Grüne Stadt Mödling 1. Ausgabe 2015

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GRÜNE GABE 1/2015 S U A STA DT h Ing. Zugestellt durc ER DAS MÖDLING

Köck OG

GRÜNE BLATT

GRÜN GEHT WEITER INHALT

GRÜNE KONZEPTE FÜR MÖDLING

EDITORIAL

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SEITEN DES VIZE

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GRÜNER FUSSABDRUCK

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ENERGESPARTIPPS

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WIRTSCHAFT

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RAD-INFRASTRUKTUR 10 ......................................................................

LKW-VERKEHR – REGIONAL

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RADFAHREN - REGIONAL

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ÖFFIS - REGIONAL

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SCHIENENVERKEHR - VISIONÄR

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WINTERLEKTÜRE

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IMPRESSUM & OFFENLEGUNG

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CULTUHR

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WAHLPROGRAMM

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“GRÜN GEHT WEITER“

BEILAGE

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Wir stehen vor den großen Herausforderungen unserer Zeit: Energieversorgung und Klimawandel, Zukunft der wirtschaftlichen Entwicklung, der sozialen und ökonomischen Gerechtigkeit und damit auch der Leistbarkeit des Lebens, der Mobilität, der Bildung, der Migration und des demographischen Wandels. Diese Herausfordrungen anzunehmen ist unsere Aufgabe. Die Politik muss sich an die sich ändernden Herausforderungen anpassen, die Konzepte laufend überprüfen und in Frage stellen. Die alten Methoden reichen heute nicht mehr: Wir brauchen neue Herangehensweisen, neue Ideen und eine Vision, für die es sich einzusetzen lohnt. Grüne Politik steht für Transparenz und Bürgerbeteiligung, die diesen Namen

auch verdient, für Fairness und Kooperation, für lebendige Wirtschaft und Kultur, für Ressourcenschonung und Zukunftsverantwortung. Grüne Politik ist eine Ansage für die Vergabe von Posten und Aufträgen an kompetente BewerberInnen in transparenten Ausschreibungsverfahren. Grüne Politik spart dort, wo es sinnvoll ist. Grüne Politik ist kreativ und konstruktiv. Grüne Politik trägt auch Verantwortung – egal ob in der Oppositionsrolle oder in einer Regierungskoalition.

DAS GRÜNE WAHLPROGRAMM FINDEN SIE IN DER MITTE DIESER ZEITUNG und auf www.moedling.gruene.at


SEITEN DES VIZE SEHR GEEHRTE WÄHLERINNEN & WÄHLER Die Demokratie bietet allen Mitgliedern einer Gemeinschaft die Chance, an den Entscheidungen über deren weitere Entwicklung teilzuhaben. In den meisten Demokratien ist – anders als z. B. in der Schweiz – diese Teilhabe zwar nur indirekt möglich, aber die Stimmabgabe bei der Wahl ist jedenfalls eine wichtige Entscheidung über die Richtung, in die es weitergehen soll. Die Grünen bieten an, den bisher beschrittenen (auf Seite 1 kurz beschriebenen) Weg konsequent fortzusetzen und sich – wenn es das Wahlergebnis erlaubt – noch stärker als bisher für Umwelt, Lebensqualität und Sparsamkeit einzusetzen. Und sie wollen – wie bisher – einerseits treibende Kraft für neue Ideen und Entwicklungen sein und andererseits beim Schuldenmachen auf der Bremse stehen. Das detaillierte Wahlprogramm „Grün geht weiter“ finden Sie als Beilage in der Mitte dieser Zeitung. Wichtig ist den Grünen auch, über die Ortsgrenzen hinaus zu denken. Mehrere Ortsgruppen haben sich daher zusammengefunden und gemeinsame Konzepte für energie- und umweltschonende Mobilitätsformen entwickelt – von ortsübergreifenden Radwegen und Öffis bis zum mittelfristigen Ziel einer Renaissance der Straßenbahn in völlig neuer Form. Diese Konzepte finden Sie in der zweiten Hälfte dieser Zeitung. Ihr Kreuzerl am Stimmzettel entscheidet darüber mit, ob und wie nachdrücklich dieser Weg in den nächsten fünf Jahren beschritten werden kann. Machen Sie daher von Ihrem Wahlrecht Gebrauch und wählen Sie klug und verantwortungsvoll! Alfred Trötzmüller

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SEITEN DES VIZE(BÜRGERMEISTER)S Wenn Sie diese Zeitung in der Hand haben, ist in Mödling gerade Höhepunkt der Wahlwerbung. Auch wir Grüne ersuchen Sie um Ihr Vertrauen – mehr noch: um Ihren Auftrag. Wofür? Vor uns und vor der Stadt liegt eine Reihe wichtiger Entscheidungen mit weitreichenden Auswirkungen auf die Zukunft unserer Stadt. Natürlich muss weiter an Verkehrslösungen gearbeitet werden. Der Bahnhofplatz „schreit“ nach einer neuen Konzeption – insbesondere, wenn die beiden hässlichen Waggons bald entfernt sein werden. Ganz konkret und lang ist unsere Aufgabenliste im Bereich Verkehr aber im Neusiedlerviertel im Hinblick auf die Verbauung der Gründe der ehemaligen Gendarmeriezentralschule. Im Mobilitätsdialog vom Frühsommer 2014 wurden eine Reihe von Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung und –vermeidung vorgeschlagen, die mittlerweile vom Gemeinderat grundsätzlich beschlossen wurden. In diesem Gebiet ist auch unbedingt ein Kindergarten zu errichten, wobei wir darauf achten werden, dass in der Quellenstraße neben dem Kindergarten der Jugend-Spielplatz erhalten bleibt. Beim Stadtbad muss endlich eine Entscheidung fallen. Seit langem wird mit externen Interessenten verhandelt, die das Stadtbad und die angrenzenden Gebäudeteile renovieren und auf eigene Rechnung betreiben sollen. Wir wollen, dass im Schwimmbad, das im Eigentum der Stadt bleiben wird, weiter soziale Tarife bestehen – und das wird uns einiges Geld kosten. Der Eislaufplatz wird vom Gelände des Stadtbads „ausziehen“ müssen, wenn wir mit dem externen Betreiber eine Einigung finden. Als Ersatzplatz bietet sich das Sportzentrum am Scheffweg an. Erstens würde eine Eissportfläche dort vom GRÜNE STADT 01/2015

Thema her gut hinpassen, es gibt sowohl Parkplätze als auch Gastronomie und der Platz liegt verkehrstechnisch optimal. So wie es aussieht, wird das teuer (auch wenn es nicht die „Eishockeyhalle“ werden wird, von der einige in Mödling träumen). Aber auch in einer kleineren Ausführung wird es neben einer Unterstützung durch das Land gewaltiger Anstrengungen seitens der Stadt bedürfen, zu einem vertretbaren Ergebnis zu kommen. Die Stadt hat Ende letzten Jahres das alte Finanzamt in der Pfarrgasse gekauft, das versteckt hinter dem Gemeindeamt liegt. Damit haben wir die Möglichkeit, die Verwaltung der Stadt räumlich neu aufzustellen. In erster Linie muss ein modernes BürgerInnenservicezentrum entstehen, das den Namen verdient. Daneben bietet dieses Gebäude aber auch die Möglichkeit, größere und den Anforderungen eher entsprechende Kommunikationsbereiche zu schaffen (Bibliothek, Veranstaltungssaal). Darüber hinaus werden am Rand des Zentrums im Bereich des Badstraße in den kommenden Jahren weitere Flächen frei und der Stadt zufallen, die ebenfalls zu gestalten und sinnvoll zu nutzen sind. Eine massive Aufgabe der Stadt, gerade auch aus Sicht der Grünen, ist, Wohnraum für junge Menschen mit (noch) geringem Einkommen, wenn schon nicht selbst zu schaffen (dazu fehlt uns einfach das Geld), so doch möglich zu machen. Im Bereich östlich der Bahn wird sich die Chance bieten, ein Grundstück zu erwerben, auf dem dann ein Bauträger geförderte Wohnungen errichten kann.


SEITEN DES VIZE / WAHL-EVENT

Und wo auch ein dringend erforderlicher offener Freizeitbereich für junge Menschen entstehen muss. Alle diese Entscheidungen verlangen eine Stadtregierung, die ernsthaft, professionell und mit Bedacht an die Lösung der Aufgaben geht, die gut abgestimmt vorgeht, ihre Entscheidungen offen kommuniziert und die Ziele nicht bei jeder Art von Zurufen und an die Erwartungen von „Freunden“ aller Art anpasst. So viel kann ich versichern: Wir Grüne werden nicht für – finanzielle – Experimente zu haben sein, mit denen die Zukunft der Stadt aufs Spiel gesetzt wird. Von uns gibt es keine leeren Versprechungen und mit uns gibt es keine zusätzliche Verschuldung der Stadt (wir haben schon genug). Und mit uns wird es auch keine neuerliche Erhöhung der Kanal-, Wasser- und Müllgebühren geben. Eine Stadtregierung mit Grüner Beteiligung wird die finanziellen Spielräume durch Weiterführung der Verwaltungsreform und penible Prüfung aller Ausgaben auf Sinnhaftigkeit schaffen müssen. Und letztlich werden Prioritäten zu setzen sein. Wir Grüne stehen für die Aufgaben bereit. Wir haben in den vergangenen Jahren gezeigt, dass wir – ich denk doch: gut – regieren können. Im Bereich der Grünen Ressorts wurde viel modernisiert und gleichzeitig eingespart (so z. B. die Renovierung der Öffentlichen Beleuchtung). Wir haben als Juniorpartner nicht alle unsere Ziele erreichen können und das wird wahrscheinlich auch in Zukunft so sein, weil wir nicht alleine entscheiden können.

