Grüne Stadt Mödling Ausgabe 5/2014

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GRÜNE GABE 5/2014 S U A STA DT h Ing. Köck OG Zugestellt durc

TT ER GRÜNE BLA DAS MÖDLING

INHALT ......................................................................

GR-KANDIDATEN/INNEN

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EDITORIAL

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ADVENTAUFTAKT

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ENERGIESPARTIPPS

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SEITEN DES VIZE

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EICHKOGELPUTZ

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REGIERUNGSBILANZ

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GRÜNER FUSSABDRUCK

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GRÜNE POLITIK HAT VIELE NAMEN Die KandidatInnen der Grünen skizzieren ihre politischen Schwerpunkte

WIR HABEN EIN PROGRAMM. Selbstverständlich haben wir eines, das wir vor der Gemeinderatswahl am 25. 1. 2015 verteilen und veröffentlichen werden – zum Beispiel in der nächsten Ausgabe der Grünen Stadt und auf unserer Website. Wir werden es sogar mehrsprachig anbieten und auf Nachfrage zusenden. Und wir wollen es diskutieren und argumentieren.

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MÖDLINGBACH

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STREET EVENT

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AUF KINDERFÜSSEN

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KULTURENTWICKLUNG

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BENEFIZKONZERT

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STADTTHEATER

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CULTUHR

Aber über unsere Konzepte und Ideen für die nächsten fünf Jahre hinaus repräsentieren auch jene Menschen unsere Politik, die bereit sind, für den Gemeinderat zu kandidieren.

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Mag. Gerhard Wannenmacher

2.

Mag.a Ulla Binder

3.

Mag.a Anna-Theres Teichgräber

4.

Rainer Praschak

5.

Mag.a Susanne Bauer-Rupprecht

6.

Klaus Hochkogler, MA

7.

Barbara Harramach, Bakk.

8.

Ing. Peter Mally

9.

Mag.a Teresa Voboril

10. Florian Kolomaznik 11.

Wir haben die ersten 16 KandidatInnen auf der Liste der Grünen Mödling eingeladen, kurz ihre politischen Schwerpunkte und Vorstellungen zu skizzieren (in alphabetischer Reihenfolge).

Dipl.-Ing. Sonja Zimov

12. Alexander Fritz 13. Elisabeth Handler 14. Ing. Anton Glasmaier 15. Mag.a Ingrid Kammerer 16. Mag.(FH) Klaus Putzer

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GEMEINDERATSWAHL

DIE KANDIDATiNNEN DER GRÜNEN MÖDLING, PLÄTZE 1 BIS 16:

Die weiteren Listenplätze sind unter www.moedling.gruene.at nachlesbar.

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GEMEINDERATSWAHL SEHR GEEHRTE LESERINNEN & LESER! Knapp nach Redaktionsschluss unserer letzten Ausgabe war er plötzlich da: der überraschend frühe Termin für die Gemeinderatswahl, der die Amtsperiode des Gemeinderats unnötig verkürzt und uns einen Wahlkampf in der Vorweihnachtszeit und im winterlichen Jänner beschert. Daher ist die jetzige Ausgabe schon mehr als ursprünglich geplant auf die Wahl ausgerichtet: Neben der Präsentationen der Grünen Gemeinderats-KandidatInnen, die ohnedies geplant war, finden Sie in dieser Zeitung auch einen Rückblick auf die kommunalpolitische Tätigkeit der Grünen seit der letzten Wahl, erstmals nicht aus der Opposition sondern als Juniorpartner einer Koalition. Selbst für mich, der mehr als drei Jahre davon selbst als Klubsprecher aktiv dabei war, war beim Zusammenstellen der Erfolge überraschend, wie viel erreicht werden konnte, obwohl immer wieder kleinere oder größere Hürden zu bewältigen waren. Als Motto für die nächste Gemeinderatsperiode wurde „Grün geht weiter“ gewählt. Einerseits, weil sich die Grünen, um einen verstärkten Auftrag der Wählerinnen und Wähler bemühen um damit noch mehr Gewicht bei der Umsetzung Grüner Vorstellungen zu bekommen; andererseits, weil die Grünen Vorstellungen weiter über das hinausgehen, wofür die Grünen in der ablaufenden Periode zuständig und verantwortlich sein durften. Die KandidatInnen erläutern dazu in dieser Zeitung ihre Ideen und Motive. Ein ausführliches Wahlprogramm wird der nächsten Ausgabe der Grünen Stadt beiliegen. Entscheiden Sie am 25. Jänner mit, wie in Mödling Grün weitergehen wird! Alfred Trötzmüller

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SUSANNE BAUER-RUPPRECHT

5. Etablierung eines Ökostadtteils - als klare Botschaft an die nächsten Generationen.

ULLA BINDER

Stadtentwicklung basierend auf kritischem Denken verbunden mit sozialem Engagement sind für mich wesentliche Eckpfeiler eines lebendigen Mödling. Mündige Menschen, die kreativ und verantwortungsbewusst unsere Gesellschaft mitgestalten, gibt es schon viele in dieser Stadt, doch es sollten noch mehr werden. Es ist mir daher wichtig, BügerInnenbeteiligungsprozesse in unterschiedlichen Formen zu fördern. Die folgenden Punkte haben für mich besondere Bedeutung: 1. Unseren Kindern und Jugendlichen – in der Schulstadt Mödling – genügend Platz geben, dass sie sich gefahrlos und selbstständig im öffentlichen Raum bewegen können. 2. Förderung von Regionalität ohne provinziell zu sein. 3. Gesundheitsförderung durch „sanfte“ Mobilität – weniger CO2-Emissionen verbunden mit mehr individueller Bewegung, die das Fahrrad - für Jung und Alt – als kostengünstiges mobiles Fitness-Studio erkennen lässt. 4. Bildungserfahrungen ermöglichen, wie zum Beispiel aktiven Naturschutz vorleben und dem Tätigsein in der Natur mit verschiedenen Zielgruppen vermehrte Aufmerksamkeit widmen, um nachhaltiges Denken zu fördern.

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Mir ist es wichtig, dass sich die BürgerInnen Mödlings mit ihrer Stadt identifizieren. Keine Schlafstadt, kein Spekulationsobjekt, keine Spielwiese für eigene Interessen. Das geht nur, wenn man Möglichkeiten schafft, sich aktiv einzubringen und miteinander nach Lösungen zu suchen. Der Öffentliche Raum ist für alle da und soll möglichst viele Bedürfnisse abdecken. Wohnraum soll nicht den Superreichen vorbehalten sein, die Straßen nicht den Autos. Die Qualität der Gartenstadt mit Parks und Wald, historischem Stadtkern und den verschiedenen Stadtvierteln muss unbedingt erhalten bleiben, Plätze zum Verweilen und zur sozialen Begegnung müssen mehr werden. Kulturelle Vielfalt und Offenheit für Neues schaffen Diskussion und lokale Wertschätzung, auch für die Jugend. Dafür möchte ich mich einsetzen.

ALEXANDER FRITZ Familie, Menschenrechte, Bildung, Umweltschutz, Nachhaltigkeit, Ernährung, Wirtschaft, Korruption... Es gibt ganz viele Gründe politisch aktiv zu werden. Ich bin bereit mich in alle Richtungen einzubringen und sehe meine Stärken in Richtung Bau und Vergabe, Budget und Budgetanalyse, Audit für Aus-


GEMEINDERATSWAHL stellen kann. Dies kostet zum Wohle Vieler Geld. Ich möchte mich dafür einsetzen, dass der in den letzten Jahren eingeschlagene Weg der Reduktion der Neuverschuldung in einen jährlich freien Budgetrahmen für die Stadtgemeinde mündet, um noch aktiver positive Akzente setzen zu können. Einerseits bei der Budgetgestaltung mitwirken zu können und andererseits die Überprüfung der Verwendung der Gemeindegelder sind für mich interessante Aufgaben, welche die finanzielle Basis für eine positive Entwicklung der Stadt Mödling gewährleiten sollen.

ven vorstellt oder in Erinnerung ruft, ist wünschenswert.

BARBARA HARRAMACH

ELISABETH HANDLER schreibungen und Vergabeprozesse, öffentlicher Verkehr, alternative Antriebe und Energie(rück)gewinnung, Integration, Menschen und Familie sowie Umweltschutz. Für mich ist ein gesundes, lebenswertes Mödling eine der wichtigsten Grundlagen, allen Menschen unserer Gemeinde (und darüber hinaus) eine solide Basis und den bestmöglichen Start in ein erfülltes, langes Leben zu ermöglichen. Und daran will ich teilhaben.

ANTON GLASMAIER

Mein hauptsächliches Interesse liegt im sozialen Bereich. Ich möchte mich einsetzen für leistbares Wohnen in Mödling. Von der Wohnungsnot betroffen sind vor allem AlleinerzieherInnen, junge Familien, alleinstehende PensionistInnen (betreutes Wohnen), Menschen mit besonderen Bedürfnissen, die selbstständig ihren Tagesablauf ausrichten können, und Singles. Für mich ist es wichtig, dass junge Menschen in ihrer Heimatstadt bleiben können und nicht aus finanziellen Gründen in weitere Entfernung umziehen müssen. Für mich ist das Budget die in Zahlen gefasste Politik der Stadt. Um die Einrichtungen der Stadt, aber auch vieler Vereine und Initiativen nutzen zu können, wird Infrastruktur benötigt, welche die Gemeinde zur Verfügung

Ebenso möchte ich mich dafür einsetzen, dass den BürgerInnen bewusst gemacht wird, nicht jeden Weg mit einem Kraftfahrzeug zurückzulegen. Ein „Fortbewegungstag“, der alle Alternati-

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Mir liegt die Lebensqualität unserer Kinder und eine ökologische Gestaltung des Familienalltags in unserer Stadt besonders am Herzen. Das bedeutet für mich, dass unsere Kinder sich frei und sicher in der Stadt bewegen können und der Familienalltag mit kleinen Kindern gut bewältigbar ist. Dies lässt sich durch kurze Wege, sichere Übergänge, ausreichende Schutz- und Radwege verbessern, die für Kleinkinder und Fahrradanhänger geeignet sind. Damit können wir unsere Gesundheit fördern, die Umweltbelastung reduzieren und die Vereinbarkeit von Familie und Erwerbstätigkeit erleichtern. Genauso wichtig ist die bestmögliche Qualität an Betreuung, Ernährung und Chancengleichheit auf Ausbildung, Freizeitgestaltung, Sport und musische Erziehung all unserer Kinder. Dafür möchte ich mich einsetzen.

KLAUS HOCHKOGLER Geprägt durch humanistische Erziehung, finde ich Grüne Politik eigentlich nur logisch und gescheit. Ich mag mich nachhaltig und achtsam in meiner Umwelt (das sind Menschen und Tiere ebenso wie die Biosphäre) bewegen. Ich versuche, einen möglichst geringen

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GEMEINDERATSWAHL Veranstaltung im Jugendzentrum, bei öffentlichen Diskussionsveranstaltungen u. v. m. Ich will gerne einen Beitrag leisten für eine Lebenswelt, in der es zum guten Ton gehört, sich politisch auszudrücken. Ich wünsche mir Diskussionen, in denen argumentiert und nicht nur wütend gefordert wird. Ich wünsche mir ein Mödling, in dem niemand Angst hat, sich zu deklarieren, sondern es als wichtiger Beitrag jedes Bürgers und jeder Bürgerin gilt, sich in gemeinsame Lebensthemen einzubringen. Und ich wünsche mir eine Zukunft, in der Slogans wie „Geiz ist geil“ abgelöst werden vom Prinzip, dass Teilen wichtig ist. ökologischen Fußabdruck zu hinterlassen und alles zu tun, damit das uns allen leichter fällt. Dazu gehört, dass ich mich mit Energiesparen, Eigenproduktion von Lebensmitteln, dem Einkauf von ÖkoTextilien oder Recycling beschäftige, aber auch, wie wir das den Menschen leichter machen könnten. Und zwar nicht durch Verbote, sondern Vorleben und Information über die Auswirkungen unseres Tuns. Im Kulturbereich mag ich Klassische Musik (auch der Neuzeit!) und habe auch schon geholfen, dazu ein kleines Festival zu organisieren.

