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5 / Oktober 2012  www.eco-life.ch

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ecolife

bewusst schön leben

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CHF 6.50

Das Schweizer Magazin für Nachhaltigkeit

Wenn Enzo kocht, schmelzen Käse und die Gourmetherzen Lokale Perlen aus dem Tessin und den Alpen im Berner Oberland Wohlriechendes Geschäft: Hinter den Kulissen der NaturkosmetikIndustrie

Guter Deal Bruno Muff verkaufte seine Firma an Google – und wurde Biobauer


Ein Teil von

Bestes vom Schweizer Bauernhof.

Tun Sie sich und der Natur atur etwas Gutes. Mit den Produkten von TerraSuisse isse geniessen Sie den natürlichen ürlichen Geschmack aus nachhaltiger altiger Landwirtschaft und unterstützen gleichzeitig g über 12 000 Schweizer Bauernhöfe und all ihre Bewohner. www.migros.ch/terrasuisse


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Editorial

«ecoLife» zeigt seine fotogenen Seiten: Halten Sie hier mal die Kamera drauf!

Die Chance packen Am Stadtrand von Langenthal im Berner Mittelland stehen die Fabrikhallen der Güdel AG. Mein Vater hat dort gearbeitet. Ich erinnere mich gut an den Geruch von Metall und Maschinenöl. Und an den Automaten, wo mein Vater für mich ab und zu einen Jeton einwarf für einen heissen Kakao. Damals entwickelte sich aus dem kleinen Handwerkerbetrieb gerade ein ernsthaftes KMU mit dem Ruf einer innovativen Werkstatt. Das ist mehr als zwanzig Jahre her. Mein Vater ist schon länger in Pension. Doch gerade vor ein paar Tagen stolperte ich zufällig wieder über die Güdel AG. Das ist jetzt ein globales Hightech-Unternehmen – eines, das die Chancen erkannt hat, welche die Green Economy der Wirtschaft bietet. So hat Güdel eine von Roboter gesteuerte, vollautomatische Batteriewechselstation für Elektroautos entwickelt. Sie sieht aus wie eine Autowaschanlage. Man fährt mit dem Fahrzeug rein. Roboter eins dockt das Auto an der richtigen Stelle an. Der zweite Roboterarm löst die leere Batterie aus dem Unterboden, tauscht sie gegen eine volle aus und transferiert erstere in ein Speicherteil in der Station, wo sie neu aufgeladen wird. Fertig. In Dänemark und Israel sind bereits siebzig solcher Anlagen in Betrieb. Eine tolle Story. Und es gibt noch mehr Unternehmen wie Güdel, welche die Chancen nachhaltiger Geschäftsideen erkennen. Einige davon finden Sie in diesem Heft.

Coverfoto: Tom Baumann, Editorial: mamo.ch

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Reto Wüthrich, Chefredaktor «ecoLife»

Hier können Sie für nur 22.50 Franken pro Jahr ein «ecoLife»Abo kaufen.

Im App Store von Apple finden Sie die digitale «ecoLife»Ausgabe.

Möchten Sie im «ecoLife» inse­rieren? Hier gehts zu den Media­daten.

Täglich frische News gibts auf der «ecoLife»-Website.


4  ECOLIFE 5 /12 Inhalt

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Schlaf zu! gewinnen Seite 25 08 Duftes Business

Börlind und Dr. Hauschka gehören zu den Pionieren und heutigen Grössen im Natur­ kosmetikgeschäft. Wie läufts so?

36 Vielfalt erhalten

24 Holzsammler

16 Edles Gewächs

Tessin und Marroni – das passt. Doch die Edelkastanie aus heimischer Ernte gerät zu­sehends in Vergessenheit. Das ist schade.

26 Gar nicht muff

18 Wenn Enzo kocht

Und wenn wir schon im Tessin sind: Besuch im Ristorante da Enzo. Mit etwas Magnesium an den Händen vom Kletter­spass.

Wie ein italienisches Unternehmen aus selber gesammeltem Altholz ganz neue und erst noch ganz schöne Möbel produziert. Eines Tages rief Google an und wollte sein Unternehmen kaufen. Bruno Muff sagte zu. Und wurde zu einem erfolg­reichen Biobauer.

33 Frische Bergluft

An der guten Bergluft gedeihen hervorragende Rohstoffe für feine Speisen, leckere Gewürze oder kleine Kühe aus Holz.

Die Biodiversität gerät unter Druck. Es lohnt sich, zwischendurch darauf hinzuweisen. Die Umwelt Arena tut es.

38 Gute Stäbchen

Mit Holzpellets zu heizen, ist eine durchwegs feine Sache.

40 Birspark-Knipser

Wer hat den Fotowettbewerb von «ecoLife» gewonnen?

42 Power-Steinbruch

Hoch über dem Walensee soll eine riesige Solaranlage entstehen.

Rubriken

06 ecoTicker 46 Persönlich 46 Impressum


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B

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Weitsichtig anlegen. Unser Nachhaltigkeitsindikator hilft Ihnen dabei.

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Nachhaltigkeit sollte keine Vertrauensfrage sein. Deshalb haben wir als Branchenneuheit den Nachhaltigkeitsindikator entwickelt: Er schafft Transparenz bez端glich der Nachhaltigkeit von rund 500 Aktien- & Obligationenfonds des Fondsanlageuniversums der Z端rcher Kantonalbank. Damit Sie genau wissen, in was Sie investieren.


6  ECOLIFE 5 /12 ecoTicker

Ein Model für Biokosma Das Schweizer Model Jenny Bachmann ist das neue Gesicht der Naturkosmetikmarke Biokosma. «Unsere Marke ist der Inbegriff für moderne Schweizer Naturkosmetik mit Tradition», erklärt Geschäftsführer Jürg Frommlet. Bachmann soll nun zusätzlich für Swissness sorgen. Biokosma wurde 1935 in Zürich gegründet. Entwickelt und produziert wird bis heute ausschliesslich in der Schweiz und mit Wirkstoffen von Pflanzen aus der Schweiz, die aus kontrolliert biologischem Anbau stammen. www.biokosma.ch

Fair umgarnt

Aus gutem Holz geschnitzt

«Wer Mode trägt, kann auch Ver­antwortung tragen.» Diese Forderung erhebt der Biobaumwollproduzent Remei. Er ist Zulieferer des Bergsportspezialisten Mammut. Zahlreiche Produkte aus Biobaumwolle bestimmen etwa die aktuelle Kletterkollektion mit T-Shirts, Jacken und Hosen. In der Freizeit, beim Bouldern oder beim Klettern sind die angenehmen Teile ideale Begleiter. Remei ist seit über zwanzig Jahren spezialisiert auf den Anbau von Biobaumwolle. Die Firmengrundsätze beinhalten unter anderem eine Abnahmegarantie und die Zahlung einer zusätzlichen Bioprämie (bis zu 15 Prozent) an die mittlerweile über 11 000 Kleinbauern in Indien und Tansania, die mit Remei zusammenarbeiten. www.remei.ch

Digitaltechnik mit Holz, was für eine Kombination! Die Holzuhren von WeWood verbinden den angesagten Streetstyle mit Nachhaltigkeit. Das italienische Label schafft es, Uhrengehäuse und -bänder aus Holz herzustellen, die gut aussehen. Für jede verkaufte Holzuhr pflanzt WeWood gemeinsam mit der Organisation American Forests einen neuen Baum. WeWood-Uhren bestehen zu hundert Prozent aus natürlichem Holz, sind allergiefrei und ohne jegliche chemische Gifte, haben ein Miyota-Uhrwerk und die üblichen Uhrenfunktionen. Sie kosten 129 Franken. Erhältlich bei rrrevolve.ch.

Raus aus dem Büro Alte ausrangierte Aktenordner werden dank der Taschenkollektion ad:acta zu trendigen Modeaccessoires. Die Kollektion besteht aus neun Modellen in unterschiedlichen Farben, Grössen und Ausführungen, die in Handarbeit und mit der Unterstützung moderner Maschinen in Deutschland hergestellt werden. Unter dem eigenen Qualitätssiegel «g'näht in Bayern» wird jeder Ordner sorgfältig ausgewählt, gegen Wind und Wetter imprägniert und mit echtem Leder vernäht. Durch das Originaletikett auf dem Ordnerrücken und der wechselnden Marmorierung des Ordners ist jede Tasche ein Unikat. www.adacta-original.de


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Frisches für einen Schnägg Frisch, schnell, günstig und fein: Diese Eigenschaften hat sich Schnägg auf die Fahne geschrieben. An mobilen Verkaufsständen bietet der neue Imbiss frische Salatkombinationen, Sandwiches, Suppen, Dips und Fruchtmischungen für jeweils nur fünf Franken – also für einen Schnägg. Alle Produkte werden tagesfrisch hergestellt und frühmorgens von der Firma kellermann.ch aus Ellikon a. d. Thur an die fünf Verkaufstandorte in Zürich gebracht: Bahnhof Stadelhofen, Bahnhof Enge, Bahnhof Oerlikon, ETH Hönggerberg und ETH Polyterrasse. www.schnägg.ch

Im urbanen Zoo Die Stadt bietet mit ihren Pärken, Friedhöfen oder Sportanlagen vielen Tieren einen dynamischen Lebensraum. Mit dem neuen Buch «Stadtfauna: 600 Tierarten unserer Städte» kann jeder seine Heimat aus einem neuen Blickwinkel betrachten. Von Weichtieren und Krebstieren über Amphibien und Insekten bis hin zu Vögeln und Säugetieren stellt das Buch 600 Tierarten vor, die die Städte Mitteleuropas bewohnen. Sachkundig porträtieren die Autoren den Artenreichtum der Stadt. Die informativen Texte und beeindruckenden Bilder bieten eine erfrischende Inspiration für alle, die eine Entdeckungsreise zu den heimlichen Mitbewohnern unserer Städte unternehmen möchten. Stefan Ineichen und Max Ruckstuhl (Hrsg.): Stadtfauna. 600 Tierarten unserer Städte. Hauptverlag, 436 Seiten,

Chic ist chic Wer den Sommer verlängern will, findet bei Savannah Chic die passenden Accessoires. Der bunte Arm- und Halsschmuck ist aus Kikoys und Metall gefertigt. Kikoys sind gewobene Tücher aus feinster ostafri­kanischer Baumwolle, aber auch ein Stück ostafrikanische Kultur. Schon vor Jahrhunderten wickelten sich Fischer und Gewürzhändler die Kikoy-Tücher um die Hüften und befuhren mit ihren Segelbooten die Handelsrouten quer über den Indischen Ozean. Hinter Savannah Chic stehen die Kenianerin Shruti Patel und ihre Mutter Charu. Alle Schmuckstücke sind «hand made» in Kenia. Das FairtradeLabel hilft, die Lebensumstände benachteiligter Menschen zu verbessern. www.savannah-chic.com

