermeintlich einfachen Lösungen.

DIE KREATIVEN HINTER DER KAMPAGNE Das Geschoss ist eine Ateliergemeinschaft im Hamburger Osten. Innerhalb der Gemeinschaft arbeitet jede_r an eigenen Projekten mit unterschiedlichen gestalterischen Schwerpunkten. Darüber hinaus finden sich immer wieder Mitglieder in wechselnden Konstellationen zusammen, um gemeinsam an Projekten zu arbeiten. Für Hamburg Pride arbeiteten Eva Dietrich, Timo Durst, Ann Eckert, Johannes Kempe, Jens Paulsen und Stefan Mosebach miteinander. Die Motivation: eine visuell eigenständige und ansprechende Kampagne zu gestalten und ein Zeichen für Vielfalt zu setzen.

Fotos: Stefan Mielchen


POLITISCHE FORDERUNGEN

G E S TA L T U N G : G E S C H O S S . O R G

Diskriminierung ist keine Alternative: Das Kampagnenmotiv des HAMBURG PRIDE 2017.

P R I D E W E E K 28.07. – 06.08.2017 C S D- PA R A D E 05.08.2017 S T R AS S E N F E S T 04.08. – 06.08.2017

POLITISCHE FORDERUNGEN

WWW.HAMBURG-PRIDE.DE

SUPERIOR

RUBIN HAMBURG

HAMBURG PRIDE E. V. RUFT AM 5. AUGUST ZUR CSD-DEMONSTRATION AUF. DAS SIND UNSERE POLITISCHEN FORDERUNGEN:

1.

Wir fordern die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare.

2.

Bis zur Öffnung der Ehe fordern wir die volle rechtliche Gleichstellung der Eingetragenen Lebenspartnerschaft.

3.

Wir fordern das volle Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare sowie den gleichberechtigten Zugang zur Reproduktionsmedizin.

4.

Wir fordern die Ergänzung des Artikels 3 des Grundgesetzes um das Merkmal „sexuelle Identität“.

5.

Wir fordern ein ausdrückliches Verbot der Diskriminierung von Trans*- und intersexuellen Menschen sowie umfassende Maßnahmen, um deren Lebensbedingungen zu verbessern.

6. Wir fordern sogenannte Hassverbrechen aufgrund der sexuellen Orientierung bzw. Identität explizit im deutschen Strafrecht zu verankern und weitere Maßnahmen zur Bekämpfung von Homound Transphobie zu ergreifen.

7.

Wir fordern die Entschädigung und bundesweite Rehabilitierung der nach § 175 verurteilten Homosexuellen und die Aufhebung der entsprechenden Urteile noch in der laufenden Legislaturperiode endgültig zu verabschieden.

8. Wir fordern die Aufhebung des Blut- und Organspendeverbotes für Männer, die Sex mit Männern haben.

9.

Wir fordern die weltweite Einhaltung der Menschenrechte für Homosexuelle, Trans*, bi- und intersexuelle Menschen.

10.

Wir fordern die Umsetzung des vom Europaparlament beschlossenen Lunacek-Berichtes zur Bekämpfung von Homophobie und Diskriminierung aus Gründen der sexuellen Orientierung und der Geschlechtsidentität.

11.

Wir fordern eine menschenwürdige Behandlung und Unterbringung von LGBTI-Geflüchteten in Hamburg sowie eine bedarfsgerechte Finanzierung von Beratungs-, Wohn- und Hilfsangeboten.

12.

Wir fordern vom Hamburger Senat die kontinuierliche Umsetzung der im Aktionsplan zur Bekämpfung von Homo- und Transphobie aufgeführten Maßnahmen.

13.

Wir fordern eine aktive Aufklärungs- und Bildungspolitik sowie die bundesweite Verankerung sexueller Vielfalt als Bestandteil der Lehr- bzw. Bildungspläne. Wir fordern ein kontinuierliches Engagement des Hamburger Senats zur Aufklärung über gleichgeschlechtliche Lebensweisen und sexuelle Vielfalt an Hamburger Schulen sowie die Ausweitung der Lehrpläne auf die Geschichte von LGBTI.

14.

Wir fordern die aktive Förderung der Aufarbeitung der LGBTIGeschichte, insbesondere der Homosexuellen-Verfolgung, durch Stadt, Land und Bund.

15.

Wir fordern den Hamburger Senat auf, die Mittel der Jugendarbeit für LGBTI stetig den tatsächlichen Erfordernissen anzupassen.

16.

Wir fordern den Hamburger Senat auf, die Mittel für die HIVPrävention und der sie tragenden Projekte endlich den tatsächlichen Erfordernissen anzupassen.

17.

Wir fordern, dass das Hamburgische Seniorenmitwirkungsgesetz so novelliert wird, dass die Mitwirkung älterer Lesben und Schwulen im Landesseniorenbeirat.

18.

Wir fordern die Berücksichtigung der LGBTI-Community bei der Besetzung des NDR-Rundfunkrates sowie in der Arbeit des Medienrats der Landesmedienanstalt Hamburg und Schleswig-Holstein. Eine ausführliche Version mit Begründungen und Erläuterungen der Forderungen gibt es auf www.hamburg-pride.de/forderungen

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POLITIK

JA, NEIN,VIELLEICHT DIE UNION MAUERT BEI DER EHE FÜR ALLE, DIE GRÜNEN MACHEN SIE ZUR KOALITIONSBEDINGUNG.

Kommt die Ehe für alle, oder kommt sie nicht? In der jetzt zu Ende gehenden Legislaturperiode hat es mehrere Anläufe gegeben, das letzte große Thema der Homosexuellen-Gleichstellung abzuräumen. CDU und CSU verhinderten eine offene Abstimmung im Bundestag. Die Union hielt am Koalitionszwang fest, die Sozis nahmen es hin – Lesben und Schwule schauten in die Röhre. Ob der Versuch der Grünen-Fraktion, eine Abstimmung gerichtlich anordnen zu lassen, erfolgreich sein kann, war bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch offen; auf ihrem Parteitag machten die Grünen zwischenzeitlich die Ehe für alle zur Koalitionsbedingung.

Merkel sieht es allerdings nicht aus. Eine klare Ansage fehlt überdies. Die Ehe für alle als unumstößliche Bedingung für einen Koalitionsvertrag? So weit mochte Martin Schulz im SIEGESSÄULE-Interview nicht gehen: „Die Karten werden am 24. September neu gemischt. Dann gilt: Je stärker die SPD aus den Wahlen hervorgeht, desto größer ist die Chance, das endlich auch durchzusetzen.” Ob der SPD-Parteitag ebenfalls eine Koalitionsbedingung nach Grünen-Vorbild beschließt, war bei Redaktionsschluss noch nicht klar.

Ohne gerichtlichen Zwang tut sich vor der Bundestagswahl nichts mehr – auch wenn es eine rechnerische Mehrheit aus SPD, Grünen und Linken immer gab, die eine Ehe für alle befürwortet und ermöglicht hätte. Doch die SPD bleibt hart: „In einer Koalition kann man keine Politik gegen den Koalitionspartner machen“, betonte SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz im Interview mit dem Berliner Magazin SIEGESSÄULE und erteilte damit all jenen eine Absage, die angesichts der Mehrheitsverhältnisse mehr Mut von den Genoss_innen erwarteten. „Wir haben bei den Koalitionsverhandlungen 2013 versucht, die Union aus ihrer homophoben Ecke zu holen. Es ist uns nicht gelungen, aber natürlich bleiben wir dabei: Wir wollen die Öffnung der Ehe.“

Auch FDP-Spitzenkandidat Christian Lindner weigert sich, die Unverhandelbarkeit der Ehe für alle vor der Wahl zu versprechen. „Wir sind für die vollständige Gleichstellung. Das schließt das Adoptionsrecht ein“, sagte der liberale Spitzenmann dem queeren NRW-Magazin FRESH, fügte aber an: „Ich werde jetzt keine einzelnen Koalitionsbedingungen stellen.“ Eine erneute Regierungsbeteiligung der Liberalen ist daher längst kein Garant für die Durchsetzung der auch von den Liberalen gewollten Ehe für alle. Währenddessen kann sich Angela Merkel entspannt zurücklehnen. Egal, ob Grüne, FDP oder SPD mit ihr koalieren wollen oder müssen – ihr bisheriges Nein treibt den Preis für die künftigen Partner weiter nach oben. Wer auch immer sich am Ende dafür feiern lassen möchte, die Gleichstellung gegen die Konservativen durchgesetzt zu haben, wird der Kanzlerin andere Zugeständnisse machen müssen. Die Union wird sich das teuer abkaufen lassen. Ob die Interessen von Lesben und Schwulen den potenziellen Koalitionspartner_innen da wirklich wichtig genug sind?

Ob die Sozialdemokraten nach dem 24. September überhaupt in die Verlegenheit kommen, über eine Regierungsbeteiligung zu verhandeln, steht in den Sternen. Natürlich kann sich im Wahlkampf noch vieles bewegen, nach einem Sieg des Herausforderers von Angela

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Auch die FDP verspricht nichts

Foto: Deutscher Bundestag / Thomas Trutschel (photothek.net)


POLITIK

SCHLUSS MIT LUSTIG AKTIONSTAG ZUR BUNDESTAGWAHL: „5 VOR 12: WIR SIND UNVERHANDELBAR“ „5 vor 12: Wir sind unverhandelbar“: Unter diesem Motto findet eine Woche vor der Bundestagswahl ein deutschlandweiter Aktionstag statt, mit dem die Forderungen der LGBTI-Community noch einmal bekräftigt werden sollen. Auch Hamburg Pride beteiligt sich an der Aktion des CSD Deutschland e. V. mit einer Kundgebung auf dem Hamburger Gänsemarkt. Dort wollen wir am Samstag, 16. September der Forderung nach einer Ehe für alle Nachdruck verleihen und für eine aktive Anti-Diskriminierungspolitik werben. Geplant sind Kundgebungen und Infostände u.a. in Berlin, Köln, Stuttgart, Frankfurt und Mannheim; weitere Städte sollen folgen. „Die kommende Bundestagswahl wird entscheiden, ob die Bundesregierung die Ehe für alle weiterhin blockiert, oder ob Deutschland in der Gleichstellungspolitik endlich Fakten schafft“, erklärt hierzu Stefan Mielchen, Erster Vorsitzender von Hamburg Pride e. V. „Über 80 Prozent der Deutschen befürworten die Ehe für alle. Die Union und Bundeskanzlerin Angela Merkel stellen sich dem mit aller Macht dagegen. Das muss ein Ende haben!“ Der Aktionstag soll nicht nur mit dem Aufruf verbunden werden, unbedingt zur Wahl zu gehen, so Mielchen: „Wir fordern alle Parteien dazu auf, vor der Wahl verbindlich und unmissverständlich zu erklären, dass sie einen Koalitionsvertrag nur dann unterzeichnen, wenn die Ehe für alle darin eindeutig enthalten ist. Die Zeit der Ausreden ist vorbei: Wir sind unverhandelbar!“ Der Aktionstag soll überdies mit dem Aufruf verbunden werden, nur Parteien zu wählen, die für eine freie, offene, demokratische und vielfältige Gesellschaft stehen. Mielchen: „Wir erleben aktuell einen Rechtsruck, der die Erfolge der Emanzipationsbewegung der vergangenen Jahre und Jahrzehnte zurückzudrehen droht. Die Kundgebungen am 16. September sollen daher symbolisch um 5 Minuten vor 12 Uhr beginnen.“

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POLITIK

WAS FOLGT AUS ORLANDO? HOMOPHOBIE ALS HERAUSFORDERUNG: EIN BUCH AUS DEM VERLAG MÄNNERSCHWARM UND DIE DISKUSSION DAZU IM PRIDE HOUSE.

„Unser Kampf hört nie auf.“ Mit diesem Zitat traf „Welt“-Autor Adriano Sack in einem Artikel kurz nach dem mörderischen Anschlag auf das „Pulse“ in Orlando einen Nerv. Am 12. Juni 2016 waren dort 49 Menschen ums Leben gekommen, die Tat prägte weltweit die PrideDemonstrationen. Auch in Hamburg. Mehr als ein Jahr später scheint Orlando jedoch fast schon wieder vergessen. „Wenn wir den Satz vom nicht endenden Kampf ernst nehmen, müssen wir uns neu sortieren“, findet Detlef Grumbach vom Verlag Männerschwarm.

für eine bessere Welt sich mit dem Kampf um bessere Arbeits- und Lebensverhältnisse verknüpft.“ Werner Hinzpeter bleibt da skeptisch: „Wer heute Lesben oder Schwule – also die zahlenmäßige Mehrheit der queeren Gemeinschaft – fragt, was sie sich politisch in Deutschland noch wünschen, dürfte von den meisten außer der Forderung nach Ehe und Adoptionsrecht für alle nicht mehr viel hören.“

Er ist Herausgeber des Sammelbandes „Demo. Für. Alle.“, dessen Untertitel „Homophobie als Herausforderung“ den inhaltlichen Weg weist: Wie geht die queere Community, wie geht die politische Emanzipationsbewegung mit den gesellschaftlichen Bedingungen wachsender Minderheitenfeindlichkeit um? Welche Strategien gibt es, wenn die Zeiten unsicherer werden, wenn „uns“ verstärkt Ablehnung und Gewalt begegnen, während Angela Merkels Bauchgefühl die völlige rechtliche Gleichstellung verhindert?

Für Detlef Grumbach ist das wenig überraschend: Ein Teil der Community – und das dürfte kein ganz kleiner sein – verlasse sich auf Fachpolitiker_innen in den Parlamenten. „Das Politikum der CSD-Paraden besteht in erster Linie noch darin, dass sie für massenhafte Sichtbarkeit der Queers sorgen – auch jener, die sich nicht durch die Forderung der rechtlichen Gleichstellung repräsentiert fühlen.“ Wo aber soll es künftig hin gehen? „Demo. Für. Alle.“ bietet reichlich Anregungen, sich darüber Gedanken zu machen. Bei einer gemeinsamen Veranstaltung von Männerschwarm und Hamburg Pride besteht Gelegenheit, sich auszutauschen. Es diskutieren unter anderem Herausgeber Detlef Grumbach, Autor Bodo Niendel, Hamburg-Pride-Vorsitzender Stefan Mielchen und weitere Gäste (die bei Redaktionsschluss noch nicht feststanden).

Das Buch bietet keine Lösung, aber zahlreiche Standpunkte. Neben Herausgeber Grumbach finden sich 13 Autor_innen, die aus unterschiedlichen Perspektiven der Frage nachgehen, was zu tun sei. Dass dies mehrheitlich schwule Männer sind, war nicht beabsichtigt, ist aber schade. So ist das Buch vor allem eine Bestandsaufnahme schwulen Lebens in Deutschland anno 2017. „Die Präsenz rechtspopulistischer Themen und Stimmungen in der Gesellschaft und die ihnen innewohnende Homo- und Transfeindlichkeit ist derzeit quasi unansweichlich“, schreibt beispielsweise Ansgar Drücker und konstatiert: „Die schwule Community ist der damit verbundenen Herausforderung noch nicht gewachsen.“ Eine Sichtweise, die auch von Bodo Niendel geteilt wird. Er plädiert dafür, nicht nur auf die Fragen von Menschen- und Bürgerrechten zu blicken, sondern die Bedrohung von rechts mit der sozialen Frage zu verknüpfen. Die Bewegung müsse vermitteln, „dass unser Streiten

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Wo kann es mit der Bewegung künftig hingehen?

„DEMO. FÜR. ALLE.“ PODIUMSDISKUSSION ZUM GLEICHNAMIGEN BUCH AUS DEM VERLAG MÄNNERSCHWARM MIT DETLEF GRUMBACH, BODO NIENDEL, STEFAN MIELCHEN U.A. Sonntag, 30. Juli, 19:00 Uhr Pride House, An der Alster 40 Veranstalter: Männerschwarm Verlag, Hamburg Pride e. V.

Foto: Verlag Männerschwarm


POLITIK

Die Kandidat_innen im Uhrzeigersinn: Marcus Weinberg (CDU), Katja Suding (FDP), J­ ohannes Kahrs (SPD), Anja Hajduk (Bündnis 90/Die Grünen) und in der Mitte Zaklin Nastic (Die Linke).

FARBE BEKENNEN PODIUMSDISKUSSION ZUR BUNDESTAGSWAHL IM MHC

Wer regiert Deutschland in den kommenden vier Jahren – und was ­bedeutet dies aus der Sicht von LGBTI? Mit welchen Positionen gehen die Parteien in den Wahlkampf, und wie stehen Hamburgs Bundestagskandidat_innen zu Themen der Gleichstellung? Diesen Fragen geht eine Podiumsdiskussion im MHC auf den Grund: „Farbe bekennen“ lautet deren Motto am 30. August. Unter der Moderation von Stefan Mielchen (Hamburg Pride) stellen sich folgende Politiker_innen der Diskussion: Anja Hajduk (MdB, Bündnis 90/Die Grünen), Katja Suding (MdHB, FDP), Zaklin Nastic (MdBV, Die Linke), Johannes Kahrs (MdB, SPD) und Marcus Weinberg (MdB, CDU). Veranstalter ist die LAG Lesben und Schwule Hamburg. Diskutiert wird vor dem Hintergrund der sieben Forderungen, die der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) zur Bundestagswahl 2017 aufgestellt hat. Motto: „Blockaden brechen – Respekt wählen! Gemeinsam für Freiheit und gleiche Rechte“. Neben der Ehe für alle stehen dabei unter anderem der gesetzliche Diskriminierungsschutz oder die Einhaltung von Menschenrechten auch in anderen Staaten im Mittelpunkt, sowie eine Reihe weiterer spannender Themen. Und natürlich wird auch das Publikum Gelegenheit haben, Fragen zu stellen und den Kandidat_innen auf den Zahn zu fühlen. Mittwoch, 30.8., 19:00 Uhr Magnus-Hirschfeld-Centrum (MHC), Borgweg 8

Foto: Frank P. Wartenberg, Dr. Borwin Lueth, Sven Teschke, FDP, Linksfraktion Eimsbüttel

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POLITIK

DIE SCHANDE

Protest gegen die Schwulenverfolgung in Hamburgs Partnerstadt St. Petersburg: Am 1. Mai wurden dort mehrere Demonstrant_innen festgenommen.

BRUTALE VERFOLGUNG VON SCHWULEN IN TSCHETSCHENIEN

Die Menschenrechtssituation für Homosexuelle in der russischen Kaukasusrepublik Tschetschenien hat in diesem Jahr dramatische Ausmaße angenommen. Von der letzten Februarwoche und mindestens bis in die erste Aprilwoche hinein trieb die Polizei mutmaßlich schwule Männer zusammen, hielt sie tagelang, teilweise sogar über Wochen an geheimen Orten fest, berichtet die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch. Dort wurden sie gefoltert, erniedrigt und ausgehungert, um Informationen über andere mutmaßlich schwule Männer zu erpressen. Die meisten Opfer wurden an ihre Familien übergeben, wodurch ihre sexuelle Orientierung offenbart und ihre Angehörigen indirekt zu „Ehrenmorden“ animiert wurden.

Macron sprachen das Thema bei Treffen mit Russlands Staatspräsident Wladimir Putin an. Die russischen Behörden hatten die Berichte über die Gewaltakte zunächst abgestritten. Als der internationale Druck wuchs, leiteten mehrere Behörden Untersuchungen ein und Präsident Wladimir Putin versprach, mit dem Generalstaatsanwalt und dem Innenminister über die Vorwürfe zu sprechen. Die tschetschenische Führung stritt jedoch vehement ab, dass es in Tschetschenien überhaupt Homosexuelle gebe; sie beschimpfte und bedrohte wiederholt Journalisten und Menschenrechtler, die das Thema ansprachen.

Die Männer haben in Tschetschenien ein schreckliches Martyrium erlebt, erklärt Graeme Reid, Direktor der Abteilung für Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender bei Human Rights Watch. „Der Kreml trägt die Pflicht, die Verantwortlichen für die Gewalt zur Rechenschaft zu ziehen und alle Menschen in Russland ungeachtet ihrer sexuellen Orientierung zu schützen.“ In einem 42-seitigen Bericht hat die Menschenrechtsorganisation persönlichen Befragungen von Opfern dokumentiert.

Viele der betroffenen Männer flohen nach ihrer Freilassung aus Tschetschenien. In Russland droht ihnen jedoch die doppelte Gefahr einer Verfolgung und Misshandlung durch tschetschenische Sicherheitskräfte und durch ihre eigenen Angehörigen. Ein erster Mann aus Tschetschenien gelangte zwischenzeitlich nach Deutschland: „Der Betroffene konnte am 6. Juni nach Deutschland ausreisen“, teilte das Auswärtige Amt mit. „Wir sind froh, dass wir in besonders schwierigen Fällen helfen können.“ Weitere Homosexuelle aus Tschetschenien sollen möglicherweise bald folgen. Bis Ende Mai wurden von dort zwar keine neuen Entführungen gemeldet, einige der betroffenen Männer befinden sich jedoch nach Informationen von Human Rights Watch weiter in Haft.

Auch Hamburg Pride e. V. wandte sich mit einem Brief unter anderem an Bundesaußenminister Sigmar Gabriel und die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Bärbel Kofler, um eine politische Intervention Berlins zu fordern. Immerhin: Sowohl Bundeskanzlerin Angela Merkel als auch der französische Staatspräsident Emanuel

Die tschetschenische Gesellschaft ist mehrheitlich muslimisch und äußerst konservativ. Homosexualität wird gemeinhin als tiefe Schande für die Familienehre betrachtet. Dies wurde von hochrangigen tschetschenischen Funktionären noch bestärkt, als sie öffentlich Ehrenmorde an schwulen und bisexuellen Männern begrüßten.

Ein schreckliches Martyrium

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POLITIK

GAY20GIPFEL HAMBURG PRIDE RUFT ZUR KUNDGEBUNG AUF Am 7. und 8. Juli findet in Hamburg das G20-Treffen der Staats- und Regierungschefs statt. Hamburg Pride will mit einer eigenen Kundgebung ein Zeichen setzen – der GAY20-Gipfel soll daran erinnern, dass es um die Menschenrechte in zahlreichen Teilnehmerstaaten dramatisch schlecht steht. Die öffentliche Misshandlungen Homosexueller mit Stockhieben in Indonesien, die Anti-Homosexuellen-Gesetze in Russland, die Todesstrafe auf Homosexualität in Saudi-Arabien, die massive Polizeigewalt gegen Trans*- und Gay-Prides in Istanbul und der drohende Rollback an Homo- und Trans*-Rechten durch US-Präsident Donald Trump: „Wir können und wollen zu all dem nicht schweigen, wenn die Repräsentanten all dieser Länder in unserer Stadt sind“, erklärt Stefan Mielchen, Erster Vorsitzender von Hamburg Pride e. V.. Daher ruft der Verein zu einer Kundgebung am Freitag, 7. Juli um 18:30 Uhr auf dem Spielbudenplatz im Rahmen des Friedensfestes

Foto: Angelika Kohlmeir, privat

„GetUp – StandUp“ auf. Das genaue Programm stand bis Redaktionsschluss noch nicht fest, soviel aber ist sicher: Als Hauptredner_innen sprechen der Grünen-Politiker Volker Beck sowie voraussichtlich Haziran vom Istanbul Pride, die dort für die CSD-Demo verantwortlich ist. Eingebettet ist die Kundgebung in ein musikalisches Rahmenprogramm. Alle weiteren Infos sind zeitnah auf der Facebook-Seite von Hamburg-Pride und auf www.hamburg-pride.de zu finden.