FLORIAN KOLOMAZNIK Ich bin weiterhin für eine Politik mit Maß und Ziel. In der vergangenen Regierungsperiode und auch vorher in der Opposition haben die Grünen Mödling agiert, nicht reagiert. Nur wer Ziele hat, kann etwas bewegen, und mangelnde Zielstrebigkeit kann uns wohl niemand vorwerfen.

INGRID KAMMERER

Für mich ist Politik viel mehr als die Vertretung von WählerInneninteressen im Gemeinderat. Politik findet überall statt: beim Einkaufen im Weltladen, bei einer

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PETER MALLY

Mödling erlebe ich als dynamischen Ort. Viel ist heute in Bewegung. Auf den Straßen und Wegen. Im Stadtbild. Und in den Köpfen. Es gilt diese Bewegungen in die richtigen Bahnen zu lenken. Vom Auto auf Rad oder Bus. Von Vernachlässigung und Zerstörung hin zu Gestaltung und Erhaltung des Stadtbildes. Anpassung des Öffentlichen Raumes an neue Lebensformen. Die Grenzen in den Köpfen gehören überwunden. Kulturelle Vielfalt ist eine Chance. Anders zu sein ist ein Gewinn. Persönlich besonders wichtig für die nächsten fünf Jahre Stadtpolitik sind mir die Instandsetzung der alten Tramway-Remise in der Tamossinostraße und mehr Barrierefreiheit auf den Fußwegen in der ganzen Stadt.

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Mit Maß: Von einer Mehrheit der Stadt mitgetragene und akzeptierte Veränderungen können nur mit viel Information und Transparenz, Einbindung in Entwicklungsprozesse sowie viel Geduld und Bereitschaft zur konstruktiven Auseinandersetzung mit den Betroffenen erreicht werden. Auch das ist uns bisher gut gelungen und das sollten wir fortführen. Persönlich möchte ich mich weiterhin für ein besseres Miteinander aller VerkehrsteilnehmerInnen in der Stadt einsetzen, den öffentlichen und nicht motorisierten VerkehrsteilnehmerInnen mehr Platz und Rechte verschaffen, dazu gehört jedenfalls ein/e Geh- und Radverkehrsbeauftragte/r. Der MIV sollte auf ein Maß reduziert werden, dass jene, die das Auto wirklich brauchen (z. B. Gehbehinderte) und die, die keines benützen können (Kinder, alte Menschen, etc.) in Mödling ungehindert mobil sein können. Touristisch würde ich gerne dazu beitragen, dass Mödling seine Lage und


GEMEINDERATSWAHL Schönheit nützt, um ein echter Publikumsmagnet zu werden. Ich möchte mich für ein friedliches Miteinander aller Waldbenützer (Anninger) einsetzen, das Ausflugsangebot erweitern (Stichwort Ausflugsradwege) und erwarte mir dadurch auch einen Aufschwung der in Mödling ansässigen Betriebe.

und voller Einsatz für eine Welt, in der Unterschiede Platz haben, jedoch Ungleichheiten keinen. Mehr Partizipation, Mitbestimmung und das Aufbrechen von verkrusteten Strukturen.

KLAUS PUTZER

Außerdem glaube ich, dass Mödling das Potenzial hätte, eine Einkaufsstadt für regionale und fair gehandelte Produkte zu werden. (Vielleicht kann ich meine Bio-fairtrade-Jeans doch einmal in Mödling kaufen:))

RAINER PRASCHAK

Grüne Politik orientiert sich nicht an den Vorlieben einer Gruppe, sondern fördert Vielfalt, gibt auch kritischen Minderheitspositionen eine Stimme und macht Mödling so zu einer offeneren Stadt. Es gibt viele Projekte, die durch unseren Beitrag initiiert wurden, solche die in Planung sind, und Projekte, die wir erst entwickeln werden. Mir ist es wichtig, dass ein Gleichgewicht zwischen der hohen Wohnqualität und dem Streben nach baulicher Verdichtung, aber auch zwischen der Schaffung von leistbarem Wohnraum und den beschränkten Kapazitätsreserven der technischen und sozialen Infrastruktur gewahrt wird. Ich möchte meinen Beitrag leisten, dass Projekte in Mödling eine Grüne Handschrift tragen: Eine Lebenseinstellung für Gerechtigkeit

Der Vorsatz, die Welt etwas besser zu verlassen als man sie vorgefunden hat, bietet für mich eine gute Grundlage, mich in das Gemeinwesen einzubringen. Dabei sollen politische Vorgänge transparent und nachvollziehbar ablaufen. Für mich ist es wichtig, dass die Kommune handlungsfähig bleibt, um auf die Bedürfnisse der Bevölkerung eingehen zu können. Im aktuellen System ist Handlungsfähigkeit immer mit Geld und Ressourcen verbunden. Zur Verbesserung der finanziellen Situation ist es notwendig, den tatsächlichen Zustand (ohne Bilanzkosmetik) darzustellen und die Voraussetzungen zu schaffen, Spielräume zu erkennen und nutzen zu können (Stichwort: Verwaltungskooperationen mit anderen Gemeinden). In diesen Bereichen möchte ich meinen Beitrag im Sinne einer Grünen Politik leisten.

Raum unserer Stadt attraktiver wird. Mit innovativen Modellen, die Lust machen sich einzubringen: Gemeinschaftsgärten, Verweilzonen, Bachrenaturierung u. v. m. Wir brauchen Raum für ein stimmiges Stadtleben und ausreichend Platz für Schulen, Kindergärten und leistbares Wohnen. Mit der Möglichkeit, unsere Umwelt mitzugestalten, schaffen wir eine Grundvoraussetzung für demokratisches Engagement. Ich wünsche mir eine starke und kompetente Stadtgemeinde, die das vorhandene Budget nicht überstrapaziert und gegenüber partizipativen Projekten aufgeschlossen ist.

TERESA VOBORIL

ANNA TEICHGRÄBER Grüne Politik will eine lebendige Stadt. Wir wollen Fairness für die nachfolgenden Generationen schaffen. Das ist mein Ziel als Gemeinderätin, daran haben wir in den letzten 5 Jahren gearbeitet. Ich will, dass der öffentliche

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Miteinander.Mödling. Ich setze mich ein für meine Stadt, in der DIALOG und

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GEMEINDERATSWAHL MITEINANDER groß geschrieben und in der Öffentlichkeit gesprochen werden. Dialog zwischen unterschiedlichen Menschen, diversen VerkehrsteilnehmerInnen, zwischen Mödling und seinen Nachbar- und Partnerstädten, unterschiedlichen Generationen und Einkommensklassen, Alteingesessenen und neu Zugezogenen, zwischen Wirtschaft und Umweltschutz. Unsere Stadt, in der innovative Ideen aufgegriffen und verwirklicht werden, z. B. im Bereich des Klimaschutzes und der Raumplanung. Miteinander sprechen, miteinander arbeiten, voneinander lernen, miteinander diskutieren und Entscheidungen treffen, miteinander Spaß haben, miteinander leben, Mensch sein miteinander, Lebensqualität für alle. Grün geht weiter. Miteinander.in.Mödling mit Teresa Voboril.

GERHARD WANNENMACHER Wir alle lieben unsere Stadt. Mödling ist ein besonders feiner Ort zum Leben und viel zu schade, um hier nur zu schlafen. In Mödling leben – deshalb – auch viele interessante Menschen. Die Stadt und ihre BewohnerInnen sind anspruchsvoll. Und das zu Recht. Für Mödling reichen keine provinziellen Mittelmäßigkeiten; Mödling kann schon auch einmal Vorreiterin und innovativ sein. Beim Kulturbetrieb gilt das heute schon. Für mich besonders wichtig ist die Mobilität: Viele Menschen stört der

Ideen, die mich begeistern, voranzutreiben, wobei das Streben nach der nachhaltigsten Lösung meinem Tun zusätzlich Schwung verleiht. Im Elternverein Bundesgymnasium Untere Bachgasse Mödling habe ich mich im Rahmen „Sonderprojekte“ eingesetzt und war Kassier-Stellvertreterin. Derzeit bin ich als Elternvertreterin in der Graphischen HGBLVA Wien aktiv. Politisch will ich mich für die Grünen Ideen in unserer Stadt einsetzen. Das geht aber natürlich nur bei den Grünen wirklich gut, wo ich mich auch entsprechend einbringen mag. Meine Interessen: Fotografieren, Literatur, Kunst, fremde Kulturen, Sport: Schwimmen, Volleyball, Familie und Hund. Autoverkehr (sehr). Wir müssen an Lösungen arbeiten, wie die Mobilität auch mit weniger Autos gewährleistet werden kann. Für mich ist das eine große Herausforderung, aber auch die Chance für eine Änderung im Leben in dieser Stadt: Platz zu machen für Menschen statt für Blech – ohne Abstriche in der Beweglichkeit. Wir können das schaffen. Um ehrlich zu sein: Der Zug in die richtige Richtung ist schon unterwegs...

SONJA ZIMOV Erfolg ist für mich untrennbar mit Offenheit und Ehrlichkeit verbunden. Wertschätzung aller Menschen ist mir wichtig. Es macht mir Freude, Dinge/

EINLADUNG ZUM ADVENTAUFTAKT Mit Graffiti-Streetart und Musik bringen die Grünen Mödling einen stimmungsvollen Adventauftakt und Schwung in den öffentlichen Raum. Heiße Maroni, Punsch, Lebkuchen und Biowein laden ein, live beim Finish handgefertigter, junger Plakatkunst mit dabei zu sein. Die grünen KandidatInnen zur Gemeinderatswahl präsentieren die Erstausgabe des neuen bezirksweiten Mödlinger Biowegweisers und stellen das Programm für die Gemeinderatswahl 2015 vor. Wann: Wo:

SAMSTAG, 29. NOVEMBER 2014, 15 BIS ETWA 16:30 UHR PARKPLATZ LERCHENGASSE, BEIM DURCHGANG ZUR KLOSTERGASSE (FA. MITTERMAYER)

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

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ENERGIE

EIN GEWINN FÜR DIE UMWELT UND FÜR SIE Energiespartipps – beim Kochen und in der Küche In der heutigen Ausgabe ein paar Tipps für energiebewusstes Kochen und auch allgemein in der Küche. Viele Elektrogeräte, z. B. Kühlschränke, Waschmaschinen etc., sind mit einer Energieeffizienzklasse gekennzeichnet, einem Buchstaben von A bis G. Durch diese Buchstaben wird der Energieverbrauch der Geräte sichtbar gemacht, wobei A heute nur mehr für sparsames Modell steht, B-, C- Geräte sind heute bereits starke Stromfresser, die Klassifizierung geht sogar bis G. Für besonders energiesparende Geräte gibt es noch A+ bis A+++, welche besser als A sind. Achten Sie beim Kauf also unbedingt auf eine niedrige Energieeffizienzklasse.

schen Sie im finanziellen Schongang und mit Sparprogrammen. Und nur dann, wenn die Maschine voll ist. Heutige Waschmittel machen Koch- und Vorwäsche überflüssig. Waschen Sie bei 40 statt bei 60 Grad und verzichten Sie auf den Trockner. Ihre Wäsche mag frische Luft. (Spareffekt pro Jahr bei 160 Waschgängen mit 40 °C anstatt 60 °C: ca. 160,- €) Ob im Backofen oder im Kühlschrank – Türen nie unnötig lange offen lassen. Schauen Sie von außen, wie weit das Gericht ist oder überlegen Sie sich vorher, was Sie aus dem Kühlschrank nehmen wollen.