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Alpiner Kaugenuss Die Verpackung ist schon mal reizvoll. Aber auch der Inhalt kann sich sehen lassen. Oder besser: schmecken lassen. Das Kaugummi-Sortiment der Marke Alprausch umfasst Streifen und Dragées in den vier Geschmacksrichtungen Peppermint, Spearmint, Red Fruits und Lemon Mint. Der Geschmack auf der Basis einer speziell entwickelten 20-Kräuter-Mischung und die angenehm weiche Konsistenz machen Alprausch-Kaugummi zu einem fast schon sinnlichen Produkt. Man kann ohne schlechtes Gewissen naschen, denn alle Produkte sind zuckerfrei und zahnschonend. www.alprausch-sweets.ch

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Tüfteln mit


Linke und rechte SeiteWALA Heilmittel GmbH

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Naturkosmetik wurde lange in die gleiche Schublade gesteckt wie Wollpullis, Hippiröckchen und Birkenschuhe. Diese Zeiten sind vorbei. Heute sind Cremes und Tuben auf natürlicher Basis gefragter denn je – auch bei Stars. Ein Blick hinter die Kulissen. Sarah Forrer

t der Natur


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Die Pionierin.  Dort liegt der Hauptsitz von Börlind. Idyllisch im grünen Wald eingebettet steht das moderne weisse Gebäude. Die Eingangshalle ist hell. In der Mitte blubbert ein kleiner Brunnen mit quell­ eigenem Wasser. Zwei kleine Bäume ragen gegen die hohe Glasdecke. An der Wand hängen zwei grosse, golden eingerahmte Gemälde. Eines zeigt eine ältere Frau mit einer Haut – wie könnte es anders sein – eines frischen Pfirsichs. Die heute 92-jährige Annemarie Lindner ist mehr als nur die Mitgründerin des Unter­ nehmens: «Sie ist die Pionierin der Naturkosmetik», betont Thomas Mendes, Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Aufgewachsen im Osten Deutschlands machte Lindner ihre ersten Naturprodukte bereits während der Nachkriegszeit. Als ihr die Sozialisten Ende der Fünfzigerjahre das florierende Geschäft enteignen wollten, flüchtete sie mit ihrem Mann in den Süden Deutschlands. Zusammen bauten sie die Firma neu auf. Ihr Leitgedanke: «Was ich nicht essen kann, gebe ich mir nicht ins Gesicht.» Seit 1978 führt ihr Sohn Michael den Betrieb. Die Grundsätze sind dieselben geblieben: keine Tierversuche, keine Chemie, möglichst bio und nachhaltig. Und Börlind fährt gut damit: Die Firma zählt heute 200 Mitarbeitende und schreibt zweistellige Wachstumsraten. Aber auch im Schwarzwald lässt sich die Zeit nicht anhalten. Börlind muss sich gegen die zunehmende Konkurrenz wappnen. Die Strategie: «Eine wirkungsvolle Premiummarke, die grünen

Glamour versprüht», so Mendes. Ein Blick auf die Produktepalette unterstreicht die Worte. Der neueste Coup: Die Trüffelcreme NatuRoyale Biolifting. «Da stand am Anfang die Frage: Wie verbindet man Natur mit Luxus?», erinnert sich Bücherl. Marketing, Vertrieb und Produkteentwickler diskutierten gemeinsam. Danach ging es ans Experimentieren – bis das Endprodukt stand. Heute wird die Creme, wie alle Produkte von Börlind, in Calw hergestellt, verpackt und in die Welt verschickt. Über dreissig Länder beliefert die Traditionsmarke. Hauptmarkt ist Deutsch­ land. Doch auch Russland wird immer wichtiger. Lukrativer Markt.  Und die Schweiz? In den letzten Jahren verzeichneten Naturkosmetikhersteller hierzulande zweistellige Wachstumsraten. Einzig im letzten Jahr zeigten sich wegen des starken Frankens und der Krise die ersten Bremsspuren. Dennoch ist Roger Bachmann von Bio­partner, dem grössten Schweizer Vertrieb von Biopro­dukten, überzeugt: «Es besteht eindeutig ein Trend hin zu Naturkosmetik. Die Konsumenten kaufen bewusster und nachhaltiger ein.» Genaue Zahlen gibt es zwar aufgrund verschiedener Definitionen der Natur­kosmetik nicht, doch Bachmann schätzt, dass heute hundert Millionen Franken mit Naturkosmetik umgesetzt werden. Das sind rund drei Prozent des Gesamtkosmetikmarktes. Der Branchenprimus sei ganz klar Weleda. Danach folgten Marken wie Dr. Hauschka und Biokosma. Auch herkömmliche Firmen wie Nivea und L’Oréal setzen vermehrt auf Naturprodukte, die Migros hat Eigenmarken im Angebot. Bachmann beobachtet diese Entwicklung ­jedoch skeptisch: «Es stellt sich die Frage, wann ist Naturkosmetik wirklich Naturkosmetik?» Gegen den Strom.  Um diese Frage kümmert man sich bei Dr. Hauschka wenig: «Wir gehen unseren eigenen Weg», sagt Andrea Robert Odermatt, Leiter der Tochterfirma in der Schweiz, selbstbewusst. Das darf er auch sein, gilt Firmengründer Rudolf Hauschka WALA Heilmittel GmbH

«Jeder, der Spass am Rühren und am Experimentieren hat, ist bei uns richtig.» Das sagt nicht etwa Jamie Oliver, der für seine Restaurants einen Koch sucht. Nein. So beschreibt Barbara Bücherl ihren Beruf. Die 36-Jährige ist eine von fünf Mitarbeitenden, die für das deutsche Naturkosmetikunternehmen Börlind Produkte entwickelt. Konzentriert rührt sie in einem kleinen Schälchen mit einer weissen Salbe herum. Gibt noch etwas Jojobaöl hinzu. Und lässt sie dann ruhen. Tausende solche kleinen Muster hat sie bei der Firma schon angerührt. Nur ein Bruchteil davon führte zu einem brauchbaren Ergebnis. «Bei Naturkosmetik gilt es, geduldig und hartnäckig zu forschen. Das braucht Zeit. Dabei kommt uns natürlich die fast 60-jährige Erfahrung zugute», betont Bücherl. Das Schwierigste sei, ohne chemische Zusätze eine lang haltbare Substanz zu produzieren, die nicht ranzig wird. Sich nicht scheidet. Experimentiert wird mit allem, was die Natur zu bieten hat: Bienenwachs, Jojobaöl, Rosenblätter, Lilien oder Sechuanpfeffer. Die Rohstoffunternehmen liefern von überall aus der Welt in die hinterste Ecke des Schwarzwalds.


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Was ist Naturkosmetik? Naturkosmetik ist kein geschützter Begriff. Jeder, der will, darf damit werben – auch wenn nur ein Bruchteil des Inhalts auf natürlicher Basis hergestellt wurde. Grundsätzlich sollte Naturkosmetik keine synthetischen Chemikalien wie Silikon oder Lösungsmittel enthalten. Wenn ein Grossteil der Rohstoffe aus biologischem Anbau stammt, kann man von biologischer Naturkosmetik sprechen. Labels bieten eine gewisse Orientierungshilfe. Allerdings gibt es in Europa viele Labels mit unterschiedlichen Anforderungen. Bekannt sind etwa das deutsche BDIH, das französische Ecocert oder Natrue, welches international zur Anwendung kommen soll. (sf)

doch als Pionier der Naturheilkunde. Er entwickelte Anfang der Dreissigerjahre nach der Lehre der Anthropo­ sophie ein eigenes Verfahren, wie aus Pflanzen wertvolle Essenzen gewonnen werden können. Die Produkte werden noch heute in Eckwälden, einem idyllischen Fleck auf der Schwäbischen Alb, her­gestellt. Umgeben von grünen Wäldern liegt ein 45 Hektaren gros­ ser Garten mit über 150 verschiedenen Pflanzen. Der Anbau und die Pflege erfolgen nach eigenen Regeln. Der Mond bestimmt das Ansäen. Die Bienen aus dem eigenen Bienenstock übernehmen das Befruchten. Und der Sonnenstand bestimmt den Erntezeitpunkt. Schnecken werden weder vergiftet noch zerschnitten, sondern jeden Morgen eingesammelt und in den naheliegenden Wald geworfen – von wo sie den Weg zurück ins Paradies sicher wieder finden. Diesen Aufwand nimmt man in Kauf: «Der Rhythmus der Natur bestimmt die Arbeit», sagt Odermatt. Und die Pro-

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duktepalette. Als die EU die Filterregeln bei Sonnencremes verschärfte und diese ohne chemische Zusätze nicht mehr herstellbar waren, kippte Dr. Hauschka das Produkt aus dem Sortiment. «Wir versetzen unsere Grenzen nicht, nur damit ein Produkt entwickelt werden kann», erklärt Odermatt. Auch bei den Nachtcremes schwimmt Dr. Hauschka gegen den Strom. Anders als die meisten Hersteller gibt es diese nur fett- und ölfrei. «Wer seinen Talgdrüsen immer die Arbeit abnimmt, der erzieht sie zur Faulheit», erklärt Odermatt. Weniger sei mehr. Beliebter Sonderling.  Diese Eigenwilligkeit scheint beson­

ders bei den Promis anzukommen: Während andere Marken viel Geld für Marketingkampagnen mit Stars ausgeben, werben sie für Dr. Hauschka gar gratis. Odermatt erzählt von einer Anekdote mit Julia Roberts. Beim Dreh zu «Erin Brockovich» war die Haut der US-Schauspielerin

irritiert. Eine Visagistin brachte der heute 45-Jährigen eine Creme von Dr. Hauschka – die Haut war begeistert und Roberts auch. Für die Medien ein schönes Geschich­t­chen und für die Firma ein Segen. «Das sind natürlich schöne Steilpässe für uns», sagt Odermatt lachend. Auch Madonna oder das Schweizer Topmodel Nadine Strittmatter outeten sich schon als Hauschka-Fans. Odermatt bleibt trotz des Hypes realistisch: «Allein von der Produktion her sind uns Grenzen gesetzt.» Als Beispiel nennt er den Klassiker, die Rosencreme. Ein Strauss Rosen oder tausend Blätter, nach Demeter-Richtlinien auf­ gezogen, braucht es für eine einzige Tube. «Wir können nicht einfach mal das Doppelte liefern. Das geht schlichtwegs nicht», sagt Odermatt. Entscheidend für die Zukunft sei deshalb viel mehr, den Platz als beliebter Sonderling auf dem Markt zu halten und sanft auszubauen – ganz nach dem Rhythmus der Natur.