Hamburg zeigt Haltung Außerdem ruft Hamburg Pride für den 8. Juli zur Demonstration eines breiten gesellschaftlichen Bündnisses unter dem Titel „Hamburg zeigt Haltung“ auf. Sie startet voraussichtlich am Samstag ab 12:30 Uhr am Meßberg in Richtung Fischmarkt. Aktuelle Infos gibt es auf www.hamburgzeigthaltung.de

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VIELFALT

TAKE UP YOUR SPACE CALLING ALL DYKES*: HAMBURGS ZWEITER DYKE* MARCH

Am Freitag vor der großen CSD-Parade ist es wieder soweit: Am Jungfernstieg startet Hamburgs zweiter Dyke* March, um laut, bunt und öffentlich für lesbische* Rechte und Interessen durch die Stadt zu ziehen. Ganz nach US-amerikanischem Vorbild, wo schon in den 70er Jahren homosexuelle Frauen* Lesbenmärsche ins Leben gerufen haben und heute bis zu 50.000 Frauen in San Francisco, New York und Chicago auf die Straße gehen, sind 2013 erstmals die Berliner*Innen mit 2.000 Demonstrant*Innen losgezogen, gefolgt von den Kölner*Innen 2015. Im vergangenen Jahr waren auch zum ersten Mal die Hamburger*Innen am Start. Unter dem Motto „lesbische Sichtbarkeit“ sind alle lesbitrans* Communities eingeladen, gemeinsam zu demonstrieren, sich zu solidarisieren und den Dyke* March als Plattform für individuelle Belange, Ziele und politische Forderungen zu nutzen. Das einst abwertende Wort „Dyke“, gilt heute als zurückerobert und steht nun für starke, selbstbewusste Lesben*, queere Frauen*, frauenliebende Frauen*, genderqueere Lesben und alle, die sich als oder mit Dykes* identifizieren. Dyke* steht für Gemeinschaft, für Solidarität, für radikalen Kampf. Dyke* steht nicht für Ausgrenzung, Hass oder Diskriminierung. Also, egal wie und mit wem Ihr lebt, woher Ihr kommt, wie Ihr ausseht, ob Ihr jung oder alt, cis, trans* oder inter, lipstick oder labellos seid, Roller oder Rollator fahrt, schließt euch uns an! Vanessa Lamm, Gila Rosenberg

Freitag, 4.8., 19:00 Uhr, Dyke* March Hamburg, Start am Jungfernstieg

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Fotos links: Fotos: JuLe / Foto rechts: Staatskanzlei RLP/ Elisa Biscotti


VIELFALT

NICHT MEHR ZEITGEMÄSS BUNDESRAT FORDERT MEHR RECHTE FÜR TRANSSEXUELLE

Auf Initiative der rheinland-pfälzischen Landesregierung hat der Bundesrat Anfang Juni die Bundesregierung aufgefordert, das geltende Transsexuellengesetz (TSG) aufzuheben und durch ein modernes Gesetz zu ersetzen. Wichtig sei insbesondere, die Selbstbestimmung bei der Geschlechterzuordnung zu stärken. Das derzeitige Gesetz sei „einfach nicht mehr zeitgemäß“, begründete Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD, Foto) den Vorstoß. In Deutschland werde bisher noch nicht hinreichend anerkannt, dass es neben den Geschlechtskategorien Mann und Frau auch andere Geschlechtsidentitäten gibt. Die Länder wollen vor allem die teure Begutachtungspflicht vor einer Vornamens- oder Personenstandsänderung abschaffen und durch ein Verwaltungsverfahren zur Anerkennung der Geschlechtsidentität ersetzen. „Wir möchten diese Begutachtungspflicht abschaffen, da sie für die betroffenen Menschen oft zum Spießrutenlauf

Foto: XXX

wird, den sie als entwürdigend erleben“, erklärte die rheinland-pfälzische Integrationsministerin Anne Spiegel (Grüne). In seiner Entschließung bedauert der Bundesrat, dass es an gesellschaftlicher Akzeptanz gegenüber diesen Menschen mangelt, ebenso an ausreichender gesundheitlicher Versorgung und angemessenen Regelungen. Noch immer werden ungeachtet der Bedenken des Deutschen Ethikrates medizinisch nicht indizierte Operationen an intersexuellen Kindern durchgeführt. Das Transsexuellengesetz ist seit seinem Inkrafttreten 1981 noch nie grundlegend reformiert worden. Teile davon wurden jedoch vom Bundesverfassungsgericht für verfassungswidrig erklärt. Die Entschließung wurde der Bundesregierung zugeleitet. Ob und wie schnell sie sich mit den Forderungen des Bundesrates befasst, ist allerdings offen.

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VIELFALT

ES GEHT NUR MIT VIELFALT MENSCHEN ACHTEN, FREIHEIT ERMÖGLICHEN, VIELFALT LEBEN – EINE HERAUSFORDERUNG FÜR UNS ALLE. PETRA SCHARNER WOLF ZUM HAMBURG-PRIDE-ENGA­ GEMENT DER OTTO GROUP

Die Zeiten haben sich deutlich gewandelt seit dem legendären Aufstand der Homosexuellen gegen Polizeiwillkür im Sommer 1969 in der New Yorker Christopher Street. Heute feiern Menschen, egal welcher sexuellen Orientierung, in zahlreichen Städten weltweit in Erinnerung an den Aufstand der sechziger Jahre alljährlich mit einer großen Parade den sogenannten Christopher Street Day. Er ist Symbol für die Befreiung sexueller Minderheiten aus gesellschaftlicher Abschottung und sozialer Diskriminierung; er ist Zeichen für Toleranz, Vielfalt, Freiheit, Selbstbestimmung und den kulturellen Wandel unserer Gesellschaft insgesamt; und er ist ein Appell an die vielen Länder, in denen Menschen noch immer aufgrund ihrer homosexuellen Orientierung ausgegrenzt und verfolgt werden.

Diskriminierung ist wieder salonfähig

Petra Scharner Wolf ist seit 2015 ­ onzern-Vorständin Finanzen, Controlling, K Personal der Hamburger Otto Group. Sie ist verheiratet und Mutter von zwei Kindern.

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Doch der Christopher Street Day reicht über sein ursprüngliches Anliegen weit hinaus. Polarisierung und Diskriminierung sind im öffentlichen Diskurs nicht nur in den Sozialen Medien, sondern auch im politischen Diskurs, wieder salonfähig geworden. Unser aller Engagement für den Erhalt unserer Grundwerte, für die Freiheit des Einzelnen, für Toleranz und Respekt dem Andersdenkenden und Andersgläubigen gegenüber und gegen jedwede Art der Diskriminierung, ist heute wichtiger denn je. Wir alle sollten uns dafür verantwortlich fühlen, dass Tendenzen der Spaltung und Polarisierung, der Benachteiligung von Minderheiten und Ausgrenzung anders Denkender in unserer Gesellschaft keinen Raum finden. Dabei geht es um nichts weniger als den Erhalt des zivilen Bewusstseins für den Wert einer vielfältigen und offenen Gesellschaft, eines gleichberechtigten Miteinanders und eines demokratischen Selbstverständnisses.

Fotos: Otto-Pressebild


VIELFALT

Unternehmen sind Teil der Gesellschaft

Globalisierung, Digitalisierung, demografischer Wandel: der rasante Wandel stellt Unternehmen heute tagtäglich vor erhebliche Herausforderungen. Vor allem unsere Kunden erwarten von uns, dass wir immer schneller auf ihre unterschiedlichen Bedürfnisse eingehen. Ebenso vielfältig wie unser Angebot müssen deshalb auch die Mitarbeiter sein, die unser Geschäft betreiben, wenn wir am Markt wettbewerbsfähig bleiben wollen. Besonders auf der Personalebene brauchen wir vor diesem Hintergrund differenzierte Antworten und eine ganzheitliche Betrachtungsweise.

Gerade für Unternehmen ist es in meinen Augen wichtig, eine klare gesellschaftspolitische Haltung zu haben und zu zeigen. Wir sind Teil der Gesellschaft und tragen deshalb auch Verantwortung. Für die Unternehmen der Otto Group gehört es seit jeher zum Selbstverständnis, respektvoll, offen und vorurteilsfrei im Rahmen dieser sozialen Gemeinschaft zu handeln. Auch bei der Auswahl unserer Mitarbeiter achten wir zuerst auf den Menschen und seine Persönlichkeit, denn wir wissen: Unterschiedliche Werte, Einstellungen und Erfahrungen bereichern nicht nur unser Leben, sie fördern auch eine kreative Zusammenarbeit und sind damit essentiell für unser Geschäft.

Eine offene und tolerante Grundhaltung sind hier unerlässlich. Für uns als Führungsteam bedeutet es darüber hinaus, ein Bewusstsein zu entwickeln für den Nutzen von Vielfalt und eine gute Hand für den k­ lugen Einsatz der Stärken und Schwächen der Mitarbeiter. Das ist keine Frage des Geschlechts, des Alters, der Herkunft, der Religion oder der sexuellen Neigung. Es ist eine Frage der Gleichberechtigung, der Chancengerechtigkeit und der Bereitschaft, den massiven gesellschaftlichen und kulturellen Wandel, in dem wir uns erst am Anfang befinden und in dem wir alle gefordert sind, zu gestalten. Das geht nur mit Vielfalt.

Bürger, Unternehmen, Organisationen und Vereinigungen, der Staat, jeder Einzelne von uns prägt dieses Bewusstsein. Und wir alle sollten etwas dazu tun, das Erreichte zu erhalten und weiter zu entwickeln. Tage wie der Christopher Street Day, an dem Menschen die Grundwerte unseres Zusammenlebens feiern, sind deshalb besonders wichtig, denn sie erinnern uns daran und geben uns Gelegenheit, uns zu diesen Werten zu bekennen.

Foto: XXX

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VIELFALT

Beth Ditto, Hurts, Sia, Conchita Wurst und viele andere bilden das „House of Pride“.

TANZEN UND POLITIK „HOUSE OF PRIDE“ IST DAS OFFIZIELLE ALBUM ZUM CSD.

Zum ersten Mal tun sich Hamburg Pride e. V. und weitere CSD-Veranstalter_innen mit Sony Music zusammen, und veröffentlichen das offizielle Album zum Christopher Street Day: „House of Pride“. Mit „Beautiful Ones“ von Hurts gibt es darauf auch eine gemeinsame Hymne für die queere Community! Der Song überzeugt sowohl musikalisch als auch mit seiner eindeutigen Botschaft.

Loblied auf die Individualität Die Band selbst beschreibt ihren Song als „ein Loblied auf die Individualität“ und überrascht mit einem einfühlsamen, aber auch schockierenden Video, das aufrüttelt und inhaltlich optimal zu den politischen Forderungen der deutschlandweiten CSD-Demonstrationen passt. Hass, Liebe, Brutalität und Schönheit werden in dem Clip auf unvergleichliche, empathische Art und Weise in atemberaubenden Bildern dargestellt. Die Idee eines eigenen Samplers sorgte sofort für große Begeisterung bei den CSD-Organisationen. Mit Sony Music wurde es denkbar, einen namhaften internationalen Act zu gewinnen. Der neue Sampler besteht aus 40 sommerlichen und tanzbaren Titeln:

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Musik, die Spaß macht, aber auch ein Statement ist. So mischen sich aktuelle Pop- und Dance-Hits aus den Charts von Chainsmokers, Kygo oder Alice Merton mit heutigen LGBTI-Ikonen wie Lady Gaga, Betty Who oder Beth Ditto. Hinzu kommt das Who-is-Who der Dance-Szene: DJs wie Robin Schulz, Martin Garrix, Calvin Harris, Alle Farben, Wankelmut oder Bakermat ließen sich ihre Präsenz genauso wenig nehmen wie Sia, Miley Cyrus, Gossip und natürlich Hurts mit der offiziellen Hymne. Sie alle zusammen sind im „House of Pride“. Vom Verkauf des Albums wird die Initiave „Enough Is Enough! Open Your Mouth!“ unterstützt, die sich für die Menschenrechte von LGBTI in der ganzen Welt stark macht. Zuletzt hat sie eine große Spenden- und Unterschriftenkampagne ins Leben gerufen, um auf die dramatische Situation der Verfolgung und Folter von homosexuellen und bisexuellen Menschen in Tschetschenien aufmerksam zu machen. Das Album „House-of-Pride“ ist als CD und Download bei Sony Music erhältlich. www.houseofpride.de

Fotos: Sonymusic, Markus Morianz


VIELFALT

Édouard Louis schrieb das Buch „Das Ende von Eddy“, das im S. Fischer Verlag erschienen ist.

FLUCHT NACH VORN ARMUT UND HOMOPHOBIE: DER SCHWULE FRANZÖSISCHE AUTOR ÉDOUARD LOUIS

„Meine Mutter und mein Vater sind Rassisten. Sie sind auch reaktionär, misogyn und homophob.“ Wer so über seine Eltern spricht, hat einiges hinter sich. Von Édouard Louis lässt sich das zweifellos behaupten. Sein autobiographischer Debütroman „Das Ende von Eddy“, in dem er von seiner Kindheit und Flucht aus prekären Verhältnissen in einem französischen Dorf erzählt, sorgte 2015 für großes Aufsehen. Drastisch erzählt der junge schwule Autor die Geschichte einer Befreiung aus ­einer unerträglichen Kindheit. Édouard Louis wurde 1992 als Eddy ­Bellegueule in Hallencourt, einem Dorf der französischen Picardie, geboren. Armut, Suff, Gewalt, Einsamkeit: Als heranwachsender Homosexueller musste der junge Eddy fliehen, um nicht vor die Hunde zu gehen. „Um zu überleben, musste ich mich in Hallencourt als heterosexueller Junge geben, der sich für Fußball und Mädchen interessiert“, erzählte er im April im Interview mit der Süddeutschen Zeitung. Mittlerweile lebt er in der französischen Haupt­stadt: „Hier in Paris konnte ich endlich eine Rolle wählen.“ Das Buch war sein Befreiungsschlag. „Ich wollte zeigen, wie meine Eltern und fast alle im Dorf von den Verhältnissen zerschmettert werden. Und wie sie die Gewalt, die ihnen durch soziale Exklusion und Arbeitslosigkeit widerfährt, als Homophobie, Alkoholismus,

Rassismus, Misogynie und Alltagsaggressionen weitergeben“, so Louis. Die Eltern wählen den rechtsextremen Front National: „Sie haben das Gefühl, dass er die einzige Partei ist, die sie wahrnimmt.“ Der 24-Jährige kontert engagiert den Vorwurf von Gutmenschentum und politischer Korrektheit, der auch ihm entgegenschlägt: „Wer sagt, man spreche zu viel von den Schwulen, den Flüchtlingen und den Frauen und zu wenig von den Arbeitern, wer eine Opposition herstellt zwischen der sozialen Frage und den Rechten von Minder­ heiten, betreibt im Grunde das Geschäft des Front National. Der ist offen ­homophob, fremden- und frauenfeindlich und behauptet, dass er sich um das Schicksal der armen Leute aus dem Volk kümmert.“ Ein ­Argument, das mit Blick auf AfD, Pegida & Co. auch hierzulande gilt. Außerdem seien Armut, soziale Isola­tion und Geschlechterfragen doch untrennbar ­miteinander verbunden, findet Édouard Louis: „Mein Vater hat mit 14 Jahren die Schule abgebrochen. Er dachte, es sei ein Zeichen von Männlichkeit, Schule bescheuert zu finden, auf keinen Fall ein Buch zu lesen, sich blöd gegenüber den Lehrern zu benehmen. All das brachte ihm Respekt bei seinen Freunden ein. Geschlechter­stereotype ­können also genauso destruktiv sein wie Armut.“

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VIELFALT

SMS TO HEAVEN DIE BALLON-AKTION DER AIDS-HILFE GEHT NEUE WEGE

Zum mittlerweile 17. Mal wird am CSD-Samstag um 18:00 Uhr an die Menschen erinnert, die an den Folgen ihrer HIV-Infektion verstorben sind und darum an diesem Tag nicht mit der Community demonstrieren und feiern können. Für jeden von ihnen steigt zur Musik von „Somewhere Over The Rainbow“ ein schwarzer Luftballon in den Hamburger Himmel: als Symbol für die Gedanken und Gefühle, die wir den zu früh Verstorbenen hinterher senden. Diese Aktion ist aber auch ein kraftvolles Zeichen der Solidarität mit den Menschen, die mit HIV/AIDS leben und die auch heute noch Diskriminierung und Ausgrenzung erfahren. Rund um die Binnenalster weicht die ausgelassene Partystimmung für rund fünf Minuten einem besinnlichen Gedenken, das Raum für Abschied und Erinnerungen schaffen soll. In diesem Jahr wird die Gedenk-Aktion der AIDS-Hilfe Hamburg von Hamburg Pride gefördert und um die Aktion „SMS to heaven“ erweitert.

Bis zum 15. Juli können Botschaften, die in den Himmel steigen sollen, an die AIDS-Hilfe Hamburg gesendet werden. Die Botschaften werden auf schlichte Postkarten übertragen und, angehängt an die Ballons, am 5. August um 18:00 Uhr in den Himmel über Hamburg aufsteigen. Die Botschaften bitte senden an ballonaktion@aidshilfe-hamburg.de Gegen eine Spende von 30 Euro können CSD-Besucher_innen auch auf dem Ballon-Gedenk-Boot dabei sein, wenn die 2.200 Ballons von der Binnenalster in den Himmel steigen. Die vorhandenen zehn Plätze werden nach Eingang der Anmeldungen, ebenfalls unter ballonaktion@aidshilfe-hamburg.de, vergeben. Dort kann sich auch melden, wer die Aktion tatkräftig beim Befüllen der Ballons mit Gas unterstützen möchte. Ansprechpartner Andreas Linzner freut sich auf zahlreiche Unterstützer_innen: andreaslinzner@googlemail.com, Tel: 0176/23125509.

WILLKOMMEN IN DER SCHRILLSTEN

SCHUHFABRIK DER WELT

Deutschlandpremiere Dezember 2017

Der Broadway-Erfolg KINKY BOOTS versprüht gute Laune, Optimismus und Lebensfreude wie kein anderes Musical. Den Zuschauer erwartet eine schrille Show voll Glitzer und Glamour – singende Dragqueens, tolle Kostüme und die mitreißende Musik des amerikanischen Popstars Cyndi Lauper. Lassen Sie sich begeistern von dieser temporeichen, bunten und gleichzeitig warmherzigen und inspirierenden Geschichte über Toleranz, Respekt und Loyalität.

Stage Operettenhaus Hamburg · musicals.de/csd · 0 18 05 / 44 44** · Stichwort „CSD“ 24

*Angebot buchbar vom 15.06. bis 31.08.2017. Gültig für ausgewählte Vorstellungen, Preiskategorien und Plätze vom 12.12.2017 bis 31.03.2018, je nach Verfügbarkeit und nur solange der Vorrat reicht. Die 20 % Rabatt werden nur auf den reinen Ticketpreis (exkl. Gebühren) gewährt. Keine Kombination mit anderen Ermäßigungen. Kein Einlass für Kinder unter 3 Jahren. **14 Ct./Min. aus dem deutschen Festnetz, max. 42 Ct./Min. aus dem Mobilfunknetz. PRIDEMAGAZIN 2017

Foto: XXX


VIELFALT

SICHER FEIERN GEHEN TEAM HARDCARE: SCHUTZ VON JUGENDLICHEN BEIM CSD

Auch dieses Jahr ist das Team der (Gewalt-) Präventionskampagne „Hardcare“ wieder auf dem HAMBURG PRIDE zu finden. Der Kooperation von lesbisch-schwuler Jugendarbeit des MHC und Intervention e. V., Hamburg Pride e. V. und den Cops4Colour der Hamburger Polizei geht es weiterhin um die Stärkung und den Schutz von Jugendlichen auf und rund um den CSD. Gemeinsam hinsehen und aktiv werden, füreinander sowie miteinander – das ist das Ziel. Hierfür wird es im Vorfeld des CSD wieder einen Clip geben, der über Facebook geschaltet wird. Außerdem findet ein Communitygespräch im MHC statt. Auf dem CSD-Straßenfest wird außerdem eine neue Auflage des Flyers mit den wichtigsten Anlaufstellen und Verhaltensweisen für den Notfall sowie dem Jugend-Hotspot in der Community-Area am Jungfernstieg verteilt.

 Von 15 bis 23 Uhr auf dem Hamburger DOM  Bunte Parade um 19 Uhr (Start: DOM-Sonderfläche)  Viele Vergünstigungen und Überraschungen  Aftershowparty auf der DOM-Sonderfläche  Wedding to go – Heirate wen du willst!  ... und vieles mehr

TEAM HARDCARE AUF DEM CSD COMMUNITYGESPRÄCH (FÜR ALLE BIS 26): EIN SICHERER CSD FÜR ALLE – TAKE HARDCARE! Montag, 31.7., 18:30 Uhr MHC, Borgweg 8 CSD-Strassenfest: Der Jugend-Hotspot befindet sich in der Community Area am Jungfernstieg. Freitag, 4.8., 15:00–22:00 Uhr, Samstag, 5.8., 12:00–22:00 Uhr, Sonntag, 6.8., 12:00–21:00 Uhr.

NACH DEN COMICS VON RALF KÖNIG

26. JULI BIS 13. AUGUST IM THALIA THEATER

Mehr Informationen unter www.team-hardcare.de, www.junglesbenzentrum-hamburg.de, www.mhc-hamburg.de, www.hamburg-pride.de und lsbti@polizei.hamburg.de

Nord

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VIELFALT

Henry Scott Tuke, The Critics, 1927

VERBOTENE DIE AUSSTELLUNG QUEER BRITISH ART IN DER TATE BRITAIN

Simeon Solomon, Sappho and Erinna in a Garden at Mytilene, 1864

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David Hockney, Life Painting for a Diploma, 1962

Fotos: Courtesy of Leamington Spa Art Gallery & Museum, Warwick District Council; Tate; Yageo Foundation


VIELFALT

„Diese Ausstellung ist eine Sensation“, urteilte die Süddeutsche Zeitung. Gegenstand dieses euphorischen Lobes war die Ausstellung „Queer Britisch Art 1861-1967“, mit der die Tate Britain noch bis 1. Oktober das Publikum in London begeistert. Anlass ist der 50. Jahrestag der Entkriminalisierung der männlichen Homosexualität in England. Mit Gemälden, Zeichnungen, persönlichen Fotos und Filmen von Künstlern wie John Singer Sargent, Dora Carrington, Duncan Grant und David Hockney wird dabei die Vielfalt der queeren britischen Kunst wie nie zuvor gefeiert.

Werke, die lange Zeit tabu waren Die Schau in London präsentiert Werke, die lange Zeit tabu waren. Der zeitliche Rahmen markiert dabei historische Fixpunkte der Strafrechtsentwicklung: 1861 wurde die Todesstrafe für männlichen Analverkehr im Vereinigten Königreich aufgehoben, 1967 fiel das Gesetz, das Sex zwischen Männern unter Strafe stellte. Geschlechtsverkehr unter Frauen war auf der Insel nie strafbar, ausgegrenzt und diskriminiert wurden Lesben dennoch. Zu sehen sind deutlich persönliche und intime Werke neben Stücken, die auf eine breitere Öffentlichkeit ausgerichtet sind. Gemeinsam zeigen sie eine bemerkenswerte Bandbreite von Identitäten und Geschichten – spielerisch, politisch oder erotisch. Die Ausstellung zeichnet den Einfluss von Künstlern und Intellektuellen aus Großbritannien nach, die mit ihren Werken Debatten über sexuelle Identität provozieren wollten. Und sie zeigt Werke, die durch das Spiel mit den Geschlechterrollen den Blick auf queere Kunst für ein breites Publikum geöffnet haben. Wer die Gelegenheit hat, nach London zu reisen, sollte sich diese Ausstellung keinesfalls entgehen lassen. Mehr zur Schau unter http://bit.ly/2gIAAGK

LIEBE Gluck (Hannah Gluckstein), Self-Portrait 1942

Keith Vaughan, Drawing of two men Kissing, 1958-73

Fotos: National Portrait Gallery, London; The estate of Keith Vaughan

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HAMBURG

UNITED IN PRIDE HAMBURG BEWIRBT SICH UM DIE AUSRICHTUNG DES EUROPRIDE 2020.