Die Menschen in unserer Stadt wissen aber, wofür wir stehen und in welche Richtung wir tätig sind: breite Diskussion, Einbindung von ExpertInnen, ausgereifte Konzepte und langfristige Wirksamkeit auf Lebensqualität, Verkehrsberuhigung, Energieverbrauch und sozialen Ausgleich. Wir schielen nicht auf kurzfristige taktische „Erfolge“ und richten unsere Politik nicht danach aus, einer anderen

Partei g’schwind ein’s auswischen zu können. Die Entscheidung liegt bei den WählerInnen. Ich würde mich freuen, wenn unser Wahlslogan auch im Hinblick auf die großen Aufgaben in unserer Stadt wahr wird: GRÜN GEHT WEITER.

¢  Gerhard Wannenmacher Vizebürgermeister

WAHL-EVENT DER GRÜNEN MÖDLING Eine Woche vor der Gemeinderatswahl wollen wir noch einmal im Kreis unserer Freunde und aller, die Lust auf eine Party mit dem Grünen Team haben, Kraft für den Endspurt tanken und zusammen mit euch im Mödlinger Kurlsalon feiern. Der Kursalon ist eine der schönsten Locations in Mödling, und als Highlight des Abends haben wir „The Merry Poppins“ für ein Konzert eingeladen. Vor und nach der Band wird es Clubmusik mit DJ Rainer Klang geben, der mit seinen Vinyl-Schätzen ein Garant für eine volle Tanzfläche ist. „The Merry Poppins“: Eine Cabaret-Band, die zu viel Reggae gehört hat? Balkan-Pop? Jazz? ... egal! – Einfach zum Abtanzen! In ihrem durchwegs aus Eigenkomposition bestehendem Programm wechseln musikalische Anleihen an die Cabaret-Bands der 50er Jahre mit beschwingten Reggae- und SkaRhythmen über in die Gegenwart, um hier mittels flotter Balkanrhythmen die Tanzbeine zum Schwingen zu bringen. Neben ihren zahlreichen internationalen Auftritten wandelten sich „The Merry Poppins“ in den vergangenen 5 Jahren auch hierzulande vom Geheimtipp zum gefragten Live-Act. Wir freuen uns sehr auf einen Abend im Kreis unserer Freunde, auf angeregte Gespräche und ausgelassene Party-Stimmung kurz vor der Gemeinderatswahl. WAHL-EVENT DER GRÜNEN MÖDLING IM KURSALON live: The Merry Poppins & Dj Rainer Klang Samstag, 17. Jänner 2015, 19:30 Uhr, Brühler Straße 19, 2340 Mödling

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GRÜNER FUSSABDRUCK

STADTRÄTIN ULLA BINDER Grün, warum? Weil sich die Grünen von Anfang an mit den wirklich wichtigen Fragen unserer Zeit beschäftigt haben: Wie gehen wir mit unserer Umwelt um? Gibt es Alternativen zum bedingungslosen Wachstum? Wie kann man auch den nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Zukunft sichern? Außerdem haben mich die Grünen durch ihre Integrität und den Mut zu neuen Wegen überzeugt, sie haben den Vorteil, keiner Tradition und keinem Klientel verpflichtet zu sein. Mir gefällt, dass grün sein solch ein Spektrum an Werten umfasst, von Tierschutz, Artenvielfalt, Klimaschutz bis zu Gleichberechtigung, Transparenz und Anerkennung vielfältiger Lebensformen. Welche sind aus deiner Sicht wichtige Grüne Fuß­abdrücke in Mödling? Wir haben uns zum Beispiel für mehr Transparenz in der Gemeindepolitik eingesetzt - die Folge sind mehr Bürgerbeteiligungen, Informationen auf der Gemeindehomepage, offene Wettbewerbe und vieles mehr.

ULLA BINDER binder.ulla@gmail.com Stadrätin und Vorsitzende des Ausschusses für Bau, Infrastruktur und Verwaltung, Stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses für Stadtentwicklung, Raumplanung und Stadterneuerung, Vorstandsmitglied im Verein „Haus der Jugend“

Beim Verkehr hat mit unserer Beteiligung ein Umdenken stattgefunden, es wird längst nicht mehr ausschließlich auf den motorisierten Individualverkehr abgestellt. Wichtige Schritte wurden im Energiebereich gesetzt, Stichwort Ökostrom, Solaranlagen als „Bürgerkraftwerke“ und stromsparende öffentliche Beleuchtung. Mir persönlich ist auch die Erweiterung der lokalen Kulturszene um ein alternatives Musikangebot wichtig. Welche ist deine Lieblingspflanze? Eigentlich mag ich fast alles, was wächst – vielleicht bis auf Thujenhecken. Besonders gern habe ich den knorrigen Birnbaum in unserem Garten, weil er so vielen verschiedenen Vögeln und anderen Tieren Lebensraum bietet.

¢   Das Interview führte Ingrid Kammerer

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GRÜNER FUSSABDRUCK

VIZEBÜRGERMEISTER GERHARD WANNENMACHER Grün, warum? Für mich steht Grün für alles, was Zukunft hat. Das ist ein sorgsamer Umgang mit den Ressourcen, nicht nur den energiemäßigen, sondern auch den menschlichen und sozialen Ressourcen. Mich stört genauso, wenn ohne Rücksicht auf Umwelt und Klima Braunkohle für die Stromgewinnung verbrannt wird, aber auch, wenn in Europa Millionen jungen Menschen keine Perspektive haben, ein Leben zu beginnen, das für viele Alte selbstverständlich ist. Grün steht für das Bemühen, bessere Voraussetzungen für die Zukunft zu schaffen. Grün steht für die Verantwortung für die Lebensperspektiven der nach uns Kommenden. Welche sind aus deiner Sicht wichtige Grüne Fußabdrücke in Mödling? Also der am längsten wirkende Grüne Fußabdruck ist sicher, dass wir für die nächsten 15 Jahre reinen Ökostrom beziehen werden. Mödling ist die erste Bezirkshauptstadt in Österreich, die sich dessen rühmen kann. Aber auch die Erneuerung der Öffentlichen Beleuchtung ist ein sichtbares Zeichen Grüner Politik: rechtskonform als Ergebnis einer europaweitern Ausschreibung und gleichzeitig ohne Budgetbelastung für die Stadt – die Investition trägt sich durch die Einsparungen bei Energie und Betrieb, und zusätzlich bleibt ab sofort eine Einsparung im Budget von jährlich weit über € 100.000,-. Das soll uns einmal jemand nachmachen! Aber auch die Erweiterung der Radfahrmöglichkeiten ist sicher ein Grüner Fußabdruck in Mödling, der noch lange sichtbar sein wird. Welche ist deine Lieblingspflanze? Das ist wirklich schwer. Mich beeindrucken alte Platanen sehr. Aber mir geht das Herz auf beim Blick auf eine Wiese mit ganz vielen verschiedenen Blumen im Frühjahr. Ich kann mich nicht für eine Pflanze entscheiden …

GERHARD WANNENMACHER gerhard.wannenmacher@gruene.at Vizebürgermeister, Stadtrat und Vorsitzender des Ausschusses für Verkehr, Umwelt, Energie und Informations-/Kommunikations­ technologie, Stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Finanzen, Liegenschaften, Stadtbad und Marketing.

GRÜN, WARUM? – UND GRÜN, WER? Wir stellen in einer Serie die Grünen in Mödling vor. Wo sieht man nach 5 Jahren die Erfolge der Grünen Regierungsbeteiligung? Wo haben wir mit Ideen, Konzepten und Umsetzungen „Grüne Fußabdrücke“ hinterlassen? Und wo kann unsere Vorstellung vom Zusammenleben in dieser Stadt noch besser sichtbar werden? Die Grüne Stadt fragt MandatarInnen und Aktive nach ihrer Einschätzung des Grünen Fußabdrucks.

¢   Das Interview führte Ingrid Kammerer

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ENERGIE

EIN GEWINN FÜR DIE UMWELT UND FÜR SIE Energiespartipps im Haushalt – wer weiß das alles?