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Süden in der Stube Hart wie Eiche, resistent wie Tropenholz: Kastanie ist ein edler Rohstoff. Trotzdem wird die Kastanie nur an wenigen Orten kultiviert – zum Beispiel in Mergoscia, hoch über dem Verzascatal. David Coulin


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Auf Spurensuche: In diesem wunderbaren Gelände hat die Edelkastanie mystische Geschichte geschrieben.

David Palmer (iStock), Thierry Hennet (Gettyimages)

Weg, der teilweise in den steilen Abhang hin­ eingesprengt werden musste und nun mit offensichtlich grossem Aufwand unterhalten wird. Wer genau hinsieht, erkennt am Abhang spektakulär angelegte Trockenmauern mit einzelnen Kastanienbäumen. Von den Römern in unser Land gebracht, dienten ihre Früchte Tausenden Tessiner Bergbauernfamilien als Nahrungsgrundlage. So lange sie gehegt wur­ den. Denn konkurrenzfähig sind sie nicht. Auf sich allein gestellt, werden sie von den ein­ heimischen Buchen, Linden oder Vogelbeerbäumen innert Jahren überwachsen, in den Schatten gestellt – und verdursten. Wie hier.

Wer das Schicksal der Kastanie begreifen will, steigt bei der Abzweigung Corippo kurz vor Lavertezzo aus dem VerzascaPostauto. Bald schon findet man sich staunend in einem Tessiner Bergbauerndorf von fast musealer Strahlkraft wieder. Alles scheint in diesem heimatgeschützten Weiler stehen geblieben zu sein. Nur die Kirchturmuhr tickt vor sich hin und vergrössert mit jeder Sekunde die schmerzhafte Kluft zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Vergangenheit: Das war die Hanfproduktion, aber auch die kleine, noch gut erhaltene Mühle unterhalb des Fleckens. Hier wurde also einmal Korn oder Mais gemahlen. Man schaut die unwirtlichen Flanken hoch und fragt sich: Welcher Mais und von wo? Oder wurden hier Kastanien zu Mehl verarbeitet? Dann folgt man einem

Erschöpfter Sensenmann.  Man fragt sich: Wann werden Kastanienbäume wieder eine Chance bekommen? Wann wird man im Oktober wieder die Marroni im Dörrhäuschen über dem Mottfeuer trocknen und zur «festa delle castagnie» die Banda aufspielen lassen? Hier wohl nicht mehr. Dafür weiter vorne, über dem Ferienhäuserdorf Mergoscia. Mit Geldern von Bund und Stiftungen, im Auftrag von Pro Mergoscia und unter Mitarbeit unzähliger Freiwilliger hat der Forstwart Urs Nüesch hier eine kleine Kastanienselva rekultiviert. Stolz zeigt er die stattlichen Bäume auf wieder in Stand gestellten Geländeterrassen. Sie haben Namen wie Jimi Hendrix, und in einen Baum ist das Blatt einer Sägesse eingewachsen. Vor dem inneren Auge kommen Bilder hoch – Bilder eines Bergbauern, wie er vor vielleicht siebzig Jahren mit Trauer im zerfurchten Gesicht, erschöpft und entmutigt die Sense an jenen Baum anlehnte, die Selva ohne noch einmal zurückzuschauen verliess – und auswanderte. Die Renaissance.  Auch heute ist mit den Marroni kein Geschäft zu machen. Die Marktpreise sind im Keller, vielleicht anderthalb Franken bekommt man für ein Kilo geerntete Edelkastanien. Keine Chance, im hügeligen Tessin gegen die Konkurrenz der Kastanienplantagen in Italien oder in China zu bestehen. «Aber das Holz», Urs Nüesch sagt es mit fast verschwörerischem Unterton, «das Holz …» Er führt einen hinauf zu einer Lichtung, in der eine Ansammlung von Holzbüscheln wuchert. Bei näherem

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16  ECOLIFE 5 /12 Edelkastanien kann man über dem Feuer rösten. Oder zu goldbraunen Parkettböden verarbeiten.

Ticinoro: grünes Gold Parkettböden aus Tessiner Edelkastanie erleben eine Renaissance. Das verdankt das Multitalent aus der Südschweiz vor allem seiner lebendigen Optik und seiner hervorragenden Stabilität – und Ticinoro. Seit dreissig Jahren setzt das Unternehmen ganz auf Schweizer Produktion. Dies, obwohl maximal zehn Prozent des Kastanien-Schlagholzes die erforderliche Qualität aufweisen. Beim Aufsägen der unterschiedlich grossen Stämme und Bretter wird zudem jeder Schnitt individuell von Auge festgelegt und von Hand ausgeführt. Dies führt zum einzigartig lebendigen Erscheinungsbild der verschiedenen Parkettböden, die Innenräumen viel Eleganz verleihen. www.ticinoro.ch

Hinschauen erkennt man Kastanienstrünke, aus denen kreisförmig angeordnet junge Kastanienruten spriessen. «Das sind Stockausschläge», sagt Urs Nüesch. Pfeilgerade schiessen die Triebe in die Höhe – Kastanien wachsen schnell – «und in zwanzig Jahren haben wir hier erstklassiges, ideal verwertbares Kastanienholz». Sicher – billig wird auch dieses nicht sein, aber das spielt keine Rolle. Denn das Holz der Edelkastanie ist ein Geheimtipp und erlebt eine eigentliche Renaissance. In der Segheria alla Coletta im Vergeletto­tal wird sie verarbeitet, rundum nachhaltig zu gold­braunen Parkettböden, zu Parkbänken, zu Häuserfassaden. Denn die Holzbeschaffenheit ist phänomenal. Nicht nur ist es unempfindlich gegen Pilzbefall und Fäulnis. Auch hält es unbehandelt allen Wettereinflüssen stand und bleibt so über Jahrzehnte intakt.Optisch ist das Holz «sehr lebendig und trotzdem sehr regelmässig gemasert», sagt Nüesch. Und: «Zum Bearbeiten ist die Kastanie recht weich und gutmütig – hart wird sie erst nach einer gewissen


«Wenn schlafen zum Erlebnis wird » Das Bett, das Ihnen Energie und Lebens­ freude schenkt – Nacht für Nacht.

Zeit.» Der einzige Makel ist, dass sich im Kastanienholz Risse bilden können und die natürliche Gerbsäure austreten kann. Wer damit leben kann, wird reichlich belohnt mit dem typischen Geruch des Kastanienholzes nach verdichteter Sonne. Darin liegt das eigentliche Geheimnis des Holzes: Wohin seine Reise auch geht – der Süden reist mit.

Natürlich gebettet, in ein wohligstützendes Nest aus gesunden Naturmaterialien, fällt es leicht loszulassen und Körper und Geist zu regenerieren. Erholsamer Schlaf ist der Schlüssel für Gesundheit und Leistungsfähigkeit!

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Pharic Crawford (Gettyimages), ticinoro

der auf Exklusiv: doirektem 3 Marroni-Wandertipps Weg: auf www.eco-life.ch So schläft man.

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18  ECOLIFE 5 /12 Wer bei Sergio und seiner Mutter Josi Andreatta einkehrt, hat auch ein bisschen das Paradies auf Erden kennengelernt.

Garten


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der Inspiration Im Ristorante da Enzo treffen sich Kunst und Natur mit feiner Kulinarik. Und auf dem Teller schmilzt vielleicht eine Köstlichkeit aus der Kleinkäserei im Maggiatal. Text: David Coulin, Fotos: Marcus Gyger

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Ehrlich und unverfälscht.  Nicht nur Kunstschaf-

Schon der Aufstieg zum Grotto der Familie Andreatta ist ein Erlebnis. Eine Pergola umsäumt den Torbogen. Warme Granitstufen führen an Palmen vorbei zu einer grossen Steinterrasse. Dort wiegen sich zwei grosse, schattenspendende Lindenbäume in einer angenehmen Brise. Der Weg zum Restaurant verläuft nicht direkt, sondern nach allen Regeln von Feng Shui in leichten Biegungen. Draussen und drinnen im Restaurant sorgt jede Menge Kunst für inspirierende Akzente: Auf der Galerie sitzen erdfarbene Menschenfiguren von Christine Wendt in ver­schiedenen Posen. Hinter einem leichten Gartentisch wacht eine flächige Keramikskulptur des einheimischen Künstlers Fabiano Bevilacqua. Auf grossen Trans­pa­ren­ ten ist Film- und Kunstgeschichte präsent: Charlie Chaplin steht draussen vor einer der kleinen Felskavernen, in denen gerade ein Gästetisch Platz findet. Innen in der lichtdurchfluteten Gaststube nagt Pablo Picasso übergross an einem SolfischSkelett.

fende finden den Weg zu Enzo. Viele Gäste kennen ihn noch von der Zeit, als er und seine Frau Josi bei Zermatt eine Skihütte führten. Und er kennt sie. Er weiss, dass sie eher leichte, frische Kost bevorzugen. Entsprechend ehr­lich und unverfälscht kommt daher, was der junge Küchenchef Andrea Cingari aus der Küche zaubert. Fast unmerklich vergeht das Zander-Carpaccio aus dem Lago Maggiore auf der Zunge, sämig schmelzen die Brüggli-Forellen auf Tartar und Avocado dahin. «Uns sind gute Produkte wichtiger als die Show auf dem Teller», sagt Andrea Cingari. Der Formaggio Tipo Taleggio zum Beispiel, der in die hausgemachten Cappelletti eingelegt ist, er kommt aus dem Dorf Maggia. Dort betreibt Maurizio Lorenzetti eine Biospezialitätenkäserei. Für eine ausgesuchte Kundschaft – darunter sternenbekränzte Hotels aus der ganzen Schweiz – steht er mehrmals wöchentlich in seiner Kleinkäserei und lässt alte, originale Käserezepte aufleben, die er selber rekonstruiert hat. «Mit dem Käse ist es wie mit dem Wein», sagt Maurizio Loren­zetti, der auch Sommelier ist. «Der Rohstoff ist eng mit der Scholle verbunden, und bei der Produktion ist immer auch etwas Alchemie dabei.»