Am 23. September wird entschieden: Hamburg Pride e. V. hat sich um die Ausrichtung des EuroPride 2020 beworben – und konkurriert dabei mit Brüssel, Bergen und Thessaloniki. Im Herbst fällt auf der Mitgliederversammlung der European Pride Organizers Association (EPOA) die Entscheidung: Deren Mitglieder stimmen darüber ab, welches Konzept sie am meisten überzeugt. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Der Vorstand von Hamburg Pride e. V. arbeitet seit Monaten mit Hochdruck an der Bewerbung. Noch vor der Sommerpause soll ein fraktionsübergreifender Antrag in der Hamburgischen Bürgerschaft dafür sorgen, dass das Vorhaben des Vereins den notwendigen Rückenwind aus der Stadt bekommt und der Senat die Veranstaltung nicht nur ideell, sondern auch finanziell unterstützt.

Tor zur Welt für LGBTI Der EuroPride soll einerseits für Sichtbarkeit von LGBTI auch in den Ländern sorgen, in denen sie aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität ausgegrenzt, verfolgt oder bestraft werden. Darüber hinaus soll er in Ländern, in denen LGBTI rechtlich und gesellschaftlich besser gestellt sind, auf die Menschrechtssituation in anderen Staaten aufmerksam machen und für eine vollständige Gleichstellung in Europa werben. Im vergangenen Jahr fand die Veranstaltung in Amsterdam statt, im kommenden Jahr sind Stockholm

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und Göteborg an der Reihe, 2019 folgt Wien. In diesem Jahr findet der WorldPride in Madrid statt, deswegen gibt es keinen EuroPride. Hamburg hat die Veranstaltung schon einmal ausgerichtet, 2004 unter dem Motto „Love breaks barriers“. „Hamburg kann sich 2020 mit dem EuroPride einer europäischen Öffentlichkeit als das ‚Tor zur Welt‘ auch für LGBTI präsentieren und damit für ein freies und tolerantes Europa werben, das sich der Bewahrung der Menschenrechte verpflichtet sieht“, erklärt Stefan Mielchen, Erster Vorsitzender von Hamburg Pride e. V., die Motivation zur Bewerbung. „Wir verstehen uns als überzeugte Europäer_innen und sind als Gay Community Teil der europäischen Wertegemeinschaft, die aktuell vor großen politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen steht. Sie zu bewältigen gelingt nur, indem Menschen sich begegnen und miteinander reden.“ Genau das soll ein EuroPride in Hamburg ermöglichen. Das Konzept von Hamburg Pride sieht vor, den CSD noch viel stärker im Bewusstsein der Stadtgesellschaft zu verankern und beispielswiese das Pride House mit einem sogenannten Pride Village in der City in die Stadt hinein zu öffnen. Es soll mit Infoständen, Bühne und Veranstaltungszelt die zentrale Anlaufstelle während der Pride Week werden und Gruppen und Vereine der LGBTI-Community die Möglichkeit geben, sich

Fotos: Martin Stiewe


SUPERIOR

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einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren – nicht nur aus Hamburg, sondern aus ganz Europa und Hamburgs Partnerstädten. Eine internationale Menschenrechtskonferenz soll die Pride Week inhaltlich untermauern. Zu ihr sollen Aktivist_innen und Politiker_innen aus Europa und darüber hinaus eingeladen werden. Ein besonderer Fokus kann hierbei ebenfalls auf Teilnehmer_innen aus Hamburgs Partnerstädten liegen.

Brücken bauen nach Europa Die Einbeziehung des Rathausmarktes inklusive einer großen Bühne gehört ebenso zum Konzept wie eine vergrößerte politische Parade. Im Rahmenprogramm ist sehr viel mehr denkbar als bislang, etwa die Einbeziehung der Hamburger Schulen und Kultureinrichtungen, der Sportvereine, Religionsgemeinschaften oder der Wirtschaft. Nicht zuletzt hat eine Veranstaltung mit europäischer Ausrichtung auch eine touristische Relevanz. So wie sich innerhalb Deutschlands seit vielen Jahren ein „CSD-Tourismus“ etabliert hat, der viele Besucher_innen als Übernachtungsgäste in die jeweiligen Städte bringt, ist auch der EuroPride stets ein festes Reiseziel der europäischen Gay Community; hier kann sich die Stadt mit entsprechendem Zielgruppen-Marketing Rahmen des EuroPride international positionieren. „Hamburg hat mit seiner langen Tradition als Hafenstadt schon immer Brücken geschlagen: der Welt zugewandt, dem Neuen offen gegenübertretend“, sagt Stefan Mielchen. „Mit dem EuroPride 2020 wollen wir gemeinsam mit der Hamburger LGBTI-Community viele Brücken bauen: in die Stadtgesellschaft hinein, in unser Land, nach Europa und darüber hinaus. Hamburg hat zum 40. Geburtstag seines Christopher Street Days die Chance, sich Europa und der Welt als Stadt der Vielfalt und Weltoffenheit zu präsentieren und für die Werte einer offenen, solidarischen und freien Gesellschaft zu werben. Der EuroPride soll Begegnung, Austausch und gegenseitiges Lernen ermöglichen. Wir wollen Europa 2020 nach Hamburg holen: United in Pride.“

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EMPOWERMENT UND SICHTBARKEIT ANLAUFSTELLE IM KAROVIERTEL: DAS JUNGLESBENZENTRUM

Durch das Aufwachsen in einer heteronormativ geprägten Umwelt und den daraus resultierenden Unsicherheiten, wenn es um das Thema sexuelle Orientierung oder geschlechtliche Identität geht, stellt die Ermutigung und Stärkung von jungen Frauen* eine sehr wichtige Aufgabe dar. Da Jugendliche in ihrem Alltag diese Stärkung nicht immer von Familie, Freunden oder Schule erfahren, ist es wichtig, ihnen alternative Anlaufstellen zu bieten. Das JungLesbenZentrum, gelegen im schönen Karoviertel, ist solch eine Anlaufstelle. Es bietet einen geschützten Raum für lesbische und bisexuelle Mädchen, Frauen und Transgender bis 25 Jahre.

Das JungLesbenZentrum ist bei den Besucher*innen sehr beliebt, denn hier können sie sich fernab von ihrem sonstigen Umfeld so zeigen, wie sie sind. Sie erfahren die nötige Bestärkung, um sich auch außerhalb in ihrer Identität frei entfalten zu können. Durch die Ermutigung und Stärkung junger Frauen* gelingt es letztendlich auch, die sonst versteckte Vielfalt nach außen zu tragen und somit für mehr Sichtbarkeit von LesBiTransfrauen* zu sorgen. Vanessa Lamm, Gila Rosenberg

www.intervention-hamburg.de/junglesbenzentrum

Junge Menschen, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer geschlechtlichen Identität Beratung und/oder Hilfe benötigen, bekommen hier durch das pädagogische Team Unterstützung und Information. Neben der persönlichen Beratung können viele verschiedene Medien zu den Themen Coming-Out, Liebe, Feminismus, Vielfalt und Identität eingesehen und ausgeliehen werden. Während des Offenen Treffs (jeden Dienstag von 16:00 Uhr bis 21:00 Uhr) können die Jugendlichen die Räumlichkeiten des JungLesbenZentrums nutzen, um sich kennenzulernen und auszutauschen. Vom gemeinsamen Kochen, Kickern und Spielen bis hin zu politischen Diskussionen oder der Organisation von gemeinsamen Workshops bietet dieser Treff viele Möglichkeiten des Empowerments.

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Foto: JuLe


HAMBURG

2016 hissten Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank und Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit die Fahne gemeinsam mit dem Vorstand von Hamburg Pride e. V..

FLAGGE ZEIGEN AUCH 2017 WEHT DER REGENBOGEN ÜBER HAMBURG.

Zum mittlerweile vierten Mal organisiert Oliver Greve die Aktion „Hamburg zeigt Flagge“ gemeinsam mit Hamburg Pride e. V.. Das Ziel ist es, Hamburg zur Pride Week gerade im Jahr der EuroPride-Bewerbung mit möglichst vielen Regenbogenflaggen zu bestücken und somit ein Zeichen für Toleranz und Weltoffenheit zu setzen. Die Aktion hat in den vergangenen Jahren immer mehr Teilnehmer_innen gefunden: Behörden, Museen, Institutionen, Hotels, Firmen oder Kirchen haben die Regenbogenflagge gehisst. Und natürlich ganz viele Hamburger_innen entlang der Parade-Strecke und im Rest der Stadt. An der Alster wehten riesige Flaggen auf Häusern wie dem Hotel Atlantic, dem Hotel Vier Jahreszeiten und bei Hapag Lloyd. In der Wandsbeker Marktstraße wurden 120 Regenbogenfähnchen an den Laternenmasten angebracht, die Katholische Jugend beleuchtete ihre Bürofenster auf der Langen Reihe, Unternehmen wie die Techniker Krankenkasse oder Hermes zeigten ebenfalls Flagge. Drei der fünf Hamburger Hauptkirchen waren mit unterschiedlichen Bannern dabei, das Hamburger Rathaus war ebenso geschmückt wie mehrere Bezirksrathäuser, das Polizeipräsidium oder das US-Generalkonsulat. Und viele, viele mehr... Damit es in diesem Jahr noch bunter wird, freuen wir uns, wenn Ihr bei Euch zuhause oder an eurem Arbeitsplatz zur Pride Week die Fahne hisst. Fragt doch einfach mal bei Euren Arbeitgeber_innen, ob sie 2017 nicht auch Flagge zeigen wollen. Oliver Greve hilft gerne bei der Umsetzung. Schreibt ihm einfach eine E-Mail an flagge@ hamburg-pride.de. Und wer den eigenen Balkon aufhübschen will: Bei der AIDS-Hilfe Hamburg (Lange Reihe 30) gibt es das ganze Jahr über Flaggen zu Sonderpreisen: Kleine Flagge am Stock (30 x 45 cm): 4 Euro; mittelgroße Flagge (90 x 150 cm): 9 Euro; große Flagge (150 x 250 cm): 16 Euro.

BESTELLEN BEZAHLEN EINFACH PER APP Runterladen unter www.taxi211211.de PRIDEMAGAZIN 2017

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HAMBURG

LIEBEN UND LEIDEN

DIE LESBISCH SCHWULEN FILMTAGE PRÄSENTIEREN ZWEI FILME UND EINEN SPANNENDEN GAST

Freeheld Laurel Hester (Julianne Moore) lebt seit über 20 Jahren für ihren Job als Polizeikommissarin, ein Privatleben findet bei ihr nicht statt. Dies ändert sich schlagartig, als sie die junge Mechanikerin Stacie Andree (Ellen Page) kennenlernt. Die beiden verlieben sich aller Unterschiede zum Trotz ineinander und bauen sich eine gemeinsame Zukunft auf. Dazu gehören das eigene Haus mit Garten und Hund und schließlich sogar die eingetragene Lebenspartnerschaft. Doch ihr Glück währt nicht lange. Laurel erhält die erschütternde Diagnose, dass sie an Lungenkrebs im Endstadium erkrankt ist und ihr nicht mehr viel Zeit bleibt. Ihr letzter Wunsch ist, dass Stacie in ihrem Haus wohnen bleiben kann. Das kann sie aber nur, wenn ihr Laurels Pensionsansprüche übertragen werden. Die zuständigen Behörden lehnen ihr Gesuch wiederholt ab. Auch innerhalb der Polizei erfährt Laurel, der es immer schlechter geht, keinen Rückhalt. Nur ihr Kollege Dane Wells (Michael Shannon) und der exzentrische Aktivist Steve Goldstein (Steve Carell) halten zu Laurel und Stacie in ihrem Kampf um Gerechtigkeit, bis sie unerwartete Unterstützung erhalten… „Freeheld“ ist die bewegende Geschichte einer großen Liebe und eines Kampfes für Gerechtigkeit gegen alle Widerstände. Basierend auf einer wahren Begebenheit erinnert der Film daran, dass es nicht selten einzelne Schicksale sind, die eine ganze Gesellschaft verändern können.

28.7.

22:00 Uhr

28.7., ca. 22:00 Uhr (nach Sonnenuntergang), Rathausmarkt

Islam, arabische Kultur und Homosexualität – die inklusive islamische Gemeinde als möglicher Begegnungsort auch in Hamburg? Der schwule Imam Ludovic-Mohamed Zahed, bekannt aus der arte-Dokumentation „Re: Allah liebt euch alle“ hat sich viel und kritisch mit dem Islam beschäftigt, lebt selbst in einer homosexuellen Partnerschaft und möchte seine Version eines toleranten Islams als ein Angebot für muslimische Menschen sehen. Er tourt europaweit durch inklusive islamische Gemeinden und queere Communitys. Dabei bietet er immer die Möglichkeit, seine Philosophie mit ihm zu diskutieren. Als Einstieg in eine Diskussion präsentieren LSF und MHC den auf den Filmtagen 2016 gezeigten Kurzfilm „The Society“ aus dem Irak (2015, Osama Rasheed, 14 min., Originalfassung mit engl. Untertiteln). Der Film zeichnet ein Porträt der Nicht-Sichtbarkeit: Muhamad und Ahmed versuchen ihre Liebe in einem Land zu leben, in dem es Homosexualität nicht geben darf. Im Irak ist Homosexualität zwar nicht strafrechtlich verboten, aber Homosexuelle laufen immer Gefahr, von Milizen getötet oder unter Bezug auf das Schariarecht verurteilt zu werden. Mehr dazu auch auf Seite 53. 30.7., 16:00–18:00 Uhr, Pride House (Schrödersaal), An der Alster 40

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30.7.

16:00 Uhr


HAMBURG

HAMBURG MIT SCHWULEN AUGEN HISTORISCHER RUNDGANG DURCH DIE INNENSTADT

Für viele ist Hamburg die schönste Stadt der Welt – ein Urteil, das manches für sich hat, aber vor allem heimatlichem Überschwang und dem Ausklammern anderer schöner Städte entspringt. Bei Hamburger „Schietwedder“ kann die Schönheit der Stadt durchaus recht verborgen bleiben. Aber immer gilt: Hamburg ist interessant und eine Reise wert. Und auch Hamburg-Kenner werden immer wieder Neues entdecken und sich über Veränderungen im Stadtbild freuen oder ärgern. Die „Freie und Abriss-Stadt“ hat schon so manches Kopfschütteln hervorgerufen und wird dies wohl auch weiterhin tun. Die Stadtführung von Alexander Ghattas und Gottfried Lorenz will Gästen und Einheimischen die Freie und Hansestadt Hamburg unter schwulen Gesichtspunkten zeigen. Dabei geht es nicht alleine um die Infrastruktur der schwulen Community, sondern vor allem darum, welche Bedeutung Gebäude oder Stadtviertel für Schwule hatten und haben. Was fällt schwulen Augen beispielsweise auf am Deutschen Schauspielhaus oder am Hamburger Rathaus, dem Michel oder dem Justizforum?

Die Stadtführung ist eine Gemeinschaftsveranstaltung des LSVD-Hamburg und der Initiative „Gemeinsam gegen das Vergessen – Stolpersteine für homosexuelle NS-Opfer“ und wird von dem ausgebildeten Stadtführer Rechtsanwalt Alexander Ghattas und dem Schwulenhistoriker Dr. Gottfried Lorenz begleitet. (Diese Veranstaltung ist keine Stolperstein-Führung.)

STADTFÜHRUNG VON ALEXANDER GHATTAS UND GOTTFRIED LORENZ Sonntag, 30.7., 15:00 bis ca. 18:00 Uhr Treffpunkt: Deutsches Schauspielhaus, Haupteingang, Kirchenallee 39 (zu empfehlen ist solides Schuhwerk).

BÜCHER, FASHION, TOYS & MEHR HAMBURG

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HIGHLIGHTS

Die Route der CSD-Parade 2017

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DIE HAMBURGER PRIDE WEEK BIETET VON ALLEM ETWAS. MEHR GEHT NICHT!

Freitag, 28. Juli

Donnerstag, 3. August

Schiff Ahoi

Regenbogentag auf dem Hamburger DOM

Die Schiffsparade zum HAMBURG PRIDE – unsere erste CSD-Demo auf dem Wasser! Mehr Infos auf Seite 39.

Aktionstag auf dem Hamburger DOM im Zeichen des Regenbogens mit vielen Aktionen und Rabatten. Parade um 19:00 Uhr über die DOMMeile und anschließende Party auf der Sonderfläche! Mehr auf S. 48.

Fr., 28.7., ab 20:00 Boarding, 21:00 Abfahrt an den Landungsbrücken

Do., 3.8., ab 15:00 Uhr; Hamburger DOM, Heiligengeistfeld

Samstag, 29. Juli

Pride Night – Die offizielle CSD-Eröffnung & Party Hamburgs große CSD-Eröffnung findet wieder im Schmidtchen im Klubhaus St. Pauli statt. Die Verleihung des Pride Award ist eines der Highlights des Abends. Auf der Bühne sind unter anderem die Rapperin Jennifer Gegenläufer (Foto), Comedian Simon Stäblein und Gustav Peter Wöhler dabei. Ab 23 Uhr steigt im Anschluss die große Eröffnungsparty in Kooperation mit Pink Inc. Mehr Infos siehe Seite 36. Sa., 29.7., Eröffnung: 20:00 Uhr, Party ab 23:00 Uhr; Klubhaus St. Pauli, Spielbudenplatz 21/22

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Foto: XXX


HIGHLIGHTS Freitag, 4. bis Sonntag, 6. August

CSD-Straßenfest

PRIDE HOUSE AGENDA 2017

Infostände, Bühnenprogramm und diverse Musikinseln reihen sich auf Deutschlands schönster CSD-Meile am Jungfernstieg und Ballindamm aneinander. Am Samstagabend tritt die britische Band „Uncle Funk & The Boogie Wonderband“ (Foto) ab 21:30 Uhr mit fetten Disco-Sounds auf. Tanzen! Weitere Infos auf Seite 40.

SONNTAG, 30. JULI

Geht das zusammen?

Fr., 4.8., 15:00-24:00 Uhr; Sa., 5.8., 11:00-24:00 Uhr; So., 6.8., 11:00-22:00 Uhr; Jungfernstieg und Ballindamm

16:00–18:00 Uhr

Ausstellung: „Christopher Street Day – eine malerische Annäherung“

Freitag, 4. August

Islam, arabische Kultur und Homosexualität – die inklusive islamische Gemeinde als Begegnungsort

Die Nacht der Verzauberten

16:00–22:00 Uhr

Erfahrungsaustausch lesbischer und schwuler Pflegeeltern

Die Frauenparty im Café Seeterrassen mit zwei Tanzflächen von Salsa, Standart und Diskofox, bis hin zu Rock, Dance-Classics und Elektro-Pop. Weitere Infos auf Seite 49.

Ausstellung: „Christopher Street Day – eine malerische Annäherung“

18:00 Uhr

Fr., 4.8., ab 19:00 Uhr; Café Seeterrassen, Planten un Blomen, St. Petersburger Straße 22

Zusammen leben – Das Lebenspartnerschaftsgesetz

Freitag, 4. August

Electro Pride Deliziöse Sounds von EINMUSIK, Gunjah (Foto), Jan von Nebenan und Merve Japes für Beine, Ohren und Herz zum Tanzen. Mehr Infos auf Seite 46. Fr., 4.8., ab 24:00 Uhr; Uebel & Gefährlich, Ballsaal, Feldstraße 66

Samstag, 5. August

CSD-Parade Die politische Parade startet unter dem Motto „Kommt mit uns! Diskriminierung ist keine Alternative“um 12:00 Uhr in der Langen Reihe (am Hbf) und endet am CSD-Straßenfest. Weitere Infos auf Seite 38. Sa., 5.8., Start: 12:00 Uhr, Lange Reihe/Ecke Schmilinskystraße

17:00–18:30 Uhr

16:00–21:00 Uhr

17:00–19:00 Uhr

Come-together zur Ausstellung: „Christopher Street Day – eine malerische Annäherung“

19:00–21:00 Uhr 19:00–20:30 Uhr Wozu brauchen wir Facebook?

Unterbringung von geflüchteten LGBTI

19:00–22:00 Uhr

19:30–21:00 Uhr

„Demo. Für. Alle.“ Diskussion

Politisierung der Kultur – Ein weiterer Zugang

19:30–21:00 Uhr Wer wird Billionär?

MITTWOCH, 2. AUGUST

MONTAG, 31. JULI

16:00–18:30 Uhr

16:00–17:30 Uhr

Menschenrechtsverletzungen gegen Inter* – was dagegen tun?

WS Stammtischkämpfer*innen – Argumentieren gegen rechten Populismus

16:00–22:00 Uhr Ausstellung: „Christopher Street Day – eine malerische Annäherung“

16:00–19:00 Uhr „Du Schwuchtel! Du Transe! Scheiß Lesbe!“ – Akzeptanzraum Schule und tägliche Diskriminierung

17:00–19:00 Uhr Qu(e)er. Sprechen.

17:30–19:30 Uhr 16:00 – 21:00 Uhr

Sport und LSBTI*

Ausstellung: „Christopher Street Day – eine malerische Annäherung“

19:30–22:00 Uhr Hamburg Pride: int. Podium

19:00–20:30 Uhr

Samstag, 5. August

Pride Dance – Die große CSD-Abschlussparty Die offizielle Abschlussparty: Auf dem Mainfloor DJ Berry E. (Foto), Gloria Viagra und Beauty and the Beats. Außerdem DJ Hildegard (Foto) und DJ Tobicé sowie Frau Hoppe und DJ Rico Remix. Alle Infos auf Seite 47. Sa., 5.8., ab 23:00 Uhr; Edelfettwerk, Schnackenburgallee 202, S-Bahn-Station Eidelstedt

Schwule Kunst und Kultur – gibt es das?

19:30–21:00 Uhr

19:00–22:00 Uhr

20:00–22:00 Uhr

Tina zu Besuch? Schwule und Chemsex – Risiken und Harm Reduction

Prostatavorsorge

19:30–22:00 Uhr Hamburg Pride Talk

DIENSTAG, 1. AUGUST 16:00–17:30 Uhr Queere Märchen – Nicht nur für Kinder

DONNERSTAG, 3. AUGUST 16:00–17:30 Uhr Begegnung von Lesben mit kulturellen Unterschieden

16:00–21:00 Uhr Ausstellung: „Christopher Street Day – eine malerische Annäherung“

16:30 – 18:30 Uhr 16:00–18:00 Uhr Islam und Homosexualität –

Fotos: Olivier Hase, Birgit Kaulfuss

Bisexuelle Studien unter der Lupe

Intersexion – die Vielfalt von Geschlecht

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PRIDE NIGHT

EINE NACHT FÜR DIE LIEBE PRIDE NIGHT 2017: TALK, SHOW UND PARTY IM KLUBHAUS ST. PAULI

Im Klubhaus St. Pauli wird zum dritten Mal die Pride Week mit der Pride Night eröffnet. Anschließend rockt Pink Inc. das Haus auf vier Floors, so dass bis in den frühen Morgen gefeiert werden kann. Das Bühnenprogramm im Schmidtchen bietet eine abwechslungsreiche Mischung aus Talk und Show, außerdem werden hier im Beisein von vielen Gästen aus Politik und Community der Pride Award für besonderes Engagement in der Hamburger Community sowie ein Ehren-Pride-Award verliehen. Durch den Abend führen Moderatorin und Impro-Schauspielerin Billa Christe und der Journalist und TV-Moderator Markus Tirok. Mit Jennifer Gegenläufer kommt eine queere Rapperin mit klaren Standpunkten zur Pride Night: Sie flowt homophobe Statements mit brachialer Wortgewalt in Grund und Boden – konfrontativ, aber liebevoll. Als Theater- und Filmschauspieler ist Gustav Peter Wöhler bestens bekannt. Seine zweite große Leidenschaft ist die Musik, und die wird er mit Klavierbegleitung auch im Schmidtchen präsentieren. Ebenfalls dabei: Simon Stäblein, Sieger des NDR Comedy Contest 2016. Der junge Comedian liebt die Interaktion mit dem Publikum und verbindet gute Unterhaltung regelmäßig mit kleinen Anregungen zum Nachdenken. Im Oktober feiert sein Soloproprogramm „Heul doch!“ Premiere.