Wie viel Prozent der Stromkosten verbraucht in einem durchschnittlichen Haushalt der Standby-Betrieb von Geräten? Allein dass Geräte am Netz hängen, ohne dass sie noch in Gebrauch sind, kostet uns 10 % der Stromkosten – eine beachtliche Summe. Wer seine Geräte vom Netz abhängt, kann sich beträchtliche € 150,- bis € 180,- im Jahr sparen. Womit können Sie mehr Strom sparen? Mit einem Bildschirm-Schoner oder der Aktivierung der Funktion „Monitor ausschalten“? Auch der Einsatz von Bildschirmschonern verbraucht Energie. Aktivieren Sie einfach die Funktion „Monitor ausschalten“ und der Bildschirm stellt sich nach einiger Zeit automatisch in den Standby-Modus um. Dieser kleine Handgriff bedeutet eine Stromverbrauch-Reduzierung um bis zu 90 %.

können, benötigen sie Stunden fürs Wiederaufladen. Nach dem Laden sollten sie rasch wieder abgesteckt werden. Ladeund andere Geräte in der Steckdose verbrauchen Energie und sollten daher vom Netz genommen werden, wenn sie nicht in Verwendung sind. Ist Abwaschen mit der Hand energieeffizienter als die Reinigung mit dem Geschirrspüler? Mit der Hand abwaschen ist – verglichen mit energieeffizienten Geräten – meist nicht sparsamer. Auch auf die Wassermenge kommt es an: Bei einem Gerät für 12 Gedecke schwankt der Wasserverbrauch zwischen 10 und 24 Litern! Laden Sie die Maschine immer voll!

Wie viel Prozent Wasser verbrauchen wir zum Trinken oder Kochen und wie viel zum Baden, Duschen oder Waschen? Nur 2 % (!) Wasser verbrauchen wir zum Trinken oder Kochen, und unglaubliche 70 % enden als Abwasser Verbrauchen Handys auch Strom, wenn aus Dusche, Badewanne, Toilette und sie bereits voll geladen sind und noch Waschmaschine. Bei einem Vollbad am Netz hängen? wird dreimal so viel Wasser und Energie Ja. In mobilen elektronischen Geräten verbraucht wie bei einem Duschbad. stecken Lithium-Ionen-Akkus. Da sie Wenn Sie duschen oder sich die Zähne große Mengen an Energie speichern putzen: Drehen Sie bei jeder Gelegen® berührt Menschen. heit den Hahn zu, Sie beglückt durch eine achtsame Körperwahrnehmung. z. B. beim Schamponieren der Haare Dr. phil. Felicitas Pflichter oder beim Einseifen des Körpers. Das spart nicht nur Gewerbliche TouchLife Masseurin Wasser, sondern nach Leder & von Kalckreuth www.touchlife.de auch Wärmeenergie. Ein tropfender WasDie Entspannung an Wochenenden serhahn verliert pro Termine nach telefonischer Vereinbarung Stunde ohne weitePreis nach Absprache - abhängig vom Einkommen res 1 Liter Wasser. A-2340 Mödling, Kürnbergergasse 8 Pro Jahr sind das 0 22 36/242 08 Büro: 01/531 20/58 98 fast 9.000 Liter.

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Eine um wie viel höhere Lebensdauer und Lichtausbeute weisen Energiesparlampen im Vergleich zu Glühlampen auf? Energiesparlampen leben 5- bis 12mal so lange wie die herkömmlichen Glühlampen und ergeben eine 5-fache Lichtausbeute mit einer Energieersparnis von 80 %. Ersetzt man etwa 10 Glühlampen mit 60 Watt durch Energiesparlampen mit 12 Watt, so ergibt das schon eine Ersparnis von € 80,pro Jahr. Energiesparlampen sind ein umstrittenes Thema: Erstens sind sie Geschmackssache, zweitens ist der Quecksilbergehalt umwelttechnisch ein Rückschritt. Eine attraktive, aber nicht unbedingt günstige Alternative sind LED-Leuchten. Sie sparen zusätzlich nochmals bis zu 30 bis 50 % Energie. Ein Vorteil ist auch die (vermutlich) lange Lebensdauer, weil so genau weiß das noch niemand, und nachteilig ist, dass man bei LED-Leuchten ein einzelnes Lämpchen oft nur schwer wechseln kann. Wenn man die Raumtemperatur nur um 1 °C senkt, spart man wie viel Prozent an Heizungskosten? Durch jeden Grad weniger sparen Sie 6 % Heizkosten. Für Küche und Schlafzimmer sowie andere selten benützte Räume sind 18 °C ausreichend. Bei Reisen, die länger als zwei Tage dauern: Runter mit der Temperatur auf 15 °C! Vorhänge vor Radiatoren können wahre Energiefresser sein – sie lassen bis zu 40 % der Energie im Raum verpuffen!

¢   Gerhard Metz


WIRTSCHAFT

EIN-PERSONEN-UNTERNEHMEN IN DER WIRTSCHAFTSKAMMER Sind wir EPU in der Wirtschaftskammer noch willkommen? Und würde eine Abschaffung der Kammer-Zwangsmitgliedschaft für Ein-PersonenUnternehmen irgendetwas verbessern? Das muss man erst einmal schaffen: als einer der obersten Repräsentanten einer Interessenvertretung einen Großteil seiner Klientel zu beleidigen! Fritz Amann, freiheitlicher Vizepräsident der Wirtschaftskammer Österreich, ist in Sachen Publikumsbeschimpfung offenbar ein besonderer Leistungsträger. In einem Anfang Mai verfassten Kommentar im Wirtschaftsblatt spricht er rund einer Viertel Million Ein-PersonenUnternehmerInnen (57 % der WKOMitglieder) ganz einfach den Unternehmerstatus ab. Diese Menschen, so

Amann, seien nichts anderes als „in die Selbstständigkeit entsorgte Arbeitslose“ und „Tagelöhner“, die in der Wirtschaftskammer nichts verloren hätten.

SOGAR CHRISTOPH LEITL IST PFLICHTGEMÄSS EMPÖRT Normalerweise ist es die beste Strategie, dumme und niederträchtige Ausdünstungen dieser Art mit leidenschaftlichster Ignoranz zu bestrafen. Aber diesmal sah sich sogar WKÖ-Präsident Christoph Leitl, dem die EPU an 364 Tagen im Jahr herzlich egal sind, zu einer Presseaussendung gezwungen: Ausnahmslos alle Unternehmen – egal welcher Größe – seien Teil des leistungsfähigen Mittelstandes, der für dieses Land lebensnotwendig ist, so der Präsident. Es ist schön, dass sich Christoph Leitl herablässt, um die mittlerweile 267.000 EPU dieses Landes zu verteidigen. Leitl könnte diesen Elan gleich nützen, um zu erkennen, dass eine konsequente Interessenvertretung für EPU mehr bedeutet, als ab und zu blumige Worte zu verlieren, bunte Image-Folder zu drucken oder ein paar Burn-out-Seminare und andere Almosen anzubieten! GRÜNE STADT 01/2015

Volker Plass

Bei dem, was uns EPU wirklich nützen würde, geht es an die Substanz: ein leistungsgerechtes Steuersystem, das Arbeit wirklich entlastet, die Zusammenlegung der Sozialversicherungen verbunden mit einer deutlichen Beitragssenkung sowie die Entrümpelung der zünftlerischen Gewerbeordnung wären wichtige Ansätze. Zu diesen ist Leitl jedoch nicht bereit, da er in erster Linie die Interessen der etablierten Großunternehmen, der Vermögenden und der Sozialversicherungs-Funktionäre verteidigt.

ABSCHAFFUNG DER ZWANGSMITGLIEDSCHAFT – EIN SICHERES MITTEL, DASS SICH GAR NICHTS VERBESSERT! Aber auch Wut ist ein schlechter Ratgeber. Matthias Strolz, lange Jahre auf der Payroll von Wirtschaftskammer, SVA und ÖVP-Wirtschaftsbund, jedoch heute NEOS-Parteivorsitzender, ist plötzlich zum Kammerkritiker mutiert: Jetzt sei es an der Zeit, endlich die Zwangsmitgliedschaft abzuschaffen, und da solle man gleich mit den EPU beginnen: „Stellen wir es ihnen frei, ob sie Wirtschaftskammer-Mitglied sein wollen oder nicht“, schreibt Strolz auf seiner FacebookSeite.

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WIRTSCHAFT EINE EPU-KAMMER? WIE NAIV!

Das hat Charme! Das klingt innovativ! Aber ist es auch zu Ende gedacht? Was würde passieren, würde man die Kammer-Zwangsmitgliedschaft für EPU frei geben? Abgesehen davon, dass dies die Anstellung des/der ersten Mitarbeiter/in nicht gerade attraktiver macht, würden wohl die Hälfte bis drei Viertel aller EPU die Wirtschaftskammer verlassen. Für die Wirtschaftskammer wäre der damit verbundene finanzielle Verlust leicht verschmerzbar, da die Kammerbeiträge der EPU in Relation zu den Gesamteinnahmen der WKO verschwindend gering sind. Außerdem hätte die Wirtschaftskammerspitze ein lästiges Problem vom Hals, denn so wie der polternde Fritz Amann denken ja viele ranghohe Kammerfunktionäre. Die etwas elegantere Version der Amann‘schen EPUAversionen hat vor nicht allzu langer Zeit der steirische WK-Präsident Josef Herk (ÖVP-Wirtschaftsbund) zum Besten gegeben, nach dessen Meinung die EPU „die Wirtschaftskammer überlasten“.