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Hier gehts zsuivmExklusives E xklu t : «ecoLife»-Rezept p R e ze da Enzo* Zandercarpaccio und Brüggli-Forellentatar nach mediterraner Art �

Cappelletti an Taleggio-Käse aus Maggia mit schwarzen Trüffeln �

Kalbsrücken vom Lucomagno mit Saisongemüse und Bratkartoffeln �

Tiramisù agli amaretti di Verscio

Mit dem Fels per Du Wenn man vom Ristorante da Enzo (siehe Haupttext) ostwärts über den Eingang des Maggiatales hinüberschaut, sieht man direkt in die Alhambra hinein. Die Alhambra, das ist ein Kletterklassiker, ein Tag Handarbeit im fünften und sechsten Schwierigkeitsgrad. Zuerst unten die bauchige Granitplatte, dann der Übergang in viel zu viele Seillängen einer steilen Rippe. Entweder stemmt man sich hier mit erlahmender Armkraft hoch, oder man tut es mit Eleganz aus den Füssen heraus. Um das zu lernen, beginnt man gescheiter mit etwas einfacheren Routen – und derer gibt es ganz viele im Klettergarten gleich hinter dem Ristorante. Wer es animierend findet, nicht ganz alleine zu sein und sich dafür mit Gleichgesinnten beim Warten oder Sichern austauschen zu können, ist hier am richtigen Ort. Erfolgserlebnisse sind vorprogrammiert. Für Einsteiger ideal ist es, als Teilnehmende von geführten Kletterkursen hierherzukommen. Dann ist auch die Übernachtung organisiert, und fürs Essen wissen wir jetzt ja, wohin gehen. Für Kletterkurse in Ponte Brolla gibt es mehrere Anbieter, z. B. die Alpin-und Kletterschule Berg und Tal (www. bergundtal.ch) oder die Alpinschule Tödi (www. bergschule.ch).

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Maurizio Lorenzetti betreibt in Maggia eine Biospezialitätenkäserei. Nicht nur Enzo schwört auf diesen Käse.

Genau das inspiriert ihn, durch ihn den Käse und durch den Käse die Gäste da Enzo. Das Gaumen­erlebnis findet so zu einer Einheit mit der künstlerischen Umgebung, in

in der getafelt wird. Beides ist präsent, aber nicht aufdringlich, so dass Raum bleibt für eigene Gedanken, gute Tischgespräche und ein inniges Wohlgefühl. Künstlererde.  Das Tischgespräch könnte sich um die

Kunst drehen. Vielleicht. «Die Gegend zwischen Ponte Brolla und Intragna ist Künstlererde», sagt der Bildhauer Fabiano Bevilacqua. Tatsächlich: Die Dichte an Künstlern, die hier wohnen oder arbeiten, ist enorm. Ein wichtiger Anziehungspunkt ist dabei die Scuola und das Teatro Dimitri in Verscio. Auch wenn auf Plakaten und im haus­ eigenen Museo Comico vor allem Dimitri selbst präsent ist – längst haben seine Schülerinnen und Schüler und die eigenen Kinder die Initiative ergriffen, probieren, entwickeln und beleben diesen Ort der Kreativität. Über allem liegt die Aura der Offenheit, der Sorgsamkeit, aber auch die kraftvolle Dynamik, die von Dimitri selbst ausgeht.

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Nur von Dimitri? Nicht ganz. Denn wer dieses Gefühl mitnimmt und den Weg von Verscio hinaufgeht zur Kapelle Sant’Anna, der merkt: Auch die Umgebung trägt diese Ambiance mit. Je höher man steigt, desto mehr öffnet sich die ganze Tallandschaft vom weiten, belebten Maggiadelta mit dem berühmten Monte Verità bis zum fünfundsechzig Meter hohen Kirch­turm von Intragna und noch weiter bis zum spirituellen Rückzugsort Rasa mit dem Mottone und dem Gridone im Hintergrund. Sorgfältig sind die Granitstufen angelegt, der Weg gepflegt. Würzige Düfte aus dem Mischwald umwehen die Nase, während man sich oben bei der Kapelle hinsetzt und – entrückt vom Alltag – die Energie dieses Kraftortes in sich aufnimmt. Wer das tut, begreift den tiefen Sinn der Worte von Fabiano Bevilacqua. www.ristorantedaenzo.ch,

Kann man

positive Energie sparen?

Bewusst leben macht glücklich: wwf.ch/gluecks-experiment

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Aus altem Holz geschnitzt

Bei Gemüse und Fleisch wissen wir immer öfter, woher die Produkte stammen. Doch worauf sitzen, liegen oder schreiben wir? Composad hat eine simple, doch stilvolle Antwort: Altholz. Britt Messmer

Mehr als 1,5 Millionen Tonnen altes Holz wie Holzpalette, Altmöbel, Holzkisten und Bretter werden jährlich im Auftrag der italienischen Firma Composad gesammelt. Das Altholz wird in über 35 Sammelstellen in Italien, Deutschland, Frankreich und der Schweiz zusammengetragen. Die Sammelstellen in der Schweiz befinden sich in Aarberg und Regensdorf. «Wie viel Altholz in den einzelnen Zentren gesammelt wird, kann ich nicht sagen», so Enrico Canoro aus der Marketingabteilung bei Composad. «Wichtig ist, dass täglich 10 000 Bäume gerettet werden, die sonst, um den Produktionsbedarf zu decken, abgeholzt würden.» Innovatives Öko-Spanbrett.  Um ökologische Mö-

bel im grösseren Stil herzu­stellen, braucht es eine transparente Produktekette. Composad ist Teil der Mauro Saviola Holding, welche die Holzsammelstellen betreibt, das Altholz säubert und es zu einem hoch­ wertigen, ökologischen Spanbrett verarbeitet. Dieses Spanbrett mit dem tiefsten Formaldehydwert der Welt bildet die Basis für die Möbel von Composad. «Deshalb sind auch alle unsere Möbel FSC-zertifiziert», so Enrico Canoro. Das Zertifikat steht für die Unterstützung einer umweltgerechten, sozial verträglichen und wirtschaftlich tragbaren Waldwirtschaft. Die Zertifizierung wird jährlich überprüft und versichert so den Konsumentinnen und Konsumenten, dass sie auf einem hundert Prozent ökologischen und nachhaltigen Stuhl sitzen.

Laut der Migros, eine der grossen Ver­kaufs­­stellen in der Schweiz, bieten Composad-Möbel durch die Eigenproduktion der Spanplatten einen weiteren Vorteil: «Composad kann die zertifizierten Produkte zu einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis herstel­len. Und wir können unserer Micasa-Kundschaft FSC-Produkte in tieferen Preislagen anbieten», so Mediensprecherin Martina Bosshard. Möbel mit Stil.  Damit sich jedoch jemand an einen

Ökotisch setzt, reichen weder positive Ökobilanz noch tiefer Preis aus. Ebenso wichtig ist, wie das Möbelstück aussieht. Für Enrico Canoro ist klar: «Um die vielen Menschen da draussen zu befriedigen, müssen die Möbel einen gewissen Stil und ein gutes Design aufweisen.» So wie bei Composad.

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Muff geht s


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Vor einigen Jahren erfand Bruno Muff die Kartografie neu und lancierte Geo­mar­ke­ting als lukrative Geschäftsidee. Google kaufte sein Unternehmen. Da wurde er Bauer. Jetzt ist er mit seinem Biohof auf Erfolgskurs. Text: David Coulin, Fotos: Tom Baumann

seinen Weg


28  ECOLIFE 5 /12 «Wir erzählen mit unseren Produkten eine ehrliche Geschichte», sagt der Bio-

Am Morgen nimmt sich die Sonne Zeit, bis sie zum Haldihof vorgedrungen ist. Schattseitig lehnt er sich an den steilen Grasabhang, der eine wundervolle Sicht freigibt über die Halbinsel von Weggis und Hertenstein und über das Küssnachter Seebecken des Vierwaldstättersees bis zum Pilatus. Mit der Sonne kommen die ersten Gäste vorbei: Wanderer, die sich nach einem lauschigen Waldspaziergang entlang des Seeufers auf den lieblich hergerichteten Plattformen zu einem Kaffee mit hausgemachtem Kuchen niederlassen oder sich im alten, putzig zurechtgemachten Obstkeller ein Glas Most genehmigen. Kunden, die zielstrebig dem kleinen Selbstbedienungsladen zusteuern. Dort decken sie sich mit Bio-Obst ein oder kaufen als Geschenk eine edle Flasche Rotweinbalsamico oder Pommes mousseux demi-sec. Familien bestaunen die Lamas und Alpakas. «Sie sind pflegeleicht, finden sich in den steilen Böschungen gut zurecht und hinterlassen keine Trampelpfade», sagt Bruno Muff, ein drahtiger Mann mit schnellen Beinen und einem unruhigen Flackern in den Augen. Als Google anklopfte.  Innert fünf Jahren hat der 47-Jähri-

ge zusammen mit seiner Frau Rebecca diese Oase praktisch aus dem Nichts aufgebaut. Das ist erstaunlich. Denn Bruno Muff ist eigentlich studierter Landschaftsplaner. Und als solcher hat er in einem ganz anderen Gebiet Bedeutendes geleistet. Mit zwanzig Jahren begann er zusammen mit seinem Bruder, einem Raumplaner, geografische Informationen zu digitalisieren. Bald schon zählte seine Firma sechzig hoch quali­fizierte Mitarbeitende. Sie erfass-

bauer Bruno Muff.

ten als Erste 200 Stadtpläne auf CD-Rom, und mit ihnen erfanden sie das Geomarketing. So optimierte sein Unternehmen zum Beispiel mit Verkehrsflussstudien die Verteilstandorte für eine Zeitung – mit durchschlagendem Erfolg. Vor allem aber entwickelten seine Leute Programme, um Luftbilder rechnerisch zu entzerren und programmierten die ersten geografischen Suchsysteme im Internet. Prompt klopften im Jahr 2005 die Chefs von Google bei Bruno Muff an. Sie brauchten das Know-how seiner Firma, um ihre Online-Dienstleistungen Google Map und Google Earth weiterzuentwickeln, und boten ihm

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den Kauf der Internetsparte seiner Firma an. «Für mich war klar: Wenn nicht mit uns, wird Google mit andern Partnern ein Angebot zur geografischen Suche im Internet entwickeln und damit unseren Markt konkurrenzieren», sagt Bruno Muff. Also verkauften die Gebrüder Muff, und ihre Firma wurde aufgespaltet. Eine neue Mission.  Seither entwickelt sein Bruder mit

Mappuls unter anderem 3D-Landkarten für den Tourismus. Bruno Muff hingegen machte sich auf die Suche nach einer neuen Mission – und kaufte 2005 den Haldi­hof. «Ich spürte sofort: Dieser Ort hat Potenzial.» Und Bruno Muff hatte eine neue Vision. Schon als Jugendlicher war er im Naturschutz engagiert, handelte als junger Landschaftsplaner Naturschutzverträge mit Bauern aus und koordinierte für Pro Natura die Nutzungsansprüche des Baldeggersees. Dazu machten er und seine Frau Rebeca auch eine landwirtschaftliche Nebenerwerbsausbildung – «um die Sprache der Bauern zu lernen». Seine Herausforderung jetzt: Aus einem kleinen Biohof ein erfolgreiches Unternehmen zu machen, entgegen der Schulmeinung, dass das in dieser Grösse gar nicht möglich sei. Sein Erfolgsrezept: Professionalität, Exklusivität, gutes Design und super Qualität. «Vor allem aber erzählen wir mit unseren Produkten eine ehrliche und authentische Geschichte», sagt Bruno Muff. Es ist die Geschichte einer kompromisslos ökologischen Ausrichtung des gesamten Betriebs. Mittlerweile 400 Hochstamm-Obstbäume und naturbelassene Wald­