Die Acts der Pride Night: Gustav Peter Wöhler, Jennifer Gegenläufer und Simon Stäblein (groß v.l.). Moderiert wird der Abend von MArkus Tirok und Billa Christe.

Nach der offiziellen CSD-Eröffnung steigt ab 23:00 Uhr die Pride Night Party im Schmidtchen sowie im restlichen Klubhaus St. Pauli. Auf dem Mainfloor im Bahnhof Pauli legen DJ Berry E. und Rico Remix Pop und Dance-Sounds auf, im Schmidtchen ist DJ Noor mit R’n’B und Black am Start. In der „Alten Liebe“ präsentiert DJ Morex Schlager zum Mitsingen, und das Kukuun wird von DEEjayna mit einer bunten Mischung aus 80ern, 90ern und NDW gerockt. Mehr zur Party auf Seite 49.

PRIDE NIGHT 2017 PRIDE NIGHT GALA Samstag, 29.7., Einlass ab 19:30 Uhr, Beginn um 20:00 Uhr Schmidtchen, Spielbudenplatz 21/22 Tickets: 25 Euro zzgl. VVK-Gebühr (inkl. Partyticket) unter: ahoi-events.tickets.de PRIDE NIGHT PARTY Samstag, 29. 7., Einlass ab 23:00 Uhr Tickets: VVK 10 Euro, AK 12 Euro. VVK Stellen: Lagerhaus Lange Reihe, Hein & Fiete, Wunderbar, online unter pinkinc.de/ticketshop

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PRIDEMAGAZIN 2017

Foto: Pool Position Management.de


PRIDE AWARD

YOUR VOTES PLEASE WER SOLL DEN PRIDE AWARD 2017 BEKOMMEN?

Es ist der Höhepunkt der jährlichen CSD-Eröffnung: Wenn am Ende der Pride Night der/die Gewinner_in des Pride Award bekanntgegeben wird, steigt im Saal die Spannung. Denn gewählt wird von allen, die sich auf der Website www.hamburg-pride.de in der Zeit vom 10. bis 15. Juli daran beteiligen – so lange ist das Abstimmungsportal geöffnet. Wer die begehrte Trophäe am Ende entgegennimmt, entscheidet also Ihr! Aus den eingereichten Vorschlägen hat der Vorstand von Hamburg Pride e. V. wieder drei Nominierte ausgewählt:

Sabrina Beul Seit 2004 ist Sabrina ehrenamtlich bei der Aids-Hilfe Hamburg aktiv und dort einfach nicht mehr wegzudenken. Als Los-Queen für die Tombola arbeitet sie jedes Jahr höchst erfolgreich u.a. auf dem CSD-Straßenfest und sorgt damit für hohe Spendeneinnahmen. Genau so wichtig ist Sabrinas Engagement im Fachbeirat „Leben mit HIV und Aids“. Im Aufsichtsrat (Vorstand) der Hamburger Aids-Hilfe ist sie die Stimme und Vertreterin der Menschen mit HIV und Aids. Als engagierte Trans*frau zeigt Sabrina auf zahlreichen öffentlichen Veranstaltungen und in den Medien immer wieder Gesicht. Ihre unkomplizierte Art, auf Menschen zuzugehen, hilft ihr dabei, offen und öffentlich über HIV und Aids zu reden.

Oliver Greve Es gibt wohl kaum jemanden, der sich so engagiert einer Sache verschrieben hat, die in ganz Hamburg und weit darüber hinaus wahrgenommen wird: Oliver Greve ist das Gesicht hinter der Aktion

Fotos: privat, The Art of Hamburg

„Hamburg zeigt Flagge“. Er sorgt mit seiner freundlich-verbindlichen, aber nie locker lassenden Art dafür, dass zum CSD die Regenbogenfahne an immer mehr öffentlichen und privaten Gebäuden hängt. Dabei hilft er Unternehmen oder Behörden auch bei der Auswahl der richtigen Fahne, sammelt Sponsorengelder ein und schafft es, jedes Jahr noch eins drauf zu setzen. Das alles übrigens für den guten Zweck, denn wer eine Fahne bei der Aids-Hilfe Hamburg kauft, spendet damit automatisch auch.

Stefan Hornauer / M+V-Bar Die M+V-Bar auf der Langen Reihe in St. Georg macht immer wieder mit besonderen Aktionen auf sich aufmerksam. Das Team um Stefan Hornauer spendiert zum CSD seit mehreren Jahren 200 Plakte für die politische Parade. Alle die mögen können im Vorfeld Sprüche und Forderungen einreichen, mit denen die Plakate bedruckt werden. Das sorgt für maximale Aufmerksamkeit und verbeitet sich durch Selfies und andere Fotos über die sozialen Netzwerke. Zum vergangenen Weihnachtsfest organisierte die Bar außerdem Patenschaften für Geflüchtete und andere Bedürftige: Die Gäste erhielten deren Wunschzettel und brachten Pakete zur gemeinsamen Bescherung in die Bar zurück. So einfach geht Solidarität.

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PARADE

KOMMT MIT UNS! DIE POLITISCHE CSD-PARADE AM 5. AUGUST IST EINE EINLADUNG AN DIE GANZE STADT

Unter dem Motto „Kommt mit uns! Diskriminierung ist keine Alternative“ zieht die politische Parade des 37. HAMBURG PRIDE am 5. August wieder durch die Innenstadt. Sie ist der Höhepunkt der Pride Week und soll wieder rund 150.000 Menschen an der Zugstrecke sowie mehr als 15.000 Teilnehmer_innen versammeln. Sie steht unter der Schirmherrschaft von Christine Lüders, Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes. Start ist um 12:00 Uhr in der Langen Reihe, anschließend geht es durch die Hamburger Innenstadt über die Mönckebergstraße bis zum Jungfernstieg. Die Route verläuft wieder über die Lombardsbrücke bis zum Neuen Jungfernstieg und endet in Höhe des Nivea-Hauses, wo die Trucks zum Abrüsten Richtung Gänsemarkt abfahren.

Gegen den politischen Rollback Mit dem Motto „Kommt mit uns! Diskriminierung ist keine Alternative“ lädt Hamburg Pride e. V. als Veranstalter dazu ein, sich insbesondere im Wahl-Jahr 2017 mit dem CSD zu verbinden: für eine freie, gleiche und solidarische Gesellschaft, für Weltoffenheit und die Akzeptanz von Verschiedenheit, für geschlechtliche Vielfalt und die Gleichstellung sexueller Minderheiten. „Das Motto ist eine klare Positionierung gegen Ausgrenzung und gegen den Populismus der vermeintlich einfachen Lösungen“, betont Stefan Mielchen, Erster Vorsitzender von Hamburg Pride e. V.. „Wir stemmen uns gegen den politischen Rollback, der uns ein rückwärtsgewandtes Familien- und Gesellschaftsbild als Alternative verkaufen will, und streiten für eine Gesellschaft, in der Sexualität

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nicht verschämt tabuisiert wird. ‚Kommt mit uns!’ ist daher in seiner Doppeldeutigkeit auch eine Einladung, offen und unverkrampft über unterschiedliche Sexualitäten zu sprechen“, so Mielchen. Zum Paradenstart werden wieder zahlreiche Politiker_innen erwartet. Doch in diesem Jahr nimmt Hamburg Pride e. V. das Motto besonders wörtlich: Quer durch die Stadtgesellschaft wurden Gruppen, Vereine, Institutionen und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens eingeladen, an der Spitze der Demonstration mitzulaufen und sich solidarisch mit dem CSD und dessen Zielen zu zeigen.

CSD-PARADE 2017 Samstag, 5. August, 12:00 Uhr Start: Lange Reihe, Ecke Schmilinskystraße Route: Lange Reihe, Ernst-Merck-Straße, Glockengießerwall, Steintorwall, Steinstraße, Speersort, Bergstraße, Mönckebergstraße, Glockengießerwall, Lombardsbrücke, Neuer Jungfernstieg (Plan s. Seite 35). Kundgebung: 14:15 Uhr auf der Mönckebergstraße sowie nach der Parade um 17:00 Uhr auf der Straßenfest-Bühne. Die komplette Reihenfolge der Gruppen und Fahrzeuge veröffentlichen wir Ende Juli auf www.hamburg-pride.de

Foto: Martin Stiewe


PARADE

DER ERSTE CSD AUF DEM WASSER PREMIERE AUF DER ELBE: LEINEN LOS FÜR PRIDE AHOI!

Das hat Hamburg noch nicht erlebt: Am 28. Juli feiert PRIDE AHOI Premiere – die erste CSD-Parade auf der Elbe! Unter dem Motto „Kommt mit uns! Diskriminierung ist keine Alternative“ wollen wir gemeinsam mit Euch bereits eine Woche vor der großen Parade durch die Hamburger City eine bunte Demonstration der Vielfalt auf dem Wasser starten – und dabei natürlich auch ausgelassen feiern. Angeführt wird der maritime Pride-Konvoi von Hamburg Pride, insgesamt sind sechs Schiffe am Start – eine schwimmende Polonäse Richtung Blankenese, die an den Landungsbrücken und am Anleger Fischmarkt startet und durch den Hafen dem Sonnenuntergang entgegen cruist.

Mit Frau Hoppe durch den Hafen Auf der MS Hamburger Deern von Hamburg Pride sorgt DJ Frau Hoppe für musikalischen Wellengang: Die ungekrönte Hamburger Partykönigin wird mit ihren stimmungsvollen Sounds dafür sorgen, dass die Matros_innen zwischen Back- und Steuerbord lustig hin- und hergeschaukelt werden. Für die richtigen Erfrischungsgetränke an Bord ist natürlich auch gesorgt. Neben dem Schiff von Hamburg Pride sind weitere Szeneclubs und -Bars bei der Premiere von PRIDE AHOI mit jeweils eigenen Booten dabei: die Alpha-Girls, die M+V-Bar, die Wunderbar, 136grad und Pink Inc. sowie Das Dorf formieren sich mit ihren Booten zur aufregendsten

Hafenrundfahrt des Jahres. Eingebettet wird die Parade in das dreitägige Pink-Pauli-Festival rund um den Spielbudenplatz. Bereits zum dritten Mal feiert Hamburg Pride am Samstag im Klubhaus St. Pauli mit der Pride Night das große CSD-Opening mit vielen Künstlern und anschließender Pink Inc-Party. Und auch am Sonntag wird der Spielbudenplatz zum fröhlichen pinken Chillen einladen, um das erste CSD-Wochenende gebührend ausklingen zu lassen. Tickets für die Schiffe gibt es online und in den jeweiligen Bars und Clubs. Da die Plätze an Bord begrenzt sind, ist rechtzeitige Buchung ratsam. Auf der Website www.pridemap.de/prideahoi gibt es den Überblick, wie viele Tickets für welches Schiff zu haben sind. Seid dabei, wenn es am Freitagabend an der Elbe heißt: Leinen los für PRIDE AHOI!

PRIDE AHOI 2017 Freitag, 28.7., Boarding 20:00 Uhr, Abfahrt 21:00 Uhr, Ende ca. 23:30 Uhr Abfahrt: Landungsbrücken und Anleger Altona Fischmarkt. Tickets: 25 Euro, VVK: www.pridemap.de/prideahoi sowie in den jeweiligen Bars und Clubs.

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STRASSENFEST

DREI TAGE HAMBURG

PARTY, BÜHNE, INFOMEILE: DAS CSD-STRASSENFEST AN DER BINNENALSTER

Diese Location hat nur eine Stadt zu bieten: Das Straßenfest des HAMBURG PRIDE an Ballindamm und Jungfernstieg wird auch 2017 wieder die schönste CSD-Meile Deutschlands. Rund um die Binnenalster kann vom 4. bis 6. August gefeiert werden. Die CSD-Bühne wird am Ende des Jungfernstiegs platziert, das Pride-Zelt von Hamburg Pride e. V. kehrt wieder an seinen bewährten Platz an der Ecke Jungfernstieg/Ballindamm zurück. Hier können die Tickets für den Pride Dance im Edelfettwerk gekauft werden. Neu ist die Unisex-Toilette am Jungfernstieg. Die sieben Musikinseln werden so platziert, dass sie den Feiernden ausreichend Platz bieten – eng wird’s erfahrungsgemäß trotzdem. Und ja: Auch die Sicherheitsvorkehrungen werden in Absprache mit der Hamburger Polizei nach den Anschlägen des letzten Jahres angepasst, wie es auf Großveranstaltungen mittlerweile Standard ist. Los geht es am Freitag ab 15:00 Uhr, gefeiert werden kann dann bis zum Sonntagabend um 22:00 Uhr. Einer der Höhepunkte des Straßenfestes ist natürlich das Eintreffen der politischen CSD-Parade, die am Samstagnachmittag am Neuen Jungfernstieg ankommt und dort zum Abbau Richtung Gänsemarkt abbiegt.

dem Ballindamm sind Clubs wie Wunderbar und 136 Grad, sowie das Spundi, die Extratour und die Sub-Events-Musikinsel unterwegs – wer hier nicht den richtigen Partysound für sich findet, ist selber schuld. Der Hamburg Pride Tower steht mitten auf dem Jungfernstieg (DJ-Programm siehe Kasten).

Rund um die Binnenalster erwartet die Besucher_innen wieder ein vielfältiges Angebot aus Informations-, Gastronomie- und Verkaufsständen. Hinzu kommen der Hamburg Pride Tower sowie die Musikinseln der Hamburger Szeneclubs und Bars, die das Straßenfest an mehreren Stellen (siehe Übersichtsplan) zur größten Open-Air-Tanzfläche der Stadt werden lassen. Unzählige DJs werden hier ein musikalisches Feuerwerk bis in den späten Abend zünden. Direkt am Wasser liegt die Loungefläche von Kyti Voo und L-Beach, auf dem Jungfernstieg und

Auf der Bühne wird am Samstag um 17:00 Uhr eine Kundgebung stattfinden. Ebenfalls ein fester Bestandteil des Samstags ist die traditionelle Schweigeminute für die Menschen, die in Hamburg an den Folgen von HIV und AIDS gestorben sind. An sie erinnern mehr als 2.200 schwarze Luftballons, die um 18:00 über der Binnenalster aufsteigen (siehe auch Seite 24). Anschließend kann dann wieder ausgelassen gefeiert werden.

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Umfangreiches Bühnenprogramm Ganz in seiner Nähe wird auch wieder die Community-Area zu finden sein. Sie ist seit mehreren Jahren ein fester Bestandteil des CSD und vereint das geballte Informationsangebot von Gruppen, Initiativen und Vereinen. Ein weiterer fester Bestandteil des Straßenfestes ist das umfangreiche Bühnenprogramm (siehe Seite 42-45), das auf den folgenden Seiten ausführlich vorgestellt wird. Mit Tubbe, Schrottgrenze, Mendocino Express, Elke Winter, Uncle Funk & The Boogie Wonderband, Tante Woo & Roman Who? und nicht zuletzt Wallis Bird sind großartige lokale und internationale Haupt-Acts am Start. Doch das Programm hat viele weitere Highlights zu bieten.

Foto: Burghard Mannhöfer, Martin Stiewe


CSD-Bühne H a m b u r g P r i d e To w e r 1 36° Communit y Area Pride Zelt / Party V VK Ky t i v o o / L- B e a c h Wunderbar Spundi Extra tour S u b Ev e n t s M u s i k i n s e l Sanitäter

HAMBURG PRIDE TOWER POWERED BY BECK’S Auch in diesem Jahr steht mitten auf dem Jungfernstieg wieder der schönste DJ-Arbeitsplatz des Wochenendes. Auf dem Hamburg Pride Tower geht’s von Freitag bis Sonntag rund, auf dem Outdoor-Dancefloor kann mit Alsterblick gefeiert werden. Das komplette Programm findet ihr auf www.hamburg-pride.de, die Tower Highlights gibt’s schon mal hier: DJ Berry E. (Freitag, 21:00–00:00 Uhr) Boom le Choc (Samstag, 21:00–00:00 Uhr) DJ Sven Enzelmann (Sonntag, 19:00–22:00 Uhr)

WO AUF’S KLO?

CSD-STRASSENFEST 2017 Freitag, 4.8. bis Sonntag, 6.8. Jungfernstieg und Ballindamm Freitag ab 15:00 Uhr, Samstag und Sonntag ab 11:00 Uhr; Ende jeweils um 24:00 Uhr

Grafik: Geschoss

Aus Fehlern lernt man: Im vergangenen Jahr gab es auf dem Straßenfest einen Protest von Trans*Menschen, da auf dem Straßenfest keine Unisex-Toiletten vorhanden waren. Hamburg Pride e. V. hat die Kritik ernst genommen, im Vorfeld mit der Hamburger Trans*Community das Gespräch gesucht und eine Lösung gefunden: Am Jungfernstieg zwischen Neuer Wall und Große Bleichen wird ein Areal mit Unisex-Toiletten platziert, die auch an den anderen Toiletten-Standorten ausgeschildert werden. Die Lösung ist ein Kompromiss. Neben logistischen Besonderheiten, die nicht überall Unisex-Klo-Container möglich machen, gibt es auch das Bedürfnis vieler Besucher_innen nach getrennten WCs, das wir respektieren.

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BÜHNENPROGRAMM

VOLLE BÜHNE AUF DEM STRASSENFEST

DREI TAGE BESTE UNTERHALTUNG AUF DER CSD-BÜHNE AM JUNGFERNSTIEG / ECKE NEUER JUNGFERNSTIEG

Freitag, 4. August

19:00 Uhr

Kundgebung zum Dyke March Die Initiatorinnen sprechen über den Dyke March, der im Anschluss an die Kundgebung startet. Mehr Infos zum Dyke March auf S. 31.

Moderation

Ricardo M.

Seine Shows sind weit im Voraus ausverkauft, sein Humor ist mehr als frech, er trägt Lederhose, Kunstlederslipper und viel zu viel Gel im langen Haar: Ricardo M.! Mehrfach vom NDR-Fernsehen portraitiert, begeistert er mit seinen Bingo-, Talk- und Musikshows eine rasant wachsende Fangemeinde. In diesem Jahr führt er erneut als Moderator auf der Bühne durch ein – wie Ricardo sagen würde – Top! Top! Top! Bühnenprogramm! www.ricardo-m.de 17:00 Uhr

Miss Ta Bo Thai Auf dieser Fete wird getanzt, geflirtet und Zuckerwatte gegessen: Die Show der fünf Hamburger wirkt, als würden sich Peter Doherty, Serge Gainsbourg und Salvador Dalí auf dem Centre Court zur Fortsetzung von „La Boum“ treffen. www.misstabothai.com

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PRIDEMAGAZIN 2017

19:45 Uhr

Dan & Jost

18:15 Uhr

Access Icarus Die Band steht für ausgefeilten, mitreißenden Stadion-Rock abseits bekannter Deutschrockklischees, Indierock-Sounds und Deep-HouseHypes. Dabei scheuen sie auch nicht die internationale Ausrichtung durch englische Texte und ein weites Soundgewand à la Muse, Coldplay oder The Killers.

Dance-Pop meets EDM: Seit zwei Jahren produzieren Singer-Songwriter Daniel Johnson und DJ Jost gemeinsam Musik und haben kürzlich ihr Debüt-Album „Love Again“ released. Das Duo überzeugt mit elektrisierenden Performances, Live-Instrumenten und mitreißenden Hooks. www.facebook.com/danjohnsonofficial

www.accessicarus.com 21:00 Uhr

TUBBE

TUBBE betreiben klassisches Songwriting. Könnte man meinen – ein wenig Gitarre, eine Melodie, eine kleine Depression. Doch wie es immer so ist, mit der Idylle, sie ist trügerisch. Ein Synthie schubst sich in die Stille, schnappt sich den Platz in der ersten Reihe und hat nichts Besseres zu tun, als etwas Benzin in die Lagerfeuerbeschaulichkeit zu kippen. Und auf einmal entsteht irgendwie das Bild eines bedröppelten Singer-Songwriters, der im Neonlicht der Autoscooter seine stillen Lieder singt. Leise und fast ein wenig zu zart, um in dem gan-

zen Trubel zu bestehen. Doch dann setzt der Bass ein, nimmt ihn auf die Schultern und es geht auf und davon. www.tubbe.de

Fotos: cmyreflection.com, Rainer Kerber Photographie


BÜHNENPROGRAMM

22:45 Uhr

Schrottgrenze Schrottgrenze haben schon immer ihre eigenen Geschichten erzählt. Über Menschen und Gefühle und Hamburg, über 15 Jahre und sieben Alben, in den melancholischsten Ohrwürmern und den poppigsten Hymnen des Indierock. Nach ein paar Jahren Pause sammelten 2015 zwei Compilations

die größten und die rarsten davon. Und jetzt erzählen sie mit Glitzer auf Beton ganz neue, die mindestens so lächelleicht ins Ohr gehen wie die alten, und Köpfe, Finger und Zehenspitzen noch ein bisschen schwungvoller wippen lassen. www.schrottgrenze.de 19:30 Uhr

Samstag, 5. August

17:00 Uhr

Drag Show

“Kommt mit uns! Diskriminierung ist keine Alternative”: Zum diesjährigen CSD-Motto gibt es Reden und Talks mit Gästen.

Hamburgs Drag Queen Nicki Dynamite wird dem Publikum wieder ordentlich einheizen! Seid gespannt, was sie sich als Highlight für dieses Jahr ausgedacht hat.

Pride Talk

www.facebook.com/NickiDynamitehh Moderation

Valery Pearl

Sie ist Partyveranstalterin, Moderatorin, Djane, Host und seit dem letzten Jahr auch Preisträgerin des Pride Awards für ihren unermüdlichen Einsatz für Geflüchtete. Keine Frage also, dass Frau Pearl auch in diesem Jahr wieder am CSD-Samstag durch das Programm führt!

18:00

Gedenkaktion der AIDS-Hilfe Hamburg Jörg Korell, Geschäftsführer der Hamburger AIDS-Hilfe, tritt in diesem Jahr zum 17. Mal auf die Bühne und gedenkt mit den Besucher*innen mit dem Aufsteigen von 2.200 schwarzen Luftballons zu „Somewhere Over The Rainbow“, all den 2.200 (Quelle: Robert-Koch-Institut, Stand Ende 2015) zu früh verstorbenen Seelen, die aufgrund der Folgen des HI-Virus in Hamburg verstorben sind. In Hamburg leben derzeit ca. 5.800 Menschen mit HIV/AIDS. 15:30 Uhr & 18:10 Uhr

Mendocino Express Der deutsche Schlager ist unsterblich und so dreht der Mendocino Express unter Volldampf seine fröhlichen und wunderbaren Runden. Mit Pfeffer und Drive präsentieren die vier Musiker die Hits aus der großen Zeit des deutschen Schlagers, als das Dschungelcamp noch Daktari hieß! Ein Konzertereignis voller Erinnerungen, eine Show gespickt mit wohligen Gefühlen, ein Feuerwerk der guten Laune.

20:00 Uhr

Elke Winter Elke Winter steht für Entertainment par excellence. Der Comedian im Fummel aus dem Hamburger Schmidt Theater ist die Nummer 1 der deutschen Travestiebranche im Bereich Unterhaltung. Elke Winter ist einfach sie selbst. Keine Kopie. Unkonventionell! Die Vollblutentertainerin, die man auch die singende Matratze von St. Pauli nennt, liebt, lebt, singt und erzählt! www.elke-winter.de

www.mendocino-express.de

Fotos: Christoph J., Chantal Weber, Oliver Fantitsch, Hase_Olivier

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BÜHNENPROGRAMM

21:30 Uhr

Uncle Funk & The Boogie Wonderband Uncle Funk & The Boogie Wonderband ist Englands Nummer 1 Live Disco Band! Die Londoner Combo kommt extra den weiten Weg aus dem Vereinigten Königreich zum Hamburg Pride, um den Besuchern ein unvergessliches Boogie-Erlebnis zu besche-

ren. Die 70er Jahre leben nicht nur in ihrer Musik, sondern auch in ihren Kostümen und ihrer Show wieder auf und verwandeln den Jungfernstieg in einen riesigen Dancefloor!