Energiesparen bei der Wäsche: WaKühlschränke müssen nicht Gefriertruhen ähnliche Temperaturen haben. Es reichen auch sieben statt fünf Grad. (Spareffekt pro Jahr ca. 20,- €) Zum Kochen sollte man immer die kleinstmöglichen Töpfe und Pfannen benutzt werden. Diese sollten immer auf die passenden Platten gestellt werden. Ca. 75 % der Energie können eingespart werden, wenn man beim Kochen einen passenden Deckel benutzt. Zum Beispiel zum Aufkochen oder Köcheln lassen. Kochen Sie, wenn möglich, immer mit Deckel auf dem Topf. (Spareffekt pro Jahr bei 5 x Kochen mit Deckel in der Woche: ca. 50,- €) Das Vorheizen von Backöfen wird in vielen Rezepten empfohlen, ist aber zumeist unnötig. Schieben Sie ruhig das kalte Essen in den Ofen und schalten Sie ihn erst dann an. Das geht schneller und ist sparsamer, als den Ofen „leer“ heizen zu lassen.

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Den Backofen kann man bereits 10 Minuten vor Backende ausschalten. Die Restwärme reicht aus, solange der Backofen nicht ständig geöffnet wird. Der Einsatz der Mikrowelle rentiert sich schon ab einem Gericht für zwei Personen nicht mehr gegenüber dem Herd. Auch aus energetischen Gründen sollte man die Mikrowelle möglichst selten einsetzen. Sparsame Spülmaschinen sind nicht nur tolle Küchenhelfer, sondern benötigen auch weniger Wasser als das Spülen mit der Hand. Laden Sie die Maschine möglichst voll, und schalten Sie aufs Sparprogramm. Geschirr dabei nicht vorspülen. (Spareffekt pro Jahr bei 160 Spülgängen: ca. 40,- €) Müssen wir alles technisieren? Müssen der Dosenöffner, die Saftpresse oder die Pfeffermühle wirklich elektrisch sein? Viele Dinge gehen von Hand genauso schnell und es ist keine üble Nachrede, wenn behauptet wird, dass die Entwicklung neuer und Energie fressender Haushaltsgeräte jahrzehntelang von elektrischen Energieerzeugern unterstützt und gefördert wurde.

 Gerhard Metz

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SEITEN DES VIZE

SEITE DES VIZE(BÜRGERMEISTER) Zeit für ein Resümee Fünf Jahre Grüne Regierungsbeteiligung gehen langsam zu Ende. Am 25. Jänner werden wir wissen, ob die Menschen in Mödling unsere Arbeit geschätzt haben. dem Rad unterwegs. Und ich hoffe, dass das nicht nur am steigenden Bewusstsein der Menschen, sondern auch daran liegt, dass in den letzten Jahren einige besonders heikle Radverbindungen verbessert werden konnten. Die Abstellanlage im Bahnhof, Vorbild für eine gleiche Anlage im neuen Wiener Hauptbahnhof (!), ist sicher auch als Erfolg zu verbuchen.

Zum einen: Es ist eine Sache, Wünsche und Vorgaben zu formulieren. Aber es ist eine ganz andere Sache, selbst zu sehen, dass die Ideen umgesetzt werden können. Da ist es zu Beginn auch ein bisschen darum gegangen, zu sehen, an welchen Rädern man am besten dreht, um zum Ziel zu kommen. (Und zu erkennen, wenn es für eine Idee kein solches Rad’l gibt.) Ich bin froh darüber, dass wir im Bereich der Energie einiges erreicht haben (Ökostromvertrag für die Stadtgemeinde nach einer EU-weiten Ausschreibung; die Erneuerung der Öffentlichen Beleuchtung mit einer ziemlich massiven Energieeinsparung und einer qualitativen Verbesserung des Lichts; neun PV-Anlagen mit 150 KWp errichtet, das entspricht dem Stromverbrauch von 50 Familien – z. T. mit BürgerInnenbeteiligung). Beim Verkehr ist es in Mödling von vorneherein schwieriger, einen Erfolg vorzuweisen: weniger Autoverkehr? Heute sind viel mehr Menschen in unserer Stadt mit

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Eine ganz große Anstrengung bedeute(e) das Festlegen eines Verschuldungslimits: In den Jahren vor 2010 war die Summe der Darlehen von Jahr zu Jahr gestiegen. Wir haben diesen Trend gestoppt (wenn auch – noch – nicht deutlich umgekehrt). Beigetragen haben dazu auch viele interne Maßnahmen, wo im Zug technischer Neuerungen deutliche Einsparungen erreicht werden konnten (neue Telefonanlage, Drucker-/Kopiererausstattung) und auch Maßnahmen der gleich zu Beginn der neuen Regierung initiierten Verwaltungsreform. Neben den „großen“ Entscheidungen gab es aber viel an kleinen und ganz kleinen Maßnahmen, die man meistens übersieht, obwohl sie in Summe fast mehr Arbeit kosten, und die doch auch für das Leben in der Stadt prägend sind. Vor ein paar Tagen hat mich ein Bürger auf der Straße angesprochen und mir dafür danke gesagt, dass bei der Auffahrt zu einer Brücke im Zug einer Radroute eine Kante abgeflacht wurde. Das hat ihn beim Drüberfahren schon Jahre lang gestört und er will sich bei mir dafür schon seit 2 Jahren bedanken. Und jetzt hat er mich endlich einmal getroffen. Um ehrlich zu sein: Ich hab

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Neue Baumreihe in der Haydngasse

Gehsteig im Kreuzungsbereich vorgezogen – Ma. Theresien-Gasse

Ecke Buchberger-Gasse / Ma. Theresien-Gasse

Ein Spiegel ist auch für Radfahrer- und SpaziergängerInnen wichtig (Jordanfelsen)


SEITEN DES VIZE / UMWELT

Auch das eine Kleinigkeit: Früher waren die Bäume bei Straßenbaumaßnahmen nicht geschützt ... mich wirklich sehr über das Lob gefreut. Tatsächlich ist man als Verantwortlicher – insbesondere für den Verkehr – ohnehin immer mit einem Auge auf Details in der Stadt unterwegs. (Mittlerweile ertappe ich mich dabei, dass mir in Berlin oder in Grado oder sonstwo Schlaglöcher und kaputte Gehsteigkanten auffallen! Verrückt ist das.) Zu den Kleinigkeiten gehören auch anständige Straßenmarkierungen. (Ich

hoffe, die sind in den letzten Jahren besser geworden, wobei wir gleichzeitig geschafft haben, die Kosten zu reduzieren.) Bei sämtlichen Straßensanierungsprojekten wurden – wo nur irgend möglich – neue Baume gesetzt und bei den Kreuzungen Verbesserungen für FußgängerInnen mit errichtet (Abschrägungen, Vorziehung von Gehsteigen, um den Weg über die Straße zu verkürzen). Und weil bekannt ist, wie sehr RadfahrerInnen anständige Abstellmöglichkeiten schätzen, wurden bei jeder sich bietenden Gelegenheit Anlehnbügel aufgestellt (oft auch im Austausch gegen die berüchtigten „Felgenmörder“). „Kleinigkeiten“ sind auch der barrierefreie Zugang zum Stadtamt (der Behindertenverband hat sich fast überschwänglich dafür bedankt), der neue Postpartner in der Buchberger-Gasse, die neuen – abgasarmen – Citybusse, und eine von der HTL geplante Holzbrücke in der Mühlgasse.

Postpartner in der Schöffelstadt in unserer Stadt beiträgt. Und ich freu’ mich, wenn die Grünen ein bisschen zu diesem Wohlfühlen beitragen konnten.

 Gerhard Wannenmacher, Ich hoffe, dass all das zum Wohlfühlen

NEUJAHRSPUTZ AM EICHKOGEL

Vizebürgermeister

TREFFPUNKT:

Die besten Neujahrsvorsätze sind die, welche gleich umgesetzt werden! Deshalb sammeln wir seit ein paar Jahren die Überreste des Silvester-Feuerwerks im Naturschutzgebiet am Eichkogel gleich am 1. Jänner ein, und nicht irgendwann. Was kurz nach Jahreswechsel noch am Himmel bunt funkelt, sind am nächsten Tag nur noch Felder voller Müll. Feuerwerk-Kartons, Sektflaschen, Bierdosen, … Jede Menge Abfall wird von den Feierhungrigen der Nacht am Morgen einfach liegen gelassen. Dass Feuerwerke mit ihrem Lärm und Licht Tiere in der Natur und in unseren Häusern verunsichern und die Luftqualität beeinträchtigen, soll an dieser Stelle nur kurz erwähnt werden. Von Verletzungen, die durch das Zünden der Feuerwerkskörper passieren können, wird das Personal der Unfallerstaufnahme des Landesklinikums jedes Jahr Neues zu berichten wissen.

wachsenden Gruppe an Freiwilligen der Natur am Eichkogel Erste Hilfe leisten. Der schützenswerte Lebensraum für die Tier- und Pflanzenwelt wird von uns von allem befreit, das dort nichts verloren hat. Und das macht auch Spaß und Freude!

Wir wollen gemeinsam mit einer stetig

 Florian Kolomaznik

DO., 1. JÄNNER 2015, 14 UHR vor dem Haus an der Weinstraße, Gumpoldskirchner Straße 50, 2340 Mödling

Handschuhe und Müllsäcke organisieren wir vor dem Neujahrsputz, ein Heißgetränk pro Person im Panorama Restaurant bezahlen wir nachher. Für eine saubere Umwelt und einen sauberen Start ins neue Jahr freuen wir uns auf deine Mithilfe!

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GEMEINDERAT

DIE GRÜNEN IN DER KOALITION VERANTWORTUNGSVOLL UND ZIELORIENTIERT In 20 Oppositionsjahren von 1990 bis 2010 haben die Grünen viele Konzepte und Ideen für Mödling entwickelt. Ab 2010 haben sie die Regierungsarbeit als Koalitionspartner der ÖVP kennengelernt und viele ihrer Konzepte umgesetzt. Gestärkte Grüne können sich in Zukunft noch besser für Umwelt, Lebensqualität, Transparenz und Innovation einsetzen. Im Arbeitsübereinkommen von 2010 wurden wichtige Ziele für die abgelaufene Arbeitsperiode festgeschrieben, und für einen Großteil davon ist die Realisierung gelungen. In einigen wenigen Fällen konnten die Zielsetzungen aufgrund von äußeren Umständen, Widerstand des Koalitionspartners oder fehlender Finanzierungsmöglichkeit nicht in der ursprünglich vorgesehenen Form oder in vollem Umfang erreicht werden. Dafür hat sich aber in den letzten fünf Jahren eine Vielzahl von Herausforderungen und Chancen ergeben, die – zusätzlich zu den aus 2010 stammenden Plänen – eine Reihe wichtiger Projekte und Maßnahmen erfordert und ermöglicht haben.

