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Ganz ohne Starall端ren Holzbauerin Katharina Lehmann 端ber ihre Arbeit mit Stararchitekt Shigeru Ban. seite s eit e 6

fforschung o r s c hu ng Holz-BetonVerbunddecken sseite eit e 12

ttoP oP Diplomfeier Zimmermann EFZ und Holzbearbeiter EBA s eit e 20 seite

gr o ss gross Mehrgenerationenhaus Giesserei Winterthur s eit e 30 seite

august 1 1.2013 august .2013


Besuchen Sie unseren Zimmermann On Tour! Seit Juni ist Fabian Dubach, ein junger Zimmermann, auf der Tour seines Lebens. Im Rahmen des Förderprojekts von Holzbau Schweiz hat er die Möglichkeit, während sechs Monaten in verschiedenen Betrieben Erfahrungen zu sammeln und diese als Botschafter für den Holzbau der ganzen Schweiz mitzuteilen. Besuchen Sie den Zimmermann On Tour auf Facebook und auf www.lehre-zimmermann.ch


ausgabe 1 .2013

Vor Wor t /inh a l t

Liebe Leserinnen und Leser,

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ba ue n Katharina l ehmann

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Die Firma Blumer-Lehmann steht hinter den Bauten von Shigeru Ban.

Über die Entwicklung und Umsetzung von Buchenholz-BetonHybriddecken. bil d en ho lzklasse

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Erfolgreiche Absolventen und neue Kurse zwischen Theorie und Praxis. l ehrabschluss

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Frisch diplomierte Zimmermänner EFZ und Holzbearbeiter EBA feiern in Bülach.

Arbeitssicherheit beginnt in der Lehre. Die SUVA zeigt wie.

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g iesserei Winterthur

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Klimawandel

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h olz und die Welt Kurz & bündig Marktplatz a genda & interna

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Sechs Monate reist der 22-jährige Zimmermann durch die Schweiz.

Europas grösstes Holzwohnhaus steht in Oberwinterthur.

Die 107. Generalversammlung und der Impulstag Holz: das Programm.

Prof. Dr. Thomas Stocker über die Herausforderung des Jahrhunderts.

Der Einsatz von Holz für enegieeffiziente Gebäudesysteme, vielfältige Tragkonstruktionen und Infrastrukturen ist heute eine der wichtigsten stofflichen Nutzungsformen von Holz. Diese muss jedoch weiterentwickelt und wettbewerbsfähiger werden, damit sich das Holz fortan noch besser gegen fossile Rohstoffe durchsetzen kann. Die ETH Zürich erforscht und entwickelt innovative und neuartige Anwendungen von Laubholz – u. a. von Buchenholz, da es über sehr gute mechanische Materialeigenschaften verfügt. Ich freue mich, dass uns Prof. Andrea Frangi vom ETH-Institut für Baustatik, Konstruktion und Holzbau Einblick in seine Forschungen gibt. Daneben erhalten Sie mit dieser Ausgabe u.a. auch Einblick in das Mehrgenerationenhaus Giesserei in Winterthur und lesen über die Arbeit von Blumer-Lehmann mit dem Stararchitekten Shigeru Ban. Weiter präsentieren wir Ihnen stolz die Diplomanden der Ausbildung Zimmermann EFZ und Holzbearbeiter EBA. Ich wünsche Ihnen viel Lesevergnügen.

Gabriela Schlumpf, Verband Holzbau Schweiz

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Wir h o l z ba ue r

Das Verbandsmagazin von Holzbau Schweiz

ho l z u nd d ie Wel t Silber für die Schweiz Fräsen, fliesen, färben – Bei den WorldSkills Leipzig 2013 traten die besten Handwerker, Facharbeiter und Auszubildenden aus 58 Ländern und Regionen in 43 Berufsdisziplinen gegeneinander an, um die Weltmeister zu küren. Im Medaillenspiegel erreichte die Schweiz hinter Korea den hervorragenden 2. Rang. Schweizer Vertreter bei den Zimmerleuten war Stefan Oppliger, der mit einer grossen Leistung die Silbermedaille geholt hat. Wir gratulieren recht herzlich.