Ildiko Virag

15:00 Uhr

Die Berlinerin Ildiko Virag ist (Lebens-)Künstlerin, Sängerin, Songwriterin & Produzentin, kurzum ein musisches Talent sondergleichen. Die zauberhafte und hochgradig empathische Seele übersetzt ihre Gedanken und Emotionen in bewegende Texte, Melodien und Beats und braucht dafür nicht mehr als ihr Herz, ihre Stimme und ihre Technik. So schafft sie eine ganz wundervolle und einzigartige Symbiose aus elektronischem Sound, einprägenden Lyrics und ihrer warmen Stimme, deren Klang tief unter die Haut geht und nicht nur das Herz ihrer Hörerschaft in Schwingungen versetzen kann.

Sonntag, 6. August Moderation

Karla Oz

Sie ist Sängerin, Schauspielerin und Songschreiberin aus Hamburg. Die Hobby-Moderatorin produziert gerade mit ihrem aktuellen Duo „Liebe Kann“ (Electro-Pop-IndieSchlager) die erste EP. Einen kleinen Vorgeschmack bieten bereits Vorab-Mixe: www.liebekann.de

Fräulein Frey Ihre Lieder sind mit allen Wassern gewaschen, wehen in verschiedenen Windstärken, schlagen hohe Wellen und blicken tiefsinnig auf den Grund: Diese Band bringt Herzblutmusik auf die Bühne, die sich frei zwischen Pop, Rock und Soul bewegt. www.fraeulein-frey.de 16:30 Uhr

Elin Bell Im Jazz liegen die Wurzeln des Songwritings der zierlichen Sängerin mit der bemerkenswert klaren Stimme. Diese ihr so vertrauten akustischen Klänge vermischt sie mit modernen Sounds – mit der einzigen Regel, durch die Musik ihre Texte leben zu lassen. www.elinbell.com

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19:15 Uhr

www.unclefunk.co.uk

www.facebook.com/ildikoviragofficial 18:00 Uhr

Tante Woo & Roman Who? Tante Woo, eine einst berühmte Opernsängerin, musste aus Mobbinggründen die Bühne verlassen, lebt nun in ärmlichen Verhältnissen in der Pornoreihe 17 in Hamburg und schlägt sich mehr schlecht als recht durch das Leben. Abhängig von Arbeitsamt und ungerechten sozialen Verhältnissen, entstehen ihre Geschichten aus dem Leben. Dennoch macht sie selbst die kleinsten Bühnen zu den großen dieser Welt und verzaubert mit einem Hauch von Broadway das Publikum. An ihrer Seite hat sie ihren Bühnenpartner Roman Who?

Fotos: M. Reinhard, whos-that-girl, Tania Manteufel


BÜHNENPROGRAMM

20:45 Uhr

Wallis Bird Wallis Bird hat ihr Zuhause gefunden, als sie noch ganz woanders war. Ihr ganzes Leben lang war sie unterwegs, der Musik hinterher und ihrem hüpfenden Herzen, nirgendwo für immer. Von Irland aus, wo sie sich beibrachte die Rechtshändergitarre linksherum zu spielen, nach Deutschland und zur ersten EP, zwei Alben beim große Label und ein drittes, das auf eigene Faust noch viel mehr einheimste. Nach London. Musikpreise, u.a. zweifache irische Musikpreis-Gewinnerin. 600 Shows in den letzten Jahren, immer mit dieser unfassbaren Energie. Nach Berlin schließlich, in die Clubs und um die Häuser, immer ruhelos, immer weiter, bis das Glück plötzlich im Raum stand. Es klopfte nicht, es kam einfach. www.wallisbird.com

VOLLE BÜHNE AUF DEM STRASSENFEST

E I N FA C H K Ö S T L I C H Unsere kreative, zeitgemäße Küche verwöhnt Sie mit frischen, regionalen Zutaten sowie ideenreichen Köstlichkeiten. Wir würzen unsere Speisen ausschließlich mit Meersalz, Pfeffer und frischen Kräutern. Genießen Sie bei uns den puren Geschmack von marktfrischen Produkten im modern-urbanen Ambiente unseres à la carte Restaurants ESSRAUM. Ein abwechslungsreicher Mittagstisch rundet unsere Speisekarte ab.

SMITTAG TISCH

Mo.–Fr. 11.30 b is 14.30 U hr

kleine Gerichte ab 4,80 3

täglich elndes wechs t sgerich Mittag 3 0 für 6,8 Wochen spezial für 9,50 3

er Christoph 2 y 017 – Street Da SCHEN N WIR WÜ SS! VIEL SPA

ESSRAUM Restaurant im Jungen Hotel Hamburg Kurt-Schumacher-Allee 14 20097 Hamburg-Centrum Fon 040 / 419 23-0 info@essraum-restaurant.de jungeshotel.de

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PARTYS

IMMER WIEDER FREITAGS DER ELECTRO PRIDE LÄUTET DAS CSD-WOCHENENDE EIN

Dieser Termin darf in keinem CSD-Kalender fehlen: Der Electro Pride hat sich über die Jahre zu einem festen Bestandteil des PrideWochenendes entwickelt. Nach dem ersten Straßenfest-Abend am Jungfernstieg lässt es sich hier ab Mitternacht im Feldstraßenbunker perfekt weiterfeiern. Ein spektakuläres Line-up ist garantiert: Allen voran Einmusik: Der gebürtige Hamburger Samuel Kindermann ist immer in Bewegung, legt sich selbst nicht die Fesseln von Trends und Strömungen an, die durch die Clubs schleichen. Seine LiveSets sind unique und alles andere als handzahm. Ob auf dem Fusion Festival oder im kleinen Club – am Ende schließen alle die Augen, vergessen das Jetzt und tauchen ein in den Kosmos von Einmusik, der scheinbar unendlich ist.

Einmusik (großes Foto), Jan von Nebenan, Gunjah und Merve Japes rocken das Uebel&Gefährlich zum Electro Pride.

Ernsthaft im Spaß. Zurückhaltend im Vorwärts. Genau im Exzessiven. Das ist Gunjah. Gunjah spielt 1994 das erste Mal im legendären Base in Dresden, Techno wird die große Liebe. Nach vielen Stationen wütet Gunja heute mit Sandkastenkumpel Niconé von Gig zu Gig und zelebriert die Hingabe zu echten Sounds. Mit Jan von Nebenan ist ein weiterer ambitionierter DJ aus Hamburg am Start. Wenn er nicht gerade in Berlin oder Hamburg auflegt, brennt er darauf, neue Beats zu finden. Er spielt Sets, die mal treibend und mal locker sind. Komplettiert wird das Line-up durch die Hamburgerin Merve Japes, die bereits legendäre Clubs wie das Front in Hamburg oder E-Werk und Globus (Tresor) rockte. Ihr Musikstil besteht aus klassischem House, einem Hauch Electro inklusive Vocalsamples.

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ELECTRO PRIDE 2017 Freitag, 4.8., ab 24:00 Uhr Uebel&Gefährlich, Ballsaal im Hochbunker, Feldstraße 66 (U-Bahn Feldstraße), Eintritt: 10 Euro im VVK (zzgl. Gebühr) unter ahoi-events.tickets.de oder 12 Euro an der Abendkasse

Fotos: Birgit Kaulfuss, Katja Ruge


PARTYS

POP AM POOL PRIDE DANCE IM EDELFETTWERK: DREI FLOORS FÜR EINE HEISSE SOMMERNACHT

Der Pride Dance im Edelfettwerk ist auch 2017 wieder das Partyhighlight des HAMBURG PRIDE. Das Beachclub-Areal mit großer Strandfläche und Pool wird noch einmal vergrößert. Neben den Chillout-Lounges und der coolen Dachterrasse sorgen Food Trucks dafür, dass auch der kleine Hunger zwischendurch gestillt werden kann. Los geht’s übrigens um 23:00 Uhr, eine Stunde später als in den Vorjahren. Auf den Dancefloors gibt es eine Veränderung: Mainfloor und Labor tauschen die Musikrichtung, so dass die Pop-Fans nun noch mehr Platz zum Feiern haben. Drei Floors werden insgesamt bespielt: Pop, Urban, R’n’B und Mashup gibt’s auf dem Mainfloor, das Labor ist für Electro und Techno reserviert, und in der Orange Lounge gibt’s 80er, 90er und Schlager. Folgende DJs sind für Euch am Start: DJ Berry E. (Main): „Soundsex“ ist das Motto, unter dem Berry nicht nur Musikstücke am Pult miteinander verschmelzen lässt, sondern auch sich selbst mit der Partycrowd – mit einem ganz eigenen Vibe aus Retro und Neuheiten. Gloria Viagra (Main): Berlins bekannteste Drag Queen ist nicht nur als Menschenrechtsaktivistin unterwegs, sondern auch eine großartige Partyqueen. Sie legt eine Mischung aus Pop, Disko, R’n’B, Rock & Ethno auf. Beauty & The Beats (Main): Der Typ hat Bock! Die irren HipPopElectroIndieFunk-Sets von Beauty & the Beats bringen jeden Gast zum Ausrasten und jeden Club zum Überlaufen.

Fotos: CHIPI Guille Chiprionet, Olivier Hase

DJ Hildegard (Labor): Man kennt sie in Europas Clubszene, und auch Hamburg liegt ihr regelmäig zu Füßen. Energisch und überdurchschnittlich ist ihre Performance, mit der sie auch den Pride Dance wieder rocken wird. DJ Tobicé (Labor): Der kleine Bruder von Nicki Dynamite ist seit 2011 in Hamburgs Clubs als DJ unterwegs und bringt vor allem auf dem Kiez das Pubikum mit seinen House-Remixen zum Tanzen. Frau Hoppe (Orange Lounge): House, Latino, Black, Electro oder Mashups – Hauptsache, die Tanzfläche bebt. Frau Hoppe kann jederzeit die Stimmung der Masse in einen gekonnten Musikmix verwandeln. DJ Rico Remix (Orange Lounge): Musikalisch ist Rico Remix ein Allrounder. Beim Pride Dance beglückt uns der gebürtige Berliner mit Schmuckstücken aus 80s und 90s sowie Schlager-Perlen.

PRIDE DANCE 2017 Samstag, 5.8., ab 23:00 Uhr Edelfettwerk, Schnackenburgallee 202, S-Bahn S3/S21 bis Eidelstedt Eintritt: VVK 12 Euro, AK 15 Euro. VVK online auf ahoi-events.tickets. de (zzgl. VVK-Gebühr) und ab 1. Juli im Lagerhaus (Lange Reihe 27) und Kyti Voo (Lange Reihe 82) sowie am 4. und 5. August auf dem CSD-Straßenfest am Stand von Hamburg Pride e. V.

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PARTYS

GET THE PARTY STARTED

DER DRITTE REGENBOGENTAG AUF DEM HAMBURGER DOM LÄUTET AM 3. AUGUST DAS CSD-WOCHENENDE EIN

Der Hamburger Sommer-DOM (28.7.–27.8.) wird wieder bunt – zum dritten Mal findet der Regenbogentag auf dem größten Volksfest des Nordens statt. In den letzten Jahren setzten mehrere hundert Teilnehmer_innen auf der Parade gemeinsam ein Zeichen für Akzeptanz und Vielfalt. Auch in diesem Jahr verspricht der Donnerstag der Pride Week mit dem Regenbogentag wieder eine Menge Spaß. Um 15:00 Uhr geht es los, Schausteller halten auf dem ganzen Gelände diverse Überraschungen und Vergünstigungen bereit, Achterbahn & Co. drehen ihre Runden und möchten erobert werden. Wer sich schon immer mal ohne Verpflichtungen das Ja-Wort geben wollte, der oder dem bietet Drag Queen Mimi Corvette beim „Wedding to go“ auf der Sonderfläche „Fiesta en la playa“ hierzu die Gelegenheit. Mitreißend und voller Spielfreude geht es dann um 19:00 Uhr mit Samba Percussion von Bateria Barulho auf in die bunte Parade über die DOM-Meile (Start am Eingang der Sonderfläche). Die zwölfköpfige Samba-Band aus Hamburg Altona wird mit ihren brasilianischen Rythmen für den passenden Sound sorgen, um über den DOM zu tanzen, bis auf der „Fiesta en la playa“ dann anschließend um 20:00 Uhr die Aftershowparty beginnt. Sie wird vom Hamburger DJ Rico Remix mit einem bunten Mix aus Pop, Charts und allem was tanzbar ist begleitet, so dass aus dem Regenbogentag eine ausgelassene Sommerparty wird. Eine bessere Einstimmung auf das bevorstehende CSD-Wochenende gibt es nicht!

REGENBOGENTAG AUF DEM HAMBURGER DOM Donnerstag, 3.8., 15:00 Uhr bis 23:00 Uhr Parade startet um 19:00 Uhr an der Sonderfläche „Fiesta en la Playa“, dort findet auch die Aftershowparty ab 20:00 Uhr mit DJ Rico Remix statt. Wedding to go mit Drag Queen Mimi Corvette; viele Überraschungen und Vergünstigungen der Schausteller.

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Fotos: Jibben Großmann, LvB Photography, Alex Llanan Photography


PARTYS

WOMEN ONLY DIE NACHT DER VERZAUBERTEN IM CAFÉ SEETERRASSEN

Die Frauenparty „Die Nacht der Verzauberten“ im Café Seeterrassen in Planten un Blomen bietet eine 2.000 qm große Loungeterrasse und einen hervorragenden Blick auf den Parksee. Um 22:00 Uhr starten in unmittelbarer Nähe die berühmten Wasserlichtspiele, der perfekte Mix aus Wasser, Musik und Licht. Die Gäste erwartet ein reichhaltiges Getränkeangebot und ein großer Außengrill mit leckeren Speisen. Wie es sich für eine richtige Frauenparty gehört, kann auf zwei Tanzflächen getanzt werden. Oben im Weißen Saal startet DJane D_nise L‘ (www.deniselau.de) ab 19:00 Uhr mit ihrem feinen Mix aus Standard und Latein, Salsa sowie Discofox. In der TangoBar heizt DJane Angela mit Disco-Hits, Rock, Dance-Classics und Elektro-Pop ab 21:00 Uhr ein.

DIE NACHT DER VERZAUBERTEN Freitag, 4.8. ab 19:00 Uhr Café Seeterrassen, Planten un Blomen, St. Petersburger Straße 22 VVK online: frauen@hotel-hanseatin.de oder direkt im Frauenhotel Hanseatin abholen – 11 Euro; MHC Borgweg 12 Euro, AK 15 Euro

PINK INC. GOES PRIDE NIGHT DIE PARTYNACHT ZUR CSD-ERÖFFNUNG

Alpha girls, Valery Pearl und die WunderBar präsentieren das Pride Night Opening im Klubhaus St. Pauli – die Party nach der offiziellen CSD-Eröffnung. Der Hamburger CSD beginnt auch 2017 wieder mit einer spektakulären Party: Im Anschluss an die Pride Night reißen fünf DJs die Regler hoch und blasen musikalisch zum Kampf gegen Homophobie und Ausgrenzung! Exzellente und exzentrische Musik mit schwul-lesbischen Vibes: auf gleich vier Floors feiert Hamburgs Community eine Nacht für die Liebe. Im großen Mainfloor im Bahnhof Pauli zelebrieren DJ Berry E. und Rico Remix aus Hamburg eine Messe der Freude mit den geilsten Pop und Dance Sounds. Mit dem grandiosen Mix aus R’n’B und Black wird DJ Noor. (Hamburg) ein hörbares und vor allem tanzbares Zeichen im Schmidtchen setzen. In der Alten Liebe wartet DJ Morex (Hamburg) mit einer bunten Auswahl an Schlagern zum Mitsingen. Last but not least rockt im Kukuun DEEjayna aus Kassel mit einer bunten Mischung aus 80ern, 90ern und NDW das Haus.

Foto: Marion Stephan

PRIDE NIGHT OPENING Samstag, 29.7., 23:00 Uhr Klubhaus St. Pauli, Spielbudenplatz 21/22 Eintritt VVK 10 Euro, AK 12 Euro. VVK-Stellen: Lagerhaus Lange Reihe, Hein & Fiete, Wunderbar, online unter pinkinc.de/ticketshop

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PRIDE HOUSE

MIT HERZ UND STIMME „WEIL ICH NICHT ANDERS KANN...“: ZWEITER HAMBURGER PRIDE TALK

Warum engagieren sich Menschen in der queeren Community – und wofür? Darüber sprechen die Gäste des zweiten Hamburger Pride Talks unter der Moderation von Stefan Mielchen. Was treibt eine Drag Queen dazu, sich mit AfD und NPD anzulegen? Welche Erfahrungen macht ein junger Trans*mann bei seinem Engagement? Und was erlebt eine Trans*frau bei ihrem Aids-Engagement? Wie queer kann Rap-Musik sein – und wie politisch? Und wie unterscheidet sich schwuler Aktivismus heute von dem vor 30 Jahren? Die Gäste werden über ihre persönlichen Geschichten, Erfahrungen und Strategien berichten. Leider standen bis Redaktionsschluss noch nicht alle Teilnehmer_innen fest. Eingeladen sind: Olivia Jones (angefragt): Die Hamburger Drag Queen hat schon einen NPD-Parteitag aufgemischt und auch den Konflikt mit AfD-Politikern nicht gescheut. Mit einem Kinderbuch wirbt sie für das Thema sexuelle Vielfalt. Sookee (angefragt): Die Berliner HipHopperin rappt über Sexismus und fehlende geschlechtliche und sexuelle Diversität. Ihre Musik ist immer auch Statement, als feministische Aktivistin ist sie politisch aktiv. Sabrina Beul: Die Hamburgerin ist seit vielen Jahren als Trans*frau in der Hamburger Aids-Hilfe aktiv und vertritt immer wieder auch öffentlich und in den Medien die Interessen von Menschen mit HIV und Aids. Finn Lorenz: Der junge Berliner Trans*mann war ehrenamtlich in der Schulaufklärung aktiv und hat sich der Unterstützung Jugendlicher verschrieben: Er leitet bei Lambda die Chatberatung In & Out. Günter Gaida: Er war schon in den 1980er-Jahren aktiv in der Hamburger Schwulenbewegung dabei. Nach längerer Pause engagiert er sich jetzt mit viel Elan beim Queer Refugees Support für Geflüchtete.

HAMBURG PRIDE TALK GESPRÄCHSRUNDE ÜBER QUEERES ENGAGEMENT MIT VERSCHIEDENEN GÄSTEN, MODERATION: STEFAN MIELCHEN Montag, 31.7., 19:30 Uhr Pride House, Schrödersaal, An der Alster 40 Veranstalter: Hamburg Pride e. V.

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Fotos: Eylul Aslan, privat


PRIDE HOUSE

THE FUTURE OF PRIDE

INTERNATIONALE DISKUSSION ÜBER HERAUSFORDERUNGEN, ZIELE UND ERFOLGE INTERNATIONAL PANEL DISCUSSION ABOUT CHALLENGES, GOALS AND SUCCESS Brauchen wir eigentlich noch einen CSD nach der „Ehe für alle“? Mit welchem Gefühl geht man auf eine Pride-Demonstration, wenn man Angst haben musss, dass sie gewaltsam durch Gegendemonstrant_ innen oder Polizei verhindert werden könnte? Mit internationalen Pride Organisator_innen sprechen wir über Herausforderungen, Ziele und Erfolge. Do we really need Prides after equal marriage? What is the feeling attending a Pride demonstration with the fear that it could be forcibly prevented by counter-demonstrators or police? We will talk with international Pride organizers about challenges, goals and success.

Eingeladen sind / The following are invited to attend: Colette Farrugia Bennet von MGRM, Malta. Als erstes europäisches Land schützt Malta die geschlechtliche Identität durch die Verfassung. Das konservative Malta ist für die Rechte von Homosexuellen und Trans*Menschen heute Vorreiter_in in ganz Europa. Die Ehe für alle steht kurz vor der Einführung, aber eingetragenen Lebenspartnerschaften ist es bereits erlaubt, gemeinsam Kinder zu adoptieren. Malta is the first European country to protect gender identity through the Constitution. The conservative Malta is now a pioneer for the rights of homosexuals and trans*people in all of Europe. Equal marriage is about to be introduced, but registered life partnerships are already allowed to adopt children together. Kateryna, KyivPride, Ukraine. Homosexualität in der Ukraine stößt in der Bevölkerung weitgehend auf Ablehnung. 2012 wurde eine Pride Demonstration abgebrochen, da die Teilnehmenden Angst vor Gewalt von Gegendemonstrant_innen hatten. 2015 wurde die Parade von Rechtsextremist_innen überfallen. Nach dem Wurf von Steinen und Rauchbomben musste die Parade nach weniger als 30 Minuten abgebrochen werden. Homosexuality in the Ukraine is largely rejected by the citizens. In 2012 a Pride demonstration was cancelled because the participants were afraid of the violence of counter-demonstrators. In 2015 the parade was attacked by right-wing extremists and had to be broken off after less than 30 minutes because of throwing stones and smoke bombs.

Fotos: Privat

Tomaš Ilja, Lithuanian Gay League (LGL), Baltic Pride. 1993 wurde Homosexualität in Litauen legalisiert. Der Baltic Pride findet seit 2009 im Wechsel in Lettland, Litauen und Estland statt. Ein Gericht wies 2013 die Stadt Vilnius an, die Demonstration mit 500 Teilnehmer_ innen auf einer populären Einkaufsstraße zuzulassen. Rund 1.000 Menschen verfolgten die Demonstration, die meisten von ihnen waren Gegendemonstrant_innen. Homosexuality was legalized in Lithuania in 1993. Since 2009, the Baltic Pride has been held and is rotating between Latvia, Lithuania and Estonia. A court in 2013 had ordered the city of Vilnius to allow the demonstration with 500 participants on a popular shopping street. About 1,000 people followed the demonstration, most of them were counter-demonstrators. Ondřej Plešmíd, Prague Pride, Tschechische Republik. Seit 2006 gibt es in der Tschechischen Republik eine eingetragene Lebenspartnerschaft. Ähnlich wie in Deutschland wird ihr das Adoptionsrecht sowie der Titel „Ehe“ verweigert. In Osteuropa gilt die Tschechische Republik als vergleichsweise liberal. Dennoch ergab eine Umfrage des europäischen Instituts für Menschenrechte von 2012, dass 52% schwuler und 30% lesbischer Paare das öffentliche Händchenhalten vermeiden. Since 2006, a registered partnership has been established in the Czech Republic. Similar to Germany, it denies the right of adoption, as well as being called „marriage“. In Eastern Europe, the Czech Republic is comparatively liberal. However, a survey conducted by the European Commission of Human Rights in 2012 revealed that 52% of gay and 30% lesbian couples avoid public speaking.

THE FUTURE OF PRIDE INTERNATIONALE DISKUSSION (IN ENGLISCHER SPRACHE) / INTERNATIONAL PANEL DISCUSSION (IN ENGLISH). MODERATION / PRESENTER: PATRICK ORTH. Mittwoch, 2.8., 19:30 Uhr Pride House, Schrödersaal, An der Alster 40 Veranstalter: Hamburg Pride e. V.