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flächen haben seltene Vogelarten wie den Gartenrotschwanz angezogen. Seltene Obstsorten wie die vogelbeerverwandten Elsbeere und der Speierling werden ebenso kultiviert wie Kornelkirschen oder die Mispel. Sie ge-

rinnt unter den Händen von Bruno Muff und seinen Helfern zu einem seiner begehrten Haldihof-Schnäpse. Kaffeeseife mit Biolabel.  Eines ist für Bruno Muff klar:

«Wir haben nur eine Chance, wenn wir vom Anbau über die Veredelung bis zur Vermarktung alles selber machen.» Sogar gewisse Etiketten werden selber gedruckt – mit Bleilettern auf einer uralten Druckerpresse. Klar ist aber auch, dass dies mit Obst allein nicht gelingt. Deshalb haben er und seine Frau Rebecca zusätzlich eine Biokosmetiklinie entwickelt – zertifiziert nach strengen Kriterien, «nach dem einzigen Label, das hundert Prozent bio vom Anbau bis zur Produktion verlangt», so Muff. Das ätherische Minzenöl wird mit einem aufwändigen Wasserdampf-Destillationsverfahren hergestellt – fünfzig Kilo Minze und ein Tag Arbeit ergeben zwei kleine Fläschchen davon. Die Rigiseifen gibt es in über einem Dutzend

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Im alten Obstkeller genehmigen sich durstige Wandersleute ein Glas des frischen

Duft­varianten, darunter Apfel, Kaffee (geröstet mit Peelingeffekt) und – als absolute Neuheit in Zusammenarbeit mit einem Rigi-Älpler – Molkeseifen. Badekugeln, Hautbalsame und Raumsprays runden das Sortiment ab. Verkauft wird fast alles direkt ab Hof, auf Märkten und über die lokale Vermarktungsorganisation Naturigi. Kein Wunder, dass das Treiben von Bruno Muff von den Bauernkollegen interessiert beobachtet wird. Natürlich – den baulichen Investitionen sieht man den Google-Verkauf schon an. «Aber auch rein aus der Produktion heraus werden wir nächstes Jahr den Break-even erreichen», sagt Bruno Muff. Erstaunlich, auch wenn Muff erklärt: «Alle Geräte, die wir brauchen, sind zusammen billiger als ein einziger Traktor.» Mit den schwarzen Zahlen wird er eine weitere Vision umgesetzt haben – die Vision, dass es möglich ist, in der Landwirtschaft kompromisslose Ökologie und Wirtschaftlichkeit unter einen Hut zu bringen. Auch heute noch.

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Biodiversitätsförderung in der Gemeinde Die Klimaerwärmung macht spektakulär auf sich aufmerksam. Nicht so der Verlust der Biodiversität. sanu tut was in ihrem Dienste.

und Lebensraumreichtums sowie der genetischen Vielfalt innerhalb einer Art geschieht schleichend und von vielen unbemerkt. Verschiedene wissenschaftliche Studien zeigen aber ein klares Bild: Über ein Drittel aller Tier-, Pflanzen- und Pilzarten in der Schweiz werden als bedroht eingestuft, Lebensräume wie Auen, Moore und Trockenwiesen sind selten geworden. Der Klimawandel und invasive Neophyten tragen ebenso zum Rückgang der Biodiversität bei wie der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und die intensive Landnutzung. Durch steigende Raumansprüche und der damit verbundenen Ausdehnung der Siedlungsfläche werden Lebensräume immer stärker voneinander isoliert und die Tier- und Pflanzenwelt von Erholungs­ suchenden und Anwohnern zunehmend gestört. Nur intakte, mannigfaltige Ökosysteme können für die Menschheit essenzielle Leistungen erbringen. Sie versorgen uns mit Nahrung, Heilmitteln und Rohstoffen, regulieren das Klima, den Wasserkreislauf und die Luftqualität. Vielfältige und naturnahe Lebensräume bieten zudem einen grossen Erholungswert, Lebensqualität, eine wichtige Grundlage für den Tourismus sowie Schutz vor Lawinen und Erdrutschen. Mittel- bis langfristig können ökologisch wertvolle Grünflächen auch effizienter unterhalten werden als intensiv be­wirtschaftete Flächen. Gemeinden als wichtige Akteure.  Als Verantwortliche

für die Pflege von öffentlichen Grünflächen und Gewässern, als Grundeigentümer sowie gesetzgebende und vollziehende Behörde haben die Gemeinden eine be­sonders grosse Verantwortung und ein erhebliches Potenzial, die Vielfalt der Landschaft zu erhalten und den Artenreichtum gezielt zu fördern. Selbstverständlich sollten nicht nur Gemeinden, sondern auch Privatpersonen und Unternehmen bei der Planung und Sanierung von Gebäuden und der

Pflege von Gärten und Grünflächen ökologische Aspekte berücksichtigen. Aus diesem Grund und um die Toleranz und Akzeptanz von biodiversitätsfördernden Massnahmen zu erhöhen, ist Öffentlichkeits- und Informationsarbeit wichtig – am besten, indem die Gemeinden als Vorbild wirken und mit gutem Beispiel vorangehen. In einem eintägigen Praxiskurs vermittelte sanu im September 2012 interessierten Gemeinden Grundlagen und Hand­lungsmöglichkeiten.

Informationsabende zum Lehrgang Natur- und Umweltfachmann mit Fachausweis Der Lehrgang dauert 18 Monate und ist in vier thematische Blöcke unterteilt, die separat abgeschlossen werden können. Im Block «Natur und Landschaft» wird Biodiversität als Schwerpunktthema behandelt. Der Lehrgang bereitet auf den eidgenössischen Fachausweis zur/zum Natur- und Umweltfachfrau/-fachmann vor. Informieren Sie sich an einem der folgenden kostenlosen Informationsabenden. 16. Oktober 2012, Olten, 18.30 bis etwa 20 Uhr, mit anschliessendem Apéro 7. November 2012, Biel, 18.30 bis etwa 20 Uhr, mit anschliessendem Apéro www.sanu.ch/de/LehrgangNatur-und-Umweltfachfrau-fachmann/InformationsVeranstaltung

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Biodiversität ist Reichtum.  Der Rückgang des Arten-


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Aus den Bergen Es gefällt einem einfach besser, wenn es echt und ehrlich ist. Das gilt auch für Gewürz, Käse oder Holzkühe aus den Schweizer Bergen. «ecoLife» hat sich auf Spurensuche im Berner Oberland gemacht. Reto Wüthrich

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Der Ausflug führt als Erstes nach Därstetten. Das liegt im Simmental. Ganz in der Nähe schwebt die Seilbahn auf den 2190 Meter hohen Ausflugsberg Stockhorn. Der Berg ist ein Publikumsmagnet. Das Unternehmen, das in Därstetten biologisch angebaute Alpenkräuter trocknet und verarbeitet, kann durchaus auch als solchen bezeichnet werden. Immerhin nehmen jedes Jahr weit über 500 Personen an einer Führung durch den Betrieb teil, der aus rund 35 ver­ ­schiedenen Sorten Blüten und Kräutern Gewürzmischungen, Tee oder Sirup herstellt. Und noch viel mehr Menschen zählen zur Kundschaft. Nicht nur jene, die am Automaten vor der Fabrik rasch eine Kräutersalzmischung beziehen. Die SAH Alpenkräuter AG beliefert neben Märkten und Detaillisten auch Coop. 30 Leute arbeiten im Betrieb. Noch wichtiger sind aber die 80 Bergbauern aus der Region ums Stockhorn, die das grüne Gold, wenn man so will, nach Därstetten liefern. Am Curry tüfteln.  Es riecht gut im Berner Oberland.

Meistens jedenfalls. Sicher aber, wenn man sich auf einen Rund­gang durch die Räume der SAH Alpenkräuter AG begibt. Säcke voller Alpenkräuter werden hier zwischengelagert, vor allem jedoch Berge von Blüten und Kräutern in kleine Beutel und Fläschchen abgefüllt. Jedes Jahr sind es gegen 45 Tonnen. «Wir arbeiten auch immer wieder an Innovationen, die man aus dem Berggebiet nicht erwartet», sagt Martin Lüdi, der Betriebsleiter. Zuletzt lancierte das Unternehmen ein Alpenchili-Gewürz. Jetzt tüftelt eine Mitarbeiterin gerade an der optimalen Mischung für ein Alpencurry. Solche Innovationen sind wichtig fürs Geschäft. Immer mehr Menschen achten beim Einkauf auf die regionale Herkunft der Lebensmittel. Oder auf Bioqualität. Coop ist Marktführerin, wenn es um das Thema Nachhaltigkeit geht. Das Pro-Montagna-Sortiment zum Beispiel lässt die Kasse klingeln. Aber nicht nur die eigene: Coop bietet mit der Eigenmarke den benachteiligten Schweizer Berg­ regionen neue Chancen auf dem Markt. Als Pro Montagna

darf sich nur profilieren, wer die Produkte in einer der offiziellen Schweizer Bergzonen herstellt und verarbeitet und zudem einen sozialen und kulturellen Mehrwert bietet. Staunen über den Mut.  Über 200 Spezialitäten führt Coop

unter Pro Montagna im Sortiment. Mittlerweile werden sogar Weihnachtsbäume angeboten. Den Schwerpunkt bilden Milch- und Fleischprodukte, aber es gibt auch Brot, Gebäck, Gewürze, Tee, Honig, Mehl bis hin zu Wein und Bier, Küchenutensilien oder den berühmten Holzspielwaren des Brienzer Familienunternehmens Trauffer, das seine wunderbaren Figuren aus nachhaltig bewirtschaftetem Schweizer Holz schafft und vom Sägen über das Bemalen bis zum Verpacken komplett auf Handarbeit setzt. Achtzig der Produkte sind saisonal und regional angebotene Alpkäse. Jenen von den Kiley-Alpen im Diemtigtal etwa, einem Seitenarm des Simmentals. Der Käse von hier schmeckt ausgezeichnet, zweifellos. Aber noch bewundernswerter ist das unternehmerische Risiko, das sieben Diemtigtaler Bergbauern 2004 auf sich genommen haben, als sie dem Kanton Bern die Alpen für über zwei Millionen Franken abkauften, um hier die grösste Bio-Alp der Schweiz zum Leben zu erwecken. «Im Nach­ hinein staunen wir selber über unseren Mut», sagt Ernst Knutti, der Geschäftsführer. «Reuig sind wir uns nicht, denn mit der Wertschöpfung sind wir sehr zufrieden.» Die Bergbauern waren seinerzeit mit einer Starthilfe von der Patentschaft für Berggebiete unterstützt worden. Seit siebzig Jahren hilft diese zahlreichen Bergbauern und


Kneipp-Tipp des Monats

Sinnlichkeit auf der Haut Die Haut zu verwöhnen, bedeutet Streicheleinheiten für die Seele. Eine sanfte Massage verbessert die Durchblutung, erhöht die Körpertemperatur und hilft, Spannungen zu lösen. Mit duftenden, hochwertigen Massageölen lässt sich dieses Wohlgefühl noch steigern. Düfte haben eine unmittelbare Wirkung auf unser körperliches Befinden, weil sie im Gehirn viel schneller und über ganz andere Kanäle verarbeitet werden als Bilder oder Worte. Unsere körperliche Reaktion geschieht reflexartig: Ein angenehmer oder vertrauter Duft löst spontan Glücksgefühle aus. Das wiederum wirkt entspannend und steigert das Wohlbefinden.