DER FINANZSCHOCK UND DIE SCHULDENWENDE Zu Beginn ihrer Regierungstätigkeit wurden die Grünen gleich damit konfrontiert, dass die Finanzlage der Stadt wesentlich schlechter war als befürchtet. Und sie deckten auf, dass die gemeindeeigene Immobliengesellschaft „Mödling Wohnen“ vom damaligen Geschäftsführer (gleichzeitig SPÖ-Klubsprecher im Gemeinderat) mit einem unvorteilhaften Zinsen-Swap „beglückt“ worden war, der die Gemeinde viel Geld kostet und noch kosten wird. (Außerdem hatte der Geschäftsführer durch einen „Buchungsfehler“ einen großen Geldbetrag an sich selbst ausgezahlt.) Als Notmaßnahme wurden die Gebühren für Wasser, Kanal und Abfall erhöht. (Eine gerechtere Aufteilung der Belastungen – z. B. durch Erhöhung der Kurzparkzonen-Tarife – konnte leider nicht durchgesetzt werden.) Gleichzeitig wurde mit der ÖVP eine Schulden-

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deckelung vereinbart: Ab 2011 wurden keine zusätzlichen Schulden aufgenommen, die Verschuldung der Gemeinde wurde sogar verringert.

WENIGER KOSTEN, MEHR KONTROLLE Eine Verwaltungsreform wurde in die Wege geleitet, die in Form sinkender Personal- und Sachkosten bereits erste Wirkungen zeitigt. Zur besseren Kontrolle der gemeindeeigenen Gesellschaften wurden (unbezahlte) Aufsichtsräte eingerichtet, in denen auch die Opposition vertreten ist. Wegen der bedrohlichen Finanzsituation wurde damals auch über einen Verzicht auf wichtige Leistungen der Stadt wie Stadtbad, Stadttheater oder Citybus diskutiert. Die Grünen konnten erreichen, dass der Betrieb dieser städtischen Einrichtungen außer Diskussion gestellt wurde und dass sie der Bevölkerung weiter zur Verfügung stehen, wobei beim Stadtbad und beim

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Citybus die Kosten verringert werden konnten. Und die PolitikerInnen leisteten auch ihren Beitrag, indem durch Reduktion


GEMEINDERAT dert hoch und die Ausgaben für die vom Land vorgegebenen Sozialtransfers (Krankenhäuser, Sozialhilfe, Jugendwohlfahrt) steigen jährlich schneller als die Steuereinnahmen. Weitere Einsparungen bei der Verwaltung sind daher unumgänglich. Die Grünen werden weiter dafür sorgen, dass die Zukunft der Stadt nicht mit steigenden Schulden belastet wird. der Sitzungszahl des Gemeindrats Sitzungsgelder eingespart wurden. Ergebnis ist, dass aus den laufenden Einnahmen nicht nur der laufende Aufwand gedeckt werden kann, sondern immer mehr für Zukunftsinvestitionen zur Verfügung steht, die dann ohne Darlehensaufnahmen realisiert werden können. Auch das nach EU-Richtlinien auszuweisende „Maastricht-Defizit“ hat sich in einen Überschuss verwandelt. Aber die Probleme sind noch nicht völlig gelöst. Der Schuldenstand der Mödling Wohnen GmbH ist unvermin-

Grüne StadträtInnen Gerhard Wannenmacher, Ulla Binder

GRÜNE WOLLEN GESTALTEN Die Gestaltungsmöglichkeit der Grünen hängt natürlich davon ab, ob Grüne StadträtInnen für die Sache zuständig sind oder ob das betreffende Ressort vom Koalitionspartner oder gar von der Opposition verwaltet wird. In den eigenen Ressorts der Grünen (Umwelt, Energie, EDV, Verkehr, Straßen- und Brückenbau, Wasser- und Abwasser-Infrastruktur, Bau und Verwaltung) muss „nur“ der Koalitionspartner überzeugt werden, einem Vorhaben zuzustimmen. In anderen Bereichen muss der/die jeweilige Stadtrat/rätin einer anderen Partei überhaupt erst dazu gebracht werden, ein Projekt in Angriff zu nehmen. Und das kann ungleich schwieriger sein, sogar wenn die Maßnahme im Arbeitsübereinkommen vereinbart ist. Die Grünen haben daher ganz bewusst Ressorts übernommen, die mit viel Verantwortung verbunden sind. Mit ihren Bereichen sind die Grünen für rund 45 % der jährlichen Investitionen (2,4 Mio. € im Rechnungsabschluss des außerordentlichen Haushalts 2013) zuständig, die für die Sanierung der veralteten Wasserleitungs- und KanalInfrastruktur (Erneuerung des Hauptsammelkanals), für Radwege, Radabstellanlagen und Straßensanierungen sowie für die Errichtung von Fotovoltaikanlagen eingesetzt wurden.

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TRANSPARENT, MODERN UND SPARSAM Beim Straßenbau wurden zum Teil neue Technologien angewendet, bei denen mit weniger Geld mehr Straßenoberfläche erneuert werden kann. Bei den Bodenmarkierungen wurden die Kosten durch eine Neuausschreibung des Auftrags um 50 % reduziert. Bei der Beleuchtung werden im Zuge eines europaweit ausgeschriebenen Energiecontractings die Kosten der Erneuerung von 50 % der Lampen (Umstellung auf LED-Technologie) komplett durch die Energieeinsparung gedeckt, wobei nun sogar zertifizierter Ökostrom zum Einsatz kommt und sich die Gemeinde zusätzlich jährlich 100.000,-€ an Stromund Instandhaltungskosten erspart. Beim Telefonieren, Kopieren und Drucken, aber auch bei der E-Mail-Software konnten die Kosten durch Neuverhandlung der Verträge und dank moderner Technologien deutlich gesenkt werden. Und auch der Citybus ist durch Neuausschreibung moderner und um 10 % billiger geworden.

EINE STADT FÜR IHRE BÜRGER/INNEN Die Grünen haben sich dafür eingesetzt, dass Planungen und Entscheidungen für die GemeindebürgerInnen möglichst transparent ablaufen und dass die Meinungen der Bevölkerung so gut wie möglich berücksichtigt werden. Alle Verordnungen der Stadt, alle Gemeinderatsprotokolle, Budgets und Rechnungsabschlüsse sind jetzt im Internet nachlesbar, die Stadtfinanzen sind auf der Plattform „Offener Haushalt“ (www.offenerhaushalt.at/gemeinde/mödling) übersichtlich dargestellt. Beim Stadtentwicklungskonzept, beim Spitalneubau, bei den Planungen für das Gendarmeriezentralschulgelände und für den Bahnhofplatz waren Bürgerinformation und -beteiligung wichtige Elemente (und sollen es auch in Zukunft sein). Trotzdem müssen natürlich Entscheidungen getroffen (und politisch verantwortet) werden, Weiter auf Seite 12

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GEMEINDERAT mit denen nicht alle Einzelwünsche von BürgerInnen erfüllt werden können.

so weit wie möglich in die Planung einfließen sollen.

Eine im Zuge der Verwaltungsreform vorgeschlagene Erneuerung der Bürgerservicestelle (bei der in Hinkunft noch mehr BürgerInnen-Anliegen in einem Schritt erledigt werden sollen), erfordert eine „große Lösung“ für die Raumsituation am Stadtamt und muss daher auf die nächste Amtsperiode verschoben werden.

Beim Krankenhausumbau wurde versucht, im Dialog mit den betroffenen BürgerInnen die Beeinträchtigungen durch den Baustellenverkehr für die AnrainerInnen in möglichst verträglichen Grenzen zu halten.

STADTVERTRÄGLICHE MOBILITÄT

ENERGIE UND KLIMASCHUTZ

Mit dem Verkehrsressort haben die Grünen einen schwierigen, verantwortungsvollen Bereich übernommen, den die Bürgermeisterpartei ÖVP in den vorigen Amtsperioden immer gerne der Opposition (FPÖ) oder dem Koalitionspartner (SPÖ) überlassen hatte.

Nachdem die Grünen im Jahr 2000 erstmals (als Oppositionspartei) für das Energieressort zuständig waren, veranlassten sie die Erstellung eines Energiekonzepts für ganz Mödling, mit dem Ziel, den durch Energieverbrauch und Verkehr verursachten Treibhausgasausstoß deutlich zu verringern. Dieses Konzept wurde nun evaluiert, und es zeigte sich, dass im Gegensatz zum allgemeinen österreichischen Trend in der Stadt Mödling eine 20%ige Reduktion der CO2-Emissionen erreicht wurde. Die Hauptgründe dafür sind Maßnahmen, die im damaligen Energiekonzept vorgeschlagen wurden, nämlich die Errichtung eines BiomasseFernheizkraftwerks (durch die EVN) und die Umstellung des Strombezuges (der Gemeinde und der Bundesgebäude) auf Ökostrom.

Die Grüne Handschrift zeigt sich durch für Mödling ungewohnte Denkansätze: Auf kostensparende Weise wurden die nichtmotorisierten Mobilitätsformen unterstützt. Nicht durch teuren Radwegebau oder durch Schaffung von Radverkehrsanlagen auf Kosten der FußgängerInnen, sondern durch Erledigung mehrerer, vorher angeblich technisch „unmöglicher“ Lückenschlüsse (Achsenaugasse, Liechtensteinstraße, Duursmagasse – Maria-Theresien-Gasse), Einrichtung von Mehrzweckstreifen, Öffnen von Einbahnstraßen für den Radverkehr in Gegenrichtung, Errichtung von fast 200 zusätzlichen Radabstellplätzen, Wegräumen störender Verkehrszeichen und Beleuchtungsmasten von den Gehsteigen, Schaffung der ersten „Begegnungszone“ Niederösterreichs (Freiheitsplatz über Klostergasse bis Deutsch-Platz) und Erweiterung des Citybusses nach Wiener Neudorf (mit Kostenbeteiligung der dortigen Gemeinde). Für das Neusiedlerviertel, dessen BewohnerInnen sich durch die geplante Bebauung des Gendarmeriezentralschulgeländes von mehr Verkehr bedroht fühlen, wurde ein „Mobiltätsdialog“ durchgeführt, dessen Ergebnisse

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Die Grünen Stadt- und Gemeinderäte/innen: Susanne Bauer-Rupprecht, Peter Mally, Ulla Binder, Anna Teichgräber, Rainer Praschak, Gerhard Wannenmacher, Klaus Hochkogler, Florian Kolomaznik (v. l.)

2005 wanderte das Energieressort zur ÖVP, ab 2010 waren wieder die Grünen dafür verantwortlich. Ein Hauptanliegen war nun die Errichtung von Fotovoltaikanlagen, einerseits im Zuge des EU-Projektes „Holistic“, andererseits durch Beteiligung der BürgerInnen (Sonnenstrom-Sparbücher). Zusammen erreicht die installierte PV-Leistung nun bereits 150 kWp, was einer Stromerzeugung von rund 150 MWh pro Jahr entspricht. Die Umstellung der öffentlichen Beleuchtung auf energiesparende LED-Technologie wurde bereits oben erwähnt. Der Stromverbrauch der Gemeinde sinkt dadurch um 5 % oder 500 MWh pro Jahr.