Kistenwald Edelkastanie oder Birne? Wer es weiss, hat gewonnen. Die «Holzkollektion» der Naef Spiele AG enthält 21 Holzarten mit ihrer jeweils typischen Maserung und Farbgebung. So kann man das helle, nahezu ungemaserte Holz der Linde ebenso betatschen wie die zum Teil intensiven Maserungen verschiedenster Nadelhölzer. In einem Booklet finden sich zusätzliche Infos zu den Hölzern. naefspiele.ch

Natur pur Das Gewerbemuseum Winterthur führt am 29. August 2013 ab 18:30 Uhr eine öffentliche Schwerpunktführung zum Thema «Holz – eine geniale Erfindung der Natur» durch. Die vielfältigen Eigenschaften machen aus dem natürlichen Rohstoff (fast) ein Alleskönner. Serge Lunin, Dozent Zürcher Hochschule der Künste ZHdK, schaut sich mit den Besuchern den Werkstoff Holz genauer an und untersucht seine Besonderheiten. gewerbemuseum.ch

Yes, we wood Diese italienischen Uhren ticken zwar schneller, als ein Baum wächst, aber sie sind zu 100 Prozent aus hochwertigem Qualitätsholz gefertigt. Wahlweise aus Zürgelbaum, Ebenholz, Ahorn oder Guajak, haben sie alle ein MiyotaUhrwerk, sind hypoallergen und schadstofffrei. Für jede verkaufte Uhr wird in Kooperation mit der Organisation American Forests ein neuer Baum gepflanzt. wewood.de


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h o l z u n d d ie Wel t

Hüttenzauber Komfortable Entschleunigung war wohl der Gedanke beim Design dieser schicken Hütte namens Cottage. Ein luxuriöser Ort zum Entspannen, zum Meditieren oder einfach zum Zeit-vergehen-zu-Lassen. Umweltfreundlich und in mehreren Varianten produziert, wird das luftige Häuschen vom Möbelunternehmen Kettal mit Sitz in Barcelona angeboten. kettal.es

Wel t -a g en da 13. bis 15. 9. 2013

Wa ld beWegt z ü r ic h Ausstellung im Hauptbahnhof Zürich mit einer Arena aus Holz-

iTree So viel Baum wie möglich, so wenig Design wie nötig, dazu hochwertige Hi-Fi-Komponenten – fertig ist der iTree. KMKG ist ein «Studio für transmediale Architektur und Gestaltung» in der Steiermark, das die besonders individuellen, schönen und teuren iPod-Docks baut. Ein kaum bearbeiteter Baumstamm, in den alles eingebaut wurde, um ihn in eine einzigartige Dockingstation mit Soundsystem für iPod, iPad und iPhone zu ver wandeln. itree.kmkg.org

baumodulen. 30. 9. bis 2. 10. 2013

in t er n a ti o n al c o n f er en c e o n t iMber b r id g es l as Veg as

Weltweiter Austausch zwischen Praktikern, Forschern und Regierungsbehörden zur Welt der Holzbrücke und deren Entwicklung. 8. bis 12. 10. 2013

h o l z Mess e ba s el Die «Holz» ist für die Schweizer Holzbauer, Schreiner und Vertreter aus Handel und Industrie der Branchenevent. 10.10. 2013

en er g ie -a r c h it eKt ur Wien Symposium mit Fachgesprächen und Vorträgen sowie einer Themenausstellung im Architekturzentrum Wien

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Wir h o l z ba ue r

Das Verbandsmagazin von Holzbau Schweiz

H ig h t ec h a u s H o l z f ü r d ie h a l be W Schwer zu sagen, ob man Gossau kennen muss. Wohl eher nicht. Wer auf der Autobahn A1 von Zürich nach St. Gallen unterwegs ist, fährt daran vorbei. Und doch ist Gossau mehr als ein Geheimtipp. Zumindest bei Bauherren, Konstrukteuren und Architekten. Denn hier befindet sich die Firma Blumer-Lehmann, die mit gewagten Holzbauten international Furore macht. TEXT URS THALER


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Katharina Lehmann, junge Chefin eines alten Unternehmens.