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KÜMMERT SICH DER ÖAMTC UM DIE RADFAHRERiNNEN? Die Vorstellung, die Wirtschaftskammer müsste sich nach einer Abschaffung der Zwangsmitgliedschaft für EPU so fleißig um ihre Mitglieder bemühen wie der ÖAMTC um die AutofahrerInnen, ist also reichlich naiv: Die Wirtschaftskammer hätte gar kein Interesse, das zu tun. Dem ÖAMTC sind die RadfahrerInnen ja auch herzlich egal! Und würde sich für die hunderttausenden EPU etwas durch einen Kammeraustritt verbessern? Die ärgerliche Grundumlage von plus/minus 100 Euro pro Jahr würde man sich sparen, klar! Aber würde das an der Gesamtsituation irgendetwas ändern? Nicht das Geringste! Die wenigen in der Kammer verbleibenden EPU wären innerhalb dieser Institution noch mehr marginalisiert, und die ausgetretenen EPU stünden wie die Neuen Selbstständigen ohne jede organisierte Interessenvertretung da. Kann das ein Ziel sein?

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Die Vorstellung, man könnte eine eigene EPU-Kammer schaffen, ist ja auch naiv: Abgesehen davon, dass wir im Kammerstaat Österreich nicht an einem Mangel an Kammern leiden, hätte diese – naturgemäß finanzschwache – Interessenvertretung im politischen Tagesgeschäft keinerlei Durchsetzungskraft. Es hilft nichts! An der wirtschaftlichen und sozialen Lage der EPU wird sich nur dann etwas verbessern, wenn diese ihre Macht und Stärke erkennen und selbst aktiv werden. 57 % der Kammermitglieder sind die absolute Mehrheit bei jeder Wirtschaftskammer-Wahl! Würden nur alle EPU zu Wahl gehen – die nächste Gelegenheit dazu bietet sich Anfang 2015 –, könnten sie in der Wirtschaftskammer ganz ordentlich umrühren. Denn einmal alle fünf Jahre hat jedes EPU dieselbe demokratische Macht wie Raiffeisen, STRABAG oder der REWEKonzern: „One man, one vote!“ lautet dann das Mittel, von dem man nur Gebrauch machen muss!

ONE MAN, ONE VOTE – UNSERE MACHT! Die Macht der 267.000 EPU an den Wahlurnen ist das einzige, wovor Christoph Leitl, Fritz Amman & Co zittern müssen. Und es ist das einzige, was sie zu einer konsequenten Interessenvertretung für die KleinunternehmerInnen zwingen kann. Dass wir EPU diese Macht nicht oder nur zu wenig nützen, ist in erster Linie unsere eigene Schuld! Sorry! Ein-Personen-Unternehmer­Innen, die nur schimpfen bzw. so angefressen sind, dass sie nicht einmal mehr zur Wirtschaftskammer-Wahl gehen und aus der WKO am liebsten davon laufen würden, verbessern nichts an unserer Lage! Volker Plass, Bundessprecher der Grünen Wirtschaft

¢ Volker Plass, Bundessprecher der

Grünen Wirtschaft


WIRTSCHAFTSKAMMERWAHL

ALLE ZEICHEN STEHEN AUF ÄNDERN Für erfolgreiche UnternehmerInnen gibt es nur eine Konstante: ständige Veränderung STEUERN ZAHLEN TUT GAR NICHT WEH Außer es ist so ungerecht wie bei uns.

 Reduktion der SVA-Mindestbeiträge für Gering-VerdienerInnen und Abschaffung des 20%-Selbstbehalts bei Arztbesuchen!  Gesetzliches Krankengeld bereits nach 14 Tagen Krankenstand! Keine Nachbemessung der SVA-Beiträge nach dem 3. Jahr.

WIR SIND DIE GRÖSSTEN In Österreich gibt es 267.000 EPU. Das ist mit 57 % die Mehrheit der Wirtschaftskammer-Mitglieder. Sie werden derzeit diskriminiert und brauchen dringend eine Verbesserung der Rahmenbedingungen.

 Freigabe aller Gewerbe, von denen keine Gefahr für die KonsumentInnen und die Umwelt ausgeht!  Im Gegenzug: Stärkung des Konsu- mentenschutzes!  Aufwertung des Gütesiegels „Meister- betrieb“ und Modernisierung der dualen Lehrlingsausbildung!

So ändern wir das:

GANZ SCHÖN VIEL GLÜCK

Warum macht uns die Politik so klein?

So ändern wir das:  Steuerlasten umverteilen: Arbeit und Leistung massiv entlasten, Abgaben auf Ressourcenverschwendung und Umweltzerstörung anheben, Steuern auf große Vermögen vervielfachen!  Vereinfachung und Entlastung: Zusammenlegung von Sozialversi- cherungs-Beiträgen und Einkom- mensteuern zu einer Universal abgabe!  Stopp für die „kalte Progression“: Jährliche Inflationsanpassung aller Steuer-Tarifstufen!

SICHERHEIT LASSEN WIR UNS GERNE WAS KOSTEN Aber hier zahlen wir nur drauf. Was Selbständigen vom Jahresgewinn übrig bleibt:

 Vorübergehend steuerbefreiter Gewinnvortrag für Einnahmen-Aus- gaben-Rechner, um eine Rücklage für schlechtere Jahre bilden zu können!  Anhebung der Grenze für gering wertige Wirtschaftsgüter von 400 auf 1.500 EUR.  Pauschalierte steuerliche Absetzbar- keit des Arbeitszimmers im Woh- nungsverband!  Abschaffung der mehrfachen Kran- kenversicherung!  Bedarfsorientierte Mindestsicherung auch ohne Zurücklegen des Gewer- bescheins!

ALLES LOCKER, ALLES IN ORDNUNG Sobald diese Gewerbeordnung fällt.

So ändern wir das:  Zusammenlegung aller Kranken kassen sowie einheitliches Pensions- recht mit gleichen Beiträgen und gleichen Leistungen für alle!

So ändern wir das:

In Österreich gibt es insgesamt 80 „reglementierte Gewerbe“, die nur ausüben darf, wer detaillierte Ausbildungs- und Befähigungsnachweise erbringt. Das ist in ganz Europa einzigartig!

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Mit einem Leben ohne Verschwendung

Das muss sich ändern:  Förderung regionaler Wirtschafts- kreisläufe!  Umstellung unserer Ernährung auf regionale und saisonal verfügbare Angebote!  Ökologisierung und Entschleunigung unseres Mobilitätsverhaltens!  Produktion langlebiger Qualitätspro- dukte!  Nutzen statt besitzen: Teilen und Reparieren, statt Billigkauf und Weg werfen!

¢   Quelle: gruenewirtschaft.at

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MOBILITÄT

GRÜN GEHT WEITER ENTWICKLUNG DER RADVERKEHRSINFRASTRUKTUR

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MOBILITÄT

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LKW-VERKEHR - REGIONAL

MOBILITÄT IM BEZIRK MÖDLING: GRÜNE FORCIEREN ORTSÜBERGREIFENDE LÖSUNGEN Es leuchtet ein, dass die zunehmende Siedlungsdichte im Bezirk Mödling und das steigende Mobilitätsbedürfnis der heutigen Zeit zu Verkehrsproblemen führen, die nur durch ortsübergreifenden Maßnahmen lösbar sind. Radwege und Buslinien dürfen nicht an den Gemeindegren-

zen enden, das Fernhalten des LKWVerkehrs aus den Wohngebieten muss regional koordiniert werden, für die Zukunft müssen leistungsfähige Öffentliche Verkehrsmittel entwickelt werden. Die Grünen im Bezirk Mödling haben immer wieder Initiativen zu einer besseren überört-

lichen Koordination in den Bereichen Raumordnung und Verkehr ergriffen. Die bevorstehenden Gemeinderatswahlen sind für sie der Anlass, die folgenden überörtlichen Konzepte zu präsentieren.

LASTAUTOS QUER DURCH DIE STADT NEIN DANKE! Ein 24-Stunden-LKW-Durchfahrtsverbot – anstelle des bestehenden Nachtfahrverbots – soll die Bevölkerung in den Wohngebieten vor Lärm und Abgasen schützen. Seit langem und immer mehr fühlen sich die BewohnerInnen in vielen Orten unseres Bezirks vom LKW-Verkehr belästigt. Da geht es um Lärm, Abgase, Staub, um die Sicherheit und letztlich auch um den Straßenzustand.

3,5 t, ausgenommen mit Standorten Brunn, Hinterbrühl, Ma. Enzersdorf Perchtoldsdorf und Mödling - also (fast) allen Gemeinden in diesem Dreieck. Das Fahrverbot gilt außerdem nicht für Zustelldienste.