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Gleichzeitig wurde auch der Strombezug der Gemeinde neu vergeben und auf zertifizierten „Grünstrom“, aus Windkraft, Biomasse, Fotovoltaik und Kleinwasserkraft stammend, umgestellt.

NATUR Die Renaturierung des Mödlingbachs wurde seit dem Jahr 2000 von Grünen StadträtInnen vorangetrieben und soll bis zum Jahr 2016 im Wesentlichen abgeschlossen werden.

GRÜNE INITIATIVEN Eine Sonderstellung nehmen jene ausgelagerten Bereiche ein, in denen Grüne zwar nicht hauptverantwortlich sind, aber im Vorstand oder Aufsichtsrat von Vereinen und Gesellschaften Initiativen ergreifen können. Beim Haus der Jugend waren die Grünen Mitglieder des Vereinsvorstands maßgeblich daran beteiligt, dass der Betrieb des Jugendzentrums personell und finanziell auf ein tragfähiges Fundament gestellt wurde, dass die Kosten reduziert wurden und dass die Veranstaltungshalle „Red Box“ wiederbelebt wurde. Bei der Immobiliengesellschaft „Mödling Wohnen“ erarbeitete der von den Grünen nominierte (parteifreie) Aufsichtsratsvorsitzende gemeinsam mit dem Geschäftsführer und den


GEMEINDERAT anderen Aufsichtsratsmitgliedern ein strategisches Sanierungskonzept der überschuldeten Gesellschaft, das durch gezielte Verkäufe kommunalpolitisch nicht erforderlicher Liegenschaften sowie einen kompletten Neuaufbau der Geschäftsführung und Verwaltung sowohl zu einem modernen Immobilienmanagement wie auch zu einem mittelfristigen Schuldenabbau der Gesellschaft führen soll. Die buchhalterische Überschuldung der Mödling Wohnen konnte erfreulicherweise in ein positives Eigenkapital verwandelt werden. Beim Citymanagement veranlasste der Grüne Aufsichtsratsvorsitzende, dass ein Leitbild für die Tätigkeit der Gesellschaft entwickelt wird und dass die Leistungen, die im Gegenzug für den jährlichen Zuschuss der Gemeinde zu erbringen sind, klar definiert werden.

VON VERSICHERUNG BIS FASCHING Auch in den übrigen Ressorts wurden Grüne Initiativen gesetzt: Im Finanzbereich wurde – neben der schon erwähnten Schuldendeckelung – auf Initiative der Grünen die Kosten der Gemeindehaftpflichtversicherung durch eine europaweite Ausschreibung um fast 40 % (oder knapp 75.000,- €/Jahr) gesenkt. Im Kulturbereich schlossen sich auf Grünen Vorschlag die Gemeinde und etliche Mödlinger Kulturbetriebe dem Projekt „Hunger auf Kunst und Kultur“ an, das bedürftigen Personen den kostenlosen Eintritt zu Kultureinrichtungen und -veranstaltungen (auch in Wien) ermöglicht. Das Festival Neuer Musik „Mystik in neuen Klängen“ geht ebenfalls auf eine Grüne Initiative zurück. Bei den Schulen und Kindergärten ist das Schul- und Kindergartenreferat (ÖVP) immer mehr zur Reinigung durch Fremdfirmen übergegangen. Die Grünen haben eine ordnungsgemäße Ausschreibung dieser Aufträge verlangt, die nun auch durchgeführt wurde.

Im Wirtschaftsbereich liegt den Grünen vor allem die Nahversorgung am Herzen. Obwohl die Gemeinde keine direkten Einflussmöglichkeiten hat, ist es gelungen, im Gegenzug zur Verlegung des Bahnhofspostamts eine Postpartner-Stelle in der Schöffelstadt einzurichten und den bereits stillgelegten Bahnhofs-Bankomaten wieder in Betrieb zu nehmen. Die nun beschlossene Entfernung der alten Waggons vom Bahnhofplatz und die Übersiedlung der Jugendberatungsstelle „Waggon“ in das ehemalige Bahnhofspostamt wurden von den Grünen angeregt und verhandelt.

WEITERE ERFOLGE  Stromtankstellen für Fahrräder und PKW  Teilnahme an Modellregion ePendler  Elektro-Dienstfahrzeug und Dienstfahrräder für Gemeindebedienstete  Verkehrsberuhigungen und neue Alleebäume (z. B. Josefsgasse, Haydngasse)  Ausfahrt aus P+R-Anlage Tamussinostraße nach Süden  Beschilderung der Radrouten

Der Ersatz antiquierter Einrichtungsgegenstände in den Büros des Stadtamts durch neue, funktionelle Möbel geht auf eine Grüne Initiative zurück. Auch die Initiative zum Einsatz von Mehrweg-Getränkebechern bei Veranstaltungen (auch beim Fasching) stammt von den Grünen. Die Grünen unterstützten natürlich auch Baumaßnahmen, mit denen in der vergangenen Arbeitsperiode eine Reihe dringender Instandsetzungen durchgeführt wurden: Neben dem Hauptstraßenneubau wurden in den letzten Jahren das Pfarrhaus St. Othmar, das Museum und die Stingl-Volksschule grundlegend saniert. Die Europa-Mittelschule erhielt eine neue Sporthalle, und bei der Lowatschek-Volksschule wurde mit der Fenstersanierung begonnen.

 Neuausschreibung Anschlusstaxi  2 Aktionen mit Fahrrad-EinkaufsPass (Transportkörbe bzw. Sicherheitsboxen als Belohnung)  Mödling wurde Fair-Trade Gemeinde  2 Klimaschutz-Schulprojekte gemeinsam mit Guntramsdorf  Barrierefreier Zugang zum Gemeindeamt  Neuorganisation der Installation von Firmen-Wegweisern  Girls Day in Mödling  Umzug der EDV mit Absicherung der Server  WLAN im Sitzungssaal und in der Sala Terrena  Inventarisierung der IT-Geräte

GRÜN GEHT WEITER Die Grünen sind bereit, diese verantwortungsvolle und zielstrebige Politik weiterzuführen, wenn sie von den WählerInnen bei der kommenden Gemeinderatswahl einen entsprechenden Auftrag erhalten. Gestärkte Grüne können ihre Ziele auch in Bereichen umsetzen, in denen es bisher nur schwer möglich war. Lassen Sie Grün weitergehen!

 Alfred Trötzmüller

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 Einrichtung eines Datenschutzbeauftragten  Teilnahme von Mödlinger Schulen an „Plant for the planet“: Kinder aus 93 Ländern pflanzen 14 Milliarden Bäume  Bepflanzung der JET-Tankstelle am Stadteingang  Entwidmung von Verkehrsflächen in der Südtirolersiedlung

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GRÜNER FUSSABDRUCK

GRÜN-AKTIVISTIN INGRID KAMMERER wirklich gute Lösungen und ein gutes gemeinsamen Leben in dieser Stadt. Welche sind aus deiner Sicht wichtige Grüne Fußabdrücke in Mödling? Neben den offensichtlichen Fußabdrücken im öffentlichen Raum sehe ich Grüne Fußabdrücke auch in der Qualität der politischen Debatte. Eine Koalition mit Grünen bedeutet, zur Durchsetzung eines Vorhabens zu argumentieren und Gegenargumente entkräften zu müssen. Meistens jedenfalls ;-). Und ich sehe eine neue Qualität im Dialog mit der Öffentlichkeit. Von professionell moderierten Informationsveranstaltungen, über gemeinsam erarbeitete Mobilitätsleitbilder für Teilgebiete, über professionellere Baustelleninformationen für AnrainerInnen bis zum konkreten Gespräch mit Betroffenen: Grüne Politik traut sich, in Dialog zu treten. Welche ist deine Lieblingspflanze? ;-) Ich liebe das Unkraut, das oft eh kein Un-, sondern ein Heilkraut ist, sich aber mit so viel Mut und Kraft durch Ritzen im Beton zwängt. Das gibt mir das Gefühl, dass irgendwann alles wieder grün werden wird und gut :-) Grün, warum? Ich glaube an die Politik. Auch in Zeiten, in denen es zum guten Ton gehört, über PolitikerInnen zu schimpfen, bleibe ich bei meiner Überzeugung, dass die Abstimmung von Interessen in einer Gesellschaft sehr wichtig ist. Ich glaube aber auch an neue Formen der Politik: BürgerInnen sollen teilhaben an Meinungsbildungs- und Entscheidungs-

prozessen. Sie sollen – unabhängig von Alter, Geschlecht, Beruf, Herkunft – die Möglichkeit haben, ihre Welt mitzugestalten. Nur durch solche gemeinsame Entscheidungsfindungen entsteht Verständnis – für die Bedürfnisse anderer Menschen, für neue Ideen, Denkrichtungen, Rahmenbedingungen, die auch zu berücksichtigen sind. Und dieses Verständnis und die Offenheit für andere Interessen sind die Voraussetzung für

INGRID KAMMERER i.kammerer@aon.at Mitarbeit auf Gemeindeebene, Arbeitsschwerpunkte: Mitarbeit in der Zeitungsredaktion der Grünen Stadt, verantwortlich für den Webauftritt der Grünen Mödling.

GRÜN, WARUM? – UND GRÜN, WER? Wir stellen in einer Serie die Grünen in Mödling vor. Wo sieht man nach 4 1/2 Jahren die Erfolge der Grünen Regierungsbeteiligung? Wo haben wir mit Ideen, Konzepten und Umsetzungen „Grüne Fußabdrücke“ hinterlassen? Und wo kann unsere Vorstellung vom Zusammenleben in dieser Stadt noch besser sichtbar werden? Die Grüne Stadt fragt MandatarInnen und Aktive nach ihrer Einschätzung des Grünen Fußabdrucks.