Bergproduzenten, eine nachhaltige Existenz aufzu­bauen. Von den jährlich rund fünf Millionen Franken stammt ein wesentlicher Zustupf an die Patenschaft von Pro Montagna: Coop lässt der der Non-Profit-Organisation ein Teil des Erlöses zukommen – letztes Jahr rund 840 000 Franken. Damit schliesst sich gewissermassen ein Kreis, der für alle Beteiligten Sinn macht. Denn in vielen Bergdörfern machen die Pro-Montagna-Betriebe einen bedeutenden Anteil aller angebotenen Arbeitsplätze aus. Und Coop hat dafür spezielle Produkte mit speziellen Geschichten im Regal – das Steinbock-Bier aus der höchstgelegenen Brauerei der Schweiz (aus dem bündnerischen Monstein auf 1620 Meter über Meer) oder der Heida-Weisswein, dessen Trauben aus dem wohl höchstgelgenen Weinberg Europas stammen (650 bis 1150 Meter über Meer). Die Sünde vom Berg.  Es geht beim Engagement für die Berggebiete nicht nur um Existenzsicherung, sondern auch um neue Chancen: Die Mountain Ice-Cream AG in Zweisimmen etwa wurde erst 2010 gegründet und hat mit Pro Montagna rasch eine steile Startrampe erhalten. Roh­stoffe wie Bergmilch, Bergrahm und Bergbutter stammen alle aus der Region Gstaad-Saanenland und dem Simmental. Für Pro Montagna produziert die innovative Jungfirma eine Leckerei, die eine Sünde wert ist: Die Meringue-Rahm-Glace hat einen Doppelrahmanteil von achtzig Prozent. Ein Bäcker aus Saanen liefert die nötigen 450 Kilo der luftig leichten Meringues, die sorgfältig zerstückelt in die Glace verarbeitet werden.

Die Kneipp-Massageöle sorgen für ein angenehmes Massage- und Dufterlebnis und pflegen die Haut. Sie sind Kombinationen aus hochwertigen Pflanzenölen, reichhaltigem Jojoba und intensiv pflegendem Mandelöl. Ihre besondere Konsistenz gewährleistet, dass sich das Öl beim Massieren gut verteilt und gleitend wirkt. Im Lauf der Massage zieht es langsam ein und die Haut erhält ihre natürliche Geschmeidigkeit zurück. Die Palette Kneipp-Massageöle bietet für jeden Geschmack und jedes Bedürnis das Passende. Neu lanciert Kneipp auf diesen Herbst das Massageöl «Glieder & Muskel Wohl» mit Teufelskralle. Es entlastet und entspannt und ist für CHF 12.50 erhältlich in der Migros und online auf www.kneipp-schweiz.ch.


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Biologische Vielfalt erhalten In der kürzlich eröffneten Umwelt Arena in Spreitenbach widmet sich eine Ausstellung dem Thema Biodiversität. Sie wirft die Frage auf, wie es um die biologische Vielfalt in der Schweiz steht. «ecoLife» hat die Fakten. Fabrice Müller

Was viele nicht wissen: Die Vielfalt an Pflanzen und Tierarten ist in den Städten und Agglomerationen oft grösser als in intensiv bewirtschafteten Landwirtschaftsge­bieten. Die zunehmende Zersiedelung der Schweizer Landschaft, der Ausbau der Infra­struk­tur, unter anderem für die Mobilität, sind deshalb Bedrohungen für die Biodiversi­tät in der Schweiz. Doch was genau ist Biodiver­sität eigentlich? Starke Verluste.  «Biodiversität, das ist der Fachausdruck für die biologische Vielfalt», sagt Thomas Flory vom Aargauer Naturmuseum «Naturama» in Aarau. Die Biodiversität umfasst drei Bereiche: die genetische Vielfalt mit zum

Teil grossen genetischen Unterschieden innerhalb von Arten und Populationen; die Artenvielfalt mit rund 49 000 Arten in der Schweiz und bisher 1,7 Millionen beschriebene Arten weltweit; die Lebensraumvielfalt mit gegen 230 Lebensraumtypen wie zum Beispiel Gewässer, Wälder oder Grünland in der Schweiz. In den letzten Jahrzehnten erlitt die Biodiversität weltweit in allen Ökosystemen starke Verluste. Auch in der Schweiz ziehen der OECD-Umweltprüfbericht sowie die Berichte «Umwelt Schweiz» und der «4. Nationalbericht der Schweiz» über die Umsetzung der Biodiversitätskonvention eine negative Bilanz.


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Betörende Naturparfums

Nachhaltig bewirtschaften.  Wie Thomas Flory erzählt, flies­

sen in der Schweiz nur noch fünf Prozent der Flüsse in ihrer natürlichen Um­ge­bung. Über neunzig Prozent der Moore werden heute anders genutzt. Im Vergleich zu 1900 sind nur vier Prozent der Trockenwiesen und Weiden übrig geblieben. «Unser Hunger nach Ener­gie und Rohstoffen wie auch die Globalisierung haben zu einer zunehmenden Bedrohung unserer Biodiversität geführt, nicht nur in der Schweiz, sondern weltweit», erklärt Flory. Die Schweiz hat sich im Rahmen der Biodiversitätskonvention dazu verpflichtet, die 2010 in Nagoya definierten Ziele zum Schutz der biologischen Vielfalt bis 2020 zu erreichen. Zehn strategische Ziele beschreiben die Massnahmen-Schwerpunkte in der Schweiz. Dazu gehören unter anderem eine nachhaltige Waldbewirtschaftung, die Installation naturnaher Flächen in Siedlungsräumen, die Schaffung von Anreizen im Steuer- und Finanzsystem zugunsten der Biodiversität oder die Förderung des Wissens über Biodiversität in der Gesellschaft.

Naturparfums - liebkost von der Essenz der Schönheit

Was tun?  Doch was können Herr und Frau Schweizer zur

Förderung der Biodiversität beitragen? Ein Naturgarten mit einheimischen Wildpflanzen, naturbelassenen Materialien und wasserdurchlässigen Wegen trägt laut Thomas Flory zur Artenvielfalt bei. Weiter können die Konsumentinnen und Konsumenten durch den Kauf von Produkten aus nachhaltiger Landwirtschaft und Produktion die Biodiversität unterstützen.

«Biodiversität – entdecke die Vielfalt»

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In der Ausstellung Biodiversität der Umwelt Arena in Spreitenbach geht es auf eine Entdeckungsreise durch unsere Wohnumgebung. Besucherinnen und Besucher erfahren die faszinierende Vielfalt der Natur und wie sie die Artenvielfalt vor der eigenen Haustüre mit einfachen Mittel fördern können. Sie können dem Vogelgezwitscher unter dem Obstbaum lauschen, die Eidechse in der Steinmauer suchen, grüne Zebra- oder gelbe Birnen­ tomaten pflanzen und erfahren, wie sie den eigenen Garten, Vorplatz oder das Haus möglichst naturnah und lebendig gestalten können.

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Potente Holzstäbchen

Gut für die Umwelt und die Volks­ wirtschaft: Sorgen Pellets für wohlige Wärme, wird das eine geschont und das andere gefördert. «ecoLife» hat nach den Talenten des Energieträgers im Kleinformat gefragt und Umstiegs­ tipps eingeholt. Karin Hänzi Berger

Klein, aber oho. Das gilt für die rund fünf Zentimeter langen Holzstäbchen namens Pellets nicht nur in Sachen Umwelt-, Wirtschafts- und Budgetfreundlichkeit, sondern ebenso mit Blick auf den Komfort. «Die automatische Steue­ rung regelt neben dem gesamten Heizprozess auch dessen Ein- und Ausschaltung per vorgängiger Programmierung», so Holzexperte Martin Arpagaus von Holzenergie Schweiz. Ob winterabendliche Ferienrückkehr in ein vorgeheiztes Daheim oder sonntagmorgendliches Aufstehen ohne kalte Füsse, mit einer solchen Heizung braucht es dafür weder nette Nachbarn, die eine Stunde vor Heimkehr alle Radiatoren aufdrehen, noch unnötigen Energieverbrauch durch Laufenlassen. Eine entsprechende Programmierung vor Abreise respektive Zubettgehen reicht, und schon ist das Willkommen ein warmes. Bequem zu-


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dem die Handhabung: «Dank Automatik reduziert sich der Betriebsaufwand auf ein Minimum. Einzig die Asche muss alle drei bis vier Wochen manuell entsorgt werden.» Dass Pellets darüber hinaus regional verfügbar, kostenstabil, nahezu CO2-neutral, platzsparend, erneuerbar und dank homogener Beschaffenheit sehr emissionsarm sind, macht die Sache nur noch besser. Aus Sägemehl und Hobel­ spänen gepresst, die bei der täglichen Sägereiarbeit anfallen, verwerten sie ein Abfallprodukt zu einer Energiequelle und schaffen gleichzeitig Arbeitsplätze und Umsatz im Inland. Zügig amortisiert.  «Von 100 in Holzenergie investierten

Franken fliessen 52 in die Region und 48 in die restliche Schweiz», so Martin Arpagaus von Holzenergie Schweiz. Für die Beheizung eines Einfamilienhauses beträgt der Jahresbedarf zwischen 2,5 und 3,5 Tonnen, was beim Durchschnitt von 3 Tonnen einen Kostenaufwand von 380 bis 390 Franken pro Tonne bedeutet. Damit sind Pellets auf lange Sicht deutlich günstiger als etwa Heizöl.