Im Besonderen akut ist das Problem des LKW-(Durchzugs-)Verkehrs im Dreieck zwischen A2, A21 und B11 (in Mödling die Brühlerstraße), also für die Gemeinden Brunn, Ma. Enzersdorf, Gießhübl, Gaaden, Hinterbrühl und Mödling. Hier “lockt” ein Abschneider zwischen den Autobahnen, wenn das Brunner Kreuz verstopft ist – oder einfach nur der Reiz, Maut zu sparen. Ein spezielles Problem ist die Zu- und Abfahrt zum/vom STRABAG-Steinbruch in Gaaden. Hier gibt es eine provisorische Auffahrtsmöglichkeit auf die A21 im Bereich des LKW-Hofs bei Sparbach, aber keine entsprechende Abfahrt von der A2. Und auch die leeren LKWs machen bei ihrer Fahrt zum Steinbruch sehr viel Lärm ...

Damit ist das LKW-Fahrverbot löchrig wie der berühmte Schweizer Käse. Gerade in unserem Bezirk und auch in den Orten, die vom Nachtfahrverbot ausgenommen sind, sind viele Spediteure ansässig: Für alle die gilt das Fahrverbot gar nicht ... Unsere zentrale Forderung ist die Ausweitung des LKW-Fahrverbots auf den Tag: Schon die Verordnung einer Ausweitung des derzeitigen Nachtfahrverbots auf 24 Stunden könnte das Problem des Durchgangsverkehrs weitgehend lösen. Nur ein solches Verbot wäre ein klares Signal an die Frächter und Spediteure, diesen Teil des Bezirks mit seinen dichten Wohngebieten zu meiden.

Seit längerer Zeit gibt es LKW-Fahrverbote in dieser Gegend, allerdings mit Einschränkungen: Die LKW-Fahrverbote gelten von 22:00 Uhr – 6:00 Uhr, also in der Nacht. Sie gelten für LKWs über

Für Mödling und die Hinterbrühl wäre ein vollständiges LKW-Fahrverbot von der B11 ab der Kreuzung zur Anschlussstelle Sparbach bis zur Neusiedler Straße nötig (das würde in Mödling

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auch die Guntramsdorfer Straße und die Schillerstraße unattraktiv machen). Für Gießhübl wäre ein solches Fahrverbot ab der Autobahnabfahrt in Richtung Hinterbrühl und Perchtoldsdorf, in Perchtoldsdorf selbst in der Mühlgasse und in Ma. Enzersdorf auf der Steinböckstraße erforderlich. Und auch beim Ziel- und Quellverkehr müsste sichergestellt sein, dass LKWs, die z. B: aus dem Westen kommen und nach Mödling wollen, nicht quer durch das Siedlungsgebiet fahren, sondern angehalten werden, die jeweils nächstliegende Autobahnauf-/abfahrt zu nutzen. Diese Maßnahmen wären durch das Land zu verordnen. Deshalb wird es einer gemeinsamen Anstrengung der Gemeinden in diesem Bereich des Bezirks bedürfen. Wir Grüne wollen es angehen: kein LKW-Durchzugsverkehr mehr im Siedlungsgebiet.

¢ Gerhard Wannenmacher

MOBILITÄTSPROGRAMM DER GRÜNEN I BEZIRK MÖDLING

Vizebürgermeister und Verkehrsstadtrat, Mödling


RADVERKEHR - REGIONAL

RADHIGHWAY NACH WIEN: BITTE DRINGEND! Viel wird über Verbesserungen im Radverkehr geredet – und in vielen Orten passiert einiges: Die Bedingungen für das Rad’ln im Alltag werden in den Städten und Gemeinden langsam aber doch besser. Bisher viel zu wenig im Fokus sind überörtliche Verbindungen. Wenn wir das Radfahren zu einem Träger der regionalen Mobilität machen wollen, müssen auch hier Schritte gesetzt werden. Auch wenn die Abstimmung zwischen den Orten schwierig ist. Eine der für unseren Bezirk wichtigsten Verbindungen ist die entlang der Südbahn von Guntramsdorf über Mödling in Richtung Wien (Liesing bzw. Siebenhirten) und die Anbindung an die leistungsfähigen Verbindungen in Wien. Dabei geht es nicht darum, dass dann tausende RadlerInnen täglich von Mödling in den Ersten Bezirk fahren: Entlang einer solchen Route liegt eine große Zahl von Wohngebieten, Schulen und Arbeitsstätten und letztlich geht’s um die Erreichbarkeit der Bundeshauptstadt.

BEGINN IN GUNTRAMSDORF Aus Guntramsdorf gibt es einige angenehme Möglichkeiten in Richtung der Badner-Bahn-Station Neu-Guntramsdorf. Wenn man entlang der B17 – neben den schlimmen Betonleitwänden – fährt, kommt man relativ zügig zur Viaduktstraße. Schlechter ist’s, wenn man östlich der Badner Bahn bleibt, dann muss man/frau das Rad über ein paar Stufen auf die B17 heben (MANGEL!). Angeblich wird der Bahnhof Neu-Guntramsdorf 2015 erneuert, wobei auch eine niveaugleiche Querung für RadfahrerInnen über die Badner Bahn und die B17 geplant ist. Entlang der Viaduktsraße in Richtung Mödling gibt’s dann einen Super-Radweg – bis 100m vor dem Südbahntunnel. Dann ist der Super-Radweg plötzlich zu Ende und es geht auf der Straße weiter durch den Tunnel und weiter auf Mödlinger Gemeindegebiet bis zur Kalterer Gasse (MANGEL!). Mittlerweile liegen Pläne des Landes auf dem Tisch, die eine sichere Querung des Bahndamms parallel zum moto-

risierten Verkehr vorsehen. Horizont: frühestens 2018.

MÖDLING Seitens der Stadt Mödling gibt es Überlegungen, mit einem Radweg östlich des Bahndamms zu bleiben und bis Felberbrunn durchzustechen (dort gehört ein Teil des Weges der Stadt). Bei der Sanierung der Straße „Im Felberbrunn“ noch 2014 wird darauf Rücksicht genommen, dass dort Radstreifen nachträglich ergänzt werden können, wenn das Wegerecht entlang des Bahndamms geklärt ist. Dann müsste man beim nächsten „Rattenloch“ unter der Südbahn durch.

größten Teil wieder auf einem breiten kombinierten Geh-/Radweg bis zur Ortsgrenze Mödling / Ma. Enzersdorf.

MA. ENZERSDORF Auf Enzersdorfer Gebiet geht’s wieder exklusiv weiter quer über die FranzJosef-Straße entlang der Hans-WeigelGasse bis zu deren Ende. Dann geht’s rechts unter der Bahn durch und in einem absurden Eck zur Heugasse (MANGEL!).

Die Kalterer Gasse führt dann nördlich durch die Südtirolersiedlung - mit wenig Autoverkehr und Tempo 30 westlich entlang des Bahndamms zur Südtiroler Gasse. Der Weg zum Bahnhof ist allerdings weniger angenehm: von der Südtiroler Gasse mit dem MIV und LKWs durch die Fabriksgasse in Richtung Friedrich-Schiller-Straße (MANGEL!). Es gibt den Plan eines exklusiven Rad- und Fußwegs direkt entlang der Südbahn von der Südtiroler Gasse zur Schiller-Straße. In der Schiller-Straße existieren seit 2014 Mehrzweckstreifen. Durch die anschließende Tamussino-Straße fährt man auf einem straßenbegleitenden kombinierten 2-Richtungs-Geh-/Radweg und erreicht so den Mödlinger Bahnhof. Über den Bahnhofplatz kommt RadfahrerIn relativ gut geführt in Richtung Norden, quert die Hauptstraße und fährt weiter entlang der Südbahn zum

Man bleibt nun östlich der Bahn in Richtung Norden auf einem unbefestigten Treppelweg – viel zu eng und fast zugewachsen (MANGEL!).

BRUNN / GEB. Man quert die Bahnstraße und fährt nun – wieder sehr eng (MANGEL!) – entlang des Bahnhofs Brunn-Ma. Enzersdorf bis zur Wiener Straße in Brunn, die in diesem Abschnitt eine Sackgasse ist.

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RADVERKEHR - REGIONAL se fahren. An deren Ende ist die U6Endstation Siebenhirten und von dort geht eine Route in Richtung Meidling und weiter in Richtung Stadtzentrum. Wegstrecke Mödling – Siebenhirten lt. AnachB 7,4 km oder 27 min.

VARIANTE NACH LIESING Und dort wird’s nun wirklich absurd: Man muss dann legal auf die B12, auf einem kombinierten Geh-/Radweg hinunter in die Unterführung bis zu einer Ampel, dann rechts auf einem kaum sichtbaren und sehr engen Mehrzweckstreifen ca. 20 m hoch radeln, bis man endlich wieder niveaugleich mit der Bahn ist - mitten auf der Brunner Straße, einer bevorzugten LKW-Verbindung (MANGEL!).

Man/frau kann zwar illegal am Gehsteig fahren, aber nur bis zur Abzweigung zum Campus 21. Die B12 hat in diesem Abschnitt einen breiten Straßengraben (so etwas gibt es noch!) und einen – sehr baufälligen – Gehsteig: Es wäre also mehr als genug Platz für eine Radfahranlage. Die Brunner Straße muss man bis unter eine Autobahnbrücke fahren.