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PRIDE HOUSE

DER SCHWULE IMAM LUDOVIC-MOHAMED ZAHED ZU GAST IM PRIDE HOUSE

Er ist Franzose mit algerischen Wurzeln, schwul und Imam. LudovicMohamed Zahed war Salafist, bevor er sich in einen Mann verliebte. Das veränderte sein ganzes Leben. „Seit ich ein Kind war, wurde mir gepredigt, dass Homosexualität eine Sünde ist, obwohl das nirgendwo im Koran geschrieben steht. Es braucht Zeit, damit zurechtzukommen und alternative Identitäten zu entwickeln, zu entscheiden, welche Art von Islam man leben will“, erklärte der heute 40-Jährige im Interview mit der Tageszeitung Die Welt. In Paris hat Zahed mittlerweile eine Moschee gegründet, die Homosexuelle willkommen heißt, in der Frauen gemeinsam mit Männern beten und kein Kopftuch tragen müssen. In Deutschland wurde er u.a. durch die Arte-Dokumentation „Re: Allah liebt euch alle“ bekannt. Er hat sich viel und kritisch mit dem Islam beschäftigt, lebt selbst in einer homosexuellen Partnerschaft und möchte seine Version eines toleranten Islam als ein Angebot für muslimische Menschen sehen. Dabei tourt er europaweit durch inklusive islamische Gemeinden und queere Communitys und bietet immer die Möglichkeit, seine Philosophie mit ihm zu diskutieren. Nun auch im Pride House in Hamburg, wohin ihn das MHC und die Lesbisch Schwulen Filmtage eingeladen haben. Für viele queere Neuhamburger_innen aus arabischen Ländern kann es problematisch und mitunter auch sehr gefährlich sein, wenn ihre Homo- oder Transsexualität gegenüber ihren Herkunftsfamilien und Freund_innen bekannt wird. Die Veranstaltung ist eine Einladung, darüber zu diskutieren, welche Auswirkungen eine progressive Version

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PRIDEMAGAZIN 2017

des Islam für queere Menschen aus arabischen Kulturen haben könnte. Denn wie Imam Zahed sagt: „Wenn du aus einer muslimischen Familie kommst, ist es egal ob du gläubig bist oder nicht. Auch wenn du nicht über den Islam sprichst, der Islam spricht über dich.“ Als Einstieg in eine Diskussion wird der auf den Filmtagen 2016 gezeigten Kurzfilm „The Society“ aus dem Irak (2015, Osama Rasheed, 14 min., Originalfassung mit engl. Untertiteln) gezeigt (siehe Seite 32). Im Anschluss stellt sich Ludovic-Mohamed Zahed der Diskussion mit dem Publikum. Die Veranstaltung findet auf Arabisch und Deutsch statt, es wird jeweils in die andere Sprache übersetzt. 30.7., 16:00–18:00 Uhr, Pride House (Schrödersaal), An der Alster 40

PRIDE HOUSE 2017 Sonntag, 30.7. bis Donnerstag, 3.8., täglich ab ca. 16:00 Uhr Pride House, An der Alster 40 Auch in diesem Jahr ist das Pride House wieder der zentrale Veranstaltungsort während der Pride Week. Es bietet Raum für zahlreiche Vorträge, Diskussionen, Lesungen und vieles mehr. Hamburg Pride e. V. stellt der Community das Haus samt Veranstaltungstechnik und dem begleitenden Pride Magazin als Programmheft kostenlos zur Verfügung und wird hierbei durch den Bezirk Hamburg-Mitte finanziell unterstützt.


PRIDE HOUSE

ANDERS ALS DIE ANDEREN SCHWULE KUNST UND SCHWULE KULTUR – GIBT ES DAS?

Sind wir als Schwule völlig anders als die Heterosexuellen, oder unterscheiden wir uns nur in unserem sexuellen Begehren und sind im Übrigen genau so bürgerlich oder antibürgerlich, so ausgeflippt und bohèmemäßig, genau so monogam oder promiskuitiv oder polyamor wie die anderen? Haben wir eine speziell schwule Lebensform entwickelt, die unvergleichbar, einmalig, identitätstiftend ist? Und wenn dies mit Verweis auf die CSDs, auf schwule Partys und andere schwule Events sowie auf die schwule Community bejaht wird, stellt sich die Frage, ob dies auch für Kunst und Kultur gilt: Gibt es eine genuin, nach neuerem Sprachgebrauch identitäre schwule Musik, Dichtung, Architektur, Sport, Wissenschaft und Kunst? Sind Thomas Manns Novelle „Der Tod in Venedig“ und die Oper „Death in Venice“ Literatur und Musik oder aber schwule Literatur und schwule Musik? War Hans Grahls Tannhäuser in der Hamburger Oper schwul, weil es Hans Grahl war? Treiben die Sportler von Startschuss Sport oder schwulen Sport? Und wie ist das mit der Schola Cantorosa: singt der Chor schwuler Männer schwule Musik oder Musik beziehungsweise Musik mit schwulem Inhalt? Mit diesen Fragestellungen wird sich die diesjährige gemeinsame Veranstaltung des Magnus-Hirschfeld-Centrums (mhc) und der Initiative „Gemeinsam gegen das Vergessen – Stolpersteine für homosexuelle Gottfried Lorenz/Ulf Bollmann NS-Opfer“ beschäftigen.

War Hans Grahls Tannhäuser in der Hamburger Oper schwul, weil es Hans Grahl war? (Foto: Nachlass Bernhard Rosenkranz)

VORTRAG SCHWULE KUNST UND SCHWULE KULTUR – GIBT ES DAS? VON TUNTENCHÖREN, USCHI UND STADTSCHMUSETANTEN Montag, 31.7., 19:00 Uhr Pride-House, An der Alster 40

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AGENDA

DAS VOLLE PROGRAMM DER VERANSTALTUNGSKALENDER MIT ALLEN TERMINEN ZUM HAMBURG PRIDE

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PRIDEMAGAZIN 2017

Fotos: Burghard Mannhรถfer, Martin Stiewe


für Frauen

für alle Geschlechter

für Männer

FREITAG, 28. JULI

Schwulenbar. Anmeldung erforderlich. Kontakt: Info@queer-durch-stpauli. com oder Tel: 0173.7667742 Veranstalter: Queer durch St. Pauli; Ort: Genauer Treffpunkt wird bei Anmeldung bekannt gegeben

Pride Ahoi

Veranstalter: Hamburg Pride e. V., Abfahrt: Landungsbrücke und Anleger Altona Fischmarkt

Queer durch St. Pauli – die Stadtteiltour

Fotos: Springstoff, Stefan Mielchen

Im Anschluss besteht die Möglichkeit, mit

„Kommt mit uns! – Diskriminierung ist keine Alternative!“ Die Dykes on Bikes laden dazu ein, sich mit ihnen gemeinsam stark zu machen: für volle Gleichberechtigung von LGBTI und gegen Homo- und Transphobie. Die Motorrad-Demonstration zum Hamburg Pride dauert ca. 1 Stunde.

Zahed, der einen toleranten Islam vertritt,

Mit schwulem Auge – eine Stadtführung von St. Georg bis zur Reeperbahn

20:00–22:00 Uhr

23:00 Uhr

Pride Night Party – Offizielle CSD-Eröffnungsparty Ab 23:00 Uhr steigt im Anschluss die große Eröffnungsparty in Kooperation mit Pink Inc. im Klubhaus St. Pauli. An den Turntables versorgen euch fünf DJanes und DJs auf vier Floors im Klubhaus St. Pauli mit allem, was das Herz begehrt. Mehr Infos siehe S. 49. Veranstalter: Pink Inc.; Ort: Klubhaus St. Pauli, Spielbudenplatz 21/22, 20359 Hamburg

zeigt, in dem verschiedene queere Iraker zur Gesellschaft im Irak zu Wort kommen.

15:00–18:00 Uhr

Veranstalter: Hamburg Pride e. V., AHOI Events; Ort: Schmidtchen, Spielbudenplatz 21/22, 20359 Hamburg

zunächst der Kurzfilm „The Society“ ge-

6th Hamburg Pride Ride

Pride Night – Die offizielle CSD-Eröffnung Hamburgs große CSD-Eröffnung findet wieder im Schmidtchen des Klubhaus St. Pauli statt. Moderiert wird der Abend mit Talks und Show von Billa Christe und Markus Tirok, auf der Bühne stehen die Rapperin Jennifer Gegenläufer (Foto), Comedian Simon Stäblein und Sänger Gustav Peter Wöhler. Außerdem wird der Pride Award verliehen. Tickets gibt es für 25 € (inkl. Eintritt zur anschließenden Party) zzgl. VVK-Gebühr auf ahoievents.tickets.de. Mehr Infos siehe Seite 36.

Zum Einstieg in den Themenkomplex wird

14:00 Uhr

20:00 Uhr

SAMSTAG, 29. JULI

Gaybars und Travestie-Shows, Szene-Kultur und schwule Geschichte – auf diesem Stadtrundgang erlebt Ihr St. Pauli von seiner queeren Seite. Waschechte queere Hamburger_innen stellen Euch ihr Viertel vor – und nehmen Euch mit an die Plätze, an denen das Leben spielt. Ihr bekommt überraschende Einblicke in St. Paulis queere Geschichte und hört Anekdoten über einen Stadtteil – ohne Unterhaltungsshow, dafür aber authentisches Wissen über St. Pauli, in dem viel mehr zu finden ist als die übliche Mainstream-Kultur. Und natürlich gibt es neben vielen Insider-Infos jede Menge Ausgehtipps – und einen Kneipenstopp in St. Paulis ältester

SONNTAG, 30. JULI

Veranstalter: Dykes on Bikes Hamburg; Treffpunkt: Magnus-Hirschfeld-Centrum (Borgweg 8, 22303 Hamburg), Ende: Pride House (An der Alster 40, 20099 Hamburg)

20:00 Uhr Tipp! Das hat Hamburg noch nicht erlebt: Am 28. Juli feiert PRIDE AHOI Premiere – die erste CSD-Parade auf der Elbe! Unter dem Motto „Kommt mit uns! Diskriminierung ist keine Alternative“ wollen wir gemeinsam mit Euch eine bunte Demonstration der Vielfalt auf dem Wasser starten – und dabei natürlich auch ausgelassen feiern. Angeführt wird der maritime Pride-Konvoi von Hamburg Pride, wo Frau Hoppe an Bord für musikalischen Wellengang sorgen wird. Insgesamt sind sechs Schiffe Hamburger Clubs und Bars am Start. Das Boarding beginnt um 20:00 Uhr, Abfahrt ist um 21:00 Uhr. Mehr Infos auf Seite 39.

AGENDA

Adresse Pride House: An der Alster 40

Geplant ist eine Stadttour durch St. Georg und die Innenstadt unter speziell schwulenpolitischen und -historischen Aspekten mit Dr. Gottfried Lorenz und Alexander Ghattas. Veranstalter: LSVD Hamburg e. V. /Initiative „Gegen das Vergessen – Stolpersteine für homosexuelle NS-Opfer; Ort: Treffpunkt vor dem Eingang des Deutschen Schauspielhaus, Kirchenallee 39, 20099 Hamburg

die Frage „Islam, arabische Kultur und Homosexualität – die inklusive islamische Gemeinde als möglicher Begegnungsort auch in Hamburg?“ zu diskutieren. Veranstalter: mhc e. V., LSF Hamburg/ Querbild e. V.; Ort: Pride House, Schrödersaal, An der Alster 40, 20099 Hamburg

16:00–22:00 Uhr

Ausstellung: „Christopher Street Day – eine malerische Annäherung“ Angela Zander-Reinert ist eine Hamburger Künstlerin, die im Rahmen des Pride House ihre Bilder der Serie „Christopher Street Day“ ausstellt. Das Thema CSD hat sie gleichzeitig angezogen, aber auch irritiert, was sie als spannende und gute Voraussetzung wahrnahm, ein Bild zu beginnen. Am Dienstag findet um 18:00 Uhr ein Come-Together mit ihr statt. Veranstalterin: Angela Zander-Reinert; Ort: Pride House, Bar, An der Alster 40, 20099 Hamburg

15:30–17:30 Uhr

17:00–18:30 Uhr

Café Laubfrosch

Zusammen leben – Das Lebenspartnerschaftsgesetz

Der Bus der Generation+ ist diesmal Thema im Café Laubfrosch. Das Café Laubfrosch ist ein Treff schwuler Senioren bei Kaffee und Kuchen. Der Oldtimerbus mit offenem Verdeck ist ein schicker Mercedes Benz aus dem Baujahr 1954. Der Bus ist ein offenes Angebot und eine Einladung an ältere Hamburger LSBTI*-Senior_innen, an der CSD-Parade teilzunehmen. Zur Vorbereitung und zum Kennenlernen laden wir Dich ganz herzlich zu uns ins mhc Café. Weitere Infos gibt es bei Klaus-Dieter unter plusbus@gmx.de. Gefördert durch die Freie und Hansestadt Hamburg. Veranstalter: Seniorenbüro Hamburg e. V. in Kooperation mit mhc e. V. und Community, Ansprechperson: Klaus-Dieter Begemann; Ort: Magnus-HirschfeldCentrum, Borgweg 8, 22303 Hamburg

16:00–18:00 Uhr Tipp! Islam, arabische Kultur und Homosexualität – die inklusive islamische Gemeinde als Begegnungsort Zu Gast ist der schwule Imam LudovicMohamed Zahed, bekannt aus der arteDokumentation „Re: Allah liebt euch alle“.

Rechtsanwalt Sven-Uwe Blum gibt einen Überblick zum Lebenspartnerschaftsgesetz: Gründung, Absicherung, Vorsorge, Erbschaftsund Steuerrecht. Der Vortrag gibt einen grundsätzlichen Einblick in die Lebenspartnerschaft und ihre Rechtsmaterie. Ziel der Veranstaltung ist, das Lebenspartnerschaftsgesetz transparent und für jeden verständlich darzustellen. Es werden Vorgang und Rahmenbedingungen der Gründung einer Lebenspartnerschaft sowie die damit verbundenen Rechte und Pflichten erläutert. Im Anschluss bietet sich die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Veranstalter: mhc Schwulenberatung; Ort: Pride House, Seminarraum 1, An der Alster 40, 20099 Hamburg

19:00–20:30 Uhr

Wozu brauchen wir Facebook? Eine Selbstvergewisserung, wozu Facebook die Präsenz der Sichtweise von Lesben in der Öffentlichkeit unterstützt. Welche Kriterien können wir und wollen wir aufstellen? Welche engagiert sich und welche hat

PRIDEMAGAZIN 2017

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AGENDA Erfahrung, die geteilt werden kann? Ein Workshop zum Empowerment in Sachen Facebook. Veranstalterin: Lesbennetzwerk Hamburg, Lesbenverein Intervention e. V.; Ort: Pride House, Seminarraum 2, An der Alster 40, 20099 Hamburg

19:00–21:00 Uhr

Demo. Für. Alle. Wo kann es mit der queeren Bewegung ein Jahr nach dem mörderischen

Kneipenstopp in St. Paulis ältester Schwulenbar. Anmeldung erforderlich. Kontakt: Info@queer-durch-stpauli. com oder Tel: 0173.7667742 Veranstalter: Queer durch St. Pauli; Ort: Genauer Treffpunkt wird bei Anmeldung bekannt gegeben

MONTAG, 31. JULI

Hamburger Künstlerin, die im Rahmen des Pride House ihre Bilder der Serie „Christopher Street Day“ ausstellt. Das Thema CSD hat sie gleichzeitig angezogen, aber auch irritiert, was sie als spannende und gute Voraussetzung wahrnahm, ein Bild zu beginnen. Am Dienstag findet um 18:00 Uhr ein Come-Together mit ihr statt. Veranstalterin: Angela Zander-Reinert; Ort: Pride House, Bar, An der Alster 40, 20099 Hamburg

Anschlag von Orlando und angesichts

16:00–17:30 Uhr

von besorgten Eltern, AfD und rechtem

WS Stammtischkämpfer*innen – Argumentieren gegen rechten Populismus

18:30–20:00 Uhr

Die Auseinandersetzung mit dem rechten Populismus ist im Wahljahr 2017 ein zentrales Thema. Gerade in unserer Community gilt es Zivilcourage einzuüben und zu lernen, dass Argumentieren gegen menschenverachtende Parolen gelernt werden muss. Die Internetplattform aufstehen-gegen-rassismus.de bietet auch in Hamburg Trainings an, sich mit diesen Stammtischparolen auseinanderzusetzen. Der Workshop ist ein Einstieg dazu.

bis 26 Jahre. Hardcare ist eine (Gewalt-) Präventionskampagne rund um den CSD, die vom Junglesbenzentrum, der mhc Jugendarbeit, Hamburg Pride e. V. und den Cops4Colours der Polizei Hamburg durchgeführt wird. Kernthema der Veranstaltung: Alkohol, Drogen, Beschimpfungen, Übergriffe – Wie gestalten wir gemeinsam ein sicheres CSD-Fest für LGBT*-Jugendliche? Kommt vorbei und diskutiert mit!

Rollback in der Bundesrepublik künftig hin gehen? Das Männerschwarm-Buch „Demo. Für. Alle.“ bietet reichlich Anregungen, sich darüber Gedanken zu machen. Bei dieser Podiumsdiskussion besteht Gelegenheit, sich auszutauschen. Es diskutieren unter anderem Herausgeber Detlef Grumbach, Autor Bodo Niendel, Hamburg-Pride-Vorsitzender Stefan Mielchen und weitere Gäste (die bei Redaktionsschluss noch nicht feststanden). Veranstalter: Männerschwarm Verlag und Hamburg Pride e. V.; Ort: Pride House, Schrödersaal, An der Alster 40, 20099 Hamburg

19:30–21:00 Uhr

Veranstalterin: Lesbenverein Intervention e. V.; Ort: Pride House, Seminarraum 2, An der Alster 40, 20099 Hamburg

Wer wird Billionär? Das ultimative Bi-Wissensquiz mit Klickern zum interaktiven Mitspielen für LSBTI* oder auch Heteros geht in eine neue Runde: Du wirst überrascht sein, was du alles nicht über Bisexualität und die Queer-Community wusstest! Oder doch? Veranstalter: Bi&Friends Hamburg; Ort: Pride House, Seminarraum 1, An der Alster 40, 20099 Hamburg

20:00–22:00 Uhr

Queer durch St. Pauli – die Stadtteiltour Gaybars und Travestie-Shows, Szene-Kultur und schwule Geschichte – auf diesem Stadtrundgang erlebt Ihr St. Pauli von seiner queeren Seite. Waschechte queere Hamburger_innen stellen Euch ihr Viertel vor – und nehmen Euch mit an die Plätze, an denen das Leben spielt. Ihr bekommt überraschende Einblicke in St. Paulis queere Geschichte und hört Anekdoten über einen Stadtteil – ohne Unterhaltungsshow, dafür aber authentisches Wissen über St. Pauli, in dem viel mehr zu finden ist als die übliche Mainstream-Kultur. Und natürlich gibt es neben vielen Insider-Infos jede Menge Ausgehtipps – und einen

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PRIDEMAGAZIN 2017

16:00–19:00 Uhr

„Du Schwuchtel! Du Transe! Scheiß Lesbe!“ – Für Akzeptanzraum Schule und tägliche Diskriminierung Was ist an Schulen los und wie kann man mit vielfältigen Persönlichkeitsfacetten in der Schule umgehen? Dazu stellt Dr. Ulrich Klocke (Sozialpsychologe an der Humboldt-Universität zu Berlin) seine empirischen Untersuchungen zu Homo- und Trans*feindlichkeit vor. Unterschiedliche Akteur*innen aus der Schule machen einen Realitätscheck und identifizieren Stolpersteine. In der anschließenden Podiumsdiskussion geht es um Handlungsstrategien für eine LGBTI*-Freundliche Schule. Die Erfahrungen und Vorschläge der Zuhörenden sind ebenfalls gefragt. Veranstalter: Arbeitskreis Vielfalt am Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung; Ort: Pride House, Schrödersaal, An der Alster 40, 20099 Hamburg

Ein sicherer CSD für alle – Take Hardcare

Veranstalter: Lesbisch-Schwules Kooperationsprojekt Hamburg; Ort: Magnus-Hirschfeld-Centrum, Borgweg 8, 22303 Hamburg

19:00–20:00 Uhr

CSD-Radio aus dem PRIDE HOUSE Berichte und Interviews – alles, was beim Hamburger CSD wichtig ist. Veranstalter: PINK CHANNEL e. V., Ort: Pride House, An der Alster 40, 20099 Hamburg

19:00–20:30 Uhr

Schwule Kunst und Kultur – gibt es das? Von Tuntenchören, Tuc Tuc und Stadtschmusetanten – gibt es eine eigene schwule Kunst und Kultur oder nur Kunst und Kultur mit (unter anderem) schwulen Themen? Die erste Reaktion lautet: Natürlich gibt es schwule Kunst und Kultur. Aber bei genauerem Hinsehen stellen sich Zweifel an dieser Position ein. Und um diese Zweifel geht es im CSD-Vortrag. Referent: Dr. Gottfried Lorenz, Initiative gegen das Vergessen, Stolpersteine für homosexuelle NS-Opfer. Veranstalter: mhc- Schwulenberatung; Ort: Pride House, Seminarraum 1, An der Alster 40, 20099 Hamburg

16:00–21:00 Uhr

19:00–22:00 Uhr

Ausstellung: „Christopher Street Day – eine malerische Annäherung“

Tina zu Besuch? Schwule und Chemsex – Risiken und Harm Reduction

Angela Zander-Reinert ist eine

Crystal & Co. – Verharmlosung oder

Verteufelung? Nach einem einstündigen Vortrag mit dem Thema „Chemsex – Factcheck und Harm Reduction“ durch den Diplom-Psychologen Florian Gastell von der AIDS-Hilfe Hamburg geht es um 20:00 Uhr weiter mit dem Dokumentarfilm „Chemsex“ (GB 2015, englisches Original mit deutschen Untertiteln, FSK 16). Der Film behandelt die Themen Schwule, Sex und Drogen im Spannungsfeld zwischen Genusssteigerung und Problemkompensation. Im Anschluss folgen Diskussion und Austausch. Veranstalter: AIDS-Hilfe Hamburg; Ort: Pride House, Seminarraum 2, An der Alster 40, 20099 Hamburg

19:30–21:30 Uhr

Hamburg Pride Talk Warum engagieren sich Menschen in der queeren Community – und wofür? Darüber sprechen die Gäste des zweiten Hamburger Pride Talks unter der Moderation von Stefan Mielchen. Was treibt eine Drag Queen dazu, sich mit AfD und NPD anzulegen? Welche Erfahrungen macht ein junger Trans*mann bei seinem Engagement? Und was erlebt eine Trans*frau bei ihrem Aids-Engagement? Wie queer kann Rap-Musik sein – und wie politisch? Und wie unterscheidet sich schwuler Aktivismus heute von dem vor 30 Jahren? Die Gäste werden über ihre persönlichen Geschichten, Erfahrungen und Strategien berichten. Veranstalter: Hamburg Pride e. V., Ort: Pride House, Schrödersaal, An der Alster 40, 20099 Hamburg

20:00–22:00 Uhr

Queer durch St. Pauli – die Stadtteiltour Gaybars und Travestie-Shows, Szene-Kultur und schwule Geschichte – auf diesem Stadtrundgang erlebt Ihr St. Pauli von seiner queeren Seite. Waschechte queere Hamburger_innen stellen Euch ihr Viertel vor – und nehmen Euch mit an die Plätze, an denen das Leben spielt. Ihr bekommt überraschende Einblicke in St. Paulis queere Geschichte und

Foto: privat


für Frauen

für alle Geschlechter

für Männer

hört Anekdoten über einen Stadtteil – ohne Unterhaltungsshow, dafür aber authentisches Wissen über St. Pauli, in dem viel mehr zu finden ist als die übliche Mainstream-Kultur. Und natürlich gibt es neben vielen Insider-Infos jede Menge Ausgehtipps – und einen Kneipenstopp in St. Paulis ältester Schwulenbar. Anmeldung erforderlich. Kontakt: Info@queer-durch-stpauli. com oder Tel: 0173.7667742 Veranstalter: Queer durch St. Pauli; Ort: Genauer Treffpunkt wird bei Anmeldung bekannt gegeben

AGENDA

Adresse Pride House: An der Alster 40

Angela Zander-Reinert ist eine Hamburger Künstlerin, die im Rahmen des Pride House ihre Bilder der Serie „Christopher Street Day“ ausstellt. Das Thema CSD hat sie gleichzeitig angezogen, aber auch irritiert, was sie als spannende und gute Voraussetzung wahrnahm, ein Bild zu beginnen. Am Dienstag findet um 18:00 Uhr ein Come-Together mit ihr statt.