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«Die Anfangsinvestitionen sind hoch, das lässt sich nicht leugnen. Doch sind diese durch den billigeren Brennstoffpreis nach acht bis zehn Jahren amortisiert.» Spätestens nach der Hälfte der durchschnittlichen Heizungslebensdauer tun Pellets also auch dem Portemonnaie Gutes.

Umsteigen auf Pellets Hier gibt es Infos und Förderbeiträge: www.holzenergie.ch (Holzenergie Schweiz) www.bfe.admin.ch (Suchbegriff «Energiefachstellen») www.hausinfo.ch (Gebäudeversicherung Bern/ Hauseigentümerverband) www.wwf.ch (Rubrik «Aktiv werden: Kurse zum Thema «Klimagerecht sanieren») www.pelletpreis.ch (Preisübersicht)

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Die Siegerbilder des Birskpark-Fotowettbewerbs Nicole Horlacher, Basel, 2. Platz, gewinnt einen Gutschein für CEWE-Fotobücher der Migros im Wert von CHF 300.–.


Der Birspark wurde von der Stiftung Landschaftsschutz Schweiz als Landschaft des Jahres ausgezeichnet. Deshalb haben «ecoLife» und die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz die Leserinnen und Leser aufgerufen, uns ihre tollsten Bilder von dort zu schicken. Eine Jury hat nun die drei schönsten Bilder gekürt. Wir gratulieren herzlich.

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42  ECOLIFE 5 /12 Strom für bis zu 3000 Haushalte: Die Solaranlage am Walensee setzt in vielerlei Hinsicht neue Massstäbe.

Strom aus dem Steinbru Bei Quinten am Walensee planen die Zürcher Elektrizitätskraftwerke eine Photovoltaikanlage, die weltweit einzigartig ist und eine der grössten Solarkraftanlagen der Schweiz sein wird. Ab 2015 soll sie 3000 Haushalten den Strom liefern. Daniela Schwegler


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Erste Erfahrungen sammeln wollen die Elek­ trizitätswerke Zürich (EKZ) mit einer Testfläche von achtzig Quadratmetern Solarpanels im einstigen Steinbruch. Die zentrale Frage lautet: Wie verhält sich die Photovoltaikanlage im Fels? Wie viel Strom liefert sie bei welcher Einstrahlung? Wie strahlt die Sonne zurück? Denn ein solcher Standort, das ist neu für die Solarstrombranche. Diese und ähnliche Daten sollen deshalb in einem einjährigen Testlauf gemeinsam mit der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Wädens­wil erhoben und ausgewertet werden. Die EKZ wollen dank den Resul­taten gerüstet sein für die Planung und Konstruktion der Anlage von schliesslich 80 000 Quadratmetern. Auf der gut elf Fussballfelder grossen Fläche soll die Sonne dereinst bis zu fünfzehn Mega­watt Strom produzieren, womit gegen 3000 Haushalte versorgt werden können. Über den Sommer hinaus.  «Das Kraftwerk

am Fels ist eine einmalige Chance, Strom im Frühling, Herbst und Winter zu produzieren. Also dann, wenn wir ihn vordringlich brauchen», sagt Werner Frei, Leiter Pro­duk­tion für erneuerbare Energien bei den EKZ. Bestehende Solaranlagen auf Hausdächern pro­ duzierten vor allem im Sommer effizient Strom und führten dann sogar zu Überschüssen, die mittels Pumpspeicherkraftwerken rückgespeichert werden müssten, da Überschüsse sonst die Netzstabilität gefährdeten, erklärt Frei. Doch mit dem Strom aus dem Steinbruch könne der Solarstrom zu Zeiten geringerer Produktion gewonnen werden. Und zwar doppelt so viel wie mit Standardanlagen auf Dächern. Möglich machen es die fast senkrecht im Fels installierten Panels zusammen mit der flacheren Sonneneinstrahlung im Winter und der Lichtreflexion vom See.

Der direkte Draht :

Neue Spielregeln.  Höchstwahrscheinlich je­

den­­falls. Pionierprojekte haben oftmals ihre ganz eigenen Tücken. Da weltweit noch niemand eine Solaranlage im Fels gebaut hat, betreten die EKZ damit Neuland. Gemäss den Ingenieursideen der Flumser Firma Bartholet, die aus einem Studienwettbewerb als Gewinnerin hervorging, sollen die Photovoltaikelemente ähnlich einer überdimensionalen Fahrradkette aneinandergereiht und rund zwei Meter weg vom Gestein verankert werden. «Die Topographie des Felses wird damit optimal abgebildet und der Schattenwurf minimiert», sagt Werner Frei. Unter den Panels könnten Pflanzen wieder Fuss fassen. Doch der Naturschutzorganisation Pro Natura ist die Pionieranlage trotzdem ein Dorn im Auge, weshalb sie Einsprache gegen das Vorprojekt erhoben hat. Der Steinbruch liegt nämlich in einem Gebiet des Bundes­ inventars für schützenswerte Landschaften. Hier darf nicht gebaut werden, ausser es besteht ein nationales Interesse. «Bis vor Kurzem wäre unser Projekt nicht realisierbar gewesen», erklärt Werner Frei. «Doch wenn wir den Atomaustieg wollen, müssen die Spiel­ regeln neu definiert werden. Und die Stromversorgung mit erneuerbarer Energie liegt im Interesse von uns allen.» Das Echo aus der Bevölkerung zum Strom aus dem Steinbruch sei jedenfalls sehr positiv. «Wir sind darum zuversichtlich, die Solaranlage 2015 in Betrieb nehmen zu können.»

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MaharishiAyurveda-Tees in Bioqualität

Fair-Trade-Heimtextilien aus Alpakawolle

Basierend auf einem jahrtausendealten Wissen über die Verwendung von Kräutern und Gewürzen werden unsere Teemischungen nach original ayurvedischer Rezeptur hergestellt. Ayurvedische Tees tragen zu einem ganzheit­lichen Gleichgewicht bei und erfreuen sich grosser Beliebt­heit wegen ihres aussergewöhnlich guten Aromas. Wählen Sie einen der drei Basis-Tees (Vata, Pitta und Kapha) oder den Agni-Plus-Tee, die schmackhafte Alternative zu Aperitif und Magenbitter. Die Maharishi-Ayurveda-Gewürztees im praktischen Tee­beu­tel enthalten keinerlei Reizstoffe wie Teein oder Koffein. Vata-Tee – wirkt Vata-beruhigend, wärmend und harmonisierend. Süssholz, Zimt, Kardamom und Ingwer geben diesem Tee ein volles, süsses Aroma. Pitta-Tee – der feine, milde Geschmack wirkt kühlend und besänftigend. Zutaten: Rosenblütenblätter, Kardamom, Zimt, Süssholz und Ingwer. Kapha-Tee – ein erfrischender Muntermacher. Ingwer, Gewürznelken, schwarzer Pfeffer, Gelbwurz und Safran verleihen diesem würzig-scharfen Tee eine aussergewöhnliche Note. Agni-Plus-Tee – herb und würzig, unterstützt er die Verdauung auf sanfte Weise. Zutaten: Ingwer, Fenchelsamen, Zimt und schwarzer Pfeffer. Maharishi Ayurveda steht für geprüfte Qualität und Reinheit original ayurvedischer Produkte. Verlangen Sie den kostenlosen Katalog bei: AyurVeda AG,

Das Kissen, die Decke und ein Buch: Dann kann nichts mehr passieren! Plaid und Kissenbezug Leña Lima sind zwei Körper- und Seelenwärmer, die man nicht mehr hergibt. Die zarten Naturtöne Braun, Grün und Beige sind in den klassischen Streifen-, Karo- und Hahnentritt-Mustern harmonisch ineinander verwoben, so dass ein feines Farbenspiel entsteht. Das Auge wird jedoch nicht allein verwöhnt von diesen seidenweichen Heimtextilien aus Alpakawolle. Alpakas sind Verwandte der Lamas und leben wie diese in den Anden auf einer Höhe von über 4000 Metern über Meer. Ihre Wolle schützt sie vor der extremen Kälte. Seit Jahrhunderten nutzen die Indios diese Eigenschaft und stellen aus der Alpakawolle Decken und Ponchos her. Das Verstricken und Verweben der Wolle ist Teil der Existenzgrundlage vieler Frauen im peruanischen Hochland. Ihre Kenntnis und die Vertrautheit mit dem wertvollen Material sind in jedem einzelnen Stück spür- und sichtbar. Die Fair-Trade-Organisation Allpa fördert die Frauen und bietet ihnen faire Arbeits­ bedingungen. Exklusiv erhältlich bei claro fair trade. www.claro.ch

6377 Seelisberg, Telefon 041 820 55 44, www.veda.ch

Ökohaus-Unternehmen realisiert Haus mit weissem Klimaschutz-Dach Speicherung von CO2 in der Erde, Wolkenimpfung mit Silberjodid oder Nano-Scheiben im All zur Reflektion des Sonnenlichts: Viele der im Rahmen des Geo-Engineerings diskutierten Massnahmen gegen die Erderwärmung sind unerforscht oder wirken utopisch. Dabei gibt es eine ganz einfache Idee, die sich leicht umsetzen liesse: Gebäude mit weissen statt mit konventionell roten oder dunklen Dachflächen. Der Albedo-Effekt: Weisse Dächer reflektieren Wärme zurück ins All. Dank des sogenannten Albedo-Effekts reflektieren weisse Flächen die Strahlung der Sonne zurück ins All. Dunkle Dachflächen dagegen absorbieren die auftreffende Sonnenenergie und heizen sich auf. Somit könnten weisse Dächer auch das Aufheizen der Städte verlangsamen und den von Klimaanlagen verursachten CO2 -Ausstoss verringern. Weisse Dächer reduzieren die Wärme zudem schon, bevor sie überhaupt entsteht. Das mehrfach für seine Nachhaltigkeit ausgezeichnete Hausbauunternehmen Baufritz hat zum Thema weisse Dächer ein erstes Zeichen gesetzt und ein energieeffizientes Architektenhaus mit weissem Dach realisiert. Mehr über klimaschützende Architektur finden Sie unter www.baufritz.ch.