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chweizer KMU-Perlen gibt es mehr, als man glaubt. Doch kaum eine verbirgt sich so gut wie die Holzbaufirma BlumerLehmann. In Gossau selber sucht man sie ver­gebens. Wer die Stadt mit rund 17 000 Ein­ wohnern in Richtung Norden verlässt, gelangt rasch ins grüne Umland. Auch hier weit und breit kein Industriegebiet. Lindenhof, Enggetschwil, Albertschwil heis­ sen die Weiler und Höfe. Satte grüne Wiesen, blühende Obstbäume und nur wenig Verkehr auf der ruhigen Landstrasse. Doch dann tauchen hinter einer Anhöhe unverhofft zwei Silotürme auf. Gleich daneben erkennt der Besucher weitere Gebäude, darunter einige lang gestreckte Werkhallen. Beim Näherkommen dann unverkennbarer Sägereilärm und der kräftige Geruch von frisch zugeschnittenem Holz. Der Betrieb, der sich in einer Senke versteckt, ist mit einer Fläche von 6,5 Hektaren grös­ ser und weitläufiger, als man denkt. Mehrere Erweiterungsbauten sind hier in den letzten Jahren entstanden. Neue Maschinen und neue Technologien haben Einzug gehalten. Keine Frage: Das Unternehmen läuft, in den Büros tüfteln Konstrukteure an ihren Plänen, in den Hallen wird gesägt, geschnitten, geformt, geleimt, gedreht. G rossartige F reiform-Projekte

Über die Grenzen der Schweiz hinaus ist das Unternehmen vor allem mit jenen Holzbauten bekannt geworden, die in Freiform-Technik erstellt worden sind. Katharina Lehmann ist die Verwaltungsratspräsidentin der Firma. Es ist offen-

sichtlich, dass die jugendlich wirkende Chefin von den freien Formen im Holzbau fasziniert ist. Und es ist kaum ein Zufall, dass im Gespräch rasch der Name des japanischen Stararchitekten Shigeru Ban fällt. Mit ihm haben die Gossauer schon mehrmals zusammengearbeitet. «Unter den Architekten ist Shigeru Ban derzeit wohl jener Architekt, der den Werkstoff Holz am besten versteht», sagt Katharina Lehmann. «Er weiss, dass der Werkstoff Holz für eine Architektur, die mit Freiformen arbeiten will, besser geeignet ist als alles andere.» Voraussetzung sind dabei allerdings Konstrukteure, Ingenieure und Holzbauer, die in der Lage sind, die anspruchsvollen Entwürfe der Architekten handwerklichtechnisch umzusetzen. Als Shigeru Ban beispielsweise 2009 in Südkorea das Golfclubhaus Nine Bridges plante, fand er dort im ganzen Land keinen Holzbauer, der die technisch schwierige Konstruktion meistern konnte. Das Unvermögen der einen wurde zur Chance der andern. Und so kamen die Gossauer ins Spiel, die auf dem Feld der Freiformen zusammen mit einigen wenigen europäischen Holzbauern zur Spitzen­liga zählen. Katharina Lehmann erinnert sich noch gut an das verrückte Projekt in Südkorea: «Nine Bridges war unglaublich anspruchsvoll. Es warf alle unsere Grundsätze in Bezug auf die Risiken über Bord. Das Umfeld war komplex, technisch forderte uns das Projekt bis an die äussersten Grenzen des Machbaren und dann kam

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