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GRÜNER FUSSABDRUCK

GEMEINDERAT PETER MALLY Welche sind aus deiner Sicht wichtige Grüne Fußabdrücke in Mödling? Es ist in den letzten Jahren einfacher und sicherer geworden, sich in Mödling zu bewegen, es wurden Räume der Begegnung geschaffen. BürgerInnen werden in städtische Entwicklungsprozesse mehr eingebunden, besser und auf vielfältige Weise informiert. In den verschiedensten Bereichen (Verwaltung, Stromversorgung, Beleuchtung, Verkehr…) wird Mödling zu einer modernen Stadt, ohne ihren ursprünglichen, typischen Gartenstadt-Charakter aufgeben zu müssen. Mit der Wiederbelebung der Redbox wurde ein wesentlicher Schritt zu einer lebendigen Jugendkultur in Mödling getan. In der Stadtregierung wurde hartnäckig und zielorientiert Überzeugungsarbeit für innovative Projekte für die Stadt geleistet. Welche ist deine Lieblingspflanze? ;-)

Grün, warum? Es sind nicht nur die Inhalte wie Toleranz, Gleichberechtigung, Umweltschutz und vieles mehr, die für mich den Ausschlag geben, mich bei den Grünen zu engagieren. Es ist die politische Kultur, wie innerhalb der Partei und mit den anderen Parteien in Koalitionen umgegangen wird. Kommunikation und Zusammenarbeit hat Gewicht, nicht Konkurrenzkampf. Und es ist die Art, wie mit Problemen umgegangen und deren Lösung angegangen wird. Um dies zu verdeutlichen möchte ich den Vergleich mit der Medizin bemühen: Grüne versuchen ganzheitliche Lösungen zu finden, unter Berück-

sichtigung des gesamten Systems, und gehen dabei aktiv und präventiv vor. Es werden nicht Symptome bekämpft, wenn die Krankheit schon ausgebrochen ist, sondern es wird versucht, das System gesund zu erhalten, das Immunsystem zu stärken, um vorbereitet und gewappnet zu sein, wenn das System bedroht oder angegriffen wird. Es wird versucht, strukturelle bzw. systemische Rahmenbedingungen zu schaffen, unter denen Benachteiligung und/oder Ungleichheit nicht entsteht oder keine große Rolle spielt. (KiGa aufwerten, Grüne Schule, Uni; Öffis ausbauen, Radverkehr fördern, FuZos, Begegnungszonen; Grundeinkommen, Asylverfahren verkürzen; Umweltstandards, Kleinunternehmer fördern …)

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Die Weide: Sie ist mein Baum im keltischen Baumkreis und steht für Biegsamkeit und Widerstandsfähigkeit, sie ist eine Pionierpflanze, die, wenn sie eine gewisse Größe erreicht hat, Schatten und Schutz bietet, die Ufer von auch reißenden Wassern sichert und Material für zweckdienliche Alltagsgegenstände zur Verfügung stellt. Und: Sie lädt zum Verweilen und Träumen ein!

 Das Interview führte Ingrid Kammerer

PETER MALLY peter.mally@kabsi.at Gemeinderat, Ressortsprecher der Grünen im Ausschuss für Wasserwerk, Kläranlage und Friedhof, Mitglied des Ausschusses für Bau, Infrastruktur und Verwaltung, Mitglied des Ausschusses für Sport, Jugend und Jumelage.

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NATUR

NEUES LEBEN FÜR DEN MÖDLINGBACH In den kommenden zwei Jahren werden voraussichtlich am Mödlingbach die Rückbaumaßnahmen auf Mödlinger Gebiet abgeschlossen. Wir führten ein Gespräch mit dem Initiator und Leiter der Renaturierungsmaßnahmen, Univ.-Prof. Dr. Florin Florineth. Grüne Stadt: Heuer wurde nach einer längeren Pause die Renaturierung des Mödlingbaches fortgesetzt. Wie ist der derzeitige Stand der Dinge? Prof. Florineth: Die lange Dauer der Unterbrechung hat damit zusammengehangen, dass Wiener Neudorf mit dem Abschremmen der Sperre und den ganzen Umbauarbeiten relativ lange gebraucht hat. Das war auch ein großes Projekt mit 450.000,- €. Es hätte auch eine billigere Variante durch Fischwanderhilfen gegeben Aber so, wie es jetzt ausgeführt wurde, ist es sicher die beste Lösung. Nun konnten wir von der Boku gemeinsam mit den Arbeitern des Niederösterreichischen Wasserbaues, heuer im Frühjahr beginnen, den Mödlingbach von der Stadtgrenze bis zum Schulweg um 120 bis 85 cm abzusenken. Das bringt zwar zusätzlichen Hochwasserschutz, aber die Möglichkeit, der Aufweitung und der Schaffung eines

etwas unregelmäßigen Gerinnes war durch diese starke Absenkung ziemlich begrenzt. Deswegen sind die Böschungen dort eher steil geworden. Aber das Wichtigste ist die Sohle: Mit den neuen Sohlrampen ist eine Niederwasserrinne gewährleistet, die den Bach auch im Sommer für die Fische passierbar macht. Außerdem hat gerade in diesem Abschnitt die Beschattung gefehlt, die wir durch Baum- und Strauchpflanzungen auf der Südseite hergestellt haben. Wir haben seinerzeit den Abschnitt vom Bahnhof bis zur Demelgasse genauer untersucht und festgestellt, dass schon zwei, drei Jahre nach der Renaturierung eine tolle Fischbrut aufkommt und dass sehr viele Gattungen von Makrozoobenthos (Anm.: mit freiem Auge noch erkennbare tierische Lebewesen im Gewässerboden) vorhanden sind. Vor der Renaturierung gab es fast null. In dem heuer renaturierten Abschnitt war die Sohle Gott sei Dank nicht betoniert, da war sicher schon einiges an Lebewesen da. Aber wir haben jetzt viel bessere Strukturen geschaffen. Wir werden wahrscheinlich auch diesen Abschnitt wieder mit Diplomarbeiten kontrollieren. Ein Problem gibt es bei der Einmündung des Krotenbach-Kanals auf der Südseite. Da habe ich das Gefühl, es kommt auch Abwasser daher, nicht nur reines Sumpfwasser. Da müsste man nachschauen, ob es da illegale Einleitungen gibt. Wie geht’s jetzt mit dem Abschnitt von der Gymnasiumbrücke bis zum Schulweg weiter?

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In diesem Bereich werden wir die Zugängigkeit für die Bevölkerung erleichtern, weil die Absenkung nur mehr 40 – 80 cm beträgt und die Böschungen weniger steil werden. Geringfügige Aufweitungen der Sohle sind geplant mit unterschiedlichen Strömungsstrukturen. Knapp oberhalb der Stadionbrücke gibt es geländemäßig die Möglichkeit einer großzügigen Aufweitung mit einer Insel, wo die heutigen Birken stehen, die selbstverständlich nicht angetastet werden. Die jetzigen Revitalisierungsmaßnahmen lassen diese Möglichkeit auch für die Zukunft zu, wenn die nötigen Geldmittel zur Verfügung stehen. Da auf der ororgrafisch linken Seite des Mödlingbaches, angrenzend an den Rad und Fußgängerweg, bereits schöne Baumreihen stehen, werden wir vor allem auf der rechten und gegenüber liegenden Seite ingenieurbiologische Strukturen mit Sträuchern bauen und am Rande Bäume für die notwendige Beschattung pflanzen.


NATUR Auf der linken Seite werden die Strukturen mit Wasserbausteinen und Rundhölzern gebaut ohne zusätzliche Bepflanzung, damit der Bach einsehbar bleibt. Dazu schlage ich vor, den Radweg mit dem Fußgängerweg zu tauschen, denn Fußgänger sehen sich den Bach eher an als dahinrasende Radfahrer. Wenn dieser Abschnitt fertig ist, sind wir dann ganz fertig oder gibt’s dann noch etwas zu tun? Im Jahr 2016 erfolgt die Revitalisierung des letzten Teilstücks zwischen Gymnasiumbrücke und Bahnhof. In Mödling sind Renaturierungsmaßnahmen dann nur mehr oberhalb des Kursalons geplant. Außerhalb der Stadt ist in Gaaden die Durchgängigkeit noch nicht gegeben. Und ein generelles Problem ist das viele Feinmaterial, das im Zuge der Schneeschmelze in der Gegend von Sittendorf-Sulz von den Maisäckern in den Bach geschwemmt wird. Es ist für die Kiemen der Fische sehr schlecht und es führt zur Verlandung der Ruhewasserbereiche zwischen den Buhnen, die den Fischen bei Hochwasser als Zufluchtsort dienen. Ideal wäre, wenn man oberhalb von Gaaden ein Materialrückhaltebecken und auch ein Hochwasserrückhaltebecken bauen könnte. Da bin ich schon seit 10 bis 15 Jahren dahinter. Mit einer Nutzungsentschädigung für die Bauern ist das vielleicht lösbar. Sie könnten den Grund nach wie vor nutzen, nur vielleicht alle zehn Jahre bei Hochwasser würde das Becken überschwemmt werden. Heißt das, dass man in ein paar Jahren das Material zwischen den Buhnen ausräumen muss? Von der Demelgasse aufwärts bis zum Landeskindergarten sind die Buhnen schon komplett zu, da sieht man sie überhaupt nicht mehr. Da werden in den nächsten Jahren kleine Reparaturarbeiten anfallen. Das kann man mit dem Unterschied zwischen einer Betonmauer und einem Garten vergleichen.

Jede Begrünung braucht einige Pflege. Und ich sehe den Mödlingbach wie einen Wassergarten für Mödling. Der muss gepflegt werden, damit er die Funktion gut erfüllen kann. Welche anderen interessanten Projekte hast du in Arbeit oder in Aussicht? Wir machen auch Pflegearbeiten in der Nachbargemeinde Brunn am Gebirge am Krotenbach. Und wir haben momentan an der Liesing wieder ein großes Projekt, wo unsere Universität gemeinsam mit dem Wiener Wasserbau arbeitet. Weitere Projekte an Fließgewässern haben wir an der Schwechat, von Achau flussaufwärts bis zur Pottendorfer Bahn. Auch dort ist durch Tieferlegung revitalisiert worden. Im Nicht-Siedlungsbereich haben wir natürlich viel mehr Raum zur Verfügung um großzügiger planen zu können. Danke für das Interview!

 Das Interview führte Alfred Trötzmüller

O.UNIV.PROF. DR.PHIL. FLORIN FLORINETH Geboren in Südtirol, wohnhaft in Mödling. Leiter des Instituts für Ingenieurbiologie und Landschaftsbau der Universität für Bodenkultur, Wien. Geschäftsführer der Europäischen Föderation für Ingenieurbiologie (EFIB). 1985 mit dem Südtiroler Heimatpreis und 2001 mit der Umweltplakette der Stadt Mödling ausgezeichnet.

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MÖDLINGBACHRENATURIERUNG Einst romantische Bachlandschaft mit grünen Ufern und Mühlrädern, aber im Hochwasserfall auch äußerst bedrohlich, wurde der Mödlingbach vor rund 100 Jahren in ein steinernes Korsett gezwängt, das in den 1970erJahren weiter ausgebaut wurde. Die Flutgefahr war gebannt, das Bachbett aber grau und leblos. Ab 1985 gab es erste, zaghafte Renaturierungsversuche. Ab 2001 wurde auf Initiative von Prof. Florineth und mit Unterstützung durch den Grünen Umweltstadtrat Alfred Trötzmüller mit Renaturierungsmaßnahmen durch die Universität für Bodenkultur gemeinsam mit dem NÖ Wasserbauamt begonnen. Vom Kurpark abwärts wurde eine neue Rückbaumethode mit Holz und Pflanzen erprobt, die sich als stabil und ökologisch wertvoll erwies. Ende 2002 wurde bei der Boku eine Gesamtplanung von der Wehrgasse bis zur Südbahn in Auftrag gegeben, die dann schrittweise von 2004 bis 2008 umgesetzt wurde. 2007 wurde die Planung bis zur östlichen Stadtgrenze erweitert. Die Umsetzung verzögerte sich bis zum Abbruch des Gubin-Wehrs auf Wiener Neudorfer Gemeindegebiet. Danach wurde 2014 die Renaturierung auf Mödlinger Gebiet fortgesetzt und soll 2016 abgeschlossen werden.

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MOBILITÄT

STREET EVENT 2014 DER AUTOFREIE TAG Der „street event“ oder auch „Radlrekordtag“ wurde heuer wieder vom Citymanagement organisiert. Mit dieser Veranstaltung beteiligt sich die Stadt zum 15. Mal an der Europäischen Mobilitätswoche.