SCHWULE IN BEWEGUNG e Neue Homophobi en – und neue Strategi 13 Denkanstöße

Veranstalterin: Angela Zander-Reinert; Ort: Pride House, Bar, An der Alster 40, 20099 Hamburg

17:00–19:00 Uhr

Queere Märchen – Nicht nur für Kinder Zwei Väter oder Mütter sind völlig normal bei den „9 bunten Königinnenreichen“: Aber nun gibt es neue Kapitel, die Außerirdischen Gaxi, Goxi und Guxi mit ihren fünf Geschlechtern stellen alles auf den Kopf. Paris und Chronos sollen sich in der Liebe entscheiden. Und wird das Eichhörnchen endlich gefangen? Bist du bereit für die emotionale Reise mit Regenbogenfamilien, bei der gelacht und geträumt werden darf? Veranstalter: Bi&Friends Hamburg; Ort: Pride House, Seminarraum 1, An der Alster 40, 20099 Hamburg

16:00–18:00 Uhr

Islam und Homosexualität – Geht das zusammen? Die Spannung zwischen „dem Islam“ und „der Homosexualität“ wird neuerdings oft in Debatten über Muslime in der deutschen Gesellschaft thematisiert, oft aber viel zu stereotyp und ohne vertiefte Kenntnis abgehandelt. Wie steht der Islam als Religion zur Homosexualität? Viele glauben, auf diese Frage gäbe es nur eine einzige Antwort. Andreas Ismail Mohr wirft einen Blick in den Koran, besonders auf die Geschichte von Lot. Die Stellen im Koran werden gerne zur Rechtfertigung gegen Homosexualität zitiert. Veranstalter: ver.di Regenbogen AK LSBTI/ ver.di Landesbezirk Hamburg Ressort 3 in Kooperation mit dem DGB Hamburg; Ort: Pride House, Schrödersaal, An der Alster 40, 20099 Hamburg

16:00–21:00 Uhr

Ausstellung: „Christopher Street Day – eine malerische Annäherung“

Pflegekinder sind in ihrem Alltag, in der Schule oder unter Gleichaltrigen vielen Herausforderungen ausgesetzt. Überdies kann das Großwerden in einer Regenbogenfamilie mit zusätzlichen Herausforderungen für ein Pflegekind verbunden sein, die mit der besonderen Familienform zusammen hängen. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen die Erfahrungen und Erlebnisse von Pflegeeltern und solchen, die es werden wollen. Veranstalter: Hamburger Elternpflegeschule Pfiff gGmbH; Ort: Pride House, Seminarraum 2, An der Alster, 20099 Hamburg

18:00 Uhr Tipp!

edition

16:00–17:30 Uhr

Erfahrungsaustausch lesbischer und schwuler Pflegeeltern

waldschlö sschen

DIENSTAG, 1. AUGUST

Andreas Pretzel, Vo lker

Weiß [Hg .]

Politiken in Beweg ung

Die Eman zipation Ho im 20. Ja hrhundert mosexueller

der Lehren aus Geschichte hre – 70er, 80er Ja d Taktik Strategie un MÄNNERSCHWARM VERL AG w w w . m a e n n e r s c h w a r m . d e

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12.05.17 12:26

Come-Together zur Ausstellung: „Christopher Street Day – eine malerische Annäherung“

Angela Zander-Reinert ist in Hamburg geboren und widmet sich seit 1977 verschiedenen Studien bei unterschiedlichsten Malern. Die von ihr zu sehenden Bilder stammen aus der Serie „Christopher Street Day“. Das Thema CSD hat sie gleichzeitig angezogen, aber auch irritiert, was sie als spannende und gute Voraussetzung wahrnahm, ein Bild zu beginnen. Bei den Darstellern bewundert sie insbesondere das „sich zur Schau stellen“ ohne Rücksicht auf Verluste – man genießt es ohne Hemmungen. Die Künstlerin ist selber heute vor Ort. Veranstalterin: Angela Zander-Reinert; Ort: Pride House, Seminarraum1 & Bar, An der Alster 40, 20099 Hamburg

19:00–20:00 Uhr

CSD-Radio aus dem PRIDE HOUSE Berichte und Interviews aus dem PRIDE House. alles, was beim Hamburger CSD wichtig ist. Veranstalter: PINK CHANNEL e. V., Ort: Pride House, An der Alster 40, 20099 Hamburg

PRIDEMAGAZIN 2017

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AGENDA 19:00–21:00 Uhr

Unterbringung von geflüchteten LGBTI Grüne- und SPD-Fraktionen haben Mittel für Beratung/Unterbringung von LGBTI-Geflüchteten bereitgestellt. Ihre sichere Unterbringung ist dennoch wegen des Wohnungsmangels eine Herausforderung. Mit der Zweiten Bürgermeisterin und Gleichstellungssenatorin Katharina Fegebank, der sozialpol. Sprecherin Mareike Engels, dem mhc e. V. u.a. Farid Müller, queerpolitischer Sprecher der GRÜNEN Bürgerschaftsfraktion, moderiert. Veranstalter: Grüne Bürgerschaftsfraktion; Ort: Pride House, Schrödersaal, An der Alster 40, 20099 Hamburg

19:30–21:00 Uhr

Politisierung der Kultur – Ein weiterer Zugang Die Musik, das Theater, die Serienlandschaft – typische Unterhaltungsformate scheinen in den letzten Jahren zunehmend politischer geworden zu sein. Ist insbesondere der medial gefühlte Rechtsruck der Gesellschaft eine der Ursachen? Ist die Politisierung eine Möglichkeit ‚unsere‘ Probleme und Situation einem größeren Teil der Gesellschaft zugänglich zu machen? Mit einem_einer Vertreter_in der Medienwissenschaften und Kulturschaffenden möchten wir dies diskutieren. Veranstalter: Jusos Hamburg; Ort: Pride House, Seminarraum 2, An der Alster 40, 20099 Hamburg

20:00–22:00 Uhr Tipp! Queer durch St. Pauli – die Stadtteiltour Gaybars und Travestie-Shows, Szene-Kultur und schwule Geschichte – auf diesem Stadtrundgang erlebt Ihr St. Pauli von seiner queeren Seite. Waschechte queere Hamburger_innen stellen Euch ihr Viertel vor – und nehmen Euch mit an die Plätze, an denen das Leben spielt. Ihr bekommt überraschende Einblicke in St. Paulis queere Geschichte und hört Anekdoten über einen Stadtteil – ohne Unterhaltungsshow, dafür aber authentisches Wissen über St. Pauli, in dem viel mehr zu finden ist als die übliche Mainstream-Kultur. Und natürlich gibt es neben vielen Insider-Infos jede Menge Ausgehtipps – und einen Kneipenstopp in St. Paulis ältester Schwulenbar. Anmeldung erforderlich. Kontakt: Info@queer-durch-stpauli. com oder Tel: 0173.7667742

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PRIDEMAGAZIN 2017

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Veranstalter: Queer durch St. Pauli; Ort: Genauer Treffpunkt wird bei Anmeldung bekannt gegeben

MITTWOCH, 2. AUGUST 10:45–11:30 Uhr

Rathaus-Frühstück zum Fahnen-Hissen Farid Müller lädt anlässlich der Beflaggung mit der Regenbogenfahne zum Croissant-Frühstück ins Rathaus. Danach wird an der Fahnen-HissenZeremonie mit der Zweiten Bürgermeisterin/Gleichstellungssenatorin Katharina Fegebank auf dem Rathausbalkon teilgenommen. Um Anmeldung wegen der begrenzten Platzzahl wird gebeten: farid.mueller@gruenefraktion-hamburg.de Veranstalter: Farid Müller, Grüne Bürgerschaftsfraktion; Ort: Rathaus, Rathausmarkt 1, 20095 Hamburg, Treffpunkt: Rathausdiele

11:00 Uhr Tipp!

Hissen der Regenbogenflagge am Hamburger Rathaus Auch in diesem Jahr wird die Regenbogenfahne wieder zum CSD gehisst. Zutritt zum Rathaus nur auf gesonderte Einladung. Veranstalter: Senat und Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg; Ort: Rathaus, Rathausmarkt 1, 20095 Hamburg

12:30–14:00 Uhr

Politisches Gespräch im Anschluss an das Flaggehissen Im Anschluss an das Hissen der Regenbogenfahne am Hamburger Rathaus findet ein politisches Gespräch mit den St. Petersburger Gästen, Vertreter*innen aus Politik und der Öffentlichkeit statt. Die zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank hat ihre Teilnahme zugesagt. Für den reibungslosen Ablauf/Einlass bitten wir um Anmeldung bis zum 20.7.2017 unter wolfgang.preussner@lsvd.de Veranstalter: LSVD Hamburg e. V.; Ort: Rathaus, Rathausmarkt 1, 20095 Hamburg

Foto: Martin Stiewe 17.05.17 15:37


für alle Geschlechter

für Männer

16:00–18:30 Uhr

Menscherechtsverletzungen gegen Inter* – was dagegen tun? Intersexuelle Menschen wurden in unserer Gesellschaft, die nur „Männer“ und „Frauen“ anerkannte, juristisch, politisch und sozial unsichtbar gemacht. Als „abnormal“ klassifiziert, werden ihre gesunden Körper zum medizinischen Notfall erklärt: Ohne die Einwilligung der intersexuellen Menschen selbst werden in der Regel im Kindesalter kosmetische Genitaloperationen an ihnen vollzogen, um das Genital zu „vereinheitlichen“. Die an ihnen begangenen, medizinisch nicht notwendigen, traumatisierenden Zwangsbehandlungen stellen einen erheblichen Verstoß gegen ihr Menschenrecht auf körperliche Unversehrtheit, Selbstbestimmung und Würde dar. Lucie Veith (Intersexuelle Menschen e. V.), Martin Dolzer MdHB (queerpolitischer Sprecher der LINKEN in der Hamburgischen Bürgerschaft) und weitere Expert*innen und Vertreter*innen der Inter*-Community diskutieren Wege zur Bekämpfung von Menschenrechtsverletzungen an Inter*-Menschen. Veranstalter: Die Linke queer Hamburg, Ort: Pride House, Schrödersaal, An der Alster 40, 20099 Hamburg

16:00–22:00 Uhr

Ausstellung: „Christopher Street Day – eine malerische Annäherung“ Angela Zander-Reinert ist eine Hamburger Künstlerin, die im Rahmen des Pride House ihre Bilder der Serie „Christopher Street Day“ ausstellt. Das Thema CSD hat sie gleichzeitig angezogen, aber auch irritiert, was sie als spannende und gute Voraussetzung wahrnahm, ein Bild zu beginnen. Am Dienstag findet um 18:00 Uhr ein Come-Together mit ihr statt. Veranstalterin: Angela Zander-Reinert; Ort: Pride House, Bar, An der Alster 40, 20099 Hamburg

17:00–19:00 Uhr

Qu(e)er. Sprechen. Ist Sprechen über Gender immer ein Ver-Sprechen? In der Performance von Körper und Sprache gibt es ein Sprechen, das eine „natürliche Identität“ der Körpers behauptet und alles davon Abweichende als Störung abzuwerten versucht. Zu solchen Abwertungen gehörte einst auch der Begriff „queer“, der heute

AGENDA

Adresse Pride House: An der Alster 40

zum Kampfbegriff, der Offenheit und Vielfalt impliziert, umgedeutet worden ist. Was kann durch ihn geleistet werden? Wird er den Möglichkeiten von Genderidentität gerecht? Referentin: Dr. Miriam Reinhard

St.Georg

Veranstalter: ver.di Regenbogen – AK LSBTI Hamburg, ver.di Landesbezirk Hamburg; Ort: Pride House, Seminarraum 1, An der Alster 40, 20099 Hamburg

Wir sind die Service-Apotheke!

17:30–19:30 Uhr

haben

Sport und LSBTI* „Sport und LSBTI*“ beschäftigt sich mit Fragen, die sowohl den Leistungssport, Sportvereine allgemein, sowie Sportvereine für LSBTI* betreffen: Wie offen und tolerant ist der Sport gegenüber LSBTI*? Ist Sport im Verein hilfreich beim coming out, ist es dort sogar schwerer? Ist das Thema LSBTI* in Sportvereinen ein Thema? Wird auf das Thema bei der Trainerausbildung eingegangen? Veranstalter: SPDqueer Hamburg; Ort: Pride House, Seminarraum 2, An der Alster 40, 20099 Hamburg

18:00–21:00 Uhr

Tunten aller Länder vereinigt euch

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Apotheker: Jörg Barkau

für Frauen

Die Kultur der Tunte zeichnet bis heute einen bedeutenden Weg der homosexuellen Emanzipation. Im letzten Jahr zeigte Kay P. Rinha (Trash-Deluxe Berlin) in einem kurzen Abriss die Unterschiede und politischen Bedeutungen auf. In diesem Jahr könnt Ihr Euch gemeinsam mit Kay und Jens Kelting (AIDS-Hilfe Hamburg) selbst ausprobieren. Der Workshop schließt mit einem Walk über die Lange Reihe, um dort die Aufmerksamkeit zu genießen. Veranstalter & Ort: AIDS-Hilfe Hamburg, Lange Reihe 30-32, 20099 Hamburg

18:30–21:00 Uhr

Interkultureller Abend – Hamburg trifft St. Petersburg St. Petersburger LGBTI* treffen Hamburger LGBTI* und kommen ins Gespräch über die Situation in Russland. Neue Kontakte können geschlossen werden, alte Kontakte werden wiederbelebt. Dolmetscher sind vor Ort. Außerdem erwarten euch Getränke und ein kleiner Snack. Veranstalter: LSVD Hamburg e. V./Side by Side St. Petersburg; Ort: Hein&Fiete, Pulverteich 21, 20099 Hamburg

19:00–20:00 Uhr

CSD-Radio aus dem

27.02.18 KÖLN • E-WERK 28.02.18 HAMBURG • MEHR! THEATER 01.03.18 BERLIN • COLUMBIAHALLE 03.03.18 LEIPZIG • HAUS AUENSEE 04.03.18 MÜNCHEN • TONHALLE 05.03.18 FRANKFURT • BATSCHKAPP 07.03.18 HANNOVER • CAPITOL Tickets: 01806 62 62 80* → KJ.DE * € 0,20 / Anruf aus dem Festnetz, Mobilfunk max. € 0,60 / Anruf

PRIDEMAGAZIN 2017

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AGENDA PRIDE HOUSE Berichte und Interviews aus dem PRIDE House. Alles, was beim Hamburger CSD wichtig ist. Veranstalter: PINK CHANNEL e. V., Ort: Pride House, An der Alster 40, 20099 Hamburg

wie eine Walnuss, kann aber bei schlechter „Wartung“ ihrem Besitzer große Probleme bereiten. Und was hat das mit Autos zu tun, fragen Sie sich? Das Auto wird gehegt, gepflegt und regelmäßig zur Inspektion gebracht. Die Prostata nicht. Nur 11% der Deutschen Männer gehen regelmäßig zur Vorsorge zum Urologen. Warum das so ist und warum gerade Sie das jetzt ändern sollten, wird Ihnen Prof. Thorsten Schlomm aus der MartiniKlinik am UKE erklären.

wolfgang.preussner@lsvd.de Veranstalter: LSVD Hamburg – TransACTION St. Petersburg, Side by Side und Coming Out, Ort: Kulturladen St. Georg, Alexanderstraße 16, 20099 Hamburg

Veranstalterin: Angela Zander-Reinert; Ort: Pride House, Bar, An der Alster 40, 20099 Hamburg

16:30–18:30 Uhr Tipp!

Intersexion – die Vielfalt von Geschlecht

Veranstalter: Prof. Thorsten Schlomm; Ort: Pride House, Seminarraum 2, An der Alster 40, 20099 Hamburg

15:00–23:00 Uhr

The Future of Pride

20:00–22:00 Uhr

Regenbogentag auf dem Hamburger DOM

Brauchen wir eigentlich noch einen CSD nach der „Ehe für alle“? Mit welchem Gefühl geht man auf eine Pride-Demonstration, wenn man Angst haben musss, dass sie gewaltsam durch Gegendemonstrant_ innen oder Polizei verhindert werden könnte? Mit internationalen Pride Organisator_innen sprechen wir in dieser international besetzten Podiumsrunde über Herausforderungen, Ziele und Erfolge. Eingeladen sind Aktivist_ innen aus New York, Malta, Kiew und Prag, morderiert wird der Abend von Patrick Orth. Die Veranstaltung findet auf Englisch statt.

Queer durch St. Pauli – die Stadtteiltour

19:30–21:30 Uhr

Veranstalter: Hamburg Pride e. V., Ort: Pride House, Schrödersaal, An der Alster 40, 20099 Hamburg

19:30–21:00 Uhr

Bisexuelle Studien unter der Lupe Seit 2015 werden Bisexuelle, Pansexuelle und andere Nicht-Monosexuelle in Studien ernsthaft berücksichtigt. Eine YouGov-Studie in UK, USA, Israel und Deutschland brachte ans Licht, dass gerade junge Menschen sich nicht auf ein „entweder/oder“ einlassen, und doch leiden gerade bisexuelle Teenager sehr unter Diskriminierungen. Es erwarten euch anschaulich aufbereitete internationale Fakten und wissenschaftliche Interviews! Veranstalter: Bi&Friends Hamburg Ort: Pride House, An der Alster 40, 20099 Hamburg, Seminarraum 1

20:00–22:00 Uhr

Alles, was ein Mann über seine Prostata wissen sollte Haben Sie sich schon immer gefragt, was der Unterschied zwischen Ihrem Auto und Ihrer Prostata ist? Die Prostata ist zwar nur in etwa so groß

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PRIDEMAGAZIN 2017

Gaybars und Travestie-Shows, Szene-Kultur und schwule Geschichte – auf diesem Stadtrundgang erlebt Ihr St. Pauli von seiner queeren Seite. Waschechte queere Hamburger_innen stellen Euch ihr Viertel vor – und nehmen Euch mit an die Plätze, an denen das Leben spielt. Ihr bekommt überraschende Einblicke in St. Paulis queere Geschichte und hört Anekdoten über einen Stadtteil – ohne Unterhaltungsshow, dafür aber authentisches Wissen über St. Pauli, in dem viel mehr zu finden ist als die übliche Mainstream-Kultur. Und natürlich gibt es neben vielen Insider-Infos jede Menge Ausgehtipps – und einen Kneipenstopp in St. Paulis ältester Schwulenbar. Anmeldung erforderlich. Kontakt: Info@queer-durch-stpauli. com oder Tel: 0173.7667742 Veranstalter: Queer durch St. Pauli; Ort: Genauer Treffpunkt wird bei Anmeldung bekannt gegeben

DONNERSTAG, 3. AUGUST 9:30–16:00 Uhr

Trans*-Aktivismus in Russland und Deutschland Aktivisten aus Transgender-Initiativen (Russland-St. Petersburg) teilen ihr persönliches Leben und ihre aktive Berufserfahrung, um die Trans*Inklusion in der LGBT-Gemeinschaft und der breiten Gesellschaft aufzubauen. Diskussion mit deutschen Teilnehmer*innen. Näheres zum Workshop auf den Seiten des LSVD Hamburg. Sprache: Deutsch-Russisch mit Dolmetscher*innen und Anlage. Der Eintritt ist frei. Anmeldung bis zum 29.7.2017 an

Thema CSD hat sie gleichzeitig angezogen, aber auch irritiert, was sie als spannende und gute Voraussetzung wahrnahm, ein Bild zu beginnen. Am Dienstag findet um 18:00 Uhr ein Come-Together mit der Künstlerin statt.

Erneut wird der Hamburger DOM einen Aktionstag im Zeichen der Regenbogenflagge organisieren, der im Rahmen des populären Volksfestes ein Zeichen für Toleranz und sexuelle Vielfalt setzen wird. Dabei wird es auf dem Gelände den gesamten Tag über viele Aktionen und Rabatte geben. Highlights sind u.a. wieder die Parade um 19:00 Uhr über die DOM-Meile und die anschließende After-Show-Party auf der Sonderfläche! Mehr Infos auf Seite 48. Veranstalter: Hamburg Pride e. V., DOM Referat, AHOI Events; Ort: Hamburger DOM, Heiligengeistfeld, 20359 Hamburg

16:00–17:30 Uhr

Begegnung von Lesben mit kulturellen Unterschieden Wie gelingt eine Begegnung der Hamburger Lesben und geflüchteter Frauen? Kulturelle Unterschiede und Lebensformen, die sehr anders gelebt werden, müssen für eine Begegnung mitgedacht werden. Eine Solidarität auch über diese vermeintlichen Unterschiede ist für beide Seiten bereichernd, aber sie braucht eine Verständigung über deren Chancen und Grenzen. Die Infoveranstaltung ist ein Einstieg dazu. Projekt „queer refugees women“. Veranstalterin: Lesbennetzwerk Hamburg/ Lesbenverein Intervention e. V.; Ort: Pride House, Seminarraum 1, An der Alster 40, 20099 Hamburg

16:00–21:00 Uhr

Ausstellung: „Christopher Street Day – eine malerische Annäherung“ Angela Zander-Reinert ist eine Hamburger Künstlerin, die im Rahmen des Pride House ihre Bilder der Serie „Christopher Street Day“ ausstellt. Das

Amnesty International dokumentiert in einem aktuellen Bericht Menschenrechtsverletzungen an Kindern mit Variationen der Geschlechtsmerkmale in Deutschland. Queeramnesty Hamburg zeigt zum Thema die preisgekrönte Dokumentation „Intersexion“ (Grant Lahood, Neuseeland, 2012, 68‘, OmU) – ein emphatisches Plädoyer gegen die Verheimlichung und Stigmatisierung von Intersexualität und für die Selbstbestimmung über den eigenen Körper. Im Anschluss folgt ein Gespräch mit den Gästen Lucie und Sandrao von Intersexuelle Menschen e. V.. Veranstalter: Queeramnesty Hamburg; Ort: Pride House, Seminarraum 2, An der Alster 40, 20099 Hamburg

17:00–18:30 Uhr

Rehabilitierung der Opfer des §175 – und jetzt? Die Rehabilitierung der Männer, die im Nachkriegsdeutschland wegen einvernehmlicher gleichgeschlechtlichen Handlungen verfolgt und verurteilt wurden, ist ein Meilenstein in der Aufarbeitung dieses Unrechts, das viele Leben zerstört hat. Gemeinsam mit Johannes Kahrs, Annkathrin Kammeyer und Arne Platzbecker wollen wir über Perspektiven diskutieren, die der Weg zu diesem Etappenziel eröffnet hat. Veranstalter: SPDqueer Hamburg; Ort: Pride House, Schrödersaal, An der Alster 40, 20099 Hamburg

19:00–20:00 Uhr

CSD-Radio aus dem PRIDE HOUSE Berichte und Interviews – alles, was beim Hamburger CSD wichtig ist. Veranstalter: PINK CHANNEL e. V., Ort: Pride House, An der Alster 40, 20099 Hamburg

19:00–20:30 Uhr

Standortfaktor Diversity – Gesellschaftliche Vielfalt als Wirtschaftsmotor? Gemeinsam mit Vertretern aus

Fotos: privat, Stefan Mielchen


für Frauen

für alle Geschlechter

für Männer

Wirtschaft und Politik diskutieren wir darüber, warum gesellschaftliche Vielfalt auch bei der Ansiedelung von Unternehmen eine wichtige Rolle spielt. Was muss die Hamburger Gesellschaftspolitik beisteuern, um Unternehmen einen attraktiven Arbeitgebermarkt zu bieten? Und was bedeutet eigentlich der zunehmende Nationalismus für Diversity aus Unternehmersicht? Veranstalter: LSU – Lesben und Schwule in der Union, Landesverband Hamburg; Ort: Pride House, Seminarraum 2, An der Alster 40, 20099 Hamburg