PERCHTOLDSDORF

Es gibt eine Alternative, die offenbar von Radfahrer- / FußgängerInnen genutzt wird, denn es gibt einen ausgetretenen / ausgefahrenen Weg, der „oben“ bleibt und entlang der Mauer der Glasfabrik führt. Dieser Abschneider beginnt vis-a-vis der Sackgasse Wiener Straße, ist sehr eng und natürlich illegal.

Bald hinter der Brücke geht’s nach links in die Uhlandgasse (wir sind bereits in Perchtoldsdorf). Dort findet RadlerIn wieder zurück zur Südbahn und begleitet die Gleise sehr angenehm bis zur Südbahn-Haltestelle Perchtoldsdorf. Bei der Haltstelle Perchtoldsdorf in Richtung Mühlgasse, diese bei der Blockmarkierung queren und ins Wohngebiet (Bachäckergasse). Achtung: hohe Verirrungsgefahr, weil schlecht ausgeschildert! Weiter bis zur Brunnerfeldstraße und auf einem engen Treppelweg den Petersbach entlang (MANGEL!).

WIEN Man kommt aber ohne MIV-Kontakt und mit wesentlich weniger Anstrengung ein Stück weiter. Man landet aber auch mit dem Abschneider letztlich auf der Brunner Straße (B12) – mit zig LKWs (MANGEL!).

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Unter der Brunner Straße (B12) durch, auf einem unbefestigten Weg durch einen kleinen Park zur Halauskagasse, dann die Verlängerung Kellerberggasse bis zur Schellenseegasse (30er-Zone), in diese links abbiegen, die Ketzergasse queren und in die Dr.-Hanswenzel-Gas-

Bei der Haltestelle Perchtoldsdorf in Richtung Mühlgasse, diese allerdings nach links über die Südbahn-Brücke zum Kreisverkehr, bei der ersten Ausfahrt in die Aspettenstraße und dort westlich der Bahn nach Norden. An deren Ende beim Kindergarten vorbei über die Gleise der Kaltenleutgebner Bahn, und dann gleich rechts auf einer Brücke über die (stark befahrene) Ketzergasse. Die Geh- und Radweg-Markierung dann entlang nach rechts durch die Färbermühlgasse bis zur Kirche, wo man hinter der VHS Liesing auf den Liesinger Platz kommt und – nachdem man das Rad durch die Bahnhofsunterführung geschoben hat – auf die großteils sehr schöne Liesingbach-Radroute. Wegstrecke Mödling – Liesing laut AnachB 6,5 km oder 26 min.

RESÜMEE Wer diese Wege mit dem Rad fährt, ist ein echter Pionier. Die ersten paar Mal verfährt man sich 100%ig, wahrscheinlich gleich mehrfach. Man fährt auf breiten und komfortablen Radwegen, in 30er-Zonen, aber auch auf Feldwegen und auf einem schmalen Gehstreifen in der Wiese. Letzteres ist zwar ganz pittoresk. Aber das ist keine Verkehrsverbindung, das ist eine Zumutung! Tatsächlich ist eine leistungsfähige, durchgängig erkennbare Strecke von der Bezirkshauptstadt Mödling in Richtung Wien dringend nötig, wenn man die Intensivierung des Radverkehrs ernst nimmt.

¢ Gerhard Wannenmacher

Vizebürgermeister und Verkehrsstadtrat Mödling

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ÖFFENTLICHER VERKEHR - REGIONAL

ÖFFIS MIT TAKTGEFÜHL Das Wirrwarr aus kreuz und quer fahrenden Regionalbuslinien, an den Gemeindegrenzen umkehrenden Ortsbussen, in jeder Gemeinde eigenen Sammeltaxisystemen und für Fahrgäste und Gemeinden teuren Taxi-Cards verhindert, dass der öffentliche Verkehr im Raum Mödling jenen Stellenwert hat, der im Randbereich der Großstadt möglich und wünschenswert ist.

Das Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln im Bezirk Mödling ist im Ballungsraum entlang der Südbahn bzw. Badner Bahn relativ gut. Insbesondere die Bahnlinien (Südbahn, Badner Bahn, U6) werden von immer mehr Fahrgästen benützt. Im Gegensatz dazu sind die Omnibuslinien – abgesehen vom Schulverkehr – trotz eines relativ guten Angebotes – oft schlecht ausgelastet. An Werktagen fahren zwischen 5:00 und 0:15 Uhr insgesamt 192 Buskurse acht verschiedener Linien von Mödling nach Liesing oder Siebenhirten, das ist durchschnittlich ein Bus alle 6 Minuten. Einerseits durchschauen viele, die diese Linien nicht regelmäßig benützen, die Linienführungen nicht, andererseits macht die ungenaue Einhaltung des Fahrplans (Verspätungen und zu frühe Abfahrten) insbesondere bei Umsteigerelationen (mit Risiko des Anschlussverlustes) die Fahrtdauer kaum abschätzbar. Abseits der Hauptverkehrsachsen ist das Angebot für normale NutzerInnen, die zu bestimmten Zeiten rasch ein Ziel erreichen müssen, völlig ungenügend. Lange, oft unregelmäßige Intervalle und früher Betriebsschluss bewirken, dass das Auto die einzige brauchbare Möglichkeit der Fortbewegung bleibt. Dieses Dilemma wurde von mehreren Gemeinden mit der Einführung von TaxiCards beantwortet, mit denen EinzelTaxifahrten subventioniert werden. Mit mehreren nachteiligen Effekten:  hohe Kosten für die Gemeinden;  hohe Kosten bei täglicher Benützung für Fahrten zur Arbeit, zur Schule u. Ä.;

Ausschluss von Leuten, die als Tou- ristInnen, BesucherInnen, zur Arbeit oder zum Einkaufen von auswärts in die betreffende Gemeinde kommen;

 Schwächung der Auslastung öffentli- cher Verkehrsmittel. In Mödling hat sich ein Anschlusstaxi bewährt, das außerhalb der Betriebszeiten der Citybusse (an Arbeitstagen zwischen 18 Uhr und 1:30 nachts) zur Heimfahrt vom Bahnhof angeboten wird. In manchen Gemeinden wurden AnrufSammeltaxis oder Rufbusse ohne Erfolg erprobt. Nur in Mödling existiert noch eine Sammeltaxi-Linie, das Angebot gilt allerdings nur für BewohnerInnen der betreffenden Stadtteile. Gemeinsam ist diesen Ersatzmaßnahmen für fehlendes ÖV-Angebot, dass sie für jede Gemeinde getrennt organisiert und finanziert werden. Um den öffentlichen Verkehr im Raum Mödling auch abseits der Bahnlinien attraktiv zu machen braucht es:  klare Linienführungen und kurze Intervalle bei den Bussen: z. B. Beschränkung auf zwei verschränkte Linien zwischen Mödling und Liesing/Rodaun sowie Siebenhirten, in den Hauptzeiten im 10-Minuten-Takt, vormittags und abends alle 15 Minuten (zukünftig können dies auch Straßenbahnen sein); statt der 192 Busse wären das trotz des kurzen Taktintervalls nur mehr 174 pro Richtung, mit den eingesparten Kosten kann die Flächenerschließung verbessert werden;

am Gebirge mit derart koordinierten Fahrplänen, dass in der Hauptverkehrszeit mit einem 5-Minuten-Puffer der Anschluss sicher erreicht wird, vormittags und abends werden die Anschlüsse gegenseitig abgewartet – damit sind die wesentlichen Teile des dicht besiedelten Gebietes direkt mit Bahn- oder HauptBuslinien erschlossen;  klare, durchgehende Linienführungen auch im West-Ost-Verkehr, z. B. Heiligenkeuz – Mödling – Schwechat und Kaltenleutgeben – Liesing – Siebenhirten – Hennersdorf – Reumannplatz;  Erschließung der übrigen Bereiche des Bezirks in den Hauptverkehrszeiten je nach Auslastung mit ortsübergreifenden fahrplanmäßigen Zubringerbussen oder Linientaxis zumindest im 30-MinutenTakt, der Abstand zur nächsten Haltestelle sollte im Wohngebiet höchstens 10 min Gehzeit betragen;  abends ortsübergreifende Anschlusstaxis ab Liesing, Siebenhirten und Mödling; ab Siebenhirten auch durchgehend in den Wochenend-Nächten entsprechend dem Fahrplan der U6;  für andere Fahrten wird auf den Zubringerlinien abends und an den Wochenenden ein ortsübergreifendes AnrufSammeltaxi-System mit gemeinsamer Rufzentrale zumindest im 30-MinutenTakt angeboten.

¢   Alfred Trötzmüller, Mödling

 Einrichtung eines Bus-Umsteigeknotens zwischen diesen Linien in Brunn

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SCHIENENVERKEHR – VISIONÄR

DIE REGION WÄCHST WAS TUN? Im Jahr 2012 wurde im Auftrag des Amts der NÖ. Landesregierung untersucht, wie sich die Nutzung von noch unverbauten Flächen im Bezirk Mödling auf die Verkehrsinfrastruktur auswirken würde. Schon die Bestandsaufnahme (vgl. Abbildung) hat ergeben, dass heute bereits einige Kreuzungen hart an ihrer Kapazitätsgrenze sind.