Nach einem extrem verregneten Sommer war der heurige Autofreie Tag mit seinem Herbstsonnenwetter ideal, das Leben im Freien zu genießen: Durch die Hauptstraße zu flanieren oder Rad zu fahren, bei Verkaufsständen einzukaufen, sich über Sozialprojekte bis zu Elektroautos informieren zu lassen, danach etwas essen oder eine Kaffeepause einlegen - viele haben diese Möglichkeiten genutzt. Und natürlich gab es auch wieder ein breites Angebot für Kinder in unterschiedlichen Altersgruppen, gemeinsam zu spielen und sich zu bewegen.

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MOBILITÄT

AUF KINDERFÜSSEN DURCH DIE STADT Als ich vor vier Jahren Vater wurde, hat sich meine Sichtweise auf viele Dinge geändert. Einen verschärften Blick habe ich für die Mobilität innerhalb Mödlings bekommen. Jede Schwelle und jeder Randstein wird mit Kinderwagen viel deutlicher wahrgenommen. Bei Regen habe ich begonnen die Intervalle der Busse genauer zu beachten. Und seit mein Sohn auf dem Laufrad in den Kindergarten fährt, bin ich über ruhige Gassen doppelt froh. Ich habe Eltern anderer Kinder gefragt, wie sich ihre Sicht auf das Fortkommen in der Stadt mit Kindern darstellt.

Das Theater vom MÖP und die Musik der Beethovenmusikschule waren weitere Highlights, für Kulturinteressierte öffnete das Museum den ganzen Tag hindurch seine Tür. Und wie in den Vorjahren waren die Feuerwehrvorführungen eine sehr beliebte Attraktion. Auch die Radlobby Mödling informierte und diskutierte wieder mit Rad-interessierten MödlingerInnen.

 Ingrid Kammerer

Thomas nützt oft das Rad und die Radwege, wenn er seine beiden Kinder in den Kindergarten fährt. Den Autobus 259 sieht er da nur vorbeifahren. Der ist mit SchülerInnen der HTL bereits voll. Ähnlich wie Thomas ist auch Dieter schon früher oft Rad gefahren. Den gemeinsamen Einkauf mit der Familie erledigt er aber lieber mit dem Auto. Sein Sohn fährt mit seinem Fahrrad durch die Babenbergergasse und Achsenaugasse auf der Straße zum Kindergarten, weil die Gehwege dort zu schmal sind. Nur bei Regen und Schnee bringt Dieter seinen Sohn mit dem Auto zum Kindergarten. Da fällt ihm auch ein, was vor dem Kindergarten noch fehlt. Nämlich ein Parkplatz, der nur für das Bringen und Abholen der Kinder reserviert sein soll. Thomas wünscht sich einen weiteren Ausbau der Radwege und mehr sichere Fahrradabstellplätze. Stephanie pendelt mit

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ihrer Tochter zu einem Kindergarten nach Wien, wo sie studiert. Versäumen sie den Bus, nehmen sie das Auto zum Bahnhof. Dort in der P+R Garage würden Parkplätze für Menschen mit Kinderwagen direkt bei den Ausgängen ihr Leben erleichtern. Alle halten die neuen Radwege auf der Hauptstraße und in der Neusiedlerstraße und die überdachten Fahrradabstellplätze am Bahnhof für das richtige Signal. In der Verkehrsplanung braucht es auch weiterhin den Ausgleich zwischen allen Verkehrsteilnehmern und keine Fokussierung auf das Auto. Ich möchte an dieser Stelle schließen, weil ich meinen Sohn wieder vom Kindergarten abhole und für den Fußweg 15 Minuten einplanen muss.

 Florian Kolomaznik

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KULTUR

KULTURENTWICKLUNGSPLAN FÜR MÖDLING Kulturarbeit ist eine öffentliche Aufgabe, Investition in Kultur ist eine Investition in die Zukunft der Stadt, in den Wirtschafts- und Bildungsstandort. Ein Kulturleitbild, das in einem partizipativen Prozess mit wissenschaftlicher Begleitforschung erarbeitet wird, würde die kulturelle Entwicklung Mödlings vorantreiben. Eine Reihe österreichischer Städte hat in den letzten Jahren damit gute Erfahrungen gemacht. Ein Kulturleitbild schafft die Möglichkeit, gerade angesichts enger werdender Budgetspielräume, den Einsatz der Investitionen in den Kulturbereich verantwortungsvoll und zukunftsorientiert leisten zu können. Ein Kulturleitbild ist Handlungs- und Orientierungsrahmen der zukünftigen städtischen Kulturarbeit. Es bewirkt, dass die Kommunikation zwischen den verschiedenen Institutionen, den in Mödling lebenden KünstlerInnen und den BürgerInnen verbessert wird. Ein weiteres Ziel ist die Verbindung von kultureller und künstlerischer Kreativität mit Wirtschaft, Tourismus und Bildung zur Standortprofilierung Mödlings nach innen und außen.

zites Thema der direkten Kulturarbeit. Jugendkultur wird mit Ausnahme der Aktivitäten im Haus der Jugend, der Redbox und der Theaterwerkstatt, kaum gefördert. Als Fazit ergibt sich eine sehr uneinheitliche Förderstruktur.

KREATIVITÄT FÖRDERN Es wäre daher sinnvoll, dass verbindliche Kriterien für die Kulturförderung festgelegt werden. Im Bereich der Projektförderung soll sichergestellt werden, dass primär eigenständige, kreative Projekte von Mödlinger Kulturschaffenden und Projekte mit Bezug auf Mödling auf überdurchschnittlichem Niveau gefördert werden. Dem zeitgenössischen und experimentellen Schaffen ist ein gebührender Platz einzuräumen.

VIELFÄLTIGE AUFGABEN Die vom Gemeinderat im Budget der Stadt Mödling jährlich neu festgelegten Mittel zur Kulturarbeit sind derzeit primäre Richtlinie für die Arbeit der Kulturverwaltung. Es herrscht ein Mangel an einer erkennbar zielgerichteten Kulturarbeit in der Stadt. Die zu leistenden Aufgaben der Kulturverwaltung sind jedoch ebenso vielfältig wie die Kulturangebote, sie reichen von der Denkmalpflege über Vereinsbetreuung, Archiv, Musikschule, Tourismus, Veranstaltungswesen bis zur Museumsarbeit. Und sie ändern sich und wachsen ständig, etwa durch steigende Anforderung der Jugendkulturvermittlung bis zur Betreuung der vielen Vereine. Eine Reihe von Kulturbereichen bzw. Zielgruppen werden von der direkten Kulturförderung nur am Rande wahrgenommen, dazu gehören etwa Kulturarbeit mit Kindern, SeniorInnen oder MigrantInnen oder spezifische Fördermaßnahmen für Frauenarbeit in der Kultur – sie sind derzeit kein expli-

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STADTMARKETING: KULTUR, WIRTSCHAFT UND TOURISMUS Mödling ist das urbane Zentrum im Bezirk, das auch ein Anziehungspunkt für die BesucherInnen aus Wien und Gäste aus der ganzen Welt ist. Es fehlt jedoch ein Gesamtkonzept für eine offensive, zielgruppenspezifische Marketingstrategie der Kunst- und Kulturstadt Mödling als Impuls für die Wirtschaft und den Tourismus. Die Stadt Mödling hat sich in den letzten Jahrzehnten überregional als Kunstund Kulturstadt profiliert und positioniert und damit weit über die Region hinaus Anerkennung gefunden. Kultur könnte ein noch zentralerer Tourismus- und Marketingfaktor für Mödling werden. Kultur kann damit zum Wirtschaftsfaktor für die Stadt werden und nicht zuletzt die Standortentscheidung bei Unternehmensplanungen unterstützen. Kultur und Kunst eröffnen auch für

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die Zukunft weitere Wirtschaftspotenziale, gerade im Bereich der Kreativwirtschaft, die große Chancen bietet. Doch es gibt eine Diskrepanz zwischen Eigenbild und Fremdbild: Volkskultur und Traditionspflege haben zum Teil einen großen Stellenwert, die zeitgenössische Kunst dagegen wird vor Ort oft kaum beachtet oder sogar kritisiert. In manchen Kulturbereichen gibt es eine hohe Angebotsdichte, in anderen Bereichen dagegen Angebotsdefizite.

DER FINANZIELLE RAHMEN Musikschule, Museum und Archiv als städtische Einrichtungen haben finanzielle und zum Teil auch personelle Probleme und können ihre Kernaufgaben der Vermittlungs- und Forschungsarbeit nur eingeschränkt wahrnehmen. Das Kulturgeschehen Mödlings stellt sich als ein hartes Ringen zwischen den Wünschen der Kulturschaffenden und dem finanziell sehr beengten Rahmen der Politik dar.

DER WEG ZUM KULTURENTWICKLUNGSPLAN Wie wird ein Kulturleitbild erarbeitet? ExpertInnen analysieren in Interviews und Gesprächen den Ist-Zustand und die Potenziale der Stadt im Kulturbereich und erarbeiten Grundlagen für die künftige Ausrichtung der Kulturförderung in Mödling. In einem breit gefächerten und offenen Diskussionsprozess werden so viele kulturell tätige und/ oder kulturell interessierte Personen wie möglich mit einbezogen. Auf Basis dieser Beiträge, Anregungen, Wünsche, Diskussionen und vergleichbarer Ergebnisse anderer Städte wird dann der Kulturentwicklungsplan erstellt. Danach ist die Arbeit aber keineswegs abgeschlossen, im Gegenteil: Mit


KULTUR dem Kulturentwicklungsplan schafft man die Grundlagen für längerfristige Entwicklungsmöglichkeiten von Kunst und Kultur. Es ist jedoch Anliegen und Aufgabe aller Involvierten in den darauf folgenden Jahren die aufgezeigten Ziele und ihre Umsetzung einer ständigen Evaluierung und Weiterentwicklung zu unterziehen, um – dem Kulturleitbild entsprechend – die gedeihliche Weiterarbeit an den vielfältigen kulturellen Aspekten zu ermöglichen und sie anderen verstärkt näherzubringen. Unmittelbares Ergebnis des Kulturleitbilds sind Leitlinien und Maßnahmen, um diese zu erreichen. Damit wird eine

dauerhafte Basis für das Zusammenwirken zwischen den Mödlinger Kunst- und Kulturschaffenden und den politischen Entscheidungsträgerinnen und trägern geschaffen, um optimale Rahmenbedingungen für die künstlerische und kulturelle Entwicklung der Stadt herzustellen.

 Rainer Praschak

VIER TOP-STARS DER WIENER MUSIKSZENE BEIM BENEFIZ KONZERT DER GRÜNEN MÖDLING Beim von den Mödlinger Grünen gesponserten Benefiz-Goldfisch-Konzert, dessen Eintrittserlös traditionell dem Inge-Hasenöhrl-Umwelt- und Sozial-Fonds übergeben wird, sind heuer

MOLDEN / RESETARITS / SOYKA / WIRTH MIT IHREM PROGRAMM „HO RUGG“ in Mödling. Ernst Molden und Willi Resetarits gehören zu den wohl angesagtesten Acts der heimischen Musikszene. Die Wiener Urgesteine werden am 4. Dezember mit ihrem Programm „Ho Rugg“ das Publikum in der Bühne Mayer im Mautwirtshaus begeistern. Ernst Molden spielt schon seit Jahren auf höchstem Niveau und hat eindrucksvoll belegt, warum Samir Köck von der Presse schreibt: „Moldens neue Alben zählen zum Schönsten, das je im österreichischen Pop aufgenommen wurde.“ Schon vor fünf Jahren schrieb das profil über die erste Zusammenarbeit von Molden und Resetarits: „Ohne di“ ist nicht altmodisch und nicht modern. Es lehnt sich weder an die klassischen Sounds alter Blues- oder Soulgrößen an, kokettiert höchstens mit dem Wienerlied, traut sich Eigenständigkeit und Originalität zu. Hunderte Konzerte danach, tausende lachende und weinende Augen sowie etliche neue Lieder später stellt sich heraus: Stimmt. Die aktuelle Platte heißt „Ho Rugg“. Ernst Molden beschreibt sie so: „Waren die früheren Songs eher in Wien und auf seinen vielen poetischen Ebenen verhaftet, so nimmt ,Ho Rugg‘ die diesem Titel implizierte Aufforderung ernst und geht nach draußen, auf Reisen in die Finsternisse und Sonnenflecken des weiten Landes, durch das diese Band in den vergangenen fünf Jahren hundertfach gefahren ist“.