AGENDA

Adresse Pride House: An der Alster 40

19:30–21:30 Uhr

Deutsch-russische Freundschaft unterm Regenbogen Wir starten die Veranstaltung mit einer Filmdokumentation unserer deutsch-russischen Jugendbegegnung zum CSD 2016 „Deutsch-russische Freundschaft unterm Regenbogen“. Anschließend wollen wir mit den russischen Aktivist*innen über den Film und die aktuelle politische Situation in Russland/St. Petersburg diskutieren. Veranstalter: LSVD Hamburg/Side by Side St. Petersburg; Ort: Pride House, Schrödersaal, An der Alster 40, 20099 Hamburg

ohne Unterhaltungsshow, dafür aber authentisches Wissen über St. Pauli, in dem viel mehr zu finden ist als die übliche Mainstream-Kultur. Und natürlich gibt es neben vielen Insider-Infos jede Menge Ausgehtipps – und einen Kneipenstopp in St. Paulis ältester Schwulenbar. Anmeldung erforderlich. Kontakt: Info@queer-durch-stpauli. com oder Tel: 0173.7667742 Veranstalter: Queer durch St. Pauli; Ort: Genauer Treffpunkt wird bei Anmeldung bekannt gegeben

20:00–22:00 Uhr

FREITAG, 4. AUGUST 15:00–24:00 Uhr

CSD-Straßenfest Am Jungfernstieg und Ballindamm mit vielen Ständen, einem unterhaltsamen Bühnenprogramm und diversen Musikinseln. Ein besonderes Highlight am Freitag ist der Auftritt von der Band Schrottgrenze um 22:45 Uhr. Weitere Infos ab Seite 40. Veranstalter: Hamburg Pride e.V und AHOI Events; Ort: Jungfernstieg und Ballindamm, 20354 Hamburg

Große Tuntenshow 19:30– 21:30Uhr

20:00–22:00 Uhr

Trans*Later – Eine Lesung

Queer durch St. Pauli – die Stadtteiltour

Ein toter Transgender im Hof eines Szene-Clubs am CSD-Wochenende in Köln und jede Menge Verdächtige mit ganz unterschiedlichen Motiven. Lesung aus dem Kriminalroman „Trans*Later“, danach Austausch und Diskussion durch den Autor Bennet Bialojahn. Veranstalter: Querverlag; Ort: Pride House, Seminarraum 1, An der Alster 40, 20099 Hamburg

Gaybars und Travestie-Shows, Szene-Kultur und schwule Geschichte – auf diesem Stadtrundgang erlebt Ihr St. Pauli von seiner queeren Seite. Waschechte queere Hamburger_innen stellen Euch ihr Viertel vor – und nehmen Euch mit an die Plätze, an denen das Leben spielt. Ihr bekommt überraschende Einblicke in St. Paulis queere Geschichte und hört Anekdoten über einen Stadtteil –

Das Queer Referat lädt erneut zur traditionellen Tuntenshow! Erwartet werden Tunten aus ganz Deutschland, die uns mit spektakulären Showeinlagen und Songcontest-reifen Musiknummern den Atem rauben werden. Mehr Informationen unter www.queer. uni-hamburg.de. Einlass ab 19:30 Uhr. Veranstalter & Ort: Queer Referat im AStA der Universität Hamburg, Anna-Siemsen Hörsaal, Von-Melle-Park 8, 20146 Hamburg

16:30–18:00 Uhr

Protest-Massentrauung für die Ehe für alle Aus Hamburg setzen wir ein Zeichen für die Ehe für alle – egal, ob schon verpartnert, mit Hochzeitsplänen oder in einer losen Beziehung. 1999 haben wir mit der „Hamburger Ehe“ das Ziel zur Öffnung der Ehe aufgezeigt, 2001 kam als Zwischenschritt die Eingetragene Lebenspartnerschaft. Jetzt wird es endlich Zeit, in Deutschland die Ehe zu öffnen. Macht alle mit und steht im Zuge von Bundestags-

Eine Benachteiligung wegen des Geschlechts oder der sexuellen Identität ist unzulässig. § 19 Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz Wir beraten und vertreten Lesben, Schwule Bisexuelle, Transsexuelle und Intersexuelle bei der Testamentsgestaltung in allen Fragen der Lebenspartnerschaft bei Familiengründung und Adoption bei Diskriminierung am Arbeitsplatz als Geschädigte von Hass-Straftaten im Streit mit der Krankenversicherung über Patientenverfügungen über Vorsorgevollmachten

Kanzlei Menschen und Rechte

und in anderen Rechtsfragen

Rechtsanwältinnen und Rechtanwälte Lünsmann | Dr. Tondorf | Dr. Tolmein Borselstraße 26 | 22765 Hamburg Tel 040.6000 947 00 | Fax 040.6000 947 47 kanzlei@menschenundrechte.de www.menschenundrechte.de PRIDEMAGAZIN 2017

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AGENDA

Die Software für Catering & Veranstaltung

wahl und HAMBURG PRIDE bei einer Protest-Massentrauung für die Ehe für alle ein! Mehr infos: farid.mueller@ gruene-fraktion-hamburg.de Veranstalter: Bündnis 90/Die Grünen Hamburg, Ort: Rathausmarkt, 20095 Hamburg

19:00 Uhr Tipp!

jede Menge Ausgehtipps – und einen Kneipenstopp in St. Paulis ältester Schwulenbar. Anmeldung erforderlich. Kontakt: Info@queer-durch-stpauli. com oder Tel: 0173.7667742 Veranstalter: Queer durch St. Pauli; Ort: Genauer Treffpunkt wird bei Anmeldung bekannt gegeben

2. Hamburg Dyke* March

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Wir starten am Jungfernstieg und werden laut, bunt und sichtbar mit euch allen durch die Stadt ziehen. Wir möchten alle lesbitrans*-Communities zusammenbringen, um gemeinsam für mehr lesbische Sichtbarkeit zu demonstrieren. Der Dyke* March soll eine bunte Mischung von Lesben* und Freund*innen aller Orientierungen, Haarlängen, Altersgruppen, Nationalitäten und Befindlichkeiten sein. Dyke* steht für Gemeinschaft, für Solidarität, für radikalen Kampf. Dyke* steht nicht für Ausgrenzung, Hass oder Diskriminierung. Alle weiteren Infos werden auf unserer Facebook-Seite bekannt gegeben. Wir freuen uns auf euch! Veranstalter: Lesbennetzwerk Hamburg; Ort: Treffpunkt: Bühne am Jungfernstieg

19:00 Uhr

Die Nacht der Verzauberten Die Frauenparty findet wieder im schönen Café Seeterrassen im Planten un Blomen statt. Die 2.000 qm große Loungeterrasse und der Galeriebalkon bieten einen hervorragenden Blick auf den Parksee. Geboten werden zwei Tanzflächen mit einem bunten Mix von Salsa, Standart und Diskofox, bis hin zu Rock, Dance-Classics und Elektro-Pop. Weitere Infos auf Seite 49.

24:00 Uhr

Electro Pride Die traditionelle Party am Vorabend der Parade geht in die nächste Runde: Deliziöse Sounds von EINMUSIK (Einmusika, Katermukke | Berlin; Foto) Gunjah (Dantze | Dresden), Jan von Nebenan (Uns verbrennt die Nacht | Hamburg) und Merve Japes (Hamburg) bringen euch die ganze Nacht mit Klängen für Beine, Ohren und Herz zum Tanzen. Mehr Infos siehe Seite 46. Veranstalter: AHOI Events; Ort: Uebel & Gefährlich, Hochbunker, Feldstraße 66, 20359 Hamburg

SAMSTAG, 5. AUGUST

Veranstalter: Frauenhotel Hanseatin; Ort: Café Seeterrassen, Planten un Blomen, St. Petersburger Straße 22, 20355 Hamburg

20:00–22:00 Uhr

Queer durch St. Pauli – die Stadtteiltour

Alles zeitlos.

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PRIDEMAGAZIN 2017

Gaybars und Travestie-Shows, Szene-Kultur und schwule Geschichte – auf diesem Stadtrundgang erlebt Ihr St. Pauli von seiner queeren Seite. Waschechte queere Hamburger_innen stellen Euch ihr Viertel vor – und nehmen Euch mit an die Plätze, an denen das Leben spielt. Ihr bekommt überraschende Einblicke in St. Paulis queere Geschichte und hört Anekdoten über einen Stadtteil – ohne Unterhaltungsshow, dafür aber authentisches Wissen über St. Pauli, in dem viel mehr zu finden ist als die übliche Mainstream-Kultur. Und natürlich gibt es neben vielen Insider-Infos

11:00–24:00 Uhr

CSD-Straßenfest Am Jungfernstieg und Ballindamm mit vielen Ständen, einem unterhaltsamen Bühnenprogramm und diversen Musikinseln. Auf der CSD-Bühne gibt Hamburg Pride e. V. um 17:00 Uhr eine Kundgebung und musikalische Highlights am Abend sind Elke Winter (Foto) ab 20:00 Uhr und im Anschluss Uncle Funk & The Boogie Wonderband aus London. Weitere Infos auf S. 40. Veranstalter: Hamburg Pride e.V und AHOI Events; Ort: Jungfernstieg und Ballindamm, 20354 Hamburg

Foto: Oliver Fantitsch


für Frauen

für alle Geschlechter

für Männer

AGENDA

Adresse Pride House: An der Alster 40

20:00 -22:00 Uhr

Queer durch St. Pauli – die Stadtteiltour Gaybars und Travestie-Shows, Szene-Kultur und schwule Geschichte – auf diesem Stadtrundgang erlebt Ihr St. Pauli von seiner queeren Seite. Waschechte queere Hamburger_innen stellen Euch ihr Viertel vor – und nehmen Euch mit an die Plätze, an denen das Leben spielt. Ihr bekommt überraschende Einblicke in St. Paulis queere Geschichte und

12:00–15:30 Uhr

CSD-Parade

Veranstalter: Hamburg Pride e. V.; Start: Lange Reihe/Ecke Schmilinskystraße, 20099 Hamburg

20:00–22:00 Uhr

Queer durch St. Pauli – die Stadtteiltour Gaybars und Travestie-Shows, Szene-Kultur und schwule Geschichte – auf diesem Stadtrundgang erlebt Ihr St. Pauli von seiner queeren Seite. Waschechte queere Hamburger_innen stellen Euch ihr Viertel vor – und nehmen Euch mit an die Plätze, an denen das Leben spielt. Ihr bekommt überraschende Einblicke in St. Paulis queere Geschichte und hört Anekdoten über einen Stadtteil – ohne Unterhaltungsshow, dafür aber authentisches Wissen über St. Pauli, in dem viel mehr zu finden ist als die übliche Mainstream-Kultur. Und natürlich gibt es neben vielen Insider-Infos jede Menge Ausgehtipps – und einen Kneipenstopp in St. Paulis ältester Schwulenbar. Anmeldung erforderlich. Kontakt: Info@queer-durch-stpauli. com oder Tel: 0173.7667742 Veranstalter: Queer durch St. Pauli; Ort: Genauer Treffpunkt wird bei Anmeldung bekannt gegeben

Viagra (Foto) und Beauty and the Beats mit einem Mix aus Pop, Urban, R’n’B und Mash-Up. DJ Hildegard und DJ Tobicé bringen mit Electro und Techno das Labor zum Beben, während in der Orange Lounge Frau Hoppe und DJ Rico Remix mit 80er/90er und Schlagern für ordentlich Partystimmung sorgen. Vom CSD-Straßenfest erreicht man das Edelfettwerk bequem mit der S-Bahn-Linie S3 ab Jungfernstieg; HVV-Tickets sind im Preis enthalten. Alle Infos zu Tickets und VVK auf S. 47. Veranstalter: Hamburg Pride e. V. und AHOI Events; Ort: Edelfettwerk, Schnackenburgallee 202, S-Bahn-Station Eidelstedt, 22525 Hamburg

SONNTAG, 6. AUGUST

Pride Dance – Die große CSD-Abschlussparty Die offizielle Abschlussparty des HAMBURG PRIDE findet auch in diesem Jahr im Edelfettwerk auf drei Dancefloors, zwei Chillout-Lounges und dem großen Außenbereich mit Beach Club statt. Auf dem Mainfloor erwarten euch DJ Berry E., Gloria

Fotos: Martin Stiewe, CHIPI Guille Chiprionet

Die Psychosoziale Betreuung für HIV-positive Menschen heißt jetzt

Hamburg Leuchtfeuer Aufwind und bietet Unterstützung zukünftig auch für Selbstzahler an. Silke Germann, Bahrenfelder Straße 244, 22765 Hamburg Tel. 040-38 61 10 55, Fax 040-38 61 10 54, aufwind@hamburg-leuchtfeuer.de

Es gibt keinen allein richtigen Weg durch das Leben: Es ist nur wichtig, eine wirkliche Wahl zu haben.

MY BODY – MY CHOICE 11:00 – 22:00 Uhr

CSD-Straßenfest 23:00 Uhr

Veranstalter: Queer durch St. Pauli; Ort: Genauer Treffpunkt wird bei Anmeldung bekannt gegeben

Foto: Chris Lambertsen

Es wird wieder bunt in Hamburgs Innenstadt! Die Parade startet wie gewohnt in der Langen Reihe und führt über die Ernst-Merck-Straße, den Glockengießerwall, die Steinstraße weiter zur Mönckebergstraße, wo wir für eine Kundgebung pausieren. Danach geht es weiter über die Lombardsbrücke zum Straßenfest am Jungfernstieg. Weitere Infos und den Streckenplan findet ihr auf Seite 38.

hört Anekdoten über einen Stadtteil – ohne Unterhaltungsshow, dafür aber authentisches Wissen über St. Pauli, in dem viel mehr zu finden ist als die übliche Mainstream-Kultur. Und natürlich gibt es neben vielen Insider-Infos jede Menge Ausgehtipps – und einen Kneipenstopp in St. Paulis ältester Schwulenbar. Anmeldung erforderlich. Kontakt: Info@queer-durch-stpauli. com oder Tel: 0173.7667742

Am Jungfernstieg und Ballindamm mit vielen Ständen, einem internationalen Bühnenprogramm und diversen Musikinseln. Highlight auf der CSD-Bühne ist um 20:45 Uhr die irische Sängerin Wallis Bird (Foto). Weitere Infos auf Seite 40. Veranstalter: Hamburg Pride e.V und AHOI Events; Ort: Jungfernstieg und Ballindamm, 20354 Hamburg

Menschenrechtsverletzungen gegen Trans- und Inter-Menschen Veranstaltung mit Luci Veith, Vivien Kaffka, Martin Dolzer, Anjo Kunst Mittwoch, 2.8., 16 Uhr Pride House, An der Alster 40 PRIDEMAGAZIN 2017

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VEREIN

ENGAGIERT UND VERNETZT HAMBURG PRIDE E. V.: IST EINER DER GRÖSSTEN CSD-VEREINE DEUTSCHLANDS

Hamburg Pride e. V. engagiert sich als ehrenamtlich arbeitender und als gemeinnützig anerkannter Verein dafür, Vorurteile und Diskriminierungen gegenüber Lesben, Schwulen, Trans-*, Bi- oder Intersexuellen abzubauen und die volle rechtliche Gleichstellung dieser Gruppen in allen Bereichen des Lebens zu fördern. Der Verein wurde 2003 gegründet und ist seit 2010 als gemeinnützig anerkannt. Mit rund 500 Mitgliedern sind wir einer der mitgliederstärksten CSD-Vereine des Landes. Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht die Forderung nach Akzeptanz und gleichen Rechten, unabhängig von Geschlecht und sexueller Orientierung, aber auch unabhängig davon, in welchem Land jemand lebt oder aus welchem Land jemand zu uns kommt: Menschenrechte gelten global, auch wenn sie in vielen Staaten der Erde missachtet werden. Das gilt umso mehr angesichts der Geflüchteten, die aktuell in Hamburg Schutz vor Krieg, Verfolgung und Diskriminierung suchen.

Bewerbung um den EuroPride 2020 Unsere wichtigste Veranstaltung ist und bleibt natürlich der HAMBURG PRIDE mit der Pride Week, der politischen CSD-Parade und dem dreitägigen Straßenfest an der Binnenalster. In den vergangenen Jahren ist die Veranstaltung stetig gewachsen: 2015 säumten rund 150.000 Menschen die Straßen, vom traditionellen Startpunkt in der Langen Reihe zog die Demo mit rund 15.000 Teilnehmer_innen durch die Hamburger City. Auch abseits des CSD nimmt Hamburg Pride e. V. immer wieder zu politischen Fragen Stellung. Sichtbar wird dies in diesem Jahr unter anderem mit zwei Kundgebungen zum G20-Gipfel sowie im Vorfeld der Bundestagswahl. Die Vernetzung mit deutschen und internationalen Pride-Organisationen ist ein weiteres wichtiges Arbeitsfeld des Vorstandes. Mit der Bewerbung um den EuroPride 2020 setzt der Verein in diesem Jahr noch einmal einen ganz besonderen Schwerpunkt. Damit wollen wir eine europäische Großveranstaltung in die Stadt holen, die die Strahlkraft Hamburgs als Rainbow City erhöhen soll, aber vor allem die Themen von Menschen- und Bürger_innenrechten für LGBTI europa- und weltweit in den Blick nehmen soll. Ob‘s klappt, wissen wir im Spätsömmer, die Entscheidung fällt am 23. September in Göteborg.

Der Vorstand von Hamburg Pride: Nicole Schaening (Zweite Vorsitzende, vorne). Mitte v.l.: Stefan Mielchen (Erster Vorsitzender), Dominik Maggi (Vereinsleben) Patrick Orth (Kooperationen), Matthias Laiß (Presse- und Öffentlichkeitsarbeit). Hinten v.l.: Jan Ole Torreblanca (Parade), Meike Lockhorst (Finanzen).

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PRIDEMAGAZIN 2017

Foto: Nils Jöhnk

Um der Community in unserer Stadt und in der Metropolregion Hamburg etwas zurückzugeben, haben wir vor einigen Jahren eine Projektförderung ins Leben gerufen. 2017 stehen wieder 7.500 Euro für Projekte bereit, die sich dem Abbau bestehender Vorurteile gegenüber LGBTI oder auch der Unterstützung von Opfern antihomosexueller Gewalt verschrieben haben. Das alles geht nur mit Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren und Spaß daran haben, etwas für die Community in Hamburg zu bewegen. Auch hier geht natürlich immer noch mehr: Wer Lust hat, sich für den Verein zu engagieren und sich in die Arbeit des Hamburg Pride e. V. einzubringen und ihn durch ihre bzw. seine Mitgliedschaft zu unterstützen, ist uns jederzeit herzlich willkommen.



DANKE

Vordere Reihe von links: Jibben Großmann, Alina Gast, Nicole Schaening, Laura Schneekloth, Fred Sülflow, Ronja Vahl, Stephanie Paepke, André Bekefeld, Matthias Laiß, Philipp Harms. Hintere Reihe von links: Jan Ole Torreblanca, Patrick Orth, Veit Kenner, Ronny Luxat, Meike Lockhorst, Roland Rotermund, Dominik Maggi, Stefan Mielchen.

WIR SAGEN DANKE! OB KAMPAGNE, PRIDE MAGAZIN, PRIDE WEEK, PRIDE HOUSE, STRASSENFEST, PARADE, ERÖFFNUNGSFEIER ODER ABSCHLUSSPARTY: OHNE DAS ENGAGEMENT UND DIE UNTERSTÜTZUNG VIELER HELFENDER HÄNDE WÄRE DIE UMSETZUNG DES HAMBURG PRIDE NICHT MÖGLICH. UNSER DANK GILT ALLEN, DIE SICH HAUPTUND EHRENAMTLICH AN DEN VIELEN MOSAIKSTEINCHEN DIESER VERANSTALTUNG ZU SCHAFFEN MACHEN, UM DARAUS EINEN DER GROSSARTIGSTEN PRIDES DES LANDES ENTSTEHEN ZU LASSEN. STELLVERTRETEND SEIEN HIER EINIGE GENANNT.

IMPRESSUM HERAUSGEBER Hamburg Pride e. V. in Zusammenarbeit mit AHOI Events GmbH, Ernst-Merck-Straße 12-14, 20099 Hamburg Telefon: 040 238058550 info@ahoi-events.de

Das Motto des diesjährigen HAMBURG PRIDE entstand gemeinsam mit unseren Mitgliedern sowie weiteren Vertreter_innen von Vereinen, Gruppen und Einrichtungen aus der Community. Besonderer Dank gilt hierbei Jonathan Briefs aus Köln, der uns moderierend und motivierend durch die Mottofindung begleitet hat. // Gemeinsam mit dem Team des Künstlerkollektivs Das Geschoss wurde daraus eine tolle Kampagne: Eva Dietrich, Timo Durst, Ann Eckert, Johannes Kempe, Jens Paulsen und Stefan Mosebach arbeiteten an der Umsetzung des Motivs. // Vielen Dank an Stefan Mielchen für die Chefredaktion und Christopher Schnoor-Karius für die Gestaltung des Pride Magazins sowie allen Autor_innen und Fotograf_innen für ihre Beiträge. // Wir danken Christiane Lüders für die Übernahme der Schirmherrschaft; // Fred Suelflow für seine vielen aufmunternden Besuche im Ahoi-Büro; // Wulf Mey, Veit Kenner und Sandra Herz das Herzblut und Engagement, die Beharrlichkeit und Kreativität, um die Pride Night 2017 zu ermöglichen; // Martin Beuschl für seine starken Arme beim Auf- und Abbau des Straßenfestes; // Carsten Schöpf, Jibben Großmann und Philipp Harms, die im Orga-Container des Straßenfestes den Überblick wahren; // Oliver Greve für seinen unermüdlichen Einsatz für das Projekt „Hamburg zeigt Flagge“; // dem Team des CVJM Hamburg, in deren Haus wir auch 2017 wieder gerne zu Gast sind, um daraus ein Pride House werden zu lassen; // dem Hamburger DOM für die fabelhafte und engagierte Zusammenarbeit beim Regenbogentag; // Axel Strehlitz und Michael Schröder für die Inspiration und Hubert Neubacher von Barkassen Meyer für das Ermöglichen von „Pride Ahoi“; // der Wall GmbH für die Sichtbarmachung unserer CSD-Kampagne in der gesamten Stadt; // allen Einzelpersonen, Gruppen, Mitgliedern, Vereinen und Gruppierungen, die mit ihren Ideen und ihrem Engagement dazu beitragen, dass die Pride Week so politisch, vielfältig und spannend ist, die bei der Parade Flagge und Gesicht zeigen und auch außerhalb des CSDs für eine tolle Präsenz des Hamburg Pride e. V. sorgen; // allen Sponsor_innen, Medienpartner_innen und Anzeigenkund_innen für ihre tolle Unterstützung.

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PRIDEMAGAZIN 2017

Konzept & Redaktion Stefan Mielchen (V.i.S:d.P.) Artdirection & Layout Christopher Schnoor-Karius Projektkoordination & Anzeigen AHOI Events GmbH Autor_innen Ulf Bollmann, Alexander Ghattas, Hanne Homrighausen, Vanessa Lamm, Andreas Linzner, Dr. Gottfried Lorenz, Patrick Orth, Gila Rosenberg, Nicole Schaening Schlussredaktion Stephanie Paepke, Ronja Vahl Druck Druckhaus Humburg GmbH & Co. KG Auflage 28.000 Exemplare Vertrieb cartel x promotion GmbH & Co. KG, Hamburg

Foto: Nils Jöhnk



Voll stolz. Voll frei. Voll Hamburg. Nichts liegt näher als die Haspa. Von St. Georg bis Bergedorf. Von Pauli bis Blankenese.


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