30 % WACHSTUM BIS 2050

KEIN PLATZ

Der Region wird überdies von der Statistik Austria ein Bevölkerungswachstum von +30 % bis 2050 prognostiziert. Das bedeutet auch, dass die Straßen 30 % mehr Verkehr aufnehmen müssten, bei linearer Fortschreibung. Wenn wir noch die Topographie und die historisch gewachsenen Siedlungen in Betracht ziehen, muss der Schluss gezogen werden, dass schon rein räumlich kein Platz für weitere Straßen ist. Es sei denn, man beginnt über Tunnellösungen nachzudenken, was aber gehörig ins Geld geht und auch viel Platz exklusiv braucht.

Nein, wir müssen mit den vorhandenen Straßen auskommen und das kann nur bedeuten, dass ihre Leistungsfähigkeit durch den verstärkten Einsatz platzsparender Öffentlicher Verkehrsmittel ausgebaut wird. Da gibt es im Wesentlichen zwei Alternativen: Bus oder Straßenbahn.

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BUS ODER TRAM? Busse haben wir schon. Alle Orte im Bezirk sind per Bus erreichbar, allerdings hält sich die Attraktivität, die Bus-

se regelmäßig zu benutzen, in engen Grenzen. Die Takte sind oft schütter und zu den Tagesrändern und am Wochenende gefährlich dünn bis nicht vorhanden. Keine Frage ist hingegen, dass Busse in der Anschaffung relativ der günstigste Weg sind, einen Öffentlichen (Not-)Betrieb aufrecht zu halten. Zusätzliche Angebote zu schaffen ist auf diesem Weg recht mühselig und erfolgt zur Zeit in langsamen Schritten, die noch dazu zu wenig intensiv beworben werden. Andererseits gibt es auch hier Kapazitätsengpässe zu den Spitzenzeiten oder bei Veranstaltungen, sodass sich die Frage aufdrängt, ob denn nicht

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SCHIENENVERKEHR – VISIONÄR die Region Mödling langsam reif wäre für den nächstgrößeren „Schuh“, also die Straßenbahn.

DER SCHUHLÖFFEL Wir hatten das schon mal. Bis 1967 fuhr der „360er“ und bis in die 1930er die Straßenbahn von Mödling nach Hinterbrühl. Ja und dann gibt es da noch die ungenutzte und großteils frisch sanierte Trasse der Kaltenleutgebner Bahn, mit einem sich anbahnenden Verkehrserreger größeren Ausmaßes an einem Ende und einem überregionalen Verkehrsknoten am anderen. Das schreit nach einer schienengebundenen Verkehrslösung, zumal die einzige Straße genau in das jetzt schon überlastete Eck links oben in der Abbildung oben mündet. Tatsächlich wurden auch etwas zaghaft verschiedene Varianten schienengebundener Lösungen untersucht, mit dem wenig überraschenden Ergebnis, dass Investition und Betrieb finanziell nicht darstellbar sind. Dennoch kam der Konsens zustande, die Trasse jedenfalls als Verkehrsband zu erhalten und sie für etwaige technologische Neuerungen frei zu halten.

DAS STICHWORT Und das war dann das endgültige Stichwort, eine Straßenbahn-Lösung genauer zu untersuchen: Wir müssen die Straßenbahn nur neu erfinden. Tja, und wenn wir sie schon neu erfinden müssen, dann können wir das gleich gründlich machen und einmal definieren, was wir uns von einer Straßenbahn wünschen, damit die meisten von uns auch gerne damit fahren. Ja und aus diesem Wunschzettel ist dann das „Tram on

Demand“-Konzept entsprungen.

KEIN PARTEIPROJEKT! „Tram on Demand, TramD“ ist prinzipiell ein parteiübergreifend aufgesetztes Projekt, das sehr nach einer wirklich nachhaltigen Lösung für die Verkehrs­problematik im Bezirk ausschaut. Dementsprechend wird es auch parteiübergreifend unterstützt. Interessensbekundungen liegen mittlerweile von den Bürgermeistern Schuster (Perchtoldsdorf, VP), Hintner (Mödling, VP), Wöhrleitner (Wiener Neudorf, SP), Graf (Kaltenleutgeben, SP), Morgenbesser (Breitenfurt, VP) sowie Bezirksvorsteher Bischof aus Wien-Liesing vor. Es soll gründlich untersucht werden, unter welchen Umständen dieses Konzept umgesetzt werden kann.

WER STEHT DAHINTER?

Institutionen und einer Schar ehrenamtlich Begeisterter getragen. Aktuell warten wir alle auf die Entscheidung der Jury über die beiden zur Förderung eingereichten Anträge zu den Sondierungsstudien, die im Jänner 2015 vorliegen sollten.

SPANNEND WIE EIN KRIMI! Wer die ganze Geschichte wissen will, möge hier nachlesen: http://tramondemand.at Am Blog kann man sich auch für den Newsletter registrieren. Und dort gibt es auch den Link zu einer Online-Petition zur Unterstützung der Untersuchung.

¢  Christian Apl, Geschäftsführender

Gemeinderat für Nachhaltigkeit und Mobilität; Perchtoldsdorf

Organisatorisch wird das Projekt von zwei Vereinen, zahlreichen namhaften

REGIONAL DENKEN – LOKAL HANDELN GRÜN WÄHLEN! GEMEINDERATSWAHL 25. JÄNNER 2015

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LITERATUR

WINTERLEKTÜRE VORSCHLÄGE AUS MEINEM BÜCHERSCHRANK SOFI OKSANEN: „ALS DIE TAUBEN VERSCHWANDEN“ Verlag Kiepenheuer & Witsch Estland zur Zeit der deutschen Besatzung: Während sich Roland versteckt hält, weil er immer noch an die estnische Befreiung glaubt, versucht Edgar ins Zentrum der Machthaber vorzustoßen. Seine Frau Juudit verliebt sich in einen hohen deutschen Offizier, nicht ahnend, dass ihr Mann über genau diesen Offizier die Karriereleiter emporklettern möchte. Nach dem Krieg werden die Karten neu gemischt, Estland steht unter der Besatzung der Sowjets, und wieder ist es Edgar, der hofft, seiner Vergangenheit zum Trotz auch bei den Kommunisten eine herausragende Rolle zu spielen. Intrigen und Legenden, Verrat und Heimtücke, Liebe und Familie – Sofi Oksanen hat einen Roman geschrieben, der sich durch die meisterliche Konstruktion wie ein Thriller liest. Mich hat an diesem Buch besonders beeindruckt: die oft seitenlangen in Worte gefassten Gedanken der Personen – ungewöhnlich, oft auch grauslich abschreckend. Ja, die internationale literarische Sensation des Jahres! SABINE HIERMANN : „EINE PLANÄNDERUNG“ novum Verlag Luca ist ein erfolgreicher Profi-Dieb, bis ein Gemälderaub schiefgeht und alles

verändert. Ehe er sich versieht, hat er die gesamte Wiener Polizei am Hals. Und nicht nur das: Eine rachsüchtige Frau und ein Detektiv haben eigene Pläne mit ihm. Ein schwarzhumoriger Krimi aus Wien. Sabine Hiermann, geboren 1965 in Mödling, lebt mit ihrer Tochter im Süden von Wien. Sie ist in Brunn am Gebirge für die Grünen als Umweltgemeinderätin tätig. DANIEL GLATTAUER: „GESCHENKT“ Deuticke Verlag Geheimnisvolle Spendenserie trifft routinierten Verlierer – im neuen Roman des Bestsellerautors Daniel Glattauer Gerold Plassek ist Journalist bei einer Gratiszeitung. Bei ihm im Büro sitzt der 14-jährige Manuel, dessen Mutter im Ausland arbeitet. Er beobachtet Gerold beim Nichtstun und ahnt nicht, dass dieser Versager sein Vater ist. Gerold fehlt jeder Antrieb, die Stammkneipe ist sein Wohnzimmer und der Alkohol sein verlässlichster Freund. Plötzlich kommt Bewegung in sein Leben: Nach dem Erscheinen seines Artikels über eine überfüllte Obdachlosenschlafstätte trifft

dort eine anonyme Geldspende ein. Das ist der Beginn einer Serie von Wohltaten, durch die Gerold immer mehr in den Blickpunkt der Öffentlichkeit rückt. Und langsam beginnt auch Manuel, ihn zu mögen … – Halb Österreich hat auf diesen neuen Glattauer gewartet, auch ich. DAVE EGGERS: „DER CIRCLE“ Verlag Verlag Kiepenheuer & Witsch „Wahnsinn. Ich bin im Himmel.“ Ein Roman, der mit diesen Worten anfängt, kann nicht gut ausgehen. So ist es auch im Fall von „Der Circle“, dem Roman des amerikanischen Autors Dave Eggers. Er schildert, wie ein mächtiger Internetkonzern mit seiner Ideologie der Transparenz in allen Lebenslagen die Anonymität abschafft. Der Autor lässt keinen Zweifel daran: Das ist natürlich nicht der Himmel, sondern die Hölle. Eggers schildert die Geschichte von Mae Holland, die beim Internetkonzern The Circle eine Stelle im Kundenservice antritt. Sie begeistert sich für das Volleyballfeld und die Kindertagesstätte auf dem Firmengelände, die Zentrale aus Glas und Stahl inmitten grüner Hügel und das kostenlose Essen. Da gibt es beispielsweise kleine Kameras, die dank Satellitenanbindung von jedem Flecken der Erde Bilder liefern können – George Orwells „1984“ im Zeitalter des Internets.