MOLDEN / RESETARITS / SOYKA / WIRTH DO., 4. 12. 2014, 20 UHR, BÜHNE MAYER, MÖDLING

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KULTUR

DIE ERSTE REGEL DES THEATERS: ES GIBT KEINE REGELN! Unter diesem Motto von Dario Fo steht heuer die Saison im Stadttheater Mödling Seit 16 Jahren setzt Intendant Bruno Max kulturpolitische Akzente in Mödling. Er sieht die Mödlinger Bühne als wesentlichen Teil der Kommune, der sich auch am Leben in der Stadt beteiligt. Für die kommende Saison hat er wieder eine bunte Mischung aus zeitgenössischen und klassischen Stücken zusammengestellt. Neben dem Theaterbetrieb ist die Mödlinger Bühne auch Heimstätte für viele Vereine wie z. B. den Filmclub Capitolino, das Kindertheater Theater mit Horizont, den PhilharmoniaZyklus Mödling und viele mehr. Den Auftakt für die 15. Spielsaison machte die Komödie „Der Gott des Gemetzels“ von Yasmina Reza, einer Spezialistin für das Genre, inszeniert von Rüdiger Hentzschel. Bis 22. November kann man noch „Die Rächer“ von Cyril Tourneur in einer Inszenierung von Bruno Max besuchen. Wenn Shakespeare das Drehbuch von Pulp Fiction geschrieben hätte, hätte es nicht blutrünstiger und bizarrer werden können. Im Deutschen, in einer Übersetzung von H. C. Artmann, reicht es an die Qualität der Stücke von Shakespeare heran. Im Dezember gibt es eine Komödie von Ron Hutchinson zu sehen. Drei Intellektuelle spielen alleine „Vom Winde verweht“. In der Inszenierung von Marcus Ganser ist dieses „Making-of“ der legendären Südstaatenschnulze so ein unglaubliches und aberwitziges Szenario, dass es glattweg erfunden sein könnte, angeblich hat es sich aber tatsächlich so zugetragen.

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SPIELPLAN 2014/2015  DER GOTT DES GEMETZELS von Yasmina Reza  DIE RÄCHER von Cyril Tourneur noch bis 22. November  MOONLIGHT & MAGNOLIAS von Ron Hutchinson Premiere: 6. Dezember

Fortgesetzt wird im neuen Jahr ab 10. Jänner mit „Café zur Barrikade“. Diesmal serviert Bruno Max das jährliche Dinner-Stück in einem Wiener Biedermeier-Kaffeehaus. Schon zum achten Mal wird ein Menu für ein DinnerSpektakel zusammengestellt. Wie in den letzten Jahren sitzt man mitten drin im spektakulären Geschehen und erlebt hautnah Weltgeschichte. Mit Liedern, Szenen und Originaltexten von Österreichs einziger richtigen Revolution. Der „Stadttheaterball“, der seit 2005 jährlich stattfindet und das Haus in den vielleicht stimmungsvollsten Ballsaal Niederösterreichs verwandelt, geht heuer am 30. Jänner über die „Bühne“. Neben dem Theaterprogramm stellt die Mödlinger Bühne den neuen Offenen Bücherschrank, vor dem Theater, und den TheaterBuchClub (TBC) mit monatlichen literarischen Aktivitäten zur Verfügung. Das Stadttheater soll nicht nur eine Stückefabrik sein, sondern auch ein Kristallisationspunkt für alle in dieser Gemeinde, die Lust auf Kunst und Kultur haben.

 Rainer Praschak

GRÜNE STADT 05/2014

 CAFE ZUR BARRIKADE Wien 1848 – Lieder, Szenen, Dokumente zusammengestellt von Bruno Max Premiere: 10. Jänner  RAINMAN von Dan Gordon Premiere: 14. Februar  LOVE YOUR LOVE von William Congreve Premiere: 14. März  OBERST REDL EIN PATRIOT von John Osborne Premiere: 11. April  DER UNBESTECHLICHE von Hugo von Hofmannsthal Premiere: 16. Mai  DIESE BRETTER SOLLEN BRENNEN! Zusammenstellung und Konzept Marcus Ganser & Bruno Max Premiere: 6. Juni  STADTTHEATERBALL 30. Jänner 2015 Weitere Details und Informationen zu den Abo-Angeboten unter Tel. 02236/42999 oder unter www.stadttheatermoedling.at


KULTUR

CULTUHR

KUNSTRAUMARCADE Hauptstraße 79, 2340 Mödling Tel. 02236/860457 arcade@artprint.at www.kunstraumarcade.at Öffnungszeiten: Fr 15–18 Uhr, Sa 10–15 Uhr KON/TEXT – Anita Hahn, Richard Kaplenig, Birgit Zinner – Bild, Objekt und Text Seit 8. November 2014 Ausstellungsende 20. Dezember 2014 Andrea Caretto/I / Raffaella Spagna/I – in Kooperation mit AIR–Krems Eröffnung: Sa., 10. Jan. 2015, 18 Uhr Ausstellungsende: 7. Februar 2015 Das Ergebnis der Zusammenarbeit des Biologen Andrea Caretto und der Architektin Raffaella Spagna, die im Dezember 2014 und im Jänner 2015 Artists in Residence in Krems sind, wird im kunstraumarcade gezeigt. Die beiden arbeiten seit Jahren im Bereich der Land Art und Installation zusammen: We explore the profound relationships linking human beings to the environment. In keeping with our respective educational backgrounds – landscape architecture and natural sciences and scientific museology – our projects generate complex installations that simultaneously present the investigation, study, demonstration and experimentation of our relationship with nature. ...

Siege of Cirrha/ Truth Parlor Ein Abend der härteren Sorte in der Red Box! VVK: 8,- AK: 10,Fr., 30. Jänner 2015, 20 Uhr The Bollock Brothers (UK) Support: Nowise Nice Die britische Punk/New Wave-Band wurde in den frühen 80ern von Jock McDonald im Umfeld der Sex Pistols gegründet. Neues Album: Last Will and Testament. Nowise Nice aus Wien und NÖ begeistern ihre Fans seit 1999 mit melodischem Punkrock vom Feinsten.

STADTTHEATER MÖDLING Babenbergerg. 5 Tel. 02236/42999 www.theaterzumfuerchten.at Do., 27. November 2014, 19:30 Uhr Philharmonia-Zyklus Vienna Classics Premiere: 6. Dezember 2014, 19:30 Uhr Moonlight and Magnolias Komödie von Ron Hutchinson Das unglaubliche Making-of des Hollywoodklassikers „Vom Winde verweht“ Inszenierung: Marcus Ganser Weitere Termine: 11.-13., 16., 18.-20. 12., 19:30 Uhr, 14. 12., 17 Uhr Premiere: 10. Jänner 2015, 19:30 Uhr Café zur Barrikade – Eine Jause mit Revolution Wien 1848 in Liedern, Szenen und Dokumenten von Bruno Max Inszenierung: Bruno Max Weitere Termine: 15.-17., 20., 22.-24. 1., 19:30 Uhr, 18. 1., 17 Uhr

RE:FLEX HAUS DER JUGEND RED BOX Eisentorg. 5, www.redboxmoedling.at Fr., 21. November 2014, 20 Uhr Seek and Destroy /Between Zero/

Musik/Kultur Mödling Bühne Mayer, Elisabethstr. 22 Do., 20. November 2014, 20 Uhr Goldfisch#23 5/8erl in Ehr’n

GRÜNE STADT 05/2014

„Die 5/8erl stehen für eines der wohl beeindruckendsten musikalischen Statements aus Wien in der jüngeren Vergangenheit, weiß die Band doch nahezu alles, für das diese Stadt heute klanglich steht, in wirklich kunstvoller und überzeugender Form zum Ausdruck zu bringen.“ (mica) Nur mehr Restkarten an der Abendkassa! Do., 4. Dezember 2014, 20 Uhr Goldfisch#24 Molden/Resetarits/Soyka/Wirth Weihnachts-Charity der Grünen Mödling Mit dem neuen Album Ho Rugg in altbekannter Qualität. Etwas dynamischer als zuvor, aber immer mit Gefühl und Poesie, spielen die 4 Musiker den Blues im Wiener Dialekt mit Tiefgang und Seele. Kartenreservierung unter 02236 24481

FILMCLUB CAPITOLINO Aufführungen im Stadttheater Mödling · www.capitolino.at Mo., 24. November 2014, 19:30 Uhr Der Butler USA 2013, dt. F. R: Lee Daniels Der Film basiert zwar auf dem realen Leben des schwarzen White-HouseButlers Eugene Allen, ist aber keine reine Filmbiografie eines stillen Zeugen weltpolitischer Umwälzungen, sondern vielmehr eine äußerst geglückte Erzählung über Fortschritte und Stagnation in der US-amerikanischen Rassenpolitik. Denn während Cecil Gaines die Rolle des „unsichtbaren Mannes“ verinnerlicht hat, geht sein Sohn Louis den konträren Weg vom Anhänger Martin Luther Kings zum Black-Panther-Aktivisten. In den Auseinandersetzungen zwischen Vater und Sohn spiegelt sich nicht nur die Geschichte der Bürgerrechtsbewegung, sondern der schwarzen Emanzipation in all ihren Facetten wider.

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GEMEINDERATSWAHL

GRÜN R E T I E W T GEH

GESUNDE UMWELT LEBENDIGE STADT VERANTWORTUNGSVOLL REGIEREN GEMEINDERATSWAHL 25. JÄNNER 2015 Impressum: Medieninhaber und Herausgeber: GRÜNEN Mödling, c/o Teichgräber, Badstraße 19/7, 2340 Mödling · DVR: 0879771 · Druck: Donau Forum Druck Ges.m.b.H., 1230 Wien · Erscheinungsort: Mödling, Erscheinungstermin: November 2014 · Layout: Josef Machynka · Foto-Copyrights: Die Grünen Mödling (S. 1-20, 24), Reinhard Werner (S. 21), Bettina Frenzel (S. 22), Studio la Città Verona (S. 23 – Caretto/Spagna), Frank Reins (S. 23 – Bollock Brothers), SRA (S. 23 – 5/8erl), Wolfgang Zac (S. 23 – Goldfisch#24).

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GRÜNE STADT 05/2014

Gedruckt nach der Richtlinie des Österreichischen Umweltzeichens „Schadstoffarme Druckerzeugnisse“ Donau Forum Druck Ges.m.b.H. · UWNr. 785


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