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Wohnen in der Altstadt Die wirtschaftlich gesunde und lebendige Energiestadt Sursee in Luzern hat eine Menge zu bieten. Ab 2013 gehören die ersten Minergie-A-Mehrfamilienhäuser des Kantons dazu. Auf dem schönen Gelände einer ehemaligen Gärtnerei gleich neben der Altstadt sind aktuell drei exklusive Wohngebäude im Bau. Das bekannte Luzerner Architektur­büro Scheitlin Syfrig zeichnet für die Architektur des Cityparks Sursee verantwortlich. Der Holzbauer und Generalunternehmer Renggli AG aus Sursee erstellt die viergeschossigen Gebäude im Holzsystembau. Die neuen Gebäude liegen eingebettet in einer ruhigen, parkähnlichen Umgebung, gleich neben dem Fluss Sure und mit freiem Blick auf die Altstadt. Zusammen mit dem natürlichen Baustoff Holz bieten die entstehenden Wohnungen eine besondere Lebensqualität. Für verantwortungsbewusste und fortschrittlich denkende Bewohner, die an den Vorzügen einer Wohnung mit Einfamilienhausqualitäten interessiert sind, bietet Citypark den idealen Wohnraum. In zwei Häusern entstehen Mietwohnungen mit hohem Ausbaustandard, im dritten Gebäude Eigentumswohnungen. Die Gebäude sind ab Herbst 2013 bezugsbereit und stehen teilweise noch zum Verkauf bzw. zur Miete frei. Einblicke und Informationen unter www.citypark-sursee.ch

Stilvolle Betten aus Schweizer Holz Aus Freude an gutem Handwerk, schönen Möbeln und natürlichen Materialien stellt das Luzerner Unternehmen Trinatura seit über fünfzehn Jahren stilvolle Betten aus Massivholz her. Sowohl bei den metallfreien Bettrahmen wie auch beim selber entwickelten Bettinhalt legt das Unternehmen viel Wert auf die Herkunft der Rohstoffe und einen nachhaltigen Umgang damit. In der Schreinerei in Buttisholz kümmern sich alle Mitarbeitenden ganz persönlich um die Herstellung der Schlafsysteme. Sie übernehmen einen Auftrag von A bis Z: von der Planung über die handwerkliche Umsetzung bis zur Endkontrolle. Zudem pflegt Trinatura einen engen Kontakt zu ihren regionalen Sägereien und weiss deshalb genau, aus welchen Wäldern das Holz ihrer Schlafsysteme stammt. Individuell gestaltete Möbel. Neben Betten stellt Trinatura auch Tische, Stühle und andere Massivholzmöbel ganz nach den Vorstellungen ihrer Kunden her. Zu sehen gibt es die Produkte direkt bei Trinatura in Buttisholz – wo auch die Produktion besichtigt werden kann – sowie bei rund vierzig Fachhändlern. Entdeckt hat das Potenzial von Trinatura inzwischen übrigens auch Möbel Pfister. Seit Anfang Jahr gibt es das neue, vereinfachte Schlafsystem Alva von Trinatura exklusiv beim gröss­ten Schweizer Möbelfachhändler zu kaufen. www.trinatura.ch

TÜV-RheinlandQualitätssiegel für Bauknecht Perfekt und energiesparend waschen – das bietet die neue Waschmaschinen- und Wäschetrocknergeneration von Bauknecht. Die EcoStyle-Waschmaschinen mit ProSilent-Motor und EcoMonitor kombinieren ressourcenschonende Funktionen mit Spezialwaschprogrammen und einfacher Bedienung. Die neuen Wärmepumpentrockner überzeugen durch Innovation und schonende Behandlung der Wäsche. Beide Gerätetypen erreichen die höchste Energie­effizienzklasse A+++. Für ihre Langlebigkeit und Zuverlässigkeit erhielten die Maschinen das TÜV-Rheinland-Qualitätssiegel. Bauknecht ist damit weltweit die erste Haushaltgeräte-Marke, deren Zuverlässigkeit TÜV-zertifiziert ist. «Die neuen Bauknecht-Maschinen haben insgesamt 2500 Waschgänge im TÜV-Test absolviert. Das entspricht einer Nut­zungsdauer von mehr als zehn Jahren. Die Maschinen haben alle Prüfungen mit Bravour bestanden und sind mit dem Zertifikat ‹Geprüfte Lebensdauer› ausgezeichnet worden», sagt Rainer Weiskirchen vom TÜV Rheinland. Dank dem patentierten Direktein­sprühsystem (SprayRinse) werden überdies bis zu 2000 Liter Wasser im Jahr gespart. Ein kegelförmiger Hochdruckwasserstrahl, der in zwei Phasen in die Trommel gelangt, sorgt für beste Spülergebnisse bei geringem Wasserverbrauch. Der langlebige ProSilent-Motor verbraucht dreissig Prozent weniger Energie als andere Maschinen der Klasse A und läuft dank niedrigen Vibrationswerten und gesenktem Geräuschpegel äusserst ruhig. Weitere Informationen: www. bauknecht.ch.

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«Wo beginnt das Sawirisland?»

Hier m gehts zum Museu :

Aufgezeichnet von Daniela Schwegler

«Ich gehe sehr gerne in die Berge, bin aber nicht der reine Alpinist im Sinne von Klettern oder noch wilderen Abenteuern. Bergwandern fasziniert mich auf der Höhe, wo nicht nur pure Natur ist, sondern noch Zivilisations- und Kulturspuren sind. Mich fasziniert der Berg dort, wo der Mensch reinfunkt und die Landschaft nutzt, sei es mit Landwirtschaft, dem Tourismus, der Energiegewinnung oder mit Pärken. Als neuer Direktor des Alpinen Museums in Bern möchte ich zwar nicht gerade Berge versetzen. Aber doch das Haus neu erfinden. Ich möchte wegkommen vom primär naturhistorischen Museum, das mit der alpinistischen Geschichte gross geworden ist. Und an­ kommen in der Gegenwart. Als Plattform wollen wir Themen von heute und morgen verhandeln. Mein ABC heisst: Après-Ski, Biodiversität, CO2, Druckleitung, Enzian, Fondue, Gletscherschmelze, Heliskiing, Investitionen, Jodeln, Kunstschnee, Lawinen, Matterhorn, Nachtabfahrt, Ovomaltine, Pumpspeicherkraft­ werk, Quelle, Raclette, Speed Climbing, Transitverkehr, Unfall, Verbauung, Wellness, Xtreme, Ybrig, Zauber­berg. Als Historiker bin ich bei meiner letzten Stelle als Koleiter des Stapferhauses Lenzburg über die Geschichte eingestiegen und habe mich immer mehr in Richtung Gegenwart bewegt. Ich habe versucht, Themen so aufzugreifen, dass man sich selber darin sieht als Akteur und besser versteht, was man in dieser Gegenwart macht. Im Internet ist wahnsinnig viel Information da. Aber was hat das jetzt mit mir zu tun? Solche Fragen wollen wir im Alpinen Museum mit Gegenwartsthemen aufwerfen. Das ist die riesige Chance dieses Hauses: dass es sich als aktuelles Themenhaus rund um die Berge positionieren kann, das nicht einfach sagt, wie es ist. Sondern viele der Themen zeichnen sich gerade dadurch aus, dass sie Dilemma-Themen und ausgesprochene Konflikt- und Debattierthemen sind. Und die auf den Tisch zu bringen, erlaubt uns, sehr nahe an der Gegenwart zu sein.

Wie ist das zum Beispiel mit der Energie nach Fukushima und dem Atomausstieg? Wie ist das mit Mobilitätsfragen, dem Europa querenden Verkehr und den Bergen mitten drin? Sollen die Tunnels noch grös­ ser werden? Und wie steht es um die politische und kulturelle Identität der Schweiz? Wo hört das Heidi­ land auf und wo fängt das Sawirisland an? Es gibt ganz viele zentrale Themen rund um den Berg, die für das Land heute wichtig sind, und die Menschen, die hier leben, zum Bergstoff hinführen. Mit unserem neuen Verständnis dehnen wir ein Stück weit den Begriff vom Museum. Wir nennen uns zwar noch Museum und nicht etwa Berghaus oder Gegenwartslabor. Aber neu ist, dass unsere Besucher auch selber Expertinnen und Experten sind. Ich muss niemandem erklären, was eine künstlich beschneite Piste oder ein Wasserkraftwerk ist. Aber wenn ich im Alpinen Museum mit so einem Thema konfrontiert werde und mich frage, was passiert da, was steckt da dahinter, habe ich vielleicht plötzlich einen anderen Blick auf das, was ich selber tue beim Pistenskifahren und Stromkonsumieren. So ein Augenöffner ist auch unsere aktuelle Ausstellung «Intensivstationen. Alpenansichten». Lois Hechenblaikner rückt in seinen Fotos die Erlebnisindustrialisierung der Berge ins Blickfeld. Etwa einen Speichersee zur Kunstschneeproduktion oder als Kuh­ stall getarnte Après-Ski-Massen­abferti­ gungs­ anlagen. Mit entlarvenden Einblicken zeigt er auf, wie die Landschaft zum Produkt wird und die Alpen zur Geld­ma­ schinerie.» Beat Hächler ist fünfzig Jahre alt und leitet seit Oktober 2011 als neuer Direktor das Alpine Museum der Schweiz (ALPS) in Bern. www.alpinesmuseum.ch

IMPRESSUM «ecoLife», das Schweizer Magazin für Nachhaltigkeit, www.eco-life.ch Verlag ProfilePublishing GmbH, Pfadacher 5, 8623 Wetzikon, Tel. +41 (0)43 488 18 44, info@profilepublishing.ch Verleger Roger Meili, roger.meili@profile-group.ch Verlagsleiterin Karin Stich, stich@profilepublishing.ch Chefredaktor Reto Wüthrich, PEPPER, www.pepper.ch, reto.wuethrich@eco-life.ch Redaktionelle Mitarbeit an dieser Ausgabe David Coulin, Sarah Forrer, Karin Hänzi Berger, Britt Messmer, Fabrice Müller, Daniela Schwegler Gestaltung und Produktion Karin Engler, k.engler@profilepublishing.ch Druckvorstufe Küenzi und Partner, 8135 Langnau/Zürich. Lektorat Patrizia Villiger, 8802 Klichberg Druck Bechtle Druck & Service GmbH, Die Rotationsdrucker, 73730 Esslingen Inserate Mediaforce AG Anzeigenleitung Yves Heutschi, Webereistrasse 47, 8134 Adliswil, Tel. +41 (0)44 772 22 77, Fax +41 (0)44 721 19 01 Abonnement «ecoLife» erscheint sechsmal jährlich, Einzelpreis Fr. 6.50, Jahresabonnement Fr. 30.– (Ausland: plus Portokosten) Bestellungen Tel. +41 (0)43 488 18 42, abo@eco-life.info ISBN-Nr. 978-3-905989-26-7 © ProfilePublishing GmbH, 8623 Wetzikon. Nachdruck und elektronische Wiedergabe nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. «ecoLife» übernimmt keine Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte, Bilder und Datenträger aller Art.


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