¢   Gerhard Metz

Impressum: Medieninhaber und Herausgeber: DIE GRÜNEN Mödling, c/o Teichgräber, Badstraße 19/7, 2340 Mödling ·DVR: 0879771 · Druck: Donau Forum Druck Ges.m.b.H., 1230 Wien · Erscheinungsort: Mödling, Erscheinungstermin: Jänner 2015, Layout: Monika Sturm · Foto-Copyrights: MMchen/photocase.de (S. 1), DIE GRÜNEN Mödling (S. 2 bis 6), Marquet (S. 3/Merry Poppins), Anna Stöcher (S. 7), CanStockPhoto (S. 8) gruenewirtschaft.at (S. 8, 9), OpenStreetMap-Mitwirkende (Basiskarte für Grafiken S. 10, 11, 13, 15), DIE GRÜNEN – Bezirk Mödling (S. 12 bis 15), Dipl.-Ing. Lust (S. 16), Studio la Città Verona (S. 19/ Caretto/Spagna), heri&salli (S. 19), Frank Reins (S. 19/Bollock Brothers), Elektro Guzzi (S. 19), David Helbock Trio (S. 19), photodreamteam.at (S. 20). Offenlegung gem. Mediengesetz: Inhalte: Informationen und Meinungen mit Schwerpunkt auf der Mödlinger Gemeindepolitik. Die Blattline entspricht der Summe der Meinungen der an der Grünen Stadt – Das Mödlinger Grüne Blatt mitarbeitenden Aktivist/inn/en (Mitglieder) der politischen Partei „DIE GRÜNEN Mödling“, die sich zu den in der Satzung dieser Partei festgelegten Grundsätzen (Demokratie, soziale Gerechtigkeit und sozialer Fortschritt, Umweltschutz, Menschenrechte, Chancengleichheit für Männer und Frauen, Entwicklungspolitik, Minderheitenrechte) bekennen. · Das Mödlinger Grüne Blatt erscheint 4-5mal jährlich. · Dem Vorstand der politischen Partei „DIE GRÜNEN Mödling“ gehören an: Vzbgm. Mag. Gerhard Wannenmacher (Sprecher), Ing. Anton Glasmaier, Klaus Hochkogler MA, Rainer Praschak, Mag.a Anna-Theres Teichgräber

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GRÜNE STADT 01/2015


KULTUR

CULTUHR

KUNSTRAUMARCADE

Hauptstraße 79, 2340 Mödling Tel. 02236/860457 arcade@artprint.at www.kunstraumarcade.at Öffnungszeiten: Fr 15–18 Uhr, Sa 10–15 Uhr Andrea Caretto/I / Raffaella Spagna/I – in Kooperation mit AIR–Krems Eröffnung: Sa., 10. Jan. 2015, 18 Uhr Ausstellungsende: 31. Jänner 2015 Das Ergebnis der Zusammenarbeit des Biologen Andrea Caretto und der Architektin Raffaella Spagna, die im Dezember 2014 und im Jänner 2015 Artists in Residence in Krems sind, wird im kunstraumarcade gezeigt: We explore the profound relationships linking human beings to the environment. In keeping with our respective educational backgrounds – landscape architecture and natural sciences and scientific museology – our projects generate complex installations that simultaneously present the investigation, study, demonstration and experimentation of our relationship with nature. ... Architektur im Schlaf – heri&salli Eröffnung: Sa., 7. März 2015, 18 Uhr Ausstellungsende: 11. April 2015 Seit 2004 arbeiten Heribert Wolfmayr und Josef Saller – heri&salli – an architektonischen, räumlichen und temporären Konzepten, welche ihr tatsächliches Ziel erst im realisierten, dem Menschen gegenübergestellten Objekt erreichen. Durch sein Gegenüber erhält das Material seinen Sinn und seine Aufgabe. Der Mensch als aktiver Teil wird immer wieder zur Ursache für ein architektonisches Konzept. Es ist das Laster

von Architektur, dass wir versuchen, diese über das Sehen zu begreifen, ihre Materialität jedoch eine Begrifflichkeit beinhaltet, die wir eben nicht sehen, sondern nur verstehen können. Die sichtbaren Oberflächen könnte man als Horizonte beschreiben. Der umbaute Raum ist also nicht die Architektur an sich, sondern eine Ansammlung von architektonischen Horizonten, die eine Grenze bilden, über die wir versuchen den Raum zu definieren. Unsere Intention ist es, den Raum für eine kurze Zeit in den Griff zu bekommen, bevor dieser samt seiner ihm innewohnenden Eigenart wieder aus unserem „Griff“ entschwindet. (heri&salli, 2005) Zur Ausstellung erscheint ein Buch. HAUS DER JUGEND RED BOX Eisentorg. 5, www.redboxmoedling.at Fr., 30. Jänner 2015, 20 Uhr The Bollock Brothers (UK) Support: Nowise Nice Die britische Punk/ New Wave-Band wurde in den frühen 80ern von Jock McDonald im Umfeld der Sex Pistols gegründet. Neues Album: Last Will and Testament Nowise Nice aus Wien und NÖ begeistern ihre Fans seit 1999 mit melodischem Punkrock vom Feinsten. Fr., 14. Februar 2015, 20 Uhr Elektro Guzzi, Support Fucked up Electronic Madness Das Techno-Trio, gefragter Act auf den internationalen Festivalbühnen von Groningen bis Montreal, schafft es grandios, groovigen Maschinensound live mit klassischem Rockinstrumentarium hinzulegen, so dass dem Publikum nur eines bleibt: tanzen, tanzen, tanzen. Eine kleine Sensation, dass das in Mödling passieren darf. Freitag, 13. März 2015, 20 Uhr Never Ending Circle/Crosspact/Kaiser Franz Josef (angefragt)

GRÜNE STADT 01/2015

Die Mödlinger Publikumsmagneten Never Ending Circle wieder in der Box! STADTTHEATER MÖDLING Babenbergerg. 5 Tel. 02236/42999 www.theaterzumfuerchten.at Premiere: 10. Jänner 2015, 19:30 Uhr Café zur Barrikade – Eine Jause mit Revolution Wien 1848 in Liedern, Szenen und Dokumenten von Bruno Max, Inszenierung: Bruno MaxWeitere Termine: 15.-17., 20., 22.-24. 1. 19:30 Uhr, 18. 1. 17 Uhr Freitag, 30. Jänner 2015 ab 21 Uhr Stadttheaterball Premiere: Sa., 14. Feb. 2015, 19:30 Uhr Rain Man von Dan Gordon Die behutsam in die Gegenwart adaptierte Theaterfassung des Kinoerfolgs von 1988. Inszenierung: Doris Harder Weitere Termine: 19.-21., 24., 26.-28.2. 19:30 Uhr, 22.2. 17 Uhr Premiere: Sa., 14. März 2015, 19:30 Uhr Love for Love, Eine lieblose Komödie von William Congreve (1695) Schrille barocke Extravaganz aus der britischen Society von annodazumal mit geistreichen Dialogen. Inszenierung: Peter Gruber Weitere Termine: 19.-21., 24., 26.-28.3. 19:30 Uhr, 22.3. 17 Uhr JAZZFORUM MÖDLING Bühne Mayer, Elisabethstraße 22 www.jazzforum.eu Samstag, 21. Jänner 2015, 20:30Uhr Richard Oesterreicher Quartett feat. Wolfgang Puschnig Das im Dezember abgesagte Konzert findet jetzt endlich statt! Samstag, 7. März 2015, 20:30 Uhr David Helbock Trio Helbocks wilde Pianosounds treffen auf Ukelelenbasslines und Pirkers groovige Drumbeats – drei der renommiertesten Jungstars der österreichischen Jazzszene! David Helbock – p, Raphael Preuschl – bassukelele, Herbert Pirker – dr

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GEMEINDERATSWAHL

D R A H R GE R E H C A M N E N N WA R E T I E W T H E G N GRÜ 5 1 0 2 R E N 2 5 . JÄ N

WWW.DIE-GRUENEN-MOEDLING.AT Impressum: Die Grünen Niederösterreich, Landespartei (Medieninhaber), 3100 St. Pölten, Daniel Gran-Straße 48/1 · Hersteller: Paul Gerin GmbH & Co KG, A-2120 Wolkersdorf, Wienerfeldstraße 9 · Verlagsort: St. Pölten · Herstellungsort: A-2120 Wolkersdorf · Foto: photodreamteam.at

Gedruckt nach der Richtlinie des Österreichischen Umwelt­ zeichens „Schadstoffarme Druckerzeugnisse“ Donau Forum Druck Ges.m.b.H. · UWNr. 785


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